Leitlinien der Biopsie von Knochen und Weichteiltumoren

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Orthopäde 2007 · 36:167–175

DOI 10.1007/s00132-006-1039-2

Online publiziert: 23. Januar 2007

© Springer Medizin Verlag 2007

A. Leithner · R. Windhager

Universitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität Graz

Leitlinien der Biopsie von Knochen- und Weichteiltumoren

ZusammenfassungDie Biopsie eines vermuteten Knochen- oder Weichteiltumors steht am Schluss eines genau defi-

nierten diagnostischen Algorithmus. Aufgrund der Vielzahl möglicher Fehlerquellen und ggf. re-

sultierender, schwer wiegender Konsequenzen bei einer großflächigen Kontamination mit Tumor-

zellen oder bei einer Fehldiagnose kommt den behandelnden Ärzten/innen eine besondere Ver-

antwortung zu.

SchlüsselwörterKnochentumoren · Weichteiltumoren · Leitfaden · Diagnostik · Biopsie

Guidelines for the biopsy of bone and soft tissue tumours

AbstractThe biopsy of a suspected bone or soft tissue tumour is the final part of a strictly defined diagnos-

tic algorithm. Due to the multitude of possible errors which could result in major consequences,

such as amputations after a major contamination with tumour cells or a misdiagnosis, particular

responsibility falls on the shoulders of the treating specialists.

KeywordsBone tumours · Soft tissue tumours · Guidelines · Diagnostics · Biopsy

CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung

Redaktion

R. Gradinger, München

R. Graf, Stolzalpe,

J. Grifka, Bad Abbach

J. Löhr, Hamburg

167Der Orthopäde 2 · 2007 |

Eine retrospektive Analyse der an unserer Abteilung aufgrund eines Weichteilsarkoms

operierten Patienten ergab, dass 64 der 86 primär auswärts voroperierten Patienten/in-

nen vom tumorchirurgischen Standpunkt her inadäquat versorgt worden waren [1, 11].

Die Hauptgründe lagen v. a. in der mangelnden präoperativen Diagnostik und/oder einer

nicht oder inadäquat durchgeführten Biopsie. Die vorliegenden Leitlinien sollen einerseits

die Bedeutung einer richtigen Biopsie erläutern und andererseits als Hilfestellung bei de-

ren Planung und/oder Durchführung dienen.

Definition

Unter einer Biopsie (von altgriechisch „bíos“ – „Leben“ und „ópsis“ – „Sehen“) versteht man die Ent-

nahme einer Gewebeprobe aus einem lebenden Organismus zur histologischen Bestimmung durch

den/die Pathologen/innen. Die Biopsie sollte erst am Ende des empfohlenen diagnostischen Algo-

rithmus erfolgen, nachdem auch nach Anamnese, primärer und spezieller Bildgebung sowie einer

Laboruntersuchung weiterhin ein Tumorverdacht besteht [7].

Diagnostischer Algorithmus

Primärdiagnostik

Zu Beginn des diagnostischen Algorithmus bei Tumorverdacht dient sie der genaueren Differenzie-

rung möglicher Ursachen. Sie beinhaltet

F eine genaue Anamnese,

F die klinische Untersuchung,

F die primäre Bildgebung sowie

F Blutanalysen.

AnamneseIn ihr sollen Beginn, Art und Dauer der derzeitigen Symptome erfragt und dokumentiert werden.

Eine mögliche familiäre oder genetische Prädisposition sollte erhoben werden (z. B. hereditäre Exos-

tosenkrankheit, Neurofibromatose).

