Lehrbuch der Mineralogie - e-rara

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www.e-rara.ch Lehrbuch der Mineralogie Haüy, René Just Paris und Leipzig, 1804-1810 ETH-Bibliothek Zürich Shelf Mark: Rar 5803 Persistent Link: https://doi.org/10.3931/e-rara-22601 Von den sekundären Gestalten, deren Kern ein Würfel ist. www.e-rara.ch Die Plattform e-rara.ch macht die in Schweizer Bibliotheken vorhandenen Drucke online verfügbar. Das Spektrum reicht von Büchern über Karten bis zu illustrierten Materialien – von den Anfängen des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert. e-rara.ch provides online access to rare books available in Swiss libraries. The holdings extend from books and maps to illustrated material – from the beginnings of printing to the 20th century. e-rara.ch met en ligne des reproductions numériques d’imprimés conservés dans les bibliothèques de Suisse. L’éventail va des livres aux documents iconographiques en passant par les cartes – des débuts de l’imprimerie jusqu’au 20e siècle. e-rara.ch mette a disposizione in rete le edizioni antiche conservate nelle biblioteche svizzere. La collezione comprende libri, carte geografiche e materiale illustrato che risalgono agli inizi della tipografia fino ad arrivare al XX secolo. Nutzungsbedingungen Dieses Digitalisat kann kostenfrei heruntergeladen werden. Die Lizenzierungsart und die Nutzungsbedingungen sind individuell zu jedem Dokument in den Titelinformationen angegeben. Für weitere Informationen siehe auch [Link] Terms of Use This digital copy can be downloaded free of charge. The type of licensing and the terms of use are indicated in the title information for each document individually. For further information please refer to the terms of use on [Link] Conditions d'utilisation Ce document numérique peut être téléchargé gratuitement. Son statut juridique et ses conditions d'utilisation sont précisés dans sa notice détaillée. Pour de plus amples informations, voir [Link] Condizioni di utilizzo Questo documento può essere scaricato gratuitamente. Il tipo di licenza e le condizioni di utilizzo sono indicate nella notizia bibliografica del singolo documento. Per ulteriori informazioni vedi anche [Link]

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www.e-rara.ch

Lehrbuch der Mineralogie

Haüy, René Just

Paris und Leipzig, 1804-1810

ETH-Bibliothek Zürich

Shelf Mark: Rar 5803

Persistent Link: https://doi.org/10.3931/e-rara-22601

Von den sekundären Gestalten, deren Kern ein Würfel ist.

www.e-rara.chDie Plattform e-rara.ch macht die in Schweizer Bibliotheken vorhandenen Drucke online verfügbar. Das Spektrum reicht vonBüchern über Karten bis zu illustrierten Materialien – von den Anfängen des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert.

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— 525 —

Resultate , welche vielleicht Manchen stutzig machenkönnen , gewähren uns die Hoffnung , alle neue Kry-stallgestalten j sie mögen beschaffen seyn , wie sie wol-len , welche sich in der Folge den Beobachtungen derNaturforscher darbieten , mit Leichtigkeit zergliedernZtl können»

Von den sekundären Gestalten , deren Kernein Würfel ist,

104. Wir haben gesehen , dals die Decreszenzen,Wodurch die sekundären 1 Gestalten , welche vom Rhom¬boeder herrühren , entstehen , eine Richtung nehmen,die durch eine einzige Axe bestimmt wird , welchedurch die beiden Ecken gehen , die durch die dreigleichen Winkel gebildet werden . Beim Würfel hinge¬gen , wo alle Ecken einander ähnlich sind , kann mandrei auf einander senkrechte Axen , von denen einejede mitten durch zwei einander entgegengesetzte Flä¬chen geht , annehmen , so dals die Decreszenzen , wel-che sich auf diese verschiedene Axen beziejhen, ein¬ander ähnlich sind . Hieraus folgt , 1) dafs die sekun¬dären Gestalten sich in ihrer natürlichsten Ansichtzcigejj^ wenn sie eine solche Lage haben , dafs zweiv°n den entgegengesetzten Flächen ihrer Kerngestalthorizontal liegen ; 2 ) dafs die erwähntenKrystalle eineandere Lage erhalten können , ohne eine andere .An-

lc ht zu bekommen , weil auf den verschiedenen Flä-hßn der Kerngestalt dieselben Decreszenzen . statt fm-

**eiu Obgleich man alse den Würfel als die Gränze

— 520 —

ansehen kann , der sich die Rhomboeder immer »ie irund mehr nähern , je geringer nämlich der Unterschiedzwischen der oberen oder der unteren Ecke und de 11

Seitenecken wird ; so behauptet er doch bei den fte'suliaten der Krystallisation einen eigentümlichen d>e'sonderen Rang , und ich rnufste daher die nähe reI1Umstände , welche sich auf diesen Körper beziehe 11»zum Gegenstände einer besondern Untersuchung nja*chen ; vorzüglich weil dieser Körper uns mehrere ^a'rietäten darbietet , deren Gestalt in doppelter Hin sieh1'interessant wird , einmal , wenn man sie für sich a'"lein betrachtet , und zweitens wesen ihrer Analog*6

mit verschiedenen geometrischen Vielecken, won**1wir sie vergleichen wollen.

105. Die Fig . 52 XIII Taf . stellt eine kübis^*6Kerngestalt vor , deren Flächen durch die Linien / $*/ ' S 1»f " ß" » welche nach drei , sich unter einem rec "ten Winkel durchschneidenden Richtungen liegen , lflz\yei Theile getheilt sind. Wir wollen zwölf Decr fiS'zenzen nach der Richtung der Breite durch irgend e'lIiSgewisse Anzahl von Reihen annehmen , von dei* erlzwei auf der Fläche cdat mit fg parallel , zwei aJlr\ldere auf der Fläche bdcr mit fg' parallel , und 110zwei andere auf der Fläche bdah mit f " g" parad ^ 'statt finden . Die sechs übrigen korrespondiren je z" eund zwei den angeführten , und finden auf denchen statt , die den vorigen gerade entgegengesetzt siOWir wollen ferner annehmen , dafs die Wirkung e*r,e• , \rO&jeden Decreszenz auf der andern Seite der Kante,wo aus er entstand, fortdaure, so dafs also der zOJ

— 527 —s •Grunde liegende Würfel ganz und gar verlarvt wird p ) .^as Resultat dieser Decreszenzen wird daher im Allge¬meinen ein Dodecaeder mit fünfseitigen gleichen undGlichen flachen ( Fig . 53 ) seyn , von denen zwei*Uid 2we- gegen die Kanten pr , oni , erc, welche denLitii en gf , g 'f , g "f" (Fig . 52 ) korrespondiren wer-cleU, geneigt sind ’, diese Neigungen müssen aber bisltls Unendliche verschieden seyn , je nachdem nämlichdas Gesetz der Decreszenz selbst verschieden ist . Man8le ht ferner auch leicht ein , dafs bei einem jeden Fünf¬te , wie Rei pdnar (Fig . 55 ) die vier Seiten dp,d'J, an , ar einander gleich seyn müssen ; denn dieGrundflächen de , at , da der Dreiecke dpc , art , dnaSind einander gleich , weil sie mit dreien von den Kan¬ten des primitiven Würfels zusammen fallen , und dieSpitzen p, r , n dieser Dreiecke sind von den Grund¬flächen gleich weit entfernt , weil die Decreszenzen sosyuimetrisch vor sich gehen , und aus diesen GründensUid die Dreiecke einander selbst gleich ; weil sie auchüberdies gleichschenkelig sind , so sieht man deutlich,fläis dp — ar — An ~ an seyn inufs . Die Kantai,r > Welche wir hier als die Basis des Fünfecks ansehen,murs aber g röfger oder kleiner als eine jede von denVler andern Seitenlinien seyn , je nachdem die Decres-

er*z rascher oder langsamer vor sich geht.—— ' a ■

Wenn man annehmen wollte , dals die Verlängert «!-von ein eiT1 unmittelbaren Gesetze der Decreszenz lierrülir-tgv*

^ ’ So * st einleuchtend , dafs dies Gesetz nach der Richtung^miie statt finden mühte , und daher dem enteren gerade

§egengesetzt wäre.

