Der Michelberg und seine Kirchen

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Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie OGM Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich BMÖ 30 | 2014

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Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 30 | 2014

Der Druck dieses Bandes wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht – Abteilung Wissenschaft und ForschungMagistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 7 – Kultur

Alle Rechte vorbehalten© 2015 by Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Wien

Herausgeber: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, 1190 Wien, Franz-Klein-Gasse 1http://www.univie.ac.at/oegm

ISSN: 1011-0062

Redaktion: Mag. Dr. Stefan EichertLektorat: Mag. Hans Müller, Mag. Nina Brundke, Mag. Dr. Stefan Eichert

Englisches Lektorat und Übersetzungen: Paul Mitchell B.A.Satz, Layout und Gestaltung: Mag. Dr. Karin Kühtreiber

Cover: Oben: Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederösterreich, Ur- und Frühgeschichte, Norbert Weigl Mitte: Karin Kühtreiber, Brigitte Fettinger. Unten: Oliver Fries

Druck: Grasl Druck & Neue Medien GmbH, 2540 Bad Vöslau

Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich30 | 2014

Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie

OGM

Wien 2015

Inhaltsverzeichnis

Ernst Lauermann, Paul Mitchell und Elisabeth RammerDer Michelberg und seine Kirchen. Abschließender Vorbericht zu den Grabungen der NÖ Landesarchäologie in den Jahren 2010–2013 . . . . . . . . . . . 7

Levente HorvathDie Burg Salla/Klingenstein. Eine späte Höhenburg der Weststeiermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Werner Murgg, mit Beiträgen von Georg und Susanne TiefengraberAbgekommene mittelalterliche und frühneuzeitliche Wehrbauten im politischen Bezirk Murtal, SteiermarkAufnahme der Bodendenkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Karin Kühtreiber, Brigitte Fettinger und Andreas G. Heiss mit einem Beitrag von Wilfried Vetter und Manfred Schreiner„... der Leichenhof unter den Fenstern der Propsteiherrschaft ...“ Der frühneuzeitliche Friedhof auf dem Propsteiberg in Zwettl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

Christine KellerDie Ergebnisse der anthropologischen Untersuchung des Propsteifriedhofs in Zwettl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

Karina Grömer, mit Beiträgen von Angelika Rudelics und Dan TopaBegraben mit der Würde seines Amtes. Die Textilreste des Priestergrabes und weiterer Gräber vom Propsteifriedhof in Zwettl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Tilman MittelstrassDrei Münzschatzgefäße aus Österreich, Bayern und Slowenien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211

Oliver FriesDie neuzeitliche Zinkhütte in Döllach im Mölltal. Eine bauhistorische Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

Buchrezensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

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Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 30/2014, S. 7-22

1. Fundort und Fundgeschichte

Der Michelberg (KG Haselbach, MG Niederhollabrunn, PB Korneuburg, Niederösterreich), eine 409 m hohe Kalkklippe der Waschbergzone, circa 11  km nördlich von Stockerau gelegen, war schon immer für die Forschung ein bemerkenswerter Platz (Abb. 1). So berichtet Thomas Ebendorfer von Haselbach (1387–1464) in seiner „Chro-nica Austriae“, dass er als Knabe auf Gräben und „zerstör-ten mauern“ geklettert sei, die von einem heidnischen La-ger – einem castrum gentilium – herrührten.1 Dass er damit wohl die römische Zeit gemeint haben könnte, belegen die angeblichen Funde von Münzen und Schmuckgegenstän-

1 Lhotsky 1957.

den, die Ebendorfer erwähnt: „… in olla fictili fabule auree ut ferebatur et denarii antiquissimorum pricipum caractere signa-ti in argumentum predictorum“.2 Matthäus Much erwähnt Bruchstücke eines Schleifsteines, Feuersteinsplitter, zwei Steinbeile sowie Gefäßbruchstücke.3 1911 wurde erstmals der Spaten des Archäologen angesetzt. Theodor Deiml und Alois Hinner gruben mit Schülern des Stockerauer Gym-nasiums am südwestlichen Plateau. Reiches Scherbenmate-rial war das Ergebnis.4 Oswald Menghin rechnete einiges davon der Mönitzer Kultur zu.5 Leonhard Franz und Hans Schad’n reihten aufgrund der Form des Gipfelplateaus

2 Lhotsky 1967, 571. 3 Much 1872, 105–130. 4 Hinner 1912, 1–12. 5 Menghin 1915, 61–68.

Der Michelberg und seine Kirchen Abschließender Vorbericht zu den Grabungen der NÖ Landesarchäologie in den Jahren 2010–2013

Ernst Lauermann, Asparn an der Zaya, Paul Mitchell, Wien, und Elisabeth Rammer, Asparn an der Zaya

Zusammenfassung

Von 2010 bis 2013 fanden am Michelberg (KG Haselbach, MG Niederhollabrunn) groß angelegte Ausgrabungen der Niederösterreichischen Landesarchäologie statt, mit dem Ziel, die schriftlich erwähnten Kirchenbauten archäolo-gisch nachzuweisen. Hatte man bei Ausgrabungen in den Jahren 1981–1983 am Hang des Michelberges die Existenz einer frühbronzezeitlichen zweifachen Wall – und Graben-anlage bestätigt, so konnte nun eine romanische Chorqua-dratkirche (13.  Jahrhundert) mit Westturm freigelegt wer-den. Die Kirche erhielt am Ende des Mittelalters einen Südturm. Zahlreiche Bestattungen, darunter überwiegend Kindergräber und Gräber von Neugeborenen wurden im näheren Umfeld der mittelalterlichen Kirche entdeckt. Noch vor 1672 wurden Chor und Langhaus umgestaltet, das Gebäude durch ein südliches Seitenschiff erweitert und im Westen eine neue Vorhalle errichtet. Die Kirche diente als Wallfahrtskirche und wurde nach 1745 durch einen an-sehnlichen barocken Neubau ersetzt, der jedoch 1785/86 als Folge der Josephinischen Reformen abgebrochen wur-de. Zahlreiche Fragen zur Datierung und Funktion werden wohl bei der Bearbeitung des Fundmaterials noch gelöst werden können. Eine Monographie ist in Vorbereitung.

Summary

Large-scale archaeological excavations by the Lower Aus-trian Archaeology Service took place on Michelberg Hill (KG Haselbach, MG Niederhollabrunn) from 2010 to 2013. They were planned to find evidence of the church buildings mentioned there in written sources. Excavations between 1981 and 1983 had already confirmed the exist-ence of two rings of ramparts and ditches from the Ear-ly Bronze Age. Now, a 13th century Romanesque church with a square chancel and west tower was uncovered. A south tower was added towards the end of the Middle Ages. Many burials, mostly of children and newborn in-fants, were discovered in the immediate vicinity of the me-dieval church. Before 1672 the chancel and the nave were adapted, the building was augmented by a southern annex and a new vestibule was built in the west. The church was a place of pilgrimage and was replaced by an impressive new baroque building after 1745, which in turn was demolished in 1785/86 during the course of Joseph II.’s reforms. Many questions concerning dating and function will probably be solved by the analysis of the finds material. A monograph is being prepared.

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Ernst Lauermann, Asparn an der Zaya, Paul Mitchell, Wien, und Elisabeth Rammer, Asparn an der Zaya

und des darunter verlaufenden teilweise noch sichtbaren Walles die Anlage den mittelalterlichen Hausbergen zu.6

In der österreichischen Urgeschichtsforschung wurde von Karl Kromer die Meinung vertreten, der Michelberg habe den hallstattzeitlichen Fürstensitz getragen, dem die Grabhügel von Großmugl, Niederfellabrunn und Nieder-hollabrunn zuzuordnen seien.7 Außerdem vermutete man hier eine römische Militärstation aus der Zeit der Marko-mannenkriege mit Sichtverbindung zum Limes und zum Oberleiserberg.8

In den Jahren 1981 bis 1983 wurde seitens der NÖ Lan-desarchäologie unter Helmut Windl Grabungen durchge-führt. Durch mehrere Schnitte sollten das Alter der Wallan-lage und mögliche Besiedlungsphasen geklärt werden.

Nach Abschluss der Aufarbeitung der Grabungsdoku-mentation und des umfangreichen Fundmaterials9 können folgende Schlüsse gezogen werden.

