Anatomisch Physiologische Studien - Forgotten Books

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A untmn i sc h -

p h y s io l og i sch e

S t u d i e n

uber «Ins

remmelfel l und d ie Gehörknöehelchen.

D r. J o s e f 9ru b er ,

Docent d er thm roh z-c hcm und pn d h d wn "hrm hoflka ud a a n d er U nivu u iß t , um"Ohrmw n t

doc d lgoum w u Kn uh nhumw o inWien.

hin um l ilh01graphnrlen'

I'

a luln.

WI EN .

D ru c k u nd V e rl a g vo n C a rl Ge ra l d'

"

V o r w o r t .

Die ged iegenen A rbeiten , w elche uns in neuerer Zeit

U d o S h r a p n e l l , J . \V h a r t o n J o ne s . J o s e p h'

l‘

o y n

b e e,v . T ro l t s c h und Ge r l a c h über d en h isto log ischen

Ba u d es menschhchen'

l‘

ronnnelfe l les l ieferten ,bi ld eten b is

vor Kurz em d en Sch luss d er U ntersuch ungsergelm isse uber

d ieses w ich t ige Geb ild e.

B eob a ch t ungen a n Kra nken jed oeh m a ch ten schon

l a ngst in m ir d en Ged a nken rege, d a ss selbs t m it d er reich

l ichen Kenntniss , w elche uns d iese v erd ienst vo llen A utoren

über d a s Tronnnelt'

e l l ve1*

seh a fl'

ten h ier noch la nge nich t

a lles \\ 1 ssensw erthe eru irt sei. I ch fa nd bei meinen o tolo

gischen U ntersuch ungen oft Erscheinungen a m Trommel

felle, w elche na ch d em d erm a l igen S t a nde unsererWissensch a ft uber d en na turliehen Ba u d ieserMembra n durch a us

nich t z u erk lären v : ren , und d ieser Umsta nd na ment lich

so w ie d a s Bestreben,d ie p a thologischen V era nd erungen

in d iesem Geb ilde gena u kennen z u lernen, w a s doch ohne

innige Bek a nntsch a ft m it d em fe ine3ren Ba u d es norm a len'

l‘

rommelfel les nich t mogl ich ist , best imm te m ich , d ie U n

tersuch ungen über d iesen Gegenst a nd neuerd ings a ufz u

nehmen , und in d em vorliegendenWerke sind nun d ie

Ergebnisse meiner la ngw ierigen A rbeit niedergelegt,

Herr Hofra th Prof. Ro k i t a n s k y ,d er m it d er gross

ten Libera l itä t m ir sow oh l fm' d iese ,a ls a uch a ndere Fa ch

stud ien d a s betreffende a na tomischeMa teria le überl iess, so

w ie Herr Prof.We d l , w elcher m it seltener Co l legia l itä t

mich in meinenmikroskop ischen S tud ien unterstütz te, h a ben,

IV

w enn d urch d iese meine A rbei t unsereWissensch a ft inirgend einer Bez ieh ung gefördert w ürde , einen grossenTheil d es V erdienstes für sich . I ch sa ge d iesen Herren h iernochma ls meinen best gefüh lten Da nk . Die I nnigkeit d esselben w erden sie w oh l beide a m besten z u beurtheilen im

S ta nde sein,w enn sie ,

d ie jet z t Heroen d erWissensch a ft ,a ber durch eigene Kra ft und A rbeit jene Höhe erk lommen

,

sich in Erinnerung bringen, w ie begliickend und ermuth i

gend es für d en strebsa men Jünger ist . w enn er in seiner

schw eren A ufga be ernste U nterstütz ung findet .

U m d ieser Schrift keine z u grosse A usdehnung z u ge

ben,musste ich von d em A nfa ngs gehegtenWunsche

,d ie

A rbeiten A nderer eingehender z u besprechen, gänz lich a b

gehen h a be mich a ber bestrebt , in d er Litera tur a lle jeneWerke a nz ugeben , w elche u ber d a s Trommelfell h a ndeln,

und m ir bis jetz t im Origina l oder im A usz uge z ur Ha nd

ka men.

N a ch d em Grundsa tz eMo r g a g n i ’

s d er in dessen

schonen und w a hrenWorten : „A na tomici esse non d icere

sed d emonstra re“w iedergegeben ist , h a be ich a uch nich ts

niedergeschrieben,w a s ich nicht selbst gesehen und A nde

ren gez eigt h a be und in d iesem Bew usstsein da rf ich w oh l

hoffen, da ss ma n in der Deutung d es einen oder a nderen

Befundes ,d en ich gema ch t , versch ied ener A nsich t sein

könne , d a ss a ber d ie Befunde selbst in a llen ihren Det a ils

a uch von d en Na eh a rbeitern w erden bestä tigct w erden.

Wien,im Juni 1 8 67 .

De r V e rfa s s e r.

I n h a l t .

L a g e ,F o rm , S t e l l u n g d e s '

l‘

rom m e l fe l l s , d e s s e n F a r

b u ng a n d e r L e i c h e . (Bi l d ung d es kno ch ernen The ih -s d es a u sse

ren Gehörga nges . Form seines inneren Ra nd es . Grosse d es Trommel fel ls beim Erw a chsenen. S u leus tympa nicus S tellung d es T rom

mel fel l s beim K inde . Neigung d es'

l‘

rmnmelfel ls z urMed ia nl inie d esK örpers . Ne igung d esselben z u d en versch ied enenWa ndungen d es

Gehörga nges . Fa rbe d es Trommelfells a n d er Le iche. U rsa che

d ieser Färbung)

B e s c h re i bu ng d e s I I a m m e rs . (E inth ei luug,Be sch re ibung sei

ner Thei le. Verhä l tniss d es kleinen Fortsznt z es)

I I I .

H i s t o l og i sc h e B e s c h a ffe n h e i t d e s T ro unm e l fe l l s. (Die

versch iedenen S ch ichten d es'

l‘

ronnms lfe l l s und deren h istologisch e ß e

sta nd th ei le. Selmeuring d es'

l‘

rommeifel ls . K norpelgeb i ld e im Trommel fel le . Da rstellung d es K norpelgeb i ld es . Dessen Form . Be

festigung d es K norpelgeb i ld es im Trommelfelle. Di scont inu itä t z w ischend em K norpelgeb i ld e und d em H a mmer. Befest igung d er Fa sern d er

Ra d iä rsch ich te d erMembra na p r0 pri a . Anordnung d er Fa sern d er C ircu lä rsch ich te . A bw a rtssteigend e Fa sern d erMembr. propr. V er

bindung d er S ch l eimh a utp l a tte m it d erMembr. p ropr. G e r l a c h '

s

Zottengeb i ld e a n d er S eh leimh a utp la t te. V e rh a l tniss d er S chleimh a u tpla tte z um H a mmer und z ur Chorda tymp a ni . Ta schen a m Tromme lfel l . S ch leimh a utd up l ica turen. Dentriti sch a F a sergeb i ld e im Trom

mel fel l Dessen Verla uf,Verb indung, Besch a ffenheit)

V e rb i nd u ng d e s H a mm e rs m i t d em T romm e l fe l l . (Methode diese Verb indung z u stud iren . Discont inu itä t z w ischen d en Ge

bi lden)

S el l e

Gefä s s e d e s T romm e l fe l l s . (U rsprung dieser Gefä sse, derenV erlistlung. Gefässe d es Knorpelgebi l d es . Gefal ssreich thum d es Trommelfel ls beim Neugebornen. Pra kt ische Bemerkungen)

VI.

N e r v en d e s T romm e l fe l l s . (U rsprung und 45—46

V I I .

F a rb e , G l a n z u n dWo l b u ng d e s u o rm a l e n T romm e lfe l l s a m L e b e nd e n. (Einfluss d er N a ch h a rgebi l d e d es Trommel t

e l ls

a uf seine physika l ische Besch a fi'

enheit . Reflexerscheinungen a m Trommelfell . L ichtkegel . Fa lten d es Trommelfells. Membra ne. fla ccid a

U mbo)

VIII.

D i e I n s er t i on d e sMu s c u l u s t e n so r t y m p . a m H a m m er

u nd d a s V e rh li l t ni s s d i e s e r z w e i Ge b i l d e z um T romm e l

fe l 1 e. (Verla uf d esM. tensor tymp . , dessen S ehnenscheide und ihre Bedeutung. Insert ion d er S ehne a m H a mmer. Bew egung d es H a m

mers bei d er Contra ction d esM. tea ser tymp. Versuch über d iese Bew egung. Spa nnung d es Trommelfells bei d erContra ction d esTensor tymp.) 52—60

N a c h t r a g. Bemerkungen z u Herrn Dr. A . P r u s s a k’

s Erw i

derung in N r. 25 d esWochenbla ttes d er k. k . Gesellscha ft d er Aerz teinWien

Li tera turE r k l ä r u n g d e r A b b i l d u n g e n

I .

La ge, Form , Stel lung d es Trommelfells,dessen

Färbung a n d er Leiche.

D a s Trommelfel l ist a m inneren Ra nde d es äusseren Gebor

ga nges, w elcher in seinem vorderen,unteren und hinteren Seg

mente beim Kinde vom P a uk e n r i nge ( a nnu lus tympa nicus),beim Erw a chsenen vom a us d em Pa ukenringe sich entw ickelndenP a u ke n t h e i l e

,a n seinem oberen Segmente vom h or i z on t a

l en S t ii ck e d e r S c h u p p e d es S ch läfebeines gebildet w irda usgespa nnt .

Vi ele Autoren, da runter a uch v .

'

l‘r e l t s c h (8 . dessen A na tomie des Ohres in

ihrer Anw endung a uf d ie Pra xis und d ie K ra nkhei ten d es Gehörerga nes ;

ferner : Lehrbuch d er Ohrenhei lkunde m it E inseh iuss d er Ana tomie d es Ohres.Würz burg 1 867) la ssen b loss d ie vordere und d ie untereWa nd d es knöchernenGehörga nges a us d em P a u k e n ri ng e entstehen w ä hrend sie d ie obere a ls

von d er S chuppe, d ie hintere vomWa rz enfertsa tz e gebi ldet, beschreiben. 8 0

sa gt v . T rö l t s c h in d em letz teren Buche, S . 1 5 : „Wa s nun d iese sehr a l l

mä l ig vorsichgehend e und erst spli t a bgeschlossene E n t w i c k l u ng d e s k n öc h e ru a n Ge h ö rg a n g e s betrifl

'

t,so ha ndelt es s ich h ier nur thei lw eise um

ei gent lichen Ansa t z eines neuen K nochentlmi les. D ie obere und d ie h int ereWa nd entstehen näm l ich durch eine mi t dem a llgemeinenWa ch sthum d es

S chädels H a nd in H a nd gehende Formverä nderung d er Oberfläche d es S chlä febeines. Indem d er beim Rind e noch ga nz fla che und w enig entw ickelte \V a rz ent

'

ortsa tz a nWe ihung und a n Grösse immer mehr z unimmt , gesta ltet s ichz ugleich d ie Anfa ngs ga nz oberflä ch l iche Einsenkung d es S chnppenthei les d es

Felsenbeines, in derem Grunde d a s Trommelfel l l iegt , z u einer stä rkeren V or

tiefeng. Eine Anla gerung v on Knechensubsta nz findet da gegen sta t t a n d em

vorderen und d em unt eren Segmente d es Annulus tympa nicus, jenes beim Fötu snoch ga nz selbststä nd igen K nochenringes ,

in w elchem d a s kindl iche Tremmel fel l eingefa l z t ist ; a uf d ieseWeise entsteht a l lmä l ig ein eingerolltes" na chvorne convexes Knochenbla tt, w elches sieh na ch h inten a n d enWa rz enfortsa t z ,na ch oben a n d ie S chuppe a nla gert . Se bi ldet s ich a l lmä l ig a uf d ie eine A rt

d ie obere und d ie hintere,a uf d ie a ndere A rt d ie v ord ere und d ie untereWa nd

des knochernen Geherga ngcs .

Gruber, S tud ien.

2

Da der innere Ra nd des i nsecmn Gehörga nges ,w ie d ie

A na tomie d es Schlä t'

ebeines lehrt, nich t immer in einer vollkom

men el l ip t isebcn Linie verläuft, sond ern d erselbe. w egen d er me ist

tiefer gegen d ie Fläche der so umschriebenen Ellipse hereinra gend en oberen “Fa nd des Gehörga nges , a n seinem oberen Segmente

Ein Bl ick a n"ein ma ccrirtes Sch li fehc in reich t b in. um d a rz uth un, d a ss

d e rWa rz onfortsa tz z ur B i ld ung d er h interenWa nd d es Gehörga nga a m inne

rm End e d es let z teren g a r n i e , a m ä usseren End e nur m i t u n t e r etw a s bei

trägt . D ie h i n t e reWe n d '

w ird , selbst a m vollkommen entw i ckelten Sch l i fe

bein, a m inneren Drit te l d en Gehörga nges immer noch von dem a us dem Pa u

lrm ringc sich entw ickelnd en Pa nkenthc i le w elcher jet z t in seinem Li ngend urchmesst :r e be n d ie Grösse des ga nz en knöch a nen Gehörga nges erre ich t ha t

gebi ld et , und nur ma nchma l gcechi ch t es,d a ss d a s äussere S tück d es Pa nkcn

thei les mit seinem h interen B a nd e nicht b is z ur oberenWa nd d es Gehörga n

ges h ina ufreicht . I n solchen Pi l len tri gt d a nn je na ch der Höhe d es i nsz e

ren S tückes vom hinteren Bla tte d es Pa nkenthc i les, entw eder bloss d a s horiz onta le S tück der S chuppe od er d a s oberste S tück d esWa rz enfortsa tz es, a ber a uch

nur a m i nn eren Abschnitte des Gehörga ngce, etw a s z ur B ild ung d er h interenWa nd d esselben bei .Da ss d ies d a s Richtige se i, lehrt nicht b loss d ie Betra chtung des trocke

nen Sch l i febeines vom Erw a chsenen, w o s i c h d i e S p u re n d e s h i n t e re n

B a n d e s d e s P a u k e n t h e i l e s d u r c h d a s g a n z e L e b e n e rh a l t e n ,

ma n sich a lso sehr leicht über d ie Thei le, w elche d ie hintereWa nd d es knöchernen Gehörga nges consti tniren

,Belehrung versch a fl

'

cn ka nn sondern ma n

w ird a uch durch d a s S tud ium des S ch lä febeines vom Neugebornen d a ra uf ge

lei tet .

A n einem solchen, w e beka nnt lich d er Pa ukenring sehr leicht von d en

iibrigen Thei len (Schuppe und Pyra mide) getrennt w erden ka nn, sieht ma n vor

der Trennung , oder w enn ma n d ie Thei le w ieder in d ie na türl iche La gebringt, d a ss

1 . d ie beid en End en des na ch oben unvollständ igen Knochenringes d enhoriz onta len Thei l der S chuppe erreichen und mit d iesem z usa mmen d en

ga nz en Gehorga ng bi lden ;2. d a ss d er kleine Höcker, w elcher d em kunftigenWa rz enfertsa tz e z ur

Grund l a ge d ienen w ird , w eit unter d em h interen Ende des Pa ukenringes l iege.Wenn sich d erWa rz enfertsa tz spä ter na ch a ussen und unten a ufba ut , ka nn

er.desha lb a uch nicht z w ischen d em Ende d es Pa ukenthei les und d er S chuppe

gefunden w erden, w ora us unz w eifelha ft hervorgeht , d a s s d e r kn ö c h e r n e

Geh ö rga ng w e n i gs t ens a n s e i nem i nn er en D ri t t e l , s e l b s t b e i mErw a c h s en e n, e i n z i g u n d a l l e i n v om S c h u pp en u n d P a u ken

t h e i l s , n i c h t a b er a u c h v omWa r z en fort s a t z e g e b i l d e t w e r d e.

A m kla rsten w ird a ber d er Bew eis da fiir d a ss " d er innere Thei l desh 60hemen Gehörga nges bloss von dem hori z onta len S tucke der S chuppe und

da n Pa ukenthci le gebi ldet w erde, durch d ie Demonstra tion von solchen Pritp n teu gefü

hrt , d ie ma n von K indesleichen gew innt, bei w elchen d ie knöcherne.d nignng d es Pa ukenringes mi t d er

Schuppe, jedoch noch nicht mit der Pyra

3

etw a s eingebogen erscheint ; so ist a uch d ie äusserste Contour d esTrommelfells

,w enn es in na türl icher La ge besichtigst w ird

,n i c h t

imm e r c l l i p t i s c h , sondern in einer grossen A nza hl von Fä llens t um p f h e r z fo rm ig (8 . Ta f. I. Fig. indem seine Begranz ungsl inie conform d em z u seiner Befestigung dienenden Knochenra nde gesta ltet sein muss. Am längsten Durchmesser misst d a sTrommelfell beim Erw a chsenen 9— 1 0Mm .

,a m Querdurchmes

s er d es m it tleren Theiles 8— 9Mm.

Beka nntlich zeigt d er innere Ra nd d es ä usseren Geborgen

ges a n seinem vorderen, unteren und hinteren Segmente eine bereits a m Annu lus tympa nicus d es Kindes vorfind l iche

,durch d a s

ga nze Leben persistente,

z ur Aufna hme d es Trommelfells be

stimmte Furche (Su lcus tympa nicus), w ährend d a s vom horizonta len Stücke d er Schuppe gebildete Ra nd segment vollkommen gla ttist . Demna ch ist a uch d a s Trommelfel l a n d em vorderen

,unteren

und hinteren Segmente seiner I nscrtionsstel le in einer Rinne befestigt

,w ährend es sich w eniger deutlich von d en \Vc ichgeb ild en d er

oberen Wa nd d es ä usseren ( i ehörga nges a bgrenzt vielmehr a uf

m ide sta tt geha bt h a t . I n solchen Fa l len ka nn ma n da nn d a s S ch lä febein leichtin z w ei Thei le z erlegen, deren einer S chuppe und Pa ukenring, d er a ndere d iePyra mide m it d em Thei le d a rstel lt , a us w elchem s ich d er künftigeWa rz enfortsa tz entw ickelt. D e r E rs t ere b egren z t g a n z v o l l komm en d e n k n ö

e h erne n Ge h örg a ng ,w a s d o c h d u rc h a u s n i c h t s e i n kö nn t e

,w enn

a u c h d e rWa rz e n fo r t s a t z a n d er B i l d u ng d e s s e l b en A n t h e i l h ä t t e.

I ch besi tz e soga r ein ma cerirtes S eh lfi ebein vom Erw a chsenen a n

w elchem d er Pa ukenthei l so w eit v on beiden Seiten h ina ufra gt , da ss er sichselbst noch a n d er B i ldung d er oberen Gehörga ngsw a nd in bedeutendemMa ssebethei l iget, in so ferne seine dorth in a usla ufendenWä nde sich d em horiz onta len Schuppenthei le vom Gehörga nge a us a nschmiegen. A ehnl iche Ansichtenvertri tt a uch Dr. L u d w i g J o s e p h . (Osteologisch er Beitra g über d a s S chlä febein etc. Zei tschr. f. ra t .Med icin

, III. Reihe, ""VIII. Bd . )

I n pa thologischer Bez iehung h a t diese Fra ge im Ga nz en w eit mehr I nteresse, a ls es a uf d en ersten Blick scheint . Betra chtet ma n näml ich d ie Substa nz d es Pa ukenthei les und d ie d esWa rz enfortsa tz es , so uberz eugt ma n sichga r ba ld von d em m i eh t igen U nterschiede beider.Wä hrend d er erstere d ie fa std er d es Felsenthei ls gleichkommende Comp a ctl neit z eigt , ist d erWa rz enfortsa tz von mehr d ip loöt ischer Bescha ffenhei t. Ein solcher Knochen w urde beiEntzünd ungeprocesscn,

w ie ma n sie a m Trommelfell und in d enWeich th ei leud es l usseren Gehörga nges so häufig w a hrnimmt , ex configuo in seiner Sub

sta nz v iel leichter erkra nken, a ls d ies m it d em in d er nä chsten Nä he befind

l ichen Pa ukenthei le bei se iner fest en l l esch a tl'

enheit geschieht .O f a n ov a l sha pe

, but trunc a ted a t the upper end “

, J .Wha rton Jones. l . c.

l "

d en ersten B lick a ls deren unmittelba re Fortsetzung na ch a bw ärtserscheint.

I m kindlichen Schläfebein liegt d a s Trommelfell mehr horiz onta l a n d er Ba sis d es Schä dels , und in demselben Gra de,a ls sich sow oh l d er knöcherne Gehorga ng und Trommelhöhle,

a ls a uch d ie übrigen Theile d es Sch lä febeines a ufba uen und fortentw ickeln ,

rückt d a s Trommelfell mehr in d ie senkrechte La ge,ohne da ss es j e dieselbe vollkommen erreichen w ürde. Immer bild et a uch im Erw a chsenen sein Lä ngendurchmesser mit d en ver

sch ied enstenWendungen d es ä usseren Gehörga nges einen gegend en letzteren h in offenen Winkel, und zw a r m i t d er oberen und

hinteren Wa nd einen stumpfen,mi t d er vord eren und unteren

Wa nd hingegen einen spitzen Vl’inkel .

Da a uch im Erw a chsenen d ie vordere und untere Wa nd desGehorga nges w eiter na ch innen ra gen a ls d ie hintere und obereund d ie S umme d er inneren Ka nten a ller seiner Wä nde d en inneren Ra nd d es ä usseren Gehörga nges a usma chen, in w elchem d a sTrommelfell a usgespa nnt ist, so muss da sselbe

,w ie leicht ersieht

lich,mit seiner längeren A xe von hinten

,a ussen und oben

,na ch

vorne,unten und innen ; m it seiner kürzeren A xe von hinten und

a ussen na ch vorne und innen gerichtet erscheinen .Wa s d ie Neigung z urMedia nl inie d es Körpers a nla ngt, gebend ie meisten Autoren a n

,da ss d ie Längsa xen beid er

'

l‘

romme lfel le

na ch a bw a rts verlängert,unter einem Winkel von 1 30— 1 350 z u

sa mmenstossen. Die oberen End en beider Trommelfelle sollen imMittel beim Erw a chsenen 3" d ie unteren Enden 2“

w eit von eina nder entfernt stehen .

Wichtiger a ls d ie Neigung d es Trommelfells z urMed ia nl inicd es Körpers ist d ie K enntniss d er Richtung der verschiedenenWendungen d es Gehörga nges z ur Ebene d es Trommelfells. I n

dieser Beziehung, sa gt v. Trö l t s c h : „ Fä l lt ma n vom oberen Pole

d es Trommelfells eine Senkrechte,so trifft dieselbe d ie untereWa nd

d es Gehörga nges c . 6Mm . entfernt vom unteren Pole d erMembra n“

; und fa st ein gleiches V erh ä l tniss result irt, w enn ma n von

d erMitte d es hinteren Ba ndes d es '

l‘

rommelfcl ls eine S enkrech tea uf d ie vordere Wa nd d es Gehörga nges fä llt. A us a lledem gehtselbstvcrständ l ich hervor

,da ss d ie vorderste und unterste Pa rtie

d es Trommelfel ls in a l len Lebensa ltern von der ä usserenMündung d es Gehörga nges a m entferntesten , d ie hinterste und oberstePa rtie da gegen dieserMündung von a l len Trommelfel l thei len a m

nächsten stehen müssen.

5

Wenn d a s Trommelfell d en äusseren Gehorga ng na ch innenz u a bschliesst , muss es nothw endigerw eise , d a d ie Trommelhöl1 le unm ittelba r a n d en Gehörga ng a ngrenz t , d ie Scheidew a ndzw ischen beiden a bgeben. Es bildet a uch so d en grössten Theild er ä usseren Wa nd d er '

l rommelhöh le,und bei na türlicher La ge

finden w ir eine seiner beiden Flä chen d em ä usseren Gehörgä nge,

d ie a ndere der Trommelhöh le zugew endet, und in diesem Sinnebez eichnet ma n d ie erstere a ls ä u s s e re oder Geh ö r g a ng sfl ä c h e (Ta f. I., Fig. I ), d ie letztere, gegen d ie Trommelhöh le gerich tete

,a ls i n ne r e oder T romm e l h ö h l e nfl ä c h e des Trom

melfel ls. (Ta f. I. Fig.Wa s d ie F a r b e d es Trommelfells a nbela ngt , findet ma ndieselbe schon sehr verschieden

,w enn ma n d ieMembra n a n d er

Leiche untersucht. D ie U nterschiede sind zumeist durch V ersch ied enheiten nich t bloss in d erMembra n selbst

,sondern a uch in

seinen N a chb a rgebi ld en w elche_

V erseh icdeuheiten mehr ind iv idueller Na tur sind

,und d ie w ir spä ter näher schildern w erden

,

da nn a ber a uch durch jene Veränderungen, w elche d ie einzelnenBesta nd thei le d es Trommelfells a ls Folge d er a n d er Leiche sichgeltend ma chenden Zersetz ungspr0cesse erleiden, bedingt.