Klinische UntersuchungSie besteht aus Inspektion und Palpation zum Erkennen der Ausdehnung sowie Beschreiben der

Konsistenz einer Schwellung (derb/elastisch/knöchern/...) und deren Beziehung zu den Nachbar-

strukturen (schlecht/gut verschieblich). Die Größe der tastbaren Expansion sollte in cm angegeben

werden und nicht in Begriffen mit einer breiten Größenvariabilität wie Früchten, Fäusten oder Kin-

derköpfen [5]. Bei gelenknahen Tumoren ist außerdem die Beurteilung einer bestehenden Funkti-

onseinschränkung (Neutral-Null-Methode) sowie eines intraartikulären Ergusses erforderlich. Sen-

somotorische Einschränkungen müssen genau dokumentiert werden, um Verschlechterungen früh-

zeitig erkennen zu können. Zusätzlich sollte der/die gesamte Patient/in entkleidet inspiziert werden,

da z. B. Café-au-lait-Flecken die Diagnose eines 7 Morbus Recklinghausen oder in Zusammen-

hang mit einer fibrösen Dysplasie und kutanen Hämangiomen eines 7 Maffucci-Syndroms wahr-

scheinlich machen.

Primäre bildgebende UntersuchungBei einem vermuteten Knochentumor ist in erster Linie eine Röntgenaufnahme der betroffenen Re-

gion in 2 Ebenen anzuordnen. Fast jeder Knochentumor hat seine spezielle Röntgenmorphologie,

sodass bei Analyse der Röntgenaufnahmen oft mit großer Sicherheit auf den Tumor und sein bio-

logisches Verhalten geschlossen werden kann. Unterstützend kann das radiologische Beurteilungs-

schema nach Lodwick et al. [6] herangezogen werden. Auch bei Weichteiltumoren (Ausnahme klei-

ne oberflächliche Expansionen) ist ein Röntgen in 2 Ebenen zu fordern, um z. B. Verkalkungen er-

kennen zu können.

Bei einem vermuteten Weichteiltumor, einem Hämatom oder einem intraartikulären Erguss kann

die Sonographie wichtige Zusatzinformationen liefern.

Die Biopsie sollte am Ende des emp-

fohlenen diagnostischen Algorith-

mus stehen

Die Biopsie sollte am Ende des emp-

fohlenen diagnostischen Algorith-

mus stehen

In der Anamnese werden Beginn, Art

und Dauer der derzeitigen Symptome

erfragt und dokumentiert

In der Anamnese werden Beginn, Art

und Dauer der derzeitigen Symptome

erfragt und dokumentiert

Der Patient sollte vollständig

entkleidet inspiziert werden

Der Patient sollte vollständig

entkleidet inspiziert werden

7 Morbus Recklinghausen7 Morbus Recklinghausen

7 Maffucci-Syndroms7 Maffucci-Syndroms

Fast jeder Knochentumor hat seine

spezielle Röntgenmorphologie

Fast jeder Knochentumor hat seine

spezielle Röntgenmorphologie

168 | Der Orthopäde 2 · 2007

CME

BlutanalysenWährend tumorantigenspezifische Screeningtests bei primären Knochen- und Weichteiltumoren

derzeit nicht aussagekräftig sind, können allgemeine Laborparameter wie Blutbild, BSR, CRP, Se-

rumkalzium, alkalische Phosphatase, Eisen und Gesamteiweiß Hinweise auf pathologische Befunde

des lokalen Knochenumbaus, eine Entzündung oder eine systemische Komponente geben. Bei Ver-

dacht auf Knochenmetastasen können spezifische Antigennachweise von Nutzen sein; das prosta-

taspezifische Antigen (PSA) ist z. B. beim Prostatakarzinom erhöht. Der Nachweis eines Plasmozy-

toms kann mittels Harnanalyse und Immunelektrophorese im Serum gelingen.

Spezielle Tumordiagnostik

Sie ist bei nach der Primärdiagnostik weiterhin bestehendem Tumorverdacht indiziert.

Magnetresonanztomographie (MRT)Nicht nur die den Knochenprozess umgebenden Weichteile bzw. ein möglicher Weichteilanteil wer-

den mit dieser Methode am besten dargestellt, auch die Ausdehnung eines Prozesses im Markraum

kann genau wiedergegeben werden. Bei malignen Knochentumoren wird so oft ein Gelenk erhal-

tendes operatives Vorgehen ermöglicht [8]. Bei Malignomen ist präoperativ immer ein MRT des ge-

samten betroffenen Knochens sowie der angrenzenden Kompartmente zu fordern, um 7 Skip-Me-

tastasen im selben Kompartment oder 7 lokoregionäre Metastasen zu detektieren. Bei Weichteil-

tumoren ist ein MRT die Bildgebung der Wahl. Bei bestehendem Tumorverdacht müssen unbedingt

auch kontrastmittelgespritzte Sequenzen gefahren werden, was gerade bei „Tumorzufallsbefunden“

im knienahen Bereich vergessen wird.