Am Ende der Frühen Bronzezeit wurde auf den Hän-gen des Michelberges eine zweifache Wall- und Graben-anlage errichtet. Der Wall am Plateaurand bestand aus ei-ner nicht näher bestimmbaren Holzkonstruktion, die mit Steinen und Erde verfestigt war. Der zweite Wall war bis zu 1 m Höhe erhalten und bestand überwiegend aus gro-

6 Schad’n 1953. 7 Kromer 1986, 64–67. 8 Swoboda 1953, 57–59. 9 Lauermann 2001, 104–151.

bem Kalkstein. Die beiden Gräben waren aus dem Kalkfel-sen stufenförmig herausgeschlagen. Über den Innenausbau konnte bislang keine Angabe gemacht werden. Holzkohle und Aschenschichten lassen zwar auf einen Brand schlie-ßen, aber Genaueres lässt sich nicht sagen. In der Stufe Ha A der Urnenfelderzeit war der Berg erneut begangen.10 Auch ein frühmittelalterlicher halbmondförmiger Ohr-anhänger mit roter und blauer Emaileinlage, vermutlich ein Streufund, wurde entdeckt.11 Das Tierknochenmateri-al wurde von Manfred Schmitzberger bearbeitet.12 95 % Anteil an der Gesamtfundanzahl hatten Haustiere, davon 50 % Rinderknochen, 33 % Schweinereste und 15 % Schaf/Ziege, 2 % Hundeknochen und 1 % Pferdeknochen. Ledig-lich 5 % der Tierknochen waren Wildtiere. Davon über-wiegen der Rothirsch und das Reh. Es ergibt sich aus der Artenverteilung und der Häufigkeit der einzelnen Haus-tierformen ein sehr landwirtschaftlich-bäuerlich geprägtes Bild der Wirtschaftsweise ohne besondere Spezialisierung.13

10 Das urnenfelderzeitliche Fundmaterial ist bis dato noch nicht bearbeitet.

11 Lauermann 1999, 14, Abb. 16.12 Schmitzberger 2001, 152–163. 13 Schmitzberger 2001, 158.

Abb. 1 Michelberg. Luftaufnahme der Grabungsfläche.

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Der Michelberg und seine Kirchen

2. Grabungsmethode

Im Jahre 2010 wurde am Michelberg ein großangelegtes Forschungsprojekt begonnen, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, die urkundlich erwähnten Kirchenbauten archäolo-gisch zu belegen.

Im Vorfeld wurde 2001 und 2009 durch eine um-fangreiche Prospektion versucht, die Lage der unter Jo-seph II. abgerissenen barocken Kirche genau zu lokalisie-ren (Abb. 2).14 2010 wurde dann mit den archäologischen Maßnahmen begonnen. Das Projekt war auf vier Jahre (bis 2013) anberaumt und wurde in jährlich zweimona-tigen Grabungskampagnen durchgeführt. 2010 und 2011 wurde Grabungsschnitt 1 untersucht, 2012 und 2013 Gra-bungsschnitt 2, beide Schnitte waren direkt aneinander angrenzend.

Die beiden Grabungsschnitte wurden in insgesamt 49 Quadranten zu je 5 × 5 m unterteilt. Die Maßnahme wur-de in Form einer Planumsgrabung durchgeführt, Planums-tiefe: 20 cm. Besondere Befunde, welche sich nicht auf Planumsniveau befanden – zum Beispiel Fußbodenreste, Mauern, Grubenkomplexe, Pfostenlöcher etc. –, wurden ab dem Niveau, ab dem sie auftraten, unter anderem mit Hilfe von Zwischenplana dokumentiert.

Die barocke Kirche war bereits 2012 in ihrer Länge und Breite vollständig erfasst worden. 2013 konnte nun auch die Unterkante des Fundaments entlang ihrer Süd- und West-mauer dokumentiert werden. War sie im südlichen Bereich zur Plateaumitte hin bereits nach etwa 60 cm erreicht, so lag sie im Westen in über 2 m Tiefe. An dieser Stelle war das Fundament auch deutlich in den anstehenden Fels ein-getieft worden. Profilstege wurden nun Planum um Pla-num abgebaut und dokumentiert. Dabei traten weitere Teile der Südmauer, des westlichen Eingangsbereiches und des Fußbodens der mittelalterlich-neuzeitlichen Chorqua-dratkirche zu Tage. Ihr nun deutlich erkennbarer Grundriss ließ vermuten, dass ihre Nordwand zumindest zum Teil in jene der barocken Kirche aus dem 18.  Jahrhundert integ-riert worden sein könnte. Aus diesem Grund wurden deren Mauern teilweise abgebaut, wobei dadurch im Quadran-ten 47 tatsächlich noch weitere mittelalterlich-neuzeitliche Objekte freigelegt werden konnten. Der dazu gehörende Fußboden wurde nach dem Abtragen der Profilstege voll-ständig erfasst, dokumentiert und teilweise abgetragen. In den Quadranten 46 bis 49 traten ab dem Planum 8 die ers-ten urgeschichtlichen Objekte auf.

Generell erreichte man 2013 auf der gesamten Gra-bungsfläche die ungestörte Geologie, welche zum Teil be-reits ab Planum 5, an den Randbereichen des Plateaus al-lerdings erst ab Planum 13 (403,56–403,66 m über Adria) auftrat.

14 Die Messungen wurden von Archeo Prospections Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik unter der Leitung von Wolfgang Neubauer durchgeführt.

3. Historische Daten15

Der Ort Haselbach und ein sich nach ihm nennendes Ge-schlecht sind in schriftlichen Quellen im 12.  Jahrhundert nachzuweisen. Ein seit hunderten von Jahren wüst liegen-des, 1153 erstmals erwähntes „Michelendorf“ wird in der näheren Umgebung des Michelbergs lokalisiert. Der Chro-nist Thomas Ebendorfer berichtet von einer Kirche mit Pfarrrechten im 11.  Jahrhundert. Jedoch sind weder eine Kirche vor dem 14. Jahrhundert noch Pfarrrechte archiva-lisch nachzuweisen. Die Kirche in Niederhollabrunn dien-te anscheinend bereits 1106 und dann bis 1788 auch für die Gegend von Haselbach/Michelberg als Pfarre. Spätestens während der früheren Neuzeit entwickelte sich die Berg-kirche zum Wallfahrtsziel. 1745–1748 wurde die alte Kirche abgebrochen und durch einen größeren Neubau ersetzt.16 Diese Filialkirche auf dem Michelberg überstand die Kir-chen- und Pfarrreformen von Joseph II. nicht und wurde 1785/86 abgebrochen. Die Haselbacher bekamen unter-halb des Bergs nun doch eine eigene Pfarrkirche (Weihe 1788).17 Die heutige Kapelle auf dem Michelberg entstand erst 1866/67 als Votivbau nach dem Preußischen Krieg von 1866.18

15 Weitzer 1973, 5–11. Die Quellen werden im Rahmen der weiteren Aufarbeitung neu ausgewertet.

16 Weitzer 1973, 13.17 Weitzer 1973, 15–20.18 Weitzer 1973, 21–23.

Abb. 2 Michelberg. Deutlich zeichnet sich der Umriss der baro-cken Kirche in der geophysikalischen Prospektion ab.

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Ernst Lauermann, Asparn an der Zaya, Paul Mitchell, Wien, und Elisabeth Rammer, Asparn an der Zaya

4. Die romanische Kirche

In den Jahren 2012 und 2013 konn-te der gesamte Grundriss der mit-telalterlichen Kirche auf dem Mi-chelberg freigelegt werden. Sie ist eine romanische Chorquadratkir-che mit einem Turm im Westen, die im Spätmittelalter verändert und während der frühen Neuzeit um- und ausgebaut wurde (Abb. 3). Die alte Kirche wurde ab 1745 ab-gebrochen. Dabei wurde ein Teil des Fundaments vollständig abge-baut, während an anderen Stellen lediglich eine Steinlage erhalten blieb. Darüber hinaus wurde der Kirchenboden während des früh-neuzeitlichen Ausbaus offenbar leicht abgetieft, so dass keine mit-telalterlichen Bodenniveaus frei-gelegt werden konnten. Die alte Kirche ist wie auch ihre barocke Nachfolgerin ziemlich genau nach Osten orientiert.

4.1. Der Chor

Das Chorfundament ist im Osten mit mehr als 3 m sicht-barer Länge gut erhalten. Mehrere Lagen Bruchstein-mauerwerk traten zutage, die mit hellbraunem, sandigem Mörtel gebunden waren. Das Fundament ist bis zu 1,6 m stark. Von dieser beachtlichen Breite lässt sich jedoch nicht notwendigerweise auf eine entsprechende Stärke des auf-gehenden Mauerwerks schließen. Sie dürfte vielmehr auf prekäre statische Verhältnisse zurückzuführen sein. Dieses Fundament ist mit jenem im Süden verzahnt, das nur mehr als einzelne, ohne Mörtel gebundene Bruchsteinlage erhal-ten ist. Das Südfundament ist 0,85–0,95 m breit und 30–50 cm in den Fels gesetzt. Von der Nordflucht des Chors ist nichts mehr erhalten. Hier wurde die Mauer offenbar 1745 ausgerissen. Der Ausrissgraben des Fundaments lag in einem nur 1,2 m schmalen Bereich zwischen dem baro-cken Langhaus und der mittelalterlichen Stützmauer und konnte daher nur mehr in Form von Schuttschichten do-kumentiert werden. Das Nordfundament war offenbar mit dem Langhaus verzahnt, wie ein circa 0,8 m breiter Ansatz an der nördlichen Schulter des Langhauses zeigt (Abb. 4). Das heißt, Chor und Langhaus sind gleichzeitig entstan-den. Diese Befunde ergeben ein 7,8 m breites Chorquadrat mit lichten Maßen von circa 6 × 6,2 m. Der Chor steht an dem höchsten Punkt des Felsens im Nordteil des Gipfel-plateaus des Michelbergs. Eine Apsis war nicht zu ermit-teln, sie ist wegen des steil abfallenden Bodens jenseits des Ostfundaments auch nicht zu erwarten.

