101_Elschek, K.: (2014d) Sekundäre Romanisierung der Germanen an der unteren March im Limesvorfeld...

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Elschek Kristian (2014): Sekundäre Romanisierung der Germanen an der unteren March im Limesvorfeld von Carnuntum und ein neues germanisches Fürstengrab der „Lübsow-Gruppe“ aus Zohor 1 . In: ARCHAEOLOGICA AUSTRIACA, Band 96/2012, Akkulturationsphänomene beiderseits der Alpen in Antike und Frühmittelalter, Lendorf (Kärnten), 30.11-4.12.2009, H. Friesinger/A. Stuppner (Hrsg.), Wien 2014, 71-94. Die antike Bernsteinstrasse führte von Aquilea an der Adria über reichsrömisches Gebiet bis zum Bratislavaer Tor - die sog. Porta Hungarica, wo sie sich mit der Donaustraße kreuzte. Hier verließ die Straße die Provinz Pannonien und führte Marchaufwärts nach Norden. Der Burghügel von Bratislava spielte schon vorher im ersten vorchristlichen Jahrhundert eine wichtige Rolle. Die Altstadt von Bratislava liegt bekanntlich über dem Oppidum der keltischen Boier. Die großflächigen Grabungen im Areal des Bratislavaer Burgbergs in den Jahren 2008-2009 erbrachten den Beweis, dass sich hier die Akropole des Oppidums befand. Während der Grabungen konnte ein ausgedehnter repräsentativer römischer Baukomplex mit terazzo- und opus signinum Fußböden untersucht werden. Parallelen sind z. B. aus Magdalensberg und aus Italien bekannt. Außerdem kam im Fußboden eines Steinbaues ein Hortfund von 15 Biatec- und Nonnos Goldmünzen und mehreren laténezeitlichen Silbermünzen Zutage, dieser Bau wird vorläufig für ein Warenlager gehalten. Die Datierung des gesamten Architekturkomplexes, der von römischen Architekten und Baumeistern für die boischen Herrscher errichtet wurde, gehört etwa ins 2. bis 3.Drittel des 1. Jahrhunderts vor Chr. Die Datierung stützen verschiedene Funde, vor allem spätrepublikanisch-augusteische Amphoren, Fibeln, keltische Münzen und spätlaténezeitliche bemalte Keramik. Einige Forscher halten die hiesige Akropole für das von Velleius Paterculus genannte Carnuntum von wo die Legionen des Tiberius gegen Marbod marschieren sollten 2 . In diesem Raum kam es also im Zuge der Anwendung römischer Technologien und des Imports von römischer Ware zur Romanisierung der boischen Oberschicht. Es wird angenommen, das in den Amphoren vor allem Olivenöl und Wein zu der Oberschicht der Kelten gelangte. Zur Datierung des Anfangs und des Untergangs der Oppidums, sowie zur Bedeutung der Kriege mit den Dakern, sollte die Auswertung der Funde und Befunde auf der Akropolis neue Erkenntnisse bringen. Die Fundstelle von Bratislava-Devín wird dank zahlreicher römischer Funde der augusteisch- tiberischen Zeit vor allem für eine Handelsstation mit spätlaténe- und frührömerzeitlicher Besiedlung gehalten. Das „Bratislavaer Tor“ mit den Fundstellen von Bratislava-Altstadt und Devín-Burgberg gehörte sicher zu einem der zentralen Handelsumschlagplätze an der Bernsteinstrasse seit dem 1. vorchristlichen Jahrhundert. Auch während der gesamten römischen Kaiserzeit hatte Devín eine strategische Bedeutung an der römischen Grenze 3 . Im Hinterland von Devín befinden sich entlang des slowakischen Marchabschnitt zahlreiche laténezeitliche Fundstellen von denen auch spätlaténezeitliche Münzen bekannt sind, von den Fundstellen Bratislava-Devínska Nová Ves und Zohor ist es bereits mehr als ein Dutzend. Vom Unterlauf der March in Niederösterreich führt M. 1 Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Forschungsprojektes VEGA 02/0117/12 2 JOBST 2006, 230. – MUSILOVÁ 2010. – MUSILOVÁ, LESÁK, RESUTÍK, VRTEL, KOVÁČ 2010. 3 – HARMADYOVÁ, PLACHÁ 2006. – PLACHÁ, HULÍNEK 2000. – PLACHÁ, PIETA 1986, 355. – PIETA, ZACHAR 1993.

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Elschek Kristian (2014): Sekundäre Romanisierung der Germanen an der unteren March im

Limesvorfeld von Carnuntum und ein neues germanisches Fürstengrab der „Lübsow-Gruppe“ aus

Zohor1.

In: ARCHAEOLOGICA AUSTRIACA, Band 96/2012, Akkulturationsphänomene beiderseits der Alpen

in Antike und Frühmittelalter, Lendorf (Kärnten), 30.11-4.12.2009, H. Friesinger/A. Stuppner (Hrsg.),

Wien 2014, 71-94.

Die antike Bernsteinstrasse führte von Aquilea an der Adria über reichsrömisches Gebiet bis zum Bratislavaer

Tor - die sog. Porta Hungarica, wo sie sich mit der Donaustraße kreuzte. Hier verließ die Straße die Provinz

Pannonien und führte Marchaufwärts nach Norden. Der Burghügel von Bratislava spielte schon vorher im ersten

vorchristlichen Jahrhundert eine wichtige Rolle. Die Altstadt von Bratislava liegt bekanntlich über dem

Oppidum der keltischen Boier. Die großflächigen Grabungen im Areal des Bratislavaer Burgbergs in den Jahren

2008-2009 erbrachten den Beweis, dass sich hier die Akropole des Oppidums befand. Während der Grabungen

konnte ein ausgedehnter repräsentativer römischer Baukomplex mit terazzo- und opus signinum Fußböden

untersucht werden. Parallelen sind z. B. aus Magdalensberg und aus Italien bekannt. Außerdem kam im

Fußboden eines Steinbaues ein Hortfund von 15 Biatec- und Nonnos Goldmünzen und mehreren laténezeitlichen

Silbermünzen Zutage, dieser Bau wird vorläufig für ein Warenlager gehalten. Die Datierung des gesamten

Architekturkomplexes, der von römischen Architekten und Baumeistern für die boischen Herrscher errichtet

wurde, gehört etwa ins 2. bis 3.Drittel des 1. Jahrhunderts vor Chr. Die Datierung stützen verschiedene Funde,

vor allem spätrepublikanisch-augusteische Amphoren, Fibeln, keltische Münzen und spätlaténezeitliche bemalte

Keramik. Einige Forscher halten die hiesige Akropole für das von Velleius Paterculus genannte Carnuntum von

wo die Legionen des Tiberius gegen Marbod marschieren sollten2. In diesem Raum kam es also im Zuge der

Anwendung römischer Technologien und des Imports von römischer Ware zur Romanisierung der boischen

Oberschicht. Es wird angenommen, das in den Amphoren vor allem Olivenöl und Wein zu der Oberschicht der

Kelten gelangte. Zur Datierung des Anfangs und des Untergangs der Oppidums, sowie zur Bedeutung der

Kriege mit den Dakern, sollte die Auswertung der Funde und Befunde auf der Akropolis neue Erkenntnisse

bringen.

Die Fundstelle von Bratislava-Devín wird dank zahlreicher römischer Funde der augusteisch-

tiberischen Zeit vor allem für eine Handelsstation mit spätlaténe- und frührömerzeitlicher Besiedlung gehalten.

