J. Militký, M. Karwowski; Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn –...
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Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska (Hrsg.)Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska (Hrsg.)
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Macht des Goldes, Gold der MachtMacht des Goldes, Gold der MachtHerrschafts- und Jenseitsrepräsentation Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen Antike und Frühmittelalter im zwischen Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraummittleren Donauraum
Zu den eindrucksvollsten Quellen spätantiker und frühmittel-alterlicher Archäologie gehören jene Edelmetallobjekte, die als Teile von Hort-, bzw. Schatzfunden oder ungewöhnlich reichen Grabausstattungen zum Vorschein gekommen sind. In der mitt-leren Donauregion, wo sich germanische Führungsschichten be-reits während der römischen Kaiserzeit als Bündnispartner oder Gegner des Römischen Reiches ebenso kontinuierlich ablösten wie die späteren völkerwanderungszeitlichen Machtgebilde dies- und jenseits der Donau, lässt sich eine besondere Konzen-tration an solchen Prestigeobjekten verzeichnen. Sie spiegeln die Verbindung zwischen Herrschaft und Gold, die Abhängig-keit neuer Eliten vom anhaltenden Zufl uss an Reichtum, die in Konfl iktzonen besonders stark ausgeprägt zu sein scheinen. Die Erforschung der Fundumstände sowie die Analyse der Zusam-mensetzung der Fundkomplexe und der Herstellung der Fund-objekte können wichtige Details zum Verhältnis zwischen Rom und den neuen Herrschaftsbildungen geben und auch Einblicke in die innere sozialen Strukturen des Letzteren gewähren.
Der zweite Band der Reihe „Forschungen zur Spätantike und Mittelalter“ stellt die Beiträge eines internationalen Symposi-ums des Netzwerks „Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum“ dar, das als Jahrestagung unter dem Titel des vorliegenden Bandes veranstaltet wurde. Im Rahmen der Tagung wurden am Beispiel ausgewählter Fund-komplexe, -gruppen oder einzelner Regionen des mittleren Do-nauraums die vielseitigen Aspekte der Beziehung zwischen Gold und Macht beleuchtet und zur Diskussion gestellt.
ISBN 978-3-86705-071-5ISSN 2195-2221 Verlag Bernhard Albert Greiner
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Forschungen zu Spätantike und Mittelalter
herausgegeben von
Orsolya Heinrich-Tamáska,
Niklot Krohn und Sebastian Ristow
Band 2
Forschungen zu Spätantike und Mittelalter 2
herausgegeben von
Orsolya Heinrich-Tamáska, Niklot Krohn und Sebastian Ristow
Macht des Goldes, Gold der Macht
Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum
Akten des 23. Internationalen Symposiums der Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum,
Tengelic, 16.–19.11.2011
herausgegeben von Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska
2013Verlag Bernhard Albert Greiner
Gedruckt mit Unterstützung
des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V.gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Macht des Goldes, Gold der Macht/Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation
zwischen Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum/
Akten des 23. Internationalen Symposiums der Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung
im mittleren Donauraum, Tengelic, 16.–19.11.2011/herausgegeben von Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska/
Forschungen zu Spätantike und Mittelalter 2/herausgegeben von Orsolya Heinrich-Tamáska,
Niklot Krohn und Sebastian Ristow/Weinstadt : Greiner 2013/ISBN 978-3-86705-071-5
Bibliographische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationablibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2013
© 2013 byVerlag Bernhard Albert Greiner, 71384 Weinstadt; www.bag-verlag.de
Umschlagbild: Abdruck einer römischen Bronzemünze des Crispus auf einer Goldfolie (Anhänger) aus dem Grab 2 des Gräberfeldes Keszthely-Fenéki út; Keszthely Balatoni Múzeum, Invnr. 1975.71.7. (Foto: József Bicskei)Umschlaggestaltung und Satz: Anita Mezei Redaktion: Orsolya Heinrich-Tamáska, Eva-Maria Tepest, Hans Geisler, Daniela Hofmann, Matthias Hardt Herstellung: Verlag Bernhard Albert Greiner, 71384 Weinstadt; www.bag-verlag.de
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
ISBN 978-3-86705-071-5ISSN 2195-2221
5
Das Wosinsky Mór-Museum, der regionale Veranstalter des 23. Kolloquiums
der „Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donau-
raum“ vom 16. bis zum 19. November 2011 in Tengelic, erfüllt seit 1895 seine
Aufgaben in der Stadt Szekszárd und im Komitat Tolna. Die Archäologie besaß
in unserem Haus durch die Bodendenkmalpfl ege und das Ausstellungswesen
von Beginn an einen hohen Stellenwert. Mehrere Direktoren, darunter auch der
Gründer Mór Wosinsky (1854–1907), setzten sich intensiv für die archäologische
Erforschung der Region ein. Die schönsten und bedeutendsten Funde dieser
über 100 Jahre andauernden Sammeltätigkeit lassen sich in der archäologischen
Dauerausstellung unseres Museums bewundern.
Aus diesem Grund ist es immer eine besondere Freude, archäologische Fachkon-
ferenzen in unserem Komitat begrüßen zu dürfen. Das Kolloquium „Macht des
Goldes - Gold der Macht. Herrschaft s- und Jenseitspräsentation zwischen Antike
und Frühmittelalter im mittleren Donauraum” erlaubte uns einen internationa-
len Kollegenkreis aus den Ländern Mittel- und Ostmitteleuropas willkommen zu
heißen. Ausrichter dieser Konferenz zu sein, erfüllte uns mit besonderem Stolz,
zumal diese traditionsreiche Veranstaltungsreihe zum ersten Mal in Ungarn
tagte. Wir möchten daher für die Kooperation danken, die uns das Geisteswis-
senschaft liche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Uni-
versität Leipzig ermöglichte, ebenso allen weiteren Institutionen aus Österreich,
Polen, Tschechien und der Slowakei, die sich an der Tagung organisatorisch und
fi nanziell beteiligten.
Das Kolloquium widmete sich einer der größten Faszinationen in der Kulturge-
schichte, dem Gold, und stellte sich die Frage, welche Bedeutung dieses Edelme-
tall für die Herrschaft sbildung in der Zeit der Spätantike und des frühen Mittelal-
ters besaß. Unser Komitat liegt auf dem Gebiet der einstigen römischen Provinz
Pannonien, an der Donau, die zu diesem Zeitpunkt als Limes die nordöstliche
Außengrenze des Römischen Reiches bildete. Das Gebiet erfuhr während der an-
schließenden Völkerwanderungszeit eine wechselvolle Geschichte, die durch die
Aufeinanderfolge verschiedener, nach Westen und Süden vorstoßender Gruppen
geprägt war. Einzelne Gräber dieser Zeitphase, wohl die der ehemaligen Füh-
rungsschichten, waren reich an Gold und Edelsteinen, wie u. a. das Beispiel des
Grabes von Regöly zeigt. Diese Bestattung einer Frau aus dem 5. Jahrhundert
wurde 1967 entdeckt und seither in mehreren internationalen Ausstellungen
gezeigt. Die Schmuckstücke des Grabes dürft en an der Wende vom 4. zum 5.
Grußwort
6
Grußwort
Jahrhundert in einer Werkstatt im Pontus-Gebiet hergestellt worden sein und
verdeutlichen die weitreichenden Verbindungen, die diese frühen Eliten an der
mittleren Donau unterhielten.
Auch die Ausgrabungen der letzten zwei Jahrzehnte, die im Rahmen des Auto-
bahnbaus und anderer großer Investitionen im Komitat Tolna durchgeführt wor-
den sind, verdeutlichen, dass dieses Territorium besonders reich ist an Funden
und Befunden aus der Zeit nach der Aufgabe der römischen Provinz Pannonien
– also aus dem späten 5. und aus dem 6. Jahrhundert. Das Fundmaterial deutet
zudem auf eine Vielfalt an kulturellen Beziehungen der hier ansässigen völker-
wanderungszeitlichen gentes, Alanen, Hunnen, Ostgoten und Langobarden hin.
Die Konferenz fand in Tengelic statt, in demselben, wenn auch inzwischen re-
novierten Hotelgebäude, welches bereits rund 20 Jahre zuvor ein internationa-
les Team aus Archäologen beherbergte. Die Beiträge dieser 1989 abgehaltenen
Konferenz, die sich überwiegend dem awarenzeitlichen Karpatenbecken widme-
te, wurden in unserem Jahrbuch (Wosinszky Mór Muz. Évk. 15) veröff entlicht.
Es ist sehr erfreulich, dass mit dem vorliegenden Band auch die Ergebnisse der
Tagung des Jahres 2011 zeitnah der wissenschaft lichen Öff entlichkeit vorgelegt
werden und damit den Ruf unseres Museums auf internationaler Ebene stärken.
Ich hoff e sehr, dass das angenehme Ambiente in Tengelic und die Tagesexkur-
sion nach Szekszárd, Paks und Pécs allen Teilnehmern gut in der Erinnerung
bleiben wird. Ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen für die kompetenten
Vorträge und für die intensive Diskussion danken.
Szekszárd, April 2013
János Gábor Ódor
Direktor des Wosinsky Mór-Museums, Szekszárd
9
Der zweite Band der Reihe „Forschungen zu Spätantike und Mittelalter“ stellt die
Beiträge des 23. internationalen Symposiums zu „Grundproblemen der frühge-
schichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum“ zusammen, das unter dem
Titel des vorliegenden Buches im Jahr 2011 in Tengelic, Ungarn, veranstaltet
wurde.
In der über zwanzig Jahre währenden Geschichte der „Grundprobleme“ kam der
Kreis der an den einschlägigen Forschungsgebieten Interessierten zum ersten
Mal nach Ungarn, in das Land, das eine der Kernregionen des mittleren Donau-
raumes bildet. Die Veranstaltung des Kolloquiums wurde durch die Einladung
des Direktors des Wosinszky Mór-Museums in Szekszárd, durch János Gábor
Ódor ermöglicht. Ihm ist auch die Idee zu verdanken, die Tagung in die Region
zwanzig Kilometer nördlich von Szekszárd, in ein ausgezeichnetes Tagungsho-
tel in Tengelic zu verlagern, wo bereits 1989 eine internationale Konferenz über
„Kulturelle und Handelsbeziehungen im frühmittelalterlichen Mittel- und Ost-
europa“ (publ. in: Wosinszky Mór Múz. Évk. XV, 1990) stattfand.
Von deutscher Seite war die Projektgruppe „Die frühmittelalterlichen Zentren
an der Donau. Städtische Topographie, Christentum und Handel zwischen Mit-
teleuropa und dem Schwarzen Meer“ des Geisteswissenschaft lichen Zentrums
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig an der Aus-
richtung der Tagung beteiligt. Das Tagungsthema ging aus den aktuellen Frage-
stellungen dieser Projektgruppe hervor, die sich u. a. auf die Rekonstruktion von
Prozessen konzentriert, welche die Herausbildung neuer Eliten und Herrschaft s-
formen an der Grenze zwischen Spätantike und Frühmittelalter begleiteten.
Mit dem Th ema „Macht des Goldes, Gold der Macht“ wurde zugleich ein in-
terdisziplinäres Forschungsfeld der Frühgeschichte für die Jahrestagung gewählt.
Das Spektrum der Vorträge und die anschließende Diskussion zeugten davon,
dass die Frage nach der Verbindung zwischen Herrschaft und Gold für ein nach-
haltiges Forschungsinteresse sorgt. Die Tagungsteilnehmer aus den Ländern
Mittel- und Ostmitteleuropas haben am Beispiel ihrer laufenden Forschungspro-
jekte eindrucksvoll die vielseitigen Facetten der Zusammenhänge zwischen Gold
und Macht beleuchtet. Der zeitliche und regionale Rahmen reichte dabei von der
Latènezeit bis zum 11. nachchristlichen Jahrhundert und von der Ostsee bis zum
Schwarzen Meer.
Der Besitz eines Schatzes, eines thesaurus bedeutete in den spätantik-frühmit-
telalterlichen Gesellschaft en viel mehr als nur Reichtum. Die Bestandteile des
Vorwort
10
Schatzes dienten unter anderem als Gaben der Fürsten an ihre Gefolgschaft und
waren somit ein wichtiges Mittel, die jeweilige soziale Hierarchie zu regulieren.
Zugleich konnten Teile des Schatzes die gentile Identität stärken, indem beson-
dere Objekte bei feierlichen Anlässen zur Schau gestellt wurden, die man mit
Erzählungen und Gesängen über vergangene ruhmreiche Ereignissen verband
und so der Konstruktion ethnischer Identität und Erinnerung dienten. Gaben
galten zudem als ein wichtiges Medium der Diplomatie, wenn man damit Ver-
bündete gewinnen oder drohende militärische Gefahren abzuwenden versuchte
oder man damit Friedensschlüsse oder politisch relevante Ehen besiegeln wollte.
Auch Roms Politik war über die Jahrhunderte geprägt durch die Vergabe von Ge-
schenken und Tribute an die Barbaren, die zunächst als Gegner, aber später auch
als Söldner und Foederaten des Reiches in Erscheinung traten. Die römischen
Luxusobjekte prägten nachhaltig den Geschmack der fremden Eliten und führten
zu Erscheinungen, die in der Forschung als imitatio imperii diskutiert werden.
Die Quellen der Archäologie, ob Herrschaft ssitze und/oder ökonomische Zentren
oder Gräber mit prächtigen Edelmetallobjekten, erlauben in der Regel erst über
den Befundkontext einen Rückschluss auf die einstigen sozialen Verhältnisse. In
diesem Sinne werden in mehreren Beiträgen des Bandes die gesellschaft liche Rol-
le und der Einfl uss barbarischer Eliten in ihrem eigenen sozialen Umfeld unter-
sucht und zugleich die Frage nach der Art der Verbindungen gestellt, welche die
gentilen Spitzen zur Reichsadministration und zum römischen Heer unterhiel-
ten. Der römische Einfl uss, ob in Form von entwickelten Technologien, Bau- oder
Feinschmiedetechniken oder aber auch die Nutzung von Insignien wird anhand
mehrerer Beispiele deutlich: nördlich der Donau befi nden sich Herrschaft szen-
tren, die nach provinzialrömischem Vorbild errichtet wurden, Keramik- und
Metallobjekte zeugen ebenso von römischen Formen wie Ornamente und an-
gewendete Techniken. Goldene Zwiebelknopffi bel und Prachtgürtel weisen auf
den militärischen Rang ihrer Träger im römischen Dienst hin. Nicht zuletzt sind
Münzen aus Edelmetall wichtiges Quellenmaterial im Rahmen der gegeben Fra-
gestellung und können nach ihrer Verbreitung und Wertigkeit in den jeweiligen
regionalen und zeitlichen Rahmenbedingungen befragt werden. Die Analyse der
herstellungstechnischen und ornamentalen Merkmale von Einzelobjekten bzw.