4.2. Das Langhaus

Teile des mittelalterlichen Langhauses sind an mehreren Stellen freigelegt worden.

Das Fundament der nördlichen Schulter des Langhau-ses ist ein großer Bruchsteinblock von circa 2,25 × 1,75 m. Circa vier Lagen sind erhalten. Neben dem Ansatz des Chors im südlichen Teil der Ostseite verrät die Westansicht des Blocks die Lage der Nordmauer. Während im südlichen Teil der Ansicht die Steine Nord-Süd orientiert sind, erge-ben anders orientierte Steine im Norden den Ansatz einer Nordmauer von an dieser Stelle nur 0,6–0,7 m Breite. Die Nordmauer selbst ist aber an keiner Stelle, auch nicht als Ausrissgraben, zum Vorschein gekommen. Für den Bau der barocken Kirche hatte man jene Mauer, die nördlich der barocken Nordmauer gelegen haben muss, offenbar voll-ständig geschleift und auch das Bodenniveau abgetragen.

Die allerletzten Reste der etwa 0,76 m breiten Süd-mauer sind dafür im Westen des Langhauses erhalten. Sie besteht aus Bruchsteinen und mindestens einem mittelal-terlichen Ziegel (Breite 9,5 cm, Höhe 5 cm) in Schalen-mauerwerkstechnik. Ein Vorsprung an der Ostwand des frühneuzeitlichen Seitenschiffs, 1,75 m von der Ecke zum Chor, gibt die Lage des ehemaligen Ansatzes der Südmauer wieder.

Die Westmauer des romanischen Langhauses ist brei-ter (0,8–0,9 m) und tiefer fundamentiert als die Südmau-er. Auch sie ist ein Schalenmauerwerk aus Bruchsteinen, die bis zu 45 cm lang sind. Die in einer Länge von mehr als 5,8 m erhaltene Mauer ist teilweise frühneuzeitlich überbaut.

Abb. 3 Michelberg. Grundriss der romanischen Kirche.

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Der Michelberg und seine Kirchen

Es ergibt sich ein Langhaus mit den Maßen von circa 12,5 × 9 m. Der Boden des Langhauses wurde offenbar zur Bau-zeit mit einer starken, gelblichen Lehmschicht aufplaniert, die nur dort gefunden wurde und als Unterbau des nicht mehr erhaltenen mittelalterlichen Fußbodens diente. Am Fassadenrest an der Südwestecke des Gebäudes haben sich Spuren einer weißen Kalktünche erhalten.

4.3. Der Westturm

Am westlichen Ende des Langhauses befinden sich die Fun-damente eines Turms, der sekundär an das Langhaus gebaut wurde, aber nicht notwendigerweise wesentlich jünger ist. Der Turm kam erst nach dem Abbau barocker Fundament-teile während der Grabungskampagne 2013 in seiner vollen Ausdehnung zum Vorschein (Abb. 5). Er ist mit Maßen von 3,8–4,0 m in etwa quadratisch, wobei seine Ostmauer die Westmauer des Langhauses ist. Das Nord- und Südfunda-ment des Turms sind je 1,1 m und die Westmauer ist 0,9 m breit. Das Schalenmauerwerk besteht aus Bruchsteinen mit Ziegelbruchstücken in sandigem Mörtel. Das Turminnere wurde während der Frühneuzeit verändert beziehungswei-se im 18. Jahrhundert zerstört. Der Turm liegt weniger als 1 m südlich der Längsachse der romanischen Kirche. Er be-herbergte möglicherweise das Hauptportal der Kirche.

4.4. Die Chorquadratkirche

Die bislang älteste bekannte Kirche auf dem Michelberg ist somit eine romanische Chorquadratkirche mit leicht ein-gezogenem Chor und einer Gesamtlänge ohne Turm von circa 19,3 m. Dieser Grundriss kommt im 12. und 13. Jahr-hundert häufig vor und findet seine Parallelen in der nähe-ren Umgebung.

Die Kirche gehört weder zu den kleinsten noch zu den größten Kirchen dieser Art. Zum Beispiel sind die Chor-quadrate der Filialkirche hl. Nikolaus in Langenlois19 so-wie der Burgkirche von Spannberg20 etwas kleiner, jene der Kirchen von Röhrenbach21 und Unterwaltersdorf 22 dagegen geringfügig größer. Etwa gleich groß sind die Chorquadrate der ehemaligen Pfarrkirche hl.  Peter und Paul in Alt-Weitra23 und der möglichen Eigenkirche von Markgrafneusiedl24 sowie der Pfarrkirche von Sievering.25 Das Langhaus gehört eher zu den kürzeren seiner Art, je-nes der Burgkirche von Spannberg ist in etwa gleich groß. Das Größenverhältnis von Langhaus und Chor beträgt auf dem Michelberg etwas weniger als 2 : 1, ein Verhältnis, das beispielsweise bei der Margaretenkapelle in Mautern26 und

19 Dehio 1990, 637–638.20 Reichhalter u. a. 2005, 363–365.21 Dehio 1990, 987–989.22 Sauer 2008.23 Dehio 1990, 42–43.24 Reichhalter u. a. 2005, 279–280.25 Krause und Reichhalter 2006.26 Eppel 1968, 147.

der Pfarrkirche von Groß Globnitz27 vorkommt. Zwei Kir-chen, die von der Größe und den Proportionen her nicht weit entfernt sind, sind die ehemalige Pfarrkirche hl. Lau-renz in Rodlingersdorf28 und die Filialkirche hl. Radegun-dis in Peigarten.29

Zur näheren Datierung der Kirche auf dem Michel-berg gibt es anhand des Baubestands nur einen spärlichen Hinweis: Mittelalterliche Mauerziegel (19–24 cm Länge) sind im Fundament der romanischen Kirche vorhanden – an der nördlichen Schulter nahe der Fuge zur Stützmau-er, im östlichen Chorfundament und in der Südmauer des Langhauses. Da Mauerziegel beim derzeitigen Wissensstand nicht vor der Mitte des 13. Jahrhunderts in Nordostöster-

27 Eppel 1966, 115.28 Dehio 1990, 983.29 Reichhalter u. a. 2005, 312–313.

Abb. 4 Michelberg. Romanische Kirche. Nördliche Schulter der Kirche mit Ansätzen des Chors (oben rechts) und der Nord-mauer des Langhauses (unten links).

Abb. 5 Michelberg. Romanische Kirche: Bruchsteinfundament des Westturms unter barocker Überbauung. Links: Nord-wand. Vordergrund: Nordwestecke. Hinten rechts: Teil der Südwand.

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Ernst Lauermann, Asparn an der Zaya, Paul Mitchell, Wien, und Elisabeth Rammer, Asparn an der Zaya

reich vorkommen,30 dürfte der Kirchenbau in das 13. Jahr-hundert zu setzen sein. Westtürme sind an mittelalterlichen Kirchen in Niederösterreich nördlich der Donau häufig: (Spät-)Romanische Beispiele sind die Pfarrkirchen von Friedersbach31 und Waldhausen32 (beide Bezirk Zwettl). Der mittelalterliche Westturm der ursprünglich romani-schen Pfarrkirche Großheinrichsschlag33 (Bezirk Krems) liegt nicht in der Längsachse der Kirche, sondern etwas nach Süden versetzt, wie auf dem Michelberg. Die Pfarr-kirche Obernondorf (Bezirk Zwettl) weist heute noch ro-manischen Rechteckchor, Langhaus und Turm auf, bei ei-ner ähnlichen Gesamtlänge (circa 22 m) wie die Kirche auf dem Michelberg.34