Folge d er letzteren ist zunä chst d a s A ufgelockertw erden d era uf d em Trommelfelle befindlichen Ep iderm islngen ,

w odurch es,

selbst a us seiner I nsert ionsstel le hera usprä pa rirt, immer mehr w eisserscheint a ls a m Lebenden

,w a s a uch w a hrscheinlich d ie A na

tomen d ie,w ie v . Tröltsch richtig bemerkt

,d ieMembra n doch

nur zumeist a n d er Leiche sa hen,d a zu bestimmte

,im A l lgemeinen

d a s Trommelfell a ls „perlgra u“

z u beschreiben.

A n Objecten, w elche durch la ngereMa cera tion d ie Ep idermis verloren ha ben ,

erscheint es desha lb a uch a n der Leichedunkler .

I st d a s Trommelfel l a n d er Leiche noch m i t seiner Ep idermisla ge bedeckt, so erscheint es w eniger glänzend a ls a m Lebend en, a lso ma tt

,oder es ist ein ungleichmä ssiger Gla nz bemerkba r,

w elcher a us d en durch d ie Leichenprocesse entsta ndenen Gew ebsveränderungen resu ltirt

,w odurch diese (besonders d ie Epidermis)

a n ihrer gleichmä ssigen Glä tte verloren ha ben,d a s Licht demna ch

a uch a uf eine Weise reflectiren, da ss jener Gla nz in Form von

kleineren oder grösseren Punkten und Flecken,oder in Form von

kürzeren oder längeren,mehr w eniger regelmässigen Linien a n

d en versch iedensten S tellen z um Vorschein kommt.

6

Durch d ie Leichenvera nderung h a t d a s Trommelfell d a nna uch in d er Regel, und gera de durch d ie früher erw ähnteGew cbsa uflockerung, a n seiner Durchsichtigkeit eingebüsst w oher es kommt

,

d a ss es uns fa st immer einzig und a llein in seiner Eigenfa rbe er

scheint, w elche nur, durch eben d ie sta ttgel1 a b ten Leichenveränd e

rungen in ihm selbst, etw a s mod ificirt w ird, w odurch es sich mehrw eiss oder gelb repräsent irt , und d a fa st a lle Körper

,w elche z um

Trommelfelle im N orma len in näherer Beziehung stehen ,eine

mehr w eniger ä hnliche Fa rbe ha ben ,so stechen sie a uch da nn

desto w eniger von d er Fa rbe d es Trommelfells a b, und w erden

a uf den ersten B l ick w eniger kenntlich . So sieht ma n da nn d iem it d em Trommelfel l in Verbindung stehenden H a mmerthei le vielw eniger deutlich, so ma rquirt sich a uch d ie Insert ion d es Trommelfel ls a m Ra nde d es Gehörga nges viel w eniger etc. A us diesemGrunde ist a uch d er Untersch ied in d er Fa rbe d es mi t dem ga n

z en Gehororga n noch in Verbindung stehenden Trommelfells derLeiche und d es a us a llen seinen

V erb indungen gelösten Trommelfel ls nicht so a uffa llend , a ls w enn ma n einen Vergleich zieht z w ischen d er Fa rbe d es Trommelfells a m Lebend en und d em a us d em

Gehörorga ne d er Leiche hera us pra pa rirten. Hier zeigt es zumeistnur seine Eigenfa rbe, dort eine durch seine Beziehungen z u d en

N a chba rgeb i ld en a n ihm z u Sta nde kommendeMischfa rbe , a uf

d ie w ir spä ter na her eingehen w erden.

Sind d em Gesa gten z ufolge Fa rbe und Aussehen d es Trommelfells schon a n d er Leiche sehr 1na nnigfa cb , so w erden d ie ind iv iduel len Unterschiede a m Lebend en noch in viel höheremMa ssew a hrnehmba r , so da ss es nur schw er gel ingt, eine a llgemeineSchilderung z u geben. A ber selbst in d ieser lässt sich von einerdem ga nz en Trommelfel le zukommenden Fa rbe nicht Sprechen,d a , w ie leicht denkba r, d er h istologische B a u d er verschiedenenTrommelfel lscgmentc nicht d erselbe ist

,ebenso d ie Form und

d ie sonstige Bescha ffenheit sow ohl d erMembra n selbst a ls a uchseiner N a chb a rgeb i ld e , w elche doch a uch w ieder individuelleVa rietä ten zeigen , selbst w enn d ie versch iedenen Trommelfellevon derselben Lichtquelle a us beleuch tet w erden

,seine Fä rbung

ma nnigfa ch beeinflussen müssen. A n d ie Schilderung d er Fa rbcd es gesunden Trommelfells v om Lebenden w ollen w ir demna ch a ucherst Spä ter gehen und jetzt d ie sonstigen na türl ichen Verhä l tnissed es Trommelfells untersuchen.

Bevor w ir a ber a uf d en eigenthum l ichen B a u und Befestigungdes Trommelfells eingehen müssen w ir nothw end igerw eise jenen

7

Gehorknochen in Betra cht ziehen,w elcher mit d em Trommelfell

innig verbunden ist, und dessen physica lische Eigenheiten im höchsten Gra de beeinflusst . Es ist d er Ha mmer

,d en w ir z um leich

teren V erstä ndniss hier etw a s nä her untersuchen w ollen.

II.

Beschreibung d es H a mmers .

Mi t d er Schild erung d es Ha mmers,

w ie sie d ie Ana tomenvom Fa ch im A llgemeinen geben können w ir uns heutzuta genicht mehr begnügen. Es ist für d ie Specia l itä t unumgä nglichgeboten

,d ie kleinstenMerkma le d er K nöchelchen nicht m inder

w ie d er übrigen Theile d es Hörorga ns gena u z u stud iren,

w ei lsie mi tunter d urch eigenthüm liche Erscheinungen d ie sie in be

stimmten Fä llen bieten,Anh a ltspunkte für d ie Dia gnose verschie

d ener pa thologischer Veränderungen gew ä hren,und d a ma n nun

mehr über d ie Verbindung d es Ha mmers m it d em Trommelfellega nz neue K enntniss erw orben h a t

,und es unumstösslich feststeht,

d a ss bei verschiedenen pa thologischen Verä nderungen diese V erbindung a uf sichtba re Weise mod ificirt w ird

,w odurch a uch da nn

d a s Trommelfell a n Fa rbe und Aussehen Verä nderungen erleidet,

so ist es um so dringender geboten, d ie consta ntenMerkma le diesesw ichtigen Gehörknochens gena u festzustellen.Ma n h a t sich gew öhnt, jenen Gehörknochen, w elcher z u d em

Trommelfel l beimMenschen und d en S äugeth ieren in na chster

Beziehung steht , obw ohl seine Form nicht im Entferntesten a uf

ein solches Instrument d eutet,mit d em Na men „Ha mmcr

“z u be

zeichnen. Diesem von V e s a l i u s‘) ihm beigelegten Na men ge

mäss, thei lte ma n ihn folgerichtig in : d e n K o p f (ea put s. ca pi

tulum) , d en H a l s (collum s. cervix) und d e n G r i ff (ma nubrium), von w elch’ letzterem ma n noch Fortsä tze, d en la ngen und

d en sogena nnten kurzen Fortsa tz (J . F.Me c k e l) a usgehen liess

(S . Ta f. I I . Fig.

Corp. huma n. fa hr. L ib . I. C a p . 8 .

I ch w ürde es sow ohl d emWesen entsprechender, a ls a uch für d ie A ufla ssung

bequemer era chten , den H a mmer a ls einen w inklig geknid rtsn Röhmnknocheu

8

D er K o p f des Ha mmers ist d er a m meisten a ufgetriebeneund oberste Thei l, w elcher bei na türlicher La gerung d es Knochensvon dem ä ussersten Segmente d es gew ölbten Trommel höhlen

da ches von a ussen h er verd eckt w ird , und a n seiner bei na türl icher S tel lung a m meisten na ch hinten gekehrten Seite eine unregelmä ssige

,überknorpel te Gelenksfläche (9) z ur Verbindung m it:

einer a hnl ich gesta lteten Gelenksfläche a n d er Krone d es Ambosseszeigt. Na ch H y r t l finden s ich be i Embryonen a n d er vorderenPeripherie d es Kopfes zw ei Fora mina nutritiva

,w elehe ca pilla re

Gefä sse z ur schw a mmigen Substa nz d es Knochens treten la ssen.

Schon beim zw eijä hrigen Kinde sollen diese Löcher verstrichensein und der Knochen erscheint ohneMa rkz el len. A uf den Kopffolgt d er kurze von beiden Seiten etw a s p l a ttged ruekte Ha ls (h ) unda uf diesen d er sogena nnte Griff (m) . K opf und Ha ls bilden m it demGriff einen mehr w eniger stumpfen Winkel

,w elcher na ch H y r t l

beimMenschen 1 50" m isst,und bei na türlicher La gerung d es Kno

chens gegen d ie Tromme lhoh le h in offen ist. Ungefä hr a n d er

Stelle,w o d ie Ecke d es Winkels sich befindet

,a ber entgegenge

setzt d er Winkelöffnung beschreibt ma n d en ku rz e n (a uc l 1 kleinen) Fortsa tz f) (processus brevis s . obtusus) und vom Ha lse na ch

vorne z u d en l a ng en Fo r t s a t z (processus longua , sp inosus s.

Ra v ii) (e) , w elcher heim Fötus und Neugeborenen knöchern erscheint,

beim Erw a chsenen hingegen z um grossen Theil z u B ind egew ebs

z u beschreiben, dessen oberes S egment K opf und “ a ls, dessen unteres S egment

d en Griff d a rstellen w urde. Da s w a hre V erhä l tniss d es kleinen Fortsa tz es w äre

bei einer solchen Beschreibung leichter z u sch i ldern . U ngea chtet d essen w ollenw ir hier d em Herkomm l ichen ba ldigen ,

und d ie Einbürgerung dieser E intheilung, fa l ls sie bel iebt w ürde, berühmten A na tomen

, deren unsere Zei t so reichist

,u berl a ssen. Es scheint eine ä hnl iche Auffa ssung schon ma nchem d er letz

teren na l1 e gelegen z u sein ,w enigstens sch reibt H e n l e (l. c . S . „Der

H a mmer lässt sich in z w ei The ile z erlegen ,von w elch en d er obere keulen

oder b irnenförmig ist , m i t a bw ä rts gew a nd ter S pi t z e , d er untere in sa gitta lerRichtung a bgepla ttet, einem la nggez ogenen Dreiecke od er einer Sense gleich t ,w elehe m it d er Spi tz e a bw ä rts, mi t d er S chneide l a tera l w a rts gegen d a s Pa n

kent'

el l gerichtet ist .

“ C L a n ge r (l . c . S . 733) schreibt : d er letz tere (kurz eFortsa tz ) verhä lt sich z ur H a ndha be ungefä hr so

,w ie d er

'

I‘

roch a nter z um

„Schonkelheinsch a ft“; er bi ldet d a s obere Ende derse lben und begrenz t m it d em

na ch h inten und med i a nw ärts a bgebogenen K opf eine Einsehnürung , d ie a l s

H a ls bez eichnet w ird .

Vergleichend a na t . U ntersuchungen über d a s innere Gehororga n d esMenschen und d er Säugeth iere. Pra g 1 845, 5. 1 7 .

1 0

mit d em unteren Ende d es Ha lses verschmelz en. A uf diese Weisegeht d ie innere Griffka nte fa st unvermerkt in d en Ha ls über und

eine d er drei Ecken d es Griffes w ird unkenntlich .

So ist da nn a uch d a s w a hre V erhä l tnis'

s d es kleinen Fortsa tzes z u erklä ren, w elcher stricto sensu eigentl ich keinen selbstständigen Fortsa tz

,sondern nur d a s thei lw eise freie

,obere Ende

des Ha mmergrifi'

es da rstel lt.Dieses Ende lä uft m itunter na ch oben in eine ziem l ich w eit

a usgez ogene meist etw a s na ch hinten umgebogene Spitze a us,

w odurch es da nn frei lich etw a s mehr A ehnl ichkeit m it einemsta cheligen Fortsa tz e bekommt. Je höher dieses Ende gegen d ieobere Wa nd d es Gehörga ngs reicht , desto spitzer w ird d er z w i

schen d em Ha lse und eben d em freien oberen Ba nd segmcnte d esGriffes einfa llende Winkel, w a s

,w ie w ir spä ter sehen w erden

,a uf

d ie Spa nnung d er verschiedenen '

l‘

rommelfel lp a rticn einen Einfluss übt .

Sucht m a n gena uer jene Theile a uf,w o d er kleine Fortsa tz

sich befinden soll,so sieht m a n

,da ss dieser in d erMehrza hl d er

Fä l le ga r nicht vorha nden ist,in einer kleinen A nza hl von Fä llen

nur spurw eise a ngedeutet erscheint. D a s, w a s ma n a ls d en kleinenFortsa tz d es Ha mmers beschrieben h a t

,ist nichts Anderes a ls d er

Auslä ufer d es Ha mmergriffes w elcher da durch, da ss sein oberesEnde theilw eise in d en schmä leren Ha ls d es Ha mmers ii ber

geht , na ch vorne und oben einen h a kenförmigen Vorsprung bild et

,ohne w irklich w ie d er la nge Fortsa tz ein selbststä ndig a us

la ufendes eigenes K nochengeb ild e da rzustellen . Ma n w urde bisjetzt über dieses V erhä l tniss umsomehr getä uscht

,w ei l ma n von

d em knorpeligen Gebilde d es Trommelfells in w elchem sich d a sobere Ende d es Griffes befindet, keine K enntniss ha tte und w eildieses

,bei na türlicher Verbindung d es Ha mmers m i t d em Trom

melfel le,in d er Verlängerung d er ä usseren Ka nte d es Griffes be

find l ich,d a s oberste Ende desselben (kleinen Fortsa tz ) scheinba r

vergrössert,w odurch er w eiter in d en äusseren Gehörga ng hina us

ra gt a ls d ie Ka nte selbst,und so um so eher a ls eigener selbst

stä ndiger Fortsa tz imponirt .D ie innere Ka nte d es H a mmergriffs zeigt entgegengesetz t

d er ä usseren in ihrer Cont inu i tä t eine mehr w eniger a usgespro

chene convexe Form ,jedoch m i t vielen Va ria tionen .

Na ch H y r t l (vergl . a na tomische U ntersuchungen über d a s innere Gehororga n etc . 5. besi tz tMa na tus a ustra l is d en a bsolut grössten und schw ersten

Ha mmer. „Der Zoll im Durchmesser h a l tencie Kept'

geht ohne Ha ls in den

1 1

Grifl uber. Der Griff i st a n seinem U rsprunge brei t und ebenso la ng, b i ldetein Dreieck, dessen convexe Ba sis 90° im Bogen hä lt, mi t d er '

I‘

rommc l h a ut ver

w a chst und sie so w eit na ch a ussen dra ngt, da ss ihre gew öhnliche conca ve Ge

sta l t v erloren geht und z w ei sch iefe Flä chen entstehen, d ie sich a n d em durchd en

.convexen Ra nd d es Grifl'

es gebi ldeten Vorsprung ,w ie d ie Flä chen eines

Da ches a m Giebel v ereinigen.

“ E in ä hnliches V erhä l tni ss findet sich in d erWölbung d es Trommelfel ls durch d ie Verbindung d er Columella mi t d em im

Trommelfel l eingela gerten K norpelgeh i ld e beim Vogel .Wir müssen gleich hier bemerken , da ss d ie Insertion d erS ehne d esM. tensor tympa ni nicht, w ie gew öhnl ich a ngenommenw ird

,a n d em inneren Ra nde d es Griffes, sondern a n diesem Ra nde

und a n d er vorderen Fläche d es Griffes geschieht Da s Nä hereüber diese Vereinigung

,sow ie über d ie Verbindung d es H a nnners

mit d en übrigen Gebilden spä ter.

H istologisch e Besch a ffenh eit d es Trommelfells .

A ls d ie na turliebe Scheidew a nd zw ischen a usserem Geherga ng und Trommelhöh le ba ut sich d a s Trommelfel l a uch z um

Theile m it a us d en Besta nd thei len a uf,w elche d ie Auskleidung

d er Trommelhöh le,so w ie in d er nä chsten Nä he d es Trommel

fel les d en U ebcrz ug d es ä usseren Gehörga nges da rstellen .

Seine H a uptsubsta nz jedoch l iefern besondere,bloss dieserMembra n z ukommend e Elemente

,w elche in d en Ha uptzügen

ihrer Anordnung na ch d er Fläche streben und so z u einer selbst .

stä ndigenMembra n hera nw a chsen, w elche m it gu tem Grunde a ls

„Membra na propri a “ d es Trommelfel ls bezeichnet w ird . Diese ist

es a uch ha uptsä chlich, w elche d em Trommelfelle d en nicht unbedeutenden Gra d von Stä rke und Festigkeit verleiht

,w ährend d ie vom

äusseren Gehörgä nge und d en Trommel höh lenw änd en a ufd a s Trommelfel l sich fortsetzenden

,demna ch a uch d ieMembra na propria

von a ussen und innen überziehenden Gew ebe viel dünnere La genbi lden, viel za rter sind

,und da her viel w eniger z ur Verstä rkung

d erMembra n,a ls z u ihrem Schutze ,

z um Träger ihrer Ernä hrungsgeb i ld e , so w ie z u versch iedenen a nderen Zw ecken dienen.

Ungea chtet ihrer Za rtheit stellen a ber doch d ie d ie beidenFlächen d erMembra na propria deckenden Gew ebsla gen hä ut ige Ge

1 2

bilde d a r,w elche nur in ihrer Tota litä t dunner erscheinen

,und

demna ch unterscheidet ma n a m Trommelfell e 3 P l a t t e n (a uchHä ute, Schichten oder La gen „la yers

“ gena nnt) , w elche na ch ihrerA nordnung a ls ä u s se r e , m i t t l e re u n d i nn e r e na ch ihrer histologischen Bescha ffenheit a ls C u t i s oder D e rm i s s c h i c h t e (d ermoid la yer der Englä nder) , a ls fi b rö s e S c h i c h t e (fibrous la yer,Membra na propri a ) und a ls S ch leimh a utsch ich te (mucous la yer,membra na mucosa ) bezeichnet w erden.

A ) A e u s s e re o d e r D e rm i s s c h i c h t e (Cutissch ich te, Dermoid la yer) . Wa hrend d ie a lten Ana tomen im Allgemeinen d er A nsicht w a ren

,da ss d ie äussereLa ge d esTrommelfells einzig und a llein

a us mehrfa ch geschichteter Epiderm is bestehe , ha ben d ie neueren

Untersuchungen d a rgetha n, da ss sämmtl iche Formelemente, w elched ie oberflä chliche Auskleidung d es ä usseren Gehörga nges in dernä ch sten Nähe d es Trommelfells constituiren ,

a lso sämmtl iche Ge

bilde d er Derm is,a n d er Zusa mmensetzung d er ä usseren S chichte

d es Trommelfells Thei l ha ben.

So findet ma n a lso unter d er vom äusseren Gehorga nge sichunmittelba r a uf d a s Trommelfel l fortsetz enden Epidermis

,w elche

leicht in Form einer festerenMembra n vom etw a s ma cerirten Trommelfel le a bhebh a r ist , und w elche

,fa lls ma n ein ga nzes Gehör

orga n ma cerirt , ihre Continuitä t m it d em Ep id erm isbeleg d es

ä usseren Gehörga nges da durch zeigt,da ss d er ga nze Epidermis

überzug,sow ohl vom ä usseren Gehörga ng , a ls a uch vom Trom

melfel l,in Form eines sogena nnten C ul d e sa c hera usgehoben w er

den ka nn,da nn a uch a ndere Elemente d er C utis

,w ie : Binde

gew ebe,ela stisches Gew ebe, Gefä sse und Nerven in d er unter d er

Epidermis vorfind l icben dünnen Dermi ssch ich te d es Trommelfells.

Diese eigenth iiml ichen Cntiselemente ha lten d ie Regel, w elchesie bei ihrem Fortschreiten von d er ä usserenMündung d es Gehörga nges na ch innen h in befolgen, und w ona ch sie im a l lgemei

nen um so spärlicher w erden, je mehr sie na ch innen vordringen

,

a uch a m Trommelfelle ein. Demna ch müsste ma n a n d er a ussersten Peripherie d es Trommelfells d ie Gew ebe d er Derm isschich teviel reich l icher

,a lso d ie Derm isla ge uberh a upt viel mä chtiger vor

finden,a ls im Centrum. Allein in d er nä chsten Nähe d es H a m

mers w ird d ie Dermissch ichte w ieder d urch von d er oberen Wa ndd es Gehörga nges in reichlicheremMa sse hera bz iehendes Gew ebein seiner Struktur verstä rkt.

Im ga nzen ist d ie Cuti a ph tte sehr za rt Zw a r sieht ma n a n

d er ä ussersten Grenz e des Trommelfells, dort w o es im sogena nn

1 3

ten Sulcus tympa nicus inseri rt , ma ssenha ftes Bind egew ebe a ngesa mmelt, w elches d en sogena nnten A nnulus tend inosus, d en Sehnenring da rstellt , a llein dieses Gew ebe entsteht gleichsa m a us dem

Knochen und la ssen sich dessen Züge nur spärlich in d er eigent

lichen Dermis des äusseren Gehörga nges und a uch nur in ver

hä ltnissrnä ssig geringer Qua ntitä t in d er Schleimha ut d er Trommelhöhle verfolgen. Es la ufen d ie Elemente d es Annulus tendenosus

,w elche sich a us d er Beinha u t d es Knochens sa mmeln

, und

z um Theile a us d em Knochen selbst entspringen,na chdem sie in

verschiedener Richtung sich gegenseitig durchkreuzt ha ben,nur

spä rl ich über d ie äussersten Rä nder d es S ulcus hina us fort,w es

ha lb ma n a uch bei d er Besichtigung vom ä usseren Gehorga ng a us

diesen Sehnenring fa st ga r nicht beoba chten ka nn. Da s eigenthüm

liche Gew ebe d er Derm issch ich te d es Trommelfells hingegen lä sstsich nicht bloss in d en S ehnenring hinein ,

sondern a uch überseinen Ra nd hina us in d ie Derm isa uskleid ung d es äusseren Gehör

ga nges verfolgen, z um Bew eise , d a ss es da her z umeist seinen Ursprung nimmt.

D a s Gew ebe d er Dermissch ich te h a ngt ubrigens m i t d er unterihr liegenden sogena nntenMembra na propria äusserst innig und

fest zusa mmen, so zw a r,d a ss ma n nur m itMühe im S ta nde ist

,

da sselbe von d erMembra na propri a selbst z u trennen. Es gelingta ber doch , besonders bei d er Präpa ra tion von innen her

,d ie bei

d en Pla tten a uch a uf grosse S trecken los z u ma chen . V on a ussen

her ist d ie Prä pa ra tion schw erer, d a gelingt es ka um a n einemQua dra nten d es Trommelfells loszulösen, und bei dieser S chw ierigkeit ist es begreifl ich, w a rum d ie ä lteren Forscher d a s eigentlicheGew ebe der Dermis nicht näher ka nnten, indem sie , d a es ohneb in sehr dünn und schutter ist , es a ls d erMembra na propriaa ngehörig betra chtet h a ben.

Obw ohl d ie Elemente d er Derm issch ich te s ich a n d er Peri

pherie d es Trommelfells a n und für sich in grosserer Qua nti tä tvorfinden

,fä llt doch bei d er Untersuchung z umeist ein zieml ich

mä chtiger und breiter Gew ebsz ug a uf,

w elcher von d er oberenWa nd d es ä usseren Gehörga nges a uf d a s Trommelfell übersetz t,um ungefä hr in derMitte desselben na ch d em Verla ufe d es Ha mmers na ch a bw ä rts z u ziehen.

D ieser Gew ebsz ug bietet ma nche Eigenthuml ichkeit, d ie fürd ie pra ktische Ohrenheilkunde von Wichtigkeit ist und da her hiernicht überga ngen w erden da rf.

1 4

N immt ma n a n einem Trommelfelle von innen her d en H a mmer vorsichtig und ohne d ie Derm issch ich te a n d er I nsertionsstel le

dieses Knochens z u trennen w eg ,und prä p a rirt ma n da nn unter

Wa sser d ie S ch leimh a utsch ichte und d ie Propria,

sow ie a lle m itdieser in Verbindung stehenden Thei le bis a uf d ie Dermissch ich te

a b,

w a s m it Hilfe d er Pinzette und Na deln,

w enn a uch etw a smühsa m

,dennoch gel ingt

,so bleibt a m Obj ectgl a s d ie Derm is

schichte zurück und d a bietet sich folgendes Bild d a r.