Computertomographie (CT)Im Gegensatz zur MRT liegt ihr besonderer Vorteil in der Darstellung der knöchernen Strukturen.

Zusätzlich zu häufig nicht eindeutigen Röntgenbildern gelingt so z. B. der mögliche Nachweis einer

Destruktion der Kortikalis.

GanzkörperknochenszintigraphieSie ist präoperativ sowohl bei Verdacht auf einen benignen als auch malignen Knochentumor durch-

zuführen: einerseits, um mittels des lokalen Speicherfaktors die7 biologische Aktivität des regio-

nalen Prozesses zu bestimmen, andererseits um eine evtl. systemische Komponente (z. B. Knochen-

metastasen) oder eine Zweitläsion bzw. multiple Primärläsionen (z. B. multiple Osteochondrome, En-

chondrome – Morbus Ollier) zu diagnostizieren.

Fehlermöglichkeiten.

F Falsch-negative Befunde sind bei chondrogenen Tumoren, osteolytischen Metastasen (z. B. Nie-

renzellkarzinom) und Plasmozytommanifestationen möglich.

F Ein hoher Speicherfaktor ist keinesfalls als Beweis für einen malignen Prozess zu werten – z. B.

aneurysmatische Knochenzyste.

Positronenemissionstomographie (PET)Ihr Stellenwert in der Tumorroutinediagnostik wird noch diskutiert. Es ist zu hoffen, nun ein ge-

naueres bildgebendes Verfahren zur Diagnostik von Weichteilsarkomen zu besitzen [2]. Genaue Ana-

lysen der Sensitivität sowie Spezifität dieser Untersuchungsmethode stehen jedoch noch aus.

Bei Verdacht auf Knochenmetasta-

sen können spezifische Antigennach-

weise von Nutzen sein

Bei Verdacht auf Knochenmetasta-

sen können spezifische Antigennach-

weise von Nutzen sein

7 Skip-Metastase7 Skip-Metastase

7 Lokoregionäre Metastase7 Lokoregionäre Metastase

7 Biologische Aktivität7 Biologische Aktivität

Der Stellenwert der Positronenemis-

sionstomographie in der Tumorrouti-

nediagnostik wird noch diskutiert

Der Stellenwert der Positronenemis-

sionstomographie in der Tumorrouti-

nediagnostik wird noch diskutiert

Tab. 1 Chirurgische Resektionsgrenzen nach Enneking [4]

Typ Resektionsebene

Intraläsional In der Läsion

Marginal In der reaktiven Zone extrakapsulär

Weit Außerhalb der reaktiven Zone im gesunden Gewebe

Radikal Außerhalb des Kompartments

169Der Orthopäde 2 · 2007 |

BiopsieNach Durchführung der obigen Schritte des diagnostischen Algorithmus ist die Entscheidung zu tref-

fen, ob sie indiziert ist oder nicht. Der Verzicht auf sie ist im Fall einer eindeutigen Identifizierung

eines benignen Tumors mittels der beschriebenen Bildgebung zulässig [10]. Der benigne Tumor kann

dann entweder nur beobachtet (z. B. nicht ossifizierendes Fibrom) oder direkt operativ saniert wer-

den (z. B. kleines Lipom). Auch bei vermuteten Enchondromen im Bereich der Phalangen ist unserer

Erfahrung nach eine Direktversorgung mittels Kürettage möglich. Des Weiteren muss beim zwin-

genden Verdacht des Vorliegens einer Knochenmetastase, bei entsprechender Indikation, keine Bi-

opsie durchgeführt werden. Beim Vorliegen einer pathologischen Fraktur unklarer Genese sollte je-

doch auch bei älteren Patienten an die Möglichkeit eines 7 ossären Primärtumors (z. B. Chondro-

sarkom) gedacht werden.