■— 528 —

Wir wollen die Höhen nx , Ix der beiden Fül^ecke pdnar und pcltr ziehen . Es sey xx 1' (Fig - 5$ein Schnitt des Dodecaeders , das mit diesen Hö‘ieI1zusammenfällt , die hier mit eben denselben Buchstab eI1bezeichnet sind, Von den Linien en und il wird dJ

« Aßteine mit der Kante en (Fig . 53) > die andere nutder vorigen entgegengesetzten Kante zusammenftd^ 11’und die Linien ex 1, ix 1 (Fig . 54_) werden dieBdd el1der Fünfecke seyn , welche pdnar und pcltr ( ^‘ s53 ) entgegengesetzt sind. Es sey uky^ (Fig - &

ein Schnitt , der mit der kubischen Kerngestalt k° rrspondirt . Man ziehe xy dprch die Mitte von u Ä>1,11

f diödurch den Punkt l ziehe man Iz senkrecht aut-. jjl

hinlänglich verlängerte Linie xy. Es sey Ä9ä das 2Trapezium cf rp (Fig . 53 ) ?gehörige Messungsdre^ ’i $eund n die Anzahl der decrescirenden Reihen , aKante des Moleküls und a die des Kerns . Wirdann folgende Proportion

HkB : Bä — a ' n : a ' — an : a.

Wir müssen einen allgemeinen Ausdrucksuchen . Es ist li ~ hv — a ( gfc) — a —

, ty*Aber in den ähnlichen Dreiecken Igk un“

hat manky : yx ~ lg : gk.

Aber ky ~ |a ; yx zz lg.Es ist kB : Bä = ky : yx.

aOder an : a — %a : yx zz 2 n

Aus der Proportion ky : yx zz lg : gk vVJa a a

A H • - — “ • ß & —an an an Folg'

529

t a an 2 — a*°lglidi/j ;= a — —= - ^ - = pr (Fig . 53) .

106. Wenn man n — x annimmt , so findet manPr rr a , d . h . die Basis der Fünfecke verschwindetalsdann , und der Krystall wird ein Dodekaeder mitpichen und ähnlichen Rauten flächen.

107. Wenn man n ~ 2 annimmt , so findet manf r Zr | a ; dies ist heim dodekaedrischen Schwefelkiese^er Fall . Nach dieser Angabe kann man das Dodekae-

sehr leicht künstlich auseinander legen , wenn man( e Schnitte nach dem angezeigten Würfel ( Fig . 52)führt . Wenn man die Linien gf , g'f , g"f und dieihnen auf den entgegengesetzten Flächen korrespondi-renden zieht , so nimmt man auf einer jeden dieserLinien , z. B. auf fg, einen Theil om an , so dafs gmoder 0/ — -§(gf) wird . Hierauf legt man durch omZwei schneidende Ebenen , von denen die eine das Endeht" der Linie o" m" trifft , die andere aber das der an¬geführten korrespondirenden Linie , welchem der ' bdah

entgegengesetzten Fläche liegt . Ferner legt man auchdurch o' m' zwei Ebenen , von denen die eine das Ende171 der Linie om trifft , die andere aber das der korre-sPondirenden Linie auf der cd at entgegengesetzten^fäche. VVas nun noch zu thun übrig ist , ergiebtsich dann von selbst. Auf diese Weise ergeben sichzwölf schneidende Ebenen , welche das angeführte Do¬dekaeder zum Vorschein bringen.

108- Nun müssen wir zuvörderst da9 Verhältnifs

Aschen der Grundlinie pr (Fig . 55 ) eines jedenFünfecks und einer jeden der vier andern Seiten ,' z. B. It

Theil 1. [ 34 ]

\

— 53 ° —

aufsuchen . Wir wissen schon , dafs pr rr | fl. Aber ^

— V ytk ')1+ Ikl) 1 ; tk — — . und kl ~ +

-1 / a- u 2 ^ / ~a 2n2 + a‘(F .E- = K + = K

Es ist also

I . , - - + a znz +^\ a ~ n zn z + u z _t V 4 ärllA4 ;i 4

Folglich />r

4 71

It _ O'8

fl „ z'— — y £i . .

8— V~ 12 : 'V 7.

Die Bestimmung der Neigungswinkel der Fla0und der ebenen Winkel gegen einander ist so leiclt,dafs es überflüssig wäre , uns länger dabei zu verweil 11

b«*.•Jeü

109. Ich habe schon an einem andern Orte

merkt , dafs berühmte Naturforscher das Dodekae (lmit dem wir uns eben beschäftigen , für das geh*1haben , welches die Geometrie uns kennen lehrt , vv'in alle Fünfecke regelmäfsis sind.o O Man könnte

0('dieeflFrage aufwerfen , ob unter allen ersinnlichen Gesetz

der Decreszenz nicht eins aufzufinden wäre , we^ 6dieses letzte Dodekaeder her voi zubringen im Stande

Um diese Frage zu beantworten , darf manden Werth für die Grundlinie p r in irgend eü1'Fünfecke dem Werthe für It gleich setzen und n

eHlsn*

eil®*chen , das im Falle , wenn das regelmäfsige Dodek aßtmöglich ist , eine Rationalzahl wird . t

^an 2 — \ 1 _ a2nA+ fl ^ ^ t -"'~ 4 «'

Wir haben also

(man sehe 105 u. 105) . Hieraus folgt n4— $ n‘_1

531

Und n rr V "*% i i 'V' 5- Hieraus folgt , dafs die Exi¬stenz eines regelmäfsigen Dodekaeders mit allen De-Cr eszenzgesetzen unverträglich ist , wenn man denWürfel zur KerngeStalt annimmt.

Um besser einsehen zu können , was die beidenBerthe bedeuten , die wir für n gefunden haben , wol-len wir das Verhältnifs ly : yx untersuchen , von de«nen das eine Glied der Sinus und das andere der Co-s*nus des halben Neigungswinkels der beiden Fünf¬te pdnar und pcltr bedeutet . Nun ist ly : xy

«n ; a - n : i . Ferner oaufs man nun nach undUach für n seine beiden Werthe substituiren , und dannerhält man hy : yx ~ V5 + ■\ T 5 y Sj un d ky:yx- ••Va.

Dies letzte Verhältnifs findet in unserem Falle«eine Anwendung , das andere gilt nur daun , wennSk =z gl ist , welches der vorigen Annahme entgegen¬gesetzt ist.

Hieraus folgt 3 -+- 5 : 'V 2 —’V'2 • 3 — "J/ "5»'veil das Produkt der beiden äufseren Glieder dem derbeiden mittleren gleich ist . Der Kalkül giebt also einedoppelte Auflösung der Aufgabe an die Hand , undZei gt , dafs das Dodekaeder sowohl durch das Verhalt¬es ky yx als auch dirrch das Verhältnifs gk : glbestimmt wird . Dies wird man noch besser einsehenkönnen , wenn man sich vorstellt , dafs sich die ver¬miedenen Fünfecke um die Kanten cd , ct , ai , ad

s* f. ( Fig . 53) des primitiven Würfels gleich als11,11eben so viele Chamiere bewegen, so dafs die Tra-

— 533 —'

pezia cprt und dpra sich oberhalb des Viereckserheben ; dahingegen die Dreiecke clt und dna na^ 1der entgegengesetzten Richtung herunterweichen , u11so auch bei den andern Fünfecken . Man sieht leid1*1

euij, dafs die Kanten pr , om , en u . s. f. während <be'sen Bewegungen in Rücksicht der Länge immer ki*-fzer und kürzer werden , und sich endlich in eine!1einzigen Punkt verlieren . Wenn nun die Beweg 11*1gen über diese Gränze hinaus Fortdauern , so bil^ 11sich neue Kanten , die mit den vorigen einen rech teI1Winkel machen , d. h. es wird ein Zeitpunkt eint**ten , da das Dodekaeder noch regelmäfsig ist . DaI)l1wird man Finden, dafs jedes Trapezium cprt inDreieck , das clt- ähnlich ist , verwandelt worden 1 ’und umgekehrt . Hieraus folgt , dafs das Verhält”1gk : gl (Fig . 54 ) die Stelle des Verhältnisses ky '■$einnimmt.