A m obersten Abschnitte d er Derm issch ich te bemerkt ma nmit breiter Ba sis einen Gew ebsz ug beginnen, w elcherin seinem w eiteren Verla ufe na ch a bw ä rts sich etw a s verschmäch o

tiget,

um da nn in d er Richtung d es Ha mmergriffes b is a n d ie

Stelle hera bz uziehen, w o sich d a s untere Ende d es Grif1'

es befin

d et . Hier nun w indet sich dieses Gew ebe in na hez u kreisförmigenZügen um d a s Griffende

,stra hlt a ber nicht ga nz na ch d er Peri

ph erie a us,sondern verl iert sich thei lw eise

,indem es zurücklä uft

,

in d em gleichen Gew ebe d er a nderen Seite w ieder.

Diese F a serz iige ,w elche a lso zunä ch st d em H a mmergrifi

'

e

liegen ,sind , w ie d a sMikroskop und a uch d a s freie A uge lehrt

,

d ie Tra ger d er grösseren Gefä sse und Nerven d es Trommelfells,

w elche zumeist d en H a mmergrifl'

in seinem Verla ufe begleiten.

D a s Ga nze m a cht d en Eindruck a ls gingen d ie Fa sern ,w elche

von der oberen Gehörga ngsw a nd a uf d a s Trommelfell hera bstei

gen, in zw ei gesonderten, pa ra llel nebeneina nder verla ufenden Zü

gen in d er Gegend d es Ha mmers na ch a bw ä rts b is in d ie Nä hed es Griffendes

,um sich dort z u trennen und diesen z u umkreisen.

Da s Gew ebe d er Derm issch ich te ist a uch a n d er Peripherie,w i e früher gezeigt

,in ziem l icherMenge vorfind l ich ; a ber selbst

hier v erthei l t es sich ungleichmä ssig ,so zw a r , da ss a m oberen

Segmente d es Trommelfells mehr Gew ebe v om äusseren Gehörga nge a us a ufda sselbe übergetreten ist, a ls in d en übrigen Theilen. Dieses von d er oberen Wa nd d es Gehörga ngs a uf d a s Trommelfel l überstreichende Gew ebe verstärkt da nn a uch noch in la n

gen Zügen, in derMitte d es Trommelfells hera bsteigend , in d erGegend d es Ha mmergriffes d ie Derm isp la tte, w ora us nothw end igerWeise folgt, da ss d ie Derm issch ich te a m dünnsten zw ischen d emperipheren und centra len Thei le d es Trommelfells a ngetroffenw erden musse .

Diesem a na tomischen Befunde entsprechen ma nche Erscheinungen a mK ra n

ken. S o seh en w ir im Beginne d er Trommel fel lentz iindung ,w enn d ie Dermis

schichte ergriffen ist, d ie I njec tionsröthe und d ie S chw el lung a n d er Periph erie

1 5

und lä ngs d es Verla ufes d er la ngen von oben na ch unten im Centra l thei le her

a bz iehenden Gew eh szüge a m stärksten entw ickelt. S o sehen w ir a uch z umeist,

da ss z u Ende der Entzündung gera de a n diesen S tel len d ie Röth ung und S chw el

lung sicb noch eine Zei t la ng erhä l t , w a hrend d ie i ibrigen Thei le d es Trommelfelles bereits w ieder ihre frühere gra ue Fa rbe erha lten ha ben 1 1 . s. w .

B . E i g en e P l a t t e , fi b r o s e S c h i c h t e (Membra na propria

,fibrous la yer) . D ie mittlere S chichte d es Trommelfells bildet

d ie sogena nnteMembra na propria . S ie ist im Allgemeinen festera ls d ie ä ussere und innere Pl a tte , indem sie a n und für sich inihrer Ha uptma sse a us viel resistenteren Formelementen zusa mmen

gesetzt ist a ls d ie Derm is und S chleimh a utsch ich te. S eit Wha rtonJones w eiss ma n , da ss d ieMembra na propria selbst w ieder a uszw ei unter Wa sser leicht trennba ren Schichten besteht , w elchena ch der Ha uptrichtung ihrer F a serz uge a ls Ra d i ä rfa s e r und

K re i s fa s ers c b i c h t e beschrieben w erden Die Ra d iä rfa ser

schichte,a uch kurzw eg Ra d iä rsch ich te gena nnt, l iegt na ch a ussen

,

grenzt a lso a n d ie Dermissch ich te , d ie K reisfa serscb ich te,a uch

Kreissch ich te l iegt na ch innen und grenzt a n d ie Schleimha utpla t te.

Formelemente d erMembra na p ropri a .

Gena uere K enntniss uber d ie H a up tbesta nd thei le derMembra na propria verscha fften uns zuerst T o y n b e e , v . T r ö l t s c h und

Ge r l a c h durch ihre a usgezeichneten diesbezüglichen Arbeiten,d ie

w ir,w a s ihre A nga ben über d ie Formelemente a nla ngt, vol lkom

men bestä tigen können. D ieMembra na propria d es Trommelfellsbesteht in ihrer Ha uptma sse a us Bindegew ebe (Ta f. II., Fig. w el

ches na ch J . Ge r l a c h „gleichsa m d ieMitte zw ischen d em gew öhnl ichen fibril l irten und dem homogenen Bindegew ebe von Reicherthä lt“ . Die Fa sern sind breit

,besitzen „scha rfe a ber za rte

Contouren , w elche d ie vollkommen homogene durchscheinendeSubsta nz d er Fa ser z u beiden Seiten begrenzen. A uch nicht d iegeringste Spur von Fibrillen , w elche d ieselben a ls feine Binde

gew ebsbünd el ch a ra kterisiren w urden,ist a n diesen Fa sern na ch

1 . c S . 5. „the proper membra ne is fibrous, a nd ca n be d iv ided into tw o la yersthe ow ter of w hich consists of ra d ia ting fibres, w hich run from th e c ircum

ferencs tow a rds the centre , to be inserted into the h a ndle of the ma l leus a longits w hole extent ; the inner la yer is less distinct ly fibrous , though , w hen torn,

it does indica te a fibrous disposition , bu t tha t in a d irect ion opposite to the

former.

1 6

1 veisba r. Dieselben la ufen pa ra ll el neben eina nder,ha ngen a ber

hä ufig m it eina nder zusa mmen , w odurch ein Fa sernetz mi t längl ichen

,oben und unten spitz zu la ufenden

,übrigens sehr schm a len

Lücken entsteht,in w elchem a ber d ie Richtung d er Fa sern trotz

d er netzförm igen Verb indung eine sehr bestimmt a usgesprocheneist “

. (G e r l a c h .)Diese Richtung w ird

,w ie schon v. T r o l t s e h richtig bemerkt

,

erst da durch kenntlich,da ss gleichsa m d ie Resul ta nte mehrerer

neben eina nder la ufender Fa sern ins Auge fä llt.Schneidet ma n diese b a nd a rtigen Fa sern senkrecht a uf ihre

La ngsa xe durch, so erscheint d ie Durchschnittsfl a che m it rundlichova ler

,scha rfer Contour und es ma cht unter d emMikroskope d en

Eindruck,a ls w ä re diese Durchschnittsflä che mä ssig convex . Na ch

Gerla ch ist d ie Durchschnittsflä che la ng und breit.Diese Fa sern erinnern sehr a n d ie gla tten Muskelfa sern

,für

w elche sie a uch Evera rd Home hielt,ohne da ss sie es w irklich

w ä renWenn m a n d ie Fa sern d erMembra na propria unter d er Lupea w eina nd erz ieh t

,so fä llt es a uf da ss sie immer w ieder d ie Nei

gung ha ben in ihre frühere La ge z uruckz ukch ren ,w odurch sie

ihren hohen Gra d von E la stic itä t verra then. A nderseits bemerktma n na ch geschehener I sol irung bei gena uer Beoba chtung a n d en

Rä ndern e i n z e l ne r solcher Fa sern spindelförmige Körperchen,

w elche na ch beiden Enden in feine Fä dchen a usla ufen und in ihremm ittleren Theile w ie gra nul irt erscheinen (Ta f. II. Fig. Es sinddies j u n g e B i nd ege w e b sk o r p e rc h en ,

w elche in d en obenbeschriebenen länglichen Lücken zw isehen d en Fa sern eingela gerterscheinen und a uf d ie w ir w eiter unten a usführlicher eingehenw erden.

Beha ndelt ma n d ie ba nd a rtigen Fa sern d erMembra na propria m i t Essigsä ure, so kommen, w ie G e r l a c h zeigte

,zw ei ga nz

verschiedene B i lder z um Vorschein , je na chdem d a s mit Essig

säure beha ndelte Prä pa ra t einen Längs oder einen Querschnittd er Fa sern da rstellt.

Dem Wesen d es B ind egew nbes entsprechend bringt d ie Essig

sa ure immer e in Aufquel len d es ( l b iectes hervor, w obei es bed eu

On the st .ucture und na ss o f the 1ne 1nhra ma tymp . of the ca r. Phy losoph ie .

Tra nsa ctions V ol . "C . S . 1 1 800 .

2

) Im Trommelfel l d es Froselw s lind en s ic h gl a tte (Leydig. )

1 8

soferne d a s Trommelfel l da nn a uch d em d er niederen Th iera rtcn

(Vögel) nä her steht.V. T rö l t s c h gibt a n , a n Durchschnitten kindl icher Trommelfelle mehr

ma ls eine consta nte Bez iehung z w ischen d en B ind egew ebskörperchen und d em

Ep ithel gefund en z u ha ben „so da ss es a ussa h, a ls ob d a s Epithel d er Innenflüche d es Trommelfells Fortsä t z e in d a s eigentl iche Gew ebe h ineinsenkef, oderd ie Ra mifica t ionen d er B ind egew ebskorperch en in d i rectsm Zusa mmenh a nge stün

d en mi t d en Ep ith d z el len. (Ana tomie d es Ohres , S . 40 )

D ie spindelförmigen K orperchen sind nichts a nderes a ls d ie

Kernfa sern von H e n l e , oder Bind egew ebskörperch en na ch V i rc h e w oder sogena nnte Sa ft oder Bildungszel len Köllikers. S ie

sind l a ng,ihr m ittlerer breiterer Thei l na ch G e r l a c h

bis la ng und brei t. Der Durchmesserd er Auslä ufer betra gt unter

Wenn ma n Längs und Querschnitte d erMembra na propriadurch einige Zeit m it 20p rocent iger Sa lpetersa ure beha ndelt , bekömmt m a n sehr schöne isol irte

,a ber nie sternförm ige Körper

chen ; und beha ndelt ma n solche Schnitte 24 Stunden la ng m itEssigsa ure

,erhä lt m a n isol irte Körperchen ,

a n d enen m a n a ber

d ie Fortsä tze nicht mehr w a hrnimmt,

und w elche nur a ls Kerneerscheinen

,d ie a n und für sich d er a uflosenden Wirkung d er

Essigsäure w iderstehen.

Beh a ndelt m a n d ie Pra p a ra te d erMembra na propria mit

Ca rm ina mmonia k,

so erscheinen,

w enn ma n Lä ngsschnitte d erMembra na propria z u diesen Versuchen genommen h a t, d ie spind elförm igen B ind egew ebskörperchen sehr deutlich, indem sie sichintensiver a ls d ie gew ohnl ich bl a ssroth bleibenden ba nd a rtigenFa sern fä rben . H a t ma n a ber Querschnitte d erMembra na propria z um Versuche benützt

,so erscheinen d ie sternförm igen Kor

perchen a n denselben nicht. Lä sst ma n a ber a uf d ie so beha ndelten Prä pa ra teEssigsa ure einw irken

,so sieht ma n d ie b a nd a rtigen

Fa sern ihre rötb l iche Fa rbe mehr und mehr einbüssen, und w enn

sie nicht sehr intensiv gefä rbt w a ren,vollkommen fa rblos w erden,

da gegen kommen sow ohl a m Längsschnitt d ie spindelförmigen a ls

a uch a m Querschnitt d ie sternförm igen Körperchen mi t dunkelrother Fa rbe z um Vorschein ,

w obei besonders d er m ittlere Theildi eser Körperchen intensiv roth gefä rbt erscheint . Entzieht m a nna ch Gerla ch solchen mit Essigsä ure beha ndelten Fa rbstoffpra p ara ten durch a bsoluten Alkohol d a s Wa sser

,so la ssen sich d ie

gefä rbten ,spindelförmigen und sternförm igen Körperchen in C a

na d a ba lsa m im getrockneten Zusta nde conscrv iren.

l 9

Bevor w ir a ber jetzt d ie Anordnung d er Fa sern d erMembra na propria

,sow ie deren Beziehungen z u d en a nderen Trommel

fel lgeb i lden näher schildern,müssen w ir einen Blick a uf jene

Gebilde w erfen, a us w elchen d ie Fa sern d er fibrösen Pla tte selbst

entw eder entstehen,oder m it w elchen sie sich a n ihrem Ende in

Verbindung setzen. Es sind d i es d er S e lm en r i ng des Trommelfells und ein K n orp e l geb i l d c , w elches im Trommelfel le selbsteingela gert ist

,besonders z u d en H a mmerthei len in na her Bez ie

hung steht,und d a s ma n b is jetzt nicht ka nnte.

a ) Sehnenring.

A ls K norpelring (a nnulus ca rtila gineus) beschrieben d ie Altenein Gebilde

,dessen w a hres Wesen uns erst Arnold a ls S eh n en

r i ng,a uch Ri ngw u l s t (a nnulus tend inosus) kennen lehrte, und

w elches ein im V erhä ltniss z um übrigen Trommelfel l dickes, a us

ma ssenha ften Gew ebsclementcn bestehendes, na hezu d em peripheren Trommelfel lra nd e in d er Form entsprechendes Gebilde d a r

stellt, w elches gleichsa m d ie Verb ind ung zw ischen d em Ra nde d esTrommelfells und d em inneren Ra nd e d es äusseren Gehörga ngesverm ittelt. Der innere Ra nd des ä usseren Gehörga nges ist , w ie

schon früher (S. 3) erw ä hnt , a n mehr denn zw ei Dritteln seinesmeist unregelma ssig el liptischen Umfa nges (vorne , unten und

hinten) ziem lich tief gefurcht, und nur a n einer verh a l tnissma ssigkleinen Stelle (eben) einfa ch . So w eit nun d ie Furche d es inneren Gehörga ngra nd es reicht, sehen w ir d en S ehnenring a uch sta rkentw ickelt, a n d em oberen Theile d es Ra ndes hingegen ist er ka uma ngedeutet

,w o da nn d ie Gew eb sc lemente von d er ä usseren und

inneren Wa nd d es Gehörga nges sich unmittelba r a uf d a s Trommelfel l fortsetzen können.

V on einem Sehnenringe ka nn demna ch nur in d emselbenUmfa nge d ie Rede sein

,in w elchem w ir früher von einem Pa uken

ringe (S . 1 ) gesprochen ha ben ,und ma n w ird sich a uch umsonst

bestreben,a m hinteren oberen A bschnitte des betreffenden Gehör

ga ngra nd es einen solchen z u suchen.

Der S ehnenring, von w elchem noch Wh a rton Jones sa gt, er

sei fibrös oder knorplig l iegt nur mit seiner Ha uptma sse in d erFurche a m Annulus tympa nicus

,und d a

, w ie ma n sich bei Be

l . c . S . 5. „the circumference of the membra na tymp . is formed of a thick,firm, l i g a m e n t ou s o r c a rt i l a g i no u a ring

“.

20

sicht igung mehrerer Schläfebeine leicht überzeugen ka nn ,d ie

beiden diese Furche begrenzenden Lefzen nicht übera l l gleichw eit gegen d a s Lumen d es Gehörga nges vormgen, so w ird a n d er

einen oder a nderen Ste lle ba ld mehr, ba ld w eniger d es Ringw ulstesvon d en Knochensäumen verdeckt

,w a s da nn ma cht, da ss ma n bei

Besichtigung vom äusseren Gehörgä nge oder Trommel höhle a us

vom Sehnenringe ebenfa lls ba ld meh r,ba ld w eniger sieht. Meist

ist d a s V erhä ltniss so, da ss d ie Substa nz d es Sehnenringes mehrgegen d ie Trommelhöh le h in frei bleibt

,von Seite d es Gehör

ga nges a ber verdeckt w ird. Da durch springt er m itunter (bein iederer innerer K nochenlefz e des Su lcus tympa nicus) gegen d ieTrommel hohle h in lä ngs seines ga nzen Umfa nges vor, so da ss er

,

w ie Gerla ch sa gt, „gegen d a s Trommelfell in einen ka mm a rt igen

Vorsprung übergeht“ . Immer ist d ies nicht d er Fa ll,und es gibt

Gehörorga ne genug,w o ma n bei Besichtigung d es in situ na tura l i

befindlichen Trommelfells von d er Trommelhöh le a us vom S eh

nenring fa st ga r nichts bemerkt.Der Sehnenring besteht bloss a usWeichgeb i ld en, w elche so

unregelmä ssig v erfilz t erscheinen,da ss d ie Anga ben m a ncher A u

toren, a ls könne ma n in seinem eigenen Gew ebe eine Anordnungder Fa sern in ra d ia rer und c irculärer La ge erkennen

,durcha us

unrichtig sind . Da s Gew ebe ist so sehr v erfloch ten ,da ss es bei

bedeutendem Zeit undMühea ufw a nd ka um gelingt , eine etw a slängere Fa ser z u entw ickeln , und Durchschnitte ,

seien sie von

frischen oder getrockneten Prä pa ra ten, geben ebensow enig irgendein bestimmtes Bild von d er Anordnung seiner Fa sern .

Hingegen la ssen sich d ie Fa sern d er ra d iä ren Schichte d erMembra na propria sehr leicht in d en Ringw ulst hinein verfolgen ,

und ebenso ka nn ma n in d er d em Trommelfelle zunä chst gelegenenPa rtie a n gelungenen Durchschnitten noch Fa sern von bogenför

miger Richtung, d er C irculä rsch icbte derMembra na propria a nge

hörig,w iedererkennen.

b) Knorpelgebil de im Trommelfel l .

Zu d en Gebilden, w elche sow ohl z urMembra na propria a ls

a uch und zw a r ga nz besonders z um Ha mmer in na her Beziehungstehen, w elche a ber b is jetzt d en Forschern ga nz unbeka nnt blie

ben,zä hlt jenes K norpelgeb i ld e w elches im Trommelfelle d em

Verla ufe d er H a mmerthei le entsprechend eingebettet liegt und ,

w ie w ir w eiter unten sehen w erden ,m it d em Ha mmer a uf eine

ga nz eigene Weise verbunden ist.

21

Da rstel lung d es K norp elgeb i ld es .

Wenn ma n a n einem a us dem Gehorga ngsra nd e vorsichtighera usmäpa rirtcn Trommelfell

,w elches ma n noch m it d em a us

d er Trommelhöh le gelösten Ha mmer in Verbindung liess,diesen

von d er inneren Trommelfel lflä che a us besich tiget , so bemerktma n

,da ss er seiner ga nzen Länge na ch so w eit er m it d em

Trommelfel le in Verbindung steht,von dessen Ha uptsubsta nz

eigentlich nur bis a uf etw a ein Drittel seiner beiden Griffflä chen v on

a ussen her umgeben ist, w a hrend d er Rest d ieser Flä chen,a lso ihre

inneren zw ei Dri ttel und d ie innere Ka nte bloss von d e r dünne nS c h l e im h a u t überzogen w erden

, sonst a ber gew isserma ssen freiin d ie Trommelhöhle hineinra gen. D a s Ga nze h a t d a s Aussehen,a ls w ürde sich d er Ha mmer von innen her a n d a s Trommelfelletw a s stärker a nlehnen, und a ls diene d ie Schleimha ut hier nurda zu

,ihn in dieser Position festzuha lten.

Na ch d er Form d esHa mmers muss es geschehen, da ss, w enn er

sich mit d er ga nzen Länge d es Griffes, mi t seinem kleinen Fortsä tzeund einem Thei le d es Ha lses a n d em Trommelfelle a ngeheftet befindet , einzelne Theile d erMembra n a uch ba ld mehr gegen d enä usseren Gehörga ng gedrängt, ba ld mehr gegen d ie Trommelhöhlegezogen erscheinen müssen, indem j a , w ie beka nnt

,d er Ha mmer

im Allgemeinen einen w inklig geknickten Röhrenknochen d a r

stellt (8 . S . d sssen unteres Segment (Griff) mit seinem oberenfreien Ende (kleiner Fortsa tz ) w eiter gegen d en äusseren Gehörga ng ra gt a ls mit seinem unteren Ende ; er w ird a lso a uch obenw eiter d a s Trommelfell gegen d en Gehörga ng drängen , unten es

w eiter mit sich na ch innen ziehen ; Verhä ltnisse, über d ie w ir spä

ter d es A usff1 hrlicheren sprechen w erden.

Wenn d er Griff des Ha mmers (kleiner Fortsa tz m it inbegriffen) w ä hrend seiner Befest igung a m Trommelfell von dessenGebilden von a ussen (ä usserem Gehorga ng) her nur a uf ungefährein Drittel seiner Flä chen umgeben w ird

,muss er na ch innen

seiner ga nzen Länge na ch einen ka ntigen Vorsprung bilden,und

bei Besichtigung dieses Verhä ltnisses überzeugt ma n sich sehrle icht

,da ss d ie Schleimha ut, indem sie d en dünnen U eberz ug für

d ie H a mmerthei le l iefert , a n der inneren Trommelfel lfl a che b is

ga nz kna pp a n d ie innere Fläche d es Ha mmers a nlä uft, sich da nna uf d a s innere

,von d er übrigen Trommelfel lsubsta nz nicht um

grifl'

ene Segment d er Flä che begibt, diese und d ie Ka nte bekleid et

,um soda nn , na chdem sie d ie jenseitige Fla che d er H a mmer

22

theile uberz ogen h a t , w ieder kna pp a m Knochen a uf d a s a ndereTrommelfel lsegmcnt überzugehen.

Löst ma n nun a n d em w ie fruher pra p a rirten Trommelfelle,indem m a n es m i t einer Pinzette a m Kopfe d es m it ihm in V er

bindung stehenden Ha mmers fa sst , durch Schnitte , d ie m a n vora l lem längs d es Griffes und Ha lses kna pp a n ihrem U eberga nge

a uf d ie H a mmerflä chen durch d ie Schleimha ut ma cht , vorsichtigd en Ha mmer a us seiner Verbindung m it d em Trommelfell

,w obei

m a n nur noch a n d em unteren Ende d es Grifi'

es d ieWeich thc i lcdurch vorsichtiges Scha ben a m Knochen m it etw a s mehrMuhew egbringt , w ä hrend a n d en übrigen Stellen ka um eine lockereVerbindung zw ischen Ha mmer und Trommelfel l gefunden w ird

,

so ka nn ma n d en Ha mmer einfa ch w egnehmen,und ma n h a t da nn

Gelegenheit , a uch jene Pa rtien d es Trommelfells z u stud iren,

w elche ma n b is jetzt nicht ka nnte , w iew ohl sie,w ie d em Fa ch

m a nne ba ld ersichtlich sein w ird,von höchster Wichtigkeit sind .

A n d em na ch der früher a ngegebenenMethode prä p a rirtenTrommelfelle sieht m a n

,soba ld d er H a mmer w eggenommen ist

,

schon mit freiem Auge, und m a n überzeugt sich a uch verm ittelstd er Beta stung, da ss gera de a n jenen Stellen

,w o im N orm a len d er

Griff und kleine Fortsa tz d em Trommelfelle entgegenstehen,dieses

viel sta rrer erscheine, und schon d a s Aussehen v errä th d em ge

ubten Auge, da ss h ier a uch a ndere Formelemente in d ie Zusa mmensetz ung d er Substa nz eingehen a ls d a s a n a nderen Stellenvorfind l icbe fa serige Gew ebe d es Trommelfells.

Betra chtet ma n nun a ber d a s Ga nze unter d er Lupe, so er

kennt m a n ga r ba ld , d a ss d er erw ähnte Thei l d es Trommelfel lse in knorpliges Geb ilde von bestimmter Form z ur Grundla ge h a t

und dieses ist es , m i t d em w ir es hier zunä chst z u thun h a ben.

D a s knorplige Gebilde d es Trommelfells (Ta f. II. F ig. 1,k Ic)

ha t im Ga nzen eine tief rinnenförm igc Gesta lt. Diese Rinne ist a moberen End e (uber d em kleinen Fortsä tze) geschlossen , so da ssdieses Ende gleichsa m eine knorplige Ka ppe da rstellt

,w elches d en

kleinen Fortsa tz gleichsa m deckt ; d a s untere Ende hingegen istoffen und indem es sich na ch und na ch immer mehr v crfla ch t

,

geht es in d ie Substa nz d es Trommelfells über.Da s knorplige Gebilde beginnt a lso a ber d em kleinen Fort

sa tz und ra gt b is a uf etw a Mm . unter d a s Grifl'

end c hera b .

Zu beiden Seiten d es Griffes ra gt es b is na hezu ein Drittel seinerFlä chen ( a n d er hinteren w eiter), w o es sich da nn a uf d ie gleichz u beschreibende Weise mi t di esen verbindet.

