Bilderflut im Dunkeln – Grabhügel 6 in der Dölauer Heide und die innen verzierte Steinkammer....
Transcript of Bilderflut im Dunkeln – Grabhügel 6 in der Dölauer Heide und die innen verzierte Steinkammer....
33
00
BC
MY
ST
ER
IÖS
E S
TE
INZ
EIT
TO
TE
UN
D IH
RE
WE
LT
S T E I N Z E I T A U F D E M S E Z I E R T I S C H
Auf einem weitläufig umwehrten Höhenplateau in Mitteldeutschland
geschah Rätselhaftes: Vor über 5000 Jahren wurden dort Rituale gepflegt,
die uns heute seltsam und bizarr erscheinen. In den beiden kilo meter-
langen Umgrenzungsgräben des Erdwerkes von Salzmünde in
Sachsen-Anhalt wurden Schädel von Verstorbenen niedergelegt oder
die Toten in Gruben unter dicken Schichten zerschlagener Keramik
im Inneren der Anlage bestattet. Mit modernsten Untersuchungsmethoden
und kriminologischem Geschick ergründet ein interdisziplinäres
Forscherteam seit 2007 die mysteriösen Geschehnisse in Salzmünde.
In diesem Begleitband erfährt der Leser, was genau an diesem
jungsteinzeitlichen Kultplatz geschah, ergreifende Einzelschicksale von
gewaltsam ums Leben gekommenen Menschen geben neue Einblicke
in eine längst vergangene Welt im Herzen Europas.
Der Bau der Anlage von Salzmünde erfolgte in einer Epoche mit un-
glaublichen Innovationen, wie beispielsweise die Erfindung des
Pfluges und damit einhergehend die Nutzung der tierischen Zugkraft.
Landwirtschaft und Handel erfuhren einen deutlichen Aufschwung.
In monumentalen Grabanlagen, verteilt über ganz Europa, spiegeln sich
zugleich neue Glaubenswelten und weitläufige Kommunikationsnetze
wider. Durch den Blick auf bekannte, zeitgleiche Ritualplätze wird
der Fundort Salzmünde so eingebunden in eine jungsteinzeitliche Welt
der Ahnen und Rituale im 4. Jahrtausend v. Chr.
ISBN 978-3-943904-33-8
w w w. n a - v e r l a g . d e
Gesamtleitungharald Meller
ProjektleitungAnja stadelbacher
Konzeption und AusstellungstexteAnja stadelbacher, torsten schunke, Kurt W. Alt (Mainz), susanne friederich, Arnold Muhl, nicola scheyhing, Alexandra Wessel (Basel)
Wissenschaftliche Beratungniels h. Andersen (højbjerg), Albert hafner (Bern), lutz Klassen (randers), louis d. nebelsick, ralf schwarz, thomas saile (regensburg), Christian strahm (Bollschweil), Alexandra Wessel (Basel), Bernd zich
GestaltungJuraj lipták (München), Karol schauer (salzburg)
ÖffentlichkeitsarbeitMichael schefzik, Alfred reichenberger, tomoko Emmerling, Konstanze geppert
BesucherbetreuungMonika Bode, sven Koch
Leihverkehrurte dally
Koordination Ausstellungsbausandra Müller
Technische Leitunggerhard lamm (halle [saale])
Ausstellungsvorbau und Haustechniklutz Bloy und team
Sammlung und Exponatverwaltungroman Mischker, ina Widany, Marcel Weiß
Restauratorische BetreuungKarsten Böhm, heiko Breuer, friederike hertel, reinhard Kappler (halle [saale]), hartmut von Wieckowski (nehlitz), Christian-heinrich Wunderlich, ines Brandt (Kraftsdorf), Kyril radetzky (Berlin), Bauhütte naumburg (naumburg)
Rekonstruktion „Frau“Atelier daynès (Paris)
Exponateinrichtungthomas fißler & Kollegen, Exponateinrichtung und lichtgestaltung (niederschöna)
AusstellungsgrafikKlaus Pockrandt (halle [saale])
der Ausstellungsteil zum fundort salzmünde beruht auf den Ergebnissen des Projektes„Katastrophe oder Ritual? – ein Kriminal fall aus dem 4. Jtsd. v. Chr. – Eine inter disziplinäre Studie zu einer ungewöhnlichen Mehrfachbe-stattung –“Gefördert durch die VolkswagenStiftung im Rah-men des Programms „Forschung in Museen“. Kooperationsprojekt des landesamtes für denkmalpflege und Archäologie sachsen-Anhalt – landesmuseum für Vorgeschichte halleharald Mellermit der universität Mainz, fachbereich Biologie, institut für Anthropologie Kurt W. Alt
Projektleitungsusanne friederich
Wissenschaftliche Mitarbeitsarah Karimnia (institut für Anthropologie Mainz)Björn schlenker (ldA sachsen-Anhalt)Marcus stecher (institut für Anthropologie Mainz)Jennifer ziegler (institut für Anthropologie Mainz)
Zusätzlich flossen wissenschaftliche Ergebnisse folgender Personen in den Ausstel-lungsteil zum Fundort Salzmünde ein:guido Brandt (Mainz)hans-Jürgen döhleMonika hellmundsvenja höltkemeyer (Paris)Corina Knipper (Mainz)Christian Meyer (Mainz)nicole nicklisch (Mainz)lioba renner (Mainz)frank ramsthaler (homburg/saar)torsten schunke ralf schwarz
Ebenso fanden erste Ergebnisse aus dem dfg-Pro-jekt „Kulturwandel = Bevölkerungswechsel ? Die Jungsteinzeit des Mittelelbe-Saalegebietes im Spiegel popula tionsdynamischer Prozesse“ Eingang in die Ausstellung und den Begleitband.
