Der Bürger und das Schwert – Faktoren der städtischen Fechtschulkonjunktur im ausgehenden...

20
Lisa Deutscher, Mirjam Kaiser und Sixt Wetzler (Hrsg.) Das Schwert – Symbol und Waffe Beiträge zur geisteswissenschaftlichen Nachwuchstagung vom 19. – 20. Oktober 2012 in Freiburg/Breisgau Verlag Marie Leidorf GmbH . Rahden/Westf. 2014

Transcript of Der Bürger und das Schwert – Faktoren der städtischen Fechtschulkonjunktur im ausgehenden...

Lisa Deutscher, Mirjam Kaiser und Sixt Wetzler (Hrsg.)

Das Schwert – Symbol und Waffe

Beiträge zur geisteswissenschaftlichen Nachwuchstagung

vom 19. – 20. Oktober 2012 in Freiburg/Breisgau

Verlag Marie Leidorf GmbH . Rahden/Westf.

2014

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Deutscher, Lisa / Kaiser, Mirjam / Wetzler, Sixt (Hrsg.):Das Schwert – Symbol und Waffe ; Beiträge zur geistes-wissenschaftlichen Nachwuchstagung vom 19. – 20. Oktober 2012in Freiburg/Breisgau / hrsg. von Lisa Deutscher ... .Rahden/Westf.: Leidorf, 2014

(Freiburger Archäologische Studien ; Bd. 7)ISBN 978-3-89646-795-9

Alle Rechte vorbehalten© 2014

Verlag Marie Leidorf GmbHGeschäftsführer: Dr. Bert Wiegel

Stellerloh 65 . D-32369 Rahden/Westf.

Tel: +49/(0)5771/ 9510-74Fax: +49/(0)5771/ 9510-75

E-Mail: [email protected]: http://www.vml.de

ISBN 978-3-89646-795-9ISSN 1437-3327

Kein Teil des Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, CD-ROM, DVD, I n t e r n e t oder einemanderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages Marie Leidorf GmbH reproduziert werden

oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Titelvignette: Späturnenfelderzeitliches Vollgriffschwert aus Töging am Inn, Kr. Altötting;Archäologische Staatssammlung München - Umzeichnung Mirjam Kaiser, Freiburg/Breisgau

Redaktion: Lisa Deutscher, Mirjam Kaiser und Sixt Wetzler, Freiburg/BreisgauSatz und Layout: Sven Krugielka, Freiburg/Breisgau

Druck und Produktion: DSC Bevermann GmbH, Fleethweg 1, D-49196 Bad Laer

225 Seiten mit 91 Abbildungen und 18 Tabellen inkl. 2 Tafeln

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Danksagung 6 Lisa Deutscher, Mirjam Kaiser, Sixt Wetzler Einführung 9

Jan-Heinrich Bunnefeld Das Eigene und das Fremde – Anmerkungen zur Verbreitung der Achtkantschwerter 17

Mirjam Kaiser Vogelbarken auf urnenfelderzeitlichen Vollgri�schwertern 33

M. Fabian Wittenborn ‚Schwertfrauen’ und ‚Schwertadel’ in der Urnenfelder- und Hallstattzeit? 51

Lisa Deutscher Experimente zur Replizierung latènezeitlicher Schwertstempel 65

Peter Emberger Das Schwert im Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius 77

Ines Klenner Schwerter als liturgische Wa�en in den Mithrasmysterien 85

Marius Miche Die Goldgri�spathas der frühen Merowingerzeit 93

Ulrich Lehmann Die Klinge der frühmittelalterlichen Spatha 111

Ingo Petri Die Entwicklung der europäischen Schwertformen vom 3. bis zum 13. Jh. 127

Matthias Teichert Der Schwerttanz in der Germania des Tacitus und (göttliche) Wa�enträger auf Bilddenkmälern 137

Herbert Schmidt Schwert & Buckler - Eine Erfolgsgeschichte 147

Roland Warzecha Form folgt Funktion 153

Matthias Johannes Bauer Fechten lehren „mitt verborgen vnd verdeckten worten” 163

Tilman Wanke Das Schwert im Spiegel der Fechtbücher 171

Friedrich E. Grünzweig Siegschwert und ál g 187

Günter Krüger "daz Swert ze tragen, ze furen und ze halden" 197

Christian Jaser Der Bürger und das Schwert 207

AutorInnenverzeichnis 225

In dem 1520 ins Werk gesetzten, kulturgeschichtlich hochinteressanten „Trachtenbuch” wird die Lebens-

geschichte des Hauptbuchhalters der Fugger-Handels- gesellschaft und Augsburger Bürgers Matthäus Schwarz (1497 - um 1574) in 137 Portraits als die „Geschichte seiner Kleidungen” präsentiert.1 Darunter be�ndet sich auch ein Bild, das Schwarz im Lebensalter von 21 2/3 Jahren zeigt, mit einem wuchtigen Zweihänder, auf- fälligen Schlitzhosen und einem Wams aus Brügger Atlas: Im Junius 1518, als ich wollt lernen schirmen. Das wams was brikisch atlas.2 Bei einer „Bebilderung einer städtischen Renaissancekarriere”3, wie sie das Schwarz-sche Lebensprojekt darstellt, durfte o!enbar ein sicht-barer Verweis auf die eigene Kompetenz im Umgang mit dieser Eindruck schindenden und in den städ- tischen Fechtschulen überaus beliebten Wa!e nicht fehlen.4 Mit diesem Maskulinitätssymbol in der Hand zeigt sich besonders anschaulich jener – nach Valentin Groebner – „explizit männlich[e]” Blick auf den „Körper des Kaufmanns”, der die Schwarzsche Ökonomie der Selbstbeobachtung ohnehin trägt5 und sich nahtlos in das jüngst von Ann Tlusty ausgeru-fene „age of the sword” in den nordalpinen Städten zwischen Mittelalter und Neuzeit einfügt.6

Dieser Befund ist keineswegs selbstverständlich: Die liberale Stadtgeschichtsschreibung des 19. Jahrhun-derts hat sich ausgiebig und durchaus langfristig ein-$ussreich um den Typus des fortschrittlich-rationalen Stadtbürgers bemüht, der in eine größtmögliche Dis- tanz zur feudalen Umwelt gerückt wurde.7 Handelte

1 Zum Trachtenbuch von Matthäus Schwarz siehe Rublack 2010, S. 33-79; Fink 1963; Braunstein 1992.

2 Matthäus Schwarz, Trachtenbuch (Fink 1963), I 32, S. 118. Vgl. Briost/Drévillon/Serna 2002, S. 25 u. 41; Rublack 2010, S. 53. Zu den Fechtaktivitäten von Matthäus Schwarz’ Sohn Veit Konrad siehe ebd., S. 57, und Matthäus Schwarz, Trachtenbuch (Fink 1963), II 41, S. 258.

3 Groebner 1998, S. 324.4 Vgl. Briost/Drévillon/Serna 2002, S. 24f. Zum städtischen

Gebrauch des Zweihänders siehe auch Cassagnes-Brouquet 1982.

5 Groebner 1998, S. 325, 338f.6 Tlusty 2011, S. 89. 7 Vgl. hierzu Johanek 1992; Schorn-Schütte 1983;Schreiner

es sich bei der Stadt nicht um einen Sonderfriedens-bereich, um eine von einem zukunftsweisenden Stadt-recht regulierte Zone der securitas und tranquillitas, schlechterdings also um eine Insel im feudalen Meer der Blutrache, Fehde und anderer Formen der bewa!-neten Selbsthilfe? Warum hätte sich also der Stadt- bürger, nach Walter Schaufelberger ohnehin dem „friedlichen Arbeits- und Erwerbsgang”8 zugeneigt, ausgerechnet dem Schwert, diesem Zentralsymbol feudaler Herrschaft und adeliger Statusdemonstration,9 zuwenden sollen?

Die naheliegendste Lösung dieser Frage wäre nun in den Befunden der seit dreißig Jahren ergiebig be-triebenen stadtgeschichtlichen Kriminalitäts- und Kon$iktforschung zu suchen. Vorwiegend anhand von gerichtlichen Überlieferungen konnte dabei das traditionelle Bild einer hohen und unkontrollierten Gewaltneigung vormoderner Gesellschaften relativiert werden.10 Zwar hatten Rauf- und Ehrenhändel in der Lebenswirklichkeit spätmittelalterlicher und frühneu- zeitlicher Städte einen festen Platz, aber sie impli-zierten ein informelles Regelwerk der Eskalation und Deeskalation, das einer für die Kon$iktparteien zer-störerischen Dynamik entgegenwirkte.11 Dies schuf einen Bedarf nach Vermittlung und Einübung von Selbtverteidigungstechniken und Kon$iktspielregeln, der die Konjunktur von Fechtschulen und -büchern zwischen 1400 und 1600 zu einem Gutteil erklärt.12 Unter ‚Fechten‘ ist nach dem zeitgenössischen Verständ-nis eine breite Angebotspalette von Nahkampfkompe-tenzen zu verstehen, die für diverse Anwendungsberei-

1985; Schreiner 1980. 8 Schaufelberger 1972, S. 62. Vgl. dazu auch Tlusty 2011, S.

94; Bartlett 1986, S. 54f.9 Vgl. Flori 1983.10 Siehe z. B. Schuster 2000, S. 97f.; Groebner 1995, S. 162-

189. Vgl. die �ese einer hohen Gewaltneigung aus der Berech-nung der Totschlagsraten bei Stone 1983.

11 Vgl. Tlusty 2011, S. 102-105; Tlusty 2002; Schwerhoff 1999, bes. S. 121-130; Krug-Richter 2004, bes. S. 32-33; Loetz 1998; Spierenburg 1998, S. 111-113.

12 Vgl. Jaquet 2012. Zur Fechtbuchüberlieferung siehe Leng 2009.

Der Bürger und das SchwertFaktoren der städtischen Fechtschulkonjunktur im ausgehenden Mittelalter

Christian Jaser

!is paper deals with the signi"cance of the sword and sword-"ghting within urban society during the 15th and 16th century AD. While the very idea of the city as a social structure, built to contain and restrict violence, seems to be at odds with the notion of individual martial skills, the example of Matthäus Schwarz (1497 - c. 1574), citizen of Augsburg, shows the importance of swords and fencing training for the cities' male, well-o$ population. !e urban fencing events (‚Fechtschulen’) Schwarz took part in were a perfect arena for the self-fashioning of this social class, for training and showing o$ body and skills alike. !e article sheds light on the origins and the development of ‚Fechtschulen’ as part of an early urban sports culture, and their cultural connotations within urban societies of the Early Modern Age.

208

Christian Jaser

che – von der einfachen Wirtshausauseinandersetzung bis zum hochformalisierten Ehrenduell – praktikabel waren.13 Ring- und Entwa�nungstechniken waren hierfür ebenso relevant wie der Umgang mit den ver-schiedensten Wa�en: [S]chwert, messer, tägen (d.h. Degen), stangen oder spies, mordaks (Streitaxt), hellen-barten ald schirmspies oder sust heimlichen stuk, lautete etwa der Lehrkanon des im späten 15. Jahrhundert täti-gen Fechtmeisters und Basler Bürgers Peter Schwyzer.14 Anstatt die reiche deutsche und italienische Fecht-buchüberlieferung nun auf Selbstverteidigungsdida-xen hin abzuklopfen,15 richtet der Beitrag den Fokus auf weitere Erklärungsansätze, die für die Beziehungs-geschichte zwischen Bürger und Schwert konstitutiv sind. Hierbei gilt es zunächst, den Traditionsboden und institutionellen Rahmen der städtischen Fecht-schulkonjunktur im Kontext einer sich formierenden städtischen Sportkultur abzustecken. Für diese Ent-wicklung sind nicht zuletzt zwei Faktoren ausschlag-gebend, die bei der bisherigen kon"iktgeschichtlichen Dominante der Forschung etwas zu kurz gekommen sind und sich beiderseits als Teil eines stadtbürger- lichen, konsum- geschlechter- und körpergeschichtlich relevanten self-fashioning lesen lassen: zum Einen der Blick auf die materielle Kultur der Seitenwa�en; zum anderen die Lektüre des Fechtens als agonal-athletische Körperlichkeit, die mit einem zeittypischen Blick auf sich selbst und Andere einhergeht.