4.5. Die Stützmauer um den Chor

An der nördlichen Schulter des Langhauses setzt eine zwei-te Mauer an und zwar unmittelbar nördlich der vermute-ten Flucht der Nordmauer des Chors. Sie verläuft parallel zur Chormauer. Die Mauer wurde nachträglich angebaut und kann über 4 m verfolgt werden, bevor sie durch ein barockes Fundament überlagert wird. Sie ist offenbar im Zusammenhang mit einem kurzen, circa 0,85 m breiten Mauerstumpf zu sehen, der weniger als 1 m entfernt un-ter demselben Fundament hervorragt. Dieser zweite Teil ist als Fortsetzung beziehungsweise schräg angesetzter Stre-bepfeiler zu interpretieren. Die Ost-West-Mauer ist mehr als 0,6 m hoch erhalten, 0,6–0,7 m stark und besteht aus eher kleinen Bruchsteinen, die mit Lehm statt Mörtel ge-bunden sind. Die Bruchsteine sind in zwei bis drei Lagen in Höhen von 23–29 cm zusammengefasst. In die Mauer war ein Mühlstein aus Kalkstein eingemauert (Abb. 6). Die Mauerwerksstruktur kann in die zweite Hälfte des 13. Jahr-hunderts datiert werden. Diese Mauer gehört weder zum romanischen noch zu einem jüngeren Chor. Die Lehm-

30 Mitchell 2009, 219.31 Dehio 1990, 226–228. – Zorko 2013, 105–111.32 Dehio 1990, 1233.33 Dehio 1990, 333–334.34 Dehio 1990, 824.

bindung spricht nicht für einen massiven Bauteil. Daher dürfte sie als Stützmauer gedient haben, denn die Grabung hat gezeigt, dass der Felsboden im Mittelalter an allen drei Außenseiten des Chors steil abfiel. Offenbar entschied man noch im 13. Jahrhundert, die Umgebung des Chors abzu-stützen. Zu einem System von Stützmauern könnten auch zwei kleine, stratigraphisch ältere und ähnlich geschaffe-ne Mauerfragmente gehören, die 2–3 m östlich des Chors freigelegt worden sind.

4.6. Eine Sakristei?

An der Südseite des romanischen Chors traten weitere Mauerreste zutage. Die Westmauer dieser Struktur ist nur mehr als ein bis zu 0,75 m breiter, in den Fels abgetief-ter Ausrissgraben beziehungsweise als Baugrube erkennbar. Die Südwestecke ragt aus statischen Gründen nach Süden um circa 0,5 m und nach Westen um 0,8 m hervor. Die an der Ecke verlegten Bruchsteine und auch ein erhaltener Teil der Südmauer wurden ohne Mörtel trocken in den Boden eingesetzt. An der Außenseite dieser Mauerfrag-mente sind große, grünliche, scheinbar ortsfremde Stei-ne mit bis zu 70 cm Seitenlänge verwendet worden. Die Nordsüdmauer misst 4,9 m und die Ostwestmauer min-destens 3,7 m. Da eine eigene Nordmauer fehlt, ist hier also ein Anbau am Chor entstanden. Die Bauweise dieser Mauern spricht für eine mittelalterliche Zeitstellung. Ob hier ein überdachter Baukörper bestand oder ein weiterer Teil eines Stützmauersystems vorliegt, ist nicht klar. Eine Sakristei wäre an dieser Stelle allerdings denkbar.

4.7. Ein Steinkeller

Südlich des Chors liegt in mehr als 4 m Entfernung von den Kirchenbauten ein weiteres kleines Bauwerk, dem kei-ne sakrale Funktion zugeordnet werden kann. Es handelt sich um einen Keller mit Außenmaßen von circa 4,2  × 3,4 m und einer Nutzfläche von circa 7,75 m² (Abb. 7). Die Bruchsteinmauern des Kellers sind bis in 0,8 m Höhe erhalten, die Größe der Bruchsteine variiert stark. Der Ab-gang in den Keller befand sich an der Nordseite neben der Nordwestecke. Er hat die Form einer Treppenzunge von 0,6 m Breite, die über eine Länge von 1,2 m erhalten ist. Einfache Stufen werden durch flache Steine ausgebildet. Kurioserweise fehlt die Westwand des Kellers unmittelbar am Fuß der Treppe. Hier befand sich vielleicht eine Ni-sche oder gar ein zweiter Eingang. Die Kellermauern wur-den weitgehend ohne Mörtel zusammengesetzt, doch in der Südwestecke fanden sich die letzten Reste einer Kalk-tünche, mit der die Wände gestrichen worden waren. Die Kellermauern sind nur 0,45–0,55 m stark und wurden zu-mindest teilweise gegen das umliegende Erdreich gebaut, so dass eine sorgfältige Mauerschale nicht überall vorhan-den ist. Die Bruchsteine der Mauern sind nicht in einzel-nen Lagen, sondern in Schichten von zwei bis drei Lagen von circa 30–35 cm Höhe versetzt (Abb. 8), eine Struktur,

Abb. 6 Michelberg. Stützmauerwerk mit eingebautem Mühl stein.

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Der Michelberg und seine Kirchen

die am ehesten für eine Entstehungs-zeit in der 2. Hälfte des 13.  Jahrhun-derts spricht. In der Südost-Ecke die-ses Kellers wurde ein Kinderskelett auf dem mittelalterlichen Mörtelestrich entdeckt. Die 14C-Datierung ergab ein 2 Sigma kalibriertes Alter (95,4 %) von 1286 AD–1341 AD.35

Kleine Kellerbauten dieser Art dien-ten der Vorratshaltung, sind aber im Mittelalter im dörflichen Milieu eher selten. Die Grabungsergebnisse von vier Weinviertler Dorfwüstungen des Hoch- und Spätmittelalters wurden un-längst gemeinsam publiziert. Dutzende Gebäude, aber kein einzelner Steinkel-ler, wurden festgestellt.36 In den Städten ist die Lage anders: In Wien sind meh-rere ähnlich dimensionierte Keller des 13./14. Jahrhunderts noch heute erhal-ten und begehbar (1. Wipplingerstraße 8 37, 1. Himmelpfortgasse 8 38, 4. Wiedner Hauptstraße 5 39) und in der Vorstadt von Jihlava (Mähren) wurde 2005 ein dem Michelberger Gebäude ähnlicher Keller des 13. Jahr-hunderts ausgegraben.40

4.8. Ein Erdkeller

Südlich des Langhauses, in einem Bereich, der erst wäh-rend der Frühneuzeit von der Kirche überbaut wurde, befand sich ein länglicher Erdkeller, der von Osten nach Westen 2,8 m und von Norden nach Süden 1,4 m misst. Seine Wände sind senkrecht, doch im Nordwesten wurde der anstehende Boden stufenartig abgetragen und somit ein circa 0,6 m breiter Einstieg geschaffen. Die erhaltene Tiefe des Kellers ist 1,1 m. Seine Entstehungszeit ist allein stratigraphisch nicht zu ermitteln. Der Erdkeller wurde au-ßer Funktion gesetzt, als der neue Südturm errichtet wur-de. Das Ostfundament beziehungsweise die Nordostecke des Turms fußte von nun an im westlichen Teil des Kellers. Das reichlich vorhandene Münz- und Keramikinventar der Kellerverfüllung zeigt, dass die Grube im 15.  Jahrhundert beziehungsweise im spätesten Mittelalter aufgegeben wur-de und so zu einem Terminus post quem für die Errich-tung des Südturms führt.

Kleine Erdkeller mit ähnlichem Flächenmaß und ähn-lich erhaltener Tiefe, aber ohne deutlichen Einstiegsbereich, sind von den niederösterreichischen Ortswüstungen von Hagenbrunn-Dietrichsdorf (Objekt 8, 12./13. Jahrhundert), Leobendorf-Atzersdorf (Objekt 401, 14. Jahrhundert) und

35 Has03/Fnr. 473 (Pozna’n radiocarbon Laboratory).36 Krenn 2011. 37 Buchinger und Schön 2002, 439–440.38 Mitchell 2010, 472.39 Buchinger und Mitchell 2011, D2236.40 Hejhal u. a. 2006, 219–223.

Perzendorf (Objekt 444, 14./15. Jahrhundert) bekannt.41 Spuren einer etwaigen oberirdischen Struktur fehlen am Michelberg.

4.9. Mauerfragment im Südwesten

Südwestlich des Langhauses trat der letzte Rest eines Tro-ckenfundaments zutage, das wie die Nordostecke einer ansonsten zerstörten Struktur wirkt. Es erinnert in seiner Bauweise an das erhaltene Fundament der mutmaßlichen Sakristei. Die anschließenden Mauern wären in diesem Fall circa 0,55 m stark. Der mögliche weitere Verlauf der östlichen Mauer wird südlich in mehr als 2 m Entfernung durch die abgebaute Oberfläche des anstehenden Felsens angedeutet. Die Funktion dieser Struktur ist unbekannt.

41 Krenn 2011, 170 und 175–176.

Abb. 7 Michelberg. Eingetiefter gemauerter Keller.

Abb. 8 Michelberg. Bruchsteinmauer des Kellers.

