Bergbauliche Unternehmungen des Zisterzienserklosters Grünhain (Erzgebirge) im 13. und 14....

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267 ArchaeoMontan 2014 Ivonne Burghardt und Rengert Elburg Bergbauliche Unternehmungen des Zisterzienser- klosters Grünhain (Erzgebirge) im 13. und 14. Jahr- hundert – Quellenkritische Untersuchungen und archäologische Prospektionen Historischer Kontext Das Engagement einer Reihe von Zisterzienser- klöstern im montanwirtschaftlichen Kontext ist allgemein bekannt (Bartels 2001; Friedmann 2004, 350–352). Als Beispiel sei an dieser Stelle auf das Zis- terzienserkloster Altzella hingewiesen, dessen viel- seitige Tätigkeiten im montanen Sektor durch den erhaltenen Quellenbestand gut dokumentiert sind (CDS II 19, 181–183, Nr. 120; CDS II 13, 2 Nr. 866; 3 Nr. 868; 11 Nr. 879). Mit der Kenntnis dieses Umstan- des rückte auch das Zisterzienserkloster Grünhain im Erzgebirge in den Fokus der im Rahmen des Ziel 3-Projektes ArchaeoMontan durchgeführten Untersuchungen zum mittelalterlichen Bergbau im oberen Erzgebirge. Besiedlung und Klostergründung Bereits hinsichtlich der Gründung eines Zister- zienserklosters im oberen Erzgebirge, auf dem Gebiet der heutigen Stadt Grünhain, Erzgebirgs- kreis, ist diskutiert worden, inwiefern die Absicht des Klosters, Bergbau zu betreiben, für die Wahl dieses Standortes eine Rolle spielte (z. B. Enderlein 1934, 25; Friedmann 2004, 314). Als Indiz für diese Intention wurde u. a. die vermeintlich ungewöhnliche Vorge- hensweise bei der Klostergründung gesehen. Dies- bezüglich wurde argumentativ die fehlende Nach- richt über eine erste gebietstechnische Ausstattung durch einen Stifter herangezogen, die Schlesinger in seiner Kirchengeschichte Sachsens sogar dazu veran- lasste, im Falle des Klosters Grünhain von einer Ini- tiativgründung durch die Zisterzienser auszugehen (Schlesinger 1962, 262). Dies wäre indessen eine sehr ungewöhnliche Vorgehensweise des Ordens und das Fehlen früherer Nachrichten ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auf die sehr disparate Quellen- lage zurückzuführen (ausführlich zur Quellenlage s. Friedmann 2004, 302–304). Bemerkenswerter ist die fast unmittelbare Erwer- bung eines größeren Besitzkomplexes im nahe gele- genen Umland durch die Grünhainer Zisterzienser (ausführlich zur Klostergründung, Erstausstattung und Erweiterung des Klosterbesitzes s. Enderlein 1934, 26–114; Friedmann 2004, 314–333). Diese deutet auf eine durchdachte bzw. schon im Voraus geplante Expansion hin. Hinzu kommt die Tatsache, dass Grünhain eine Filiation des Klosters Sittichen- bach war. Letzteres war, wie auch dessen Mutterklos- ter Walkenried im Harz, erwiesenermaßen intensiv in bergbauliche Unternehmungen involviert (Zycha 1933, 198; Bartels 2004, 150 f. und 154; Friedmann 2004, 350 f.). Für das Gebiet um Grünhain sind zur Zeit der Klostergründung schon eine größere Anzahl von bestehenden Siedlungen in der unmittelbaren Umgebung urkundlich belegt. Entsprechend einer undatierten Urkunde (Enderlein 1934, 24), die laut Märker (1968, 14 f.) auf eine Ausstellungszeit um 1233 weist, erwarb das Kloster die zwei Dörfer Bei- erfeld und Sachsenfeld, deren Lage südlich unmit- telbar an das Klostergebiet angrenzte, und die zwei Wüstungen Holzinhain und Westerfeld. Eine weitere Urkunde aus dem Jahr 1240 (Schöttgen/Kreysig 1755, 527 Nr. 5) belegt, dass das Kloster bis zu diesem Zeit- punkt neben dem oben genannten Gebiet sieben weitere Dörfer ( dorffere ) in der Umgebung erwor- ben bzw. übertragen bekommen hatte. Es handelte sich dabei um Raschau, Markersbach, Neuhausen, Schwarzbach, Bernsbach, Dittersdorf und Wildenau, lediglich Holzinhain wurde nicht mehr genannt. Von den insgesamt elf erwähnten Orten bestehen bis zum heutigen Tag sechs; diese zeigen – relativ dicht beieinandergelegen – eine hohe Siedlungsdichte auf (Abb. 1). Als Katalysator für die Entstehung dieser Dörfer und vielleicht auch ein ausschlaggebender Faktor für die Standortwahl des Klosters mag die nahe gelegene wichtige Handelsstraße, der Böh- mische Steig, gewirkt haben. Schon im Jahr 1118 (Gräßler 1996, 89) belegt, war dieser eine der wich- tigsten Handelsstraßen über den Erzgebirgskamm nach Böhmen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das Kloster zwar nicht zu „kolonisatorischen“ Zwecken (dazu auch Schlesinger 1962, 264; Fried- mann 2004, 314–317) im oberen Erzgebirge gegrün- det wurde, aber auch keine direkten Belege für die

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Ivonne Burghardt und Rengert Elburg

Bergbauliche Unternehmungen des Zisterzienser-klosters Grünhain (Erzgebirge) im 13. und 14. Jahr-hundert – Quellenkritische Untersuchungen und archäologische Prospektionen

Historischer KontextDas Engagement einer Reihe von Zisterzienser-klöstern im montanwirtschaftlichen Kontext ist allgemein bekannt (Bartels 2001; Friedmann 2004, 350–352). Als Beispiel sei an dieser Stelle auf das Zis-terzienserkloster Altzella hingewiesen, dessen viel-seitige Tätigkeiten im montanen Sektor durch den erhaltenen Quellenbestand gut dokumentiert sind (CDS II 19, 181–183, Nr. 120; CDS II 13, 2 Nr. 866; 3 Nr. 868; 11 Nr. 879). Mit der Kenntnis dieses Umstan-des rückte auch das Zisterzienserkloster Grünhain im Erzgebirge in den Fokus der im Rahmen des Ziel 3-Projektes ArchaeoMontan durchgeführten Untersuchungen zum mittelalterlichen Bergbau im oberen Erzgebirge.

Besiedlung und KlostergründungBereits hinsichtlich der Gründung eines Zister-zienserklosters im oberen Erzgebirge, auf dem Gebiet der heutigen Stadt Grünhain, Erzgebirgs-kreis, ist diskutiert worden, inwiefern die Absicht des Klosters, Bergbau zu betreiben, für die Wahl dieses Standortes eine Rolle spielte (z. B. Enderlein 1934, 25; Friedmann 2004, 314). Als Indiz für diese Intention wurde u. a. die vermeintlich ungewöhnliche Vorge-hensweise bei der Klostergründung gesehen. Dies-bezüglich wurde argumentativ die fehlende Nach-richt über eine erste gebietstechnische Ausstattung durch einen Stifter herangezogen, die Schlesinger in seiner Kirchengeschichte Sachsens sogar dazu veran-lasste, im Falle des Klosters Grünhain von einer Ini-tiativgründung durch die Zisterzienser auszugehen (Schlesinger 1962, 262). Dies wäre indessen eine sehr ungewöhnliche Vorgehensweise des Ordens und das Fehlen früherer Nachrichten ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auf die sehr disparate Quellen-lage zurückzuführen (ausführlich zur Quellenlage s. Friedmann 2004, 302–304).