Fechtschulen und städtische Sportkultur

Sucht man nach den hochmittelalterlichen Vor-läufern der städtischen Fechtmeister, kommt dem Phänomen des gerichtlichen Zweikampfs und der Kampfstellvertretung eine zentrale Rolle zu.16 Zu nennen sind hierbei vor allem die teils mit einem festen Monatssold vergüteten, teils freischa�end tä-tigen städtischen Kämpen, die im Sinne eines Wahr-heitserweises den Rechtstandpunkt einer Streitpartei unter gerichtlicher Aufsicht auf dem Kampfplatz ausfochten und als die ersten professionellen Nah-kampfspezialisten des Mittelalters gelten können.17 In den Aachener Stadtrechnungen etwa $nden sich über mindestens elf Jahre hinweg die beiden städ-

13 Vgl. Anglo 2000, S. 142: It took centuries before the words fencing, Fechten, escrime, esgrima, scrimia, scherma and so on, came to indicate exclusively the use of the single sword without any other weapon or defence. Many medieval masters taught such !ghting, but it was only one of several martial arts in their repertory and never the most important. Siehe dazu auch Schaufelberger 1972, S. 149.

14 Zit. nach Schaufelberger 1972, S. 144. Vgl. dazu E. Schubert 1995, S. 238.

15 Einen solchen Versuch unternimmt etwa Liermann 2009, die allerdings überholte Kontrasterzählungen der klassischen Fechthistoriographie – mittelalterliche Wucht vs. neuzeitliche Geschicklichkeit – unre"ektiert fortschreibt. Zur Kritik daran siehe neuerdings Wetzler 2012, S. 63.

16 E. Schubert 1984, S. 10. 17 Zur Figur des Kämpen siehe Neumann 2010, S. 183-198;

Hüpper-Dröge 1984; Kuhn 1968; Hils 1985, S. 232f.; Hils 1995; Nottarp 1956, S. 301f.; Galbraith 1948.

tischen Kämpen Scotard und Beysennecken, die 1338 intensiv auf den Ernstfall vorbereitet wurden: Für 25 kleine Goldgulden oder 33 Mark 9 Schillinge nebst Kleidung erteilte ihnen ein Meister Wiricus Unterricht im Nahkampf; zudem wurden Meister Wiricus, sein famulus und die Kämpen in dieser ‚Trainingsphase’ auf städtische Kosten verköstigt.18 Die Tätigkeit von ma-gistri genannten Fechtlehrern in der Vorbereitung auf einen gerichtlichen Zweikampf ist auch aus England hinreichend belegt: Der vermeintliche Axtmörder Wal-ter de Stewton wurde 1220 eigens gegen Kaution aus der Haft im Londoner Tower entlassen, um sich bei einem Fechtmeister für einen anstehenden Zweikampf schulen zu lassen – et discere eskirmire.19 Auch das nord-französische und normannische Recht schrieb für den gerichtlichen Zweikampf obligatorisch Fechtlehrer vor, die die Kämpfer in der Zeit bis zum Kampftermin trainieren sollten – für diesen Zweck unterhielt etwa die Stadt Cambrai bereits im 13. Jahrhundert nicht weniger als elf bretons, wie diese Funktionsträger in den Quellen genannt wurden.20

O�enbar versammelte sich um den verfahrens- regulierten und mit festen Vergütungssätzen21 locken-den gerichtlichen Zweikampf spätestens seit dem 13. Jahrhundert ein professionelles oder zumindest semi- professionelles Personal von Kämpen und Fechtlehrern, die häu$g in den Städten ansässig waren. Stellvertre-tend seien hierbei die sieben escrémisséeurs aus dem Pariser Steuerregister von 1292, die von Luigi Zanutto eruierten neun Fechtmeister im Cividale des 13. und 14. Jahrhunderts sowie die Paduaner Kämpendynasti-en der Cavacio, Bravi und Dal Rio genannt.22 Es ist zu

18 Aachener Stadtrechnungen (Laurent 1866), S. 121 (zum Jahr 1338): Sequitur nunc factum dni. Harcradi de Schoynnecken. Primo, magistro Wirico, qui docuit Stocardum & Beyssenecken 21 aureos parvos, valent 29 m. & 4 s. Residuos quatuor aureos & vestes dederunt magistri civium precedentes. It. famulo ipsius magistri Wirici dat. ad debibendum 1 m. It. de hospicio eorumdem in domo .. Pollicis 2 m. It. de expensis eorundem & eciam pugillatorum per Jo. Mallart 40 m. 3 s. Zur Bedeutung des Fechttrainings als Vorbereitung zum gericht- lichen Zweikampf siehe noch 1529 Alciato 1544, c. XXX-VIII, 71: Qui in stadium certaturus descendere velit, eum oportet sciamachiae peritum esse, ut arte et industria imminentes ictus evitare sciat, et ipse hostem ferire.

19 Select Pleas (Maitland 1888), Nr. 197, S. 133, Anm. 1. Vgl. Anglo 2000, S. 7.

20 Cambrai, Ordnung des gerichtlichen Zweikampfs, 13. Jahr-hundert (Meijers/de Blécourt 1932, S. 233): C’est li ordenance estaulie des frais des campions. (…) Por 11 bretons, à cascun XL s. de tornois. Por leur armumures, à cascun LX s. de turnois. Por 11 amparliers, à cascun XL s. de tornois. Pour le feure XL s. de tornois. Pour leur despens mouvant dou jour ke bataille est à cascun, cascun jour. Pour le justice pour cascune couple XXVII d. tornois cascun le bataille jugié. Et est à entendre ke cascuns campions en ces despens, ne 1 breton et 1 amparlier. Vgl. Coulin 1906, S. 87.

21 Siehe z. B. die Statuten von Padua (1236), c. XXX (Statuti 1873), S. 205: Item nullus campio approbatus in pugna, que !t pro homicidio, habere debeat ultra libras centum deductis expensis que !unt et !eri consueverunt in comestionibus et potibus.

22 Géraud 1991, S. 13, 38, 69, 112, 141, 151, 154; Briost/ Drévillon/Serna 2002, S. 37; Zanutto 1907, S. 279-281; Muratori 1740, S. 636f.: Diu etiam Patavii perdurasse hunc morem testatur Anonymus Auctor, cujus Tractatum MStum

209 Der Bürger und das Schwert

vermuten, dass nicht wenige dieser Fecht- und Nah-kampfexperten gleichsam im Nebenerwerb auch Fecht-schulen anboten. Ob die Anwohner der etwa in Wien, Frankfurt und Köln anzutre�enden „Fechtergassen” oder des 1232 in Köln erstmals belegten Platzes inter gladiatores23 sich als Kämpen oder Fechtlehrer im Rahmen des gerichtlichen Zweikampfes verdingten, Fechtschulen organisierten oder beides zugleich taten, lässt sich nicht sicher beantworten. Allerdings ist zu-mindest der bekannte Fechtbuchautor Hans Talho�er in Personalunion sicher sowohl als ‚Trainer’ beim ge-richtlichen Zweikampf als auch Organisator einer Fechtschule tätig gewesen, wie ein beklagenswerter Zwischenfall in Zürich 1454 gerichtsnotorisch be-legt: und sye [d.h. zwei Fechter] über die kind, die da zueluegtind, gevallen […] und als sy mit den swerttern zesammen komen syent, da sye der Talho"er mit der stangen entzwueschent gangen.24 Dass solche Veranstal-tungen durchaus materiellen Gewinn abwarfen, legt der Fall des in London ansässigen Master Roger le Skirmisour nahe, der 1311 arrestiert wurde, weil er die Söhne von ehrbaren Personen angelockt habe, „damit diese den Besitz ihrer Väter und Mütter für schlechte Übungen verschleuderten und sich selbst zu üblen Gesellen wandelten.”25

Überhaupt sind das 15. und 16. Jahrhundert als die Zeitspanne zu begreifen, in der die Stadt – um ein etwas pathetisches Diktum Ernst Schuberts aufzu-greifen – „dem Fechter zum Schicksal” wurde.26 Das ist ganz besonders deutlich an einem Institutionali-sierungsprozess abzulesen, dem man eine allgemein-historische monographische Bearbeitung wünschen möchte – die letzte nennenswerte stammt von Karl Wassmannsdor� aus dem Jahr 1870.27 Denn am Ende des Mittelalters schlossen sich Handwerker, die die Vermittlung und Demonstration von Nahkampftech-niken teilweise als fahrendes Gewerbe, teilweise im sesshaften Nebenerwerb betrieben haben, zu Fecht-bruderschaften zusammen, die nach dem Vorbild der Zunftverfassung organisiert waren.28 In Analogie zu den städtischen Schützengesellschaften29 bildeten sich

(sic!) de Generatione aliquorum civium urbis Paduae possideo. Ibi haec leguntur: Cavacii fuerint divites populares, tempore Ezerini de Romano, in Vico S. Urbani qui ante existerant Campiones ballorum. Talis enim erat antiquorum consuetudo. Si duo nobiles aut potentes homines inter se homicidium comisissent, utraque pars inveniebat sibi unum Campionem pretio: et ordinata die hi duo Campiones intra stangatum, quod iuxta portam Baxanelli erat ordinatum, ponebantur, et claudebantur armati clypeis, baculis et Maschariis de ligno (…). Vgl. dazu Merendoni 1999, S. 34, Anm. 3.

23 E. Schubert 2001, S. 685; Diem 1960, S. 549.24 Stadtarchiv Zürich (1454), Rats- und Richtebücher, B VI, 219,

124v. Vgl. dazu Jaquet 2012. 25 Anglo 2000, S. 8. 26 E. Schubert 1995, S. 234.27 Wassmannsdorff 1870.28 Vgl. E. Schubert 1995, S. 141.29 Reintges 1963, S. 115-117. Ebenso wie die Fechtbruder-

schaften sind auch die Schützengesellschaften nicht als militä-risches Aufgebot im Sinne der Stadtverteidigung zu verstehen (siehe ebd., S. 88, 142-159).

im 15. und 16. Jahrhundert in zahlreichen `andrischen Städten – etwa in Antwerpen, Brügge, Gent, Ypern, Mechelen u. a. – lokale Fechtervereinigungen heraus, die häuyg dem hl. Michael als Schutzheiligen unter-stellt waren und, wie es 1525 in Brügge heißt, al meest aerme ende schamele ambochtslieden anzogen.30 Einen überregionalen Charakter nahm dagegen die nach ihrem Patron St. Markus benannte Gesellschaft der Marxbrüder mit Sitz in Frankfurt am Main an, der 1487 von Kaiser Friedrich III. ein reichsweites Privileg zugestanden wurde:

[D]aß nun hinführo allenthalben in dem Heil. Reich/ sich niemand einen Meister des Schwerdts nennen/ Schul halten/ noch um Geld lernen sol/ er sey dann zuvor von den Meistern deß Schwerdts in seiner Kunst probirt und zugelassen (…).31