23

Im Ga nzen entspricht d a s K norpelgeb i lde , freilich in ent

gegengesetz ter Richtung , in seinen Ha uptformen immer d em m i t

ihm in Verbindung tretenden H a mmerthei len und es sprechensich a uch demzufolge indiv iduelle Verschiedenheiten d er letzterena n d em Knorpelgeb i lde a us. So sehen w ir in d en Fä llen

,w o d er

kleine Fortsa tz sehr spitz a usläuft . D a s obere Ende d er Rinnesehr tief

,w ä hrend es in a nd eren Fa llen w ieder sehr seicht d em

ka um a ngedeuteten kleinen Fortsä tze entsprechend gefunden w ird .

So bietet a uch d ie äussere Contour Verschiedenheiten,

w ona chsie m itunter durch eine einfa che schiefe Linie gezeichnet w erdenka nn, ein a nderesMa l w ieder

,von d er äusseren Trommelfel lfla che

besehen, d a s obere Stück, w elches d em kleinen Fortsä tze entspricht,

m it dem unteren,w elches d em Griffe entspricht

,einen einfa l lenden

Winkel bildet u . s. w .

I n einzelnen Fä llen schien es mir, a ls hänge d a s untere, d em

Griffe entsprechende mit d em oberen, d em kleinen Fortsä tze ent

Sprechenden Stück dieses Knorpelgeb i l d es durch Bindegew ebezusa mmen. Immer ist d a s gew iss nicht d er Fa ll .Ma n ka nn a n d em

Knorpelgebi ld e eine ä u s s e r e Convexe , und eine i nn e r e,a m

oberen Segmente na ch A rt einer Gelenkspfa nne a usgehöhlte, a m

unteren der Länge na ch gefurchte Flä che unterscheiden.

D ie kla mte A nscha uung ka nn ma n sich von d em Verhä ltniss d er Furche und d en Formen der Knorpelrinne überha uptverscha ffen, w enn m a n sie a n senkrechten Durchschnitten a uf d ie

Lä ngsa xc d es Knorpels stud irt .Ma n sieht d a nn,da ss d er Knor

pel a m obersten d em kleinen Fortsä tze entsp echenden Stückea m mä chtigsten entw ickelt ist, so w ie a uch dort d ie grössten und

schönsten Knorpelzellen " besonders in dessen Centra l theile ge

funden w erden. Am untersten,d em Griffe entsprechenden Stucke

hingegen ha ben d ie Zellen mehr d ie Form von jungen Knorpelzellen, sind a uch zumeist zw ischen d en Fa sern d er übrigen Trommelfel lsubsta nz eingela gert, so da ss nur a m obersten Stücke d erCha ra kter d es Hy a l inknorpels erha lten ist. I n Ta f. II, Fig. 6 siehtma n bei k d en Knorpel, bei p d ieMembr. propr.

,bei d d ie Der

mis a n einem na he d em Griffende geführten Durchschnitte.

A n der bezeichneten Stel le w ird beimMenschen noch na hezueinenMm . tiefer a ls d er Grifl

'

reicht , Knorpel im Trommelfel legefunden

,nur müssen d ie Fa sern d er Trommelfellsubsta nz a m

unteren Theile oft a useina nder gezogen w erden,um di e Knorpel

zellen z u sehen.

24

B is jetz t ha be ich bei meinen U ntersuchungen dieses Gebi lde a usser beimMenschen a uch im Trommelfel l d es Pferdes, d es Rindes, des S ch a fes, d es S chw eines, d es Fuch sen, d es Iltis, des R a sen, d es K a ninchens , d es Hundes

,d erMa us ,

der K a tz e und d er Ra tte gefunden. V erbä ltnissmässig sehr gering entw ickelt sa h

ich dieses Knorpelgeb i l d e beim Pferd e.

Bei d en Vögeln deutet ein frei lich ga nz a nders geformtes Knorpelgebi ld e,w elches im Trommelfelle eingebettet liegt und z ur Verbindung mi t d em einz igen

Gehörknochen, d cr Columella dient , a uf eine Ana logie.

B efes t igung d es K norp elgeb i l d es im Trommel fel le.

D a s oben beschriebene Knorpelgebilde ist a uf eineWeisein d er Substa nz des Trommelfells befestiget , w elche gena u ge

ka unt sein muss , indem di ese K enntniss z ur Erklärung ma ncherkra nkha fter objectiver Erscheinung a m Trommelfell beiträ gt. Es

w ird nämlich dieses Gebilde im Trommelfelle in seiner La ge er

h a lten, nicht bloss durch Bindegew ebe, w elches der Derm issch ichtedes Trommelfells a ngehörig, und von der oberen Wa nd des a us

seren Gehörga nges a uf d a s Trommelfel l nbergeht , sondern a uchdurch di e Fa sern d erMembra na propria und durch eigenes Binde

gew ebe, w elches zumeist von d er oberen Pa rtie d es Ringw ul stesh ierher zieht.

B is jetzt liess ma n d ie F a serz uge d er Cutis von der oberenWa nd d es Gehörga nges z ur Consti tuir ung d er Dermisp la tte in ein

fa chen Längsz iigen a uf d a s Trommelfell hera bsteigen. Ma n stel ltsich d ie S a che einfa ch so vor , da ss von d er oberen Gehör

ga ngsw a nd die Fa sern a uf d a s Trommelfell ubersetz en und da ss,

indem sie im w eiteren Verla ufe na ch a bw ä rts na ch beiden S ei

ten h in sich a l lmä l ig verlieren endl ich bloss d ie m ittleren Zügea uf dem H a mmergriffe hera bla ufen. A uf d iese Weise musstend ie Cutiselemente a n d em obersten Theile d es Trommelfells a m

za hlreichsten gefunden w erd en, w ä hrend, je w eiter na ch a bw ä rts

ma n na ch ihnen fa hndete , sie a uch desto w eniger za hlreich a n

getrofi'

en w erden mussten.

„Dieser Stra ng (von d er oberenWa nd d es ä usseren Ohrea na ls)

sa gt von Tröltsch, z ieht sich d em Ha mmergriff entla ng von obenna ch unten b is z um Umbo

,von w o a us a lle seine Besta nd thei le

in centrifuga ler Richtung sich a usbrei ten und verästeln“

Bei gena uerer Untersuchung überzeugt m a n sich a ber ba ld,

da ss dieses V erhä ltniss keinesw egs so einfa ch sei , und da ss d a sGew ebe, w elches von d er oberen Gehörga ngsw a nd a uf d a s Trom

Lehrbuch der Ohrenhei lkunde. I l l . A ufl. S . 37.

26

Aber a uch von d em in kreisförm igen Zugen d a s ka ppenförmige Stück umgebenden Bindegew ebe la ufen schw a che Zügegegen d a s vordere und h intere Segment d es Trommelfell s , und

a us d em so bescha fl'

enen eigenthüm l ichen Verla ufe d er von der

oberen Wa nd d es Gehörga nges a uf d a s Trommelfel l übergreifend en Elemente rcsul tirt da nn in d er Nä he der H a mmerthei le ein

B a nda ppa ra t,w elcher sow ohl z ur Befestigung des K norpelgebi ld es,

z ur Verbindung desselben m itd em Ha mmer und schliesslich a uchnoch z ur Verstä rkung d es Trommelfells, so w ie z um Trä ger seinerGefä sse und Nerven dient. Bei einer V ergrosserung von 1 00

lä sst sich d a s V erh ä ltniss gena u studieren,nur muss d a s Trommel

fel l von a llen Epiderm iszel len gut befreit sein.

D ie B ind egew eb sz uge, w elche von d en Rändern d es Knorpelgebildes noch a uf eine Strecke gegen d ie Peripherie d es Trommelfells a usla ufen

,h a t ma n früher a l lgemein noch a ls d ie End igungcn

d er Fa sern d erMembra na propria a ngesehen und m a n gla ubte,

da ss dieselben desha lb hier za hlreicher vorh a nden seien,w eil sie

in ihrem centripeta len Verla ufe, von d er Peripherie gegen d en

Ha mmer h in, endlich dort a ngela ngt,in einem bestimmten Ra ume

gedrängter a neina nder l iegen müssten,a ls dies a n d em periphe

ren Theile d es Trommelfells d er Fa l l ist. Bei gena uerer Besichtigung jedoch

,na mentl ich bei Zerfa serung betrefi

'

cnd er Stücke,gibt sich d a s richtige V erh ä l tniss da durch z u erkennen

,da ss m a n

zw ischen d en b a nd a rtigen Fa sern d erMembra na propria ein Bindegew ebe entdeckt

,d a s ma n bis a n seinem Ursprungsorte verfolgen

ka nn. Na ch a ussen bilden d ie Derm iselemente,

w elche von d er

oberen Wa nd d es ä usseren Gehörga ngs a uf d a s knorpelige Gebilde hera bgezogen sind

,w oh l d ie äusserste a ber, w ie w ir spä ter

sehen w erden,nicht d ie a lleinige Decke dieses K norpelgebi ld es,

indem d ie Fa sern d erMembra na propria a uch noch a n da sselbegela ngen.

Na ch innen w ird dieses knorplige Gebilde,

w o es ebend em Ha mmer entgegensteht , und m it ihm nich t enger v erw a ch

sen ist, von einem sehr za rten B ind egew ebshä utchen überkleid et,

zw ischen w elchem und d em H a mmer da nn eine geringeMengesynov iw rtiger Flüssigkeit sich befindet. A n einem senkrecht a ufd ie Pla tte d es Trommelfel ls durch dieses knorplige Gebilde gc

führten Durchschnitte ka nn m a n sich schon bei m inderer V ergrösserung v on d er Richtigkeit d es Gesa gten uberz eugen. D a ich beimeinen Untersuchungen ungleich häufiger zw ischen d em kleinenFortsä tze und dem obersten Griffende einerseits und d em obersten

27

Stücke d es Knorpelgebi ld es a ndererseits d a sV erhä l tniss in d er ebengeschilderten Weise gefunden ha be, muss ich a nnehmen

,da ss eine

solche D iscontinu itä t zw ischen diesen Gebilden d ie N orm sei,

w ä hrend eine innige Verw a chsung dieser Thei le unter eina ndera ls Abnormi tä t a ufgefa sst w erden muss. Diese Discontinuitä t be

ginnt übrigens schon eher d em kleinen Fortsä tze von d er ra uhenStelle a m Ha lse (Spina ) na ch a bw ärts , und gera de a m Ha lse istsie in d er Regel a m bedeutendsten. U ebrigens ist d ie Discentiunitä t sehr unregelmä ssig

,erstreckt sich einma l mehr, einma l w e

niger na ch a bw ä rts,ist einma l mehr a n d er vorderen

,ein a nde

resMa l mehr a n d er h interen Fla che d es Griffes stä rker, ge

w öhnl ich a ber doch deutl icher a n d er vorderen Grifi'

flä che kenntlich . Selbst in d en Fä llen, w o ich d en Knorpel schw erer vom K a e .

chen lesen konnte,zeigte mir d a s Vorha ndensein eines d em K nor

pel von innen her a ngew a chsenen B ind egew ebshä utchens, da ss d a sKnorpelgeb ild e nicht unmittelba rmi t d em Knochen verw a chsen sei .

D ie mehr oberflä chlich gelegenen fa serigen Elemente, w elchevon d er oberen Wa nd d es ä usseren Gehörga nges a usgehend

,über

d en Griff d es Ha mmers gegen d ie vordere und. hintere Fa lte desTrommelfells a usla ufen, stehen m it jenem Gew ebe ,

w elches d a sK norpelgebil de für d a s obere Ende d es Griffes umgibt , in sehrlockerer Verbindung. und es erscheint a uch dieser Thei l d es Tremmelfcl ls desh a lb schla ffer

,hingegen sind d ie tiefer gelegenen Fa

sern stra ff gespa nnt, und springen um so mehr in d ie Augen, je

stärker sie bei gew isser Stellung d es Ha mmers gezerrt w erden.Wenn d a s untere Ende des Grifi'

es durch d ieWirkung d esMuse. tensor

tymp. oder durch a ndere U rsa chen sta rk gegen d ie Trommelhöh le gez ogen w ird,pflegt d a s obere Ende mi t d em kleinen Fortsä t z e d em entgegengesetz t , w eit in

d en Gehörga ng gedrängt z u w erden. I n solchen Fä llen spa nnt sich d a s A uf

h a ngeba nd d es K norpelgeb i ld es stra ff a n und ka nn vom ä usseren Gehörga ngsa us , bei d er U ntersuchung a n Lebenden deut l ich gesehen w erden. Je mehr d a subrige Trommelfel l in solchen Fä llen von d er gerötheten S chleimha ut d er Trommel höhle in seiner Fa rbe a l teri rt w ird

, j e mehr roth es erscheint, desto deutlichererscheint da nn d ieses Aufhä ngeba nd a ls w eissgelbl icher S treifen, indem es selbstz u d icht ist , um d ie rothe Fa rbe d er Trommel höh lcnscb leimh a u t , so w ie

seiner N a chh a rgew ebe im Trommelfel le durchsch immern z u la ssen. Beim Ca ta rrhd er

'

l‘rommelhöh lensch leimh a ut m it unversehrtem Trommelfelle ist ein solches

B i ld ga r nicht selten.

B efes t igung d er Fa sern d er Ra d iä rsch ich te d erMemb ra nap rop ri a .

B is jetzt w a r m a n a llgemein d erMeinung , da ss di e eigen

thümlichen b a nd a rtigen Fa sern d er ra d iären S chi chte a n d er äus

28

sersten Peripherie d es Trommelfelle, vom a nnulus tend inosus, ent

springen und in ihrem w eiteren Verla ufe, gegen d a s Centrum d es

Trommelfells,sich endlich a n d em Griffe d es Ha mmers inseriren.

A uf dieseWeise mussten d ie Fa sern in ihrem centripeta len Verla ufeimmer sich desto nä her rucken

, j e mehr sie sich d em Ha mmerherten, und da ra us folgerte m a n d ie Nothw end igkei t jenes Bil

d es , w elches ma n bei Besichtigung d es Trommelfells in Verbindung mi t d em Ha mmer unter d er Lupe beka m,

w o m a n d a s nun

ra diär gestrichelte Aussehen d es Trommelfells in der Nä he d esH a mmergrifies da her leitete , da ss d ie Fa sern ,

w elche a us d er

Peripherie d es Trommelfells a nla ngen,hier viel gedrä ngter a n

eina nder liegen,und da her d ie reichl iche und feine S trichelung

bilden.

Unsere Untersuchungen ha ben a ber ergeben da ss von d er

d a s K norpelgeb ild e umgebenden Gew ebska p sel a uch noch Binde

gew ebszüge zw ischen d ie Enden d er Ra d iärfa sern a usstra hlen,

folglich jede Linie dieser S trichelung nicht einer Ra d iä rfa ser ent

sprechen müsse.

Wä hrend ma n b is jetzt uber d ie periphere Endigung d erRa d iä rfa sern richtige K enntniss ha tte

,indem m a n sie im Annu lus

tend inosus,z um Theile a uch im Periost d es ä usseren Gehörga nges

entspringen liess , in w elches hinein ma n sie a uch w irklich eineStrecke w eit verfolgen ka nn

,ha tte ma n von d er Befestigung d er

Ra d iä rfa sern im Centra l thei l d esTrommelfel ls, d a m a n diesen selbstnicht gena u ka nnte, ga nz und ga r einen unrichtigen Begriff.

D ie Fa sern d er Ra d iä rsch ich te inseriren nicht a m Ha mmerselbst, sondern a n jenem Knorpelgeb i ld e, w elches z ur Verbindungmit d em kleinen Fortsa tz e und d em Griffe d es Ha mmers dient,und zw a r a uf dieselbe Weise

,w ie ma n b is jetzt ihre Verbindung

mit d em Knochen selbst beschrieb . Es gehen näml ich d ie Fa sernd er unteren Trommelfel lhä lfte a n d a s untere , d em Ha mmergriffende entsw echend etw a s pla tt gedrückte Ende d es Knorpels

,w ä h

rend d ie Fa sern d er oberen Hä lfte a n den meist convexen Theild er ä usserenFlä che d es Knorpelgebi ld es inseriren. (Ta f. I I , Fig.

A n dieser Stelle muss ich a ber gleich erw ä hnen da ss a m

obersten Abschnitte d es Trommelfells,gera de a ber d em kleinen

Fortsä tze in d er Ausdehnung von etw a s mehr a ls 1Mm . d ie Rä

d iä rfa sern selten a usserordentlich spä rlich gefunden w erden und in

d er Regel soga r ga nz fehlen.

Es entspricht diese Stelle d em m ittleren A bschnitte d er von

U d o S h r a p ne l l a ls membra na fla ccid a beschriebenen, obersten

29

Pa rtie d es Trommelfells w elche a n Grosse sehr va ria bel,meist

a uch sehr schla ff gefunden w ird

A nord nung d er c ireu l ä reu Fa sern.

Wh a rton Jones und Toynbee,denen sich Anfa ngs a uch

v . Tröltsch a nschloss ha tten d ieMeinung,da ss d ie Ringfa sern

d er Propria sich b is a n d ie ä usserste Peripherie erstrecken, j a

dort gera de a m mä chtigsten seien. G e r l a c h lehrte spa ter m it Entsch ied enheit

,da ss a n d em periphersten Thei le d es Trommelfells

ga nz in d er Nä he d es Ringw ulstes„eine kleine Strecke“ gefunden

w erde , in w elcher ma n imm e r nur ra d iä re Fa sern,a ber keine

Kreisfa sern z u sehen bekomme.

v. T r ö l t s c h schloss sich spa ter dieser Ansicht Ge r l a c h sa n und a uch ich ha tte dieseLehre a ls d ie einzig richtige a nerka nnt.Durch d ie Untersuchung sehr vieler Trommelfel le ha tte ich m icha ber neuestens überzeugt

,da ss dieses V erhä ltniss nicht consta nt sei,

j a selbst d ie Besichtigung d es trockenen Trommelfells „beim Ha lten

gegen d a s Fenster“oft Gew issheit verscha fft

,da ss d ie Ringfa sern

b is z um Annu lus tend inosus reichen , w a s d ieMikroskopie fürma nche

,und ich könnte jetzt beina he beha upten, d ie bei w eitem

grössereMehrza hl d er Fä l le unw iderleglich feststel lt

Schneidet ma n a n d em mitsa mmt d em Ringw ulste a us seinerInsertion a m Knochen a usgelösten Trommelfel le von d em ä usserenAbschnitte des Sehnenringes den grössten Theil ringsum vom

Trommelfelle w eg, so da ss nur ein schw a cher Thei l desselben m it

d erMembra n in Verbindung bleibt, so w ird ma n jene Hindernisse,denen v. T r o l t s c h d ie Schw ierigkeiten d er d iesbez ugl ichen Untersuchung zuschreibt

,z um grossten Theile w eggeräumt ha ben . U 1 1

tersucht m a n jetzt m it d er Lupe,so w ird ma n sich sehr leicht d ie

U eberz eugung verscha ffen, da ss1 . d ie K reisfa sern nur a u s n a hm s w e i se nicht ga nz b is a n

d en Ringw ulst reichen ;

Bei d er S pärli chkeit d er Ra d iä rfa sern a n d ieser S telle ist es erklä rli ch , w ie

sich mitunter bei Anw endung d er Luftd ouch e durch d ie Tuba Eust . eher d em

kleinen Fortsa t z ein oder z w ei glänz ende Blä sch en gegen d en Gehörga ng a us

ha uchen. Diese Pa rtien s ind eben mehr na chgiebig w egen d esMa ngels d erRa d iä rfa sern.

8 . Ana tomie d es Ohres S . 37.

30

2. da ss a us d em Ringw u lste selbst, ga nz deutlich w a hrnehm

ba r,K reisfa sern sich entw ickeln ,

w elche in sehr spitzem Winkelz u ihm steh en

,in ihrem w eiteren Verla ufe na ch a bw ä rts d ie Rich

tung d er C ircu lärfa sern einschla gen und z ur Bildung d er C ircu

lärfa sersch ich tc beitra gen . Es sind dies Fa sern, d ie ma n leicht fürRa d iä rfa sern ha lten konnte

,d ie a ber nicht d en vollkommen ra dia

ren Verla uf ha ben und d ie m a n bis jetzt ga nz übersehen z u

ha ben scheint. Da ss a ber3. es a usser Zw eifel stehe

,da ss d ie C ircu lä rsch icbte sich z um

grossten Theile a us Fa sern constitu ire, w elche gleichsa m a us d er

S ubsta nz d es Trommelfel ls selbst entspringen (v . T rö l t s c h) ; da ss4. diese Fa serz üge in einer geringen Entfernung vom Ring

w ulste a m reichlichsten sind,dort mehr a ls d a s Doppelte d er Dicke

d er Ra d iärsch ich te beträ gt (na ch G e r l a c h beträgt d ie Dicke d erRa d iä rsch ich te w ährend d ie Dicke d er C ircu lä rfa scr

sch ichte hier betra ge) , a ber schon a m zw eiten Dritteld es Trommelfells w ieder ra sch a n Substa nz a bnimmt und im cen

tra len Thei le,

w ie schon v. T r o l t s c h bemerkt,nur mehr a ls

fa st homogeneMembra n m it A ndeutungen d er Circu lä rfa scrn er

scheineWa s im Allgemeinen d ie Richtung d er Fa serz üge der Circula rsch ichte a nbela ngt, gilt a uch von ihnen, w a s v. T rö l t s c h von

d er Richtung d er Ra d iärfa sern sa gt. Diese c irculä re Richtungw ird erst durch d a s Zusa mmentreffen undMiteina nd erverla ufenmehrerer Fa sern a ngedeutet. Am deutl ichsten erkennt ma n diesa n d erRichtung d er obersten Fa sern, d eren Anfa ng und Ende m a n

ga nz gena u übersehen ka nn. Würde eine solche Fa ser rings um

d a s Trommelfell verla ufen , müsste sie a n demselben Gebilde inseriren

,von w elchem sie a usgega ngen ist ; ma n sieht a ber gera de

a n diesen Fa sern,da ss sie vom Knorpelgeb i ld e a usla ufen und im

Ringw ulste a m selben Trommelfel lscgmentc,gegen w elches sie

ihre Richtung nehmen,insc 1 i ren. D ie obersten Fa sern näm l ich

beschreiben Bogenl inien von w eit grösseren Kreisen a ls d ie mehrgegen d en Centra l theil d es Trommelfells gelegenen

,w esha lb sie

D iese A nordnung d er K reisfa sern ist für d ie Pa thologie d er Trommelfel lverd iekungsn von grossem Bela nge . S ie erklä rt , w a rum solche Verd ickungena m hä ufigsten kreis oder bogenförmig und z w a r meist a m ä ussern und mitt

leren Dri ttel des Trommelfells gefunden w erden w a rum sie in d er Regelim Centrum d es Trommelfel ls ga r n icht oder v iel schw a cher vorgefunden w er

den u . s . w .

3 1

in ihrem w eiteren Verla ufe einma l d a s Ende d es Trommelfells

(Ringw ulst) erreichen müssen,

w a hrend d ie mehr centra len,a ls

Bogenlinien kleinerer Kreise a ls d a s Trommelfell selbst,in ihrer

ga nzen Ausdehnung a m Trommelfel le verbleiben können.

Diejenigen d er kreisförm igen Fa sern, w elche in ihrem V er

la ufe d a s m it d en H a mmerthei len in Verbindung stehende Kuer

pelgeb i ld e erreichen ,inseriren a n diesem sow ie d ie Ra d iä rfa sern.Mit d em Ha mmer selbst stehen gew iss nur ä usserst w enige C ir

culä rfa sern in directer Verbindung.

A uch d ie C irculä rfa scrn inseriren a n d em meist conv exen

Thei le d er äusseren Flä che d es K norpelgebi ldes vom Trommelfelle .

O ber diesem Knorpel verla ufen e inige w enige c irculä re Fa sern inderMembra n selbst

,scheinen a uch hier m it d em Knorpelgeb i ld e in

engerer Verbindung z u stehen, und diese w enigen Fa sern stützend ie Ansicht von T r ö l t s c h ’

s,w elcher d ie Fa sern d er C irculär

schichte eher d em kleinen Fortsä tze vor d em H a mmerh a lse ver

la ufen la sst .I ch ha be z ieml ich oft Fa sern von rein bogenförmiger Gesta lt in d en d em

Trommelfelle z unä chst gelegenen Pa rt ien d es Ringw ulstes gesehen , und es h a t

sich mir d ie U eberz eugung a ufgedrängt, da ss, w enn a uch nicht immer, doch inv ielen Fä llen d ie C ircu lärfa sern schon im Ringw u lste sich entw ickeln.

A b w ä rtssteigend e F a sern d erMemb ra na p rop ri a d es

Trommel fel ls .

