Klady – Göhlitzsch. Vom Kaukasus nach Mitteldeutschland oder umgekehrt? In: H. Meller (Hrsg.),...

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3300 BC MYSTERIÖSE STEINZEITTOTE UND IHRE WELT STEINZEIT AUF DEM SEZIERTISCH Auf einem weitläufig umwehrten Höhenplateau in Mitteldeutschland geschah Rätselhaftes: Vor über 5000 Jahren wurden dort Rituale gepflegt, die uns heute seltsam und bizarr erscheinen. In den beiden kilometer- langen Umgrenzungsgräben des Erdwerkes von Salzmünde in Sachsen-Anhalt wurden Schädel von Verstorbenen niedergelegt oder die Toten in Gruben unter dicken Schichten zerschlagener Keramik im Inneren der Anlage bestattet. Mit modernsten Untersuchungsmethoden und kriminologischem Geschick ergründet ein interdisziplinäres Forscherteam seit 2007 die mysteriösen Geschehnisse in Salzmünde. In diesem Begleitband erfährt der Leser, was genau an diesem jungsteinzeitlichen Kultplatz geschah, ergreifende Einzelschicksale von gewaltsam ums Leben gekommenen Menschen geben neue Einblicke in eine längst vergangene Welt im Herzen Europas. Der Bau der Anlage von Salzmünde erfolgte in einer Epoche mit un- glaublichen Innovationen, wie beispielsweise die Erfindung des Pfluges und damit einhergehend die Nutzung der tierischen Zugkraft. Landwirtschaft und Handel erfuhren einen deutlichen Aufschwung. In monumentalen Grabanlagen, verteilt über ganz Europa, spiegeln sich zugleich neue Glaubenswelten und weitläufige Kommunikationsnetze wider. Durch den Blick auf bekannte, zeitgleiche Ritualplätze wird der Fundort Salzmünde so eingebunden in eine jungsteinzeitliche Welt der Ahnen und Rituale im 4. Jahrtausend v. Chr. ISBN 978-3-943904-33-8 www.na-verlag.de

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Auf einem weitläufig umwehrten Höhenplateau in Mitteldeutschland

geschah Rätselhaftes: Vor über 5000 Jahren wurden dort Rituale gepflegt,

die uns heute seltsam und bizarr erscheinen. In den beiden kilo meter-

langen Umgrenzungsgräben des Erdwerkes von Salzmünde in

Sachsen-Anhalt wurden Schädel von Verstorbenen niedergelegt oder

die Toten in Gruben unter dicken Schichten zerschlagener Keramik

im Inneren der Anlage bestattet. Mit modernsten Untersuchungsmethoden

und kriminologischem Geschick ergründet ein interdisziplinäres

Forscherteam seit 2007 die mysteriösen Geschehnisse in Salzmünde.

In diesem Begleitband erfährt der Leser, was genau an diesem

jungsteinzeitlichen Kultplatz geschah, ergreifende Einzelschicksale von

gewaltsam ums Leben gekommenen Menschen geben neue Einblicke

in eine längst vergangene Welt im Herzen Europas.

Der Bau der Anlage von Salzmünde erfolgte in einer Epoche mit un-

glaublichen Innovationen, wie beispielsweise die Erfindung des

Pfluges und damit einhergehend die Nutzung der tierischen Zugkraft.

Landwirtschaft und Handel erfuhren einen deutlichen Aufschwung.

In monumentalen Grabanlagen, verteilt über ganz Europa, spiegeln sich

zugleich neue Glaubenswelten und weitläufige Kommunikationsnetze

wider. Durch den Blick auf bekannte, zeitgleiche Ritualplätze wird

der Fundort Salzmünde so eingebunden in eine jungsteinzeitliche Welt

der Ahnen und Rituale im 4. Jahrtausend v. Chr.