Was wir hier vor Augen haben, ist die Verbrie-fung einer professionellen Qualitätskontrolle, die über ein geregeltes und zeitintensives Ausbildungs-verfahren vom Lehrbrief bis zum ‚Meisterstück’ in Form eines ö�entliches Probefechtens anlässlich der Frankfurter Herbstmesse gewährleistet werden soll-te.32 Ebenso wie die in den 1570er Jahren aufkom-menden, in Prag ansässigen und dem Patronat von St. Veit unterstehenden ‚Federfechter’, die 1607 von Kaiser Rudolf II. ebenfalls reichsweit approbiert wur-den,33 richteten sich auch die Marxbrüder gegen die – nach Hans-Peter Hils – „Konkurrenz der Vielen”, die ohne hierarchische Approbation unterwegs waren und mit ihren Angeboten die Auskömmlichkeit und das Ansehen des städtischen Fechtschulwesens zu gefährden schienen.34 Die Mitgliedschaft in diesen privilegierten Fechtbruderschaften hat, sofern aus den Quellen ableitbar, bestimmte städtische Hand-werke besonders angezogen: Während bei den Feder- fechtern Drahtzieher, Drechsler, Färber, Gürtler, Hut- macher, Klempner, Messerschmiede, Schlosser, Schnei-der, Schuhmacher und Seiler vertreten sind, können bei den Marxbrüdern Bäcker, Feilenhauer, Schmiede, Kürschner und Tuchmacher und damit die wohl etwas vornehmeren Gewerbe ausyndig gemacht werden.35

Ähnliche Entwicklungen in Richtung auf ein Lehr- und Demonstrationsmonopol lassen sich auch in England und Frankreich beobachten: In London etwa privilegierte König Heinrich VIII. 1540 die Londoner Company of the Masters of Defence, deren Fecht-

30 Renson 1980, S. 109f.; Statutes Bruges 1456 (Galas 2011), unpag. (Zitat).

31 Privileg Kaiser Friedrichs III. für die Marxbrüder, Nürnberg, 1487 Aug. 10, ed. in: Lünig 1710, S. 566f.; Huhle/Brunck 1987, S. 29. Vgl. Regesten Kaiser Friedrichs III. (Heinig 1986), Nr. 958, S. 456.

32 Vgl. Bintz 1880, S. 94f. 33 Wassmannsdorff 1870, S. 7f.34 Hils 1985, S. 239 (Zitat). Vgl. dazu Briost/Drévillon/

Serna 2002, S. 38.35 E. Schubert 1995, S. 244; E. Schubert 1984, S. 12.

210

Christian Jaser

schulen im späten 16. Jahrhundert ein Publikum von mitunter 4.000 Zuschauern erreichten und die ihre Mitglieder streng nach hierarchischen Rängen grup-pierten – vom free scholar über provost zum master und ancient master.36 Explizit richtete sich diese Fechter- gesellschaft gegen nicht-approbierte Fechtlehrer, die in betrügerischer Absicht und mit unzureichender Kompetenz Fechtschulen errichteten.37 Solche Lizen-zierungsvorgänge nach dem Grade der fechttechni-schen Kompetenz kannten auch – nach Vorläufern im 15. Jahrhundert – die Pariser Maitres Joueurs et Escrimeurs d’espée, die 1567 vom französischen König Karl IX. approbiert wurden.38

Auch unterhalb der Ebene großer Fechtbruder-schaften lässt sich nach verstreuten Hinweisen im 14. Jahrhundert – etwa aus Heidelberg, Neapel, Venedig, Florenz, Bologna39 – für die Jahrzehnte um 1500 aus den obligatorischen Genehmigungen der Magistrate eine zunehmende Häu#gkeit von Fechtschulen im Sinne von temporär organisierten, für Teilnehmer wie Zuschauer gleichermaßen kostenp$ichtigen Lehr-, Demonstrations- und Wettbewerbsveranstaltungen ab- leiten. Derartige Ereignisse fanden beispielsweise in Nürnberg am Ende des 15. Jahrhunderts regelmäßig (1477, 1478, 1479, 1487, 1492, 1493, 1494, 1495) statt.40 Neben der Schuldisziplin sorgten sich die Stadtobrig-keiten vor allem um die intensive – und zuweilen als etwas penetrant empfundene – Bewerbung städtischer Fechtschulen, die mit Anschlagsbriefen und feierlichen, von Trommeln und Pfeifern garnierten Umzügen in nicht zu überhörender Lautstärke erfolgte.41 (…) Einem Schuhknecht ist vergonnt vf morgen ein Schirmschul zu halten, doch zuchtiglich, heißt es etwa 1477 in einer Au$age des Nürnberger Rats, und im folgenden Jahr:

36 Vgl. Anglin 1984; McClelland 2007, S. 48. 37 Privileg König Heinrichs VIII. an neun master und elf

provosts, 1540 Juli 20, (Gairdner/Brodie 1896, S. 477): Ric. Beste, Humph. Bassett, Rob. Polmorth, John Legge, Peter Beste, Philip Williams, Ric. Lord, John Vincent, Nic. de la Hay, masters of the ‚Science of Defence‘, and Will. Hunt, John Frye, Hen. Whytehed, Gilbert Bekett, Edw. Pynner, "os. Tourner, Je#rey Gry#yn, "os. Hudson, "os. Tynosey, Hen. "yklyppes, and John ap Ryce, provosts of the same science. Commission to enquire and search, in all parts of England, Wales, and Ireland, for persons being scholars of the said science of defence (many of whom, regardless of their oaths made to their masters on $rst entering to learn the said science, upon the cross of a sword in remembrance of the Cross whereon Our Lord su#ered, have for their own lucre of their ‚unsaciable covetous minds‘, without su%cient licence, resorted to all parts of England, keeping open schools and taking great sums of money for their labours, and yet have insu%ciently instructed their scholars, to the great slander of the masters and provosts of the science and of the good and laudable orders and rules of the same (…).

38 Vgl. Anglo 2000, S. 10. 39 Vgl. E. Schubert 1984, S. 12; E. Schubert 1995, S. 238;

Schaer 1901, S. 61; Merendoni 1999, S. 34, Anm. 4; Wierschin 1965, S. 64-66; Wassmannsdorff 1870, S. 1.

40 Lochner 1860, Sp. 407-408. Vgl. den früheren Beleg für die Präsenz eines Nürnberger Fechtmeisters 1449/1450 in den Ordnungen zum Markgrafenkrieg (Chroniken der deut-schen Städte [1864], S. 289: Zu den karnpüchsen unter die tor: Heincz Widerolt, maister Pauls, schirmmaister […]). Vgl. dazu auch Schaer 1901, S. 48.

41 Vgl. Tlusty 2011, S. 211.

Einem Schirrmeister ist vergönnt vf morgen Schul zu halten, ' doch das es beschaidenlich vnd zuchtig-lich zugehe. Item Nielausen pruckner ist vergönnt Schirmschule hie zu halten an den Sonntagen nach den predigen, doch das er es damit zuchtiglich vnd beschaidenlich halte.42

Auf was sich dieses beschaidenlich vermutlich kon-kret bezog, zeigt ein Eintrag im Urkundenbuch der Universität Leipzig von 1533:

(…) das eyn fechter des kurßner handtwergks schul gehalden, der dan des tages mit ettlicher seyner gesellschaft in der stat mit der baugken gegangen unnd darnach des abents umb acht uhr ungeferlich seynen gang mit der paugken vor den colegien ubergenomen.43

Überhaupt nahm im 16. Jahrhundert die Frequenz von Fechtschulen weiter zu, so etwa in Augsburg, Breslau, Danzig, Dresden, Straßburg und Stuttgart.44 In den Ratsprotokollen der Stadt Ulm #nden sich allein für das Jahr 1550 vierundzwanzig Einträge zu dort veranstalteten Fechtschulen.45 Stadtobrigkeitliche Kontrolle und Förderung gingen dabei Hand in Hand, denn die Errichtung temporärer Raumarrangements – hölzerne Absperrungen, Zuschauerbereiche – auf städ-tischen Plätzen, der Lohn für Musiker, Wachen und Bader zur Behandlung von Verletzungen wurde nicht selten aus dem Stadtsäckel bezahlt.46

Dabei fand der bourgeois sport der Fechtschulen zu-weilen auch im Rahmen von städtischen Schützenfes-ten im Bogen-, Armbrust- und Handbüchsenschießen statt47:

[H]aben nichts desto weniger unsere Herrn allhie (…) ein Schiessen außgeschrieben / und solches in der Rosenaw ausser der Statt gehalten: (…) Neben diesen Kurtzweilen wurden auch Fechtschulen und andere Schawspiel angerichtet/als mit Ringen/Tantzen/Wett-lau#en/Steinstossen/Kegeln unnd dergleichen,

schreibt der Chronist Engelbert Werlich anläss-lich des großen Augsburger Preisschießens von 1509.48 Beide Phänomene gehören unter das Dach einer sich formierenden urbanen Sportkultur, die spätestens seit dem 15. Jahrhundert immer klarere Konturen ge-

42 Ebd. Vgl. auch Schaufelberger 1972, S. 143, zu einer ent-sprechenden Verordnung des Rats von Luzern, Fechtschulen sollten an Freitagen, Samstagen und in den Fronfasten nur unter der Voraussetzung statt#nden, daß sy kein spill oder trum-men darzuo bruchent. Allerdings deutet Schaufelberger diese Passage irrtümlich als Hinweis auf den Schwerttanz.

43 Zit. nach Wierschin 1965, S. 64f.44 Schaer 1901, S. 64.45 Wierschin 1965, S. 64, Anm. 71. 46 Vgl. Tlusty 2011, S. 214; 216. 47 Zum Zusammenhang von Preisschießen und Fechtschulen

siehe ebd., S. 189; 210 (Zitat), 211. 48 Gasser/Werlich 1595, S. 271 (zum Jahr 1509). Vgl.

Wassmannsdorf 1870, S. 2f.

211 Der Bürger und das Schwert

winnt. Gerade in den größeren Städten Europas ist eine zunehmende Dichte von Sportpraktiken und -veranstal-tungen – Schießen, Fechten, Turniere, Tennis, calcio, Paliorennen – nicht zu übersehen, die eng mit ökono-misch-kommerziellen Interessen verknüpft waren und von den Stadtregierungen nachhaltig unterstützt wurden, und zwar sowohl was die Organisation und Finanzie-rung von Wettkampfveranstaltungen als auch die Aus-weisung und Errichtung von städtischen Sportstätten anbelangt.49 Vor dem Hintergrund der von Peter Burke in das Spätmittelalter datierten „invention of leisure”50 reagierte dieser Generaltrend einer stadtobrigkeitlichen Sportförderung51 auf die beträchtliche Quantität an potentiell ‚freier’ Zeit der Stadtbürger – in den ober-deutschen Städten etwa 100 Tage im Jahr52–, die auf diese Weise vom illegalen Glücksspiel weg in richtige, auf das Gemeinwohl orientierte Bahnen gelenkt werden sollte.53 Weder die Preisschießen noch die Fechtschulen lassen sich allerdings auf eine Funktion als „obrig-keitlich verordnete Verteidigungsübung”54 reduzieren. Vielmehr ist bei diesen Veranstaltungen ein Unter- haltungs- und agonales Spannungsmoment55 gegeben, das zahlreiche Zuschauer anlockte, wie beispielsweise auch Michel de Montaigne 1580 in Augsburg: „Nach Tisch besuchten wir ein Schaufechten in einem ö#entlichen Saal. Es wohnte eine große Menge bei; man bezahlt den Eintritt wie bei den Taschenspielern und außerdem den Platz auf der Bank.”56 Den spezi$-schen Schauwert des Schulfechtens re%ektierten auch italienische Fechtmeister wie der Anonimo Bolognese zu Beginn des 16. Jahrhunderts, wenn sie zum „Ver-gnügen” und zur „Befriedigung” der Zuschauer der guardatori, einer bellezza del gioco das Wort redeten.57

Die materielle Kultur des Schwertes

Das Interesse von Teilnehmern wie Zuschauern an diesen Foren der Wa#enkompetenz erklärt sich zunächst einmal aus der Omnipräsenz von Wa#en im städtischen Alltag. Der Behauptung Ute Freverts, dass erst im 19. Jahrhundert „alle Männer und nicht

49 Vgl. hierzu Holbach 1994; Holbach 1995.50 Burke 1995; Burke 1997. Dabei richtet sich Burkes ?ese

gegen die weit verbreitete Annahme, ‚Freizeit‘ sei eine Er$n-dung des Industriezeitalters oder gar erst des 19. Jahrhunderts, vgl. dazu etwa Marfany 1997; Vickers 1990; Corbin 1995.

