Armenier im Tätigkeitsbereich der "Basler Kaukasusmission". In: Gerhard Höpp (Hg.): Fremde...

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Peter Sebald 50 Abb. 2: Christian Protten Africanus t t ! i ' Armenier im Bereich der Basler "Kaukasusmission" Eva-Maria Auch Zwei /,eitungsmcldungen. verbunden mit Spendenaufrufen, machten mich bei der Vorln:reitu11g dieses Beitrages auf einen Sachverhalt aufmerksam, der mir iiherwundcn schien: die Bindung hurnanitiirer Hilfe an das religiöse Bekenntnis des 1 lill'esuchc11dcn. So ging es im Spendenaufruf einer Beilage des "Bonner Generalanzeigers" vom Juni 1994 um Unterstützung für "die christlichen Armenier Karahachs in islamisch-aserhaidshanischer Umzingelung", und in einer Hcportage des "Neuen Deutschland" vom September gleichen Jahres um den Schutz armenischer (christlicher) Asylbewerber durch die Kirche. Beide Meldungen machen deutlich, daß die religiiise Komponente bei der Beurteilung von Ereignissen irn Ausland und von Auslündern in Deutschland ungebrochen aktuell ist. Zweifellos haben wir es bei dieser Art von Solidaritütsstiftung mit einer jahrhundertealten Traditionslinic 1.u tun, in deren Verlauf die christlichen Missionslwwegungen in der Vielr:tlt ihrer Aktivitäten eine recht widersprüchli- che Wirkung auf die gegenseitige Wahrnehmung von "Christen" und "Heiden" oder "Andersgliiuhigen", "Deutschen" und "<'\ltslündern" auslibten. 1 Als relativ unbekanntes Detail dieses Prozesses stellt sich die Geschichte der Basler Missionsversuche in Transkaukasien zwischen 1820 und 1840 dar, die sich neben der Seelsorge fiir die 1817/18 eingewanderten deutschen Kolonisten die Missionierung der Muslime in Siidrußland und dem Vorderen Orient zum Ziel gesetzt hatte. Obwohl die Bekehrungsversuche kaum Erfolg hatten, kam es als scheinbares "Nebenprodukt" zur Herausbildung einer armenisch-prote- stantischen Gemeinde in Schernachi (Aserhaidshan), aus deren Umfeld in der zweiten llälfte des 19. Jahrhunderts mehrere junge Armenier zu einer Aus- bildung in das Missionshaus nach Basel kamen. Die Geschichte dieser Kontakte diirfte fiir unser Thema in mehrfacher Hin- sicht von Interesse sein: 1. Transkaukasien ist ein Kulturraum, der an der Scheidelinie zwischen Orient und Okzident liegt und - iihnlich wie der Balkan - zu den kulturhistori- schen Miscl1gchieten zählt. Im lJnterschied zu überseeischen Territorien brauchten seine Bewohner nicltt "entdeckt" l.ll werden, sondern waren Bestand- teil der "/\ltcn Welt", also keine "Fxoten", nicht einmal "Heiden", sondern über längere Zeit oder teilweise "sogar" Christen. Es wiirc Zll rragen, welche Rolle die einstmalige Einbindung Transkauk- asiens in die Cicschichte bei der neuzeitlichen Entwicklung von Kontakten zwischen Kaukasic.rn und Mitteleuropäern hatte, wie das europä-

Transcript of Armenier im Tätigkeitsbereich der "Basler Kaukasusmission". In: Gerhard Höpp (Hg.): Fremde...

Peter Sebald

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Abb. 2: Christian Protten Africanus

t t ! i '

Armenier im Bereich der Basler "Kaukasusmission"

Eva-Maria Auch

Zwei /,eitungsmcldungen. verbunden mit Spendenaufrufen, machten mich bei der Vorln:reitu11g dieses Beitrages auf einen Sachverhalt aufmerksam, der mir iiherwundcn schien: die Bindung hurnanitiirer Hilfe an das religiöse Bekenntnis des 1 lill'esuchc11dcn. So ging es im Spendenaufruf einer Beilage des "Bonner Generalanzeigers" vom Juni 1994 um Unterstützung für "die christlichen Armenier Karahachs in islamisch-aserhaidshanischer Umzingelung", und in einer Hcportage des "Neuen Deutschland" vom September gleichen Jahres um den Schutz armenischer (christlicher) Asylbewerber durch die Kirche. Beide Meldungen machen deutlich, daß die religiiise Komponente bei der Beurteilung von Ereignissen irn Ausland und von Auslündern in Deutschland ungebrochen aktuell ist.

Zweifellos haben wir es bei dieser Art von Solidaritütsstiftung mit einer jahrhundertealten Traditionslinic 1.u tun, in deren Verlauf die christlichen Missionslwwegungen in der Vielr:tlt ihrer Aktivitäten eine recht widersprüchli­che Wirkung auf die gegenseitige Wahrnehmung von "Christen" und "Heiden" oder "Andersgliiuhigen", "Deutschen" und "<'\ltslündern" auslibten. 1

Als relativ unbekanntes Detail dieses Prozesses stellt sich die Geschichte der Basler Missionsversuche in Transkaukasien zwischen 1820 und 1840 dar, die sich neben der Seelsorge fiir die 1817/18 eingewanderten deutschen Kolonisten die Missionierung der Muslime in Siidrußland und dem Vorderen Orient zum Ziel gesetzt hatte. Obwohl die Bekehrungsversuche kaum Erfolg hatten, kam es als scheinbares "Nebenprodukt" zur Herausbildung einer armenisch-prote­stantischen Gemeinde in Schernachi (Aserhaidshan), aus deren Umfeld in der zweiten llälfte des 19. Jahrhunderts mehrere junge Armenier zu einer Aus­bildung in das Missionshaus nach Basel kamen.

Die Geschichte dieser Kontakte diirfte fiir unser Thema in mehrfacher Hin­sicht von Interesse sein:

1. Transkaukasien ist ein Kulturraum, der an der Scheidelinie zwischen Orient und Okzident liegt und - iihnlich wie der Balkan - zu den kulturhistori­schen Miscl1gchieten zählt. Im lJnterschied zu überseeischen Territorien brauchten seine Bewohner nicltt "entdeckt" l.ll werden, sondern waren Bestand­teil der "/\ltcn Welt", also keine "Fxoten", nicht einmal "Heiden", sondern über längere Zeit oder teilweise "sogar" Christen.

Es wiirc Zll rragen, welche Rolle die einstmalige Einbindung Transkauk­asiens in die europfü~chc Cicschichte bei der neuzeitlichen Entwicklung von Kontakten zwischen Kaukasic.rn und Mitteleuropäern hatte, wie das europä-

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isch-mittelalterliche Bild von den Kaukasiern, welches seine Bewohner nach der religiösen Zugehörigkeit differenzierte und schablonenhaften Werturteilen unterwarf, in die öffentlichen Meinung des 19. Jahrhunderts transformicrt wurde und welche Konsequenzen dies für den Umgang miteinander hatte und hat.

2. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden Missionserfahrungen im Kaukasus über Hilfsvereine, Zeitungen und Zeitschriften wie die vierzehntägig erscheinende Zeitung "Der evangelische Heidenbote'', die "Nachrichten aus der Heidenwelt'', das "Magazin für die neueste Geschichte der evangelischen Missions-und Bibelgesellschaften" oder die "Calwer Missionsblätter" bzw. "Correspon­

denz-Blätter" stärkere Verbreitung als wissenschaftliche Reiseberichte. Es ist zu fragen, welchen Anteil diese Missionserfahrungen an der 1 lcrausbildung einer "öffentlichen Meinung" im deutschsprachigen Raum über "Fremde" hatten, noch bevor ein direkter Kontakt persönliche Erfahrungen crmiiglichtc. Da es sich um Prozesse im 19. Jahrhundert handelt, wäre zu hinterfragen, wie sich dieses Bild wandelte in einer Zeit, da Unterschiede des Glaubens in Rassenunterschiede, Sprache und Glauben zu nationalen Kennzeichen umgc· münzt, Christen, "Heiden" oder Andersgläubige zu "Aus!iilulem" gemacht wurden.

