Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? Überlegungen zur Zugänglichkeit antiker Gebäude...

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Die Architektur des Weges Gestaltete Bewegung im gebauten Raum

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Die Architektur des WegesGestaltete Bewegung im gebauten Raum

Deutsches Archäologisches InstitutArchitekturreferat

Diskussionen zur Archäologischen BauforschungBand 11

Die Architektur des WegesGestaltete Bewegung im gebauten Raum

Internationales Kolloquium in Berlinvom 08. – 11. Februar 2012

veranstaltet vom Architekturreferat des DAI

Herausgegeben vonDietmar KurapkatPeter I. Schneider

und Ulrike Wulf-Rheidt

XIV, 462 Seiten Text mit 437 Abbildungen und einer Übersichtskarte

Umschlagabbildung: Logo des Kolloquiums, DAI Architekturreferat

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2014© 2014 Verlag Schnell & Steiner GmbH,

Leibnizstraße 13, 93055 Regensburg

Redaktion: S. MertenBildbearbeitung: C. Gerlach

Gestaltung & Layout: J. DenkingerSatz: C. Brünenberg

Umschlaggestaltung: J. DenkingerDruck: Erhardi Druck GmbH, Regensburg

ISBN 978-3-7954-2914-0

Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlags ist es nicht gestattet,dieses Buch oder Teile daraus auf fototechnischem oder elektronischem Weg zu vervielfältigen.

Weitere Informationen zum Verlagsprogramm erhalten Sie unter:www.schnell-und-steiner.de

SoloiRhodos

Dendera

Abydos

Abusir, Dashur,Gizeh & Sakkara

Pompei

Karthago

Minturnae Istanbul

Megalopolis

EphesosPriene

Milet

Carnuntum

Delos

AthenSamikon & Platiana

Korinth

Kassope

Epidauros

Rom

Ostia

Berlin

PergamonKalapodiAssos

Thassos

Gournia Palmyra

Karasis

Baalbek

Gadara

Gerasa

Alexandria

Damaskus

Bursa

Alabanda

Pella

Dura Europos

HerakleiaErbil

Leptis Magna

Alexandreia Troas

Apameia

CaesareaMaritima

Shkāret Msajed,Ba'ja, Beidha

Kalhu)

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Leptis Magna

Alexandreia Troas

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Shkāret Msajed,Ba'ja, Beidha

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Standorte der in den vorliegenden Beiträgen behandelten Bauten

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 348

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

. 449

. . . . . . 329

. . . . . . . . . . . 147

. . . . . . . . . . . . . . . 162

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

. . . . . . . . . . . . 337

Inhalt

Vorwort

Programm

Einleitung

Kurapkat, D. – Schneider, P. I., – Wulf-Rheidt, U., Die Architektur des Weges – Gestaltete Bewegungim gebauten Raum – Einleitung

Beiträge

Anguissola, A., Living in Pompeii‘s Urban Villas. Movement in the Houses along the Edge of Pompeii(Regiones VI, VII and VIII)

Arnold, F., Der Palast als Labyrinth. Peru und Ägypten im Vergleich

Arnold, S., Erschließungswege für das Theater in Minturnae

Bachmann, M., Zutritt ohne Einblicke. Die Raumfolgen osmanischer Ufervillen in den Augen fremder Besucher

Boulasikis, D. – Röring, N. – Marr, B., Alte Wege neu begangen. Das Amphitheater I von Carnuntum

Bührig, C., Bühnen einer Stadt. Kommunikations- und Erlebnisräume im römischen Osten

Burns, R., The Origins of the Colonnaded Axes in the Cities of the East under Rome

Danner, M., Wege ins Haus – Wege im Haus. Zur Gestaltung des Weges in spätantiken Häusernam Beispiel von Ostia

Feuser, S., Überlegungen zur Gestaltung von Wegen und Räumen in kaiserzeitlichen Hafenstädtendes Mittelmeerraumes

Griesbach, J., Standbilder als Wegweiser und Orientierungshilfen? Bewegungsangebote und -vorgabenanhand hellenistischer Statuenbasen in Griechenland und Kleinasien

Hellner, N., Räumliche Führung am Beispiel der spätgeometrischen und archaischen Süd-Tempelvon Abai/Kalapodi

Hoffmann, A., Inszenierung von Hindernissen. Der Weg auf den Karasis

Kertai, D., The Architecture of Connectivity. Ashurnarsipal II‘s Late Assyrian Palace in Kalhu)

. 269

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308

. . . . . . . . . . . . . . . 360

. . . . 102

. . . . . . . . . . . 39

. . . . . 211

. . . . . . . . . . 197

. . . . 121

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425

Kinzel, M., Überlegungen zur Raumgestaltung und Wegeführung in der neolithischen Architektur Südjordaniens

Klinkott, M., Architektonische Magneten im Straßenablauf der antiken Stadt

Lehmann, H. – Rheidt, K., Weg und Monument. Zum Verhältnis von Straßen, Bauten und Landschaftin Baalbek und der Nordbeqaa

Lohmann, D. – Wienholz, H., Auf dem Weg zu Jupiter. Die Architektur eines römischen Heiligtumsals inszenierte Bildfolge

Mollenhauer, A. – Müller-Wiener, M., Terminal Point and Way-Station. Two Late Ottoman Qaisariya-Buildingsin Erbil and their Urban Context

Müller, K., Das rituelle Wege-Konzept im minoischen Gournia

Nohlen, K., Axialität und Perspektive – Annäherung und Zugang. Der Weg zum Heiligtum der Kaiser Traianund Hadrian in Pergamon

Opdenhoff, F., Organisation von Bewegung in kleinen Häusern in Pompeji

Öztürk, A., Die gestaltete Bewegung im Bouleuterion in Alabanda

Pflug, J., Der Weg zum Kaiser. Wege durch den Kaiserpalast auf dem Palatin in Rom

Quatember, U., Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? Überlegungen zur Zugänglichkeit antikerGebäude und Stadtbereiche anhand der sog. Kuretenstraße in Ephesos während der römischen Kaiserzeit

Richter, E., Leiten – Lenken – Limitieren. Die Stadtmauern in Samikon und Platiana (Triphylien)

Schipporeit, S. Th., Vom Marktplatz zum Straßenprospekt. Der triumphale Umbau des Forum Holitorium

Sielhorst, B., Gestalt und Wahrnehmung hellenistischer Agorai. Wege durch den ›Statuenwald‹

Stappmanns, V., Das Gymnasion von Pergamon. Erschließungswege als Schlüssel funktionaler Gliederung

Storz, S., Die Kobbat Bent el Rey in Karthago

Türk, H., Entlang – Entgegen – Hindurch. Die Bedeutung der Befestigungsanlagen für die Erschließungder Stadt Assos

Uytterhoeven, I., Passages Full of Surprises. Circulation Patterns within the Late Antique Urban Élite Housesof Asia Minor

Inhalt

VIII |

Vorwort

Nachdem das 10. Kolloquium zur Archäologischen Bauforschung 2009 sich mit dem Thema Licht einem der grundlegenden und zugleich bedeutendsten Phänomene unserer Kultur-geschichte gewidmet hatte, stand für das 11. Treffen ein weiterer wichtiger Faktor für die Wahrnehmung unserer gebauten Umwelt im Vordergrund – die Bewegung im architek-tonischen Raum. Damit wurde an die Tradition angeknüpft, sich im Rahmen der Diskus-sionen zur Archäologischen Bauforschung mit epochenübergreifenden architektonischen Phänomenen der unterschiedlichsten Kulturkreise zu beschäftigen und diese in sehr breit angelegten internationalen Kolloquien interdisziplinär zu diskutieren. Das Architekturrefe-rat des Deutschen Archäologischen Instituts lud dazu ein, Studien zur Frage der Gestaltung von Wegen im gebauten Raum anhand von konkreten baulichen Befunden zu präsentie-ren. Es sollte untersucht werden, wie Bewegung im gebauten Raum durch Steuerung von Zugänglichkeit, Bewegungsmöglichkeit, Visibilität sowie Raumrhythmisierung gestaltet wurde. Durch die Rekonstruktion architektonischer Bildfolgen auf der Grundlage baufor-scherischer Methoden sollten Anhaltspunkte für die konkreten Raumerfahrungen gesucht werden, die mit dem Durchschreiten durch den gestalteten Raum zu verbinden sind. Der Fokus war dabei nicht auf die antike Architektur begrenzt, vielmehr wurde bewusst ein Ver-gleich mit architektonischen Konzepten anderer Epochen und Kulturkreise angestrebt.

Wie schon beim 10. Kolloquium stieß auch 2011 der Call for Papers für das 11. Kolloquium auf ein so überwältigendes Interesse, dass es erstmals auf insgesamt fünf Tage, von Mitt-woch den 8. bis Samstag den 11. Februar 2012, ausgedehnt werden musste. Damit sollte gewährleistet werden, dass ein sehr breites Spektrum an Phänomenen von der Frühzeit bis in die osmanische Epoche beleuchtet werden konnte. Dennoch war es nicht möglich, alle Anmeldungen zu berücksichtigen, was wir sehr bedauert haben.

Ein zeitlich so ausgedehntes Kolloquium war nur durch die großzügige Unterstützung sowohl des Auswärtigen Amtes als auch der Stiftung Preußischer Kulturbesitz möglich. Bei-den Institutionen sind wir zu großem Dank verpflichtet, da sie uns ihre Vortragssäle – den Fritz-Kolbe-Saal des Auswärtigen Amtes und den Wiegandsaal des Pergamonmuseums – zur Verfügung gestellt haben. Die Räume des Wiegandhauses, dem Sitz der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts, wären dem großen Besucherinteresse nicht gewach-sen gewesen. Außerdem war es uns ein Anliegen, die engen fruchtbaren Beziehungen zwi-schen dem Auswärtigen Amt, der Antikensammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem DAI durch die Wahl der Veranstaltungsorte zu unterstreichen.

Vor dem Festvortrag am Abend des 8. Februar 2012 bestand für die Besucher des Kollo-quiums die Möglichkeit exklusiv das Pergamonpanorama von Yadegar Asisi im Hof des Per-gamonmuseums zu besuchen. Zusammen mit der großzügig von der Antikensammlung

IXVorwort |

eingeräumten Möglichkeit, sowohl die Ausstellung »Pergamon – Panorama der antiken Metropole« als auch »Roads of Arabia« kostenlos zu besuchen, stellten diese Rahmenveran-staltungen eine gelungene Abrundung des Programms dar, für die wir sehr dankbar sind.

Ein großer Dank gebührt der Leitung des DAI, der Präsidentin, Prof. Dr. Friederike Fless und dem Generalsekretär, Prof. Dr. Ortwin Dally, die auch dieses Kolloquium des Architek-turreferates und seine Publikation stets unterstützt und bereitwillig mit finanziert haben.

Dank der großzügigen Unterstützung der Fritz-Thyssen-Stiftung war es dem Architek-turreferat möglich, nicht nur ein fächerübergreifendes sondern besonders auch ein sehr international besetztes Kolloquium zu veranstalten. Hierfür danken wir der Stiftung sehr herzlich.

Kolloquium und Publikation des vorliegenden Bandes wären nicht ohne die tatkräftige Unterstützung aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Architekturreferates durchführ-bar gewesen. Von der Themenfindung über die Entwicklung des Logos, Gestaltung des Programms und der Plakate bis zur Organisation des Kolloquiums, von der Sichtung und Verwaltung der Manuskripte bis zur Bildbearbeitung und Gestaltung des vorliegenden Kol-loquiumbandes ist von allen hervorragende Arbeit geleistet worden. Hierfür gebührt Claas von Bargen, Max Beiersdorf, Clemens Brünenberg, Jörg Denkinger, Birte Geissler, Jens Pflug und Anastasia Stein unser Dank für ein gelungenes Kolloquium.

Stefanie Merten hat die Redaktion der Beiträge dieses Kolloquiumbandes übernommen. Von der Redaktion der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts wurden wir wie immer sachkundig beraten. Die Gestaltung und der Satz des vorliegenden Buches lag in den bewährten Händen von Jörg Denkinger, der tatkräftig von Clemens Brünenberg unter-stützt wurde. Catrin Gerlach hat die Bildbearbeitung übernommen. Ihnen und den Mitar-beitern des Verlags Schnell & Steiner danken wir für die zügige Publikation der Beiträge.

Wir wünschen allen Autoren und besonders den Lesern viel Freude mit dem vorliegen-den Band.