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5. Die Kirche im Spätmittelalter

5.1. Der Südturm

Neben dem westlichen Ende des Langhauses befindet sich eine quadratische Struktur mit circa 4 m Seitenlänge (Abb. 9). Es handelt sich um das Bruchsteinfundament ei-nes weiteren Turms, das an der Südseite gut und an der Ost- und Nordseite partiell erhalten ist, dessen Westfunda-ment aber vollständig ausgerissen wurde. Die Mauerstär-ke des Fundaments variiert zwischen 0,75 und 0,9 m. Die Nordostecke ist zwar etwas zurückversetzt, aber pfeilerartig mit einer Seitenlänge von 1,4–1,55 m verstärkt. Die zwei bis drei ansatzweise an dieser Ecke vorhandenen Steinlagen (Gesamthöhe 43–49 cm) reichen nicht aus, um das Mau-erwerk zu datieren. Diese Ecke überschneidet den bereits erwähnten Erdkeller geringfügig und fußt daher zum Teil auf seiner Verfüllung. Wenige mittelalterliche, aber keine neuzeitlichen Mauerziegel kommen im Fundament vor, was für eine noch mittelalterliche Zeitstellung des Turms spricht. An der Südostecke des Turms ragt das Mauerwerk in einer Breite von bis zu 0,66 m um bis zu 0,65 m nach Süden hinaus. Hier könnte sich möglicherweise ein Fun-dament eines Strebepfeilers befunden haben. Die Flucht der Westmauer des Turms setzt sich zwar fort und schließt an die Südwestecke des Langhauses an – an dieser Stel-le sind einige Fundamentsteine erhalten – doch zwischen der Nordmauer des Turms und dem Langhaus gibt es ei-nen bis zu 0,9–1,1 m breiten Bereich, der weder dem Turm noch dem Langhaus zuzuordnen ist. Vielleicht befand sich an dieser Stelle ein Treppenhaus, von dem aus die Oberge-

schoße des Turms und der Dachstuhl des Langhauses erschlossen werden konnten.

Der neue Südturm ist ziemlich genau so groß wie der wohl ältere Westturm. Möglicherweise wurde der Westturm von nun an zu einer bloßen Vorhalle. Türme liegen häu-fig an der Westmauer in der Haupt-achse einer Kirche, können aber auch an der Kirchenschulter in der Ecke zwischen Langhaus und Chor vorkommen, wie bei den bereits er-wähnten Kirchen in Langenlois und Peigarten. Die mittelalterlichen Tür-me der Pfarrkirchen in Schönberg am Kamp42 und Sievering sind am östlichen Ende der Süd- beziehungs-weise der Nordseite des Langhauses angebaut. Eine genaue Entsprechung zum Turm auf dem Michelberg, also am westlichen Ende der Südmau-er, findet sich bei der Pfarrkirche von Hagenberg.43 Der Michelberger Kirch turm ist kleiner als jener der Kirchen in Schönberg und Sievering, aber in etwa gleich groß wie die von

Hagenberg und Peigarten. Viele Türme an romanischen Kirchen entstanden erst als nachträgliche Anbauten des Spätmittelalters. Es fällt auf, dass der Turm der Schönberger Pfarrkirche wie auch der Turm auf dem Michelberg zum Langhaus einen geringen Abstand aufweist. Unmittelbar westlich des Südturms schloss ein Befund aus hellgrünlich-grauem Lehm und Bruchsteinen an, der entweder älter ist und von der Westmauer des Turms angeschnitten wurde oder als Anbau am Turm entstand. Das Objekt ist 1,5 m breit (Ost-West), nach Süden und Westen weisen senkrech-te Kanten auf ausgerissene Mauern oder eine Schalung hin.

5.2. Grubenbefunde im Langhaus

Im Langhaus unmittelbar vor dem Triumphbogen traten unter den frühneuzeitlichen Böden zwei Pfostenlöcher (Durchmesser und Tiefe 30–40 cm) und eine seichte, läng-liche Vertiefung auf. Diese Objekte lagen in einer Flucht. Diese Befunde könnten als der letzte Rest einer Nord-Süd verlaufenden Trennwand (Lettner?) gesehen werden. In der Mitte des Langhauses, knapp südlich der Längsachse befin-det sich eine zweiteilige, Ost-West orientierte Grube, die anscheinend spätmittelalterlich verfüllt wurde.

In der südwestlichen Ecke des Langhauses befindet sich ein schwer erklärbarer Befund. Es handelt sich um einen „Erdkeller“, der durch die Funde in seinem Füllmaterial in das Spätmittelalter zu datieren ist und jedenfalls unter den

42 Dehio 1990, 1045–1046.43 Dehio 1990, 381–382.

Abb. 9 Michelberg. Grundriss der spätmittelalterlichen Kirche.

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Der Michelberg und seine Kirchen

neuzeitlichen Fußböden lag. Der Keller misst 2 × 1,45 m (Nord-Süd × Ost-West) und war über einen 0,5 m breiten, abgestuften Einstieg neben der Südmauer des Langhauses betretbar. Der Boden ist im Wesentlichen flach und liegt in etwa 0,75–0,8 m Tie-fe. Der Keller wird weiter an sei-nen Ost- und Nordseiten durch mörtellose Steinsetzungen flan-kiert. Die Nordostecke dieser Trockenmauern bildet ein großer Stein. Neben ihm befindet sich ein Pfostenloch von circa 0,3 m Durchmesser. An der Ostseite der östlichen Trockenmauer schließt eine 0,35 m breite Steinsetzung an, die wie das Fundament eines Wandpfeilers wirkt. Es ist unklar, wie dieser Kellerbefund, der wie ein Siedlungsbefund wirkt, mit einem Sakralbau in Übereinstim-mung gebracht werden kann. Abstieg, Bauweise und Lage dieses Befunds sprechen gegen eine aufgelassene Grable-ge. Vielleicht wurde an dieser Stelle notdürftig ein Speicher eingerichtet.

Im Westen des Langhauses, unter beiden frühneuzeitli-chen Fußböden und daher mittelalterlich ist eine vermör-telte, eher unförmige Steinlage von circa 1 m Seitenlänge vorhanden. Das seicht fundamentierte Objekt lag offenbar annähernd in der Mittelachse des Kirchenraums und war wohl die Unterlage eines Innenobjekts (Taufbecken?).

6. Die frühneuzeitliche Kirche

Die Kirche auf dem Michelberg wurde während der Früh-neuzeit sehr verändert. In einem Zug wurden Chor und Langhaus umgestaltet, während im Süden der Kirchen-raum erweitert wurde und im Westen eine neue Vorhalle entstand (Abb. 10). Der mögliche zeitliche Rahmen die-

ser Bauphase ist klar: Einerseits bedeutet die wiederholte Nutzung von Mauerziegeln neuzeitlichen Formats, dass die Veränderungen nicht vor dem 16. Jahrhundert stattfanden; andererseits ist die Kirche mit beiden Erweiterungen in Georg Matthäus Vischers Topographia Archiducatus Austriae Inferi abgebildet (Abb. 11), womit ein Terminus ante quem von 1672 für die Bauphase gesichert ist. In dieser Abbil-dung lehnen sich an das Langhaus von links nach rechts Westanbau, Turm, neues Seitenschiff und Chor an. Ein An-bau am Chor ist nicht oder nicht mehr vorhanden.

6.1. Die Neugestaltung des Chors

Die südliche Schulter der romanischen Kirche wurde neu errichtet. Bereits in der untersten Lage des Mauerwerks kommen in diesem Bereich neuzeitliche Mauerziegel vor, ansonsten ist der Blick auf die Mauerstruktur durch gut erhaltenen, bis zu 3 cm starken Verputz, der zweimal (gelb-lich-)weiß übertüncht wurde, verstellt. Dieser Verputz und beide Fassungen kommen an allen erhaltenen aufgehenden Wänden des frühneuzeitlichen Kirchenraums vor.

Die Neuerrichtung ging mit einem Versetzen des Tri-umphbogens um 1,3 m nach Osten einher, so dass dieser sich heute nicht mehr an der Ecke zwischen Langhaus und Chorquadrat befindet, wo er sicherlich im Mittelalter lag. Der freigelegte südliche Triumphbogenpfeiler ragt genau so tief (1,3 m) in den Kirchenraum hinein. Der erneuerte und so verkleinerte Chor war durch eine Stufe vom Lang-haus abgesetzt. Deren Fundament, ein Ziegelmäuerchen in der Breite eines Läufers, das mit dem Pfeiler verzahnt ist, wurde ergraben. Ein Teil vom Mörtelunterbau des Fuß-bodens des neuen Chors wurde ebenfalls freigelegt. Die-ser reicht nicht bis in die Südostecke des Chors, sondern verläuft gekrümmt gegen die Mitte der Ostwand, als ob

Abb. 10 Michelberg. Grundriss der frühneuzeitlichen Kirche.

Abb. 11 Michelberg. Zeichnung von Georg Matthäus Vischer 1672. Von links nach rechts: Westanbau, Südturm, Seiten-schiff, Chor. Hinten: Langhaus.

