V. Holzer, M. Karwowski; Glasfunde der Grabungen 2001 bis 2007 aus der keltischen Zentralsiedlung in...

21
SONDERDRUCK AUS FUNDBERICHTE AUS OSTERREICH BAND 46, 2007 WIEN 2008 Glasfunde der Grabungen 2001 bis 2007 aus der keltischen Zentralsiedlung in Niederosterreich Veronika Holzer und Maciej Karwowski

Transcript of V. Holzer, M. Karwowski; Glasfunde der Grabungen 2001 bis 2007 aus der keltischen Zentralsiedlung in...

SONDERDRUCK AUS

FUNDBERICHTE AUS OSTERREICH BAND 46, 2007 WIEN 2008

Glasfunde der Grabungen 2001 bis 2007 aus der keltischen Zentralsiedlung in Roseldoń, Niederosterreich

Veronika Holzer und Maciej Karwowski

Glasfunde der Grabungen 2001 bis 2007 aus der keltischenZentralsiedlung in Roseldorf, Niederösterreich

Veronika H o l z e r und Maciej K a r w o w s k i

Inhalt Seite

Einleitung .................................................................................................................................................................... 153Befunde ...................................................................................................................................................................... 153Glasfunde ................................................................................................................................................................... 161Chronologie ................................................................................................................................................................ 166Auswertung................................................................................................................................................................. 168Liste der Glasfunde aus den Grabungen in Roseldorf (2001–2007) ......................................................................... 170Zusammenfassung/Summary..................................................................................................................................... 171Literaturverzeichnis..................................................................................................................................................... 171

Schlagwörter

Niederösterreich / Roseldorf / La-Tène-Zeit / Glas / Armreif

Keywords

Lower Austria / Roseldorf / La Tène period / glass / bangle

Einleitung

153

Seit dem Jahr 2001 werden jährlich jeweils im Som-mer im Rahmen des seit 1995 bestehenden Forschungs-projektes „Fürstensitz-Keltenstadt Sandberg“ Ausgrabun-gen auf der größten keltischen ZentralsiedlungÖsterreichs in der Katastralgemeinde Roseldorf (MG Sit-zendorf an der Schmida, VB Hollabrunn) durchgeführt.1

Neben der Untersuchung eines im Verhältnis winzigenAusschnitts im westlichen Bereich der über 22 ha großenSiedlung lag der Schwerpunkt der Forschungen primärauf dem im östlichen Areal liegenden Kultbezirk.

Zu den zahlreichen Funden aus den Grabungen zäh-len vor allem Keramik, Hüttenlehm, Eisenobjekte sowie Tier-und Menschenknochen, aber auch die eher seltenen Frag-mente von Glasschmuck. Insgesamt wurden 51 Glasobjekteim Zuge der Ausgrabungen von 2001 bis 2007 auf der kelti-schen Zentralsiedlung am Sandberg in den jeweiligen Gra-bungsbereichen selbst, aber auch (als Oberflächenfunde)auf den umliegenden Parzellen geborgen, die in dieser Pub-likation vorgelegt und besprochen werden sollen. Bei denObjekten handelt es sich hauptsächlich um Glasarmreiffrag-mente, Fragmente von Fingerringen und Perlen.

Im ersten Grabungsjahr 2001 wurden im westlichenBereich des keltischen Siedlungsareals (Parzelle 1495)drei eingetiefte Häuser, drei Gruben, eine Schmiede undmehrere Pfostenlöcher ohne nähere Zuordnung unter-sucht (Abb. 1). Beinahe alle Glasstücke aus diesem Jahr(acht Stück) stammen aus dem sogenannten Haus 2 (Obj.2-01). Jeweils ein weiteres Stück kam aus der nächstge-legenen Grube 3 (Obj. 6-01) und dem Haus 3 (Obj. 3-01)zu Tage. Ab dem Jahr 2002 bis 2007 wurden die Ausgra-bungen in den östlichen Siedlungsbereich verlegt (Parzel-len 1483–1485), wo die Untersuchung dreier quadrati-scher Grabenanlagen – keltischer Heiligtümer – und einergroßen (Opfer-)Grube das Ziel war (Abb. 2). 17 stratifi-zierte Glasobjekte stammen aus der großen Grabenan-lage (Obj. 1), neun weitere wurden aus der großen (Opfer-) Grube (Obj. 14) und ein Exemplar aus dem erstenkleinen Heiligtum (Obj. 12) geborgen.

Die 14 unstratifizierten Exemplare sind Oberflächen-aufsammlungen von den Parzellen 1485, 1487, 1488,1493, 1494/3 und 1495.

Befunde

Haus 2 (Obj. 2-01)

Das Haus 2 war etwa 1,5 m tief in den Boden einge-tieft erhalten (oberflächliche Ausdehnung etwa 6,0 ×

5,0 m). Hier dürften zumindest Teile abgebrannt sein, waszahlreiche Reste von gebranntem Hüttenlehm mit Flecht-werkabdrücken bestätigen. Bei diesen Hüttenlehmrestenhandelte es sich vermutlich um eine ehemalige Trenn-wand (Stärke etwa 0,1 m), die den Hauptraum von dem(nachträglich) angebauten Nebenraum separierte. Unter-mauert wird diese Annahme durch eine festgestellte Tür-öffnung in den umgestürzten verbrannten Lehmresten.

1 Siehe zuletzt: V. Holzer, KG Roseldorf, FÖ 45, 2006, 667 f. – Vgl.auch den aktuellen Fundbericht zur KG Roseldorf im Fundchronikteil die-ses Bandes.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:35 Seite 153

154

Durch die Erweiterung wurde aus einer einräumigen,annähernd rechteckigen eingetieften Hütte mit Tragpfos-ten an der mittleren Längsachse eine zweiräumige Hütte,deren nördliche Längsseite durch eine Nische erweitertwurde. Diese Nische wird in Zusammenhang mit der Kon-struktion des Hütteneingangs gebracht, was durch einPfostenloch und die Rampe im Bereich der Ecke derErweiterung bestätigt wird. Der Eingang des Gebäudesbefand sich in der Mitte der nördlichen Längsseite. Diezwei Räume waren unterschiedlich tief; der westliche,wahrscheinlich auch jüngere und weniger tiefe Raum wiesim Norden Reste einer Feuerstelle auf (Abb. 3).

Bei diesem Gebäude lassen sich drei Phasen unter-scheiden, die auf unterschiedliche Ausbauten, Ereignisseoder Nutzungen zurückzuführen sind. Phase 1a (einräu-miges unterkellertes? Gebäude) und 1b (Planierung undErweiterung durch einen zweiten, kleineren Raum) betref-fen die Zeit vor der Brandeinwirkung, Phase 2 bezeichnetdie Zeit nach dem Brand.

Phase 1a – Einräumiges Gebäude

Die Phase 1a umfasste ein einräumiges (unterkeller-tes?) Gebäude. An der westlichen und östlichen Schmal-

Abb. 1: Roseldorf. Gesamtgrabungsplan 2001.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:35 Seite 154

seite befand sich jeweils eine Pfostengrube der beidenFirstpfosten (SE 260/263 im Westen und ohne Nummerim Osten), die das Dach trugen. Auf der Oberkante desGebäudes rund um den eingetieften Bereich bildeten wei-tere Pfosten zusammen mit den Firstpfosten die Grund-konstruktion des Hauses. Den Boden des Hauses bildeteSE 264=309. Die Verfüllungsschichten des „Kellers“ stel-len die älteste Phase des Hauses dar. Über dem „Keller“-Boden (SE 309=264) lag eine braungraue, schluffige

Schicht (SE 250=259), aus der ein Armringbruchstück derGruppe 6b2 (InvNr. 96214) aus durchscheinendem blau-em Glas mit Verzierungsspuren aus opakem gelbem Glasgeborgen wurde (Abb. 9 und 14).

Im westlichen Bereich der Kellerverfüllung überla-gerte eine gelblichbraune Sandschicht (SE 253) die First-pfostengrube mit dunkel-graugelber, lehmiger Sandfüllung(SE 260/263), wogegen sich im östlichen Bereich diegelblichbraune, lehmige Sandschicht SE 247 befand. AusSE 247 stammt ein weiteres Glasarmreiffragment derGruppe 6b (InvNr. 96205) aus durchscheinendem blauemGlas mit einer Verzierung in Form einer Wellenlinie ausweißem opakem (farblosem) Glas (Abb. 9 und 14).

155

2 Haevernick 1960, 49 f. Die in der vorliegenden Arbeit erstellte typo-logische Gliederung der Glasarmringe und Ringperlen stützt sich auf dieSystematik von Th. E. Haevernick (Haevernick 1960, 39 ff.), mit Ergänzun-gen nach Karwowski 2004, 14 ff.

Abb. 2: Roseldorf. Übersichtsplan Kultbezirk 2007.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:35 Seite 155

Über der Sandschicht SE 247 lagen SE 245, 244und 246. SE 253 überlagerte wiederum eine schwarz-braune, lehmige Schluffschicht (SE 227), welche selbstvon einer schwarzbraunen Sandschicht (SE 209) über-deckt war. Den Abschluss der Phase 1a bildete SE 208aus dunkel-gelborangefarbigem Sand. Aus SE 227 stam-men eine kleine flach-kugelförmige Perle aus durchschei-nendem blauem Glas (InvNr. 96203) und ein Armreiffrag-ment der Gruppe 6b (InvNr. 96207), das ebenfalls ausblauem Glas besteht und eine Verzierung in Form einerWellenlinie aus weißem opakem (farblosem) Glas auf-weist (Abb. 9 und 14). In SE 209 fand sich hingegen eingroßes Glasfingerringbruchstück der Gruppe 26 (InvNr.96209)3 aus durchscheinendem farblosem Glas mit gelberAuflage aus opakem Glas (sogenannte gelbe „Folie“) aufder Ringinnenseite (Abb. 9 und 14).