3. Basler Missionare propagierten ein idealisiertes Bild vom "Christenmen­schen" und lebten - neben den Anfang des 19.Jahrhunderts eingewanderten Württemberger Kolonisten - pietistische Denk- und Verhaltensmuster vor, die fortan bei den sie umgebenden Völkerschaften als europäisch bzw. deutsch galten. So entstand auf beiden Seiten ein "Bild vom anderen", das als Erwar­tungsraster zukünftige Kontakte prägte und heim Zusammentreffen mit ande­ren Europäern zu Überraschungen führen mußte.2 Es wäre zu recherchieren, inwieweit dieses Bild vom Christen/Westeuropäer/Deutschen der Realitiit beim Aufenthalt von Armeniern im Basler Missionshaus hzw. deutschspracl1i­gen Raum standhielt, wo Übernahmen und Abgrenzungen erfolgten, auf welchen Ebenen kultureller Austausch überhaupt stattfinden konnte.

Die Beantwortung dieser Fragen kann in diesem Rahmen nur angedeutet werden und bedarf zweifellos noch weiterer Untersuchungen, zumal bei der Aufarbeitung auf zwei Aspekte verwiesen werden muß:

Erstens veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte die Sicht Europas auf Transkaukasien und seine Bewohner. Klammert man die Kontakte über lstan­lml und die Aktivitäten von Kauka-;iern in Westeuropa~ aus, weisen die mittel­europäisch-kaukasischen Beziehungen vom Mittelalter zur Neuzeit nicht nur Bruchstellen auf, sondern unterlagen zugleich einem Qualitätswandel, der in starkem Maße durch die machtpolitischen Veränderungen im Kaukasus in der Auseinandersetzung zwischen Osmanischem Reich, Persien und schließlich Rußland beeinflußt wurde. Mit dem Vordringen Rußlands in diese Region änderte sich die geopolitische Perspektive des Betrachters: Man niiherte sich

Armenier im Rcrric/1 du Ro.r/a "Ka11ka.rns111i.uio11"

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dem Kaukasus nunmehr vom Norden als .. b Brille eines Rußland-(Un)verst:· d .' ~ u er Mosk~u, und schaute durch die

B . . ctn nrsses welches seit 01 . , "Off ter. eschre1bung der Neuen Orientalisch~n Reis :,5 ean.~s . t .beg~hr-tahsch assoziierte. Merkmale tf1'e . .. 1· h. ~ von 1647 ostltch mrt onen-

11 ' u1sprung rc die Mo k · k . so ten, wurden kiinftig nicl1t r1t1r 1 R ·1 s ow1ter ennze1chnen 1 " zt r eurte1 ungsskal b . R ßl . sonc ern zu Erwartungsr·1stern m "t 1 . a e1 u andre1sen6

nicht mehr nur den R1:s.sen1 'sc>n1 ll enen whesthche Ausländer nach O!eariu~ V.. · · • · lern auc allen ·h

ol_k.erschaften entgegentratenR. von I nen unterworfenen Diese Einstellung erfuhr nach Peter 1 . E .

Mitteleuropas nach einem christlichen V . ~~.n~ nve1terung durch die Suche sehen Erbfcind"9. Das Christentum erfi'lletr ~~nb etken ~ege.n den "muhamedani-we I' R II · 1 e u er oniess1onelle G h" . g t 1.e o e. einer gemeinsamen Jdentifikations . .renzen in-c111e d1fferenz1erte Sil·l1t ·11rf <l'e ( ·1 . . . ebene, welche gleichermaßen

' • .1 msten 1111 Ost ·· l" 1 Bezeichnungen w1·c "W1"ltle" 1 „,; 1 .. en ermog ic lte. Vorpetrinische

um >'Ir 1·1rc " f d ergiinzt, die Russen h;t"tten durch· ~ A, l n wurt en urch die Feststellung

. . • aus nagen H'"fl" hk · Ehrlichkeit, Geschicklichkeit KI h . 1 ~u o tc e1t, gutem Wesen ~ . , ug ert oc er zumindest d" F""h· k . , en; r111t den Eroberungen Rußhnd . S h ie a ig eil zu begrei-Nordkaukasus11 und in Polen w~1r ls <1m1· c wVarzen Meer, auf der Krim '° im R l>J· l t en c iese orstellungen . . . : u .1 .1nt s Rolle erschiif)fte s1"cf1 . ·! t . 1 werter spez1f1z1ert: M 1. · mc i 111 t er Schutzma htf k · u.~ tr11e, sondern wurcle (nr"cht . c un t1on gegen die J . unumstritten) seit K th · II . 11111 der Iloffnung ·111f d1"e K lt t .. f ·. a anna . und Alexander

' u ur ragcr unkt1on 1 ~ · Staa~.es ~egeniiher allen unterworfenen Viilkern d c es re or~1erten russischen Fur die Kaukasushetrachtung hatte die S· hes Zarenre1~hes verbunden.

~as negati.ve ~eurteilungsraster verschob s~;ch a~ verhalt zwei K~.nsequenzen. uhertrug dte f-:rwartungshaltun ·111f f" on Nord nach Sud, und man kerschaften. Warum ch~on V<>gr '.111 ue!~lorJ\t anzutreffenden christlichen Völ-b ff ' ' em c 1e rmenie d · h · etro en waren, kann hier nicht th . . r un mc t die Georgier

f 1. .. emat1s1ert werden- es · t b . . au l ie großere Vertrautheit m"t d . . '. is a er sicherlich u.a.

l 1 er .trmenrschen K1rch t d" · zu etzt auf den Diasporastatus der Ar . . .. .~n ra itton und nicht Funktion der "christlichen Verb.. 1 me?,1er zuruckzufuhren, der sie für die K k · unceten und "K lt ,. " ..

au asus und s.piiter im gesamten 0 . . h u urt:ager zunachst im ders _geeignet erscheinen ließ. sm,1n1sc en und Persischen Reich beson-

E111 zweiter Aspekt resultiert aus der S ezifk d . Erkenntnisse gründen sich auf Materiali~n d 1 er QuelJ~n: Die vorgelegten recht umfangreich die Berichte nd B . c l es. Basler M1ss1onsarchivs12, das Z .. 1· u ne1e cer e111zel M" ·

og mge aufhewahrt Zw·1r f1"r1tlen . h .. nen 1ss10nare und ihrer ··0 · · -' ' sie außerst · u er the gesellschaftlichen Zt1st'1"nd . T . interessante Informationen R · ~ · ' e in r·1nskauk · p · ~g1onen, welche die auf christliche Nüchste,nfi as1~.n, ers1en und andere

he1t gegeniiber anderen Kulturer1 tl<>k . t" ebegegrundete Aufgeschfossen-r d . umen 1eren und An ;·t · . . ung er eigenen europazentristischen Haltun k sa ze einer Relat1vie-threm Auftrag hatten Missionare ihre >ie . ~ er ennen .lassen. Aber gemäß Andersgliiubige oder Heiden h J 1" t1st1schen Ansrchten zu predigen

zum c nst ichen Glauben zu bekehren. Di~

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religiöse Überzeugung stellte damit einen Raster, der die Betrachtung einengen und beschränken mußte. 13 Da es Ziel der Mission und der Ausbildung von Einheimischen war, die Basler christliche Denk- und Lebensweise zu iiher­tragen, waren auch die armenischen Zöglinge dieser Schablone unterworfen, und wir erhalten aus ihren Briefen kaum direkte Auskunft über ihr tatsiichli­ches Leben, Denken und i:'.ühlen in Europa. So kiinnen Schlußfolgerungen üher Befindlichkeiten, die Uhernahme von europäischen Denk- und Verhal­tensweisen oder Abgrenzungsbereiche nur indirekt aus Erfahrungen der Basler mit armenischen Diakonen, aus Umständen des Aufenthaltes. dem spiitercn Schicksal der Zöglinge oder Andeutungen in Berichten gezogen werden.

