Skript - Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

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Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Philosophisch-Pädagogische Fakultät Bachelorstudiengang Pädagogik S Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten Christoph Ried Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten Skript WS 2016/2017

Transcript of Skript - Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Philosophisch-Pädagogische Fakultät

Bachelorstudiengang Pädagogik

S Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Christoph Ried

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Skript WS 2016/2017

Vorwort

Dieses Skript behandelt die für das Bachelorstudium wesentlichen Themen wissenschaftli-chen Arbeitens. Sein Aufbau orientiert sich an den Arbeitsschritten bei der Abfassung einerHaus- oder Abschlussarbeit. Hausarbeiten sind im Studium nicht nur Pflichtübungen, sondernauch eine Gelegenheit, sich auf die Bachelorarbeit vorzubereiten. Der methodische und inhalt-liche Lerneffekt ist bei schriftlichen Hausarbeiten deutlich höher als bei Referaten oder Prü-fungen.

Allerdings fehlen auch in der Wissenschaft, wo es sonst überall um Genauigkeit geht, groß-teils verbindliche Standards zu den Formalitäten. Die folgenden Vorschläge zu Aufbau, Ge-staltung, Sprache und Zitiertechnik sind zwar allgemein anerkannt. Betrachten Sie diese abernicht als Anordnungen, die Ihnen seitens der Universität (oder ‚der Wissenschaft‛) auferlegtwerden, sondern als Orientierungshilfen, die Sie bei Bedarf unterstützen. Zur angemessenenEinordnung des Folgenden eine längere Passage, die Umberto Eco an den Schluss seines Rat-gebers zum wissenschaftlichen Arbeiten stellt:

Wer dieses Buch gelesen hat, ohne von Forschung eine Ahnung zu haben, wer Angst vor einersolchen Arbeit hatte, weil er nicht wußte, wie er mit ihr fertig werden soll, der kann einenSchreck bekommen haben. So viele Regeln, so viele Anweisungen, da komme ich im Lebennicht damit zurecht...

Das ist aber nicht wahr. Der Vollständigkeit wegen muß ich von einem Leser ausgehen, der vonnichts eine Ahnung hat, aber jeder von euch hatte sich beim Lesen dieses oder jenes Buchesschon viele der Vorgehensweisen angeeignet, von denen die Rede war. Mein Buch diente höchs-tens dazu, sie alle in Erinnerung zu rufen, ans Licht des Bewußtseins zu heben, was viele voneuch schon in sich aufgenommen hatten ohne sich darüber klar zu sein. Auch ein Autofahrer be-merkt, wenn man ihn dazu bringt, über seine eigenen Handgriffe nachzudenken, daß er einephantastische Maschine ist, die in Bruchteilen von Sekunden lebenswichtige Entscheidungentrifft und die sich fast keinen Irrtum leisten darf. Und doch fahren alle Auto, und die Tatsache,daß verhältnismäßig wenige bei Verkehrsunfällen sterben, zeigt, daß die meisten so schlechtnicht fahren – und mit dem Leben davonkommen (Eco 2007, 265).

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Inhalt

1 Allgemeines zu wissenschaftlichen Texten / Wissenschaftlichkeit....................................4 1.1 Drei Arten der Problembehandlung.................................................................................4 1.2 Kriterien von Wissenschaftlichkeit.................................................................................4

2 Konzeption der Arbeit..........................................................................................................5 2.1 Themenwahl....................................................................................................................5 2.2 (Vorläufige) Gliederung erstellen....................................................................................7 2.3 Zeitmanagement..............................................................................................................8

3 Literaturrecherche................................................................................................................8

4 Lesen und Exzerpieren.......................................................................................................10

5 Schreiben..............................................................................................................................12

6 Form und Aufbau von Hausarbeiten................................................................................14 6.1 Prinzipielles Format von Hausarbeiten, Darstellung und Sprache................................14 6.2 Deckblatt.......................................................................................................................16 6.3 Inhaltsverzeichnis..........................................................................................................17 6.4 Text................................................................................................................................17 6.5 Literaturverzeichnis.......................................................................................................18

6.5.1 Notwendige Bestandteile bibliografischer Nachweise..........................................19 6.5.2 Anordnung bei unterschiedlichen Publikationsarten.............................................20

6.6 Anhänge.........................................................................................................................22 6.7 Erklärung des Verfassers...............................................................................................22

7 Regeln und Form der Zitation...........................................................................................23 7.1 Allgemeines...................................................................................................................23 7.2 Direktes Zitat.................................................................................................................24 7.3 Wie integriere ich direkte Zitate in die eigenen Ausführungen?...................................26 7.4 Indirektes Zitat..............................................................................................................27 7.5 Wie integriere ich indirekte Zitate in die eigenen Ausführungen?................................28 7.6 Abbildungen (Übersichten, Tabellen etc.).....................................................................30

8 Kurze Hinweise für Referate..............................................................................................33

9 Literaturtipps zum wissenschaftlichen Arbeiten.............................................................34

Anhang: Muster (Deckblatt, Schema zur Begriffsanalyse, Literaturverzeichnis)............36

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1 Allgemeines zu wissenschaftlichen Texten / Wissenschaftlichkeit

1.1 Drei Arten der Problembehandlung

– historisch (Fokus: Darstellung früherer Positionen oder Untersuchungen, Nachzeichnungder Argumentation; Aufdecken historisch-sozialer Entstehungsbedingungen, Zusammen-hänge zwischen Werken; auch: Geschichte des Gegenstands)

Bsp.: Was wurde früher/von anderen Autoren unter ‚Erziehung‛ verstanden? Was wurdefrüher/von anderen Autoren für gute Erziehung gehalten? Wie wurden Erzieher früher ausge-bildet?

– systematisch, theoretisch (Fokus: rationale Begründung von Positionen, Konstruktion undReflexion von Aussagensystemen; Begriffsbestimmungen, Konzeptentwürfe, Weiterfüh-rungen)

Bsp.: Was bedeutet ‚Erziehung‛? Was ist gute Erziehung? Lässt sich das Erziehen lernen?

– empirisch (Beobachtung, Prüfung von Hypothesen anhand beobachtbarer Daten)

Bsp.: Wie erziehen die Menschen heute? Gibt es dabei Unterschiede bzgl. des sozialen Statusdes Erziehers? Lässt sich die Wirksamkeit von Erziehungsstrategien messen?

Die Gewichtung der drei Aspekte unterscheidet sich von Disziplin zu Disziplin, von Frage-stellung zu Fragestellung. Die Herangehensweisen schließen sich aber nicht kategorisch aus,sondern lassen sich oft sinnvoll ergänzen. Auch in wissenschaftlichen Hausarbeiten findensich meist mehrere Dimensionen: Darstellung fremder Inhalte und systematische Problemati-sierung oder Weiterführung, ggf. auch mit empirischem Teil.

1.2 Kriterien von Wissenschaftlichkeit

Zentrale Gütekriterien wissenschaftlicher Arbeiten sind:

– Neuheit des Themas oder der Herangehensweise

– Nachprüfbarkeit (Intersubjektivität), Evidenz

– nachvollziehbare Darstellung (schlüssiger Aufbau, klare Sprache)

Ziel der Wissenschaft ist es, gültige Aussagen zu produzieren. Entweder werden neue gültigeAussagen formuliert oder schon bestehende Annahmen auf ihre Gültigkeit hin geprüft. EineAussage ist dann gültig, wenn sie hinlänglich begründet ist und ihr keine Fakten widerspre-chen. Das grundlegende Vorgehen in der Wissenschaft ist darum die Begründung von Hypo-thesen und deren Prüfung anhand von Daten.

Es gibt, gerade in den nicht-empirischen Wissenschaften, meist nicht die richtige Theorie,sondern verschiedene Perspektiven auf ein Thema, welche jeweils spezifische Vor- und Nach-teile aufweisen sowie insgesamt besser oder schlechter begründet sein können.

Wenn Sie eine wissenschaftliche Arbeit verfassen, müssen Sie den Leser also „an die Hand“nehmen, damit dieser einer begründeten Argumentation folgen kann. Wichtige Elemente hier-für sind:

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– linearer und schlüssiger Aufbau. Sätze schließen an den vorherigen Satz an, Textabschnit-te nehmen auf den vorherigen Textabschnitt Bezug. Neues wird in den Kontext von be-kannten Aspekten gesetzt und erfüllt so einen Sinn im Gesamtkonzept der Arbeit. SagenSie am Anfang eines Kapitels, was sie vorhaben und warum.

– Logik (Widerspruchsfreiheit)

– Probleme (in besprochenen Positionen oder auch problematische Aspekte der eigenenDarstellung) klar benennen. Alternative Interpretationen nicht „totschweigen“, sondernsich (wenn, dann) begründet für einen Standpunkt entscheiden. Oft ist es sinnvoll, sich garnicht zu entscheiden, sondern gegensätzliche Standpunkte einfach darzustellen.

– Voraussetzungen der Argumentation offenlegen

– Konsequenzen der Argumentation offenlegen

– Verwendung zentraler Begriffe Ihrer Arbeit erklären und durchhalten (eine klare Arbeits-definition hilft dem Leser und Ihnen selbst). Fachbegriffe nur verwenden, wenn man sieauch verstanden hat.

– eindeutige Trennung von Referat und Stellungnahme

2 Konzeption der Arbeit

2.1 Themenwahl

Es gibt drei grundlegende Arten von Hausarbeiten:

– Literaturarbeit (Darstellung und Reflexion von Literatur, historisch und/oder systema-tisch )

– empirische Arbeit (Beobachtung, Interview, Experiment)

– Praxisbericht (Darstellung und Reflexion von praktischen Projekten)

Eine inhaltliche Einschränkung erleichtert die Gliederung und spart unnötige Arbeit. Außer-dem wird Ihre Arbeit letztlich an der Themenstellung gemessen. Die Fragestellung sollte alsomöglichst spezifisch sein.

D.h. für die Literaturarbeit z.B.: Ein Einzelaspekt einer Schrift eines Autors, der herausgear-beitet wird. Oder: Vergleich zweier Schriften im Hinblick auf einen Einzelaspekt. Beschrän-ken Sie sich auf ein Konzept und untersuchen Sie, wie es in diesem speziellen Fall verstandenwird oder welche Bedeutung es in diesem speziellen Kontext hat. Sie können ja zu Beginn Ih-rer Arbeit trotzdem weiter ausholen, um den größeren Kontext zu erläutern.

Weitere Möglichkeiten: Fokus auf einen Teilaspekt einer speziellen Theorie oder Methode derErziehungswissenschaft oder Sozialpädagogik. Oder: Beschränkung auf eine spezifische Insti-tution, einen Arbeitsbereich, ein Ereignis bzw. Problem, eine Zeitspanne oder einen Ort, ...

Bsp. 1:Nicht: „Der Unterschied zwischen Erziehung und Bildung“.Sondern: „Das Verhältnis von Erziehung und Bildung in Theodor Litts ‚Führen oder Wachsenlassen‛“.

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Bsp. 2:Nicht: „Politik und Sozialpädagogik – ein wichtiges Verhältnis“.Sondern: „Politische Motive im bewältigungsorientierten Ansatz von Lothar Böhnisch“.

Bsp. 3:Nicht: „Therapeutisches Reiten“.Sondern: „Therapeutisches Reiten bei Kindern mit ADHS – Unterstützung oder Ersatz der sozialpäd-agogischen Erziehungsbeistandschaft?“

Das Thema kann evtl. erst nach einer ersten Sichtung der Literatur weiter eingegrenzt undspezifiziert werden. Eine Rücksprache mit dem Seminarleiter hilft hier immer weiter.

Empirische Arbeiten sind meist aufwändiger, dafür besteht die Gefahr bloßer Reproduktionnicht. Arbeitsschritte sind im Regelfall:

1. theoretische Vorarbeit (Lektüre, Hypothesenbildung)

2. Entwicklung eines Erhebungsinstruments (Frage-/Beobachtungsbogen, Gesprächsleit-faden)

3. Durchführung der Erhebung

4. Auswertung und Darstellung

Beispiel zur Eingrenzung empirischer Themen:Nicht: „Sozialpädagogische Hilfe bei Alkoholismus“.Sondern: „Soziale Diagnose für die sozialpädagogische Betreuung alkoholkranker Senioren. Drei Ex-perteninterviews zum Vorgehen bei der Feststellung von Hilfsbedarf“.

