Pferdegräber und Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe

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Pferdegräber und Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe Janez Dular, Ljubljana Slovenija, dolenjska halštatska skupina, konjski grobovi, starejša železna doba Slowenien, hallstattzeitliche Dolenjsko-Gruppe, Pferdegräber, ältere Eisenzeit Slovenia, Dolenjska group, Horse graves, the Early Iron Age V članku so predstavljeni konjski grobovi oz. pokopi konj na območju dolenjske halštatske skupine. Način pokopa je bil različen (pokop celega kadavra, njegovih delov, lobanje, zob), sledimo pa mu lahko skozi celo starejšo železno dobo. Im vorliegenden Beitrag werden die Pferdegräber bzw. Pferdebestattungen in der hallstattzeitli- chen Dolenjsko-Gruppe vorgestellt. Die Art der Bestattung war durchaus unterschiedlich (Bestat- tung des ganzen Kadavers, Pferdeteile, Schädel und Zähne), und diese Sitte kann man durch die gan- ze ältere Eisenzeit verfolgen. The article treats the horse graves in the region of Dolenjska in the Early Iron Age. The way the horses were buried was different (carcass, only parts of the body, skulls and set of teeth), we can find this phenomenon through all the chronological phases of the Early Iron Age. Der Mensch hatte in allen Epochen seiner Ge- schichte zu bestimmten gezähmten Tieren ein besonders respektvolles Verhältnis. Unter ihnen steht an erster Stelle das Pferd, das noch heute als ein allseitig verwendbares Tier angesehen wird. Mit seiner Domestizierung wurde der Mensch in bedeutendem Ausmaße mobiler. Er benutzte das Pferd für den Transport und als Zugtier, sehr schnell wurde es für ihn auch als Jagd- und Kampfgefährte kostbar. Das Pferd war zugleich ein bedeutendes Statussymbol, das seinen Platz in den kultisch-religiösen Vorstel- lungen der damaligen Menschen einnahm. Bele- ge hierfür sind rituelle Opferungen der Tiere, gemeinsame Bestattungen von Mensch und Pferd wie auch eigenständige Pferdegräber in- nerhalb von Gräberfeldern für Menschen. Die neueste Veröffentlichung des Materials zweier auf moderne Weise erforschter Grabhü- gel in Stična hat ergeben, dass Pferdebestattun- gen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe keinesfalls eine Seltenheit waren. 1 Das haben wir 1 Gabrovec 2006. zwar schon vorher angenommen, leider war a- ber die Grabungsmethode am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts so beschaffen, dass viele Grabstrukturen unbeachtet geblieben sind. Zur schlechten Erhaltung von Menschen- und Tierknochen trug seinen Teil auch der ag- gressive Lehmboden bei, der die Knochenreste größtenteils zersetzte. 2 Gut dokumentierte Pferdegräber bzw. Teile davon gibt es in Dolenjsko also nur wenig. Da sie noch nicht behandelt wurden, haben wir uns entschlossen, sie an dieser Stelle kurz vorzustellen. 1. Brezje pri Trebelnem; Grab 6/1. – Fund: Pferdeskelett. – Position: im Grab beim Kopfe des Kriegers. – Lit.: Kromer 1959, 21; Bökönyi 1968, 16; Dular, Križ 1990, 537. 2. Brezje pri Trebelnem; Grab 6/2. – Fund: Pferdeskelett. – Position: im Grab beim Ske- lett des Kriegers. – Lit.: Kromer 1959, 21; Bö- könyi 1968, 16; Dular, Križ 1990, 537. 2 Vgl. Dular 2003, 85 ff.

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Pferdegräber und Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe

Janez Dular, Ljubljana

Slovenija, dolenjska halštatska skupina, konjski grobovi, starejša železna doba Slowenien, hallstattzeitliche Dolenjsko-Gruppe, Pferdegräber, ältere Eisenzeit Slovenia, Dolenjska group, Horse graves, the Early Iron Age

V članku so predstavljeni konjski grobovi oz. pokopi konj na območju dolenjske halštatske skupine. Način pokopa je bil različen (pokop celega kadavra, njegovih delov, lobanje, zob), sledimo pa mu lahko skozi celo starejšo železno dobo.

Im vorliegenden Beitrag werden die Pferdegräber bzw. Pferdebestattungen in der hallstattzeitli-

chen Dolenjsko-Gruppe vorgestellt. Die Art der Bestattung war durchaus unterschiedlich (Bestat-tung des ganzen Kadavers, Pferdeteile, Schädel und Zähne), und diese Sitte kann man durch die gan-ze ältere Eisenzeit verfolgen.

The article treats the horse graves in the region of Dolenjska in the Early Iron Age. The way the

horses were buried was different (carcass, only parts of the body, skulls and set of teeth), we can find this phenomenon through all the chronological phases of the Early Iron Age.

Der Mensch hatte in allen Epochen seiner Ge-

schichte zu bestimmten gezähmten Tieren ein besonders respektvolles Verhältnis. Unter ihnen steht an erster Stelle das Pferd, das noch heute als ein allseitig verwendbares Tier angesehen wird. Mit seiner Domestizierung wurde der Mensch in bedeutendem Ausmaße mobiler. Er benutzte das Pferd für den Transport und als Zugtier, sehr schnell wurde es für ihn auch als Jagd- und Kampfgefährte kostbar. Das Pferd war zugleich ein bedeutendes Statussymbol, das seinen Platz in den kultisch-religiösen Vorstel-lungen der damaligen Menschen einnahm. Bele-ge hierfür sind rituelle Opferungen der Tiere, gemeinsame Bestattungen von Mensch und Pferd wie auch eigenständige Pferdegräber in-nerhalb von Gräberfeldern für Menschen.

Die neueste Veröffentlichung des Materials zweier auf moderne Weise erforschter Grabhü-gel in Stična hat ergeben, dass Pferdebestattun-gen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe keinesfalls eine Seltenheit waren.1 Das haben wir

1 Gabrovec 2006.

zwar schon vorher angenommen, leider war a-ber die Grabungsmethode am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts so beschaffen, dass viele Grabstrukturen unbeachtet geblieben sind. Zur schlechten Erhaltung von Menschen- und Tierknochen trug seinen Teil auch der ag-gressive Lehmboden bei, der die Knochenreste größtenteils zersetzte.2 Gut dokumentierte Pferdegräber bzw. Teile davon gibt es in Dolenjsko also nur wenig. Da sie noch nicht behandelt wurden, haben wir uns entschlossen, sie an dieser Stelle kurz vorzustellen.

1. Brezje pri Trebelnem; Grab 6/1. – Fund:

Pferdeskelett. – Position: im Grab beim Kopfe des Kriegers. – Lit.: Kromer 1959, 21; Bökönyi 1968, 16; Dular, Križ 1990, 537.

2. Brezje pri Trebelnem; Grab 6/2. – Fund: Pferdeskelett. – Position: im Grab beim Ske-lett des Kriegers. – Lit.: Kromer 1959, 21; Bö-könyi 1968, 16; Dular, Križ 1990, 537.

2 Vgl. Dular 2003, 85 ff.

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3. Brezje pri Trebelnem; Grab 6/3. – Fund: Pferdeskelett. – Position: eigenständige Pfer-debestattung, Zugehörigkeit zum Grab unbe-kannt. – Lit.: Kromer 1959, 21; Bökönyi 1968, 16; Dular, Križ 1990, 537.