Fundgruppen können schließlich helfen, den Austausch von Edelsteinen, Gold
und Prestigeobjekten zu rekonstruieren und die Rolle der Handwerker und des
handwerklichen know-how zu erschließen. Die vorgelegten Aufsätze betonen
schließlich, dass nicht allein Goldfunde als Demonstration von Macht gesehen
werden dürfen. Auch Lage und Ausbauformen von Herrschaft ssitzen und zentra-
len Orten können als Ausdruck gesellschaft lichen Ranges angesehen werden und
einen indirekten Hinweis auf die ökonomischen Möglichkeiten, auf den Einfl uss
und die weitreichenden Kontakte ihrer einstigen Bewohner bieten.
Die Aufsätze des Sammelbandes zeigen deutlich, dass sich die Quellen aus dem
mittleren Don auraum besonderes gut zur Bearbeitung der gestellten Frage nach
dem Verhältnis von Edelmetall und Herrschaft eignen. Die schnelllebigen po-
litischen und sozialen Umwälzungen des ersten nachchristlichen Jahrtausends
fanden hier ihren Niederschlag in Form von reichen Bestattungen und Hortfun-
den, wie die im Buch behandelten Beispiele aus Mušov, Zohor, Gáva, Untersie-
Vorwort
11
benbrunn, Žuraň, Hauskirchen, Mikulčice oder Rakamaz zeigen, um nur wenige
exemplarisch zu nennen. Auch einer der größten spätrömischen Silberfunde, der
sogenannte Seuso-Schatz, dürft e ebenso aus dem Karpatenbecken stammen wie
die goldenen Gefäße des spätawarenzeitlichen Fundkomplexes von Nagyszent-
miklós. Die neuen Ergebnisse eines Wiener Forschungsteams zu diesem Ensem-
ble wurden während der Tagung von Birgit Bühler und Viktor Freiberger vorge-
stellt, werden aber in Form einer Monographie an anderer Stelle publiziert.
Die Ausrichtung der Tagung wurde durch die großzügige fi nanzielle Unterstüt-
zung der Prähistorischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wis-
senschaft en, des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien, der
Slowakischen Akademie der Wissenschaft en und der Tschechischen Akademie
der Wissenschaft en sowie des Geisteswissenschaft lichen Zentrums Geschichte
und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig fi nanziert, wofür wir im
Namen der Organisation an dieser Stelle danken möchten.
Einen Dank möchten wir auch den Kolleginnen und Kollegen aussprechen, die
sich an der mühsamen Arbeit der Redaktion beteiligten, an Eva-Maria Tepest,
Lisa Goldmann und Hans Geisler für die Bearbeitung der deutschen Aufsätze
und an Daniela Hofmann für die Korrektur der englischen Beiträge.
Unser Dank gilt nicht zuletzt allen Kolleginnen und Kollegen, die im Rahmen
der Tagung ihre Ergebnisse präsentierten im vorliegenden Band zur Diskussion
stellen. Wir erinnern uns gern an die entspannte und arbeitsreiche Atmosphä-
re in Tengelic und hoff en, unsere Gespräche über „Macht des Goldes, Gold der
Macht“ künft ig fortsetzen zu können.
Leipzig, April 2013
Orsolya Heinrich-Tamáska und Matthias Hardt
Vorwort
Inhalt
Grußwort ...........................................................................................................................................................5
Vorwort .............................................................................................................................................................9
Jiří Militký und Maciej Karwowski Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und
archäologische Überlieferung .................................................................................................................17
Th omas Fischer Römische Militärgürtel aus Edelmetall .................................................................................................33
Miroslava Daňová Römischer Goldschmuck aus Gerulata und seiner Umgebung .........................................................47
Zsolt Visy Geschichtliche Probleme des Seuso-Schatzes .......................................................................................55
Alois Stuppner Völkerwanderungszeitliche Herrschaft szentren und spätrömische Militärarchitektur am
Beispiel des Oberleiserberges ..................................................................................................................63
Vladimír Varsik und Titus Kolník Cífer-Pác – Neue Erkenntnisse zur spätantiken quadischen Elitenresidenz ...................................71
Kristian Elschek Zohor – Ein neues Fürstengrab der „Lübsow- Gruppe“ und Brandgräber mit Edelmetallbeigaben aus Zohor (Westslowakei) ...................................................................................91
Ján Rajtár Das Gold bei den Quaden .................................................................................................................... 125
Jan Schuster Byrsted – Lübsow – Mušov: Der Gebrauch von Edelmetall in germanischen
Fürstengräbern der älteren Römischen Kaiserzeit ............................................................................ 151
Dieter Quast Ein kleiner Goldhort der jüngeren römischen Kaiserzeit aus Černivci (ehem. Czernowitz/
Cernăuţi) in der westlichen Ukraine nebst einigen Anmerkungen zu goldenen Kolbenarmringen ............................................................................................................ 171
Péter Prohászka Die jungkaiserzeitliche Goldfi bel aus Oláhpián (Pianu, Rumänien) ............................................. 187
Eszter Istvánovits and Valéria Kulcsár Th e “upper class” of Sarmatian society in the Carpathian Basin .................................................... 195
David Zs. Schwarcz Buntmetallverarbeitung in der sarmatischen Siedlung in Tiszaföldvár-Téglagyár (Ungarn)– Fragen zum Beginn der sarmatischen Buntmetallverarbeitung im Karpatenbecken .................. 211
Zsófi a Masek Die kulturellen Beziehungen der hunnenzeitlichen Eliten im östlichen Mitteldonaugebiet
am Beispiel der einglättverzierten Drehscheibenkeramik ............................................................... 229
14
Eszter Horváth, Zsolt Bendő and Zoltán May
One hundred years later... Characteristics of materials technology and workshop
affi nities of the polychrome metalwork from Gáva (North-East Hungary) .................................. 251
Eduard Droberjar
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen ................................................................................ 281
Jaroslav Tejral
Anonyme Herrscher des 5. Jahrhunderts nördlich der Donau und ihre Selbstdarstellung
auf dem Weg ins Jenseits ...................................................................................................................... 295
Zuzana Loskotová
Lombard burial grounds and graves of social elites north of the Middle Danube in
the light of recent research ................................................................................................................... 321
Tivadar Vida
Spätantike Buntmetallgefäße im langobardenzeitlichen Pannonien ............................................. 339
Zsófi a Rácz
Sind Goldschmiede in den „Goldschmiedegräbern“ der Awarenzeit bestattet? .......................... 361
Orsolya Heinrich-Tamáska
Tierornamentik auf Gold und Silber – Zeichen von Herrschaft und Identität? ........................... 381
Pavel Kouřil und Lumír Poláček
Goldfunde von Mikulčice – Probleme und Perspektiven ................................................................ 407
Karol Pieta
Bojná – ein frühmittelalterliches Machtzentrum in Reichweite von Gold- und
Eisenrevieren .......................................................................................................................................... 423
Elisabeth Nowotny
Repräsentation zwischen Karolingerreich und Großmähren. Das Beispiel des
Gräberfeldes von Th unau am Kamp, Obere Holzwiese ................................................................... 439
Erwin Gáll
Th e Question of Centres of Power in the light of 10th Century Necropoles in the
Transylvanian Basin – Th e case of the Cluj necropoles ................................................................... 461
Károly Mesterházy
Das Gold der landnehmenden Ungarn (10. Jh.) ............................................................................... 483
Undine Ott
Die Repräsentation und Legitimation von Herrschaft im hochmittelalterlichen
Karpaten- und Tarimbecken. Indizien aus arpadischen und qarakhanidischen
Konversionserzählungen ...................................................................................................................... 499
Matthias Hardt
Gold, Prestige, Herrschaft : Warum der Schatz den König macht .................................................. 525
Bildnachweis ................................................................................................................................................ 535
Autoren ......................................................................................................................................................... 541
17
Laténezeitliche Goldobjekte
– eine Einführung
Die Fragen, die mit der Gewinnung, dem Ver-
trieb und der Verarbeitung von Edelmetallen
durch die antiken Kelten sowie mit der Rolle der
aus diesen Metallen hergestellten Gegenstände
in der Gemeinschaft der Latènekultur verbun-
den sind, bedürfen immer noch fundierter Stu-
dien. In einer stark hierarchischen keltischen
Gesellschaft in der frühen Latènezeit spielten
die aus Gold hergestellten Schmucksachen sowie
die weniger zahlreichen Schmuckstücke aus Sil-
ber zweifellos eine wichtige Rolle1. Dies spiegelt
sich deutlich in den reich ausgestatteten soge-
nannten Fürstengräbern am Anfang der frühen
Latènezeit2 wieder. Diese Bestattungen kommen
ausschließlich in Gebieten vor, in denen sich
die Latènekultur herausbildete. Die aus diesen
Gräbern stammenden Gegenstände wurden aus
Gold hergestellt und repräsentieren hauptsäch-
lich den sogenannten frühen Stil der keltischen
Kunst3. Es handelt sich sowohl um massive gol-
dene Schmucksachen, wie Hals- und Armringe,
als auch um goldene Gefäße oder Zierbleche und
Goldaufl agen. Trotz gewisser gemeinsamer stili-
stischer Eigenschaft en weisen diese Gegenstände
deutliche individuelle Züge auf und vermitteln
den Eindruck, dass sie auf Bestellung einzeln
gefertigt wurden. Die Produkte stammen aus
Werkstätten mit hochspezialisierten Techniken,
die höchstwahrscheinlich aus dem Süden über-
nommen wurden4.
Aus Gold wurden auch manche Gegenstände der
jüngeren Periode der frühen Latènezeit, als der
sogenannte Waldalgesheimstil in der keltischen
Kunst5 dominierte, hergestellt. Dies betrifft vor
allem verzierte Arm- und Halsringe, die in vielen
Teilen Europas, die von den frühen keltischen
Migrationen erfasst wurden, anzutreff en sind.
Es sind auch Funde darunter, die keinen deut-
lichen Funeralkontext aufweisen, und die teils
mit Hortfunden in Verbindung gebracht wer-
den können6. In dieser Zeit kommen auf dem
ganzen Gebiet der Latènekultur zahlreich klei-
ne Gegenstände aus Gold in den Inventaren der
fl achen keltischen Gräber vor – vor allem Fin-
1 Ch. Eluère, Das Gold der Kelten (München 1987) 127–162; Dies., Th e Celts and Th eir Gold. Origins,
Production and Social Role. In: S. Moscati (Hrsg.), Th e Celts (Milano 1991) 349–355; A. Furger/F. Müller,
Gold der Helvetier – Keltische Kostbarkeiten aus der Schweiz (Zürich 1991); G. Lehrberger u. a. (Hrsg.), Das
prähistorische Gold in Bayern, Böhmen und Mähren. Herkunft – Technologie – Funde. Pam. Arch., Suppl. 7,
Textband, Kataloge/Tafeln (Prag 1997).2 Eluère 1987 (Anm. 1) 127 f.3 P. Jacobsthal, Early Celtic Art (Oxford 1944) 67–92, 161–163.4 B. Cunliffe, Th e Ancient Celts (Oxford 1997) 63–67.5 Jacobsthal 1944 (Anm. 3) 92–95, 161–163.6 W. Adler, Der Halsring von Männern und Göttern. Schrift quellen, bildliche Darstellungen und
Halsringfunde aus West-, Mittel- und Nordeuropa zwischen Hallstatt- und Völkerwanderungszeit.
Saarbrücker Beitr. zur Altertumskunde 78 (Bonn 2003) 254 f.
Jiří Militký und Maciej Karwowski
Gold und Silber bei den Boiern und
ihren südöstlichen Nachbarn
– numismatische und archäologische Überlieferung
18
7 Eluère 1987 (Anm. 1) 154 –156; J. Waldhauser, Die Goldfi ngerringe von Münsingen-Rain und ihre
Vergleichsstücke aus Flachgräberfeldern im Gebiet zwischen dem schweizerischen Mittelland und dem
Karpatenbecken. Schr. d. Bernischen Hist. Mus. 2 (Bern 1998).8 Eluère 1987 (Anm. 1) 140 Abb. 98.9 Eluère 1987 (Anm. 1) 136–146, Abb. 96 f., 99 f.10 Jacobsthal 1944 (Anm. 3) 97–103, 161 f.11 Eluère 1987 (Anm. 1) 187 Abb. 138; R. and V. Magaw, Celtic Art – From its Beginnings to the Book of
Kells (London 2001) 147 Abb. 231.12 Eluère 1987 (Anm. 1) 176 f., Abb. 124–125, 129–131; Magaw 2001 (Anm. 11) 147 Abb. 230.13 Jacobsthal 1944 (Anm. 3) 97 f.; Cunliffe 1997 (Anm. 4) 87 f.; Magaw 2001 (Anm. 11) 144.14 Eluère 1991 (Anm. 1) 354 f.15 F. Maier, Das Kultbäumchen von Manching. Ein Zeugnis hellenistischer und keltischer
Goldschmiedekunst aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Germania 68 (1990) 129–165.16 Z. B. D. Vitali, Th e Celts in Italy. In: Moscati 1991 (Anm. 1) 224; J. Waldhauser, Zlatá lžičkovitá spona
z oppida Stradonice (A gold spoon fi bula from the oppidum at Stradonice). Arch. ve středních Čechách 7,1,
2003, 257–260; M. Poux u. a., Paire de fi bules en or du Ier siècle av. J.-C. Autour d’ une découverte de
l’ oppidum de Corent (Puy-de-Dôme). Gallia 64, 2007, 191–225.17 A. Furger-Gunti, Der Goldfund von „Saint-Louis“ bei Basel und ähnliche keltische Schatzfunde.
Zeitschr. Schweizer. Arch. u. Kunstgesch. 39, 1982, 1–47; Chr. Eluère, Goldringe mit Eisenkern der jüngeren
Latènezeit. In: P. Eichhorn u. a., Studien zum Silberring von Trichtingen. Fundber. Baden-Württemberg 12
(Stuttgart 1987) 241–250; J. Göbel et al., Der spätkeltische Goldschatz von Niederzier. Bonner Jahrb. 191,
1991, 27–84; Adler 2003 (Anm. 6) 255–270.18 F. Kaul, Th e Gundestrup Cauldron. In: Moscati 1991 (Anm. 1) 538 f.; Th. Hoppe, Eine Gabe an die
Götter? Die Silberringe aus Trichtingen, 350–100 v. Chr. In: F. Müller, Kunst der Kelten. 700 v. Chr.–700
n. Chr. (Stuttgart 2009) 222 f.
gerringe mit einer einfachen Verzierung7. Eine
Ausnahme bilden goldene „Sonderfunde“, z. B.
ein Miniaturboot aus dem Grab in Hallein8, oder
größere Gegenstände, die aus verschiedenen
Materialien hergestellt und mit einem goldenen
Zierblech überzogen wurden9. Goldene Gefäße
sind hingegen nicht überliefert; ein Umstand,
der auch bei Befunden aus den späteren Phasen
der Latènezeit zu beobachten ist.
