"Damit das Böse ausgerottet werde" Hexenverfolgungen in Vorarlberg im 16. und 17. Jahrhundert
Kremser Währung und Kremser Münzer im 12. Jahrhundert
Transcript of Kremser Währung und Kremser Münzer im 12. Jahrhundert
Band 53 | 2013 | Nr. 2
Selbstverlag der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft
Mitteilungender ÖsterreichischenNumismatischen Gesellschaft
Inhalt
–– Hubert Emmerig
KremserWährung und Kremser Münzer im 12. Jahrhundert . . . . . . . . . . 53
–– Márton Kálnoki-Gyöngyössy
Über den „Friesacher” Pfennig des Bischofs Briccius:Angaben zur mittelalterlichen ungarischen MünzprägunginWaitzen oder in Szegedin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
–– Kathrin Siegl
Ein Schatzfund römischer Denareaus Grosspold/Apoldu de Sus,Rumänien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
–– Günther Dembski
Besondere Fundmünzen aus Carnuntum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
–– Norbert Helmwein
Ein unedierter Sechser Ferdinands I. aus der Münzstätte Linz . . . . . . . . . 94
–– Andrea Spinka und Aleksandar Brzic
Eine (Wieder–)Entdeckung:Die Stempel für die nie realisierteserbische Münzprägung von 1894–1896 endlich gefunden . . . . . . . . . . . 97
53
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Band 53 | 2013 | Nummer 2
Hubert Emmerig
KremserWährung und Kremser Münzerim 12. Jahrhundert
Der Beginn der mittelalterlichen Münzprägung im Raum des heutigen Österreich fällt –
abgesehen von der schon im 10. Jahrhundert tätigen und durch ein Münzprivileg abgesi-
cherten Münzstätte Salzburg – ins 12. Jahrhundert. Der Raum nördlich der Alpen
gehörte dabei zunächst zum Regensburger Währungsgebiet, es entstanden also Dünn-
pfennige, die sich in Bild und Münzfuß nach dem Vorbild Regensburg orientierten. Die
Zuweisung von Münztypen an die einzelnen Münzstätten (Krems, Neunkirchen, Enns,
später Fischau, Wien) beruht einerseits auf der Interpretation der Münzbilder, anderer-
seits auf ihren Vorkommen in Münzschatzfunden oder als Einzelfunde. Die Münzen
selbst nennen uns weder den Münzherrn noch die Münzstätte, noch geben sie uns kon-
krete Hinweise auf den Zeitpunkt ihrer Entstehung; wenn um das zentrale Bild überhaupt
ein Schriftrand vorhanden ist, so zeigt dieser lediglich nicht lesbare Scheinlegenden
(sog. ‚Trugschrift’). Das Wissen, welche Münzstätten für Zuweisungen zur Verfügung
stehen, liefern uns schriftliche Quellen. Dabei handelt es sich insbesondere um zwei
Typen von Erwähnungen. Die gewichtsmäßige Auseinanderentwicklung des Münzfußes
und damit des Werts der Pfennige in dieser Frühzeit des regionalen Pfennigs machte es
erforderlich, bei der Fixierung von Geldbeträgen in Urkunden auch die Währung zu
benennen, in der gezahlt wurde oder werden sollte. In der Regel geschah das in der
Form, daß dem Wort Pfennig (denarius) der Name des Orts, an dem sich die Münzstätte
befand bzw. nach dem die Währung benannt wurde, in adjektivischer Form hinzugefügt
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wurde (z. B. denarius Salisburgensis) oder an den gesamten Geldbetrag der Hinweis auf
die Währung (z. B. Chremensis monete) angehängt wurde. An diesen Orten tätige Münzer
(monetarii) waren wohl Leiter der Münzstätte oder einer Werkstatt in der Münzstätte; sie
zählten zu den finanzstarken und höherstehenden Personen in diesen Orten. Als solche
tauchen sie gelegentlich in Urkunden auf, wobei sie in der Regel unter den Zeugen
genannt sind, die einem Rechtsgeschäft beiwohnten; nur selten erfüllten sie noch wich-
tigere Funktionen wie z. B. in der Urkunde vom April 1191, deren Rechtsgeschäft im
Hause des Ennser Münzmeisters vollzogen wurde (apud Anisum in interiori domo Riwini,
qui tunc temporis monetam tenebat / datz Ens in dem innreren haus des Raebeins, der ze
den selben zeiten di munzz het).1
Währungs- und Münzernennungen bilden für die Münzstätten des 12. Jahrhunderts also
den zeitlichen Rahmen, im dem uns eine Prägetätigkeit als gesichert erscheint. Die
geringe Zahl der Belege, die zudem oftmals undatiert sind, läßt diese Angaben manch-
mal recht unkonkret und unzuverlässig erscheinen; trotzdem sind sie für uns heute von
großem Wert. Allerdings ist mit ihnen kritisch umzugehen. Bei Währungsnennungen ist
insbesondere auf die Überlieferung des Schriftstücks zu achten: Wenn es sich um eine
spätere Abschrift handelt, könnte die Währung auch eine spätere Hinzufügung zum
Geldbetrag in einem älteren Text darstellen. Bei Erwähnung eines monetarius oder Mün-
zers ist – das gilt allerdings vor allem im späteren Mittelalter – zu beachten, daß diese
Berufsbezeichnung auch noch geführt werden konnte, wenn die Person nicht mehr im
Amt war, und manchmal auch zum Familiennamen der Nachkommen des Münzers
wurde. Trotz dieser kritischen Einschränkungen sind diese Belege für Währungsbezeich-
nungen und Münzpersonal insbesondere im quellenarmen 12. Jahrhundert von zentraler
Bedeutung.
Viele dieser Belege sind seit langem bekannt, nur selten tauchen Neufunde auf. Eine
erneute Betrachtung der altbekannten Quellen ist jedoch angebracht, da die ältere Lite-
ratur vielfach zu wenig auf den Kontext der gesamten Quelle einging, sondern die Nen-
nung einer Person oder eine kurze Passage mit einem Geldbetrag herausgriff. Bei einer
erneuten Betrachtung und Berücksichtigung für die Münzgeschichte sollten diese Geld-
beträge und monetarii also im Kontext betrachtet werden, dem wir ihre Überlieferung ver-
danken. Nur so ist eine umsichtige und kritische Interpretation und Bewertung möglich.
1 Oberösterreichisches Landesarchiv Linz, Traunkirchen OSB, 1191 IV. – UB LodE 2 S. 427–431 Nr. 295 (die deutscheÜbersetzung aus dem 14. Jahrhundert).