4. Libna; Špiler, Grab 1/4. – Fund: Pferdekno-chen und Pferdezähne. – Position: im zerstör-ten Grab eines Kriegers. – Lit.: Knez, Škaler 1968, 248 in 251 f.

5. Libna; Špiler, Grab 1/6. – Fund: Pferdezähne. – Position: unbekannt. – Lit.: Knez, Škaler 1968, 250 f.

6. Libna; Špiler, Grab 2/1. – Fund: Pferdeschä-del. – Position: im Grab – Lit.: Škaler 1968-1969, 181 f.; Škaler 1970, 142; Guštin 1976, 37.

7. Libna; Volavšek, Grab/d = Špiler, Grab 2/d. – Fund: Pferdeskelett. – Position: im Grab bei den Füßen des Kriegers. – Lit.: Gurlitt 1895, 52 f.; Guštin 1976, 44 f.

8. Libna; Volčanšek, Grab i. – Fund: Pferdeske-lett. – Position: an der Westseite neben dem Grab eines Kriegers. – Lit.: Szombathy, Tage-buch 15a, 23;3 Guštin 1976, 31 f.

9. Libna; Volčanšek, Grab aa. – Fund: Pferde-knochen (Schädel, Rippen, zwei Oberarme). – Position: unbekannt. – Lit.: Szombathy, Tage-buch 15a, 52 f; Guštin 1976, 34 f.

10. Magdalenska gora; Laščik, Grab 5/5. – Fund: Pferdeknochen. – Position: unbekannt. – Lit.: Bökönyi 1968, 12; Hencken 1978, 29 f.

11. Magdalenska gora; Laščik, Grab 5/6-7-7a. – Fund: Pferdeskelett. – Position: unbekannt, wahrscheinlich im Grabe des Kriegers. – Lit.: Hencken 1978, 30 f.

12. Magdalenska gora; Laščik, Grab 5/29. – Fund: zwei ganze Pferdeskelette und Knochen von zwei weiteren Pferden. – Position: unbe-kannt, wahrscheinlich im Grabe des Kriegers. – Lit.: Bökönyi 1968, 12 ff; Hencken 1978, 36 ff.

13. Magdalenska gora; Preloge, Grab 2/13. – Fund: Pferdeskelett. – Position: im Grab ne-ben dem Skelett des Kriegers. – Lit.: Tecco Hvala, Dular, Kocuvan 2004, 35 f.

3 Archiv des Naturhistorischen Museums Wien.

14. Magdalenska gora; Preloge, Grab 2/57. – Fund: Pferdeskelett. – Position: 0,5 m über dem Grab des Kriegers. – Lit.: Tecco Hvala, Dular, Kocuvan 2004, 44 f.

15. Magdalenska gora; Preloge, Grab 2/88. – Fund: Pferdezähne. – Position: unbekannt. – Lit.: Tecco Hvala, Dular, Kocuvan 2004, 49.

16. Magdalenska gora; Preloge, Grab 4/32. – Fund: Pferdeknochen. – Position: unbekannt. – Lit.: Hencken 1978, 23.

17. Magdalenska gora; Preloge, Grab 4/43. – Fund: Pferdeskelett. – Position: unbekannt. – Lit.: Bökönyi 1968, 11 f; Hencken 1978, 25 f.

18. Magdalenska gora; Preloge, Grab 7/31. – Fund: Pferdeknochen (Astragalus). – Position: unbekannt. – Lit.: Bökönyi 1968, 14; Hencken 1978, 56.

19. Magdalenska gora; Preloge, Grab 7/38. – Fund: Pferdeknochen (Tibia).4 – Position: un-bekannt. – Lit.: Bökönyi 1968, 14; Hencken 1978, 57.

20. Magdalenska gora; Preloge, Grab 7/39. – Fund: Pferdeknochen. – Position: über dem Grabe des Kriegers. – Lit.: Hencken 1978, 58 f; Weiss 1996, 48.

21. Magdalenska gora; Preloge, Grab 10/14. – Fund: Pferdezahn. – Position: unbekannt. – Lit.: Bökönyi 1968, 14 f; Hencken 1978, 67 f.

22. Magdalenska gora; Preloge, Grab 10/18. – Fund: Pferdezahn. – Position: unbekannt. – Lit.: Bökönyi 1968, 15; Hencken 1978, 68.

23. Magdalenska gora; Preloge, Grab 10/28. – Fund: Pferdezahn. – Position: unbekannt. – Lit.: Bökönyi 1968, 15; Hencken 1978, 70.

24. Magdalenska gora; Preloge, Grab 13/119. – Fund: Teile eines Pferdeskelettes (Zähne, Rip-pen und Humerus). – Position: im Grabe über dem Skelett des Kriegers. – Lit.: Tecco Hvala, Dular, Kocuvan 2004, 72.

25. Novo mesto; Kapiteljska njiva, Grab 1/Zentralgrab. – Fund: Pferdeschädel. – Posi-tion: im Grab. – Lit.: Knez 1993, 35.

26. Novo mesto; Kapiteljska njiva, Grab 16/11. – Fund: Pferdeschädel. – Position: im Grab. – Lit.: unveröff.; freundliche Mitteilung B. Križ.

4 Der Knochen wurde vom Ausgräber nicht erwähnt

und gehört wahrscheinlich nicht zum Grabzusammen-hang.

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27. Novo mesto; Kapiteljska njiva, Grab 16/34. – Fund: Pferdeknochen. – Position: 40 cm ü-ber dem Grab einer Frau. – Lit.: unveröff.; freundliche Mitteilung B. Križ; vgl. auch Križ 2004.

28. Novo mesto; Malenškova njiva, Grab 1. – Fund: Pferdeknochen. – Position: an der Nordseite der Grabkammer. – Lit.: Šmid 1908, 202 f;5 Guštin/Teržan 1975, 188 f.

29. Novo mesto; Malenškova njiva, Grab 2-3.6 – Fund: Pferdeschädel. – Position: wahrschein-lich im Grab des Kriegers. – Lit.: Šmid 1908, 203 f.; Guštin/Teržan 1975, 189 f.; Teržan 1998, 527, Anm. 109.

30. Novo mesto; Znančeve njive, Grab 4/3. – Fund: Pferdeschädel. – Position: im Grab bei den Füßen des Kriegers. – Lit.: Hundt 1973, 332 f; Knez 1986, 88 f.

31. Stična; Grab 4/16. – Fund: Pferdeknochen. – Position: im Grab bei den Füßen des Krie-gers. Lit.: Bökönyi 1968, 15 f; Wells 1981, 58 f.

32. Stična; Grab 4/47. – Fund: Pferdeknochen. – Position: im Grab. – Lit.: Bökönyi 1968, 16; Wells 1981, 66.

33. Stična; Grab 8/2. – Fund: Pferdeschädel (Mandibula).7 – Position: im Grab. – Lit.: Wells 1981, 81.

34. Stična; Grab 5/8. Fund: Pferdeskelett. – Po-sition: neben dem Grab 5/12? – Lit.: Gabro-vec 2006, 138.

35. Stična; Grab 5/10. – Fund: Pferdeknochen. Position: im Grab. – Lit. Gabrovec 2006, 139.

36. Stična; Grab 48/31 und Grab 48/32. – Fund: zwei Pferdeskelette. – Position: an der Südwest- und Südseite der Grabkammer 48/33. – Lit.: Gabrovec 2006, 39, Abb. 14.