Praktikums-/Projektbericht: Spezielle Infos zum Praktikumsbericht erhalten Sie vom Lehr-stuhl (siehe auch Download auf der Homepage). Ihr Bericht sollte sich aber ebenso an wissen-schaftlichen Kriterien orientieren wie die anderen Formen wissenschaftlicher Arbeiten.

Berücksichtigen Sie weiterhin:

Wählen Sie Themen, die noch nicht restlos von der Literatur/Sekundärliteratur abgedecktsind. Eine gewisse Neuartigkeit (der Themen oder zumindest der Aufbereitung/Betrachtungvon Inhalten) ist Bedingung wissenschaftlicher Texte. Durch einen neuen Blickwinkel odereine neue, möglichst spezifische Fragestellung wird ein bloßes Umformulieren und Zusam-menfassen bestehender Literatur von Beginn an unterbunden.

Aber: Erfinden Sie das Rad nicht um jeden Preis neu. Wissenschaft lebt davon, dass bestehen-de Erkenntnisse aufgegriffen und in kleinen Schritten weiterentwickelt werden.

Konzentrieren Sie sich auf einen Aspekt, in dem Sie eigene Ideen einbringen oder Ihre Fähig-keit zur eigenständigen Analyse und Kritik beweisen können.

Last, but not least: Das Thema sollte Sie persönlich interessieren!

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2.2 (Vorläufige) Gliederung erstellen

Der erste Arbeitsschritt ist die Ordnung der Teilbereiche zu einer vorläufigen Gliederung derArbeit. Die Gliederung stellt die Grundzüge der geplanten Argumentation dar und entwirftden Gang Ihrer Untersuchung. Mögliche Gliederungsschemata sind:

– Allgemeines – Spezielles / Ganzes – Teile

– Anordnung von Teilaspekten: Nebeneinander – Hierarchie – Zusammenhang/Aufbau

– Ursache – Wirkung / Grund – Phänomen

– Alte Position – Neue Position (Historische Entwicklung)

– Theorie – Praxis / Grundlage – Anwendung

– Konzept A – Handlungsfeld B – Bedeutung von Konzept A in Handlungsfeld B

– Verschiedene Perspektiven (Multidisziplinarität, verschiedene Theorien)

– These – Antithese (Gegensätze)

– Vergleich: Identisches – Unterschiede

– Primärtext – Diskussion

– Darstellung – Interpretation – Kritik

– Relevanz des Themas in verschiedenen Lebensaltern, Einrichtungen, Ländern...

Für Literaturrecherche, Lesen wie Schreiben ist es gleichermaßen wichtig, dass die einzelnenKapitel Ihrer Arbeit als Fragen reformulierbar sind. Jedes Kapitel behandelt eine Teilfrage dergesamten Fragestellung. Solche Teilfragen können z.B. wie folgt lauten:

Was bedeutet der Begriff ‚A‘ (allgemein oder bei Autor X)?

Wie ist der Zusammenhang der Begriffe ‚A‛ und ‚B‛?

Welchen grundlegenden Ansatz verfolgt Autor X? Was ist ihm wichtig?

Was ist die Aufgabenstellung seines Buches Y?

Welche Rolle spielt das Konzept ABC in seiner Theorie?

Welche Rolle spielt XYZ in der Praxis?

Wie unterscheidet sich dieser (theoretische oder praktische) Ansatz von anderen Ansätzen?

Welche Einwände können formuliert werden/werden von anderen Autoren formuliert?

Welche Konsequenzen ergeben sich (für Theorie oder Praxis)?

Wo liegt das Problem? Was ist die Lösung?

Es kann nicht schaden, Ihrem Seminarleiter Ihre vorläufige Gliederung vorzulegen, bevor Siemit der Arbeit beginnen.

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2.3 Zeitmanagement

Machen Sie sich einen ungefähren Zeitplan, an den Sie sich halten wollen. Auch für kleinereHausarbeiten (10 Seiten) sollte mindestens ein Monat Arbeitszeit kalkuliert werden. Themen-findung, Grobgliederung sowie eine grundlegende Literaturrecherche und -beschaffung benö-tigen auch bei kleineren Arbeiten bis zu einer Woche und sollten vor Beginn dieses Zeitrah-mens abgeschlossen sein. Dann empfiehlt sich in etwa folgende Aufteilung:

– ca. 50% Lesezeit (in vorlesungsfreier Zeit z.B.: 2 Wochen)

– ca. 50% Schreibzeit (in vorlesungsfreier Zeit z.B.: 2 Wochen)

– ausreichend Zeit für Abschlusskorrektur (inkl. Korrekturlesen durch Drittpersonen),Formatierung sowie unvorhergesehene Verzögerungen einplanen (mindestens 3 Tage)

→ Beginnen Sie die Lektüre bei den wichtigsten Texten. Verzichten Sie (zunächst) auf weite-re Literatur, wenn ihr geplanter „Lesezeitraum“ erschöpft ist, und beginnen Sie damit, etwaszu Papier zu bringen.

Bei Arbeiten mit einem empirischen Teil ist eine detaillierte und großzügige Zeitplanung un-verzichtbar. Auch die Bachelorarbeit erfordert einen differenzierteren Zeitplan (zumindest aufeinzelne Wochen genau).

3 LiteraturrechercheEine Beurteilung der tatsächlichen Relevanz von Texten für Ihre spezielle Arbeit ist auch mitden besten Rechercheinstrumenten nicht möglich. Das Aussortieren von Literatur ist der ersteTeil des Leseprozesses.

Wo finde ich passende Literatur?

kurze Überblickstexte (Lexika, Handbücher, passende Aufsätze)

Bibliographien (Literaturverzeichnisse von thematisch zentralen Monographien oder Aufsät-zen, gelegentlich für bestimmte Themen oder Autoren auch online) → „Schneeballsystem“

Bibliothek: OPAC, Regale durchstöbern

Literaturdatenbanken wie Verbundkataloge (BVB – Bibliotheksverbund Bayern; KVK –Karlsruher virtueller Katalog), Katalog der DNB, fachspezifische Datenbanken wie sowiport(Sozialwissenschaftliches Fachportal) oder FIS Bildung/pedocs vom Fachportal Pädagogik(viele Volltexte), Socialnet (Rezensionen)

Suchmaschinen für wissenschaftliche Literatur wie Google Scholar, Base Search

Statistiken: destatis (Statistisches Bundesamt – zahlreiche Daten zu Bildung, Arbeit, Gesund-heit und Wirtschaft, kostenlose Downloads); statistische Landesämter

Recherchedienst vom DZI (Deutsches Zentralinstitut für Soziale Fragen)

Die Information über allgemeine Suchmaschinen (Google etc.) oder Online-Enzyklopädien(Wikipedia) eignet sich nur, um sich einen allerersten Überblick über das Thema zu verschaf-fen. Sie ersetzt keine genaue Recherche, geschweige denn eine Lektüre der Fachliteratur.

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Welche Literatur wähle ich aus, um einen inhaltlichen Überblick zu gewinnen?

→ (von Seminarleiter) empfohlene und bekanntermaßen wichtige Literatur

→ passende Lexikon-/Handbuchartikel und kurze Überblickstexte

→ im Zweifelsfall neueste Literatur zuerst (Aktualität der Inhalte und der Bibliographie)

Prominente Lexika und Handbücher der Sozialen Arbeit

– Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans (Hrsg., 52015): Handbuch Soziale Arbeit. Grundlagender Sozialarbeit und Sozialpädagogik. München: Reinhardt.

– Thole, Werner (Hrsg., 42012): Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch.Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

– Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hrsg., 82016): Fachlexikon dersozialen Arbeit. Baden-Baden: Nomos.

– Kreft, Dieter/Mielenz, Ingrid (Hrsg., 72012): Wörterbuch Soziale Arbeit. Aufgaben,Praxisfelder, Begriffe und Methoden der Sozialarbeit und Sozialpädagogik.Weinheim/München: Juventa.

– Stimmer, Franz (Hrsg., 42000): Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit.München/Wien: Oldenbourg.

– Buchkremer, Hansjosef (Hrsg., ³2009): Handbuch Sozialpädagogik. Ein Leitfaden inder sozialen Arbeit. Darmstadt: WBG.

Lexika und Handbücher der Erziehungswissensc haft

– Lenzen, Dieter (Hrsg., 72004): Pädagogische Grundbegriffe. 2 Bde. Reinbek: Rowohlt.

– Sandfuchs, Uwe/Melzer, Wolfgang/Dühlmeier, Bernd/Rausch, Adly (Hrsg., 2012):Handbuch Erziehung. Bad Heilbrunn: Klinkhard.

– Mertens, Gerhard/Frost, Ursula/Böhm, Winfried/Ladenthin, Volker (Hrsg., 2007):Handbuch der Erziehungswissenschaft. 3 Bde. Paderborn u.a.: Schöningh.

– Jordan, Stefan/Schlüter, Marnie (Hrsg., 2010): Lexikon Pädagogik. Hundert Grundbe-griffe. Stuttgart: Reclam.

– Benner, Dietrich/Oelkers, Jürgen (Hrsg., 2004): Historisches Wörterbuch der Pädago-gik. Weinheim/Basel: Beltz.

– Roth, Leo (Hrsg., ²2001): Pädagogik. Handbuch für Studium und Praxis. München:Oldenbourg.

– Böhm, Winfried (162005): Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Kröner.

– Schaub, Horst/Zenke, Karl (Hrsg., 2006): Wörterbuch Pädagogik. München: dtv.

– Krüger, Heinz-Herrmann/Grunert, Cathleen (Hrsg., ²2004): Wörterbuch Erziehungs-wissenschaft. Opladen/Farmington Hills: Budrich.

– Krüger, Heinz-Herrmann/Helsper, Werner (Hrsg., 92012): Einführung in Grundbegriffeund Grundfragen der Erziehungswissenschaft. Opladen: Budrich.

– Raithel, Jürgen/Dollinger, Bernd/Hörmann, Georg (Hrsg., ³2012): Einführung Pädago-gik. Begriffe – Strömungen – Klassiker – Fachrichtungen. Wiesbaden: VS.

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Allgemeines zur wissenschaftlichen Begriffsbildung, Funktion von Begriffen:

– Brezinka, Wolfgang (1974): Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft. Analyse,Kritik, Vorschläge. München/Basel: Reinhardt, 23-33.

Allgemein bedeutendes Nachschlagewerk:

– Ritter, Joachim/Gründer, Karlfried/Gabriel, Gottfried (Hrsg., 1971-2007): HistorischesWörterbuch der Philosophie. 13 Bde. Basel: Schwabe & Co.

Wichtige wissenschaftliche Zeitschriften für die Sozialpädagogik sind etwa:

Zeitschrift für Sozialpädagogik, neue praxis, Sozialmagazin, Theorie und Praxis der SozialenArbeit, Blätter der Wohlfahrtspflege, Sozial extra, Soziale Arbeit, Soziale Probleme

Das Ziel der Recherche: die Arbeitsbibliographie

Legen Sie sich für Ihre Arbeit eine Kartei an (am besten am PC), auf der Sie Literatur sam-meln und nach der erwarteten Relevanz ordnen (knappe bibliographische Angaben und Fund-ort/Signatur). Streichen Sie gelesene Literatur dann wieder (z.B. mit Zeichenoption „Durchge-strichen“ - dadurch behalten Sie bei größeren Arbeiten den Überblick, was Sie sich schonalles angesehen haben).

Achten Sie auf eine ausgewogene Verteilung der Literatur auf die einzelnen Kapitel.

Im Normalfall kommen in der Lektürephase noch Texte hinzu, die Sie für wichtig erachten.

4 Lesen und ExzerpierenBedingung für jeden Umgang mit einem wissenschaftlichen Text ist die Eingrenzung dessen,was einen am Text interessiert. Sie sollten jeweils Fragen an den Text stellen. Hier kommt Ih-nen nun zugute, wenn sich die einzelnen Kapitel Ihrer vorläufigen Gliederung als Fragen for-mulieren lassen.

Ganz grundlegend lassen sich drei Arten des Lesens unterscheiden (vgl. Bünting/Bitterlich/-Pospiech 2007, 64):

Kursorisches Lesen („Querlesen“): erste Beurteilung der Relevanz, Überblick über die be-handelten Inhalte → Sind vom Text Antworten auf meine Fragen zu erwarten oder nicht?Welche Kapitel eines Buches muss ich wirklich lesen?