Krems an der Donau (Stadt mit eigenem Statut, Niederösterreich) gilt als die erste Münz-
stätte der Markgrafschaft und ab 1156 des Herzogtums Österreich, die von etwa 1130
bis in die Zeit gegen 1200 geprägt haben dürfte.2 Bereits 995 wurde Krems als urbs
bezeichnet (orientalis urbs quae dicitur Cremisa), die in der Oberstadt anzusiedeln ist; bis
in die Mitte des 12. Jahrhunderts entwickelte sich auch eine Unterstadt. Als die Münz-
prägung einsetzte, gab es also bereits den Hohen und den Unteren Markt. In der ersten
Hälfte des 12. Jahrhunderts verdichteten sich auch bereits deutliche Bezeichnungen für
den Ort: villa (um 1111), civitas (1125), vicus (1133), oppidum (1136) und locus (1140). Im
Jahr 1131 ist erstmals belegt, daß sich die Stadt in der Hand des babenbergischen Mark-
grafen befand. All das deutet darauf hin, daß die Stadtwerdung wohl unter Markgraf
Leopold III. (1095–1136) stattgefunden hat: Krems wurde eine feste Stadt mit zwei Märk-
ten und einer Münzstätte.3
Ob die Wiener Münzstätte diejenige in Krems in den 1190er Jahren ablöste oder sie nach
einigen Jahren paralleler Münztätigkeit vom Markt verdrängte, ist bisher unklar.4 Auch in
Wien bestand wohl bereits um 1000 eine Marktsiedlung, deren Ausbildung zur Stadt
aber erst um die Mitte des 12. Jahrhunderts erfolgte. Die Rolle Wiens als Residenz des
neuen Herzogs von Österreich ab 1156 zog den bewußten Ausbau der Stadt nach sich.5
Die Verlegung der Münzstätte bzw. Eröffnung einer (zunächst) zweiten Münzstätte ging
also nicht mit der Erhebung zur Residenzstadt einher, sondern wartete deren Etablie-
rung, insbesondere auch als Wirtschaftsstandort, ab.6
Aus der etwa 70-jährigen Tätigkeit der Münzstätte in Krems liegen Belege der beiden
vorgestellten Gruppen vor. Mehrere Erwähnungen der Kremser Währung und die Namen
von Münzern und einem Wechsler waren seit langem bekannt. Eine Neuerscheinung aus
dem Jahr 2011 konnte nun den Bestand um den Namen eines neuen Kremser Münzers
erweitern, der im Traditionsbuch des bayerischen Klosters Herrenchiemsee (Gde. Chiem-
see, Lkr. Rosenheim, Oberbayern)7 genannt ist. Das soll hier zum Anlaß genommen wer-
den, die bekannten Belege vorzustellen, was teilweise auch zu einer Neubewertung führt.
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2 Zum Beginn der Münzprägung in der Markgrafschaft Österreich, verbunden mit Überlegungen zur Rechtslage, vgl.zuletzt Hahn, Zu den Anfängen. Lohrmann, Juden, S. 23, nimmt eine Gründung der Münzstätte Krems erst nach derErhebung Österreichs zum Herzogtum im Jahr 1156 an.
3 Dazu ausführlicher mit den entsprechenden Nachweisen: Gutkas, Anfänge des Städtewesens, S. 12–17.
4 Vgl. zu diesem Fragenkomplex Hahn / Luegmeyer, Münzstätten, S. 25–29.
5 Gutkas, Anfänge des Städtewesens, S. 20–21.
6 Vgl. z. B. die Rechtsverordnungen Herzog Leopolds V. (1177–1194) für die Regensburger Kaufleute vom 9. Juli 1192,ausgestellt in Wien, die im Text mehrfach auf den Standort Wien Bezug nehmen, während Krems nicht genannt wird.Regensburger UB 1 S. 14–16 Nr. 44.
7 Folgende Abkürzungen werden verwendet: Gde. = Gemeinde; Lkr. = Landkreis; PB = Politischer Bezirk; VB = Verwal-tungsbezirk).
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Belege
† 1.
18 Pfund Kremser Münze(1129 nach August 7 – 1130 nach August 7)
Bischof Reginmar (1121–1138) von Passau (kreisfreie Stadt, Niederbayern) löst auf Bitten
der Gräfin Petrissa von Schwarzenburg (Burg Schwarzenburg bei Rötz, Lkr. Cham, Ober-
pfalz) und mit der durch Entschädigungszahlungen erwirkten Zustimmung des Propstes
Heinrich von St. Pölten (Stadt mit eigenem Statut, Niederösterreich) und des Pfarrers
Dieprand von Böheimkirchen (VB St. Pölten) die Kirche von Kirchstetten (VB Melk) aus
der dem Stift St. Pölten gehörenden Pfarrei Böheimkirchen, überträgt ihr das Tauf- und
Begräbnisrecht und beurkundet eigene wie fremde Schenkungsverfügungen, die
zugunsten der Kirche von Kirchstetten getroffen wurden; der Propst von St. Pölten erhält
im Gegenzug 18 Pfund Kremser Münze.
[...], ut predictam ecclesiam per intercessionem nostram a terminis Ypolitensis ecclesie
sicut prescripsimus per decem et octo libras Chremensis monete consentiente Heinrico
Ypolitensis ecclesie preposito totoque eiusdem loci conventu, quia de communi consensu
atque consilio eandem receperunt pecuniam, et consentiente Dieprando parochiano in
Pehaimchirchen, cui bonum contulit pelefridum et quoddam predium in villa sua Wingar-
ten in concambium, ut predictam ecclesiam totaliter liberam sub quadam condicionis
forma firmiter obtinetur. [...]
Standort: Diözesanarchiv St. Pölten, Ollersbach B 1 (Grundbuch der Pfarre Kirchstetten
von 1558) fol. 188v–190v: Abschrift eines Transsumptes von Bischof Bernhard vom
21. März 1302 des angeblichen besiegelten Originals. – Druck: Klebel, Niederöster-
reich, S. 122–123. – Regest: Boshof, Regesten Passau 1, S. 170 Nr. †557a. – Literatur:
Dworschak, Leopoldus, S. 68–69; Wodka, St. Pölten, S. 154 mit Anm. 12; Wolf, Nieder-
österreich, S. 127–128 mit Anm. 1; Koch, Münzstätten, S. 181; Koch, Chrems, S. 495;
Koch, Numismatik, S. 58; Koch, Babenbergerzeit, S. 8–9; Koch, Wiener Pfennig, S. 11;
Scheibelreiter, Anfänge, S. 76; Alram, Beginn, S. 16–17; Gutkas, Anfänge des Städtewe-
sens, S. 17; Nademleinsky, Krems, S. 5–6.
Die sorgfältige Analyse dieser indirekten und späten Überlieferung durch Klebel und
Boshof ergab, daß es sich – auch wenn der Rechtsinhalt der Pfarrerhebung plausibel ist –
mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung handelt, die vielleicht 1302 entstanden
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und in Abschrift von 1558 überliefert ist. Die Urkunde kann deshalb nicht als Beleg
gewertet werden, daß die Kremser Münzstätte in den Jahren 1129 oder 1130 bereits
aktiv war.
Von numismatischer Seite ist freilich einzuwenden, daß 1302 wohl niemand mehr auf
die Idee gekommen wäre, einen Betrag in Münze der bereits gegen 1200 geschlossenen
Münzstätte Krems zu erwähnen. So ist doch anzunehmen, daß hier eine Vorlage des
12. Jahrhunderts herangezogen wurde, über deren Inhalt wie Datierung freilich keine
Aussage getroffen werden kann.