MeinesWissens ha ben sä mmtl iche Autoren, w elche sich bisjetzt m it d em Studium d es Trommelfells beschä ftigten

,bloss ra diär

und c ircu lä r verla ufende Fa sern in d erMembra na propria be

schrieben, deren erstere,w ie w ir gesehen ha ben

,in ihrer Tota l itä t

den Eindruck ma chen,a ls gehen sie direct vom Ringw ulste gegen

d en Ha mmer,d ie letzteren a ls verliefen sie kreisförm ig im Trom

melfel l .

Ein gena ueres Eingehen in d ie Fa serrichtung dieserMembra n belehrte m ich jedoch

,da ss a usser d en früher beschriebenen

ra dia ron und circulä ren Fa sern noch ein a nderes F a sersystem in

d erMembra na propria d es menschlichen Trommelfell s vorha ndensei

,w elche Fa sern einen solchen Verla uf nehmen

,da ss sie sich

m it d en Fa sern d er früher besprochenen K a tegorien kreuzen. B ei

gena uer Betra chtung d er sorgfä ltig pra p a rirtenMembra na propria ,w elche ma n von d erDerm is und S chleimh a utp la tte gänz l ich befreit,a ber mit dem Knorpelgeb i ld e d es Trommelfells, a us w elchem ma n

d en Ha mmer a usgelöst h a t, in Verbindung liess, gew a h rt ma n ein

32

System von Fa sern, w elche vom oberen Segmente d es Ringw u lstesentstehen und dicht a neina nder gereiht z u beiden Seiten d es K nor

pelgeb il d es schiefna ch unten verl a ufend,gegen di eMed i a nlinie d es

letzteren hinstreben. S ie bilden demna ch m it dieser Linie einen na choben offenen spitz en Winkel

,w ora us hervorgeht

,da ss sie sich so

w ohl m it d en Fa sern d erRa dia r a ls C ircu lärschicbte kreuz en und z u

d em Knorpelgebild e in enger Beziehung stehen. (Ta f. I I ,Der Ra d iärsch ich te gehören diese Fa sern gew iss n icht a n

,denn

ma n sieht d ie Fa sern d er letz teren bei gena uer Einstel lung d esMikroskops direc t unter d en ersteren gegen d a s Knorpelgebi lde

hinziehen.

Am hinteren Segmente d es Trommelfel ls sind diese Fa sernungleich za hlreicher a ls a m vorderen entw ickelt

,a n w elch’ letz

terem sie oft ka um spurw eise a ngetroffen w erden. Am hinterenSegmente sind sie w ieder gegen d ieMedia nlinie des K norpelgebi ld es gedrängter und stehen schütterer gegen d ie Peripherie d esTrommelfells h in . Nicht ga r selten ta uchten w ährend d er U ntersuchung d erMembra na propria Fra gmente solcher Fa sern a uchnoch a m Centra l thei le d es unteren Trommelfel lscgmentes a uf

,

w elche durch ihre Richtung ihr “'

esen v erriethen.

Diese sämmtl ichen Fa sern kreuzen sich sow ohl m it d en Rädia r a ls C irculä rfa sern d erMembra na propria ; sie liegen von

a l len diesen d ieMembra na propria constituirend en Fa sern a m

meisten na ch a ussen unter d er Derm issch ich te ,w elch’ letz tere

ga nz w eggesch a fi'

t w erden muss, um sie z u Angesicht z u bekowmen

,und ich w il l diese Fa sern w egen ihres eigenen Verla ufes

„ a bw ärtssteigende Fa sern d erMembra na propria “nennen.

Da ss d iese Fa sern z ur Verstä rkung d erMembra n be i tra gen, ist einleuch

tend ; v ielleicht geben sie a uch d en Grund da für. da ss schon im norma len Zu

sta nd e d er H a mmergrifi'

von v orne und oben na ch h inten und unten steht , und

da ss er da nn im kra nkha ft enta rte ten Trommelfe lle so hä ufig na ch rückw ä rts ver

z ogen w ird . D a w ie früher a ngegeben, gera de a m h interen S egmente d ie Fa sern

re ichlicher entw ickelt sind, w ä re ein solcher Grund pla usibel .Die verschiedenen Pla tten d erMembra na propri a stehen unter eina nder

durch sehr z a rtes nur bei d er Trennung w a hrnehmba res Bindegew ebe , d a s a uchnur a n ma nchen S tellen vorfind l ich ist , in Verbindung. Da gegen h a flen sie jenenGebi lden fest a n, w elche a us, im Vergleiche z u ihren eigenen, heterogenen Elementen bestehen, w ie a m Ringw u lste, Knorpelgeb i ld e, d er Dermis und Schleimh a utp l a tte.

C. D i e S c h l e i m h a u t p l a t t e (membra na mucosa , mucousla yer) d e s T r om m e l fe l l s ist d er innerste U eberz ug des Trom

melfel ls und w ie schon fruher bemerkt, d ie unmittelba rste Fort

setzung der A uskleidung der Trommelhöh le. A ehnl ich w ie bei der

34

m a cht , diese Gebi lde mehr a ls Zetten , denn a ls Pa pillen a ufz u

fa ssen.

A ls Fortsetzung d er Trommelhoh lensch leimha ut a berzieht d ieSch leimh a utp l a tte d es Trommelfells a uch a lle a n d em Trommelfelle

,a ls d er na türlichen ä usseren

'Wa nd dieser Höhle befindlichenGebilde. Demna ch a uch d en Ha mmer

,so w ei t er frei in d ie Höhle

hineinra gt und d ie quer von hinten und unten , na ch vorne und

oben über d a s Trommelfell und d en H a mmer hinziehende Chordatympa ni , w elche durch ein eigenes Loch d er hinteren Trommelhöhlenw a nd hera uskommt , um na ch ihrem so eben geschil dertenVerla ufe durch d ie Fissura Gl a seri w ieder a uszutreten. (Ta f. I,Fig. 2, ch .)

Der Sch leimh a utuberz ug a m Ha mmer kommt a uf d ie Weisez u Sta nde

,da ss d ie S ch leimh a u tp la tte von d er Seite her kna pp

a n ihn hera ntritt, ihn fest a nliegend überkleid et (so w ei t er näml ich von a ussen her nicht von a nderen Gebi lden umgehen ist) undna ch dieser Envelopp irung sich w ieder a uf d a s jenseitige Segmentd es Trommelfel les begibt.

A nders ist es a ber mit d er Chorda tympa ni . Wurde sich d ieSch leimha ut, na chdem sie d ie Chorda eingehüllt h a t

,w eiter a ufs

Trommelfell fortsetzen, so müsste d ie Chorda tympa ni, w enn überb a up d a s ga nz e Trommelfell einen festa nl iegend en Schleimha utüberzug erha lten sollte, m it d em Trommelfelle selbst innig ver

bunden w erden ,w a s jedoch , w ie es scheint

,verm ieden w erden

sollte.

D ie Schleimha u t la uft demna ch, na chdem sie d ie Chorda

uberz ogen, neuerl ich a uf d a s obere Ende d es Trommelfel ls zurück,um von d a a n einen continuirl icben U eberz ug für d ie ga nzeMembra na p ropria a bzugeben.

A uf diese Weise kommt d ie Chorda tympa ni a n d em freienRa nde einer S chleimh a utd up lica tur z u liegen, w elche m it d em von

a ussen her dieser Fa lte gegenüberstehenden Trommelfelle einena ch a bw ä rts offene Ta sche bildet , deren hintere grosser ist a ls

d ie vordere ,a n w elch’ letz terer Zusta ndekommen a uch ein klei

nes,

schon a m A nnu lus tympa nicus prä form irtes K nochenb lä tt

chen (Spina tympa nica ) einen geringen Antheil h a t .v . T rö l t s c h ,

w elcher a uf diese Ta schen z uerst a ufmerksa m ma chte, beschreibt d ie S chleimha utfa l ten a ls w a hre Trommelfel ld up l ica turen , in w elchener d ie eigenthüm lh b en Fa sern d erMembra na propri a entd eckt ha ben w i ll . Miri st es bei d er gena uesten U ntersuchung v ieler Trommelfelle vomMenschen und

einer bedeu tenden Anz a hl v on S ä ugeth ieren bei w elchen m a n d iese Ta schenebenfa l ls findet, n i c gelungen, in diesen Fa lten E lemente d erMembra na propria

35

na chz uw eisen.Wohl sieht ma n stra fles B indegew ebe in grossererMenge von dem

h interen oberen Abschni tte d es Ringw ulstes in d ieser Fa lte gegen d en H a mmer

h inz iehen (B o c h d a l ek a ber d ie Fa sern d erMembra na propri a konnte ich

nie sehen,w esha lb ich a uch d iese Fa lten nicht a ls w a hre Trommel fel ld upl ica tur,

sondern a ls einfa che S ch leimha utfa lten a nsehen muss.

D en t r i t i s c h e s F a s erge b i l d e i m Tr omm e l fe l l .Wenn m a n d a s Epithel d er innersten oder Sch leimh a utp l a tte, so w ie

d ie Epidermis der äusseren Schichte d es Trommelfel ls vorsichtigm it einem Pinsel unter W a sser entfernt

,m itunter a ber a uch erst

na ch Entfernung d er g a nzen Sch leimh a utp l a tte und Derm isp la tte d es

Trommelfel ls ta ucht in diesem ein Orga n a uf,w elches ma n jetz t

bisw eilen schon m it freiem Auge,leicht a ber bei geringer V ergrösse

rung besonders a m hinteren Segmente d es Trommelfells w a hrneh

men ka nn,und w elches b is nun von d en Ana tomen undMikrosko

p ikern ga nz übersehen w urde,obw ohl es in d er Physiologie d es

Trommelfelles eine bedeutendeRolle z u spielen scheint . Da s Orga nist von sehr va ria blerGesta lt. A m häufigsten fa nd ich es in d erFormund Ausdehnung

,w ie ich es in meiner ersten diesbezüglichenMi t

thei lung geschildert ha be (S . Ta fel I,Fig . Es sa mmeln sich

näm l ich na he d er Peripherie (P ) , ungefä hr in d erMitte d es hinterenSegmentes in einer z iemlichen A usdehnung seine Fa sern, w elchein ihrem w eiteren Verla ufe na ch v orne und eben etw a s mehr a n

e ina nd errucken, soda nn schief a m h interen Segmente a ufsteigen,

um in einiger Entfernung vom Griffe sich in mehrere Schenkel,

gew öhnl ich drei ( C) , z u theilen,w elche jetzt na ch verschiedener

Richtung h in streben und deren Fa sern sich schliessl ich in d erSubsta nz d erMembra na propria verl ieren ,

oder besser gesa gt,sich mi t d en Fa sern d ieser verfi lz en Wegen seines eigenthüm

l ichenV erla ufes nenne ich es : D e n t r i s c h e s F a s e rge b i l d e d e s

T romm e l fe l l s.

S o w ie d a s Orga n m it breiter Ba s is a n d er Peripherie bcga nn

,so w erden d ie Enden d er Schenkel dort, w o s ie in d ie S ub

Wochenbla tt (1 . k. k . Ges. d . A rz te 1 867 . N r. 1 .

Da ss diese A rt d er Endigung d ie hä ufigste sei,ist v ielleicht a m besten da ra us

ers ichtl ich ,da ss ich durch d iese e igenthüml ichen dre i z a ckigen Auslä ufer be

st immt w urde , na ch d em O rga ne w eiter z u suchen. Bei meinen S tud ien uberd ie mikroskopische Bescha ffenheit d es Trommelfe lls ha tte ich näml ich schonfrüher z u w ied erholtenMa len a n d er bez eichneten S tel le bei d er U ntersuchungd erMembra na propria in d er gena nnten Richtung stra f

’fes Gew ebe a usla ufengesehen, w elches immer w ieder diesen Drei z a ck z eigte. Anfä nglich w eniger

bea chtet, fiel es mir doch durch d ie Hä ufigkeit a uf und bei der w ei teren V er

folgung z eigte sich d a s Gebi lde in seiner Tota l i tä t.

36

sta nz d erMembra na propria eingreifen,ebenfa lls durch A useina n

d erw eichen der F a sern etw a s breiter.Schon in d er vorläufigen Anzeige bemerkte ich : „Es scheint

a ber,a ls w ä re dies noch nicht d a s Ga nze (Orga n) . Wenigstens

sehe ich a n ma nchem Trommelfelle , d a s ich z u diesem Zw ecke

prä p a rirte, noch Rudimente von Gebilden, d ie da sselbe Aussehenha ben und a uch a us denselben histologischen Elementen z u be

stehen scheinen. I n solchen Fä l len la uft da nn meist d er gegend a s untere Segment h instrebend e Schenkel in Form eines Bogensum d a s Ende d es Ha mmergriffes herum

,thei lt sich im Verla ufe

,

und setzt sich mit seinen Auslä ufern b is a uf d a s vordere Segment fort. “

Bei den seit jener Zeit sta ttgefundenen Untersuchungen h a tsich d ie Richtigkeit des Gesa gten immer mehr hera usgestellt

, und

a n einem Prä pa ra te , d a s in (Ta f. I, Fig. 6) na turgetreu a bgeb i l

d et ist,scheint d a s Orga n in seiner vollkommensten Entw icklung

vorzu l iegen.

D a s Prä pa ra t ist d em Trommelfelle eines jugendlichen Indiv id uums entnommen und zeigt

,da ss d a s in Rede stehende Orga n

sich na hezu über d a s ga nze Trommelfell a usbreitet,obgleich d er

grösste Thei l desselben doch d em h interen Trommelfel lscgmentea ngehört.Ma n sieht ferner, da ss seine F a serzüge nicht immer a n

d em ä ussersten peripheren Theile sondern a uch a n a nderenStellen d es Trommelfells a ufta uchen ,

na ch verschiedenen Richtungen a usgreifen

,um schliesslich w ieder im Trommelfelle selbst

z u inseriren. I m w eiteren Verla ufe stossen d ie Fa sern d es einenZuges mit denen eines a nderen zusa mmen

,biegen da nn p lotz l ich

um,um forta n in pa ra llelenZügen und neben eina nder eine S trecke

w ei t z u verla ufen und spä ter sich w ieder z u sep a riren, oder d ieFa sern d er verschiedenen Zuge greifen so in eina nder

,da ss sie

sich a uf mehr w eniger regelmä ssigeWeise v erflech ten um sichda nn a n einem bestimmten Ra yon d erMembra na propria in dieserz u verlieren .

Es folgt da ra us,da ss dieses Orga n einen unregelmä ssigen

Verla uf h a t und da ss j e na ch diesem ma nche Pa rtien d es Trommelfel ls ga r nichts

,a ndere viel da von zeigen w erden ,

so w ie,

da ss da durch d ie Fa serz üge d erMembra na propria a n d en ver

sch ied ensten Stellen und. in d en verschiedensten Richtungen ge

kreuzt w erden ,w odurch bei Besichtigung unter d er Lupe eine

sehr a bw echselnde Zeichnung, j e na ch d em d a s eine oder a ndereS tück ins Sehfeld kommt

,erscheinen müsse .

37

I n meiner„vorläufigenMittheilung (a . a . ga b ich a m

D a s Gebilde liegt zw ischen d er C irculä r und Ra d ia rfa sersch ich te

derMembra na propria . D ie Fa sern d er ersteren sieht ma n,fa lls

d a s Gebilde von d er C irculä rsch icbte a us besehen w ird sehrschon über da sselbe hinw eggehen. Wird d ie Ringfa sersch ich te von

der C irculä rfa sersch ich te unter Wa sser präp a rirt, bleibt d a s Orga nmeist a n der Ra d iä rfa serl a ge h a ften.

“ B ei d en fortgesetzten Untersuchungen ha be ich m ich überz eugt

,da ss d ie Zuge in ihrem V er

la ufe gegen d a s Centrum b in,oft bloss von der S chleimh a utp l a tte

des Trommelfells bedeckt sind , a lso mit ihrem centra len Theiled er ga nzenMembra na propria von innen her a nha ften ,

w ährendd ie peripheren Theile d es Orga nes immer zw ischen d er circulä

ren und ra d iä ren La ge d er Propria eingebettet erscheinen.

Da d ie circulä ren Fa sern von d er Peripherie gegen d a s Centrum in d erMembra na propria a n Za hl a bnehmen

,ist ein solches

V erh ä l tniss in d er La ge d es Orga nes leicht einzusehen .

Fa lls d ie S ch leimh a utpl a tte a llein d a s Orga n bedeckt und

ma n da sselbe mit ihr von d erMembra na propria w egpräp a rirt ha t,sieht ma n a uch bei entsprechender La ge d ie Gefä sse d er Schleimh a utseh icbte über d a s Orga n w egziehen.

Dem Wesen na ch besteht dieses Orga n a us stra fi'

em Bindegew ebe. Es setzt sich a us Fa sern zusa mmen

,w elche m it denen

d es sehnigen Gew ebes sehr viel A ehnl ichkeit h a ben. Es verrä th

sich diese ihre Bescha ffenheit nicht a llein bei d er Besichtigungdes ga nzen Orga ns

,sondern a uch bei Untersuchung kleinerer,

a us dem Ga nzen genommener Stücke.

Wenn ma n nämlich d a s Gebilde von d em unterliegendenGew ebe w a s ga r nicht schw er ist, indem es bloss mit d en Endenseiner verschiedenen Ausläufer etw a s fester mi t jenem Gew ebev erfilz t ist

,w ährend d er H a uptzug desselben nur sehr lose a n

ha ftet loslöst,so geschieht es nicht selten

,da ss einzelne ru

d imentä re F a serz uge solcher Auslä ufer vom H a uptgebil de a breissenund in derselben Richtung, in w elcher d a s Ga nze verl ief, a us

stra hlen. A n solchen Rudimenten nun erkennt ma n ga r deutlichd ie Bescha ffenheit d er Fa sern selbst

,so w ie ma n bei d er Re

a ction mit Essigsä ure zw ischen diesen Fa sern a uch d ie eigenthüm

l ichen Bindegew ebskörperchen eingela gert findet, w ie ma n sie in

derMembra na propria sieht.D ie eigenen F a serzüge dieses Orga nes geben sich a m schön

sten unter d em Pola risa ti on —Appa ra te z u erkennen ,w o sie in

hellgefärbten Zügen gegenüber d em a nderen Gew ebe erscheinen.

38

Dieses O rga n h a t w a hrscheinl ich d ie Bestimmung mitz u

helfen, d a s z u stra ff na ch a ussen oder innen,sei es durch d en

Luftdruck, sei es durchMuskelw irkung,gespa nnte Trommelfell

w ieder in seine na türliche La ge zurückzuführen,oder a uch von

vornherein seine z u stra ße Spa nnung z u behindern . I nsoferne ka nnma n es

,obw ohl d ie musculöse Na tur desselben nicht na chgew ie

sen ist,vielleicht doch in seiner physiologischen Wirkung a ls einen

A bsp a nnungsa pp a ra t a ufi'

a ssen.

Eine a na loge physiologische Bedeutung w ird doch im Thierreiche Gebilden von ähnl icher Bescha ffenheit oft v ind icirt

,bei

ma nchen derselben steht eine solche Function ga nz a usser Zw eifel,

und na mentl ich beim Trommelfelle fühlt ma n sich um so mehrgedrängt , einer solchen Anscha uung z u huldigen " a ls ma n b is

jetzt eigentl ich kein Orga n kennt, w elches diesem eben gena nntenZw ecke a usschliesslich dienen w ürde.Möglicherw eise ist es a berbloss z ur Verstä rkung d erMembra n d a , und müssen w eitere U ntersuchungen und Beoba chtungen da rüber Licht verbreiten. Hiergenügt es

,a uf d a s Vorha ndensein dieses Orga ns a ufmerksa m ge

ma cht z u ha ben.

V erb indung d es H a mmers m it d em Trommelfell .

Schon a us d em b is jetzt Gesa gten leuchtet es ein,da ss d ie

Anscha uung, w elche über d ie Verbindung d es Ha mmers mit d emTrommelfell b is nun herrschte ,

in jedem Fa lle eine unrichtigew a r. D ieAnsicht a ls stä cke d erHa mmer gleichsa m in einem SchlitzederMembra na propria , und a ls setz ten sich d ie Fa sern d er letzteren unmittelba r a n d em Ha mmer fest

,ist ga nz und ga r unrichtig.

D ie Fa sern d erMembra na propria inseriren z um grossten Thei le a m

Knorpelgeb ild e d es Trommelfells , dieses setzt sich erst mit d emHa mmer in Verbindung , und diese V erbindung w ollen w ir ge

na uer untersuchen .

Betra chtet ma n nun d a s obere Ende d es H a mmergrifi'

ea

gleich na chdem ma n ihn a us d em Trommelfelle a uslöste, so siehtma n, da ss d er kleine Fortsa tz in d er grösseren Anza hl von Fä llen

39

vollkommen gl a tt mit einem sehr dünnen Hä utchen überzogen, ina nderen Fä llen soga r von einer z iemlich dichten K norpel l a ge bedeckt ist , sow ie , da ss a uch a n d em äusseren Drittel d ie Grifffl ächen ga nz gla tt gefunden w erden. A n d en Griffflä chen

,w elche

w ohl gla tt erscheinen,konnte ich nie einen Knorpelüberz ug sehen

,

a ber a m kleinen Fortsä tze sa h ich ofters ein Hä utchen befestigt,

w elches d em Fortsä tze fest a nha ftete,und a n d er freien Flä che

mit Knorpelzellen belegt erschien.

A n dem kleinen Fortsä tze lä sst sich dieser Knorpeluberz ug,kurz na chdem ma n d en Ha mmer a usgelöst h a t , mit einer Na delleicht a ls centinuirl iches Gebilde a bheben

,w o es sich da nn, gleich

sa m a ls nega tiver Abdruck d es Fortsa tzes, in Form einer kleinenKa ppe repräsentirt .

Vermittelst d er Bindegew ebska psel , w elche d a s Knorpelgebilde d es Trommelfel ls umgibt (S. S . ist dieses Gebildea n seinem Ra nde übera l l m it d em Ha mmer in Verbindung gesetzt.Der übrige Thei l d es Ha mmergriffes ,

d er vom K norpelgeb i ld e

nicht mehr erreicht w ird,ist da nn bloss von der inneren oder

S ch leimh a utpla tte d es Trommelfells w elche ihm fest a ngeheftetist

,überzogen. A n d er vorderen Griffflä che ra gt d ie Schleimha ut

viel mehr gegen d ie äussere Ka nte h in, a ls a n d er hinteren,a n

w elch’ letzterer sich von d er eigentlichen Substa nz d es Trommelfells mehr vorfindet .

D a s V erhä ltniss zw ischen d em H a mmergrifi‘

e,d em Knorpel

gebilde und d er S ch leimh a utpla tte lä sst sich a m besten stud iren,

w enn ma n den Ha mmer a us d em Trommelfelle so a uslöst , da ssd a s K norpelgeb i lde m it d er Schleimha ut so viel a ls möglich un

versehrt in Form einer Ta sche zurückbleibt . Zu diesem Behufeist es z w eckmä ssig eher d em kleinen Fortsä tze, a m H a mmerh a lse

,

durch einen circu lä ren Schnitt d ieWeichthei le d es Trommelfellsb is ha rt a n d en Knochen z u trennen und durch vorsichtiges Prä

p a riren von oben na ch a bw ä rts,d ie Gebilde rings um d en H a m

mer loslösend, d iesen selbst hera uszuheben. Da bei ha t ma n da nna n den beiden oberen Dritthei len zumeist nur a n d en innerenzw ei Dritteln d er Grifffia chen d ie S chleimha ut und a m ga nzen un

teren Dritthei le d es Griffes stä rkere A dhä sionen z u trennen,w ä h

rend a n dem ä usseren Drittel der Griffflä cben im oberen und mittleren Dritthei le d es Griffes höchstens h in und w ieder sehr leichteA d hä sionen bestehen

,d ie d en Knochen nur sehr lose m i t d en übri

gen Gebilden vereinigen.

40

Bei dieser Prä pa ra tion w ird ma n sich a uch überzeugen,d a ss,

w enn ein Rest d er Sehne d esMuse. tensor temp . noch a m Kno

chen vorfind l ich ist , diese sich sehr leicht a us ihrem Schleimha utüberzug a uslösen la sse, w o da nn d er U eberz ug a ls Scheide m it

der Sch leimh a utp l a tte des Trommelfells in Verbindung bleibt,w ährend d ie Sehne selbst a m Knochen ha ftet .

Na chdem d er Ha mmer nun a usgelöst ist , ka nn m a n sichdurch senkrecht a uf d ie Längsa xe d er Ta sche geführte SchnittePräpa ra te ma chen, und d iese unter d emMikrosk0pe stud iren.

Sehr gut ka nn m a n a uch d a s V erhä l tniss kennen lernen,

w enn m a n,w ä hrend d er Ha mmer noch mi t d em Trommelfelle in

Verbindung ist , m it einer sta rken S cheere d a s Trommelfell mi tsa mmt d em Ha mmer durch einen senkrecht a uf d ie Längsa xe

d es Griffes geführten Schnitt m it einem Schl a ge durchtrennt und.d ie Schnittfl ä che unter d er Lupe stud irt .