Das „Bratislavaer Tor“ mit den Fundstellen von Bratislava-Altstadt und Devín-Burgberg gehörte sicher zu einem

der zentralen Handelsumschlagplätze an der Bernsteinstrasse seit dem 1. vorchristlichen Jahrhundert. Auch

während der gesamten römischen Kaiserzeit hatte Devín eine strategische Bedeutung an der römischen Grenze3.

Im Hinterland von Devín befinden sich entlang des slowakischen Marchabschnitt zahlreiche laténezeitliche

Fundstellen von denen auch spätlaténezeitliche Münzen bekannt sind, von den Fundstellen Bratislava-Devínska

Nová Ves und Zohor ist es bereits mehr als ein Dutzend. Vom Unterlauf der March in Niederösterreich führt M.

1 Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Forschungsprojektes VEGA 02/0117/12 2 JOBST 2006, 230. – MUSILOVÁ 2010. – MUSILOVÁ, LESÁK, RESUTÍK, VRTEL, KOVÁČ 2010. 3 – HARMADYOVÁ, PLACHÁ 2006. – PLACHÁ, HULÍNEK 2000. – PLACHÁ, PIETA 1986, 355. – PIETA, ZACHAR 1993.

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Pollak 34 laténezeitliche Fundstellen an, eine Übersicht über das hiesige keltische Münzgeld verfasste F.

Jedlička4.

Von der Zeit der Provinzgründungen von Pannonien und Noricum, teilweise im Zusammenhang mit

dem Fall des Marbod-Reiches und dem Abzug eines Teils der Markomannen zur mittleren Donau, sind die

ältesten germanischen Funde aus der Südwestslowakei und vom nördlichen Niederösterreich bekannt. Die Funde

vom 1. Drittel des 1. Jahrhunderts nach Chr. vermehren sich in den letzten Jahrzehnten auch Innerhalb der

germanischen Fundstellen des slowakisch-niederösterreichischen Marchlands. Größere Siedlungsareale aus

claudisch-flavischer Zeit konnten im norddanubischen Barbarikum bisher nur in Bratislava-Dúbravka und Zohor

untersucht werden, in Zohor 2010 auch Objekte tiberischer Zeit5. Einige Siedlungsobjekte des 1. Jahrhunderts

wurden auch in Michelstetten im nordöstlichen Niederösterreich untersucht6. Die anfänglichen Kontakte mit

Rom waren im Bereich des Klientelkönigreichs von Vannius und seiner Nachfolger Vangio, Sido und Italicus

bekannt. Ein Teil der römischen Erzeugnisse in der Südwestslowakei könnte auch von den siegreichen Kämpfen

von Vespasian gegen Vitelius stammen, da an der Plünderung von Cremona auch Einheiten von Sido und

Italicus an Vespasians Seite teilnahmen7. In der materiellen Kultur der beiden frühgermanischen Siedlungen von

Bratislava-Dúbravka und Zohor spielte die römische Ware noch eine unbedeutende Rolle, die römische Keramik

ist hier nur mit etwa 1,5 bis 3 % vertreten8. Während der Grabungen und Begehungen im Bereich ausgewählter

Siedlungen des slowakisch-niederösterreichischen Marchlands konnten auch einige Kleinfunde, Fibeln und

römische Münzen aufgelesen werden. Die Anfänge der germanischen Siedlungstätigkeit seit tiberischer Zeit

bezeugen mehrere Exemplare der Augenfibeln des Typs Almgren 45, Aucissa-fibeln, Bronzegefäße,

frühkaiserzeitliche Kleinfunde und weitere frühe Fibeln, möglicherweise auch die einzelnen republikanischen

Prägungen und Münzen des Augustus bis Tiberius9. Die Siedlungsentwicklung entfaltete sich allmählich, was

römische Brandgräber und Siedlungsfunde vom Marchland bezeugen. Seit flavischer Zeit ist schon auch ein

deutlicher Anstieg der römischen Münzen zu verzeichnen. Bei den Münzen des 1. bis 2. Jahrhunderts handelt es

sich im Limesvorland im Unterschied zur Provinz fast ausschließlich um Denare, später dann um Antoniniane.

Bronzemünzen waren bei den Germanen nicht gefragt10. Nach den Suebenkriegen von Domitian in den Jahren

89 bis 92, die eine kurze Unterbrechung der römisch-germanischen Beziehungen bedeuteten, wurde unter Nerva

das Klientelverhältnis zum Reich erneuert. Auch unter Hadrian und Antoninus Pius (Münzen mit Aufschrift

REX QVADVS DATUS von 140 bis 144 nach Chr.) wurden germanische Klientelkönige eingesetzt11.

Etwa ab Anfang des 2. Jahrhunderts ist ein deutlicher prozentueller Anstieg der römischen Funde im

Siedlungsmaterial zu verzeichnen. Es handelt sich vor allem um römische Keramik. Das Verhältnis der

4 ELSCHEK, KOLNÍKOVÁ 1996. – ELSCHEK, BÁRTA 1998. – ELSCHEK, MARKOVÁ 2000a. – DIES. 2000b. – ELSCHEK, VRABLEC 2001. – JEDLIČKA 2004, 50-52. – KUZMOVÁ 1980. – POLLAK 2009, Abb.2. 5 ELSCHEK 1995. – DERS. 2006a. – DERS 2007a. – VARSÍK 2011, 177-184. 6 NEUBAUER 2011, 117-120. 7 DOBIAŠ 1964, 155. – KOLNÍK 1977, 167-168. 8 ELSCHEK 1999, Abb. 2. 9 ELSCHEK 2006a, Abb.1-3. – DERS. 2009, Abb. 2-3. – JEDLIČKA 2004, 107-110. – TEJRAL 1995, 226-233. – DERS. 2008, 9-11. – DERS. 2009, 156-162. – STUPPNER 2006. – DERS. 2009. 10 ELSCHEK 2007b. – JEDLIČKA 2004, 76-91. – TEJRAL 1967, 121-122. – DERS. 1977, Abb. 7-12. – ELSCHEK, KOLNÍK, KOLNÍK 2002, 382-476, Karte C. 11 DOBIAŠ 1964, 175-177, 192. – TEJRAL 2001, 237.

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germanischen zur provinzialrömischen Keramik bei einzelnen Siedlungsobjekten des 2. Jahrhunderts aus Zohor

ist etwa 88 zu 12 %12.

Aus der Südwestslowakei sind mehrere Gräberfelder, bzw. Gräber aus der älteren Kaiserzeit bekannt.

Vom Bereich östlich der Kleinen Karpaten wurden von T. Kolník u. a. die ausgedehnten Gräberfelder von

Abrahám, Kostolná pri Dunaji und Sládkovičovo untersucht13. Die ältesten Bestattungen vom Bereich dieser

Gräberfelder fangen mit Gräbern des 1.Drittels des 1. Jahrhunderts nach Chr. an14. Vom slowakischen

Marchland gehören ins 1. Jahrhundert Brandgräber von Bratislava-Devín, Bratislava-Devínska Nová Ves, Láb,

Malacky, Sekule, Závod und Zohor15. Die frühesten Brandgräber reichen ins 1.Drittel des 1. Jahrhunderts nach

Chr. Im Unterschied zu den Siedlungen, wo wie oben angeführt im 1. Jahrhundert nur vereinzelte römische

Funde im Siedlungsmaterial erscheinen, zeigt sich bei Bestattungen ein völlig anderes Bild. Römische Funde

tauchen als Beigaben sehr oft in germanischen Gräbern schon ab der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts auf, dieses

Bild ist etwa bis zu den Markomannenkriegen verfolgbar16. Zu den häufigsten römischen Grabbeigaben gehören

Bronzegefäße. Die statistische Auswertung der drei Gräberfelder von Abrahám, Kostolná pri Dunaji und

Sládkovičovo, wo zusammen 393 Gräber untersucht wurden, führte Eduard Krekovič durch. Es zeigten sich

bedeutende Unterschiede im Beigabenreichtum der einzelnen Gräberfelder. Das reichste Gräberfeld lag in

Kostolná pri Dunaji. Bei den bestimmbaren 35 Männer- bzw. 8 Frauengräbern befinden sich Bronzegefäße in

81 % der Männergräber und 63 % der Frauengräber17. Zu weiterer Beigaben römischer Provenienz gehörten z.