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der Boden eine Rundapsis respektierte. Da es jedoch sonst keine Spur einer echten Apsis gibt, ist der Befund mögli-cherweise als ein inneres Gestaltungselement, wohl in Zu-sammenhang mit einem Altar, zu interpretieren. Der Mör-telunterbau ruht auf einer Planierung beziehungsweise auf einer Lage Bruchsteine.

6.2. Die Neugestaltung des Langhauses

Auch das Langhaus entstand neu. Der Fußboden wurde tie-fer verlegt, indem der Fels abgetragen wurde, jedoch ohne die Mauern zu unterfangen. Daher ist das Fundament der mittelalterlichen Südmauer nun 0,2 m über dem jüngsten, frühneuzeitlichen Boden sichtbar. Die neue Wandfläche ist mit Mauerziegelbruch verkleidet beziehungsweise besteht nur aus verputztem Fels. Die Westmauer des Langhauses wurde in dieser Phase saniert und teilweise neu aufgebaut.

Im östlichen Teil des Langhauses sind einige wenige quadratische Ziegelfliesen im Boden erhalten. Vielleicht sind sie Spolien vom spätmittelalterlichen Kirchenboden-belag. Sie liegen auf dem obersten von zwei Mörtelestri-chen, die im frühneuzeitlichen Langhaus hintereinander Ziegelböden trugen. Zwischen den beiden Mörtelschich-ten lag eine dünne Planierschicht. Eine (Neu-)Einwölbung des Langhauses ging möglicherweise mit diesem Ausbau einher.

6.3. Das Seitenschiff

Gleichzeitig mit der Neugestaltung des Chors wurde die Südmauer des alten Langhauses an zwei Stellen durch-brochen und der Kirchenraum durch ein Seitenschiff im Winkel zwischen Langhaus und Südturm erweitert. In der Flucht der alten Südmauer entstand somit ein vollständig verputzter und leicht abgefaster „Pfeiler“ von mindes-tens circa 2,2 m Länge und 0,85 m Breite, der bis zu einer Höhe von 0,52 m über dem Fußboden erhalten ist. Dieses Mauerstück enthält noch mittelalterliche Substanz, musste aber weitgehend neu errichtet werden, wie der Einsatz von Mauerziegeln und Fragmenten von Bodenfliesen zeigt. Die primäre Farbfassung des Seitenschiffs und auch des Be-reichs der beiden Durchbrüche war eine Quaderbemalung, wie an der Westseite des „Pfeilers“ am besten sichtbar ist.

Die Außenmauern des neuen Seitenschiffs sind äußert schlecht fundamentiert. Zwar sind Mauerziegel punktuell sichtbar, doch besteht anscheinend das Fundament über weite Strecken lediglich aus festem Erdmaterial. Die Mau-erstärke ist wegen der Abtragung von 1745 im Süden nicht klar. Die Ostmauer, die gegenüber dem alten/neuen Schul-terbereich leicht nach Westen hervorspringt, war mög-licherweise circa 0,7 m stark. An der Südwand sieht man, dass der Kirchenboden nun mindestens 0,2 m in den Fels abgesenkt wurde – der Fels im Wandbereich wurde an-schließend einfach mitverputzt. Die Absenkung des Bodens erklärt auch die seichte Unterkante des Großteils der mit-telalterlichen Fundamentreste des Turms im Vergleich zum

Niveau des neuen Bodens. Zwei Bodenphasen sind im Sei-tenschiff wie auch im Langhaus erhalten. Auf beiden gibt es Abdrücke neuzeitlicher Mauerziegel als Bodenbelag.

Entlang der Ostmauer des Südturms wurde kein Bo-den, sondern Schutt dokumentiert, dessen Oberkante we-sentlich höher als der untere Boden lag. Der Schutt war an seiner Ostseite durch mit Mörtel gebundene Ziegel „ver-kleidet“ und an seiner Oberkante durch einen Ziegelbo-den abgeschlossen. Der Befund ist möglicherweise als ein innen mit Schutt aufgefülltes Podium zu interpretieren.44 Östlich an diesen Befund schließt an der Südwand ein viel deutlicheres Podium an. Hier wurde der Fels unberührt gelassen und Ziegelstufen wurden über ihn gelegt, deren Reste als Stufen heute noch mit etwas Mühe erkennbar sind. Der Befund ist als viertelkreisförmige Treppe mit ei-nem Radius von 1,35–1,55 m zu rekonstruieren. Seine Oberkante lag circa 35 cm höher als der Ziegelboden.45 Am Kopf der Treppe, die aus drei oder vier Stufen bestand, sind mehrere Mauerziegel erhalten, die in die Flucht der Südwand hineinragen. Es könnte sich um den Rest einer Portalstufe handeln. Vom Seitenschiff beginnend hätte man also mittels der Treppe links zu einem Portal und rechts auf das andere Podium steigen können. Das westliche Po-dium hat vielleicht in das Erdgeschoß des Turms geführt. Sein nordwestlicher Abschluss beziehungsweise der Fuß ei-ner Treppe wird möglicherweise durch ein 0,26 m schma-les und 0,6 m langes Bruchsteinmäuerchen wiedergegeben, das gegen die Turmecke gebaut ist. Die Ecke zwischen bei-den Podien ist mit einem großen Bruchstein verstärkt.

Durch den Bau des südlichen Seitenschiffs wurde nur circa 18 m² Nutzfläche dazu gewonnen. Die genaue Lage des Seitenschiffs im Winkel zwischen Turm und Lang-haus findet ihre Parallele wiederum in der Kirche von Hagenberg.

6.4. Der neue Anbau im Westen

Westlich des Langhauses und südlich des alten Westturms wurde in der Frühneuzeit ein Anbau von circa 3 m (Ost-West) × 1,8 m (Nord-Süd) errichtet. Damit entstand ein neuer Westbereich. Dieser setzte sich zusammen aus ei-nem heute schlecht erhaltenen, breiten, nördlichen Gang, der mit dem Umbau des alten Westturms geschaffen wurde und einem von dem Gang erschlossenen, südlich liegen-den Raum, der vielleicht als Kapelle anzusprechen ist. Ein 1,6 m breites Portal verbindet den neuen Gang mit dem Langhaus. Der Boden des Portals aus Mauerziegeln ist er-halten. Die Ziegel liegen auf den oberen der beiden Mör-telschichten, die im Seitenschiff und auch fast im ganzen Langhaus erhalten sind.

44 Mittelalterliche Bimot (Vorleserpodien in Synagogen) konnten auf diese Art und Weise gebaut worden sein, Helgert und Schmid 1999/2000, 98–99.

45 Eine sehr ähnliche Treppe ist von der mittelalterlichen Synagoge in Wien bekannt: Helgert und Schmid 1999/2000, 101 (Abb. auf S. 96).

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Der Michelberg und seine Kirchen

Der Südraum wiederum hat lichte Maße von 2,6 m (Ost-West) × 1,35 m (Nord-Süd). Die Nordwestecke des Raums wird von einem Bruchsteinblock von 1,5 × 1,1 m gebildet und stellt eine Adaptierung der Südmauer des Turms dar. Zwischen ihm und dem Gang befindet sich ein Portal, des-sen östliche Seite zerstört ist, das aber wegen des noch er-haltenen Ziegelfußbodens rekonstruiert werden kann. Das Portal war in der Flucht der Innenwand 1,08 m breit und verengte sich leicht trichterförmig bis auf circa 0,8 m Brei-te in 0,42 m Tiefe. Hier schloss sich ein Türrahmen in der Stärke eines Ziegels an, Türrahmen und Nische an der Au-ßenseite waren mindestens 1,1 m breit.

Die Mauern des Südraums sind innen und außen ver-putzt und weiß gefasst. Der Boden des Südraums ist mit Mauerziegeln in einem fischgrät-ähnlichen Muster belegt. An der Westseite der Nordwestecke des südlichen Raums ragt Ziegelmauerwerk hervor. Es handelt sich um einen fla-chen Wandpfeiler als letzter Rest einer Fassadengliederung.

7. Die barocke Kirche

Die barocke Kirche auf dem Michelberg wurde zwischen 1745 und 1748 errichtet (Abb. 12). Der Vergleich mit dem Grundriss des Vorgängerbaus zeigt, dass sich die neue Kir-che im Westen und Süden an die alte geschmiegt hat. Es ist daher denkbar, dass ein Großteil des neuen Baues errich-tet wurde, während die alte Kirche noch möglichst lange bestehen bleiben konnte. Im Zuge der Pfarrreformen und der Einschränkung von Wallfahrten unter Kaiser Joseph II. wurde bereits 1785/86 die neue Kirche abgebrochen und

das Baumaterial für die Errichtung der Pfarrkirche in Ha-selbach wieder verwendet. Altar, Orgel und Kanzel der Bergkirche wurden in Haselbach neu aufgestellt.46 Die Mittelachse der barocken Kirche liegt rund 5 m südlich der Achse des Vorgängerbaus.