Phase 1b – Erweiterung um Raum 2

Die Erweiterung des Hauses durch einen zweiten,kleineren Raum (2,2 × 4,0 m) bewirkte die Phase 1b. Siebeginnt mit dem abgegrabenen sterilen Boden SE 245.Der zweite, kleinere Raum wurde nicht unterkellert, son-dern das Bodenniveau des ersten, größeren Raumeswurde jenem des neuen Raumes durch Planierung ange-glichen. Der erste Raum wurde an seiner Westseitebegradigt und der nunmehr zu Raum 2 gehörige abge-trennte Teil mit SE 244 planiert. Die Interpretation derpodestartigen Lehmanhäufung SE 208 in Raum 1 istäußerst schwierig; möglicherweise handelt es sich dabeium den kumulierten Aushub des abgegrabenen Materialsvon Raum 2.

In einer Tiefe von etwa 0,6 m war die Trennung derbeiden Räume durch eine Wand aus Flechtwerk sehr guterkennbar. SE 235 und die darüberliegende schwarz-braune, lehmige Sandschicht SE 205 in Raum 2 bildetengemeinsam mit dem dunkelgrauen, lehmigen Sand SE197 des Raumes 1 eine Ebene und möglicherweise denneuen Boden des erweiterten Gebäudes. Auf SE 197wurde ein weiteres Glasarmreiffragment aus durchschei-

nendem blauem Glas der Gruppe 6a4 (InvNr. 96215)gefunden (Abb. 9).

Im angebauten Raum 2 wurden auf SE 205 dieOfenreste SE 226 gefunden, die sich unterhalb weitererBrandspuren (SE 212, 207, 206) befanden und von eineroffenbar mehrphasigen Feuerstelle im nördlichen Bereichdes Raumes stammen. Über SE 205 und sämtlichenSchichten mit Ofenresten lag eine annähernd homogene,dunkelgraue lehmige Schluffschicht (SE 202), die eben-falls ein Glasarmringbruchstück der Gruppe 7a (InvNr.96204) aus durchscheinendem farblosem Glas mit gelber„Folie“ auf der Innenseite beinhaltete (Abb. 9 und 14).

Erst die darüberliegende Schicht SE 196 wies zahl-reiche Brandschuttreste auf. Weiter oberhalb lagen diedunkelgelbe, lehmige Sandschicht SE 195 sowie diegraue, gelbbraune sandige Tonschicht SE 192. SE 177aus schwarzbraunem, tonigem Lehm bildete denAbschluss der Phase 1b in Raum 2. Im Hauptraumbereichbefand sich eine dunkelgraue Sandschicht (SE 198), dievon SE 188 aus grauem, gelbbraunem lehmigem Sand,der gelbbraunen Lehmschicht SE 187, SE 168 ausschwarzbraunem Schluff und in weiterer Folge von SE178 aus dunkel-gelbbraunem Lehm überlagert wurde. AlsAbschluss lagen die dunkle, gelbbraune lehmige Schluff-schicht SE 171 und SE 172 aus schwarzbraunem Lehm inRaum 2. Alle oberhalb folgenden Schichten bis zur dun-kelbraunen Schluffschicht SE 134, die Reste der ver-brannten Flechtwerktrennwand darstellte, waren Brand-schuttschichten.

Phase 1a und b – Pfostensetzungen

Zu beiden Phasen 1a und 1b zählen die Pfostengru-ben des gesamten Hauses. Die beiden Pfosten SE162/163 und SE 160/161 befanden sich entlang der Süd-seite des Gebäudes und dürften Bestandteile der Wand-konstruktion gewesen sein. Die Pfostengruben SE

156

3 Nach Karwowski 2004, 45.

Abb. 3: Roseldorf. Grabungsplan Haus 2 (Obj. 2-01).

4 Die Aufnahme dieses Fragments in die Gruppe 6a hängt mit demFehlen der erhaltenen Verzierung zusammen. Es ist jedoch nicht auszu-schließen, dass dieses nur als kleines Fragment erhaltene Exemplarursprünglich eine Verzierung aufwies und folglich – wie auch die obengenannten Stücke – in die Gruppe 6b aufzunehmen wäre.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:35 Seite 156

158/159 und SE 169/170 stellen gemeinsam mit SE179/180 die nördlichen Hauspfosten dar. Inwieweit ande-re Pfostengruben mit dem Gebäude in Zusammenhangstanden, lässt sich nicht mehr eindeutig rekonstruieren.Die Hauswände selbst dürften aus Flechtwerk errichtetworden sein und waren zur Abdichtung mit Lehm ver-schmiert. Die Pfosten hatten also nur die Last des Dacheszu tragen.

Phase 2 – Abschluss des Hauses

Die schwarzbraune, schluffige Lehmschicht SE 155,die schwarzbraune, sandige Lehmschicht SE 154 und SE41 aus schwarzbraunem, sandigem Schluff lagen alle-samt über der Brandschicht der Trennwand und bildetensomit die Phase 2 beziehungsweise das Ende von Haus2. Aus SE 41 stammt ein kleines Glasarmreiffragment derGruppe 6a (InvNr. 96213) aus durchscheinendem blauemGlas (Abb. 9).

Haus 3 (Obj. 3-01)

In der großflächigen Ausdehnung von Obj. 3-01(8,5 × 6,5 m) waren beim Abtiefen zwei verschiedeneStrukturen zu erkennen, die aber mit großer Wahrschein-lichkeit in Zusammenhang miteinander standen. Zum älte-ren Teil der Struktur (Backhaus 1) zählt die Grube 4(Durchmesser 2,5–3,0 m), in die in einer früheren Phaseein Ofen eingebaut wurde, an den östlich davon ein recht-eckiger Arbeitsbereich anschloss. Ein dort aufgefundenerunterer Teil einer Getreidemühle lässt eher auf einen ehe-maligen Backofen schließen. Nach der Zerstörung diesesOfens wurde die Grube aufgefüllt und in einem höherenNiveau ein neuer Ofen errichtet.

Den jüngeren Teil des vielschichtigen Befundes stelltein östlich der Grube 4 liegender und zum Teil den Back-vorplatz überlagernder, eingetiefter rechteckiger Raum(etwa 4,0 × 6,0 m) dar (Haus 3). An seinen Nord-Südgerichteten Längsseiten konnten jeweils die Pfostenlö-cher von vier eingeschlagenen Spaltbohlen festgestelltwerden; weitere Spaltbohlen waren in der Mitte der Breit-seiten eingeschlagen. An der südlichen Schmalseite desGebäudes war der Eingang lokalisiert, der über eine ArtRampe begehbar war. Aufgrund von Asche- und Brand-resten dürfte auch dieses Gebäude unter Feuereinwir-kung gestanden haben.

Die Grube 4 und das Haus 3 wurden zum Obj. 3-01zusammengefasst (Abb. 4), das aufgrund seiner verschie-denen Funktionen und Ausbauten wieder mehrere Pha-sen durchlief. Phase 1 bildet das Backhaus 1 mit derGrube 4 und angrenzendem Backvorplatz. Phase 2 ist dergrößere Ausbau des Backvorplatzes zum Haus 3 undunter Phase 3 wird wieder der obere Abschluss desgesamten Komplexes verstanden.

Phase 1 – Backhaus 1 und Grube 4

Zur ersten Phase von Obj. 3-01 gehört das Back-haus 1 mit dem Ofen in Grube 4. Das IF SE 310 derGrube 4 wurde zuunterst mit der dunkel-gelbbraunenLehmschicht des Ofens SE 300 aufgefüllt. Darüber lag dieschwarzbraune, sandige Schluffschicht SE 289, die ihrer-seits von SE 254 und dem ebenfalls schwarzbraunen,sandigen Schluff SE 248 überlagert wurde. In weitererReihenfolge nach oben fanden sich über schwarzbrau-nem Schluff (SE 235) ein graubrauner, lehmiger Sand (SE228), ein dunkelgraugelber bis schwarzbrauner, lehmigerSand (SE 211) und SE 237 als Verfüllungsschichtpaketüber dem Ofen.

Der Vorplatz des Ofens lag im Bereich des späterenHauses 3 und setzte sich aus IF 283 und dem westlichenVerbindungsstück zwischen Grube und Hausbereich mitder dunkel-graugelben, sandigen Lehmschicht SE 271zusammen; er wurde mit SE 262 und der grauen bis gelb-braunen Sandschicht SE 252 (mit Mühlstein) verfüllt. ÜberSE 252 lagen weitere Füllschichten, etwa die dunkel-grau-gelbe Sandschicht SE 240 sowie oberhalb von dieser einegelbbraune Sandschicht (SE 239). Die Ablagerungs-schichten aus gelbbraunem, lehmigem Sand (SE 241)und schwarzbraunem, tonigem Sand (SE 242) am Nord-rand sowie die möglichen Pfostengruben SE 251 und SE249/243 in der Südostecke lagen über IF 283 im östlichenVorplatzbereich. Über diesen lagen SE 216 aus dunkel-graugelbem Sand und die graue bis gelbbraune Sand-schicht SE 215 im südlichen Bereich des Vorplatzes, wel-che den Abschluss des Backhauses 1 bildeten.