In der Blütezeit des sogenannten plastischen
Stils10, der in die Wende zwischen früher und
mittlerer Latènezeit fällt, spielt Gold – als Roh-
stoff zur Herstellung von großen Schmucksa-
chen – keine bedeutende Rolle mehr. In den
östlichen Gebieten der Latènekultur, wo die
Entwicklung des plastischen Stils eine besondere
Bedeutung hatte, sind die goldenen, in diesem
Stil hergestellten Gegenstände kaum bekannt.
Eine Ausnahme bildet der Halsring aus Gajić in
Ostkroatien, der jedoch in einer Technik herge-
stellt wurde, die Analogien im fernen Westen
fi ndet11. Übereinstimmend gefertigte Halsrin-
ge, darunter auch Exemplare aus Gold, sind aus
Südfrankreich, also aus den Peripheriegebieten
des plastischen Stils, bekannt12. Sowohl die Ver-
bindungen als auch die gegenseitigen Einfl üsse
zwischen den Funden aus Gajić und denen aus
Südfrankreich werden intensiv diskutiert13.
Mit dem Anfang und der Entwicklung des kel-
tischen Münzwesens erlangte Gold wieder eine
bedeutende Rolle. In der Mittel- und Spätlatène-
zeit sind Finger- und Armringe aus Gold, klei-
ne Schmucksachen wie Anhänger und Perlen14
sowie Sonderfunde wie das Kultbäumchen aus
Manching15 wieder anzutreff en. Diese Gegen-
stände knüpfen stilistisch an die früheren Zeiten
an oder weisen entsprechende Einfl üsse ande-
rer Kulturen auf. Einzigartig sind die spätkelti-
schen Goldfi beln16 oder die häufi g im Kontext
von Münzhortfunden entdeckten Halsringe mit
stabförmigen oder aus Goldblech geformten Bü-
geln, die in den westlichen und nördlichen Re-
gionen der keltischen Welt vorkommen17.
Silber spielte in der keltischen Kunst nie eine so
bedeutende Rolle wie Gold, trotz einiger spek-
takulärer Funde, deren Herkunft und kulturel-
ler Kontext für andauernde Debatten sorgen18.
Häufi ger treten kleine silberne Schmucksachen
Jiří Militký und Maciej Karwowski
19
auf, vor allem Finger- und Armringe sowie –
weniger zahlreich – Fibeln. Sie stammen aus den
frühlatènezeitlichen Gräbern und seltener aus
Siedlungen, darunter auch aus spätlatènezeitli-
chen Oppida19.
Das boische Münzwesen
Der vorliegende kurze Beitrag konzentriert sich
ausschließlich auf diejenigen Gebiete, die in der
mittleren und späten Latènezeit von den kelti-
schen Boiern besetzt waren. Die Zone des soge-
nannten boischen Münzwesens entspricht dem
geographischen Umfang des Untersuchungsrau-
mes (Abb. 1). Aus numismatischer Sicht handelt
es sich um eine „goldene“ Zone, da hier Gold-
münzen konzentriert vorkommen. Angesicht
der Tatsache, dass die Boier vom Beginn ihres
Münzwesens an auch Silbermünzen geprägt ha-
ben, sollte man jedoch von einer bimetallischen
Zone sprechen. Das Gebiet des boischen Münz-
wesens umfasst das heutige Böhmen, Mähren,
das nordöstliche Österreich, die südwestliche
Slowakei und einige Teile Südpolens.
Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und archäologische Überlieferung
19 Vgl. z. B. W. Krämer, Silberne Fibelpaare aus dem letzten vorchristlichen Jahrhundert. Germania 49,
1971, 111–132; F. Müller, Latènezeit: Die Welt gerät in Bewegung. In: A. Furger/F. Müller (Hrsg.), Gold der
Helvetier – Keltische Kostbarkeiten aus der Schweiz (Zürich 1991) 83 Taf. 24; G. Bergonzi, La Tène Gold and
Silver in Italy. A Review of the Archaeological Evidence. In: G. Morteani/J. P. Northover (Hrsg.), Prehistoric
Gold in Europe: Mines, Metallurgy and Manufacture. Proceedings of the NATO Advanced Research
Workshop on Prehistoric Gold in Europe, Seeon, Germany. NATO ASI Ser. E, Applied Scien. 280 (Dordrecht,
Boston, London 1995) 561–576; G. Grabher, Der Lauteracher Schatzfund. In: L. Zemmer-Plank (Hrsg.), Kult
der Vorzeit in den Alpen: Opfergaben, Opferplätze, Opferbrauchtum (Bozen 2002) 563–566; J. Waldhauser,
Das Silber der Kelten in Böhmen. In: Th . Stöllner u. a. (Hrsg.), Man and Mining – Mensch und Bergbau. Stud.
in Honour of Gerd Weisgerber on occasion of his 65th Birthday (Bochum 2003) 503–512; V. Dautova/
D. Ruševljan/M. Jevtić, Silver Jewellery of Hellenistic and Celtic Type from Hrtkovci in Srem. Starinar 56,
2006, 291–307.
Abb. 1 Verbreitung des sogenannten boischen Münzwesens in Mitteleuropa mit Kennzeichnung der wichtigeren,
im Text besprochenen Fundstellen: 1 Bratislava; 2 Carnuntum; 3 České Lhotice; 4 Hostýn; 5 Leskovice; 6 Nechanice;
7 Němčice; 8 Netolice; 9 Nowa Cerekwia; 10 Oberleiserberg; 11 Podmokly; 12 Roseldorf; 13 Staré Hradisko; 14 Starý Kolín;
15 Stradonice; 16 Trenčianske Bohuslavice; 17 Třísov; 18 Závist; 19 Žehuň.
20
20 J. Waldhauser, Das keltische Gold aus „Boiohaemum“. Einführung in die Problematik der
Goldgewinnung, -verarbeitung und -benützung während der Stufen HZ bis LTZ D1 in Böhmen. Zeitschr.
Schweizer Arch. u. Kunstgesch. 48,1, 1991, 12–37; Ders., Goldbergbau und Goldseifengewinnung in Böhmen
von den Anfängen bis zur Zeit der Völkerwanderung (5. Jahrhundert n. Chr.). In: H. Wolf (Hrsg.), Gold im
Herzen Europas. Gewinnung, Bearbeitung, Verwendung. Schrift enreihe des Bergbau- und Industriemuseums
Ostbeiern 34 (Kümmersbruck 1996) 67–71.21 K. Pieta, Keltské osídlenie Slovenska – Mladšia doba laténska (Celtic settlement in Slovakia – Young La
Tène Period). Arch. Slovaca Monogr. Stud. 11 (Nitra 2008) 154.22 R. Paulsen, Die Münzprägungen der Boier mit Berücksichtigung der vorboiischen Prägungen (Leipzig,
Wien 1933) Taf. 1.23 G. Dembski, Zu den Fundmünzen aus dem keltischen Oppidum bei Roseldorf. Das Waldviertel 47, 1998,
109–113; Ders., Eigenprägung und Fremdgeld. Die Fundmünzen aus Roseldorf. In: V. Holzer, Roseldorf.
Interdisziplinäre Forschungen zur größten keltischen Zentralisierung Österreichs. Schrift enr. der Forsch. im
Verbund 102, 2009, 87–101.24 M. Čižmář/E. Kolníková, Němčice – obchodní a industriální centrum doby laténské na Moravě
(Němčice – a La Tène trading and industrial centre in Moravia). Arch. Rozhledy 58, 2006, 261–283; E. Kol-
níková, Význam mincí z moravského laténského centra Němčice nad Hanou pre keltskú numizmatiku
(Importance of coins from the Moravian late Iron Age centre Němčice nad Hanou for the Celtic
numismatics). Num. Sborník 21, 2006, 3–56; M. Čižmář/E. Kolníková/H.-Chr. Noeske, Němčice-
Víceměřice – Ein neues Handels- und Industriezentrum der Latènezeit in Mähren. Germania 86, 2008,
655–700; E. Kolníková, Němčice. Ein Macht-, Industrie- und Handelszentrum der Latènezeit in Mähren und
Siedlungen an ihrem Rande. Kommentierter Fundkatalog – Münzen (Brno 2012).25 M. Rudnicki, Die keltischen Münzen in Polen (Wetteren 2012 im Druck); Ders., Pieniądz celtycki na
Śląsku. In: M. Waller (Hrsg.), Pieniądz i banki na Śląsku. Studia nad dziejami Pieniądza i Bankowości w Polsce
2 (Poznań 2012 im Druck).26 Kolníková 2006 (Anm. 24) Abb. 4,5–11.
Die mitteleuropäischen Boier bewohnten dieje-
nigen Gebiete, auf denen Gold als Rohstoff gut
zugänglich war. Eine besondere Rolle bei der
Gewinnung spielte das Böhmische Becken mit
einem reichen Goldvorkommen, das hier auch
weiterverarbeitet wurde20. In den bergigen Tei-
len der Slowakei könnte das Goldauswaschen
während der Lat ènezeit auch eine Rolle gespielt
haben21.
Münzwesen der Mittellatènezeit
Die Anfänge des Münzwesens reichen bei den
Boiern bis ca. in die Mitte des 3. Jahrhunderts v.
Chr. zurück. Bei den ältesten Stücken handelte
es sich um goldene Nachahmungen der Statere
von Alexander III. – den sogenannten Typ Nike
(Abb. 2a)22. Ein großer Aufschwung des Münz-
wesens ist für die Mittellatènezeit, d. h. den Zeit-
raum ab der zweiten Hälft e des 3. Jahrhunderts
v. Chr., belegt. Entlang der Bernsteinstraße, die
die boischen Gebiete durchquerte und die Ad-
riaküste mit der Ostsee verband, entstanden da-
mals umfassende Handels- und Produktionszen-
tren in Roseldorf (Niederösterreich)23, Němčice
(Mähren)24 und Nowa Cerekwia (Oberschlesi-
en)25.
Alle genannten Lokalitäten sind durch eine iden-
tische Münzproduktion, die anhand der Samm-
lung aus Němčice am besten dokumentiert ist,
verbunden. Die Goldmünzen sind durch vier
Nominale vertreten: ein Stater26, ein 1/3-Stat-
Jiří Militký und Maciej Karwowski
Abb. 2 a Starý Bydžov: Stater vom Typ Nike, eine Nach-
ahmung der Prägung Alexanders des Großen; b Kopidlno:
1/3-Stater vom Typ Athena-Alkis.
a
b
0 1 cm
21
er27, ein 1/8-Stater28 und ein 1/24-Stater29. Das
identische Reversbild hat der Gruppe den Na-
men „Athena-Alkis“ eingebracht (Abb. 2b)30.
Die Münzen wurden bis zum zweiten Drittel des
2. Jahrhunderts v. Chr. geprägt, das Münzbild
allmählich barbarisiert.
Die Produktion von Silbermünzen in der Vor-
Oppidazeit lässt sich in zwei Horizonte unter-
teilen. In die ältere Phase fällt die Gruppe von
Tetradrachmen und Obolen mit einem Pferde-
motiv auf der Reversseite, ergänzt mit Symbolen
in Gestalt einer Lyra oder Rosette. Diese Münz-
funde sind in der Siedlung von Němčice sehr
gut dokumentiert31. Sie können aber aus ande-
ren Gebieten der Boier stammen – im Falle der
Tetradrachmen vor allem aus der südwestlichen
Slowakei32. Die spätere Produktionsphase der
Silbernominale repräsentieren die Obolen vom
Typ Roseldorf/Němčice I und II. Die Münzen
weisen auf der Aversseite einen glatten Buckel
und auf der Reversseite ein Pferdebild auf, beim
Typ I rechts33 und beim Typ II links (Abb. 3)34
orientiert. Diese kleinen Silbermünzen ge-
brauchte man im Lokalhandel.
Im Kontext des gesamten Korridors der Bern-
steinstraße ist es off ensichtlich, dass keine loka-
len Gold- und Silbervorkommen vorauszusetzen
sind. Ihr Vorhandensein ist daher einzig durch
den Handel zu erklären – im Falle des Goldes ist
eine böhmische Herkunft zu erwägen, der Ur-
sprung des Silbers gilt bisher als unbekannt.
Die Erkenntnisse über das Münzwesen in Böh-
men zwischen der Mitte des dritten und dem
zweiten Drittel des 2. Jahrhunderts v. Chr. sind
bislang unzureichend. Es ist nicht bekannt, ob
hier auch goldene Emissionen vom Typ Athe-
na-Alkis geprägt wurden. Mit Sicherheit ist in
dieser Region aber der Ursprung der Emissio-
Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und archäologische Überlieferung
27 Kolníková 2006 (Anm. 24) Abb. 7,1–7.28 Ebd., Abb. 7,8–23.29 Ebd., Abb. 7,24–40.30 Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 3–7.31 Kolníková 2006 (Anm. 24) Abb. 12,1–6; Dies. 2012 (Anm. 24) Nr. 169–237.32 E. Kolníková, Keltské mince s lýrovitým znakom na Slovensku (Keltische Münzen mit Leierzeichen aus
der Slowakei). Štud. Zvesti Arch. Ústavu 13/I, 1964, 195–203.33 Kolníková 2006 (Anm. 24) Abb. 12,7–10.34 Ebd., Abb. 12,11–20.
0 1 cm
Abb. 3 Němčice nad Hanou: Obol vom Typ Roseldorf/
Němčice II.