Berlin, im März 2014

Dietmar Kurapkat Peter Irenäus Schneider Ulrike Wulf-Rheidt

Mittwoch, 8.2.2012Fritz-Kolbe-Saal, Auswärtiges Amt

Eröffnung – Begrüßung

Ulrike Wulf-Rheidt (Berlin)Leiterin des Architekturreferats des Deutschen Archäologischen InstitutsEinführung

Block 1: Grenzüberschreitung – der Weg in die Stadt

Gesprächsleitung: Ulrike Wulf-Rheidt

Haiko Türk (Cottbus)Entlang – Entgegen – Hindurch. Die Bedeutung der Befestigungsanlagen für die Erschließung der Stadt Assos

Elke Richter (Berlin)Leiten – Lenken – Limitieren. Die Stadtmauern in Samikon und Platiana (Triphylien)

Gesprächsleitung: Ortwin Dally

Adolf Hoffmann (Berlin)Inszenierung von Hindernissen. Der Zugang zum Karasis

Stefan Feuser (Rostock)Wegeführung und Räume in römischen Hafenstädten

Theodor-Wiegand-Saal, Pergamonmuseum

Festvortrag und Abendempfang

Manfred Klinkott (Karlsruhe)Architektonische Magneten im Straßenablauf der antiken Stadt

X |

Programm

Programm | XI

Donnerstag, 9.2.2012Fritz-Kolbe-Saal, Auswärtiges Amt

Block 2: Bewegung im (Stadt-)Raum

Gesprächsleitung: Dietmar Kurapkat

Ann Brysbaert (Leicester), Joseph Maran (Heidelberg)Set in Stone. Mycenaean Architecture ‘on the move’

Ursula Quatember (Wien)Foucault in Ephesos? Zur Anwendbarkeit philosophischer Raumtheorien in der archäologischen Bauforschung

Das Fallbeispiel Pergamon

Gesprächsleitung: Wolfgang Radt

Felix Pirson (Istanbul)Funktionalität und Ästhetik. Straßen und Wege im hellenistischen Pergamon

Verena Stappmanns (Modena)Das Gymnasion von Pergamon. Erschließungswege als Schlüssel funktionaler Gliederung

Klaus Nohlen (Straßburg)Axialität und Perspektive. Der Zuweg zum Heiligtum des Trajan in Pergamon

Gesprächsleitung: Hilke Thür

Claudia Bührig (Berlin)Kommunikations- und Erlebnisräume im römischen Osten

Ross Burns (Sydney)The Origins of the Colonnaded Streets in the Roman East

Christine Wilkening-Aumann (Zürich), Timo Meyer (Cottbus)Geplant oder gewachsen? Gestaltet oder willkürlich? Zur Außenraumdefinition in der Petosiris-Nekropole in Tuna el-Gebel

Gesprächsleitung: Peter Schneider

Jochen Griesbach (München)Standbilder als Wegweiser? Bewegungsangebote und -vorgaben anhand hellenistischer Statuenbasenin Griechenland und Kleinasien

Barbara Sielhorst (Münster)Gestalt und Wahrnehmung hellenistischer Agorai. Wege durch den ›Statuenwald‹

| ProgrammXII

Sven Schipporeit (Wien)Vom Marktplatz zum Straßenprospekt. Der triumphale Umbau des Forum Holitorium

Anne Mollenhauer (Berlin), Martina Müller-Wiener (Bonn)Der Weg ist das Ziel – Der Basar von Erbil (Kurdistan/Irak)

Freitag, 10.2.2012Fritz-Kolbe-Saal, Auswärtiges Amt

Das Fallbeispiel Baalbek

Gesprächsleitung: Margarete van Ess

Daniel Lohmann (Aachen), Holger Wienholz (Berlin)Der Weg zu Jupiter. Die Inszenierung eines antiken Pilgerweges

Klaus Rheidt, Heike Lehmann (Cottbus)Weg und Monument. Zum Verhältnis von Straßen, Bauten und Landschaft in Baalbek und der Nordbeqaa

Block 3: Wege durch das Haus – Wege durch das Gebäude

Gesprächsleitung: Corinna Rohn

Moritz Kinzel (Kopenhagen)Wegeführung und Raumgestaltung in der neolithischen Architektur Südjordaniens

Nils Hellner (Athen)Räumliche Führung am Beispiel der spätgeometrischen und archaischen Süd-Tempel von Abai/Kalapodi

Arzu Öztürk (Istanbul)Die gestaltete Bewegung im Bouleuterion in Alabanda

Stefan Arnold (Rom)Das Raumsystem des Theaters von Minturnae

Nicole Röring, Bernd Marr (Bamberg), Dimitrios Boulasikis (Mödling)Alte Wege neu begangen. Das Amphitheater I von Carnuntum

Gesprächsleitung: Dorotheé Sack

David Kertai (Heidelberg)The Architecture of Connectivity. Ashurnasirpal II‘s Late Assyrian Palace in Kalhu

Felix Arnold (Kairo)Der Palast als Labyrinth. Ägypten und Peru im Vergleich

Jens Pflug (Berlin)Wege durch den Kaiserpalast auf dem Palatin in Rom

)

Programm | XIII

Annette Haug (München)Das hellenistische Zweihofhaus 49,19 in Megara Hyblaia im Kontext der sizilischen Wohnarchitektur

Das Fallbeispiel Pompeji

Gesprächsleitung: Florian Seiler

Jens-Arne Dickmann (Freiburg)Die ›Veröffentlichung‹ der domus oder: Von der Öffentlichkeit der Privatheit

Fanny Opdenhoff (Heidelberg)Organisation und Bewegung in kleinen Häusern Pompejis

Anna Anguissola (Pisa)Turning Walls into Villas.

Samstag, 11.2.2012Theodor–Wiegand–SaalPergamonmuseum

Das Fallbeispiel Ostia

Gesprächsleitung: Heinz Beste

Hanna Stöger (Leiden)Ostias Insula IV ii. Bewegung und räumliche Organisation

Marcel Danner (Köln)Wege ins Haus – Wege im Haus. Die architektonische und dekorative Gestaltung in spätantiken domusam Beispiel einiger Befunde aus Ostia

Gesprächsleitung: Gunnar Brands

Inge Uytterhoeven (Leuven)Passages Full of Surprises. Circulation Patterns within the Late Antique Urban Élite Houses of Asia Minor

Sebastian Storz (Dresden)Die Kobbat Bent el Rey in Karthago. Ein unterirdisches Ensemble der Spätantike

Martin Bachmann (Istanbul)Zutritt ohne Einblicke. Die Raumfolgen osmanischer Ufervillen in den Augen fremder Besucher

Abschlussdiskussion

Einleitung

Die Architektur des WegesGestaltete Bewegung im gebauten Raum

Dietmar Kurapkat – Peter Irenäus Schneider – Ulrike Wulf-Rheidt

»Raum ist die Erfahrung davon«1, so hat Aldo van Eyck prä-gnant die Tatsache zusammengefasst, dass jeder gestalte-te Raum nur richtig und vollständig erfasst werden kann, wenn sich in ihm bewegt oder in ihm eine Vorstellung von Bewegung vermittelt wird. Die Wahrnehmung von Archi-tektur – sei es eines Innenraumes, eines Gebäudes oder einer ganzen Stadt – ist untrennbar mit Bewegung im Raum verbunden. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass Architektur in der Regel nicht von einem einzelnen Stand- und Blickpunkt aus, sondern in Form dynamischer Perzep-tionsprozesse erfasst wird, d. h. während der Annäherung an ein Gebäude bzw. eine Raumsituation, beim Betreten oder beim Durchschreiten. Während dieser Weg zurück-gelegt wird, nimmt der Betrachter die gebaute Umwelt aus sich permanent verändernden Perspektiven wahr. Gleichzeitig werden dabei im Unterbewusstsein ständig neue Erwartungen über die voraussichtlich folgenden Raumbilder entwickelt, die durch die neuen Sinnesein-drücke wiederum ständig modifiziert und aktualisiert werden. Auch sinnesphysiologisch und wahrnehmungs-psychologisch wird Architektur nicht nur mit den Augen gesehen, sondern erst in der Bewegung – also durch die Änderung der Blickwinkel – gelangt der Betrachter zu einer Reihe von leicht unterschiedlichen, stereometrisch erfassten Bildern, aus deren Abfolge das Gehirn einen kompletten räumlichen Eindruck zusammensetzt.

Um Architektur visuell, aber ebenso sinnlich erfahren zu können, muss sie demnach begangen, müssen Stand-punkte verändert werden. Der Erschließung von Archi-tektur und damit dem Weg durch die gebaute Umwelt kommt für das Raumverständnis somit eine zentrale Bedeutung zu. Wichtige Elemente, die die Qualität eines architektonisch gestalteten Weges bestimmen, sind dabei seine Länge und somit die Erfahrung von Nähe und Ferne, seine Gestaltung durch Licht- oder Materialwechsel, die für Abwechslung oder Monotonie sorgen können sowie

1 Zitiert nach Ligtelijn 1999, 14.

2 Zitiert nach Kemp 2009, 152; vgl. hierzu auch Jöchner 2004.

3 Nach Kemp 2009, 155, hat auch die Kunst- und Architekturgeschichte lange gebraucht, um den Faktor Bewegung in ihre Darstellung einzuar-beiten. Dennoch wurde das Phänomen zuerst von der Kunst- und Architekturgeschichte analysiert. Vgl. die Zusammenfassung der Beschäf-tigung mit Bewegung im Raum in der Kunstgeschichte bei Kemp 2009, 151–158.

sein Bezug zum menschlichen Maßstab. Auch physische Faktoren, wie das Steigungsverhältnis einer Rampe oder einer Treppe, bestimmen darüber, ob ein zurückgelegter Weg als bequem oder mühsam empfunden wird, ebenso wie der Grad an Überblick und Orientierung Einfluss auf die positive oder negative Erfahrung beim Durchschreiten eines Raumes hat. All diese Elemente spielen in unserem tagtäglichen Erleben von gebautem Raum eine entschei-dende Rolle. Ob ein Weg spannend oder monoton, ange-nehm oder beschwerlich, bedrückend oder erheiternd empfunden wird, hängt neben seiner Dimensionierung maßgeblich von seiner räumlichen Gestaltung ab. Eine architektonisch qualitätvoll gestaltete Wegeführung macht sich dabei den Bewegungstrieb des Menschen zunutze, die Lust durch immer neue Standpunkte eine Folge von wechselnden Bildern zu erleben und so mit der Zeit den Raum in allen seinen Facetten zu begreifen. Doch ist es dem Benutzer eines Raumes meist nicht ganz freigestellt zu entscheiden, auf welchen Wegen er sich bewegen will, sondern die Bewegung wird in der Regel entsprechend des Zwecks des jeweiligen Gebäudes durch den Grundriss geleitet – die »zweckhafte Bewegung durch das Gebaute«2, wie es Paul Zucker genannt hat. In der Kunstgeschichte wurde hierfür der Begriff des »beweg-ten Betrachters«3 geprägt. Nicht das Ziel des Weges, das es im Ergebnis des Abschreitens letztendlich zu erreichen gilt, sondern die Art, wie das Ziel erreicht wird, ist ent-scheidend. Dabei stellt die Kategorie Zeit für diesen Erfah-rungsprozess durch Bewegung ebenfalls eine relevante Größe dar. Nicht ohne Grund ist die Programmschrift Sigfried Giedions »Raum, Zeit, Architektur« aus dem Jahre 1941 zu einem Klassiker für die Sichtweise der Architek-tur in der Moderne geworden. Bewegung und Zeit als wichtige prägende Faktoren bei zeremoniellen Abläufen in architektonischen Kontexten sind hauptsächlich bei der Analyse barocker Architektur und dabei besonders

2 | Dietmar Kurapkat – Peter Irenäus Schneider – Ulrike Wulf-Rheidt

der Herrschaftsarchitektur herausgearbeitet worden. Naturgemäß kommt hier Treppen als Orte von zelebrier-ten Übergängen für die Erfahrung von Architektur eine wichtige Bedeutung zu. Für die Architektur der Neuzeit, besonders des Barocks und der Moderne, ist die Frage, wie Räume sowohl vertikal als auch horizontal gestaffelt sind und zueinander in Beziehung treten vielfach unter-sucht worden.

Der Begriff »hodologischer Raum« für real erfahrbare Wegräume wurde zunächst in der Psychologie einge-führt4. Dieses Konzept wurde dann in der Philosophie zum »erlebten Raum« weiterentwickelt5 und schließlich von der Kunst- und Architekturgeschichte übernommen. Dabei liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass sich – wie eingangs bereits erwähnt – gestalteter und ›gelebter‹ Raum durch den gewählten oder aufgezwungenen Weg verändert und dass die Wegeführung Auswirkungen auf den Rezeptionsprozess des Benutzers hat, es also ein dialogisches Verhältnis zwischen Rezipient und Weg gibt. Gebaute Wege sind danach »stumme Führer«6, die beim Rezipienten durch die Auseinandersetzung mit der räumlichen Umgebung im ›Auf dem Weg sein‹ vielfältige, unterschiedliche Raumerfahrungen auslösen7. Mit diesem methodischen Ansatz können Räume dahingehend ana-lysiert werden, wie sie durch bestimmte Überraschungs-elemente markiert, gestaltet und strukturiert sind, um so durch Ortsveränderungen und Bewegung privilegierte Betrachterstandpunkte zu schaffen, Spannung aufzu-bauen und auf das Ziel vorzubereiten. Weg kann dabei als eine Folge von Übergangszonen, von »Unstetigkeits-stellen« im physischen Raum verstanden werden, »die als mehr oder weniger stark auftretende und wahrnehmbare Hindernisse zu überwinden oder zu passieren sind«8. Der Weg ist damit ein Element, Raum zu strukturieren sowie ihn zeitlich erfahrbar zu machen und es entsteht so ein in der Bewegung wahrgenommener ›Erlebnisraum‹.