Damit wird bereits deutlich, daß der Aufenthalt junger Armenier im Basler Missionshaus nicht zu trennen ist von den Basler Missionsversuchcn im Kauka­sus und der Rolle, die den Armeniern dabei zugedacht war.

Das Bild vom anderen: Erfahrungen der Basler Missionare im Kaukasus

Seit 1780 existierte in Basel die "Deutsche Gesellschaft zur Beförderung christ­licher Wahrheit und Gottseligkeit" (genannt "Deutsche Christentumsgcscll­schaft''), ein Verein altpietistischer Prägung, der um 1800 rund vierzig Zweig­vereine in Württemberg und anderen deutschen Ländern, in Holland, Diinc­mark und der Schweiz besaß.14

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich unter den süddeutschen Pietisten der Basler Einfluß durchgesetzt, der "mit einem 'Spürsinn für das Mögliche', wie ihn Kaufleute besitzen, durch Toleranz und Abneigung gegen Spekulation und idealistische Bestrebungen" Wert auf gegenseitige Erbauung, also innere Mis­sion, legte. Vor allem unter dem Einfluß der 1795 gestifteten "Londoner Mis­sionsgesellschaft", aber auch dank der Herrnhuter und der Dänisch-l lalleschcn Missionsarbeit kam im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts der Cledankc an eine eigene Missionsschule auf, der am 25. September 1815 zur Griindung der Basler Mission mit eigenem "Missionsinstitut" unter der Leitung von Christian Gottlieb Blumenhardt (1779-1838) führte. Ohwohl schon 1816 die ersten Zöglinge ihre dreijährige Ausbildung mit 48 Wochenstunden aufnahmen (darunter bis Oktober 1819 Griechisch, Hebräisch und Arabisch), kam der Gedanke zur eigenständigen, äußeren Mission erst 1819 im Zusammenhang mit der Ansiedlung württembergischer Kolonisten im Gehiet Tiflis und Jelisa­wetpol auf. Im Jahre 1821 begann man die Idee zur Mission in der "tatarischen, persischen, griechischen und türkischen Welt von Odessa bis Isfahan hinab" 15

in die Realität umzusetzen. Nachdem die deutschen und schweizerischen Hilfsvereine ihre Zustimmung erteilt hatten, reisten die ersten Missionare, nämlich Felician von Zaremba und August Dittrich, zuniichst nach Petersburg. um am 7.Januar 1822 die Erlaubnis Alexanders 1. zu erwirken, in den l .~indcrn

Armenier im ßt!rr•icli f/1•r Barl1•r „~. k . . · · Miii ll.\"l/.\"1111.\".\"/()/I"

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zwisc.hen dem Kaspischen und Schwarz M_ushmcn zu missionieren. Die Gesell .e~. ~eer .unter. Tataren und anderen Niederlassung mit Schule 1 D . sc .M t erhielt die Genehmigung . v 1 . unt ruckere1 zu „ d . , eme or ienger Zensur durch staatliche St II grun. en sowie Schriften nach

_durc~ das "Ministerium der geistli~he en zu verteilen: Bekehrungen mußten zugle~ch sollten sich die Neuhekehrt en ~~gelegen~e1ten" bewilligt werden gemeinsam zu siedeln. Sn hlieh der ~~h~~rp l 1cl~e.n, .mit den Basler Missionare~ an den /\ufhau einer /\ck 1 , k 1, . z (er 1ss1onare und ihres Eigent K· . . . er mu o on1e gebund . . . ums

df,.1ss (Nordkaukasus) und 1813 in As , . en, wie sie bereits seit 1802 in hctnchcn wurde. Mit dem Bau des : t~~tch_an durch schottische Missionare16 ges Aserhaidshan) ll·1s . . B .. M1ss1onshauses 1825 in Schusch1·11 (h t' B • '· - wie in nefe ··1 I' f · eu 1-. eviilk~n~ng .als Ausdruck euro iiische/~ u )er ie er.t - von der einheimischen

chcn, die Ja eigentlich ·111f W ltlp f . orherrsch<1ft und "Palast von G . tl' f' . ' e 1c ies verzieht t 1 ;· „ · e1s 1-~ ie organisatorische Phase ahgeschl~>sscr;· . e l.cttt.en ' empfunden wurde, war ~prechend der Blumhardtschcn "G .. , 1 '1 die M1~s1onsstat1on konnte sich ent-1hren eig~ntlichen Aufgahen zuwene(;:~ . .i - nstrukt1onen" (in 41 Paragraphen)1a

Als erstes Aufgabenfeld „ 1 d u )ernahm man cf K 1 . eutschen Kolonien v1>n BI h <l ie o ornstenpa5toration Da d' . h um ar t als "L· f ;·h · 1e

gesc en wurden, "welche zt1 ·'en M· . . au gra en und Verschanzungen" 1 u auern eme „ h . lllll man von den Deutschen ,· 0 . . r mac t1gen Festung hinführen" M 1· · m rtent ein V> b'ld • us 1111e das Wesen des Cl . . ! r 1 erwartete, an welche d' ge.rn die.'ie Tätigkeit. Si~ bli~~'it~;~tL;~1~3 e~kennen könnten19, übernahm:~~ Mctyer nac_h Ilelcnendorf geschickt wur.' cils. de~ le~zte Seelsorger Johannes Basel und. franskaukasien. de, ein wichtiges Bindeglied zwischen Vo~ se1n~r ersten Reise hatte Dittr' . .

der orientalischen Christen mitgebr· ~~hEauch Nachnchten über den Zustand des Volkes, die veraltete uml den ~cf . h r beklagte die geringe Schulbildung Bib n e111 ac en Leut ·1 · " e. u _iersetzu.ng sowie die mangelhafte Ausb 'ld en tet w~1se unverständliche . verfmst~~te Kirche der armenischen Brüde .. ~ ung der Pnester. Vor allem die ,m Trad1t1011en des seit 181<} i· N 1 r beklagend, knüpften die Basl t 1 . . ' m a icn Oste f' . " . er lllt entschieden sich fiir d', A . . ... n ,tt1gen American Board"20 . sio~', "als Briickc zu den V;~ke;~11~~;;~11~.!~s1on als "anbahnende Moslemm~~

. as folgende Urteil verdeutlicht den s . mit den Armeniern zuwiesen: Stellenwert, den die Basler der Arbeit

"N' h ic t nur mit den Tiirken p St ,. ·' , ersern und Arah d .tmmen uer Tataren H' l" K ern, son ern auch mit d d' A . . ' lnl 1 s, urden und k· k· . ·h en

te rmenier in vertrautem V k h . .tu as1sc en Bergvölker sind Gcliiufigkeit wie ihre Mutter' e.r ·he r .. „. Sie srrechen deren Sprachen mit ,. · spr.ic t' Dieser hed

g,mz geeignet, diese Nation 1feichs·1~ . eut.ungsvolle Umstand ist Muhamrnedaner zu m· ·h. g . . .zu~ Sauerteig für die Stiirnme _, G . .1c en, wenn sie e . l . uer

ottes lll Christo erleuchtet sein w· d ~~m". vom. lichte der Gnade tung der Muhammedaner zu Ch . _ir .... un:~chen .wir also die Erleuch-

. nsto „. w bietet sich ke' .1 „. m geral erer

56 El'll-Maria Auch

un<l sicherer Weg für uns Ahendliinder dazu dar, als die vereinte Bemü­hung des Lichts des Evangeli mit ... Eifer in der armenischen Nation anzuzünden und zu verbreiten."22

So war es nicht verwunderlich, daß nach der offiziellen Zustimmung der Mis­sionsleitung zur Armeniermission 1824/25 der Schwerpunkt der jeweils drei his sieben Missionare in diesen Bereich verlegt wurde und die Arbeit mit den Muslimen in den Hintergrund rückte.B Obwohl man im .Jahresbericht 182'1 be-klagte, daß noch nicht viel für die Armenier getan werden konnte, "da noch niemand deren Sprache fertig spricht „. (ihr) ganzer Sinn aufs Irdische gerich­tet, und Handel und Gewinn ihnen Lebenszweck zu sein (scheint) ... während ein Suchen nach richtiger und lebendiger Erkenntnis des Heils nicht an ihnen (wahrgenommen werden konnte )"24

, blieben Konflikte mit der armenischen Geistlichkeit nicht aus, und 1832 verbot Nikolaus L jegliche Arbeit unter den Armeniern. 1835 mußte auch die Tatarenmission "vor Ort" eingestellt werden, und im Frühjahr 1838 reiste der letzte Missionar, Zaremba2~. aus Schuschi ah. Weitere Versuche, die Tätigkeit unter den Kurden, in Persien und im Os111ani­schen Reich erfolgreicher zu gestalten, scheiterten letztlich, und die J\ktivitiiten der Basler konzentrierten sich fortan auf Indien, China und Afrika.