51 Vgl. Tlusty 2011, S. 189-222. 52 Fouquet 1992, S. 84; Dirlmeier 1978, S. 121; 130f.53 Vgl. Sprandel 1995, bes. S. 118f.; Ortalli 1995; Arcangeli

2003, S. 81; Fouquet 1998.54 Moraw 1996, S. 72. 55 Vgl. dazu Crary 2001. 56 Michel de Montaigne, Journal (Garavini 2007), S. 126:

Après dîner, nous fûmes voir escrimer en une salle publique où il y avait une grand-presse; et paye-t-on à l’entrée, comme aux bateleurs, et outre cela les sièges des bancs. Übersetzung bei Michel de Montaigne, Tagebuch (Flake 1988), S. 61.

57 Anonimo Bolognese, L’arte (Rubboli/Cesari 2005), S. 44: Et pigliando diletto di giucare con le braccia molto distese non solamente ti apparecchiarai schermi con li quali possi gittare in fuori sempre li colpi del nemico, ma gentile maniera di tirare in alcuna lunghezza di tempo a piacere de‘ guardatori, la bellezza del gioco. Vgl. Antonio Manciolino, Opera Nova (Rubboli/ Battistini 2008), S. 16: Et che gli guardatori restino soddisfatti.

nur eine kleine, auserwählte Kaste den Umgang mit tödlichen Wa#en lernten”,58 ist folgerichtig energisch zu widersprechen. Enea Silvio Piccolomini berichtet etwa 1444 aus Regensburg, dass stadtadelige wie auch zünftische Haushalte über eigene „Rüstkammern” ver-fügten, und lobte das Geschick der Bürger im Wa#en- handwerk.59 Überhaupt gehört die vielgestaltige Familie der Schwerter und allgemein der Blankwa#en zum steigenden Angebot an Waren und Dingen, das sich über die Stadtgesellschaften des ausgehenden Mittel-alters ergoss.60 Repräsentative Wa#ensammlungen des 16. Jahrhunderts wie die Raymund Fuggers mit 36 Schwertern oder des Augsburger Ratsdieners Paul Hector Mair (1513-1579) mit 90 Wöhren, d.h. Kurz-schwertern, waren dabei nur die Spitze des Eisbergs.61 Wie die von Ann Tlusty vorgenommene Auswertung von Augsburger Wa#enbesitzlisten aus dem Jahr 1610 ergab, war in rund 90 Prozent der Haushalte mindes-tens ein kriegstaugliches Schwert vorhanden, Jagdmes-ser und längere Dolche gar nicht eingerechnet.62 Ent-sprechend rechnete ein Holzschnitt des Nürnberger Formschneiders Hanns Paur von 1480-1485 Schwert und Hellebarde wie selbstverständlich zu den Haus-haltsgegenständen, die nicht nur von städtischen Hand-werkern, von Messerschmieden und Schwertfegern, produziert, sondern ähnlich wie Kleidung im Rahmen stadtbürgerlicher Mikroökonomien vererbt, verpfändet und getauscht wurden.63 Dem Recht auf Selbstbewa#-nung zur Verteidigung der eigenen Person, des eigenen Haushalts und des Gemeinwesens als Kern stadtbürger- lichen Selbstverständnisses64 standen eher halbherzige Versuche seitens der Obrigkeit gegenüber, im Sinne des Stadtfriedens den Besitz und das Tragen von Wa#en im ö#entlichen Raum zu verbieten oder zumindest mit Blick auf Tageszeiten, Wa#entypen und Qualität der Personen einzuschränken. Wa#en auf ö#entlichen Plätzen oder in Wirtshäusern galten als potentielle Ge-fahr für die städtische tranquilitas, ganz zu schweigen von dem politischen Aufruhrrisiko, das von einer be-wa#neten Bürgerschaft ausging.65

Zu fürkomen todslege, leme, verwundung und auf-frur ist ein erber rate daran kumen, ernnstlich und vestigclich gebietende, das hinfur niemands, er sey burger, inwoner oder gast, hie in der stat weder bey tag noch nachtz einicherley were, wie die gestalt oder genannt sein, ausgenomen slechte ungeverliche prot-messer, und auch in die leythewser oder das frawen-hawss keinerley solicher were noch auch einich spitzig protmesser tragen sollen,66

58 Frevert 1997, S. 171. 59 Vgl. Eltis 1989, S. 91.60 Vgl. dazu allgemein Goldthwaite 1995, S. 657-659. 61 Tlusty 2011, S. 139. Zu Paul Hector Mairs Wa#ensammlung

siehe Mauer 2000, S. 123; Kazuhiko 2010.62 Tlusty 2011, S. 140; 144. 63 Vgl. dazu Briost/Drévillon/Serna 2002, S. 28; 65.64 Tlusty 2011, S. 59-63; 95. 65 Tlusty 2011, S. 56f. 66 Nürnberger Polizeiordnung des 15. Jahrhunderts, in: Baader

212

Christian Jaser

heißt es entsprechend in einer Nürnberger Polizei-ordnung des 15. Jahrhunderts. Das ist eine vergleichs-weise rigide Regelung, deren Vollzug aber o�enbar zu wünschen übrig ließ, mussten doch etwa 1493 die Stadtknechte angehalten werden, bei der Beschlagnah- mung von Wa#en größeren �eis zu zeigen.67 In Augs-burg hingegen wurde gegenüber früheren schärferen Verordnungen den Bürgern im 15. Jahrhundert ge-stattet, auch in der Nacht Blankwa�en zu tragen, be-sonders au�ällige und ungewöhnliche Wa�entypen allerdings ausgenommen.68 In Bologna wurde 1456 und 1458 zwar ein allgemeines Wa�enverbot erlassen, das allerdings mit einem Katalog von Ausnahmen um-gehend durchlöchert wurde, für Einzelpersonen und städtische Amtsträger ebenso wie für Familien und deren Bedienstete, falls diese mit einem Angri� ihrer Feinde zu rechnen hatten.69

Nicht nur angesichts der Vielfalt des Warenange-bots und der Innovationskraft des Gewerbes sollten städtische Wa�enverbote insgesamt Stückwerk blei-ben. Als zu tief verwurzelt erwies sich die Selbst- verteidigungsfähigkeit als conditio sine qua non des Stadtbürgers, die nach einem kompetenten, auf den Fechtschulen zu erlernenden Umgang mit Blank- wa�en verlangte.70 Dabei lässt sich der Befund, dass der männliche Teil der Stadtbevölkerung unabhän-gig vom sozialen Status nur sehr selten das Haus ohne Schwerter, Dolche oder wenigstens ein kurzes Brot- messer verließ,71 noch weiter nach Geschlecht und Alterskohorte72 di�erenzieren: Matthäus Schwarz ließ sich vor allem Zeit seines „Bubenlebens”73 – eine iro-nische Selbstbezeichnung, die sein Junggesellenda-sein bis zur späten Hochzeit im Alter von 41 Jahren markiert – in der Regel mit einer Vielzahl unterschied-licher Seitenwa�en als modische Accessoires abbilden, während er ab dem 50. Lebensjahr im „Trachten-buch” auf dieses sich über Dinge manifestierende self- fashioning verzichtete.74 Gerade die städtischen Fecht-schulen boten agonal de#nierten Jungmännerkulturen ein Forum für – nach Bourdieu – „ernste Spiele des Wettbewerbs”75 und zugleich männliche Vergemein-schaftung, das die ö�entliche Demonstration von kör-perlicher Kraft und Geschicklichkeit, Virilität und per-

1861, S. 51. Vgl. dazu Liebe 1900-1902.67 Tlusty 2011, S. 61; Groebner 1995, S. 169f. 68 Tlusty 2011, S. 61. Vgl. dazu auch Kiessling 1971, S. 94f. 69 Dean 1994, S. 35. 70 Vgl. Tlusty 2011, S. 96. 71 Tlusty 2011, S. 155-159. 72 Vgl. zur Verbindung von geschlechter- und generationenge-

schichtlichen Fragestellungen Signori 1995.73 Matthäus Schwarz, Trachtenbuch (Fink 1963), I 113, S. 163:

1538. jar. Da hab ich „der welt lauf ”, cio das bubenleben, von mir geworfen.

74 Ebd., S. 100-176. Vgl. dazu auch Rublack 2010, S. 53; 69; Tlusty 2011, S. 124f.

75 Bourdieu 1997, S. 203. Vgl. dazu Meuser 2012, S. 41f.; Meuser 2008a, bes. 33-35; Meuser 2008b, S. 115f. Eine vor-moderne Diskussion von ‚Wettkampfspielen’ im Kontext der Duellgeschichte #ndet sich bei Ludwig 2011, S. 378-380.

sönlicher Wehrbereitschaft ermöglichte76 – wohl nicht von ungefähr standen Fechtschulen zuweilen, wie etwa im Florenz Savonarolas, im Verdacht, Homosexuellen-tre�punkte zu sein.77

In Universitätsstädten konnten die Fecht-schulbetreiber mit einer studentischen Kundschaft rechnen, deren Selbst- und Standesbewusstsein nicht zuletzt auf dem Tragen von Seitenwa�en basierte.78 Diese alteuropäische, bis in die Gegenwart fortwirkende Symbiose von Universität und scole dimicantium79 geht bereits aus den ersten Statuten der Universität Heidel- berg aus dem Jahr 1387 hervor:

Außerdem wird angeordnet, das Fechtschulen unseren Studenten verboten sein sollen, damit nicht diejenigen, die sich den Wissenschaften ver-schrieben haben, sich nichtigen Dingen widmen und darüber ihr Studium vernachlässigen.80

Ähnliche Verbote kursierten zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert auch an der Universität Paris, wo ein besonders sport- und spielaOnes studentisches Publikum residierte – literarisch bezeugt von Villon bis Rabelais.81 Als Teil einer aggressiven männlichen Jugendkultur82 konnten die Studenten – ungeachtet aller Verbote und Einschränkungen – auf Bewa�-nung und Kampfkompetenzen ebensowenig verzich-ten wie die Handwerksgesellen, die mit ihnen häu#g in manchmal ernsten, manchmal spielerisch-sportlichen Plänkeleien rivalisierten.83

76 Tlusty 2011, S. 21; 124f.; 130; 162. Vgl. auch Loetz 1998, S. 277.

77 Vgl. Rocke 1996, S. 156.78 Scheuer 1921. 79 Briost/Drévillon/Serna 2002, S. 46: La population étu-

diante constitue la première clientèle des maîtres d’armes, qui s’ implantent souvent à proximité de l’Université; Tlusty 2011, S. 167: high-spirited martial culture of the all-male university population. Vgl. zur studentischen Fechtpraxis auch Overman 1999; Roodenburg 2009 und, in längerer zeit- licher Perspektive, A. Schubert 2008.