Phase 2a – Grundkonstruktion des Hauses 3

Das IF zu Haus 3 bildet die Phase 2a von Obj. 3-01(SE 258). Die Phase 2a stellt vor allem die Grundkons-truktion des Gebäudes dar, zu der alle Schlitzpfostengru-ben im gesamten Hausbereich (SE 220/234, SE 236/337,SE 284/285, SE 286/287, SE 290/291, SE 292/293, SE294/295, SE 296/297, SE 298/299, SE 302/303, SE307/308) zählen. Den Übergang zur Phase 2b bildete SE217, die über SE 258 lag.

Phase 2b – Haus 3

Die Phase 2b bildete das durch die Trennwand SE225 zur Grube 4 hin abgeschlossene Haus 3. Durch diePlanierung des Backvorplatzes mit SE 216 erhielt dasHaus einen ebenen Boden. In diesem war eine seichteGrube aus graubraunem Schluff (SE 213/229) mit Restenvon verziegeltem Lehm (Brandplatte) eingetieft. Eine wei-tere Brandspur bildete SE 214 aus rötlichbraunem, lehmi-gem Sand auf dem südlich angrenzenden Bereich von SE215. Seichte mögliche Pfostengrubenreste waren auchSE 218/232, SE 222/231, SE 219/230, SE 221/233, SE224 und SE 223. Die Füllschicht SE 200 aus grauem,gelbbraunem Sand lag unter SE 199 und über SE 203.Eine mögliche Pfostengrube ist SE 201/204 aus dunkel-gelbbraunem Sand, welche sich über SE 234 befand.Über SE 201/204 lag eine ziemlich einheitliche, grau-braune lehmige Sandschicht (SE 199), die ihrerseits vonschwarzbraunem, lehmigem Schluff (SE 191) überlagertwurde. Den oberen Abschluss im Hausbereich der Phase2b bildete die schwarzbraune, sandige Schluffschicht SE190, den Abschluss im Grubenbereich die schwarz-braune, sandige Schluffschicht SE 210. Aus SE 191 undSE 199 stammt ein Glasarmringbruchstück der Gruppe 7a(InvNr. 98151) aus durchscheinendem farblosem Glas mitgelber „Folie“ auf der Innenseite (Abb. 9 und 14), analogzu dem in Haus 2 gefundenen Exemplar.

Phase 3 – Abschluss von Obj. 3-01

Den Abschluss von Obj. 3-01 im Bereich der Ofen-grube bildeten die dunkelbraune, sandige SchluffschichtSE 184, die schwarzbraune, lehmige Sandschicht SE 185und die dunkel-gelbbraune, sandige Schluffschicht SE186. Die Pfostengruben SE 265/266, SE 267/268 und SE269/270 östlich des Hauses 3 begleiteten das Haus seitder Phase 2b. Alle diese Strukturen (sowohl im Ofengru-benbereich als auch im Hausbereich 3) lagen unter derabschließenden, dunkel-gelbbraunen Lehmschicht SE 50mit zahlreichen Funden. Zum weiteren Bereich der Phase3 von Obj. 3-01 können sämtliche umliegende Pfostengru-ben zählen.

157

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:35 Seite 157

Grube 3 (Obj. 6-01)

Obj. 6-01 war eine ovale Abfallgrube (1,7 × 1,4 m)ohne besondere Kennzeichen (Abb. 5). Das IF SE 153war mit den Schichten SE 136 und SE 137 verfüllt, überwelchen eine Brandschuttschicht (SE 105) lag. An obers-ter Position befand sich als Abschluss SE 28. Aus dieserSchicht stammt ein kleines Bruchstück einer seltenenGesichtsperle (InvNr. 98126) aus schwach durchschei-nendem blauem Glas mit erhaltenen Verzierungsspurenaus weißem opakem (farblosem) Glas (Abb. 10).

Großes Grabenquadrat (Obj. 1) mit Grube

(Obj. 5) – großes keltisches Heiligtum

Auf einer Grabungsfläche von etwa 680 m2 wurdedie größte quadratische Grabenanlage (Abb. 6) freigelegt,die von zahlreichen Gruben beziehungsweise Tierbauenim Süden und Westen in ihrem Außenbereich gestört war(maximale Ausdehnung Gesamtanlage 25,0 × 25,0 m,Seitenlänge des Grabenquadrats etwa 17,0 m). Der Gra-ben war nach den Haupthimmelsrichtungen orientiert undan der Oberfläche bis zu 3,0 m breit; das Grabenprofil wartrapezförmig bis dreieckig und durchschnittlich 1,0 bisetwa 1,2 m tief. Im südwestlichen Bereich der vom Gra-ben eingeschlossenen Innenfläche befand sich eine grö-ßere, annähernd rechteckige Grube (Obj. 5).

Nordseite der Anlage (Fläche 1–4)

Die Nordwestecke der Grabenanlage (Fläche 1)zeichnete sich deutlich konturiert ab und blieb von außer-halb liegenden Tierbauen unberührt. Der Graben war hiernicht sehr tief und zeigte eine relativ breite, ebene Sohle.Weiter nach Osten auf der Grabennordseite (Fläche 2–4)hingegen lief der Graben im Profil annähernd spitz zu undwar insgesamt sowohl am tiefsten als auch am bestenerhalten. An dieser Stelle war er exakt konturiert und vonkeinerlei Störungen überlagert. Der einzige Glasfund ausdiesem Bereich – ein Armringfragment der Gruppe 3a(InvNr. 99867) aus durchscheinendem blauem Glas (Abb.11) – stammt aus Fläche 2 (SE 37).

Ostseite der Anlage (Fläche 5–9)

Die Untersuchungen in der Nordostecke der Anlage(Fläche 5–6) ergaben wie auf der Nordseite einen unge-störten Graben mit genauen Konturen, jedoch leicht abge-flachter Grabensohle. Im Gegensatz zum nördlichenAbschnitt der Ostseite zeichneten sich in ihrer südlichenHälfte (Fläche 7–9) an der Grabenaußenseite zahlreiche

158

Abb. 4: Roseldorf. Grabungsplan Haus 3 (Obj. 3-01).

Abb. 5: Roseldorf. Grabungsplan Abfallgrube (Obj. 6-01).

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:35 Seite 158

Dachsbaue ab. Der in Fläche 7 und 8 im Profil annäherndspitze und auffallend schmale Graben blieb mit seinenziemlich steilen Seitenwänden von diesen aber weitge-hend unberührt. In Fläche 9 indessen war der Graben anseiner Außenseite mehr oder weniger komplett durchgroßflächige Tierbaue zerstört. Aus diesem Bereich desHeiligtums stammen fünf Exemplare von Glasfunden auszwei verschiedenen Schichten von Fläche 9 (Abb. 11 und14). Es handelt sich um Perlenbruchstücke aus durch-scheinendem blauem Glas, darunter drei sogenannteSchichtaugenperlen mit charakteristischen „Augen“ ausweißem opakem und durchscheinendem blauem Glas.Zwei von ihnen fanden sich in SE 2 (InvNr. 99852, 99854)und eine in SE 132 (InvNr. 100222). Aus SE 2 stammenauch zwei unverzierte flach-kugelförmige Perlen (InvNr.99855, 100254).

Südseite der Anlage (Fläche 10–14)

Der südöstliche Eckbereich der Kultanlage (Fläche10–11) wies außerhalb des Grabens mehrere dunkle Ver-färbungen auf, die neben Tierbauen auch auf archäologi-sche Befunde schließen ließen. Die Innenflanke des Gra-bens war wie im gesamten Heiligtum ungestört erhalten,der Außenbereich jedoch komplett durch die Gruben und

Tierbaue zerstört. Die Grabenaußenkante der Heiligtums-südseite (Fläche 12–14) war durch Gruben und zahlreicheTierbaue bis auf einen minimalen Rest im östlichenBereich von Fläche 12, wo die Schichtung der älterenGrabenfüllung noch eindeutig erkennbar war, gänzlichzerstört. Durch die Stratigrafie und die zugehörigen Fundewurde deutlich, dass hier im späteren Verlauf der Nut-zungsperiode des Heiligtums sowohl über dem ursprüng-lich angelegten schmalen Graben als auch über einemTeil der Gruben und Tierbaue ausgedehnte gemeinsameSchichten gebildet wurden, die als neuer, erweiterter Gra-ben gedient haben. Die Innenseite des Grabens war wie-derholt davon unberührt geblieben.

Aus Fläche 10 stammen zwei Glasfunde von SE 2(Abb. 11 und 14). Es handelt sich um eine Kugel ausdurchscheinendem farblosem Glas mit in dessen Körpereingeschmolzener gelber „Folie“ (InvNr. 100225) sowieein Ringperlenbruchstück der Gruppe 21 aus durchschei-nendem blauem Glas (InvNr. 100247). Aus blauem Glassind auch weitere Funde aus diesem Bereich des Heilig-tums gefertigt (Abb. 11 und 14): Aus Fläche 11 stammenzwei Exemplare, eines aus SE 2 – ein kleines Armring-fragment der Gruppe 13a (InvNr. 100245) – und eines ausSE 216 – ein Ringperlenbruchstück der Gruppe 23a mitunregelmäßiger Wellenlinienverzierung aus weißem (farb-

159

Abb. 6: Roseldorf. Grabungsplan großes Heiligtum (Obj. 1), 2007.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 159

losem) Glas (InvNr. 100243). Aus Fläche 12 kommt nurein Stück aus SE 68, eine kleine, flach-kugelförmige Perle(InvNr. 99853). Abschließend sind aus Fläche 14 eben-falls zwei Stücke aus SE 2, darunter ein Bruchstück einesuntypischen Armringes (InvNr. 99868)5, sowie aus SE 69– ein Fingerringfragment der Gruppe 28 (InvNr. 99851) –zu erwähnen.