Bemerkenswerter ist die fast unmittelbare Erwer-bung eines größeren Besitzkomplexes im nahe gele-genen Umland durch die Grünhainer Zisterzienser (ausführlich zur Klostergründung, Erstausstattung

und Erweiterung des Klosterbesitzes s. Enderlein 1934, 26–114; Friedmann 2004, 314–333). Diese deutet auf eine durchdachte bzw. schon im Voraus geplante Expansion hin. Hinzu kommt die Tatsache, dass Grünhain eine Filiation des Klosters Sittichen-bach war. Letzteres war, wie auch dessen Mutterklos-ter Walkenried im Harz, erwiesenermaßen intensiv in bergbauliche Unternehmungen involviert (Zycha 1933, 198; Bartels 2004, 150 f. und 154; Friedmann 2004, 350 f.). Für das Gebiet um Grünhain sind zur Zeit der Klostergründung schon eine größere Anzahl von bestehenden Siedlungen in der unmittelbaren Umgebung urkundlich belegt. Entsprechend einer undatierten Urkunde (Enderlein 1934, 24), die laut Märker (1968, 14 f.) auf eine Ausstellungszeit um 1233 weist, erwarb das Kloster die zwei Dörfer Bei-erfeld und Sachsenfeld, deren Lage südlich unmit-telbar an das Klostergebiet angrenzte, und die zwei Wüstungen Holzinhain und Westerfeld. Eine weitere Urkunde aus dem Jahr 1240 (Schöttgen/Kreysig 1755, 527 Nr. 5) belegt, dass das Kloster bis zu diesem Zeit-punkt neben dem oben genannten Gebiet sieben weitere Dörfer (dorffere) in der Umgebung erwor-ben bzw. übertragen bekommen hatte. Es handelte sich dabei um Raschau, Markersbach, Neuhausen, Schwarzbach, Bernsbach, Dittersdorf und Wildenau, lediglich Holzinhain wurde nicht mehr genannt. Von den insgesamt elf erwähnten Orten bestehen bis zum heutigen Tag sechs; diese zeigen – relativ dicht beieinandergelegen – eine hohe Siedlungsdichte auf (Abb. 1). Als Katalysator für die Entstehung dieser Dörfer und vielleicht auch ein ausschlaggebender Faktor für die Standortwahl des Klosters mag die nahe gelegene wichtige Handelsstraße, der Böh-mische Steig, gewirkt haben. Schon im Jahr 1118 (Gräßler 1996, 89) belegt, war dieser eine der wich-tigsten Handelsstraßen über den Erzgebirgskamm nach Böhmen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das Kloster zwar nicht zu „kolonisatorischen“ Zwecken (dazu auch Schlesinger 1962, 264; Fried-mann 2004, 314–317) im oberen Erzgebirge gegrün-det wurde, aber auch keine direkten Belege für die

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zugesprochen worden sind (Friedmann 2004, 311). Bei den in der Urkunde erwähnten fabros könnte es sich um Hüttenbetriebe handeln, allerdings ist die für den zeitlichen Kontext eher gebräuchliche Über-setzung von fabros als Werkstätten oder Schmieden, die Endprodukte herstellen, vorzuziehen (Häger-mann/Ludwig 1995, 1506).

Somit bleibt die direkte Ersterwähnung klöster-lichen Bergbaus in Grünhain der nach seinem Aus-stellungsort benannte Weißenfelser Vertrag vom 28. Juni 1339 (vollständig gedruckt bei Märcker 1842, 468 f. Nr. 70). In diesem Vertrag teilte Friedrich der Ernsthafte, Markgraf von Meißen, die Erträge des Zehnts aus den Bergwerken der Grafschaft Harten-stein, inklusive der Betriebe „uf der Monche gut vome Grunenhain“ (ebd. 468 f.) zwischen sich und den Inha-bern der Grafschaft, den Burggrafen von Meißen, auf. Dabei erhält Friedrich zwei Drittel, die Burggrafen ein Drittel der Einnahmen. Noch ein gutes Jahr zuvor, am 2. Juni 1338, hatte König Ludwig IV. allerdings die Grafschaft Hartenstein als ein „lehen, die er [der Burg-graf von Meißen] von uns und dem Riche haben solt“ (Märcker 1842, 467 f. Nr. 69) verliehen. Demnach war die Grafschaft Hartenstein Reichslehen; Regalherr entweder der König selbst oder die Burggrafen. Die Behauptung, die Markgrafen von Meißen hätten von

unmittelbare Aufnahme bergbaulicher Aktivitäten nach der Gründung nachweisbar sind. Somit blei-ben für Letzteres nur die oben genannten Indizien und der von Schlesinger (1962, 262) und Friedmann (2004, 319) vorgeschlagene Grund für die Standort-wahl des „Preßnitzer Passes“ als ein „wirtschaftlich motivierter Gründungsfaktor“ (ebd. 319).

Das Kloster Grünhain und der Bergbau im 13. und 14. JahrhundertAls vermeintlicher Beleg, Grünhain sei schon im 13. Jahrhundert eine Bergstadt gewesen, wurde wie-derholt eine Urkunde vom 3. Mai 1347 herangezogen. Überliefert ist diese lediglich durch eine sehr fehler-hafte Abschrift des lateinischen Originals durch Oes-feld (1776, 67). In der Urkunde werden durch die bei-den Äbte der Klöster Sittichenbach und Buch, die als Schiedsrichter in einem Streit zwischen den Bürgern der Städte Grünhain und Lößnitz bzw. den Burggra-fen von Meißen (nicht dem Kloster Grünhain, wie Friedmann [2004, 341] ausführt) auftreten, Rechte der Stadt Grünhain, die diese schon seit mindestens 80 Jahren besessen haben sollen, bestätigt. Allein die in der Urkunde angesprochenen Rechte, Bier zu brauen und auszuschenken sowie weitere städtische Rechte, sind keine, die ausschließlich einer Bergstadt

Abb. 1. Ausschnitt aus dem Schadstellenkataster des

Sächsischen Oberbergamtes zwischen Schwarzenberg und Elterlein, Erzgebirgs­

kreis. Eingetragen sind die noch bestehenden Orte aus

der Bestätigungsurkunde von 1240 (Dittersdorf nörd­lich des Ausschnittes) sowie im Text erwähnte Orte und

Toponyme.Obr. 1. Výřez z katastru

důlních škod Vrchního saského báňského úřadu

mezi obcemi Schwarzenberg a Elterlein, okr. Krušné hory (Erzgebirgskreis). Zaneseny

jsou ještě existující obce z potvrzovací listiny z roku

1240 (Dittersdorf severně od ve výřezu) a v textu zmíněné

lokality a toponyma.

Markersbach

GRÜNHAIN ELTERLEIN

SCHWARZENBERG

Bernsbach

Dittersdorf

Beierfeld

Breites Feld

Glasberg

Sachsenfeld

Wildenau

Schwarzenbach

Raschau

N

2 km00 5 cm

GRÜNHAIN ELTERLEIN

SchwarzenbachBeierfeld

Breites Feld

Wildenau

Sachsenfeld

Bernsbach

Dittersdorf

Glasberg

MarkersbachSCHWARZENBERG Raschau

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grafen von Meißen gedient haben. Die ausführliche Bezugnahme auf die Frauensteiner Bergwerke im Weißenfelser Vertrag (ebd. 469 Nr. 70) stützen diese Annahme. Entsprechend wäre auch die Urkunde Ludwigs IV. aus dem Jahr 1338 besser einzuordnen. Die Burggrafen, die Ambitionen der Markgrafen erahnend, baten beim Kaiser noch einmal um eine urkundliche Bestätigung ihrer Rechte. Diese erhiel-ten sie dann auch 1338, allerdings – wie der Weißen-felser Vertrag zeigt – nicht mit dem gewünschten Ergebnis. Dass die Burggrafen von Meißen vorher alle Rechte aus dem in der Grafschaft betriebenen Bergbau wahrgenommen hatten, wird durch den Weißenfelser Vertrag bestätigt. Genannt werden etwa eigene Bergbeamte der Burggrafen wie Berg-meister und Zehntner, die regalherrliche Rechte, wie die Verleihung der Bergwerke und Einnahme der Einkünfte, durchsetzten. Ob diese Bergbeamten auch für die Bergwerke auf dem Gebiet des Klosters Grünhain zuständig waren, ist unbekannt. Aus dem Kontext der Anführung eines klostereigenen Berg-meisters in der Arbeit Stölzels (2004, 8) könnte man schließen, dass es diesen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt gab. Die genaue zeitliche Einordnung lässt Stölzel offen. Über das gesichtete Quellenmaterial ist im 14. Jahrhundert kein klostereigener Bergmeister zu fassen.

Wie im Folgenden gezeigt wird, fallen die Berg-werke des Klosters ohnehin zumindest ab der zwei-ten Hälfte des 14. Jahrhunderts mit hoher Wahr-scheinlichkeit in den Zuständigkeitsbereich der meißnisch-markgräflichen Bergbeamten. Zur grund-sätzlichen rechtlichen Stellung des Klosters sind außer einer Urkunde aus dem Jahr 1251 (Schlesinger 1962, 265) vor 1349 keine Nachrichten überliefert. Mit der Auflistung des Klosters 1349 im Lehnsregis-ter der Markgrafen mit den zu entrichtenden Abga-ben von Bede und Heerwagen (Lippert/Beschorner 1903, 272; 276) wird deutlich, dass das Klostergebiet verwaltungstechnisch zu diesem Zeitpunkt von den Wettinern beansprucht wurde. Ein zweiter Vertrag aus dem Jahr 1361 bekräftigt diesen Rechtsstand hinsichtlich der Bergwerke, denn hier belehnen die Markgrafen einen Brüxer Bürger und Meinher von Cydelwerde mit dem Bergwerk Holzinhain „mit allen rechten, alz bergwergs und gebirges anderswor in unseren [der Markgrafen] recht unde gewonheit ist“ (Lippert 1897, 258). Enderlein (1934, 126) und Friedmann (2004, 354 f.) nennen übrigens irrtüm-lich Friedrich von Schönburg als Aussteller dieser Urkunde, ohne kritisch zu hinterfragen, auf welcher rechtlichen Basis der Schönburger überhaupt zu

jeher über das Bergregal in diesem Gebiet verfügt (Stölzel 2004, 6), ist nicht richtig.