Welche Ergebnisse die fast zwanzigjährige Tätigkeit brachte, ist schwer zu werten. Neben den Aktivitäten von Schuschi aus unterstützten die Basler auch die Stationen in Karass, Madschar und Astrachan. In Scheki, Baku, Schemachi und Kischischkend entstanden "Gesprächskreise", denen Schulen für zehn his 40 tatarische und armenische Schüler fol_gten. Mit Hilfe der Druckerei in Schuschi wurden tausende Traktate mit Ubersetzungen21

' des Neuen Testa­ments ins "Vulgär-Armenische", ''Türkisch-Tatarische" und Persische sowie kleinere Schriften unter der einheimischen Beviilkerung verteilt, die "willig" selbst von Mullas angenommen wurden, jedoch über Basar-, Karawanserei­oder Tschajchanadiskussionen kaum hinausführten. Bis auf eine Ausnahme -den berühmten Kasem Beg, der sich der Taufe unterzog - war der Missions­erfolg unter den Muslimen gleich null, was die Basler zu dem Urteil brachte. es herrschten nicht nur Unwissenheit, fehlende Geistes- und l lerzenshildung, Aberglaube, Gleichgültigkeit, Unkenntnis bzw. Negierung islamischer ( iesctzc und Gebote, sondern auch "ein Geist der Lüge, der dem Oeischlichen Sinne zugleich das Schwert in die Hände gegeben, damit er Jeden umbringen solle, der ... (die) erlösende ... Wahrheit Gottes ... den Finsternissen des menschli­chen Herzens zu öffnen versuchen will"27

.

Angesichts dessen waren Wirkungen lediglich durch den "von den Deutschen unter das armenische Volk geworfenen Sauerteig" zu konstatieren. N c hcn dem "persischen Armenier" Mirza Faruch, der als Missionsgehilfe angestellt war, eine tatarische Schule mitbegründete und vielfältige Dienste als Über­setzer und vor allem als Reisebegleiter für Missionare und deutsche Durch-

Armrnicr im Rrrl'ich rlrr R11.1kr "Ka11ka.rn.mu:uio11"

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reisende leistete, sowie drei weiteren "G h .. " namentliche Erwiihnung findet weil r·· -'~ ~lfen , von denen ein "Parsegh"

· 'Z „ - ' · er ur seJnen Glauben starb wernge ,oghnge der Mission d1"e ·11 l 1 . . . ' waren es nur 1 1 . · · · • ' s ,e 1rer Jn ihren G · d ·

< a )er den reformierten Glauben ve t . t G emem en wirkten und . 1 . S 1 . . r ra en. enannt werden T Ab ,1 s, c iullehrer in Schemachi, Arakel (eher r I" . l~azu raham vor allem Sarkis lla111harzu111j·111z 11111 11 <11~er Abschre1b~r bei Dittrich) und evangelische Cicmcindc bildet~'. ., < en. sich ab 1842 m Schemachi eine

In Bak11 war der Ka11f111ann .Jakub Tschach , ., . Vater von drei Kindern bekehrt 1' 1 lllct~hsasUanz)off, 43 Jahre alt und t' k . ' wem en, <er seit 1828 i 1 .. ß. ,,'1 t mit den Missionaren stand und 1839 b .' . n rege ma. igem Kon-Evangelischen Heidenboten"zR . B k h e1 seinem Aufenthalt m Basel im

"h seine e e rungsges h' h . d . 1 m scheint die Tr·1dition (le R k . , c ic te me erschrieb. Von . . ' r a uer evangelisch-a · h . ,1usz11gehcn, hielt sich doch se1"i1 S<il1n J . k" ( b. rmemsc en Gememde 18 - · · , . OJa im ge 1841 · B· k ) . .

(18 "~~Basler Missionshaus auf, urn danach in: . . ll1 a_ ~ von 186~ bis und spater auch deutsche E1'n . 1 '-- semer Geburtsstadt zu arbeiten

. . · w.int erer zu uetreuen Will man die Zeit zwischen 18211 ·. 1818 . · .

g~n befragen, bleibt festzuhalten -d:~~ wi~ a n~ch den_ I~terkulturellen Wirkun­P1etisten auf Vermittler ·1ngew· , . n ere M1ss1onare auch die Basler

• < 1esen waren um "d" f d g1on gewissermaßen von innen her't :d 1 ie rem e Kultur und Re!i-

„ 1· 'us zu w1 er egen ums· d Ch . zugang ich zu nnchen"2• n· . . • · 1e em nstentum · . ' · re .innemschen Christ d -- . t1on als geeignet betrachtet, denn sie 1 • ß , ~n wur en_ fur diese Funk-Sprachc, 'Denkweise' und den heso~d Jes,~ ein mcht _nur dre "Kenntnis von vollstünclige Vertrautheit mittler . 1· .:ren ed)ensbedmgungen, sondern eine

b. . re rgiosen un kulturell W 1 1 . • ge ietes, wie es sich _ein Et1rc11i:1·er 11i' l k'" en et< es M1ss1ons-I• . , < e erwer1en onnt " All 1-t ie Bedingung der Reformation ihr . Cl· b e . er( mgs war daran

hardt bei der Fertigstellung des 1 ~-s. , au _ens gebunden. So schrieb Blum-" . . . vu gMMmemschen Neuen Testaments: Wir halten dies für den Begi'n -1 . n emer neuen Epoch · d G .

l es armt•111schcn Yolkeo 1111 I .· 1 . ,1

. e m er esch1chte · . . .„ l s111t im r· errn gew ß d· . · m der Mitte dieser intere"s·inte N· 1. I k „ ~ • <ISS sein Wort auch 1 ·'·' n " mn ·1 s reift M · 1 c ien /\nhahnung einer Kirche 1· . ' . iges Jtte zur allmähli-

, · nre ormatmn gehraucht wird "'o

Das 1_1eißt, auch die Basler konnten sich nicht 'llis .. daß sie der spezifischen Ke11i1t111"ssc 1 E' 1 . , . , dem Widerspruch hefreien, t · · t er ·· 111 1e11rnschen f"" ·1 . . en, aber letztlich einen kultt1rell r 1· ... W , ur 11re M1ss10n bedurf-

. - e rg1osen andel ih K 1· setzten, um sie als ebenhürt1"g '1n k rer anc idaten voraus-. h . . , zuer ennen Erreicht 1 . lllc. t, blieben sie in den Augen ihrer Lehrer doch :n etztere diese Stufe Objekte. Daß Schulen nach deutsch nur namenlose Gehülfen", analog. ge:~taltet, deutsche Gesang~hii~l~:r ~L~s~r aus~estat~.et, die Lehrpläne und D1ttnch fiir die AusbiJ(lt111g . . L. r?1emsche ubertragen wurden "b · sog<1r eme atemg , 'k · u ersetzte, ~in~~ dabei nur äußere Zeichen der Grund~ammat1 _ms Arm~n!sche erfolg an ehe Ubernahme westlicher Denk- und V altung, d1~ den M1ss1ons­konnte durchaus zu Konflikten f"I . S erhaltenswe1sen band. Das

u iren. , o nahmen Einheimische gern das

58 Eva-Maria Auch

Angebot an, ihre Kinder zu den Missionaren zur Ausbildung zu schicken. ließen sich sogar selbst im Armenischen und Russischen unterrichten, verwahr­ten sich jedoch gegen die religiösen Fächer. Die Konsequenz waren nicht nur Klagen seitens der Missionare, daß das Interesse der Einheimischen mehr aur die weltlichen als auf die geistlichen Inhalte gerichtet sei, sondern auch die Entlassung von Zöglingen, da sie "zu ehrgeizig weltlichen Wissenschaften zustrebten und die geistige Erbauung vernachlässigten".