Wenn nach den bisherigen Schritten des diagnostischen Algorithmus ein maligner Primärtumor

nicht 100%ig ausgeschlossen werden kann, ist eine Biopsie indiziert.

Ziel der Biopsie. Es besteht darin, genügend Material zur histologischen Untersuchung zu akqui-

rieren und dennoch den mit potenziell malignen Zellen kontaminieren Biopsiekanal so kurz/sch-

mal wie möglich zu halten. Bestätigt sich der Verdacht auf einen malignen Tumor, muss der gesamte

Tumor inklusive Biopsiekanal mit einem Mantel „gesunden“, d. h. weder infiltrierten noch kontami-

nierten, Gewebes reseziert werden [4]. Wenn es beispielsweise bei einer vom gewonnenen Material

7 Ossärer Primärtumor7 Ossärer Primärtumor

Der gesamte Tumor muss inklusive

Biopsiekanal mit einem Mantel „ge-

sunden“ Gewebes reseziert werden

Der gesamte Tumor muss inklusive

Biopsiekanal mit einem Mantel „ge-

sunden“ Gewebes reseziert werden

Abb. 1 8 Teilabbildungen a–d, 46-jährige Frau mit einem Chondrosarkom G2 des rechten proximalen Femurs, pri-märe Bildgebung mit a,b Röntgen des Femurs rechts a.-p./axial sowie spezielle Bildgebung mit c MRT (STIR/COR-Se-quenz) und d Knochenszintigraphie; aufgrund der Bildgebung Verdacht auf Chondrosarkom, daher Biopsie (Fortset-zung s. . Abb. 2)

170 | Der Orthopäde 2 · 2007

CME

her „erfolgreichen“ Biopsie eines Weichteilsarkoms der Extremitäten zu einer Kontamination meh-

rerer Kompartmente und/oder Gefäß-Nerven-Stränge gekommen ist, wäre u. U. sogar eine Ampu-

tation indiziert. Es herrscht internationale Übereinkunft, dass entsprechend der 7 Klassifikation

von Enneking [4] weite und radikale Resektionen maligner Knochentumoren als adäquat einzustu-

fen sind, während marginale und intraläsionale Resektionen aufgrund der resultierenden hohen Re-

zidivrate nur in seltenen Ausnahmen indiziert sind (. Tab. 1).

Vorbedingungen. Um eine fachgerechte Biopsie durchführen zu können, sind folgende Faktoren

zu berücksichtigen:

Exakte Bildgebung: „whoops-procedures“ (z. B. wenn sich ein vermeintliches Ganglion erst intrao-

perativ als hochmalignes Weichteilsarkom entpuppt) sind meist das Resultat keiner oder einer unge-

nügenden präoperativen Bildgebung und daher vermeidbar [3]. Ein Röntgen in 2 Ebenen, ein MRT

und ggf. zusätzlich ein CT, eine Ganzkörperknochenszintigraphie oder eine PET-Untersuchung soll-

ten bereits präoperativ eine Hauptverdachtsdiagnose sowie 2–3 weitere Differenzialdiagnosen erge-

ben, sodass die Biopsie in aller Regel nur zur definitiven Bestätigung der aufgrund der Bildgebung,

der Klinik, des Alters, der Lokalisation usw. gestellten Verdachtsdiagnose dienen soll. Primäre und

spezielle Bildgebung sollen nicht älter als 4 Wochen sein.