Abb. 4 a Peruc: Stater vom Typ Eber/Krieger; b Strado-
nice: Muscheltyp Stater; c Stradonice: 1/8-Stater vom Typ
Muschelreihe; d Osov: Stater vom Typ Rolltier.
a
b
0 1 cm
c
d
22
35 Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 9–12; K. Castelin, Die Goldprägung der Kelten in den böhmischen
Ländern (Graz 1965) 40–42; Kolníková 2006 (Anm. 24) 21–27; Z. Černý/E. Kolníková, Nový typ keltských
zlatých mincí – nález z Polkovic (Ein neuer Typ keltischen Münzen – der Fund aus Polkovice). Num. Listy
61,2, 2006, 49–55; J. Militký/N. Profantová, Nález keltské zlaté mince v raně středověkém hrobu v
Klecanech (okr. Praha-východ). (A Celtic gold coin found in the early medieval grave in Klecany [Prague-East
district]). Num. Sborník 22, 2007, 19–29.36 Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 9,169; 10,222–225; 11,244; D. F. Allen, Nový keltský čtvrtstatér z Prahy
(Ein neuer keltischer 1/4 Stater aus Prag). Num. Listy 22, 1967, 65–67.37 J. Militký, Mincovnictví v době laténské. In: N. Venclová (Hrsg.), Archeologie pravěkých Čech 7 – Doba
laténská (Praha 2008) 123 f.38 Unpubliziert.39 Kolníková 2012 (Anm. 24).40 Unveröff entlichte Materialien aus dem Archiv von Jiří Militký.41 Kolníková 2006 (Anm. 24) 33 Typ C.42 Militký 2008 (Anm. 37) 125.43 P. Radoměrský, Nálezy keltských mincí v Čechách, na Moravě a ve Slezsku. In: E. Nohejlová-Prátová
(Hrsg.), Nálezy mincí v Čechách, na Moravě a ve Slezsku 1 (Praha 1955) 54 f. Nr. 71.
nen der sogenannten Nebenreihen zu suchen35.
Diese Benennung gilt heutzutage als unzuläng-
lich; geeigneter wäre es, von lokalen böhmischen
Emissionen zu sprechen. Es handelt sich um
Münzen des gleichen Währungssystems wie die
Emission von Athena-Alkis und von Obolen des
Typs Roseldorf/Němčice, jedoch mit einer ab-
weichenden Ikonographie. Neben den Bildern,
die in der Gruppe Athena-Alkis überliefert sind,
kommen auch weitere spezifi sche Motive vor:
ein kniender Krieger, ein Eber/eine stehende
Gestalt (Abb. 4a), ein Pferd, ein Greif, eine Swa-
stika, ein abstraktes symmetrisches Motiv sowie
verschieden geformte Menschenköpfe. Bei man-
chen Gruppen kann die Produktion von 1/4-36
statt 1/3-Stateren belegt werden. Aus gestalteri-
scher Sicht stellen diese Münzen den Gipfel der
mitteleuropäischen keltischen Münzkunst dar.
Es gilt als wahrscheinlich, dass es sich um lokale
Währungssysteme handelt, die mehrheitlich in
böhmischem Kontext entstanden. Die meisten
können mit Sicherheit in die Zeit zwischen der
Mitte des 3. und der Mitte des 2. Jahrhunderts
v. Chr. datiert werden37.
Die Entdeckung einer großen Siedlung in Žehuň
bei Kolín in Mittelböhmen ist für die boische
Numismatik von entscheidender Bedeutung. Die
Fundstelle liegt unter dem heutigen Wasserspie-
gel und wurde bislang nur mithilfe von Metallde-
tektoren erforscht38. Es handelt sich um die erste
Zentralsiedlung in Böhmen, in der ein Geldum-
lauf in der Mittellatènezeit belegt werden kann.
Bislang wurden mehr als 90 Münzen geborgen,
wobei der Horizont der Vor-Oppidazeit etwa die
Hälft e der Funde darstellt. Die Goldmünzen aus
der Gruppe Athena-Alkis, ein Obolus mit einem
Stern und die Emission Roseldorf/Němčice II
gelten eher als Importstücke aus dem Korridor
der Bernsteinstraße39. Von großer Bedeutung ist,
dass auch der Umlauf von Goldmünzen der Ne-
benreihen belegt und eine direkte Verbindung
einiger neuer böhmischer Obolen zu den Emis-
sionen der Nebenreihen nachgewiesen werden
konnte40. Es konnten drei Varianten der Obolen
vom Typ Horoměřice-Dřemčice ermittelt und
defi niert werden41. Goldbarren deuten überdies
auf eine lokale Prägung hin.
Die Siedlung in Žehuň eröff net neue Perspekti-
ven für die Erforschung der Münzproduktion in
Böhmen. Anscheinend entstanden hier Prägun-
gen von Nebenreihen und silbernen Obolen mit
einer lokalen Ikonographie, die auf böhmischem
Gebiet verbreitet waren. Aus der Mittellatène-
zeit sind aus Böhmen, Mähren und Schlesien
jedoch nur wenige Hortfunde bekannt, in de-
nen ausschließlich Goldmünzen vorkommen42.
Die kleineren Silbernominale wurden auf dem
Gebiet der Boier nicht thesauriert. Als Beispiel
ist das Depot aus Nechanice in Böhmen zu nen-
nen43, wo ausschließlich lokale böhmische Gold-
Jiří Militký und Maciej Karwowski
23
emissionen vertreten sind44. Die Identifi zierung
der Münzen der Nebenreihen als Hauptmünz-
produktion der Boier in der Mittellatènezeit
Böhmens modifi ziert die bisherigen numismati-
schen Vorstellungen grundlegend. Wie entlang
der Bernsteinstraße, wurden auch hier goldene
Nominale und kleine Silbermünzen geprägt.
Eine lokal-böhmische Herkunft des Goldes kann
angenommen werden; wie und aus welcher Re-
gion jedoch das Silber hierher gelangte, ist nicht
bekannt. Es zeichnet sich ab, dass in der Mit-
tellatènezeit die Produktion von Goldmünzen
auf das Territorium der Boier beschränkt blieb.
Weiter südlich und südöstlich wurden in der
gleichen Zeit ausschließlich Silbermünzen pro-
duziert, vor allem Tetradrachmen45.
Münzwesen der Oppidazeit
Die erste Hälft e des 2. Jahrhunderts v. Chr. war
im mitteleuropäischen Raum die Zeit eines be-
deutenden Wandels, es entstanden die ersten
stark befestigten Oppida. Das bedeutendste Zen-
trum der Münzherstellung und des Geldumlaufs
war in Böhmen das Oppidum Hradiště bei Stra-
donice in Böhmen46. Der von hier stammende
umfangreiche Hort mit etwa 200 bis 900 Gold-
münzen wurde im Jahre 1877 großteils einge-
schmolzen47. Als typische Nominale sind in dem
Gebiet Statere vom Muschel-Typ (Abb. 4b)48
und ihre Teileinheiten, 1/3- und 1/8-Statere
(Abb. 4c)49 vertreten, sowie Statere mit Rolltier
(Abb. 4d). In großer Anzahl wurden hier klei-
ne Münzen, Obolen vom Typ Stradonice (Abb.
5a)50, und auch vom Typ Stradonice/Karlstein51,
geprägt.
Ein sehr ähnliches Spektrum an lokalen Münz-
typen ist auch aus dem Oppidum Třísov in Süd-
Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und archäologische Überlieferung
44 Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 8,175; 11,227.45 R. Göbl, Ostkeltischer Typenatlas (Braunschweig 1973).46 J. L. Píč, Čechy na úsvitě dějin. Hradiště u Stradonic jako historické Marobudum. Starožitnosti Země
Česke 2,2 (Praha 1903); A. Rybová/P. Drda, Hradiště by Stradonice. Rebirth of a Celtic Oppidum (Praha
1994).47 Radoměrský 1955 (Anm. 43) 44–46 Nr. 27–29; J. Militký, Münzen. In: Z. Karasová/M. Schönfelder,
Die Funde aus dem Oppidum „Hradiště“ bei Stradonice (okr. Beroun, CZ) im Römisch-Germanischen
Zentralmuseum Mainz. Jahrb. RGZM 51, 2004, 219–242; Ders., Keltské a antické mince z oppida Hradiště
u Stradonic v bývalé fürstenberské sbírce na hradě Křivoklát a v Donaueschingen (Celtic and ancient coins
from the Hradiště oppidum by Stradonice in the former Fürstenberg collections at the Křivoklát castle and in
Donaueschingen). Num. Sborník 24 (2009) 2010, 27–64.48 Zum Typ: Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 12–19.49 Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 20–25.50 Ebd., Taf. 26, 565–577, 579–587; Militký 2010 (Anm. 49) Nr. 13–29.51 Militký 2010 (Anm. 47) Nr. 30–33.
a
0 1 cm
Abb. 5 a Stradonice: Obol vom Typ Stradonice;
b–c Oberleiserberg: Didrachmen vom Typ Oberleiserberg I;
d Fundort unbekannt: Hexadrachme vom Typ Biatec mit
dem Namen COVNOS.
b
c
d
24
52 J. Militký, Nálezy keltských a antických mincí v jižních Čechách. Zlatá Stezka 2, Sborník Prachatického
muzea 1995 (Prachatice 1995) 38, Nr. 12, 1–6. – Vgl. auch unveröff entlichte Materialien im Archiv von Jiří
Militký.53 Unveröff entlichte Materialien aus dem Archiv von Jiří Militký.54 E. Kolníková, Mince z keltského oppida Hostýn (Münzen aus dem keltischen Oppidum Hostýn). Pam.
Arch. 93, 2002, 272–277.55 J. Meduna, Das keltische Oppidum Staré Hradisko in Mähren. Germania 48, 1970a, 34–59; Ders., Staré
Hradisko II. Katalog der Funde aus den Museen in Brno (Brünn), Praha (Prag), Olomouc (Olmütz), Plumlov
und Prostějov. Fontes Arch. Moravice 5 (Brno 1970b); M. Čižmář, K mincovnictví na keltském oppidu Staré
Hradisko (Coinage at the oppidum of Staré Hradisko). Arch. Rozhledy 47, 1995, 614–618; Ders., Keltské
oppidum Staré Hradisko (Th e Celtic Oppidum Staré Hradisko). Arch. Pam. Střední Moravy 4 (Olomouc
2002).56 Militký 2008 (Anm. 37) 124.57 Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 7, 132 f.58 Ebd., Taf. 8, 161–172.59 Militký 2010 (Anm. 47) Nr. 35. – Vgl. auch unveröff entlichte Materialien aus dem Archiv von Jiří
Militký.60 Meduna 1970a (Anm. 57) Taf. 16,10; Čižmář 1995 (Anm. 55) Abb. 2,1.61 Zd. Nemeškalová-Jiroudková, Keltský poklad ze Starého Kolína (Praha 1998).62 Radoměrský 1955 (Anm. 43) 52 Nr. 59; Militký 1995 (Anm. 52) 35 f. Nr. 4.63 Radoměrský 1955 (Anm. 43) 59 f. Nr. 92; P. Arnold/K. Castelin, Münzen aus dem Fund von
Podmokly im Münzkabinett Dresden. Beitr. u. Ber. der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 1972–1975
(1975) 161–170.64 Radoměrský 1955 (Anm. 43) 44 f. Nr. 28.65 H.-J. Kellner/K. Castelin, Ein Fund keltischer Muschelstatere aus Westböhmen. Jahrb. Num. u.
Geldgesch. 23, 1973, 93–113.
böhmen bekannt. Die hiesige Kollektion reprä-
sentieren gegenwärtig 140 Münzen52. Auch hier
wurden Münzen geprägt, zumindest die lokalen
silbernen Obolen und vielleicht auch Goldno-
minale. Aus beiden genannten Lokalitäten sind
auch konkrete Belege des Münzwesens bekannt:
Tüpfelplatten, silberne Schrötlinge, goldene und
silberne Gussstücke und Fragmente von Silber-
barren53. Gerade letztere stellen einen der Belege
für Silberimport dar.
Auf mährischem Gebiet sind zwei Oppida be-
kannt, Hostýn54 und Staré Hradisko. Von Be-
deutung ist die Kollektion aus Staré Hradisko,
die mehr als 300 Münzen zählt55. Eine hohe
Konzentration an mittellatènezeitlichen Prä-
gungen schließt die Möglichkeit einer früheren
Besiedlung ein. Den Kern der Sammlung bilden
jedoch die Typen der Spätlatènezeit (Phase LT
D1). Als Standardprägungen der Boier sind hier
nur die muschelartigen Statere und ihre Teilein-
heiten anzuführen56. Ein Typ des 1/8-Staters57
und alle 1/24-Statere58 sind Lokalprägungen.
Interessant sind zudem kleine Silbermünzen.
Es handelt sich um spezifi sche silberne Obolen
verschiedenen Typs, die keine Entsprechung auf
anderen Oppida fi nden59. Der lokalen Münzher-
stellung der Boier kann auf Staré Hradisko am
besten nachgegangen werden. Obwohl die lokale
Münzproduktion spezifi sch ist, wurde hier das
bimetallische Nominalsystem der Boier akzep-
tiert. Von hier sind Silberschrötlinge, zahlreiche
Fragmente von Tüpfelplatten, aber auch ein Pro-
beabschlag aus Blei und vor allem zwei Münz-
prägestempel60 bekannt.
In die Oppidazeit datieren viele Münzhortfunde.
In Böhmen handelt es sich um die Funde von
Starý Kolín61, Leskovice62, Podmokly63, Strado-
nice64 und eine weitere Kollektion aus Westböh-
men65. Boische Goldmünzen kamen aber auch
in den Münzhorten außerhalb des böhmischen
Jiří Militký und Maciej Karwowski
25
Territoriums vor: in Bački Obrevac (SRB)66, Ná-
dasd/Rohrbach (H)67, Campiglia Marrittima-
San Vicenzo (I)68 sowie Manching69, Großbis-
sendorf70 und Gaggers71 (D).
Für das Verständnis der Produktion von Gold-
münzen durch die Boier sind die Befunde der
Oppida und der Höhensiedlungen im mittleren
Donauraum von großer Bedeutung. Ein wich-
tiges Zentrum auf diesem Gebiet ist der Oberlei-
serberg in Niederösterreich72, der intensiv in der
Phase LT D1 besiedelt war73. Von hier stammen
mehr als 150 keltische Münzen. Die goldenen
Exemplare werden durch sogenannte Muschel-
Statere und deren Teileinheiten repräsentiert74.
Bemerkenswert ist das Vorkommen eines
1/8-Staters mit einem T-Motiv auf der Revers-
seite75. Die lokale Produktion von Goldmünzen
ist hier nicht direkt belegt, gilt jedoch als wahr-
scheinlich. Silbermünzen wurden in dem Gebiet
in großer Anzahl geprägt: Obolen vom Typ Karl-
stein und lokale Prägungen vom Typ Oberleiser-
berg sowie je drei Typen von Didrachmen und
Drachmen (Abb. 5b–c)76. Gerade diese Münzen
bezeugen eindeutig Kontakte nach Südosten, in
eine Region, wo ausschließlich Silbermünzen
produziert wurden77.