7.1. Baubeschreibung

Die Kirche ist 37,3 m lang und 15,0 m breit. Sie besteht aus einem Langhaus mit zwei Jochen, dem im Osten ein Chorquadrat mit Apsis und im Westen eine Vorhalle vorge-lagert sind. Die lichten Maße des Langhauses mit Vorhal-le betragen 17,6 × 10 m, die des Chorquadrats circa 8,3 × 7,9 m. Die Apsis besitzt einen lichten Durchmesser von 3,3–3,9 m. In der Apsis konnte das circa 3 × 2 m große Fundament für den einstigen Hochaltar freigelegt werden. Die Längswände der östlichen und westlichen Joche des Langhauses sind als bis zu 1,5 m tiefe Nischen herausge-bildet. Im östlichen Joch nehmen die Nischen Seitenaltar-fundamente auf. Zwischen Langhaus und Chor befand sich mindestens eine Stufe, wie ein schmales Fundament zeigte.

Dem Langhaus westlich vorgelagert befindet sich in der gleichen Breite eine Vorhalle mit Wendeltreppen in beiden westlichen Ecken, die den Zugang zu einer Empore ermög-lichten. Die äußere Wand des nördlichen Wendeltreppen-turms ist zum Kirchenraum hin kunstvoll gegliedert. Die Empore stützte sich auf zwei Pfeiler am westlichen Ende des

46 Weitzer 1973, 13–19.

Abb. 12 Michelberg. Grundriss der barocken Kirche.

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westlichen Langhausjochs, die bis zu 1,8 m in den Kirchen-raum hineinragen. Ihre Fun-damente bilden einen Block, gemeinsam mit den Funda-menten der Wendeltreppen. Der nördliche Pfeiler wurde zuletzt eingebaut. An seiner Westseite schließt ein Fun-damentteil mit einer Naht an. Hier hat man so spät wie möglich den Zugang zur alten Kirche geschlossen. Die West-flanke des südlichen Pfeilers schließt eine 0,25 m tiefe und 1,0 m breite, noch verputzte Nische ein. Die Vorhalle hat eine lichte Breite von circa 12,4 m und eine lichte Tiefe von nur circa 3,9 m.

An beiden Seiten des Chor-quadrats gibt es fast gleich große Nebenräume (lichte Maße im Norden 5,7 × 4,0 m und im Süden 5,6 × 3,8 m). An der Südseite des östlichen Langhausjochs befindet sich ein 4,4 × 3,0 m großer Bau-körper (Außenmaße), der wegen seiner Grundrissform und etwas größerer Mauerstärke (1,1 m) im Vergleich zu je-ner der Choranbauten (maximal 0,9 m) möglicherweise als Turm anzusprechen ist.

Die Kirche konnte durch je ein breites Portal in der Mitte der Westfassade und in der Mitte der Südwand betre-ten werden. Das Westportal war möglicherweise mit Stufen ausgestattet, wie Mörtelabdrücke implizieren. Des Weite-ren wurde die südliche Wendeltreppe sowohl von außen als auch von innen erschlossen, während daneben eine Tür am Ende eines Gangs Vorhalle und „Messnerhaus“ verband. Die Choranbauten waren beide direkt mit dem Kirchen-raum verbunden.

Das mehrräumige Messnerhaus ist südlich an die Vor-halle und das westliche Langhausjoch angebaut. Es ist mit der Kirche verzahnt und entstand daher in derselben Bau-phase. Das Messnerhaus wurde bereits 1745 während des Baus der Kirche erwähnt.47 Die Überreste weisen auf ein kleines Wohnhaus hin, das sich an die Kirche lehnte. Das Gebäude hat Außenmaße von 12,7  × 5,9 m und besteht aus einem westlichen (lichte Maße 5,2 × 4,1 m) und ei-nem östlichen Raum (lichte Maße 3,9 × 3,6 m), die durch einen nur circa 2,1 m breiten Flur voneinander getrennt sind. Im Norden des Zwischenraums, der mit einem Bo-den aus Mauerziegeln belegt ist, befindet sich ein bemer-kenswerter Backofen mit einer davor gelegenen kleinen Aschengrube. Der Ofen hat einen ovalen Grundriss und war mit Ziegeln umrahmt. Sein Boden bestand aus einem Lehmestrich über Flusswacken, die wiederum auf Bruch-steinschutt ruhten (Abb. 13). Mörtelabdrücke und Sprünge

47 Weitzer 1973, 13.

im Mauerwerk zeigen, dass man das Messnerhaus von Sü-den durch ein schmale Tür (circa 0,85 m), die in den Zwi-schenraum (Eingangsflur) führte, betrat. Von dort konnte man den westlichen, wohl repräsentativsten Raum betreten und dann weiter in die Kirche gehen. Vom Eingangsflur aus konnte man auf der rechten Seite unmittelbar neben der Aschengrube den östlichen Raum betreten. Südlich des östlichen Raums ist ein länglicher, circa 1,15 m brei-ter Raum, der möglicherweise eine Treppe in das Oberge-schoß beherbergte.

An drei Stellen entlang der Südmauer des Langhauses wurden Reste von barocken oder älteren Löschkalkgruben gefunden.

7.2. Bauweise

Die Fundamente der Kirche, die fast komplett erhalten sind, bestehen aus meist eher kleinen Bruchsteinstücken (5–35 cm Seitenlänge) aus anstehendem Gestein und we-nigen Ziegelfragmenten. Im oberen Teil ist stellenweise „Netzmauerwerk“ zu beobachten (größere Steine in ei-nem „Netz“ von kleineren Fragmenten). Die Fundamente von Chor und Langhaus sind auf dem Fels verankert. Auf-grund der unterschiedlichen Felshöhe liegt die Unterkan-te des Fundaments an der südlichen und westlichen Seite der Kirche bis zu 2 m tiefer, während im Nordosten des Langhauses die Fundamenttiefe eher gering ist. Die Fun-damente aller drei östlichen Anbauten sind ebenfalls seicht, aber nicht auf dem Fels verankert. Sie heben sich durch ei-nen wesentlich höheren Ziegelanteil im Vergleich zu Chor und Langhaus ab. Es gibt aber keine expliziten Anzeichen, die für eine wesentlich spätere Entstehung als beim Rest der Kirche sprächen. Die Fundamente aller Kirchenteile be-stehen aus Gussmauerwerk, das heißt, sie wurden nicht in offener Bauweise errichtet, sondern in die Baugrube, die

Abb. 13 Michelberg. Freigelegter Backofen mit Aschengrube im Eingangsflur des Messnerhauses.

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Der Michelberg und seine Kirchen

auch eine Bretterverschalung gehabt haben könnte, einge-bracht. Nördlich des Langhauses traten mehrere große Pfos-tenlöcher auf, davon einige mit Steinpackung, die zwar in variierenden Abständen zum neuen Langhaus liegen, aber vielleicht teilweise mit dem Bau der Kirche zu tun haben.

Nur wenige Lagen des aufgehenden Mauerwerks der Kirche sind erhalten. Dieses besteht aus einem Bruch-steinkern (Füllmauerwerk) und aus Schalen aus Mauerzie-geln kombiniert mit Steinen, die stellenweise, etwa an der Nordseite des Chors, regelmäßig, also blockhaft gehauen sind (Steingrößen am Chor von zum Beispiel 42 × 36 cm, 39 × 43 cm, 29 × 19 cm). An „neuralgischen“ Stellen des Langhauses erreichen auch unregelmäßige Bruchstei-ne Längen von bis zu 80 cm. Die Mauerziegel sind eher größere Exemplare des „österreichischen Formats“ (26,5–30 × 13,5–15,5 × 5,5–7,5 cm) und meist gleichmäßig ge-brannt, also von guter Qualität. Sie weisen keine Ziegel-zeichen auf. Die Stärke des aufgehenden Mauerwerks ist nicht überall leicht zu rekonstruieren und kann stark vari-ieren: An der Apsis beträgt sie circa 1,0 m, im Chorquadrat circa 1,3 m, in der Vorhalle 2,0 m und im Langhaus (ohne Nische) 2,4–2,6 m. Das Fundament springt immer wie-der, aber nicht überall, vor das aufgehende Mauerwerk. Die stärksten Bereiche der Kirche sind die östlichen Ecken des Langhauses, wo Eckpfeiler von 6,5 und 7,1 m² eingebracht worden sind. Im Westen der Kirche sind größere Teile der Schale des aufgehenden Mauerwerks beim späteren Abriss entfernt worden. Chor, Langhaus und Vorhalle sind ver-zahnt. Das aufgehende Mauerwerk des Messnerhauses be-stand anscheinend ausschließlich aus Ziegeln.