Westseite der Anlage (Fläche 15–18)

In Fläche 15 fand sich der voraussichtlich jüngsteBefund der Anlage. Es handelte sich dabei um einen großdimensionierten und äußerst fundreichen Grubenkomplexin der Südwestecke der Grabenanlage, der leicht außer-halb sowie teilweise auch über dem Graben des Heilig-tums angelegt worden war. Möglicherweise diente er inseiner älteren Phase als Opfergrube und in seiner jünge-ren Phase (aufgrund des geänderten Fundspektrums) alsAbfallgrube. An der Westseite der Kultanlage (Fläche16–17) schnitten vermutliche Opfergruben, die zum Teildurch Tierbaue gestört waren, abermals leicht die Außen-kante des Grabens an. Fläche 18 zeigte ebenfalls an derAußenseite des Grabens zahlreiche Störungen durchTierbaue. Eine flach abfallende, seichte Grube zerstörte indiesem Bereich die Westkante des Grabens gänzlich;möglicherweise handelte es sich hier abermals um eineOpfergrube. In diesem Westbereich des Heiligtums wur-den insgesamt vier Glasarmringfragmente aus durch-scheinendem blauem Glas gefunden (Abb. 11 und 14).Aus Fläche 15 stammen zwei Stück aus SE 103 – Armringder Gruppe 3a (InvNr. 99848) sowie untypische Varianteder Gruppe 13a (ohne Randrippen) (InvNr. 99850) – undeines aus SE 205, ein Armring der Gruppe 13a (InvNr.100223). Ein weiteres Stück fand sich in SE 2 in Fläche16, ein Armring der Gruppe 6b (InvNr. 99849) mit Verzie-rung in Form einer nur mehr als Negativ erhaltenen Zick-zacklinie.

Zentrale Opfergrube (Obj. 5)

In der vom Graben eingeschlossenen Innenfläche,jedoch nicht exakt im Zentrum der Kultanlage, fand sicheine annähernd rechteckige Grube (Süd-Nord: 2,6 m,West-Ost: 2,0 m). Diese Grube war nur bis zu 0,5 m tief(0,26 m im Süden, 0,5 m im Norden) und hatte eine ebeneSohle; die Wände fielen fast senkrecht ab. Auffallend war,dass sie äußerst wenige Funde enthielt; es wurden nureinige Nägel, wenig Keramik und Hüttenlehmstückegeborgen.

Kleines Grabenquadrat (Obj. 12) – kleines

keltisches Heiligtum (2006 und 2007)

Parallel zur Fertigstellung der Untersuchungen desgroßen Heiligtums wurde im Jahr 2006 auf der westlichanschließenden Parzelle 1485 eine der drei kleinerenquadratischen Strukturen erforscht (Abb. 7). Die Ausdeh-nung des kleinen Heiligtums betrug etwa 10,0 × 10,0 m,der Graben selbst war nur bis zu etwa 0,5 m tief und anseiner Oberfläche bis zu 1,0 m breit.

Im nordwestlichen Eckbereich (Fläche 1) war deut-lich eine Zweiphasigkeit des Grabens erkennbar. Hierführte der bis zur Ecke außen verlaufende ältere Grabennun auf der Nordseite der Kultstätte innerhalb des jünge-ren (bis zu dieser Stelle innen verlaufenden) Grabens wei-ter. Demnach lag hier eine Überschneidung beziehungs-

weise Kreuzung der beiden Gräbchen vor. Richtung Flä-che 2 verliefen die zwei Gräbchen wieder als ein gemein-samer Graben; der Befund wies folglich keinerlei Beson-derheiten in diesem Bereich auf. Aus diesem EckabschnittSE 2 stammt der einzige Glasfund des kleinen Heiligtums:Ein sekundär umgeschmolzenes Armringbruchstück ausblauem Glas mit erhaltenen Verzierungsspuren in Formeiner Zickzacklinie aus weißem opakem Glas (InvNr.102708). Im südöstlichen Abschnitt der Kultanlage (Flä-che 3) lag über dem keltischen Niveau ein neuzeitlichesObjekt, das durch mehrere parallel und quer laufendeGräbchen gekennzeichnet war. Ebenso zeigte sich imGrabenbereich eine rechteckige, klein dimensionierte Stö-rung des Grabens ohne Fundmaterial. Auch an der süd-westlichen Seite des kleinen Heiligtums (Fläche 4) zeigtesich die Mehrphasigkeit des Grabens deutlich. Hier fan-den sich zwei beinahe parallel verlaufende Gräbchen,wobei das innere der beiden jünger war und teilweise inseiner Breite über dem äußeren, älteren Gräbchen lag. Inder südlichen Ecke der Kultanlage war ebenfalls klar zusehen, dass der offensichtlich jüngere und zugleich brei-ter ausgebaute südöstliche Grabenabschnitt den älteren,äußeren Grabenteil schnitt.

Im Bereich des Zentrums der Anlage kam auf jederFläche jeweils eine kleine, runde fundleere Grube zumVorschein. Diese vier Objekte dürften bewusst in der Formeines Quadrates angelegt worden sein und möglicher-weise als zentrale Opfergruben gedient haben.

Große Grube (Obj. 14) – Opfergrube (2007)

Durch den überraschend schnellen Abschluss derGrabungen in den beiden kleinen Heiligtümern Obj. 12und 13 im Grabungsjahr 2007 konnte ein weiteres archäo-logisch untersucht werden. Die Entscheidung fiel aufeines der großen Objekte neben Obj. 12 in RichtungNordwesten. Die groß dimensionierte Grube (etwa10,0 × 7,0 m) ließ auf ihrer ersten Dokumentationsoberflä-che noch keine exakte Form erkennen (Abb. 8). NachAbschluss der Ausgrabungen im Jahr 2007 war erst eineTiefe von annähernd 0,5 m erreicht – die gesamte Tiefedürfte weitaus größer sein. Bislang konnten keinerlei diffe-renzierte Schichtungen dokumentiert werden. Bereits indieser geringen Tiefe konnten neun Glasfunde aus allenSektoren in SE 3 geborgen werden (Abb. 12 und 14).Darunter sind fünf vollständig erhaltene flach-kugelför-mige Perlen (vier aus blauem Glas, eine aus gelbem opa-kem Glas; InvNr. 102700–102702, 102704, 102706), dreikleine Armreiffragmente (eines von der Gruppe 3a ausdurchscheinendem hellgrünem Glas und zwei von derGruppe 6a aus durchscheinendem farblosem Glas mitgelber „Folie“ beziehungsweise aus durchscheinendemblauem Glas; InvNr. 102703, 102705, 102707) sowie starkzerbröckelte Reste vermutlich eines weiteren Armringesaus blauem Glas mit gelben Verzierungsspuren (InvNr.102709) zu nennen.

Streufunde

Während aller Grabungskampagnen wurden die Fel-der im Umkreis im Rahmen des Prospektionsprojektesoberflächlich abgesucht, wobei insgesamt 14 Glasfundegeborgen wurden (Abb. 13 und 14). Es handelt sich aus-schließlich um Armringbruchstücke aus durchscheinen-dem blauem Glas: Je drei Exemplare gehören zu Gruppe3a (InvNr. 98101, 98130, 99864) und 6b (eine mit Zick-zacklinie aus gelbem opakem Glas, zwei mit nur mehr alsNegativ erhaltenem Dekor in Form einer Zickzacklinienver-

160

5 Dieser Typ wurde von Karwowski 2004, 35 zum Anhang A4 aufge-nommen.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 160

zierung und einer sogenannten Schleifenverzierung; InvNr.100248–100250), zwei zur Gruppe 8b (ein Exemplar mitWellenlinie aus gelbem Glas, das zweite mit einer nurmehr als Negativ erhaltenen Wellenlinienverzierung; InvNr.100224, 100226) und jeweils ein Fragment zu Gruppe 2a

(InvNr. 98102), 3b (mit Wellenlinie aus gelbem Glas; InvNr.100253), 6c (InvNr. 100251), 7b (mit einer nur mehr alsZickzacklinien-Negativ erhaltenen Verzierung; InvNr.100252), 8a (InvNr. 100244) und 13a (InvNr. 100246).6

161

Abb. 7: Roseldorf. Grabungsplan kleines Heiligtum (Obj. 12), 2007.

Glasfunde

Unter den Glasgegenständen, die bei den 2001 bis2007 in Roseldorf durchgeführten Grabungen entdecktwurden, stellt die Mehrheit der Exemplare (37 Stück) fürdie La-Tène-Kultur sehr repräsentative Funde dar. Eshandelt sich um Armringe, Ringperlen und Fingerringe,also typisch keltischen Glasringschmuck, der hauptsäch-lich aus dem charakteristischen, intensiv gefärbten kobalt-blauen Glas (Pantone 2728C und 2738C)7 gefertigt ist;nur einzelne Funde weisen eine andere, seltenere Farbtö-

nung auf, nämlich helleres Blau (Pantone 2727C und285C) oder auch dunkleres Himmelblau (Pantone 295C).Vier Funde wurden aus dem ebenfalls für die La-Tène-Kultur charakteristischen farblosen Glas hergestellt undein Exemplar besteht aus dem äußerst selten vorkom-menden hell-moosgrünen Glas (Pantone 398C).