Die Übersicht über die bedeutenden boischen
Oppida der späteren Latènezeit schließt mit
Bratislava in der Westslowakei. Die dortige
Münzproduktion der Boier würde den Rahmen
dieses Beitrages sprengen, soll aber an dieser
Stelle kurz erwähnt werden. Auch hier wurden
Gold-Statere und ihre Teileinheiten geprägt –
manche mit den Namen BIATEC und NON-
NOS78. In der Münzproduktion überwog jedoch
deutlich Silber: Hexadrachmen vom Typ Biatec
(Abb. 5d) mit den Namen AINORIX, BIATEC,
BUSSUMARUS, COBROVOMARUS, COISA,
Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und archäologische Überlieferung
66 R. Marić, Iz numizmatičke zbirke Narodnog muzeja. Zbornik Narod. Muz. Arch. (Beograd) 2, 1958–
1959 (1960) 191–224; K. Castelin, K nálezu českých duhovek v Jugoslávii. Num. Listy 24, 1969, 97–100;
Ders., Bemerkungen zum Schatzfund von Bački Obrovac 1956. In: V. Kondić (Hrsg.), Frappe et ateliers
monétaire dans ľantiquité et Moyen age. Actes du Symposium réuni du 30 janvier au 1er février 1975 dans le
Musée National de Belgrade (Belgrade 1976) 19–25.67 Paulsen 1933 (Anm. 22) 115 f.68 Zd. Nemeškalová-Jiroudková, Keltské zlaté mince z českých zemí ve střední Itálii (Keltische
Goldprägungen aus böhmisches Münzstätten in Mittelitalien). Pam. Arch. 66, 1975, 383–416.69 B. Ziegaus, Der Goldfund. In: S. Sievers, Vorbericht über die Ausgrabungen 1998–1999 im Oppidum von
Manching. Germania 78, 2000, 378–382.70 Ders., Der Münzfund von Großbissendorf. Eine numismatische Untersuchung zu den spätkeltischen
Goldprägungen in Südbayern (München 1995) Nr. 340–381.71 H.-J. Kellner, Die Münzfunde von Manching und die keltischen Fundmünzen aus Südbayern. Die
Ausgrabungen in Manching 12 (Stuttgart 1990) 171–175 Nr. 1968–1977.72 A. Stuppner, Rund um den Oberleiserberg (Ernstbrunn 2005); M. Karwowski, A Celtic Hilltop
Settlement on Oberleiserberg in Lower Austria. Światowit, Suppl. Ser. B, Barbaricum 8 (Warszawa 2009)
115–131.73 J. Militký, Die keltischen Münzen vom Oberleiserberg (Niederösterreich). In: N. Holmes (Hrsg.),
Proceedings of the XIVth International Numismatic Congress Glasgow 2009 (Glasgow 2011) 1198–1206.74 Militký 2011 (Anm. 73) 1198 f., Abb. 1,3–5.75 Ebd., Abb. 1,6.76 K. Castelin, Spätkeltische „Didrachmen“ in Noricum und im Karpatenbecken. Schweizer Münzbl. 22,
1972, 42–50; R. Göbl, Neues zur post-norischen Keltenprägung. Litterae Num. Vindobonenses 2 (Wien
1983) 181–185; Ders., Suppl. Celtica 1, Litterae Numismaticae Vindobonenses 3 (Wien 1987) 247–252;
M. Karwowski/J. Militký, Th e Oberleiserberg Types in the Context of Taurisci Infl uences. In: M. Guštin/
M. Jevtić (Hrsg.), Th e Eastern Celts. Th e Communities between the Alps and the Black Sea (Koper, Beograd
2011) 131–136.77 Militký 2011 (Anm. 73) 1200 f.78 Paulsen 1933 (Anm. 22) Taf. 29; M. Musilová/E. Kolníková, Bratislavský hrad odkrýva tajomstvá
Keltov. Historická Rev. 20, 2009, 58–61.
26
79 V. Ondrouch, Keltské mince typu Biatec z Bratislavy. Poklad veľkých strieborných mincí z roku
1942 (Bratislava 1958); E. Kolníková, Bratislavské keltské mince (Bratislava 1991); R. Göbl, Die
Hexadrachmenprägung der Groß-Boier. Ablauf, Chronologie und historische Relevanz für Noricum und
Nachbargebiete (Wien 1994).80 Vgl. zu dieser Problematik: B. Ziegaus, Kelten-Geld. Münzen der Kelten und angrenzender
nichtgriechischer Völkerschaft en – Sammlung Christian Flesche (München 2010) 189–197.81 K. Willvonseder, Neue Latènefunde aus Niederösterreich. Germania 16, 1932, 247 Abb. 2; Waldhauser
1991 (Anm. 20) 30 Abb. 6,6; Ders. 1998 (Anm. 7) 116–118, Abb. 2,24–29, 32–35; Lehrberger u. a. 1997
(Anm. 1) 283, Taf. 47,817; P. C. Ramsl, Das eisenzeitliche Gräberfeld von Pottenbrunn. Forschungsansätze
zu wirtschaft lichen Grundlagen und sozialen Strukturen der latènezeitlichen Bevölkerung des Traisentales,
Niederösterreich. Fundber. Österr., Materialh. A 11 (Wien 2002) 53 Taf. 73,7; Ders., Das latènezeitliche
Gräberfeld von Mannersdorf am Leithagebirge, Flur Reinthal Süd, Niederösterreich. Mitt. Prähist. Komm.
Österr. Akad. 74 (Wien 2011) 107–109 Taf. 45,17, 50, 20a–b, Taf. 55,3a, 98,2.82 Waldhauser 1991 (Anm. 20) 30 Abb. 6,5; Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 284 Taf. 47,822; J. Bujna,
Der goldene Torques von Hrkovce bei Šahy (Bez. Levice), Südslowakei. Slovenská Num. 18, 2007, 41–57;
Pieta 2008 (Anm. 21) 287 Abb. 130,8; Ramsl 2011 (Anm. 81) 117–119 Taf. 98,1, 127,7–8; R. Magaw/
V. Magaw, Th e goldbracelets from grave 115 (no. 7, 8). In: Ramsl 2011 (Anm. 81) 120–123.83 Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 285 Taf. 47,868; Ramsl 2011 (Anm. 81) 138 Taf. 55,11.84 F. Wimmer, Neue La Tène-Funde aus Schwadorf in Niederösterreich. Wiener Prähist. Zeitschr. 18 (Wien
1931) 118 Abb. 2; Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 283 Taf. 47,815–816; Ramsl 2002 (Anm. 81) 48 Taf. 64,9.85 Waldhauser 1991 (Anm. 20) 30 Abb. 6,2; Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 283–285 Nr. 806, 818, 874,
Taf. 46,878; 47,824.
COVIOMARUS, COUNOS, DEVIL, EVOIU-
RIX, FARIARIX, IANTUMARUS, MACCIUS,
NONNOS und TITTO und Drachmen des Typs
Simmering79.
Die Zusammensetzung der Münzfunde weist
auf eine Grenze zwischen zwei keltischen Wäh-
rungszonen hin. Für Böhmen ist in der Phase
LT10D1 die Produktion von Goldnominalen
und kleinen Silbermünzen typisch. In Bratislava
und auf dem Oberleiserberg wurden auch große
Silbermünzen geprägt. Sie kommen dadurch
dem ostkeltischen Gebiet nahe, wo ausschließ-
lich Silber geprägt wurde. Gegenwärtig ist es
nicht möglich, dieses Phänomen zu erklären.
Ein Mangel an Gold darf aber ausgeschlossen
werden, eher wären unterschiedliche Handels-
traditionen in Erwägung zu ziehen. Zugleich ist
es anscheinend so, dass außer in Pannonien und
in Syrmien nur wenige Nominale neben den Te-
tradrachmen bekannt sind80. Vor allem bei den
Geto-Dakern stellt sich die Frage, ob die Mün-
zen auch im alltäglichen Handel eingesetzt wur-
den. Das Fehlen kleiner Nominale schließt diese
Möglichkeit allerdings aus.
Nicht-numismatische Goldfunde
der Boier
Die Bedeutung von Edelmetallen für die Boier
– über die Münzfunde hinaus – zu erschließen,
ruft Probleme hervor, die in der schwer inter-
pretierbaren Quellenbasis begründet liegen. Im
Untersuchungsgebiet sind aus der Zeit, bevor
die Donauboier ihr eigenes Münzsystem ange-
nommen haben, insgesamt rund 38 Goldfunde
überliefert. Diese Gegenstände verteilen sich auf
27 Fundstellen, meist stammen sie aus Gräber-
feldern (Abb. 6). Mehr als die Hälft e der Funde
machen die in dieser Zeit in der ganzen Latène-
kultur bekannten Goldfi ngerringe und andere
kleine Ringe aus81. Weitere charakteristische
Funde stellen goldene Arm- und Halsringe82,
Verzierungselemente von Fibeln,83 Goldbleche
oder Goldaufl agen84 sowie Anhänger verschie-
dener Art und andere kleine Schmucksachen aus
Gold dar85.
Für die folgenden Überlegungen ist die Tatsa-
che hervorzuheben, dass aus den mittellatène-
zeitlichen Produktions- und Handelszentren in
Jiří Militký und Maciej Karwowski
27
Roseldorf, Němčice und Nowa Cerekwia keine
goldenen Gegenstände bekannt sind – außer den
erwähnten Funden des Münzwesens, die teils auf
lokale Herstellung zurückzuführen sind86.
Die Oppidazeit, also die Periode, in der das bo-
ische Münzwesen seine Blütezeit erlebte, zog ei-
nen weiteren Rückgang an nichtnumismatischen
Gegenständen aus Gold nach sich (Abb. 7). Von
den nicht so zahlreichen Funden sind vor allem
zwei goldene Schüsselfi beln aus dem Oppidum
Stradonice in Böhmen (Abb. 8a)87, ein goldener
Armring, der dem schon erwähnten Hortfund
von goldenen Münzen aus Podmokly in Böh-
men angehört88, und ein kleiner Knotenring aus
unklarem Kontext aus Carnuntum (Niederöster-
reich)89 zu nennen. Die umfangreichste Gruppe
machen jedoch die nur aus Böhmen bekannten
goldenen Fingerringe aus, von denen etwa acht
aus dem Oppidum Stradonice90 und vier aus
dem Oppidum Třísov (Abb. 8b-c) stammen91,
während einzelne Exemplare aus den Oppida
České Lhotice92 und Závist93 überliefert sind. Zu
Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und archäologische Überlieferung
86 Vgl. Anm. 23–25.87 Pič 1903 (Anm. 46) 33 Taf. III,18; Krämer 1971 (Anm. 19) 122, Taf. 27,1; Waldhauser 1991 (Anm. 20)
30, Abb. 6,14; Ders. 2003 (Anm. 16); Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 284 Taf. 47,825.88 Waldhauser 1991 (Anm. 20) 31, Abb. 6,8; U. Bauer, Katalog. In: Wolf 1996 (Anm. 20) 238 Abb. 20;
Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 285 Taf. 48,873.89 Fr. Humer (Hrsg.), Legionsadler und Druidenstab. Vom Legionslager zur Donaumetropole. Katalog
(Horn 2006) 46, Abb. 52.90 Waldhauser 1991 (Abb. 20) 30 Abb. 1,2–6; 6,11–13, 15; Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 284 Nr.
832–839, Taf. 48,832–834, 836–838; 47,839.91 Unveröff entlichte Materialien aus dem Archiv von Jiří Militký.92 Waldhauser 1991 (Abb. 20) 30; A. Danielisová, Oppidum České Lhotice a jeho sídelní zázemí
(Oppidum České Lhotice and its Hinterland). Arch. Stud. Mat. 17, 2010, 65.93 Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 285 Taf. 48,872.
Abb. 6 Das Vorkommen von Funden aus Gold auf den boischen Gebieten vor der Entwicklung des lokalen Münzwe-
sens: 1 Absdorf; 2 Chotěnice; 3 Chotín; 4 Dřemčice; 5 Dubník; 6 Hostomice; 7 Hrkovce; 8 Hurbanovo; 9 Jenišův Újezd;
10 Kutná Hora; 11 Libkovice; 12 Mannersdorf; 13 Myjava; 14 Nebojsa; 15 Oploty; 16 Palárikovo; 17 Pottenbrunn; 18 Praha-
Hloubětín; 19 Praha-Libeň; 20 Praha-Veleslavín; 21 Praha-Žižkov; 22 Roudnice; 23 Schwadorf; 24 Soběsuky; 25 Sobutovice;
26 Tuchomyšl; 27 Veľká Maňa.
28
94 Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 299 Nr. 288.95 Pieta 2008 (Anm. 21) 204.96 Waldhauser 1991 (Abb. 20) 30 Abb. 1,1, 7–12; 6,10, 16, 17; Lehrberger u. a. 1997 (Anm. 1) 284
Taf. 48,826, 827, 829–830, 840–848, 853.97 Der vielleicht einen Teil vom Halsring ausmacht, obwohl die Chronologie und die Fundbedingungen
unklar sind (Waldhauser 1991 [Anm. 20] 30 Abb. 6,9; Lehrberger u. a. 1997 [Anm. 1] 285 Nr. 876).98 Pieta 2008 (Anm. 21) 366 Taf. F21,1–2.99 Vgl. Anm. 87.
erwähnen sind auch nicht näher bestimmbare
Goldobjekte aus den Oppida Staré Hradisko in
Mähren94 und Trenčianske Bohuslavice in der
Slowakei95, eine Serie von weiteren Gegenstän-
den aus Stradonice, die chronologisch schwer
zu bestimmen sind96, sowie ein Fragment eines
goldenen gedrehten Barren aus Netolice in Böh-
men97.
Aus dem Bereich der keltischen Ansiedlung in
Südpolen sind Gegenstände aus Gold (und auch
aus Silber), die nicht mit dem Münzwesen in
Verbindung standen, völlig unbekannt. Solche
Funde fehlen auch im nördlichen Mitteleuro-
pa, trotz der starken Einfl üsse der Latènekultur.
Eine Ausnahme bildet die Púchov-Kultur, aus
der beispielsweise verzierte Anhänger aus Gold
bekannt sind98.
Wenn man von den aufgezählten Goldgegen-
ständen aus dem Boier-Gebiet nur diejenigen be-
trachtet, welche aus archäologisch gesichertem
Kontext stammen und chronologisch eingeord-
net werden können, bleiben nicht viele Objekte
übrig: zwei Fibeln, ein Armring, ein Knoten-
ring und 14 Fingerringe. Insgesamt sind es nur
18 Artefakte von nur sechs Fundstellen, davon
stammt die Hälft e aus dem Oppidum Stradoni-
ce. Keines von ihnen lässt sich typologisch aus
dem lokalen mitteleuropäischen Milieu ableiten.