Präoperative Planung: Der einfachste/kürzeste Weg ist nicht immer der sinnvollste (z. B. CT-ge-

zielte transabdominelle Punktion eines retroperitonealen Sarkoms). Schon vor der Biopsie müssen

Überlegungen angestellt werden, wie man den Tumor im Falle einer Malignität resezieren kann –

7 Klassifikation von Enneking7 Klassifikation von Enneking

Primäre und spezielle Bildgebung sol-

len nicht älter als 4 Wochen sein

Primäre und spezielle Bildgebung sol-

len nicht älter als 4 Wochen sein

Abb. 2 8 (Fortsetzung von . Abb. 1) Teilabbildungen e–j: e 3 cm langer Zugang lateral im Verlauf der späteren Resektionslinie, Aufspreizen mit stumpfen Haken, f mit tiefen stumpfen Haken Darstellung bis zum Knochen, g Ent-nahme von chondrogenem Tumormaterial mit dem Löffel, h Dokumentation mit dem Bildwandler, i nach exakter Blutstillung und Einbringen einer Zementplombe und eines Hämostyptikums Einlegen einer Redon-Dränage und j direktes Herausleiten aus dem Wundwinkel, Hautnaht durch intrakutane Ausziehnaht

171Der Orthopäde 2 · 2007 |

erst danach und den späteren Resektionslinien folgend kann der Biopsiekanal geplant werden. Der

die Biopsie durchführende Operateur muss daher über die Möglichkeit und Art der definitiven Ver-

sorgung Bescheid wissen (z. B. zu wählender Zugang). Es ist daher auch zu fordern, dass bereits die

Biopsie von einem Tumororthopäden durchgeführt wird bzw. in genauer Rücksprache mit diesem

erfolgt. Die präoperative Bildgebung sollte dem Operateur auch Hinweise auf die Durchblutung des

vermuteten Tumors liefern.

Grundlagen. Es wird grundsätzlich zwischen geschlossenen (z. B. Nadelbiopsie) und offenen Ver-

fahren (Exzisions- oder Inzisionsbiopsie unterschieden). Bei beiden sind internationale Richtlinien

strikt zu beachten:

Die Wahl des 7 Biopsiezugangs sollte im Verlauf des späteren definitiven Zugangs liegen

(. Abb. 1).

Die Entnahme der Gewebeprobe sollte im Bereich der Extremitäten so weit distal wie möglich

lokalisiert sein.

Es ist der kürzeste, direkte Weg zum Tumor zu wählen, ohne ein weiteres Kompartment zu eröff-

nen (d. h. mit Tumorzellen zu kontaminieren). Ein 7 Sicherheitsabstand zu Gelenken, großen Ge-

fäßen und Nerven ist zu wahren.

Eine exakte Blutstillung ist notwendig, um eine Tumorzellverschleppung durch ein Hämatom zu

vermeiden. Bei stark blutenden Knochenläsionen sollte deshalb eine temporäre Zementplombe in das

Knochenfenster eingebracht werden. Es muss immer mindestens eine Dränage eingelegt werden, di-

ese sollte direkt aus der Wunde oder in unmittelbarer Nähe des Wundwinkels ausgeleitet werden.

Die Operationstechnik hat so atraumatisch wie möglich zu erfolgen. Gewebequetschungen oder

großzügiges Präparieren und Darstellen des Tumors sind zu unterlassen. Um eine Zerreißung des

Tumors und eine Kontamination des umliegenden Gewebes zu vermeiden, sollten stumpfe Haken

verwendet werden (. Abb. 2). Die Hautnaht wird in intrakutaner Technik durchgeführt; großzügige

Rückstichnähte sind obsolet. Die entnommene Gewebemenge muss repräsentativ und ausreichend

(etwa 1 cm3) sein. Ein 7 intraoperativer Schnellschnitt ist erforderlich, wenn nicht sicher zwischen

reaktiver Zone und vitalem Tumor zu differenzieren ist. Die Histologie ist von in der Knochenpatho-

logie erfahrenen Pathologen/innen durchzuführen, da sonst aufgrund der Seltenheit der verschie-

denen Entitäten Fehldiagnosen möglich sind. Wenn als mögliche Differenzialdiagnose eine bakteri-

elle Entzündung in Frage kommt, sollte unbedingt vor einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe

ein intraoperativer Abstrich entnommen werden.