Wir danken dem gesamten „Grabungsteam Salzmünde“
Projektleitung: Veit dresely, susanne friederich
Weiterhin danken wir: Konstanze Eckert, Anne Kokles, Andrea Moser, stephanie Munke, Pierre Pétrequin, Michael strambowski
BEglEitBAnd
Herausgeberharald Meller
KonzeptionAnja stadelbacher
RedaktionKathrin legler, Manuela schwarz
LektoratJennifer Bröcher (halle [saale]), frauke itzerott (Mainz)
Layout, Satzscancomp gmbh, Melanie Jungels (Wiesbaden)
UmschlaggestaltungKlaus Pockrandt (halle [saale])
Bildbearbeitungnora seeländer, Brigitte Parsche (halle [saale]), scancomp gmbh, helmut ludwig (Wiesbaden)
Recherche Bildrechtestephanie Munke
Übersetzung Beitrag Melis und AndersenMarion Page (Cirencester)
Lithografiescancomp gmbh, helmut ludwig (Wiesbaden)
Druck und Bindunglösch MedienManufaktur (Waiblingen)
Werbung und Vertriebnünnerich-Asmus Verlag & Media (Mainz)
Bibliografische information der deutschen national-bibliothekdie deutsche nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen nationalbibliografie; detaillierte bibliografische daten sind im internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2013 by nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz am rhein
isBn 978-3-943904-33-8
Alle rechte, insbesondere das der übersetzung in fremde sprachen, vorbehalten. ohne ausdrückliche genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestat-tet, dieses Buch oder teile daraus auf fotomecha-nischem Wege (fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfälti-gen oder unter Verwendung elektronischer systeme zu verarbeiten und zu verbreiten.für den inhalt der Beiträge sind die Autoren verant-wortlich.
3300 BC. MystEriösE stEinzEittotE und ihrE WElt
sonderausstellung vom 14. November 2013 bis 18. Mai 2014 im landesmuseum für Vorgeschichte halle
Wir dAnKEn unsErEn lEihgEBErn
Die Ausstellung wird finanziert durch Mittel des Landes Sachsen-Anhalt
SACHSEN-ANHALTKultusministerium
gefördert durch
Deutschland
Berlin, staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und frühgeschichte
Berlin, staatliche Museen zu Berlin, Vorderasia-tisches Museum
Braunschweig, Braunschweigisches landes-museum
Bruchsal, städtisches Museum
dresden, staatliche Kunstsammlungen dresden – Museum für Völkerkunde dresden
lutherstadt Eisleben
Erfurt, Museum für thüringer Völkerkunde
Erfurt, stadtmuseum „haus zum stockfisch“
Esslingen, landesamt für denkmalpflege Baden-Württemberg
göttingen, geowissenschaftliches zentrum der universität, Museum
gotha, stiftung schloss friedenstein
halberstadt, städtisches Museum
hemmenhofen, Privatsammlung
herne, lWl-Museum für Archäologie – Westfälisches landesmuseum
Jena, friedrich-schiller-universität – ur- und frühgeschichtliche sammlung
Kassel, Museumslandschaft hessen Kassel
Köthen, Kultur- und Marketing gmbh – Prähistorische sammlung
Konstanz, Archäologisches landesmuseum Baden-Württemberg
landshut, städtische Museen
Mainz, general direktion Kulturelles Erbe rhein-land-Pfalz – landesmuseum Mainz
Mainz, römisch-germanisches zentral museum
München, Archäologische staatssammlung – Museum für Vor- und frühgeschichte