ISBN 978-3-943904-33-8

w w w. n a - v e r l a g . d e

Gesamtleitungharald Meller

ProjektleitungAnja stadelbacher

Konzeption und AusstellungstexteAnja stadelbacher, torsten schunke, Kurt W. Alt (Mainz), susanne friederich, Arnold Muhl, nicola scheyhing, Alexandra Wessel (Basel)

Wissenschaftliche Beratungniels h. Andersen (højbjerg), Albert hafner (Bern), lutz Klassen (randers), louis d. nebelsick, ralf schwarz, thomas saile (regensburg), Christian strahm (Bollschweil), Alexandra Wessel (Basel), Bernd zich

GestaltungJuraj lipták (München), Karol schauer (salzburg)

ÖffentlichkeitsarbeitMichael schefzik, Alfred reichenberger, tomoko Emmerling, Konstanze geppert

BesucherbetreuungMonika Bode, sven Koch

Leihverkehrurte dally

Koordination Ausstellungsbausandra Müller

Technische Leitunggerhard lamm (halle [saale])

Ausstellungsvorbau und Haustechniklutz Bloy und team

Sammlung und Exponatverwaltungroman Mischker, ina Widany, Marcel Weiß

Restauratorische BetreuungKarsten Böhm, heiko Breuer, friederike hertel, reinhard Kappler (halle [saale]), hartmut von Wieckowski (nehlitz), Christian-heinrich Wunderlich, ines Brandt (Kraftsdorf), Kyril radetzky (Berlin), Bauhütte naumburg (naumburg)

Rekonstruktion „Frau“Atelier daynès (Paris)

Exponateinrichtungthomas fißler & Kollegen, Exponateinrichtung und lichtgestaltung (niederschöna)

AusstellungsgrafikKlaus Pockrandt (halle [saale])

der Ausstellungsteil zum fundort salzmünde beruht auf den Ergebnissen des Projektes„Katastrophe oder Ritual? – ein Kriminal fall aus dem 4. Jtsd. v. Chr. – Eine inter disziplinäre Studie zu einer ungewöhnlichen Mehrfachbe-stattung –“Gefördert durch die VolkswagenStiftung im Rah-men des Programms „Forschung in Museen“. Kooperationsprojekt des landesamtes für denkmalpflege und Archäologie sachsen-Anhalt – landesmuseum für Vorgeschichte halleharald Mellermit der universität Mainz, fachbereich Biologie, institut für Anthropologie Kurt W. Alt

Projektleitungsusanne friederich

Wissenschaftliche Mitarbeitsarah Karimnia (institut für Anthropologie Mainz)Björn schlenker (ldA sachsen-Anhalt)Marcus stecher (institut für Anthropologie Mainz)Jennifer ziegler (institut für Anthropologie Mainz)

Zusätzlich flossen wissenschaftliche Ergebnisse folgender Personen in den Ausstel-lungsteil zum Fundort Salzmünde ein:guido Brandt (Mainz)hans-Jürgen döhleMonika hellmundsvenja höltkemeyer (Paris)Corina Knipper (Mainz)Christian Meyer (Mainz)nicole nicklisch (Mainz)lioba renner (Mainz)frank ramsthaler (homburg/saar)torsten schunke ralf schwarz

Ebenso fanden erste Ergebnisse aus dem dfg-Pro-jekt „Kulturwandel = Bevölkerungswechsel ? Die Jungsteinzeit des Mittelelbe-Saalegebietes im Spiegel popula tionsdynamischer Prozesse“ Eingang in die Ausstellung und den Begleitband.

Wir danken dem gesamten „Grabungsteam Salzmünde“

Projektleitung: Veit dresely, susanne friederich

Weiterhin danken wir: Konstanze Eckert, Anne Kokles, Andrea Moser, stephanie Munke, Pierre Pétrequin, Michael strambowski

BEglEitBAnd

Herausgeberharald Meller

KonzeptionAnja stadelbacher

RedaktionKathrin legler, Manuela schwarz

LektoratJennifer Bröcher (halle [saale]), frauke itzerott (Mainz)

Layout, Satzscancomp gmbh, Melanie Jungels (Wiesbaden)

UmschlaggestaltungKlaus Pockrandt (halle [saale])

Bildbearbeitungnora seeländer, Brigitte Parsche (halle [saale]), scancomp gmbh, helmut ludwig (Wiesbaden)

Recherche Bildrechtestephanie Munke

Übersetzung Beitrag Melis und AndersenMarion Page (Cirencester)

Lithografiescancomp gmbh, helmut ludwig (Wiesbaden)

Druck und Bindunglösch MedienManufaktur (Waiblingen)

Werbung und Vertriebnünnerich-Asmus Verlag & Media (Mainz)

Bibliografische information der deutschen national-bibliothekdie deutsche nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen nationalbibliografie; detaillierte bibliografische daten sind im internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2013 by nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz am rhein

isBn 978-3-943904-33-8

Alle rechte, insbesondere das der übersetzung in fremde sprachen, vorbehalten. ohne ausdrückliche genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestat-tet, dieses Buch oder teile daraus auf fotomecha-nischem Wege (fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfälti-gen oder unter Verwendung elektronischer systeme zu verarbeiten und zu verbreiten.für den inhalt der Beiträge sind die Autoren verant-wortlich.