Durch den Kalkül findet man gg° i6 ' 46 " fiir ’-eflWerth des Winkels kxy, im Falle , dafs das Dode^ e

Cd*der regelmäfsig ist , und die Fünfecke neigen sich vgen einander unter Winkeln von 1160 gg ' 32 ".

111. Wenn man das Verhältnifs von ky zuZahlen sucht , wenigstens bis auf Tausendtheilche ” ^

incre-

nau , so findet man ky : yx ~ 0,707 : 0,457* Hi«r'

aus sieht man , wie verwickelt die Gesetze der i-'etzenz seyn müssen , welche von einem Dodeka”das nur wenig vom regelmäfsigen abweicht , herrüh re

112. Dies letzte Dodekaeder kann man bei eu1gegebenen Würfel sehr leicht künstlich konstruiund zwar auf eine analoge Weise , wie wir es

Dodekaeder des Schwefelkieses ( 107) gesehen haben.

Wir wollen uns des in der Fig . 52 gezeichneten Wür¬fels noch einmal zu dieser Absicht bedienen . Man

Zeichne das gleichschenklige Dreieck sut (Fig .!55 )>

dessen Grundlinie st — fg (Fig . 52 ) , und dessen

Spitzenwinkel u zz 1 og° ist , in welchem Falle die Sei¬

tenlinien us und ut zu einem regelmäßigen Fünfecke

gehören. Auf einer jeden Linie , die eine Lage wie

(Fig . 52) hat , nehme man einen Theil om zz: us

oder n ut (Fig . 55 ) an , so daß die beiden übrig

bleibenden Theile mg und of (Fig . 52 ) einandergleich sind. Darauf läfst man durch jede Linie o m,

o' m ' u . s. f. zwei schneidende Ebenen gehen , [welchemit den Endpunkten der Linien zusammenfallen , dieeine ähnliche Lage auf den beiden angrenzenden Flä¬

chen haben , welche die mit om , o ' m' u . s. f. paral¬

lelen Kanten berühren ; z. B. so , daß von zwei durch

gelegten Ebenen die eine m" und die andere den

borrespondirenden Funkt auf der bdah entgegenge¬setzten Fläche berührt . Alle diese Ebenen , zwölf an

der Zahl , bestimmen die Flächen des verlangten Do¬dekaeders.

1rg , wir wollen zum Ikosaeder des Schwefelkieses

(p ig . 56 ) übergehen . Diesen Körper kann man geo¬metrisch als ein Dodekaeder ansehen ( Fig . 53 ) , bei

dem. an der Stelle der acht Ecken c , d , a , t u . s. f.

der Kerngestalt eben so viele gleichseitige Dreieke op l,rnq } Irs u . s. f. befindlich sind ( Fig . 5^ ) > 80

dar« die Ueberbleibsel der zwölf Fünfecke gleichseitige

Dreiecke mp o , emn , eqn u . s. f. werden . In mine-

534ralogischer Rücksicht untersucht , entsteht diese Gesta^

durch eine Verbindung des Gesetzes , wodurch das regelmäfsige Octaeder entsteht , mit der Decreszenz , we*che zur Hervorbringung des Dodekaeders erfordertMan mufs .indefs bemerken , dafs die Keijngestalt 1

]rhßdiesem Falle derjenigen nicht mehr gleich ist,

das für vollkommen gehaltene Dodekaeder besi tie^würde . Sie ist nothwendiger Weise viel kleiner , uJldie Ecken liegen um die Mittelpunkte der gleichst 1

litögen Dreiecke herum . Man mufs also zwei Zeitpul1für die Gesetze der Decreszenz annehmen , und 2vV'3so , dafs man voraussetzt , dafs das , welches das utaeder hervorbringt , bis zu einer gewissen Zeit all elgewirkt haben mufs , über welche hinaus das aflaGesetz gleichzeitig mit dem vorigen zu wirken anWir müssen hier die beiden Zeitpunkte genauerstimmen.

So lange als das erste Gesetz nur noch allein ^rief

tig war , mufste es an der Stelle einer jeden Ecke^ / . ß.kubischen Kerngestalt ein gleichseitiges Dreieck,

fu#

oe* (Fig . 56 ) hervorbringen , woraus durch H,rlkunft des zweiten Gesetzes das Dreieck mnp ent 3Wir wollen die Art und Weise an geben , wie dasDreieck im groben enthalten ist , und dieses scsich blofs

tan“kleine

hrän^zvri*auf die Bestimmung des Verhältnisse3

,thv 'sehen p 1 und sm ein. Die Linie ag Hegt notdiger Weise auf einer Fläche , welche mit einer

vonehb

’ den Flächen der Kerngestalt des Ikosaeders paral^ $ ^weil sie die Seitenkante vou einem der aUfge9chi cl

qten Blättchen ist , durch deren Decreszenz dem

— 535 —

der zur Entstehung Gelegenheit gegeben ward . Wennlf>an also *9- mit mo parallel zieht , so wird die Fläche

£9 mit der , wovon wir eben reden , zusannnenfal-F'n. £ s ig t aber sehr einleuchtend , dafs eben diese^äche auch mit einer von den Flächen der Kernge-

, die zu dem für vollkommen angenommenen Do¬dekaeder ( Fig . 53 ) gehört , zusammenfallen mufs;"eil die Decreszenz , wenn man sie allein annimmt,

dies Dodekaeder hervorgebracht haben würde , dessenAnschufslinie b t ist , als wovon sich die Wirkung nachbeiden Seiten verbreitet ; diese Linie mufs also noth-" endiger Weise einen Theil von einer der Kanten derkubischen Kerngestalt , von welcher wir reden , aus¬machen , . 3" ist also eben die Linie , wie in der Fi—gur 53 , oder , welches einerlei ist , sie ist = : Jy . Esist also ps (Fig . 56 ) — ly (Fig - 53 ) und im — yr.Aber ly ; yr - - lk (Fig . 55 und 54 ) : hx

lg : gz ( zz ky ) — 1 : 2. Es ist also pi (Fig.56) — l ( £m). Die Winkel des Dreiecks £*$ lie¬gen demnach im dritten Theile der Seitenlinien des

^teiecks pmn.Man kann die beiden Epochen , welche in Anse¬

hung der Decreszenzen statt gefunden haben , sehrle icht unterscheiden . Utn dabin zu gelangen , ziehe

111ari vom Punkte p die Linie ps £, die durch denMittelpunkt s des Dreiecks pmn geht . />£ wird mits'4 parallel laufen , weil der Winkel p £m eben sowohlein rechter Winkel ist wie der Winkel rfrn, indem

— i sm und J ä7n ~ 50 ° ist.Wenn man also die Linie p « zieht , welche eben-

— 536 —

falls einen rechten Winkel mit ol macht , so wird dieEbene <?p & mit der Ebene "Ss 9- parallel gehen ; die letztere ist aber ebenfalls wieder mit einer von den F a

chen der Kerngestalt des Icosaeders parallel . Die £benewird also mit der Ebene eben dieser Fläche zU

sammenfallen , weil sie durch den Winkel s der Kerngestalt geht . Der Punkt p befindet sich daher in 0Ebene der Fläche , worauf es hier ankommt , und ^erPunkt r liegt in der Ebene der entgegengesetztenche. Weil mm pr auf beiden Ebenen senkrechtso mufs diese Linie auch eine Kante der Kernge staseyn . Daher ist om dieser Kante ebenfalls gleich , 1111sS- ist so grofs als der dritte Theil dieser Kante . ^sieht aber leicht , dafs das aufgeschichtete Blättcb®11’dessen Seitenkante durch die Punkte s, 9- geht , esowohl wie alle vorhergehende Blättchen die Geseines Achtecks hat . Die zweite Epoche tritt also d3l)I1ein , wenn die Seite des Achtecks , welche mit ^Kante der Kerngestalt parallel geht , den dritten e>dieser Kante ausmacht.