2.
20 Pfund Kremser Münze(1156 September – um 1162)
Vergleich des Stiftes Admont (Gde. Völkermarkt, PB Völkermarkt) mit der Schwester des
auf dem zweiten Kreuzzug verstorbenen Domvogts Friedrich von Regensburg, Gräfin
Adelheid von Hohenburg (Lkr. Amberg-Sulzbach, Oberpfalz), und ihren Söhnen Ernst
und Friedrich, die Ansprüche auf das Lehen Brunnen (Brunn im Felde, Gde. Gedersdorf,
VB Krems) erhoben, das aus dem Erbe Friedrichs dem Stift Admont übergeben wurde;
letztere erhielten vom Kloster den Betrag von 20 Pfund Kremser Münze und verzichte-
ten dafür auf ihre Ansprüche. Gegen Verpfändung ihres Lehens Lohen an Herzog Hein-
rich II. von Österreich (1156–1177) verpflichteten sie sich, das Lehen Brunnen für das
Stift gegen alle weiteren Ansprüche zu verteidigen; für den Fall, daß sie aber ihre
Verpflichtung nicht einhielten, wird die Möglichkeit einer Rückzahlung der 20 Pfund
Pfennige in der Qualität, in der die Zahlung erfolgt war, oder von 20 Mark geprüften
Silbers vorgesehen.
[...] Controversia itaque inter eos et monasterium Admuntense in concilio posita tali fine est
terminata, quatenus ipsi XX talenta Chremensis monete a fratribus acciperent et ab omni
querimonia quiescerent. Ad maiorem preterea huius rei confirmationem ipsi manu propria
idem predium monasterio delegandum domno Adalberto de Bergen presente duce Austrie
Heinrico tradiderunt. Insuper eidem duci suum predium Lohen impignoraverunt ea condi-
tione, ut prefatum predium Brunnen monasterio contra omnes homines defenderent, aut si
hoc non possent, prefatam pecuniam, XX videlicet talenta tam bone monete sicut tunc erat
vel XX marcas probati argenti, fratribus redderent. [...]
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Standort: Tradtionscodices des Stiftes Admont „Salbuch“ II Nr. 196 und IV S. 191–194
(1865 verbrannt). – Druck: UB Steiermark 1 S. 373–375 Nr. 394; UB Babenberger 4, 1,
S. 144–145 Nr. 800. – Regest: Luschin, Umrisse, S. 144 (SA S. 8) Nr. 20. – Literatur:
Koch, Numismatik, S. 58; Koch, Babenbergerzeit, S. 8; Koch, Wiener Pfennig, S. 11;
Scheibelreiter, Anfänge, S. 76; Alram, Beginn, S. 17, 24; Nademleinsky, Krems, S. 4–5.
Die Datierung dieser Urkunde konnte aufgrund der Erwähnung Herzog Heinrichs II. und
durch die sonstigen gemeinsamen Nennungen der Söhne der Adelheid etwa auf den
oben genannten Zeitraum eingegrenzt werden. Der Zahlungsausgleich des Klosters
Admont an die Gräfin von Hohenburg und ihre Söhne lautet auf Kremser Pfennige. Für
Hohenburg, etwa im Grenzbereich der Währungsgebiete Regensburg und Nürnberg lie-
gend, war das wohl nicht die Währung der ersten Wahl. Aus Admonter Sicht hätte man
wohl am ehesten Friesacher oder Ennser Pfennige erwartet; Krems war in dieser frühen
Zeit aber vielleicht ganz einfach die wichtigste Münzstätte im österreichischen Raum.
Für Ennser bzw. Kremser Pfennige sprach jedenfalls ihre Zugehörigkeit zum Regensbur-
ger Währungsgebiet im weiteren Sinne, so daß diese Pfennige wohl auch in Hohenburg
akzeptiert worden wären.
Für den Fall der Nichteinhaltung des Vertragsinhalts wurde die Rückzahlung des Geldes
vorgesehen: entweder wieder 20 Pfund in Münze gleicher Qualität oder stattdessen 20
Mark geprüften Silbers. Münze gleicher Qualität, damit könnte nach der Mitte des 12.
Jahrhunderts etwa eine Zahlung in Regensburger oder Ennser statt Kremser Pfennigen
gemeint gewesen sein. Aber auch die Zahlung in Silber war möglich, wenn also keine
Pfennige zur Verfügung standen. Der „Kurs“, 20 Pfund Pfennige = 20 Mark geprüften
Silbers, könnte als ein Hinweis auf den aktuellen Münzfuß interpretiert werden: 240
Pfennige aus der Mark Silber. Das Gewicht der Kremser Mark im 12. Jahrhundert ist
nicht konkret bekannt, Vermutungen liegen im Bereich zwischen 241 g und 263 g.8
Daraus würde sich ein Pfenniggewicht von etwa 1,0 g bis 1,1 g ergeben; die heute vor-
liegenden Pfennige liegen im Gewicht etwas tiefer bei etwa 0,92 g bis 0,94 g.
8 Alram, Beginn, S. 24.
3.
60 Pfund Kremser Münze(ca. 1168 – ca. 1180)
Verzeichnis derjenigen Geldsummen und Edelmetallgegenstände aus dem Besitz des
Grafen Siboto IV. von Neuburg-Falkenstein (Neuburg, abgegangene Burg bei Vagen,
Gde. Feldkirchen-Westerham, Lkr. Rosenheim, Oberbayern; Falkenstein, abgegangene
Burg bei Flintsbach am Inn, Lkr. Rosenheim, Oberbayern), von denen Helmbold (von
Endorf? Lkr. Rosenheim, Oberbayern) und Wernher (Feuerstein?) Kenntnis haben: 60
Pfund Kremser Münze, 40 Pfund Regensburger Münze und 10 (?) Mark Silber; dazu
diverse Gegenstände aus Gold und Silber und Goldmünzen im Gewicht einer halben
Mark. Insgesamt machte das Gold eineinhalb Mark aus.
Helmboldus et Wernherus sciunt de bonis comitis S(ibotonis) LX talenta Chremesensis et
XL talenta Ratisponensis monete et (X ?) marcas argenti. [...] et aureos nummos ponde-
rantes dimidiam marcam; [...].
Standort: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, KL Weyarn 1 (Codex Falkensteinen-
sis) fol. 1r. – Druck: Monumenta Boica 7 (Monumenta Weyariensia) S. 501–502; Noichl,
Codex Falkensteinensis, S. 68 Nr. 105. – Literatur: Alram, Beginn, S. 17; Nademleinsky,
Krems, S. 5.
Der Falkensteiner Codex gilt als das einzige erhaltene Traditionsbuch einer weltlichen
Herrschaft. Er enthält Rechtsaufzeichnungen Graf Sibotos IV. von Neuburg-Falkenstein,
die dieser vermutlich anlegen ließ, kurz bevor er 1166 mit Kaiser Friedrich I. (1152–1190,
Kaiser 1155) zu dessen viertem Italienzug aufbrach. Die Handschrift wurde dann aber bis
gegen Ende des Jahrhunderts genützt und um weitere Eintragungen ergänzt.