Vorgehen: Inhaltsverzeichnis durchgehen und Seiten notieren, die überflogen oder genau-er gelesen werden müssen. Vorwort und Einleitung bzw. Abstract lesen. Bei Unsicherheitbzgl. Relevanz eines Kapitels: Kapitelanfänge/-enden überfliegen, Zusammenfassungenlesen. Ggf. Register am Buchende benutzen.

Selektives Lesen (fragenbasiertes Lesen) von Texten: Fokus auf spezifische Inhalte, gründli-cheres Lesen im Hinblick auf eine bestimmte Fragestellung. Gezieltes Exzerpieren.

Studierendes Lesen („close reading“): Textanalyse mit sorgfältiger Inhaltserarbeitung, mehr-maliges Lesen Satz für Satz, Analyse der Argumentationsstruktur und der Terminologie. Evtl.Visualisierung von Inhalt. Technische Möglichkeiten z.B.:

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• Gliederung in thematische Abschnitte und Kerngedanken

• schematische, visuelle Darstellung zentraler Gedanken (Skizzierung der Argumentati-onsstruktur auf separatem Blatt)

• Schreiben einer Zusammenfassung in eigenen Worten

• Sachverhalt einem Kind/einem Laien erklären (fiktiv)

Markierungen und Einträge im Text (nicht in fremden Büchern!):

• Unterstreichungen (nur ganz wichtige Begriffe/Sätze unterstreichen)

• Markierungssymbole ( ‖ ! ?, Blitz, „Bsp.“, „Zsf.“)

• kurze Benennung der Inhalte der Abschnitte bzw. wesentlicher Gedanken am Rand

• evtl. Kritikpunkte am Rand vermerken

• Querverweise: Seiten am Rand vermerken, auf denen das Thema sonst noch bespro-chen wird oder die für das Verständnis relevant sind (ggf. auch aus anderer Literatur)

Wie mache ich mir Notizen?

Versehen Sie Exzerpte (lat. excerpere = herauspflücken) aus der Literatur mit der Fundstelle(genaue bibliographische Angabe mit Seitenzahl, dadurch ist das Nachlesen und evtl. Zitierenmöglich).

Im Exzerpt sollten nicht nur wörtliche Zitate festgehalten werden, sondern immer auch

a) der Kontext, in dem das Zitat steht

b) eine Reformulierung des Gelesenen im Hinblick auf die Teilfrage Ihrer Arbeit, für de-ren Beantwortung es relevant ist; Bedeutung des Exzerpts für Ihre Arbeit notieren.Ein Exzerpt ist ein „Text vor dem Text“ (Bünting/Bitterlich/Pospiech 2007, 33).

c) eigene Gedanken und Kritikpunkte (je ausführlicher, desto besser für den späterenSchreibprozess)

Beispielsweise können Sie sich beim Exzerpieren an folgende Struktur halten:

– Grundgedanke der Textpassage (evtl. mit Zitat)

– Teilschritte der Argumentation des Autors (evtl. mit Zitaten)

– Relevanz für die eigene Arbeit

Beachten Sie schon beim Exzerpieren: Zitate dienen als Belege Ihrer eigenen Aussagen (undggf. Veranschaulichung von Gegenpositionen), sie sollen eigene Aussagen nicht ersetzen. D.h.eine Aneinanderreihung von Zitaten per „Collage-Technik“ (Kruse 1995, 85) ist keine wissen-schaftliche (neuwertige) Arbeit.

Tipp: Notieren Sie bereits vor dem ersten Lesen (wenn Sie Ihr Thema festgelegt und dievorläufige Gliederung erstellt haben) Vermutungen, Argumente, Gründe, Zusammenhänge,Beispiele etc. Dadurch sorgen Sie schon zu Beginn dafür, dass Ihre Arbeit auf einemGrundgerüst steht, das aus Ihren eigenen Gedanken errichtet wurde.

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Lassen Sie es zu, dass sich die vorläufige Gliederung Ihrer Arbeit während dem Lesen verän-dert (die eigentliche Aufgabenstellung sollte dabei nicht aus den Augen verloren werden). Be-sonders eine inhaltliche Untergliederung der einzelnen Kapitel ist oft erst im Zuge der Litera-turauswertung möglich.

Zur Organisation der Notizen und Exzerpte gibt es (mindestens) zwei Möglichkeiten:

Methode „strukturiertes Textdokument“

Hierbei notieren Sie strukturiert, d.h. nach Kapiteln und deren interner Struktur gegliedert.Jede Notiz und jedes Exzerpt kommt genau dorthin, wo es später gebraucht wird. Dies setztjedoch eine unumstößliche Gliederung der Gedanken schon zu Beginn der Arbeit voraus, essind nur mehr ‚Lücken‛ vorhanden, die mit Notizen und Literaturverweisen gefüllt werden.Dies ist häufig unrealistisch und nur bei sehr kleinen sowie wenig anspruchsvollen Arbeitenmöglich.

Methode „Zettelwirtschaft“

Hier herrscht zunächst das kreative Chaos, eine Ordnung der Notizen entsteht erst im Schreib-prozess (s.u.). Beim digitalen Notieren ist es hier trotzdem möglich, offensichtlich zusammen-gehörige Notizen auch direkt untereinander zu notieren oder aber für einzelne Kapitel separa-te Dateien zu erstellen, in denen notiert wird.

Machen Sie auf jeden Fall Kopien (Papier oder Buchscanner) von Literatur, die Sie in IhrerArbeit zu benutzen beabsichtigen. Es hilft, wenn die Literatur beim Schreiben im Original voreinem auf dem Tisch liegt. Dabei müssen natürlich nur diejenigen Seiten von Büchern kopiertwerden, mit denen Sie wirklich arbeiten wollen. Notieren Sie die vollständige bibliographi-sche Angabe auf der ersten Seite oder kopieren Sie das Titelblatt mit.

Prüfen Sie den möglichen Nutzen von Literaturverwaltungsprogrammen wie Citavi.

5 SchreibenEs gibt kein Patentrezept, wie man vorgehen sollte, um einen wissenschaftlichen Text zu pro-duzieren. Die sinnvollste Vorgehensweise hängt vom Zustand Ihrer Notizsammlung und na-türlich von persönlichen Faktoren ab. Im Folgenden wird eine Version der Strukturlege-Tech-nik näher erläutert, um einige wichtige Arbeitsschritte des Schreibprozesses zuveranschaulichen.

Vorgehen bei Notizmethode „Zettelwirtschaft“: Strukturlege-Technik

I. Die digitale Notizsammlung ausdrucken (2 Seiten pro Blatt), Zerschneiden zu einzelnenNotizzetteln (Zusammenkleben bei Seitenumbrüchen).

II. Ordnen Sie die Notizzettel den einzelnen Kapiteln Ihrer Arbeit zu (Haufenbildung).

III. Ablauf beim Schreiben jedes einzelnen Kapitels:

1. Durchsicht, Auswählen der wirklich relevanten Notizen. Notizzettel mit überflüssigen

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Aspekten oder inhaltlichen Wiederholungen in eine Restebox ablegen.

2. „Puzzlebau“: Aneinanderlegen der Notizen zu einem Argumentationsgang, Reihenfol-ge mit Ziffern auf den Notizzetteln vermerken.

3. Ausformulierung und Verbindung der einzelnen Versatzstücke zu einem Text (Ab-schreiben bzw. Reformulierung der Notizen, passende Überleitungen).

Bei sehr langen Kapiteln mit einer unübersichtlichen Fülle von Notizzetteln sollten Unterbe-reiche gebildet werden. Durch die Anwendung dieser Methode entsteht eine Gliederung füreinzelne Kapitel. Gehen Sie hierzu vor Punkt III wie folgt vor:

(a) Erste Durchsicht der Notizen: die wesentlichen Inhalte des Kapitels sowie Ihrer Noti-zen (Teilaspekte des Themas) separat aufschreiben. Im Regelfall gibt es mehrere No-tizzettel, die zu einem Teilaspekt passen.

(b) Nicht relevante Teilaspekte streichen, sinnvolle Gliederung der Teilaspekte innerhalbdes Kapitels zu einer logischen Abfolge.

Bsp.: A) Auftauchen eines Problems, B) Beschreibung des Problems, C) Lösung des Pro-blems, D) Kritik/Einordnung der Lösung des Problems, E) Konsequenzen bzw. Überlei-tung zu nächstem Abschnitt

Zuweisung von Kennbuchstaben zu den einzelnen Teilaspekten: A), B), C) ...

(c) Erstes Aussortieren der Notizen (was gehört nicht zu den relevanten Teilaspekten?);währenddessen: Zuordnung der Kennbuchstaben zu den verbleibenden Notizzetteln(zu welchem Teilaspekt gehört die Notiz?)

(d) Haufen bilden mittels der Kennbuchstaben

(e) Abarbeitung der einzelnen Haufen (Punkt III)

Beurteilung und Kritik von Texten anderer Autoren

In wissenschaftlichen Arbeiten wird keine subjektive Bewertung erwartet, wohl aber einesachlich-kritische Einstellung. Sie sollen Stärken und Schwächen – z.B. von pädagogischenAnsätzen, von Begriffsverwendungen etc. – darstellen können. Hierzu haben Sie u.a. folgendeMöglichkeiten:

– Welches Problem behandelt der Autor?

– Wofür oder wogegen argumentiert der Autor?

– Voraussetzungen der Argumentation des Autors aufzeigen: Warum-Fragen stellen, Be-dingungen und Axiome herausarbeiten. Dabei hinterfragen: Was ist implizit angenom-men? Warum wählt der Autor diese/n Fokus/Begriff/Unterscheidung?

– Konsequenzen der Argumentation des Autors aufzeigen: Wozu führt die Argumentati-on des Autors? Was wird vom Autor evtl. übersehen oder aus seinem Konzept/Begriffausgeschlossen?

– Werden instruktive oder normative Aussagen getroffen? Wenn ja, sind diese wissen-schaftlich begründet?

– Widerlegung am konkreten Beispiel (z.B. Fakten, Erfahrungen, Gedankenexperiment)

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– Entwurf eines Gegenmodells und dessen Begründung

→ all diese Punkte können natürlich auch durch andere Literatur gestützt werden

Ideen generieren – Schreibblockaden lösen

– Clusterbildung/Mind-Mapping (vgl. Kruse 1995, 25ff)

– strukturierte Begriffsanalyse (Beispiel-Schema siehe Anhang)

– Brainstorming mit Free-Writing (vgl. Werder 2002, 28ff und 90ff)

– Sachverhalt einem fiktiven Gegenüber erklären / fingierte Rede halten

→ anschließend: Reflexion, Brauchbares herausziehen

Diese Techniken können auch zur Themenfindung bzw. -eingrenzung eingesetzt werden!

Überarbeitung und Korrektur

Phasen des Schreibprozesses:

1. Rohfassung schreiben (s.o.)

2. Rohfassung sprachlich und inhaltlich überarbeiten

3. Abschlusskorrektur (Text wenn möglich ein paar Tage liegen lassen)

In Phase 2 mehrmaliges Korrekturlesen mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

– Ist das Geschriebene wirklich für die Aufgabenstellung relevant? Überwinden Sie sichdazu, Überflüssiges zu streichen.

– Ist der inhaltliche Zusammenhang des Textes sinnvoll und nachvollziehbar? Wurdeschlüssig argumentiert?

– Ist die Sprache präzise und verständlich?

Bitten Sie Bekannte, Ihre Arbeit korrekturzulesen. Diese können auch fachfremd sein.

Sonstiges:

Erstellen Sie eine To-Do-Liste für Dinge, die Sie später noch machen müssen (Nachprüfenvon Literatur oder Annahmen, Formatierung, …).

Speichern Sie regelmäßig und machen Sie Sicherungskopien auf USB-Stick, externer Fest-platte oder in Ihrem eMail-Postfach.

6 Form und Aufbau von Hausarbeiten

6.1 Prinzipielles Format von Hausarbeiten, Darstellung und Sprache

Layout

Hier sind gewisse Freiheiten gegeben. Wichtig ist aber, den Text einheitlich zu formatieren.

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– gut lesbarer Schrifttyp (für Fließtext bevorzugt Serifenschrift wie Times New Roman,Cambria, Constantia ...)