Aus dem Gesagten folgt hinreichend , dafs die ^Ordnung der beiden Dreiecke J £x und pmn gerade -ist , wie sie bei den Dreiecken dbx und gqz (Fig - ^

i statt findet , welche beim Durchschnitt des sekund^ 11|Rhomboeders durch eine mittlere Decreszenz v'oJ1kU"

Reihen doppelter Moleküls auf den Flächen ein erbischen Kerngestalt entstehen . Dies kann dazu di eIieI>’die Struktur des gesammtdecreszirenden (pant°SenSchwefelkieses zu erklären , welcher nichts anders

als ein Ikosaeder , wovon jedes gleichseitige Dreieck e>il

,$ 0 '

taB

dl

— 537 —

dreiseitige Pyramide über sich trägt . Diese Pyramidekann nämlich als der obere Theil des Rhomboeders,U’Ovon jetzt die Rede ist , angesehen werden , welchesdurch die Grundfläche gqz (Fig . 58 ) mit dem Drei-®cke des Icosaeders in Verbindung steht.

114. Jetzt wollen wir untersuchen , ob nicht,'Ve nn wir irgend zwei und zwei Decreszenzgesetze miteuiander verbinden , eins auszumitteln sey , welchesZt,r Entstehung des regelmäfsigen Ikosaeders bei; ei-ner zum Grunde gelegten kubischen Kerngestalt An-lafg geben könnte . Ich habe gesagt , dafs man dasIkosaeder des Schwefelkieses für ein Dodekaeder vonderselben Substanz ansehen könnte , dessen acht mitdenen der]Kerngestalt korrespondirende Ecken wegge¬schnitten sind , so dafs an der Stelle der Ecken ebenso viel gleichseitige Dreiecke zum Vorschein kommen,Und die Rückstände von den Fünfecken gleichschen¬klige Dreiecke werden . Wenn man dieselbe Ope-ra Üon mit dem regelmäfsigen Dodekaeder , das dieGeometrie kennen lehrt , vornähme , so würden vonden Fünfecken ebenfalls gleichscbenkelige Dreieckeübrig bleiben . Man könnte aber annehmen , dafs dieDimensionen des zum Grunde gelegten Dodekaedersv°u der Art wären , dafs die rückständigen FigurenSelbst gleichseitige Dreiecke würden , und in diesem

aÜe ist es sehr einleuchtend , dafs das Dodekaeder^Ul'ch die angeführten Schnitte in ein regelmäfsigeskosaeder verwandelt werden würde.

Die ganze Untersuchuug schränkt sich daher dar-auf ein , zu finden , ob ein Gesetz der Decreszenz in

— 538 —

dem Falle zulässig ist , wenn man pl ~ pr (Fig - 55)annimmt . In diesem Falle müssen wir auch das Ver-

hältnifs zwischen ky und yx oder zwischen 12 UI1zx, welches nichts anders als die verlängerte Linie $1bis zum Zusammentreffen mit der mit ku parallel 11Linie Iz ist , zu bestimmen bemüht seyn.

Der Voraussetzung zufolge haben wir px '•. Ix

zz i : Wir müssen für das Verhältnifs pxeinen andern Werth suchen , in welchem blos lz ü ßtl

4zx vorkommt , und zu dem Ende wollen wir Ix 111,1px besonders bestimmen.

1) Für7x . ix ~ vr ^ FTI ^ r.

2 ) Für px . px — ? {pr ) ~ ( li ) ( Fig . 5$= I C/g ) = I Ov ) - gk = ky - gk . ^ky ~ lz — lg und gk zz zx — y’x. Wenn man^

£für ky und gk ihre Werthe in der Gleichung t— ky — . gk substituirt , so hat man px ~ lz —

— zx + yx — lz — yx — zx -f yx ~ lz —

Folglich ist px : Ix ~ lz — zx : V ( lz) z+ (zx)

lo

Es sey lz ~ y , zx ~ u. Also y — u : V y‘r i • Oder yz — <zuy+ u 2 : yz + u1 — 1Wenn man die Produkte der äufseren und mitd ere

Glieder nimmt , und hernach yz — $uy — —- u2 te-

so et'. 2ducirt , woraus man erhält y zz + f 5 >

hält man die beiden Verhältnisse y u ~ 5 +1 ^ 3und y : u = 3 — Y5 •’ 2.

Weil diese Verhältnisse aber inkommensurabel S,JJ

so folgt daraus , dafs die beiden Seitenlinien dessungsdreiecks , die durch Izx bezeichnet werden

jyjes'

539 —^n , es ebenfalls seyn müssen , und dafs daher in derMineralogie eben so wenig ein regelmäfsiges Ikosaeder''de ein regelmäfsiges Dodekaeder vorhanden ist.

Man wird leicht einsehen können , was die beidenBerthe für y in diesem Falle bedeuten , wenn man.Mer eben das Raisonnement zum Grunde legt , welche*lch beim regelmäßigen Dodekaeder geführt habe.

Wen man den Werth für den Winkel Ixn (Fig.53) oder den Einfallungswinkel der Flächen des Do-’Mkaeders an der Stelle der Kante pr suchen will , soMidet man nach derselben Voraussetzung , dafs er

tSS 0 10 ' ist.115. Es ist merkwürdig , dafs die Glieder der bei¬

den Verhältnisse 5 + Vg : 2 und g — V 'g : 2 ge-hau die Quadrate der Glieder sind , woraus die Ver¬hältnisse bestehen , die wir oben ( 110.) zwischen denLinien ky und yx beim regelmäßigen Dodekaeder ge-hihden haben.

116. Die eben angeführten Resultate geben un*leichtes Mittel an die Hand , das regelmäfsige Iko-

8a eder bei einem gegebenen Würfel künstlich darzu-Sl ellen , we nn man die Methode befolgt , die ich ( 107uhd 112) bei Gelegenheit des mineralogischen und8e°itietrischen Dodekaeders aus einander gesetzt habe,

kommt also blofs darauf an, denTheil gm oder 0f52) , der von einer jeden Linie, z. B. von gf

^geschnitten werden mufs , zu bestimmen , weil erIe den Punkt , z. B. m , angiebt , in welchen die schnei-^eitde Ebene fällt , die durch o' m' geht , indem er mitCrnte cd zusammenfällt.

540 —

Wenn man sich den Punkt b (Fig . 54-) ^ ^Mitte der Linie kv gemerkt hat , so mufs man ^aSVerhältnifs zwischen bk und gk suchen . Wir b^ eIi

folgende Proportionkg : yx — 5 + 'K '5 : 2.

Es sey ky — 3 4- 'V'$ und yx ~ 1. Ferner ist aUclg : gk =: 5 + Vs : 2-

Aber lg ~ y x ~ 2 . Also gk — - - FerP^0 + \ 5

ist bk ~ ky. Man hat also

bk : gk = 5 + Vg : ■ - 7 + 5 V $ ■*

Hieraus ist es einleuchtend , dafs dies Verhältnifs ^

selbe ist , wie das von f ( g/ ) ( Fig . 5a ) zu gm.Unter diesen Voraussetzungen kann man nach

kiihr ein rechtwinkeliges Dreieck m s t (Fig - 5JjS

zeichnen , dessen Seite ms doppelt so grofs ist alsSeite ts. Hernach zieht man noch besonders eine

nie np ( Fig. 58 ) = 3 ms + st + ^ mt (Fig . 5^’und eine zweite Linie nl (Fig . 58 ) , die irgendWinkel mit der ersteren macht , und gleich ms57 ") ist . Wenn man das Dreieck npl (Fig . 57 ) ^

gjll

vollständig gezeichnet hat , so nimmt man auf Pr ^Stück nc ~ | (gJ ') ( Fig . 52 ) an , zieht hierauf £uJ ^den Punkt c ( Fig . 58) eine Linie cg mit pl‘ paraund macht nj so grofs als das Stück gm oder J

(Fig . 52 ) , welches man von der Linie fg abschPden mufs.