Der Eintrag über den Besitz von größeren Beträgen Kremser und Regensburger Pfen-
nige, diverser Objekte aus Silber und Gold und schließlich auch von Goldmünzen konnte
anhand der zwei beteiligten Schreiberhände nur ungefähr in die Zeit zwischen 1168 und
1180 datiert werden. Die Falkensteiner saßen im Inntal, und ihr Besitz konzentrierte sich
im Raum um Kloster Weyarn (Lkr. Miesbach, Oberbayern) und Rosenheim (kreisfreie
Stadt, Oberbayern), sie hatten aber auch Besitz im heutigen Ober- und Niederösterreich.
Ein Posten Kremser Pfennige überrascht deshalb nicht, weder räumlich noch zeitlich.
Gerne wüßten wir freilich, von welcher Sorte Sibotos Goldmünzen im Gewicht einer hal-
ben Mark waren.
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4.
Münzer Ebergerus(nach ca. 1173 – 1177/80)
Walchun, ein Konverse im Kloster Herrenchiemsee (Gde. Chiemsee, Lkr. Rosenheim,
Oberbayern), kauft vom Tuchhändler Altmann mit Zustimmung von dessen Söhnen und
Freunden einen Weinberg in Krems für das Kloster. In der Zeugenliste steht an zweiter
Stelle unter 14 Zeugen ein Münzer Ebergerus.
[...] Huius rei sunt testes: frater Heinricus de Halle, Ebergerus monetarius, Isinbertus, [...].
Standort: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, KL Herrenchiemsee 13 (Traditions-
buch) fol. 22r–22v. – Druck: Monumenta Boica 2 (Monumenta Canoniae Chiemseensis)
S. 337 Nr. 171 (unvollständig; zu ca. 1160); Gilcher, Herrenchiemsee, S. 358–359 Nr.
180. – Literatur: Nademleinsky, Krems, S. 6.
Obwohl Ebergerus im unvollständigen Druck dieses Eintrags in den Monumenta Boica
bereits auftauchte, wurde er bisher nicht mit der Münzstätte Krems in Verbindung
gebracht. Das Geschäft, das hier festgehalten wurde, betrifft einen Weinberg in Krems.
Käufer Walchun kam aus Herrenchiemsee; für den Verkäufer, Tuchhändler Altmann, liegt
keine Ortsangabe vor, der Besitz eines Weinbergs in Krems könnte aber (wenn auch
nicht zwingend) auf einen Wohnsitz in Krems hindeuten. Ein Ort, an dem das Geschäft
durchgeführt wurde, ist nicht genannt. Bei den 14 Zeugen gibt es abgesehen von Hein-
rich von Hall (= Bad Reichenhall, Lkr. Berchtesgadener Land, Oberbayern) keinen Hin-
weis auf ihren Wohnsitz. So ist andersherum zu fragen: wohin könnte Ebergerus gehö-
ren? Die nächstgelegenen Münzstätten zu Herrenchiemsee sind in dieser Zeit Salzburg,
das salzburgische Laufen, München, Freising und Passau. Nichts deutet aber auf einen
Bezug zu einem dieser Orte hin. So bietet sich eine Herkunft des Ebergerus aus Krems
an.
Der Eintrag erwähnt die Zustimmung der Söhne und Freunde des Altmann; ein Zeuge,
Willehalmus, ist als cognatus Altmanni prefati bezeichnet; bei zwei Zeugen wird eine
Beziehung zum Kloster Herrenchiemsee erwähnt. So weist alles darauf hin, daß die Zeu-
gen von den zwei Vertragsparteien gestellt wurden; insofern könnte man den Münzer
Ebergerus, für den nur Krems als Münzstätte in Frage kommt, auch als Beleg werten,
daß wohl auch der Tuchhändler Altmann in Krems ansässig gewesen sein dürfte. Eber-
gerus ist also nicht mit letzter Sicherheit, aber wohl doch mit hoher Wahrscheinlichkeit
als Münzer in Krems zu betrachten. Die Datierung des Eintrags in die 1170er Jahre
erfolgte aufgrund der Stellung in der Handschrift. Damit ist Ebergerus der früheste der-
zeit bekannte Münzer aus Krems.
5.
Münzer Kadelhoch erhält 25 ½ Pfund Kremser Münze,unter den Zeugen:Münzer Rimunt(1182–1195, Krems)
a. Abt Markward I. von Garsten (PB Steyr-Land, Oberösterreich) kauft von dem Münzer
Kadelhoch und dessen Ehefrau um 25 ½ Pfund Kremser Münze einen Weingarten in
Krems in Anwesenheit der Bergrechts-Pröpste Bruder Gottschalk von Berchtesgaden
(Lkr. Berchtesgadener Land, Oberbayern) und Otaker von Neudorf (ehemals bei
Krems) in Vertretung des Konrad von Rodl. In der Zeugenliste steht an fünfter Stelle
unter zehn Zeugen ein Münzer Rimunt.
[...] qualiter dominus Marquardus abbas Garstensis comparaverit vineam Chremese a
quodam Cadelhoho monetario et uxore sua viginti quinque talentis et dimidio eiusdem
civitatis monete [...] Cuius rei testes sunt: Adelbertus et filius eius Adelbertus, Liutoldus,
Heinricus comes, Rimunt monetarius, Helet et Ortwinus urbani, Wolfger, Richer et Diet-
mar vinitores.
b.Dieser Kadelhoch stellt einen anderen Weingarten in Rohrendorf (Gde. Rohrendorf bei
Krems, VB Krems) mit der Zusage zur Verfügung, daß er im Falle einer Anfechtung des
obigen Kaufes (a) durch einen seiner Verwandten den Streit entweder selbst lösen
werde oder der Weingarten in Rohrendorf in das Eigentum des Klosters übergehe,
wozu dieses noch zusätzlich 10 Pfund von Kadelhoch bekommen solle. In der Zeugen-
liste steht an zweiter Stelle unter vier Zeugen wiederum Rimunt.
c. Nach dieser Übereinkunft zahlt Kadelhoch seiner Schwester, die auf den Weingarten
in Krems (a) Erbanspruch erhoben hat, 18 Schilling Pfennige für den Verzicht auf ihre
Ansprüche und für die neuerliche Tradition des Weingartens. Für ihre Zustimmung
erhalten der Ehemann (und Schwager) 5 Pfennig, jedes der kleinen Kinder 2 Pfennig.
Sieben Zeugen sind genannt.
d.Die Mönche begleichen ihre Verpflichtungen gegenüber dem Verkäufer im Haus des
Heinrich Bruggenare. Unter den fünf Zeugen steht an erster Stelle Rimunt.
Standort: Oberösterreichisches Landesarchiv Linz, Stiftsarchiv Garsten Hs. 1 = Pa II/11,
fol. 47v–48r. – Druck: UB LodE 1 S. 182 Nr. 197; Haider, Traditionsurkunden Garsten, S.