B. römische Emailfibeln, Kästchenbeschläge, Schlüssel, Schmuck, Gürtelbeschläge und vereinzelt römische

Waffen. Bei höher gestellten Germanen in der Südwestslowakei ist die Übernahme von römischen Trinksitten

wahrscheinlich. Zu römischen Bronzegefäßtypen gehörten z. B. zahlreiche Kelle-, Siebgarnituren, aber auch

Kannen und Griffschalen. Zu weiteren Typen gehörten u. a. Bronzeeimer, Kasserollen und Bronzebecken. In

einigen Gräbern befanden sich auch verschmolzene Reste von Rippenschüsseln aus Glas und glasierte

Kantharoi.

Die sog. Markomannenkriege bedeuteten für einige germanische Siedlungen eine kurze Unterbrechung

der römisch-germanischen Kontakte (Abb. 1). In den Jahren 167 bis 169 starb ein von Rom bestimmter

quadischer König. Der wahrscheinlich von Rom bestimmter Nachfolger Furtius wurde etwa 173 von seinen

Landsleuten vertrieben, die Quaden riefen darauf Ariogais zum König aus18. Die germanische Siedlung und das

Brandgräberfeld des 1. bis 2.Jahrhunderts von Závod befand sich am linkem Marchufer gegenüber von

germanischen Zentralsiedlungen in Drösing und Ringelsdorf19. Während der Markomannenkriege (166-180 nach

Chr.) wurde hier die frühgermanische Siedlung durch ein etwa 4 Ha großes römisches Feldlager überlagert. Der

Graben des römischen Feldlagers wurde durch ein germanisches Grubenhaus der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts

gestört. Das Wohnobjekt von Sechspfostenschema mit römischem Keramikimport bestätigt die Tatsache, dass

kurz nach der Beendigung der Kriege der Handel entlang der Bernsteinstrasse wieder erneuert wurde. Die

12 ELSCHEK 1997a, Abb. 2. 13 KOLNÍK 1980. 14 KOLNÍK 1977, 144-149. 15 ELSCHEK 1994, 205-208. – KOLNÍK 1991. 16 TEJRAL 1967. 17 KREKOVIČ 2007. 18 DOBIÁŠ 1964, 193, 201. 19 ELSCHEK, MARKOVÁ 2000b. – JEDLIČKA 2004, 53-56 . – POLLAK 1980, 21-24, 107-110.

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Germanen kamen hierher kurz nach Beendigung der Kriege zurück und blieben bis zum 4. Jahrhundert20. Eine

ähnliche Situation ist z. B. in Bernhardstall und anderswo im March-Thaya Gebiet bekannt. Die absichtliche

Errichtung von Militärposten an barbarischen Siedlungsstellen entspricht der römischen Militärtaktik, das Ziel

war die Zerstörung der Lebensgrundlagen der einheimischen Bevölkerung die zu Zwangsumsiedlungen führen

sollte21.

Für die älteste römische Station auf slowakischem Gebiet wird neben Bratislava-Devín der römische

Baukomplex in Stupava gehalten. Die gestempelten Ziegel von hier gehören der X, XIV. und XV. römischen

Legion an. Die Station war mit Umfassungsmauern umgeben und es konnten hier bisher drei Hauptbauphasen

bestimmt werden. Dem Ausbau der römischen Station ging eine germanische Besiedlung von der 1. Hälfte (bzw.

vom 1. Drittel) des 2. Jahrhunderts voraus. Die I. Bauphase könnte somit etwa ins mittlere Drittel des 2.

Jahrhunderts gehören, möglicherweise spielte die Station auch eine Rolle während der sog. Markomannenkriege

als ein Beobachtungsposten. Nach dem Kriegsende war der Aufschwung und die Erneuerung des römischen

Reiches während der Dynastie der Severer auch für Pannonien und das benachbarte Limesvorland vom Vorteil

(Abb. 2).

Im Laufe des 3. Jahrhunderts hatte man die Gestaltung der Stupavaer-Station zweimal völlig geändert,

es entstand hier eine römisch-germanische Niederlassung des Typs Villa Rustica (Abb. 4). In der 3. Bauphase ist

hier mit repräsentativen gemauerten Bauten mit polychromer Innenbemalung und qualitätsvollen terazzo

Fußböden zu rechnen. Damals war nicht nur Stupava großzügig umgebaut 22, es wurden auch die römisch-

germanischen ländlichen Niederlassungen mit hochqualitativen Steinbauten in Bratislava-Dúbravka und

Bratislava-Devín gegründet. Devín war gleichzeitig auch ein Kontrollpunkt an der Kreuzung beider

transeuropäischen Handelsstraßen. In Bratislava-Dúbravka (Abb.5/1) gehörten zur Niederlassung bisher zwei

untersuchte Gebäude: das sog. Bad (Abb. 5/2, 6/1) und ein großer römischer Hallenpfostenbau (Abb. 6/2). Die

Dächer beider Gebäude waren mit römischen Dachziegeln (tegulae und imbrices) abgedeckt. Von etwa

zweitausend Dachziegelbruchstücken stammen nur zwei gestempelte Exemplare. Diese Stempel (SEP /timii/

VITA/lis und CENT CARVS) bezeugen die Produktion der Dachziegel in privaten Werkstätten, Vergleichsfunde

sind aus Carnuntum und Vindobona bekannt. Beide Gebäude datieren ins 3. Jahrhundert23. Die besondere

Stellung der Bewohner der römisch-germanischen ländlichen Niederlassung unterstreichen u. a. Bruchstücke von

mehreren Gefäßen aus Mosaikglass (Abb. 7) die vom römischen Badegebäude stammen. Nach dem Niedergang

der römischen Bauten des 3. Jahrhunderts kamen die Bruchstücke sekundär in die Objekte der hiesigen Siedlung

des 4. Jahrhundert. Vergleichsfunde sind z. B. aus Augst und Kaiseraugst bekannt, diese späten Millefiorigläser

datieren in die 1. Hälfte bis Mitte des 3. Jahrhunderts. Bei den Gefäßformen handelte es sich vorwiegend um

glatte polychrome Schalen24. Von Devín und Dúbravka sind auch Objekte des 4. Jahrhunderts, die in römischer

Bauweise errichtet wurden, bekannt. Aus den Objekten stammen germanische und römische Funde die für einen

20 ELSCHEK, RAJTÁR 2008. 21 KEHNE 1994, 47. – TEJRAL 2008, 75-81 22 HEČKOVÁ 1986. – STANÍK, TURČAN 2000. – TURČAN 2009, 48. 23 ELSCHEK 1997a. – MINAROVIECH-RATIMORSKÁ, ELSCHEK 2007. – KOLNÍK 1986, 420-431. – DERS. 1993. – PLACHÁ-PIETA 1986, 330-352, 355. – PLACHÁ, HULÍNEK 2000. 24 RÜTTI 1991, 133, Abb.77.

5

weiterlaufenden Romanisierungsprozess auch während der späten Kaiserzeit sprechen25, die römische Keramik

erreichte in Dúbravka während der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts immerhin noch 7 %26.