Bei d er w ie früher geschilderten Verbindung der Ha mmerthei le m it d en Trommelfel lgeb il d en steht nun d er ga nz gl a ttenoder a uch überknorpel ten Knochenfläcbe d a s knorpelige Gebildegegenüber. D ie Gebilde sind a m Ra nde ihrer knorpelgl a tten F lächen, w ie oben gesa gt vermittelst einer Bindegew ebska psel inVerbindung, w elche noch h in und w ieder durch da rüber w egstreichende Fa serzüge verstärkt w ird.

Zw ischen beiden gl a tten Flä chen befindet sich synov i a a rtige

Flüssigkeit , und demna ch ha ben w ir a lle jene Attribu te,w elche

eine Verschiebung d er in diese Verbind ung eingehenden H a m

merthei le ermöglichen. Demna ch ist a uch d ie Verbindung z w i

schen d em obersten Theile d es Ha mmergriffes und Trommelfellnicht nur keine stra mme

,w ie m a n d a s bis jetzt immer beschrieb,

sondern es befindet sich hier eine Vereinigung, w elche eine Bew e

gung d er gegenüber stehenden Gebilde möglich ma cht,und es ist

einzelnen Ha mmerthei len verm ittelst d er Thä tigkeit d esM. tensortympa ni mögl ich , eine Bew egung für sich a llein

,w enn a uch in

geringemMa sse a usz ufuhren,ohne da ss d ie a ll ernä chsten Thei le

d es Trommelfells diese Bew egung m i tma chen müssten.

Selbstverstä ndlich w i ll ich hier nur a uf d ie thei lw eise D is

cont inu itä t zw ischen Trommelfell,resp . K norpelgeb ild e, und H a m

mer a ufmerksa m gem a cht ha ben,und d ie endgi ltige Entscheidung,

ob d iese Verbindung eine w irkl iche Gelenksverb indung sei odernicht, den Physiologen v om Fa che uberl a ssen. D ie D iscontinu itä t

beginnt übrigens schon eher d em kleinen Fortsä tze,w o der Zw i

42

Bestimmungsort (d a s Trommelfell) erreichen,d . h . d ie Gefä sse,

w elche a us d em äusseren Gehörga ng kommen ,in der Derm is

schichte,diejenigen

,w elche a us d er Sch leimh a ut d er Trommel

höhle kommen, in d er S ch leimh a utp la tte d es Trommelfells. Beidebilden in ihren betreffenden Substra tenGefä ssnetz e

,w elche durch

d ie fibröse Pla tte d es Trommelfells,in w elcher ma n bis jetzt noch

keine Gefä sse w a hrnehmen konnte,

v on eina nder getrennt sindund nur a n d er Peripherie unter eina nder in Verbindung stehen.

Arn o l d,S ömm e r i ng,

G e r l a c h und Rüd i nge r ha benb is jetzt d ie treuesten Abbildungen d er Trommelfel lgef

'

u se geliefert.Wä hrend a ber d ie ersteren d ieHa uptzw eige d erTrommelfel l a rterienvon d er Trommelhöh le a us a uf d ie Schleimh a utp la tte d es Trommelfel les übertreten la ssen

, entw ickeln sich na ch d er Anga beder Letz teren , denen ich mich

, so w ie v . T r ö l t s c h, na ch

den Beoba chtungen sow ohl a m Trommelfel le des Lebenden a ls

a uch a n inj icirten Prä pa ra ten vollkommen a nschliessen muss,

d ie Ha uptz w eige a us d en Gefässen d es äusseren Gehörga nges, von

dessen oberer Wa nd in d er Regel ein grosserer A rterienz w eigsich a uf d a s Trommelfell hera b fortsetzt, sow ie vom Sulcus tympenica s her kleinere A rterienz w eigchen vom ä usseren Gehörga ngin der ga nzen Umgebung d es Trommelfells a uf d a s letz tere übertreten.

Da s von d er oberen Gehorga ngsw a nd a uf d a s Trommelfel lübergetretene A estchen läuft in d er Gegend d er ä usseren Ka nted es Griffes längs desselben na ch a bw ä rts b is a ns Centrum "desTrommelfells. S chon w ä hrend dieses Verla ufes gibt es za hlreichera diä r verla ufende Zw eigchen a b

,so w ie es sich a uch schliesslich

in ebenso verla ufende Gefä sschen a uflöst , w elche a n der Peri

pherie in ein feines Ca p il l a rnetz iibergehen ,d a s a uch m it d en

a us dem Sulcus tympa nicus hera ntretenden feinen Gefä ssen in

Verbindung steht.A us di esem peripheren C a p i l la rnetz e nehmen d ie Venen

d es Trommelfel ls ihren U rsprung, w elche d a s Blut zurückführen.

Na ch Gerla ch sind d ie V enen so a ngeordnet , „da ss eine Arterievon zw ei Venen begleitet ist, w elche nur durch zieml ich spa rsa mvorha ndene ca p illa re V erb indungsäste unter eina nder communiciren.

“ Im Centrum des Trommelfells sa mmeln sich sämmt l iche

kleinere Venen und la ufen a ls zw ei mi t eina nder in Verbindungstehende grössere V enenä ste ,

w elche d ie in d er Gegend d er

äusseren Grifi'

ka nte hera bsteigende Arterie in d ieMitte nehmen,

na ch a ufw ärts,um sich

,na chdem sie a uch d ie Venen, w elch e sich

43

a us denGefässen des Suleus tympa nicus entw ickeln,a ufgenommen

ha ben ,mit d en Venen d es äusseren Gehörga nges in Verbindung

z u setzen.

Unter demMikroskope konnte ich einigeMa le sehr deutlichd ie kleinen A estchen sehen, w elche von d en Gefä ssen d erDermisschichte z u d em K norpelgeb ild e d es Trommelfel ls hinziehen. S ie

scheinen a m oberen Ende . kra nz a rtig um da sselbe herum z u

la ufen,w ährend sie a m unteren Abschnitte einen mehr unregel

mä ssigen Verla uf zeigen.

Auch d ie Erscheinungen a m‘

K ra nkenbette berechtigen z ur

A nna hme eines solchen Gefä ssverl a ufes. Wenigstens sa h ich öfters,da ss d a s obere Ende d es Knorpelgeb i ld es von einem za rten rothenGefässkra nz e umgeben w a r

,in dessenMitte m a n d a s meist her

vorra gend e Stück des Knorpelgebild es (früher kleinen Fortsa tz )gena u unterscheiden konnte.

D ie Gefä sse d er S ch leimh a utsch ich te d es Trommelfells sta m

men a us d er Schleimha ut d er Trommelhöh le. Gerla ch h a t d ieselben einma l isol irt da rgestellt

,indem er na ch Unterbindung d er

beiden A a . vertebra les von beid en inneren C a rotid en a us d a s Ge

hirn inj icirtc . D ie Füllung d es 1 nneren Trommel fel lnetz es, gla ubtGe r l a c h

,erfolgte in diesem Fa lle durch Ana stomosen zw ischen

d er A rt. a uditiva interna und d en Arterien d er Trommelhöhle .

Na ch L a n g e r gibt jedoch d ie C a rotis interna selbst kleineZw eigchen a n d ie Schleimha ut d er Trommelhöh le und es w ä redemna ch eine directe Füllung dieser Gefässe bei d er Injectiond er C a rotis interna e leicht mögl ich .

I n dem Fa lle Ge r l a c h’

s w a ren d ie Gefä sse d es ä usserenNetzesga nz leer

,und nur d er peripherische Gefä sskra nz w a r gefüllt, w a s

na ch G e r l a c h a ls Beleg d a für dient , da ss d a s äussere und d a s

innere Gefässnetz d es Trommelfells nur a n d er Peripherie v ermit

telst d es dort vorha ndenen Gefä ssnetz es a na stomosiren.

Da s innere Gefä ssnetz d es Trommelfel ls ist ein reines C a

p il la rnetz (G e r l a c h) . I n dieses Netz löst sich eine Arterie a uf,

w elche a us d er Trommelhöh le sta mmt, und so w ie in d er äusserenSchichte d es Trommelfells pa ra llel mit d em Ha mmergriffe hera blä uft.

N a ch Ru d i n g e r entw ickeln sich d ie Venen a us d em C a

p i l la rnetz e d er S chleimha utpl a tte a uf dieselbe Art,w ie d ie Arte

rien sich da rin verbreiten. S ie ha ben a nfä nglich eine ra d iä re

Anordnung und ziehen da nn a n d en Seiten des Ha mmergriffes,w o sie d ie Venen des letzteren a ufnehmen , na ch oben

,sow ie

44

sie a n d em Ringw ulste einen sta rken V enenkra nz bilden . A n

d em oberen Ra nde d es Trommelfel ls,na ch a ussen und rückw ä rts

vom H a mmerh a lse, vereinigen sich d ie Venen

,d ie im Trom

melfel lringe ein Netz bilden ,m it d en a m H a mmergriffe empor

steigenden,

um na ch d em hinteren Theile d es ä usseren Gehörga nges z u gela ngen

V om ga nzen ä usseren Ohrthei l, somit a uch vom Trommelfell,

fliesst d a s venöse Blut in d ie vorderen Ohrb luta dern (vena e a uricu l a res a nteriores) , in d ie obere Ohrb luta d er (Vena a uricul a ris su

perior), w elche sich w ieder in d ie Vena tempora l is ergiesst, da nn ind ie Vena a uricul a ris inferior

,w elche d a s Blut in d ie grosse Ha ls

bluta der zurückführt .D ie Schleimh a u tfa lten

,w elche v on Troltsch zuerst a n d er

inneren Flä che d es Trommelfel ls beschrieb (hintere, vordere Ta sche),sind ebenfa lls v on za hlreichen Gefä ssen durchzogen

,w elche so

w ohl m i t d en Gefä ssen d es Ha mmergriffes a ls a uch mi t denend es Sulcus tympa nicus in Verbindung stehen.

S o w ie sämmt l iche Gebi lde d es Gehörorga nes, scheint a uch d a s Trommelfel l bei N eugebornen und jungen Indiv iduen goflissroicber z u sein , a ls bei Er

w a chsenen. "berha upt berecht igt d ie klinische Beoba chtung über d a s Entstehenund d en V erl a uf ma ncher Kra nkhei tsprocesso beim Neugebornen eini germa ssen

z u d er Anna hme, d a ss d ie Gefä sse , besonders d es ä usseren Oh rthei les, im Foetusund N eugebornen in ihrem Verla ufe ma nche Versch iedenheiten von denen im

Erw a ch senen da rbieten . I ch erinnere hier nur a n d a s oft ra p ide Auftreten d erGa ngrä n d erWei ch thei le d es a usseron Gehorga nges und d erMuschel bei ma nchma l unter v erh ä l tnissmä ssig sehr mä ssigen Erscheinungen a uftretenden Entzünd ungsprocessen im ä usseren Ohrthei le etc . D iese Fra ge ist d es eingehenden S tud inmo w orth und gedenke ich , soba ld es Zei t und Umstä nde erla uben, m ich d emselben z u w idmen.

I n d en frischen Le ichen Neugeborner w ird in d er Regel d a s Trommelfell,so w ie d ie Trommelhoh lensch leimh a ut sehr schön inj icirt gefunden ; solche na

türl ich e I nj ectionen können da durch, da ss ma n d a s Prä pa ra t in sehr vord iinnte

S chw efelsä ure legt, durch lä ngere Zeit gut erha l ten w erden und eignen sich vor

zügl ic h für d a s S tudium d er Trommel fel lgefä sso.

A us d em Zusa mmenh a ngo d er Trommelfel lgefä sso mit denen d es ä usserenGehorga nges i st es erklärl ich , w a rum beim Dru cke a uf d ieWeich th ei le d es

letz teren, na mentl ich a n dessen hintererWa nd , d a s Blut z umeist in d en längsd es H a mmorgrifl

'

es hera bsteigenden Gefä ssen d es ersteren sta ut,w o da nn d iese

Gefä sse in Form rother S treifen in d er Gegend d es Ha mmers erscheinen ; w a rumbei Hyperäm ie d es Trommelfel ls meist a uch in dessen nä chster Nä he d ie H a utd es ä usseren Gehörga nges einen rothen Hof z eigt ; w a rum bei Entzündung d es

Trommelfells d er ä ussere Gehörga ng, und umgekehrt , so leicht p a rti cipirt u . s. w .

D a d ie grossten Gefä sse längs d es H a mmergrifl'

es und a n d er Peripheried es Trommelfells verla ufen , ist es erklä rlich w ie bei a l len Rei z ungsz uständon,

selbst beim einfa chen Aussp ri tz en d es ä usseren Gehörga nges , gera d e a n diesenS tellen d ie stä rkste I njec tionsrötho z um Vorscheine kommt .

45

D ie L y m p h gefa s s e des Trommelfells scheinen m it d en

Drusen a m oberen Ansä tze d es S ternocleidoma stofd eus in V er

bindung z u stehen. (L a ng e r.) Tha tsäch l ich schw el len bei Entzündung des Trommelfells d ie Drüsen in d er Grube zw ischen dema ufsteigenden Aste d es Unterkiefers und d emWa rz enfortsa tz e a m

leichtesten und stä rksten a n.

V I .

N erven d es Trommelfells .

So w ie d ie Gefä sse d es Trommelfells in dessen Dermiso und

Sch leimh a utp l a tte verl a ufen und m a n bis jetzt in d er fibrösen Pla ttenoch keine Gefä sse na chw eisen konnte

,ebenso verbreiten sich

d ie Nerven d es Trommelfells bloss in d er Derm is und Schleimh a utsch ichte

,w ährend d ieMembra na propria nervenlos gefunden

w ird .

U ebrigens verha lt es sich mit d en Nerven d es Trommelfellsa na log d en Gefä ssen ; sie sind viel mä chtiger in d er Derm issch ich te

a ls im S ch leimh a utüberz uge entw ickelt, j a von Tröltsch gibt soga ra n ,

in d er letz teren „so w enig w ie in d erMembra na propria jeNervenfa sern gefunden z u ha ben.

“ Hingegen beoba chtete Gerla chund ich einigema l feine Nervenfa sern in d er S chleimh a utsch ich te

,

von w elchen Gerla ch a ngibt,da ss sie keine dunklen Contouren

besa ssen,a lso z u d en m a rklosen Nervenfa sern gehören .

Jedenfa lls zeichnet sich d ie Dermissch ichte im V erh ä l tniss

z ur S ch leimha utsch ich te durch einen grosseren Nervenreich thum

a us,und soll na ch von Tröltsch dieses Verha lten d er Nerven im

Trommelfel l zumeist d ie Ursa che sein, „da ss Oberflä chen—Entz un

dungen d es Trommelfells stets sehr schmerzha ft sind, da gegen a n

der S ch leimh a utp la tte d ie bedeutend sten Veränderungen sta ttfindenkönnen, ohne da ss d er Pa tient je über Ohrenschmerzen z u kla genhä tte “

D ie Nerven d es Trommelfel ls entw ickeln sich a us d em N e r

v u s tym p a n i einem Zw eige d es N. tempora l is superfic ia l is vom

dritten Aste d es Trigem inus . Der Nervus tympa ni z ieht, w ie d ie

H a up tgefä sse, in d er Ha ut v on der oberen Gehörga ngsw a nd a uf d a s

Trommelfell, gibt in d er Höhe des oberen Endes vom Knorpel

46

gebilde des Trommelfelle; bereits kleine A estchen a b , zieht da nnlängs d es Griffes na ch a bw ä rts, w o er öfters a uch noch unter dessenEnde z u verfolgen ist, und löst sich da nn in feine Reiserchen a uf.

V on Tröltsch,w elcher z ur Da rstellung d er feineren Nerven

a m Trommelfelle,so w ie na ch ihm Gerla ch, N a tronlösung benütz te,

fa nd a uch einma l ein Nervenä stchen v om Gehörgä nge a uf d en

unteren h interen Thei l des Trommelfells ubergehen. WirklicheEnd igungen d er N erv enz w oigchen im Trommelfelle konnte ma n

b is jetzt nicht w a hrnehmen,da gegen gibt Gerl a ch a n

,einma l

„eine

nicht z u verkennende Theilung einer Prim itivröhre“ gesehen z u

ha ben. I n neuester Zeit ha be ich a n einem Prä pa ra te, d a s a uchHerr Prof.We d l sa h

,eine ä hnliche Beoba chtung gema cht .

Fa rbe Gla nz undWolbung d es norm a len Trommel

fells a m Lebenden .

Da es uns h ier a uch interessirt eine Schilderung vom menschlichen Trommelfelle a m Lebenden z u geben

,so erscheint es uns

geboten ,a lle jene Gebilde ,

w elche im gesunden Zusta nde d esHörorga ns a usser d er Beleuchtungsa rt a uf d ie Färbung d erMembra n einen Einfluss z u üben im S ta nde sind

,und w odurch da nn

seineMischfa rbe entsteht,etw a s nä her ins Auge z u fa ssen.

Selbstverstä ndlich muss hier vor a llem d ie Bescha ffenheit d esä usseren Gehorga nges berücksichtigt w erden. Bei d er w inkligenKnickung d erGehörga ngsa xe einerseits, bei der grossen U nebenhei tseinerWendungen im a llgemeinen a ndererseits

,ist es w ohl nicht

a nders denkba r , a ls da ss d ie z ur Beleuchtung d es Trommelfellseingew orfenen Lichtstra hlen, j e na ch d er Verschied enheit der ebenberührten a na tomischen Vorkommnisse ,

verschiedene Reflex ions

erscheinungen ma chen müssen ,und es ist gew iss nicht z u leng

nen,da ss a uf diese Weise d a s e ingew orfene Licht durch diese

Verhä ltnisse a uf d ie verschiedenste Weise a lterirt w erden müsse,

w a s endlich , indem es z ur Beleuchtung d es Trommelfells di ent,d ie Färbung dieserMembra n , w ie sie da nn unserem Auge er

scheint beeinflussen muss. Je na ch d em grosscrcn oder gerin

47

geren B lutreich thum in d enWeich theilen des Gehorga nges und

der durch diese Bluta nsa mmlung bedingten mehr w eniger rötb

l ichen Färbung d erWeich theile muss schon d ie Fä rbung d esTrommelfells mod ificirt w erden, und es ist eine den Bew eis dieserTh a tsa che herstellende Erscheinung , da ss ma n d em Trommelfel lin toto gleichsa m unter seinen A ugen w ä hrend der Untersuchungeinen von d em beim Beginne d er Untersuchung vorgefundenenversch iedenen Fa rbenton beibringen ka nn, w enn ma n einen vor

hä ltnissmä ssig grossen Ohrtrichter bis über d ie Verbindungsstelled es knorpeligen Thei les d es Gehorga ngs mit d em knöcherneneinführt

,und mit demselben a uch nur einen mässigen Druck

a uf d ie Gehörga ngsgebi lde üb t . I n der Tiefe entsteht soda nneine durch Blutsta uung erzeugte Rö the d erWeichthei le d es Gehörga nges und a bgesehen da von, da ss d ie grösseren Gefä sse a uchd es Trommelfells sich inj iciren, bekommt da sselbe a uch a n jenenStellen

,w o es keine Gefä ssinjection zeigt , einen mehr l ividen

Fa rbenton.

Bei sehr blutreichen Ind ividuen mit za rter A uskleidung desä usseren Gehörga nges , w o derselbe da nn a uch gew öhnl ich sta rk

geröthet ist, zeigt d a s Trommelfell d emna ch a uch meist eine mehrl ivide Fä rbung.Wa s hier beispielsw eise von d em Einflusso d erRothung d er

Gebilde d es Gehörga nges gesa gt ist, muss selbstverstä ndl ich mu

ta tis muta ndis a uch a uf a nd ere Verhä ltnisse im Gehörga ngs seineAnw endung finden.

Der Fa rbenton d es Trommelfel ls w ird von Seite d es ä usseren Gehörga nges a uch noch in so ferne beeinflusst , a ls d ie ver

schiedenen Unebenheiten ,d ie sich a n seinen W a ndungen vor

finden ,a uch d en Eintritt d er Lichtstra hlen

,na mentlich d a s Be

leuchten ma ncher Pa rtien d es Trommelfells behindern ,w odurch

da nn einzelne Stellen lichter, a ndere dunkler erscheinen müssen.

Am a ufla l lend sten zeigt sich dieses V erhä ltniss , w enn ma n im

a l lgemeinen bei Besichtigung vieler Trommelfelle einen Vergleichzw ischen d em vorderen und hinteren Segmente a nstellt. Da s

Letztere zeigt sich da nn im Durchschnitte viel lichter d a d a s

vordere S egment w egen d er fa st consta nten Wölbung d er vorderen Gehörga ngsw a nd d em eingew orfenen Lichte w eniger z u

gängli ch ist, und demna ch a uch dunkler erscheinen muss, w ährenda n d er hinteren Wa nd

,d ie fa st immer gla tt und oben ist , d ie

eingew orfenen Lichtstra hlen a uch d a s Beleuch tungsobj ect leichtererreichen.

48

V on d en Gebilden w elche jenseits des Trommelfells l iegenund w elche j e na ch ihrer Entfernung von d erMembra n einenmehr oder w eniger bedeutenden Einfluss a uf deren Fä rbungha ben

,kommen bei na türl ichem Zusta nde d es Gehörorga ns be

sonders jene a n d er innerenW a nd d erTrommelhöh le in Betra cht.D ie nä her gelegenen w ie d ie a n d er inneren Flä che befindlichenvon Tröltsch beschriebenen Ta schen

,d ie Chorda tympa ni etc .

,

geboren gleichsa m w egen ihrer engen Verbindung mi t d erMembra n z u ihr selbst und bra uchen hier nicht nä her besprochen z u

w erden.Wa s d en Einfluss d er Gebilde d er inneren Trommelhoh lenw a nd a uf d ie Fä rbung des Trommelfells a nbela ngt, w ird derselbea usser von der Stellung und von d em verschiedenen Gra de d erTra nspa renz , w elche d em Trommelfel le j e na ch seiner ind iv iduellen

,mehr oder w eniger za rteren Bescha ffenheit zukommt und

w elcher es m it sich bringt,d a ss d ie jenseits von ihm l iegenden

Gebilde a uch mehr oder w eniger beleuchtet w erden können, d emna ch a uch mehr oder w eniger sichtba r w erden ,

ha uptsä chlichnoch bestimm t von d er Form d er jenseits d erMembra n folgendenThei le, ihrer Eigenfa rbe, d er geringeren oder grösseren Entfernungderselben vom Trommelfelle etc .

D a s Promontorium a n d er inneren Trommelhöhlenw a nd l iegtfa st mi t seiner ga nzen convexen Oberflä che d em Trommelfellegegenüber, und gera de d a s Promontorium bietet, a n verschiedenenS ch lä febeinen untersucht

,ma nnigfa che Verschiedenheiten in Form

und Ausdehnung . Die Convex i tä t seiner gegen d a s Trommelfel l

gerichteten Flä che ist ba ld stärker,ba ld geringer

,w a s selbst

verstä ndlich d ie Fa rbe d es Trommelfells,

so la nge es seine nor

m a le Durchsichtigkeit besitzt, a uf d ie verschiedenste Weise a lteriren muss. Demna ch w ird uns d a s Promontorium bei d er Untersuchung einma l in Form eines kleinen verw u chenen , gelbröth

lichen Fleckes a m Trommelfell durchschimmern, ein a nderesMa l,w eil es mi t einem grossen Segmente seiner convexen Oberfläched em durchsichtigen Trommelfelle sehr na he steht

,d ie Fa rbe d es

selben in seiner Tota litä t sichtba r beeinflussen etc .,w ie d ies ohne

h in von a nderen Autoren schon d emonstrirt w urde.Wa s hier vom Promontorium d esWeiteren a usgofuhrt w u 1 de,gilt selbstverstä ndlich a uch von d en übrigen jenseits d es Trommelfells in d er Trommelhöh le befindlichen Gebilden ,

von w elchendiejenigen, w elche d a s Licht kräftig z u reflectiren 1m Sta nde sind,bei günstiger S tellung soga r bis z u Kenntlichkeit ihrer feineren

50

l icher Fleck a uf, w elcher von d em mehr w eniger deutl ich durchschimmernden Prometeria m herrührt.

Dieser Flock ist j e na ch d er Eigenfa rbe d er Sch leimha utd es Promontoriums verschieden gefä rbt, ba ld mehr rötb l ich

,ba ld

mehr w eiss . und erstreckt sich j e na ch d er Näh e und d em Gra ded er Convex itä t d es Promontoriums ba ld über einen grösseren,

ba ld uber einen geringeren Abschnitt des Trommelfells . D ie

Convexi tä t d es Promontoriums bringt es mit sich da ss einzelneAbschnitte desselben d em Trommelfelle nä her , a ndere entfernterliegen

,und dieser verschied enen Entfernung ist es zuzuschreiben,

d a ss d er mehr oder w eniger a ls rundliche Scheibe sichtba re Flockunten

,vorn und eben mehr w eniger verw a schen erscheint

,w äh

rend er a m hintersten A bschnitte,w o d a s Promontorium,

w egen d erna ch hinten sehenden Nische d es runden Fensters , p lotz l ich a uf

hort, a uch meist plötzl ich in d ie grä uliche Fa rbe des Trommel

fel ls ubergeht . Nicht selten scheinen d ie beiden Begrenz ungsschenkel d er Nische d es d reieckigen Fensters a ls d ie Auslä uferd es Promontoriums d urch

,w o ma n d a nn d ie zw ischen beiden

liegende Nische a ls gra uen Fleck deutlich erkennen ka nn .