209–211 Nr. T 179 (dort mehrfach Cadalhoch). – Regest: Luschin, Umrisse, S. 8 Nr. 22
(Rimunt, zu ca. 1180). – Literatur: Dworschak, Krems, S. 18 (Riemunt, zu um 1180;
Kadelrot, zu 1180); Alram, Beginn, S. 17 (Rimunt, zu um 1180).
61
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Die Datierung der Urkunde beruht auf der Amtszeit des Abts Markward I. (1182–1195)
von Garsten. Der komplizierte Verlauf dieses Geschäftes mit der Stellung eines Ersatzob-
jektes, falls der Verkauf des Weingartens nicht durchsetzbar wäre, legt nahe, daß die
Eigentumsverhältnisse nicht klar waren und Probleme beim Verkauf geradezu erwartet
wurden.
Die vier Teilschritte umfassende Erwerbung eines Kremser Weingartens durch Kloster
Garsten vom Münzer Kadelhoch ist offensichtlich vollständig in Krems angesiedelt. Nicht
nur die Person des Verkäufers, der Ort des Weinbergs und die verwendete Währung
bestätigen das, auch die Zeugenliste der Übereinkunft selbst (a) verweist mit einem wei-
teren Münzer und drei Weinbauern in diese Richtung. Ohne Zweifel dürfen wir deshalb
Kadelhoch und Rimunt der Münzstätte Krems zuordnen. Die gleichzeitige Erwähnung
von zwei Münzern muß allerdings nicht unbedingt bedeuten, daß diese gemeinsam
amtierten; es könnte auch einer der aktuelle Leiter der Münzstätte und der andere sein
Amtsvorgänger gewesen sein.
6.
Kremser Pfennige in Ungarn1189
Die zeitgenössische Chronik des Tageno berichtet: Die durchziehenden Kreuzfahrer wur-
den von den Ungarn beim Geldwechsel arg benachteiligt, die für einen Kremser nur
einen ungarischen Pfennig zahlten, der kaum einen Veroneser wert war.
[...] In sola conmutatione denariorum vel argenti graviter Ungari nostros angariaverunt,
quippe qui pro duobus Coloniensibus quinque tantum suos et pro duobus Frisacensibus
quatuor dabant Ungaricos denarios et pro Ratisponense seu Chremsense unum tantum
Ungaricum qui vix Veronensem valebat. [...]9
Standorte: a) Universitätsbibliothek Graz, Ms. 411, fol. 144r–151v, hier fol. 146v (um
1200). b) Nationalmuseum Prag, cod. Strahov DF III 1 (Anfang 13. Jahrhundert). – Druck:
FRA I/5 S. 1–90, hier S. 19; Chroust, Quellen, S. 1–115, hier S. 26; Jesse, Quellenbuch, S.
40 Nr. 108 (Auszug). – Regest: Luschin, Umrisse, S. 8 Nr. 21. – Literatur: Koch, Baben-
bergerzeit, S. 9; Scheibelreiter, Anfänge, S. 76; Alram, Beginn, S. 24. – Literatur zur
Quelle allgemein: Kaufmann, Tageno; Nestler, Kaiser Rotbart; Verfasserlexikon 4, Sp. 59–
60, s. v. Historia de expeditione Friderici imperatoris (F. J. Worstbrock); Verfasserlexikon
11, Sp. 1473–1476, s. v. Tageno von Passau (F. J. Worstbrock); Repertorium: Tageno.
9 Chroust, Quellen, S. 26.
Die berühmte Stelle im Kreuzzugsbericht des Passauer Notars, Protonotars und späteren
Domdekans Tageno berichtet, wie die Kreuzfahrer beim Geldwechsel in Ungarn übervor-
teilt wurden. Für einen Regensburger oder Kremser gaben die Ungarn nur einen ungari-
schen Pfennig. Regensburger und Kremser Pfennige dieser Zeit wiegen etwa 0,9 g, die
ungarischen Pfennige König Belas III. (1172–1196) dagegen etwa 0,25 bis 0,30 g. Unter
Vernachlässigung des Feingehalts wäre also wohl ein Kurs von wenigstens drei ungari-
schen für einen Kremser Pfennig angebracht gewesen.
Die Erwähnung bei Tageno ist auch noch unter dem Aspekt der Eröffnung der Münz-
stätte Wien und der Schließung der Münzstätte Krems von Bedeutung. Man könnte sie
als Indiz anführen, daß im Jahr 1189 Wien noch nicht geprägt hätte;10 als sicherer Beleg
dafür kann sie aber nicht gelten.
7.
Die Mautner und Münzer Dietrich und Pernold (in Krems oderWien?),einWechsler Leopold in Krems1196 März 25, Burg Kaja (Stadt Hardegg, VB Hollabrunn, Niederösterreich)
Herzog Friedrich von Österreich (1194–1198) erläßt dem Stift Osterhofen (Lkr. Deggen-
dorf, Niederbayern) als Seelgerät und zum Ersatz für erlittene Schäden die Maut für
Schiffstransporte von Lebensmitteln. Unter den insgesamt 59 Zeugen, an deren erster
Stelle Bischof Wolfger von Passau (1191–1204) steht, der sich für die Sache eingesetzt
hatte, finden sich an Position 33 und 34 die Mautner und Münzer Dietrich und Pernold
und an Stelle 44 der Wechsler Leopold.
[...] Testes etiam annotari precepimus: Wolfkerus episcopus Patauiensis, cuius suffragio
impetratum est, [...], Dietricus et Pernoldus mutarii et monetarii eo tempore; de Cremis:
[...], Leopoldus wehsler, [...]; de Stein: [...].
Standort: Stiftsarchiv Heiligenkreuz11, Signatur 35-7-1: Kopialbuch des Stiftes Osterhofen,
S. 26–27 (15. Jahrhundert). – Druck: Monumenta Boica 12 (Monumenta Osterhoviana) S.
363–365 Nr. 21 (nach einem inzwischen verschollenen Transsumpt des Passauer Dom-
propstes Siegfried von 1454 August 23: ebenda S. 365–367 Nr. 22); UB Babenberger 1
S. 129–130 Nr. 95; Gruber, Osterhofen, S. 35–36 Nr. 19. – Regest: Luschin, Umrisse, S. 8
Nr. 22; Boshof, Regesten Passau 1, S. 307 Nr. 1013. – Literatur: Dworschak, Krems, S.
18; Koch, Chrems, S. 496; Koch, Numismatik, S. 59; Alram, Beginn, S. 17; Lechner,
Babenberger, S. 192–193 und 369–370 (Anm.); Nademleinsky, Krems, S. 6–7.
63
10 Hahn / Luegmeyer, Münzstätten, S. 26, lassen das nicht gelten, da auch die in dieser Zeit sicher umlaufenden Ennserund Fischauer Pfennige bei Tageno nicht genannt sind.