Im Rahmen der germanischen Siedlungen ist mit einem enormen anwachsen von römischen Import im

2. bis 3. Jahrhundert zu rechnen. Dazu gehörte vor allem Gebrauchskeramik, Terra Sigillata, Münzen, Fibeln und

Kleinfunde27. Vom slowakischen Marchland sind neben Devín und Dúbravka mehrere hundert Bruchstücke von

römischen Dachziegeln bzw. Ziegeln aus Zohor und Bratislava-Devínska Nová Ves I.-II.28 bekannt, weitere

Bruchstücke sind z. B. aus Bratislava-Záhorská Bystrica, Bratislava-Altstadt und vom Burgberg von Bratislava

bekannt. Die 6 Fundstellen von Devín, Dúbravka, Devínska Nová Ves I. bzw. II, Záhorská Bystrica und Zohor

von wo zahlreiches römisches Baumaterial stammt liegen am linken Marchufer jeweils nur 4 bis 5 km

voneinander entfernt. Von der Siedlung in Devínska Nová Ves II. stammen z. B. zahlreiche römische Funde:

über 70 Münzen, 70 Fibeln, Kleinfunde, etwa 120 Sigillaten, zahlreiche Bruchstücke provinzialrömischer

Keramik und über 200 Dachzielbruchstücke. Auch von der Fundstelle in Záhorská Bystrica, wo bisher nur

Begehungen getätigt wurden, stammen u. a. mehrere römische Münzen und römische Dachziegel29. Östlich der

Kleinen- und Weißen Karpaten sind aus der Westslowakei weitere Fundstellen mit römischer Baukeramik

bekannt. E. Krekovič führt von der Slowakei außer den 5 Fundstellen mit römischen Bauten weitere 18

germanische Siedlungen mit römischen Dachziegeln bzw. Ziegeln an30. Auch vom nördlichen Niederösterreich

sind mehrere Fundstellen mit römischem Baumaterial bekannt (z. B. Stillfried, Bernhardstall, Oberleiserberg)31.

Die polykulturelle Fundstelle von Zohor liegt etwa 15 km nördlich von der römischen Grenze an der

March. Schon in den 40-ger bis 50-ger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden hier beim Schotterabbau mindestens

vier germanische Fürstengräber gestört32. Während systematischer Begehungen, geophysikalischer Messungen,

der Flugprospektion und der großflächigen Rettungsgrabungen des Autors in den Jahren 1995 und 2008-2010

konnte folgendes festgestellt werden. Die laténezeitliche und germanische Zentralsiedlung nimmt eine Fläche

von über 30 Ha ein, an die Siedlung knüpfte ein etwa 3 ha großes Brandgräberfeld des 1. bis 2. Jahrhunderts an.

Es konnten auf einer Fläche von etwa 5 ha bisher über 90 germanische Objekte des 1. bis 4. Jahrhunderts und 24

Brandgräber untersucht werden. Weitere 8 Teilinventare vom Gräberfeld kamen ins Slowakische

Nationalmuseum ohne genaue Fundumstände. Neben zahlreichen Grubenhäusern, Siedlungsgruben und

Brunnen, konnten auch 10 Produktionsobjekte von spezifischer Funktion und bisher 24 Rennöfen in 7

Eisenverhüttungswerkstätten untersucht werden. Für weitere zahlreiche Rennofenfunde im Areal der

römerzeitlichen Siedlung sprechen die Ergebnisse der geophysikalischen Messungen33. Vom Bereich der

Siedlung und des angrenzenden Brandgräberfelds stammen zahlreiche römische Funde. Dazu gehören bisher

über 170 bestimmbare Sigillaten und eine hohe Prozentzahl provinzialrömischer Keramik die in Devínska Nová

25 PLACHÁ, PIETA 1986, 352-356. – ELSCHEK 1997d. 26 ELSCHEK 1999, Abb.2. – DERS. 2004. – DERS. 2006b. 27 ELSCHEK 1997a, Abb. 4:2-3. – ELSCHEK, MIHÁL, KUBÍNY 1996. 28 ELSCHEK, MIHAL, KUBÍNY 1996, 210, obr.30. 29 ELSCHEK 1997a. – DERS. 2007b. 30 KREKOVIČ 2005, Table 1. 31 STUPPNER 2006. – POLLAK 2009, 154-159. 32 ONDROUCH 1957, 40-47. – KOLNÍK 1959. – KRASKOVSKÁ 1959. – KREKOVIČ 1992. 33 Geophysikalische Messungen und GIS werden in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Archäol. Institut in Wien durchgeführt (Dr.Volker Lindinger, Dr.Stefan Groh, Dr.Helga Sedlmayer)

6

Ves und Zohor im 3. Jahrhundert 22 % darstellt, der Rest bildet germanische handgemachte Ware34. Aus Zohor

stammen u. a. zahlreiche römische Kleinfunde, über 120 römische Münzen, etwa 240 Fibeln (davon gehört etwa

ein Viertel zur römischen Provenienz) und bisher weit über 500 römische Ziegel- bzw. Dachziegelbruchstücke.

Zwei der Dachziegelbruchstücke tragen den Stempel der XIV. Legion (Abb.8). Vom Bereich des

Brandgräberfelds stammen von den durch Ackerbau gestörten Gräbern außerdem dutzende Bronzegefäßteile und

zahlreiche römische, bzw. germanische Grabbeigaben. 2010 wurde hier ein unversehrtes Fürstengrab der

„Lübsow-Gruppe“ entdeckt und untersucht35.

Objekt 217 – Fürstengrab. 2010 konnte während der Rettungsgrabung ein neues intaktes germanisches

Fürstengrab der „Lübsow-Gruppe“ untersucht werden. Das Grab befand sich in der Mitte des oben besprochenen

frühgermanischen Siedlungsareals. Dieses Areal war zur Zeit der Grabniederlegung wahrscheinlich schon einige

Jahrzehnte lang verlassen. 1995 wurde bei der Erkundung der Fundstelle ein Hortfund von etwa 120

Bronzegefäßbruchstücken entdeckt und ausgehoben36, der Hortfund lag nur etwa 3 m vom neu entdeckten

Fürstengrab (Abb. 9).

Nach der Humusabnahme von etwa 50 cm zeigte sich im schotter-sandigem Mutterboden ein längliches

Objekt mit abgerundeten Ecken. Die Ausmaße der Grube betrugen etwa 270 x 140 cm. Nach der Entnahme einer

Objekthälfte zeigte sich in 60 cm Tiefe ein etwa 8 bis 12 cm dicker schwarzbrauner Abdruck der ursprünglich

hölzernen Grabkammer. Eine Grabkammer wird auch Aufgrund eines Holzabdrucks am Unterteil eines Eimers

aus Grab 4/1957 angenommen37. Die Kammer hatte ein Innenausmaß von etwa 215 x 110 cm. Der Tote lag in

gestreckter Lage mit dem Kopf nach Nordwesten. Die Grabkammer hatte eine Höhe von 60 bis 63 cm, so das

ihre Unterkante in einer Tiefe von etwa 170 cm von heutiger Oberfläche gemessen lag. Alle Beigaben befanden

sich im Innenraum der Grabkammer. Im Fürstengrab lagen 9 römische Gefäße, 3 germanische Gefäße und

zahlreiche Kleinfunde (Abb. 10). Zum Gewand des Toten gehörten 3 bronzene Trompetenfibeln des Typs

Almgren 77 mit Silberdrähten (Abb. 11/1). Die Fibeln befanden sich an der linken Schulter und neben dem

linken Ober- bzw. Unterarm. Zum Gürtel gehörten zwei Schnallen, ein Cingulum und mehrere Gürtelbeschläge.

Zum Schuhwerk gehörten zwei bronzene Stuhlsporen (Abb. 11/2) und ein kleiner dreieckiger Silberbeschlag.

