Rückkehr in die Bestattungsgemeinschaft. "Zerrupfte" Bestattungen in der Bronze- und frühen...

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‚Irreguläre‘ Bestattungen in der Urgeschichte: Norm, Ritual, Strafe …?

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‚Irreguläre‘ Bestattungen in der Urgeschichte:Norm, Ritual, Strafe …?

RÖMISCH-GERMANISCHE KOMMISSION, FRANKFURT A. M.EURASIEN-ABTEILUNG, BERLIN

des Deutschen Archäologischen Instituts

Kolloquien zur Vor- und FrühgeschichteBand 19

Dr. Rudolf Habelt GmbH ∙ Bonn 2013

Dr. Rudolf Habelt GmbH ∙ Bonn 2013

RÖMISCH-GERMANISCHE KOMMISSION DESDEUTSCHEN ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTS

‚Irreguläre‘ Bestattungen in der Urgeschichte:Norm, Ritual, Strafe …?

Akten der Internationalen Tagung in Frankfurt a. M.vom 3. bis 5. Februar 2012

herausgegeben vonNils Müller-Scheeßel

X und 518 Seiten, 239 Abbildungen und 34 Tabellen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über <https: // portal.dnb.de> abrufbar

© 2013 by Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen InstitutsFrankfurt a. M.

Redaktion: N. Müller-Scheeßel und N. BaumannSatz: Müller-Scheeßel, Frankfurt a. M.

Einband: S. Berg, unter Verwendung einer Grafik von J. SchroeterDruck: ruksaldruck GmbH, Berlin

gedruckt auf alterungsbeständigem PapierISBN 978-3-7749-3862-2

Gedruckt mit Unterstützung der , Düsseldorf

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorwort IX

Nils Müller-Scheeßel‚Irreguläre‘ Bestattungen in der Urgeschichte: einführende Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . 1

Theorie und Methode

Ulrich Veit‚Sonderbestattungen‘: Vorüberlegungen zu einem integrierten Ansatz ihrer Erforschung . . . 11

Edeltraud AspöckÜber die Variabilität von Totenpraktiken. Oder: Probleme einer dichotomen Auffassung von Toten- bzw. Bestattungsbrauchtum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Cătălin PavelThe Social Construction of Disability in Prehistoric Societies – What Funerary Archaeology Can and Cannot Say . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Janina DuerrDie verkehrte Jenseitswelt (mundus inversus): Eine Deutung zerbrochener, verbogener oder vertauschter Grabbeigaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Andy Reymann‚Schamane‘ oder nicht ‚Schamane‘? Zur Problematik der Nutzung eines ethnologischenTerminus bei der Analyse vorgeschichtlicher Bestattungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Július JakabBrüche an menschlichen Knochen aus urgeschichtlichen Siedlungsgruben derSüdwestslowakei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

Antje KohseSonderbestattungen in Ägypten von der prädynastischen Zeit bis zum Mittleren Reich(ca. 4500–1750 v. Chr.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

Das 5. Jahrtausend v. Chr. und früher

Reena PerschkeKopf und Körper – der ‚Schädelkult‘ im vorderasiatischen Neolithikum . . . . . . . . . . . . . . . 95

Christian Meyer, Christian Lohr, Hans-Christoph Strien, Detlef Gronenborn und Kurt W. AltInterpretationsansätze zu ,irregulären‘ Bestattungen während derlinearbandkeramischen Kultur: Gräber en masse und Massengräber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

Joachim Pechtl and Daniela HofmannIrregular Burials in the LBK – All or None? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

Lech Czerniak and Joanna PyzelUnusual Funerary Practices in the Brześć Kujawski Culture in the Polish Lowland . . . . . . . 139

InhaltVI

Noémi Pažinová und Alena BistákováDie Bestattungssitten der Lengyel-Kultur im Lichte ausgewählter Beispieleaus der südwestlichen Slowakei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

Das 4. Jahrtausend v. Chr.

Claudia SachßeSonderbestattungen in der Badener Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169

Amelie AlteraugeSilobestattungen aus unbefestigten Siedlungen der Michelsberger Kultur in Süd- und Südwestdeutschland – Versuch einer Annäherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Sara SchiesbergÜberlegungen zu Normen und Abweichungen im Bestattungsbrauch der Trichterbecherzeitunter besonderer Berücksichtigung des Gräberfeldes von Ostorf-Tannenwerder . . . . . . . . . 197

Christoph Rinne und Katharina FuchsBestattungen in Siedlungen. Norm und Sonderfall in der Bernburger Kultur . . . . . . . . . . . . 211

Das 2. Jahrtausend v. Chr.

Michal ErnéeUniformität oder Kreativität im Totenbrauchtum? Zum Bestattungsritusder Aunjetitzer Kultur aus Sicht der Phosphatanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

Michaela Langová und Alžběta DanielisováBestattungsritus der Aunjetitzer Kultur in Brandýs an der Elbe (Mittelböhmen): ,Siedlungsbestattungen‘ – ein ganz normaler Teil des Bestattungsritus? . . . . . . . . . . . . . . . . 239

Anna Pankowská, Miroslav Daňhel and Jaroslav PeškaFormal Classification of Settlement Burials from Moravia (Czech Republic)Dating to the Early Bronze Age . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

Pavol Jelínek and Július VavákHuman Remains in Settlement Pits of the Maďarovce Culture in Slovakia(Early Bronze Age) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

Vera Hubensack und Carola Metzner-NebelsickMitteldeutsche frühbronzezeitliche Sonderbestattungen in Siedlungsgruben . . . . . . . . . . . . 279

Immo Heske und Silke Grefen-PetersRückkehr in die Bestattungsgemeinschaft – ,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- undfrühen Eisenzeit am Nordharz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

Das 1. Jahrtausend v. Chr.

Ágnes Király, Katalin Sebők, Zsuzsanna K. Zoffmann and Gabriella KovácsEarly Iron Age ‘Mass Graves’ in the Middle Tisza Region:Investigation and Interpretation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307

Inhalt VII

Monika Griebl und Irmtraud HellerschmidMenschenknochen und Menschenniederlegungen in Siedlungsgruben der befestigten Höhensiedlung von Stillfried an der March, Niederösterreich: Gängige Praxis der Totenbehandlung in der jüngeren Urnenfelderkultur? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

Stefan Flindt, Susanne Hummel, Verena Seidenberg, Reinhold Schoon, Gisela Wolf, Henning Haßmann und Thomas Saile

Die Lichtensteinhöhle. Ein ,irregulärer‘ Ort mit menschlichen Skelettresten aus der Urnenfelderzeit – Vorbericht über die Ausgrabungen der Jahre 1993–2011 . . . . . . . . . . . . . 347

Melanie Augstein‚Reguläre‘ und ‚irreguläre‘ Bestattungen der Hallstattzeit Nordostbayerns . . . . . . . . . . . . . . 365

Lydia Hendel und Elisabeth NoackRegel- oder Sonderfall? Die eisenzeitlichen Menschenknochen am Hohlen Steinbei Schwabthal, Lkr. Lichtenfels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377

Peter TrebscheDie Regelhaftigkeit der ‚irregulären‘ Bestattungen im österreichischen Donauraumwährend der Latènezeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387

Nils Müller-Scheeßel, Carola Berszin, Gisela Grupe, Annette Schwentke, Anja Staskiewiczund Joachim Wahl

Ältereisenzeitliche Siedlungsbestattungen in Baden-Württemberg und Bayern . . . . . . . . . . 409

Christian Meyer, Leif Hansen, Frauke Jacobi, Corina Knipper, Marc Fecher, Christina Rothund Kurt W. Alt

Irreguläre Bestattungen in der Eisenzeit? Bioarchäologische Ansätze zur Deutungam Beispiel der menschlichen Skelettfunde vom Glauberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425

Felix Fleischer, Michaël Landolt und Muriel Roth-ZehnerDie eisenzeitlichen Siedlungsbestattungen des Elsass . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439

Sandra Pichler, Hannele Rissanen, Norbert Spichtig, Kurt W. Alt, Brigitte Röder, Jörg Schiblerund Guido Lassau

Die Regelmäßigkeit des Irregulären: Menschliche Skelettreste vom spätlatènezeitlichenFundplatz Basel-Gasfabrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 471

Stefan BurmeisterMoorleichen – Sonderbestattung, Strafjustiz, Opfer? Annäherungen an einekulturgeschichtliche Deutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485

Schlussbetrachtungen

Alexander GramschWer will schon normal sein? Kommentare zur Interpretation ‚irregulärer‘ Bestattungen . . . 509

Der vorliegende Band ist aus einer Tagung entstan-den, die unter dem Titel „‚Irreguläre‘ Bestattungen in der Urgeschichte: Norm, Ritual, Strafe …?“ vom 3. bis 5. Februar 2012 in Frankfurt a. Main von der Römisch-Germanischen Kommission und dem Institut für Vor- und Frühgeschichte der Goethe-Universität Frankfurt a. M. organisiert wurde1. Die Gerda Henkel-Stiftung hat zu dieser Tagung einen substantiellen Beitrag gestiftet, ohne den sie in der Form, wie sie durchgeführt wurde, nicht hätte rea-lisiert werden können. Auch zur Herstellung dieses Bandes hat sie unbürokratisch einen erheblichen Beitrag geleistet. Für dieses doppelte finanziel-le Engagement danke ich ihr an dieser Stelle ganz herzlich.