– Schriftgröße 12 (für Fußnoten: 10)

– Absatzformat Blocksatz, automatische Silbentrennung

– Zeilenabstand etwas erhöht (etwa 1,2-1,5zeilig), für Fußnoten einzeilig

– Rand rechts/links mind. 3 cm (links Heftung, rechts Korrektur); oben/unten 2,5 cm;

– Seitenzahlen einfügen (Achtung: Deckblatt hat keine Seitennummer)

Darstellung

– Überschriften hervorheben (Fettdruck), am besten mit Formatvorlage ‚Überschrift‛

– Hervorhebungen im Text: sparsam verwenden, auf einzelne Wörter beschränken (Kursiv-druck – lieber kein Fettdruck, keinesfalls Unterstrichen, Schriftartwechsel etc.)

– Fußnoten (Anmerkungen) sind auf ein Minimum zu beschränken. Sie stellen lediglichkurze Weiterführungen oder Erläuterungen dar, die den eigentlichen Textfluss stören wür-den (z.B. Entsprechungen eines Gedankens in verwandten Themenfeldern, weiterführendeoder kritische Literatur). Fußnoten dürfen keine Informationen beinhalten, ohne die derHaupttext nicht verstanden werden kann.

– Nummerierungen oder Aufzählungen können (maßvoll!) eingesetzt werden. Sie sind nurdann sinnvoll, wenn Sie im Text ohnehin nur Dinge aufzählen würden. Im Zweifelsfall hatein ausformulierter Fließtext Vorrang, um den gedanklichen Zusammenhang der einzelnenPunkte nicht zu verdecken.

– Absätze machen: neuer Gedankengang bzw. neuer Teilaspekt = neuer Absatz

Sprache 1

– neue dt. Rechtschreibung (automatische Rechtschreibprüfung)

– Zeitform durchhalten; Präsens ist auch in der Darstellung von anderen Autoren üblich

– nüchterner Sprachstil: keine Ausrufezeichen, keine Umgangssprache, keine übertriebenenmetaphorischen Redewendungen

– präzise Formulierungen: keine Ausdrücke, die auf Mutmaßungen hindeuten („vermutlich“,„wohl“, „wahrscheinlich“ …), keine ungenauen Ausdrücke ohne Erklärung („gewisserma-ßen könnte man behaupten, ...“; „wahre Bildung“; „der ganze Mensch/ganzheitliche Förde-rung“ → Was bedeutet das? Woran erkennt man „ganzheitliche Förderung“?)

– persönliche Wertungen vermeiden, insb. keine Ich-Form („Aus dieser Argumentation folgt,dass...“ statt „Darum finde ich, dass...“) → bei Beurteilungen und Kritik Fakten sprechenlassen; auch in Einleitung: „In dieser Arbeit wird dargestellt, ...“ statt „Ich will darstellen,…“.

– klare Struktur der Sätze

→ Wenn Sie aus einem langen, kompliziert konstruierten Satz auch zwei kurze Sätze ma-1 Anregungen zu einem adäquaten wissenschaftlichen Stil finden sich bei Bünting/Bitterlich/Pospiech (2007,

89ff, insb. 105ff).

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chen können, dann sollten Sie es auch machen (vorausgesetzt, der inhaltliche Zusammen-hang der Sätze bleibt dadurch erhalten). Richtwert: maximal ein Nebensatz.

Negativbeispiel: „Kulturelle Veränderungen, worunter ästhetische Verschiebungenebenso fallen wie die Abnahme der Religiosität und eine zunehmende moralische Libe-ralität, führen immer auch dazu, dass die Art und Weise, wie sich die Menschen denSinn und Zweck von Erziehung vorstellen, nachhaltig beeinflusst werden“.

Verständlicher formuliert: „Vorstellungen vom Zweck der Erziehung werden von kultu-rellen Veränderungen beeinflusst. Dabei spielen ästhetische Verschiebungen, die Abnah-me der Religiosität sowie die moralische Liberalisierung eine Rolle.“

→ Das, was wirklich interessiert, als Satzsubjekt nach vorn, dann sollte möglichst balddas Verb kommen.

→ nur eine Aussage pro Satz

– inhaltliche Wiederholungen vermeiden (jede Aussage nur einmal tätigen, sie wird nicht„richtiger“, wenn sie in anderer Form wiederholt wird).

Negativbeispiel: „Wiederholungen sollten weggelassen werden, um einen flüssigen Text zuproduzieren. Werden viele Aspekte doppelt angeführt, kann sich der Leser nicht mehr aufden eigentlichen Gedankengang der Arbeit konzentrieren. Der Leser verliert also leicht denFaden, wenn er immer wieder die gleichen Informationen erhält, ohne dass neue Dinge ge-sagt werden. Er hat dann schon wieder vergessen, worum es im Großen und Ganzen geht,wenn er einen einzelnen Aspekt immer wieder lesen muss.“

– unnötige Adjektive o.ä. weglassen (jedes Wort in ihrem Text sollte eine präzisierendeFunktion haben, ansonsten ist es überflüssig)

Negativbeispiele: „unbezweifelbar richtig“, „eine bloße und unbegründete Behauptung“,„interessante Frage“, „völlige Übereinstimmung“

– Verbalstil: Verben und Adjektive sind verständlicher als Substantive (statt: „Die Verständ-lichkeit von Verben ist besser als diejenige von Substantiven“). Bemühen Sie sich um einepräzise, aber einfache Sprache (statt: „Bemühen Sie sich um Einfachheit in Ihrer Sprache,ohne Präzision zu vernachlässigen“). „Führen Sie keine Begründung an“, sondern „begrün-den Sie“ usw.

Fertigstellung

– Ausdruck einseitig, nur Vorderseiten bedrucken (Ausnahmen mit Betreuer abklären)

– Heften Sie Ihre Arbeit ab (z.B. in Schnellhefter oder mit Ringbindung, Abschlussarbeitensollten klebegebunden werden), keine losen Blätter in Klarsichtfolie o.ä. abgeben

6.2 Deckblatt

Auch für das Deckblatt gibt es keine verbindlichen Vorgaben zur Gestaltung. Es sollte aberneben dem vollständigen Titel und Untertitel wesentliche Informationen zur Veranstaltung,zur Art der Arbeit sowie zum Verfasser enthalten (Kontaktmöglichkeit!). Ein Muster findenSie im Anhang.

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6.3 Inhaltsverzeichnis

– Die Überschriften bilden den Inhalt der Textabschnitte übersichtlich ab. Achten Sie aufeine knappe und präzise Formulierung (keine Sätze). Die Einleitung muss nicht „Einlei-tung“ heißen, auch der Schluss sollte einen passenden Titel bekommen („Zusammenfas-sung“, „Fazit“, „Rückblick“, „Ausblick“, …).

– Fügen Sie unbedingt Seitenzahlen ein. MS Word und OpenOffice Writer können das In-haltsverzeichnis automatisch generieren, wenn Sie Überschriften je nach Gliederungsebenedie Formatvorlage „Überschrift 1“, „Überschrift 2“ etc. zuordnen. Das Verzeichnis mussselbständig aktualisiert werden (mit Rechtsklick → aktualisieren).

– Die Gliederung ist einheitlich numerisch. Bitte verzichten Sie auf alleinstehende Unter-punkte (nach 3.1 kommt auch 3.2!). Im Normalfall reichen zwei oder drei Gliederungsebe-nen, mehr sind unübersichtlich und meist auch inhaltlich unnötig.

– Unterpunkte sollten eingerückt werden. Hauptabschnitte können fett gedruckt werden,wenn es der Übersichtlichkeit dient.

– Das Inhaltsverzeichnis wird nicht nochmal in selbigem genannt.

– Literaturverzeichnis sowie ggf. Abbildungsverzeichnis und/oder Anhang müssen im In-haltsverzeichnis erwähnt werden, haben aber keine Kapitelnummer (Schlusskapitel hat dieletzte Nummer).

6.4 Text

Die Gliederung des Textes folgt dem Schema von Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Einleitung

Die Einleitung ist eine „kommentierende Beschreibung des Inhaltsverzeichnisses“ (Eco 2007,143). Sie soll also

– zum Thema hinführen

– die Relevanz der Fragestellung begründen

– die Einschränkung des Themas aufzeigen (Was wird behandelt, was nicht?)

– den Gang der Untersuchung knapp skizzieren, darin die Fragestellung der Arbeit und dieAufgabe der einzelnen Kapitel des Hauptteils erläutern. Die Einleitung gibt dem Leser undeinem selbst einen Grundriss und Plan für die Ausführungen an die Hand.

Die Einleitung muss dringend ganz am Ende nochmals überarbeitet werden (leere Verspre-chungen abmildern, Aufbau an ihren Text anpassen).

Hauptteil

– Gliederung in Kapitel und Unterkapitel, min. ½, max. 4 Seiten pro Abschnitt

– Schritt für Schritt argumentieren. Sie sollten die Funktion der einzelnen Schritte (Kapitel,Unterkapitel) jeweils einleitend kurz nennen und dabei auf bisher Gesagtes zurückgreifen.

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Achten Sie darauf, dass der Zusammenhang der einzelnen Teile (Sätze, Absätze, Kapitel)verständlich ist.

– Längere Ausführungen sollten am Ende kurz zusammengefasst werden: Was soll der Lesergeistig „behalten“ und in das nächste Kapitel mitnehmen?

– In Hausarbeiten im Studium wird zwar meist nur gefordert, Positionen herausarbeiten unddarstellen zu können. Beweisen Sie aber Ihr Reflexionspotenzial durch begründete Stel-lungnahmen und weiterführende, eigenständige Überlegungen. Dies gewinnt in der Bache-lor- und Masterarbeit zunehmend an Bedeutung, üben Sie es also schon in Hausarbeiten.

Schluss

– Ergebnis zusammenfassen (keine Einzelheiten; Darstellung und Diskussion von Ergebnis-sen sollte im Hauptteil geleistet werden)

– auf die Einleitung Bezug nehmen (dort aufgeworfene Fragen mithilfe der Arbeitsergebnis-se beantworten)

– evtl. Perspektiven aufzeigen und Fazit ziehen (Ergebnisse knapp in größeren Kontext ein-ordnen, Forschungsdesiderata nennen, Konsequenzen ansprechen)

6.5 Literaturverzeichnis

(siehe Muster im Anhang)

Das Literaturverzeichnis steht am Ende der Arbeit, jedoch noch vor evtl. Anhängen. Um Feh-ler zu vermeiden, sollte das Literaturverzeichnis immer schon „nebenbei“ erstellt werden(während dem Schreiben – nicht erst am Ende).

Was gehört alles ins Literaturverzeichnis?

In das Literaturverzeichnis wird jede Quelle aufgenommen, welche Eingang in die Arbeit ge-funden hat (nicht nur die zitierte Literatur). Allerdings sollte man auch im Text darauf hinwei-sen, wenn man durch die Lektüre eines Werks Anregungen erhalten hat. Zitierte Literatur undim Verzeichnis genannte Literatur sind im Idealfall also identisch. Bücher, die zwar gelesen,aber für irrelevant befunden wurden, müssen nicht ins Literaturverzeichnis.

Wie werden die Posten im Literaturverzeichnis angeordnet?

– Die Einträge im Literaturverzeichnis werden alphabetisch nach den Autorennachnamenaufgereiht.

– Werden mehrere Publikationen eines Autors aufgeführt, ist die Reihenfolge chronologisch.

– Werden mehrere Publikationen eines Autors aufgeführt, die in das selbe Jahr fallen, wer-den hinter die Jahreszahl kleine Buchstaben gesetzt, bei a beginnend (z.B. Nohl 1949a;Nohl 1949b). Diese Kürzel werden dann auch bei den Belegen im Text verwendet.

– Wird ein Autor sowohl mit Publikationen genannt, die er alleine verfasst hat, als auch mitPublikationen, an denen weitere Autoren beteiligt waren, werden zuerst alle Publikationen

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aufgeführt, die er alleine verfasst hat (chronologisch), im Anschluss daran diejenigen, diemit Co-Autoren verfasst wurden (ggf. wiederum alphabetisch vorgehen, wenn ein Autormehrere Bücher mit unterschiedlichen Co-Autoren geschrieben hat).

Aus Gründen der Übersicht empfiehlt es sich, für das Literaturverzeichnis eine Absatzforma-tierung zu wählen, in dem jede Zeile bis auf die erste ein Stück (ca. 1cm) eingerückt ist. Aufeinen erhöhten Zeilenabstand kann im Literaturverzeichnis verzichtet werden.

6.5.1 Notwendige Bestandteile bibliografischer Nachweise

Autor(en): Erst Nachname, dann Vorname.