Die Frage, wie es nur ein Jahr später zu dem Ver-trag zwischen den Burggrafen und den Markgra-fen von Meißen kam, war vielfach Gegenstand der Geschichtsforschung (Bönhoff 1906, 212 f.; Märker 1968, 64; Friedmann 2004, 353 f.). Die Folgerung Stöl-zels (2004, 6), die Vereinbarung sei auf Initiative der Markgrafen zur Förderung eines niedergehenden Bergbaus getroffen worden, ist aufgrund des oben genannten Irrtums hinfällig. Die spezifische „Ein-drittel-Zweidrittelvereinbarung“ spricht dabei eher für gute Erträge, die der Bergbau in der Herrschaft Hartenstein zu diesem Zeitpunkt erwirtschaftete. Auch die Annahme Friedmanns, dass der Weißenfel-ser Vertrag lediglich zur Vorsorge „etwaiger späterer Besitzansprüche“ (Friedmann 2004, 353) diente, ist bei näherer Betrachtung des Urkundeninhaltes nicht nachvollziehbar. Hätte Markgraf Friedrich mit ziem-licher Sicherheit diesen umfassenden Vertrag ohne tatsächlichen Anlass kaum ausstellen lassen, lautet der Vertrag darüber hinaus ganz klar auch über „alle Bercwerg, di […] iczunt sint [!] unde noch mugen ufko­men“ (Märcker 1842, 468 f. Nr. 70). Hinsichtlich und entgegen den weiteren Ausführungen Friedmanns (2004, 355) muss noch einmal hervorgehoben wer-den, dass auch die spezielle Nennung aller „Bercwerg […] ouch uf der Monche gut“ sicherlich nicht extra aufgeführt worden wäre, hätte nicht ein Anlass, in Form von tatsächlich vorhandenen Bergwerken, bestanden.

Der Weißenfelser Vertrag wurde vielfach zur Diskussion hinsichtlich der Frage des Zeitpunktes der Eingliederung der Grafschaft Hartenstein als Teil des Pleißenlandes (Bönhoff 1906, 238) in die „wettinische Landeshoheit“ (Billig 1995, 33) und der damit verbundenen grundlegenden Frage nach der herrschaftsrechtlichen Stellung der Burggrafen, als Herren über diese Grafschaft, hinzugezogen. Daher muss noch einmal betont werden, dass sich der Ver-trag lediglich auf die Einkünfte aus dem Bergbau bezog. Deutlich heißt es: „waz ouch […] von lihunge, von gerichte, von czollen […] gevellit […] sulch geniz sal deme vorgenanten Meinere […] gevallen“ (Märcker 1842, 469 Nr. 70). Auch die folgende Bestimmung, dass alles „silber, daz uf den vorgenannten Bercwer­ken allen wirt funden, sal in unse [der Markgrafen] Muncze unde [...] wechsil“ (ebd. 469), betrifft ledig-lich das Bergregal. Um dies praktisch durchzusetzen, kann auch die Verleihung der Bergwerke bei Frauen-stein kurz zuvor im Jahr 1335 (Märcker 1842, 461 Nr. 62) durch die Markgrafen von Meißen an die Burg-

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1361 wahrscheinlich im Besitz des Klosters. Somit gehörte zu den ersten Besitzungen des Klosters ein Gebiet, dass eine ehemalige Siedlung gewesen war und auf dem später nachweislich Bergbau betrieben wurde. Die genaue Lage Holzinhains bleibt dem-zufolge bis heute unbekannt. Vermutungen, dass sich das Gebiet in unmittelbarer Nähe des Klosters befand, um einen geschlossenen Besitzkomplex zu schaffen, ist nachvollziehbar. Beyer (1924, 122) weist auf einen Vertrag aus dem Jahr 1556 hin, in dem der damals noch bekannte Flurname Holzinhain auf das „Breite Feld“ östlich von Beierfeld angewandt wurde.

Exkurs: Bergbau im 15. und 16. Jahr-hundert bis zur SäkularisierungMit Beginn des 15. Jahrhunderts fließen die Quellen reichlicher und wir erfahren mehr über die Aktivitä-ten des Klosters. Die erste Erwähnung über den Kauf eines Eisenhammers in Raschau durch das Kloster erfolgte wahrscheinlich im Jahr 1402. Der Kaufver-trag liegt nicht gedruckt vor, doch die detaillierten Angaben Herzogs (1869, 78), der sich auf ein von ihm gesichtetes Dokument im Hauptstaatsarchiv Dresden bezieht, verifizieren dessen Existenz. Laut Herzog erfolgte im Zuge dieses Vertrages auch die käufliche Erwerbung des Glasberges durch das Klos-ter. Im Jahr 1413 erwarb das Kloster die Ortschaft Schlettau inklusive „alle Berckwerck besucht unde unbesucht“ (Schöttgen/Kreysig 1755, 548 f.). Bis zur Auflösung des Klosters im Jahr 1536 sind dann zahl-reiche Erwerbungen von Hüttenwerken bekannt (Friedmann 2004, 362–364). Darüber hinaus war das Kloster in den Handel mit Kuxen eingebunden (ebd. 350–355), hatte einen eigenen Bergmeister (ebd. 360) und erließ 1534 sogar eine Bergordnung (ebd. 359).

Montanarchäologische ProspektionenBei der derzeitigen Quellenlage lassen sich mög-liche bergbauliche Tätigkeiten des 13. und 14. Jahr-hunderts auf dem Klostergebiet nicht näher fassen, sodass nur die Archäologie hier weitere Erkennt-nisse liefern kann. Um das letztendlich doch sehr umfangreiche Klostergebiet archäologisch näher zu untersuchen, konzentrierten sich die im Rahmen des Projektes ArchaeoMontan durchgeführten archäo-logischen Prospektionen auf das südliche Kerngebiet des Klosterbesitzes, wie es in der Urkunde von 1240 bestätigt wurde.

In Vorbereitung auf die Geländearbeit wurden in einem ersten Schritt die für Sachsen flächendeckend verfügbaren LIDAR-Daten hinzugezogen. Auf Basis

diesem Zeitpunkt als Vertragspartner hätte agieren können. Dass diese Verleihung 1361 durch die Mark-grafen keiner Zustimmung eines Dritten bedarf, lässt keinen Zweifel daran, dass die Markgrafen ihre lan-desherrschaftlichen Rechte bezüglich des Grünhai-ner Klostergebietes vollständig wahrnahmen bzw. durchgesetzt hatten. Lediglich die explizite Nennung der „Monche gut vome Grunenhain“ (Märker 1842, 468 Nr. 70) deutet darauf hin, dass das Klostergebiet vielleicht schon 1339 nicht ohne Weiteres zu der „graveschaft zcu deme Hartinsteine“ (ebd. 468 Nr. 70) zugehörig gedacht werden konnte. Wie die Verwal-tung der Bergwerke auf dem Klostergebiet vor der Aufführung des Klosters im Lehnbuch der Wettiner organisiert war, muss allerdings im Dunkeln bleiben.

Unabhängig von der Herrschaftszugehörigkeit verfügte das Kloster ohnehin wahrscheinlich ledig-lich über die grundherrlichen Rechte bezüglich des Bergbaus (zur rechtlichen Stellung des Klosters s. Schlesinger 1962, 264 f.). Dies mag auch der Grund sein, warum sich das Engagement des Klosters im montanen Bereich auch auf den Abbau von Eisen u. Ä. (ebd. 264) oder auf den Betrieb von Schmelz-hütten (Bartels 2001, 62) konzentrierte. Dass aller-dings auch Edelmetallbergbau auf dem Klosterge-biet betrieben wurde, zeigt der Weißenfelser Vertrag deutlich auf.

Es muss im Folgenden noch einmal auf den Ver-trag vom 16. August 1361 zurückzukommen sein, denn dieser nennt ein Bergwerk namens Holczen-heim (Lippert 1897, 258). In der oben erwähnten Urkunde aus dem Jahr 1233 werden u. a. die Orte Westerfeld und Holzinhain erwähnt. Hinsichtlich der Flur Holzinhain heißt es: „fundam quondam ville“ (Schmidt 1894, 28). Bönhoff vermutete, dass damit zum Ausdruck kommen sollte, dass „diesel­ben noch im Entstehen begriffen waren“ (Bönhoff 1906, 236). Allerdings ist das quondam eher unter der gängigeren Übersetzung „ehemalig“ oder „eins-tig“ zu verstehen, wie es dann auch in der jüngeren Forschung rezipiert wurde. In der ebenfalls oben besprochenen Urkunde des Jahres 1240 (Schöttgen/Kreysig 1755, 527 Nr. 5) wird Holzinhain nicht mehr genannt. Entweder wurde die Flur Holzinhain zu der in der Urkunde 1240 erwähnten und bis heute ebenfalls nicht lokalisierbaren Ortschaft Neunhufen, dies konnte jedoch schon durch die früheren Unter-suchungen (Beyer 1924, 122) widerlegt werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Gebiet wieder ausgenommen wurde. Dies ist allerdings ebenfalls sehr unwahrscheinlich, schließlich wurde es käuf-lich erworben und war, wie oben dargestellt, im Jahr

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Aktivitäten von Mineraliensammlern ein bekanntes Problem im Bereich des Altbergbaus. An dieser Stelle sollte nochmalig festgehalten werden, dass diese Ein-griffe nach dem Sächsischen Denkmalschutzgesetz eine mit Bußgeld oder gar Gefängnisstrafe ahnbare Straftat darstellen (SächsDSchG § 35 Abs. 1, Ziff. 2).