Gegenüber dem ursprünglichen Tagungspro-gramm2 sind eine Reihe von Änderungen zu ver-zeichnen. Einige Vortragenden sahen sich zeitlich nicht in der Lage, ihre Ergebnisse zu Papier zu bringen, bzw. teilweise sind sie in ähnlicher Form inzwischen anderswo veröffentlicht3. Dafür wurden die Autoren einiger während der Tagung präsen-tierten Poster gebeten, diese für den Tagungsband auszuarbeiten, da sie m. E. neuartige Aspekte in die Diskussion einbringen. Der Vortragsvorschlag von Melanie Augstein konnte ursprünglich aus Zeitgrün-den nicht mehr berücksichtigt werden, hat nun aber

in gedruckter Form Eingang in den Band gefunden. Ebenfalls neu hinzugekommen ist das Resümee von Alexander Gramsch.

Ich danke Susanne Sievers und Svend Hansen, die sich spontan bereit erklärt haben, den vorlie-genden Band in die Reihe „Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte“ aufzunehmen. Susanne Sie-vers hat die Entstehung des Bandes darüber hinaus mit Rat und Tat begleitet, wofür ich ihr herzlich danke.

Zum erfolgreichen Zustandekommen dieses Ban-des haben ferner in erheblichem Umfang beigetra-gen Nadine Baumann, der ich für ihre sorgfältige Textkorrektur danken möchte, sowie Christoph v. Rummel, dem ich für die Korrektur der englischen Texte und Summaries Dank schulde. Kirstine Rup-pel hat dankenswerterweise einen Teil der Grafiken überarbeitet und Silke Berg den Umschlagentwurf erstellt. Martin Sorg von ruksaldruck, Berlin, sorgte für einen reibungslosen Ablauf bei der Drucklegung des Buches.

Schließlich ist es mir eine besondere Freude, den zahlreichen Autorinnen und Autoren für die ange-nehme Zusammenarbeit bei der Erstellung dieses Bandes zu danken.

Frankfurt a. M., Juli 2013 Der Herausgeber

Vorwort

1 Siehe den Tagungsbericht von Reena Perschke: <http: // hsozkult.geschichte.hu-berlin.de / tagungsberich-te / id=4216> (15.06.2013).

2 Siehe dazu <http: // hsozkult.geschichte.hu-berlin.de / termine / id=16614> und <http: // hsozkult.geschichte.hu-berlin.de / termine / id=18078> (15.06.2013).

3 So der Vortrag von S. Sievers „Menschliche Ske-lettreste aus dem Oppidum von Manching im Wechsel-spiel der Interpretationen“, der in den Schriften des Kel-ten Römer Museums Manching erscheinen wird.

Einleitung: Überlegungen zum Begriff der ,irregulären‘ Bestattungen

Bereits seit der Frühphase der Forschung und dann besonders seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts sind im Arbeitsgebiet ,eigentümliche‘ Bestattungen bekannt geworden, die in einen engen Zusammen-hang mit den Befunden aus Knoviz gestellt worden sind. Bei der Diskussion von Tendenzen und Ent-wicklungen einschlägiger Befunde in der Region am Harz in der Bronze- und frühen Eisenzeit soll eine Verknüpfung der Gräber mit ausgewählten Sied-lungsbefunden erfolgen, um auf der Datengrundla-ge der Bestattungen auf den Gräberfeldern Gemein-samkeiten und Divergenzen zwischen diesen und den Siedlungsgruben mit menschlichen Skelettres-ten und Teilskeletten aufzeigen zu können.

Sterbliche Überreste, die nicht in einer Urne oder in einem regelhaften Grabbau in den unter-schiedlichsten Positionen, Erhaltungszuständen und Befunden aufgefunden werden, sind in der archä-ologischen Literatur des Arbeitsgebietes wieder-holt als „beseitigte Bestattungen“, „Abfall“ oder als „Sonderbestattungen“ benannt worden1. Auch wenn einige herausragende Grablegen mit reicher Ausstattung durchaus ebenfalls von einer ,Norm‘ abweichen und als ,Sonderbestattung‘ bezeichnet werden könnten2, sollen in diesem Beitrag die Be-funde im Fokus stehen, die aufgrund der Lage bzw. Unvollständigkeit des Skelettes als ,irreguläre‘ Be-

stattung in die Literatur Eingang finden. Besonders durch die zahlreichen Befunde aus Velim-Skalka, Distrikt Kolin (Tschechien), sind neue Aspekte zu berücksichtigen3. Die Befunde dieses Fundortes mit einer Vielzahl an einzelnen menschlichen Knochen, anatomischen Teilverbänden und disartikulier-ten Skeletten datieren überwiegend in das 15. und 14. Jahrhundert v. Chr.4. Während Anthropophagie von einigen Autoren weiterhin als Ursache ver-schiedenster Skelett- und Knochendeponierungen angeführt wird, lassen Untersuchungen zu den ta-phonomischen Prozessen am Knochen ebenfalls ab-weichende Interpretationsansätze zu. Die Befunde an den menschlichen Skelettresten aus Velim-Skal-ka werden teilweise als Relikte ritueller Tötungen und Opfer gedeutet5, aber ebenso können besonders die nur sehr selten zu beobachtenden und vorhan-denen Schnitt- und Verbissspuren in Zusammen-hang mit der Lage der anatomischen Teilverbände Hinweise auf eine Niederlegung der Leichen in un-

1 PETER-RÖCHER 1994, 85; MEYER-ORLAC 1997, 1; BALFANZ / JARECKI 2004, 340; U. MÜLLER 2006, 148.

2 MEYER-ORLAC 1997, 3 Anm. 11; vgl. NOTROFF2012, 131 sowie den Beitrag von Veit in diesem Band.

3 PETER-RÖCHER 2005; KNÜSEL u. a. 2007, 102 fig. 8.2.

4 ŠUMBEROVÁ / HARDING 2007, 83 Tab. 5.1.5 KNÜSEL u. a. 2007, 133.

Immo Heske und Silke Grefen-Peters

Rückkehr in die Bestattungsgemeinschaft –,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- und frühen Eisenzeit am Nordharz

Zusammenfassung: Menschliche Skelettverbände und Bestattungen in Siedlungsgruben zählen zu den seit langem bekannten Befunden der Harzregion in der jüngeren Bronze- und frühen Eisenzeit. Jüngere Stu-dien zeigen, dass darüber hinaus mit einem erheblichen Anteil an kleinteiligen menschlichen Knochen zu rechnen ist, die ursächlich mit dem Nutzungszeitraum der Siedlungen in Verbindung stehen. Damit deutet sich ein mehrphasiges Bestattungsritual an, dass sich im Arbeitsgebiet anhand von zahlreichen Beispielen bereits für das Endneolithikum und die frühe Bronzezeit in den Gräbern nachweisen lässt. Diese verdeutli-chen einen vielschichtigen Umgang mit den Verstorbenen und lassen neue Ansätze zur Rekonstruktion der Bestattungsgemeinschaft erkennen.

Summary: Disrupted burials in settlement pits are a common feature of the Late Bronze Age and Early Iron Age in the Harz region. Recent studies show that small fragments of human bones are scattered in the settlements, too. They can be interpreted as results of a multi-phased burial process in the settlements. Many examples from Late Neolithic and Early Bronze Age graves show clearly the same features and give a glance of a long tradition of these special burial practices in the whole area. These findings allow new approaches for the reconstruction of the ‘burial society’.

Immo Heske und Silke Grefen-Peters290

terschiedlichen Verwesungszuständen geben. Eine Interpretation als Bestattungsplatz wird für Velim-Skalka daher ebenfalls angeführt6. Hier bedarf es jedoch umso mehr weiterer anthropologischer Un-tersuchungen, die über eine Bestimmung des Alters und des Geschlechts hinausgehen. Nur selten wer-den anderweitige Wertungen vorgenommen, wel-che die Möglichkeit eines komplexen Bestattungs-ritus nicht außer acht lassen oder die Zulässigkeit des Begriffes der ,Sonderbestattung‘ grundsätzlich in Zweifel ziehen7. E. Wahle hat dieses zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutlich formuliert: „Eben da-rin beruht der Wert dieses Fundes, dass er, obwohl nur noch als Torso geborgen, ein Denkmal einstiger gesellschaftlicher Zustände und vorgeschichtlicher Bräuche ist“8.