Unter den Armringen sind die Exemplare mit dreiRippen, die der Gruppe 6 (6a, 6b und 6c) angehören, amzahlreichsten vertreten (insgesamt zwölf). Ein Fund mitziemlich untypischer hellerer Färbung (InvNr. 100250)weist darüber hinaus auch einen interessanten Dekor auf,die sogenannte Schleifenverzierung, ein ziemlich selte-nes, jedoch charakteristisches und auch in chronologi-scher Hinsicht bedeutendes Merkmal für die Funde aus

6 Nur als kleine Fragmente erhaltene Exemplare der Gruppen 2a, 3a,6c, 8a und 13a (also ohne Verzierung) könnten auch zu den verziertenGruppen (2b, 3b, 6d, 8b und 13b) gehören.

7 Nach Pantone Matching System.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 161

162

Abb. 8: Roseldorf. Grabungsplan große (Opfer-)Grube (Obj. 14), 2007.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 162

163

Abb. 9: Roseldorf. Glasfunde aus Haus 3 (98151) und Haus 2 (alle übrigen). Obere Reihe: farbloses Glas mit gelber„Folie“, alle übrigen blaues Glas. Im Maßstab 1 : 1.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 163

dem mittleren Donaugebiet.8 Einen seltenen Fund stelltdas in die Gruppe 6c eingeordnete, leider stark beschä-digte Exemplar InvNr. 100251 dar. Bisher sind aus demnordöstlichen Österreich nur drei solcher Funde bekannt.9

Auch die aus farblosem Glas gefertigten Armringe derGruppe 6a – in dem besprochenen Komplex durch einExemplar (InvNr. 102705) vertreten – sind auf diesemGebiet selten anzutreffen.10

Die am zweitstärksten repräsentierte Gruppe vonArmringen bilden sieben einfache Exemplare der Gruppe3 (3a und 3b). Beachtenswert ist jenes aus dem in dieserGruppe sehr seltenen hellgrünen Glas (InvNr. 102703),bisher das erste aus dem nordöstlichen Österreich. DreiArmringe vertreten die Gruppe 13a mit vier Rippen undcharakteristischen Quereinschnitten auf beiden Mittelrip-pen. An die Armringe dieser Gruppe knüpft deutlich dasExemplar aus Obj. 1 an, das aber keine Randrippenbesitzt (InvNr. 99850). Dieser Armring ist wohl als einma-lige Variante der Gruppe 13a zu betrachten.

Ebenfalls jeweils drei Armringe sind den Gruppen 7(7a und 7b; fünf längs verlaufende Rippen) und 8 (8a und8b; drei Rippen, von denen die Mittelrippe deutlich breiterund mit schrägen Einschnitten versehen ist) zuzuordnen.Im ersten Fall sind vor allem zwei Exemplare der Gruppe7a beachtenswert, die aus farblosem Glas mit einer cha-rakteristischen gelben „Folie“ erzeugt wurden (InvNr.96204, 98151). Im zweiten Fall hingegen wurde der ein-zige Armring der Gruppe 8a des besprochenen Komple-xes aus deutlich hellerem blauem Glas gefertigt, was inchronologischer Hinsicht von Bedeutung ist (InvNr.100244).11 Nur einer der besprochenen Armringe kann derGruppe 2a (einfache Armringe mit Kante an der Außen-seite) zugerechnet werden (InvNr. 98102). Interessant istauch ein weiteres Armringfragment, das einerseits schwerklassifizierbar ist, andererseits jedoch wenige nahe Analo-gien im nordöstlichen Österreich findet (InvNr. 99868).12

Der Erhaltungszustand von zwei weiteren Armringen lässtkeine typologische Klassifizierung zu (InvNr. 102708,102709).

Die gläsernen Ringperlen der neuen Funde ausRoseldorf sind durch zwei Bruchstücke der Gruppen 21und 23a vertreten (InvNr. 100243, 100247), die beidebesonders beachtenswert sind. Das erste Stück wurdeaus untypischem, intensiv himmelblauem Glas (Pantone295C) hergestellt, während das zweite eine selteneGruppe der Ringperlen repräsentiert. Der Fund bildet eineVariante der Gruppe 23a mit Verzierung in Form einer ein-zelnen Wellenlinie und ist der zweite Fund dieser Gruppeim nordöstlichen Österreich.13

Interessant sind auch die beiden Funde von gläser-nen Fingerringen. Im Fall des aus farblosem Glas erzeug-ten Exemplars der Gruppe 26 handelt es sich – ähnlichwie bei der erwähnten Ringperle der Gruppe 23a – umeinen Fund, der für eine spärlich vertretene Gruppe reprä-sentativ ist (InvNr. 96209). Das Stück ist auf dem bespro-chenen Gebiet erst der zweite Fund dieser Art. Die ausblauem Glas gefertigten Fingerringe der Gruppe 28(InvNr. 99851) sind hauptsächlich im östlichen Keltikum

anzutreffen, mit einer deutlichen Fundkonzentration ebenim nordöstlichen Österreich.14

Ein ziemlich seltener, aber sicher mit dem keltischenGlashandwerk verbundener Fund ist eine Glaskugel, diein Obj. 1 freigelegt wurde (InvNr. 100225). Die Kugel istaus farblosem durchscheinendem Glas mit eingeschmol-zener gelber „Folie“ hergestellt. Derartige Objekte sindaus verhältnismäßig wenigen Fundstellen im oberenDonaugebiet bekannt.15 Im östlichen Keltikum sind siepraktisch nicht vorhanden; die nächste Analogie zu demExemplar aus Roseldorf bildet eine fast idente Glaskugelaus Nowa Cerkwia (Schlesien).16

Sehr interessant ist ein leider nur kleines Bruchstückaus hellblauem Glas (Pantone 2727C), das zu den soge-nannten Gesichtsperlen gehört und aus Grube 3 stammt(InvNr. 98126). Man vermutet, dass diese Funde außer-halb der La-Tène-Kultur, wahrscheinlich in den pontischenGebieten, erzeugt worden sind. Sie sind jedoch ebensoaus wenigen Fundkomplexen der La-Tène-Kulturbekannt, wobei auch eine lokale Nachahmung fremderMuster nicht auszuschließen ist.17 Außer dem Exemplaraus Roseldorf im nordöstlichen Österreich gibt es ein ähn-liches Einzelstück aus der Siedlung Prellkirchen, diejedoch südlich der Donau lokalisiert ist.

Die restlichen Glasfunde, die bei den jüngsten Aus-grabungen in Roseldorf entdeckt wurden, stellen Perlendar. Drei fragmentarisch erhaltene Stücke sind zu densogenannten Schichtaugenperlen zu zählen. Alle Perlenstammen aus Obj. 1 und sind aus blauem Glas (Pantone2718C) gefertigt, das jedoch wesentlich heller ist als dietypisch „keltischen“ kobaltblauen Erzeugnisse. DieSchichtaugenperlen weisen eine große Vielzahl an Typenund Varianten auf, stellen aber keine für die La-Tène-Kul-tur typischen Funde dar. Es ist zu mutmaßen, dass sie

164

8 Karwowski 2004, 51 ff. – Karwowski 2005, 164.9 Aus Drösing und den südlich der Donau gelegenen Fundstellen

Etzersdorf und Schwarzenbach: Karwowski 2004, 23.10 Weitere Funde aus den südlich der Donau gelegenen Fundstellen

Etzersdorf und Pottenbrunn: Karwowski 2004, 21.11 Gebhard 1989, 158 ff.12 Bisher sind zwei Exemplare aus Großsierning und dem südlich der

Donau gelegenen Etzersdorf bekannt: Karwowski 2004, 35.13 Neben dem Altfund aus Altenburg: Karwowski 2004, 43.

Abb. 10: Roseldorf. Bruchstück einer Gesichtsperle ausGrube 3. Blaues Glas. Im Maßstab 1 : 1.

14 Karwowski 2004, 45, 49 ff.15 Zepezauer 1993, 91 f. – Wagner 2006, 141 f.16 Karwowski 1997, 65, Abb. 14e.17 Karwowski 2005, 165 ff.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 164

165

Abb. 11: Roseldorf. Glasfunde aus dem großen Heiligtum (Obj. 1). 100225: farbloses Glas mit gelber „Folie“, alle übrigen blaues Glas. Im Maßstab 1 : 1.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 165

außerhalb dieser Kultur hergestellt worden sind. DerartigeFunde sind viel häufiger in der Hallstattzeit sowie auch imMittelmeerraum und in den pontischen Gebieten zubeobachten.18

Die letzte Gruppe der besprochenen Funde bildenkleine flach-kugelförmige Glasperlen, von denen neunExemplare in den Verfüllungen der Befunde Obj. 14, Obj.1 sowie Haus 2 gefunden wurden. Eine von ihnen (InvNr.102702) ist aus untypischem, gelbem opakem Glas her-gestellt (Pantone 109U)19, während alle anderen ausdurchscheinendem blauem Glas gefertigt wurden (Pan-

tone 2728C, in einem Fall aus deutlich hellerem Glas –Pantone 2727C). Neben zwei fragmentierten Perlen sindalle anderen vollständig erhalten. Eine von ihnen (InvNr.102706) ist infolge sekundärer Feuereinwirkung beschä-digt, doch nicht wesentlich deformiert worden. Einfacheflach-kugelförmige Perlen tauchen in ausgedehntenGebieten in einem sehr weiten chronologischen Rahmenauf und sind ein ziemlich häufiges Element in Fundkom-plexen der La-Tène-Kultur.20 Diese Perlen bildeten ver-mutlich Halsketten oder waren Elemente andererSchmuckstücke.