37. Stična; Grab 48/46. – Fund: Pferdeschädel. – Position: im Grab. – Lit.: Gabrovec 2006, 47 f.

5 Šmid sprach von einem Pferd. Nach der Position der

Knochen und Schädel, die mehr als 5 m weit auseinander lagen, ist aber wahrscheinlicher, daß beim Grab 1 Pferde-knochen und beim Grab 2–3 Pferdeschädel bestattet wur-den. Es handelt sich also um zwei Pferdebestattungen.

6 Die Gräber 2 und 3 (vgl. Guštin, Teržan 1975, 189 f., Taf. 3–4) wurden später als eine Grabeinheit reinterpre-tiert (vgl. Teržan 1998, 527, Anm. 109).

7 Die Zugehörigkeit des Knochens zum Grabzusam-menhang ist nicht gesichert.

38. Stična; Grab 48/71. – Fund: Pferdeskelett. – Position: neben dem Grab 48/72? – Lit.: Gabrovec 2006, 56.

39. Stična; Grab 48/104. – Fund: Pferdeskelett. – Position: im Grab neben den Füßen des Kriegers. – Lit.: Gabrovec 2006, 79 f, Abb. 27.

40. Vače; Grab 8. 12. 1887. – Fund: Pferdeske-lett. – Position: neben dem Grab des Kriegers. – Lit.: Szombathy, Tagebuch 27, 95;8 Werner 1988, 16.

41. Veliki Gaber; Medvedjek Grab 1/36. Fund: Pferdezähne. – Position: im Grab. – Lit.: un-veröff.; freundliche Mitteilung D. Breščak.

42. Vinji vrh; Laze Grabhügel II/1880. Fund: Pferdeknochen. – Position: unbekannt. Lit.: A. Dular 1991, 45.

43. Zagorje; Grab – Fund: Pferdeknochen. – Position: unbekannt. – Lit.: Gabrovec 1966, 25.

44. Sv. Križ Brdovečki; Grab. – Fund: Pferde-skelett. – Position: im Grab neben dem Krie-ger. – Lit.: Cvitković, Škoberne 2003; Škober-ne 2004, 167.

Bestattungsart

Anhand der bescheidenen Angaben, die die Ausgräber hinterließen, konnten wir feststellen, dass sechzehnmal ein vollständiges Pferdeskelett entdeckt wurde, was 36 % der gesamten Anzahl von Gräbern beträgt. An zweiter Stelle stehen dreizehn Gräber (30 %), in denen Skelettteile, wie z. B. Schädel, Rippen und andere Knochen, gefunden wurden. Noch seltener fand man in den Gräbern nur Schädel. Erwähnt werden sie in sieben Fällen (16 %), während sechsmal (14 %) nur Zähne geborgen wurden. Zweimal (4 %) wurde dem Grab ein einzelner Pferdekno-chen beigegeben (Abb. 1).

Sehr spärlich sind auch die Angaben zur Posi-tion der Pferde bzw. zu ihre Lage zu den Grä-bern der Menschen. Aufgezeichnet sind 30 Be-funde. Gleich neunzehnmal (64 %) hatte man das Pferd oder dessen Teile unmittelbar in das Grab eines Kriegers gelegt, entweder zu seinen

8 Archiv des Naturhistorischen Museums Wien.

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Bestattungsart Position Beigaben

Fundort

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Brezje pri Trebelnem 6/1 x x 1 Brezje pri Trebelnem 6/2 x x Brezje pri Trebelnem 6/3 x Libna/Volavšek d x x 1 Libna/Volčanšek i x x 1 Magd. gora/Laščik 5/6-7-7a x x x 1 Magd. gora/Laščik 5/29 xx xx x xx 2 Magd. gora/Preloge 2/13 x x x 1+ Magd. gora/Preloge 2/57 x x 1 Magd. gora/Preloge 4/43 x 1 Stična 48/31, 32 + ( 33) xx x x Stična 5/8 x x Stična 48/71 + (72) x x Stična 48/104 x x Vače/Klenik 8.12.1887 x x 1 Sv. Križ Brdovečki x x 1 Libna/Špiler 1/4 x x Libna/Volčanšek aa x Magd. gora/Laščik 5/5 x 1 Magd. gora/Preloge 4/32 x x Magd. gora/Preloge 7/39 x x 1 Magd. gora/Preloge 13/119 x x x Novo mesto/Kap. njiva 16/34 x x Novo mesto/Malenšek 1 x x 1 Stična 4/16 (M) x x Stična 4/47 (M) x x Stična 5/10 x x 1 Vinji Vrh/Laze II/1880 x 1 Zagorje/Milač x 3 Libna/Špiler 2/1 x x 1 Novo mesto/Kap. njiva 1/C x x 1 Novo mesto/Kap. njiva 16/11 x x Novo mesto/Malenšek 2/3 x x 1 Novo mesto/Znan. njive 4/3 x x 1 Stična 8/2 (M) x x x Stična 48/46 x x Libna/Špiler 1/6 x 3 Magd. gora/Preloge 2/88 x Magd. gora/Preloge 10/14 x Magd. gora/Preloge 10/18 x Magd. gora/Preloge 10/28 x Veliki Gaber/Medvedjek 1/36 x x x Magd. gora/Preloge 7/31 x Magd. gora/Preloge 7/38 x

Abbildung 1: Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe. Slika 1: Pokopi konj v dolenjski halštatski skupini.

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Füßen oder an die Seite. Relativ häufig war auch die Bestattung des Pferdes in einer eigenen Grube, allerdings in unmittelbarer Nähe eines Kriegergrabes. Es gibt sieben (23 %) solcher Fälle. Viermal (13 %) wurden das Pferd oder dessen Teile über das Grab gelegt, in dem ein Mensch bestattet war.

Genauere Beschreibungen von Pferdegräbern sind leider nicht vorhanden. Von denjenigen, die man vor dem Ersten Weltkrieg gefunden hatte, waren nur zwei ein wenig besser dokumentiert. Das Pferd im Grab 5/6-7-7a vom Laščik unter-halb der Magdalenska gora lag neben einem Krieger, und zwar in Nord-Süd-Richtung. Es war gezäumt: neben seinem Schädel fand man vier Bronzephaleren und eine eiserne Trense. Interessant ist auch, dass zwischen dem Schädel und den vorderen Extremitäten ein Bronzekes-sel lag. Der Fund des Pferdeskeletts in Grab

5/6-7-7a wurde mit einer relativ guten Fotogra-fie dokumentiert (Abb. 2).9

Aus dem Grabhügel 5 vom Laščik stammt auch Grab 29, in dem zwei Krieger begraben waren.10 Mit dem Doppelgrab steht sicherlich auch die Zahl der beigegebenen Pferde in Verbindung, denn man fand im Grab vier Skelette. Zwei waren vollständig und sie lagen übereinander in Nord-Süd-Richtung. Die Schädel befanden sich an der Nordseite. Die Pferde waren nicht gezäumt, neben ihre Schädel hatte man aber ähnlich, wie im oben erwähnten Fall, zwei Bronzekessel gelegt (Abb. 3). Neben zwei ganzen Skeletten fand man im selben Grab noch Teile zweier weiterer Pferde, was in Dolenjsko durchaus einzigartig ist.11

9 Vgl. Hencken 1978, 30 und 143, Abb. 108. 10 Ib., 36 und 160, Abb. 135. 11 Vgl. Bökönyi 1968, 13 f.

Abbildung 2: Laščik auf der Magdalenska gora, Pferdeskelett aus dem Grab 5/6-7-7a (nach Hencken 1978). Slika 2: Laščik na Magdalenski gori, konjski skelet iz groba 5/6-7-7a (po Hencknu 1978).