Für die Nutzung des Terminus ,irreguläre Bestat-tung‘ ist die Kenntnis der ,regulären‘ Bestattungs-sitte unabdingbar9. Diese wird im Arbeitsgebiet für die frühe Bronzezeit mit der Körperbestattung überwiegend in Einzelgräbern beschrieben, und in der folgenden jüngeren Bronzezeit ist die Leichen-verbrennung mit der Beisetzung in einer durch Stei-ne geschützten Urne gut bekannt. In der jüngeren Bronzezeit sind zwischen dem Nord- und Südharz regionale Unterschiede zu konstatieren10.

Weiterhin bleibt für die reguläre Bestattungssit-te die Anzahl der Beigesetzten auf einem Gräber-feld und deren Quantität vor dem Hintergrund der verschiedenen Überlieferungsfilter zu hinterfragen. Die Bestattungsplätze der frühen Bronzezeit mit ei-ner Anordnung der Gräber in kurzen Reihen oder mit kurzen Abständen bei einer rechteckigen Glie-derung umfassen nur selten größere Belegungszah-len. Im Nordharzgebiet überwiegen Fundorte mit weniger als fünf Skeletten. Größere Gräberfelder mit mehr als zehn Bestattungen stellen eine deut-liche Ausnahme dar11. Dabei machen die Gräber mit mehreren Individuen in einer Grabgrube einen Anteil von über 35 % aus12. Für das Nordharzge-biet sind hier die Gräberfelder von Wanzleben, Kr. Bördekreis13, und Schöningen, Kr. Helmstedt14, mit in die Überlegungen einzubeziehen. Diese neu entdeckten Fundstellen zeigen einmal mehr die enge Verknüpfung der Siedlungslandschaften im nordwestlichen Sachsen-Anhalt und südöstli-chen Niedersachsen15. Fundhäufungen in den ein-zelnen Gemarkungen16 bilden damit nicht nur die Grundlage für Aussagen über die Bestattungsge-meinschaft, sondern liefern auch Beispiele für die Vielfalt des Bestattungsritus. H. Bruchhaus und A. Neubert konnten Abweichungen von der Norm der Bestattung der Toten ungeachtet des Geschlechts in rechter Hocklage in Süd–Nord-Orientierung bei den durch eindeutige Beigaben gekennzeichneten Gräbern nicht beobachten; diese deuteten sich le-diglich bei den nicht sicher geschlechtsbestimmten Individuen an17.

Für den jüngeren Abschnitt der Bronzezeit zeigt sich mit den ,lausitzisch‘ geprägten Befestigungen ab der frühen Periode IV eine hohe Konstanz der Zentralorte. Für einige Gräberfelder kann unter Beibehaltung des Bestattungsritus innerhalb der Gemarkung eine kleinräumige Verlegung beobach-tet werden18. Im Gegensatz zum frühbronzezeitli-chen Abschnitt steigt die Anzahl der Bestatteten auf den Gräberfeldern deutlich an, wobei mehr als 100 Beisetzungen nur sehr selten vorhanden sind. Im Zusammenhang mit der weitaus größeren Zu-nahme der Siedlungen ist hier dennoch eine Dis-krepanz auszumachen. Der Nordharz zeigt mit den Bestattungen in Haus- oder Gesichtstürurnen, die zur Namensgebung der Kultur führten, eine beson-dere Prägung; allerdings sind bisher nur 66 entspre-chende Urnen von 35 Gräberfeldern bekannt. Dabei ist auf 25 Gräberfeldern nur eine Urne und auf nur fünf Gräberfeldern sind mehr als drei Urnen dieses Typs vertreten19. In diesem Zusammenhang ist auf die erstmals anthropologisch ausgewerteten Bestat-tungen aus den Gesichtstürurnen von Grab 16 aus Eilsdorf, Kr. Halberstadt, zu verweisen. Diese ent-hielten in der großen Urne den Leichenbrand eines 40- bis 60-jährigen Mannes mit einer Körperhöhe von knapp über 170 cm und einem kräftigen, athle-tischen Körperbau. In der im Dekor eng vergleich-baren kleinen Urne waren die verbrannten Überres-te eines ein- bis zweijährigen Kleinkindes bestattet worden20. Auf einigen zeitgleichen Gräberfeldern in der Region sind Haus- oder Gesichtstürurnen nicht vertreten. Auf diesen Gräberfeldern deutet sich je-doch gleichfalls die Norm der ,regulären‘ Bestat-tung an: Die einzelne Urne, teilweise mit sorgfältig errichtetem Steinschutz, liefert die Folie für eine Bewertung als Bestattungsplatz. Doch dazwischen treten immer wieder Befunde auf, die in ihrer Un-vollständigkeit und abweichendem Umgang konträr

6 PETER-RÖCHER 2005, 420 f.7 JACOBI u. a. 2007a, 262; 279; JACOBI u. a. 2007b,

310; vgl. NICKEL 1998, 151.8 WAHLE 1911, 35.9 Vgl. BÉRENGER u. a. 2012, 14.

10 V. BRUNN 1954; SCHUNKE 2004; vgl. HESKE 2012a, 28.

11 BRUCHHAUS / NEUBERT 1999, 139 Abb. 43.12 Ebd. 153; FÜHRER 2008a, 58 Abb. 37.13 SCHMIDT 2007.14 THIEME 2002b, 77.15 ZICH 1987; DERS. 2010, 101 Abb. 5.16 BRUCHHAUS / NEUBERT 1999, 139 Abb. 43.17 Ebd. 143.18 HESKE 2008; DERS. 2012b.19 SABATINI 2007, 21; HESKE 2012b, 378 Abb. 6.20 HESKE / GREFEN-PETERS 2008, 121.

,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- und frühen Eisenzeit am Nordharz 291

zu den Bestattungen zu stehen scheinen. Hier sind z. B. ein einzelner beigesetzter Schädel aus Grab 4 auf dem Gräberfeld der Hausurnenkultur von Beierstedt, Kr. Helmstedt, oder ein unverbrannter Unterkiefer in einem Gefäß aus Grab 26 auf dem Bestattungsplatz in Menz, Kr. Jerichower Land, zu nennen21.

In diesem Spannungsfeld ist der Begriff der ,re-gulären‘ und ,irregulären‘ Bestattungen zu über-denken. Es bleibt zu fragen, ob es sich bei den zahlreichen Beispielen sämtlich um ,irreguläre‘ Be-stattungen der urgeschichtlichen, hier bronze- und früheisenzeitlichen Perioden handelt, oder ob die-se Bestattungen ausgehend von einem zeitgenössi-schen christlich geprägten Umgang mit den Verstor-benen als ,irregulär‘ betrachtet werden. Fassen wir damit einen ,achtlosen‘ Umgang mit den sterblichen Überresten von Sozial- oder Bevölkerungsgruppen, die als ,Arme‘, ,Kranke‘, ,Sklaven‘ oder ,Fremde‘ in der Literatur angeführt werden? Sind die ,zerrupf-ten‘ Bestattungen jedoch eine bisher weitgehend unberücksichtigte Facette eines vielschichtigen To-ten- oder Ahnenkultes22, dann würden diese wieder in die Bestattungsgemeinschaft zurückkehren.

Erscheinungsformen,irregulärer‘ Bestattungen

Anhand der Befunde um Halle nahm H. Agde in den frühen 1930er Jahren eine Gliederung der ver-schiedenen Befundbeobachtungen von ,zerrupften‘ menschlichen Skelettresten vor, die vornehmlich bei der Untersuchung von Siedlungsplätzen auftraten23. Mit Modifikationen lassen sich diese als – vollständige Körperbestattungen in Siedlungen:

Hocklage (meistens am Südharz) sowie Bauch- oder Rückenlage,

– zerrupfte oder gestückte Skelette in unnatürlicher Lage, die mitunter nicht der anatomischen An-ordnung entsprechen, sowie als

– einzelne Knochen in Siedlungsgruben zusam-menfassen.

Diese Gliederung durch Agde liefert immer noch die Grundlage für die aktuellen Forschungen. Gros-so modo handelt es sich um eine Gruppe von Be-statteten, die sowohl vollständig im anatomischen Verband als auch nur in einzelnen Skelettresten im Fundmaterial der Siedlungen greifbar wird24. Hier erfolgten in den zurückliegenden Jahren wiederholt Kartierungen und Erfassungen. Die überregionale Herkunft dieses Phänomens wird mit Einflüssen aus Südosteuropa ab der ausgehenden mittleren Bron-zezeit in Zusammenhang gebracht25.