Neben den blassen Spuren interkultureller Kontakte ist jedoch eine andere Wirkung der Kaukasusmission nicht gering einzuschützen: die Vermittlung eines Bildes über den geistigen und materiellen Zustand der kaukasischen Völker zu einem Zeitpunkt, da wissenschaftliche Berichte über Transkaukasien noch Mangelware bzw. elitebestimmt waren. Betrachtet man allein die geogra­phische Streuung und soziale Orientierung der Hilfsgesellschaften sowie die Stellung von Multiplikatoren wie Lehrern und Pfarrern, die Missionsherichle mit ihren eindrucksvollen Zeichnungen gern als Anschauungsmaterial nutzten. wird deutlich, daß die Berichte der Basler in starkem Maße das neuzeitliche "öffentliche" Bild von den "wilden" Berg- bzw. Nomaden- und den christlichen "Kulturvölkern" des Kaukasus mitprägten, bevor Kaukasier, vor allem Studen­ten und Geschäftsreisende, nach Europa kamen.

Armenier in Basel

Trotz des Fehlschlages der "Tatarenmission" verschwan<l der Kaukasus nicht völlig aus dem Blickwinkel der Basler. Neben den ca. 40 Predigern, die für die deutschen Kolonistendörfer in Südrußland ausgebildet wur<len, kam his 187) ungefähr ein Dutzend Armenier (nicht nur aus Transkaukasien!) ins Basler Missionshaus oder wurde auf Kosten der Basler Mission in anderen deutsch­sprachigen Institutionen ausgebildet (vgl. Tabelle ).' 1

Als eigentliches Bindeglied kann Sarkis Hambazumjanz, der letzte Ziigling Zarembas und gleichsam die "Spätfrucht" der Kaukasusmission, angesehen werden. Geboren um 1807 und gelernter Verfertiger von Flintenschäften. war er noch Ende 1837 in das Haus eingetreten, konnte jedoch trotz ausdrücklichen Wunsches "nach der damaligen Sachlage" (Zaremha) noch nicht mit nach Basel genommen werden. Dafür schickte ihn Zaremha nach Estland, wo er auf Kosten der dortigen Gemeinde in vier Jahren zum Lehrer ausgebildet wurde. Durch ein öffentlich bestandenes Examen in Reval war er zur eigenstündigen Führung einer Schule berechtigt, was er in Schemacha tat, wohin er im Januar 1842 zurückgekehrt war. Er unterrichtete etwa SO Schüler, und bald fanden sich auch die ehemaligen Anhänger der Missionare in einer Gemeinde zu­sammen. Zeitweilig von der armenischen Kirchenführung toleriert1

\ wurde sie neben Tiflis zum neuen Zentrum der evangelischen Armenier in Transkauk-

1 t ! !

Annenier im Bereich der Basler "Kaukasusmission"

59

asien .. Aus ihren Reihen gingen die ersten Zö li . geschickt wurden; das geschah, hevor am 13 J ~ nge h~rvor, die nach Basel raner aus der Gemeinschaft der a . h . um 1861 die sogenannten Luthe-

. · rmemsc -gregori · h K' und 111 den Bann getan wurden . A ams~ en Irche ausgestoßen z . , um 1111 ugust 1866 mit d G h · ,;1rcn 111 die Evangelisch-Lutherische Ki h R ßl er ene m1gung des

werden.11 • rc e u ands aufgenommen zu

Tabelle: .~r~cnischc Züglinge im Basler Missionshaus· (unvollstand1ge Daten nach PersonalmatrikeJn34) .

1846 - 1847

1848 - 1849

1859 - 1864

1861 - 186(>

1861 - 1867

1862 - 1868

1862 - 1867

1862 - 1868

1862 - 1868

Jacob Natscharov L~hrer in Schemacha (gest. 1349) M1c/1ae/ Wartanov

~ehhrte wegen Krankheit nach Schemacha zurück r~ham Amirclzanjanz

studierte nach Basel Th 1 · . Tiflis die lutherischen Ta:~-o~e. l~t Estland, übersetzte 1866 in ins Armenische arbeitete t'n's eh1c - uhnd Abendmahlsformulare

·I .. . ' c emac a Schuschi K · pc und Tabnz gest 1c, 13 · y ' , onstantmo-, · · " - m arna Johann Frenk Megerditschjan

f~~~/~~~~h~~j;,~zul (wahrscheinlich dorthin zurückgekehrt)

geb. in Schuschi, dort nach Rückk h k . Basel e r a hv, Korrespondenz mit

Melkon Asduadsadrjan

soll~e im Auftrage der Basler Missio . . . . Waisenhaus in Persien (Isfahan) ü n '.111t ~m1rchanJanz em bestand, ergab sich die Übernah! ~~e~ d~ em solches .bereits takt nach Basel bis 1879 rc die C.M.S., Bnefkon-Gregor Baghdasarjan trat zunächst in den Dienst der "L d Lehrer in Station bei lnstanbu~ d on ~n~r Juden Gesellschaft", Moses Asnaworjanz/Hambarzumja~~n a1senhaus Brussa

Bruder von Sarkis, studierte nach B 1 . arbeitete in Schemacha und S ase m Dorpat Theologie, Sohn Ambarzum folgte dem v:~~~vd ge~ 1888 in Pensa; sein wed1sel mit Basel es aters, stand im Brief-

Jo/akim Tschaclunachsanjanz geh. 184 J in Baku, nach Basel Studiu . . Sohn des "alten Freundes" Jacob f'h m dJ.r T~.e?log~e m Dorpat, in Baku fort ' u rte te Tatigke1t des Vaters

Eva-Maria Auch

60

1863 - 1870 Lazarus Garabedjan 1 <l t Lehrerseminar und stand Pastor in Rodosto, Brussa, p an.te or 1 ·t ~9~2 in New York deswegen in Korresp~n?enz mit Base ' ges . .

1865 - 1869

1873 - 1876

1873 - 1878

Hagop Stepan :1buha1at1an .. d U h und wurde 1895 ermordet arbeitete m semer Geburtsst,1 t r '

Tatschat Beglehr!a? . M"ss"ttJnsh·rns mit Unterbrechungen geb. 1850 Byt m1e~, im 1• • • ' •

Mihran Baghdasar1an. 1 .. h ·ihm Tiitigkeit irn Waist~nhaus geh. 1852 in Konstantmope, u ern. von Brussa, gest. 1919

in Jahr im Missionshaus blieb, und de1.n Nachit­Nach Natscharov, der nur e f 11 d K\1'ma nicht vertrug. absolvierte 1864

W v der eben a s as . M. s h · hi schewaner artano , . h . f .. f1'a··hrige Ausbildung. tt • c usc . . l erfolgre1c eme un . . II Amir(chan)Janz erstma s . . W1"rkens in Transkaukas1en festste -. . . d s t" en semes weiteren · . B· 1 und T1fhs sm ta mn · · h · b · fli"cher Kerntakt mit ,1se · · z "t besteht auc em ne bar. Während dieser e1 . 1 H"\f und Rat sucht und voller . z ba wo er mehrma s 1 e . . R ß

namentlich zu arem , . . d kt M1't seiner Hilfe wurden die 111 u. -k · ·ne Stud1enze1t en · · 1 ·. ·I , Dankbar eil a~ sei . h - d Abendmahlsformulare der l .ut icnsc irn

land gebräuchlichen Tauf-, Be1c t un . 1866 die Taufe der 313 Gläubigen von . . Ar · ehe übersetzt womit .. . 1 Kirche ms mems d ,d f" us Moskau anreiste, ermoghcht wurle.