3300 BC. MystEriösE stEinzEittotE und ihrE WElt

sonderausstellung vom 14. November 2013 bis 18. Mai 2014 im landesmuseum für Vorgeschichte halle

Wir dAnKEn unsErEn lEihgEBErn

Die Ausstellung wird finanziert durch Mittel des Landes Sachsen-Anhalt

SACHSEN-ANHALTKultusministerium

gefördert durch

Deutschland

Berlin, staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und frühgeschichte

Berlin, staatliche Museen zu Berlin, Vorderasia-tisches Museum

Braunschweig, Braunschweigisches landes-museum

Bruchsal, städtisches Museum

dresden, staatliche Kunstsammlungen dresden – Museum für Völkerkunde dresden

lutherstadt Eisleben

Erfurt, Museum für thüringer Völkerkunde

Erfurt, stadtmuseum „haus zum stockfisch“

Esslingen, landesamt für denkmalpflege Baden-Württemberg

göttingen, geowissenschaftliches zentrum der universität, Museum

gotha, stiftung schloss friedenstein

halberstadt, städtisches Museum

hemmenhofen, Privatsammlung

herne, lWl-Museum für Archäologie – Westfälisches landesmuseum

Jena, friedrich-schiller-universität – ur- und frühgeschichtliche sammlung

Kassel, Museumslandschaft hessen Kassel

Köthen, Kultur- und Marketing gmbh – Prähistorische sammlung

Konstanz, Archäologisches landesmuseum Baden-Württemberg

landshut, städtische Museen

Mainz, general direktion Kulturelles Erbe rhein-land-Pfalz – landesmuseum Mainz

Mainz, römisch-germanisches zentral museum

München, Archäologische staatssammlung – Museum für Vor- und frühgeschichte

obergünzburg, heimatmuseum mit süd see-sammlung

regensburg, Bayerisches landesamt für denk-malpflege – dienststelle regensburg

speyer, generaldirektion Kulturelles Erbe rheinland-Pfalz, direktion landes archäologie – Außenstelle speyer

Wittenberg, stadt Wittenberg – Bereich städti-sche sammlungen

Dänemark

Copenhagen, national Museum of denmark

højbjerg, Moesgård Museum

Frankreich

lons-le-saunier, Musée d’archéologie du Jura

Italien

reggio Emilia, Musei Civici

Jordanien

Amman, department of Antiquities of the hashemite Kingdom of Jordan

Niederlande

leiden, rijksmuseum Volkenkunde

Österreich

Wien, naturhistorisches Museum

Wien, Weltmuseum Wien

Polen

Poznan, Muzeum Archeologiczne

Schweiz

Basel, Museum der Kulturen

frauenfeld, Amt für Archäologie des Kantons thurgau

zürich, Kantonsarchäologie

zürich, schweizerisches landesmuseum

zug, Museum für urgeschichte(n)