Dabei zeigt der Blick in die publizierten Gra-bungsdokumentationen, dass nicht nur in den Sied-

lungen, sondern mitunter auch in den Gräbern der Skelettverband ,gestört‘ ist. Hierfür werden in erster Linie als Ursache Grabraub und Tiergrabetätigkeit angeführt. Auf unterschiedliche Erhaltungsbedin-gungen innerhalb eines Grabes wird hingewiesen, wenn z. B. einzelne Langknochen oder sogar der Schädel fehlen, der Rest des Skelettes aber bei ent-sprechend guter Überlieferung vorhanden ist. Wei-terhin zeigt sich bei den anthropologischen Unter-suchungen mitunter, dass einige Gräber zusätzliche menschliche Knochen enthalten, die nicht der ei-gentlichen Bestattung zuzuordnen sind. Hier ist je-weils im Einzelfall zu prüfen, um welche Knochen es sich handelt, welcher Erhaltungszustand vorliegt und wie die Grablege insgesamt zu bewerten ist. Eine Argumentationslinie, welche die verschie-denen Befunde allein mit nachträglichen Grabstö-rungen bzw. -beraubung oder Bioturbationen durch Kleintiere erklärt, greift hier deutlich zu kurz.

Zwei Beispiele mögen die Variationsbreite ein-schlägiger Befundbeobachtungen verdeutlichen: Für das bereits in den frühen 1950er Jahren bei Werlaburgdorf, Kr. Wolfenbüttel, geborgene „Fa-miliengrab“ der Aunjetitzer Kultur aus Stelle 16 wurde die wiederholte Belegung eines Grabes mit sieben Individuen benannt (Abb. 1). Dieses befand sich innerhalb einer Siedlung26. Die Auswertung erbrachte eine Belegungsabfolge, die in mehreren Abschnitten erfolgte. Nur die oben liegenden Be-stattungen IV und V befanden sich noch weitgehend im vollständigen Sehnenverband. Für die darunter liegenden Bestattungen III und I zeigte sich, dass anscheinend umfassende Skelettelemente des Post-craniums fehlten und die Langknochen sekundär parallel aufeinander geschichtet worden sind27. Den Schädeln der unteren drei Bestattungen II, VI, VII lassen sich keine postcranialen Skelettelemente zu-ordnen28. Die Gefäß- und Flintbeigaben weisen auf die Wertschätzung der Bestatteten hin. Vom Aus-gräber wird eine wiederholte Öffnung der Grablege postuliert29.

Für den jüngeren Zeitabschnitt der Bronzezeit bzw. den Übergang zur frühen Eisenzeit kann auf die Befunde aus Runstedt (heute nicht mehr exis-

21 LIES 1967, 271; WENDORFF 1981, 121; 188.22 Vgl. ANGENENDT 1997, 153.23 AGDE 1934.24 Vgl. NIQUET 1936; DERS. 1964; DERS. 1973.25 LEHMANN 1929, 112; STAPEL 1999, 218; BAL-

FANZ / JARECKI 2004; ZAVADIL 2007; WIESNER 2009, 150; vgl. HESKE 2012a.

26 NIQUET 1972, 75; FÜHRER 2008a, Faltplan 1.27 Ebd. 16 Taf. 2b.28 Ebd. 17 Taf. 2c.29 Ebd. 15; vgl. NOTROFF 2012, 132.

Immo Heske und Silke Grefen-Peters292

tent), ehemals Kr. Helmstedt, verwiesen werden, die im Rahmen von Tagebaumaßnahmen aufgedeckt wurden (Abb. 2). Neben einer sehr kurz gehaltenen Befundpublikation30 erfolgte eine ausführliche an-thropologische Untersuchung, die mit der Kenntnis des Diskussionsstandes zu den ,zerrupften‘ Bestat-tungen in Mitteldeutschland vorgenommen wurde.

In Runstedt liegen aus zwei direkt nebeneinander liegenden Siedlungsgruben drei Individuen vor, bei denen es sich um einen Mann mittleren Alters und um zwei Kinder von etwa elf Jahren handelt. Aus Grube A stammen zwei Skelette sowie einige menschliche Skelettreste und aus Grube B einzelne Teile von Skeletten, darunter zwei Unterkiefer. Im anatomischen Verband lagen in Grube B nur Teile der Wirbelsäule vor. Der Zustand der drei Skelette deutet darauf hin, dass diese nicht unmittelbar nach dem Tod in die Grube gelangt waren, sondern dass der Prozess der Verwesung zum Zeitpunkt der end-gültigen Einbringung schon fortgeschritten war31. Hierfür sprechen die teilweise nicht mehr im ana-tomischen Verband liegenden Skelettreste, sowie einzeln aufgefundene Kniescheiben und Rippen. Weiterhin ist zu betonen, dass sich bei „Kind 1“ das postcraniale Skelett noch weitgehend im anatomi-schen Verband befand, der Schädel hingegen auf dem Hinterhaupt ohne Verbindung zu den Halswir-

30 NIQUET 1964; 1975; vgl. HESKE 2012a.31 KURTH u. a. 1972, 119.

Abb. 1. Werlaburgdorf, Kr. Wolfenbüttel. Grablege der Aunjetitzer Kultur mit der Stratigraphie der Bestatteten und den verschiedenen Knochenkonvoluten (nach FÜH-

RER 2008b, 122 Abb. 1–3).

Abb. 2. Runstedt, Kr. Helmstedt. Siedlungsgruben mit den ,zerrupften‘ Skelettfragmenten eines Mannes und

zweier Kinder (nach NIQUET 1975, 270 Abb. 217).

,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- und frühen Eisenzeit am Nordharz 293

beln lag. Der zugehörige Unterkiefer konnte in der benachbarten Siedlungsgrube identifiziert werden32. An den Knochen sind „keinerlei Spuren nachgewie-sen worden, die als Tierfraß gedeutet werden kön-nen“33. Die Körpergröße des relativ kräftig gebauten Mannes kann mit ca. 167 cm rekonstruiert werden. Für die beiden Kinder wurde unter Vorbehalt eine enge Verwandtschaft postuliert34.

Mit den beiden aus der älteren Literatur bekann-ten Beispielen von Bestattungen im Siedlungskon-text werden die Erhaltungszustände und Verwe-sungsstadien deutlich, die in Verbindung mit dem chronologischen Zeitansatz differierende Interpre-tationsansätze nahelegen. Neben den ‚zusammen geschobenen‘ oder ,zerrupften‘ Bestattungen sind weiterhin einzelne menschliche Skelettreste zu be-rücksichtigen, die wiederholt bei Siedlungsgrabun-gen auftreten. Ohne hier als eigenständige Bestat-tung erfasst zu werden, geben diese doch Hinweise auf verschiedene Aktivitäten im Siedlungskontext35. Für die Datenbasis sind demnach die unterschied-lichen Überlieferungsfilter zu berücksichtigen und die intendierten chronologischen Zeitansätze zu hinterfragen. Entsprechend sind Befunde von der frühen Bronzezeit bis in die frühe Eisenzeit zu be-rücksichtigen.

Facetten der Bestattungenan einem Fundort

Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Phänomen der irregulären ,Bestattungen‘ am Nordharz sind die Befunde, die im Rahmen des DFG-Projektes zur Hünenburg bei Watenstedt (2006–2011) aufgedeckt worden sind36. Auf der Grundlage der gestaffelten geomagnetischen Pros-pektionen (2001–2010) wurden in einem Areal von 27,5 ha verschiedene Grabungsflächen ausgewie-sen, die zum erstmaligen Nachweis einer jungbron-zezeitlichen Außensiedlung direkt unterhalb einer Befestigung führten. Differenzierte Opferhandlun-gen, ein hochqualitatives Metallhandwerk und Hin-weise auf eine weitreichende Bevölkerungsmobi-lität sind dabei Eckpunkte, welche die Hünenburg als Zentralort ausweisen37. Ein deutlicher Fund-niederschlag unmittelbar südlich der Befestigung ist bereits für die frühbronzezeitliche Aunjetitzer Kultur zu verzeichnen38. Die Bestattungsplätze ab der späten Periode III sind in einem Umkreis von 900 m bekannt39. Aktuelle Grabungen erbrachten für die Periode V einen deutlichen Erkenntnisge-winn zu Bestattungsbrauchtum und Beigabenqua-lität auf dem unmittelbar zugehörenden Gräberfeld der Hausurnenkultur40.