Selbstverständlich w ird d er so eben beschriebene vom durchscheinenden Promontorium herrührende Fleck a m Trommelfella n d em d em hinteren Promontoriumsa bschnitte entsprechendenSegmente a m deutlichsten

,d a hier d ie Oonvex i tä t d es Trommel

fells a m stä rksten und d ieMischfa rbe d es Trommelfells a n d er

Grenze d es Promontoriums na ch rückw ä rts plötzl ich w ied er mehrin d ie Eigenfa rbe d erMembra n übergeht. Je na ch d er A us

dehnung d es oben besprochenen vom Promontorium herrührendenFleckes bleibt a n d er Peripherie d es Trommelfells ein verschiedenbreiter , peripherer Sa um ,

d er w ieder mehr d ie gra ue Fa rbe d esTrommelfells zeigt und a n d er ä ussersten Peripherie d es letzterenentw eder in d en l ich tgefä rbten Ringw ulst , dessen einzelne Theilemehr w eniger sichtba r sind

,übergeht (s. S . l 9 ) , oder w elch’

gra uer Sa um erst a n d em inneren Ra nde d es Gehorga nges von

d er Fa rbe d er Gehörga ngsgeb i lde a bgelöst w ird .

Selten scheinen bei norma ler Bescha ffenheit d es Hororga ns

noch a ndere Gebilde a us d er Trommelhöh le durch d a s Trommelfell durch . U nter diesen ist es zumeist d a s unterste Ende d es

a bw ä rts steigenden A mbosscbenkels,d a s bei besonderer Durch

sichtigkeit d es Trommelfells a n dessen hinterem Segmente in d erN ä he d es Ha mmergrifl

'

es a ls w eissgelbl iches S treifchen sichtba rist (Ta f. I, Fig. 1 a ), a n dessen unterem Ende ma n soga r, w enn

0 1

a uch selten, d ie Verbindung mit dem K epfchen des Steigbügels, j asoga r in sehr seltenen Fä l len Theile d er S teigb iigelschenkelchen

erkennen ka nn ; ferner d ie Chorda tympa ni, besonders deren h interster Abschnitt , w elchen m a n a l s w eisslichen von hinten und

unten na ch vorn und oben ziehenden Nerv enfa d en erkennt.Im Ga nzen besi tzt d a s Trommelfell einen m a ttenGla nz

,w elcher

a ber a n versch iedenen Stellen,selbst a m norma len Trommelfel le,

d eutlicher hervortritt. So zumeist a n d en Stellen,w elche mehr

in d en Gehörga ng vorspringen"w ie in d er Gegend d es kleinen

Fortsa tzes, a m hinteren oberen Segmente d erMembra n u . s. w .

Es sind dies , so w ie d ie m itunter über d em kleinen Fortsa tze öfters w a hrnehmba ren , kleineren grösseren , hel lglänz end en

mehr w eniger rundlichen Flecken Reflexerscheinungen ,w elche

unter bestimmten Verhä ltnissen in d em Gebilde d es ä usseren und

mittleren Ohrthei les z um Vorschein kommen,gera de so

,w ie dies

mit d em a m vorderen unteren S egmente sichtba ren von Wildezuerst beschriebenen

,sogena nnten „Lichtkegel

(Ta f. I, Fig. 1 )d er Fa ll ist

,w elcher im Norm a len a n d er besa gten Stelle in Form

eines gleieh sehenkl igen, hel lglänz end en, I V, - 2Mm . hoben Dreieckes erscheint

,dessen gleiche Schenkel d en in d erNa he d es Grifl

'

end es befindliche Spitze bilden, w ä hrend d er d ritte schma lereSchenkel gegen d ie Peripherie d es Trommelfells gerichtet

, a ls

d essen Ba sis bezeichnet w ird und w elcher Lichtkegel übrigensa uch bei sonst norma lem Hororga n Verschiedenheiten in Formund Ausdehnung zeigt.

D ieWolbung d es Trommelfells w ird zumeist durch d ie eigenthuml iche Verbindung desselben m it d en Ha mmerthei len bedingt .Diese Verbindung bringt es bei d er eigenen Form d es Ha mme 1 s

(s. S . 7) so w ie bei d em sehr geringen Gra d von Spa nnung, d ied a s Trommelfell durch d ie Befest igung a m inneren Ra nde d es

ä usseren Gehörga nges erleidet,mi t sich

,da ss gew isseWol bungs

verhä ltnisse a m Trommelfel le z um Vorschein kommen,d ie w ir

hier kurz berühren w ollen.

Wenn d er Ha mmer sich m it seiner ä usseren Ka nte a n d a s

Trommelfell a nlegt, muss bei d er w inkligen Knickung , d ie dieserKnochen zeigt

,ein Thei l d es Trommelfells mehr, ein a nderer w eni

ger gegen d en Gehörga ng gedrängt w erden. Der a m meisten in

d en Gehörga ng vorspringend e Theil ist in d er Regel d er kleineFortsa tz, w elcher a lso a uch d a s Trommelfell a m meisten verd rä ngen

muss. Vom kleinen Fortsä tz e a ngefa ngen entfernen s ich d ie ein

zelnen Theile d es Griffes immer mehr von der eigentlichen Lich4 11

52

tung d es Gehörga nges, so da ss d a s untere Ende d es Griffes a ucha m tiefsten ,

d . h . d er inneren Trommelhöh lenw a nd a m nä chsten

l iegt

Es ist leicht einzusehen, da ss w enn d er kleine Fortsa tz m itseiner Spitze d a s Trommelfell gleichsa m vor sich hind rängt

,z u

beiden Seiten v on ihm mehr w eniger deutlich a usgesprocheneFa l ten im Trommelfelle z u Sta nde kommen müssen

,w elche ihrer

La ge na ch a ls h i n t e r e und v o r d e re Fa l te d es Trommelfellsbezeichnet w erden müssen (Ta f. I, Fig. hf und und von

denen besonders d ie hintere scha rf a usgesprochen erscheintNa ch d er eigenthüml ichen Form d es kleinen Fortsa tzes

(S . Ta f. I I , Fig. 4f) muss d a s obere Bla tt dieser Fa lte a uf d ie

Ebene d es Trommelfells viel senkrechter stehen ,a ls d a s untere,

w elches mehr unvermerkt in d en Rest d es Trommelfells übergeht.Da her sieht es a uch so a us, a ls w ä re gew isserm a ssen d a s Trommel

fell a n d em kleinen Fortsa tz e a ufgehängt , w odurch w ieder d a s

eher d em kleinen Fortsä tz e befindliche Stück d es Trommelfellsim Allgemeinen schl a fl

'

er erscheint (membra na fla cc id a ) .

D a s unterste Ende d es Griffes zieht d a s Trommelfell mitna ch einw ä rts gegen d ie Trommelhöhle

, da her a n dieser Stelled ie grosse Conca v itä t (Umbo) d es Trommelfells bei Besichtigungseiner ä usseren Flä che, und d a , w ie früher gesa gt

,d a s Trommel

fell nicht stra ff gespa nnt ist, bleibt zw ischen d er Grenze d es Umbound d em inneren Ra nde d es Gehörga nges noch eine Pa rtie d es

Trommelfells,w elche schon w egen dieser Spa nnungsverhä ltnisse,

da nn a ber a uch w egen d er grösseren Anhäufung d er Fa sern d er

C irculä rsch icbte d erMembra na propria a n dieser Stelle,na ch

a ussen convex erscheint so da ss bei einem a uf d ie Ebene d esTrommelfel ls geführten senkrechten Schnitte d ie Durchschnittel inie w ellenförm ig erscheint, w o da nn mi t Beziehung a uf d ie äussereFlä che d es Trommelfells d em Centra l thei le d a s Wol lentha l

,d em

peripheren Thei le d erWel lenberg entspräche.

MeinesWissens ha be ich a uf d a s Vorkommen und d ie Bedeutung dieser F a lten für d ie Di a gnose d es Gra des d er Einz iehung a m Trommelfelle z uers t

a ufmerksa m gema cht . (S . Berichte über d ie im k. k. a llgemeinen K ra nkenha use beha ndelten O hrenkra nken.)I n seltenen Fä llen findet sich a uch eine obere kleine Fa lte vor.

53

V III .

Die Insert ion d esMusculus tensor tymp a n i a m

H a mmer und d a s V erh ä l tniss dieser z w ei Geb ilde

z um Trommelfelle.

Na chdem w ir in Betreff d er Verbindung des Ha mmers m it

d em Trommelfelle ga nz neue Verhä ltnisse kennen gelernt ha ben,

w ir nunmehr w issen,da ss d er Ha mmer mit d en Fa sern d erMem

bra na propria nicht a n a llen Stellen unbew eglich verbunden ist ,

sondern ein Thei l d es ersteren in einem eigenen K norpelgebil d e ,w elches im Trommelfelle eingescha ltet ist, gleichsa m w ie in einerGelenksgrube sich bew egen könne ; na chdem w ir a ndererseits a usserdem Tensor tympa ni keinen a nderenMuskel im Gehörorga ne kennen

,w elcher direkt dieser Bew egung vorstehen könnte, so erschien

es mir um so w ichtiger,d a s V erhä ltniss diesesMuskels z um Ha m

mer und z um Trommelfelle gena uer kennen z u lernen.

Ueber d en Verla ufd es H a mmermuskel s sa gt Herr Prof. L a n

gor‘) kurz und treffend : „Der H a mmermuskel

,Muscu lus tensor

tympa ni,befindet sich in d er oberen Eta ge d es C a na lis muscule - tu

ba rius, a n dessen Wä nden d ie Fleischfa sern ha ften. Seine Sehneverlä sst a n d er Em inenti a cochlea ris d ie Pyra mid enw a nd d er

Trommelhöh le, durchsetzt in querer Richtung d en Ra um und heftetsich a n d a s obere Ende d es Griffes a n .

T o y n b e e und v. T rö l t s c h ma chten schon fra her d a s V erhä l tniss na ment lich d er Sehne d esMuscu lus tensor tympa ni z umHa mmer und Trommelfel l z um Gegensta ndo eingehenderen S tudi a ms. Ersterer ma chte zunächst a uf d a s V erhä ltniss d es d ie SehnediesesMuskels umkleidenden Gew ebes z um Trommelfelle

,Letz

terer a uf d ie eigenthüml iche Insertion d er Fa sern d er Sehne diesesMuskels a m Ha mmer a ufmerksa m .

Prof. v. Tröltsch sa gt in seiner fruher c itirten Ana tomie d esOhres (S . 46 ) „Wa s d ie S ehne d es Trommelfel lspa nncrs betrifft,so inserirt sich d er w esentlichste

,d er eigentlich sehnige Theil

a m H a mm erh a l s e d icht unter d er Chorda tympa ni, ein za rtererThei l zieht sich da nn bogenförm ig na ch oben und vorn lä ngs d esfreien Ra ndes d er vorderen Ta sche. DerMuskel selbst in seinem

a . a . U . S , 734,

55

grossere Theil derselben a n d ie vordere Flä che hinzieht, um dorta uf eine v erhä l tnissmä ssig grosse Strecke a usstra hlend

,sich a m

Knochen z u befestigen. (Ta f. II, Fig. 4,

Wä hrend ma n bei Betra chtung unter d er Lupe d ie Insertiond er Fa sern a n d er inneren Ka nte so w ie a n d er vorderen Flä ched es Griffes ga nz deut l ich w a hrnehmen ka nn, w ird m a n sich ebensoleicht U eberz eugung verscha ffen können ,

da ss von d en Sehnenfa sern a uch nicht eine Spur a uf d ie hintere Grifffläehe übersetzt,w ora uf ich schon hier besonders a ufmerksa m ma chen w ill

,w ei l

dieses V erhä l tniss a uf d ie Bew egung d es Ha mmers, w ie sie durchd en Tensor tymp . bew irkt w ird

,v on grosser Wichtigkei t ist .

So richtig v. Tröltsch dieses V erhä l tniss a ngegeben, so ka nni ch ihm in Betreff d er Oertl ichkeit der Insertion d er Sehne nichtbeistimmen. D ie Sehne d es Tensor tymp . inserirt a m Griffe und

nicht a m Ha lse d es Ha mmers und zw a r a m obersten Ende d es

Griffes, gew öhnl ich d icht unter d em Verla ufe d er Chorda tympa ni .

(Ta f. I, Fig. 2,st)

I n Betreff d es d ie Sehne umgebenden Gew ebes a berziehtw ohl da sselbe scheid ena rtig d ie Sehne , ist a uch a m Processuscochlea ris einerseits, a m Ha mmer a ndererseits befestigt, indem es

im Verla ufe d er Sehne locker derselben a nha ftet,a llein es ist

unschw er sich d ie U eberz eugung z u v ersch a fl'

en , da ss dieses

„Tensor tympa ni l iga ment“ Toynbee’

s nichts a ls d ie d ie Sehne so

w ie a l le in d er Trommelhöh le v orfind l ichen Gebilde überziehendeSchleimha ut ist , w elche desha lb d er Sehne indem sie sie überzieht

,nur lose a nha ftet

,w eil

,w ie w ir gleich schon w erden, es in

d er Bestimmung d esMusculus tensor tympa ni l iegt , sich a ucha llein z u contra h iren

,ohne da ss diese Scheide m itgeht.

Diese „Sehnenscheide“ ist demna ch nichts Anderes a ls ein

Schleimha utüberz ug, w elcher a ls Fortsetzung d er Schleimha ut d erinneren Trommelhöh lenw a nd a uf d ie Sehne und von d a w iedera uf d ie innere Flä che d es Trommelfells übergreift und diese Gebilde deckt.

D ie Bedeutung , d ie Toynbee dieser Scheide beilegte und

w ona ch sie ha uptsä chlich da zu diene,d em Trommelfel le seine

na türli che Conca v itä t und Spa nnung z u erha lten ka nn es schon

V on d er S ehne d esMuse. tensor. tymp. z ieht sehr hä ufig ein membra na rtigesGebi lde na ch vorne und c hen z ur Trommelhöh lenw a nd w ie dies a uch in d er

Zeichnung Ta f. I , F ig. 2 d er F a l l ist .

56

desha lb nich t ha ben, w ei l ma n sonst a nnehmen musste, da ss d erM. tensor tymp . in einem una ufhörlichen Zusta nde d er Contra ctionsich befinde. La sst ma n ,

w a s doch selbstverstä ndlich ist , einesolche Anna hme nicht gelten

,so ka nn ma n nicht einsehen, w a rum

bei der Durchtrennung di eser Scheid e , ohne da ss d ie Sehne d esTensormuskels selbst versehrt w ird , d a s Trommelfel l ersch la fl’

t

w erden soll,w enn nicht d erMuskel , d er etw a früher contra hirt

w a r, plötzlich na chgibt.

B ew egung d es H a mmers b ei d er Contra ct ion d esMuse.

tensor tymp a ni .

Na ch d er herrschenden Ansicht d er Physiologen h a t d erMuscu lus tensor tympa ni d ie Bestimmung, bei seiner Contra ctiond en Ha mmer

,und d a ma n sich diesen m it d em Trommelfelle un

bew eglich verbund en da chte, a lso a uch m ittelba r d a s Trommelfellna ch innen z u ziehen, oder, w ie m a n sich gew öhnl ich a usdrückte

,

z u spa nnen. Mit Rücksicht a uf di ese End w irkung ha tte derMuskel a uch seinen Na men

„Trommelfel lsp a nner

“erha lten.

Unsere Anscha uung musste jetzt selbstverstä ndlich von vornherein eine a ndere w erden

,indem w ir j a sehen da ss d a s V er

hä ltniss d es H a mmers z um Trommelfell w esentlich a nders ist,und

w irklich ergibt d ie einfa che Berucksich tigung d er a na tom ischenVerhä ltnisse , ebenso d a s Experiment und in letzter Reihe z ur

vollkommenen Bestä tigung a uch noch d ie Beoba chtung a m Kra nkenbette

,da ss d ie Locomotionen

,d ie d er H a mmer und somit a uch

m ittelba r d a s Trommelfell d urch d ie Contra ction d esMuse. tensortymp . z u m a chen im S ta nd e ist, mi t d er einfa chen Bew egung na chinnen und a ussen nicht erschöpft seien.

Wenn w ir zunächst den Verla uf und d ie Insertion d esMusculus tensor tympa ni ins Auge fa ssen , so sehen w ir

, d a ss dieseInsertion keinesw egs eine solche sei , w ie sie dem einfa chen Zw eckeeiner Bew egung d es Ha mmers na ch innen entsprechen könnte.

Die Sehne w ürde , w enn d er Ha mmer bloss d ie Bew egungna ch innen z u ma chen hä tte , ga nz einfa ch und a uch a m zw eckmä ssigsten a n der inneren Ka nte d es Ha mmers inseriren. N un

sehen w ir a ber d en grössten Theil d er Sehnenfa sern a n d ie vordere Fläche d es Griffes hinla ufen und sich dort festsetzen

,w a s

a l lein schon da ra uf deutet , da ss d ie Bew egungen ,w elche d er

H a mmer bei Contra ctionen d es Tensor tymp . ma chen ka nn,ni cht

bloss a uf d ie einzige na ch innen beschränkt sein dürften.

58

Thei l d er media len Fla che ein.

“ Bei so bew a ndten Umständen istes na türlich leicht möglich

,d a ss d er Ha mmer trotz d er Verbin

dung mi t d em Amboss,doch eine thei lw eise Drehung um seine

Lä ngsa xe ma chen könne , j a m a n w ird versucht,da ra n z u erin

nern, da ss vielleicht gera de d ie in d er funct ionel len Bestimmungd es Ha mmers gelegene Nothw end igkeit einer dera rtigen Bew egunges erforderlich ma chte

,diesen Gelenksflächen eine so comp l icirte

Gesta lt z u geben.

Es ist m ir soga r sehr w a hrscheinl ich, da ss mit einer solchenDrehung d es Ha mmers um seine Lä ngsa xe ,

w enn sie in etw a sexcessiveremMa sse a usgeführt w ird, schliessl ich a uch d er Ambossm itgezogen w ird

,w a s in letzter Linie vielleicht a uch a uf d en

Steigbügel und so a uf d a s La byrinth einen Einfluss üben könnte.

N ur im z a rten Kindesa lter sehe ich ein H ind erniss für einesolcheWend ebew egung d es Ha mmers in d em la ngen Fortsä tzedesselben

,w elcher

,v om H a lse d es letzteren a usgehend , in d er

Gl a ser’

scben Spa lte befestigt ist . Al lein es ist j a leicht denkba r,da ss in diesem Alter, in w elchem d a s Gehörorga n a n und für sichd ie hohe Leistungsfä higkeit d ie es spä ter zeigt

,w eder besi tzt

noch bra ucht, a uch in diesem Punkte objectiv beschränkt ist und

im spä teren Alter,schon in d en höheren Kinderja hren, ist beka nnt

lich d er Processus longus d es Ha mmers a ls Knochenfortsa tz w ie

d er geschw unden und durch ein einfa ches Ba nd,d a s Ligamentum

a nterius s. longum ersetzt.U ebrigens w a r es gew iss a uch nicht ohne positiven Nutz en,

uber d ie Art d er H a mmerbew egung bei Contra ction d esMuse.

tens. tymp . durch d a s Experiment Aufschluss z u bekommen,z u

w elchem Behufe ich folgenden Versuch a nstellte :A n einem Sch läfebeine von einer menschlichenLeiche

,w elches

m it d enWeich theilen,d ie sich a n und in ihm befestigen

,hera us

genommen w urde,w urde d er äussere Gehörga ng m i t sa mmt d erMuschel bis in d ie nä chste Nä he d es Trommelfells w eggenom

men,so da ss ma n di eses selbst ga nz gena u übersehen konnte.

Ebenso w urde d er S chuppenthei l ha rt a n dessen Vereinigung m itd er oberen Wa nd d er Pyra mide w eggesä gt , und überdies nochein kleiner Thei l von d em vordersten Abschnitte d er Pyra mide.

Soda nn w urde d er. unterste Theil d esMuskelba uches vom

Tensor tympa ni durch Wegna hme d er Knochenw a nd ung d es C ana ls

,in w elchem er verlä uft, blossgelegt, um d enMuskel von h ier

a us mit einer Pincette fa ssen z u können. Der Rest d esMuskels

59

(d er zuna chst der Trommelhohle gelegene Thei l m i t sa mmt d er

Sehne) w urde in seiner na türlichen La ge und Befestigung bela ssen .

Nun w urde d a s Prä pa ra t in einen Schra ubstock gebra chtund zw a r a uf d ie Weise

,da ss d er eine A rm desselben a n d er

oberen, d er a ndere a n d er unteren Wa nd d es Felsenth ei ls d a s

Prä pa ra t pa ckte ,w ä hrend d a s Trommelfell direct na ch oben ge

richtet,leicht übersehen w erden konnte. Na chdem d a s Prä pa ra t

zw ischen d en Armen d es Schra ubstockes befestigt w a r, w urde ein

Fühlhebel (ma n ka nn h iez u a uch eine Na del benützen,a n w elche

m a n eine Schw einsborste d erw eise gebunden h a t,da ss diese ein

fa ch d ie Längena xe d er Na del verlängert) vorsichtig in d en kleinen Fortsa tz d es Ha mmers eingesenkt , so da ss d er Hebel fa stsenkrecht a uf d er Trommelfel lfläche sta nd

,und da nn m it einer

Pincette d a s blossgelegte Stück d esMuse . tensor tymp . in d er

Richtung seiner Fa serz üge a ngezogen.

Bei dieser Zerrung d esMuskels,

w elche seine na turliebeContra ction bestmögl ichst imi tirte, konnte m a n d ieRichtung, w elched er Ha mmer bei seiner Bew egung ma chte, a m Fühlhebel deutlicha bsehen ,

und es zeigte sich , da ss d a s freie Ende d es letztereneine Bogenlinie beschrieb , w elche v on hinten

,a ussen und oben

,

na ch vorne , unten und innen geht,

w odurch es unw iderleglichfestgestellt w a r, da ss d er Ha mmer bei d er Contra ction desMuse.

tens. tymp . nicht bloss na ch innen gezogen w ird,sondern da ss er

a uch eine geringe Schw enkung um seine Längsa xe erfährt , w o

bei d ie vordere Fläche seines Griffes mehr na ch innen,gegen d ie

innere Trommelhöh lenw a nd , d ie h intere mehr na ch a ussen,gegen

d en ä usseren Gehörga ng gekehrt w ird .

Bei d er secund ä ren Verkürzung d esMuse. tensor tymp .

(P o l i t z e r) erscheint eine solche Schw enkung d es Ha mmergriffesin vielen Fä llen a ls p a thognomisch und da her kommt es , d a ss

m a n in solchen Fä llen m itunter w eniger d ie a usserc Ka nte a ls

vielmehr d ie hintere Fla che d es Griffes vom ä usseren Gehörga nga us sehen ka nn

,und da ss d ie ä ussere Ka nte da nn mehr gegen

d ie vordere W a nd d es Gehörga nges sicht.Wä hrend d es früher geschilderten Versuches konnte ma n

sich a uch überzeugen,da ss d ie A nsicht von T o y n b e e

,H i n t o u

W e b e r u . A .,v ermoge w elcher bei d er Contra ction d esMuse.

tensor tymp. d a s hintere Segment d es Trommelfel ls mehr ge

spa nnt w ird, a ls d a s vordere, ga nz richtig sei . Der Unterschied ind er Spa nnung der verschiedenen Segmente ist w ährend d er Contra ction so bed eutend da ss d a s hintere Segment eine gera d e

da s" vord ere Segment

1 : ii Erni e zu m : sei: :n.tS-eie-

z ez lzeir geha bg a n Tmmmelfel len,

w eiche 39 1 a m g a m i n g d ie äussere K a nte d es Grifl'

es

z er n ki n:ren. Frei lich ist da mi t ni ch t bew iesen, d a ss

a n Ees r.l: z : ein. Mm '

t eicontra ct ien w a r,a l lein d ieMögl ich

i ch ein : ze ichen A r sc : eh zmg ist d urch so lche Fa ll e d a rgeth a n,1 2 13 w a s h a n. sh en. F a l le d urch irgend eine a bnorme A dh äsion

s e-x nx n: ka m. in u i eren Fa lle w enn a uch in nied rigo

im m m desMuskels z u S ta nd e komm en .

km : . r :

ce -i es a ber: f=sz : r m eist a uf d ie sich tba r gew ordenebi z a rre F" cit e —es a :: l iegen kommt , sprich t nich t a l lein

Si e V em äéséänri eh d ieses Geb ild es v om kleinen Fortsä tz e,

send er: eie r. t ei l da s Gebi lde a uf d i e hintere F läche rückt,ä i«eMEgä c-Äk .\xend rehung des H a mmers . U eberha up t

tra gen d i e z ur Kra nken nich t w enig z ur S tütz e

d ieserM.w egra ph ie da rge lea Ansich ten bei w elche

N a c h t r a g.