Vielleicht gehörten zum Gewand die zwei kleinen tropfförmigen Beschläge die sich etwa in Kniehöhe befanden.

Rechts vom Becken lagen Reste eines Holzkästchens, zu diesem gehörten eiserne Beschläge mit Holzabdrücken

und mehrere Nägel. Es wurde schon darauf hingewiesen das Holzkästchen mit Beschlägen nicht nur zu Beigaben

weiblicher Bestattungen gehörten, Vergleichsfunde sind z. B. aus Lübsow-Tunnenhult I.-II. und Gommern

bekannt38. Etwas Unterhalb vom Holzkästchen lagen drei Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus Bronze: ein

Rasiermesser, ein Messer und eine Schere (Abb. 12/2, 3, 4). Solche Gegenstände aus Bronze sind als Beigaben

vor allem in Fürstengräbern, aber z. B. auch im reichen Kriegergrab I. aus Marwedel., anwesend39. Diese Funde

tragen oft keine Benützungsspuren, sie wurden wahrscheinlich ausschließlich für die Bestattung bestimmt. Die

Gegenstände waren oft abgestumpft und besaßen nur Symbolcharakter um die soziale Stellung des Verstorbenen

34 ELSCHEK, MIHAL, KUBÍNY 1996. – ELSCHEK 1997a. – DERS 1997b. DERS 1997c. – DERS. 1999. – DERS. 2002. – DERS. 2006a. – DERS. 2007a. – DERS. 2007b. – DERS. 2008. – DERS. 2009. – ELSCHEK, VRABLEC 2001. 35 ELSCHEK 2011. 36 ELSCHEK 2002. 37 KOLNÍK 1959, 148. 38 SCHUSTER 2010, 284. 39 LAUX 1992, Abb. 9/1, 2, 3.

7

hervorzuheben40. In den Brandgräbern lagen dagegen fasst ausnahmslos eiserne Scheren, Messer und

Rasiermesser. Bei der Innenwand der Grabkammer stand in Beckenhöhe ein Bronzeeimer des Typs Eggers 39-

40 und rechts vom Kopf ein germanisches Pokalgefäß aus Ton (Abb. 12/3). Die restlichen Beigaben lagen auf

den Beinen des Toten. Es handelte sich um zwei germanische Tonschüsseln (Abb. 12/4, 5), zwei Rippenschalen

aus hellgrünen Glass (Abb.13/1, 2), zwei Bronzekasserollen, eine Kelle-Sieb Garnitur, eine Garnitur bestehend

aus einer Opferschale vom Typ Canterbury (Abb. 14) und einer Trifoliarkanne vom Typ Millingen (Abb.12/1).

Die Gefäße lagen mit dem Boden nach oben, nur die Opferschale war umgekehrt und die Kanne lag an der Seite.

Die Gefäße wurden in den Fürstengräbern sehr oft umgestülpt (also mit dem Boden nach oben aufgestellt) und

oft Platz sparend deponiert41. An den Bronzegefäßen wurden zahlreiche Textilabdrucke, vereinzelt auch

Textilfaser festgestellt. Es handelt sich um Textilreste von Köpperbindung. Mit den Textilien waren die Gefäße

und auch der Eimer nur abgedeckt, die Gefäße wurden nicht mit den Textilien umwickelt42. Auf mehreren

Bronzegefäßen der Fürstengräber 3/1957, 4/1957 und 5/1957 von Zohor wurden schon früher Textilreste von

Köpperbindung, bzw. auch Baumvollreste festgestellt. Eine Abdeckung der Bronzegefäße wird auch beim

Zohorer Grab 4/1957 angenommen43. Textilreste stammen auch von anderen Fürstengräbern, z. B. Lübsow-

Tunnenhult 2, Marwedel, Dollerup und Leszno. Nach einer Theorie sollte das Abdecken die wertvollsten Funde

vor den Blicken der Hinterbliebenen bei der Begräbniszeremonie bewahren44. Ein weiteres Phänomen ist die

Deponierung einer Gruppe von 20 kleinen ovalen Steinen mit einem Durchmesser von etwa 2 bis 4 cm. Sie lagen

neben der rechten Schulter des Toten. Vergleichsfunde sind z. B. aus Praha-Bubeneč und Lübsow bekannt45. Die

Funde vom neuen Fürstengrab wurden ähnlich wie bei den früheren Fürstengräbern von Zohor nicht- oder sehr

wenig benutzt. Das gilt vor allem für die Gefäße46. Nach dem optischen Vergleich der Bronzegefäße aus den

Zohorer Fürstengräbern ist zu sehen dass die Mehrheit der Bronzegefäße wahrscheinlich aus einer Werkstatt

stammte, bzw. von einem Erzeuger gefertigt wurde. Auch die Glasgefäße von den Fürstengräbern 3/1957 und

4/1957 sind denen vom neuen Fürstengrab sehr ähnlich.

Die meisten Funde vom neuen Fürstengrab sind schon von den restlichen Zohorer Fürstengräbern, aber

auch vom nahen Fürstengrab von Vysoká pri Morave47 und aus Neuruppersdorf in Niederösterreich48, bekannt.

Ihre Erzeugung in italischen und gallischen Werkstätten fällt vor allem in die 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts. Dazu

gehören z. B. Kasserollen vom Typ Eggers 142 mit dem Stempel Cipius Polybius die nach R. Petrowski in

Capua zwischen 40-85 nach Chr. erzeugt wurden49. Kasserollen mit Stempeln dieses Herstellers sind auch vom

nahen Fürstengrab aus Vysoká pri Morave bekannt. Die Funde von Zohor waren ähnlich wie die Kasserollen

vom Zohorer Grab 3/1957 Innen und am Außenrand verzinkt. Eine ähnliche Zeitstellung etwa in die 2. Hälfte

des 2. Jahrhunderts kann auch für die Kelle-Sieb Garnitur des Typs Eggers 162 und für die Rippenschalen des

Typs Eggers 183 aus grünen durchsichtigem Glas angenommen werden. Einen späteren Datierungsansatz bietet

die Garnitur Kanne-Griffschale. Die Trifoliarkanne vom Typ Millingen des Typs Eggers 125 hat am

40 LAUX 1992, 331-333. – SCHUSTER 2011, 185-187. 41 SCHUSTER 2010, 270. 42 Analyse der Textilien von Tereza Štolcová 43 KOLNÍK 1959, 148. – KRASKOVSKÁ 1959, 128-132. 44 SCHUSTER 2010, 270-272. 45 NOVOTNÝ 1955. – SCHUSTER 2010, Taf. 23:5-11. 46 KOLNÍK 1959, 157. 47 ONDROUCH 1957, 13-40. 48 ADLER 1975. 49 PETROVSZKI 1993, 149-150.