Konkretere Hinweise auf eine mögliche mittel-alterliche Datierung der Bergbauspuren ergibt die Auswertung von historischem Kartenmaterial. Die hierfür wichtigsten Kartenwerke in Sachsen stellen der sog. Ur-Oeder aus dem ausgehenden 16. Jahr-hundert und die Meilenblätter aus der Zeit um 1800 dar. Auf dem Ur-Oeder lässt sich das Waldgebiet, in dem sich der größere Pingenzug befindet, eindeu-tig lokalisieren (Abb. 3), eine Signatur, die auf mög-

der vorliegenden Hillshade-Renderings wurde eine Inventarisierung der obertägig sichtbaren Gelände-merkmale, die auf Bergbauaktivitäten schließen las-sen, durchgeführt, wobei gleichzeitig auch Altwege und sonstige archäologisch relevante Reliefmerk-male registriert wurden (vgl. Falke 2013; Haupt u. a. 2013). In diesem ersten Durchgang konnten in dem Untersuchungsgebiet zwischen Bernsbach, Elterlein und Raschau, alle Erzgebirgskreis (vgl. Abb. 1), einige Dutzend Verdachtsflächen lokalisiert werden. Der überwiegende Teil konnte aufgrund der morpho-logischen Ausprägung sowie des historischen Kar-ten- und Quellenmaterials mit neuzeitlichem und modernem Bergbau in Verbindung gebracht wer-den. Dies schließt einen mittelalterlichen Anfang der Bergbauaktivitäten zwar nicht aus, deutet jedoch auf eine derart starke Überprägung, dass eine sinnvolle Beurteilung des Geländes in den meisten Fällen kaum noch möglich ist. Die meisten Struktu-ren finden sich im Gebiet zwischen Waschleite und Sachsenfeld, wo noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Bergwerke aktiv waren und deshalb mit einer sehr starken Beeinträchtigung möglicher älterer Anlagen zu rechnen ist. Zwei Lokalitäten scheinen jedoch aus montanarchäologischer Sicht ein erhöhtes Potenzial zu besitzen: zwei benachbarte Waldstücke zwischen Beierfeld und Bernsbach, beides Dörfer, die ausweis-lich der Bestätigungsurkunde von 1240 bereits früh zum Klostergebiet gehörten, sowie das Waldgebiet zwischen Grünhain und Elterlein.

Im ersten Areal lassen sich im digitalen Gelän-demodell zwei Pingenfelder unterscheiden, deren Dichte und Ausprägung für eine frühe Datierung sprechen (Abb. 2). Eine Begehung der beiden Grund-stücke ergab bislang keine weiteren Anhaltspunkte für eine nähere zeitliche Einordnung. Leider musste jedoch festgestellt werden, dass in einem der Pingen-felder illegale Bodeneingriffe stattgefunden hatten. Der Form nach zu urteilen, handelte es sich um die Raublöcher von Sondengängern, zusammen mit den

Abb. 2. Pingenfelder zwischen Beierfeld und Bernsbach, Erzgebirgskreis. Abbildung auf Basis von LIDAR­Daten.Obr. 2. Pinková pole mezi obceni Bernsbach, okres Erzgebirgskreis, zobrazení na bázi dat LIDAR.

Abb. 3. Ausschnitt aus dem Ur­Oeder (Ende 16. Jahrhundert) von dem Gebiet zwischen Beierfeld und Bernsbach, Erzgebirgskreis. Die Lage der Pingenfelder ist mit Ellipsen markiert. Der Pfeil weist auf eine Signatur von Halden. Maßstabsangabe nur Annäherungswert.Obr. 3. Výřez z mapového podkladu Ur-Oeder (konec 16. století) – území mezi obcemi Beierfeld a Bernsbach, Krušnohorský okres. Poloha pinkových polí je vyznačena elipsami. Šipka ukazuje na značku s haldami. Uvedené měřítko je pouze přibližnou hodnotou.

N

200 m00 5 cm N

ca. 1 km00 5 cm

272 AFD . Beiheft 29

hain und Elterlein und weist eine Kombination von Merkmalen auf, die eine landschaftsarchäologische Betrachtung lohnenswert erscheinen lässt (Abb. 4). In dem Bereich verläuft der Böhmische Steig Rich-tung Preßnitzer Pass, der das Untersuchungsgebiet mit dem Arbeitsgebiet des ArchaeoMontan-Projek-tes auf tschechischer Seite verbindet. Das Altwege-netz ist speziell östlich des Oswaldbaches, nördlich der Straße von Grünhain nach Elterlein, in Form zweier tief eingeschnittener Hohlenbündel deutlich sichtbar (vgl. Ruttkowski 2002, 276 Kat. 17k mit Karte 8, Denkmalbereich 11110-D-02), lässt sich jedoch auch westlich des Baches gut nachvollziehen. Die beiden Hohlenbündel verflachen im oberen Hang-bereich, wo sich auf einer Länge von ca. 125 m im Geländemodell eine grabenartige Struktur abzeich-net, die auf einen gangfolgenden Tagebau (durchge-bauter Gang, im montanarchäologischen Kontext auch häufig als Verhau bezeichnet) schließen lässt. Gleichartige Hohlformen, aber in deutlich größerem Umfang, finden sich 700 m südlich im Schindelwald und sind durch weniger gut ausgeprägte Altwege-reste mit dem Oswaldbachtal verbunden. Wie bei den Pingenfeldern westlich von Beiersdorf lassen sich weder auf dem Ur-Oeder noch auf dem Mei-lenblatt Indizien für Bergbau finden, was eine Datie-rung vor 1600 nahelegt. Auf der geologischen Karte (Blatt 138, Section Elterlein-Buchholz) sind in diesem Bereich keine Erzgänge oder sonstige Strukturen ein-gezeichnet, die Anhaltspunkte geben könnten, was

liche bergbauliche Aktivitäten hinweisen könnte, ist jedoch nicht vorhanden. Lediglich etwa 800 m nach Osten, kurz westlich der Straße nach Grünhain, sind einige kreisförmige Symbole eingetragen, die in dem Kartenwerk häufig als Signatur für mit Bergbau assoziierte Halden verwendet wurden. Dass sich die-ser Eintrag tatsächlich auf Bergbau bezieht, wurde Ende 2012 klar, als bei Bauarbeiten an der Straße des Sports in Beierfeld, Erzgebirgskreis, unbekannter Altbergbau angetroffen wurde. Das Grubengebäude wurde im Auftrag des Sächsischen Oberbergamtes verwahrt, wodurch eine Befahrung möglich war. Die namentlich und risskundlich nicht bekannte Grube war aufgrund des Vorhandenseins von Bohrlöchern, die in Zusammenhang mit Abbau mittels Schwarz-pulvers stehen, sicherlich über die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts hinaus aktiv, auch wenn eine genauere Datierung durch dendrochronologische Untersuchungen mangels erhaltener Hölzer nicht durchgeführt werden konnte.

Auch das Meilenblatt gibt im Bereich der Pin-genfelder keine Indizien für bergbauliche Aktivitä-ten, sodass eine Datierung deutlich vor 1600 – ohne spätere Überprägung – äußerst wahrscheinlich ist. Somit würde hier tatsächlich ein Bergbaugebiet „uf der Monche gut“ (Märker 1842, 468 Nr. 70) vorliegen, dessen Datierung und Erzführung mittels lokalisier-ter Sondierungen zu präzisieren wäre.

Die zweite vielversprechende Verdachtsfläche befindet sich in dem Waldgebiet zwischen Grün-

Abb. 4. Teil des Oswald­bachtals zwischen Grünhain

und Elterlein, Erzgebirgs­kreis, auf Basis von LIDAR­

Hillshade­Renderings. Der Punkt markiert den

Verhüttungsplatz, die rote Linie den Kunstgraben.

Obr. 4. Část údolí Oswal-dbachtal mezi obcemi

Grünhain a Elterlein, Kruš-nohorský okres, na bázi

LIDAR-Hillshade-Rendering. Bod vyznačuje hutní areál,

červená linka náhon.