Geschlossene Verfahren. Vor allem in Skandinavien werden 7 Feinnadelaspirationsbiopsien so-

wohl bei knöchernen Läsionen als auch Weichteilexpansionen routinemäßig durchgeführt [1]. Ge-

rade Wirbelsäulenherde unklarer Genese sind eine ideale Indikationsstellung für CT oder bildwand-

lergezielte 7 Stanzbiopsieverfahren (. Abb. 3) [9]. Die Vorteile bestehen in einer mittels CT mög-

lichen exakten intraoperativen Bildgebung sowie in der minimalen Invasivität. Mögliche Nachteile

sind Komplikationen aufgrund von Blutungen sowie die oft geringe zu gewinnende Gewebemen-

ge und somit eine häufig limitierte histologische Diagnosestellung. Zu fordern ist, dass auch die ge-

schlossenen Verfahren nicht in Lokalanästhesie durchgeführt werden (mögliche Kontamination)

und dass der Eintrittspunkt der Nadel entweder mit einem Faden oder Tusche markiert wird, um ei-

ne spätere Identifikation des Biopsiekanals zwecks Resektion zu ermöglichen.

Dem die Biopsie durchführenden

Operateur müssen die Möglichkeit

und Art der definitiven Versorgung

geläufig sein

Dem die Biopsie durchführenden

Operateur müssen die Möglichkeit

und Art der definitiven Versorgung

geläufig sein

7 Biopsiezugang7 Biopsiezugang

7 Sicherheitsabstand7 Sicherheitsabstand

Eine Tumorzellverschleppung durch

ein Hämatom ist unbedingt zu ver-

meiden

Eine Tumorzellverschleppung durch

ein Hämatom ist unbedingt zu ver-

meiden

Die Operationstechnik sollte so atrau-

matisch wie möglich sein

Die Operationstechnik sollte so atrau-

matisch wie möglich sein

Die entnommene Gewebemenge

muss repräsentativ und ausreichend

sein

Die entnommene Gewebemenge

muss repräsentativ und ausreichend

sein

7 Intraoperativer Schnellschnitt7 Intraoperativer Schnellschnitt

7 Feinnadelaspirationsbiopsie7 Feinnadelaspirationsbiopsie

7 Stanzbiopsieverfahren7 Stanzbiopsieverfahren

Aufgrund einer möglichen Kontami-

nation sollten auch geschlossene

Verfahren nicht in Lokalanästhesie

erfolgen

Aufgrund einer möglichen Kontami-

nation sollten auch geschlossene

Verfahren nicht in Lokalanästhesie

erfolgen

Abb. 3 9 Sonderangefertigte modifizierte Craig-Stanze (a) mit Tumorzylinder (b)

172 | Der Orthopäde 2 · 2007

CME

Offene Verfahren. Bei der 7 Inzisionsbiopsie wird ein repräsentativer Anteil des Tumors über ei-

nen an den Extremitäten längs verlaufenden Zugangsweg entnommen. Wenn aufgrund der Bildge-

bung Gewissheit besteht, dass es sich um einen benignen Tumor handelt, kann eine primäre 7 Exzi-

sionsbiopsie durchgeführt werden, d. h. eine marginale Resektion ist möglich. Bei Knochentumo-

ren ist dies z. B. bei kartilaginären Exosten der Fall, bei Weichteiltumoren z. B. im Fall von oberfläch-

lichen Tumoren mit einer Größe unter 3 cm.

„sampling error“. Die Möglichkeit einer Fehlbiopsie wird durch Einhalten der oben beschriebenen

Richtlinien minimiert, aber nicht ausgeschlossen. Wie in . Abb. 4 dargestellt, kann es bei einem in-

homogenen Tumor (z. B. einem dedifferenzierten Tumor) passieren, dass nur der benigne Anteil bei

der Biopsie getroffen wurde. Daher sollte, wenn aufgrund der Bildgebung bekannt ist, dass es sich

um einen inhomogenen Tumor handelt, wenn möglich jedes der unterschiedlichen Areale und be-

sonders (wenn Ersteres schwer möglich ist) der aktivste Bereich biopsiert werden.