80 Satzung des ersten Rektorats der Universität Heidelberg, 1387, in: Hautz 1864, S. 330: Praeterea fuit ordinatum ut scole dimicantium scolaribus studii nostri interdicerentur ne literis deputati vanitati vacent et studium praetermittant. Siehe auch das entsprechende Verbot des Rektors von 1415 (UB Univer-sität Heidelberg [Winkelmann 1886], Nr. 72, S. 106f.): Vobis omnibus et singulis nostre universitatis suppositis districte precipiendo mandamus, quatenus nullus vestrum scolis dimicantium interesse seu exercicio eorundem se submittere presumat nec artem dimicatoriam publice vel occulte, saltem ad docendum alios et inducendum ad huiusmodi artem quovismodo, attemptet exercerem sub pena duorum �orenorum et maiori pena, quam universitas transgressoribus huiusmodi in posterum decreverit statuendam. Vgl. dazu E. Schubert 1984, S. 12; Füssel 2009, S. 102.

81 Siehe z.  B. die Ordonnanz des Pariser Parlements, 1554 August 20, ed. in: Daressy 1888, S. 12: […] plusieurs des dits escholiers, au lieu de vacquer à leurs études, vont souvent chez les maistres escrimeurs et jouers d’espée demourant es dits faux-bourgs en lieux destournez, de peur d’estre veus de leurs maistres et régents. Vgl. Anglo 1990, S. 11. Allgemein zu Ver-boten des Wa�entragens für Pariser Studenten Scheuer 1921, S. 60.

82 Vgl. Krug-Richter 2004, S. 51.83 Vgl. Simon-Muscheid 1991; Meier 2012, bes. S. 289f. Siehe

dazu auch Krug-Richter 2004, S. 46; Scheuer 1921, S. 61f.

213 Der Bürger und das Schwert

Agonal-athletische Körperlichkeit

Neben der hohen Bewa�nungsquote insbesondere städtischer Jungmännerkulturen bildet der ö�entliche Charakter der Fechtschulen als Demonstrations- und Vergleichsforum der Wa�enkompetenz eine wesent-liche Voraussetzung für deren Konjunktur zwischen Mittelalter und Neuzeit. Diese Veranstaltungen er-möglichten den Blick auf sich selbst und Andere, der ausweislich der Fechtbücher ohnehin ein wesent- licher Teil des Fechtschulcurriculums war.84 Auf dieser Grundlage formierte sich ein agonal-athletisches Körper- bewusstsein, das zum Gegenstand quantitativer Empirie und ästhetischer Repräsentation wurde. Das sport-kulturelle Leitmoment des Sich-Messens, das nach Roger Caillois’ De!nition des Agôn auf künstlich her-gestellter Chancengleichheit und einer unbestreitbaren Di�erenz von Sieger und Besiegten nach dem mérite personnel beruht, zeigt sich vor allem in Form des Preis-fechtens um einen Geld- oder Sachpreis.85 Dabei hatte der Fechtmeister für einen fairen und kalkulierbaren Wettstreit zu sorgen und seine Aufsichtsfunktion ge-gebenfalls mit einer disziplinierenden Stange auszu-üben.86 Die Art und Weise jedoch, wie der jeweilige Sieger ermittelt wurde, ist aus den Quellen nur mit

84 Pietro Monte 1492, lib. V, Praefatio, Xiiiir-Xiiiiv: Quum luctationem incipimus summisse & supra genua aeque incurue inchoandum est, membra cum simulatione quadam temparata non tamen inopinate congredi debent. Vim in pectore unitam unde singulis laborantibus partibus facilius prouideat, ducere oportet. Breves passus agere conuenit & pedum summitates aliquantulum a dextra tendere debent, quas quidem partes in hoste cum diligentia obseruare debemus. In paruo siquidem earundem extremitatum discrimine & propensitas ad ruinam & praesidium contra expug-nationem consistere experitur ab adversariorum quoque impetu nos aliquantulum contineri atque retrahi decet neque id unquam minus agendum est ut eorundem a#ectus quoquo modo manifestetur: satis sit. Immo & hiis supervenientibus atque instantibus non multum laedi possumus, eos etenim qui insequuntur sua damna magna ex parte inquirere haud uno exemplo compertum est, quanquam ipsi adversariis robore praestent; Anonimo Bolognese (Rubboli/ Cesari 2005), S. 41: Acciò che adunque la via ti si apra di questa arte, dico, che avenendoti nel tuo adversario con l’armi, egli ti conviene con l’animo et con gli occhi correr più alla sua mano reggente l’arma, che al volto sì perché: da qualunque movimento di quella facilmente tu potrai cadere nel suo pensiero; sì anchora; perché il volto puote essere ne‘ suo sembiante fallaza, et più di pavento gettare in altrui di quello, che ricever si devrebbe. Francesco di Sandro Altoni, Monomachia (Battistini/ Rubboli/Venni 2007), lib. I, c. III, S. 50: […] e‘ quali danno manco tempo agli ochi di vedere dove la spada lunga tira colpi più lenti et più lontani onde l’occhio corto ha più agio di raccorsi. et veder meglio venire il colpo che viene di discosto come quello che ha tutta l’ intenzione sua nella punta della spada del nimico et non l‘(h)a in lui, o ne‘ sua membri come di sotto a luogho suo più pienamente si dirà; Achille Marozzo 1536, lib. 2, c. 58, fol. C iiir: Ma guarda bene che le dibisogno che tu tenga sempre lochio alla man dal pugnale del compagno, perche come le armi sono piu corte, voglio che tu sappi che le sono piu pericolose; ebd., lib. V, Prima Presa, fol. 127r: Et nota che hauendo il tuo nimico una de l’arme sopradette in mano, e necessario a guardargli sempre con l’ochio alle mani, accio che lui non te possa gabbare; Antonio Manciolino, Opera Nova (Rubboli/Battistini 2008), S. 16: Si deve sempre haver l’occhio alla mano della spada del Nemico più che al volto, perché ivi si vede tutto quello che egli vol fare. Vgl. dazu Anglo 1989, S. 263, 264f.; Roper 1992, S. 161.

85 Caillois 2009, S. 50-55. Zu den Preisfechten siehe Wassmannsdorff 1870, S. 10; Statutes Bruges 1456 (Galas 2011), unpag.

86 Vgl. dazu Wassmannsdorff 1870, S. 10; Schaufelberger 1972, S. 145.

Mühe rekonstruierbar. Lediglich der Bologneser Fechtmeister Antonio Manciolino gibt in seinem 1531 erschienenen Fechtbuch Ansätze eines Punktezählsys-tems zu erkennen:

Ein Tre�er am Kopf zählt aufgrund der Vorzüg-lichkeit dieses Körperteils drei [Punkte], und ein Tre�er am Fuß wird mit zwei [Punkten] berechnet, und zwar aufgrund der Anstrengung, die ein so tiefer Hieb mit sich bringt,

wobei wohl davon auszugehen ist, dass ein norma-ler Tre�er mit einem Punkt gewertet wurde.87 Neben dem materiellen Gewinn konnte der Sieger Distink-tionspro!te verbuchen, denn er hatte vor Zuschauern seine Kompetenz im Umgang mit Wa�en und seine körperliche Gewandtheit demonstriert – möglicher-weise waren nicht wenige der sog. voorfechter, die im 17. Jahrhundert auf den Straßen Amsterdams unter-wegs waren, auf diesem Wege zu ihrem Ruf als beson-ders respektable Messerkämpfer gekommen.88 In der sportkulturellen Konvergenz von agonaler Leistung und Ostentation sind die urbanen Fechtübungen und -wettbewerbe als ö�entlichkeitswirksames Schauspiel athletischer Körperlichkeit zu begreifen. Hier bot sich, als Teilnehmer wie als Zuschauer, die Gelegen-heit, aus der Beobachtung des Anderen den Matthäus Schwarz’schen Blick auf sich selbst und das eigene äußere Erscheinungsbild zu richten und daraus Schlüsse für die eigene männliche Selbstdarstellung abzulei-ten.89 Dass dabei das Sich-Messen im agonalen und das Messen im quantitativen Sinne gar nicht so weit auseinanderlagen, zeigt Pietro Monte in seinem 1492 erschienenen Werk De dignoscendis hominibus. Dieser vor allem in Florenz und Venedig tätige Experte für das Fechten und alle erdenklichen Kampfdisziplinen und Leibesübungen – Baldassare Castiglione nennt ihn il vero e solo maestro d’ogni arti/ciosa forza e leggerezza90 –, inspizierte bei einem Aufenthalt in Rom den 2,40 m großen kapitolinischen Bronzeherkules, der wohl seit 1484 im Hof des römischen Konservato-renpalastes aufgestellt war91:

87 Manciolino, Opera Nova (Rubboli/Battistini 2008), S. 19: Il colpo nella testa: per la eccellentia di tanto membro è ricevuto per tre: & il colpo nel piede si toglie per dui havendo riguardo a la malagevolezza di farlo così basso. Siehe dazu auch die Anmerkung der Herausgeber (ebd., S. 53, Anm. 34).

88 Spierenburg 1998, S. 107; 109. 89 Rublack 2010, S. 39; 53. 90 Castiglione 2011, S. 58. Zu Pietro Monte, der in der For-

schung aufgrund häu!ger Namensverwechslungen noch nicht die gebührende Aufmerksamkeit gefunden hat, Anglo 1989; Fontaine 1991; Donati 1988, S. 49, Anm. 45.

91 Pietro Monte 1492, lib. V, c. XVIII, unpag.: At si quaedam statua quae in capitolio romae est herculi uere correspondet, alcides ipse per tertiam magnitudinis partem huic mediocri nostri temporis homini in singulis membris utraque dimensione praestabat […]. Siehe zum kapitolinischen Herkules Winner 1993.

214

Christian Jaser

Diese Herkulesstatue habe ich gerne von allen Seiten betrachtet, dessenGestalt nach ihren einzel-nen Gliedern mir derart ähnlich war, dass, wenn nicht deren übermäßige Größe gewesen wäre, man hätte sagen können, ich selbst sei aufs Genaueste abgebildet worden (das soll der Leser dem Überset-zer, der beide sowohl vermessen als auch oft gese-hen hat, einfach glauben).92

Ein vom Übersetzer Gonzalo de Ayora93 beglau-bigter Gleichstand mit dem antiken Heroenkoloss in Sachen Körperbau und Muskelproportionen – wir ha-ben hier eine körperkulturelle Wendung des humanisti-schen Prinzips des paragone94, des Vergleichs, vor Augen und zugleich eine o!enbar höchst zufriedenstellende Evaluation der eigenen athletischen Kompetenz. Der von Monte in seinen Collectanea von 1509 favorisierte wohlproportionierte, aufrechte und agile Idealkörper des Kämpfers, den er vor allem von den seiner Meinung nach monströs-muskulösen Körperbildern zeitgenössi-scher Künstler abhob95, blieb auch für die Fechtlehren aus der Mitte des 16. Jahrhunderts maßgeblich, wie ein Blick in den Trattato di scientia d’arme Camilla Agrippas von 1553 zeigt: Ohne Referenz auf die zeit-genössische Kleidungsmode präsentiert Agrippa unbe-kleidete, auf ihre Athletik reduzierte Fechter"guren, deren Bewegungsablauf und Muskelspiel exakt und im Augenblick der höchsten Spannung, der gelungenen Parade oder eines gesetzten Stoßes, wiedergegeben wer-den.96 Mit deutlichen Anklängen an die Proportions-

92 Pietro Monte 1492, lib. V, c. 18, unpag.: […] quam quippe ob causam herculis illud simulachrum libenti animo circunspectaui, cuius habitudo per singula membra adeo mihi simillima erat, ut si magnitudinis excessus abfuisset, me illic rectissime !ctum esse dicere posses (quod interpreti qui utrunque & mensuaruit & saepe uidit lector facile crede). Vgl. dazu Fontaine 1991, S. 12.