Diejenigen Artefakte, die innerhalb der Oppida-
zeit gut datiert werden können, sind zwei Fibeln,
sogenannte Schüsselfi beln aus Stradonice (Abb.
8a)99. Unter den zahlreichen Schüsselfi beln, die
aus der Latènekultur bekannt sind, sind diese
beiden Exemplare aus Gold ein Unikat – dies
Jiří Militký und Maciej Karwowski
Abb. 7 Das Vorkommen von Goldfunden (mit Ausnahme von Münzen und Gegenständen, die mit der Münztätigkeit
verbunden sind) auf den boischen Gebieten in der Oppidazeit: 1 Carnuntum; 2 České Lhotice; 3 Netolice; 4 Podmokly;
5 Staré Hradisko; 6 Stradonice; 7 Trenčianske Bohuslavice; 8 Třísov; 9 Závist.
29
könnte auf ihre lokale, d. h. boische Herkunft
hinweisen. Aus dem Oppidum Stradonice sind
auch zwei Schüsselfi beln aus Silber überliefert100.
Diese Exemplare besitzen Analogien zu den Op-
pida von Manching in Bayern101, von Lattrigen
im Kanton Bern102, von Berniquaut in Südfrank-
reich103 und auch innerhalb der Boier-Siedlungs-
zone, so zum Oberleiserberg in Niederösterrei-
ch104. Aus den Boiergebieten sind zudem zwei
silberne Spätlatènefi beln zu nennen. Es handelt
sich um Exemplare vom Typ Almgren 65 aus
dem Oppidum Třísov in Böhmen105. Diese Fi-
beln besitzen Analogien aus Silber im norditali-
enischen Ornavasso106 und Maniago-Molinat107,
in der Pillerhöhe in Tirol108, in Lens-La Bouil-
letaz in Kanton Wallis109, in Maxdorf in Rhein-
land-Pfalz110, auf dem Oppidum Crêt-Châtelard
in Rhône-Alpes111, in Le Catillon de Haut auf der
Insel Jersey112 sowie Analogien aus Gold auf dem
Oppidum Corent in Auvergne in Zentralfrank-
reich113. Alle diese Fibeln – sowohl die goldenen
als auch die silbernen – lassen sich typologisch
aus den alpinen Gebieten ableiten114.
Die hier gegebene kurze Übersicht über die
Goldfunde sowohl aus der Zeitperiode, die der
Münzenemission vorangeht, als auch aus der
Zeit, als die Münzen schon im Umlauf waren,
zeigt eindeutig, dass die mitteleuropäischen
Boier zur Herstellung von anderen Gegenstän-
den als Münzen praktisch überhaupt kein Gold
verwendeten. Die Ursachen dafür können weder
mit einem Mangel an archäologisch erfassten
keltischen Gräbern noch mit einem Mangel an
Rohstoff en erklärt werden. Es hat also den An-
schein, dass wir es mit einer Bestätigung vom
spezifi schen gesellschaft lichen Status, den Edel-
metalle in der späten Latènezeit im Milieu der
keltischen Boier hatten, zu tun haben. Diese
Hypothese scheint sich dadurch zu bestätigen,
dass in der „silbernen“ Zone des ostkeltischen
Münzwesens Silber sehr wohl zur Herstellung
von Schmucksachen verwendet wurde. Die da-
Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und archäologische Überlieferung
100 Pič 1903 (Anm. 48) 33 Taf. III,19–20; Waldhauser 2003 (Anm. 19) 506.101 Krämer 1971 (Anm. 19) 117 Abb. 2,4, Taf. 23,4; R. Gebhard, Die Fibeln aus dem Oppidum von
Manching. Die Ausgrabungen in Manching 14 (Wiesbaden 1991) 118 Taf. 10,179.102 E. Ettlinger, Die römischen Fibeln in der Schweiz. In: E. Ettlinger/R. Fellmann/H. Jucker (Hrsg),
Handbuch der Schweiz zur Römer- und Merowingerzeit (Bern 1973) 37 Taf. 2,7.103 J.-C. Bessac/M. Feugère, Une fi bule augustéenne en argent trouvée au Bois des Lens (Montagnac,
Gard). Arch. Languedoc Rev. 1986,2, 29.104 Unveröff entlichte Materialien aus dem Archiv von Maciej Karwowski.105 Unveröff entlichte Materialien aus dem Archiv von Jiří Militký.106 Krämer 1971 (Anm. 19) Abb. 4,1; J. Graue, Die Gräberfelder von Ornavasso. Eine Studie zur
Chronologie der späten Latène- und frühen Kaiserzeit. Hamburger Beitr. Arch., Beih. 1 (Hamburg 1974)
53–55, 214, 217 f., 244; Taf. 5,3; 16,11, 14; 21,6; 46,11; S. Demetz, Fibeln der Spätlatène- und frühen
römischen Kaiserzeit in den Alpenländern. Frühgeschichtliche und provinzialrömische Archäologie. Mat. u.
Forsch. 4 (Rahden/Westf. 1999) 219, 222 f.107 Demetz 1999 (Anm. 106) 223.108 M. Tschurtschenthaler/U. Wein, Kontinuität und Wandel eines alpinen Heiligtums im Laufe seiner
1.800-jährigen Geschichte. Arch. Österreich 7,1, 1996, 24–26 Abb. 14,1–3.109 Demetz 1999 (Anm. 106) 223.110 G. Lenz-Bernhard/H. Bernhard, Das Oberrheingebiet zwischen Caesars Gallischem Krieg und der
fl avischen Okkupation (58 v.–73 n. Chr.). Eine siedlungsgeschichtliche Studie. Mitt. Hist. Ver. Pfalz 89 (Speyer
1991) 207 f. Abb. 101,1.111 Bessac/Feugère 1986 (Anm. 103) 28.112 Krämer 1971 (Anm. 19) 127 Abb. 4,4; Demetz 1999 (Anm. 106) 222.113 Poux u. a. 2007 (Anm. 16) 191–225.114 Demetz 1999 (Anm. 106) 32 f., 69 f., Karten 1–5, 16–18.
30
115 D. Spânu, Piesele de orfevrerie din Dacia din secolele II a. Chr.–I p. Chr. (Die Goldschmiede-Kunst in
Dakien im 2. Jh. v. Chr. / 1. Jh. n. Chr.). Stud. şi Cerc. Istor. Veche 57, 2006, 187–200. – Vgl. auch A. Rustoiu,
Colanele de argint daco-getice (Dako-getische Halsringe aus Silber). Acta Mus. Napocensis 24–25, 1987–1988
(1992) 1078–1093.116 B. Jovanović/P. Popović, Th e Scordisci. In: Moscati 1991 (Anm. 1) 340, 344; O. H. Frey/M. Szabó,
Th e Celts in the Balkan Area. In: Moscati (Anm. 1) 478–484; M. Jevtić/M. Lazić/M. Sladić, Th e Židovar
Treasure. Silver Jewellery Hoard from the Settlement of Scordisci (Vršac, Beograd 2006); I. Popović, Th e
Židovar treasure and Roman from the Balkan provinces of the empire. In: Guštin/Jevtić 2011 (Anm. 76)
179–188; M. Tonkova, Th e silver jewellery hoard from Chelyushnitsa in Th race – a new perspective. In:
Guštin/Jevtić 2011 (Anm. 76) 189–198.117 Kaul 1991 (Anm. 18) 538 f.118 Hoppe 2009 (Anm. 18) 222 f.119 Magaw 2001 (Anm. 11) 176 f.; F. Kaul, Gundestrup cauldron. In: J. T. Koch (Hrsg.), Celtic Culture. A
Historical Encyclopedia, Vol. III (G-L). (Santa Barbara 2006) 854 f.
kischen Einfl üsse sollte man jedoch mit Sicher-
heit nicht unterschätzen115.
In der „silbernen“ Zone sind Gegenstände aus
Silber (vor allem Trachtenteile und Schmuck)
oft – vor allem in Form von Hortfunden – an-
zutreff en, sie kommen aber auch in Siedlungen
und auf Gräberfeldern vor116. Die meisten Funde
machen charakteristische lokale Erzeugnisse
aus. Die berühmtesten silbernen Funde, die an-
schaulich mit der Latènekultur verknüpft sind
– der Kessel von Gundestrup im jütländischen
Himmerland117 und der Halsring von Trichtin-
gen in Baden-Württemberg118 – weisen laut ei-
nigen Forschern119 deutliche Verbindungen mit
dem südöstlichen Europa auf.
Es hat den Anschein, dass wir es mit einer Si-
tuation in der Donauboier-Kultur zu tun haben,
die sich auf der Basis uns vorliegender archäo-
logischer Quellen nicht eindeutig erklären lässt.
Die Tatsache, dass das leicht zugängliche Gold
nicht als Rohstoff für die Herstellung anderer
Gegenstände als Münzen verwendet wurde –
und gleichzeitig dessen allgemeine Verwendung
im Münzwesen – könnte von einem spezifi schen
gesellschaft lichen oder religiösen Status vom
Gold in der späten Latènezeit im Milieu der kel-
tischen Boier zeugen.
Jiří Militký und Maciej Karwowski
a
0 1 cm
Abb. 8 a Stradonice: goldene Schüsselfi bel; b–c Třísov:
goldene Fingerringe.
b c
31
Zusammenfassung
Unsere kurze Analyse von Gegenständen, die aus Edelmetall hergestellt und auf dem Gebiet der
mitteleuropäischen Boier entdeckt wurden, lässt annehmen, dass Gold höchstwahrscheinlich mit-
tels Auswaschen lokal gewonnen wurde – im Böhmischen Becken, vielleicht auch in der Slowakei.
Dieses Gold wurde vermutlich auch weitergehandelt. Die Herkunft von Silber ist hingegen bislang
nicht geklärt, und es liegen auch keine Hinweise auf eine lokale Produktion aus diesem Metall vor.
Man könnte annehmen, dass Silber aus anderen Gebieten durch Tausch in das Untersuchungsgebiet
gelangte. Aus numismatischer Sicht jedoch handelt es sich um eine Grenzregion des Goldmünzver-
kehrs. Sie lässt sich als eine bimetallische Zone ansprechen, da in den Grenzsiedlungen die Herstel-
lung schwerer Silbermünzen nachweisbar ist. Das Untersuchungsgebiet bildete also ein Vorfeld des
ostkeltischen Münzverkehrs. Die Ursache dafür, dass Gold bei den mitteleuropäischen Boiern für
die Produktion anderer Gegenstände außer Münzen nicht zur Anwendung kam, lässt sich z. Z. nicht
benennen.
Summary
Gold and silver among the Boii and their south-eastern neighbours –
numismatic and archaeological sources
Th e Central European Celtic Boii resided in a region rich in natural gold deposits. Gold could defi -
nitely be found within the Czech Basin and possibly also in Slovakia. Th e Boii probably obtained
gold by panning and then most likely distributed it to other areas. Less clear, on the other hand, is the
origin of the silver used in making the objects found in the territory of the Boii. We have no evidence
that this metal was used for local production in the region. Th erefore we have to assume that silver
was obtained from elsewhere, probably by way of exchange. From a numismatic perspective, how-
ever, our study area forms the border of the zone with gold coinage and was actually a bi-metallic
zone, since we have evidence for the production of heavy silver coins from several border settlements.
Th is would make the region a kind of foreland of the Eastern Celtic coinage zone. What remains un-
clear is why precious metals were almost entirely overlooked in the production of objects other than
coins in the culture of the Central European Boii.
Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und archäologische Überlieferung
535
Jiří Militký und Maciej Karwowski 17–31
Abb. 1 Grafi k: Maciej Karwowski; Kartengrundlage: Microsoft Encarta ’99. – Abb. 2a: Nationalmus.
Prag, Invnr. H5-201.085; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 2b Nationalmus. Prag, Invnr. H1-27.287; Foto:
Jiří Vaněk. – Abb. 3 Privatsammlung; Foto: Jiří Militký. – Abb. 4a Nationalmus. Prag, Invnr.
H5-201.085; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 4b Nationalmus. Prag, Invnr. H1-235.446; Foto: Jiří Vaněk.
– Abb. 4c Nationalmus. Prag, Invnr. H1-235.432; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 4d Nationalmus. Prag,
Invnr. H5-201.192; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 5a Nationalmus. Prag, Invnr. H1-235.816; Foto: Jiří
Vaněk. – Abb. 5b–c Urgeschichtliche Mus. in Asparn/Zaya, „Slg. Laab“; Foto: Gabriele Gattinger. –
Abb. 5d Nationalmus. Prag, Invnr. H5-201.056; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 6 Grafi k: Maciej Karwowski;
Kartengrundlage: Microsoft Encarta ’99; zu Literaturangaben vgl. Anm. 81–85. – Abb. 7 Grafi k:
Maciej Karwowski; Kartengrundlage: Microsoft Encarta ’99; zu Literaturangaben vgl. Anm. 87–97.
– Abb. 8a Nationalmus. Prag, Invnr. PČ 6316; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 8b–c Südböhmisches Mus.
České Budějovice, ohne Invnr.; Foto: Jiří Vaněk.
Th omas Fischer 33–45
Abb. 1 und 4 Zeichnung: B. Burandt (Arch. Inst. Univ. Köln). – Abb. 2 nach Mano Zisi 1957 (Anm.
13) Taf. 11–17; Zeichnung: A. Smadi (Arch. Inst. Univ. Köln). – Abb. 3 nach Down/Rule 1971
(Anm. 15). – Abb. 5–6, 9–10 Foto: A. Pangerl (München). – Abb. 7 Nach Spier 2010 (Anm. 26).
– Abb. 8 Zeichnung: A. Smadi (Arch. Inst. Univ. Köln). – Abb. 11 nach Heurgon 1958 (Anm. 41)
Taf. 3–4. – Abb. 12 nach Bornheim von 2003 (Anm. 47) 241, Abb. 2.
Miroslava Danova 47–53
Abb. 1 nach Varsik 1996 (Anm. 2) Abb. 78. – Abb. 2,1–3 Photo: Verf., techn. Bearbeitung K.
Kolozsvári. – Abb. 3 Zeichnung nach Schmidtová 2010 (Anm. 2) Abb. 4,1. – Abb. 4 Zeichnung/
Photo: I. Bazovský (Arch. Múz. SNM, Bratislava, SK).
Zsolt Visy 55–62
Tab. 1 Verf. – Abb. 1 Nach Bildvorlage umgezeichnet von K. Kolozsvári. – Abb. 2 Ungarisches
Nationalmus., Invnr. 54.1878. – Abb. 3 Verf.