Während diese methodischen Ansätze in der Kunst- und Architekturgeschichte der Neuzeit erfolgreich ange-wendet wurden und mit zu einem neuen Raumverständ-nis beigetragen haben, ist dies für die Antike, weitgefasst

von der Frühgeschichte bis in die Spätantike, bislang sel-ten in einer diachronen, kulturübergreifenden Betrach-tungsweise erforscht worden. Ziel des Kolloquiums war es deshalb zu fragen, in welcher Weise dieser Forschungsan-satz auf die Analyse archäologisch dokumentierter Reste von architektonisch definierten Wegen übertragen wer-den kann. Es sollte untersucht werden, wie Volumen posi-tioniert und zueinander in Beziehung gesetzt werden, um Räume zu gestalten und Bewegungsabläufe zu lenken, wie Innenraum und Außenraum isoliert oder perforiert werden, um eine gegenseitige Durchdringung zu ermög-lichen bzw. Wege zu versperren und so Bewegungsabläu-fe zu strukturieren, mit welchen gestalterischen Mitteln Bewegung in Räumen be- und entschleunigt, gefördert oder in sonstiger Weise beeinflusst wird, und in welchem Zusammenhang Nutzungs- und Bewegungskonzepte unterschiedlicher Anlagen stehen. Die architektonische Gestaltung von Wegen sollte dabei als eine historische Quelle verstanden werden, deren Untersuchung zur Identifikation und Rekonstruktion der Erlebnisqualitä-ten antiker Architektur beitragen kann. Der zeitliche und geographische Schwerpunkt des Kolloquiums lag auf der Architektur der Antike im Mittelmeerraum. In einzelnen Beiträgen wurden aber auch Baubefunde aus dem vor-derasiatischen Neolithikum sowie dem Alten Orient und aus islamischer Zeit thematisiert. In einem Vortrag wurde sogar der Vergleich zwischen Bauten im pharaonischen Ägypten und solchen im präkolumbischen Südamerika gewagt.

Mit dem elften Band der Diskussionen zur Archäologi-schen Bauforschung liegen nun fast alle Beiträge der vom 08.–12.02.2012 in Berlin abgehaltenen Tagung vor9. Das Thema des ›bewegten Betrachters‹ erwies sich als ein Leitmotiv durch alle drei Themenblöcke des Kolloquiums hindurch, die das Phänomen Weg in unterschiedlicher Skalierung untersuchten. So wurde im ersten Themen-block »Grenzüberschreitung – der Weg in die Stadt« herausgearbeitet, wie ein Besucher aus der Ferne her-angeführt wird, um den oft sehr langen und mitunter

4 Lewin 1934.

5 Bollnow 1960.

6 Diesen Begriff hat Verschragen den Lehrbüchern von Fürst Hermann von Pückler und Gustav Meyer entlehnt. Verschragen 2000, 13f. mit Anm. 23 u. 24.

7 Dieser Ansatz wurde zum Beispiel von Verschragen 2000 für die Analyse von Wegen in Landschaftsgärten erfolgreich angewandt. Zur Theorie vgl. besonders Verschragen 2000, 7–19 sowie das Kapitel »Wege und innere Bewegtheit«, 109 f. Zu den Ergebnissen vgl. die Zusammenfas-sung, 195–202.

8 Den Begriff »Unstetigkeitsstellen« in diesem Sinne hat Domenig 1968, 324 eingeführt.

9 Nicht mit publiziert sind die Beiträge von A. Brysbaert und J. Maran, J.-A. Dickmann, M. Dürr, A. Haug, F. Pirson, H. Stöger, C. Wilkening-Aumann und T. Meyer, deren Inhalte zum Teil in andere Publikationen einfließen werden. Der ursprünglich angekündigte Vortrag von E.-L. Schwandner musste leider entfallen.

3Einleitung |

beschwerlichen Weg auf eine Stadt zu und in diese hin-ein zu gehen. Der Beitrag von Adolf Hoffmann führte am Beispiel des Aufweges zur Festung auf dem Karasis in der Türkei besonders eindrücklich vor Augen, wie dramatisch eine solche Wegeführung inszeniert sein konnte. Die in Serpentinen steil den Berg hinauf geführte Rampe dien-te dabei nicht nur als funktionale Erschließung, sondern war zugleich Teil der Außendarstellung der Burganlage, deren ›abgehobene‹ Lage auf dem Bergrücken so beson-ders inszeniert werden konnte. Auch für die Anlage von Stadtmauern können hodologische Aspekte aufgezeigt werden, wenn sie trotz ihres grundsätzlich eher abwei-senden Charakters dennoch als Magnete wirken, indem sie sichtbar werden lassen, wo am Ende des Weges sich der Zugang zu einer Stadt befindet. Tore geben dabei in den geschlossenen Mauerringen eindeutige Ziele vor, die durch aufwendig gestaltete Rampenwege noch optisch verstärkt werden können. Haiko Türk konnte anhand der engen Verknüpfung von Stadtmauer und Wegeführung zur Stadt Assos aufzeigen, dass beide Teile einer abgestimmten Planung waren, die nicht nur verteidigungstechnischen Bedürfnissen gerecht wurde. Dem ankommenden Besucher wurde vielmehr während seines Weges auf die Mauern zu und an diesen entlang zugleich die Stadt als selbstbewusster und wehrhafter Ort erfahrbar gemacht. In ähnlicher Weise hat Elke Richter die Annäherung an die triphylischen Städte Samikon und Platiana (Tympaneia) interpretiert. Aber auch außerhalb der Städte, in der freien Landschaft, können weitgrei-fende Raumbezüge, etwa über Säulenmonumente an wichtigen Kreuzungspunkten als topographische Mar-ker hergestellt und über diese zeichenhafte Markierung ebenfalls Wegräume geschaffen werden. Hierfür bieten die von Klaus Rheidt und Heike Lehmann vorgestellten Befunde im Umland von Baalbek im heutigen Libanon ein sehr gutes Beispiel. Als in die Ferne wirkende Ziel- und Orientierungspunkte konnten ebenso weithin sichtba-re Tempel, Leuchttürme und andere Monumente einer Stadt fungieren, die als visuelle Fixpunkte für den auf dem Seeweg ankommenden Besucher dienten und den Weg entlang der Übergangszone vom Außenraum des offenen Meeres zum Inneren der Stadt strukturierten, wie dies Stefan Feuser für römische Hafenstädte demonstrierte. Die entlang eines solchen Weges platzierten architektoni-schen Elemente waren dazu geeignet – einer Landmarke vergleichbar – den Besucher regelrecht in die Stadt hinein zu leiten, wie dies Klaus Nohlen am Beispiel des kaiserzeit-lichen Trajaneums in Pergamon sowie Holger Wienholz und Daniel Lohmann am Jupitertempel in Baalbek auf-zeigen konnten. Vergleichbar den Stadtmauern forderten diese Monumente regelrecht dazu auf, sich auf den Weg

zu machen und dem schon von weitem sichtbaren Ziel entgegen zu streben.

Im zweiten Vortragsblock »Bewegung im (Stadt-)Raum« wurde vielfach thematisiert, wie Räume geschaf-fen wurden, die den Weg von Besuchern innerhalb einer Stadt, eines öffentlichen Raumes oder eines Heiligtums strukturierten. Solche Wegräume können durch das Einfü-gen unterschiedlicher Übergangsbereiche, wie Tore, oder Wegmarken an Kreuzzungen rhythmisiert und bereichert werden, daneben durch Stationen, an denen angehalten werden muss, um sich neu zu orientieren. Am Beispiel des Jupitertempels in Baalbek wird deutlich, wie durch die Anlage von Portalen, Toren und Schwellen der Weg durch ein Heiligtum mannigfaltig gegliedert werden kann und dadurch die dominante Mittelachse abwechslungs-reich erlebbar wird. ›Unstetigkeitsstellen‹, Wegorte, an denen die zielgerichtete Bewegung unterbrochen und eine Anpassung der Orientierung erforderlich wird, kenn-zeichnen zum Beispiel die prachtvollen Säulenstraßen im Osten des Römischen Reiches, die in den Beiträgen von Ross Burns, Claudia Bührig und Manfred Klinkott analy-siert wurden. Es konnte gezeigt werden, wie durch deut-liche Zäsuren und gezieltes Aufweiten oder Verengen der Straßenführung, dem Spiel mit dem Kontrast zwischen schmalen Straßen und breiten Platzanlagen, sowie mit der Schaffung immer neuer Blick- und Zielpunkte jeweils Neu-gierde auf die Fortführung des Weges geweckt und der Benutzer so erfolgreich ›in Bewegung gehalten‹ wurde. Wie Claudia Bührig aufzeigte, kann die Gestaltung inner-städtischer Straßen sogar so weit führen, dass diesen über ihre primäre Funktion als Bewegungsraum hinaus auch ein performativer Charakter zukommt und sie somit zu Bühnen des urbanen Lebens werden. Durch die gezielte architektonische Fassung von Straßenräumen in Form von regelrechten Straßenprospekten konnte dem Benutzer ebenso eine historische Tiefe vermittelt werden, wie dies Sven Schipporeit an der sukzessiven Umgestaltung des Forum Holitorium in Rom von einem Marktplatz zu einer durch monumentale Stiftungsbauten räumlich gefassten Passage römischer Triumphzüge anschaulich vor Augen führte. Dass der statuarischen Ausstattung entlang dieser Wegräume dabei eine bedeutende Rolle zukam, die sich je nach politischem System auch ändern konnte, hat Jochen Griesbach in seinem Beitrag aufgezeigt. Solche politisch aufgeladenen Wegräume waren geeignet, den Zuschau-er als Rezipienten in einem ikonographischen Geflecht zu positionieren und ihm so seine historische Verortung bewusst zu machen. Dass bei bestimmten Anlässen sogar das gesamte Stadtgebiet als Rahmen eines rituellen Wegesystems fungieren konnte, hat Katrin Müller am Bei-spiel der minoischen Stadtanlage von Gournia beleuchtet:

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Zentrale Elemente wie palatialer Bereich, öffentlicher Platz und Heiligtum wurden bei Prozessionen einbezogen und damit sowohl räumlich wie kontextuell verknüpft.

Wegräume, die sich auf Platzanlagen in der Stadt und in Heiligtümern infolge sukzessiver Statuenaufstellun-gen ergeben oder dadurch eine neue Qualität erhalten haben, können als das Resultat eines Prozesses gelesen werden, mit dem die Verortung von individuellen Ehrun-gen und Stiftungen an gemeinschaftlich geteilte Raum-vorstellungen angepasst wurden. Dies veranschaulichten eindrücklich vor allem die Beiträge von Barbara Sielhorst und Jochen Griesbach. Auch die von Ursula Quatember analysierte ›Kuretenstraße‹, als ein zentraler, öffentlicher Wegraum der antiken Stadt Ephesos, ist als Ergebnis eines Veränderungsprozesses eines Straßenraums zu sehen, in dem sich vielfältige Wegebeziehungen überlagern. Ihr Charakter wird nicht nur durch öffentlich aufgestellte Monumente und Denkmäler geprägt, sondern vor allem durch die Qualitäten der angrenzenden Bebauung, die aufgrund ihrer differenzierten Zugänglichkeit nicht von jedem Bewohner oder Besucher in der gleichen Weise erfahren werden konnten. Eine Analyse der einzelnen Aktionsräume eines Weges im Hinblick auf hierarchisierte Zugänglichkeiten ist daher für die Bewertung von Weg-räumen eine zentrale Voraussetzung.

Großartig zusammengefasst und anhand vielfältiger Beispiele von der Antike bis zur Neuzeit thematisiert wur-den diese Leitfragen im Festvortrag »Architektonische Magneten im Straßenablauf der antiken Stadt« von Man-fred Klinkott. Der lebendige Beitrag wurde deshalb für die Publikation ganz bewusst sehr nahe an der mündlichen Fassung belassen.

Der dritte Vortragsblock »Wege durch das Haus – Wege durch das Gebäude« knüpfte unmittelbar an die Frage nach der Gestaltung von Wegräumen an.

Wie wichtig die Entschlüsselung von Verbindungsop-tionen zwischen einzelnen Bauwerksbereichen ist, dass dies zu neuen Erkenntnissen von zusammenhängenden Funktionen und zu einer Neubewertung der Zusammen-gehörigkeit von Bereichen einer komplexen Anlage führen kann, hat Verena Stappmanns für das hellenistische Gym-nasion in Pergamon vor Augen geführt. Die enge Verflech-tung von angestrebter Grundrissform, Dach konstruktion und realisierbarer Wegeführung konnte Arzu Öztürk am Beispiel der hellenistischen Bouleuteria aufzeigen.