obergünzburg, heimatmuseum mit süd see-sammlung
regensburg, Bayerisches landesamt für denk-malpflege – dienststelle regensburg
speyer, generaldirektion Kulturelles Erbe rheinland-Pfalz, direktion landes archäologie – Außenstelle speyer
Wittenberg, stadt Wittenberg – Bereich städti-sche sammlungen
Dänemark
Copenhagen, national Museum of denmark
højbjerg, Moesgård Museum
Frankreich
lons-le-saunier, Musée d’archéologie du Jura
Italien
reggio Emilia, Musei Civici
Jordanien
Amman, department of Antiquities of the hashemite Kingdom of Jordan
Niederlande
leiden, rijksmuseum Volkenkunde
Österreich
Wien, naturhistorisches Museum
Wien, Weltmuseum Wien
Polen
Poznan, Muzeum Archeologiczne
Schweiz
Basel, Museum der Kulturen
frauenfeld, Amt für Archäologie des Kantons thurgau
zürich, Kantonsarchäologie
zürich, schweizerisches landesmuseum
zug, Museum für urgeschichte(n)
Slowenien
ljubljana, Mestnicity Muzej ljubljana
Slowakische Republik
Bratislava/Martin, slovenské národné múzeum-Múzeá v Martine
Tschechische Republik
Brno, Moravské zemské muzeum
Ungarn
Budapest, Magyar nemzeti Múzeum
Wir dAnKEn unsErEn fördErErn
inhalt 9 grussWort
reiner haseloff
10 grussWort
Wilhelm Krull
11 VorWort
harald Meller
12 Einführung
14 CHRoNoLoGIETABELLE ZUM NEoLITHIKUM
von ralf schwarz
18 EINLEITUNG ZUR AUSSTELLUNG
von harald Meller, Anja stadelbacher
22 DAS FoRSCHUNGSPRoJEKT DER VoLKSWAGENSTIFTUNG
von susanne friederich, harald Meller, Kurt W. Alt
24 IM SCHWEISSE SEINES ANGESICHTS MACHT ER SICH DIE ERDE UNTERTAN – NEoLITHISIERUNG UND NEo LITHIKUM IN MITTELEURoPA
von harald Meller
30 LAKToSEUNVERTRäGLICHKEIT – DIE BEDEUTUNG DER MILCH FÜR DIE ERNäHRUNG DES MENSCHEN
von Kurt W. Alt
33 VoM JäGER UND SAMMLER ZUM BäUERLICHEN DASEIN – DER URSPRUNG DER MoDERNEN INFEKTIoNSKRANKHEITEN
von nicole nicklisch, Kurt W. Alt
38 BIoARCHäoLoGIE – DIE METHoDEN
von Kurt W. Alt
42 NEoLITHIKUM – NEU ERFoRSCHT!
von susanne friederich, guido Brandt, Veit dresely, harald Meller, Kurt W. Alt
45 DAS LICHT DES NoRDENS – FoRSCHUNGS- GESCHICHTE ZUM NEoLITHIKUM IN MITTEL- DEUTSCHLAND
von Kathrin legler, louis d. nebelsick
54 KulturgEsChiChtE Vor 6000 JAhrEn
57 NEUE FoRSCHUNGEN ZU ALTEN INNoVATIoNEN
57 dAs 4. JAhrtAusEnd V. Chr. – rEforMAtionEn iM totEnrituAl
von Christian strahm
63 diE rEisE dEr grünEn BEilE
von Anja stadelbacher
71 sAlzMündE – KuPfEr: Erst PrEstigE, dAnn tEChnologiE
von Christian strahm, roland Wiermann, nils Müller-scheeßel
78 trAKtion und ihr Einfluss Auf diE EntWiCKlung Von rAd, WAgEn und Pflug
von Bernd zich
83 diE rindErBEstAttungEn Von ProfEn – Mit rAd und WAgEn
von susanne friederich, Verena hoffmann
85 diE rindEroPfEr Von niEdErWünsCh – BElEgE EinEs uMfAngrEiChEn rituAlgEsChEhEns iM sPätEn 4. JAhrtAusEnd V. Chr.
von Eric Müller, torsten schunke
93 VAtEr – MuttEr – Kind: EinE rindErfAMiliE für dAs JEnsEits
von Kathrin Balfanz
95 zu dEn AnfängEn dEr PfErdEhAltung in MittEl - dEutsChlAnd
von norbert Benecke, hans-Jürgen döhle, Arne ludwig, Monika reißmann, saskia Wutke
98 PfAhlBAutEn: nEolithisChE und BronzEzEitliChE sEEufErsiEdlungEn iM AlPEnrAuM
von Albert hafner
100 sEEufErsiEdlungEn und KliMA iM 4. JAhrtAusEnd V. Chr.