Slowenien

ljubljana, Mestnicity Muzej ljubljana

Slowakische Republik

Bratislava/Martin, slovenské národné múzeum-Múzeá v Martine

Tschechische Republik

Brno, Moravské zemské muzeum

Ungarn

Budapest, Magyar nemzeti Múzeum

Wir dAnKEn unsErEn fördErErn

inhalt 9 grussWort

reiner haseloff

10 grussWort

Wilhelm Krull

11 VorWort

harald Meller

12 Einführung

14 CHRoNoLoGIETABELLE ZUM NEoLITHIKUM

von ralf schwarz

18 EINLEITUNG ZUR AUSSTELLUNG

von harald Meller, Anja stadelbacher

22 DAS FoRSCHUNGSPRoJEKT DER VoLKSWAGENSTIFTUNG

von susanne friederich, harald Meller, Kurt W. Alt

24 IM SCHWEISSE SEINES ANGESICHTS MACHT ER SICH DIE ERDE UNTERTAN – NEoLITHISIERUNG UND NEo LITHIKUM IN MITTELEURoPA

von harald Meller

30 LAKToSEUNVERTRäGLICHKEIT – DIE BEDEUTUNG DER MILCH FÜR DIE ERNäHRUNG DES MENSCHEN

von Kurt W. Alt

33 VoM JäGER UND SAMMLER ZUM BäUERLICHEN DASEIN – DER URSPRUNG DER MoDERNEN INFEKTIoNSKRANKHEITEN

von nicole nicklisch, Kurt W. Alt

38 BIoARCHäoLoGIE – DIE METHoDEN

von Kurt W. Alt

42 NEoLITHIKUM – NEU ERFoRSCHT!

von susanne friederich, guido Brandt, Veit dresely, harald Meller, Kurt W. Alt

45 DAS LICHT DES NoRDENS – FoRSCHUNGS- GESCHICHTE ZUM NEoLITHIKUM IN MITTEL- DEUTSCHLAND

von Kathrin legler, louis d. nebelsick

54 KulturgEsChiChtE Vor 6000 JAhrEn

57 NEUE FoRSCHUNGEN ZU ALTEN INNoVATIoNEN

57 dAs 4. JAhrtAusEnd V. Chr. – rEforMAtionEn iM totEnrituAl

von Christian strahm

63 diE rEisE dEr grünEn BEilE

von Anja stadelbacher

71 sAlzMündE – KuPfEr: Erst PrEstigE, dAnn tEChnologiE

von Christian strahm, roland Wiermann, nils Müller-scheeßel

78 trAKtion und ihr Einfluss Auf diE EntWiCKlung Von rAd, WAgEn und Pflug

von Bernd zich

83 diE rindErBEstAttungEn Von ProfEn – Mit rAd und WAgEn

von susanne friederich, Verena hoffmann

85 diE rindEroPfEr Von niEdErWünsCh – BElEgE EinEs uMfAngrEiChEn rituAlgEsChEhEns iM sPätEn 4. JAhrtAusEnd V. Chr.

von Eric Müller, torsten schunke

93 VAtEr – MuttEr – Kind: EinE rindErfAMiliE für dAs JEnsEits

von Kathrin Balfanz

95 zu dEn AnfängEn dEr PfErdEhAltung in MittEl - dEutsChlAnd

von norbert Benecke, hans-Jürgen döhle, Arne ludwig, Monika reißmann, saskia Wutke

98 PfAhlBAutEn: nEolithisChE und BronzEzEitliChE sEEufErsiEdlungEn iM AlPEnrAuM

von Albert hafner

100 sEEufErsiEdlungEn und KliMA iM 4. JAhrtAusEnd V. Chr.

von Albert hafner

105 sEEufErsiEdlungEn dEs 4. JAhrtAusEnds V. Chr. iM AlPEnrAuM: EinzigArtigE fundE

von Albert hafner

111 ötzi – Ein zEitgEnossE dEr sAlzMündEr Kultur

von Karol schauer

117 MoNUMENTALITäT UND MEGALITHIK

117 MEgAlithiK – MonuMEntAlE zEugEn MEnsChliChEr gEsChiChtE

von Christoph steinmann

121 MEgAlithiK und MonuMEntAlität iM nordEn

von Bernd zich

126 MEnhirE – niCht EinfACh nur „lAngE stEinE“ (BrEtonisCh)

von Bernd zich

132 KonzEPtion und uMsEtzung Von MonuMEn - tAlität AM MEgAlithgrAB KüstErBErg iM hAldEnslEBEr forst

von Kay schmütz

135 MonuMEntE dEr zusAMMEnKunft: diE KrEisgrABEnAnlAgEn BEllEBEn i und ii – KultPlAtz, WEttKAMPf- und VErMittlungsstättEn

von francois Bertemes, oliver rück

139 diE BEfEstigtE siEdlung BisChofsWiEsE, hAllE-dölAuEr hEidE

von torsten schunke

143 BildErflut iM dunKEln – grABhügEl 6 in dEr dölAuEr hEidE und diE innEn VErziErtE stEinKAMMEr

von torsten schunke

151 KlAdy – göhlitzsCh. VoM KAuKAsus nACh MittEldEutsChlAnd odEr uMgEKEhrt?

von torsten schunke

156 trAPEzAnlAgEn iM EuroPäisChEn KontExt: BEstAttungsPlätzE BEsondErEr WürdEnträgEr?