117. Jetzt bleibt uns noch übrig , das Tr»ataeder genauer zu untersuchen , welches ebenfallsvon den Varietäten des Schwefelkieses ist . Ff*11

ko«'eihesiel*

— 54 * —

die Struktur dieses Vielecks deutlich machen zu kön¬nen , mufs man sich vorstellen , dafs die acht Eckendes primitiven Würfels alle mit einmal mittlere De-«teszenzen erlitten , die denen ähnlich sind, welche wiroben untersucht haben , wobei man aber voraussetzt,dar* nur zwei vorhanden sind , welche sich auf eine ein¬ige Axe beziehen , wie dies beim Rhomboeder derPall ;gt. Der sekundäre Krystall wird also ebenfallsein Rhomboeder seyn . Wenn wir uns die acht Decres-zenzen nun aber mit einem Mahle thätig denken , uncl^ns ferner vorstellen , dafs ihre Wirkungen sich mitden Flächen vereinigen , welche mit denen der Kern¬gestalt parallel laufen , so werden wir einen Körper ky(Fig . 5g) von dreifsig Flächen erhalten , der folgendemit der Kerngestalt ( Fig 60 ) analoge Bezeichnungbekommt

3

Ä B 1 C 1, A* B 1 G 4, *A G 1 C * P.

lig . Wir wollen jetzt die Methode aus einandersetzen , dies Vieleck bei einem gegebenen Winkel künst¬lich 2U konstruiren , weil es in der Folge dazu dienenkann, die Untersuchung der Winkel .zu erleichtern.

Es sey bt (Fig . 6i ) der primitive Würfel . Wenn^an die Flächen , wie gewöhnlich , durch die Limen£/ , g'j '1} g"f " , welche unter drei auf einander senk¬rechten Richtungen gezogen sind , in zwei gleiche TheiieSetheilt hat , so nimmt man z. B. auf g 'j' zwei Theiie

j ®tn' und f o' an , von denen ein jeder den viertenPheil der ganzen Linie beträgt . Auf dem mittleren

I Pbeile o' m' zeichne man einen Rhombus o' l' nik , des-

I— 542 —

sen grofse Diagonale eben diese Linie ist , und dessen

Kleine Diagonale k' V die Hälfte der grofsen beträgtHierauf legt man durch eine jede Seite , z. B. dur^o' /' eine schneidende Ebene o' i np , welche den klein eI1

Winkel m des auf der benachbarten Fläche geleg enerIRhombus berührt . Auf diese Weise bekommt

vier und zwanzig schneidende Ebenen , woraus e efl

so viele Trapezoiden entspringen , die in Verbind 1111?

mit den angeführten sechs Rhomben die Oberlid 6des Triakontaeders bestimmen.

Um zu beweisen , dafs diese Vorstellungsart]cl>e

lieh gegründet sey , ziehe man df, darauf de , \ve ^Linie aber eine solche Lage hat , dafs man ce — i 1erhält . Man sieht leicht ein, dafs die Ebene edf

der Fläche parallel seyn mufs , welche durch die ger

i iffi

eflm

den Winkel der gerichtete Decreszenz hervorgebr3wird , weil nämlich de ~ 2 cf , so mufs die Linie ^mit den Seitenkanten der aufgeschichteten Blatte^ 11

Astparallel gehen , und die Linie ce , welche ■§ von 0Linie cf beträgt , steht mit der Höhe dieser Blättch erlim Verhältnisse , indem die Decreszenz | - zumnenten hat.

Wir wollen uns eine Ebene vorstellen , vVIelcb«U»1d

durch die Seite o' V des Rhombus Vo' k' m' geht»

mit edf parallel läuft . Man mufs beweisen , dafs di eSäFläche den Rhombus lokm im Punkte m berührt

30

di®'dendafs die Linie np, wenn sie die Durchschnittslin* e

ses Rhombus mit dem Quadrate edat ist , durchPunkt m geht.

Man verlängere io ' bis sie er schneidet , u»d

543dann o' y senkrecht auf g 'f- Die Linien ef 1, ps und11 i müssen ebenfalls gezogen werden.

Weil die beiden Ebenen edf und ispn mit ein¬ander parallel sind , und die Flächen des Würfels , durchWelche die Durchschnitte in , ef und ps gehen , eben¬es mit einander parallel laufen , so folgt , dafs diedrei Dreiecke ecf pcs und n di einander ähnlich sevnMüssen , weil die Linien ef ps und in unter einan-dfcr parallel sind.

Nun müssen wir beweisen , dafs pe — dn. Aberdrc•• d i — ce : cf. Folglich dn zz § di — | -f ' s — f o'y.Aber o'y ~ io 'f zz icf >. Folglich dn = f . f cf

i cf- Auf der andern Seite ist pe = cp — ce.Aber cp = | cs zz f ( c/ ' + / ' s ) zz t ( c/ ' + £ c/ ' )Cr J-c/ ' , und ce ~ cf. Folglich pe zz %cf — * cf= | c/ ' - dn.

Weil nun aber um mit pe und dn parallel läuft,bnd man die Gleichheit dieser Linien zeigen kann , sollmr3 pn nothwendiger Weise durch den Punkt m ge-**en. Aber um “ gm — gu. Allein gm zr f cfUnd gu zz \ ce — f . ,fc/' = \cf. Folglich um^ ( -J — i) cf — ~ cf zz dn. Die Rhomben olmk,

u . s. f. haben daher die erforderlichen Dirnen-Slc’ben, damit die schneidenden Ebenen ihre spitzenKinkel treffen , ohne darüber wegzugehen , oder dar-Illlter stehen zu bleiben , sondern sie bleiben vielmehr

der Oberfläche dieser Rhomben stehen.

^ ll 9- Wir wollen jetzt zur Berechnung der Win-des Triakontaeders übersehen , und alsdenn denN * oe, gUngswinkel eines jeden Rhombus , z. B. o’Vm' W

544

(Fig . 59) > gegen irgend eins der angrenzenden Trapezoiden m' l' me bestimmen . Es sey arz (Fig-

das Messungsdreieck , und agst (Fig . 63 ) eine ^ erbindung von zwei Molekülsflächen . Man ziehe diDiagonale gt, und setze dann ar senkrecht auf di eSDiagonale , oder , welches einerlei ist , auf die hor^ 011tale Seite ar (Fig , 64 ) des Messungsdreiecks . F-sag — 1 ( Fig . 63 ). Alsdenn hat man

ag + o.t _~~ gt V5

Aber rz ( Fig . 64 ) ~ -| . Folglich ar : rz ~ 3 :Dies giebt zar — 36 ° 4^ &]"• Aber der Neig ul,‘5winkel von o' l' m' kf (Fig . 59) gegen m' l' me i st

öS'

Supplement des eben angeführten , und betragtlieh 1430 iß ' 13".

120. Nun wollen wir die ebenen Winkel bes

men . Die zu den Rhomben okjnl , o' k' m' l' U

0*(oVe

den Diagonalen das Verhältnifs 2gehörigen lassen sich leicht bestimmen , weil zWt sC>

0 1'1 statt findet . „/ jO

wird finden , dafs der grofse Winkel ~ 126° 0" ^ist , woraus folgt , dafs er so grofs ist als die weC5 ,

seitigen Neigungswinkel der Fünfecke des dode **6sehen Schwefelkieses aegen einander , an den D cder Kanten , die wir für die Grundlinien dieser

e%°11ecke angenommen haben.Jetzt sind noch die Winkel irgend eines Trap

z. B. von m' l’me (Fig . 59 ) zu finden übrig - .iwjj . m

wir die Diagonalen m' m , mm" und m' m" der 1. ’ ,ir£i d*s

die Ecke e gelegenen Trapezoiden ziehen , so vV ^Dreieck mm ' m" gleichseitig , weil die Punkte Trl>

— 545 —

die man auf dem primitiven Würfel (Fig . 61) anneh«frten kann , unter denselben Bedingungen gestellt sind.Das Dreieck mni ' m" (Fig - 59) » welches an die Stelledes festen Körpers getreten ist , kann also als die Hälfte*ines Rhomboeders angesehen werden , worin alles be¬tont ist . Wir werden den Nutzen dieser Bemerkung8o gleich einsehen.