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Besser dokumentiert sind einige Pferdegräber, die bei neueren Grabungen entdeckt wurden. Viele Daten gibt es vor allem für Stična, wo in beiden Grabhügeln (5 und 48), die das Natio-nalmuseum erforschte, sieben Gräber entdeckt wurden. Da es sich bei diesen um die vorerst einzigen gut veröffentlichten Exemplare handelt, lohnt es sich, sie etwas genauer zu betrachten. Obwohl Grab 5/10 kein Kriegergrab war, hatte man dem Verstorbenen ein Pferd beigegeben. Den schlecht erhaltenen Knochen nach zu urtei-len, die in einer etwas erweiterten Grabgrube auf der linken Seite des Verstorbenen lagen, wurde nicht ein ganzes Pferd bestattet, sondern nur dessen Teile.12 Im selben Tumulus wurde noch ein Pferdegrab entdeckt (Grab 5/8). Diesmal hatte man in die Grube, die mit Steinplatten bedeckt war, ein ganzes Tier gelegt. Sein Kopf lag auf der Nordseite. Neben den Skelettresten lagen einige Keramikscherben, eine Eisenahle, ein kleiner Reif und ein Bronzeknopf.13 Unge-achtet der erwähnten Gegenstände handelt es sich offensichtlich nicht um ein gemeinsames Grab von Pferd und Mensch, sondern um ein

12 Gabrovec 2006, 139. 13 Ib., 138.

Pferdegrab in einer eigenen Grube und zwar im Bereich zwischen drei anderen Gräbern (Abb. 4). Da in Grab 5/26 eine Frau begraben war und Grab 5/10 schon Pferdeteile enthielt, kann man es am ehesten mit Grab 5/12 in Verbindung bringen, zumal es diesem am nächsten lag; dar-über hinaus war darin ein Krieger begraben.

Die übrigen fünf Pferdegräber in Stična wur-den bei den Ausgrabungen von Grabhügel 48 festgestellt. Zunächst sei Grab 48/46 erwähnt. Es handelt sich um eine nicht geordnete Gruppe von Steinen, zwischen denen ein Pferdeschädel und Keramikfragmente lagen. Die Struktur, die man mit Sicherheit als Pferdegrab bestimmen kann, brachte Gabrovec vorsichtig mit dem na-

Abbildung 3: Laščik auf der Magdalenska gora, Pferdeskelette aus dem Grab 5/29 (nach Hencken 1978). Slika 3: Laščik na Magdalenski gori, konjska skeleta iz groba 5/29 (po Hencknu 1978).

Abbildung 4: Stična, Pferdegrab 5/8; Ausschnitt aus dem Grundriß des Grabhügels 5 (nach Gabrovec 2006). Slika 4: Stična, konjski grob 5/8; izsek iz tlorisa gomile 5 (po Gabrovcu 2006).

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hen Grab 48/49 in Verbindung, in dem eine eiserne Trense gefunden wurde.14

Als selbstständige Pferdegräber, die mit menschlichen Bestattungen in Verbindung ste-hen, muss man auch die folgenden drei bezeich-nen. Die Pferde, die unter den Signaturen Grab 48/31 und Grab 48/32 (Abb. 5) dokumentiert waren, lagen unmittelbar an der Außenwand einer steinernen Grabkammer (Gr. 48/33), in der man bescheidene Reste einer Kriegerausrüs-tung gefunden hat. Den erhaltenen Gegenstän-

14 Ib., 47.

den nach zu urteilen, waren im Grab ein Mann und eine Frau begraben. Interessant ist auch, dass sich unweit vom Pferd, das an der nordöst-lichen Kammerwand lag, ein Bronzekessel mit Kreuzattaschen befand, was ein erneuter Beweis für die Verbindung derartiger Gefäße mit Pfer-debestattungen ist.

In einer eigenen Grube war auch das Pferd 48/71 begraben.15 Angesichts der Nähe kann man es am einfachsten mit dem bekannten Grab 48/72 in Verbindung bringen, in dem desglei-chen ein Krieger mit Waffen und Pferdegeschirr begraben war (Abb 6).

Das letzte der Pferde, das man erwähnen muss, wurde in Grab 48/104 entdeckt. Es han-delt sich um das bekannte Grab, in dem unter anderem ein Negauer Helm vom italischen Typ entdeckt wurde. Das Pferd wurde direkt ins Grab gelegt, denn man stieß auf seine Reste bei den Füßen des Kriegers (Abb. 7).16

Pferde

Wie schon erwähnt, sind wegen der Gra-bungsmethode und des sehr aggressiven Lehm-bodens von Dolenjsko die Knochen in den Pferdegräbern häufig relativ schlecht erhalten. Obwohl dadurch die archäozoologische Unter-suchung beeinträchtigt wurde, haben sich den-noch interessante Resultate ergeben. Mit den Pferderesten aus den eisenzeitlichen Gräbern von Dolenjsko beschäftigte sich S. Bökönyi. Er analysierte einige besser erhaltene Skelette von Brezje pri Trebelnem, Stična und der Magda-lenska gora.17 Durch genaue Messungen kam er zu dem Schluss, dass sie zu der sog. östlichen Pferdegruppe gehören, die sich von der westli-chen sowohl durch die Rasse als auch die Höhe unterschied. Die Pferde hatten eine durch-schnittliche Widerristhöhe von 136 cm, was ca. 10 cm mehr ist als bei den Exemplaren der west-lichen Gruppe. Sie waren also größer, stärker und höchstwahrscheinlich auch schneller. Vor-erst sind Pferde der östlichen Gruppe nur aus

15 Ib., 56. 16 Ib., 79 f., Abb. 27. 17 Bökönyi 1964, 233 ff; Bökönyi 1968.

Abbildung 6: Stična, Pferdegrab 48/ 71; Ausschnitt aus dem Grundriß des Grabhügels 48 (nach Gabrovec 2006). Slika 6: Stična, konjski grob 48/71; izsek iz tlorisa gomile 48 (po Gabrovcu 2006).

Abbildung 5: Stična, Pferdegräber 48/ 31 und 48/32; Ausschnitt aus dem Grundriß des Grabhügels 48 (nach Gabrovec 2006).Slika 5: Stična, konjska grobova 48/ 31 in 48/32; izsek iz tlorisa gomile 48 (po Gabrovcu 2006).