von ralf schwarz

163 MoNUMENTALE ARCHITEKTUR IN EURoPA

163 diE MonuMEntAlEn nEolithisChEn und ChAlKolithisChEn siEdlungsstruKturEn dEr iBErisChEn hAlBinsEl

von roberto risch

174 Von riEsEn gEMACht – MEgAlithBAutEn Auf MAltA

von nicola scheyhing

178 dAs PrähistorisChE hEiligtuM Von MontE d´ACCoddi (itAliEn)

von Maria grazia Melis

181 MEgAlithgräBEr in irlAnd – diE nEuordnung dEr gEistigEn lAndsChAft

von Anja stadelbacher

188 dAs nEolithiKuM Auf dEn orKnEy insEln – stEinE für diE EWigKEit

von Kathrin legler

195 DAS PHäNoMEN „ERDWERKE“

195 ErdWErKE dEs 5. und 4. JAhrtAusEnds V. Chr.

von Michael geschwinde

202 tAusEnd totE, ABEr KEinE gräBEr – dEr rätsEl- hAftE rituAlort Von hErxhEiM

von Andrea zeeb-lanz

207 dAs „MiChElsBErgEr ErdWErK“ Von BruChsAl „AuE“ – Ein PlAtz ViElfältigEr AKtiVitätEn

von ute seidel

214 WEst trifft ost – KulturEllEr Einfluss iM 4. JAhrtAusEnd V. Chr.

von susanne friederich, Johannes schroeter

216 AlthEiM: Ein JungnEolithisChEs ErdWErK in niEdErBAyErn

von thomas saile

222 diE grABEnAnlAgEn Von sAruP (dänEMArK)

von niels h. Andersen

231 FoKUS MITTELDEUTSCHLAND

231 dAs MittElnEolithiKuM in sAChsEn-AnhAlt – diE KulturEn und ihrE ErdWErKE

von ralf schwarz

239 dEr AnfAng VoM EndE. üBErlEgungEn zur EntstEhung dEs KriEgEs iM nEolithiKuM

von harald Meller

246 diE sAlzMündEr Kultur – EinE AussErgEWöhn - liChE stEinzEitKultur in MittElEuroPA

von torsten schunke

257 dEr MAgisChE KlAng – diE tontroMMEln dEs 4. JAhrtAusEnds V. Chr.

von nicola scheyhing, torsten schunke

262 diE WElt dEr zEiChEn – syMBoliK in dEr sAlzMündEr Kultur

von torsten schunke

267 BEstAttungssittEn dEr sAlzMündEr Kultur

von Björn schlenker, Marcus stecher

270 sAlzMündEr BEfundE AM EPonyMEn fundort

272 DER FUNDPLATZ SALZMÜNDE – 100 JAHRE FoRSCHUNGSGESCHICHTE

von susanne friederich

276 BESIEDLUNGSGESCHICHTE DES FUNDoRTES SALZMÜNDE

von susanne friederich

282 DIE SCHERBENPACKUNGSGRäBER

von Marcus stecher, Björn schlenker, Kurt W. Alt

290 EINE KoMPLExE MEHRFACHBESTATTUNG DER SALZMÜNDER KULTUR

von Christian Meyer, sarah Karimnia, Corina Knipper, Marcus stecher, guido Brandt, Björn schlenker, frank ramsthaler, Kurt W. Alt