11 Für seine Hilfe danke ich dem Betreuer des Heiligenkreuzer Archivs, P. Alkuin Schachenmayr, sehr herzlich.
64
Eine zweite, nur wenig anderslautende Urkunde dieses Inhalts vom gleichen Tag12, die
vielleicht als Vorlage für die hier behandelte zu werten ist, führt Dietrich und Pernold
nicht in der Zeugenliste, der Wechsler Leopold wird auch dort Krems zugewiesen.
Die auf Intervention des Passauer Bischofs geschehene Mautbefreiung für Osterhofen
wird durch die umfangreiche Zeugenliste als bedeutende Rechtsverleihung ausgezeich-
net. Ebenso wie in der erwähnten Parallelurkunde spielen hier nach dem Intervenienten
Bischof Wolfger und neben landesfürstlichen Ministerialen auch Bewohner von Krems
und Stein eine wichtige Rolle. Drei Amtsinhaber mit finanziellem Bezug sind hier vertre-
ten: zwei Mautner und Münzer, als landesfürstliche Amtsleute am Ende der Ministerialen
aufgeführt, und ein Wechsler, welcher der Stadt Krems zugeordnet ist. Für eine Personal-
union im Amt des Mautners und Münzers war auf Anhieb kein weiterer Beleg zu finden;
somit wäre das wohl als Besonderheit in den 1190er Jahren in Österreich zu werten und
nicht als allgemeines Phänomen. Da die beiden Tätigkeitsbezeichnungen mutarii und
monetarii beide im Plural stehen, ist auch die Möglichkeit, daß einer Mautner und der
andere Münzer war, auszuschließen.
Es gibt zwei moderne Editionen dieser Urkunde, im Urkundenbuch der Babenberger
(1950) und im Rahmen der Edition der Urkunden für Stift Osterhofen (1985). Diese unter-
scheiden sich in Kleinigkeiten, wie z. B. der Zeichensetzung, und das ist für die Interpre-
tation dieser Passage von zentraler Bedeutung:
UB Babenberger: Dietricus et Pernoldus mutarii et monetarii eo tempore de Cremis,
Gruber, Osterhofen: Dietricus et Pernoldus mutarii et monetarii eo tempore; de Cremis:
Die modernere Textgestaltung von Gruber ist wohl plausibel.13 Beide Urkunden nennen
in der Zeugenliste nach dem Passauer Bischof drei Personengruppen: Ministerialen des
österreichischen Herzogs sowie Bürger aus Krems und Stein. Diese Gliederung findet
sich bei der erwähnten Vorurkunde in beiden Editionen; die Textversion des Urkunden-
buchs der Babenberger bei der Urkunde mit den Münzern dagegen gibt diese Gliede-
rung fälschlich auf, indem sie „de Cremis“ den beiden Münzern zuordnet, anstatt es als
vorgestellte Information für die dann folgenden Personen zu verstehen.14
Mit dieser neuen Textgestaltung ist jedoch die Zuweisung der beiden Amtsleute nach
Krems, die sich in der Literatur der letzten hundert Jahre findet, nicht mehr gesichert.
Hahn und Luegmeyer nehmen eine Eröffnung der Münzstätte in Wien vor 1190, die
12 Druck: UB Babenberger 1 S. 127–129 Nr. 94; Gruber, Osterhofen, S. 33–35 Nr. 18. Regest: Boshof, Regesten Passau I,S. 307 Nr. 1013. Das UB Babenberger betrachtet Nr. 94 als Vorurkunde zu Nr. 95; Lechner und Boshof lassen das Ver-hältnis zwischen den zwei Urkunden offen.
13 Auch Lechner, Babenberger, S. 369 Anm. 5 und S. 392 Anm. 64, lehnt die Zeichensetzung im UB Babenberger ab.
14 Die Abschrift im Osterhofener Kopialbuch des 15. Jahrhunderts hat vor und nach de Cremis keinerlei Zeichensetzung;die alte Edition in den Monumenta Boica, die noch die Bestätigung von 1454 zur Verfügung hatte, stimmt bei denSatzzeichen mit dem UB Babenberger überein: [...]Monetarii eo tempore de Chrembs. [...].
Schließung derjenigen in Krems aber erst 1198 an.15 Dann wären also 1196 beide Münz-
stätten aktiv gewesen, beide kämen somit als Standort der beiden Münzer in Frage. Die
Nennung von etlichen Zeugen aus Krems und Stein und der Ausstellungsort der
Urkunde, die Burg Kaja im nördlichen Waldviertel nahe der mährischen Grenze16, spre-
chen eher für eine Zuweisung der beiden Münzer nach Krems, auch wenn Herzog Fried-
rich über beide Städte, Krems und Wien, verfügte.
In Wien ist vom späten 12. Jahrhundert bis in die 1220er Jahre ein Bürger mit dem
Namen Dietrich nachgewiesen, der dort offensichtlich zu den wichtigen und einflußrei-
chen Personen zählte und – wenn auch erst 1267 – als divis bezeichnet wurde.17 Er war
auch Münzmeister. Dieser Dietrich war offenbar ein enger Vertrauter Herzog Leopolds
VI. (1198–1230), der – seit 1194 bereits Herzog der Steiermark – nach dem Tod seines
Bruders Friedrich I. auch in Österreich herrschte; mit der Übernahme dieser Herrschaft
taucht auch Dietrich regelmäßig in den Urkunden auf. Hier sollen zunächst die Nach-
weise für Dietrich zusammengestellt werden:
(1198–1203) Herzog Leopold gewährt assensu officialium nostrorum Dietrici de Wienne et
Herwordi de Aneso dem Kloster Garsten Zollfreiheit. Unter den Zeugen: Diettricus de
Wienne (UB Babenberger 1 S. 139–140 Nr. 106).
1198 September 1, Plattling. Herzog Leopold bestätigt dem Stift Osterhofen Zoll- und
Mautfreiheit. Unter den Zeugen: officiales Herwordus, Dietricus (UB Babenberger 1 S.
147–148 Nr. 112; Gruber, Osterhofen, S. 38 Nr. 21).
1205 Juli 2, Wienne in domo domini Ditrici. Herzog Leopold beurkundet die Übergabe
des Gutes Tern an Kloster Garsten (UB LodE 2 S. 500–501 Nr. 348; UB Babenberger 1 S.
194–195 Nr. 149).
1207 Juli 29, bei Wien-Gumpendorf. Herzog Leopold übernimmt das Patronat über die
Dreifaltigkeitskapelle in Wien. Unter den Zeugen: Tietrich magister monete (Quellen Wien
I/3 S. 126–127 Nr. 2796; UB Babenberger 1 S. 206–207 Nr. 160).
(1208–1220) Ein gewisser Albert schenkt dem Stift Klosterneuburg (VB Wien-Umge-
bung, Niederösterreich) ein Lehen in Schweinbart. Unter den Zeugen: Ditricus de Winna,
Arnoldus filius eius (FRA II/10 S. 1 Nr. 1; Datierung nach Perger, Grundherren III, S. 10–11).
65
15 Hahn / Luegmeyer, Münzstätten, S. 25–29, konkret 28–29. Vgl. zu diesem Themenkomplex auch Scheibelreiter,Anfänge, S. 80–82.