Mehrere Autoren werden mit Schrägstrich getrennt. Die Nennung erfolgt in der Reihen-folge, in der sie auf dem Titelblatt des Buches/Textes genannt werden.

Keine Nennung von akademischen Titeln etc.

Es muss immer der tatsächliche Autor eines Textes genannt werden, d.i. bei Lexika,Handbüchern und Sammelbänden normalerweise nicht der Herausgeber des Buches(auch, wenn man dann nach dem Herausgeber und dem Titel des Bandes sucht, um diePublikation, also z.B. den Aufsatz zu finden).

Erscheinungsjahr und Auflagenzahl: Bei einem Buch mit mehreren Auflagen muss ab der 2.Aufl. die Auflagenzahl genannt werden. Sie wird vor der Nennung des Erscheinungjahrshochgestellt (z.B.: ³2007). Bei mehreren Auflagen ist im Normalfall immer die neuesteAuflage zu verwenden. Wird in der Publikation kein Jahr genannt lautet der Eintrag„o.J.“.

Titel, ggf. Untertitel: Nennung des genauen Titels und Untertitels des Buches/Beitrags (Vor-sicht: der Umschlag weicht gelegentlich etwas vom Titelblatt ab, nennt z.B. den Unterti-tel nicht). Auch hier gilt (wie bei Zitaten): Veraltete Rechtschreibung oder Fehler sindzu übernehmen!

evtl. Herausgeber von Sammelbänden, Lexika, Handbüchern o.ä.. Danach wird gesucht, uman das Buch zu gelangen.

Sind Autor(en) und Herausgeber identisch, wird der Name nicht wiederholt, sondern„ders.“ bzw. „dies.“ geschrieben.

evtl. Titel des Bandes, in dem der Beitrag erscheint, evtl. auch Bandnummer (bei mehrbändi-gen Werken); Titel der Zeitschrift und Jahrgangs- sowie Heftnummer.

Erscheinungsort (nicht bei Zeitschriften): Mehrere Orte werden mit Schrägstrich getrennt. Beimehr als drei Erscheinungsorten wird nur der erste Ort genannt, dann „u.a.“ geschrie-ben. Ist kein Ort angegeben: „o.O.“.

Verlag (nicht bei Zeitschriften): Auf die Nennung des Zusatzes „Verlag“ kann normalerweiseverzichtet werden, wenn er nicht eindeutig Teil des Namens ist. Also: „Beltz Verlag“wird einfach zu „Beltz“.

evtl. Seitenzahlen (bei jeder Form von Sammelwerksbeitrag, Zeitschriftenbeitrag, Lexikonar-tikel etc. – also immer dann, wenn zuvor „In:“ angegeben wurde).

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Auf Autoren von Vor- oder Nachwort, ISBN-Nr. oder Angaben zu Buchreihen sollte verzich-tet werden.

6.5.2 Anordnung bei unterschiedlichen Publikationsarten

Monographie:

[Nachname Autor], [Vorname Autor] ([ggf. Auflagenzahl][Erscheinungsjahr]): [Titel]. [Untertitel]. [Er-scheinungsort]: [Verlag].

Winkler, Michael (1988): Eine Theorie der Sozialpädagogik. Über Erziehung als Rekonstrukti-on der Subjektivität. Stuttgart: Klett-Cotta.

Mollenhauer, Klaus (81988): Einführung in die Sozialpädagogik. Probleme und Begriffe der Ju-gendhilfe. Weinheim/Basel: Beltz.

Sonderfall: ganzer Sammelband - wie Monographie, nur mit dem Zusatz „Hrsg.“ vor derNennung der Jahreszahl

[Nachname Herausgeber], [Vorname Herausgeber] (Hrsg., [Erschungsjahr]): [Titel]. [Untertitel].[Erscheinungsort]: [Verlag].

Birgmeier, Bernd/Mührel, Eric (Hrsg., 2013): Handlung in Theorie und Wissenschaft SozialerArbeit. Wiesbaden: Springer VS.

Wenn jedoch ein spezieller Beitrag im Sammelband gemeint ist bzw. zitiert wird, dann musszwingend eben dieser Beitrag mit dem entsprechenden Autorennamen aufgeführt werden.Eine Zitation mit Herausgeber und Titel des Bandes reicht dafür nicht aus. Womöglich müs-sen auch mehrere Beiträge aus demselben Sammelwerk ins Literaturverzeichnis aufgenom-men werden.

Beitrag in Sammelband, Handbuch, einbändigem Lexikon/Wörterbuch etc.

[Nachname Autor], [Vorname Autor] ([Erscheinungsjahr]): [Beitragstitel]. [Beitragsuntertitel].In: [Nachname Herausgeber], [Vorname Herausgeber] (Hrsg.): [Titel Band]. [Untertitel Band].[Erscheinungsort]: [Verlag], [Seitenzahlen].

Oelkers, Nina/Feldhaus, Nadine (2011): Das (vernachlässigte) Normativitätsproblem in der So-zialen Arbeit. In: Mührel, Eric/Birgmeier, Bernd (Hrsg.): Theoriebildung in der Sozialen Arbeit.Entwicklungen in der Sozialpädagogik und der Sozialarbeitswissenschaft. Wiesbaden: VS Ver-lag für Sozialwissenschaften, 69-83.

Schnurr, Stefan (2011): Partizipation. In: Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans (Hrsg.): HandbuchSoziale Arbeit. Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. München: Reinhardt, 1069-1078.

Sonderfall: Beitrag in Monographie eines anderen Autors, z.B. Vorwort oder Nachwort: wiebei Beitrag in Sammelwerk, nur dass der Vermerk „Hrsg.“ entfällt.

Sünkel, Wolfgang (1996): Vorwort. In: Leonhard, Hans-Walter: Pädagogische Menschenkunde.Deskriptive Phänomenologie des Fühlens, Denkens und Wollens. Weinheim/München: Juventa,11-13.

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mehrbändige Lexika, sonstige mehrbändige Werke

ganzer Band:

[Nachname Autor], [Vorname Autor] ([ggf. Auflagenzahl][Erscheinungsjahr]): [Titel]. [Untertitel]. Bd.[Bandnummer]: [Titel des Bandes]. [Erscheinungsort]: [Verlag].

Roth, Heinrich (³1971): Pädagogische Anthropologie. Bd. 1: Bildsamkeit und Bestimmung.Hannover: Schroedel.

Beitrag in einem Band:

[Nachname Autor], [Vorname Autor] ([Erscheinungsjahr]): [Beitragstitel]. [Beitragsuntertitel].In: [Nachname Herausgeber], [Vorname Herausgeber] (Hrsg.): [Titel des Gesamtwerks]. Bd.[Bandnummer]: [Titel Band]. [Untertitel Band]. [Erscheinungsort]: [Verlag], [Seitenzahlen].

Marquard, Odo (1971): Anthropologie. In: Ritter, Joachim (Hrsg.): Historisches Wörterbuch derPhilosophie. Bd. 1: A-C. Basel/Stuttgart: Schwabe & Co., 362-374.

Bäumer, Gertrud (1929): Die historischen und sozialen Voraussetzungen der Sozialpädagogikund die Entwicklung ihrer Theorie. In: Nohl, Herman/Pallat, Ludwig (Hrsg.): Handbuch derPädagogik. Bd. 5: Sozialpädagogik. Langensalza: Beltz, 3-17.

Zeitschriftenartikel, Artikel in sonstigen Periodika (Jahrbücher, Zeitungen...; bei Zeitungenentfällt Jahrgang)

→ kein Herausgeber, kein Verlagsort, kein Verlag

[Nachname Autor], [Vorname Autor] ([Erscheinungsjahr]): [Beitragstitel]. [Beitragsuntertitel].In: [Name der Zeitschrift] [Jahrgang der Zeitschrift], Heft [Heftnummer]/[Jahr], [Seitenzahlen].

Dichgans, Johannes (1994): Die Plastizität des Nervensystems. Konsequenzen für die Pädago-gik. In: Zeitschrift für Pädagogik 40, Heft 2/1994, 229-246.

Einige wissenschaftliche Zeitschriften sind innerhalb eines Jahrgangs durchpaginiert (Heft 1endet z.B. bei S. 64, Heft 2 beginnt dann bei S. 65). Wenn in der Gesamtausgabe des Zeit-schriftenjahrgangs nicht mehr nachvollzogen werden kann, in welchem Heft der Beitrag er-schienen ist, kann die Angabe der Heftnummer entfallen:

Derbolav, Josef (1959): Von der pädagogischen Verantwortung schulorganisatorischer Reform-planungen. In: Bildung und Erziehung 12, 449-460.

identische Neuausgaben klassischer Werke: Nennung zweier Jahreszahlen(Erstausgabe/Neuausgabe), ggf. Nennung eines Herausgebers.

Heidegger, Martin (1927/2006): Sein und Zeit. Tübingen: Niemeyer.

Herbart, Johann Friedrich (1802/1887): Zwei Vorlesungen über Pädagogik. In: ders.: Joh. Fr.Herbart‘s sämtliche Werke in chronologischer Reihenfolge. Bd. 1. Hrsg. v. Karl Kehrbach. Lan-gensalza: Beyer, 279-290.

→ auch in der Kurzzitation im Text werden dann beide Jahreszahlen angegeben

Onlinequellen sind mit äußerster Vorsicht zu behandeln. Grundsätzlich sollten in wissen-schaftlichen Arbeiten nur Publikationen verwendet werden, die auch an wissenschaftlich ar-beitenden Institutionen entstanden sind und von denen zu erwarten ist, dass sie über einen län-geren Zeitraum verfügbar sind (was beides z.B. nicht auf Wikipedia-Artikel zutrifft).

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[Nachname Autor], [Vorname Autor] ([Erscheinungsjahr]): [Titel]. [Untertitel]. Verfügbar unter:[URL angeben] (Letzter Zugriff am [Abrufdatum]).

Holm, Ute (2011): Die Konstruktion des Adressaten in der Erwachsenenbildung. Studien zur an-thropologischen Perspektive der deutschsprachigen Erwachsenenbildung von 1945 bis 2000.Verfügbar unter: http://www.die-bonn.de/doks/2011-anthropologie-01.pdf. (Letzter Zugriff am:13.09.2012).

Statistisches Bundesamt (2013): Studienanfänger/-innen. Erstes Hochschulsemester nach Fä-chergruppen. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bil-dungForschungKultur/Hochschulen/Tabellen/StudierendeErstesHSFaechergruppen.html (Letz-ter Zugriff am 09.07.2013).

6.6 Anhänge

Anhänge sind notwendig bei Arbeiten mit Zusatzmaterial wie

– Erhebungsinstrumente empirischer Arbeiten (Fragebogen, Gesprächsleitfaden; Beob-achtungsbogen)

– Transkriptionen von Interviews

– selbst erhobene empirische Daten, Statistiken, Fragebogenauszählungen etc. (sofernnicht bereits im Text dargestellt)

– Konzepte, Flyer, Bildmaterial etc. bei Projektdokumentationen (digitales Materialkann nach Rücksprache mit dem Korrektor auf CD/DVD abgegeben werden)

Anhänge sind möglich, wenn so umfangreich mit Abbildungen und Bildquellen (Statistiken,Graphiken, Photos von Kunstwerken etc.) gearbeitet wird, dass diese im Text selbst nicht un-tergebracht werden können, es aber gleichzeitig für sinnvoll gehalten wird, dem Leser diesesMaterial direkt vorzulegen (statt bloß per Zitat darauf zu verweisen).

6.7 Erklärung des Verfassers

Bei Abschlussarbeiten wird verlangt, dass der Verfasser eine rechtlich bindende (eidesstattli-che) Erklärung abgibt, die in etwa Folgendes beinhaltet:

Ich versichere, die vorliegende Arbeit selbständig angefertigt und dabei nur die angegebenenQuellen und Hilfsmittel verwendet zu haben. Sämtliche wörtliche oder inhaltliche Übernahmenwurden kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde zuvor weder veröffentlicht noch in ein anderesPrüfungsverfahren eingebracht.

[Ort, Datum, Unterschrift]

Für Abschlussarbeiten regelt die aktuell gültige Prüfungsordnung des Fachbereichs (für BAPäd. in Eichstätt: §22 Abs. (4)) den geforderten Inhalt. Für Hausarbeiten informieren Sie sichbitte beim Seminarleiter, ob eine solche Erklärung gewünscht ist (eher unüblich).