300 DIE LEHMENTNAHMEGRUBEN

von Björn schlenker, Marcus stecher

306 AUSGEWäHLTE BEFUNDE DES SALZ- MÜNDER PLATEAUS

von Björn schlenker, Marcus stecher

318 DER GRABEN

von Björn schlenker, Marcus stecher, Kurt W. Alt

324 BESTATTET IM GRABEN – DIE UMBETTUNG EINES KoLLEKTIVGRABES DER BERNBURGER KULTUR

von torsten schunke, Corina Knipper, lioba renner

332 SZENARIo SALZMÜNDE

von Björn schlenker, torsten schunke, harald Meller

336 AhnEnKult und totEnrituAl: diE WElt hintEr dEn BEfundEn

338 MEHRSTUFIGE BESTATTUNGSSITTEN

von ralf schwarz

342 AHNENKULT

von louis d. nebelsick

349 DIE AHNEN SCHÜTZEN DEN HEILIGEN oRT – BELEGE FÜR KoPF- UND SCHäDEL- KULT IN SALZMÜNDE

von harald Meller, torsten schunke

362 MENSCHENoPFER

von Alfred reichenberger

368 LEBEN MIT DEN AHNEN IN MELANESIEN (oZEANIEN)

von Alexandra Wessel

372 WIE MENSCHEN ZU AHNEN WERDEN

von Alexandra Wessel

376 VoN DER ALLTäGLICHKEIT KRIEGERISCHER AUSEINANDERSETZUNGEN

von Alexandra Wessel

379 ANHANG

380 impressionen zum Aufbau der Ausstellung

383 Autorenverzeichnis

150 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren

klady – Göhlitzsch. vom kaukasus nach Mitteldeutschland oder umgekehrt?

von torsten Schunke

Als im Jahr 1750 bei der Kaninchenjagd ein Hügel bei Göhlitzsch, einem Orts­

teil von Leuna im Saalekreis, angegraben wurde, stieß man auf eine innen verzierte Steinkammer. Sie erregte Aufsehen und die sogleich erfolgte Zuordnung des Begräbnis­ses zu einem heidnischen Herrscher oder Heerführer bewog den regierenden Fürsten, durch den Merseburger Stiftsbaumeister Moritz Ehrenreich Hoppenhaupt den Jünge­ren eine der ältesten archäologischen Doku­

mentationen auf deutschem Boden über­haupt anfertigen zu lassen (Hoppenhaupt 1750; Kaufmann/Matthias 1984). Diese beein­druckende kolorierte Handschrift ist einer der Schätze der Sammlungen des Landes­museums für Vorgeschichte in Halle und auch heute noch von unschätzbarem wis­senschaftlichem Wert. Sie zeigt die auf die Steinplatten aufgemalten Verzierungen in einem Zustand, der aufgrund der später er­folgten 160­jährigen Aufstellung der Kam­

abb. 1Göhlitzsch, Saalekreis. Die große nordwand-platte mit der Darstellung von reflexbogen und köcher mit sechs Pfeilen.

abb. 1

klaDY – GöhlitZSCh. voM kaukaSuS naCh MittelDeutSChlanD oDer uMGekehrt? 151

152 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren

mer im Merseburger Schlosspark so nicht mehr erhalten ist.

Die Göhlitzscher Steinkammer besaß eine Größe von 2,40 m x 1,55 m und lag ver­mutlich als Nachbestattung asymmetrisch in einem ovalen Grabhügel. Sie war aus sechs Wandsteinen aufgebaut. Auffällig sind die eingravierten und mit roter und schwarzer Farbe nachgezogenen Verzie­rungen (Abb. 1), die weitgehend einem ein­heitlichen Verzierungssystem folgen. Am oberen Abschluss läuft rundum ein Mus­ter aus hängenden geschachtelten Winkeln (Abb. 2). Die ornamentalen Ausschmückun­gen der Platten bestehen aus horizontalen und vertikalen Linien mit darauf stehen­den Strichelchen und Dreiecken sowie in­einander geschachtelten Zickzacklinien. Von außer ordentlicher Bedeutung sind je­doch die gegenständlichen Darstellungen, insbesondere auf den beiden breiten Plat­ten: Auf einer Platte ist eine geschäftete Axt dargestellt. Auf der anderen ist oben fast über die gesamte Breite in Rot und Schwarz ein großer Bogen liegend abgebil­det. Seine Sehne verläuft gerade, doch der Bogenkörper ist wellenartig geschwungen und läuft an den Enden jeweils über die Bo­gensehne hinaus – offensichtlich die Dar­stellung eines Recurve­Bogens, also eines Reflexbogens. Links daneben ist ein Köcher in Schwarz zu erkennen, in dem sechs be­fiederte Pfeile stecken. Die Art der Darstel­lung des Köchers mit einer Verbreiterung am oberen Ende und einer Art „Henkel“ ist bemerkenswert und schwer zu erklären. Neben dem Köcher findet sich ein kleines krummstabförmiges Zeichen. Eine weitere, nicht rein ornamental zu interpretierende Ritzung ist auf dem Westgiebel zu sehen: Es ist ein eckig ovales Gebilde, dem drei sanduhrförmige Leiterbänder eingeschrie­ben sind, sodass vier ungefüllte Spitzovale ausgespart bleiben. Es entzieht sich zu­nächst einer Deutung.