Glasberg

Grünhain

Osw

aldbach

nach Elterlein

Kohlung

Schindelwald

N 1 km00 5 cm

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hier abgebaut wurde. Auffällig ist jedoch die Ausrich-tung der Bergbauspuren im südlichen Revier, die mit dem Streichen eines Ganges der sog. kiesig-blendigen Bleierzformation der Churprinz-Segen-Gottes-Fund-grube nordwestlich von Elterlein übereinstimmt. Mineralogische Untersuchungen am Haldenmate-rial stehen noch aus, sodass die nähere geologische Ansprache momentan offenbleiben muss.

Weitere Hinweise für mit Bergbau und Erzver-arbeitung in Verbindung stehende Aktivitäten finden sich im Tal unterhalb des südlichen Reviers. Hier konnte am Rande des Waldes über eine Länge von knapp 400 m ein Kunstgraben dokumentiert werden (Abb. 4, rote Linie), der auf den Standort einer Mühle, eines Hammer oder einer Hütte schlie-ßen lässt. Ob es sich hierbei um die zum Grünhai-ner Kloster gehörende Abts- oder Niklashammer handelte, wie gemutmaßt wird (Stölzel 2004, 3–5 Abb. 1), lässt sich nicht entscheiden.

Das gesamte Bachbett des Oswaldbaches ist sparsam, aber kontinuierlich mit Schlackenstücken durchsetzt, die häufig bis zu ca. 10 cm groß sind und nur schwach abgerundete Bruchkanten aufweisen, was auf eine relativ lokale Herkunft schließen lässt. Die in unmittelbarer Bachnähe zu vermutenden Verhüttungsplätze konnten im Bereich zwischen der Straße von Grünhain nach Elterlein und Oster-lamm, Erzgebirgskreis, weder im Oswaldbach noch in den von der Ostseite zuleitenden Rinnsalen loka-lisiert werden. Nur in einer durch das Wasser ange-schnittenen Steilkante am Fuß des Glasberges, wo die Hohlenbündel den Bach queren, waren auf Höhe der Wasseroberfläche größere Menge an Schlacken und Holzkohle sichtbar (Abb. 4, roter Punkt). Nach einem Starkregenereignis Anfang Juni 2013 wurde die Stelle so weit freigespült, dass sich die Situa-tion ohne zusätzliche Eingriffe näher beurteilen ließ. Wurde der Schlackenplatz im ursprünglichen Anschnitt von einer über 60 cm mächtigen Alluvi-alschicht abgedeckt, so betrug die Überdeckung im neuen Aufschluss nur noch etwa 20 cm. Darunter befand sich eine Eintiefung, die mit dunklem, stark von Holzkohle, Schlacke und gebranntem Lehm durchsetztem Material verfüllt war. An der Basis, auf Niveau des Wasserspiegels, fand sich eine stark zusammengekittete Schlackenpackung. Lateral ging das Sediment in ein Alluvialsediment über, in dem unter einer unterspülten Kante eingebettete Hölzer lagen. Die beiden Hölzer sowie die schwarze Ver-füllung und Schlackenschicht wurden für nähere Untersuchungen beprobt. Die Holzproben, Stamm-stücke von Fichte und Buche, sowie zwei größere

Stücke Fichtenholzkohle waren dendrochronolo-gisch nicht bestimmbar. Um doch zu einer zuver-lässigen Datierung, sowohl der lateral abgelagerten Sedimente als auch des Schlackenplatzes selber zu kommen, wurden Proben für eine 14C-Messung genommen. Dazu sind von dem 101 Jahresringe zäh-lenden Buchenstamm mit Waldkante die zehn inne-ren und zehn äußeren Ringe beprobt sowie einige verkohlte Zweige aus dem Schlacken-/Holzkohlen-gemisch ausgelesen worden. Die Bestimmungen am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena erga-ben – trotz des schwierigen Verlaufs der Kalibrati-onskurve (IntCal13) in diesem Zeitabschnitt – ein kompaktes Bild, das eine Datierung um die Mitte des 15. Jahrhunderts für den Schlackenplatz sowie eine Datierung für das Fälldatum der Buche zwischen 1452 und 1482 mit 95 % iger Sicherheit belegt.

Das Schlackenmaterial selber stammt aus der Ver-hüttung polymetallischer Erze und weist einen sehr hohen Gehalt an Zink auf (Untersuchung V. Šrein, Prag), was wahrscheinlich auf eine Verarbeitung von Erzen aus der sog. kiesig-blendigen Bleierzformation (kb) mit einem hohen Gehalt an Sphalerit deutet. Die kb-Formation ist laut geologischer Karte an mehre-ren Stellen im Revier um Grünhain vertreten, wobei das am nächsten zur Verhüttungsstelle gelegene kartierte Auftreten im Bereich der oben erwähnten Churprinz-Segen-Gottes-Fundgrube zu finden ist.

Die Datierung des Verhüttungsplatzes am Glas-berg in das 15. Jahrhundert stimmt gut mit der oben erwähnten Urkunde über den Kauf des Gebie-tes durch das Kloster kurz nach 1400 überein und belegt somit zumindest für diese spätere Periode die Tätigkeit der Zisterzienser von Grünhain in der Silbergewinnung.

Fazit und AusblickInsgesamt verdeutlicht die Kombination aus his-torischem Quellenstudium und Auswertung von Kartenmaterial, einhergehend mit archäologischer Prospektion und naturwissenschaftlichen Untersu-chungen, welcher Kenntnisgewinn durch interdiszi-plinäres Arbeiten möglich ist, auch wenn Vieles durch spätere Überprägung wohl für immer verloren ist. Eine kritische Betrachtung der schriftlichen Über-lieferung zeigt, dass mit Sicherheit seit mindestens der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Bergbau auf dem Gebiet des Klosters Grünhain betrieben wurde. Dass es sich dabei auch um Edelmetallbergbau, und zwar wahrscheinlich sehr ergiebigen gehandelt hat, wird durch die explizite Nennung der Bergwerke in dem Weißenfelser Vertrag 1339 belegt.

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Zur Zeit der Abfassung dieses Beitrags waren die Geländearbeiten in dem beschriebenen Gebiet noch nicht abgeschlossen, sodass mehrere Punkte offenbleiben müssen. So ist in der Kaufurkunde von 1402 die Rede von einem Dorf namens Glasberg, das noch nicht näher lokalisierbar ist, zudem lässt das Toponym Glasberg selber auf das Vorhandensein ehemaliger (Wald-)Glashütten schließen, von denen bislang im Gelände ebenfalls keine Spuren gefunden werden konnten. Auch die an der westlichen Seite des Oswaldbaches liegende ‚Kohlung’ wäre ein vielversprechender Bereich für landschaftsarchäo-logische Prospektionen (vgl. Beitrag Tolksdorf u. a. in diesem Band), die ein besseres Bild aller mit dem Bergbau verbundenen Gewerke liefern können.

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Ivonne Burghardt a Rengert Elburg

Důlní podnikání cisterciáckého kláštera Grünhain v Krušných horách ve 13. a 14. století – kritické studium pramenů a archeologický průzkum

Historický kontextAktivity řady cisterciáckých klášterů v důlním pod-nikání jsou obecně známé (Bartels 2001; Friedmann 2004, 350–352). Jako příklad lze uvést cisterciácký klášter Altzella, jehož mnohostranné aktivity v důl-ním podnikání jsou dobře doloženy v dochovaných pramenech (CDS II 19, 181–183, Nr 120; CDS II 13, 2 Nr. 866; 3 Nr. 868; 11 Nr. 879). Z toho důvodu se do popředí výzkumu středověkého hornictví v hor-ním Krušnohoří, realizovaného v rámci projektu Archaeo Montan podporovaného z programu Evropské unie Cíl 3, dostal i cisterciácký klášter Grün-hain v Krušných horách.

Osídlení a založení klášteraOtázka, do jaké míry hrál při volbě místa pro zalo-žení kláštera na území dnešní obce Grünhain v Kruš-nohorském okrese (Erzgebirgskreis) roli záměr podnikat v důlní činnosti, byla diskutována již v sou-vislosti se založením kláštera (například Enderlein 1934, 25; Friedmann 2004, 314). Za určitý náznak tohoto záměru byl považován mimo jiné zdánlivě nezvyklý postup při zakládání kláštera. Argumen-tem byla chybějící zpráva o prvním nadání kláštera pozemky některým z jeho zakladatelů. Schlesingera v jeho práci Kirchengeschichte Sachsens (Církevní dějiny Saska) vedla tato skutečnost dokonce k tomu, že v případě založení kláštera Grünhain vycházel z iniciativy samotných cisterciáků (Schlesinger 1962, 262). To by však byl velmi nezvyklý postup řádu. Pří-činu chybějících dřívějších zpráv je s vysokou prav-děpodobností nutno hledat ve velmi nesourodém stavu pramenů (více ke stavu pramenů viz Fried-mann 2004, 302–304).