Man stelle sich vor , dafs sich die vier Trapezoidenrn ’l1 me , o' l' mr u . s. f. , welche den Rhombus l' o' k' m'(fig . 59 ) umgeben , so weit ausdehnten , bis sie sich

der 'Gestalt einer geraden Pyramide vereinigen , de-ren Grundfläche durch den Punkt m gellt . Es seyPmyzs (Fig . 62 ) diese Pyramide . Man ziehe die Dia¬gonalen p y , rnz des Rhombus der Grundfläche , dar¬auf die Höhe s u, dann die auf pm senkrechte Liniesx , und verbinde die Punkte u und x durch einegerade Linie.

Der Rhombus l' o' k' m' stimmt ferner vollkommenhiit dem in der F ig. 59 überein . Man ziehe die Linienttl'rn ' , mö‘ (Fig . 62 ) , welche ebenfalls die in derfig. 59 angegebenen sind , darauf die Diagonale o'm1^es Rhombus l ' o ' Ji' m 1 und endlich die Linie mf,Welchem ' o' an der Stelle schneidet , wo diese durch

Höhe der Pyramide su geschnitten wird. Unterl'lesen Voraussetzungen suche man nach und nach die'hei Winkel m'em (Fig . 59 ) , m'l 'm und l 'me, de-*eri Summe von 360° abgezogen die Gröfse des vier-eh Winkels l 'm'e giebt.

1) Für m ' em. Weil man die Pyramide mm ' m" t^ die obere Hälfte eines Rhomboeders ansehen kann,I Theil [353

, — 546 —

•worin das Verhältnifs zwischen den beiden halben Dia'

gonalen g ' und p ' , wie wir oben gefunden habe*1»gleich V iß : V "7 ist , so folgt daraus , dafs m' ein~ n6 ° 6 ' 13" seyn mufs.

2) Für m ' l ' m. Weil dieser Winkel das SupP^ment von m ' l ' s 'oder prris (Fig . 62 ) ist , so darfnur diesen letzteren aufsuchen.

Es sey pu — 2 . Dann hat man friu ~ 1.pu X tu«Es ist ux

V'(pu) 2 + (muy= V

Das Dreieck xus ist aber dem Messungsdrei eC

arz (Fig . 64 ) ähnlich . Folglich ux : us (Fig.6t)

r 3 : V 5. Weil nun ux — V f , so ist us ~

Aber auf der einen Seite ist sx ~ V^( ux ) 2 + ( uS)

45Auf der andern Seite ist

sm V*(mu;2 + (ws )1 r Ki + | r j/"

Folglich sm : sx = j/ " : ] / ^ ^ = ^ 65 s ^Dies giebt smx ~ 6ß0 9 ' 16". Folglich m ' l 'm6a und 59) ~ m ° 50 ' 44 ",

deflz) Für l ' me. Dieser Winkel besteht au»^ ^ fo\*0

beiden Winkeln emm ' , m ' ml ' ; der erste >sti t tni

lieh halb So grofs wie das Supplement von mu m,rl1 *

also ist emm ' ~ 31° 56 ' 53 ". Man suche noch «Weil die Dreiecke mm ' m" und o ' mq diese:1b«

tae-Lage in Rücksicht auf die Kerngestalt des Triak 0ders haben als die Dreiecke pmn , opl (Fig - 5°)

— 547 —

Rücksicht auf die Kerngestalt des Ikosaeders , so ist esv°n selbst einleuchtend , dafs die Lage der Ebene , wel-che durch die Punkte m ' , m, *o ' ( Fig . 59 und 62)gehen würde , gerade eben so ist , wie bei der Fläche

(Fig . 56 )- Das Dreieck mut (Fig . 62 ) ist folg¬lich dem Messungsdreiecke ähnlich , wodurch die Flächerri po (Fig . 56 ) hervorgebracht wird . Weil diese Flä-che nun aber der Rückstand von irgend einer Flächedes Dodekaeders ist , so hat man mu (Fig . 62 ) : tu® : 1 » Aber mu ~ 1. Folglich tu 2= ■§. Weil alsoUs — f , so drückt ^ den Werth für st aus.

Aber st ; m ' t ~ us : pu. Oder -}: m ' t r : f : 2.Folglich m' t ~ § ; rnt~ V (mu) 2 -+- (tu) 1 — . -j-

mm' K ( mt ) 2 -f - ( m 't) 2 —

Aber sm

4 4

Folglich mm ' ; sm

]/ ^ -5- : j/ ” = VV] : V &6. , Wenn man also

1111 Dreiecke s x p den Winkel s p x vermittelst s p

' ■- ^ Cpu) 2 -f - ( us) 2 — 4/_4 + f = | / ^ — und9durch sx =/:

5645

sucht , und der mehreren Ein-

^chheit wegen sp — Y' 25 und Sx ~Y' rj setzt , sofindet man spx ~ 51 ° 56 ' 55 ". Wenn -man nun'Px ZU111 Wi nkel smx ~ 6g° g ' 16" addirt , so®rhält man ioo ° 6 ' 9 " , welche von lßo Graden abge-*°gen 7qo 53 / 5l " für den Werth des Winkels m’smSeben.

— 548 —

In dem Dreiecke smm' kennt man also den Wh*“

kel s und die Seiten sm und mm 1. Durch diese Ah'

gaben findet man den Winkel m ' ml ' — 25 0 3* 57Addirt man zu diesem Werthe den von emm ' ( F1»'

59) ~ 31 * 56 ' 5o" t 30 findet man l ' me “ 5"

o ; 50 " Ferner ist m ' ern ~ 1160 6 ' 13".

:=. iix ° 50' 44"- Folglich l' m' e ~ 750 2 ' 13".121 . In der Geometrie kennen wir ebenfalls eilt

Triakontaeder . Wir werden die Untersuchungen ^

den Würfel , als Kerngestalt betrachtet , mit dem ü^ 1'

einstimmenden Phänomen schliefsen , welche das ”! 113

■lltfkontaeder der Mineralogen mit jenen darbietet.

zweite Triakontaeder , welches Fig. 65 XIV Taf . aufs tel

ist symmetrisch , indem seine Flächen gleiche und ^

liehe Rhomben sind . Es hat zwei und dreifsig

wovon zwanzig ^ wiea , durch drei , und die zwölf 3deren , wie s , durch fünf Flächen gebildet werdet1'4

Dieses Körpers , mit dem sich die Mathem atlN

bis jetzt blofs beschäftigt zu haben schienen , erinh ert

sich Rome de l ’ Isle bei Gelegenheit des triakoh t3

drischen Schwefelkieses , indem er glaubte , da Cs4 eS

' eben so regelmäfsig sey. Er glaubte es dadurch

struiren zu können , wenn er im regelmäfsigen va zh

caeder Schnitte machte , die durch alle Kanten 1111\V0"

gleicher Zeit auch durch den Mittelpunkt ginge 11»

durch zwölf fünfseitige Pyramiden abgeschnittendie hernach auf die Flächen eines zweiten , dem

ren ähnlichen Dodecaeder aufgesetzt wurden q )•

y ) Crystallogr . T , III , S. 234- Anna. »05«

549 —

Geometer , die den Kalkül anstellen wollen , werdenfinden, dafs die Pyramiden unter diesen Voraussetzun¬gen zu lang sind , als dafs die Flächen einer jeden sichfidt denen der angränzenden Pyramiden in einerlei£bene befinden könnten , so dafs die sechzig Dreiecke®ich auE dreifsig Rhomben zurückbringen lassen könn-ten. Alle diese Dreiecke würden im Gegentheile nur

einspringende Winkel bilden.122. Es ist indefs möglich , das symmetrische Tria¬

kontaeder durch ein regelmäfsiges Dodekaeder zu kon-struiren . Uni dies zu bewerkstelligen , mufs man alleseine Kanten durch Flächen zuschärfen , welche gegenbeide Fiinfecke , die sie begrenzen , auf eine gleicheWeise geneigt sind , sa dafs gar nichts von der Ober¬fläche des Dodekaeders mehr übrig bleibt . Da nämlichjede Kante dieses Körpers zweien angränzenden Fünf¬

ecken gemeinschaftlich angehört , so sieht man leicht®in, dafs sich die sechzig Kanten , welche die zwölfFünfecke für sich betrachtet begränzen , durch die Ver-