Seit Langem werden sowohl die Datie­rung des Grabes als auch die Deutung der Darstellungen kontrovers diskutiert. Die Funde aus der Kammer – eine Amphore und eine facettierte Streitaxt, außerdem wohl noch ein Kupferring und eine Feuer­steinklinge (Matthias 1982, 45; Kaufmann/Matthias 1984, 38) – sind der Schnurkera­mikkultur zugehörig. Die Abbildung der Axt auf der Platte schien eine Zusammen­

gehörigkeit zu unterstreichen, wie auch ei­nige der Muster der Schnurkeramikkul­tur angehören könnten (Fischer 1956, 119; Behrens u. a. 1956, 44; Schwarz in Vorb.). Andere Analysen der Ziermuster, die Exis­tenz von drei weiteren innen verzierten mitteldeutschen Steinkammern sowie das Vorkommen des Krummstabmotives und der Fiederung in der Steinkammer aus der Dölauer Heide (siehe Beitrag „Bilderflut im Dunkeln“, S. 143) weisen jedoch darauf hin, dass die Kammer von Göhlitzsch bereits in der Zeit der Bernburger Kultur gebaut worden sein dürfte (Müller 1994, 178). Die Ausgrabungen in Salzmünde haben darü­ber hinaus einen Beleg für das Ziermotiv des Frieses aus geschachtelten Dreiecken an einem Gefäß erbracht (siehe Beitrag „Die Welt der Zeichen“; Abb. 6, S. 262), das dem 32./31. Jahrhundert v. Chr. angehören dürfte, also zeitgleich mit der frühen Bern­burger Kultur datiert.

Neue Argumente zur Datierung und In­terpretation der Göhlitzscher Steinkammer ergeben sich nun auch von ganz unerwar­teter Seite. Eine Nachbestattung im Grab­hügel 28 des sehr reich ausgestatteten Grä­berfeldes der Novosvobodnaja­Gruppe der Maikop­Kultur, gelegen bei Klady im nörd­lichen Kaukasus, ist eine Steinkammer mit Türlochstein (Rezepkin 2000, Taf. 38–41). Solche Türkonstruktionen kennen wir z. B. aus kaukasischen Dolmen und auch aus den viel größeren hessischen Galeriegräbern wie aus Züschen. Besonders hervorstechend sind die Ausmalungen in Rotocker und Schwarz auf weißem Grund, die drei Wände der Kammer bedeckten (Abb. 3). Bereits die Tatsache, dass dort zwei Menschenfiguren auftreten, ist absolut außergewöhnlich. Für unsere Betrachtung sind jedoch die zugehö­rigen Waffen und die Art ihrer Darstellung von besonderem Interesse: Auf zwei Plat­ten ist an vergleichbarer Stelle wie auf der Göhlitzscher Platte liegend und nach oben weisend ein Recurve­Bogen zu sehen, außer­dem links davon jeweils ein Köcher, der eine identische, oben verbreiterte Grund­form besitzt, einschließlich des merkwür­digen „Henkels“. Daneben liegen in beiden Fällen ovale Gebilde mit seitlichen Armen, die Schilde oder Schamanentrommeln sein könnten. Möglicherweise ist das Motiv an der kleinen Giebelplatte von Göhlitzsch (Abb. 2) ähnlich zu interpretieren.

152 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren

abb. 2Göhlitzsch, Saalekreis. umzeichnungen der drei Platten mit bildlichen Darstellungen. Bogen und köcher sind hervorgehoben.

abb. 3klady, nordkaukasus. umzeichnungen der drei Platten mit bildlichen Darstellungen, Bogen und köcher sind hervorgehoben. Der kreis in der unteren Platte ist das türloch.

abb. 2

abb. 3

klaDY – GöhlitZSCh. voM kaukaSuS naCh MittelDeutSChlanD oDer uMGekehrt? 153

0 100 cm

0 100 cm

Trotz unterschiedlicher „Handschriften“ sind die Übereinstimmungen in den Dar­stellungen bis hin zu sehr spezifischen De­tails über eine Distanz von fast 2300 km hinweg bemerkenswert (Abb. 4) und kön­nen keinem Zufall entspringen. In den da­zwischen liegenden Gebieten und auch an­dernorts ist nichts auch nur ansatzweise Vergleichbares bekannt. Annahmen, dass ein solches Bildprogramm über diese Ent­fernung als pure Idee übermittelt oder über