166

Abb. 12: Roseldorf. Glasfunde aus der Opfergrube (Obj. 14). 102705: farbloses Glas mit gelber „Folie“; 102703: hellgrünes Glas; 102702: gelbes opakes Glas; alle übrigen blaues Glas. Im Maßstab 1 : 1.

Chronologie

Die meisten Glasringe (Armringe, Ringperlen undFingerringe) aus den Grabungen in Roseldorf lassen sicheinem ziemlich engen zeitlichen Rahmen zuordnen undsind deshalb gute chronologische Determinanten derBefunde, aus denen sie stammen. Gläserne Armringekommen in Komplexen der La-Tène-Kultur zu Beginn derMittel-La-Tène-Zeit (Stufe LT C1a) oder sogar am Endeder frühen La-Tène-Zeit zum Vorschein.21 In dem bespro-

chenen Komplex finden sich einige Exemplare, für dieeine so frühe Datierung begründet ist. Dies betrifft vorallem den aus Obj. 14 stammenden Armring der Gruppe3a aus hellgrünem Glas. Dieses Exemplar stellt – abgese-hen von der selten vorkommenden, doch für das frühestekeltische Glashandwerk typischen Farbe – eine massiveVariante seiner Gruppe dar, die von großer chronologi-scher Bedeutung ist.22 Eine frühe Zeitstellung weist auch

18 Venclová 1990, 74 ff. – Kunter 1995.19 Aus diesem Glastyp wurden in der La-Tène-Kultur meistens zusätz-

liche Verzierungen der Armringe und Fingerringe sowie die gelbe „Folie“hergestellt.

20 Vgl. Venclová 1990, 45 ff.21 Gebhard 1989, 74 ff. – Venclová 1990, 131 ff. – Karwowski 2004,

63 ff.

22 Massive hellgrüne oder hellblaue Glasarmringe der Gruppe 3a bil-den in gewissem Sinn eine Entsprechung für die Armringe der Gruppe 5amit einer sehr charakteristischen Verzierung in Form einer auf der Oberflä-che aufgeschmolzenen Fadennetzauflage, die sehr früh zu datieren ist. Inweiterer Folge wird sich mit der Zunahme an neuen archäologischen Mate-rialien immer stärker die Frage nach einer ausführlichen Systematik für dieArmringe der Gruppen 3 und 5 in typologischer Hinsicht stellen, wobei ver-mutlich auch neue Gruppen zu unterscheiden sein werden.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 166

der Armring der Gruppe 6a mit Schleifenverzierung auf,der leider nur ein Streufund ist. Hier ist anzumerken, dassdie Armringe der Gruppe 6b eher für die entwickelte Stufeder Mittel-La-Tène-Zeit kennzeichnend sind. Im Fall die-ses Exemplars sprechen sowohl die Art der Verzierung alsauch die hellblaue Glasfärbung für eine frühe Datierung.Wegen der ähnlichen Glasfärbung ist auch das Exemplarder Gruppe 8a (ebenfalls ein Streufund) zu den am frü-hesten datierten Armringen aus Roseldorf zu zählen. Aushellblauem Glas besteht auch der in Obj. 1 gefundeneFingerring der Gruppe 28.

Weitaus mehr Armringe sind in die entwickelte Stufeder Mittel-La-Tène-Zeit (LT C1b) zu datieren. In dieserZeit verbreiten sich – wie schon erwähnt wurde – die ausblauem Glas gefertigten Armringe der Gruppe 6b (und6a), die in dem besprochenen Komplex am zahlreichstenvertreten sind (geborgen in Haus 2, Obj. 1 und 14 sowieStreufunde). Eine ähnliche Chronologie weisen beideExemplare der Gruppe 8b (Streufunde) sowie die Arm-

ringe der Gruppe 13a (Obj. 1 und Streufund), darunter dieuntypische Variante dieser Gruppe, auf. Einen Teil dieserArmringe kann man breiter – also auch in den Bereichder Stufe LT C2 – datieren. In diese Stufe sind ein ausblauem Glas hergestellter Armring der Gruppe 7b (Streu-fund) sowie vor allem die Armringe und der Fingerringaus farblosem Glas mit gelber „Folie“ der Gruppen 6a, 7aund 26 (Haus 2 und 3, Obj. 14) zu stellen. Ähnlich zudatieren ist vermutlich auch der untypische Armring ausObj. 1.

Verhältnismäßig zahlreich vertreten sind in dembesprochenen Komplex die aus intensiv blauem Glas her-gestellten Armringe der Gruppe 3 (3a und 3b) sowie einExemplar der Gruppe 2a, die für die Spät-La-Tène-Zeittypisch sind (LT D1). Zwei von diesen Funden wurden inObj. 1 geborgen, die restlichen sind als Streufunde zuklassifizieren. Eine spät-La-Tène-zeitliche Datierung istauch für die beiden Ringperlen der Gruppen 21 und 23a(Obj. 1) festzustellen.

167

Abb. 13: Roseldorf. Streufunde von Glasarmringfragmenten aus blauem Glas. Im Maßstab 1 : 1.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 167

Unklar bleibt dagegen die Zeitstellung jener Arm-ringe, deren typologische Klassifizierung wegen desschlechten Erhaltungszustands erschwert ist. Konkrethandelt es sich um das sekundär umgeschmolzeneExemplar aus Obj. 12 und das in Obj. 14 gefundene, starkzerbröckelte Stück. In Anlehnung an die erhaltenen Ver-zierungsspuren und die intensiv blaue Glasfärbung sinddiese Fragmente am wahrscheinlichsten in die entwi-ckelte Stufe der Mittel-La-Tène-Zeit (LT C1b–C2) zu datie-ren.

Ziemlich präzise lässt sich hingegen die Chronologiezweier weiterer Objekte aus dem besprochenen Fund-komplex festlegen. Die Gesichtsperle aus Grube 3 kommtmit Sicherheit schon am Anfang der Mittel-La-Tène-Zeit inFundkomplexen der La-Tène-Kultur zum Vorschein, wasgut zu den frühesten oben genannten Armringen passt.Die aus farblosem Glas mit eingeschmolzener gelber

„Folie“ gefertigte Glaskugel aus Obj. 1 lässt sich anhandder Art und Qualität des Glases sowie aufgrund des Vor-handenseins der gelben „Folie“ analog zu den anderen,aus ähnlichem Glas gefertigten Objekten in den Bereichder Stufe LT C2 datieren.

Alle aus den jüngsten Grabungen stammenden Per-len (sowohl Schichtaugenperlen als auch einfache flach-kugelförmige Perlen) besitzen hinsichtlich ihrer Datierungkeine charakteristischen Merkmale. Derartige Fundesind, obwohl sie deutlich im Bereich der Fundstellen derLa-Tène-Kultur auftreten, viel häufiger in der Hallstattzeitoder eventuell um die Wende der Hallstatt- zur La-Tène-Zeit anzutreffen. Bemerkenswert ist hier, dass die Zahlder Perlen im archäologischen Material der La-Tène-Kul-tur mit der Verbreitung typischer keltischer Glaserzeug-nisse, vor allem der Armringe und Ringperlen, deutlichsinkt.

168

Auswertung

Zusammengefasst ist es durchaus möglich, die inden Jahren 2001 bis 2007 erforschten Befunde ausRoseldorf aufgrund der dort aufgefundenen Glasobjektezu datieren. Bei Haus 2 scheint es, dass alle unterschie-denen Phasen der entwickelten Stufe der Mittel-La-Tène-Zeit angehören (LT C1b–C2). Als chronologische Determi-nanten gelten hier die Armringe aus blauem Glas derGruppe 6 (6a und 6b) sowie Funde aus farblosem Glas(Armring der Gruppe 7a, Fingerring der Gruppe 26). Dereinzige Glasfund aus Haus 3 (Phase 2b), ein Armring ausfarblosem Glas der Gruppe 7a, gilt als typisches Merkmalfür die jüngere Stufe der Mittel-La-Tène-Zeit (LT C1).Grube 3 kann aufgrund der in ihr gefundenen Gesichts-perle in die ältere Stufe der Mittel-La-Tène-Zeit datiertwerden (LT C1 oder sogar C1a).

Problematischer erscheint der Datierungsversuchdes großen Heiligtums anhand der Glasfunde. Die Chro-nologie dieses Objektes umfasst den Zeitraum zwischenden Stufen LT C1 und D1. Aus dem ungestörten Nordteildes Objektes (Fläche 2) stammt ein aus blauem Glasgefertigtes Armringfragment der Gruppe 3a, das in dieStufe LT D1 zu datieren ist. Vom Außenrand der Südost-ecke des Objektes, das an dieser Stelle besonders starkdurch andere archäologische Befunde und Tiergängegestört war, stammen eine Glaskugel und eine Ringperleder Gruppe 21 (Fläche 10) sowie ein Armring der Gruppe13a und eine Ringperle der Gruppe 32a (Fläche 11).Diese Funde sind in die Stufen LT C1 bis D1 zu datieren.Im ebenfalls stark gestörten Südteil des Objektes (Fläche14) wurden ein Fingerringfragment der Gruppe 28 sowieein Fragment eines untypischen, längs gerippten Armrin-ges entdeckt, also Funde, die jeweils in die Stufen LT C1und C2 datiert werden. Die Fragmente dreier Glasarm-ringe (eines aus der Gruppe 3a und zwei aus der Gruppe13a, darunter eine untypische Variante) stammen aus derdurch einen großen Grubenkomplex gestörten Südwest-ecke des Heiligtums (Fläche 15). In diesem Fall ist derchronologische Rahmen noch breiter und umfasst – ähn-lich wie bei den Funden aus der Nordostecke – die StufenLT C1b bis D1. Der letzte datierte Glasfund ist ein Arm-ringfragment der Gruppe 6b aus dem Westteil des Objek-tes, das in die entwickelte Stufe der Mittel-La-Tène-Zeit zudatieren ist.