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Grabhügeln bekannt. Wie Bökönyi vermutet, handelt es sich um wertvolle Exemplare, die aus dem Osten importiert wurden, ähnlich wie die Pferde, die man in einigen Gräberfeldern im venetischen Raum fand.18 Ein anderes Bild zeigt das Knochenmaterial aus der Siedlung Cvinger oberhalb von Vir pri Stični. Die dortigen Pferde gehörten nämlich zu einer anderen Rasse. Sie waren kleiner und schwächer. Bökönyi ordnete sie in die westliche Gruppe bzw. zu den Pferden lokaler Herkunft, die man offensichtlich bei all-täglichen Verrichtungen benötigte und, wie die Funde von der Siedlung Stična zeigen, auch als Nahrung verwendet wurden.19

Beigaben

Mit den Pferden steht das Pferdegeschirr in Verbindung. Dazu gehören in erster Linie Tren-se, Riemenverteiler und verschiedene Phaleren, die man häufig auch in reichen eisenzeitlichen

18 Bökönyi 1993, 49 ff. 19 Bökönyi 1994, 199 ff.

Gräbern in Dolenjsko fand. Zu Beginn der älte-ren Eisenzeit wurde das Pferdegeschirr noch in der sog. thrako-kimmerischen Tradition herge-stellt, doch dauerte dieser Trend nicht lang.20 Schon zu Beginn der jüngeren Hallstattzeit wur-de es nämlich durch das Pferdegeschirr vom Szentes-Vekerzug-Typ ersetzt, das in der fol-genden Entwicklung (in der Certosafibel- und der Negauer Helm-Stufe) sehr reich verziert wurde und eine lokale Prägung erhielt. Da einige Pferdegeschirrteile, vor allem die Trensen, Rie-menverteiler und Sporen zum Gegenstand zahl-reicher Studien und Abhandlungen wurden, soll ihnen an dieser Stelle keine größere Aufmerk-samkeit gewidmet werden.21 Uns interessieren eher die Fragen, wie häufig Pferdegeschirr in Gräbern vorkommt, und wenn ja, wem wurde es beigegeben, dem Pferd oder dem Krieger?

20 Vgl. Kossack 1953; Metzner-Nebelsick 1994; 2002,

207 ff. 21 Ib.; Kromer 1960; Párducz 1965, 149 ff; Guštin,

Teržan 1975; Frey 1981; Werner 1988; Egg 1996, 160 ff; Egg 1999, 335 ff.

Abbildung 7: Stična, Pferdeskelett aus dem Grab 48/104 (nach Gabrovec 2006). Slika 7: Stična, konjski skelet iz groba 48/104 (po Gabrovcu 2006).

Pferdegräber und Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe 745

Es gibt nicht viele Angaben, dennoch kann man das Bild wenigstens annähernd rekonstruie-ren. Von insgesamt 44 Pferdegräbern waren mehr als die Hälfte (52%) solche, in denen man kein Pferdegeschirr fand. Diese Angabe bezeugt, dass das Pferd und dessen Geschirr beim Be-gräbnisritual nicht unbedingt miteinander ver-bunden waren. Desgleichen gibt es keine ausge-prägte kausale Verbindung zwischen der Tren-senbeigabe und der Bestattungsart. Wie die Ana-lyse ergeben hat, ist das Verhältnis bei Bestat-tungen eines ganzen Kadavers, eines Pferdeteiles oder nur des Schädels ungefähr gleich (Abb. 8). Erheblich niedriger ist der Prozentsatz nur bei den Gräbern zu beobachten, in denen Pferde-zähne entdeckt wurden, bei einzelnen Knochen

hat man dagegen bislang keine Trensen regist-riert.

Interessant ist auch, dass das Pferdegeschirr größtenteils zum Krieger gelegt wurde und nicht zum Pferd. Vorerst sind nur drei Fälle bekannt, dass ein gezäumtes Pferd bestattet wurde.22 Häu-figer, gleich achtmal, wurden beim Pferd bzw. in Gräbern mit Pferderesten Bronzekessel mit Kreuzattachen gefunden.23 Es handelt sich of-fensichtlich um Gefäße, die wenigstens in eini-gen Fällen mit dem Pferdebegräbnisritual eng zusammenhingen (Abb. 3).

Datierung

Die ältesten Pferdegräber in der hallstattzeitli-chen Dolenjsko-Gruppe fallen in den Beginn der Eisenzeit (Podzemelj-Stufe). Ein Beweis hierfür ist der Schädel aus dem Zentralgrab in Grabhügel 1 auf der Kapiteljska njiva in Novo mesto und das Pferdeskelett im Grab eines Kriegers, der vor kurzem im Fundort Sv. Križ Brdovečki im benachbarten Kroatien entdeckt wurde.24 Jedoch sind Bestattungen in dieser Zeit noch selten. Häufiger kommen sie in der jünge-ren Hallstattzeit vor, genauer in der Schlangen-fibel-Stufe, in die wir etwas mehr als 17 % aller datierten Exemplare (Abb. 9) einordnen konn-ten. Der Brauch breitete sich im darauf folgen-den Certosafibel-Horizont noch weiter aus (41 %), dann wurde er am Ende der älteren Eisen-zeit (Negauer Helm-Stufe) allmählich aufgege-ben. Obwohl wir nur zwei Drittel der Pferde-gräber datieren konnten, ist der Trend sehr aus-sagekräftig. Die Kurve stimmt gut mit den Er-eignissen überein, die um das Jahr 600 v. Chr. schicksalhaft den Ostalpenraum ereilten. Es handelt sich nämlich um die Einfälle und Plün-

22 Magdalenska gora: Laščik, Grab 5/6-7-7a; Preloge, Grab 7/39. Vače, Grab 11. 12. 1887.

23 Magdalenska gora: Laščik, Grab 5/6-7-7a; Laščik, Grab 5/29 (2 mal); Preloge, Grab 2/13; Preloge, Grab 4/32. Stična: Grab 8/2 und Grab 48/31. Veliki Gaber, Medvedjek Grab 1/36. Für Bronzekessel mit Kreutzattaschen vgl. Egg 1996, 100 ff., Abb. 58 und Teržan 1998, 525 f., Abb. 9.

24 Knez 1993, 35; Cvitković, Škoberne 2003; Škoberne 2004, 167.

Abbildung 9: Häufigkeit der Pferdebestat-tungen nach einzelnen Stufen. Slika 9: Pogostost konjskih pokopov v posameznih stopnjah.

Abbildung 8: Häufigkeit der Trensenbeigabe in den Gräbern mit Pferdebe-stattungen. Slika 8: Pogostost pridajanja brzd v grobovih s konjskimi pokopi.

Janez Dular 746

derungen der sog. skythisch geprägten Gruppen, die auch in Dolenjsko zu spüren waren.25 Alles deutet darauf hin, dass diese Ereignisse einen starken Einfluss auf die Gewohnheiten und das Leben der damaligen Eliten hatten, die nach der Konsolidierung der Situation im Certosa-Horizont das Pferd als eines der wichtigsten Statussymbole übernahmen.