In der Außensiedlung der Hünenburg bei Wa-tenstedt konnten in zahlreichen Siedlungsgruben

der jungbronzezeitlichen Nutzungsphase einzel-ne menschliche Skelettreste identifiziert werden (Abb. 3). In der Folge wurde während der Bear-beitung des Tierknochenmaterials besonders auf menschliche Skelettreste geachtet und diese für eine weitere Untersuchung ausgesondert. Die Klein-teiligkeit der Faunenreste erforderte einen hohen Zeitaufwand, um die im Mittel nur 68 mm langen (Fragmentgröße) und 23 g schweren (Fundgewicht) menschlichen Skelettreste von den tierischen Res-ten zu trennen. Insgesamt gelang es, 61 Fälle zu er-fassen, wobei ein einzelnes Knochenfragment aus einem Befund ebenso als „Fall“ bezeichnet wird wie mehrere Rippen in einem Planum. Weiterhin wurden Bestattungen in Siedlungsgruben entdeckt, deren Skelettverband eindeutig gestört war. Ein-zeln liegende Schädel fehlen bislang in den Sied-lungsgruben ebenso wie Extremitätenabschnitte in anatomischen Teilverbänden. Verschiedene Fragen sind zu prüfen, um unter Berücksichtigung des Er-haltungszustands der Knochen und den dahinter stehenden taphonomischen Prozessen eine Wertung für das Auftreten von mitunter auch kleinteiligen Skelettelementen im Siedlungszusammenhang vor-nehmen zu können:

32 KURTH u. a. 1972, 114; 118.33 Ebd. 120.34 Ebd. 123 Abb. 1.35 Vgl. bereits NUGLISCH 1966, 90.36 Das DFG-Projekt „Peripherie und Zentrum. Die

Hünenburg bei Watenstedt, Kr. Helmstedt. Ein Herr-schaftssitz in der Kontaktzone zwischen Lausitzer Kultur und nordischer Bronzezeit“ steht unter der Leitung von K.-H. Willroth und I. Heske.

37 HESKE u. a. 2010; HESKE in Vorb. a. 38 HESKE 2006, 160 Abb. 59; HESKE / WIECKOWSKA

2012, 140.39 HESKE 2006, 102 Abb. 60 f.40 HESKE 2010; DERS. 2012b.

Abb. 3. Watenstedt, Kr. Helmstedt. Quadrant N I A 061, Profil Süd, Befund 4, mit einem menschlichen Kalotten-

fragment (Foto: Universität Göttingen).

Immo Heske und Silke Grefen-Peters294

a) Handelt es sich um gestörte alte Gräber, die bei Bautätigkeiten in der jüngeren Bronze- und frü-hen Eisenzeit ge- und zerstört worden sind?

b) In welchem Zustand sind die menschlichen Kno-chen in die Gruben und Siedlungsschicht gelangt? Hinweise hierauf geben die Bruchkanten und die Erhaltung in einem für die Fundüberlieferung sehr günstigen Gelände. Der kalkreiche Boden lässt hier entsprechende Beobachtungen zu.

c) Bestehen hinsichtlich der Fragmentierung Unter-schiede zu den Tierknochen?

d) Stehen die menschlichen Knochenfragmente ur-sächlich mit der Besiedlung in einem Zusammen-hang?

e) Lassen sich hinsichtlich der Verteilung im Sied-lungsgelände bevorzugte Areale eingrenzen oder liegen keine Konzentrationspunkte vor?

Hinsichtlich der Verteilung im Grabungsareal las-sen sich keine räumlichen Konzentrationen auf be-stimmte Siedlungsbereiche erkennen. Damit kön-nen bisher keine bevorzugten Areale für besondere Handlungen postuliert werden (Abb. 4). Vielmehr scheint die Anzahl der geborgenen Menschenkno-chen mehr oder weniger direkt von der Größe der Grabungsfläche und der Befunderhaltung abzuhän-gen.

Zur Beurteilung des Erhaltungszustandes, des Fragmentierungsgrades und dessen zeitlicher Ein-ordnung werden die Tierknochen aus dem Sied-lungsareal für Vergleichszwecke herangezogen. Für einen Abgleich stehen hierbei die aus den Flächen 4 (Grabung 2006) und 2 (Grabung 2008) untersuchten Tierknochen zu Verfügung. Das untersuchte Kno-chenmaterial umfasst 1 400 Bruchstücke (Knochen-zahl) aus Siedlungsgruben und der Kulturschicht sowie Tierknochendeponierungen, darunter Tier-schädel und anatomische Teilverbände, die auch mit einzelnen menschlichen Skelettresten verge-sellschaftet waren41. Es erfolgte eine eingehende ta-phonomische Untersuchung der Tierknochen42, die lagerungsbedingte Oberflächenveränderungen wie z. B. Abblätterungen der kompakten Knochenober-fläche, Calzinierungsprozesse oder Wurzelfraß so-wie weiterhin Spuren von Feuer oder Fraßspuren von Nagern und Carnivoren umfasste (Abb. 5a). Ein Schwerpunkt lag im Nachweis anthropogener Akti-vitäten, die mit Zerteilungsspuren wie Schlag- oder Schnittspuren zu fassen sind (Abb. 5b).

Durch direkten Kontakt der Knochen mit Pflan-zenwurzeln zeigen 42 % (Siedlungsgruben) bzw. 7 % (Kulturschicht) der Tierknochenreste Ätzspu-ren („root etching“) oder Brandspuren (1 %). Par-tielle Verkohlungen (1,6 %) weisen nur wenige Knochenreste auf. Tierverbiss durch Nagetiere und Fleischfresser ist an 15 % der Knochen nachweis-bar und an den Knochen aus den Siedlungsgruben und der Kulturschicht in vergleichbaren Frequen-

zen zu beobachten. Haushunde fanden wohl in der Außensiedlung Zugang zu den Nahrungsresten und dienten als Abfallvertilger. An dem Zehenknochen eines kleineren Säugetieres finden sich nicht nur die Zahnabdrücke eines Fleischfressers, sondern es kann auch eine Darmpassage belegt werden. Schlachtspuren finden sich an 38 % der tierischen Skelettreste, Langknochen und Metapodien wurden zur Markgewinnung in ihrer Längsachse gespalten und anschließend portioniert. Schnittspuren sind an 34 Knochen nachweisbar (2,5 %). Hier handelt es sich um Spuren einer schneidenden Bewegung mit einer Werkzeugklinge, um Sehnenverbände zu durchtrennen oder Knochen zu portionieren. Die Langknochen der Fleischlieferanten haben sich überwiegend nur noch in Bruchstücken von maxi-mal zwei Fünftel ihrer ursprünglichen Länge erhal-ten. Unter den artlich unbestimmbaren Langkno-chenfragmenten großer und mittelgroßer Säugetiere findet sich ein hoher Anteil an Bruchstücken, bei denen vom Durchmesser höchstens die Hälfte vor-handen ist. Dies zeugt von einer intensiven Verwer-tung der Tierkörper.

Unter den menschlichen Skelettelementen ist ein Übergewicht an Schädelresten feststellbar; So fanden sich unterschiedlich große Bruchstücke des Hirnschädels mehrerer menschlicher Individuen, darunter auch von Frauen und Kindern. Unter den 31 Fragmenten des Neurocraniums ist das Scheitel-bein (Os parietale: n = 20) am häufigsten vertreten,

41 HESKE u. a. 2010, 180–182; GREFEN-PETERSin Vorb.

42 Vgl. die Merkmalskomplexe nach BEHRENSMEY-ER 1978; KÜCHELMANN 1997; DERS. 2009; ORSCHIEDT1999, 5–22; OUTRAM 2002; LYMANN 2004; ATICI 2006.

0 200 400 600 800 1000

Grabungsareal in m2

0

5

10

15

20

25

Anza

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1

2

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7

10

/Fäl

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Abb. 4. Watenstedt, Kr. Helmstedt. Anzahl der mensch-lichen Skelettreste in ausgewählten Grabungsflächen in Bezug auf deren Fläche mit eingezeichneter Regressi-

onsgeraden (r = 0,81).

,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- und frühen Eisenzeit am Nordharz 295

(Fall-Nr. 39, 40; Abb. 6c), in zwei Fällen ließen sich an den Fragmenten räumlich begrenzte Verkohlun-gen dokumentieren (Fall-Nr. 27 / 1 [Wirbel]; Fall 35 [Schädel]; Abb. 6d).Abb. 6d).Abb. 6d

Die bisherigen Untersuchungen an den Tierkno-chen und den kleinteiligen menschlichen Skelett-resten lassen hinsichtlich der Fragmentierung keine Unterschiede erkennen. Ebenso sind von zwei Aus-nahmen abgesehen die Brüche der menschlichen Knochen im frischen Zustand, also perimortal, er-folgt. Demnach handelt es sich nicht um während der Siedlungsaktivitäten in der jüngeren Bronze- und frühen Eisenzeit zufällig beschädigte Altgräber, sondern die aufgefundenen Knochen stehen ursäch-lich mit den Handlungen während des Bestehens der Außensiedlung in Zusammenhang. Dabei lassen sich bisher noch keine bevorzugten Areale auf dem Siedlungsgelände ausmachen, in denen eine erhöh-te Konzentration von menschlichen Knochen beob-achtet werden kann.