von Albert hafner
105 sEEufErsiEdlungEn dEs 4. JAhrtAusEnds V. Chr. iM AlPEnrAuM: EinzigArtigE fundE
von Albert hafner
111 ötzi – Ein zEitgEnossE dEr sAlzMündEr Kultur
von Karol schauer
117 MoNUMENTALITäT UND MEGALITHIK
117 MEgAlithiK – MonuMEntAlE zEugEn MEnsChliChEr gEsChiChtE
von Christoph steinmann
121 MEgAlithiK und MonuMEntAlität iM nordEn
von Bernd zich
126 MEnhirE – niCht EinfACh nur „lAngE stEinE“ (BrEtonisCh)
von Bernd zich
132 KonzEPtion und uMsEtzung Von MonuMEn - tAlität AM MEgAlithgrAB KüstErBErg iM hAldEnslEBEr forst
von Kay schmütz
135 MonuMEntE dEr zusAMMEnKunft: diE KrEisgrABEnAnlAgEn BEllEBEn i und ii – KultPlAtz, WEttKAMPf- und VErMittlungsstättEn
von francois Bertemes, oliver rück
139 diE BEfEstigtE siEdlung BisChofsWiEsE, hAllE-dölAuEr hEidE
von torsten schunke
143 BildErflut iM dunKEln – grABhügEl 6 in dEr dölAuEr hEidE und diE innEn VErziErtE stEinKAMMEr
von torsten schunke
151 KlAdy – göhlitzsCh. VoM KAuKAsus nACh MittEldEutsChlAnd odEr uMgEKEhrt?
von torsten schunke
156 trAPEzAnlAgEn iM EuroPäisChEn KontExt: BEstAttungsPlätzE BEsondErEr WürdEnträgEr?
von ralf schwarz
163 MoNUMENTALE ARCHITEKTUR IN EURoPA
163 diE MonuMEntAlEn nEolithisChEn und ChAlKolithisChEn siEdlungsstruKturEn dEr iBErisChEn hAlBinsEl
von roberto risch
174 Von riEsEn gEMACht – MEgAlithBAutEn Auf MAltA
von nicola scheyhing
178 dAs PrähistorisChE hEiligtuM Von MontE d´ACCoddi (itAliEn)
von Maria grazia Melis
181 MEgAlithgräBEr in irlAnd – diE nEuordnung dEr gEistigEn lAndsChAft
von Anja stadelbacher
188 dAs nEolithiKuM Auf dEn orKnEy insEln – stEinE für diE EWigKEit
von Kathrin legler
195 DAS PHäNoMEN „ERDWERKE“
195 ErdWErKE dEs 5. und 4. JAhrtAusEnds V. Chr.
von Michael geschwinde
202 tAusEnd totE, ABEr KEinE gräBEr – dEr rätsEl- hAftE rituAlort Von hErxhEiM
von Andrea zeeb-lanz
207 dAs „MiChElsBErgEr ErdWErK“ Von BruChsAl „AuE“ – Ein PlAtz ViElfältigEr AKtiVitätEn
von ute seidel
214 WEst trifft ost – KulturEllEr Einfluss iM 4. JAhrtAusEnd V. Chr.
von susanne friederich, Johannes schroeter
216 AlthEiM: Ein JungnEolithisChEs ErdWErK in niEdErBAyErn
von thomas saile
222 diE grABEnAnlAgEn Von sAruP (dänEMArK)
von niels h. Andersen
231 FoKUS MITTELDEUTSCHLAND
231 dAs MittElnEolithiKuM in sAChsEn-AnhAlt – diE KulturEn und ihrE ErdWErKE
von ralf schwarz
239 dEr AnfAng VoM EndE. üBErlEgungEn zur EntstEhung dEs KriEgEs iM nEolithiKuM
von harald Meller
246 diE sAlzMündEr Kultur – EinE AussErgEWöhn - liChE stEinzEitKultur in MittElEuroPA
von torsten schunke
257 dEr MAgisChE KlAng – diE tontroMMEln dEs 4. JAhrtAusEnds V. Chr.