Postoperative Mobilisation. Nach einer Biopsie im Bereich der Extremitäten sollten postoperativ

eine Kompression und Immobilisation erfolgen, um die Gefahr eines Hämatom zu minimieren. Aus

demselben Grund sollte(n) nach Inzisions- oder Exzisionsbiopsien die Redon-Dränage(n) für min-

destens 2 Tage belassen werden. Nach einer Knochenbiopsie sollte die betroffene Extremität entlas-

tet/geschont werden, um die Gefahr einer 7 postoperativen Fraktur zu verringern.

Definitive Diagnose

Die Diagnose darf nicht anhand der histologischen Aufarbeitung der Biopsie allein erhoben werden.

Erst in Zusammenschau aller erhobenen Befunde wie Bildgebung, Histologie, Laborparameter und

der klinischen Anamnese ist das Stellen der definitiven Diagnose möglich. Hier ist eine enge Zusam-

menarbeit zwischen (in alphabetischer Reihenfolge) Nuklearmedizinern/innen, Orthopäden/innen,

Pathologen/innen und Radiologen/innen unbedingt erforderlich.

Korrespondierender AutorProf. Dr. Andreas LeithnerUniversitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität GrazAuenbruggerplatz 5, 8036 [email protected]

Interessenkonflikt. Es besteht kein Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor versichert, dass keine Verbindungen mit ei-

ner Firma, deren Produkt in dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Die Präsentati-

on des Themas ist unabhängig und die Darstellung der Inhalte produktneutral.

7 Inzisionsbiopsie7 Inzisionsbiopsie

7 Exzisionsbiopsie7 Exzisionsbiopsie

Bei inhomogenen Tumoren sollte auf

jeden Fall das aktivste Areal biopsiert

werden

Bei inhomogenen Tumoren sollte auf

jeden Fall das aktivste Areal biopsiert

werden

7 Postoperative Fraktur7 Postoperative Fraktur

Erst in Zusammenschau aller erho-

benen Befunde kann die definitive Di-

agnose gestellt werden

Erst in Zusammenschau aller erho-

benen Befunde kann die definitive Di-

agnose gestellt werden

Abb. 4 7 „sampling error“: Quer-schnitt eines 6×5×11 cm großen

sklerosierenden epitheloiden Fibro-sarkoms G3 bei einer 69-jährigen Pa-

tientin, trotz Tiefe von 3 cm erreicht Biopsie (rotes Areal links) nicht den

hochmalignen (violetten) zentra-len Teil, sondern lieferte nur histo-

logischen Befund eines (benignen) desmoplastisches Fibroblastoms

173Der Orthopäde 2 · 2007 |

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174 | Der Orthopäde 2 · 2007

CME

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Wann kann auf eine Biopsie

eines vermuteten Tumors ver-

zichtet werden?o Bei einem Knochentumor mit

negativem Szintigraphiebe-

fund.o Bei der eindeutigen radiolo-

gischen Identifizierung eines

malignen Tumors.o Bei der eindeutigen radiolo-

gischen Identifizierung eines

benignen Tumors.o Bei einer pathologischen Frak-

tur.o Bei Patientenwunsch auf so-

fortige Entfernung des gesam-

ten vermuteten Tumors.

Bei einem 14-jährigen Knaben

besteht der radiologische Ver-

dacht auf ein Osteosarkom des

distalen Femurs. Ihnen liegen

Röntgenbilder in 2 Ebenen und

ein MRT vor. Welche weitere

präoperative Untersuchung ist

notwendig?o Eine Computertomographie

des Femurs.o Eine Computertomographie

der Lunge.o Ein Ultraschall der Leber.o Eine Ganzkörperknochenszin-

tigraphie.o Eine Analyse der Tumormar-

ker.

Bei welchen Tumoren kann die

Ganzkörperknochenszintigra-

phie falsch-negative Befunde

liefern?o Ewing-Sarkomen.o Osteosarkomen.o Chondrosarkomen.o Aneurysmatischen Knochen-

zysten.o Osteoidosteomen.