Eine herausragende Bedeutung des Schädels in der rituellen Praxis deutet sich bei einer 2009 auf-gefundenen Siedlungsbestattung an (Abb. 7b). Die Datierung des Oberschenkelknochens erbrachte ein Datum im Zeitraum von 1122–1030 calBC45. Das weitgehend vollständig erhaltene Körper skelett

vom Stirn- (Os frontale: n = 5), Hinterhaupt- (Os occipitale: n = 3) und Schläfenbein (Os tempora-le / Processus mastoideus: n = 2) liegen nur wenige Bruchstücke vor. Elemente des Gesichtsskelettes (je ein Jochbein, Ober- und Unterkiefer sowie drei Zähne) sind unterrepräsentiert. Auffallend ist, dass die sehr widerstandsfähigen Schädelteile wie Fel-senbeine (Pars petrosa) oder Teile der Schädelba-sis (Pars basilaris des Os occipitale) bislang fehlen. Auch in Anbetracht der noch geringen Stichproben-größe deutet sich bei den Resten des Körperskelettes zwischen der oberen (n = 1) und unteren Extremität (n = 13) bereits ein statistisch relevanter Verteilungs-unterschied an.

An den menschlichen Skelettelementen aus den Siedlungsgruben fanden sich nur in Ausnahmefäl-len intensive Benagungen durch Fleischfresser wie an einem menschlichen Femur mit den typischen ,puncture marks‘, also Bisskratern von Carnivoren (Fall-Nr. 29; Abb. 6a). Das Bruchkantenmuster des Femurfragmentes weist weiterhin typische Merk-male einer perimortalen Frakturierung und weitere Spuren anthropogener Aktivitäten auf43Spuren anthropogener Aktivitäten auf43Spuren anthropogener Aktivitäten auf . Auch an den Schädelfragmenten ließen sich zahlreiche peri-mortale Brüche dokumentieren, die zu einem Zeit-punkt erfolgten, als der Knochen noch elastische Eigenschaften aufwies44. Dieses zeigt eindrucksvoll ein geformter Lochbruch auf dem rechten Schei-telbein eines erwachsenen Mannes (Fall-Nr. 28; Abb. 6b). Insgesamt waren im Fundmaterial drei Lochbrüche dokumentierbar (Fall-Nr. 28; 30; 36). Zwei Warzenfortsätze (Processus mastoidei) wur-den mit einer scharfen Klinge vom Schädel getrennt

43 Vgl. HESKE u. a. 2010, 181 Abb. 21.44 MORAITIS u. a. 2009; SHATTUCK 2010.45 Daten: KIA-40654, 2896 ± 24, 1σ 1122–1030 calBC

(1122–1040 67,6 %, 1032–1030 0,7 %; Kalibration mit CALIB rev 5.012; Daten vom 20.05.2010).

Abb. 5. Watenstedt, Kr. Helmstedt. a Langknochensplitter mit Bisskratern von Carnivorenzähnen; b Schnittspuren am unteren Gelenkende einer Pferdetibia (Fotos: S. Grefen-Peters).

a b

Immo Heske und Silke Grefen-Peters296

eines etwa 50-jährigen Mannes lag in extremer Hocklage. Nach dem Grabungsbefund befand sich der Hirnschädel noch in Artikulation mit der Wir-belsäule. Der mittig gebrochene Unterkiefer und Teile des Gesichtsschädels wurden unterhalb des Craniums deponiert. Besonders ist die Lage dieser ,Gesichtsmaske‘ im Verhältnis zur rechten Man-dibelhälfte auffallend: Ast und Zahnreihe der Un-terkieferhälfte ergänzen scheinbar die Öffnung der rechten Orbita (Abb. 7a). Am Schädel finden sich Hinweise auf eine anthropogene Manipulation: An beiden lateralen oberen Orbitalrändern des Stirnbei-nes finden sich nahe der Sutura frontozygomatica tiefe Schnittkerben, die bei dem Versuch, Hirn- und Gesichtsschädel voneinander zu trennen, entstan-den. Die mediane Bruchkante der Mandibel belegt eine perimortale Zurichtung durch stumpfe Gewalt. Bei der Niederlegung des Leichnams, welcher sich bereits im fortgeschrittenen Zustand der Verwesung befand, wurde der Versuch unternommen, Schädel

und die oberen Halswirbel anatomisch ,korrekt‘ an den Restverband der Wirbelsäule anzupassen. Allerdings legte man die Wirbel ,verkehrt herum‘, denn die Wirbelbögen befanden sich in ventraler und nicht in dorsaler Lage (Abb. 7a).

Die besondere Bedeutung des Schädels zeigen auch die Bestattungen aus Esperstedt, Kr. Merse-burg-Querfurt, und Westerhausen, Kr. Harz, auf. Bei der Siedlungsbestattung in Befund 6618 von Esperstedt befand sich der Schädel nicht mehr im anatomischen Verband, sondern ruhte zwischen den angewinkelten Armen und Beinen des männlichen Individuums46. Unter der Vielzahl der Bestattungen in einem Siedlungsareal der späten Bronze- und frü-hen Eisenzeit bei Westerhausen, Kr. Harz, welches anhand der Funde noch die Endphase von Ha D er-

46 U. MÜLLER 2006, 156 Abb. 11.

Abb. 6. Watenstedt, Kr. Helmstedt. a proximales Ende eines menschlichen Femurs mit Bissspuren und den typischen ,puncture marks‘ von Carnivoren am Gelenkkopf (Fall-Nr. 29); b Lochbruch auf dem rechten Scheitelbein eines erwach-senen Mannes (Fall-Nr. 28); c Warzenfortsatz (Processus mastoideus), mit einer scharfen Klinge vom Schädel getrennt

(Fall-Nr. 39); d Schädelfragment mit räumlich begrenzten Verkohlungen (Fall-Nr. 35) (Fotos: S. Grefen- Peters).

a bb

c dd

,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- und frühen Eisenzeit am Nordharz 297

reicht, ist der Befund 3211 besonders herauszustel-len. Es handelt sich um eine Kinderbestattung in Hocklage, die West–Ost ausgerichtet ist, wobei der Blick nach Süden geht47. Bei einer genauen Betrach-tung des Schädels wird deutlich, dass sich an Stelle des Unterkiefers ein 7 cm langes Knochenfragment befindet. Dieses stammte von einem größeren Tier und zeigt darüber hinaus einen Spiralbruch, wie er am frischen Knochen typisch auftritt48.

Frühe Bronzezeit

Die zeitliche Spannbreite des Phänomens der ,zer-rupften‘ Bestattungen verdeutlicht die Teilbestat-tung von mehreren Individuen in einer Siedlungs-grube, die während der laufenden Grabungen bei Watenstedt zunächst als für die Harzregion typi-scher jungbronzezeitlicher Befund angesprochen worden war (Abb. 8). Mit der weiteren großflächi-gen Freilegung stellte sich die Grube jedoch als Be-standteil einer Grabreihe der Aunjetitzer Kultur her-aus49. Die Datierung der Oberschenkelknochen von zwei Individuen erbrachte übereinstimmende Daten im Zeitraum von 1944 bis 1885 calBC50. Zu betonen

47 JACOBI u. a. 2007b, 305 Abb. 8.48 Ebd. 293.49 HESKE / GREFEN-PETERS 2012a, 317 Abb. 3.50 Daten: KIA-40655, 3565 ± 25, 1σ 1944–1885 calBC

(68,3 %); KIA-40656, 3560 ± 25, 1σ 1942–1885 calBC (68,3 %; Kalibration jeweils mit CALIB rev 5.012; Daten vom 20.05.2010).

Abb. 7. Watenstedt, Kr. Helmstedt. Quadrant N I B 483, Befund 6. a Detail des Hirnschädels und der deponierten ,Gesichtsmaske‘; b das stark angehockte Skelett bei der Freilegung, deutlich erkennbar sind bereits die deponierten

Unterkieferhälften und der Oberkiefercorpus (Fotos: Universität Göttingen).

Abb. 8. Watenstedt, Kr. Helmstedt. Quadrant N I A 102, Befund 6. Gesamtansicht der aus den Skelettresten von fünf Personen bestehenden Deponierung (Foto: Univer-

sität Göttingen).

ba

Immo Heske und Silke Grefen-Peters298

ist, dass die Befunde der frühen und der jüngeren Bronzezeit nur wenige Meter voneinander entfernt in den gleichen Grabungsflächen bei Watenstedt aufgedeckt wurden.