Fazit

Es stimmt zweifellos, dass man die hallstatt-zeitliche Pferdegräber in Dolenjsko als eine Er-scheinung verstehen muss, die auch in anderen zeitgleichen Kulturgruppen gegenwärtig war. Zu Beginn der älteren Eisenzeit waren die Pferde-bestattungen noch relativ selten. Das ist in Do-lenjsko aber auch in den benachbarten Gebieten zu beobachten.26 Zu Veränderungen kam es in der entwickelten und jüngeren Hallstattzeit. In dieser Zeit wurden die Pferdegräber im Karpa-tenbecken zu einer allgemeinen, wenn auch nicht extrem häufigen Erscheinung.27 Ähnlich verhielt es sich im Ostalpenraum. Hier waren die Pferdereste wegen der Brandbestattung zwar schlechter dokumentiert, neue Ausgrabungen und genaue archäozoologische Analysen aber zeigen, dass sie keinesfalls etwas Außergewöhn-liches waren.28 Im Westen sind Pferdegräber auch in der Ljubljana- und der St. Lucia-Gruppe bekannt. Sie waren selten und die Pferde in Most na Soči wurden größtenteils mit Trensen ausgestattet.29

Mehr Pferdegräber kamen im venetischen Raum an den Tag. Erwähnt seien nur die be-

25 Teržan 1998, 526 ff. 26 Vgl. Metzner-Nebelsick 2002, 204 ff. 27 Zu Pferdebestattungen in Karpatenbecken algemein

siehe Párducz 1974, 327 f; Werner 1988, 6 f. 28 Z. B. Süttő (Vadász 1983, 51), Vaskeresztes (Fekete

1985, 54), Jalžabet (Šimek 1998, 505 f.), Kleinklein (Egg, Kramer 2005, 34).

29 Mengeš: unferöff.; feundliche Mitteilung Gregor Štibernik. Most na Soči: Grab M 2141 (Marchesetti 1893, 95, Taf. 30); Grab M 2788 (Marchesetti 1893, 123 f.); Grab S 592 (Teržan, Lo Schiavo, Trampuž-Orel 1984–1985, 120 f, Taf. 51 und 52: A); Grab ? (Ausgrab. Maionica – vgl. Marchesetti 1893, 176, Anm. 1); Repelc, Grab 22 (Mlinar 2002, 24).

kanntesten, z. B. diejenigen von den Gräberfel-dern in Altino, Este, Oppeano und Padua, die viele wertvolle Angaben zur Bestattungsart, zum Alter und zur Größe der Pferde lieferten.30 Ge-rade die Rasse ist für uns von besonderem Inte-resse, denn es stellte sich heraus, dass auch die Pferde von den venetischen Fundorten zur Ost-gruppe gehören. Sie ähnelten also den Pferden aus dem Karpatenbecken und den Grabhügeln von Dolenjsko.31 Die Resultate der archäozoo-logischen Analysen bestätigen die Existenz von Beziehungen zwischen dem Osten und dem Westen. Der Südostalpenraum spielte dabei eine Schlüsselrolle und alles deutet darauf hin, dass über dieses Gebiet in der Eisenzeit auch der Pferdehandel abgewickelt wurde.

Kommen wir zum Schluss. Die Bestattung von Menschen und Pferden auf denselben Grä-berfeldern deutet auf das spezifische Verhältnis, das der Mensch zu diesem Tier hegte. Der Brauch war im gesamten eurasischen Raum ver-breitet und ist von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter zu beobachten.32 Die Frage, was sich hinter der Opferung und der Bestattung von Pferden verbirgt, ist schwer zu beantworten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, doch spiegeln sich in den spezifischen Begräbniszeremonien gewiss auch ihre spezifischen Funktionen und damit zusammenhängende kultisch-religiöse Vorstel-lungen. Das kann man auch der Ikonographie der Situlenkunst entnehmen, wo das Pferd in mehreren Rollen in Erscheinung tritt: als Last- bzw. Zugtier, als Streitroß oder als Statussymbol. Möglich sind natürlich auch andere Erklärungen. Als Beispiel sei das Zentralgrab 16/34 von der Kapiteljska njiva in Novo mesto angeführt, in dem eine reiche Frau begraben wurde. Das Grab war mit Steinhaufen bedeckt, in dem man meh-rere Pferdezähne und Pferdeknochen fand. Die Verbindung von Pferd und Frau ist zwar selten, aber nicht ungewöhnlich. Man findet sie in figu-ralen Darstellungen des ostalpinen Hallstattkrei-ses, wo die Frau als Reiterin bzw. als reitende Göttin abgebildet ist, worauf vor einiger Zeit B.

30 Gambacurta, Tirelli 1996; Gambacurta 2003. 31 Riedel 1984; Bökönyi 1993, 50 ff. 32 Vgl. Steuer 2003.

Pferdegräber und Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe 747

Teržan aufmerksam machte.33 Die Verbindung von Mensch und Pferd war also mehrschichtig. Das Pferd war Teil seiner Kultur, es begleitete ihn im Leben und, wie man sich anhand der zahlreichen gemeinsamen Bestattungen über-zeugen kann, auch im Jenseits.34

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33 Teržan 1996, 528; Teržan 1998, 513. Für die Ver-

knüpfung von weiblichen und equestrischen Attributen vgl. auch Metzner-Nebelsick, Nebelsick 1999.

34 Für Hinweise und Informationen bedanke ich mich bei D. Božič, D. Breščak, B. Križ und P. Turk.

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Dr. Janez Dular Inštitut za arheologijo ZRC SAZU Novi trg 2 SI-1000 Ljubljana e-mail: [email protected]

Konjski grobovi in pokopi konj v dolenjski halštatski skupini

(Povzetek) Nedvomno drži, da je človek v vseh obdobjih

svoje zgodovine gojil do nekaterih udomačenih živali posebej spoštljiv odnos. Med njimi prednjači konj, ki velja še danes za vsestransko uporabno žival. Z njegovo udomačitvijo si je človek bistveno izboljšal mobilnost, uporabljal ga je pri transportu in vleki, zelo hitro pa mu je postal tudi dragocen lovski in bojni tovariš. Konj je bil hkrati pomemben statusni simbol, ki je našel svoje mesto tudi v kultno-religioznih predstavah takratnih ljudi. Dokazi za to so ritualna žrtvovanja živali, skupni pokopi človeka in konja ter samostojni grobovi konjev znotraj pokopališč za ljudi.

Pferdegräber und Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe 749

Najnovejša objava gradiva iz dveh na moderen način raziskanih gomil, ki ležita pod vznožjem Cvingerja nad Virom pri Stični, je pokazala, da pokopi konj v dolenjski halštatski skupnosti nikakor niso bili redkost.1 To smo sicer domnevali že prej, žal pa je bil način kopanja gomil ob koncu devetnajstega in na začetku dvajsetega stoletja tak, da je ostalo neopaženih veliko grobnih struktur. K slabi prepoznavnosti človeških in živalskih skeletov je svoj del prispevala tudi agresivna dolenjska ilovica, ki je večinoma razkrojila kostne ostanke.2 Dobro dokumentiranih pokopov konj oziroma njihovih delov je na Dolenjskem torej malo. Ker še niso bili celovito obravnavani, smo se odločili, da jih ob tej priložnosti na kratko predstavimo.