Ein 50-jähriger Mann wird in

Ihrer Ambulanz aufgrund ei-

ner im MRT dargestellten

8×6×3 cm großen und auf T1

fettisointensen, aber inhomo-

genen Raumforderung in sei-

nem rechten Adduktorenkom-

partment vorstellig. Die Expan-

sion ist laut Patient seit 6 Mo-

naten größenstationär. Was

ist Ihre Verdachtsdiagnose

und welche Therapie empfeh-

len Sie?o Lipom, ich empfehle die Exzisi-

onsbiopsie.o Lipom, ich empfehle Obser-

vanz.o Liposarkom, ich empfehle die

Exzisionsbiopsie.o Liposarkom, ich empfehle die

Inzisionsbiopsie.o Liposarkom, ich empfehle die

weite Resektion.

Welches Kriterium ist für die

Wahl des Biopsiezugangs ent-

scheidend?o Das operative Können des

Chirurgen.o Die Planung der Definitivope-

ration.o Der einfachste Weg zum Tu-

mor.o Die Konsistenz des Tumors.o Die Größe des Tumors.

Sie müssen einen im MRT in-

homogen dargestellten

15×4×6 cm großen Weichteil-

tumor im ventralen Oberschen-

kel einer 40-jährigen Frau biop-

sieren. Wie wählen Sie das Are-

al Ihrer Biopsie?o Ich nehme den Großteil des

Tumors gleich heraus.

o Ich versuche mittels eines Zu-

gangs aus jedem der Areale ei-

nen kleinen Teil zu biopsieren.o Ich nehme den am leichtesten

zugänglichen Teil.o Ich wähle 2 getrennte Biopsie-

zugänge, um sicher genügend

Material zu erhalten.o Die Diagnose eines Weichteil-

sarkoms ist sicher, die Biopsie

erübrigt sich daher.

Wie lautet die Reihenfolge Ih-

res diagnostischen Algorith-

mus bei Verdacht auf das Vor-

liegen eines Knochentumors?o Anamnese, Inspektion, Palpa-

tion, Röntgen, Biopsie, spezi-

elle Bildgebung.o Anamnese, Inspektion, Rönt-

gen, spezielle Bildgebung, La-

boruntersuchung, Biopsie.o Anamnese, Inspektion, Palpa-

tion, Röntgen, spezielle Bild-

gebung, Laboruntersuchung,

Biopsie.o Anamnese, Inspektion, Palpa-

tion, Röntgen, spezielle Bild-

gebung, Laboruntersuchung,

Resektion.o Inspektion, Palpation, Rönt-

gen, spezielle Bildgebung, La-

boruntersuchung, Biopsie.

Ein 67-jähriger Landwirt wird

mit der histologischen Dia-

gnose eines pleomorphen Sar-

koms G3 gluteal rechts in Ih-

re Ambulanz zugewiesen. Er ist

vor 3 Wochen gestürzt, danach

sind ihm gluteal eine große

Schwellung sowie eine Häma-

tomverfärbung aufgefallen.

In einem peripheren Kranken-

haus wurde deshalb eine Hä-

matomausräumung durchge-

führt, der intraoperative Be-

fund und die Histologie erga-

ben jedoch einen malignen

Weichteiltumor. Welchen Teil

des diagnostischen Algorith-

mus bei Knochen- und Weich-

teiltumoren haben Ihre Kolle-

gen vergessen?o Anamnese.o Inspektion.o Labor.o Spezielle Bildgebung (MRT).o Palpation.

Ein maligner Knochentumor

wurde laut histologischem Be-

fund mit bis an den Präpa-

ratrand heranreichenden Tu-

morausläufern reseziert. Wie

bezeichnen Sie die Resektions-

grenzen nach der Einteilung

von Enneking?o Intraläsional.o Marginal.o Weit.o Radikal.o Im Gesunden.

Welche Art von Resektion/en

(Einteilung nach Enneking) ist/

sind bei der Resektion von ma-

lignen Knochen- und Weichteil-

tumoren gefordert?o Marginale Resektion.o Resektion im Gesunden.o Marginale oder radikale Resek-

tion.o Radikale Resektion.o Weite oder radikale Resektion.

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175Der Orthopäde 2 · 2007 |

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