Alois Stuppner 63–70
Abb. 1 Inst. für Ur- und Frühgesch., Univ. Wien, Luft bildarchiv. – Abb. 2–4 Grafi k: Burghard List,
Czernin Verlag Wien.
Titus Kolník/Vladimir Varsik 71–90
Abb. 1; 4 Zeichnung: Verf. – Abb. 2 nach Rajtár/Hüssen im Druck (Anm. 13), ergänzt durch
Verf. – Abb. 3 nach Cheben/Ruttkay 2010 (Anm. 14) Taf. I–II, modifi ziert durch Verf. – Abb. 5
Zeichnungen: J. Mészarosová/N. Vaššová. – Abb. 6 Foto: J. Rajtár. – Abb. 7 nach Kolník 1986
(Anm. 10) und 1972 (Anm. 21). – Abb. 8; 10 Zeichnungen: J. Mészarosová. – Abb. 9 nach Varsik/
Kolník 2011 (Anm. 41) Abb. 2–3. – Abb. 11 nach ŠTOLCOVÁ/KOLNÍK 2010 (Anm. 43) Abb. 2–3,
modifi ziert durch Verf. – Abb. 12 nach ŠTOLCOVÁ/KOLNÍK 2010 (Anm. 43) Abb. 5, modifi ziert durch
Verf. – Abb. 13 nach Varsik/Kolník 2009 (Anm. 46) Abb. 2. – Abb. 14 nach Varsik /Kolník 2009
(Anm. 46) Abb. 3. – Abb. 15 Zeichnungen: L. Hlavenková.
Bildnachweis
536
Kristián Elschek 91–123
Abb. 1 nach J. Rajtár. – Abb. 2 Foto: Verf. – Abb. 3 Zeichnung: M. Vrablec, Digitalisierung: P.Červeň.
– Abb. 4–14 Zeichnungen: N. Vaššová. – Taf. I Fotos: P. Červeň – Taf. II Fotos: Verf.; Zeichnungen:
N. Vaššová. – Taf. III Foto: Verf. (alle Personen Arch. Instit. d. Slowakischen Akad. d. Wiss., Nitra).
Jan Rajtár 125–150
Abb. 1 nach den Vorlagen von J. Rajtár, zusammengestellt von P. Červeň (Archäol. Inst. d. Slow.
Akad. d. Wiss.). – Abb. 2–3 Foto: P. Červeň. – Abb. 4 Foto: P. Červeň, Zeichnungen: J. Mészarosová.
– Abb. 5 Foto: J. Rajtár; Umzeichnung: N. Vaššová nach Ondrouch 1945–1946 (Anm. 104) Taf. 6. –
Abb. 6–8 Foto: Verf. – Abb. 9–11 Foto: J. Krátky. – Abb. 12 nach Kolník 1984 (Anm. 99) Abb. 165.
Jan Schuster 151–170
Abb. 1 Gebühr 2009 (Anm. 10) Abb. 1. – Abb. 2 Nach Worsaae 1849 (Anm. 13) Taf. 6. – Abb. 3
nach Møller-Jensen 2006 (Anm. 22) Abb 11. – Abb. 4 Foto: Landesamt für Denkmalpfl . und Arch.
Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták. – Abb. 5 Schuster 2010 (Anm. 5) Abb. 29, mit Erg.; Fibelabb. nach
ebd. Taf. 55. – Abb. 6 Unter Verwendung von Schuster 2010 (Anm. 5) Abb. 57; Kettendetails nach
Arch. Kalender Sachsen-Anhalt 2012. Römische Funde in Sachsen-Anhalt, S./Frontblatt. – Abb. 7
von Jenny 1940 (Anm. 38) Taf. 2 und Schuldt 1958 (Anm. 38) Taf. 44,2. – Abb. 8 u. 16 Foto: Verf.
– Abb. 9 Zeichnung: Verf. – Abb. 10 unter Verwendung von Cosack 1979 (Anm. 26) Karte 11. –
Abb. 11 unter Verwendung von Cosack 1979 (Anm. 26) Karte 10. – Abb. 12 unter Verwendung
von Schuster 2010 (Anm. 5) Abb. 118. – Abb. 13 Walter 1889 (Anm. 11) Abb. 5–6. – Abb. 14
vgl. Anm. 59. – Abb. 15 Carnap-Bornheim von 2002 (Anm. 60) Abb. 2, verändert und ergänzt;
Goldanhänger: Peška/Tejral 2002 (Anm. 3) Farbtaf. l 4; Silberanhänger: Skorupka 2004 (Anm. 61)
Abb. 126. – Abb. 17 Carnap-Bornheim von 2002 (Anm. 60) Abb. 9, ergänzt. – Abb. 18 Schuster
2010 (Anm. 5) Abb. 117, Fotos: Ebd. Taf. 54.
Dieter Quast 171–186
Abb. 1 nach ГЕЙ 1980 (Anm. 6) 49 mit Erg. – Abb. 2 nach Arneth 1850 (Anm. 3) Taf. S.VIII G, 277
und 279. – Abb. 3,1 nach Arneth 1850 (Anm. 3) Taf. S.VIII G, 278; 2 Vorlage: Muzeum Miejskie
Wrocławia, Oddział Muz. Arch.; 3 nach Prohászka 2006 (Anm. 7) Taf. 14. – Abb. 4,1 nach Párducz
1941 (Anm. 11) Taf. 23,23; 2 nach Mordvintseva/Khabarova 2006 (Anm. 15) 78 Nr. 16; 3 nach
ГУЩИНА/ЗАСЕЦКАЯ 1994 (Anm. 13) Таf. 41,370. – Abb. 5 Nachweise vgl. Abb. 8 und Anm. 23–26. –
Abb. 6 nach Menghin 2007 (Anm. 29) 39 Abb. 6. – Abb. 7 Nachweise vgl. Tab. 1 (Y-Achse entspricht
Nummerierung in der Tab. 1). – Abb. 8 Nachweise vgl. Anm. 34. – Abb. 9,1 nach Hagberg 1973
(Anm. 39) 27 Abb. 6; 2 nach Andersson 2011 (Anm. 22) 67). – Abb. 10,1 nach Pococke 1773
(Anm. 43) Taf. 3,4; 2 nach Carson/O’Kelly 1977 (Anm. 45) Taf. VII,A, E56:945; 3 nach БАРАЧКИ
1971 (Anm. 40) 287 сл. 1; 4 (rechts) nach Henriksen/Horsnæs 2004 (Anm. 10) 133 Abb. 13, (links)
nach Horsnæs 2010 (Anm. 10) 87 Abb. 42; 5 nach ЗАСЕЦКАЯ u. a. 2007 (Anm. 62) 170 Таf. 3,5.
Péter Prohászka 187–193
Abb. 1a Marshall 1911 (Anm. 2) Pl. LXVI,2854; 1b Kenner 1863 (Anm. 8.) [321] 137; 1c Hampel
1880 (Anm. 10) 83. – Abb. 2 Verf.
Eszter Istvánovits and Valéria Kulcsár 195–209
Fig. 1, 3, 5, 7 Photos: Eszter Istvánovits. – Fig. 2 Authors. – Fig. 4 Photo: Dénes Jankovich-Bésán.
– Fig. 6 V. Schiltz, L’or des amazones. Peuples nomades entre Asie et Europe (Paris 2011) 175,
Nr. 193. – Fig. 8 Vaday/Szőke 1983 (note 19) Abb. 1.
Bildnachweis
537
David Schwarz 211–228
Abb. 1 nach Zs. Visy u. a., Hungarian Archaeology at the turn of the Millennium (Budapest 2003)
264 f. – Abb. 2 für die Publikation danke ich Frau A. Vaday, zusammengestellt nach ihre Vorlage
mit einigen Erg. d. Verf. – Abb. 3, 8, 11 Fotos: Verf. – Abb. 5–7, 9–11 Vaday 2005 (Anm. 21) Abb. 9;
17–18; 25,8; 26.
Zsófi a Masek 229–250
Abb. 1,1 Jósa András Múz., Invnr. 64.1101.1; 2–3 Herman Ottó Múz., Invnr. 2001.21.6, 73.24.62;
4 Koszta József Múz., Invnr. 55.3.1. – Abb. 2, 4 und Tab. 1 Verf. – Abb. 3 nach É. GARAM/P. PATAY/S. SOPRONI, Sarmatisches Wallsystem im Karpatenbecken. Rég. Füz. Ser. II,23 (Budapest 2003) Karte
A, umgearbeitet durch K. Kolozsvári. – Abb. 5,1–2, 4 Magyar Nemzeti Múz., Népvándorláskori
Gyűjtemény, Invnr. 65.4.1; 54.2.59, 54.2.100; 3 Magyar Nemzeti Múz., Germán-Szarmata Gyűjtemény,
Invnr. 83.2.1; 5 Jósa András Múz., Invnr. 79.17.1; 6 Koszta József Múz. Invnr. 55.82.163; 7 MNM,
Germán-Szarmata Gyűjtemény, Invnr. 16/1912.284; 8 Herman Ottó Múz., Invnr. 53.1131.2. –
Abb. 6,1–2 Herman Ottó Múz., Invnr. 2001.21.6, 53.1197.10; 3 Jósa András Múz., Invnr. 64.1126.1;
4–5 Herman Ottó Múz., Invnr. 73.24.62, 95.3.721; 6 Koszta József Múz., Invnr. 61.9.950; 7 Kubinyi
Ferenc Múz., Invnr. 51.22.
Eszter Horváth, Zsolt Bendő, Zoltán May 251–280
Tab. 1–4 Authors. – Fig. 1 Drawing: Eszter Horváth. – Fig. 2 Drawing: Zsolt Bendő – Fig. I–IV;
V.a–h; l–s; VI Photos: Eszter Horváth. – Fig. V.i–k Photos: Zsolt Bendő.
Eduard Droberjar 281–294
Abb. 1 nach W. Menghin, Germanen, Hunnen und Awaren an der mittleren Donau. In: Menghin,
W. (Hrsg.), Merowingerzeit – Europa ohne Grenzen. Archäologie und Geschichte des 5. bis 8.
Jahrhunderts (Berlin 2007) 102–110. – Abb. 2 nach J. Zeman, Böhmen im 5. und 6. Jahrhundert.
In: Menghin 1988 (Anm. 52) 515–527, verändert durch Verf. – Abb. 3 nach Vávra u. a. 2008
(Anm. 6) Abb. 11. – Abb. 4 nach Teichner 1999 (Anm. 20) Taf. 72 ergänzt durch Verf. – Abb. 5,1
nach Strnadová 2007 (Anm. 19) 27 und Ausstellung „Údolím stínů“, 2006–2007, Mus. der
Hauptstadt Prag; 2 digitale Sammlungen des Nationalmus. Prag; 3 nach A. Stuppner, Rund um
den Oberleiserberg. Archäologische Denkmale der Gemeinden Ernstbrunn und Niederleis (Wien
2006) Abb. 58a; 4 nach Périn 2000 (Fundliste 1,6); 5 nach Prohászka 2008 (Anm. 22) Abb. 1; 6
nach B. Anke, Grabbeigaben: Gáva (Kom. Szabolcs-Szatmár, H, Grab von 1910). In: A. Koch/B.
Anke (Hrsg.), Attila und die Hunnen. Ausstellungskat. (Stuttgart 2007) 347 Abb. c; 7 nach Kiss/
Bernhard-Walcher 1999 (Anm. 22) Abb. 6. – Abb. 6,1–2; 6–7 Foto: L. Káchová (Nationalmus.
Prag); 3 nach Hlava 2010 (Fundortliste 1,12) Abb. 12; 6,4–5 Unpubl., Foto: P. Jungr (Kolín).
Jaroslav Tejral 295–319
Abb. 1 nach Périn/Wieczorek 2000 (Anm. 24) Abb. 9, 1, 5–6, 11; Tejral 2000 (Anm. 1). – Abb. 2
oben: Foto: A. Jedličková, Brno; unten: Foto: M. Mucha, Olomouc. – Abb. 3 nach Stadler 2007
(Anm. 7). – Abb. 4 nach Tejral 2011 (Anm. 1). – Abb. 5,1–2; 6 nach Périn/Wieczorek 2000
(Anm. 24) Abb. 33,2–3, 5. – Abb. 7 nach Périn/Wieczorek 2000 (Anm. 24) Abb. 33, 1, 8. – Abb. 8
nach Pieta 1987 (Anm. 8) Farbtaf. IX,29a-d. – Abb. 9 nach Stadler 2007 (Anm. 7) 308–311. – Abb. 10
nach Bóna/Szabó 2002 (Anm. 53). – Abb. 11–12 nach Ivaniševič/Kazanski 2007 (Anm. 59)
Fig 5; 7. – Abb. 13 nach Tihelka 1963 (Anm. 16) Abb. 9; 13. – Abb. 14 nach Périn/Wieczorek 2000
(Anm. 24) Abb. 33,9–11. – Abb. 15 nach Prichodnjuk/Chardajev 2004 (Anm. 68) Abb. 7.
Bildnachweis
538
Zuzana Loškotova 321–337Fig. 1 author, changed and adjusted according to Tejral 2005 (note 3) Abb. 1. – Fig. 2; 5 Photo: Ondrej Šedo. – Fig. 3–4, 6 Photo: author. – Fig. 8 drawing: Jindra Grieblerová. – Fig. 9,1–2 Zeman 1990 (note 27) Abb. 37,23; 3 Schmidt 1976 (note 22) Taf. 90,1c; 4 Schmidt 1970 (note 22) Taf. 43,1a–b; 5 Losert/Pleterski 2003 (note 20) Abb. 12,2; 6 B. Schmidt, Die späte Völkerwanderungszeit in Mitteldeutschland. Veröff . d. Landesmus. für Vorgesch. in Halle 18 (Halle 1961) Taf. 36e; 7 Ebd., Taf 36c. – Fig. 10 drawing: Jindra Grieblerová, photo Jiří Foltýn. – Fig. 11; 13Archive AÚ AVČR, Brno, v.v.i., No. 19597_7; No. 1182. – Fig. 12,1–2 Archive AU AVČR, Brno, v.v.i., Nos. 19595_6 and 19613_11; 3–4a Novotný 1975 (note 5) tab. 34,5 and 2; 4b Photo: Author. – Fig. 14,1 Poulík (note 17), Abb. 2; 2 Tejral 2009 (note 5) Abb. 22,3. – Fig. I photo: Jiří Foltýn. – Fig. II,1 Poulík (note 17) Abb. 45,2; 2 Tejral 2009 (note 5) Abb. 25,2; 3–4 Poulík (note 17) Abb. 7; 5–6 Tejral 2009 (note 5) Abb. 24,1–2, 7 Tejral 2009 (note 5) Abb. 25,1; 8 Poulík (note 17), Abb. A. 1,4, B,1.