Bei der Gestaltung von Wegräumen spielte besonders das Thema der Inszenierung eine große Rolle. Es wurde an

mehreren Fallbeispielen analysiert, wie Wege durch einen bewussten Einsatz von Materialwechseln, etwa bei Fuß-bodenbelägen, mit begleitenden Bildprogrammen oder durch die Schaffung von hellen, lichten Zonen im Kontrast zu dunklen, verschatteten Abschnitten gegliedert wurden und so Spannungsbögen aufgebaut werden konnten. Mit dem Thema Lichtführung zur Gestaltung von Wegen war zudem ein unmittelbarer Anknüpfungspunkt an die vorangegangnen 10. Diskussionen zur Archäologischen Bauforschung »Licht-Konzepte in der vormodernen Archi-tektur«10 gegeben. Aufweitung und Verengung als wei-tere Elemente der Strukturierung von Wegen durch das Haus vom Eingangsbereich bis zu den als Ziel inszenierten Repräsentationsräumen konnten von Fanny Opdenhoff und Anna Anguissola anhand pompejanischer Beispiele genauso herausgearbeitet werden, wie von Marcel Dan-ner und Inge Uytterhoeven an Beispielen spätantiker Häu-ser in Ostia und in Kleinasien11.

Ein besonderer Fokus bei der Inszenierung von Wegen lag auf dem Hinführen zu ›Überraschungselementen‹. Im Gegensatz zum weithin sichtbaren Endpunkt wird hier der Besucher über das Ziel im Ungewissen gelassen, da ihm zum Beispiel nicht vor Augen geführt wird, was ihn hinter den Türen des eher schmucklosen Hofes, den lan-gen schmalen Korridoren oder den scheinbar ins Nichts führenden Treppen erwartet. Er wird so allein durch den Aufbau eines Spannungsbogens dazu animiert, seinen Weg weiterzugehen. Die Regie eines solchen Spannungs-aufbaus wird ersichtlich am Beispiel der spätantiken Anla-ge Kobbat Bent el Rey in Karthago, die von Sebastian Storz vorgestellt wurde: Über einen in die Tiefe führen-den, abknickenden Korridor wird der Besucher, geleitet durch eine geeignete Lichtführung, in den Hauptraum geführt, der als Überraschungsmoment mit einer beson-deren Wölbtechnik ausgezeichnet ist. Je länger und kom-plizierter die Wege waren, umso effektvoller inszeniert erscheinen die Ziele. Stefan Arnold konnte dies für den Weg nachweisen, den ein Theaterbesucher in Minturnae zurücklegen musste, bis er seinen Sitzplatz erreicht hat-te. Es lässt sich aber ebenfalls im privaten Wohnungsbau nachvollziehen, wenn der Gast, wie von Anna Anguisso-la anhand pompejanischer Hanghäuser aufgezeigt, nach dem Gang durch endlos erscheinende, verwinkelte Trep-pengänge mit einem überraschenden, überwältigenden Ausblick auf eine Landschaft belohnt wird. David Kertai konnte darlegen, dass diese Inszenierung, die zusätzlich noch durch das Bildprogramm unterstützt wurde, eben-

10 Schneider – Wulf-Rheidt 2011.

11 Auch der nicht zum Druck eingereichte Beitrag von Jens-Arne Dickmann hatte entsprechende Fragen zum Thema.

5Einleitung |

so die assyrischen Palastanlagen kennzeichnet, wo lange Korridore und mehrere Höfe zu passieren waren, bis der Besucher die besonders reich ausgestalteten Räume des Herrschers erreichte. Wie schließlich ein ganzer Stadt- und Landschaftsraum zur Inszenierung der Wege- und Raum-führung besonders ausländischer Delegationen einge-setzt werden konnte, hat Martin Bachmann anhand der Rolle der osmanischen yalıs im Rahmen von Empfängen an der Hohen Pforte im 17. und 18. Jh. aufgezeigt.

Als ein wichtiger Faktor für die Weggestaltung war in vielen Beispielen außerdem die Größe ›Zeit‹ auszuma-chen. So konnte sowohl im Großen, zum Beispiel bei den bereits oben angeführten Straßen im antiken Ephesos oder den Säulenstraßen im Vorderen Orient, wie auch im Kleinen, etwa bei pompejanischen Wohnhäusern, darge-stellt werden, wie der ›menschliche Maßstab‹ und der Fak-tor Zeit die Gliederung eines Weges bestimmten: Straßen können durch Monumente als Ziel- und Rastpunkte, durch Wechsel von Ausstattungsdetails oder durch unscheinba-re, aber wirkungsvolle Richtungsänderungen in einzelne Abschnitte unterteilt sein und so weniger lang erscheinen. Der Weg entlang eines Peristylhofes kann durch unter-schiedliche Säuleninterkolumnien, der Gang durch einen Korridor sowie gezielt eingesetzten Lichteinfall rhythmi-siert werden und so weniger monoton wirken. Wie durch bauliche Maßnahmen die Bewegungsgeschwindigkeit beeinflusst und eine ›Entschleunigung‹ vom eilig vorbei ziehenden Passanten zum auf das Warenangebot kon-zentrierten Käufer erfolgen kann, haben Anne Mollen-hauer und Martina Müller-Wiener anhand der Bewegung in islamischen Basaren am Beispiel von Erbil in Kurdistan aufgezeigt.

Eine weitere Leitfrage, die sich durch mehrere Vorträge zog, war, wie gestaltete Wege zu einer Hierarchisierung von Raum beitragen. Dies kann auf unterschiedliche Wei-se erfolgen: So können kurze Wege dem Hausbesitzer und höher gestellten Persönlichkeiten vorbehalten sein, wäh-rend die übrigen Mitbewohner oder Besucher eines Hau-ses sehr lange Wege in Kauf nehmen mussten. Aber auch das Gegenteil ist möglich. Die Länge eines Weges zum Ziel, sei es zum Hausherrn, zum Herrscher oder zur Kult-statue in einem Heiligtum kann gleichfalls ein Gradmesser für den Rang des Besucher sein, da längere Wege eine grö-ßere Annäherung an das angestrebte Ziel bedeuteten, wie dies Jens Pflug am Beispiel der Kaiserpaläste in Rom auf-zeigen konnte. Gleichzeitig waren lange und komplizierte Wege gleichwohl dazu geeignet, dem Besucher unmiss-verständlich die besondere Position des Hausherrn oder Herrschers und damit Distanz zu ihm zu verdeutlichen. Mit langen Wegen zu und innerhalb eines Palastes oder eines Heiligtums, damit gleichsam einer Überhöhung des Ziels,

konnte dem Betrachter ebenfalls Macht und Reichtum der Bauherren oder unüberbrückbare Distanz zur Gottheit vermittelt werden. Dass eine vergleichende Analyse von Wegeführungen in dieser Hinsicht von ähnlichen Bauauf-gaben in vollkommen unabhängigen Kulturkreisen zu neuen Deutungsansätzen führen kann, hat Felix Arnold am Beispiel der ägyptischen und peruanischen Palastan-lagen herausgearbeitet. Er sieht in den absichtsvoll lan-gen, verwinkelten und damit labyrinthisch angelegten Wegeführungen beider Gebäudegruppen einen Zusam-menhang zwischen Architektur und Herrschaftsverständ-nis. Der labyrinthische Weg durch den Palast wäre so als ostentative Zurschaustellung der Unergründbarkeit von Macht und Entrückung des jeweiligen Herrschers aus der menschlichen Gesellschaft zu deuten.

An Beispielen wie der ›Kuretenstraße‹ in Ephesos oder den Kaiserpalästen in Rom ließ sich nachweisen, dass durch die Schaffung von unterschiedlichen Aktionsräu-men Wege nicht nur gestalterisch strukturiert, sondern gleichermaßen für den Besucher verständlich hierarchi-siert wurden und sich ihm so zugängliche oder ›tabuisier-te‹ Zonen leichter als solche zu erkennen gaben. Es zeigte sich jedoch gerade bei dem Thema Zugänglichkeit als Dis-kurs, dass hier noch ein großer Bedarf an interdisziplinärer Forschung besteht. Für die Frage nach der Gestaltung und der Nutzung von unterschiedlich hierarchisierten Aktions-räumen spielen unterschiedliche Faktoren eine zentrale Rolle: So können über Ausstattungsdetails wie Fußböden, Wand- und Deckengestaltungen, Türkonstruktionen, aber vor allem auch aufgrund der Möblierung eines Raumes Wege gelenkt und spezielle Zonen geschaffen werden, wie dies Fanny Opdenhoff anhand der Organisation und Bewegung in kleinen Häusern in Pompeji analysiert hat. Darüber hinaus werden über ephemere Hindernisse wie Vorhänge, Schranken usw. sowie die Besetzung mit Wach- und Begleitpersonal Zugänglichkeiten verdeutlicht und geregelt. Signaltöne und andere akustische sowie visu-elle Reize können Wegerlebnisse begleiten und zu ganz besonderen Erfahrungen führen. Gerade diese Informatio-nen sind aber in der Regel im Baubefund verloren und aus dem archäologischen Kontext nur mühsam oder gar nicht zu gewinnen. Wie wichtig daher die Auswertung anderer Quellen, besonders der Schriftquellen ist, hat der Beitrag von Martin Bachmann gezeigt. Ohne die zeitgenössischen Schilderungen wäre weder die hochartifizielle Wegefüh-rung zu den Sommerresidenzen am Bosporus noch die Wirkung der Inszenierung auf die ausländischen Delega-tionen zu verifizieren und in einen konkreten zeitlichen Ablauf zu bringen. Es wäre sicher lohnend, das diesbezüg-liche Potential von Schriftquellen verstärkt zu überprüfen und in die jeweiligen Betrachtungen mit einzubeziehen.

6 | Dietmar Kurapkat – Peter Irenäus Schneider – Ulrike Wulf-Rheidt

Dasselbe gilt für die Rekonstruktion der Wege sowie ihrer Wahrnehmung durch unterschiedliche Besuchergruppen mit divergierenden Interessen und Rollen. Wie hat etwa ein Priester den Weg durch ein Heiligtum im Gegensatz zu einem Pilger wahrgenommen? Wie hat sich die Wahrneh-mung von Wegeführungen und damit das Raumerlebnis verändert, wenn der Besucher nicht individuell seinen Weg suchte, sondern zum Beispiel Teil einer großen Pro-zession war? Ein besseres Verständnis der Bewegung im gebauten Raum in all seinen Facetten lässt sich daher nur durch detaillierte Studien aller zur Verfügung stehenden archäologischen und historischen Quellen erreichen.

Zu einer Diskussion anzuregen, die Impulse für weitere For-schungsansätze und vertiefende Auseinan dersetzungen mit einzelnen Phänomenen der gestalteten Bewegung im gebauten Raum geben kann, war Ziel des Kolloquiums. Sowohl die große Resonanz auf den Call for Papers, als auch die große Besucherzahl an allen fünf Kolloquiums-tagen verdeutlichte das starke Interesse an diesem The-ma. So wurde in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen thematisiert, dass hier noch großer Forschungsbedarf besteht. Es würde uns freuen, wenn wir mit diesem Kollo-quiumsband dazu beitragen können, dass die Architektur des Weges als lohnendes Forschungsthema der Alter-tumswissenschaften eine größere Aufmerksamkeit erhält.

Anschrift: Dr.-Ing. Dietmar Kurapkat, Deutsches Archäologi-sches Institut, Zentrale, Podbielskiallee 69-71, D–14195 Berlin, e-mail: [email protected]

Dr.-Ing. Peter Irenäus Schneider, Cranachstr. 38,D–12157 Berlin, e-mail: [email protected]

Prof. Dr.-Ing. Ulrike Wulf-Rheidt, Deutsches Archäologisches Institut, Zentrale, Podbielskiallee 69-71, D–14195 Berlin, e-mail: [email protected]

LITERATURVERZEICHNIS

Bollnow 1960O. F. Bollnow, Der erlebte Raum, Universitas 15, 8, 1960, 397–412

Domenig 1968G. Domenig, Weg – Ort – Raum. Versuch einer Analyse der Bewegung im architektonischen Raum, Bauen und Wohnen 9, 1968, 321–325

Jöchner 2004C. Jöchner, Wie kommt ›Bewegung‹ in die Architekturtheorie? Zur Raum-Debatte am Beginn der Moderne, Wolkenkuckucksheim. Internationale Zeitschrift für Theorie und Wissenschaft der Architektur 9, 1, 2004, 1–9, <http://www.tu-cottbus.de/theoriederarchitektur/Wolke/deu/The-men/041/Joechner/joechner.htm> ( 12.6.2013) Kemp 2009W. Kemp, Architektur analysieren. Eine Einführung in acht Kapiteln (Mün-chen 2009)

Lewin 1934K. Lewin, Der Richtungsbegriff in der Psychologie. Der spezielle und allge-meine hodologische Raum, Psychologische Forschung 19, 1934, 249–299

Ligtelijn 1999V. Ligtelijn (Hrsg.), Aldo van Eyck. Werke (Basel – Boston – Berlin 1999)

Schneider – Wulf-Rheidt 2011P. I. Schneider – U. Wulf-Rheidt (Hrsg.), Licht-Konzepte in der vormodernen Architektur. Internationales Kolloquium in Berlin vom 26. Februar – 1. März 2009, DiskAB 10 (Regensburg 2011)

Verschragen 2000J. L. Verschragen, Die »stummen Führer« der Spaziergänger. Über die Wege im Landschaftsgarten (Frankfurt a. M. 2000)

Eines der Ziele vieler Untersuchungen im Rahmen der archäologischen Bauforschung ist es, Gebäude in ihrer Gesamtheit mit möglichst vielen architektonischen Details zu rekonstruieren1. Im Idealfall – d. h. bei einem guten Erhaltungszustand der Befunde sowie ausreichenden zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten zu ihrer Erfor-schung – ergeben sich so umfassende Informationen und nahezu vollständige Rekonstruktionen in allen Details der architektonischen Gestaltung. Die Erkenntnisse, die dabei zu den antiken Objekten generiert werden, übersteigen zumeist das, was der antike Mensch selbst darüber wissen

konnte. So ist uns heutigen Menschen die Anlage ganzer antiker Häuser oder Städte durchaus vertraut und zugäng-lich, doch gilt dies nicht zwangsläufig auch für den zeitge-nössischen Benutzer oder die zeitgenössische Benutzerin.