16 Zur Burgruine Kaja vgl. Daim u. a., Burgen, S. 199–201 (G. Reichhalter).
17 [...] a domino Theodorico divite, fundatore eiusdem capelle (FRA II/18 S. 54–62 Nr. 43, hier S. 61); außerdem 1288:Quellen Wien I/1 S. 46 Nr. 255. Vgl. zu Dietrich insbesondere Perger, Grundherren III, S. 10–13; Klebel, Frühge-schichte, S. 86–87, 91; Lechner, Babenberger, 251 und 391–392 (Anm.); kurze Erwähnungen bei Perger, Herzog Leo-pold VI, S. 276, 278, 281, und Koch, Hauptmünzamt, S. 94.
66
1208. Herzog Leopold verleiht den Flandrern in Wien Rechte und Freiheiten. Unter den
Zeugen: Dietricus magister monete [...] Mahtfridus monetarius. In einer Übersetzung vom
15. August 1333: Dytreich der m zzmaister [...] Marchart der m nnzzer (UB Babenberger
1 S. 207–210 Nr. 161).
1209, Wien. Pfarrer Hugo zu Leiss stiftet zum Altar des hl. Gregor in der Kirche des Wie-
ner Schottenklosters ein ewiges Licht. Unter den Zeugen: Theodericus magister monete
(FRA II/18 S. 20–21 Nr. 14; Quellen Wien I/1 S. 41–42 Nr. 235).
1209, Wien. Herzog Leopold bestätigt die Stiftung eines Seelgerätes für Herzog Heinrich
in der Wiener Schottenkirche durch Pfarrer Hugo zu Leiss. Unter den Zeugen: Theoderi-
cus magister monete (UB Babenberger 1 S. 215–217 Nr. 165).
1210, Wien. Herzog Leopold verleiht dem Kloster Formbach (Vornbach, Gde. Neuhaus a.
Inn, Lkr. Passau, Niederbayern) Zollfreiheit. Unter den Zeugen: Dietericus de Wiena (UB
LodE 2 S. 529–530 Nr. 369; UB Babenberger 1 S. 230 Nr. 172).
1211 Dezember 16, in domo domini Dietrici Wienne. Bischof Manegold von Passau beur-
kundet die Weihe der vom Wiener Bürger Dietrich in Zeismannesprunne erbauten Kirche
zu Ehren des hl. Ulrich (FRA II/18 S. 21–22 Nr. 15; Quellen Wien I/1 S. 42 Nr. 236; Bos-
hof, Regesten Passau 2, S. 20 Nr. 1275).
1216 Juni 14. Herzog Leopold bestätigt einen Vergleich zwischen dem Schottenkloster
in Wien und Ulrich von Marbach. Unter den Zeugen: Dietricus iudex (Quellen Wien I/1 S.
42 Nr. 237; UB Babenberger 2 S. 2–3 Nr. 201).
1216 November 11, Wienne in domo Ditrici. Herzog Leopold schlichtet einen Streit zwi-
schen den Klöstern Heiligenkreuz (VB Baden, Niederösterreich) und Melk (VB Melk, Nie-
derösterreich). Unter den Zeugen: magister Ditricus (Quellen Wien I/1 S. 119 Nr. 592; UB
Babenberger 2 S. 4–6 Nr. 203).
1217 Mai 13, Wien. Herzog Leopold bestätigt den Verkauf genannter Güter durch Hein-
rich von Willendorf an die Johanniter zu Wien. Unter den Zeugen: Dietricus de Wienna
(UB Babenberger 2 S. 8 Nr. 206).
1217 (um Juli 2), Wien. Bischof Ulrich II. von Passau beurkundet die Vergabe des Ortes
Walchunschirchen (Walterskirchen, Gde. Poysdorf, VB Mistelbach, Niederösterreich)
durch das Passauer Domkapitel an den Adeligen Konrad von Ata. Unter den Zeugen
(presentibus): Liupoldo illustri duce Austrie et Stiri, [...], Dieterico de Wienna (Boshof,
Regesten Passau 2, S. 47 Nr. 1361).
1220 Juli 10, Gumpoldskirchen. Herzog Heinrich d. Ä. ‚von Mödling’ stellt dem Kloster
Melk Zehnten von Weingärten bei Sollenau (VB Wiener Neustadt, Niederösterreich)
zurück. Unter den Zeugen: Ditricus Wiennensis (UB Babenberger 2 S. 31–32 Nr. 228).
1222 Dezember 7, Wien. Herzog Leopold genehmigt einen Vergleich zwischen Stift
Sankt Florian (PB Linz-Land, Oberösterreich) und Agnes, Witwe Ottos von Anzenberg.
Unter den Zeugen: Dietricus et Gotfridus de Wienen (UB LodE 2 S. 638–639 Nr. 440; UB
Babenberger 2 S. 72–73 Nr. 244).
[1227, nach Juli 21] Herzog Leopold beurkundet dem Kloster Heiligenkreuz den Kauf
eines Gutes zu Wetzleinsdorf (Gde. Großrußbach, VB Korneuburg, Niederösterreich), der
bereits am 11. Dezember 1222 Wienne in domo Dietrici stattgefunden hatte (UB Baben-
berger 2 S. 95–96 Nr. 265).
Jan Enikel erwähnt in seinem im späten 13. Jahrhundert niedergeschriebenen Fürsten-
buch den Dietrich als unermeßlich reichen Ratgeber Herzog Leopolds.18
Wir haben in Dietrich (Theodericus), der sich de Wienna nannte, hier also einen wichtigen
Vertrauten und Amtmann (officialis; 1198, [1198–1203]) Herzog Leopolds VI. vor uns, der
regelmäßig in der Umgebung des Herzogs genannt wird, in dessen Haus (in domo
domini Ditrici) mehrfach geurkundet wurde (1205, 1211, 1216, 1222 [erwähnt 1227]), der
das Amt des Münzmeisters (magister monetae) innehatte (1207, 1208, 1209) und es bis
zum Stadtrichter (iudex) brachte (1216). In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts galt
er als besonders reich (dives).
Dietrich war also von 1207 bis 1209 Münzmeister in Wien, in der Urkunde von 1208 wird
auch ein wohl ihm unterstellter Münzer (monetarius) Mahtfridus genannt. Beide waren
Nachfolger des jüdischen Münzmeisters Schlom (Salomon), den wir aus einem Rechts-
streit mit Kloster Vornbach im Jahr 1194 oder wenig früher kennen. Im Jahr 1196 wur-
den er und 15 jüdische Mitglieder seines Haushalts von Kreuzfahrern ermordet.19
Schlom war wegen seines Grundbesitzes in Wien ohne Zweifel auch dort ansässig, so
wird er auch in der Wiener Münzstätte tätig gewesen sein. Damit haben wir das überlie-
ferte Münzpersonal der frühen Wiener Münzstätte vollständig kennengelernt.