von nicola scheyhing, torsten schunke
262 diE WElt dEr zEiChEn – syMBoliK in dEr sAlzMündEr Kultur
von torsten schunke
267 BEstAttungssittEn dEr sAlzMündEr Kultur
von Björn schlenker, Marcus stecher
270 sAlzMündEr BEfundE AM EPonyMEn fundort
272 DER FUNDPLATZ SALZMÜNDE – 100 JAHRE FoRSCHUNGSGESCHICHTE
von susanne friederich
276 BESIEDLUNGSGESCHICHTE DES FUNDoRTES SALZMÜNDE
von susanne friederich
282 DIE SCHERBENPACKUNGSGRäBER
von Marcus stecher, Björn schlenker, Kurt W. Alt
290 EINE KoMPLExE MEHRFACHBESTATTUNG DER SALZMÜNDER KULTUR
von Christian Meyer, sarah Karimnia, Corina Knipper, Marcus stecher, guido Brandt, Björn schlenker, frank ramsthaler, Kurt W. Alt
300 DIE LEHMENTNAHMEGRUBEN
von Björn schlenker, Marcus stecher
306 AUSGEWäHLTE BEFUNDE DES SALZ- MÜNDER PLATEAUS
von Björn schlenker, Marcus stecher
318 DER GRABEN
von Björn schlenker, Marcus stecher, Kurt W. Alt
324 BESTATTET IM GRABEN – DIE UMBETTUNG EINES KoLLEKTIVGRABES DER BERNBURGER KULTUR
von torsten schunke, Corina Knipper, lioba renner
332 SZENARIo SALZMÜNDE
von Björn schlenker, torsten schunke, harald Meller
336 AhnEnKult und totEnrituAl: diE WElt hintEr dEn BEfundEn
338 MEHRSTUFIGE BESTATTUNGSSITTEN
von ralf schwarz
342 AHNENKULT
von louis d. nebelsick
349 DIE AHNEN SCHÜTZEN DEN HEILIGEN oRT – BELEGE FÜR KoPF- UND SCHäDEL- KULT IN SALZMÜNDE
von harald Meller, torsten schunke
362 MENSCHENoPFER
von Alfred reichenberger
368 LEBEN MIT DEN AHNEN IN MELANESIEN (oZEANIEN)
von Alexandra Wessel
372 WIE MENSCHEN ZU AHNEN WERDEN
von Alexandra Wessel
376 VoN DER ALLTäGLICHKEIT KRIEGERISCHER AUSEINANDERSETZUNGEN
von Alexandra Wessel
379 ANHANG
380 impressionen zum Aufbau der Ausstellung
383 Autorenverzeichnis
142 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren
Bilderflut im Dunkeln – Grabhügel 6 in der Dölauer heide und die innen verzierte Steinkammer
von torsten Schunke
Eine Besonderheit Mitteldeutschlands sind die neolithischen GroßGrabhügel mit
mehr schichtigem Aufbau (Mildenberger 1953).
Viele der weithin sichtbaren Grabhügel trug man bereits vor Jahrhunderten zur Gewinnung von humusreicher Erde und der gro
Grab 6
Grab 1
Grab 7
Grab 2Grab 3
Grab 4
Grab 8
Grab 10
Grab 9
Grab 5
Steinhaufen
Kies- und Lehmaushub des Trapezgrabens
Trapezgraben
Grundriss der beiden Kernhügel
abb. 1
abb. 1 halle-Dölauer heide, Stadt halle (Saale). lage der Gräber im Grabhügel 6. Beim anlegen des trapezgrabens wurden der erdhaushub und auch der kies im Westteil in das innere gelegt.
BilDerFlut iM Dunkeln – GraBhüGel 6 in Der Dölauer heiDe unD Die innen verZierte SteinkaMMer 143
Grab 6
Grab 1
Grab 7
Grab 2Grab 3
Grab 4
Grab 8
Grab 10
Grab 9
Grab 5
Steinhaufen
Kies- und Lehmaushub des Trapezgrabens
Trapezgraben
Grundriss der beiden Kernhügel
0 5 m
144 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren
ßen Steine der Grabkammern ab. Ein Teil der noch verbliebenen Hügel wurde in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gezielt ausgegraben. Aus den darin enthaltenen Gräbern, die ganz unterschiedlichen kulturellen Gruppen angehören, konnte eine Abfolge der archäologischen Kulturen erschlossen werden. Damit war ein erstes zeitliches, auch überregional gültiges Grundgerüst geschaffen, wodurch die Forschung zum mitteldeutschen Neolithikum einen besonderen Stellenwert erlangte (siehe Beitrag „Das Licht des Nordens“, S. 45).
In den späteren Jahrzehnten wurden kaum noch monumentale Grabhügel untersucht. Eine Ausnahme bildet der besonders
große und gut erhaltene Grabhügel 6 in der Dölauer Heide bei Halle (Saale) im Areal einer aufgegebenen Baalberger Befestigung (siehe Beitrag „Die befestigte Siedlung Bischofswiese“, Abb. 2, S. 139). Seine Ausgrabung war notwendig geworden, nachdem 1952 eigenmächtige „Ausgrabungen“ durchgeführt worden waren, in deren Verlauf eine verzierte Steinkammer zum Vorschein kam. In den Folgejahren wurde er mit hohem Aufwand vollständig untersucht (Behrens 1958; Behrens/Schröter 1980). Die verzierte Kammer ist heute eines der bedeutendsten neolithischen Exponate der Sammlung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle.
abb. 2
abb. 2 Die Steinkammer in der ursprünglichen auf-stellung mit den beiden flankierenden „Wäch-tersteinen“. Diese standen jedoch niemals frei, sondern betonten das ende eines ca. 2,30 m breiten und 7 m langen Ganges, der durch die Grabhügelschüttung hindurch auf die kammer zuführte.