Način pokopa

Iz skopih podatkov, ki so nam jih zapustili izkopavalci, smo lahko ugotovili, da je bil šestnajstkrat odkrit popoln skelet konja, kar znaša 36 % od celotnega števila pokopov. Na drugem mestu je trinajst grobov (30 %), v katerih so bili najdeni deli skeleta, na primer lobanja, rebra in druge kosti. Še redkeje so bile v grobove položene samo lobanje. Omenjajo jih v sedmih primerih (16 %), medtem ko so našli šestkrat (14 %) le zobe. Dvakrat (4 %) je bila v grob pridana posamična konjska kost (sl. 1).

Zelo skopi so tudi podatki o poziciji konj oziroma njihov odnos do grobov ljudi. Zabeleženih je trideset izvidov. Kar devetnajstkrat (64 %) so konja ali njegove dele položili neposredno v grob bojevnika, bodisi k njegovim nogam ali ob stran. Razmeroma pogost je bil tudi pokop konja v lastni jami, vendar v neposredni bližini groba bojevnika. Takšnih primerov je sedem (23 %). Štirikrat (13 %) so bili konj ali njegovi deli položeni nad grob, v katerem je bil pokopan človek.

Podrobnejših opisov konjskih grobov žal nimamo. Od tistih, ki so jih našli pred prvo svetovno vojno, sta bila nekoliko bolje dokumentirana le dva. Konj v grobu 5/6-7-7a z Laščika pod Magdalensko goro je ležal ob bojevniku in sicer v smeri S-J. Bil je obrzdan, saj

so poleg njegove lobanje našli štiri bronaste falere in železne žvale. Zanimivo je tudi to, da je med lobanjo in prednjimi okončinami konja ležal bronast kotliček. Najdba konjskega skeleta v grobu 5/6-7-7a je bila dokumentirana z razmeroma dobro fotografijo (sl. 2).9

Iz gomile 5 na Laščiku je tudi grob 29, v katerem sta bila pokopana dva bojevnika.10 Z dvojnim pokopom je bilo očitno povezano tudi število pridanih konj, saj so v grobu našli ostanke kar štirih skeletov. Dva sta bila cela, ležala pa sta eden vrh drugega v smeri S-J. Lobanji sta bili na severni strani. Konja nista bila obrzdana, pač pa sta bila k njunima glavama, podobno kot v zgoraj omenjenem primeru, položena bronasta kotliča (sl. 3). Poleg dveh celih skeletov so v istem grobu našli še dele nadaljnjih dveh konj, kar je na Dolenjskem vsekakor edinstven primer.11

Bolje so dokumentirani nekateri pokopi konj, ki so bili odkriti pri novejših izkopavanjih. Veliko podatkov imamo zlasti za Stično, kjer je bilo v obeh gomilah (5 in 48), ki ju je raziskal Narodni muzej, odkritih sedem grobov. Ker so to za zdaj edini res dobro objavljeni primeri, si jih je vredno nekoliko podrobneje ogledati. Grob 5/10 sicer ni bil bojevniški, vendar pa so pokojniku kljub temu pridali tudi konja. Sodeč po slabo ohranjenih kosteh, ki so ležale v nekoliko razširjeni grobni jami na levi strani pokojnika, ni šlo za pokop celega konja, ampak le za njegove dele.12 V isti gomili je bil odkrit še en konjski grob (gr. 5/8). Tokrat so v jamo, ki je bila prekrita s kamnitimi ploščami, položili celo žival. Glavo je imela na severni strani. Poleg ostankov skeleta je v jami ležalo nekaj zdrobljene keramike, železno šilo, obroček in bronast gumb.13 Ne glede na omenjene predmete pa očitno ne gre za skupen grob konja in človeka temveč za konjski pokop v lastni jami na vmesnem prostoru med tremi drugimi grobovi (sl. 4). Ker je bila v grobu 5/26 pokopana žena, grob 5/10 pa je že vseboval dele konja, ga še najlažje povežemo z grobom 5/12. Po legi mu je namreč najbližji, ob tem pa je bil v njem pokopan bojevnik.

Preostalih pet konjskih pokopov iz Stične je bilo ugotovljenih pri izkopavanju gomile 48.

Janez Dular 750

Najprej naj omenimo grob 48/46. Gre za neurejeno skupino kamnov, med katerimi je ležala konjska lobanja in keramika. Strukturo, ki jo lahko zanesljivo opredelimo kot konjski pokop, je Gabrovec previdno povezal z bližnjim grobom 48/49, v katerem so bile najdene žvale.14

Kot samostojne konjske pokope, povezane z grobovi ljudi, moramo označiti tudi naslednje tri primere. Konja, ki sta bila dokumentirana pod oznakama grob 48/31 in grob 48/32 (sl. 5), sta namreč ležala tik ob zunanji steni kamnite grobne kamre (gr. 48/33), v kateri so našli skromne ostanke bogate bojevniške oprave. Sodeč po ohranjenih predmetih sta bila v grobu skupaj pokopana mož in žena. Zanimivo je tudi to, da je bil nedaleč od konja, ki je ležal ob severovzhodni steni kamre, bronast kotliček, kar je ponoven dokaz o povezanosti tovrstnega posodja s konjskimi pokopi.

V lastni jami je bil pokopan tudi konj 48/71.15 Glede na bližino ga še najlažje povežemo z znanim grobom 48/72, v katerem je bil prav tako pokopan bojevnik z orožjem, orodjem in konjsko opremo (sl. 6).

Zadnji od konj, ki ga moramo omeniti, je bil najden v grobu 48/104. Gre za znan grob, v katerem je bila med drugim najdena negovska čelada italskega tipa. Konj je bil položen neposredno v grob, saj so na njegove ostanke naleteli ob nogah bojevnika (sl. 7).16

Konji

Rekli smo že, da je zaradi načina kopanja pa tudi zelo agresivne dolenjske ilovice število ohranjenih kosti, ki so jih našli v konjskih grobovih, razmeroma majhno. To vsekakor otežuje zoološke analize, ki pa so kljub temu dale zelo zanimive rezultate. Z ostanki konj iz dolenjskih železnodobnih grobov se je ukvarjal S. Bökönyi. Analiziral je nekaj bolje ohranjenih skeletov iz Brezij pri Trebelnem, iz Stične in z Magdalenske gore.17 Z natančnimi meritvami metacarpusov in metatarzusov je prišel do zaključka, da so pripadali tako imenovani vzhodni skupini konj, ki se je od zahodne

razlikovala tako po rasi, kot po višini. Konji so merili ob vihru v povprečju 136 cm, kar je približno 10 cm več od primerkov zahodne skupine. Bili so torej večji, močnejši in zelo verjetno tudi hitrejši. Za zdaj poznamo konje vzhodne skupine le iz gomil. Bökönyi domneva, da gre za dragocene primerke, ki so bili uvoženi z vzhoda, podobno kot konji, ki so jih našli v nekaterih grobiščih venetskega prostora.18 Drugačno sliko kaže kostno gradivo iz naselja Cvinger nad Virom pri Stični. Tamkajšnji konji so namreč pripadali drugi rasi. Bili so manjši in šibkejši. Bökönyi jih je uvrstil v zahodno skupino oziroma med konje lokalnega izvora, ki so jih očitno uporabljali pri vsakdanjih opravilih in, kot kažejo najdbe iz stiškega naselja, tudi za hrano.19

Pridatki

S konji je povezana konjska oprema. Mednjo sodijo v prvi vrsti brzda, razdelilci za jermenje in razne okrasne falere, ki so jih pogosto našli tudi v bogatih železnodobnih grobovih na Dolenjskem. Na začetku starejše železne dobe je bila konjska oprema še izdelana v tako imenovani trako-kimerijski tradiciji, vendar pa ta trend ni trajal dolgo.20 Že na začetku mlajšega halštatskega obdobja jo je namreč zamenjala oprema tipa Szentes Vekerzug, ki je postala v nadaljnjem razvoju (v stopnji certoške fibule in negovske čelade) zelo bogata in tudi lokalno obarvana. Ker so bili nekateri deli konjske opreme, zlasti brzde, razdelilci za jermenje in ostroge predmet številnih študij in razprav, jim na tem mestu ne kaže posvečati večje pozornosti.21 Bolj nas zanimata vprašanji, kako pogosto se pojavlja oprema v konjskih gobovih, in če se, komu je bila pridana, konju ali bojevniku?