W a hrend diese Schrift unter d er Presse w a r (a m 1 4.Ma ika m mir durch d ie Güte eines meiner w erthen Hörer ein

Sepa ra ta bdruck einer vorlä ufigenMitthei lung“ d es Herrn Dr. A .

P r u s s a k,w elche in Nr . 1 5 d es Centra lb la ttes f. d . med . Wissen

scha ften erschienen ist , und d ie a na tomischen V erhä ltnisse desTrommelfells z um Ha mmer beha ndelt, z u Ha nden

Herr Dr. P r u s s a k h a t,w ie a us dieserMitthei lung ersieht

lich , nicht einen einzigen neuen h i s t o l o g i s c h en B e s t a n dt h e i l im Trommelfelle mit Sicherheit a ngegeben ,

d en ich nichtschon in meinen Priv a tcursen w ä hrend d es letztenWintersemesters,deren Thei lnehmer a uch Pru s s a k w a r bespra ch und demonstrirte. Ueber d ie A n o r d n u n g dieser Elemente ma chte F ru s

s a k w ohl ma nche neue Anga be ,d ie a ber m it meinen Befunden

durcha us nicht stimmen . D ie Richtigstellung dieser A nsichten mussselbstverständlich a nderen Forschern überla ssen w erden.

D a jedoch d er betreffende Aufsa tz P r u s s a k ’

s in einemTone geha lten w a r

,da ss ma n leicht d erMeinung w erden konnte,

a ls hä tte P r u s s a k d ie von mir im Trommelfelle entdeckten Gebilde zuerst beschrieben

,sa h ich mich genöth igt d iesbezügl ich

eine Erklärung in Nr. 2 1 des Wochenbla ttes d er k. k. Gesellscha ft d er Aerzte a bzugeben w omi t ich d ie S a che für beendigthielt. Herr Dr. P r u s s a k w ollte es a ber a nders.

D a ich selbst nicht Abonnent d ieser Zei tschrift b in und unsere Gesellscha ft d erAerz te dieselbe erst a uf d emWege d es Buchha ndels , a lso gew öhnlich erst

4— 6Wochen na ch d em Erscheinen d es Bla ttes ,da sselbe bez ieht , mi r a uch

sonst niema nd d ieses Bla tt z ukommen l iess, konnte ich nicht früher von dieserArbei t entsprechende K enntniss h a ben, w esha lb ich a uch d ie Anga be, a ls hä ttemich dieselbe vor d em ob igen Ta ge über irgend etw a s belehrt, a ls eine A lba nhei t z urückw eise.

62

I n Nr. 25 derselben Zeitschrift verofi'

entl ich t er eine Erw id erung d ie

,a uf ga nz unrichtigen Anga ben b a sirend , sein Be

nehmen gegen mich rechtfertigen,so w ie einige meiner Befunde

beriehügen soll.Herr Dr. P r u s s a k gesteh t in dieser Erw iderung selbst z u

,

da ss er sow ohl von d em K norpelgebi ld e im Trommelfelle, a l s a uchvon d em dentri t ischen F a sergeb il d e in meinen Cursen zuerst Kenntniss erh ielt ; da mit ist nun von P r u s s a k selbst z ugegeben ,

d a ss

er kein neues Formelement" im Trommelfelle na chw ies,w a s ich

h ier nochma ls consta tire.Wenn ich a ndersei ts beha upte, da ss seineAnga ben in Betreff d er A n o r d n u n g d er histologischen Besta ndtheile na ch meinen Befunden unrichtig seien

,ka nn ich d a für vor

d er Ha nd keine w eiteren Bew eismittel a ngeben,a ls d a s in dieser

Schrift Entha ltene.

Wenn Herr Dr. P r u s s a k m ir insinuirt,ich hä tte fr a her be

h a uptet, d er kleineFortsa tz und d er ga nze Griff d es Ha mmers seienbew eglich m it d em Trommelfelle in Verbindung, muss ich dies ein

fa ch a ls eine Unw a hrheit zurückw eisen. Schon in meiner erstenvorlä ufigenMitthei lung (s. Wochenbla tt d er k . k . Gesellscha ft d erAerzte Nr. I , 1 86 7) heisst es w örtlich : „

da ss der kleine Fortsa tzd es Ha mmers

,sow ie d er g r o s s t e T h e i l d e s G r i ffe s dieses

Knochens sich mi t d em Trommelfell in einer A rt Gelenksverb indung befinden.

“ Wenn a lso hier von d em Theile d es Griffes d ieRede ist, w erde ich w ohl nich t d en ga nzen Griff gemeint ha ben.

Weiters heisst es in demselben B l a ttc : „d a ss d a s untere Ende d esGriffes durch ziemlich stra mmes Gew ebe m it d em untersten Ended er Ta sche (in w elcher d er Ha mmergriff steckt) verbunden sei ;

a lle a nderen Thei le d es Griffes a ber und d er kleine Fortsa tz freiin d er Ta sche stecken.

(Selbstverstä ndlich ist hier immer nur vond em a usscrcn Drittel d er Grifffiä chen d ie Rede) . Weiters sa gte ichschon d a ma ls a us , da ss sich a n einzelnen Stellen durch Bindegew ebe erzeugte losere und stra mmere Verbindungen zw ischendiesen Gebilden vorfinden

,w elche a ber na ch meiner Auffa ssung

eine Verschiebung d er betreffend en H a mmerthei le hochstens be

schra nken,a ber durch a us nicht unmöglich m a chen.

Schon in meinem ersten d iesbez ugl ichen Vortra ge in d er k. k.

Gesellscha ft d er Aerzte ( 1 6 . November 1 866 ) erw ähnte ich diesenUmsta nd

,und bespra ch soga r d ie B ind egew ebsverb indung zw ischen

d em kleinen Fortsä tze und d em K norpelgebi ld e a usführlicher. I chbetra chtete schon da ma ls, w ie in dieser S chrift

,d iese Verbindung

63

a ls eine Art Befestigungsba nd d es kleinen Fortsa tz es a m K nor

pelgebil d e und b in b is jetz t dieser Ansicht treu geblieben.

Da ss Herr Dr. P r u s s a k zw ischen d en Ha mmerthei len und

Knorpelgebi ld e nirgends Flüssigkeit finden konnte ,ist m ir sehr

einleuchtend . Herr Pr u s s a k h a t a n gehä rteten Prä pa ra ten Durchschnittc gema cht und konnte demzufolge a uch keine Flüssigkeitv orfind en.Mich ha ben d ie seit meiner erstenMitthei lung sorgfä l tigst

fortgesetzten Untersuchungen d es Trommelfells in Betreff d er

Discontinu itä t zw ischen d em Ha mmer und d em Knorpelgeb ilde

nur in so ferne z u a nderer Auffa ssung gebra cht,a ls ich m ir A n

fa ngs diese D iscontinuitä t doch viel regelmä ssiger da chte,a ls sie im

Allgemeinen gefunden w ird . Da ss sie a ber im norma len Zusta nd ea n den Stellen

,d ie ich in dieser Schrift a ngegeben ha be

,vor

kommt,d a riiber ha ben m ir a uch d ie w eiteren Untersuchungen nur

bestä tigende Resul ta te gel iefert.Ich muss a ber hier da ra uf a ufmerksa m ma chen, da ss d ieMe

thode,a n Durchschnitten diese Verhä ltnisse z u stud iren

,nicht h in

reichend ist . Wegen d er Kleinheit d er Gebilde sind geeigneteDurchschnittc sehr schw er a nzufertigen

,und tr i fft ma n gera de eine

Pa rtie,w o sich B ind ema sse vorfind et

,ist d ie D iscont inui tä t nicht

na chzuw eisen,obw ohl sie gleich a n d er a ngrenzenden Stelle w ie

d er vorfind l ich w ä re. U ebrigens gel ingt es a uch a n ma nchen Durchschnitten eine D iscontinu itä t na chzuw eisen

, j a w a s noch mehr,a n

Durchschnitten, w elche kna pp ober d em kleinen Fortsa tz e a m mi t

d em Trommelfelle in Verbindung gela ssenen d eca lcinirten Ha m

mer gema cht w urden,sa h ich soga r öfters a n d en inneren Flä chen

d er Höhle schöne Ep ithel ia l z el len .

Na ch meinem Da fürha lten ka nn ma n sich a ber d ie Verbindung d es Trommelfelles m it d en Ha mmerthei len , d ie beste Belehrung verscha ffen, w enn ma n d en Ha mmer vorsichtig vom Trommelfel le a uslöst . A uf diese Weise sieht m a n a m besten ,

w o bei

d er Hera usna hme Verbindungen z u lösen sind und w o nicht,und

w enn d ie Untersuchung na ch dieserMethode gema cht w ird , w a s

im Al lgemeinen sehr leicht ist,w ird ma n sich d ie U eberz eugung

verscha ffen,d a ss meine Aussa gen d em Rea len entsprechen.

Ich ka nn w ohl nicht leugnen da ss a n Querdurchschnitten,d ie in d er Gegend d es kleinen Fortsa tz es gehä rteter Prä pa ra te geführt w urden

,a n d em kleinen Fortsa tz e selbst nie eine Disconti

nu itä t ersichtlich w urde , a ber ich ha be ja selbst a uf d ie Verbindung zw ischen d em kleinen Fortsa tz e und d em Knorpelgebi lde a uf

64

merksa m gema cht , folglich ist a uch in dieser Gegend , besondersa n der Spitze d es kleinen Fortsa tz es eine D iscont inuitä t nicht z usuchen. Aber a ndere Erscheinungen sieht ma n a n diesen Durchschnitten d ie da ra uf deuten da ss d a s knorpelige Gebilde hiernicht eine unmittelba re Fortsetzung d es kleinen Fortsa tzes sei .

Eine solche Ensch einung ist1 . da ss a n solchen Durchschnitten d ie grossten Knorpel

zellen nicht in d er nächsten Nähe d es Knochens,sondern ziem lich

entfernt gegen d ie Peripherie des Durchschnittes h in gefundenw erden ;

2. da ss ma n a n solchen Durchschni tten in d em knorpeligenThei le, und zw a r zw ischen d er Pa rtie, w o sich eben d ie grösstenKnorpelzellen befinden und der a n d em Knochen zunä chst gelegenen K norpelpa rth ie einige

,w enn a uch undeutliche ,

F a serzüge

bemerkt, w elche d em Zw ischengew ebe a ngehören w ürden .

D ie Ansicht,da ss d a s K norpelgeb i ld e d em Trommelfelle a n

gehore ,w ird übrigens a m krä ft igsten d a durch unterstützt

,da ss

w enn ma n es mi t d em Trommelfel le vom Ha mmer a blöst , und

ma n d a s K norpelgeb i lde von d er Trennungsflä che a us untersucht,m a n immer noch ein za rtes Bindegew ebe a m Knorpel vorfind et

,

w elches ma n vorerst w egnehmen muss,

w enn ma n d ie Knorpelzellen deutlich sehen w ill . Wäre d er Knorpel einfa ch eine Fortsetzung d es Knochens, so w ä re dieses Gew ebe gew iss nicht vorha nden.

Da ss ubrigens Knorpel nicht bloss in d er Gegend d es kleinen Fortsa tzes, sondern

,w ie ich in meiner erstenMitthei lung a n

ga b ,längs d es ga nzen Griffes a n d en bezeichneten Stel len vor

find l ich sei , ka nn ma n sich a uch a n Durchschnitten von gehä rte

ten Prä pa ra ten überzeugen. D ie Knorpelzellen sind im A l lgemei

nen kleiner , a ber sie finden sich vor und stehen z u d en Fa sernd erMembra na propria in d em in dieser Schrift geschilderten V erhä l tniss.Wa s d ie A nga be P ru s s a k ’

s a nla ngt,da ss d ie a bw a rtssteigen

den Fa sern derMembra na pr0pria bereits d en Herren v. T r ö l t s c hund H en l e beka nnt gew esen sein sollen ,

muss ich d ie Richtig

stellung dieser Beha uptung zumeist diesen Herren überla ssen. Sow eit mir d ie Arbeit d es Herrn v. T r ö l t s c h na ch einem A us

zuge,d en ich seiner Zeit selbst a us d em Origina le ma chte , vor

liegt, ka nn ich nichts hera usfinden ,w a s a uf eine solche Kennt

niss dieser Fa sern deuten w ürde. Ebensow enig finde ich a uch nur

d ie geringste Erw ähnuug hievon in d en übrigen Werken d ieses

L i t e r a t u r.

G a l en i P e rg a m e n i . Opera omni a, qua e exet a nt in l a t inum ser

monem converse . Ex tribus otii cin. Probema na c ed it ionc 1 6 l 2. De usu p a r

tium corporis huma ni , ca p . "I I . (A us d er S telle : superest a ud i tus instru

mentum,in quo et ipso, primo quid em mea tus

, qu i est in esse la p id oso,invo

lucrum effecit, ne quid corum, qu a c extrinsecus inc id unt, ipsi nocerct (d c quoflexu s hund e a ntea tra cta v imus) . En igitur na tura m efi

'

cc issc involucrum,in

ossis l a p idosi mes tu a nfra ctuoso ct l a by rintheo“

,schl iesst C a s s e r i u s , d a ss

G a l en vom Trommelfell K enntniss ha t te . Er beglei tet d a s obige C ita t mi tfolgend enWorten : „Qua e si vera sint

,et ia m a tque ct ia m miror, eur quid a m

a usi sint scrihere Ga lea d e h a c membra na nih il in med ium a ttul isse. quinprimo nega sse ullum involucrum mes tni a ud itorio fuisse insertum.

H i p p o k r a t i s opera omnia . Ed it io Kühn p . 436—4 37 . Pel l icul avero in ipso mes tu a ud itorio iurta os d umm tennis est , a d insta r tela e a ra

nea e pra e rel iquis pel l icu l is

B e ren g a r i o v . C a rp i . I sa goge in a na tomia corp. huma ni . Ca p . 54.

Bonon. 1 523, Comment . supra . a na tomismMund in. Bonon. 1 57 1 .

A c h i l l i n i . A nnota tiones a na tomica e. Bonon . 1 520, p . 1 5.

C a s s e r i i J a l i i P l a c en t i n i Ph i losoph i a tqueMed ici d e voeis a u

d itusque orga nia historia a na tomica . Ferra ria e 1 680. Excud ch a t V ictor.

B a ld inus Ty pogra phus ca mera l is. L ib . I , Ca p . V I I I , p . 42 et seq .

D u V e rn ey , Tra cta tus d e org. a ud itus. Norimherga e 1 684, p . 3 .

R i v i n u s , d e a ud itus v it i is L ipsia c 1 7 1 7 .Wa l t h e r , Disserta tio d e membra na tymp. Lip si a c 1 725.

V a l s a l v a e A n t on i iMa r i a s Opera . Cum ep istol is d uod cv igint i

Joa nnie B a p t ista eMorga gni . V enetns 1 7 -1 1 . p. 1 2 et seq .

C a s s e h o h m J o a n. F r i e d r. D isputa t io a na tom. ina ugur. d c sure

i nt. Fra ncof. et V i a d r. 1 730.

C a 8 s c h o hm J o a n. F r i e d r. Tra ct . qua tuor a na tom . d e sure hum .

tribus figura rum ta bulis i llustra ta . H a lse.Ma gd . 1 734.

68

H om e E v e r a d , Ph il . Tra nsa ct . V ol . 90, 1 800.

C o rn e l i u s , D isserta t io ina ng. d e membra na e tymp . situ .

C u v i e r , Lecon d’

a na tom ie compa rée. T. I I . p . 494.

B e r re s ,A nth ropotom ie, B . I . S . 6 -1 8.

H u s e h k c ,Bea rbeitung d es mensch lichen Gehororga ns, im 5 . Ba nd e

von S öm m e rn i g’

s A na tom ie.

L i n c ke C a r l A u g. H a ndbuch d er theoret ischen und p ra ct isch en

Ohrenhei lkund e. 1 . Bd . S . 9 1 et seq .

S h r a p n e l l 0 d 0 . On th e form a nd structure of th e membra na tymp .

Lond onMed ic a l Ga z ette. V ol . ". p . 1 20.

A r n o l d F . I cones orga norum sensuum .

'

I‘

urici 1 839 .

“'

h a r t o n J o n e s J . Orga n of hea ring in Tod d Cyclopa ed ia of

A na tomy a nd P 1n s iology . V ol . I I . p . 5345. Lond on 1 839 . (Sepa ra ta bd ruck

p . 5 et seq . )H y r t l J o s . V ergleich cnd a na tom isch e U ntersuchungen uber d a s

innere Geh ororga n d esMensch en und d er S a ugeth icre mi t 9 Kupferta feln.

Pra g 1 845.

P a p p c n h e i m S . D ie specicl lc Gew ebelehre d es Gehororga ns na chS tructnr, Entw icklung und Kra nkheit . Bresl a u 1 840. p . 28— 29 .

T 0 y n b c e J o 8 . On structure of th e membra na tympa ni in th ehuma n c a r. Ph ilosoph ica l Tra nsa ct ions vom J a hre 1 85 1 , P . I . 1 59— 1 68 .

Ferner d essenW'erk : ,.The d isea scs of th e ca r

, Lond on 1 860.Wi l d 0Wi 1 l i a m R. Pra ct ica l observ a t ions on a ura l surgerya nd th e na ture a nd trea tment of d isea ses of th e ca r. Lond on 1 853 . (U ebersetz t von Dr. Ernst v . H a s e l b e r g.) Gött ingen 1 855.

L e y d i g F r a n z Lehrbuch d er Histologie d esMenschen und d er

S ä ugeth ierc . Fra nkfurt a .M. 1 857 .

v . T rö l t s c h A . Beiträge z ur A na tomie d es menschl ichen Tromme lfelles . Zeitsch r. für w issensch a ft l iche Zoologie I". Bd . p . 9 1 ct seq . Fernerd essen A na tomie d es Oh res in ihrer A nw end ung a uf d ie Pra xis etc . Würzbur g 1 86 1 , und Lehrbuch d er Ohrenheilkund e m it Einsch luss d er A na tomied es Ohres .Würz burg 1 867 .

B o n n a f o n t J . P . Tra ité théorique et pra t ique d esMa la d ies d el'

orei l le etc . Pa ris 1 860.

G e r l a c 1 1 J .Mikroskop ische S tud ien a us d em Gebiete d er menschl ic h enMorphologie. Erl a ngen 1 858 , S . 53 et seq .

K o l l i k e r A . H a nd buch d er Gew ebelehre (d ie verschied enen A usga ben) .

L u c a c. A na tomisch ph isiologische Beitra gc . V i r c h o w ’

s A rch ivB d . ""I".

L a n g e r C . Lehrbuch d er A na tomie d esMenschen.Wien 1 865

69

l ’o l i t z e r A . D ie BCleucb tungsh i ld er d es Trommelfelles im gesunden

und kra nken Zusta nd e.Wien 1 865.

B o c h d a l ek j un. Beiträge z ur A na tomie d es Gehororga ns. Oesterr.

Zeitschrift fiir pra kt . Hei lkund e. 1 866, N r. 32.Mo 0 s S . Klinik d er Ohrenkra nkhei ten.Wien 1 866 .

H e n l e J . H a nd buch d er systema t ischen A na tomie d esMenschen.

Bra unschw eig 1 866 .

L u d w i g Joe. Osteologisch er Beitra g uber d a s Sch l a febein. Zeitsch rift f. ra t .Med . 1 1 1 . R. 28 Bd .

R u d i n g e r. A tla s d es menschlichen Gehororga ns. Munchen 1 867 .

I . u . 1 1 . Lieferung.

Gru b e r J o s e f. Berichte a ber d ie im k. k. a llg. K ra nkenh a use inWien beha nd elten Ohrenkra nkcn 1 862— 1 866 ; ferner d essen A bh a nd lungU eber Trennungen d es Zusa mmenh a nges und S ubst anz verluste im Trommelfelle. A llg.Wien . med . Zeitung 1866— 1 867 .

U eberd ies d ie versch iedenen ä lteren und neueren Leh rbuch er d er A na

tomie und Physiologie.

Erkl ärung der Abbi l dungen.

Ta fel I .

I .Men s c h l i c h e s T romm e l fe l l v om s üs s eren Geh o rg a n ge

a u s g e s e h e nI IRR I I . I nsert ion d es Trommelfells a m inneren Ra nd e d es Gebot

ga nges.

Kleiner Fortsa tz und

g Griff d es H a mmers.

l U nteres Grifi'

end c, in d essen U mgebung sich d er U mbo befind et .

V V ord eres Segment und

I I hinteres Segment d es Trommelfells .

U nterster Theil d es a bw a t ts steigend en S chenkels vom A mboss(nur a usna hmsw eise sichtba r) .vf V ord ere F a l tc und

hf hintere Fa lte d es Trommelfells. Bei

e ist d er Sehnenring von a ussen bemerkba r.

2.Men s c h l i c h e s T romm e l fe l l v o n d e r T r omm e l b o h l ea u s ge s e h e uI I H a mmer.

qe U nteres Griffend e ,in d essen Umgebung d ie grosste Convexitä t .

A Amboss .

Im I I a mmer- Amboss -Gd enk (a bsichtlich theilw eise erotfnet , um d ie

Gelenksfia ch en etw a s sichtba r z u ma chen).A uf ha ngeb a nd d es H a mmers.

hs Horiz onta ler S chenkel d es Ambosses a n d er h interen Trommelhohlenmm d befest igt .

a s A bw a rtssteigend er S chenkel d es Ambosses , a n d essen untemm

End e d ie Gelenksfl ä che z ur Verbind ung mit d em K epfchen d es S teigbugc ls s ich tba r.

ch Chord a tympa ni .c s H intere Schleimh a ut -Dup l ica tur

72

I nRa nd d ieser Schleimha ut -Dup l ica tur. unter d ieser Zuga ng z ur h in

teren Trommelfel l t a sch e .

fg Eintri tt d er Chord a tympa ni in d ie Fissura Gl a seri .st Sehne d esMuse. tensor. tymp . a n d er inneren Ka nte und vord e

ren Fla che d es Griffes inserirend . V on seiner S cheid e z ieht in d iesemFa lle eine Sch leixnb a ut ' Dup l ica tur na ch vor ne und oben. N a ch vorne

vom H a mmer unter d er Chord a tymp . ist d ie vord ere Ta sche d esTrommelfel les z u suchen .

F ig. 3. Fa sern d er Ra d 1 a r und Circnl a rsch ich te d erMembra na propri a vom

menschlichen Tronnnelfcl l sich gegenseit ig kreuz end . (V ergrosse

rung

Fig. 4. B ind egew ebskorp erchen d erMembra na pr0pria d es menschlichenTrommelfells. (V ergrösserung

F ig. 5. Dentrit isch es F a sergeb i ld e vom menschlichen Trommelfell , w ie ma n

es gew öhnl ich a m h interen Seg mente d es Trommelfells find et . Bei

w a re d er periphere, bei C d er Centra l thei l d es Trommelfells.

Fig. 6 . Dentritisches F a sergeb i ld e d es menschlichen Trommelfells in seiner

höchsten Entw icklung.

Ta fel I I .

Ein Thei l d erMembra n a pr0pri a mit d em K norpelgeb i ld e vom

menschlichen Trommelfell , vom a usseren Gehorga nge a us gesehen.

(V ergrösserungHinteres Seg ment vom Trommelfell .

v V ord eres S egment vom Trommelfell . B eikkk K norpelgeb i ld e , bei c d a s d em kleinen Fortsetz e entsprechend eka ppenförmige S tück.

a n A bw ä rtssteigend c F a ser n d erMemb r. pr0 p ri a .

Oberes S tück d es K norp elgeb il d es sa mmt d em d a sselbe umgebend enkreisförmig a ngeordneten Bind egew ebe beim Ka ninchen. D a s Ga nz e

von innen h er gesehen. (V ergrosserung

Da sselbe vomMenschen. V ergrosserung 1 00. B ei a b bemerkt ma n

d ie Kreu z ung d er B ind egew ebsfa sem ,w elche vor d em oberen S eg

mente d cs Geh örga ngra nd es z um K norp elgeb i l d e z iehen

D e r H a mm e r v o mMe n s c h e n v i e rm a l v e rg r u s s e r t .

k K opf.

h H a ls.

m Griff.

g Gelenksfl a ch e a m Kopfe z ur V erbind ung m it d er Gelenksfl a ch e a n

d er Ambosskrone (bloss a nged eutet) .