Aufgrund eines einzigen Glasfundes – eines umge-schmolzenen Armringfragments aus blauem Glas mit Ver-

zierungsspuren – kann die Datierung des kleinen Heilig-tums (Obj. 12) nur sehr allgemein in der Mittel-La-Tène-Zeit festgelegt werden, obwohl auch eine spätere Zeitstel-lung nicht auszuschließen ist. Obj. 14, aus dem nebenschwer datierbaren Perlen auch drei Glasarmringe stam-men, kann in die gesamte Mittel-La-Tène-Zeit datiert wer-den. Die früheste Zeitstellung (Stufe LT C1 oder sogar LTC1a) weist hier der Armring der Gruppe 3a aus hellgrü-nem Glas auf; die beiden Armringe der Gruppe 6a sindhingegen für die entwickelte Mittel-La-Tène-Zeit (LTC1b–C2) charakteristisch.

Der allgemeine zeitliche Horizont der hier bespro-chenen Befunde (Stufe LT C1a–D1) wird auch durch dierelativ zahlreichen gläsernen Streufunde bestätigt.

Bis zu den Ausgrabungen im Jahr 2001 waren vonRoseldorf insgesamt 82 gläserne Armringe, Ringperlenund Fingerringe bekannt.23 Dabei handelt es sich aus-schließlich um Streufunde, die großteils von Laien ent-deckt worden sind und sich in privaten Sammlungenbefinden. Die im Lauf der planmäßigen Ausgrabungengewonnenen 37 neuen Exemplare von keltischem Glas-ringschmuck24, darunter 23 Stücke aus Verfüllungen vonBefunden der La-Tène-Kultur und 14 Streufunde, stellenim mittleren Donauraum die ersten derartigen Funde dar.Heute sind somit aus Roseldorf 119 Funde von keltischemGlasringschmuck bekannt, weshalb die besprocheneFundstelle zu den größten Komplexen von Glasringen imganzen östlichen Keltikum zu zählen ist. Reichere Glasbe-stände stammen aus der archäologisch bisher noch nichterforschten Siedlung in Etzersdorf (Niederösterreich)sowie aus der Siedlung in Nìmèice und dem Oppidum inStaré Hradisko (Mähren).25

23 Karwowski 2004, 46.24 Perlen und andere Objekte wurden nicht miteingerechnet.25 Venclová 1990, 145 ff. – Karwowski 2004, 46. – Venclová 2006.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 168

169

Abb. 14: Roseldorf. Oben: Glasarmringfragmente aus blauem Glas. Unten/links: Glasfunde aus hellgrünem Glas (102703),gelbem opakem Glas (102702) und farblosem Glas mit gelber „Folie“.

Unten/rechts: Glasperlen, Ringperle und Fingerring aus blauem Glas. Im Maßstab 1 : 1.

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 169

Maßangaben erfolgen in Millimetern.In Ergänzung zu oder abweichend von den in den

FÖ gebräuchlichen Abkürzungen wurden folgende Kürzelverwendet: K. – Körper (Glasfarbe nach Pantone Mat-ching System), V. – Verzierung (Glasfarbe nach PantoneMatching System), Idm. – Innendurchmesser, Adm. –Außendurchmesser, Ldm. – Lochdurchmesser.

Armringe

Gruppe 2a

InvNr. 98102: Streufund; K. blau (2738C); erh. L. 9,5 (ca.5–10 %), B. 9, D. 4,5, Idm. ca. 50 (Abb. 13–14).

Gruppe 3a

InvNr. 98101: Streufund; K. blau (2738C); erh. L. 13 (ca. 10 %),B. 5, D. 4, Idm. ca. 40 (Abb. 13–14).

InvNr. 98130: Streufund; K. blau (2738C); erh. L. 22 (ca.10–15 %), B. 5,5, D. 5, Idm. ca. 50 (Abb. 13).

InvNr. 99848: Obj. 1; K. blau (2728C); erh. L. 21 (ca. 10–15 %),B. 6, D. 5,5, Idm. ca. 50 (Abb. 11).

InvNr. 99864: Streufund; K. blau (2738C); erh. L. 33 (ca.10–15 %), B. 6, D. 5, Idm. ca. 75 (Abb. 13).

InvNr. 99867: Obj. 1; K. blau (2738C); erh. L. 35 (ca. 20 %), B.6, D. 6, Idm. ca. 50 (Abb. 11).

InvNr. 102703: Obj. 14; K. grün (398C); erh. L. 12 (ca. 5–10 %),B. 10, D. 6, Idm. ca. 70? (Abb. 12, 14).

Gruppe 3b

InvNr. 100253: Streufund; K. blau (2738C), V. gelb (114U); erh.L. 14 (ca. 5–10 %), B. 6,5, D. 5, Idm. ca. 60 (Abb. 13–14).

Gruppe 6a

InvNr. 96213: Haus 2; K. blau (2738C); erh. L. 14 (ca. 5–10 %),B. 7, D. 6, Idm. ca. 50 (Abb. 9).

InvNr. 96215: Haus 2; K. blau (2728C); erh. L. 12 (ca. 5–10 %),B. 9, D. 4,5, Idm. ca. 50 (Abb. 9).

InvNr. 102705: Obj. 14; K. farblos mit gelber „Folie“ (115U); erh.L. 37 (ca. 15 %), B. 12 (urspr. B. ca. 13), D. 7, Idm. ca. 70(Abb. 12, 14).

InvNr. 102707: Obj. 14; K. blau (2728C); erh. L. 18 (ca.5–10 %), B. 8,5, D. 5, Idm. ca. 70 (Abb. 12, 14).

Gruppe 6b

InvNr. 96205: Haus 2; K. blau (2728C), V. weiß (farblos); erh. L. 53 (ca. 30 %), B. 10, D. 6,5, Idm. 50 (Abb. 9, 14).

InvNr. 96207: Haus 2; K. blau (2728C), V. weiß (farblos); erh. L. 60 (ca. 40 %), B. 10, D. 6, Idm. 50 (Abb. 9).

InvNr. 96214: Haus 2; K. blau (2728C), V. gelb (113U); erh. L. 18 (ca. 10–15 %), B. 7, D. 5, Idm. ca. 50 (Abb. 9, 14).

InvNr. 99849: Obj. 1; K. blau (2728C), V. als Negativ erh.; erh.L. 27 (ca. 10–15 %), B. 9, D. 5, Idm. ca. 60 (Abb. 11, 14).

InvNr. 100248: Streufund; K. blau (2728C), V. als Negativ erh.;erh. L. 17 (ca. 5–10 %), B. 10, D. 5, Idm. ca. 65 (Abb. 13–14).

InvNr. 100249: Streufund; K. blau (2738C), V. gelb (113U); erh.L. 12 (ca. 5–10 %), B. 12, D. 6, Idm. ca. 60 (Abb. 13–14).

Gruppe 6b/Var. mit Schleifenverzierung

InvNr. 100250: Streufund; K. blau (285C), V. als Negativ erh.;erh. L. 29 (ca. 10–15 %), B. 9, D. 5, Idm. ca. 65 (Abb. 13–14).

Gruppe 6c

InvNr. 100251: Streufund; K. blau (2738C); erh. L. 9, B. 7 (urspr.B. ca. 9), D. 7, Idm. nicht bestimmbar (Abb. 13).

Gruppe 7a

InvNr. 96204: Haus 2; K. farblos mit gelber „Folie“ (115U); erh.L. 26 (ca. 10 %), B. 19 (urspr. B. ca. 21), D. 7, Idm. ca. 80(Abb. 9, 14).

InvNr. 98151: Haus 3; K. farblos mit gelber „Folie“ (107U); erh.L. 26 (ca. 10 %), B. 22,5 (urspr. B. ca. 26), D. 9,5, Idm. ca. 80(Abb. 9, 14).

Gruppe 7b

InvNr. 100252: Streufund; K. blau (2738C), V. als Negativ erh.;erh. L. 15 (ca. 5–10 %), B. 17, D. 8, Idm. ca. 80 (Abb. 13–14).

Gruppe 8a

InvNr. 100244: Streufund; K. blau (2727C); erh. L. 13 (ca.5–10 %), B. 10, D. 5, Idm. ca. 70 (Abb. 13–14).

Gruppe 8b

InvNr. 100224: Streufund; K. blau (2728C), V. gelb (115U); erh.L. 27 (ca. 10–15 %), B. 11, D. 7, Idm. ca. 80 (Abb. 13).

InvNr. 100226: Streufund; K. blau (2728C), V. als Negativ erh.;erh. L. 23 (ca. 10–15 %), B. 13, D. 5, Idm. ca. 60 (Abb. 13).