®inigung dieser Fünfecke auf dreifsig redlichen lassenMüssen. Weil nun aber die Punkte , welche an allendiesen Kanten mit einander korrespondiren , gleich weit

vom Mittelpunkte entfernt sind , so mufs der Körper,der durch die Zuschärfung derselben entsteht , lauter

ähnliche und regelmäfsig um einen und denselben Mit-te*Punkt befindliche Flächen besitzen.

Man kann das Triakontaeder auch vom re-

Sdhnäfsigen Ikosaeder ableiten , wenn man alle seineanten unter denselben Bedingungen wegschneidet . In

^er Folge will ich eine andere Konstruktion von eben

— 55 ° —

diesem Vielecke beibringen , wobei ich aber den Wurfei zur Grundform annehme.

124 ' Die Untersuchung der Winkel des symW etri

sehen Triakontaeders , womit wir uns jetzt beschäftighaben , kann dazu dienen , mehrere interessante Eig enschäften dieses Körpers zu entwickeln . Vorher 11111ich aber ein Verhältnis bestimmen , welches uns zUdieser Untersuchung nothwendig ist . Es sey biahP(Fig . 66) ein regelmäßiges Fünfeck , und in die Se' tedes regelinäfsigen in diesem Fünfecke beschriebe 11611Zehnecks . Man ziehe die Diagonale ap , die Linie ^ fI*welche durch den Mittelpunkt geht , dann den Ha 'messer ci, der durch den Tunkt d in ein mittleres u11äufseres Verhältnis getheilt wird , und endlich die k1'nie cf senkrecht auf in. Das Verhältnis , welches 'f,linun bestimmen müssen , ist ci zu in.

Es sey ci ~ r. cd ~ in ~ x. Man hat ^— r— x, und r : x ~ x : r— x. Folglich x 2 ~ r 2— l''C‘Hieraus folgt x ~ — |r + | r Y~5- Nimmt man ^Zeichen positiv , so findet man x — f r 'Y 5 ~ | r'

Hieraus schliefsen wir ci : in ~ r : §r Y ~5— *~2r : rV ^ 5 — r ~ 2 : 'V' 5 — i , und dies ist eh6*1das Verhältnis , welches wir bestimmen wollten.

125. Nun wollen wir die Winkel eines jeden Rho 111bus des Triakontaeders finden . Man stelle sich eltie

schneidende Ebene ab ’pbi (Fig . 65 ) vor , worauf elliefünfseitige Pyramide befindlich ist , deren Spitze s he’YEs sey b ' sb (Fig. 67 ) eben diese Pyramide.ziehe die Höhe sc , die beiden Halbmesser ci , cb,nach sr senkrecht auf bi und endlich er.

55i

Das Dreieck isb ist ganz offenbar die Hälfte vonhinein der Rhomben des Triakontaeders . Die Fragem also blofs , das Verhältnifs zwischen rs und ir zufinden.

Aber rs — V ' ( er) 2 -J - ( cs) 1.Man kann indefs leicht sehen , dafs man zur Kon-

struirung des Triakontaeders auch auf allen Kanten des° •

re gelmäfsigen Dodekaeders nur solche Flächen zu setzennöthig hätte , die gegen die beiden augränzenden Flä¬zen unter gleichen Winkeln geneigt sind . Alle dieseRächen würden beim Durchschneiden die Oberfläche

des Triakontaeders hervorbringen . Die Neigung einerjeden Fläche gegen die beiden , wovon ich eben geredethabe , z. B. der an der Kante pr (Fig . 53 ) stofsendenFläche gegen die beiden Fünfecke pdnar und pcltr ,Wird einem Winkel ykx gleich seyn , dessen Comple«ment kxy die Gröfse des halben Neigungswinkels derbeiden Fünfecke gegen einander ausmacht . Wenn wiralso aibpb 1 (F,ig . 67 ) als eins von den Fünfeckendes Dodekaeders ansehen , welches in dem jetzt ange¬führten Falle im Triakontaeder befindlich ist , so wirdder Winkel crs dem Winkel ykx (Fig . 55 ) gleich

seyn, unci folglich wird das Verhältnifs zwischen er’md cs als bekannt angenommen . Wenn man also den^erth von er kennt , so kann man den von rs leicht

finden. Die Untersuchung beschränkt sich also blofsdarauf , er und ir zu finden . Wir wollen mit dieser

letzten Gröfse den Anfang machen.Wir haben ( 124) ( Fig . 66 ) folgende Proportion

§ehabt ci : in zz 2 : 1/ "5 — t-

— 552 —Man mache ci ~ 2 , in welchem Falle wir lfl

Z- V 5 — i haben werden . Wenn ferner cf senkreri1*auf in ist , so hat man ( ir) a = X ^ .nl . Wi*(cn)kennen aber nicht allein schon i n sondern auch cn'denn diese Linie ist gleich ci . Es ist daher nur no0'11cf zu suchen übrig , ( cf) 2 zz. (ci) J — (i/)= (.ciy — i (iny = 4 — 1 (6— 2V ' 5) zr4 -r. | + | l^

Folglich ( ir) 1 = v VJ l Jj Zk .. , -L-Q; —2—

npd ir Nun ist es leicht , den_^für er zu finden. Denn er ~ V ( ci ) * — ( »r)

- ]/ 4 _ ^ _Vj5 ^ _ Y Na<*dem , was ich oben angeführt habe , ist aber er ■cS(Fig . 67 ) = ky (Fig . 53 ) ; yx = V3 + : / '*

(pi . sehe 110). Demnacht — ^: cs~ 3j 1/ "2. Folglich cs — 1 ri l (ci ) . Dies ist eine gemerkwürdige Eigenschaft , die sehr nützlich wefd***kann , wenn man vom Triakontaeder eine Pro )^ °nentwerfen will . Man darf nur das regelmäfsige V°^ekaeder zeichnen , hernach auf dem Mittelpunkt e*nejeden Fläche eine Perpendikellinie cs zu £ ci aufr* cten , dann die Linien si , sb , sp u . s. f. ziehen , welcdie Seitenlinien der Rhomben des Triakontaeders se nwerden,

— 553

Nunistaberrs zz \ ^ (cs) 2 + (er) 2— i + ^--

Es ist also rs : ir = Y ^ -p-

: 1/äj = j £ 5 = VJTVö =^E ^ Vs - Q‘ es

Terhältnifs stimmt aber mit dem von Sy : yx (Fig,

53) oder von ^ 5 -VV 5 : V "2 gänzlich überein,^enn wenn man aus diesen beiden Verhältnissen eineProportion zusammensetzt , und die Produkte der bei-,^ e U äufseren und mittleren Glieder nimmt , SO findet

ftlan äuf beiden Seiten 10 + 2 5.