Jahrhunderte hinweg tradiert worden sein könnte, sind eher unwahrscheinlich. Viel­mehr ist davon auszugehen, dass konkrete Personen sich mit dieser Idee über diese Strecken fortbewegt haben und auch eine ähnliche Zeitstellung für beide Gräber an­zunehmen ist. Das hilft, die Göhlitzscher Steinkammer um 3000 v. Chr. entsprechend der Kammer aus Klady (Rezepkin 2000, 17–22; Hansen 2010, 303; Rahmstorf 2010, 263–265) zu verankern. Damit bestätigt sich

Göhlitzsch

Klady

abb. 4

abb. 4Die Steinkammern von Göhlitzsch und klady liegen knapp 2300 km voneinander entfernt. Solche Strecken waren schon vor 5000 Jah-ren nicht unüberwindbar.

154 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren

die Einordnung in die Zeit der Bernburger Kultur und die schnurkeramischen Funde stellen sich als Teile einer Nachbestattung he­raus (Müller 1994, 178). Die Ornamentik in Göhlitzsch und die höhere Abstraktion wei­sen das Grab als im heimischen Milieu ver­ankert aus, so wie die Beigaben im Grab aus Klady zwar außergewöhnlich, jedoch nur im kaukasischen Bereich denkbar sind (Abb. 5).

Wie ist dieser Transfer also vorstellbar und v. a. von wo nahm er seinen Ausgang? Welche war die gebende und welche die

nehmende Seite? Diese Fragen lassen sich noch nicht schlüssig beantworten, sollte es überhaupt ein Ausgangsgebiet an den „Polen“ im Nordkaukasus oder in Mittel­deutschland gegeben haben. Während vom Ausgräber in Klady Einwanderer aus Mit­teleuropa angenommen werden (Rezepkin 2000, 31; vgl. Häusler 1994), sehen mittel­europäische Autoren eher die Gegenrich­tung als wahrscheinlicher an oder vertreten eine Entstehung unabhängig voneinander (Häusler 1994).

literaturverZeiChniS

Behrens u. a. 1956 h. Behrens/P. Fasshauer/h. kirchner, ein neues innen verziertes Steinkammergrab der Schnurkeramik aus der Dölauer heide bei halle (Saale). Jahresschr. Mitteldt. vorgesch. 40, 1956, 13–50.

Fischer 1956 u. Fischer, Gräber der Steinzeit im Saalegebiet. vor-gesch. Forsch. 15 (Berlin 1956).

hansen 2010 S. hansen, Communication and exchange between the northern Caucasus and central europe in the fourth millennium BC. in: S. hansen/a. hauptmann/i. Motzen-bäcker/e. Pernicka (hrsg.), von Majkop bis trialeti. Gewinnung und verbreitung von Metallen und obsidian in kaukasien im 4.–2. Jahrtausend v. Chr. koll. vor- u. Frühgesch. 13 (Bonn 2010) 297–316.

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aBBilDunGSnaChWeiSabb. 1, 5 J. lipták

abb. 2 Müller 1994, 160–164 abb. 65; 66; 69

abb. 3 l. kaudelka nach häußler 1994, 198 abb. 8; rezepkin 2000, taf. 40

abb. 4 k. Pockrandt, kartengrundlage © klett- Perthes verlag Gmbh, Gotha 2008; modifi-ziert durch t. Schunke

154 kulturGeSChiChte vor 6000 Jahren klaDY – GöhlitZSCh. voM kaukaSuS naCh MittelDeutSChlanD oDer uMGekehrt? 155

abb. 5Göhlitzsch, Saalekreis. auf der großen Süd-wandplatte ist in der unteren hälfte ein ge-schäftetes Beil zu erkennen (siehe auch um-zeichnung S. 153).

Rätselhaftes ging vor in Mitteldeutschland

Harald Meller (Hrsg.) 3300 BC Mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt 384 Seiten, 376 Abbildungen geb. 24,5 x 30 cm € 29,90 (D) / sFr 40,90 / € 30,80 (A) ISBN 978-3-943904-33-8

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