Zajímavé je téměř bezprostřední nabytí velkého pozemkového majetku v bližším okolí ze strany grünhainských cisterciáků (detailně k založení kláš-tera, prvnímu nadání a rozmnožení klášterního majetku viz Enderlein 1934, 26–114; Friedmann 2004, 314–333). To ukazuje na promyšlenou, případně již předem plánovanou expanzi. Klášter v Grünhainu byl navíc filiací kláštera Sittichenbach. Stejně jako jeho mateřský klášter Walkenried v Harzu, i klášter Sittichenbach byl prokazatelně do důlního podni-

kání intenzivně zapojen (Zycha 1933, 198; Bartels 2004, 150 f., 154; Friedmann 2004, 350 f.). Pro bezpro-střední území kolem Grünhainu je již v době založení kláštera písemně doložena řada existujících sídlišť. Podle nedatované listiny (Enderlein 1934, 24), která podle Märkera (1968, 14 f.) vykazuje datum vysta-vení kolem roku 1233, získal klášter dvě vsi – Beier-feld a Sachsenfeld, jejichž poloha bezprostředně sousedila s územím kláštera, a dále dvě zaniklé vsi – Holzinhain a Westerfelt. Další listina z roku 1420 (Schöttgen/Kreysig 1755, 527, č. 5) dokládá, že klášter do té doby získal koupí či nadací kromě shora uvede-ného území i dalších sedm vsí (dorffere) v okolí. Šlo o Raschau, Markersbach, Neuhausen, Schwarzbach, Bernsbach, Dittersdorf a Wildenau, uváděn již není pouze Holzinhain. Z celkem 11 uváděných lokalit jich v současnosti existuje jenom šest, které se nacházejí relativně blízko sebe a ukazují tak na relativně vyso-kou hustotu osídlení (obr. 1). Katalyzátorem zalo-žení těchto vsí a zřejmě i rozhodujícím faktorem pro volbu umístění kláštera byla zřejmě blízká obchodní cesta Česká stezka (Böhmische Steig). Doložená je již v roce 1118 (Gräßler 1996, 89) a představovala jednu z nejdůležitějších obchodních stezek vedoucích přes hřeben Krušných hor do Čech. Souhrnně lze konsta-tovat, že klášter sice nebyl v horním Krušnohoří zalo-žen ke „kolonizačním“ účelům (k tomu též Schlesin-ger 1962, 264; Friedmann 2004, 314–317), avšak nelze doložit ani bezprostřední zahájení důlní činnosti po jeho založení. Pro jeho založení tak zůstávají pouze shora uvedené indicie a důvod pro založení kláštera na přísečnické cestě, který specifikovali Schlesinger (1962, 262) a Friedman (2004, 319), jako „ekonomicky motivovaný faktor založení“ (tamtéž 319).

Klášter Grünhain a hornictví ve 13. a 14. stoletíJako zdánlivý doklad skutečnosti, že Grünhain byl již ve 13. století horním městem, slouží listina ze 3. května 1347. Tato listina je dochována pouze v Oesfeldově opisu latinského originálu (1776, 67), který však vykazuje velké množství chyb. V listině potvrzují opati klášterů Sittichenbach a Buch, vystu-pující jako rozhodčí ve sporu mezi měšťany měst

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Grünhain a Lößnitz, případně míšeňským purkra-bím (nikoli klášterem Grünhain, jak uvádí Friedmann [2004, 341]), práva města Grünhain, které mělo mít již 80 let. Právo vařit a čepovat pivo a další městská práva, zmiňovaná v listině, nejsou právy, která by byla udělována výlučně horním městům (Friedmann 2004, 311). V případě fabros, uváděných v listině, by mohlo jít o hutní provozy. V časovém kontextu je však třeba upřednostnit překlad slova fabros jako kovárny, vyrábějící konečné výrobky (Hägermann/Ludwig 1995, 1506).

První přímou zmínkou o důlní činnosti kláštera Grünhain tak zůstává takzvaná smlouva z Weisen-felsu ze dne 28. června 1339, pojmenovaná podle místa svého vydání (v plném znění otištěná v Märc-ker 1842, 468 f., č. 70). V této smlouvě rozděluje míšeňský markrabě Bedřich II. Vážný desátek z dolů na hrabství Hartenstein včetně provozu „na zboží mnichů z Grunenhainu“ („uf der Monche gut vome Grunenhain“; tamtéž 468 f.) mezi sebe a majitele hrabství, míšeňského purkrabího. Bedřichovi při-padají dvě třetiny, purkrabímu třetina příjmů. Ještě dobrý rok předtím, 2. června 1338, však král Ludvík IV. udělil hrabství Hartenstein jako „léno, který od nás a od říše [míšeňský purkrabí] míti má“ (Märcker 1842, 467 f.). Podle toho by tedy hrabství Hartenstein bylo říšským lénem, regálním pánem by byl buď král, nebo purkrabí. Tvrzení, že míšeňská markrabata dis-ponovala v tomto území horním regálem odjakživa (Stölzel 2004, 6), není správné.

Otázka, jak o rok později došlo ke vzniku smlouvy mezi purkrabím a markrabětem míšeňským, byla již několikrát předmětem historického bádání (Bönhoff 1906, 212 f.; Märker 1968, 64; Friedmann 2004, 353 f.). Stölzelův závěr (2004, 6), že dohoda byla přijata z ini-ciativy markraběte na podporu upadajícího hornic-tví, je na základě uvedeného omylu chabý. Specifické dohodnuté dělení „jedna třetina – dvě třetiny“ spíš mluví pro dobré výnosy, které v té době důlní čin-nost na panství Hartenstein generovala. Také Frie-demannova domněnka, že smlouva z Weißenfelsu sloužila k zajištění „možných pozdějších majetko-vých nároků“ (Friedmann 2004, 353) není při bližším vyhodnocení obsahu smlouvy akceptovatelná. Bez skutečné příčiny by markrabě Bedřich s vysokou mírou jistoty tuto listinu snad ani nenechal vystavit. Smlouva navíc zcela jasně hovoří o „všech dolech, které […] jsou [!] a ještě se vyskytnout mohou“ („alle Bercwerg, di […] iczunt sint [!] unde noch mugen ufko­men“; Märcker 1842, 468 f., č. 70). K dalším Friedema-nnovým závěrům (2004, 355) je nutno znovu zdůraz-nit, že rovněž zvláštní jmenování všech „dolů […] i na

zboží mnichů“ (Bercwerg […] ouch uf der Monche gut) by nebylo bývalo uvedeno, pokud by nebyla dána příčina, důvod ve formě skutečně existujících dolů.

Smlouva z Weißenfelsu byla často diskutována kvůli datu připojení hartensteinského hrabství k Plí-seňsku (Bönhoff 1906, 238) pod „zemskou svrcho-vanost Wettinů“ (Billig 1995, 33) a s tím spojenou zásadní otázkou mocensko-právního postavení purkrabích v roli pánů hrabství. Proto je nutné znovu zdůraznit, že smlouva se týká pouze příjmů z hornictví. Jasně je uvedeno: „waz ouch […] von lihunge, von gerichte, von czollen […] gevellit […] sulch geniz sal deme vorgenanten Meinere […] gevallen“ (Märcker 1842, 469 Nr. 70). Stejně tak i následující ustanovení, že všechno „stříbro, co na všech výše uvedených dolech nalezeno bude, má do naší [mar-kraběcí] mince a [...] směnárny“ („silber, daz uf den vorgenannten Bercwerken allen wirt funden, sal in unse [der Markgrafen] Muncze unde [...] wechsil“ (tamtéž 469), se týká pouze horního regálu. K prak-tickému prosazení tohoto požadavku mohlo sloužit krátce předtím v roce 1335 i propůjčení dolů u Frau-ensteinu míšeňskými markrabaty (Märcker 1842, 461 Nr. 62) míšeňským purkrabím. Výslovná zmínka o dolech ve Frauensteinu ve smlouvě z Weißenfelsu tuto doměnku podporuje. Odpovídajícím způso-bem by bylo možné lépe zařadit i listinu Ludvíka IV. z roku 1338. Purkrabí, tušící ambice markrabat, požádali císaře ještě jednou o písemné potvrzení svých práv. To pak také v roce 1338 obdrželi, nic-méně – jak ukazuje smlouva z Weißenfelsu – ne s požadovaným výsledkem. Smlouva z Weißenfelsu potvrzuje, že míšeňští purkrabí předtím uplatňovali všechna práva z důlní činnosti, která byla v hrabství provozována. Uvedeni jsou například vlastní důlní úředníci purkrabích, hormistr a úředník vybírající desátek, kteří prosazovali regální práva, jakými byly propůjčky dolů a podíl na výnosu z dolování. Jestli byly v kompetenci těchto horních úředníků i doly na území kláštera Grühnhain, není známo. Klášter měl vlastního hormistra patrně už ve velmi rané době, jak lze usuzovat z kontextu, ve kterém je tento úřed-ník uveden ve Stölzelově práci (2004, 8). Otázku přesného časového zařazení ponechává Stölzel ote-vřenou. Ve zkoumaných písemných pramenech není ve 14. století žádný klášterní hormistr uveden.