Die Erklärung wird normalerweise ganz am Ende der Arbeit mit eingeheftet bzw. eingebun-den, aber nicht in das Inhaltsverzeichnis mit aufgenommen.

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7 Regeln und Form der Zitation

7.1 Allgemeines

Zweck von Zitaten ist es, die eigene Argumentation zu untermauern, die Auffassung bzw. Ar-gumentation anderer Autoren zu veranschaulichen und dann ggf. zu kritisieren sowie einenautorenübergreifenden Fortschritt der Wissenschaft sicherzustellen.

Der Nachweis von Zitaten ist nötig, um den Schutz geistigen Eigentums und die Nachprüfbar-keit von Aussagen zu gewährleisten sowie eine Unterscheidung eigenen und fremden Gedan-kenguts zu ermöglichen.

Es gibt keine verbindlichen Regeln, wie man zitieren soll. Dass man jede Form der Bezugnah-me auf andere Autoren belegen muss, ist jedoch unumgänglich. Unterlassene Kennzeichnungvon Übernahmen führt zur Ungültigkeit der Prüfungsleistung.

In puncto Zitieren gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Eine Aneinanderreihung vonZitaten ist keine eigenständige wissenschaftliche Leistung. Allgemeinwissen muss nicht zitiertwerden, auch wenn es bereits irgendwo niedergeschrieben wurde. Wenn Sie Gedanken, Argu-mentationen oder Formulierungen wörtlich (direkt) oder sinngemäß (indirekt) übernehmen,müssen Sie dies jedoch belegen.

Die meisten Zitate sind heute indirekt. Direkt zitiert wird nur, wenn ein Autor einen Sachver-halt sprachlich so präzise oder interessant (ungewöhnlich, provokant) darstellt, dass die eige-nen Ausführungen davon profitieren bzw. auf eine wörtliche Wiedergabe angewiesen sind. InArbeiten, in denen ein Werk eines anderen Autors den Untersuchungsgegenstand bildet, solltenatürlich gelegentlich wörtlich zitiert werden, um aufzuzeigen, dass der Autor tatsächlich derAuffassung ist, welche Sie ihm unterstellen.

Achtung:

Unterlassen Sie Zitate, die nur dem Zweck dienen sollen, zu zeigen, dass Sie viele Bücher ge-lesen haben. Nehmen Sie lieber wenige, aber dafür aussagekräftige direkte Zitate, die Sie inIhren eigenen Ausführungen dann kommentieren, besprechen, analysieren (= wörtlich: aus-einandernehmen), kritisieren etc. können.

Integrieren Sie nur solche Textpassagen aus fremder Literatur, die Sie auch vollkommen ver-standen haben. Zitate müssen in die eigenen Ausführungen sinnvoll eingebunden werden.

Sie sollten nur wissenschaftliche Literatur als Beleg anführen, d.h. keine populärwissenschaft-lichen Bücher (Erziehungsratgeber etc.!), Konversationslexika, Tages-/Wochenzeitungen, Bel-letristik, Vortragsskripten usw. Inhalte daraus können selbstverständlich zitiert werden, wennsie den Gegenstand Ihrer wissenschaftlichen Untersuchung bilden.

Grundlegende Möglichkeiten der Zitation:

- geisteswissenschaftliche (traditionelle, „deutsche“) Variante: Nachweise in Fußnotenoder Endnoten

- sozialwissenschaftliche Variante („amerikanische“ Variante, „Harvard-System“):Kurzbeleg durch Klammer direkt im Text, zur genaueren Information muss das Litera-

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turverzeichnis angesehen werden. Diese Variante wird im Folgenden vorgestellt.

7.2 Direktes Zitat

Direkte Zitate sind wörtliche Übernahmen (buchstaben- und zeichengetreu) und stehen indoppelten Anführungszeichen.

Grundform: Nachweis (Kurzzitation) durch Klammer, in der Autorennachname, Erschei-nungsjahr der Publikation (im Text ohne Auflagennummer) und die Seitenzahl, auf der sichdie zitierte Passage findet, angegeben ist. Dabei steht nur zwischen Publikationsjahr und Sei-tenzahl ein Komma: (Bauer 1996, 15). Beispiel im Text:

Es ist die zentrale Aufgabe des Sozialpädagogen, Menschen „bei der Bewältigung ihrer Ent-wicklungsaufgaben, von individuellen Krisen und von prekären Lebenslagen“ (Mack 2008,148) zu unterstützen.

Erstreckt sich eine zitierte Textstelle über mehrere Seiten, wird hinter die Angabe der Seite,auf der die zitierte Passage beginnt, ein „f“ (Zitat erstreckt sich auf zwei Seiten) bzw. ein „ff“(Zitat erstreckt sich auf drei oder mehr Seiten; das ist beim direkten Zitieren unüblich) ge-setzt: (Bauer 1998, 23f).

Bei einem Titel mit mehreren Autoren werden die Autorennamen in der Kurzzitation mitSchrägstrichen getrennt (bei zwei oder drei Autoren). Bei mehr als drei Autoren wird nur einAutor genannt und der Zusatz „u.a.“, gelegentlich auch „et al.“ hinzugesetzt. Im Literaturver-zeichnis müssen jedoch alle Autoren genannt werden.

Bsp.: (Bauer/Müller 1993, 256), (Bauer/Müller/Mayer 2007, 12f), (Bauer u.a. 2008, 24).

Wird in aufeinanderfolgenden Zitaten die selbe Quelle zitiert, werden Autorenname(n) undErscheinungsjahr nicht mehr aufgeführt, sondern durch ein „ebd.“ ersetzt:

Die pädagogische Menschenkunde ist die „pragmatische Schwester“ (Sünkel 1996, 11) der Ent-wicklungspsychologie. Es geht ihr um den praktischen Nutzen der Erkenntnisse über den Men-schen. Eine solche praxisorientierte Zusammenfassung von Forschungsergebnisse sei, so Sün-kel, nötig, weil der Erzieher ja „in den seltensten Fällen zugleich ein ausstudierter Psychologeist“ (ebd., 12).

Diese Verkürzung ist auch bei indirekten Zitaten möglich.

Auslassungen, Anpassungen oder Einfügungen sind in bestimmten Fällen erlaubt, aber so ge-ring wie möglich zu halten. Sie müssen mit eckigen Klammern gekennzeichnet werden.

Auslassungen sind nur zulässig, wenn sie den Sinn des Satzes nicht verändern. Dabei könnenin längeren Zitaten auch ganze Sätze ausgelassen werden.

„Soziale Arbeit ist [...] gekennzeichnet durch Heterogenität“ (Oelkers/Feldhaus 2011, 69).

Grammatikalische Anpassungen sind nötig, wenn das Zitat sonst nicht in den eigenen Satzintegriert werden kann:

Pestalozzis Ansatz ist „durch den Bezug auf die menschliche Natur gewonnen[...] und in seinempolitischen Gehalt radikal egalitär[...]“ (Winkler 1988, 258).

Claßen spricht von einer „weitgehende[n] Einigkeit“ (Claßen 1978, 657) darüber, wie der Be-griff ‚antiautoritäre Erziehung‘ verwendet wird.

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Auch eine Einfügung von Wörtern aus grammatikalischen oder syntaktischen Gründen istmöglich, wenn dabei der Inhalt nicht verändert wird:

Die „Frage, wie Menschen die ihnen tatsächlich oder potentiell dargebotenen Chancen der Rea-lisierung eines guten Lebens ergreifen bzw. ergreifen können, [ist] eine der dringend zu klären-den Fragen einer Sozialen Arbeit, die sich nicht nur auf makrosoziologische oder individuali-psychologische Abkürzungen und Simplifizierungen verlassen will“ (Röh 2013, 213).

Notwendige syntaktische Umstellungen des Ursprungstextes im Zitat gehören ebenfalls ineckige Klammern:

Bereits vor 25 Jahren wurde die Frage aufgeworfen, ob „das universale Sozialprinzip der Indivi -dualisierung noch Gesellschaft zu [lasse]“ (Winkler 1988, 128).

Eine Einfügung von Erläuterungen muss dem Ursprungstext inhaltlich vollkommen ent-sprechen und ist mit Ihren Initialen oder dem Hinweis „d. Verf.“ zu versehen:

„Es ist offenkundig, daß die vierte und die fünfte Bestimmung sozialpädagogischen Handelns[Integration in die Gesellschaft und Subjektwerdung des Individuums; C.R.] in Spannung zuein-ander stehen“ (Winkler 1988, 276).

Sprachliche Eigenheiten (auch ein veralteter Sprachgebrauch bzw. veraltete Orthographie)und Hervorhebungen sind direkt zu übernehmen. Ist im Originalzitat ein grammatikalischeroder orthographischer Fehler, kann mittels des Hinweises „[sic!]“ (lat.: so!) deutlich gemachtwerden, dass nicht Sie den Fehler beim Abtippen produziert haben, sondern der Autor für die-sen verantwortlich ist.

Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts herrschte der Glaube, dass die Erziehungswissenschaft ein„System liefern könne, daß [sic!] die Erziehungsziele ebenso definiert wie dieErziehungsmittel“ (Zirfas 1998, 55).

Werden Hervorhebungen entfernt oder hinzugefügt, ist dies im Zitat an Ort und Stelle un-ter Angabe Ihrer Initialen oder dem Hinweis „d. Verf.“ anzumerken: [Hervorhebung entfernt;C.R.] bzw. [Hervorhebung nicht im Original; C.R.].

Es ist die zentrale Aufgabe des Sozialpädagogen, Menschen „bei der Bewältigung ihrer Ent-wicklungsaufgaben, von individuellen [Hervorhebung nicht im Original; d. Verf.] Krisen undvon prekären Lebenslagen“ (Mack 2008, 148) zu unterstützen.

Im Originaltext vorhandene Fußnotenzeichen und dazugehörige Anmerkungen dürfen ein-fach weggelassen werden. Sie sind die einzigen Symbole, die nicht zum Text im eigentlichenSinne gehören und deshalb nicht mitzitiert werden müssen.

Sonderfälle

Lange direkte Zitate (Richtwert: ab 40 Wörtern): eigener Absatz, 1cm vom linken Rand ein-rücken, eine Schriftgröße kleiner; Anführungsstriche dürfen dann weggelassen werden.

Doppelte Anführungszeichen im Zitat können verändert werden, um Konfusion zu vermei-den. Es bietet sich an: »« oder einfache ‚‘.

„Das gesellschaftspolitische Programm und das praktische Beispiel der Kommune 2 können alsVorbild für die »antiautoritäre Kleinkinderziehung« angesehen werden“ (Claßen 1978, 659).

Fremdsprachige Quellen: Englischsprachige Quellen können im Original zitiert werden (dieKenntnis der englischen Sprache wird im Wissenschaftsbetrieb vorausgesetzt). Anderssprachi-

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ge Quellen sollten Sie in einer Übersetzung zitieren oder aber selbst eine Übersetzung anferti-gen, die Sie dann in einer Fußnote anführen.

Gesetzestexte werden mit der Angabe des Paragraphen (ggf. Absatz und Satznummer) sowiedem Kürzel des Gesetzes zitiert. Es folgen keine Kommata zwischen den Zeichen (z.B.: §35aAbs. 1 Satz 1 SGB VIII). Das Gesetz wird nicht im Literaturverzeichnis, sondern in einem se-paraten Verzeichnis der Rechtsquellen genannt. Wurde nicht direkt zitiert, sondern lediglichauf einen Paragraphen hingewiesen, kann ein Verzeichnis der Rechtsquellen u.U. entfallen.

Sekundärzitate: Sind zu vermeiden, wenn irgendwie möglich. Beschaffen Sie sich immer dieOriginalquelle und zitieren Sie daraus. Sekundärzitate sind nur für Texte legitim, die – auchper Fernleihe – nicht (mehr) zu beschaffen sind. In diesem Fall ist ein doppelter Nachweismittels „zit. nach:“ erforderlich:

Den Wissenschaften fallen ihre Aufgaben nicht zu, vielmehr nimmt jede Disziplin eine „theore-tische Konstitution des Gegenstandes“ (Lüders 1988, 6; zit. nach Dewe/Otto 1996, 21) vor.

Auf jeden Fall müssen aber dann beide Quellen im Literaturverzeichnis genannt werden (imFall der ‚verschollenen‘ Quelle zumindest all das, was man über sie weiß): Eintrag unter demNamen des Autors der Primärquelle, dann „Zitiert nach:“ und Anführung der Quelle, nach derzitiert wurde (s. Bsp. unten im Literaturverzeichnis).