Hieraus müssen wir schliefsen , da Ts der grofseWinkel des Rhombus so grofs ist , wie der Neigungs»Winkel der Flächen des regeltnäfsigen Dodekaeders ge»gen einander , welches , wie wir oben gesehen haben,als der Körper angesehen werden kann , woraus dasTriakontaeder entstand , d. h . also , da[3 dieser Winkel^ 1160 33 ' 32 " ist,

12,6. Noch müssen wir den Neigungswinkel einerjeden Fläche gegen die ihr angränzende bestimmen,Wenn wir iu (Fig . 67 ) senkrecht auf b.c , il senkrechtaüf 6S nnd darauf ul ziehen , so wird der Winkel ilu^er halbe gesuchte Neigungswinkel seyn.

Ah,r(i0, _ fcöixwü . „ . - ä + n,(6s) 2 2

( 6i)* = 4 ( ir )2 = 4 =ra (5—

554

(äs) s — (is) 2 — (cf) 2 -f - ( cs) 2 — 4 ~i~ 1 ~~

Folglich (iiy ~ V- - -- - :- J = 4>Also il ~ 2 ~ cf.

Wenn wir nun aber die Dreiecke cui und *!mit einander vergleichen, so finden wir : i ) daß elfljedes bei u einen rechten Winkel hat , 2) dafs e’Jievon den diesem Winkel anliegenden Seiten , nämlich* 1/1beiden gemeinschaftlich zug ehört, 3 ) dafs die H)rP°”thenuse f/ der Ilypothenuse ct gleich ist. -Die beide!lDreiecke sind daher einander gleich und ähnlich. F<d£lieh ilu ~ icu * dieser VYinkel ist aber 72° , d. h. ^halbe Neigungswinkel der Flächen des Triakontaed efSgegen einander ist so grofs, als der Centriwinkel ^regulären Fünfecks, welches eine von den Flächen e>zum Grunde gelegten Dodecaeders ausmacht. Hie r3llä

z/ 0folgt , dafs der verlangte Neigungswinkel genaubetragen mufs.

127. In der Mineralogie kennt man eben so v'enig ein symetrisches Triakontaeder, als ein solchesdekaeder oder Ikosaeder; denn man könnte dieses1 <l3

Jajrfkontaeder nur von einer kubischen Kerngestalt berlten , indem man dabei annähme , dafs die Krystah1'*1tion einen analogen Weg wie beim TriakontaederSchwefelkieses genommen hätte. Allein das Verbal* 111zwischen den beiden halben Diagonalen der Rli 0111sm , s'm!-, s"m", welches heim symetrischen Trßk0taeder inkommensurabel ist ( Fig . 65 ) , schließ*jedes erdenkliches- Gesetz der Decreszenz aus.

555löß . Ich habe versprochen , eine Methode aufzu¬

führen , um das symetrische Triakontaeder künstlichFei einem gegebenen Würfel zu konstruiren . Es sey^A ( Fig . 68) dieser zum Grunde gelegte Würfel,dessen Flächen , wie gewöhnlich , durch die Linien / 'g,f 'g' , f ' g" u . s. f. in zwei Theile getheilt sind. Es8ey auf der andern Seite Fig . 66 ein regelmäfsigesFünfeck , das jede beliebige Gröfse haben kann . Wennftlan im auf ag senkrecht gesetzt hat , so zieht manehie Linie g ' k' (Fig . 69 ) ~ am (Fig . 66 ) . Auf demcinen Ende von g ' k' (Fig . 69 ) errichtet man einel 'erpendikellinie g ' p von unbestimmter Länge , unddurch das andere Ende legt man k' l1— gb’ (Fig . 66 ) , .80 dars diese Linie die Linie g 'p (Fig . 69 ) trifft . Hier¬auf theilt man die Hälfte gn (Fig . 68 ) von irgendeiner Linie , welche mitten durch die Flächen des Wür¬fels geht , in zwei Theile gs und sn, welche untere*nander im Verhältnisse der Linien g ' k' und g ' l'(Fig . 69 ) stehen . Man nimmt nm (Fig . 68 ; — snund zeichnet über ms ein Rhombus misb, dessenSüffse Diagonale ms und dessen halbe kleine Diago¬nale in gs ist . AYenn man nun auch auf denändern Flächen unter denselben Umständen RhombenZeichnet hat , läfst man durch eine jede Seite , z. ß.durch b' s1, eine schneidende Ebene gehen , welche densP>tzen Winkel s des auf der benachbarten Fläche be¬ziehen Rhombus berührt . Die vier und zwanzigcFnei;lenden Ebenen nebst den sechs auf,-den Flächen

des AVütfels befindlichen Rhomben bestimmen dieVerflache des Triakontaeders.

Um dies zu beweisen , bemerke ich zuerst,g ' k' (Fig . 69 ) oder am (Fig . 66 ) gk (Fig > ^oder die Differenz zwischen der Kante des regelniäfsl'gen Dodekaeders und der des darin befindlichen Wür''fels vorstellt ( <y) .

Ferner bedeutet k' l' (Fig . 69 ) oder die eben s°grofse Linie gb' (Fig . 66) die Linie kl (Fig . 53 u-Hieraus folgt , dafs das Dreieck g ' k1 V (Fig . 69 ) ^el!*Dreiecke gkl (Fig . 54 ) ähnlich ist . Folglich ist(Fig . 69 ) : g' k' r : gl (Fig . 54 ) : gk = ky ■1*

— V 3 + y '5 : 'V'2. Dies ist nämlich das Verh^nifs , welches die beiden halben Diagonalen eines je eitRhombus des Triakontaeders unter sich habensen , und welches sie der (Konstruktion zufolge auCwirklich haben.

Man ziehe b' s (Fig . 63 ) . Nun ilt b' g — n Sund gs ~ b' n ferner ist der Winkel b' gs ein ^terWmkeJ , folglich sind die beiden Dreiecke b' gs üfls'n' b' einander gleich , also b' s — b' s' , wie dies ^

•11|*fsevn mufs , weil b' s mit dieser Linie korresp OI1(

(Fig . 65 ) . ^Eben so mufs man auch beweisen , dafs die F»9* 11**

welche beim Würfel ( Fig . 6ß ) der Linie is" ( Fi^korrespondirt , derjenigen gleich ist , welcher is K ^ ,spondirt , und dafs eben so auch die Linien , welch®*und i">s" korrespondiren , einander gleich sind.

an««*(9 ) Ich bemerke , dafs die Fig . 54 in dem york 01den Falle den Durchschnitt eines regelmäfsigen D°

ders ror ; tellt.

557Um den Beweis auch für die andern Linien zu

fahren , welche nicht mit denen im Würfel korrespon-*faen, sieht man leicht ein , dafs b' s' in einer Ebenehegt, welche mit b"m" i" s" parallel läuft . Weil fernern>/s" (Fig . 6ß) : n" i" zz b' g : gs, und weil auf derefaen Seite die vorhergehenden auf der andern aberhie nachfolgenden Glieder parallel sind , so vereinigen6lch die beiden Ebenen b' sas' und i"s' as" in einerKante as ' , die mit den Linien b' s und i" s" parallelläuft . Eben so mufs man auch beweisen , dafs b' s' asünd i" s' as sich in einer Kante as vereinigen , welchemit b' s' und is" parallel läuft , und dafs die Ebenenasis" und as ' i" s" sich in der Kante as" schneiden,die mit is und i" s' parallel ist . Die drei Flächen,welche um den Winkel a liegen , sind also Rhomben.Wenn man eben diese Untersuchungen auch bei denandern Linien angestellt hat , so mufs man schliefsen,hafs die Oberfläche des Vielecks aus dreifsig gleichen undähnlichen Rhomben zusammengesetzt ist.

^ °n den Parallelepipeden , welche vom Würfelttnd Rhomboeder verschieden sind.

129. Die Symetrie der Gestalten , unter welchersich die bis jetzt betrachteten Körper uns darboten , hatUns Gelegenheit an die Hand gegeben , die Gesetze derKecreszeriz, welchen diese Körper fähig seyn können,*farch einfache Formeln auszudrücken , die den doppel-ten Vonheil haben , dafs sie die Bestimmung der se¬kundären Krystalle erleichtern , und alle ihre Eigen-