Jak ukážeme dále, klášterní doly spadají přinej-menším od druhé poloviny 14. století, s vysokou pravděpodobností do kompetence horních úřed-níků míšeňských markrabí. K právnímu postavení kláštera se mimo listiny z roku 1251 (Schlesinger 1962, 265) nedochovaly žádné zprávy před rokem

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1349. Z uvedení kláštera v lenním rejstříku markra-bích z roku 1349 (Lippert/Beschorner 1903, 272; 276) je zřejmé, že správu území kláštera si v této době nárokovali Wettinové. Tento právní vztah ohledně dolů stvrzuje i druhá smlouva z roku 1361. Markra-bata v ní udělují doly Holzinhain v léno mosteckému měšťanu a Meinherovi z Cydelwerde „se všemi právy obvyklými v horách a dolech jinde v našem [markrab­ství]“ (mit allen rechten, alz bergwergs und gebirges anderswor in unseren [der Markgrafen] recht unde gewonheit ist; Lippert 1897, 258). Enderlein (1934, 126) a Friedmann (2004, 354 f.) mylně uvádějí jako vydavatele této listiny Bedřicha ze Šumburka, aniž by se kriticky zabývali tím, na jakém právním základě by Šumburkové v této době vůbec mohli vystupovat jako smluvní strana. Jelikož toto propůjčení markra-baty z roku 1361 nevyžadovalo souhlasu třetí strany, neexistují pochybnosti o tom, že markrabata svá zeměpanská práva ve vztahu k území kláštera Grün-hain plně využívala (?), resp. byla schopna prosadit. Pouze explicitní formulace „zboží mnichů z Grunen­hainu“ (Monche gut vome Grunenhain; Märker 1842, 468 Nr. 70) naznačuje, že se klášterní území patrně již v roce 1339 nemohla bez dalšího považovat za nále-žející „k hrabství Hartinsteine“ (graveschaft zcu deme Hartinsteine; tamtéž, 468, č. 70). Jakým způsobem však byla správa dolů na území kláštera organizo-vána před uvedením kláštera v lenní knize Wettinů, však zůstává nadále neodhalené.

Bez ohledu na to, komu a k jakému panství klášter náležel, disponoval k dolům patrně pouze právy pozemkové vrchnosti (k právnímu postavení kláštera viz Schlesinger 1962, 264 f.). To by mohl být i důvod, proč se aktivity kláštera v montánní oblasti soustředily rovněž na těžbu železa ad. (Schlesinger 1962, 264) nebo na provoz hutnických areálů (Bartels 2001, 62). Smlouva z Weißenfelsu též jasně dokládá, že na území kláštera byla rovněž provozována těžba drahých kovů.

V další části textu je nutné vrátit se ke smlouvě ze dne 16. srpna 1361. V ní je totiž uveden důl s názvem Holczenheim (Lippert 1897, 258). V již zmíněné lis-tině z roku 1233 jsou mimo jiné zmiňovány lokality Westerfeld a Holzinhain. Ohledně katastrálního území Holzinhain se uvádí „fundam quondam ville“ (Schmidt 1894, 28). Bönhoff se domníval, že tím mělo být vyjádřeno, že „tyto právě vznikaly“ („die­selben noch im Entstehen begriffen waren“; Bönhoff 1906, 236). Quondam je však v běžném překladu nutno chápat jako „bývalý“ nebo „někdejší“, jak to bylo převzato i pozdějším bádáním. V již zmíněné listině z roku 1240 (Schöttgen/Kreysig 1755, 527, č. 5)

Holzinhain už uváděn není. Možná se z Holzinhainu stala v listině z roku 1240 zmíněná a dodnes rovněž nelokalizovaná ves Neunhufen. To však bylo vyvrá-ceno již předchozím bádáním (Beyer 1924, 122). Také je možné, že toto území bylo opět vyňato. To je však rovněž velmi nepravděpodobné. Bylo získáno koupí, a jak již bylo uvedeno, v roce 1361 se nalézalo patrně v majetku kláštera. Mezi první majetky kláš-tera tak patřilo území, kde se dříve nacházelo sídliště a na němž byla později prokazatelně provozována hornická činnost. Přesná poloha vsi Holzinhain zůstává dodnes neznámá. Domněnky, že se toto území nacházelo v bezprostřední blízkosti kláštera, aby spoluvytvářelo souvislý pozemkový komplex, je pochopitelné. Beyer (1924, 122) upozorňuje na smlouvu z roku 1556, ve které se tehdy ještě známé pomístní jméno Holzinhain používal pro „široké pole“ východně od obce Beierfeld.

Exkurz: hornictví v 15 a 16. století do doby sekularizaceOd začátku 15. století jsou prameny bohatší, a o akti-vitách kláštera je tedy možno zjistit více. První zmínka o koupi železného hamru v obci Raschau klášterem je patrně z roku 1402. Není k dispozici edice kupní smlouvy, ale detailní údaje Herzoga (1869, 78), který se odvolává na dokument, který viděl v Hlavním státním archivu v Drážďanech (Hauptstaatsarchiv Dresden), jeho existenci verifikuje. Podle něj v rámci této smlouvy klášter koupil rovněž vrch Glasberg. V roce 1413 klášter získal ves Schlettau včetně „všech dolů navštívených a nenavštívených“ (alle Berckwerck besucht unde unbesucht; Schöttgen/Kreysig 1755, 548 f.). Až do zrušení kláštera v roce 1536 je známo nabytí celé řady hutí (Friedmann 2004, 362–364). Kromě toho byl klášter zapojený i do obchodu s důl-ními podíly (tamtéž, 350–355), měl vlastního hor-mistra (tamtéž, 360), a v roce 1534 dokonce vydal vlastní horní řád (tamtéž, 359).

Montánně archeologický průzkumZa současného stavu pramenů nelze možnou hor-nickou činnost ve 13. a 14. století na území kláš-tera blíže doložit. Další poznatky tak může přinést pouze archeologie. Aby bylo možné poměrně roz-sáhlé území kláštera archeologicky blíže zkoumat, soustředil se archeologický průzkum realizovaný v rámci projektu ArchaeoMontan na jižní část cen-tra klášterního panství v rozsahu, v rozsahu, který byl potvrzen listinou z roku 1240.

Při přípravě terénních prací byla v rámci prvního kroku využita data z leteckého laserového skeno-

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vání (LIDAR), která jsou k dispozici pro celé Sasko. Na základě rozboru dostupného stínovaného reliéfu byla provedena inventarizace viditelných nadzem-ních terénních znaků, z nichž by bylo možno vyvo-zovat hornické aktivity. Současně byly registrovány i staré cesty a další archeologicky relevantní znaky terénu (srov. Falke 2013; Haupt u. a. 2013). V rámci těchto prací bylo možné ve zkoumaném území mezi obcemi Bernsbach, Elterlein a Raschau (srov. obr. 1) lokalizovat několik tuctů potenciálně pozitivních ploch. Převážnou část těchto ploch bylo možné díky morfologickému tvaru a historickým mapám a pramenům ztotožnit s novověkými a moderními hornickými aktivitami. To sice nevylučuje středo-věký počátek hornické aktivity, ukazuje to však i na razantní přefárání. Z tohoto důvodu již ve většině případů není možno provést smysluplné vyhod-nocení terénu. Většina struktur se nachází v území mezi lokalitami Waschleite a Sachsenfeld. Zde exis-tovala až do 20. století řada aktivních dolů. Je proto nutné počítat s poškozením možných starších are-álů. Zdá se však, že dvě lokality mají z montánněar-cheologického hlediska zvýšený potenciál. Jde o dvě sousední lesní plochy mezi obcemi Beierfeld a Bern-sbach. Jak dokládá potvrzovací listina z roku 1240, obě tyto obce již velmi brzy patřily ke klášternímu území, stejně jako lesní plochy mezi obcemi Grün-hain a Elterlein.

V prvním areálu lze na digitálním modelu terénu rozlišit dvě pinková pole, jejichž hustota a charak-teristika svědčí pro ranou dataci (obr. 2). Terénní šetření na obou pozemcích však dosud nepřineslo žádné informace pro bližší časové zařazení. Bohužel bylo nutno konstatovat, že v jednom z pinkových polí došlo k ilegálním zásahům do terénu. Soudě podle formy šlo o vkopy vytvořené detektoráři, kteří představují spolu se sběrači minerálů známý problém v oblasti historické těžby. Na tomto místě musíme znovu připomenout, že tyto zásahy před-stavují v souladu se Saským zákonem o památ-kové péči (Sächsisches Denkmalschutzgesetz) buď přestupek, postižitelný pokutou, nebo trestný čin, který lze postihnout odnětím svobody (§ 35 odst. 1, písm. 2 Saského zákona o památkové péči).