144 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren
abb. 3
abb. 4abb. 3 Grabungssituation mit dem schräg gestellten „Wächterstein“. im Profil an der linken Seite zeichnet sich die ehemalige Standstelle die-ses „Wächtersteines“ gut ab. rechts oben ist das später eingeschlagene einstiegsloch deutlich erkennbar.
abb. 4 ein Blick auf den „türstein“ der kammer. Das einstiegsloch oben rechts wurde später ein-geschlagen, um von oben in die bereits ver-schlossene und mit erde überdeckte kammer zu gelangen.
BilDerFlut iM Dunkeln – GraBhüGel 6 in Der Dölauer heiDe unD Die innen verZierte SteinkaMMer 145
146 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren
Der Grabhügel enthielt zehn Grabanlagen aus unterschiedlichen Zeiten (Abb. 1). Die ersten legte man in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. unter einem kleinen Kernhügel an. Danach wurde der Hügel im Zuge des Baues einer Trapezanlage von 30 m Länge und 23 m Breite (siehe Beitrag „Trapezanlagen im europäischen Kontext“, S. 156) deutlich vergrößert und auch in der Folgezeit weiter aufgeschüttet. Die Steinkammer stellt ein nachträglich von Osten her eingegrabenes, über einen 7 m langen Gang erreichbares Grab dar. Später wurden noch ein Grab der Schnurkeramik und zwei bronzezeitliche Bestattungen eingebracht, von denen eine eine Kanne der Salzmünder Kultur als „Antiquität“ enthielt. Leider waren die älteren Gräber bis auf einige Silex pfeilspitzen beigabenlos. Eine derzeit laufende Untersuchung soll die genauere Datierung dieser Gräber klären. Schon jetzt erbrachte die Neubearbeitung der Gräber Überraschungen: Das unscheinbare Grab 4 war bei der Ausgrabung nur durch größere „Baumharz“Stücke mit Holzbrettabdrücken aufgefallen, doch später nicht weiter beachtet worden. Nun zeigte sich, dass es sich hierbei mit ca. 1 kg Birkenpech um den umfangreichsten derartigen Fund aus dem Neolithikum in Mitteleuropa handelt. Aus welchem Grund das mit großem Herstellungsaufwand verbundene Pech (Wunderlich 1999) in dieser Menge zum Verkleben von Brettern genutzt wurde, lässt sich nur schwer erschließen.
Das bedeutendste Grab aus dem Hügel 6 ist zweifellos die Steinkammer (Abb. 2). Sie hatte eine Länge von 3,20 m und eine Breite von 1,30 m. Der Innenraum besaß eine Höhe von 1 m. Die Längswände aus drei bzw. vier Steinplatten trugen die sechs dicht aneinander gerückten Deckplatten, deren größte ein Gewicht von 1,2 t aufweist. Die Rückwand war aus zwei kleinen und einer größeren Platte zusammengefügt. Die Steine hatte man so sorgfältig zugerichtet, dass die Platten eng aneinander passten. Die schmalen Fugen wurden mit grauem Ton verstrichen. Einige der Bruchstücke weisen Abdrücke von Fingern und Handballen auf. Die vordere Schmalseite der Kammer war mit einer einzigen und zugleich der größten Steinplatte mit einem Gewicht von knapp 1 t verschlossen (Abb. 3–5). Sie bildete den Eingang zum Grab, der ursprünglich von zwei
abb. 5 Die Steinkammer nach abnahme des türstei-nes ermöglicht den Blick auf das verzierte innere. auf dem kammerboden lagen reste einer holz-lehm-konstruktion und wenige menschliche knochen.
BilDerFlut iM Dunkeln – GraBhüGel 6 in Der Dölauer heiDe unD Die innen verZierte SteinkaMMer 147
148 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren
beidseitig frei davor stehenden „Wächtersteinen“ flankiert wurde. Der Zustand, der bei der Ausgrabung angetroffen wurde, war jedoch ein anderer: Einer der beiden „Wächtersteine“ war von seinem Platz weggerückt und schräg vor die mit Ton abgedichtete Türplatte gelehnt (Abb. 3). Offensichtlich ist dies ein Hinweis auf einen symbolischen Akt, durchgeführt als Abschluss der Belegung der Kammer. Ähnliche Eingangskonstruktionen über die Schmalseite sind auch an den größeren Megalithgräbern (den Galeriegräbern) zu finden und lassen die Möglichkeit offen, dass es sich auch bei der Kammer aus Grabhügel 6 um ein Kollektivgrab gehandelt haben könnte.