In oberster Lage leicht nach Süden von den wei-teren menschlichen Skelettresten und Teilbestat-tungen versetzt, trat eine Kinderbestattung mit dem Kopf im Süden und dem Blick nach Osten zuta-ge. Das Skelett des etwa sechs- bis siebenjährigen Kindes wurde im Block geborgen und noch nicht eingehend anthropologisch untersucht. Jedoch fand sich bereits am rechten Oberschenkelknochen eine Sägespur als Beleg für eine anthropogene Manipu-lation. Neben der in Nord–Süd-Richtung gehockten Kinderbestattung lagen in der Siedlungsgrube Ske-lettreste von drei Erwachsenen und einem weiteren Kind. Bei den deponierten menschlichen Skelettres-ten handelt es sich um Schädel und Rumpf skelett – letzteres in Bauchlage – eines ca. 40-jährigen Mannes und anatomische Teilverbände seiner unte-ren Extremitäten. Von einer 50-jährigen Frau stam-men Schädel und die rechte Beckenhälfte. Weitere Schädelfragmente und Langknochenschäfte lassen sich einem etwa siebenjährigen Kind zuordnen. Ein anatomischer Verband aus den rechten Unter-schenkel- und Fußwurzelknochen stammt von ei-nem weiteren Erwachsenen vermutlich männlichen Geschlechts51. Im Rahmen der anthropologischen Untersuchung konnte die zeitliche Reihenfolge der Deponierung definiert werden. Vor der endgültigen Beisetzung wurden noch intakte Skelettverbände in einem unterschiedlichen Zustand der Verwesung ,zerrupft‘, wobei eine bewusste Auswahl der Skelett-elemente vorgenommen wurde.

Die Grabungen zeigten, dass diese ,zerrupfte‘ Bestattung nicht für sich steht, sondern Bestand-teil einer Bestattungsreihe von ca. 10 m Länge war. In dieser lagen drei Bestattungen in Hocklage und Nord–Süd-Ausrichtung mit dem Schädel im Süden und dem Blick gen Osten. Um ein zentrales Grab mit einer Bestattung in Hocklage herum angeord-net, befanden sich auf den begrenzenden Steinen die Reste von mindestens 17 Individuen. Bei her-vorragender Knochenerhaltung waren außer Wir-belsäulenabschnitten und einigen Extremitäten keine anatomischen Verbände vorhanden. Eine auf-fallende Fragmentierung der Schädel war zu beob-achten; des Weiteren ist bemerkenswert, dass in ei-ner Grube zahlreiche menschliche Skelettreste ohne anatomische Verbände zusätzlich vergraben worden waren. Einzelne Gefäße, eine mit Steinen geschütz-te Gefäßdeponierung und Beigaben aus Knochen belegen die Beachtung von Beigabensitten. Weitere 14C-Datierungen sichern die Zugehörigkeit in die frühe Bronzezeit zusätzlich ab52.

Die Befunde aus Watenstedt mit einer Reihung von drei Gräbern und einer Grube mit insgesamt mindestens 24 Bestattungen liefern einen Beleg für

das gemeinsame Auftreten von ,regulären‘ und ,irre-gulären‘ Bestattungen. Eine übereinstimmende Be-fundsituation findet sich in dem Gräberfeld der Aun-jetitzer Kultur auf der Schalkenburg bei Quenstedt, Kr. Halberstadt53. Dieses umfasst zwei Grabreihen mit zwölf Gräbern. Es handelt sich überwiegend um die charakteristischen Bestattungen in Hocklage in Nord–Süd-Ausrichtung, wobei der Kopf im Süden ruht und der Blick gen Osten geht. Drei Gräber las-sen eine seitliche Überlagerung erkennen, und drei weitere Gräber zeigen bereits in den Befundzeich-nungen und Fotografien verschiedene Knochen, die nicht im anatomischen Verband liegen. Im Rahmen des Forschungsprojekts zum Neolithikum in Mit-teldeutschland wurden drei Gräber des Fundplatzes 14C-datiert; J. Müller sprach sich daraufhin für eine sukzessive Anlage der beiden Grabreihen aus54.

Das mit „mehreren Steinen als Konstruktions-elementen“ und ehemaligen Holzeinbauten aus-gestattete Grab 30 von der Schalkenburg enthielt das Skelett eines Mannes in Hocklage in Südsüd-west–Nordnordost-Orientierung mit dem Schädel im Südosten und dem Blick nach Osten55. Scherben mehrerer Gefäße befanden sich im Grab, wobei das zentral gelegene Skelett keine Verlagerungen zeigte. Nördlich und südlich, außerhalb des vergangenen hölzernen Einbaus, befanden sich die Skelettreste je eines Individuums. Im Norden lagen Extremitäten-knochen ohne Hand- und Fußknochen, ein Schulter-blatt sowie ein männlicher Schädel ohne Unterkiefer mit einigen Halswirbeln. Ein weiterer Oberschen-kel gehörte zur südlichen Knochenansammlung bzw. zu einem dort in Teilen niedergelegten Indi-viduum: „In der südlichen Grabecke waren Unter-kiefer und Beckenteile doppelt vorhanden, neben den übrigen Knochen der zweiten, einer weiblichen Bestattung“56. Eine Datierung fällt in den Zeitraum 2040–1880 calBC57.

Bei Grab 28 wiederholt sich die Vermischung der Knochen von sechs verschiedenen Individuen unterschiedlichen Alters und Geschlechts (3 ♂, 2 ♀ sowie eines Kindes der Altersklasse Infans I). Die-se fanden sich ohne Skelettzusammenhang in einer langovalen Grube von ca. 0,9 × 1,8 m Ausdehnung. Im Süden waren vornehmlich die Schädel sowie Teile des Oberkörpers, teilweise mit den zugehöri-gen Armknochen niedergelegt worden, im Norden dagegen die Beinknochen und Beckenteile. Wirbel

51 HESKE / GREFEN-PETERS 2012a, 319 Abb. 8.52 Ebd. 325.53 BEHRENS / SCHRÖTER 1981, 170 Abb. 1.54 J. MÜLLER 1999, 75 Abb. 19a–b; 21.55 BEHRENS / SCHRÖTER 1981, 173 Abb. 3.56 Ebd.57 RASSMANN 1996, 201; J. MÜLLER 1999, 75

Abb. 19a.

,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- und frühen Eisenzeit am Nordharz 299

Befunde64. Die Zuweisung zur Glockenbecherkul-tur erfolgt über die regelhafte Ausrichtung und die Bestattung eines Mannes mit Flintpfeilspitzen und -klinge, Fleischbeigabe und einer verzierten Arm-schutzplatte65. Für die Bestattung einer Frau in Stelle 123 lässt sich auf Manipulationen bzw. eine sekundäre Grablege schließen. Zunächst zeigte die Bestattung einer etwa 50-jährigen Frau in rechtssei-tiger Hocklage eine häufig bei der Freilegung von Körpergräbern zu beobachtende Verlagerung des Schädels (Abb. 9). Zwei Halswirbel lagen außerhalb des anatomischen Verbandes der Wirbelsäule. Wei-tere Dislozierungen von Rippen und Fingerknochen waren zu beobachten, die jedoch leicht auf die Akti-vitäten von wühlenden Nagetieren zurückzuführen wären. Doch die anthropologische Untersuchung konnte einen trapezförmigen Lochbruch auf dem linken Scheitelbein dokumentieren, die durch ein Schlagwerkzeug verursacht worden war (Abb. 10). Schnittkerben seitlich des Hinterhauptsloches und auf der Schädelbasis belegen zudem, dass der Schä-del vom Rumpfskelett abgetrennt worden war. Eine

und Rippen lagen über den Knochen „verstreut“. Damit folgen die niedergelegten Knochen grob dem Ordnungsprinzip der Gräber der Aunjetitzer Kul-tur. Als Beigaben fanden sich ein kleines Gefäß mit Knubben sowie eine Knochennadel58.

Entsprechend den Befunden von Watenstedt las-sen sich die bereits seit den 1980er Jahren bekann-ten Befunde von der Schalkenburg bei Quenstedt als Beleg für das Auftreten von ,regulären‘ und ,ir-regulären‘ Bestattungen auf einem Gräberfeld wer-ten. Besonders der Befund 28 mit der Niederlegung der einzelnen Knochen von mehreren Individuen unter Berücksichtigung der gängigen Ausrichtung verdeutlicht dieses eindrucksvoll. Die Niederlegung der Knochen in einer ovaloiden Grabgrube lässt auf ein mehrstufiges Bestattungsritual schließen, das mit einem ,Zerrupfen‘ des Leichnams einhergeht und archäologisch gesehen mit der Einbringung in den Befund endet. Für die Einordnung des Zeitpunktes dieser Handlungen wären weitere Untersuchungen zu Beschädigungen an den Knochen unter Berück-sichtigung ihrer Biegemechanik bzw. dem Auftreten von Sprödbrüchen sowie möglichen Schnittmarken wünschenswert. Ebenso stellt sich die Frage nach der Anzahl und Vollständigkeit der Langknochen sowie ihrer Zuordnung zu den jeweiligen Schädeln. Hier zeigt die Bestattung in Watenstedt die Nieder-legung einzelner Skelettelemente, wie sie auch für das Grab 26 von der Schalkenburg belegt ist59.