93 Siehe zu Gonzalo de Ayora Fontaine 1991, S. 16-18; Anglo 1989, S. 262.

94 Zum Prinzip des paragone vgl. Hirschi 2005, S. 261; Müller/ Pfisterer 2011.

95 Pietro Monte 1509, lib. II, c. 1, unpag.: Pictores quoque veteres ac modernin sepissime hunc comunem errorem sectantur. Optimam enim !guram e"ngere censent, vario tamen modo ac monstroso. Quod si isti cum ratione suius viribus potiri scirent aliter depingerent. (…). Rursus de principio reiterando membra, que rigida, tortuosa, nimium musculosa quodammodo monstrosa sunt, inimica intellectui reperiuntur et vbi suauitas intellectionis non datur nunquam opus maximum et laude dignum resultat ita quod membra expedita et tamen suauia esse debent non nodosa nec collinosa. Sed quod videatur fere tanquam a natura sine labore extensiones atque diuisiones esse innatas et hec sunt vera corpora, licet in comuni errore pictores, qui musculosa corpora depingunt, comendantur. Attamen quid agant vel dicant nesciunt.

96 Bodemer 2008, S. 227-232. Vgl. dazu auch Briost/Drévillon/ Serna 2002, S. 159f.

und Bewegungsstudien eines Leonardo da Vinci ent-faltet Agrippa eine Bewegungslehre des Fechtens, die die athletischen Dispositionen und körperästhetischen Potenziale dieser Disziplin freilegt. Für einen Gelegen- heitsfechter wie Matthäus Schwarz bedeutete ein solches nur mit regelmäßiger sportlicher Praxis erreichbares Körperideal einen ständigen Kampf mit sich selbst, den wir heute gut und mitunter leidvoll nachvollziehen können: Zu seinen besten Zeiten nach eigener Aus-sage mit einem Taillenumfang von erstaunlichen 60 Zentimetern ausgestattet97, lässt sich Schwarz im Alter von 29 1/3 Jahren nach dem Vorbild zeitgenössischer medizinischer Darstellungen in Vorder- und Rückan-sicht nackt abbilden, verbunden mit der alarmierenden Anmerkung: Dan ich wart faist und dick worden98 – in Zeiten sportkultureller Formierung und zunehmend körperbetonter Kleidungs- und Rüstungsmoden insbe-sondere junger Männer durfte ein kritischer Blick auf die eigene Leibesfülle nicht ausbleiben.

Fechten als self-fashioning

In der Zusammenschau erschöpft sich die städti-sche Fechtpraxis zwischen Mittelalter und Neuzeit also keineswegs in einer Selbstverteidigungsfunktion und Kon?iktprophylaxe. Vielmehr unterliegt sie der ago-nalen Dynamik eines stadtbürgerlichen self-fashioning, das von einem hohen Bewa!nungsgrad und einem sich modisch wandelnden Selbst- und Körperbewusst-sein getragen wurde. Als ‚Zuschauersport‘ dienten die Fechtschulen der ö!entlichkeitswirksamen Demonst-ration von Wa!enkompetenz, die einer individuellen und – in der Summe – auch einer gesamtstädtischen Statusrepräsentation Bahn brach. Über das Medium eines hoch aufgeladenenen Dingsymbols und im Wett-bewerb athletischer Körperlichkeit standen hier Werte auf dem Spiel, die für das Selbst- und Fremdbild jugend- kultureller Männlichkeit konstitutiv waren und ins-gesamt dazu führten, dass die Beziehungsgeschichte von Bürger und Schwert eine alltagsrelevante Nähe auszeichnete.

97 Matthäus Schwarz, Trachtenbuch (Fink 1963), I 43, S. 123: Im sumer 1520 ganz disergstalt: ein altfrenckisch guldi hemet an hals und ermeln. (Nachtrag): Ein elen weit was mein weichin. Vgl. dazu Rublack 2010, S. 60.

98 Matthäus Schwarz, Trachtenbuch (Fink 1963), I 79, S 145: Primo Julius 1526 was das mein recht gstalt hinderwertlingen, dan ich wart faist und dick worden. Vgl. Groebner 1998, S. 329 Anm. 19, S. 341.

Bibliographie

Quellen

Aachener Stadtrechnungen (Laurent 1866)

Laurent, Johannes Yeodor (Hrsg.) (1866): Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert nach den Stadtarchiv-Urkunden mit Einleitung, Registern und Glossar. Aachen.

215 Der Bürger und das Schwert

Alciato, Andrea (1544): De singulari certamine. Lyon.

Rubboli, Marco/Cesari, Luca (Hrsg.) (2005): [Anonimo Bolognese], L’arte In: Rubboli, Marco/Cesari, Luca (Hrsg.). L’arte della spada. Trat-tato di scherma negli inizi del XVI secolo. Rimini.

Baader, Joseph (Hrsg.) (1861): Nürnberger Polizeiordnungen aus dem XIII bis XV Jahrhundert. Stuttgart.

Castiglione, Baldassare (2011): Il libro del cortegiano, 15. Au!., Mailand.

Chroniken der deutschen Städte (1864): Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert 2: Die Chroniken der fränkischen Städte. Nürnberg/Leipzig.

Sandro Altoni, Francesco di (2007): Monomachia. In: Battistini, Alessandro/Rubboli, Marco/Venni, Iacopo (Hrsg.). Monomachia. Trattato dell’Arte di scherma. Rimini.

Gairdner, James/Brodie, Robert H. (Hrsg.) (1896): Letters and Papers. Foreign and Domestic of the Reign of Henry VIII., 15. London.

Gasser, Achilles Pirmin/Werlich, Engelbert (1595): Chronica der weit- berüempten keyserlichen freyen und deß H. Reichs Statt Augspurg in Schwaben, Ander #eil. Frankfurt am Main.

Hautz, Johann Friedrich (1864): Geschichte der Universität Heidel-berg. Nach handschriftlichen Quellen nebst den wichtigsten Urkunden 2. Mannheim.

Lünig, Johann Christian (Hrsg.) (1710): Das Deutsche Reichs-Archiv 1. Leipzig.

Rubboli, Marco/Battistini, Alessandro (Hrsg.) (2008): Antonio Manciolino, Opera Nova [1531]. Rimini.

Marozzo, Achille (1536): Opera Nova. Modena.

Fink, August (Hrsg.) (1963). Die Schwarz’schen Trachtenbücher. München.

Meijers, E. M./de Blécourt, A.S. (Hrsg.) (1932): Le droit coutumier de Cambrai. Haarlem.

Flake, Otto (Hrsg.) (1988): Michel de Montaigne. Tagebuch einer Reise durch Italien, die Schweiz und Deutschland in den Jahren 1580 und 1581. Frankfurt a.M.

Garavini, Fausta (Hrsg.) (2007): Michel de Montaigne. Journal de voyage. Paris.

Monte, Pietro (1492): De dignoscendis hominibus. Mailand.

Monte, Pietro (1509): Exercitorum atque artis militaris Collectanea. Mailand.

Muratori, Ludovico Antonio (Hrsg.) (1740): Dissertatio Trigesimanona. De duello ejusque origine ac usu. In: ders., Antiquitates Italicae

Alciato (1544)

Anonimo Bolognese (Rubboli/Cesari 2005)

Baader (1861)

Castiglione (2011)

Chroniken der deutschen Städte (1864)

Francesco di Sandro Altoni, Monomachia (Battistini/Rubboli/ Venni 2007)

Gairdner/Brodie (1896)

Gasser/Werlich (1595)

Hautz (1864)

Lünig (1710)

Manciolino, Opera Nova (Rubboli/Battistini 2008)

Marozzo (1536)

Matthäus Schwarz, Trachtenbuch (Fink 1963)

Meijers/de Blécourt (1932)

Michel de Montaigne, Journal (Flake 1988)

Michel de Montaigne, Journal (Garavini 2007)

Monte (1492)

Monte (1509)

Muratori (1740)

216

Christian Jaser

Medii Aevi sive Dissertationes 3, S. 633-660. Mailand.

Heinig, Paul-Joachim (Hrsg.) (1986): Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493). Die Urkunden und Briefe aus dem Stadtarchiv Frankfurt am Main. Regesta Imperii 13, H. 4. Köln/Weimar/Wien.

Maitland, Frederic William (Hrsg.). Select Pleas of the Crown 1. A.D. 1200-1225. London.

Stadtarchiv Zürich (1454): Rats- und Richtebücher. [B VI, 219].

Galas, Matt S. (Hrsg.) (2011): Statutes of the Fencing Masters of Bruges [1456]. In: Cognot, Fabrice (Hrsg.). Arts de Combat. "éorie et pratique en Europe, XIVe-XXe siècle. Paris.

Statuti del comune di Padova dal secolo XII all’anno 1285. Padua.

Winkelmann, Eduard (Hrsg.) (1886): Urkundenbuch der Universität Heidelberg. Heidelberg.

Arcangeli, Alessandro (2003): Recreation in the Renaissance. Attitudes towards leisure and pastimes in European culture, c. 1425-1675. Houndmills, Basingstoke.

Anglin, Jay P. (1984): #e Schools of Defense in Elizabethan London. In: Renaissance Quarterly, 37, 3, S. 393-410.

Anglo, Sydney (1989): The Man Who Taught Leonardo Darts. Pietro Monte and His ‚Lost‘ Fencing Book. In: The Antiquaries Journal, 69, 2, S. 261-278.

Anglo, Sydney (1990): How to Kill a Man at your Ease: Fencing Books and the Duelling Ethic. In: Anglo, Sidney (Hrsg.). Chivalry in the Renaissance, S. 1-12. Woodbridge.

Anglo, Sydney (2000): "e Martial Arts of Renaissance Europe. New Haven, London.

Bartlett, Robert (1986): Trial by Fire and Water. "e Medieval Judicial Ordeal. Oxford.

Bintz, Julius (1880): Die Leibesübungen des Mittelalters. Gütersloh.

Bodemer, Heidemarie (2008): Das Fechtbuch. Untersuchungen zur Entwick-lungsgeschichte der bildkünstlerischen Darstellung der Fechtkunst in den Fecht-büchern des mediterranen und westeuropäischen Raumes vom Mittelalter bis Ende des 18. Jahrhunderts. Ungedr. Diss. Stuttgart.

Bourdieu, Pierre (1997): Die männliche Herrschaft. In: Dölling, Irene/Krais, Beate (Hrsg.). Ein alltägliches Spiel. Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis.Edition Suhrkamp, 1732. S. 153-217. Frankfurt am Main.

Braunstein, Philippe (1992): Un banquier mis à nu, autobiographie de Mathaus Schwartz. Paris.

Regesten Kaiser Friedrichs III. (Heinig 1986)

Select Pleas (Maitland 1888)

Stadtarchiv Zürich (1454)

Statutes Bruges 1456 (Galas 2011)

Statuten von Padua (1236) (Statuti 1873)

Winkelmann (1886)

Sekundärliteratur

Arcangeli (2003)

Anglin (1984)

Anglo (1989)

Anglo (1990)

Anglo (2000)

Bartlett (1986)

Bintz (1880)

Bodemer (2008)

Boudieu (1997)

Braunstein (1992)

217 Der Bürger und das Schwert

Briost, Pascal/Drévillon, Hervé/Serna, Pierre (2002): Croiser le fer. Vi-olence et culture de l’ épée dans la France moderne (XVIe-XVIIIe siécle). Epoques, Seyssel.

Burke, Peter (1995): #e Invention of Leisure in Early Modern Europe. In: Past & Present 146, S. 136-150.