Von herausragender Bedeutung ist das Innere der Kammer: Nahezu alle Steine weisen auf der ins Grabinnere gewandten Seite eine großflächige Verzierung auf (Abb. 6). Lediglich die Türplatte und der links daneben stehende Wandstein sind ohne Verzierung geblieben. Dabei sind zwei verschiedene Arten der Aufbringung zu unterscheiden: Einerseits eine auf den Steinen im Detail sehr unterschiedliche, wohl von mehreren Personen angebrachte Pickverzierung; das ornamentale Spektrum reicht
von sehr feinen und eng ineinander greifenden horizontalen Zickzacklinien bis hin zu weit stehenden, fischgrätenartig verbundenen Zickzacklinien, die zweimal auch vertikal verlaufen. Andererseits waren abweichend davon die hintere Schmalwand sowie der rechts benachbarte Wandstein (Abb. 6.4 und 6.5) mit senkrechten, aus schräg gefüllten Dreiecken gebildeten ausgesparten Winkelbändern (Wolfszahnmuster) verziert, die durch vertikale Linien voneinander getrennt sind. Diese Muster sind mit weißer Kaolinfarbe aufgemalt worden und überdecken die älte ren Pickungen. Letztere stellen an diesen beiden Steinen auffälligerweise keine orna mentale Zier dar, sondern hakenförmige Zeichen, die sicher eine konkrete Bedeutungen besaßen. Vergleiche mit westeuropäischen Megalithgräbern wie Carnac, Bretagne, Frankreich zeigen, dass es sich um Beil oder Axtsymbole handelt. Verbleibt man in dieser kulturellen Sphäre, so wäre das mit Zickzacklinien gefüllte sog. „Eirund“ auf der Platte links neben der hinteren Schmalwand (Abb. 6.3) als charakteristische „Dolmengöttin“ zu deuten. In Anbetracht der innen verzierten Steinkammer von Göhlitzsch, Lkr. MerseburgQuerfurt,
abb. 6 Die verzierten Wandsteine im Zustand der 1950er-Jahre. originale anordnung beginnend am linken kammereingang (1–3) zur Giebel-platte (4) bis zum rechten kammereingang (5–7).
abb. 6
1
23
4
148 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren
sind jedoch auch andere Deutungen denkbar (siehe Beitrag „Klady – Göhlitzsch“, S. 151).
Sämtliche Verzierungen befanden sich über dem gut erkennbaren Kammerboden. Im hinteren Bereich des Grabes setzten sie deutlich höher an. Zusammen mit einer Nut an einem der Steine an der linken Kammerwand, dickem Kaolinverstrich mit Rundholzabdrücken am Fuß der Steine der rechten und der hinteren Wand sowie vielen in der Kammer verstreut liegenden, noch erhaltenen Holzresten wurde ein 1,80 m langes und 30 cm hohes Holzpodest rekonstruiert, von dem nur das vordere Drittel des Grabraumes ausgespart geblieben war. Alle nichtornamentalen Bildzeichen lagen im hinteren Drittel, das damit in seiner Bedeutung herausgehoben ist.