Nennung von Buch-/Aufsatztiteln im Fließtext: Kursiv oder in einfachen Anführungszei-chen. Wünschenswert ist die Angabe des Erscheinungsjahrs. Bsp.:

Michael Winklers Theorie der Sozialpädagogik (ersch. 1988) ist bis heute eine der ausführlichs-ten Untersuchungen zu den systematischen Grundlagen der Sozialpädagogik.

oder:

Michael Winklers Untersuchung, die 1988 unter dem Titel ‚Theorie der Sozialpädagogik‛ er-schienen ist, ist bis heute eine der ausführlichsten darüber, was der Begriff ‚Sozialpädagogik‛bedeutet.

7.3 Wie integriere ich direkte Zitate in die eigenen Ausführungen?

Es ist darauf zu achten, dass der eigene Satz trotz integriertem Zitat flüssig lesbar bleibt.Fremde und eigene Satzbestandteile müssen so kombiniert werden, dass ein grammatikalischkorrekter Satz entsteht. Evtl. muss das Zitat (nach o.g. Regeln) angepasst werden:

Falsch: Josef Huber behauptet „Der Mensch ist eigentlich ein Tier“ (Huber 2002, 50).

Richtig: Josef Huber behauptet, „[d]er Mensch [sei] eigentlich ein Tier“ (Huber 2002, 50).

Auch richtig: Josef Huber nimmt an, dass „[d]er Mensch [...] eigentlich ein Tier [ist]“ (Huber2002, 50).

Ebenso richtig: „Der Mensch“, so Josef Huber, „ist eigentlich ein Tier“ (Huber 2002, 50).

Wenn möglich sollte lieber der eigene Satz umformuliert als eine Änderung im Zitat vorge-nommen werden.

Endet ein direkt zitierter Textabschnitt mit einem Satzzeichen, kann dieses zur Einbindung inden eigenen Satz einfach aus dem Zitat herausgenommen werden, sofern dadurch der Inhaltnicht verfälscht wird. Im Regelfall (zumindest der Harvard-Zitierweise) werden Passagen, dieeigentlich mit einem Komma oder einem Punkt enden, nur bis vor dem Satzzeichen zitiert,um dann den Literaturnachweis mittels Klammer noch vor dem Satzzeichen in den eigenen

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Satz bzw. Satzteil integrieren zu können. Das Komma oder der Punkt folgen dann nach derKlammer mit dem Kurzbeleg. Wichtig ist nur, dass die Wiedergabe des Zitats zwischen denAnführungszeichen wort- und zeichengetreu erfolgt.

Der Kontext, aus dem das Zitat entnommen wurde, muss mit dem Kontext der eigenen Ar-beit, in den es integriert wird, verträglich sein. Natürlich dürfen Gegenpositionen zur eigenenAuffassung an Ort und Stelle per Zitat belegt werden, wenn kenntlich gemacht wird, dass essich eben um eine Gegenposition handelt. Aber: Zitate dürfen nicht ‚missbraucht‛ werden, in-dem sie in einen gänzlich anderen Kontext gesetzt werden.

7.4 Indirektes Zitat

Ein indirektes Zitat ist eine sinngemäße Übernahme. Es dient dem Hinweis, dass eine Aussage(nicht wörtlich, aber inhaltlich) auch an der belegten Stelle getätigt wird und dort genauernachgelesen werden kann.

Grundform: Nachweis in Klammer mit o.g. Regeln wie beim direkten Zitat, aber ohne An-führungszeichen, statt dessen Zusatz eines „vgl.“:

Im Unterschied zur klassischen Psychotherapie beinhaltet die Praxis der Sozialpädagogik auchaufsuchende Hilfen wie Hausbesuche oder Erziehungstrainings vor Ort (vgl. Huber 1995, 57).

Es kann zugleich auf mehrere Autoren oder Werke verwiesen werden. Dann werden diesemit Semikolon getrennt:

Das Berufsfeld der Sozialen Arbeit beinhaltet sozialpädagogische sowie koordinative Tätigkei-ten (vgl. Heiner 2004, 42; Röh 2009, 202; Scherr 2012, 287).

Auch ein Hinweis auf unterschiedliche Stellen im gleichen Werk ist möglich:

Die Probleme von Klienten betreffen zumeist das gesamte Familiensystem (vgl. Bauer 2003, 37und 51ff), weshalb ein professioneller Sozialpädagoge auch Gespräche mit Angehörigen führenmuss, um zu einer umfassenden Einschätzung der Problemlage zu gelangen.

Wird auf ganze Publikationen verwiesen und nicht nur auf einzelne Passagen daraus, dannentfällt die Angabe einer Seitenzahl:

Dieses Problem wurde bereits empirisch untersucht (vgl. Bauer 1995; Huber 1998b;Huber/Müller 2002). Philosophisch argumentierende Autoren behandeln stattdessen terminolo-gische Fragen (vgl. Mayer 2004).

Kurze Variante: Das „vgl.“ sowie die Namensnennung können in der Belegklammer wegge-lassen werden, wenn im Satz eindeutig genannt ist, um welchen Autor es sich handelt:

Josef Huber (1998, 28ff) hat nachgewiesen, dass 13jährige lieber Autorennen am PC spielen alsLatein zu lernen.

Querverweise auf Kapitel der eigenen Arbeit sind möglich und dann sinnvoll, wenn Sie demLeser empfehlen würden, an früheren Stellen nochmals nachzulesen, um neue Aussagen rich-tig einordnen zu können. Allerdings muss nicht alles, was zuvor bereits gesagt wurde, mittelsQuerverweis nachgewiesen werden, falls darauf nochmals Bezug genommen wird – dem Le-ser darf eine gewisse Merkfähigkeit unterstellt werden.

Beispiel: Sofern die soziale Dimension sozialpädagogischer Probleme in Mayers Ansatz gene-rell vernachlässigt wird (vgl. oben, Kap. 2.3.1), konnte auch nicht erwartet werden, dass die Le-benssituation des Klienten mit Mayers Diagnosemodell vollständig erfasst werden kann.

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7.5 Wie integriere ich indirekte Zitate in die eigenen Ausführungen?

Indirekte Zitate dürfen nicht aus bloß geringfügig umformulierten Textpassagen bestehen. Indiesem Fall sollten sie lieber direkt zitieren. Indirekte Zitate sind ein verkürzter Hinweis aufInhalte (Argumente, Gedankengänge, Daten...), um diese unkompliziert und in knapper Formin den eigenen Text zu integrieren.

Wegen der fehlenden Anführungszeichen ist es besonders wichtig, deutlich zu machen, aufwelchen Teil Ihrer Ausführungen sich der Nachweis bezieht. So darf z.B. nicht einfach „(vgl.Bauer 2009)“ am Ende eines Absatzes platziert werden, sodass der Leser erraten muss, welcheTeile des Absatzes nun von Autor Bauer übernommen wurden. Deshalb sollte der Beleg di-rekt am Ende von den Sätzen oder Satzteilen stehen, auf welche er sich bezieht. Gegebe-nenfalls müssen mehrere Belege gesetzt werden (mittels „vgl. ebd.“).

Gerade bei längeren Bezugnahmen auf einen Autor sollte bereits bei der ersten inhaltlichübernommenen Aussage ein Literaturbeleg erfolgen – das Ende des Absatzes ist für einen sol-chen Hinweis zu weit weg.

Längere Bezugnahmen auf einen Autor sollten darum am besten entsprechend eingeleitet wer-den:

„Im Folgenden stütze ich mich auf die Argumentation von Bauer (2009, 78ff)“. Oder: „Bauer(2009, 78ff) kritisiert diesen Punkt aus der psychologischen Perspektive. Er weist darauf hin,dass …“.

Anschließend muss jedoch gelegentlich genannt oder zumindest durch Formulierung im Kon-junktiv deutlich gemacht werden, dass man immer noch die Sichtweise desselben Autors refe-riert. Wenn man den Gedankengang des Autors verlässt und wieder selbst argumentiert, wirddies z.B. durch explizite Kritik und Distanzierung oder eigenständige Erweiterung angezeigt:

„Bauer berücksichtigt dabei aber nicht, dass …“. Oder: „Nach dieser Darstellung von BauersArgumentation wird nun untersucht, ...“.

Bei indirekten Zitaten muss der Leser generell klar erkennen können, welche Inhalte sich be-reits in der genannten Literatur finden und welches Ihre eigenen Anteile sind. Dies deutlich zumachen ist eine Grundbedingung wissenschaftlichen Arbeitens. Der Kurzbeleg mittels Klam-mer reicht dafür aber nicht in jedem Fall aus. Manchmal ist es deshalb erforderlich, dass Siedurch explizite Erklärungen darauf hinweisen, welcher Gedanke einem anderen Autor zuzu-rechnen ist und welcher nicht. Solche Klarstellungen dürfen nicht als störend empfunden wer-den, sondern zeigen, dass Sie Gedankeninhalte von anderen Autoren (Annahmen, Begründun-gen, Behauptungen, …) nicht nur als Inspirationsquelle nutzen, sondern auch alsGegenstände auffassen, die man besprechen kann.

Zudem sollten Sie darauf achten, dass Sie einem Autor keine Gedanken zuschreiben, die die-ser selbst nur von anderen übernimmt oder die von ihm nur dargestellt, nicht aber vertretenwerden. Auch ein „vgl.“ ist ein Zitat, d.h. der Leser nimmt an, dass der zitierte Autor tatsäch-lich der Meinung ist, die Sie hier suggerieren. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie in Ihrem Textdarauf hinweisen.

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Angenommen, Sie lesen einen Text, in dem Eva Müller die Auffassung von Hans Huber kritisiert.Beispiel für eine eindeutige Zuschreibung der Urheberschaft:

Huber (1999, 32) ist der Ansicht H. Müller (2003, 50f) hält Hubers Position für falsch und ver-tritt stattdessen Meinung M.

Folgender Nachweis wäre also falsch, auch wenn das Thema tatsächlich bei Müller an der ange-geben Stelle besprochen wird (und Sie evtl. nur das Buch von Müller zur Hand haben):

Für Position H spricht, dass … (vgl. Müller 2003, 50f).

Richtig zitiert wäre hingegen:

Für Position H spricht, dass … (vgl. Huber 1999, 32).

Notlösung (bei der aber offensichtlich ist, dass Sie das Buch von Huber nicht vorliegen haben):

Huber hält Position H für gut begründet, da … (vgl. Müller 2003, 50f).

Zweite Notlösung (bei der aber der evtl. wichtige Autor Huber gar nicht zur Sprache kommt):

Der Position H wird gelegentlich widersprochen (vgl. Müller 2003, 50f).

Zuletzt: Wenn Sie sich sicher sind, dass eine referierte Position gut begründet ist, sollten Sienicht wie folgt im Konjunktiv indirekte Reden aneinanderreihen:

Müller ist der Auffassung, Bildung und Erziehung seien zwei unterschiedliche Sachverhalte(vgl. Müller 2003, 50). Sie meint, dies lasse sich damit begründen, dass … (vgl. ebd., 50f).

Schreiben Sie in einem solchen Fall besser faktisch (d.h. im Indikativ). Dadurch erhalten indi-rekte Zitate den Status einer Absicherung Ihrer eigenen Position:

Bildung und Erziehung lassen sich unterscheiden (vgl. Müller 2003, 50). Die Gründe dafür sind… (vgl. ebd., 50f).

Indirekte Rede eignet sich v.a. dann, wenn Sie eine Position anschließend aus einer gewissenDistanz heraus analysieren wollen:

Müller nimmt an, … (vgl. Müller 2003, 50f). Diese Auffassung berücksichtigt allerdings nicht,dass... / Diese Perspektive macht darauf aufmerksam, dass...

Außerdem bietet sich die indirekte Rede an, wenn sie anzeigen wollen, dass sie sich selbstnicht positionieren, sondern lediglich mögliche Sichtweisen referieren:

Müller nimmt an, … (vgl. Müller 2003, 50f). Huber hält dem entgegen, dass … (vgl. Huber2004, 23).

Ansonsten sollten sie jedoch grundsätzlich wie o.g. im Indikativ formulieren.

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7.6 Abbildungen (Übersichten, Tabellen etc.)