Podatkov ni veliko, vendar je moč vsaj približno rekonstruirati sliko. Od skupaj 44 grobov, v katerih so bili pokopani konji ali njihovi deli, jih je bilo več kot polovica (52%) takšnih, v katerih niso našli konjske opreme. Podatek pove, da konj in njegova oprema pri pogrebnem ritualu nista bila nujno povezana.

Pferdegräber und Pferdebestattungen in der hallstattzeitlichen Dolenjsko-Gruppe 751

Prav tako ni neke izrazite vzročne povezave med običajem pridajanja brzd in načinom pokopa. Analiza je pokazala, da so razmerja med primeri, ko je bil pokopan cel konj, njegovi deli ali le lobanja, približno enaka (sl. 8). Precej nižji odstotek je opaziti le pri grobovih, v katerih so bili najdeni zgolj konjski zobje, medtem ko ob posameznih kosteh za zdaj še niso registrirali brzd.

Zanimivo je tudi to, da je bila konjska oprema večinoma položena k bojevniku in ne h konju. Za zdaj poznamo le tri zanesljive primere, da je bil pokopan obrzdan konj.22 Bolj pogosto, kar osemkrat, so bili ob konju oziroma v grobovih s konjskimi ostanki najdeni bronasti kotliči s križnimi atašami.23 Očitno gre za posodje, ki je bilo vsaj v nekaterih primerih tesno povezano s pogrebnim ritualom konj (sl. 3).

Datacija

Najstarejši pokopi konj v dolenjski halštatski skupini sodijo na začetek železne dobe (stopnja Podzemelj). Dokaz je lobanja iz centralnega groba v gomili 1 na Kapiteljski njivi v Novem mestu in skelet konja v grobu bojevnika, ki je bil nedavno odkrit na najdišču Sv. Križ Brdovečki v sosednji Hrvaški.24 Vendar pa so pokopi v tem času še redki. Pogostejši postanejo v mlajšem halštatskem obdobju, natančneje ob koncu stopnje Stična in v stopnji kačaste fibule, v katero smo lahko uvrstili nekaj več kot 17 % vseh datiranih primerkov (sl. 9). Navada se je še bolj razmahnila v naslednjem certoškem horizontu (41 %), nato pa so jo ob koncu starejše železne dobe (stopnja negovske čelade) pričeli opuščati. Čeprav smo uspeli časovno opredeliti le dve tretjini konjskih grobov, pa je trend, ki ga kaže diagram, vseeno zelo poveden. Krivulja se namreč dobro ujema z dogodki, ki so okoli leta 600 pr. Kr. usodno prizadeli vzhodnoalpski prostor. Gre za vpade tako imenovanih skupin skitskega porekla, ki so jih čutili tudi Dolenjskem.25 Vse kaže, da so imeli dogodki močan vpliv tudi na navade in življenje pripadnikov takratnih elit, saj so po umiritvi

razmer sprejeli konja za enega glavnih statusnih simbolov.

Sklep

Nedvomno drži, da moramo pokope konj v dolenjski halštatski skupini razumeti kot del pojava, ki je bil prisoten tudi v drugih sočasnih kulturnih sredinah. Na začetku starejše železne dobe so bili konjski grobovi še razmeroma redki. Tako je bilo na Dolenjskem in podobno situacijo lahko opazimo tudi na sosednjih območjih.26 Do sprememb je prišlo v razvitem in v mlajšem halštatskem obdobju. V tem času postanejo v Karpatski kotlini konjski pokopi splošen, čeprav ne ekstremno pogost pojav.27 Podobno je bilo na območju vzhodnih Alp. Tu so bili ostanki konj zaradi sežiganja umrlih sicer slabše dokumentirani, sodeč po rezultatih novejših izkopavanj, ki so jih spremljale natančne arheozoološke analize, pa nikakor niso bili nekaj izjemnega.28 Na zahodu poznata konjske grobove tudi ljubljanska in svetolucijska skupina. Bili so redki, konji na Mostu na Soči pa so bili večinoma opremljeni z brzdami.29

Več konjskih grobov je prišlo na dan v venetskem prostoru. Omenimo naj le najbolj znane, na primer tiste iz grobišč v Altinu, Este, Oppeanu in Padovi, ki so dali veliko dragocenih podatkov o načinu pokopa, starosti in velikosti konj.30 Prav rasa je za nas še posebej zanimiva, saj se je izkazalo, da sodijo tudi konji iz venetskih najdišč v vzhodno skupino. Podobni so bili torej konjem iz Karpatske kotline in iz dolenjskih gomil.31 Rezultati arheozooloških analiz potrjujejo obstoj povezav med vzhodom in zahodom. Jugovzhodnoalpski prostor je pri tem odigral ključno vlogo in vse kaže, da je se je v železni dobi preko njega odvijala tudi trgovina s konji.

Naj zaključimo. Pokopavanje ljudi in konj na istih grobiščih kaže na specifičen odnos, ki ga je človek gojil do teh živali. Navada je bila razširjena na celotnem evrazijskem prostoru, spremljamo pa jo lahko od prazgodovine do srednjega veka. 32 Na vprašanje, kaj se skriva za žrtvovanjem in pokopavanjem konj, je težko

Janez Dular 752

odgovoriti. Možnosti je več, vendar pa se v specifičnih pogrebnih ceremonijah zanesljivo odražajo tudi specifične funkcije in s tem povezane kultno-religiozne predstave. To je moč razbrati tudi iz ikonografije situlske umetnosti, kjer nastopa konj v več vlogah: kot tovorna oziroma vlečna žival, bojni žrebec, ali kot statusni simbol. Možne pa so seveda še drugačne razlage. Kot primer naj omenimo centralni grob 16/34 s Kapiteljske njive v Novem mestu, v katerem je bila pokopana bogata žena. Prekrival ga je kup kamenja, v njem pa so našli konjske zobe in kosti. Povezava konja in žene je sicer redka, vendar ne nenavadna. Najdemo jo na

figuralnih upodobitvah vzhodnoalpskega halštatskega kroga, kjer je žena upodobljena kot jezdec oziroma božanstvo na konju - boginja konj, na kar je pred časom opozorila B. Teržan.33 Povezanost človeka in konja je bila torej večplastna. Konj je bil del njegove kulture, spremljal ga je v življenju in, kot se lahko prepričamo iz številnih skupnih pokopov, tudi v onostranstvu.34