Endneolithikum

Der zeitliche Rahmen kann im Arbeitsgebiet mit weiteren aktuellen Befunden bis in das Endneo-lithikum ausgedehnt werden. Mit der chronolo-gischen Überlagerung der endneolithischen und frühbronzezeitlichen Kulturen60 lassen sich auf den kleinen Gräberfeldern vergleichbare Befunde aufzeigen. Die Strenge in der Ausrichtung der Be-statteten bestätigt sich dabei in den kulturell gut zu-weisbaren Gräbern und setzt sich auch im südlich anschließenden Gebiet weitgehend fort61. Bei dem Gräberfeld der Glockenbecherkultur von Kölsa, Kr. Nordsachsen, zeigen sich dabei verschiedene Störungen, die mit Grabraub oder rituellen Hand-lungen zur Entnahme bestimmter Teile des Inven-tars oder des Leichnams in Verbindung gebracht werden62. Entsprechende Befunde liegen auch von verschiedenen Fundplätzen am Nordharz vor, die bei den linearen Ausgrabungen der letzten Jahre zu Tage traten. Hier sei nur auf den einzeln in einer Nische niedergelegten Schädel auf einem Gräber-feld der Glockenbecherkultur verwiesen63. Auch für eine kleine Grabgruppe von sechs Bestattungen aus Schöningen, Kr. Helmstedt, erbrachten die an-thropologischen Untersuchungen aufschlussreiche

58 BEHRENS / SCHRÖTER 1981, 171 Abb. 2.59 Ebd.60 J. MÜLLER 1999, 74 Abb. 20.61 BRUCHHAUS / NEUBERT 1999, 137; CONRAD 2009 /

2010, 49 Tab. 3.62 Ebd. 87; vgl. abweichend TEEGEN 2009 / 2010.63 Vgl. DALIDOWSKI 2006, 117 Abb. 1. – Für diesen

Zeitraum lässt sich ebenfalls für zahlreiche Befunde aus Großbritannien eine „manipulation of the dead“ feststel-len. Dabei stellt sich die Frage, ob es sich um „a ritual for most of the people“ oder „a ritual for the elite“ handelte. Frdl. Auskunft H. Fokkens, Constructing ideal identities, Conference Cultural Mobility in Bronze Age Europe, June 5–8 2012, Aarhus.

64 THIEME 2002a; HESKE in Vorb. b.65 HESKE / NÄGELER 2012.

Abb. 9. Schöningen, Kr. Helmstedt. Stelle 123. Bestat-tung einer etwa 50-jährigen Frau der Glockenbecherkul-

tur in Süd–Nord-Ausrichtung (Grafik: H. Marx).

Immo Heske und Silke Grefen-Peters300

weitere anthropogene, also von Menschenhand erfolgte Manipulation fand sich am Unterkiefer: Hier wurden die Zähne entfernt. Eine umfangreiche Untersuchung der Knochen unter dem Mikroskop zeigte feine Oberflächenrisse und Abblätterungen der oberen Knochenschichten, ein Hinweis dafür, dass die Leiche oder das Skelett zeitweilig vor der Grablegung an der Erdoberfläche lagerte. Auch Na-gespuren am unteren Ende des rechten Waden- und linken Schienbeines bestätigen diesen Befund66.

Traditionen eines vielschichtigenBestattungsablaufs

Der Blick in die Gräber und Grubenbefunde zeigt, dass bereits im Endneolithikum und hier besonders bei der Glockenbecherkultur mit Manipulationen an den Skeletten zu rechnen ist. In Ermangelung der Siedlungen lassen sich diese Befunde nur in den Gräbern belegen. Auch auf den ersten Blick ,regu-lär‘ anmutende Bestattungen zeigen bei einer inten-siven Befundaufnahme Auffälligkeiten in der Lage einzelner Knochen, die nicht mit Bioturbationen oder den Aktivitäten grabender Kleinsäuger erklärt werden können. Unter Beibehaltung des Orientie-rungsprinzips sind hier besondere Manipulationen

am Schädel und fehlende Skelettpartien zu konsta-tieren. Für die frühe Bronzezeit treten dann vielfäl-tige Befunde in den Siedlungen und Gräbern auf. Dabei zeigt sich, dass auch bei guter Knochener-haltung der Skelettverband intentionell getrennt wurde. Hier ist der Begriff des ,Zerrupfens‘ inso-fern treffend, als dass sich auch bei den eingängiger untersuchten Knochenpartien bisher nur sehr selten Schnittspuren nachweisen lassen. Die Auflösung des Skelettverbandes könnte demnach ohne scharf-kantige Werkzeuge vorgenommen worden sein. Die Bruchflächen beschädigter Skelettelemente weisen aber darauf hin, dass sich der Knochen im ,frischen‘ Zustand befand oder zumindest noch teilweise elas-tische Eigenschaften aufwies.

Die enge Verknüpfung der Befunde auf den Grä-berfeldern und in den Siedlungsgruben lässt dabei die insgesamt zusammengehörenden Bestattungs-rituale greifbar werden. Offensichtlich ist bereits in der frühen Bronzezeit die Bestattung der Verstor-benen nicht allein auf die Gräberfelder beschränkt. Weiterhin zeigt der Blick in die Siedlungsgruben, dass hier ebenfalls sekundäre Bestattungen vorge-nommen worden sind, die teilweise einen beson-deren Deponierungscharakter erkennen lassen. Es

66 HESKE / GREFEN-PETERS 2012b, 105.

Abb. 10. Schöningen, Kr. Helmstedt. Stelle 123. Trapezförmiger Lochbruch auf dem linken Scheitelbein des deponier-ten Schädels, Verlagerung einzelner Wirbel (Foto: Universität Göttingen).

,Zerrupfte‘ Bestattungen der Bronze- und frühen Eisenzeit am Nordharz 301

bleibt zu prüfen, ob sich Beobachtungen zur Ent-nahme einzelner bevorzugter Körperteile wie Schä-del und untere Extremitäten auf einer breiten Mate-rialbasis erhärten lassen.

In der jüngeren Bronzezeit und vor dem guten Kenntnisstand zu den Siedlungen lässt sich der se-kundäre Bestattungsablauf auf einer großen Anzahl an Fundplätzen in der Region am Harz nachweisen. Das häufige Auftreten von menschlichen Teilske-letten und Skelettresten in der Außensiedlung der Hünenburg bei Watenstedt liefert dabei die Folie, um die Intensität und Frequenz dieser Handlungen für andere Siedlungen zu hinterfragen. Allein der enorme Fundanstieg bei den linearen Projekten in Sachsen-Anhalt mit einer Vielzahl von Teilskelet-ten und Bestatteten in Siedlungsgruben verdeutlicht die Entwicklung eindrucksvoll67. Hinzu dürften bei einer entsprechenden Materialdurchsicht eben-falls die einzelnen menschlichen Knochen einen enormen Fundzuwachs erfahren. Dabei dürfte der Auffindungsort in den Kulturschichten und Sied-lungsgruben erst die abschließende Lagerung nach dem letztendlichen Bedeutungsverlust der Frag-mente widerspiegeln. Zuvor haben sie vermutlich verschiedene Stadien innerhalb eines mehrphasigen Toten- und Ahnenkultes durchlaufen. Hier ist nach der Bedeutung und der Identität der Toten für die Lebensgemeinschaft zu fragen. Auffällig erscheint bei diesem Forschungsstand das zahlenmäßige Überwiegen von Männern mit einem sehr robusten Körperbau68. Mit der großen Anzahl an Befunden deutet sich ein verstetigtes Moment in der Lebens-welt der jüngeren Bronzezeit und folgend in der frü-hen Eisenzeit an. In Hinsicht auf die Gräberfelder mit Leichenverbrennung ist nach der Vollständigkeit der Leichenbrände zu fragen, auch wenn sich die-ser Nachweis in der anthropologischen Analyse als sehr arbeitsintensiv erweist69. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass vor der Verbrennung bereits einzelne Knochen entnommen worden sind und in den Häusern verblieben. Sie wären dann erst später in das Siedlungsmaterial geraten. Hier sollten sich Untersuchungen zum Fehlbestand an Knochen in Gräbern und eine intensive Befundaufnahme des Knochenmaterials aus den Siedlungen anschließen.

Zu Beginn der Forschung mit Kannibalismus und Kriegsgeschehen in Verbindung gebracht, wird doch zunehmend deutlich, dass anhand der ,zerrupften‘ bronzezeitlichen Individuen des Nordharzgebietes das Muster einer Gesellschaft zu fassen ist, die ein differenziertes mehrstufiges Totenritual durchführ-te. Damit kehren die so scheinbar ,irregulär‘ Bestat-teten in die Bestattungsgemeinschaft zurück und sind bei der Rekonstruktion von Bevölkerungen und Sozialverbänden mit zu berücksichtigen.

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67 BALFANZ / JARECKI 2004; U. MÜLLER 2006.68 Vgl. JACOBI u. a. 2007a, 279; HESKE 2012a, 42.69 HESKE 2012b, 389 Anm. 45.

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Immo HeskeSeminar für Ur- und Frühgeschichte

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