Neben den neuzeitlichen Mauerziegeln werden im auf-gehenden Mauerwerk Bruchstücke von Dachziegeln und stellenweise Bodenfliesen eingesetzt. Vereinzelt kommen so-wohl im Fundament als auch im aufgehenden Mauerwerk mittelalterliche Mauerziegel (Seitenlänge 20–22,5 cm) vor. Sie sind wohl als Spolien vom Vorgängerbau zu werten. Der Mauermörtel der Kirche ist überall hart und eher we-nig gemagert. Seine Farbe variiert nach Feuchtigkeitsgrad (hellgrau bis hellbraun).

Die einzelnen Elemente, aus denen die Kirche be-steht – Chorquadrat mit Apsis, Choranbauten, einschiffiges Langhaus, Vorhalle mit Wendeltreppe(n) – sind allesamt ge-wöhnliche Komponenten in der barocken Kirchenarchi-tektur. Mehrere Pfarrkirchen in Niederösterreich nördlich der Donau sind auf ähnliche Weise zusammengesetzt: Der Periode 1720–1770 gehören Aspersdorf (1718–1730, Bezirk Hollabrunn),48 Stranzensdorf (1733, Bezirk Korneuburg),49 Niedergrünbach (1739, Bezirk Krems),50 Harbach (1749–1757, Bezirk Gmünd)51 und Maissau (1767–1768, Bezirk Hollabrunn)52 an. Besonders bemerkenswert an der Kirche auf dem Michelberg sind im Langhaus die Nischen in je-weils der Breite eines ganzen Jochs. In den Kirchen von

48 Dehio 1990, 54–55.49 Dehio 1990, 1146–1147.50 Dehio 1990, 786–787.51 Dehio 1990, 388–389.52 Dehio 1990, 698–699.

Aspersdorf, Niedergrünbach und Maissau haben die Lang-hausjoche ebenfalls breite Nischen. Maissau hat wie die Kirche auf dem Michelberg zwei Anbauten am Chor und einen kleinen Turm an der Seite.

Es fällt auf, dass alle fünf hier erwähnten Kirchen, so-gar die Stadtpfarrkirche von Maissau, kleiner als die baro-cke Kirche auf dem Michelberg sind.53 Das unterstreicht die anfängliche Bedeutung als Wallfahrtskirche. Sie ist auch wesentlich größer als die Pfarrkirche von Haselbach, die sie 1785 ersetzte, aber etwas kleiner als die barocke Pfarrkirche von Niederhollabrunn. Das Langhaus kann mit einem Ton-nengewölbe oder mit Platzlgewölben überspannt gewesen sein, denn die Analogien von Niedergrünbach und Har-bach sind tonnengewölbt, Aspersdorf, Maissau und Stran-zendorf haben dagegen Platzlgewölbe.

8. Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg

Das markanteste Objekt aus dieser Zeit ist der kreisrunde Betonbau, genau in der Mitte des Innenraumes der baro-cken Kirche, direkt vor dem Hochaltar gelegen (Abb. 14). Es handelt sich dabei um das Fundament einer der Anlagen der Y-Leitstrahlstation aus dem 2. Weltkrieg. Ihr Eingangs-bereich und zwei betonierte Abflussrohre waren noch gut erhalten. Nordwestlich davon, in den Quadranten 21, 22, 26 und 27, befand sich das Fundament des dazu gehörenden Sendemastes (Objekt 16). Das Objekt 16 ist ein Betonkreis mit einem Durchmesser von bis zu 5,1 m, der das Funda-ment für die Stützen des Sendemastes bildete. Zwischen beiden Objekten erstreckte sich ein Kabelkanal, der aus ei-ner Ziegelabdeckung bestand. Von der zentralen Plattform (Objekt 1) nach Südosten verlief ein weiterer Kabelgraben aus dem 2. Weltkrieg. Von einem weiteren Objekt 88, in dem am nordwestlichen Ende zwei Pfähle steckten, liefen zwei Blitzableiter samt dazu gehörendem Gräbchen ab.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Berg von der Roten Armee zum Anlegen von Schützengräben genutzt. Dabei wurden große Teile der mittelalterlichen, beziehungsweise neuzeitlichen Kirche durch Laufgräben in Mitleidenschaft gezogen.

9. Gräber im Nahbereich der romanischen Kirche

Als besonderes Phänomen war zu beobachten, dass zahl-reiche Gräber, überwiegend Kindergräber und Gräber von Neugeborenen, im Umfeld der romanischen beziehungs-weise der spätmittelalterlichen Kirche entdeckt wurden. Leider nahmen die gewaltigen Bodeneingriffe, die beim Bau der barocken Kirche durchgeführt wurden, keiner-lei Rücksicht auf die Bestattungen. Daher fanden sich nur wenige Gräber in tatsächlich ungestörtem Zustand, der Großteil der Beisetzungen war verworfen, teilwei-

53 Länge (von der Spitze der Chorapsis bis zum Westwerk des Lang-hauses) × Breite (des Langhauses).

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se vom Fundament der Barockkirche überbaut oder sonst in Schuttschichten eingebettet, die nicht näher stratifiziert werden konnten. Auffallend waren auch drei Bestattungen von Kleinkindern, die in dachförmigen Särgen, aus dünnen Holzplatten bestehend, entdeckt wurden. Generell waren die Gräber, wie nicht anders zu erwarten, beigabenlos, je-doch wurden in einigen Fällen Reste von Rosenkränzen und kleinen metallenen Gewandschließen gefunden.

10. Zusammenfassung

Nach dem Abschluss der Grabungen kann nun Klarheit über die kirchlichen Strukturen, die vom 13.  Jahrhun-dert bis ins 18.  Jahrhundert reichen, geschaffen werden (Abb. 14). Der älteste Sakralbau entstand im 13. Jahrhundert als Chorquadratkirche, die recht bald einen Westturm be-kam. Die mittelalterliche Kirche war von weiteren Mauern und Siedlungsstrukturen umgeben, die in ihrer Gesamtaus-dehnung nicht ergraben werden konnten. Gegen Ende des Mittelalters entstand auch ein Südturm. Zu einem unbe-kannten Zeitpunkt während des 16. oder 17. Jahrhunderts

wurde die Kirche erweitert und teilweise neu errichtet. Im Zwickel zwischen Südturm und Langhaus wurde ein Sei-tenschiff eingepasst, während der Westanbau radikal ver-ändert wurde. Diese Kirche wurde dann nach 1745 durch einen ansehnlichen, kompletten Neubau ersetzt, der wie-derum bereits 1785/86 abgebrochen wurde.

Zahlreiche Fragen werden wohl bei der Bearbeitung des Fundmaterials noch gelöst werden können, die zahl-reich aufgetretenen Münzen weisen vielleicht einen Weg zur Bedeutung der einstigen Wallfahrt. Ein großes Rätsel geben uns die überaus zahlreichen Bestattungen, vor allem die Kinderbeisetzungen um die alte Kirche auf. Als Filial-kirche dürfte kein Begräbnisrecht auf dem Berg vorhan-den gewesen sein, umso mehr werden hier die anthropo-logischen und kulturhistorischen Aspekte von Bedeutung sein.54 Ungeklärt wird wohl auch die Frage möglicher Vor-gängerkirchen bleiben.

54 Im Fall der Kirche St. Georg am Göttweiger Predigtstuhl wird eine Anhäufung von sehr kleinen Skeletten im Bereich der Traufen (Neonatus und Fetus) plausibel mit der Bestattung ungetaufter Kin-dern in Verbindung gebracht: Hausmair 2013, 274–276.

Abb. 14 Michelberg. Gesamtplan der Kirchen, alle Bauphasen.

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Der Michelberg und seine Kirchen

Literatur

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Ernst Lauermann, Asparn an der Zaya, Paul Mitchell, Wien, und Elisabeth Rammer, Asparn an der Zaya

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Zorko 2013Michaela Zorko, Die Pfarrkirche St. Laurentius in Frieders-bach – Bauarchäologische Studien. Unveröffentlichte Diplom-arbeit Universität Wien, 2013.

Abbildungsnachweis

Abb. 1, 14: Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederös-terreich, Ur- und Frühgeschichte, Norbert Weigl

Abb. 2: Archaeo ProspectionsAbb. 3, 9–10, 12: Paul MitchellAbb. 4–8, 13: Land Niederösterreich, Landessammlungen Nieder -

österreich, Ur- und FrühgeschichteAbb. 11: Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus

Austriae Inferi (1672), Das Viertl unter Mannhartsberg, Leizesbrunn (= Leitzersdorf), 157, Abb. 43.

Dr. Ernst LauermannLandessammlungen Niederösterreich – Asparn a. d. Zaya

Schlossgasse 1A-2151 Asparn an der Zaya

[email protected]

Paul Mitchell B.A.Vogelsanggasse 4/4

A-1050 [email protected]

Mag. Elisabeth RammerDonauuniversität Krems

Zentrum für museale Sammlungswissenschaften – Asparn a. d. Zaya

Schlossgasse 1A-2151 Asparn an der [email protected]