8

Griffabschluss eine Amorgestalt. U. Nuber spricht von der Erzeugung solcher Gefäße auch in den westlichen

Provinzen und führt mehrere Exemplare an, u. a. die Kanne vom Fürstengrab aus Hoby oder ein Tonmodel mit

einer Amorgestalt aus Xanten50. Zu den für die Schlussdatierung der Grablege wichtigen Funden gehört die

Griffschale vom Typ Canterbury des Typs Eggers 155. Der Griff ist mit einem jungen weiblichen Gesicht

(Medusakopf ?) abgeschlossen, das andere Ende wurde an den Gefäßkörper angenietet. Die Nietfläche ist durch

einen Löwenkopf verziert. Die Opferschalen dieses Typs sind bisher von 7 Fundstellen bekannt, die besten

Parallelen sind aus Overrasselt, Butzbach und Zell am See bekannt. Die Erzeugung dieser Gefäße wird Aufgrund

geschlossener Grabkomplexe erst um oder nach der Mitte des 2. Jahrhunderts datiert, sie sind auch von

geschlossenen Befunden des 3. Jahrhunderts bekannt. Es wird angenommen, dass die Produktion solcher

Opferschalen in Nordwesten des Kontinents erfolgte51. Im Verwahrfund aus Zell am See befand sich auch eine

Trifoliarkanne vom Typ Millingen und eine Opferschale vom Typ Canterbury mit identischem Griffabschluss

mit weiblichem Gesicht. Zu den germanischen Gefäßen aus dem Fürstengrab gehören zwei Tonschüsseln und

ein Pokal. Die Anzahl von ein bis drei, oder vereinzelt auch mehr germanischer Gefäße ist von einigen

Fürstengräbern der „Lübsow-Gruppe“ bekannt52. Nach Wolagiewicz gehören kleine Pokale von einer Höhe 5 bis

11 cm mit Hohlfuß und Oberflächenpolierung zu seiner Gruppe XIII53. In den Fürstengräbern erfüllten die

germanischen „Pokale“ wahrscheinlich eine spezielle Repräsentationsfunktion, dieselbe Funktion erfüllten auch

noch wertvollere römische „Pokale“, bzw. „Becher“ (z. B. Vysoká pri Morave54 oder Lübsow55). Der Zohorer

Pokal könnte in den jüngeren Abschnitt der Stufe B2 gehören, Entsprechungen sind z. B. aus Lübsow,

Bruckneudorf in Niederösterereich, Marwedel-Kriegergrab I, dem Gräberfeld Tostedt-Wüstenhöfen und von

weiteren Fundstellen bekannt56. F. Laux nimmt an, das Pokale von mehreren Friedhöfen im Norddeutschland

„sämtlich in einen fortgeschrittenen Abschnitt der älterkaiserzeitlichen Stufe B2 datiert werden können“57. Der

Zohorer Pokal ist 14 cm Hoch. Aus Mähren sind Gefäße mit schlankem Hohlfuß z. B. aus Pavlov oder

Vícemilice bekannt, diese Gefäße haben aber eine relativ breite Mündung58. Aus der Südwestslowakei sind

pokalartige Gefäße z. B. aus Hurbanovo und Zohor bekannt59. Die Tonschüsseln vom neuen Fürstengrab sind

chronologisch nicht sehr empfindlich, ähnliche Schüsseln sind z. B. in germanischen Fundkomplexen des 1. bis

3. Jahrhunderts nördlich der mittleren Donau zu finden60. Man muss annehmen, dass die germanischen

handgemachten Gefäße zumeist während der zufälligen Bergung der Gräber zum Bruch kamen und daher in den

meisten Fällen nicht mitgenommen wurden. Vom Zohorer Fürstengrab 4/1957 stammt eine Schüssel61 die nahe

Entsprechungen in den Schüsseln vom neuen Fürstengrab hat. Im Fürstengrab von 2010 lag ein 40- bis 50-

50 NUBER 1972, 195, Taf. 7:1, 12:2. 51 NUBER 1972, 65-66, Abb. 15. – SEDLMAYER 1999, Tafel 21:1. 52 SCHUSTER 2010, 60-66, Abb.20. 53 WOLAGIEWICZ 1993, 18. 54 ONDROUCH 1957, 38-40, Tab. C. 55 EGGERS 1953, 102, Tab. 1-2. – SCHUSTER 2010, 58-60, T. 33. 56 HUMER (Hrsg.) 2006, Abb. 74:215. – LAUX 1992, 337-344. – SCHUSTER 2010, Taf. 26:3. 57 LAUX 1992, 338. 58 TEJRAL 1983, Abb. 18:7, 19:2,4. 59 VARSÍK 2011, obr. 29/3, 4. 60 DROBERJAR 1997, Abb. 35:2309, Taf. 33:1, 69:10-11, 83:7, 113:5. – ELSCHEK 1995, Abb. 4:22. – VARSÍK 2007, Taf. 38:16. – KOLNÍK 1959, Tab. II:4. 61 KOLNÍK 1959, Tab. II:4.

9

jähriger, etwa 170 cm großer Mann (Maturus I.) in gestreckter Lage. Verletzungen oder Krankheiten konnten am

Skelett vorläufig nicht festgestellt werden62.

Im Jahr 2008 konnte ein Kreisgraben mit einer geräumigen tiefen Grube im Zentrum des

Umfassungsgrabens untersucht werden. Der Kreisgraben hatte einem Durchmesser von 7 m. Das Objekt wurde

mit dem Arbeitsnamen „Sepulkralobjekt“ versehen, da seine Funktion bis jetzt nicht völlig klar ist. Am

wahrscheinlichsten handelte es sich allerdings um ein beraubtes Fürstengrab der hiesigen germanischen

Oberschicht. Die Funktion als Kenotaph oder als „Sepulkralobjekt“, deren Funktion mit kultischen Handlungen

im Areal des hiesigen Brandgräberfeld zusammenhing, ist auch nicht ausgeschlossen. Im Objekt und im Graben

lagen hunderte Bruchstücke aus Silber- und Bronzegegenständen, z. B. Teile eines silbernen Skyphos mit

Pflanzenmotiv, Gürtelgarnituren aus Silber mit Vergoldung, Pferdezaumzeuge aus Bronze, provinzialrömische

und germanische Keramik usw. Die Funde waren zum Teil einem starken Brand ausgesetzt gewesen was die

verschmolzenen Funde bezeugen. Im Objekt lagen auch zahlreiche Dachziegelbruchstücke und sekundär

verwendetes römisches Baumaterial mit Mörtel- bzw. Verputzresten. Ein Dachziegel trug den Stempel der XIV.

Legion. Als Terminus post quem dienen zwei Bronzemünzen (Dupondius) des Antoninus Pius von 152-153 und

154-155 nach Chr.63.

Nach J. Tejral kommt es zum „größten Zustrom der römischen Importgüter ungefähr in der 2. Hälfte

des 1. Jahrhunderts, wobei diese in die Gräber mit einer Verzögerung vom 2 bis 3 Generationen kommen. Auch

die Goldmünzen von Nero bis Vespasian überwiegen stark (über 70 % aller römischen Goldmünzen), und die

spätesten Ausläufer der Fürstengräber der Stufe B2 sind noch vereinzelt in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts

vorhanden“. Die germanische Führungsschicht stellte gelegentlich auch germanische Hilfstruppen zur

Verfügung, diese Handlung könnte auch eine Quelle ihres Reichtums sein64. Diese Tatsache unterstreicht wie

oben erwähnt auch die Teilnahme von Militärkontingenten von Sido und Italicus auf Vespasians Seite bei der

Eroberung von Cremona in Norditalien65 J. Dobiaš spricht auch von der möglichen Ergänzung eines

Millitärdiploms aus Britanien vom Jahr 124 mit der “ala I. Quadorum“, bzw. einer Inschrift aus Mainz mit der

möglichen Ergänzung als I Quadorum66. Für Zohor sind länger anhaltende germanische dynastische Verhältnisse

wahrscheinlich. Die Besiedlung und das Bestatten im Areal des Brandgräberfelds beginnt spätestens in

tiberischer Zeit (Abb. 15). Die Fürstengräber 3/1957, 4/1957 und das „Königsgrab“ 5/1957 werden vorwiegend

ans Ende des 1. und ins 1. Drittels des 2. Jahrhunderts datiert, das neue Fürstengrab von 2010 kann vorläufig

etwa ins 2. bis 3. Viertel des 2. Jahrhunderts datiert werden. In der reichen Kriegerbestattung Marwedel I. und im

neuen Fürstengrab von Zohor sind auch mehrere identische Funde vertreten, z. B. eine Kelle-Sieb Garnitur

Eggers 162, eine Kasserolle Eggers 142, ein schwarz polierter Pokal, Bronzefibeln Almgren 77, eine

Bronzeschere, ein Bronzemesser und ein Rasiermesser aus Bronze. Die Bestattungen von Marwedel werden in

die ersten beiden Jahrzehnte bis um die Mitte des 2. Jahrhundert datiert67.