Die Datierung dieser außergewöhnlichen Kammer gelingt nicht problemlos (Beier 1984, 129; Müller 1994, 177 f.), denn es fanden sich in ihr nur wenige Knochenfragmente einer wahrscheinlich erwachsenen Person, Holzreste sowie Kaolin und Tonballen (Abb. 6). Die Kammer ist eine von mindestens vier bekannten innen verzierten Steinkammern in Mitteldeutschland. Als
einzige besitzt sie „Wächtersteine“, die gelegentlich an megalithischen Anlagen der nordischen Trichterbecherkultur der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends bis um 3000 v. Chr. vorkommen (siehe Beitrag „Konzep tion und Umsetzung von Monumentalität“, S. 132). Bezüglich des Holzeinbaues gibt es eine Parallele zur Kammer aus HalleNietleben (Beier 1984, 130 Taf. 3). Leider ist diese nicht erhalten. Zeichnungen und wenige Funde belegen jedoch, dass sie an den Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. datiert werden kann (Muhl/Reichenberger 2008, 154) und mit der Bernburger Kultur zu verbinden ist. Details der gepickten Verzierung in der Dölauer Kammer sprechen für eine ebensolche Einordnung (Müller 1994). Damit wäre die Erbauungszeit eingegrenzt. Eine Neudatierung der menschlichen Knochen ergab ein Sterbedatum zwischen 2890 und 2680 v. Chr., was dieser Zuordnung nicht widerspricht. Allerdings wurde eines der größeren Holzstücke der Kammer dendrochronologisch mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Zeit um 2306 v. Chr. datiert, also in die Zeit der Schnurkeramikkultur. Das lenkt den Blick auf eine Beobachtung während der Ausgrabung. Oben an der rechten Seite der Tür
BilDerFlut iM Dunkeln – GraBhüGel 6 in Der Dölauer heiDe unD Die innen verZierte SteinkaMMer 149
5
7
6
150 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren
platte und ausgreifend auf den ersten Stein der Längswand war neben dem angelehnten Wächterstein nach dem Verschluss der Grabkammer mit großer Gewalt ein Einstiegsloch eingeschlagen worden (Abb. 3–4), wobei Steinfragmente ins Innere gefallen waren. Das zeigt, dass noch mindestens einmal Menschen in die Kammer eingedrungen sind. Vermutlich sind sie für die weitgehende Ausräumung der ersten Belegung verantwortlich. Welche konkreten Holzein
bauten ihnen zugeschrieben werden können, bleibt im Dunkeln. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass die jüngere Farbmalerei an den beiden hinteren Platten, die offensichtlich zielgerichtet genau die „alten“ megalithischen Axtsymbole überdeckt, erst in dieser Zeit entstanden ist, denn Wolfszahnmuster und schräg gefüllte Dreiecke gehören zum üblichen Spektrum schnurkeramischer Verzierungsweisen.
literaturverZeiChniS
Behrens 1958 h. Behrens, ein jungsteinzeitlicher Grabhügel mit mehrschichtigem aufbau in der Dölauer heide bei halle (Saale). Jahresschr. Mitteldt. vorgesch. 41/42, 1958, 213–242.
Behrens/Schröter 1980 h. Behrens/e. Schröter, Siedlungen und Gräber der trichterbecherkultur und Schnurkeramik bei halle (Saale). veröff. landesmus. vorgesch. halle 34 (Berlin 1980).
Beier 1984 h.-J. Beier, Die Grab- und Bestattungssitten der
Walternienburger und der Bernburger kultur. neolithi-sche Stud. 3 (halle [Saale] 1984).
Mildenberger 1953 G. Mildenberger, Die großen Grabhügel der mittel-deutschen Jungsteinzeit: ein Beitrag zur Chronologie und kulturgeschichte des mitteldeutschen neolithi-kums (leipzig 1953).
Muhl/reichenberger 2008 a. Muhl/a.reichenberger, lebenswandel. Früh- und Mittel neolithikum. Begleith. Dauerausstellung landes-mus. vorgesch. halle 3 (halle [Saale] 2008).
Müller 1994 D. W. Müller, Die Bernburger kultur Mitteldeutsch-lands im Spiegel ihrer nichtmegalithischen kollektiv-
gräber. Jahresschr. Mitteldt. vorgesch. 76, 1994, 75–200.
Wunderlich 1999 C.-h. Wunderlich, Pech für den toten: Die untersu-chung von „urnenharzen“ aus ichstedt, ldkr. kyffhäu-serkreis. Jahresschrift Mitteldt. vorgesch. 82, 1999, 211–220.
aBBilDunGSnaChWeiSabb. 1 B. Parsche
abb. 2–6 lDa
Rätselhaftes ging vor in Mitteldeutschland
Harald Meller (Hrsg.) 3300 BC Mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt 384 Seiten, 376 Abbildungen geb. 24,5 x 30 cm € 29,90 (D) / sFr 40,90 / € 30,80 (A) ISBN 978-3-943904-33-8
Neuigkeiten aus der Steinzeit Sensationelle Erkenntnisse zu Lebenswelt und Kultgeschehen Erstmals gezeigte Bilder von Funden aktueller Ausgrabungen
Buchbestellung Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH Robert Koch-Straße 8 55129 Mainz Hiermit bestelle ich portofrei
Anzahl ISBN (978-3-943904-…) Titel Preis
33-8 3300 BC 29,90 € (D)
Bitte senden Sie mir regelmäßig Ihr Verlagsprogramm Bitte informieren Sie mich per E-Mail über Neuerscheinungen und Aktionen
Ich bin damit einverstanden, dass der NA-Verlag meine E-Mail Adresse zu eigenen Werbe-zwecken nutzt. (Sie können der Verwendung Ihrer E-Mail Adresse jederzeit widersprechen. Wenden Sie sich hierzu bitte an: [email protected] oder Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Robert-Koch-Straße 8, 55129 Mainz.)
___________________________________ ___________________________________ Name, Vorname E-Mail ___________________________________ Anschrift ___________________________________ ___________________________________ PLZ, Ort Datum, Unterschrift