Bei der Auswertung von Einzeluntersuchungen zu übergeordneten Fragestellungen gehen Architekturge-schichte und Archäologie, aber auch andere Disziplinen naturgemäß von diesem ›maximalen‹ Informationsstand aus. Die Frage, wer welche Räume, Gebäudeteile oder sogar Stadtareale zu sehen bekam und wer wovon mit welchen Mitteln ausgeschlossen wurde, wird hingegen

Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht?Überlegungen zur Zugänglichkeit antiker Gebäude und Stadtbereiche

anhand der sog. Kuretenstraße in Ephesos während der römischen Kaiserzeit*

Ursula Quatember

This paper, as a case study, discusses the accessibility of structures in urban areas at the so-called Curetes Street in the city center of Roman Ephesus. The buildings adjacent to this thoroughfare were not open to the general public in antiquity. Access was granted depending on different factors and aspects, such as social status or gender. Moreover, admittance could be time-specific. For example, temples were only open during religious festivities, or street traffic was only allowed during certain hours of the day. In order to gain insight into these questions, various sources such as ancient literature, epigraphy, social studies and other fields of research need to be evaluated. This article shows that architectural research (›Baufor-schung‹) can play a vital part for answering these questions. Physical boundaries or connections, such as stairs, represent the most basic elements in such a study. The well-researched ›Curetes Street‹ in Ephesus serves as an ideal location to discuss the relationship between the public street and different building types by scrutinizing a variety of evidence that allows us to discern their accessibility.

Traditional architectural study usually provides a full reconstruction of a specific monument or site, and renders these subjects of investigation as complete. In ancient times, however, access to certain areas or parts of a building might have been restricted or denied to certain demographics. This paper argues that architectural research can contribute to the analysis of accessibility in ancient architecture and enhance our understanding on the perception of urban space from the point of individuals.

* Dem Architekturreferat des DAI ist für die Möglichkeit, erste Überlegungen zu diesem Thema bei den »Diskussionen zur archäologischen Bau-forschung« in Berlin im Februar 2012 vorzutragen, sehr herzlich zu danken. Erkenntnisse zu der als Beispiel für die Ausführungen verwendeten ›Kuretenstraße‹ stammen aus den vom Fonds zur Förderung (FWF) finanzierten Projekten zum ›Hadrianstempel‹ (Projekt Nr. 20947-G02, Lei-tung: Verf.) sowie zum ›Embolos‹ (Projekt Nr. 17617-G02, Leitung: H. Thür). Der Direktorin des Österreichischen Archäologischen Instituts und Grabungsleiterin von Ephesos, S. Ladstätter, sei ebenso gedankt wie ihren Vorgängern J. Koder und F. Krinzinger. Mein besonderer Dank gilt H. Thür, auf deren Forschungsergebnissen zur ›Kuretenstraße‹ die folgenden Ausführungen aufbauen, und die mir stets – wie auch für diesen Beitrag – mit Rat und Kritik zur Seite stand. Ch. Kurtze stellte dankenswerter Weise Vermessungsdaten zur Verfügung. E. Rathmayr danke ich für die kritische Durchsicht des Manuskripts, A. Sokolicek für Informationen zur Spurbreite von Wagen in Ephesos sowie Literaturhinweise. Um den Anmerkungsapparat zu entlasten, werden für gut publizierte Bauwerke nur die wichtigsten Veröffentlichungen genannt. Weniger bekannte Monumente sind mit ausführlicheren bibliographischen Angaben versehen.

1 Auf unterschiedliche Definitionen und Arbeitsschwerpunkte der archäologischen oder historischen Bauforschung kann in diesem Rahmen nicht eingegangen werden. s. dazu beispielsweise Großmann 2010, 9–11 mit weiterführender Literatur.

103Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? |

selten thematisiert. Antiken Benutzern2 waren aber kei-neswegs immer alle Bereiche in demselben Ausmaß zugänglich, in dem wir heute über Informationen verfü-gen, um die architektonische Gestaltung und Aussage eines Bauwerks oder urbanen Raumes zu beurteilen.

Dieser Fragenbereich und das damit verbundene Erkenntnispotential soll an einem Beispiel dargestellt wer-den: der Bebauung an der sog. Kuretenstraße in Ephesos. In den vergangenen Jahren ist dieser Bereich des römi-schen Ephesos in mehren Projekten unter der Leitung von H.  Thür untersucht worden3. Auf diesen Studien können nun übergreifende Betrachtungen aufbauen; aufgrund der ausführlichen Publikationslage soll hier eine Fokussie-rung auf die für unsere Untersuchung wichtigen Aspekte erfolgen. Die Überlegungen beziehen sich im Wesentli-

chen auf die Mittlere Kaiserzeit, mitunter wird im Text aber auf spätere Bauten hingewiesen, um Veränderungen und Entwicklungen aufzuzeigen.

DIE ›KURETENSTRASSE‹

Das hellenistisch-römische Ephesos (Abb. 1. 2), das groß-räumig von einer Stadtmauer eingefasst wird, erstreckt sich über die einander zugewandten Abhänge der bei-den Stadtberge Panayırdağ (antik Pion4) im Norden und Bülbüldağ (antik Preon oder Lepre Akte) im Süden sowie über die östlich im Sattel zwischen diesen beiden Bergen gelegene sog. Oberstadt und die Hafenebene im Westen. Diese planmäßig angelegte Stadt weist im Wesentlichen

Abb. 1 Ephesos, Stadtplan

2 Gerade im Rahmen einer Untersuchung der Bewegung im gebauten Raum kann eine geschlechtsspezifische Unterscheidung interessante Ergebnisse liefern. Wenn im Folgenden mitunter auf entsprechende Formulierungen verzichtet wird, geschieht dies zur Vereinfachung, ohne dass das Potential gendergerechter Analysen für diese Fragestellung negiert werden soll.

3 Zu übergreifenden Publikationen die gesamte ›Kuretenstraße‹ betreffend: Thür 1995a; Thür 1995b; Thür 1999a; Thür 1999b; Thür 2009; s. auch die einzelnen Beiträge in Ladstätter 2009. Zur Grabungsgeschichte s. Quatember 2005. Die Literatur zu einzelnen Monumenten ist in den jeweiligen Anmerkungen aufgelistet.

4 Zum antiken Namen der beiden Stadtberge s. Engelmann 1991, 277 f. 282–286.

104 | Ursula Quatember

ein orthogonales Straßenraster auf, zu dessen Rekonst-ruktion unterschiedliche Vorschläge vorliegen5. Eine Aus-nahme innerhalb dieses Straßensystems stellt die ›Kure-tenstraße‹ dar, die im Taleinschnitt zwischen den beiden genannten Stadtbergen liegt. Der nördliche Panayırdağ erreicht eine Höhe von 157 m. ü. d. Meer, der Kamm des südlich gelegenen Bülbüldağ sogar eine Höhe von bis zu 356 m ü. d. Meer6.

Die ›Kuretenstraße‹ – antik vielleicht Embolos ge-nannt7 – weicht durch ihre Lage in der Senke vom ortho-gonalen Straßenraster der Stadt ab (Abb. 2.3). Bereits bevor das hellenistisch-römische Ephesos an der heuti-gen Stelle entstand, existierte ein Prozessionsweg vom Artemis-Heiligtum ausgehend rund um den Panayırdağ, der auch im Bereich der späteren ›Kuretenstraße‹ verlief

und seine Funktion bis in die römische Kaiserzeit behielt8. Über den Ablauf der im frühen 2. Jh. n. Chr. abgehaltenen Prozessionen besitzen wir insbesondere durch die im The-ater gefundene ›Salutaris-Inschrift‹ detaillierte Informati-onen9. Die Abweichung der ›Kuretenstraße‹ vom ephesi-schen Straßenraster dürfte sowohl mit der Lage zwischen den beiden Stadtbergen als auch mit einer Nutzungskon-tinuität als Prozessionsstraße zusammenhängen.

Entsprechend den topographischen Gegebenheiten steigt die ›Kuretenstraße‹ von West nach Ost stark an: Im Bereich der Straßenkreuzung mit der Marmorstraße beträgt die Höhe 9,77 m ü. d. Meer, im Bereich vor dem sog. Heraklestor am Westende 30,28 m ü. d. Meer. Über eine Länge von 215,90 m ergibt sich dadurch eine Stei-gung von 10,5%. Aufgrund dieser natürlichen Vorausset-

Abb. 2 Ephesos, Plan der ›Kuretenstraße‹ und der angrenzenden Bebauung

5 Scherrer 2001; Groh 2006; Groh 2012. Zum ephesischen Verkehrsnetz s. Hoffmann 2008, 45–55. Zusammenfassend zur Bautätigkeit in der römischen Kaiserzeit s. Halfmann 2001.

6 Maß- und Höhenangaben nach den Angaben von Ch. Kurtze (Vermessung, ÖAI).

7 Jobst 1983, 149 f.; Thür 1999a, 105 f.

8 s. dazu ausführlich Knibbe – Langmann 1993, 9–33. Zu einem Versuch, das ephesische Prozessionswesen zu fassen s. jüngst Feldman Weiss 2012.

9 IvE I a 27; s. ausführlich Rogers 1991 mit Bibliographie.

105Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? |

zungen muss sich für den antiken Stadtbenutzer ein sehr unterschiedlicher Eindruck ergeben haben, je nachdem ob er sich der ›Kuretenstraße‹ von der Landseite, d. h. von Osten her annäherte (Abb. 4) oder ob er aus der Hafenebe-ne vom Westen die Straße hinaufblickte (Abb. 5). Verstärkt wurde diese Wahrnehmung der Topographie durch die

Bebauung an den Hängen der beiden Stadtberge: Hinter den straßenbegleitenden Säulenhallen ragten steil die Fassaden der angrenzenden Bauten auf. Eine Vorstellung davon gibt der erhaltene Pfeiler an der Südwestecke des großen Saales im sog. Variusbad (Abb. 4) oder die Rekon-struktion der Straßenfassade des Hanghauses 1 (Abb. 6).

Abb. 3 Ephesos, die ›Kuretenstraße‹ vom Bülbüldağ aus gesehen

Abb. 4 Ephesos, die ›Kuretenstraße‹ während der Ausgrabung im Jahr 1957, Blick nach Westen

106 | Ursula Quatember

Die seitlich abzweigenden Straßen waren aufgrund der steil ansteigenden Berghänge zumindest teilweise mit Stufen versehen10. Insgesamt muss die ›Kuretenstraße‹ für den Betrachter den Eindruck einer regelrechten ›Straßen-schlucht‹ ergeben haben. Am Westende der ›Kuretenstra-ße‹ verläuft nach Norden hin die sog. Marmorstraße, an der Südseite zweigt hinter dem sog. Hadrianstor scharf nach Westen eine weitere Straße ab (Abb. 2. 7. 11). Der kleine Platz vor der Celsus-Bibliothek war ebenso wie der Zugang zur sog. Tetragonos-Agora durch das Südtor über Stufen erreichbar. Seit spättraianischer Zeit bildete die Celsus-Bibliothek11 (Abb. 7. 8) den visuellen Endpunkt der ›Kuretenstraße‹ an ihrem Westende, am Ostende erfüll-te diese Funktion das sog. Hydreion (Abb. 2, Nr. 20), eine Brunnenanlage, die möglicherweise bereits auf die frühe Kaiserzeit zurückgeht12. Zwischen diesen beiden Polen entwickelt sich der Straßenraum und die angrenzende Bebauung, die neben Hallen und privater Wohnarchitek-tur auch Brunnenanlagen, Ehrenmonumente, eine Bade-anlage sowie einen Tempel umfasst und auf die im Fol-genden einzugehen sein wird.