Schemachi durch Carlblon:, er a .ur aw~rum.von den 13 armenischen Zöglin­Vor diesem Hintergrund w1rd.deu~\l1chf:. ·n b1's sechs Jahre im Missionsha.us

846 b. 1878 1ewe1 s ur e1 · · · · 1 gen, die von 1 IS • . hzi er Jahren eine Ausbildung erh1e tcn. lebten, allein ~ier Kau~as1er m den:~~ un~ ihr weiteres Schicksal hisher ~1ur Leider kann ihr dortiger Aufe~th ld ngen hruchstückhaft rekonstruiert anhand einzelner Briefe und Ze1tungsme u .

werden. . . den sechziger Jahren in eine Missions:~n-Die jungen Armemer kamen mk . "bru··derlichen Gemeinschaft" im

. . h h den Chara ter emer d stalt35, die mc t me r . Umzu in ein größeres Gebäude vor cm Blumhardtschen Sinne trug. ~1t ~~\ der S~udenten hatte fast 100 erreicht -Spalentor im Jahre 1860 - die d,t . • Verha„ltnisse Das Miteinandcrlc-

. U staltung er mneren · · · · erfolgte auch eme mge. 1 S hu··1ern w·tr unter dem neuen

. 1 1 von Lehrern unl • c ' · hen -arbeiten unl - ernen . Orlln1111g" gewichen. Sechs a11fe111-, · "k' serne1nrt1gen Inspektor Josenhans emer a. . . :n ·e zwei Klassen mit je einem l .ehrcr und anderfolgende Jahreskurse verem1gt f\.J ht t < rden die Ziiglinge des 1 lauscs

. 1 h D'esewarenverp 1c e w> • . einem H1lfs e rer. i . . an die Interessen des Missionsd1enstes, zu zu "selbstverleugnender Hmgebud~g V esetzten zu freudiger Unterordnung

·· l' h Gehorsam gegen ie org · ' · ·· ß 1 · ·I n punkt ic em h 'f d Ordnungsliebe auch m au. er ic ie . B .. d nd zu durc gre1 en er f 1 unter die ru er u ,6 J 1 ··bern·ilim selbst die J\u na ime-.. . h \ten"· osen ians u ' · · Dingen unablass1g anzu ~ .f hl ·1 rer Heimatgemeinden voo.ulcgcn prüfung der Kandidaten, die Emp e ungen t ,

Ar111c11icr im Bereich der Basler "Ka11ka.msmissio11" 61

hatten. Es war sein erklärtes Ziel, "ihnen den Aufenthalt im Missionshaus so heiß zu machen, daß es keiner aushalten könne, der den Herrn Jesum und um seinetwillen auch die Heiden nicht wahrhaftig liebe"37

"Es war ein einförmiges, anstrengendes Leben. Vom frühen Morgen (im Sommer von 5, im Winter von (, Uhr) an bis abends 10 Uhr mußte man außer an Sonntagen arbeiten, nur ganz kurze Zeit ward der Erholung gewiihrt. Allzuviel persönliche Freiheit genoß man nicht... Bei alldem war es jedenfalls kein kleines, besonders für stark entwickelte Individualitäten, in diesem Hause vier bis fünf Jahre auszuhalten; es erheischte starken Glauben, große Demut und viel Selbstverleugnung."38

Wie die armenischen Kandidaten darauf reagierten, welche möglichen inneren Konflikte sie ausfochten, ist nicht überliefert. Vielleicht waren es nicht nur gesundheitliche Gründe, welche die ersten Kandidaten zur Rückkehr bewogen. Notizen z.B. über Garabedjan, der im August 1870 angewiesen wurde, ohne längeren Verzug in seine Heimat zurückzukehren, nachdem sich für ihn "ein längerer Aufenthalt in der französischen Schweiz als unthunlich erwiesen hat"'", oder über die "probeweise Wiederaufnahme40

" Beglerians 1875 können Hinweise sein, daß die strenge Lebensführung nicht immer nach dem Ge­schmack der Ziiglinge war. Diese waren angehalten, Tagebücher zu schreiben, hatten diese aber dem Lehrer oder Direktor vorzulegen, was sicher nicht dazu ermunterte, üher Konflikte zu reflektieren. Da andererseits jedoch keinerlei körperlichen Strafen angewendet, sondern der Macht des Wortes vertraut wurde, schloß sich jeder aus der Gemeinde aus, der dies nicht akzeptierte.

Auf jeden Fall befanden sich die armenischen Zöglinge nicht allein in diesem "äußerst gestrengen, sparsam bis geizigen, zeitweilig drangsalierendem Umfeld deutscher Erziehung"41

• Aus den Jahresberichten wird ersichtlich, daß unter durchschnittlich 70 bis 100 Schülern (mehrheitlich aus Württemberg) sechs his zehn aus Afrika, Indien, China oder Rußland waren. Ausgehend von der süddeutschen Erweckungstradition wurden von ihnen - nicht unumstritten -primär Gefühlskultur, praktische Kenntnisse und Sprachbegabung verlangt, eine untergeordnete Rolle spielte die Aneignung wissenschaftlichen Wissens, obwohl die Zöglinge freien Zutritt zu den Universitätsräumen hatten und hier einzelne Lehrveranstaltungen hesuchten. Fähigkeiten sollten mehr trainiert als studiert werden, und unter Berücksichtigung der Erfahrung, daß die ausländi­schen Ziiglinge in der Regel über unzureichendes "Sitzefleisch" für systemati­sche Wissenschaften verfügten und selbständige Gedankenarbeit trotz großer Gedächtnisleistungen sowieso nicht ihre Stärke war42

, wurde die Ausbildung auf einem mittleren Niveau angestrebt.

Mit dem Ausbau von Missionsstationen in den jeweiligen Missionsgebieten war die Diskussion um den anzustrebenden Bildungsgrad zu folgendem Ergeb­nis gekommen:

62 Eva-Marin A11ch

" ... höchstens nach vollendeter Aushildung (im Herkunftsland) miige einer und der andere auf kurze Zeit zum Ahschlul.\ seiner Ausbildung nach Europa geschickt werden ... sie in Europa ausbilden zu lassen, empfehle sich im Ganzen nicht, nicht bloß weil sie den Einflüssen des Klimas leicht unterliegen, sondern weil eine große Gefahr damit verbunden sei, solche ... in Europa vielfach als angestaunte und verzogene Pfleglinge zu behan­deln, wodurch viele hoffärtig würden und untergingen oder aber im günstigsten Falle doch der Gefahr ausgesetzt hliehen, entnaturalisiert zu werden und dann unter ihren Landsleuten auch nur als Fremdlinge dazu­stehen."43

In der Konsequenz bedeutete dies, daß man eine Ausdehnung des Aufenthaltes etwa durch ein Universitätsstudium in Deutschland nicht wünschte und auch jegliche "Ablenkungen" fern zu halten suchte. Die jungen Armenier waren kaum in das öffentliche Leben von Basel integriert, sieht man von vereinzelten familiären Kontakten ab. Es blieb ähnlich wie in Schuschi eine gewisse Isola­tion, eine Lebensferne, die auch nicht durch die soziale Bindung des Pietismus aufgehoben werden konnte und die Zöglinge in ihrer weiteren Entwicklung in gewisser (nicht nur materieller) Abhängigkeit vom Missionshaus hielt.