Das Sepulkralobjekt, oder vielleicht eine beraubte Fürstenbestattung gehört wie oben angeführt in die 2.

Hälfte des 2. Jahrhunderts. Das Inventar des „Sepulkralobjekts“ hat zahlreiche nahe Parallelen mit dem

Königsgrab von Mušov (z. B. Fragmente von Silbergefäßen, silberne Gürtelteile mit Goldfiligranverzierungen,

62 anthropologische Analyse von Julius Jakab 63 ELSCHEK, RAJTÁR, VARSÍK 2011. 64 TEJRAL 2001, 237-239. 65 DOBIAŠ 1964, 155. 66 DOBIAŠ 1964, 187, Anm. 45. 67 LAUX 1992, 321-344, 370.

10

römische Keramik usw.). Der Reichtum der Fürsten und „Könige“ von Zohor basierte vor allem auf der Lage der

Fundstelle im Limesvorland direkt an der Bernsteinstraße, nur 14 km von der römischen Grenze entfernt. Zohor

war neben Stupava und Devín zweifelsfrei der wichtigste Zoll- und Kontrollpunkt knapp hinter der römischen

Grenze in Nähe der Provinzhauptstadt - Carnuntum an der Bernsteinstrasse.

Zusammenfassende Bemerkungen

Im nördlichen Mitteldonaugebiet pflegten intensive Kontakte mit dem römischen Reich schon die boischen

Fürsten und Könige seit dem 1. Jahrhundert vor Chr., was neue Grabungsbefunde von 2008-09 auf der Akropolis

des Oppidums in Bratislava-Burgberg bezeugen. Dieser Platz wird seit einiger Zeit als das „alte Carnuntum“

angesehen, von dem der Marsch des Tiberius gegen Marbod im Jahre 6 nach Chr. erfolgen sollte. Seit dem

späten 1. Jahrhundert vor Chr. bis in die tiberische Zeit hatte auch der strategisch wichtige Burgberg von Devín

eine wichtige Rolle als Handelsmittelpunkt an der Kreuzung der Bernstein- mit der Donaustraße. Die ersten

germanischen Gruppen strömten ins Marchtal in tiberischer Zeit, die Entfaltung der Handelskontakte mit den

Römern ist vor allem in den Inventaren der Brandgräber, von wo oft vor allem Bronzegefäße stammen, zu sehen.

Der römische keramische Import ins Limesvorland ist noch bis zur flavischer Zeit schwach vertreten, er steigt

merklich erst in traianisch-hadrianischer Zeit. Der Höhepunkt wird in der Severerzeit erreicht, in dieser Zeit

bildet die provinzialrömische Keramik oft weit über 20 % der Keramikfunde aus germanischen Objekten. Im 2.

bis 3. Jahrhundert kommen auch zahlreiche Sigillaten, römische Münzen, Fibeln und Kleinfunde hinzu. Ein

weiteres Phänomen bilden die Beispiele der römischen, bzw. in römisch-germanischer Bautechnik hergestellten

Bauwerke. Römische Bautätigkeit ist vom linkem Marchufer aus Devín (Bauten des 1. bis 4. Jahrhunderts),

Stupava (Bauten des 2. bis 3. Jahrhunderts) und Bratislava-Dúbravka (Bauten des 3. und 4. Jahrhunderts)

bekannt. In severischer Zeit wird neben Devín, Stupava und Dúbravka mit mindestens drei weiteren Fundstellen

am linken Marchufer im Limesvorland gerechnet, wo römische Bautechnik - bzw. Baumaterialien verwendet

wurden (Devínska Nová Ves I. und II, Záhorská Bystrica). Nach den neuesten Ergebnissen der großflächigen

Grabungen in Zohor 2008 bis 2010 und in Stupava kann mit einer Schlüsselfunktion beider Fundstellen im

römisch-germanischen Handel, und der Funktion beider Fundstellen als Zoll- und Kontrollpunkte an der

Bernsteinstraße gerechnet werden. Diese Funktion hatte Zohor ab tiberisch-claudischer Zeit wahrscheinlich bis

zur Mitte des 2. Jahrhunderts, wann die Station in Stupava gegründet wurde. Beide Fundstellen sind nur 4 km

voneinander entfernt und hängen eng miteinander zusammen. Zohor hatte im Limesvorfeld eine

Ausnahmestellung als Zentralsiedlung und Produktionszentrum, zu diesen gehörte ein großes Brandgräberfeld

und ein germanischer Fürstensitz (bzw. Königssitz) mit Körpergräbern der „Lübsow-Gruppe“. Diese Tatsache

bezeugen auch die zahlreichen Funde aus Silber und einige aus Gold. Zu Goldfunden gehörten neben einem 304

Gramm schweren Goldarmring „Armilla“ vom Fürstengrab 5/195768, ein goldener Fingerring mit Gemme (Adler

mit Siegeskranz) und zwei Goldberlocke des Typs III. (etwa Nr. 59C und 61A) nach A. von Müller (Abb.16/1, 2,

3)69. Es ist möglich dass das sog. „Sepulkralobjekt“ oder „Fürstengrab?“ mit der Fortführung der dynastischen

Verhältnisse der hiesigen Nobilität zusammenhängt. Die Zohorer Fürstendynastie (Königsdynastie) könnte direkt

an der Errichtung des römischen Baukomplexes von Stupava während des mittleren Drittels des 2. Jahrhunderts

beteiligt gewesen sein, obwohl auch eine kurzzeitige Rolle als Beobachtungsposten während der

68 KRASKOVSKÁ 1959, 123, obr. 63, tab.I:6. – TEJRAL 2001, 217. – SCHUSTER 2010, 280. 69 von MÜLLER 1956, Taf. 4:59C, 4:61A.

11

Markomannenkriege nicht ausgeschlossen ist. Die Station von Stupava hatte Aufgrund der Bauweise

(Einfriedung durch eine schmale Umfassungsmauer) wahrscheinlich keine militärischen Aufgaben, es fehlen

hier auch charakteristische römische Militaria. Die Grabungen und Auswertungen sind noch nicht

abgeschlossen, allerdings berichten die bisherigen Ausgräber über eine große Menge von germanischen Funden,

vor allem der Keramik. Die germanischen Funde gehören in die Zeit vor der Errichtung der Station, während

ihrer Existenz und auch nach ihrem Niedergang der möglicherweise noch im 3. oder im 1. Drittel des 4.

Jahrhunderts erfolgt ist70. Drei germanische Siedlungsgruben konnten unter dem ältesten römischem Bau von

Stupava untersucht werden, diese Gruben gehören in die 1. Hälfte, möglicherweise aber schon ins 1. Drittel des

2. Jahrhunderts 71. Der älteste römische Bau könnte also im 2. Drittel, bzw. im Laufe der 2. Hälfte des 2.

Jahrhunderts erbaut worden sein. Es ist möglich das die Fürsten (bzw. Könige) von Zohor im Laufe des 2.