Konkrétní poznatky ohledně možného středo-věkého datování pozůstatků důlní činnosti vyply-nou z vyhodnocení historických map. Nejdůleži-tější mapová díla pro tyto účely v Sasku představují soubory Ur-Oeder ze sklonku 16. století a takzvané Meilenblätter z doby kolem roku 1800. Na Oede-rových mapách lze jednoznačně lokalizovat lesní oblast, ve které se nachází větší pinkový tah (obr. 3),

značka, která by mohla ukazovat na možnou hornic-kou aktivitu, se zde však nevyskytuje. Pouze zhruba 800 m východním směrem, západně od silnice do Grünhainu jsou zakresleny kruhové symboly, které se v tomto mapovém materiálu často používaly jako značky pro haldy, spojované s důlní činností. Že se tento záznam skutečně týká důlní činnosti, se uká-zalo ke konci roku 2012, kdy byla během stavebních prací na ulici Straße des Sports v obci Beierfeld nale-zena neznámá stařina. Důl byl z pověření Vrchního saského báňského úřadu zajištěn, což umožnilo do něj sfárat. Důl neznámého jména a bez známých plánů byl z důvodů existence vývrtových otvorů, souvisejících s těžbou pomocí černého střelného prachu, s jistotou aktivní i po druhé polovině 17. sto-letí, i když přesné datování pomocí dendrochrono-logických rozborů z důvodů chybějících dřevěných nálezů nebylo možné provést.

Stejně tak mapový podklad Meilenblätter nepo-skytuje v oblasti pinkových polí žádné indicie hor-nických aktivit. Z tohoto důvodu je datace výrazně před rokem 1600 – bez pozdějšího přeražení – velmi pravděpodobná. To by znamenalo, že se jedná o těžební oblasti „na zboží mnichů“ („uf der Monche gut“ [Märker 1842, 468, č. 70]), jejichž dataci a rud-natost by bylo nezbytné upřesnit pomocí lokalizo-vaných sond.

Druhá slibná plocha se nachází v zalesněné oblasti mezi obcemi Grünhain a Elterlein a vykazuje kombinaci znaků, na základě kterých se krajinně--archeologický průzkum jeví jako smysluplný (obr. 4). Česká stezka v této oblasti vede směrem k přísečnic-kému průsmyku, které spojuje řešené území s čes-kou částí referenčního území projektu Archaeo-Montan. Stará síť cest je zřetelně patrná především východně od potoka Oswaldbach, severně od silnice z Grünhainu do Elterleinu, a to ve formě dvou hlu-boce zaříznutých újezdů (srov. Ruttkowski 2002, 276 Kat. 17k s mapou 8, památková oblast 11110-D-02). Lze ji však dobře sledovat i západně od potoka. Oba úvozy vystupují v horní části svahu, kde se v délce cca 125 metrů v modelu terénu ukazuje příkopo-vitá struktura, u níž lze usuzovat na povrchový důl sledující žílu (vyražená žíla, v montánněarcheolo-gickém kontextu často označovaná jako porub). Shodné duté formy, ale mnohem rozsáhlejší, se nacházejí 700 metrů jižně v lese Schindelwald a jsou s údolím potoka Oswaldbach spojeny méně výraz-nými pozůstatky starých cest. Stejně jako v případě pinkových polí západně od obce Beiersdorf, nelze ani v Oederově mapování, ani na mapách „Meilen-blätter“ nalézt indicie svědčící o hornické činnosti,

279ArchaeoMontan 2014

což naznačuje dataci do doby před rokem 1600. Na geologické mapě (list 138, oddíl Elterlein-Buchholz) nejsou v této oblasti zakresleny žádné rudné žíly nebo jiné struktury, které by naznačovaly, co se zde těžilo. Nápadná je však orientace pozůstatků hornické činnosti v jižněji položeném revíru, která souhlasí se směrem žíly takzvané kyzové polymeta-lické mineralizace na nálezné jámě Churprinz-Segen--Gottes severozápadně od obce Elterlein. Mineralo-gický rozbor materiálu uloženého na výsypce zatím nebyl proveden, bližší geologické určení tedy v tuto chvíli k dispozici není.

Další ukazatele na aktivity související s důlní čin-ností a zpracováním rud se nacházejí v údolí pod jižním revírem. Na okraji lesa zde byl v délce zhruba 400 metrů dokumentován náhon (obr. 4, červená linka), z něhož lze usuzovat na stanoviště mlýna, hamru nebo huti. Zda v tomto případě jde o hamry Abtshammer nebo Niklashammer, patřící podle domněnek klášteru Grünhain (Stölzel 2004, 3–5 obr. 1), zůstává zatím otevřenou otázkou.

Celé koryto potoka Oswaldbach je mírně, ale prů-běžně proloženo kusy strusek, které mají často veli-kost až cca 10 cm a vykazují pouze mírně zaokrouh-lené hrany, což ukazuje na relativně lokální původ. Předpokládané hutní areály v bezprostřední blízkosti vodoteče nebylo možné lokalizovat ani v oblasti mezi silnicí z Grünhainu do Elterleinu a Osterlammu, ani v oblasti strouhy, přitékající z východní strany. Pouze na místě příkré hrany na úpatí vrchu Glasberg, kde potok přetínají úvozy, bylo ve výši hladiny vody patrné větší množství strusek a uhlíků (obr. 4, čer-vený bod). Po silném dešti na začátku června roku 2013 toto místo vyplavila voda natolik, že bylo možné celou situaci blíže vyhodnotit bez dodateč-ných zásahů. Bylo-li struskoviště v původním zářezu překryto více než 60 cm mocnou aluviální vrstvou, činila vrstva v novém zářezu asi již pouze 20 cm. Pod tím se nacházela prohlubeň, vyplněná tma-vým materiálem, prostoupeným uhlíky, struskou a páleným jílem. Vespodu na úrovni vodní hladiny, se nacházela silně ztvrdlá vrstva strusek. Sediment laterálně přecházel do aluviálního sedimentu, ve kterém byla pod podemletou hranou uložena dřeva. Z obou dřev, z černé výplně a vrstvy strusky byly odebrány vzorky pro další rozbory. Vzorky dřev, kusy kmenů smrku a buku a dva další velké kusy smrko-vého dřevěného uhlí nebylo možné dendrochrono-logicky určit. Pro získání spolehlivé datace laterálně uložených sedimentů i struskoviště byly odebrány vzorky pro měření pomocí metody 14C. Z bukového kmene, čítajícího 101 letokruhů s podkorním leto-

kruhem, byly navíc odebrány vzorky z deseti vnitř-ních a deseti vnějších kruhů a několik zuhelnatělých větví ze směsi strusek a uhlíků. I přes komplikovaný průběh kalibrační křivky (IntCal13) v tomto časo-vém úseku vznikl na základě analýzy Biochemického ústavu Maxe Plancka v Jeně (Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena) kompaktní obraz, dokládající s 95 % jistotou dataci struskoviště do doby kolem poloviny 15. století a dataci doby smýcení buku mezi lety 1452 a 1482.

Materiál struskoviště pocházel z hutnění polyme-talických rud a vykazuje vysoký obsah zinku (ana-lýza V. Šrein, Praha). To patrně ukazuje na zpracování kovů z takzvané kyzové polymetalické mineralizace s vysokým obsahem sfaleritu. Ta je podle geologické mapy zastoupena na více místech revíru kolem Grünhainu, kdy mapovaný výskyt, který je nej-bližší k místu hutnění, se nachází v oblasti zmíněné nálezné jámy Churprinz-Segen-Gottes.

Datování hutního areálu v lokalitě Glasberg do 15. století dobře souhlasí se shora zmíněnou listinou o koupi území klášterem krátce po roce 1400. Ales-poň pro toto pozdější období tak jsou doloženy akti-vity cisterciáků z kláštera Grünhain při těžbě stříbra.

Závěry a výhledKombinace studia historických pramenů a vyhodno-cení mapových podkladů souběžně s archeologic-kou prospekcí a přírodovědnými analýzami ukazuje možnosti získávání poznatků díky interdisciplinár-nímu přístupu, a to i přesto, že mnohé je díky poz-dějším přefárání zřejmě navždy ztraceno. Kritické posouzení písemných pramenů ukazuje, že dolo-vání bylo na území grühnhainského kláštera provo-zováno s určitostí přinejmenším od první poloviny 14. století. Že v tomto případě šlo o těžbu drahých kovů, a to patrně velmi vydatnou, dokládá explicitní uvedení dolů ve smlouvě z Weißenfelsu z roku 1339.

V době zpracovávání tohoto příspěvku ještě nebyly všechny terénní práce v popsaném území dokončeny, řada bodů tak zůstává otevřená. V kupní listině z roku 1402 je řeč o vsi jménem Glasberg, která dosud nebyla lokalizována. Kromě toho lze z toponyma Glasberg (glas = sklo, berg = zde hora, pozn. překladatele) usuzovat na existenci zaniklých (lesních) skláren, jejichž stopy však dosud nebylo možno v terénu najít. Stejně tak by byla slibnou oblastí pro krajinněarcheologickou prospekci loka-lita Kohlung na západní straně potoka Oswaldbach (srov. příspěvek Tolksdorf et al. v tomto sborníku), která by mohla poskytnout lepší obraz o všech řemeslech spojených s hornictvím.