Burke, Peter (1997): #e Invention of Leisure in Early Modern Europe: Reply. In: Past & Present 156, S. 192-197.

Caillois, Roger (2009): Les jeux et les hommes. Le masque et le vertige. Édition revue et augmentée. Paris.

Cassagnes-Brouquet, Sophie (1982): La violence des étudiants à Toulouse au XVe et au XVIe siècle (1460-1610). In: Annales du Midi 94, S. 245-262.

Corbin, Alain (1995): L’avènement des loisirs 1850-1960. Paris, Rom.

Coulin, Alexander (1906): Der gerichtliche Zweikampf im altfranzösi-schen Prozeß und sein Übergang zum modernen Zweikampf. Diss. jur. Berlin.

Crary, Jonathan (2001): Suspension of Perception. Attention, spectacle, and modern culture. Cambridge, Mass./London.

Daressy, Henry (1888): Archives des maitres d’armes. Paris.

Dean, Trevor (1994): Criminal Justice in Mid-Fifteenth-century Bologna. In: Dean, Trevor/Lowe, K.J.P. (Hrsg.). Crime, Society and the Law in Renaissance Italy, S. 16-39. Cambridge.

Diem, Carl (1960): Weltgeschichte des Sports und der Leibeserziehung. Stuttgart.

Dirlmeier, Ulf (1978): Untersuchungen zu Einkommensverhältnissen und Lebenshaltungskosten in oberdeutschen Städten des Spätmittelalters (Mitte 14. bis Anfang 16. Jahrhundert). Abhandlungen der Heidelberger Aka-demie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, 1978/1. Heidelberg.

Donati, Claudio (1988): L’ idea di nobiltà in Italia. Rom.

Eltis, David (1989): Towns and Defense in Late Medieval Germany. In: Nottingham Medieval Studies, 33, S. 91-103.

Jean Flori (1983): L’ idéologie du glaive. Préhistoire de la chevalerie. Genf.

Fontaine, Marie-Madeleine (1991): Le condottiere Pietro del Monte, philosophe et écrivain de la Renaissance (1457-1509). Paris.

Fouquet, Gerhard (1998): Zeit, Arbeit und Muße im Wandel spät-mittelalterlicher Kommunikationsformen. Die Regulierung von Ar-beits- und Geschäftszeiten im städtischen Handwerk und Gewerbe. In: Haverkamp, Alfred (Hrsg.). Information, Kommunikation und Selbstdarstellung in mittelalterlichen Gemeinden, S. 237-276. München.

Briost/Drévillon/Serna (2002)

Burke (1995)

Burke (1997)

Caillois (2009)

Cassagnes-Brouquet (1982)

Corbin (1995)

Coulin (1906)

Crary (2001)

Daressy (1888)

Dean (1994)

Diem (1960)

Dirlmeier (1978)

Donati (1988)

Eltis (1989)

Jean (1983)

Fontaine (1991)

Fouquet (1998)

218

Christian Jaser

Fouquet, Gerhard (1992): Das Festmahl in den oberdeutschen Städten des Spätmittelalters. In: Archiv für Kulturgeschichte, 74, S. 83-124.

Frevert, Ute (1997): Das Militär als ‚Schule der Männlichkeit‘. Er- wartungen, Angebote, Erfahrungen im 19. Jahrhundert. In: Frevert, Ute (Hrsg.). Militär und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert, S. 145-173. Stuttgart.

Füssel, Marian (2009): Il duello studentesco tra onore e disciplinamento. In: Israel, Uwe/Ortalli, Gherardo (Hrsg.). Il duello fra medioevo e età moder-na. Prospettive storico-culturali. I libri di Viella, 92, S. 99-134. Rom.

Galbraith, Vivian H. (1948): "e Death of a Champion (1287). In: Hunt, Richard William u. a. (Hrsg.). Studies in Medieval History presented to Frederick Maurice Powicke, S. 283-292. Oxford.

Géraud, Hercule (1991): Paris sous Philippe-le-Bel. D’après des documents originaux et notamment d’après un manuscrit contenant „Le Rôle de la Taille” imposée sur les habitants de Paris en 1292 [1837], neu hg. von Bourlet, Caroline/Fossier, Lucie. ND Tübingen.

Goldthwaite, Richard A. (1995): Urban Values and the Entrepreneur. In: Goldthwaite, Richard A.. Banks, Palaces and Entrepreneurs in Renaissance Florence. Collected Studies, 492, S. 641-662. Aldershot u. a.

Groebner, Valentin (1995): Der verletzte Körper und die Stadt. Gewalt-tätigkeit und Gewalt in Nürnberg am Ende des 15. Jahrhunderts. In: Lindenberger, "omas/Lüdtke, Alf (Hrsg.). Physische Gewalt. Studien zur Geschichte der Neuzeit. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaften, 1190, S. 162-189. Frankfurt a.M.

Groebner, Valentin (1998): Die Kleider des Körpers des Kaufmanns. Zum „Trachtenbuch” eines Augsburger Bürgers im 16. Jahrhundert. In: Zeit-schrift für Historische Forschung, 25, S. 323-358.

Hils, Hans-Peter (1985): Meister Johann Lichtenauers Kunst des langen Schwertes. Europäische Hochschulschriften, Reihe 3, 257. Frankfurt a.M.

Hils, Hans-Peter (1995): Re%exionen zum Stand der hauptberu%ichen Fechter des Späten Mittelalters unter Berücksichtigung historischer Rechts-quellen. In: Keil, Gundolf (Hrsg.). Würzburger Fachprosa-Studien. Beiträge zur mittelalterlichen Medizin-, Pharmazie- und Standesgeschichte aus dem Würzburger medizinhistorischen Institut. Michael Holler zum 60. Geburtstag, S. 201-219. Würzburg.

Hirschi, Caspar (2005): Wettkampf der Nationen. Konstruktionen einer deut-schen Ehrgemeinschaft an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Göttingen.

Holbach, Rudolf (1994): Spiel, Sport und Kurzweil in städtischen Quellen des späten Mittelalters. Bemerkungen zu ihren Bedingungen und Funk- tionen, in: Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte e.V. (Hrsg.). Protokoll der Reichenau-Tagung vom 5.-8. Oktober 1994, S. 42-53.

Holbach, Rudolf (1995): Feste in spätmittelalterlichen Städten des Hanse- raums. In: Cavaciocchi, Simonetta (Hrsg.). Il tempo libero: economia e società (loisirs, leisure, tiempo libre, Freizeit), secc. XIII-XVIII, S. 213-232. Prato/ Florenz.

Fouquet (1992)

Frevert (1997)

Füssel (2009)

Galbraith (1948)

Géraud (1991)

Goldthwaite (1995)

Groebner (1995)

Groebner (1998)

Hils (1985)

Hils (1995)

Hirschi (2005)

Holbach (1994)

Holbach (1995)

219 Der Bürger und das Schwert

Hüpper-Dröge, Dagmar (1984): Der gerichtliche Zweikampf im Spie-gel der Bezeichnungen für ‚Kampf‘, ‚Kämpfer‘, ‚Wa�en‘. In: Frühmittel-alterliche Studien, 18, S. 607-661.

Huhle, Henner/Brunck, Helmar (Hrsg.) (1987): 500 Jahre Fechtmeister in Deutschland. Kelkheim.

Jaquet, Daniel (2012): Entre éducation et festivité: Schirm- und Fechtschulen dans l’ancienne Confédération suisse, XVe-XVIe siècles. In: Meuwli, Olivier (Hrsg.). Le duel et le combat singulier en Suisse Romande. De l’Antiquité au XIXe siècle, S. 77-87. Lausanne.

Johanek, Peter (1992): Mittelalterliche Stadt und bürgerliches Ge-schichtsbild im 19. Jahrhundert. In: Altho�, Gerd (Hrsg.). Die Deut-schen und ihr Mittelalter. #emen und Funktionen moderner Geschichts-bilder vom Mittelalter, S. 81-100. Darmstadt.

Kazuhiko, Kusudo (2010): Paulus Hector Mair (1517-1579): A Sports Chronicler in Germany. In: McClelland, John/Merrilees, Brian (Hrsg.). Sport and Culture in Early Modern Europe, S. 339-355. Toronto.

Kiessling, Rolf (1971): Bürgerliche Gesellschaft und Kirche in Augsburg im Spätmittelalter. Ein Beitrag zur Strukturanalyse der oberdeutschen Reichs-stadt. Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg, 19. Augsburg.

Krug-Richter, Barbara (2004): Von Messern, Mänteln und Männlich-keit. Aspekte studentischer Kon#iktkultur im frühneuzeitlichen Freiburg im Breisgau. In: Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit, 4, S. 26-52.

Kuhn, Hans (1968): Kämpen und Berserker. In: Frühmittelalterliche Studien, 2, S. 218-227.

Leng, Rainer (2009): Fecht- und Ringbücher. In: Frühmorgen-Voss, Hella/Ott, Norbert H. (Hrsg.). Katalog der deutschsprachigen illustrier-ten Handschriften des Mittelalters 4/2, S. 339-355. München.

Liebe, Georg (1900-1902): Das Recht des Wa�entragens in Deutsch-land. In: Zeitschrift für Historische Wa%enkunde, 2, S. 340-343.

Liermann, Elke (2009): Mit Mantel und Degen. Studentisches Fechten im frühneuzeitlichen Freiburg/Br.. In: Krug-Richter, Barbara/ Mohrmann, Ruth-E. (Hrsg.). Frühneuzeitliche Universitätskulturen. Kulturhistorische Perspektiven auf die Hochschulen in Europa. Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 65, S. 31-51. Köln u. a.

Lochner, Georg (1860): Zur Geschichte der Fechtschulen in Nürnberg. In: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, NF 7, Sp. 407-408.

Loetz, Francisca (1998): Zeichen der Männlichkeit? Körperliche Kom-munikationsformen streitender Männer im frühneuzeitlichen Stadt-staat Zürich. In: Dinges, Martin (Hrsg.). Hausväter, Priester, Kastraten. Zur Konstruktion von Männlichkeit in Spätmittelalter und Früher Neu-zeit. Sammlung Vandenhoek, S. 264-294. Göttingen.

Ludwig, Ulrike (2011): Von Scherzen und Duellen. Wettkampfspiele als Typus von Ehrkon#ikten im schwedisch-pommerschen O�zierskorps. In: Zeitschrift für Historische Forschung, 38, S. 371-403.

Hüpper-Dröge (1984)

Huhle/Brunck (1987)

Jaquet (2012)

Johanek (1992)

Kazuhiko (2010)

Kiessling (1971)

Krug-Richter (2004)

Kuhn (1968)

Leng (2009)

Liebe (1900-1902)

Liermann (2009)

Lochner (1860)

Loetz (1998)

Ludwig (2011)

220

Christian Jaser

Marfany, Joan-Lluís (1997): �e Invention of Leisure in Early Modern Europe. In: Past & Present, 156, S. 174-191.

Mauer, Benedikt (2000): Sammeln und Lesen – Drucken und Schreiben. Die vier Welten des Augsburger Ratsdieners Paul Hector Mair. In: Mauels-hagen, Franz/Mauer, Benedikt (Hrsg.). Medien und Weltbilder der Frühen Neuzeit, S. 107-132. Augsburg.

McClelland, John (2007): Body and Mind. Sport in Europe from the Roman Empire to the Renaissance. Sport in the Global Society. London/New York.

Meier, Andreas (2012): Handwerkerduelle im frühneuzeitlichen Kursachsen. In: Ludwig, Ulrike/Krug-Richter, Barbara/Schwerho", Gerd (Hrsg.). Das Duell. Ehrenkämpfe vom Mittelalter bis zur Moderne. Kon#ikte und Kultur – Historische Perspektiven, 23, S. 289-299. Konstanz.