Schaubilder oder Schemata visualisieren den Argumentationszusammenhang bzw. einen Zu-sammenhang von Begriffen, mit denen Sie operieren, mit geeigneten graphischen Elementen(Pfeile, Kästen, Kreise etc.). Ist der Inhalt trivial, sollten Sie von einer graphischen Darstel-lung absehen. Besonders komplizierte und in Textform unübersichtliche Sachverhalte könnenaber von einer bildhaften Darstellung profitieren.

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Abbildung 1: Verhältnis von Sozialpädagogik und Sozialarbeit

Manches lässt sich auch in Form einer Tabelle übersichtlich darstellen:

Ästhetische Werte Pragmatische Werte

schön/hässlich nützlich/unnütz

angenehm/unangenehm effizient/ineffizient

originell/epigonal sparsam/verschwenderisch

ausdrucksvoll/ausdruckslos funktionsfähig/funktionsgestört

geschmackvoll/geschmacklos optimal/suboptimal

gründlich/oberflächlich

Moralische Werte Wissenschaftliche Werte

gut/schlecht richtig/falsch

human/inhuman relevant/irrelevant

tapfer/feige genau/ungenau

hilfreich/egoistisch vollständig/unvollständig

ehrlich/heuchlerisch differenziert/undifferenziert

aufrichtig/unaufrichtig neu/bekannt

verantwortungsvoll/verantwortungslos nachprüfbar/nicht nachprüfbar

Abbildung 2: Beispiele für Werte nach Kruse 1995, 149

Bedürfnisse natürlich unnatürlich

notwendig Gesundheit, Lebenserhaltung X

nicht notwendig Sexualität Besitz (Luxusartikel)

Abbildung 3: Epikureische Bedürfnistafel, eigene Darstellung

Auch Tabellen oder Graphiken zur Darstellung quantitativer Sachverhalte (z.B. Abbildung ei-ner Statistik) sind gezielt einzusetzen, d.h. nur dann, wenn

1. der Inhalt in der Arbeit eine zentrale Bedeutung hat.

2. die Darstellung nicht „in der Luft“ hängt, also nur, wenn sie in den Ausführungen be-sprochen, kommentiert, interpretiert etc. wird. Im Text muss dabei auf die Abbildunghingewiesen werden, z.B. so: „Abbildung 2 zeigt … “ oder „ ... (siehe Abbildung 2)“.Auch der Detailgrad der Abbildung sollte zur Besprechung passen. Im folgenden Bei-spiel sollte also eine Entwicklung der Studentenzahlen in den jeweiligen Fächern überdrei Jahrgänge hinweg relativ genau besprochen werden.

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FächergruppeStudienanfänger

2012/2013 2013/2014 2014/2015

Sprach- und Kulturwissenschaften 83 368 85 287 83 125

Sport 4 018 4 062 3 783

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 163 312 168 425 169 447

Mathematik, Naturwissenschaften 85 055 87 204 87 194

Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften 24 169 24 916 25 370

Veterinärmedizin 1 079 1 068 1 091

Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften 9 645 10 202 9 990

Ingenieurwissenschaften 106 910 109 954 107 358

Kunst, Kunstwissenschaft 16 070 15 947 15 769

Sonstige Fächer und ungeklärt 1 462 1 556 1 755

Insgesamt 495 088 508 621 504 882

Abbildung 4: Studienanfänger/innen im Sommer- und nachfolgendem Wintersemester (Quelle: Statistisches Bun-desamt 2015)

Meistens reicht bei empirischen Daten aber ein einfacher Hinweis (indirektes Zitat) auf ent-sprechende Forschungen, ohne sie direkt in der Arbeit abzubilden.

Auch die Integration von Photos o.ä. ist möglich (z.B. bei Praxisberichten, Besprechung vonKunstwerken etc.), umfangreiche Dokumentationen sollten aber in den Anhang.

Für jede Form der Abbildung gilt:

• Abbildungen zählen im Normalfall nicht zum „Text“ im Sinne der geforderten Seitenzahl

• Eine schlichte und übersichtliche Gestaltung ist notwendig (weniger ist mehr, kein über-mäßiger Einsatz von Farben und Formen)

• Abbildungen benötigen eine Beschriftung (Überschrift oder Unterschrift), welche die Ab-bildungsnummer nennt und in der ggf. die Quelle der Abbildung (Literatur, Internet, ...) zi-tiert ist. Hierfür reicht wie bei normalen Zitaten die Kurzzitation, der vollständige biblio-graphische Nachweis findet sich dann im Literaturverzeichnis.

• Wurde eine übernommene Graphik verändert, ist dies in der Beschriftung anzugeben(„veränderte Darstellung“, „XYZ hinzugefügt“, „Darstellung in Anlehnung an...“ etc.).

Abbildung 5: Aufgabenverteilung im Case-Management (Huber 2010, 142; vereinfachte Dar-stellung).

• Ebenso kann „eigene Darstellung“ erläuternd hinzugefügt werden, wenn Sie selbst Gedan-ken anderer Autoren visualisieren. Z.B.:

Abbildung 6: Stufen des Hilfeprozesses nach Huber 2010, 160ff; eigene Darstellung.

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Bei mehr als einer Abbildung sollte ein Abbildungsverzeichnis erstellt werden. In ihm werdenalle Abbildungen der Reihe nach mit Abbildungsnummer, Titel und Seitenangabe aufgelistet(aber ohne nochmaligen Quellennachweis). Auch hier hilft die entsprechende Funktion inTextverarbeitungsprogrammen. Das Abbildungsverzeichnis steht direkt nach dem Inhaltsver-zeichnis.

8 Kurze Hinweise für Referate

Einleitung:

– Bezug zum Seminarthema herstellen, das eigene Thema dort verorten

– Fragestellung nennen, die behandelt wird

Schluss:

– knappe Zusammenfassung

– ggf. Diskussionsanreiz liefern

Visualisierung ist zur Unterstützung sinnvoll, z.B. durch

• Folien (z.B. PowerPoint). Achtung: Ein Referat besteht nicht aus einem Ablesen von Foli-en. Folien stellen die wichtigsten Schlagworte und deren Zusammenhang dar, ersetzenaber Ihren Vortrag nicht.

• Tafelanschriebe (können im Laufe des Vortrags entwickelt werden, zeichnen so die Gedan-kenentwicklung nach)

• ausgedrucktes Handout (vor dem Vortrag verteilen):

– auch hier kurze Nennung von Uni und Fakultät, Seminar, Dozent, Semester, Referent

– übersichtliche Darstellung der Abschnitte des Vortrags sowie der wesentlichen Inhalte(gerne in Graphiken und Schemata)

– viele Schlagworte, wenig erklärende Sätze

– Literaturangaben

– nicht zu viel Text, Platz lassen für handschriftliche Zusätze der Hörer

– maximal vier Seiten; Ausdruck „zwei Seiten pro Blatt“

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9 Literaturtipps zum wissenschaftlichen Arbeiten

– Eco, Umberto (122007): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-,Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Heidelberg: C.F.Müller.

[Der Klassiker – viel Allgemeines zur Wissenschaftlichkeit und den einzelnen Arbeits-schritten, einige Beispiele; lebendig geschrieben; Formalitäten (Belege etc.) teils veraltet,auch technisch vor EDV-Zeit (Recherche, Karteikartensystem)]

– Bünting, Karl-Dieter/Bitterlich, Axel/Pospiech, Ulrike (72007): Schreiben im Studium: mitErfolg. Ein Leitfaden. Berlin: Cornelsen Scriptor.

[hilfreich und umfassend, gutes Nachschlagewerk]

– Krämer, Walter (³2009): Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit?Frankfurt/New York: Campus.

[recht ausführlich, mit Augenzwinkern geschrieben, viele Negativbeispiele; Regeln zur Zi-tation nicht empfehlenswert]

– Kruse, Otto (122007): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchsStudium. Frankfurt a. Main: Campus.

[Fokus auf den Akt des Schreibens, auch psychologische Aspekte; gute Tipps zur Themen-eingrenzung]

– Franck, Norbert/Stary, Joachim (Hrsg., 162011): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens.Eine praktische Anleitung. Stuttgart: Schöningh UTB.

[verständlich geschriebene Beiträge zum Lesen und Abfassen wissenschaftlicher Textevon verschiedenen Autoren]

– Werder, Lutz von (²2002): Kreatives Schreiben von wissenschaftlichen Hausarbeiten undReferaten. Berlin/Milow: Schibri.

[Fokus auf die Ideenfindung, Kreativitätstechniken und -übungen]

– Karmasin, Matthias/Ribing, Rainer (72012): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten.Ein Leitfaden für Seminararbeiten, Bachelor-, Master- und Magisterarbeiten sowie Disser-tationen. Facultas: Wien.

[sehr knapp zu den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, hilfreicher PC-Teil für An-fänger]

– Rost, Friedrich (72012): Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. Wiesbaden: SpringerVS.

[behandelt zahlreiche allgemeine Themen des Studiums; sehr ‚wissenschaftlich‛ geschrie-ben]

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speziell für Pädagogik und Soziale Arbeit:

– Bohl, Thorsten (³2008): Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Pädagogik. Ar-beitsprozesse, Referate, Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und mehr... Weinheim/Basel:Beltz.

[sehr knapp, aber empfehlenswert]

– Kotthaus, Jochem (2014): FAQ Wissenschaftliches Arbeiten. Für Studierende der SozialenArbeit. Opladen/Toronto: Budrich.

[übersichtlich und aktuell, viele mögliche Fehler werden angesprochen; leider keine Hin-weise zum Leseprozess]

– Bieker, Rudolf (2011): Soziale Arbeit studieren. Leitfaden für wissenschaftliches Arbeitenund Studienorganisation. Stuttgart: Kohlhammer.

[ausführlich zu Literaturrecherche und formalen Dingen; auch sonstige Themen des Studi-enalltags werden behandelt]

– Fromm, Martin/Paschelke, Sarah (2006): Wissenschaftliches Denken und Arbeiten. EineEinführung und Anleitung für pädagogische Studiengänge. Münster: Waxmann

[sehr knapp, einige praktische Übungen]

– www.fachportal-paedagogik.de/lotse/index.html

[viele Infos und Links zum wissenschaftlichen Arbeiten sowie weitere praktische Dingefür das Pädagogikstudium]

Empirisches Arbeiten:

– Ebster, Claus/Stalzer, Lieselotte (42013): Wissenschaftliches Arbeiten für Wirtschafts- undSozialwissenschaftler. Wien: Facultas WUV.

[sehr übersichtlich aufgemacht, wichtigste Punkte wissenschaftlichen Arbeitens knapp be-handelt; tendenziell Fokus auf empirisches Arbeiten – dafür jedoch gut zur allererstenEinführung]

– Dieckmann, Andreas (182007): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, An-wendungen. Reinbek: Rowohlt.

[gutes Nachschlagewerk]

– Schaffer, Hanne (²2009): Empirische Sozialforschung für die Soziale Arbeit. Eine Einfüh-rung. Lambertus. Freiburg: Lambertus

[ausführlich]

– Mayring. Philipp (52002): Einführung in die qualitative Sozialforschung. Weinheim/Basel:Beltz.

[Klassiker zur qualitativen Inhaltsanalyse]

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Anhang: Muster (Deckblatt, Schema zur Begriffsanalyse, Literaturver-zeichnis)

Deckblatt:

Katholische Universität Eichstätt-IngolstadtPhilosophisch-Pädagogische FakultätFachbereich Sozialpädagogik[Sommer-/Wintersemester + Jahr][Titel des Seminars laut Vorlesungsverzeichnis]Dozent: [Name des Seminarleiters/der Seminarleiterin]

Hausarbeitzum Thema

[Titel der Hausarbeit][Ggf. Untertitel der Hausarbeit]

vorgelegt von[Name Verfasser][Adresse][eMail][Studiengang, ggf. Studienschwerpunkt, Semesterzahl]Datum der Abgabe: [Datum]

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Schema zur Begriffsanalyse (in Anlehnung an Bohl 2008, 56)

Begriff/Gegenstand:

Oberbegriff:

Unterbegriffe (Formen):

Verwandte Begriffe (Nachbarbegriffe):

Gegenbegriffe:

Praktische Beispiele:

Theorien/Modelle/Autoren:

Definitionsversuch/ArbeitsdefinitionGattung (Oberbegriff):Artbildende Differenz (Unterschied zu verwandten Begriffen/Subtypen derGattung):

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Literaturverzeichnis

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