Die Bedeutung der ›Kuretenstraße‹ ergibt sich nicht zuletzt aufgrund ihrer topographischen Situation: Es handelt sich um die kürzeste Verbindung zwischen der ›Tetragonos-Agora‹ (Abb. 1, Nr. 61), dem Handelszentrum der Stadt in der Hafenebene, sowie dem politischen Zen-trum, dem sog. Staatsmarkt (Abb. 1, Nr. 18) mit Bauten wie Prytaneion13 und Bouleuterion14. Um diese Distanz zu überwinden, gab es im Straßensystem der Stadt selbst-verständlich andere Möglichkeiten, wie beispielsweise die sog. Hanghausstraße, die am Abhang des Bülbüldağ südlich der ›Kuretenstraße‹ im rechtwinkligen Stra-ßenraster der Stadt verläuft und die von der Kreuzung ›Kuretenstraße‹/›Marmorstraße‹ durch die sog. Stiegen-gasse 3 erreicht werden konnte (Abb.2). Auch wenn dieser Bereich bislang weniger intensiv erforscht wurde als die ›Kuretenstraße‹, zeichnet sich dennoch deutlich ab, dass diese Route eine weniger repräsentative Ausgestaltung besaß15. Davon abgesehen scheint die ›Stiegengasse 3‹ aufgrund des noch stärkeren Anstiegs und der zahlreichen Treppenstufen als Hauptverkehrsweg nur wenig geeignet.

Abb. 5 Ephesos, die ›Kuretenstraße‹ heute, Blick nach Osten, im Bild links der ›Hadrianstempel‹ und ein Pfeiler des ›Variusbades‹

Abb. 6 Ephesos, Rekonstruktion der Straßenfassade des Hanghauses 1

10 Zu den seitlich abzweigenden Straßen und ihrer Bezeichnung s. zusammenfassend Thür 1995a, 84 f.

11 Die Literatur zur Celsus-Bibliothek ist zahlreich. Wesentlich: Wilberg 1943; Strocka 1978; Hueber 1985; zuletzt Strocka 2009 mit älterer Litera-tur. Zur topographischen Situation und den in diesem Bereich verlaufenden Straßen s. Scherrer, in: Scherrer - Trinkl 2006, 55 f.

12 Zum Bau und seiner Datierung in augusteische Zeit s. Miltner 1960, 23–26. Alzinger 1970, 1606 f. sprach sich hingegen für eine Einordung in die Regierungszeit Domitians aus. Outschar 1989, 32–34 unterstützt hingen Miltners Datierungsansatz.

13 Steskal 2010.

14 Bier 2011.

15 Zur ›Hanghausstraße‹ s. Scherrer 2001, 83 f. mit Anm. 157. Zur Datierung s. Outschar 2000.

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Abb. 7 Ephesos, Rekonstruktion der Kreuzung ›Kuretenstraße‹ – ›Marmorstraße‹ und Bibliotheksvorplatz mit der Celsus-Bibliothek, links das ›Hadrianstor‹

Abb. 8 Ephesos, die Celsus-Bibliothek und das Südtor der ›Tetragonos-Agora‹

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Die ›Kuretenstraße‹ selbst war hingegen nicht nur eine alte Prozessionsstraße; ihre – damit verknüpfte – Bedeutung zeigt sich bereits im späten Hellenismus und in der frühen Kaiserzeit durch die Errichtung von Ehren- und Memorial-bauten an ihrem westlichen Ende16. Das Anhalten dieser prominenten Funktion bis in die Spätantike wird durch die Aufstellung von Statuen und Ehrungen belegt17.

DER STRASSENRAUM

Diese Gegebenheiten stellen die Ausgangssituation der Stadttopographie dar, innerhalb derer sich in weiterer Fol-ge betretbare und unzugängliche Bereiche differenzieren lassen. Wenden wir uns zunächst jedoch dem eigentlichen Straßenraum zu, der als allgemein zugänglicher Bereich als ›öffentlich‹ bezeichnet werden kann, da er innerhalb des Stadtgebietes ohne jegliche Einschränkungen betre-ten werden konnte18. In der römischen Kaiserzeit war die ›Kuretenstraße‹ gepflastert19 und sowohl von Westen als auch von Osten für Fußgänger und Fahrzeuge zugänglich. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, dessen Festsetzung bislang zwischen dem 4. und dem 6. Jh. n. Chr. schwankt, wurde das Ostende der ›Kuretenstraße‹ mittels eines Tor-baus und Stufen gänzlich für den Fahrverkehr abgeschlos-sen20. Die verkehrstechnischen und urbanistischen Impli-kationen dieser spätantiken Baumaßnahme21 können hier nicht im Detail diskutiert werden, zumal der Schwerpunkt dieses Beitrags in der Kaiserzeit liegen soll. Gerade die-se Beschränkung durch das ›Heraklestor‹ (Abb.  9) zeigt jedoch, welche Bedeutung die Zugänglichkeit einzelner Bereiche für das antike Stadtbild hat22.

Bestandteil des öffentlichen Raumes sind straßen-begleitende Säulenhallen, darunter die mit einem Mosaik ausgestattete sog. Alytarchenstoa (Abb. 10) vor dem Hanghaus 123. Zusätzlich ist vor allem der östliche Abschnitt des Straßenraumes von begleitenden Säulen-hallen geprägt. Dieser heutige Zustand geht im Wesent-lichen auf das spätantike Erscheinungsbild zurück. Ein kaiserzeitlicher Vorgängerbau lässt sich nur für die ›Aly-tarchenstoa‹ und östlich der Querstraße neben dem sog. Nymphaeum Traiani mit einiger Sicherheit zu belegen24, für die anderen Säulenhallen ist zum derzeitigen Zeit-punkt nur zu vermuten, dass sie in ähnlicher Form bereits

16 Zu diesen Monumenten s. weiter unten im Text.

17 Vgl. dazu etwa Auinger 2009; Roueché 2009.

18 Das Gegensatzpaar ›öffentlich‹ und ›privat‹ ist allerdings ein modernes Konstrukt, das sich in dieser Form nicht unbedingt auf die Antike über-tragen lässt, vgl. dazu beispielsweise Wallace-Hadrill 1994, bes. 17–37. Zum öffentlichen Raum im modernen Verständnis s. Führ 2009, 51 f.

19 Eine Pflasterung des Embolos zur Regierungszeit Domitians ergibt sich aus einer am Südtor der ›Tetragonos-Agora‹ angebrachten Inschrift, vgl. IvE 3008. Die letzte Pflasterung der ›Kuretenstraße‹ erfolgte am Beginn des 6. Jhs. n. Chr., vgl. Waldner 2009a, 163 f.

20 Zur Rekonstruktion: Bammer 1976/77, 93–126; s. bes. 117–126 zur Argumentation für zwei Bauphasen, deren erste in die erste Hälfte des 4. Jhs. n. Chr., deren zweite in die Mitte des 5. Jhs. n. Chr. zu setzen sei. Eine Datierung in das 4. oder 5. Jh. n. Chr.: Miltner 1958, 87. Foss 1979, 77 Anm. 60 spricht sich hingegen für das 5. oder 6. Jh. n. Chr. aus. Die von Roueché 2002, 527–546 angenommene Verbindung des Torbaus mit einer Statuengalerie für Aelia Flaccilla, Ehefrau von Theodosius I., würde hingegen eine Datierung in das spätere 4. Jh. n. Chr. implizieren.

21 Ein weiterer, bislang kaum untersuchter Torbau, der das Gegenstück zum ›Heraklestor‹ bilden könnte, befand sich am östlichen Ende der Arkadiane im Bereich des Theater-Vorplatzes, vgl. Wilberg 1906, 132; Foss 1979, 56; Bauer 1996, 271; Trinkl 1999.

22 Vgl. dazu etwa auch die Studie von Gering 2004 zum Funktionswandel in Ostia.

23 Quatember u. a. 2009; Ladstätter – Steskal 2009.

24 Zur ›Alytarchenstoa‹: Quatember u. a. 2009, 120 f. Zur Sondage KUR 1/95 an der Nordseite der Straße östlich des ›Nymphaeum Traiani‹ und der dort einmündenden Querstraße: Thür 1996, 13 f.

Abb. 9 Ephesos, Pfeiler mit Darstellungen des Herakles, die in dem gleichnamigen Tor am Ostende der ›Kuretenstraße‹ verbaut waren

109Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? |

Einbauten und Quermauern in diesen Strukturen errichtet hatte. Ebenso wäre es jedoch auch möglich, dass die Straße für den Wagenverkehr nicht mehr benötigt wurde und Fuß-gänger deshalb auf die Fahrbahn ausweichen konnten29.

Gerade im Hinblick auf die Kapazitäten für den Fuß-gängerverkehr ist die bisherige Prämisse jedoch zu hin-terfragen: Ephesos besaß eine für antike Verhältnisse sehr hohe Zahl von Einwohnern30 und die ›Kuretenstraße‹ war – wie bereits oben diskutiert – eine wichtige innerstädti-sche Verkehrsverbindung. Den Fußgängerverkehr auf die Säulenhallen zu beschränken und von den Passanten auf einem relativ kurzen Abschnitt den zumindest zweimali-gen Wechsel der Straßenseite zu verlangen, scheint m. E. relativ unpraktikabel.

Wird jedoch die schriftliche Überlieferung zur Haupt-stadt Rom in Betracht gezogen, ergibt sich ein differen-ziertes Bild: Vor allem für die Hauptstadt Rom galten seit der Zeit Caesars – zumindest tagsüber – recht strikte Fahr-verbote für die dicht verbauten innerstädtischen Berei-che. Abgesehen von Sondergenehmigungen blieb der Wagenverkehr in Rom auf die Abend- und Nachtstunden

in der Kaiserzeit bestanden25. Stellenweise wurde diese Bautenreihe jedoch unterbrochen, so etwa im Bereich des ›Nymphaeum Traiani‹ an der Nordseite der Straße (Abb. 2, Nr. 18) oder im Bereich des sog. Hadrianstempels (Abb. 2, Nr. 15). Geht man davon aus, dass sich an der Stelle der späteren Kuretenhalle26 sowie eventuell auch westlich des Tempels bereits eine Säulenhalle befunden hat27, war es in der Kaiserzeit aber theoretisch möglich, die ›Kuretenstra-ße‹ auf ihrer gesamten Länge in einer Stoa hinauf- bzw. hinabzuschreiten; dazu waren allerdings mehrere Wechsel der Straßenseite nötig.

In der bisherigen Bewertung des Straßenraumes ent-stand bislang häufig der Eindruck, dass sich in der römi-schen Kaiserzeit die Fußgänger im wesentlichen in den Straßenhallen bewegten, während die Fahrbahn den Wagen vorbehalten gewesen sei, eine Aufteilung, die sich erst mit der Errichtung des ›Heraklestores‹ und der Ent-stehung einer ›Fußgängerzone‹ geändert habe28. Nach H. Thür könnten die Gründe dafür in einer hohen Anzahl von Passanten liegen, die von den Säulenhallen nicht mehr aufgenommen werden konnten, da man in der Spätantike

25 Generell war bei den archäologischen Untersuchungen der Nord- und Südhalle das weitgehende Fehlen kaiserzeitlicher Befunde zu konsta-tieren; s. Iro u. a. 2009, bes. 65 f.

26 Aufgrund der tiefgehenden spätantiken Umgestaltungen sind in diesem Bereich leider keine kaiserzeitlichen Befunde mehr erhalten, vgl. Waldner 2009a, 168.

27 Kaiserzeitliche Befunde sind in diesem Bereich ebenfalls nicht mehr fassbar; die Anlage der Substruktionen des hadrianischen ›Variusbades‹ lässt jedoch vermuten, dass sich zwischen Straße und Thermenanlage ein weiterer Baukörper – möglicherweise eben eine Stoa – befunden haben könnte.

28 Vgl. beispielsweise den Ephesos-Führer von Scherrer 1995, 116 mit der relativ neutralen Formulierung: »Die Fahrstraße ist 6,80–10 m, die Säu-lenhallen sind 3,50–4,50 m breit«. In der englischen Übersetzung, Scherrer 2000, 114 heißt es bereits in einer weitergehenden Interpretation des Befundes: »The street for vehicular traffic is between 6.80 and 10 m wide, and flanking halls, which served as shaded walk ways, 3.50 to 4.50 m wide«.

29 Thür 1999a, 104. Zu Überlegungen bezüglich einer ›Fußgängerzone‹ im Bereich der ›Kuretenstraße‹ s. auch Waldner 2009a, 194 f.

30 Zur Einwohnerzahl s. zuletzt Groh 2012, bes. 71. Auch wenn sich Groh für eine wesentlich geringere Anzahl von Bewohnern ausspricht als bislang angenommen (100.000 statt 250.000), ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass die ›Kuretenstraße‹ aufgrund ihrer zentralen Lage von vielen Menschen genutzt wurde.

Abb. 10 Ephesos, Rekonstruktionsvorschlag für die ›Alytarchenstoa‹

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beschränkt. Passanten konnten sich, wollten sie nicht zu Fuß gehen, in einer Sänfte tragen lassen; Männer hatten auch die Möglichkeit, zu reiten31.