Merendoni, Antonio G. G. (1999): L’arma e il cavaliere. L’arte della scherma medievale in Italia nei secoli XII-XIV. Rimini.

Meuser, Michael (2008a): Ernste Spiele. Zur Konstruktion von Männlich-keit im Wettbewerb der Männer. In: Baur, Nina/Luedtke, Jens (Hrsg.). Die soziale Konstruktion von Männlichkeit. Hegemoniale und marginalisierte Männlichkeiten in Deutschland, S. 33-44. Opladen u. a.

Meuser, Michael (2008b): It’s a Men’s World. Ernste Spiele männlicher Vergemeinschaftung. In: Klein, Gabriele/Meuser, Michael (Hrsg.). Ernste Spiele. Zur politischen Soziologie des Fussballs, S. 113-134. Bielefeld.

Meuser, Michael (2012): Distinktion und Konjunktion. Zur Konstruktion von Männlichkeit im Wettbewerb. In: Ludwig, Ulrike/Krug-Richter, Barbara/Schwerho", Gerd (Hrsg.). Das Duell. Ehrenkämpfe vom Mittelalter bis zur Moderne. Kon#ikte und Kultur – Historische Perspektiven, 23, S. 39-49. Konstanz.

Moraw, Peter (1996): Von Turnieren und anderen Lustbarkeiten. Sport im Mittelalter. In: Sarkowicz, H. (Hrsg.). Schneller, Höher, Weiter: Eine Geschichte des Sports, S. 68-81. Frankfurt am Main.

Müller, Jan-Dirk/P%sterer, Ulrich (2011): Der allgegenwärtige Wettstreit in den Künsten der Frühen Neuzeit. In: Müller, Jan-Dirk/P%sterer, Ulrich/Bleuler, Anna Kathrin/Jonietz, Fabian (Hrsg.). Aemulatio. Kulturen des Wettstreits in Text und Bild (1450-1620), S. 1-32. Berlin u. a.

Neumann, Sarah (2010), Der gerichtliche Zweikampf: Gottesurteil – Wett-streit – Ehrensache. Mittelalter-Forschungen, 31. Sigmaringen.

Nottarp, Hermann (1956): Gottesurteilsstudien. München.

Ortalli, Gherardo (1995): Tempo libero e medio evo: tra pulsioni ludiche e schemi culturali. In: Cavaciocchi, Simonetta (Hrsg.). Il tempo libero. Economia e società (loisirs, leisure, tiempo libre, Freizeit), secc. XIII-XVIII, S. 31-54. Prato/Florenz.

Overman, Steven J. (1999): Sporting and Recreational Activities of Students in the Medieval Universities. In: Facta Universitatis, Series: Physical Education, 1, 6, S. 25-33.

Marfany (1997)

Mauer (2000)

McClelland (2007)

Meier (2012)

Merendoni (1999)

Meuser (2008a)

Meuser (2008b)

Meuser (2012)

Moraw (1996)

Müller/P%sterer (2011)

Neumann (2010)

Nottrap (1956)

Ortalli (1995)

Overman (1999)

221 Der Bürger und das Schwert

Reintges, �eo (1963): Ursprung und Wesen der spätmittelalterlichen Schützen- gilden. Rheinisches Archiv, 58. Bonn.

Renson, Roland (1980): Leibesübungen der Bürger und Bauern im Mittel- alter. In: Ueberhorst, Horst (Hrsg.). Geschichte der Leibesübungen, 3/1, S. 97-144. Berlin/München/Frankfurt am Main.

Rocke, Michael (1996): Forbidden Friendships. Homosexuality and Male Culture in Renaissance Florence. Studies in the History of Sexuality. New York/Oxford.

Roodenburg, Herman (2009): Brains or Brawn? What were early modern universities for? In: Krug-Richter, Barbara/Mohrmann, Ruth-E. (Hrsg.). Frühneuzeitliche Universitätskulturen. Kulturhistorische Perspektiven auf die Hochschulen in Europa. Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 65, S. 17-29. Köln/Weimar/Wien.

Roper, Lyndal (1992): Männlichkeit und männliche Ehre. In: Hausen, Karin/Wunder, Heide (Hrsg.). Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte. Geschichte und Geschlechter, 1, S. 152-172. Frankfurt am Main.

Rublack, Ulinka (2010): Dressing up. Cultural Identity in Renaissance Europe. Oxford/New York.

Schaer, Alfred (1901): Die altdeutschen Fechter und Spielleute. Ein Bei-trag zur deutschen Culturgeschichte. Straßburg.

Schaufelberger, Walter (1972): Der Wettkampf in der alten Eidgenossen- schaft. Zur Kulturgeschichte des Sports vom 13. bis ins 18. Jahrhundert. Schweizer Heimatbücher, 156/157/158. Bern.

Scheuer, Oskar F. (1921): Das Wa#entragen auf Deutschlands Hohen Schulen. Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte. In: Zeitschrift für historische Wa!en- und Kostümkunde, 9, 2, S. 58-68.

Schorn-Schütte, Luise (1983): Stadt und Staat. Zum Zusammenhang von Gegenwartsverständnis und historischer Erkenntnis in der Stadtge-schichtsschreibung der Jahrhundertwende. In: Die alte Stadt. Zeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie und Denkmalp"ege, 10, S. 228-266.

Schreiner, Klaus (1980): „Kommunebewegung” und „Zunftrevolution”. Zur Gegenwart der mittelalterlichen Stadt im historisch-politischen Denken des 19. Jahrhunderts. In: Quarthal, Franz/Setzler, Wilfried (Hrsg.). Stadtverfassung, Verfassungsstaat, Pressepolitik. Festschrift für Eberhard Naujoks zum 65. Geburtstag, S. 139-168. Sigmaringen.

Schreiner, Klaus (1985): Die Stadt des Mittelalters als Faktor bürger-licher Identitätsbildung. Zur Gegenwärtigkeit des mittelalterlichen Stadtbürgertums im historisch-politischen Bewußtsein des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. In: Meckseper, Cord (Hrsg.). Stadt im Wandel. Kunst und Kultur des Bürgertums in Norddeutschland 1150-1650. Ausstellungs-katalog 4, S. 517-541. Stuttgart-Bad Cannstatt.

Schubert, Anselm (2008): Aufgeklärtes Fechten. Anton Friedrich Kahns „Anfangsgründe der Fechtkunst” (1739) und die ältere deutsche Fechtschule. In: Mallinckrodt, Rebekka von (Hrsg.). Bewegtes Leben, Körpertechniken in der Frühen Neuzeit. Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek, 89, S. 189-204. Wiesbaden.

Reintges (1963)

Renson (1980)

Rocke (1996)

Roodenburg (2009)

Roper (1992)

Rublak (2010)

Schaer (1901)

Schaufelberger (1972)

Scheuer (1921)

Schorn-Schütte (1983)

Schreiner (1980)

Schreiner (1985)

A. Schubert (2008)

222

Christian Jaser

Schubert, Ernst (1984): Vom Zweikampf zum Duell. Studentengeschichtli-che Vereinigung des C[oburger]C[onvents]. Sonderheft. Stuttgart

Schubert, Ernst (1995): Fahrendes Volk im Mittelalter. Bielefeld.

Schubert, Ernst (2001): Erscheinungsformen der Armut in der spät- mittelalterlichen Stadt. In: Bräuer, Helmut/Schlenkrich, Elke (Hrsg.). Die Stadt als Kommunikationsraum. Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Festschrift für Karl Czok zum 75. Geburtstag, S. 659-697. Leipzig.

Schuster, Peter (2000): Eine Stadt vor Gericht. Recht und Alltag im spätmit-telalterlichen Konstanz. Paderborn u. a.

Schwerho", Gerd (1999): Aktenkundig und gerichtsnotorisch. Einführung in die historische Kriminalitätsforschung. Historsche Einführungen, 3, Tübingen. Signori, Gabriela (1995): Die verlorene Ehre des heiligen Joseph oder Männlichkeit im Spannungsfeld spätmittelalteralterlicher Altersstereotype. Zur Genese von Urs Grafs „Heiliger Familie” (1521). In: Schreiner, Klaus/Schwerho", Gerd (Hrsg.). Verletzte Ehre. Ehrkon#ikte in Gesellschaften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Norm und Struktur, 5, S. 183-213. Köln u. a.

Simon-Muscheid, Katharina (1991): Gewalt und Ehre im spätmittelalter- lichen Handwerk am Beispiel Basels. In: Zeitschrift für historische Forschung, 18, S. 1-31.

Spierenburg, Pieter (1998): Knife Fighting and Popular Codes of Honor in Early Modern Amsterdam. In: Spierenburg, Pieter (Hrsg.). Men and Violence. Gender, honor and rituals in Modern Europe and America. History of Crime and Criminal Justice, S. 103-127. Columbus.

Sprandel, Rolf (1995): Temps libre. Re%et d’un terme moderne dans la vie urbaine du Bas Moyen Age. In: Cavaciocchi, Simonetta (Hrsg.). Il tempo libero. Economia e società (loisirs, leisure, tiempo libre, Freizeit), secc. XIII- XVIII, S. 111-125. Prato/Florenz.

Stone, Lawrence (1983): Interpersonal Violence in English Society 1300-1980. In: Past & Present 101, S. 22-33.

Tlusty, B. Ann (2002): Violence and Urban Identity in Early Modern Augsburg. Communication strategies between authorities and citizens in the adjucation of &ghts. In: Melton, James (Hrsg.). Cultures of Communication from Reformation to Enlightenment. Constructing publics in the Early Modern German Lands, S. 10-23. Aldershot.

Tlusty, B. Ann (2011): %e Martial Ethic in Early Modern Germany. Civic duty and the right of arms. Early Modern History. Society and Culture. Ba-singstoke.

Vickers, Brian (1990): Leisure and Idleness in the Renaissance. *e ambivalence of otium. In: Renaissance Studies, 4, S. 1-37, 107-154.

Wassmannsdor", Karl (1870): Sechs Fechtschulen (d.i. Schau- und Preisfechten) der Marxbrüder und Federfechter aus den Jahren 1573 bis 1614; Nürnberger Fechtschulreime v.J. 1579 und Röseners Gedicht: Ehrentitel und Lobspruch der Fechtkunst v.J. 1589. Eine Vorarbeit zu einer Geschichte der Marxbrüder und

E. Schubert (1984)

E. Schubert (1995)

E. Schubert (2001)

Schuster (2000)

Schwerho" (1999)

Signori (1995)

Simon-Muscheid (1991)

Spierenburg (1998)

Sprandel (1995)

Stone (1983)

Tlusty (2002)

Tlusty (2011)

Vickers (1990)

Wassmannsdor" (1870)

223 Der Bürger und das Schwert

Federfechter. Heidelberg.

Wierschin, Martin (1965): Meister Johann Liechtenauers Kunst des Fechtens. Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittel- alters, 13. München.

Wetzler, Sixt (2012): Überlegungen zur europäischen Fechtkunst. In: Ludwig, Ulrike/Krug-Richter, Barbara/Schwerho#, Gerd (Hrsg.). Das Duell. Ehrenkämpfe vom Mittelalter bis zur Moderne. Kon$ikte und Kultur – Historische Perspektiven, 23, S. 61-75. Konstanz.

Winner, Matthias (1993): Der eherne Herkules Victor auf dem Kapitol. In: Beyer, Andreas (Hrsg.): Hülle und Fülle. Festschrift für Tilmann Buddensieg, S. 630-642. Alfter.

Zanutto, Luigi (1907): Fiore de Premaricacco ed i ludi e le feste marziali e civili in Friuli nel medio evo. Udine.

Wierschin (1965)

Wetzler (2012)

Winner (1993)

Zanutto (1907)