Ging man bei den europäischen Missionaren davon aus, daß diese nie ein restloses Verständnis für fremde Kulturen erwerben kiinnten, so sollten Ziig­linge aus den Missionsgebieten den christlichen Auftrag nur erfüllen kiinnen. wenn sie zwar "europäisch" dachten, fühlten und lebten, sich jedoch zugleich ihr Wissen über die Kultur ihrer Herkunftsländer und der zu Bekehrenden erhielten. Der daraus resultierende Konflikt konnte durch die geschlossene und zeitlich streng begrenzte Lebensgemeinschaft in Basel gemildert, jedoch sicher­lich nie aufgelöst werden. So scheint es kein Zufall zu sein, daß armenische Zöglinge sehr persönliche Beziehungen zu Zaremba unterhielten, sein "Ver­ständnis", seine "Wärme" und "Fürsorge" immer wieder Erwähnung finden und nach seinem Tod 1874 kein armenischer Zögling mehr um Aufnahme ersuchte. Vielleicht war er es, der in ihnen nicht nur anonyme "Gehiilfen", wichtige "Mittel" oder "Objekte" zur Durchsetzung der "Mohammedanermission", son­dern in erster Linie Menschen sah.

Der erste Inspektor des Missionshauses, Blumhardt, hatte einen neuen Weg zur Kommunikation und zum Kulturkontakt angebahnt, indem er die Vermitt­lung gründlicher Kenntnisse auf modernstem wissenschaftlichem Niveau iihcr Kultur, Gesellschaft und Sprache des Missionsgebietes bei der Ausbildung im Missionshaus zur Pflicht machte. Dieser positive Ansatz für eine unvoreinge­nommene Betrachtung anderer Kulturen stieß allerdings dort an Grenzen, wo Zweiseitigkeit gefragt war. Andere Erfahrungen, Kenntnisse und Lebenswelten durften die als Wahrheit anerkannten religiösen Überzeugungen der Basler nicht tangieren. So blieben selbst die armenischen Christen "Orientalen", mit denen nur ein Dialog im Sinne des reformierten Christentums möglich war,

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6 7 R

9

Armenier im Bereich der Basler "Ka11kas11smissio11" 63

und "Erfiill11ngsgehilfc11", deren Fiihi •keilen m· . . f ,chcnswclt fatsiichlich auseinandcrz71s~tzen. ctn ausnutzte, ohne sich mit ihrer

Anmerkungen

2

3 4

Vgl. Urs Ritlcrli, Die "Wilden" lln(I (1· "Z' ·1· . K 1 . 1c 1v1 1s1crtcn" Gru I· ·· · •.

II l11rgcsch1chtc der Ctlr(lfl'l .. l"(·li 1 .. 1 . h · ' nc zugc einer C1c1stes- und . • „ - 1 ll'l"SCCISC c B S. 1011-J:lO, !Xll-203. , · · 11 cgegnung, Miinchen 19912, Vgl. die Negativerfahrungen dt.:s Kaufmanns J T h dt.:uischen Ahcntcurt.:r in fhk1 1. . .. . . ... sc. achmachsasoffs, der 1837 einen .· . • 1 lln crstut;r.tc, weil dies · 1 ·h . .. . s111nssaehc in ßaku einsclztc 1 . f) . er s1c 1 sc embar fur die Mis-. · · · n. er evangelische H 'd b · (~er Evangelischen Missionsgescllschaft zu. Ba~cl 182~;f en ote, hg. von der Direktion S. 811~. .. . · · (Ahk. E.H.), Nr.19/29(1839), Vgl. einen Uherhlick hei K Roth A . V 1 • . · • nnen1en und Deuts hl d L · . g · 1v1echthild Keller (Hg) R . . 1 c an • e1pz1g 1915, S. 7-15. M .. 1 · , usscn unc Rußland a d 1 unr 1cn 1'185ff: Ecklnrd M· ttl „ f) .. us cutsc 1er .Sicht. Bd 1_3 r' III , • .1 ics, as vcrandertc R ßl d S . . , 'u · andverstiindnis im 10 J· I 1 1 . 11 an · · tud1cn zum deutschen

n. · "H llllH erl zw1schc 1725 d l'l81; Martin Welke, Rußland in der dcuts~:h~n p n ·.: .un 1762, Frankfurt/M. u.a. l68'J)._ 1~1: Forsd1unge11 zur nsleurn iiiischcn ' . '.1~l.1Z1st1k ~es 17 . .Jahrhunderts (1613-27<i; h1cdhelm Berthold K·1iscr/ßel·r 1 1 S~,c~cl11cl1.tc, Wiesbaden 21 (1976), .S. !05-„1 • · n 1an , tas1cwsk1 R ·. b. · 1 · u icr Rußland und von R11cscn 1"1l1c D t 11 .1 , ' eise. cnc itc von Deutschen ·'· r CU SC 1 '111( Köl w· und Kulturbeziehungen im Zcitallcr d .. A 'fkl.'. n- ien 1980; (icrt Robe!, Reisen hcl/Hcrhert Zenl'ln (Hg) R · elr u arung. In: B.I. Krasnohaev/Gert Ro - ' · , eisen 1111( Reis h h ·b . -h~1ndcrt als ()uellcn der Kulturbez"I f . e hesc re1 u~gen 1111 18. und 19. Jahr-~1gcntl.ich Adam Oclschliiger (gcl;'.\;~1"f6~(~~~c ::g, Berlm 1987, .S. 9-37: So~rn emcs Schusters, nach einem Studium in 1 ~ _h.ers.lebe~, gcst. 1671 in Gottorp), ste11~; Aufenthalte in Moskau und p . . 1636c1pz1g 111 Diensten des Hauses Hol­pers1sch-tiirkischec Wc··irtcrbu ·h ··L crs1en '· -39, 1643; erstellte u.a. ein arab1'<ch · '' · c 11 uersctztc "(' „ l' " ·' -wichtigsten Arbeit: Offt hegch~tc Be~ ·I . ·1 111 l~tan von Saadi; Originaltitel der durch ( ;clegcnhcit einer Hol t . . ·I . c uc1 i~ng er newen orientalischen Reise so S 11 . ·· s emst 1cn Legation an d K" · p • ' c l csw1g 1647ff. (4 vcrvc>llct'1"n(l'1gt A ' b en on1g ersiens, geschehen ÜI · '' • ' c usga c 1671 H h ' . 1ersctzungcn ".mstcrdam 1651, Utrecht 1651 e ' am urg 1696);„~olländische

.~ehe Ausgaben bis ins 18. Jahrhundert, "Bestsell~r~cnso mehrere franzos1sche, engli-Ygl. Welke. a.a.O„ s. 13lff. ). Vgl. Mallhcs, a.a.0., S. l l'I. Vgl. Ew1-Maria Auch, Zum Muslimhild de . , . hundert. In: Eva-M·1rh A11cl /st· F"' utschcr Kaukasusre1sender im 19 Jahr

' • 1 • 1g ·orstn (H,) B· b · -rcllc Mil.lvcrsliindnisse und der ct;ro i'iis .'1 1 g., . d~ arcn und weil.le Teufel. Kultu-20 . .Jah_rhun'.lcrt, ~aderhorn (im Dru~k». c ic mpcnalismus in Asien vom 18. bis zum Vgl. d'.e W1dersp1cgcl11ng der Auscinandcrsetzun e . Osmanischen Reich einschließlich "h k . . .. g n zwischen Rußland und dem B· ·! v• •

1 rer nmlatanschen Va II L" <lc 1c1sarnJ 1681 hci Welke, a.a.0., S. 19'1. . sa en 1.11s zum Vertrag von