Gruppe 13a (?)/Variante ohne Randrippen

InvNr. 99850: Obj. 1; K. blau (2738C); erh. L. 27 (ca. 10–15 %),B. 10, D. 5, Idm. ca. 80 (Abb. 11).

Gruppe 13a

InvNr. 100223: Obj. 1; K. blau (2728C); erh. L. 22 (ca.10–15 %), B. 14, D. 7, Idm. ca. 70 (Abb. 11, 14).

InvNr. 100245: Obj. 1; K. blau (2738C); erh. L. 10 (ca. 5–10 %),B. 15, D. 7, Idm. ca. 60 (Abb. 11, 14).

InvNr. 100246: Streufund; K. blau (2738C); erh. L. 10 (ca.5–10 %), B. 13,5, D. 5, Idm. ca. 60 (Abb. 13).

Gruppe? (Anhang A4)

InvNr. 99868: Obj. 1; K. blau (2728C); erh. L. 39 (ca. 15 %), B. 16, D. 8, Idm. ca. 80 (Abb. 11, 14).

Gruppe?

InvNr. 102708: Obj. 12; K. blau (2738C), V. weiß (farblos); ver-schmolzenes und deformiertes Bruchstück; 16 × 16 × 6,5.

InvNr. 102709: Obj. 14; K. blau (2738C), V. gelb (107U); starkzerbröckelte Reste (6 Fragm.); 2 × 3 bis 6 × 8.

Ringperlen

Gruppe 21

InvNr. 100247: Obj. 1; K. blau (295C); erh. ca. 25 %, B. 7, Adm.24, Ldm. 10 (Abb. 11).

Gruppe 23a

InvNr. 100243: Obj. 1; K. blau (2728C), V. weiß (farblos); erh.ca. 50 %, B. 8, Adm. 25, Ldm. 9 (Abb. 11, 14).

Fingerringe

Gruppe 26

InvNr. 96209: Haus 2; K. farblos mit gelber „Folie“ (108U);beschädigt; erh. ca. 70 %, B. 5,5, D. 3, Idm. 20 (Abb. 9, 14).

Gruppe 28

InvNr. 99851: Obj. 1; K. blau (2727C); erh. L. 20 (ca. 30 %), B. 5, D. 3, Idm. ca. 20 (Abb. 11, 14).

170

Liste der Glasfunde aus den Grabungen in Roseldorf (2001–2007)

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 170

Kugel

InvNr. 100225: Obj. 1; K. farblos mit gelber „Folie“ (109U); voll-ständig erh.; B. 12, Adm. 11 (Abb. 11, 14).

Gesichtsperle

InvNr. 98126; Grube 3; K. blau (2727C), V. weiß (farblos); erh.L. 18, D. 3,5; Adm. ca. 24, Ldm. ca. 17 (Abb. 10).

Schichtaugenperlen

InvNr. 99852: Obj. 1; K. blau (2718C), V. blau (2718C) und weiß(farblos); erh. ca. 25 %, B. 8, Adm. ca. 18, Ldm. 8 (Abb. 11).

InvNr. 99854: Obj. 1; K. blau (2718C), V. blau (2718C) und weiß(farblos); erh. ca. 50 %, B. 11, Adm. 17, Ldm. 7 (Abb. 11).

InvNr. 100222: Obj. 1; K. blau (2718C), V. blau (2718C) undweiß (farblos); erh. ca. 50 %, B. 12, Adm. 20, Ldm. 8 (Abb. 11, 14).

Flach-kugelförmige Perlen

InvNr. 96203: Haus 2; K. blau (2728C); vollständig erh.; B. 5,Adm. 10, Ldm. 4 (Abb. 9, 14).

InvNr. 99853: Obj. 1; K. blau (2727C); vollständig erh.; B. 5,Adm. 10, Ldm. 4 (Abb. 11).

InvNr. 99855: Obj. 1; K. blau (2728C); erh. ca. 25 %, B. 8, Adm.15, Ldm. 7 (Abb. 11).

InvNr. 100254: Obj. 1; K. blau (2728C); kleines Fragm.;1 × 2,5 × 3.

InvNr. 102700: Obj. 14; K. blau (2728C); vollständig erh.; B. 1,5,Adm. 4,5, Ldm. 2 (Abb. 12, 14).

InvNr. 102701: Obj. 14; K. blau (2728C); vollständig erh.; B. 3,5,Adm. 8, Ldm. 4,5 (Abb. 12, 14).

InvNr. 102702: Obj. 14; K. gelb (109U); vollständig erh.; B. 3,5,Adm. 7, Ldm. 3 (Abb. 12, 14).

InvNr. 102704: Obj. 14; K. blau (2728C); vollständig erh.; B. 5,Adm. 8, Ldm. 3 (Abb. 12, 14).

InvNr. 102706: Obj. 14; K. blau (2728C); vollständig erh. (ver-brannt); B. 6, Adm. 10, Ldm. 2 (Abb. 12, 14).

171

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit werden alle Glasfundeausgewertet, die durch die Grabungen (2001 bis 2007) imRahmen des Forschungsprojektes „Fürstensitz-Kelten-stadt Sandberg“ in der Katastralgemeinde Roseldorf (MGSitzendorf an der Schmida, VB Hollabrunn) zu Tage getre-ten sind. Insgesamt handelt es sich dabei um 51 Objekte,die sowohl aus archäologischen Kontexten herrühren alsauch Streufunde darstellen. Die Befunde setzen sich auszwei Grubenhäusern (Haus 2, 3), einer Grube (Grube 3),

dem großen Heiligtum (Obj. 1, 5), einem kleinen Heiligtum(Obj. 12) und einer Opfergrube (Obj. 14) zusammen. DieMehrheit (37 Stücke) der Glasgegenstände stellt für dieLa-Tène-Zeit charakteristische Funde dar (Ringperlen,Arm- und Fingerringe), die sich sehr gut chronologischeinordnen lassen (Stufe LT C1a–D1). Bemerkenswert istauch das Bruchstück einer sogenannten Gesichtsperle.Den Rest der Glasfunde bilden Perlen, die chronologischund kulturell weniger aussagekräftig sind.

Literaturverzeichnis

Gebhard 1989: R. Gebhard, Der Glasschmuck aus demOppidum von Manching, Ausgr. Manching 11, Stuttgart 1989.

Haevernick 1960: Th. E. Haevernick, Die Glasarmringe undRingperlen der Mittel- und Spätlatènezeit auf demEuropäischen Festland, Bonn 1960.

Karwowski 1997: M. Karwowski, Keltische Glasfunde im polni-schen Gebiet, Przegl¹d Arch. 45, 1997, 33 ff.

Karwowski 2004: M. Karwowski, LatènezeitlicherGlasringschmuck aus Ostösterreich, MPK 55, 2004.

Karwowski 2005: M. Karwowski, The earliest types of eastern-

Celtic glass ornaments. In: H. Dobrzañska, V. Megaw und P.Poleska (Hrsg.), Celts on the Margin. Studies in EuropeanCultural Interaction 7th Century BC – 1st Century AD,Dedicated to Zenon WoŸniak, Kraków 2005, 163 ff.

Kunter 1995: K. Kunter, Schichtaugenperlen. In: Glasperlen dervorrömischen Eisenzeit IV (mit Unterlagen von Th. E.Haevernick), Marburger Stud. Vor- u. Frühgesch. 18, Marburg1995.

Venclová 1990: N. Venclová, Prehistoric Glass in Bohemia,Praha 1990.

Glass finds from the excavations at the Celtic key settlement at Roseldorf,

Lower Austria (2001—2007) (V. Holzer and M. Karwowski)

All glass finds which came to light during the excava-tions from 2001 to 2007, which took place as part of theresearch project “Chieftains’s residence – Celtic townSandberg” in the village of Roseldorf (Sitzendorf an derSchmida township, Hollabrunn district), are analysed inthe following text. A total of 51 objects are considered,which are either stray finds or come from archaeologicalcontexts. The contexts involved consist of two sunken-fea-tured buildings (House 2, 3), a pit (Pit 3), the large shrine

(Object 1, 5), a small shrine (Object 12) and a sacrifice pit(Object 14). Most of the glass objects (37 pieces) arecharacteristic finds of the La Tène period (ring beads, armand finger rings), which can easily be placed chronologi-cally (LT C1a to LT D1). A fragment of a so-called ‘facebead’ is particularly important. The rest of the finds arebeads, which are chronologically and culturally less signi-ficant.

Translation: Paul M i t c h e l l

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 171

Venclová 2006: N. Venclová, Le verre celtique de Nemcice nadHanou, Dossiers d’Arch. 313, 2006, 50 ff.

Wagner 2006: H. Wagner, Glasschmuck der Mittel- undSpätlatènezeit am Oberrhein, Ausgr. u. Forsch. 1,Ramshalden 2006.

Zepezauer 1993: M. A. Zepezauer, Mittel- und spätlatènezeitli-che Perlen. In: Glasperlen der vorrömischen Eisenzeit III (mitUnterlagen von Th. E. Haevernick), Marburger Stud. Vor- u.Frühgesch. 15, Marburg 1993.

Abbildungsnachweis

Abb. 1, 3–5: Grafik: ARGIS, Daten: VIASAbb. 2, 6–8: ARGISAbb. 9–13: B. HirschAbb. 14: A. Schumacheralle Abb.: © Naturhistorisches Museum Wien

172

153-Roseldorf.qxd 27.11.2008 20:36 Seite 172