Aufgrund der Größe und Einwohnerzahl von Ephesos ist davon auszugehen, dass man zumindest im Stadtzen-trum nicht nur mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat-te, sondern dass auch vergleichbare Lösungen angestrebt wurden. Demnach ist wohl von temporären Fahrverboten auf der ›Kuretenstraße‹ auszugehen. Tagsüber hätten dann Fußgänger den gesamten Straßenraum nutzen können, in den Abend- und Nachtstunden hätte die Fahr-bahn für Wagenverkehr und Transporte zur Verfügung gestanden. Aus topographischen Gründen – wie oben dargelegt beträgt die Steigung im Durchschnitt ja 10,5 % – und wegen der Fahrbahnbreite32 wäre zu erwägen, ob die Fahrten eventuell auf eine Richtung beschränkt gewesen sein könnten. Der Fußgängerverkehr tagsüber dürfte sich in ähnlicher Weise von selbst geregelt haben, wie dies W. Eck für Rom beschreibt33. ›Verkehrsregeln‹

im Sinne einer allen bekannten und allgemein verbindli-chen Aufteilung des Straßenraumes unter den einzelnen Benutzergruppen existierten nicht.

EHRENMONUMENTE UND BRUNNENANLAGEN

Zum öffentlichen Raum ist auch eine Gruppe von Monu-menten zu zählen, die nicht betreten werden konnten, sondern die aufgrund ihres repräsentativen bzw. denk-malartigen Charakters im Stadtraum aufgestellt waren und an denen sich Passanten vorbei bewegten. Im west-lichen Abschnitt der ›Kuretenstraße‹ waren dies an der Südseite seit dem späten Hellenismus und der frühen Kaiserzeit drei Ehrenmonumente (Abb. 2, Nr. 9–11. Abb. 11): das sog. Androkolos-Heroon34, das sog. Oktogon35 und das sog. Hexagon36, das in der Spätantike von einer Brunnenanlage überbaut wurde37. Die Literatur zu Deu-tung und Aussage dieser Grab- und Memorialbauten ist

Abb. 11 Ephesos, Ehrenmonumente an der Südseite der ›Kuretenstraße‹, von links (Osten) nach rechts (Westen): ›Hexagon‹, ›Oktogon‹, ›Andro-klos-Herron‹ und ›Hadrianstor‹

31 Zum Thema »Verkehr« in der Antike s. ausführlich Eck 2008, bes. 62–66 mit Nennung der entsprechenden antiken Quellen.

32 Die Breite der Fahrbahn differiert zwischen 6,0 m und 8,0 m, vgl. auch Thür 1999a, 110. Die Spurbreite der Wagen in Ephesos betrug den Einarbeitungen im Bereich des Magnesischen Tores zufolge laut Mitteilung von A. Sokolicek etwa 1,30–1,50 m. Zu den ›Geleisen‹ im Straßen-pflaster s. Sokolicek 2009, 338 mit Anm. 55. Zu dieser Frage s. auch Groh 2006, 108. Für zwei Wagen mit einer Gesamtbreite um die 2 m wäre zwar Platz vorhanden, für andere Verkehrsteilnehmer bliebe aber damit – zumindest bei dichtem Fahrverkehr – nicht viel Raum.

33 Eck 2008, 67–69.

34 Thür 1995c; Thür 1995b, 159–163. Zur Datierung s. Thür 2009, 20; Waldner 2009b, 283-293. Zuletzt Strocka 2011, 298–307.

35 Eine Publikation im Rahmen einer Dissertation von B. Thuswaldner ist in Vorbereitung; s. bereits Thuswaldner 2009; Thuswaldner 2012. Grundlegend zum ›Oktogon‹: Thür 1990 mit älterer Literatur. Zuletzt Strocka 2011, 308–310. Zur Diskussion über die Datierung s. Thür 2009, 18–20; Plattner 2009; Waldner 2009b, 293–299.

36 Thür 1996, 14–17; Berns 2003, 194. Zur Datierung des ›Hexagons‹ in die 2. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. s. Waldner 2009a, 123–125.

37 Wohl im ausgehenden 5. oder 6. Jh. n. Chr. wurde diese Brunnenanlage in einen Handwerksbetrieb umfunktioniert; s. dazu Thür 1995a, 91 f. Abb. 59–61. Zur Datierung der spätesten Bauaktivitäten s. Waldner 2009a, 123–125.

111Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? |

Abb. 12 Ephesos, das hellenistische Brunnenhaus vor Hanghaus 2. Grundriss und Nordansicht

Abb. 13 Ephesos, Rekonstruktion des ›Nymphaeum Traiani‹

112 | Ursula Quatember

zahlreich38. Zusammenfassend ist zum Heroon festzuhal-ten, dass die Kombination eines Ehrenmonuments mit einer Brunnenanlage der Erinnerung an den mythischen Stadtgründer Androklos diente39. Bei dem als Oktogon bezeichneten Bau handelt es sich sicherlich um einen Grabbau. Ob das darin gefundene Skelett tatsächlich als jenes der Ptolemäerprinzessin Arsinoe IV. interpretiert

werden kann, die der Überlieferung nach auf Geheiß ihrer Schwester Kleopatra VII. 41 v. Chr. in Ephesos ermordet wurde, wird in der Forschung kontrovers beurteilt40. Auch beim ›Hexagon‹ muss es sich um ein Grab- oder Ehren-monument gehandelt haben. Nähere Aussagen lässt der Erhaltungszustand jedoch nicht zu.

Wesentlich für die vorliegende Fragestellung zur Bewe-gung im urbanen Raum ist die Tatsache, dass diese Monu-mente nicht begehbar waren. Die architektonische Rah-mung hinter dem Brunnenbecken des Heroons ist ebenso wenig zugänglich wie der architektonische Aufbau des ›Oktogons‹, der sich auf einem hohen Sockel erhebt. Auch wenn im Fall des ›Oktogons‹ eine umlaufende Sitzbank um den Kernbau eine gewisse Zugänglichkeit suggeriert, ist dieser Bereich dennoch für Passanten unerreichbar. Damit sind diese Monumente vom eigentlichen öffentli-chen Straßenraum abgesetzt und bilden vielmehr Hinter-grund sowie Kulisse dieses Bereichs. Ihre Botschaft wird optisch nach außen vermittelt und ist für jeden Vorüber-gehenden in gleicher Weise erschließbar. Die mangelnde Zugänglichkeit ist kein Hinweis auf eine untergeordnete Bedeutung, im Gegenteil: Die Monumente werden so aus dem unmittelbaren Straßenraum herausgehoben und in ihrer Aussage betont.

Auf andere Weise mit dem Stadtraum verbunden sind öffentliche Brunnenanlagen, die – um ihre Aufgabe als all-gemeine Versorgungseinrichtung erfüllen zu können – für alle zugänglich sein müssen. An der ›Kuretenstraße‹ lässt sich anhand zweier unterschiedlicher Beispiele der Deu-tungsspielraum dieser Gattung darstellen: Ein vor dem Hanghaus 2 gelegenes hellenistisches Brunnenhaus41 (Abb. 12) war in der römischen Kaiserzeit in Funktion und wurde erst vermutlich erst in der 2. Hälfte des 4. bzw. im frühen 5. Jh. n. Chr. überbaut und aufgegeben42. Während in der Kaiserzeit vermutlich die meisten Wohnhäuser im Einzugsbereich einen eigenen Wasseranschluss besa-ßen43 und damit nicht auf das Brunnenhaus angewiesen waren, hatte man es in der hellenistischen Zeit sicherlich als Versorgungseinrichtung konzipiert. Dies wird durch die Architektur deutlich unterstrichen: Nach der Rekon-struktion von H. Thür44 bestand die überdachte Anlage aus einem Wasserbecken und einem Raum für die Was-

38 Kader 1995, bes. 212–220; Berns 2003, bes. 39–50; zuletzt Thür 2009, 13–18.

39 Zu Androklos und seiner Darstellung als Ktistes im Stadtbild von Ephesos s. auch Rathmayr 2010, bes. 33 f.

40 Plattner 2009; Waldner 2009b, 293–299 sowie darauf Bezug nehmend Thür 2009, 18–20.

41 Zur Datierung in das ausgehende 3. oder beginnende 2. Jh. v. Chr. s. Waldner 2009a, 27–32.

42 So die Annahme von W. Pietsch; s. dazu Waldner 2009a, 33.

43 Vgl. etwa die bislang untersuchten Wohneinheiten des Hanghauses 2: Thür 2005, 172 f. Thür 2006, 67–70; Wiplinger 2010.

44 Thür 2006, 65 f. Abb. 1–3 mit älterer Literatur. Zu einem Löwenkopf-Wasserspeier aus diesem Brunnen s. Strocka 2005, 348.

Abb. 14 Ephesos, der ›Hadrianstempel‹

Abb. 15 Ephesos, Detail des Fußbodens im Tempelinneren mit Spu-ren der beiden Türen unterschiedlicher Größe

113Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? |

serentnahme, sodass die Wasserholenden ebenso wie das Becken gleichermaßen vor Witterungseinflüssen und Verunreinigung geschützt waren. Die Funktionalität des Baus steht somit klar im Vordergrund, das Betreten des Brunnenhauses war vorgesehen und erwünscht.

Das ›Nymphaeum Traiani‹45 (Abb. 13) an der Nordseite der ›Kuretenstraße‹ ist von seiner Funktionalität her völlig anders zu beurteilen: Die Vorderfront des Schöpfbeckens, das bereits integraler Bestandteil der ursprüng lichen Anlage aus dem frühen 2. Jh. n. Chr. war, weist kaum Gebrauchsspuren auf und auch das große Hauptbecken ist für eine Versorgungseinrichtung relativ ungeeignet, da das Wasser schon der Gefahr einer Verschmutzung aus-gesetzt war, bevor es überhaupt zur Entnahme gelangen konnte. Die zweigeschossige, das Becken an drei Seiten rahmende Tabernakelarchitektur diente hingegen zur Aufstellung von Statuen und trug im Untergeschoß eine Inschrift, die auf das Stifterehepaar und seine Verdienste für die Wasserversorgung der Stadt verwies46. Dement-sprechend ist die Hauptaufgabe dieses monumentalen Nymphäums die eines Repräsentationsbaus; die Anlage konnte – wie die Ehren- und Memorialbauten am Westen-de – nicht betreten werden, sondern teilte ihre Botschaft allen Passanten gleichermaßen auf einer visuellen Ebene mit.

›HADRIANSTEMPEL‹, ›VARIUSBAD‹ UND ANDERE ANGRENZENDE BAUTEN

Neben dem öffentlichen Straßenraum und den unmit-telbar damit verbundenen Monumenten ist auch die Zugänglichkeit jener Bauten zu beurteilen, die in den nördlich und südlich gelegenen insulae an die Straße anschließen: Der kleine Tempel (Abb. 14), der zumeist als Hadrianstempel angesprochen wird47, zeigte eine abgestufte Zugänglichkeit. Während der breite Prona-os zumindest in der Kaiserzeit von der Straße aus ohne

Einschränkungen zugänglich war48, zeigt der Boden des Innenraumes Spuren einer ehemals vorhandenen Türan-lage (Abb. 15). Aus dem Befund sind höchstwahrschein-lich eine größere zweiflügelige sowie eine in den linken Türflügel eingelassene kleinere Tür zu ergänzen49. Dies lässt mehrere Rückschlüsse auf die Begehbarkeit der Cel-la zu: Die Tatsache, dass der kleine, in der Bauinschrift als naos – also Tempel – bezeichnete Schrein50 über eine klei-nere Tür verfügte, lässt vermuten, dass der große Zugang zumeist verschlossen war, Befugte bzw. ausgewählte Per-sonen aber die Möglichkeit hatten, sein Inneres zu betre-ten. Bei besonderen Gelegenheiten, wohl etwa religiösen Festen und Feiertagen, konnte die Doppeltür geöffnet und die Cella für eine größere Anzahl von Personen damit begeh- oder zumindest einsehbar gemacht werden. Im täglichen Umgang wurde die Hauptaussage des Bau-werks hingegen über die Stifterinschrift transportiert; sogar die Reliefs mit mythologischen Szenen der Stadtge-schichte und der Frühzeit des Artemis-Heiligtums waren an ihrem Anbringungsort weit oben in den Wänden des Pronaos nicht leicht einsichtig und für Außenstehende, so sie nicht über Kenntnis der lokalen Mythen verfügten, nur schwer zu entschlüsseln.

Dieser kleine Tempelbau zeigt einen weiteren Fra-genkomplex auf: Neben den beschriebenen baulichen Maßnahmen kann es insbesondere bei religiösen Räu-men Bereiche geben, die aus kultischen Gründen nicht betreten werden dürfen bzw. bei gewissen Handlungen betreten werden müssen, ohne dass sie jedoch eine ent-sprechende architektonische Kennzeichnung aufwiesen, die dies für uns nachvollziehbar machen würde51.

Im Fall des ›Hadrianstempels‹ ist das Raumprogramm mit Pronaos und Cella auf ein Minimum reduziert. Beson-ders bei komplexeren Anlagen können sich komplexe Muster von Zugänglichkeit und unterschiedlichen Betre-tungsebenen ergeben, die sich nur in Zusammenarbeit zwischen der Bauforschung und anderen Disziplinen ana-lysieren lassen52.