Jahrhunderts an der Gründung der Station von Stupava beteiligt waren, und vielleicht ihren Sitz dorthin

verlegten. Es klingt logisch das der germanische romfreundliche Klientelkönig an solch einem wichtigen

Schnittpunkt seinen Regierungssitz hatte, wie ihm die Achse Zohor und Stupava bildete. Der Sitz könnte mit der

Erneuerung der Klientelverträge während der Regierung von Nerva, Hadrian und Antoninus Pius

zusammenhängen72

Auch während der Severerzeit diente der zur römischen Villa in Stupava umgebaute Baukomplex

möglicherweise den germanischen Fürstendynastien von Zohor als Wohnsitz. Auf eine ähnliche Funktion der

römischen Bauten von Dúbravka oder Devín, als Sitz der germanischen Eliten in severischer Zeit, wurde schon

mehrmals hingewiesen73. Für die Zeit der intensivsten Kontakte der Römer und der Germanen im Bereich des

Limesvorlands im Mitteldonaugebiet wurde der Termin „Dritte Zone“ vorgeschlagen, also eine Übergangszone

zwischen der römischen Provinz und dem Barbaricum74. Für das unmittelbare Limesvorland hat auch Mark

Aurel während der Markomannenkriege, wahrscheinlich in den siebziger Jahren des 2. Jahrhunderts, einen 14

km breiten besiedlungsfreien Streifen entlang der römischen Grenze an der mittleren Donau bestimmt. Dieser

Streifen wurde etwa im Jahr 175 auf 7 km halbiert75. Gerade an einer 14 bis 16 km vom Limes entfernten Linie

befinden sich, mit Ausnahme vom strategischen Stützpunkt Bratislava-Devín, die beiden wichtigsten

kaiserzeitlichen Fundstellen des Marchlands: Zohor und Stupava. Der Begriff „sekundäre Romanisierung“

wurde gewählt, um auf die äußerst vielschichtigen Prozesse im Rahmen der römisch-germanischen Beziehungen

im mitteldanubischen Limesvorland zu diskutieren. In diesem Bereich gibt es nicht nur germanische

Zentralsiedlungen, Fürstensitze von Zohor (bzw. Königssitz) und Vysoká pri Morave, aber auch römische, bzw.

römisch-germanische Baukomplexe. In der materiellen Kultur des Limesvorfelds deutet der hohe Anteil der

römischen Funde im Fundspektrum der Fundstellen auf sehr intensive gegenseitige Kontakte und

Romanisierungsprozesse. Diese beeinflussten nicht nur das Leben der Fürstendynastie, der höheren Sozialklasse

und der reicheren Krieger, sondern auch der mittleren Sozialschicht. Diese Tatsache äußert sich einerseits in

Inventaren der Brandgräber vom 1. bis 2. Jahrhundert, andererseits in dem Inventar der Grubenhäuser vom 2. bis

3. Jahrhundert mit zahlreich vertretener römischer Keramik. Die Romanisierung erfolgte in verschiedenen

Zeitabschnitten mit verschiedener Intensität. Im 1. Jahrhundert waren die Kontakte vor allem auf dem Handel

70 HEČKOVÁ 1986, 391. 71 TURČAN 2009, 232, Abb. 2, 5. 72 DOBIAŠ 1964, 175, 177, 192-193. 73 HEČKOVÁ 1986, 392. – KOLNÍK 1986, 431. – TEJRAL 1983, 103-108. 74 BOUZEK, ONDŘEJOVA 1991. 75 DOBIAŠ 1964, 209-210.

12

mit Bronze- und Glassgefäßen beschränkt. Im 2. Jahrhundert kamen Gebrauchskeramik, Sigillaten, Fibeln,

Kleinfunde und Münzen dazu. Die höchste Intensität des römischen Imports wurde im 3. Jahrhundert,

vorwiegend in seiner 1. Hälfte erreicht. Bronzegefäße kommen nunmehr nur vereinzelt Zutage, umso stärker ist

der Keramikimport, römische Münzen dienten teilweise schon als Zahlungsmittel im Limesvorland. Im 4.

Jahrhundert geht der römische Import allgemein zurück, diese Entwicklung hängt mit der allgemeinen

Abschwächung des Römischen Reiches, aber z. B. auch mit der heimischen Produktion qualitätsvoller

scheibengedrehter Keramik zusammen.

Die Besiedlung des Marchlands lief ohne deutliche Unterbrechung auch nach dem Untergang des

Römischen Reiches weiter. Z. B. gehört die späteste römische Münze aus Zohor Kaiser Honorius (408-423 n.

Chr.) und in Bratislava-Devínska Nová Ves Kaiser Arcadius (395-408). Zu Völkerwanderungszeitigen

Siedlungsspuren in Zohor gehörten neben einem Altfund eines Rüsselbechers, der möglicherweise zu einem

Grabfund gehörte, mehrere Kleinfunde. Neben polyedrischen Ohrringen, völkerwanderungszeitigen Schnallen

und Gürtelzungen konnte hier auch eine gleicharmige langobardische Bügelfibel mit Versilberung aufgelesen

werden. Ende des 5./Anfang des 6. Jahrhunderts kamen in diesen Raum frühslawische Gruppen die sich u. a. in

Bratislava-Dúbravka und Stupava niederließen. Die Fundstelle von Zohor wurde im Laufe des 8. und im 9.

Jahrhundert wieder intensiv besiedelt.

13

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Abb.1. Nördliches Mitteldonaugebiet im 2. Jh. nach Chr. und die römischen Feldlager (nach J. Rajtár)

Abb.2. Nördliches Mitteldonaugebiet während der jüngeren römischen Kaiserzeit (nach J. Rajtár)

Abb.3. Stupava – römische Station. Stand der Grabungen 1974-79 (nach J. Hečková)

Abb.4. Stupava – römische Station. 3. Bauphase – Rekonstruktion (nach V. Turčan, P. Horanský und I. Staník)

Abb.5. Bratislava-Dúbravka. 5/1 Grabung 1982-1993. 5/2 Römisches Bad - Grundriss, 3. Jh. nach Chr.

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Abb.6. Bratislava-Dúbravka. 6/1 Römisches Bad – Hypothetische Rekonstruktion (nach J. Minaroviech-Ratimorská). 7/2 Römischer Hallenpfostenbau – Hypothetische Rekonstruktion, 3. Jh. nach Chr.

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Abb.7. Bratislava-Dúbravka. 7/1 Grabungsplan und Objekte mit Mosaikglasfunden. 7/2 Römische Mosaikgläser, 3. Jh. nach Chr. (Foto K. Elschek)

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Abb.8. Zohor. Römischer Dachziegel mit dem Stempel der XIV. römischen Legion (Foto K. Elschek)

Abb.9. Zohor. Römisches Fürstengrab, 2. Jh. nach Chr. (Foto K. Elschek)

Abb.10. Zohor. Römisches Fürstengrab - Fundauswahl, 2. Jh. nach Chr. (Foto K. Elschek)

Abb.11. Zohor. Römisches Fürstengrab. 11/1 Trompetenfibel. 11/2 Stuhlsporen. Bronze (Foto K. Elschek)

Abb.12. Zohor. Römisches Fürstengrab. 12/1 Trifoliarkanne, 12/2, 3, 4 Rasiermesser, Messer, Schere. Alles Bronze (Zeichnungen N. Vaššová)

Abb.13. Zohor. Römisches Fürstengrab. 13/1, 2 Rippenschalen aus Glas. 13/3, 4, 5 Keramik (Zeichnungen N. Vaššová)

Abb.14. Zohor. Römisches Fürstengrab. Opferschale aus Bronze (Zeichnungen N. Vaššová)

Abb.15. Zohor. Fragmente von Bronzegefäßen. 14/1-3 Kannenhenkelbruchstücke, 14/4 Eimeratasche, 14/5 Griffende einer Opferschale (Zeichnungen P. Cingel)

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Abb.16. Zohor. 15/1 Römischer Fingerring mit Gemme. 15/2, 3 Goldberlocke (Foto K. Elschek)