Tivadar Vida 339–360Abb. 1 Bóna/Horváth 2009a (Anm. 2) Abb. 19,34a–b. – Abb. 2 Bóna/Horváth 2009a (Anm. 2).Taf. 10,1–6. – Abb. 3a und 4a Zeichnung: Katalin Nagy. – Abb. 3b und 4b Soproni Múz., Invnr. 65.60.4, Fotos: András Dabasi (Ungarisches Nationalmus., Budapest). – Abb. 5,1 Castoldi 1989 (Anm. 16) Fig. 3,15; 2 Franken 1944 (Anm. 38) Taf. 31,3. – Abb 6; 7,1 Ivanišević/Kazanski/Mastikova 2006 (Anm. 17) Pl. 15; Fig. 48; 7,2 Ilieva/Cholakov 2005 (Anm. 19) Fig. 11. – Abb. 8,1–3 Schnellenkamp 1934 (Anm. 36) Abb. 3,21. – Abb. 9,1 Lenkei 1955 (Anm. 45) Taf. XXIII; 2 Miglbauer 1994 (Anm. 50) Abb. 9; 3 Mundell Mango/Bennet 1994 (Anm. 48) Fig. 13,1–2; 4 Cahn/Kaufmann-Heinimann 1984 (Anm. 9) Nr. 54. – Abb. 10 Lund Hansen 1987 (Anm. 51) Taf. 17,2. – Abb. 11 Bruce-Mitford 1983 (Anm. 52) Fig. 40. – Abb. 12 Pusztai 1988 (Anm. 64)Nr. 93. – Abb. 13,1 David H. Wrigth, Th e Vatican Vergil: A Masterpiece of Late Antique Art, University of California Press, 1993, Aen. 2.1-2, fol. 100v.; 2 Der Stuttgarter Bilderpsalter: Bibl. Fol. 23. Wurttemberg. Landesbibl. Stuttgart (Stuttgart 1965–1968) Cod. Bibl. 2,23, fol.32.
Zsófi a Rácz 361–380Tab. 1–2; Abb. 1 Verf. – Abb. 2 nach ÓDOR/RÁCZ 2011 (Anm. 12) Abb. 3. – Abb. 3 nach László in Vorbereitung (Anm. 10) und Rácz 2004 (Anm. 2) Taf. 6–8. – Abb. 4 nach Kiss 2001 (Anm. 1) Bd. 1, Abb. 7, 105 und Bd. 2, Taf. 24–27. – Abb. 5 nach Kovács 1913 (Anm. 18) Abb. 2, 12, 16. – Abb. 6 nach Csallány 1933 (Anm. 33) Taf. VI, IX; Photo: R. Müller (RGZM Mainz). – Abb. 7 nach Rácz 2004 (Anm. 2) Taf. 27, 29. – Abb. 8 nach Rácz 2004 (Anm. 2) Taf. 57; Photo: R. Müller (RGZM Mainz).
Orsolya Heinrich-Tamáska 381–405Abb 1,1a; 1,2a Szekszárd, Wosinszky Mór Múz., Invnr. 75.4.1.1–2 und 73.148.10.1–2; Foto: Csilla Tóth; 1,2a; 1,2b nach Haseloff 1981 (Anm. 7) Bd. 2, Abb. 487, 492. – Abb. 2a; 5a; 9a Ungarisches Nationalmus. Invnr. 65.1.90, 65.1.228, 65.1.136 (Abb. 2a und 9a nach Vorlagen in: Die Langobarden 2008 [Anm. 52] Kat. 118/1; 119); 2b nach Haseloff 1981 (Anm. 7) Bd. 2, Abb. 485; 5b Ebd. Abb, 503. – Abb. 3a Moravské Zemské Múz., Brno (nach Vorlage in: Die Langobarden 2008 [Anm. 52] Kat. 57/1); 3b nach Nagy 2007 (Anm. 22) Taf. 60,1. – Abb. 4,1 Lackó Dezső Múz. Veszprém, Invnr. 61.17.57, Foto: Oszkó Zsuzsa; 4,2 nach Nagy 2007 (Anm. 22), Taf. 61,1a. – Abb. 6,1a; 2b Janus Pannonius Múz., Pécs, Invnr. 63.59.37; 63.59.85; Foto: István Füzi; 6,1b; 2b Nagy 2007 (Anm. 22) Taf. 59,1a und 4a. – Abb. 7a Bóna/Horváth 2009 (vgl. Anhang: I/3) Abb. 33; 7b-c Bóna/Horváth 2009 (Anm. 17) Abb. 72, 83. – Abb. 8a und c Soproni Múz. Invr. 55.40.1–2 (nach Vorlage in: Die Langobarden 2008 [Anm. 52] Kat. 121/2–3); 8b und d Haseloff 1981 (Anm. 7) Bd. 2, Abb. 506a-b. – Abb. 9b umgezeichnet nach Stadler u. a. 2003 (Anm. 64) Abb. 3; 9c nach Schmidtová/Ruttkay 2008 (Anm. 60) Abb. 12. – Abb. 10 Rippl Rónai Múz., Kaposvár, Invnr. Z/93.16.1, Foto Krisztián
Balla.
Bildnachweis
539
Pavel Kouřil und Lumír Poláček 407–422
Abb. 1 Geändert nach Poláček 2005 (Anm. 48) Abb. 9. – Taf. 1,1–6; 2,1–3b, Foto: Foto: Archiv AÚ
AV ČR Brno, Grafi k: K. Kolozsvári (Budapest). – Taf. 2,4 Foto: Archiv AÚ AV ČR Brno.
Karol Pieta 423–437
Abb. 1; 3 zusammengestellt von M. Bartík (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra) und Verf. – Abb. 2; 5–6
Zeichnungen: J. Mészarosová (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra). – Abb. 4 erstellt durch E. Blažová und
M. Bartík (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra). – Abb. 7; 10 Foto: Verf. – Abb. 8 nach M. Krąpiec/J. Henning
(unpubl.). – Abb. 9 Zeichnung: J. Gajdošíková (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra).
Elisabeth Nowotny 439–459
Abb. 1 Basiskarte: M. Fera 2010, DEM: NASA/SRTM-3. – Abb. 2 Kartengrundlage: M. Doneus (Inst.
für Ur- und Frühgesch. der Univ. Wien); Bereich des Herrenhofes nach Herold 2008 (Anm. 2) 289
Abb. 6. – Abb. 3–5; 11 Grafi k: A. Distelberger (Inst. für Ur- und Frühgesch. der Univ. Wien), Foto:
Verf. – Abb. 6 Foto: G. Gattinger (Inst. für Ur- und Frühgesch. der Univ. Wien). – Abb. 7 Foto:
Grabungskampagne H. Friesinger. – Abb. 8, 10 Grafi k: Verf. – Abb. 9, 12 Grafi k Verf., Gräberfeldplan:
N. Martinez.
Erwin Gáll 461–481
Figs. 1,1–2, 3, 5, 7–9, 11–12 Gáll 2008 (note 25) Fig. 287, 232, 288–289, Pl. 126, Fig. 290, map 48, Fig.
68. – Figs. 2, 4, 6, 10 Drawn by Author.
Károly Mesterházy 483–497
Abb. 1 nach Révész 2001 (Anm. 33) Abb. 18 (Th orma János Múz., Kiskunhalas, Invnr. 61.70.1–19).
– Abb. 2–3 Jósa András Mus., Nyíregyháza, Invnr. 115–116. – Abb. 4–5 Ungarisches Nationalmus.,
Budapest, Invnr. 4/1942.1. und 57/1889.
Undine Ott 499–524
Abb. 1 nach Berend/Laszlovszky/Szakács 2007 (Anm. 104) 332, Karte 18. – Abb. 2 nach Y.
Bregel, An Historical Atlas of Central Asia (Leiden, Boston 2003) 29, Karte 14.
Bildnachweis
541
Autoren
Zsolt Bendő, Dipl.-Ing. Eötvös Loránd Tudományegyetem
Földrajz- és Földtudományi Intézet,
Kőzettan-Geokémiai Tanszék/
Eötvös Loránd University
Institute of Geography and Earth Sciences,
Department of Petrology and Geochemistry
Pázmány Péter s. 1/c
H–1117 Budapest
Dr. Miroslava Daňová, PhDMajakovského 35
SK—90201 Pezinok
PD. Dr. Eduard Droberjar Sekce archeologie katedry historie
Filozofi cká fakulta Univerzity Palackého
v Olomouci/
Palacký-Universtität
Institut für Geschichte
Abteilung für Archäologie
Na Hradě 5
CZ-771 47 Olomouc
PhDr. Kristian Elschek, CSc.Archeologický ústav SAV/
Archäologisches Institut
der Slowakischen Akademie der
Wissenschaft en
Akademická 2
SK–94921 Nitra
Prof. Dr. Th omas FischerArchäologisches Institut
der Universität zu Köln
Abt. Archäologie der römischen Provinzen
Albertus-Magnus-Platz
D–50923 Köln
th.fi [email protected]
Dr. Erwin GállInstitutul de Arheologie „Vasile Pârvan“/
Institut of Archaelogy “Vasile Pârvan”Henri Coandă street, no. 11, district 1
RO–Bucharest [email protected]
Prof. Dr. Matthias HardtGeisteswissenschaft liches Zentrum
Geschichte und Kultur OstmitteleuropasReichsstr. 4–6
D–04109 [email protected]
Dr. Orsolya Heinrich-TamáskaGeisteswissenschaft liches Zentrum
Geschichte und Kultur OstmitteleuropasReichsstr. 4–6
D–04109 [email protected]
Eszter Horváth, PhDEötvös Loránd Tudományegyetem
Régészettudományi Intézet, Archeometriai és Régészetmódszertani Tanszék/
Eötvös Loránd University,Institute of Archaeological Sciences,
Department of Archaeometry and Archaeological Methodology
Múzeum krt. 4/bH–1088 Budapest
Dr. Eszter IstvánovitsJósa András Múzeum
Benczúr tér 21H–4400 Nyíregyháza
Dr. Maciej Karwowski Universität Wien, Institut für Ur- und
Frühgeschichte,Franz Klein-Gasse 1, A–1190 Wien
Uniwersytet Rzeszowski, Instytut Archeologii/Universität Rzeszów,
Archäologisches InstitutHoff manowej 8,
PL–35-016 Rzeszó[email protected]
542
Autoren
Dr. Titus KolníkVýstavná 17
SK-949 21 [email protected]
Doc. PhDr. Pavel Kouřil, CSc. Archeologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147CZ 612 00 [email protected]
Dr. Valéria KulcsárSzegedi Tudományegyetem
Bölcsészettudományi Kar, Régészeti Tanszék/Universität Szeged,
Philosphische Fakultät, Institut für ArchäologieRégészeti Tanszék
Egyetem u. 2.H–6722 [email protected]
Mgr. Zuzana LoškotováArcheologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147CZ–612 00 Brno
Zsófi a Masek, M. A.Magyar Nemzeti Múzeum/
Ungarisches NationalmuseumMúzeum krt. 14–16H–1088 Budapest
masek.zsofi [email protected]
Zoltán May, PhDMagyar Tudományos Akadémia
Kémiai Kutatóközpont, Anyag- és Környezetkémiai Intézet/
Hungarian Academy of Sciences Institute of Materials and Environmental Chemistry,
Research Centre for Natural SciencesPusztaszeri út 59-67H–1025 Budapest,
Dr. Károly MesterházyMagyar Nemzeti Múzeum/
Ungarisches Nationalmuseum
Múzeum krt. 14–16
H–1088 Budapest
Dr. Jiří MilitkýArcheologický ústav Akademie věd ČR, v.v.i., Praha/
Archäologisches Institut der
Tschechischen Akademie der Wissenschaft en, Prag
Letenská 4, 118 01 Praha 1
Národní muzeum-Historické muzeum,
Numismatické odd./
Nationalmuseum, Historisches Museum,
Abteilung Numismatik
Vinohradská 1,
CZ–110 00 Praha 1
Dr. Elisabeth NowotnyUrgeschichtemuseum Niederösterreich
Schlossgasse 1
A–2151 Asparn an der Zaya
Undine Ott, M.A.Geisteswissenschaft liches Zentrum
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas
Reichsstr. 4–6
D–04109 Leipzig
EDRIS – Courant Forschungszentrum
„Bildung und Religion“
an der Georg-August-Universität Göttingen
Nikolausberger Weg 23
D–37073 Göttingen
PhDr. Karol Pieta, DrSc.Archeologický ústav SAV/
Archäologisches Institut
der Slowakischen Akademie
der Wissenschaft en Akademická 2
SK–949 21 Nitra
PhDr. Lumír Poláček, CSc.Archeologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der
Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147
CZ 612 00 Brno
Péter Prohászka, PhDJózsef Attila tér 2.
H-2500 Esztergom
543
Autoren
Priv.-Doz. Dr. habil. Dieter Qu astRömisch-Germanisches Zentralmuseum
Forschungsinstitut für Archäologie
Ernst-Ludwig Platz 2
D–55116 Mainz
Zsófi a Rácz, PhD Eötvös Loránd Tudományegyetem
Régészettudományi Intézet/
Eötvös Loránd Universität
Institut für Archäologie
Múzeum körút 4/B
H–1088 Budapest
zsofi [email protected]
Dr. Jan RajtárArcheologický ústav SAV/
Archäologisches Institut der
Slowakischen Akademie der Wissenschaft en
Akademická 2
SK–949 21 Nitra
Prof. Dr. Jan SchusterUniwersytet Łódzki
Katedra Archeologii Barbaricum/
Universität Łódz
Institut für Archäologie des Barbaricums
Uniwersytecka 3
PL–90-137 Łódź
David Zs. Schwarcz, M.A.Drégely u. 13.
H-1097 Budapest
Dr. Alois StuppnerUniversität Wien
Institut für Ur- und Frühgeschichte
Franz-Klein-Gasse 1
A–1190 Wien
Dr. Jaroslav TejralArcheologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der
Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147
CZ–612 00 Brno
Dr. Vladimír VarsikArcheologický ústav SAV/
Archäologisches Institut der
Slowakischen Akademie der Wissenschaft en
Akademická 2
SK–949 21 Nitra
Dr. habil. Tivadar VidaEötvös Loránd Tudományegyetem
Régészettudományi Intézet/
Eötvös Loránd Universität
Institut für Archäologie
Múzeum körút 4/B
H–1088 Budapest
Dr. Zsolt Visy Rókus u. 2
H–7624 Pécs