Aber kehren wir zu Krems zurück. Die Belege für eine Person mit dem Namen Dietrich
im Amt des Münzmeisters in den Jahren 1196 und 1207 bis 1209 legen den Schluß
nahe, daß es sich um dieselbe Person handelt; die beiden Auftreten müssen sich aber
nicht auf denselben Ort beziehen. Man könnte sich gut vorstellen, daß ein Münzer aus
Krems nach der Schließung der dortigen Münzstätte nach Wien wechselte. Sein Auftau-
chen in den Quellen ab dem Jahr 1198, als Herzog Leopold Österreich übernahm,
67
18 Jansen Enikels Fürstenbuch: Strauch, Enikel, S. 630 Vers 1666–1670; vgl. auch Verse 1687–1696, 2061–2072.
19 Lohrmann, Juden, S. 23–34; Lohrmann, Schlom. Die Quellen: Neubauer / Stern, Hebräische Berichte, S. 211; QuellenWien I/3 S. 126 Nr. 2795; UB LodE 1 S. 692–694 Nr. 221; UB Babenberger 4, 1, S. 226 Nr. 928, S. 229 Nr. 931.
68
könnte dann den Vorschlag von W. Hahn und A. Luegmeyer unterstützen, auch die
Schließung der Münzstätte Krems an diesem Ereignis festzumachen. Eine Zuordnung
von Dietrich und Pernold an die Münzstätte Krems ist also gut möglich, aber nicht gesi-
chert.
8.
Kauf vonWiener Pfennigen in Krems1203 Oktober 25 oder wenig später (vor 1203 November 4)
Die Reiserechnungen des Passauer Bischofs Wolfger von Erla (1191–1204, 1204–1218
Patriarch von Aquileia) verzeichnen in Krems die Ausgabe von 10 Pfund weniger 38
Pfennige Passauer Währung für 8 ½ Pfund 40 Pfennige Wiener Währung.
[...] Item de eodem ar(ge)nto cambivit Andreas apud Cremis decem tal(enta)
pattavien(sium denariorum) preter xxxviii den(ariis) pro viii tal(entis) et dimidio et xl
den(ariis) wienn(ensis)monete. [...]
Standort: Museo Archeologico Nazionale, Cividale del Friuli, Fol. V, S. 61–68 (8 Einzel-
blätter), hier Blatt 1v. – Druck: Heger, Lebenszeugnis, S. 80–81. – Regest: Boshof, Reges-
ten Passau 1, S. 327–328 ff. Nr. 1084 ff. – Literatur: Koch, Babenbergerzeit, S. 9. – Litera-
tur zu den Reiserechnungen: Kalkoff, Wolfger; Höfer, Reiserechnungen; Repertorium:
Wolfger (mit weiterer Lit.).
Der Eintrag gibt Auskunft über das Wertverhältnis zwischen Passauer und Wiener
Pfennigen im Jahr 1203:
10 Pfund weniger 38 Pfennige Passauer Währung =
8 ½ Pfund 40 Pfennige Wiener Währung.
2.362 Passauer Pfennige = 2.080 Wiener Pfennige.
Die Rechnung geht nicht gut auf zu einem klaren Kurs zwischen den zwei Währungen,
was vielleicht an einer aufgeschlagenen Wechselgebühr liegt. Es ergibt sich:
Für 1 Pfund Passauer Pfennige bekam man 211,3463 Wiener Pfennige.
1 Pfund Wiener Pfennige kostete 272,53845 Passauer Pfennige.
Oder:
1 Passauer Pfennig = 0,88 Wiener Pfennig
1 Wiener Pfennig = 1,14 Passauer Pfennige
In unserem Zusammenhang ist der Eintrag jedoch in anderer Hinsicht von Bedeutung. Er
ist wohl als Hinweis zu deuten, daß die Prägung der Kremser Münzstätte im Jahr 1203
bereits eingestellt war. Ähnlich wie bei der Chronik des Tageno bleibt aber eine Unsicher-
heit: Es könnten in Krems ja auch Wiener und Kremser Pfennige im Angebot gewesen
sein; da man aber in Richtung Wien weiterreisen wollte, fiel die Entscheidung zugunsten
der noch jungen Wiener Pfennige. Auch die gemeinsame Benennung von Kremser und
Wiener Pfennigen als Wiener Währung wäre prinzipiell denkbar. Trotzdem: mit hoher
Wahrscheinlichkeit belegt uns dieses Wechselgeschäft, daß im Jahr 1203 die Münz-
stätte Krems nicht mehr aktiv war.
Ergebnisse
Belege für Kremser Pfennige
Nr. Datierung Inhalt Bemerkung
1. (1129–1130) 18 Pfund Fälschung
Kremser Münze
2. (1156 September – 20 Pfund
um 1162) Kremser Münze
3. (ca. 1168 – ca. 1180) 60 Pfund
Kremser Münze
5. (1182–1195) 25 ½ Pfund
Kremser Münze
6. 1189 1 Kremser Pfennig = unkorrekter Kurs
1 ungarischer Pfennig
8. 1203 Kauf von Wiener
Pfennigen in Krems
Aus dem 12. Jahrhundert liegen bisher fünf Erwähnungen von Kremser Pfennigen vor,
deren früheste als Fälschung auszuscheiden ist. Die verbleibenden vier Vorkommen sind
überwiegend undatiert und deshalb nur grob einzuordnen. Sie belegen den Gebrauch
der Kremser Währung für die zweite Hälfte des Jahrhunderts, letztmals im Jahr 1189. Im
Jahr 1203 ist in Krems in einem Wechselgeschäft die Kremser Währung nicht mehr
genannt.
69
70
Belege für Kremser Münzer
Nr. Datierung Namen Bemerkung
4. (ca. 1173–1177/1180) Ebergerus monetarius
5. (1182–1195) Cadelhoh monetarius
Rimunt monetarius
7. 1196 Dietricus et Pernoldus mutarii Krems oder Wien?
et monetarii
Leopoldus wehsler (in Krems)
Die Nachweise für Münzer in Krems konzentrieren sich im letzten Viertel des 12. Jahr-
hunderts. Fünf Personen, die als monetarii bezeichnet werden, sind bekannt; allerdings
ist bei den zweien, die 1196 das Amt mit der Tätigkeit als Mautner kombinierten, keine
Ortsangabe genannt, weshalb sie auch nach Wien gehören können. Die verbleibenden
drei Münzer gehören in die 1170er bis frühen 1190er Jahre. Für fast alle Münzer konnten
bisher nur die hier zusammengestellten Nachweise gefunden werden; weitere Erwäh-
nungen dieser Namen gibt es freilich, darunter befinden sich aber keine, bei denen Indi-
zien auf eine Identität mit einem der monetarii hinweisen. Lediglich Dietricus ist offenbar
später als reicher Wiener Bürger wieder greifbar.
Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß die Tätigkeit der Münzstätte Krems, in der
die Markgrafschaft bzw. das Herzogtum Österreich im 12. Jahrhundert prägte, in der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch Nennungen von Währung und Personal gut
belegt ist. Diese Nachweise reichen aber derzeit nicht in die erste Jahrhunderthälfte
zurück.
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