45 Quatember 2011.

46 Quatember 2011, 100–107, bes. 106 f.

47 Zu diesem Bauwerk wurde von 2009 bis 2012 am Österreichischen Archäologischen Institut ein Projekt unter der Leitung der Verf. durchge-führt, gefördert vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (Projekt Nr. 20947-G02). Zu vorläufigen Ergebnissen s. Quatem-ber 2010 mit älterer Literatur sowie Quatember 2013. Wesentlich zu Inschrift und Datierung sowie zur Ablehnung der Deutung als Neokorie-tempel für Hadrian: Wörrle 1973.

48 Zu einem späteren Zeitpunkt wurden offenbar im Bereich zwischen Straße und Pronaos Abschrankungen angebracht, wie Einarbeitungen in den Postamenten zeigen. Dies dürfte mit baulichen Veränderungen in der Spätantike zusammen hängen.

49 Eine ausführlichere Darstellung dieser Rekonstruktion erfolgt in der in Vorbereitung befindlichen Publikation.

50 IvE 429.

51 Ausführlicher zum Thema Kultausübung und Raum: Egelhaaf-Gaiser 2000.

52 Zu grundsätzlichen Überlegungen bezüglich dieser Thematik s. Hölscher 2002.

114 | Ursula Quatember

Den Großteil der insula, an deren Südseite der kleine Tempel liegt, nimmt eine Thermenanlage ein. Diese wur-de vom selben Stifter wie dem des ›Hadrianstempels‹ errichtet und trug in der Kaiserzeit den Namen ›Varius-bad‹53 (Abb. 16). Die Anlage war in der Spätantike Gegen-stand von massiven Umbauten und ist zudem bislang nur wenig erforscht, sodass derzeit kaum Angaben zu ihrer Rekonstruktion in der römischen Kaiserzeit gemacht wer-den können. Anhand dieses Beispiels lassen sich jedoch weitere Fragen der Zugänglichkeit – zumindest theore-tisch – abhandeln. Wie bei vielen bereits genannten Bei-spielen ist auch hier eine Kombination von Ergebnissen der Bauforschung mit Informationen aus den altertums-kundlichen Fächern von Bedeutung. Die architektoni-sche Rekonstruktion könnte künftig Rückschlüsse auf die

Raumfunktion und -abfolge erlauben. In Kombination mit Informationen zur Ausstattung und Wegehierarchien lie-ße sich so – bei entsprechendem Erhaltungszustand – ein Benutzungs- und Begehungsverhalten rekonstruieren. Bauliche Veränderungen in der Spätantike lassen auf ein verändertes Nutzungsprofil schließen, die zum Verständ-nis der Nutzung dieser Gebäude über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten beitragen54.

Die Frage nach der Zugänglichkeit für verschiedene Nutzergruppen ist leider nicht ganz eindeutig zu beant-worten: M. Steskal geht davon aus, dass Männer und Frau-en nicht gemeinsam badeten, sondern eine zeitliche Tren-nung erfolgte. Eine räumliche Differenzierung innerhalb derselben Badeanlage sei den Grundrissen zufolge aus-zuschließen55. Da Ephesos über eine relative Dichte von

Abb. 16 Ephesos, das ›Variusbad‹, vermutliche Reste des kaiserzeitlichen Baubestandes

53 In der älteren Literatur wird mitunter auch eine Badeanlage am ›Staatsmarkt‹ als Variusbad bezeichnet. Zur Identifizierung der Thermen an der ›Kuretenstraße‹ als ›Variusbad‹ vgl. Knibbe – Merkelbach 1978; zum Bau s. Miltner 1955, 34–44; Miltner 1956–58, 17–25; Miltner 1959a, 250–264; Miltner 1959b, 322–326; Miltner 1960, 2–11.

54 Zu vergleichbaren Fragestellungen an den Faustina-Thermen von Milet und einer Diskussion der baulichen Veränderungen s. Schneider 2009, 120–141.

55 Steskal 2003, 165 f. mit Angabe antiker Quellen.

115Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? |

Thermenkomplexen innerhalb des Stadtgebietes verfüg-te, wäre m. E. eventuell auch in Erwägung zu ziehen, dass sich darunter eine eigene Anlage für Frauen befand. Sozi-ale Kriterien waren wohl kein Ausschlussgrund vom Bade-betrieb, wie Abrechnungslisten aus den Hanghäusern vermuten lassen: Auch für den Eintritt von Dienern in die Thermenanlagen dürfte in den Haushalten Geld ausgege-ben worden sein56. Es ist also davon auszugehen, dass rela-tiv weite Bevölkerungskreise Zugang zu den ephesischen Thermen und damit auch zum ›Variusbad‹ hatten.

An der Südseite der ›Kuretenstraße‹ sind in zwei insu-lae mehrere private Wohnbauten ausgegraben, die unsere Kenntnisse vom Leben der ephesischen Eliten im Zent-

rum der Stadt stark geprägt haben57. Wie Studien zu den Vesuvstädten zeigen konnten58, sind hier die Ebenen der Zugänglichkeit fließend, da ›öffentlich‹ und ›privat‹ nicht im heutigen Sinne als unvereinbare Gegenpole verstan-den wurden, wie wir spätestens seit den Forschungen von A. Wallace Hadrill und J.-A. Dickmann wissen. Diese Ergeb-nisse lassen sich wohl mit gewissen Modifikationen auch auf die Verhältnisse in Ephesos umlegen.

Neben der ›regulären‹ Wohnbebauung wurden für einige Strukturen auch alternative Interpretationen vor-geschlagen. So könnte es sich beispielsweise bei der sog. Domus im Hanghaus 1 (Abb. 6) um den Versammlungsort eines Vereins oder Collegiums gehandelt haben59. Das

Abb. 17 Ephesos, die ›Kuretenstraße‹ mit jenen Bereichen des öffentlichen Raumes, die einer ortsfremden Person ohne besondere Privilegien zugänglich waren; vgl. Abb. 2

56 Vgl. Taeuber 2005, 132. 138 f. (GR 50, GR 51, GR 53). Diese von Dienern oder Sklaven geführten Listen sollten ihre Ausgaben dem Hausherrn oder Verwalter gegenüber belegen; s. Taeuber 2002, 93. Alternativ wäre eventuell zu vermuten, dass der Betrag für Familienmitglieder erlegt wurde.

57 Zum Hanghaus 1 s. Lang-Auinger 1996; Lang-Auinger 2003. Zum Hanghaus 2: Krinzinger 2002; Thür 2005; Krinzinger 2010.

58 Wallace-Hadrill 1994, bes. 17–37.

59 Lang-Auinger 1996, 204–206. Ähnliches gilt für die Wohneinheiten 6 und 7 des Hanghauses 2: Die Wohneinheit 6 diente wahrscheinlich nicht nur zum Wohnen, sondern auch für Zusammenkünfte eines dionysischen Kultvereins. Vgl. dazu Thür 2008, 1066–1068; Thür (im Druck). Ähnlich dürfte die Wohneinheit 7 vermutlich von Personen und Gruppen genutzt worden sein, die dem Kaiser huldigten, vgl. Rathmayr (im Druck).

116 | Ursula Quatember

bedeutet eine weitere Form von Zugänglichkeit, nämlich diejenige für eine geschlossene, ausgewählte Gruppe von Personen.

ÜBERLEGUNGEN ZUR REKONSTRUKTION VONBEWEGUNGSRÄUMEN

Die genannten Beispiele von der ›Kuretenstraße‹ verdeut-lichen, welches Spektrum sich für die Zugänglichkeit des Straßenraumes, von Gebäuden oder ihren Teilbereichen ergibt. Sie reicht von Monumenten, die nicht zum Betre-ten konzipiert waren, sondern ihre Aussage und Bedeu-tung vor der Kulisse des gesamten Stadtraumes entfalten, bis hin zu Strukturen mit äußerst komplexen Zugangshie-rarchien.

Wie exemplarisch für die ›Kuretenstraße‹ gezeigt werden konnte, müssen Informationen zur antiken Kul-turgeschichte einfließen, die aus unterschiedlichen alter-tumskundlichen Disziplinen stammen. Aber auch andere Wissenschaften wie etwa die Soziologie oder vergleichen-de Religionswissenschaften können Antworten zu einzel-nen Fragenbereichen liefern. Von wesentlicher Bedeu-tung für die Betretbarkeit und den Zugang zu Gebäuden ist nicht zuletzt die Bauforschung. Rekonstruktionen sind die Grundlage für eine differenzierte Beurteilung. Dazu gehören naheliegender Weise Einrichtungen wie Türen, Treppenanlagen und Abschrankungen. Die Beispiele dafür sind an der ›Kuretenstraße‹ zahlreich, erinnert sei etwa an die Eingangstür zur Cella des ›Hadrianstempels‹, oder die Situation des ›Oktogon‹, bei dem zwar eine Sitz-bank am Sockel vorhanden war, jedoch kein Zugang dazu.

Ebenso erlaubt die genaue Beobachtung von Benut-zungs- oder Gebrauchsspuren Rückschlüsse. Dies betrifft abgetretene Treppenstufen ebenso wie die geringe Nut-zung des ›Nymphaeum Traiani‹, die diesen Bau – zusätz-lich zu der nicht zugänglichen, zweigeschossigen Taber-nakelfassade – mehr als einen Repräsentations- denn als einen reinen Zweckbau klassifiziert.

Besonders zum Verständnis weiterer Indikatoren, die auf gelenkte Bewegung und Zugangshierarchien hinwei-sen, sind zuverlässige Rekonstruktionen notwendig, die ebenso Aussagen zu Blickachsen, Raumkubaturen und Ausstattungselemente mit einbeziehen.

Aus all diesen genannten Faktoren lässt sich – auch für komplexe Anlagen – eine Unterscheidung von Betre-tungsebenen treffen. Dies erst bietet die Möglichkeit, die Aussage zu untersuchen, die den Betretenden vermittelt werden sollte, differenziert nach Besuchergruppen, die unterschiedliche Bereiche eines Gebäudes oder auch zusammenhängende Stadtareale zu sehen bekamen. Bewusst können bei der Analyse durch den außenstehen-den Betrachter bestimmte Rollen eingenommen werden. Als Beispiel sei die eines Besuchers genannt, der aus einer anderen Stadt nach Ephesos kam. Ihm waren die meisten Bauten und Innenräume zunächst verschlossen. So entfal-tete auch der kleine, heute als Hadrianstempel bezeichne-te naos seine Hauptaussage und Wirkung auf den Besu-cher in erster Linie durch die Straßenfront und die dort angebrachte Inschrift60. Eine ähnliche Wirkung auf den Betrachter hatte wohl die zweigeschossige Tabernakel-fassade des ›Nymphaeum Traiani‹ oder die Celsus-Biblio-thek, die den Straßenraum nach Westen hin abschloss. Aber auch das ›Androklos-Heroon‹ bot – trotz fehlender Inschrift – aufgrund seines Bildprogramms Anknüpfungs-punkte für den Betrachter, dem hier die ephesische Stadt-geschichte in Erinnerung gerufen wurde. Die Stadtwahr-nehmung eines solchen Besuchers war mit Sicherheit eine andere als die eines Einheimischen (Abb. 17).

Derartige Überlegungen können natürlich nicht für sich in Anspruch nehmen, den individuellen Lebensbereich einzelner Personen nachzuzeichnen. Sie führen jedoch m. E. vor Augen, dass die ›Bewegung im gebauten Raum‹ als Element der individuellen Wahrnehmung von vielen sub-jektiven Faktoren beeinflusst wird. Bauforscher hingegen finden sich – zumindest im Idealfall von möglichst umfas-senden Rekonstruktionen – in der Position des ›Allwissen-den‹, der jedes auch noch so unzugängliche Detail für sei-ne Gesamtinterpretation heranziehen kann. Dabei ist eine umfassende Kenntnis über die Gestalt antiker Monumen-te zweifelsohne die Grundlage für das Verständnis der gebauten Lebenswelt. Aber genauso kann es methodisch zielführend sein, aus dieser Rolle herauszutreten und auch nutzerspezifische Perspektiven zu rekonstruieren. Gerade zur Analyse von individuellen Bewegungen und Wegefüh-rungen ist es unter Umständen sinnvoll, auch mit ›unvoll-ständigen‹ Modellen und Rekonstruktionen zu arbeiten, um die subjektive Wahrnehmbarkeit von Gebäuden und

60 Die Statuenbasen wurden erst in tetrarchischer Zeit vor dem Tempel aufgestellt, vgl. die Inschriften, IvE 305. Mit der Aufstellung dieser und anderer Statuen ändert sich nicht nur das Bild des Straßenraumes, sondern auch die Wahrnehmung der dahinter liegenden Bauwerke.

117Betreten verboten, möglich, oder gar erwünscht? |

Stadträumen zu verdeutlichen. Dies könnte m. E. insbe-sondere auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen, weniger ›raum-affinen‹ Wissenschaften und das Verständnis für die Fragen der Bauforschung fördern.

Anschrift: Mag. Dr. Ursula Quatember, c/o Österreichisches Archäologisches Institut, Franz-Klein-Gasse 1, A-1160 Wien, e-mail: [email protected]

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