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El'Cl-Maria A11clr

Mit dem erfolgreichen Abschluß der Türkenkriegc ( 176.'1-1774) waren weite Tcik des Schwarzmeergebietes in russische Hände gefallen, 1783 folgten die Krim 1111d das K11-bangebiet, und schließlich im Ergebnis des 2. russisch-türkischen Krieges ( l 7.'"7-17'11) erhielt Rußland im Frieden von Jassy (29.12.1791) auch das Stcppcngehiet zwischrn Bug und Dnjestr im westlichen Schwarzmeerraum zugesprochen. Bereits 1768-1774 hatte sich die militärslralegische Bedeutung der Bchcrrseh11n!( Transkaukasiens gezeigt. Ein System miteinander verbundener Befestigungsanlagen (vgl. Wladikavkas) und Kosakenstanizen, die "Kaukasische Linie", sicherte die ( irc11"/e an Terek, Malka und Kuban und bildete damit wichtige Ausgangspunkte für wcitne Expansionen. 1770 überschritten russische Truppen erstmals den Kaukasus und nah­men Kutaisi ein. Bereits 1762 hatte lrakli II. die Teilstaaten Khartli und Karheticn i'll einem christlichen Königreich wiedcrvereinen können, während lmereticn und die Khanate Kuba, Karabach und Schirwan ebenfalls versuchten, ihre lJnahhiingigkl·it -,u erringen. 1783 kam es zum Vertrag von (Jeorgijewsk, in dem Kiinig lrakli Khartli­Kachetien unter russischen Schutz stellte, glcid1c Schritte untcrnahmt·n Kiini!( Solnmnn von lmcretien und armenische Ciemeindcfiihrer. Zwei Bataillnnc wtmkn nach Ostgeorgien entsandt, doch sie mul.lten sich wicder zuriickzichcn, als sil' dri11g1·11 der am Schwarzen Meer gebraucht wurden. 179.'i fiel cin 50 !KIO Mann starkl:s pe"i sches Heer in Georgien ein und zerstörte Tiflis; erst 1801 gelang unter Wahrnchn111ng der "Schutzfunktion" die Angliederung Georgiens an Rußland und damit die bis IK2X bzw. 1860 andauernde Annexion und "Befriedung" des Kaukasus. Zum Ouellenmalerial im Basler Missionsarchiv vgl. Fiihrer zum Archiv der Baskr Mission. Südrußland und Persien (besonders Kaukasus 1820- IX40), Basel l'>Xll

(masch.schr.). Andreas Waldburger, Missionare und Moslems. Die Basler Mission in Persien 181.1-1837, Basel o.J .( 1985), S. 6. Vgl. Paul Eppler, Geschichte der Basler Mission 1815-1899, Basel 1900, S. 4. Partikular­gesellschaften entstanden in Nürnberg 1781, Stullgart, Frankfurt, Berlin, Stendal, Prenzlau, Magdeburg, München, Wernigerode 1782, 1783 folgten Bünde im Ravcns­burgischen, in Penkun in Vorpommern, Halberstadt, Stcllin, Altona, Bremen, Osna­brück, Ostfriesland, Köthen, Pasewalk, 1784 in Königsberg, Flensburg, Anklam, Dresden, Amsterdam, später folgten Elbcrfcld, Düsseldorf, Strasburg, Breslau und Rostock. Instruktionen für die Herren Prediger Bezner und Sallet vom 14. Juli 1820. In: Magazin für die neueste Geschichte der evangelischen Mission- und Rihc.lgcscll­schaften. Eine Zeitschrift für Freunde des Chri.~tcntums und der Menschheit, hg. von den Vorstehern des Missions-Institutes, Basel 1816ff. (seit 1857 Evangelisches Mis­sionsmagazin, hg. im Auftrag der Evangelischen Missionsgcsellschafl in Basel; Abk. M.M.), 5 (1820), S. 578. Vgl. den Bestand des Historischen Archivs in Tbilissi: f.2, op.1, ed. HIX (527 Bliith:r). Ortsbezeichnungen und Namen sind aus den Originaltexten übernommen. In: Archiv des Basler Missionshauses, FC-2 (2, 2), BI. 24-85 (61 doppelt bcsdiril'hcne Seiten!). Waldburger, a.a.O., S. 76. Vgl. Rufus Anderson, History of the Missions of lhc American Board nf l'ommissio­ners for Foreign Missions to the Oricntal Churchcs. Bd. 1, Boston IX72. Waldburger, a.a.O., S. 77. Kurze historische Darstellung des gegenwärtigen Zustandes des armcnist:l1cn Volkes, St. Petersburg 1831, S. 106-107.

Armrnirr im ß!'rcicli d 8 1 „ · · er · as er Ka11ka.rns111ission"

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37 38 39 40 41 42 43

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1822 hi.~ 1838 waren im Kaukasus 19 Missionare . dem Handwcrkcrsland sieben . k d ... h eingesetzt; acht davon entstammten M M '· <1 a cm1sc en Kreis v 1 W 1 · · .. 12/ 1827, S. 190. · · en. g · a dbergcr, a.a.O., s. 41. Anna K11ttcrfcld, f'clician von Zaremh; ·E. . . . B'.1scl l'l.l'J, S. 140. l. ,111 Chnstcnzcugc im Kaukasus, Stu1tgar1-

B1s IX.12 waren allein zehn /\rhc' .. (1812), Nr. 13/14, S. 59. . itcn uherselzt und gedruckt worden. Vgl. E.H„

M.M., 10 ( 1825), S. 494. E.11., 18.l'l, Nr. l'i/20. Waldhurger, a.a.0., s. 7'!. Ebenda, S .• ~I. Fiihrcr. ;1.a.O., s. 3.

Von IX4:l his IX:'ir. tolcricrlt• llt·r K· tl l'k 1 1 · · · " 1" 1 ·os von Et ·h · 1 · .nf icrann und Kclzer die sielt. S . - sc m1at .~1n Narses die "Deutschen ! .,. . . . .. ' . . . .111 • onntagcn n·1ch 1. ·· 1·f . '

•. 11tu1, (rchnll.l'n oder Sleinhrii ·I .. I 1' . lem o entliehen (iottesdicnsl in 1 t ·· ' ' icn sit· l cr nucn k t 1. · · ,,. rugen und trinkl'n nicht· n1·111 k· „. 1 f ' onn cn.„ ( te.~c Lcutc lügen r . J ' J ' ' <lllll SI(' 1 cst 'IU f ·' j ' '1"11'< rw l Fppln. ( it-.srhichlt' dn armcn.isrh-. ·. ' .,.·"·cl ver •.1.~scn: Zit. in: Christoph

Ba'<.:! 1871 S 'l'i · L v.ingl isc ien < •l'.n1t·111dl· 1"11 ScJ1·1111 . 1 · ~ . , , . . . · ( 1lC 11,

1:-hcnda, s. 1m.

/\rrhiv der Basler Mission ß ··d. V . . . · · • ru er- erzc1ch111s p . lf · Areh1vmatcrial Rußland und Persien (FC-2· FC ~~sona asz1kel, Komitee-Protokolle; IJt:trcl fcnde Briefe). ' - ( enthalten auch Armenier in Basel l\lhnt P ·1 · r · · l r1, )1r /\11sh!ld11ng dn cv;111' ·I'. ·1 . ,· . ht·sondcrn Rcriicksichtigun!( I ·. ll · I' 1,c 1sc.1c~1 llc1dcnhoten 111 Deutschland mit iihcr cvangtdischr Mission. A ( csl er mcr M1.ss1011.~-Seminars und einem Anh· r. 1 · · · · s- n.qa tcn ·n1Bcrhalh D hl ange •'·PP n, a.a.0., S. 2.H. ' cutsc ands, Berlin IX7.1. Ehen da. Ehcnda, s. 1.1. E.11„ 4V11'70, s. U2. Ebenda. 4.~/ IX7.'i, s. 811 .

Vgl. Eppler, a.a.O., S. 23<„·238 (das Missionsh· Vgl. l'ct ri, a.a.0 .. S. l 78f. . . . . <1us u ntcr Joscnhans/ IX.50-1879). Ehrnda, S. 1'12.

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9.1 Zentrum Moderner Orient ( ;, :i:;11;:;wi~;~;1;11'.;r:i1;il llicl 1r; Zrn 1trcn Berli11 fl.V.

fremde Erfahrungen. Asiaten und Afrikaner in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bis 1945

• Horat 1s~Jegulxm von Gerhard Höpp

Studien 4