Palynologische Untersuchung in einem Bohrkern des Stauseeareales der antiken Stadt Los Bañales ...

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Fachbereich VI - Geobotanik Modul: Vertiefung und Abschluss Bachelorarbeit 1. Gutachter: Dr. Eichberg (FB VI – Geobotanik) 2. Gutachter: Prof. Dr. Trunk (FB III – Kl. Archäologie) Palynologische Untersuchung in einem Bohrkern des Stauseeareales der antiken Stadt Los Bañales (NO Spanien) Schriftliche Hausarbeit zur Erlangung des Grades Bachelor of Arts Universität Trier, September 2013 Vorgelegt von: Matthias Czechowski Studiengang: BA Geoarchäologie Semester: 6 Matrikelnr: 1025600 email: [email protected] Adresse: Tegelbergstr. 35b, D-87648 Aitrang

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Fachbereich VI - GeobotanikModul: Vertiefung und AbschlussBachelorarbeit

1. Gutachter: Dr. Eichberg (FB VI – Geobotanik)2. Gutachter: Prof. Dr. Trunk (FB III – Kl. Archäologie)

Palynologische Untersuchung in einem Bohrkern des Stauseeareales

der antiken Stadt Los Bañales (NO Spanien)

Schriftliche Hausarbeit zur Erlangung des Grades Bachelor of ArtsUniversität Trier, September 2013

Vorgelegt von:

Matthias CzechowskiStudiengang: BA GeoarchäologieSemester: 6Matrikelnr: 1025600email: [email protected]: Tegelbergstr. 35b, D-87648 Aitrang

Lesehinweise

Beispiel Beschreibung Verweis auf:

FAEGRI Kapitälchen Eigenname

Koniferen Fett Glossareintrag

(Faegri & Iversen 1975) (Autor Jahr) Zitationsnachweis

Pinus Kursiv Gattungsnamen

Antike Autoren und Werke werden nach dem gebräuchlichen Schema in einer Fußnote referenziert. Die genutzte Übersetzung ist als normaler Zitationsnachweis im Lauftext angegeben.

Abkürzungsverzeichnis

°C Grad Celsius Mio. Million(en)

Abb. Abbildung ml Milliliter

Aqua dest. Destilliertes Wasser mm Millimeter

bzw. beziehungsweise msnm metros sobre el nivel del mar (Meter über dem Meeresspiegel, Pegel Alicante)

ca. circa mya million years ago (Millionen Jahrevor heute)

d.h. das heißt n. Chr. nach Christus

dt. deutsch P. Pinus

eng. englisch Pallad. PALLADIUS

Fam. Familie pl. plural

Geopon. Geoponika Pl. nat. PLINIUS DER ÄLTERE, NaturalisHistorica

gr. griechisch sg. singular

ha Hektar sog. sogenannte(n)

inkl. inklusive Tab. Tabelle

Kap. Kapitel u.A. unter Anderem

lat. lateinisch urspr. ursprünglich

m Meter vgl. vergleiche

M/S Marker pro Slide z.B. zum Beispiel

Min. Minute µl Mikroliter

Digitales Repositoritymit Dokumenten, Fotos und Videos zu dieser Arbeit

URL: bachelor.matthias-czechowski.de

Kurz-URL: ba.oal.me

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung...................................................................................................................1

2. Pollen und Palynologie..............................................................................................4

2.1 Bestäubung................................................................................................................................. 5

2.2 Palynologie.................................................................................................................................. 5

2.3 Transport..................................................................................................................................... 6

2.4 Lagerung..................................................................................................................................... 7

2.5 Bestimmung und Auswertung......................................................................................................9

3. Methodik..................................................................................................................11

3.1 Das Untersuchungsgebiet..........................................................................................................11

3.2 Pinus.......................................................................................................................................... 16

3.3 Proben....................................................................................................................................... 22

3.4 14C-Datierung........................................................................................................................... 31

3.5 Datenanalyse............................................................................................................................. 33

4. Ergebnisse...............................................................................................................35

4.1 Daten......................................................................................................................................... 35

4.2 Pollendichte............................................................................................................................... 37

5. Diskussion...............................................................................................................40

5.1 Fehlerdiskussion .......................................................................................................................40

5.2 Kernaussage der Ergebnisse....................................................................................................45

5.4 Interpretation der Ergebnisse....................................................................................................48

5.5 Ausblick..................................................................................................................................... 51

6. Zusammenfassung..................................................................................................52

7. Anhang.......................................................................................................................I

8. Glossar.....................................................................................................................IV

9. Abbildungsverzeichnis..............................................................................................V

10. Tabellenverzeichnis................................................................................................VI

11. Literaturverzeichnis...............................................................................................VII

1. Einleitung

Die Pollenanalyse als Mittel zur Rekonstruktion der Landschafts- und Vegetationsgenese

ist eine der ältesten Analysemethoden auf der Grundlage von Bodenprofilen. Die

Methodik, deren Ursprünge schon auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zu datieren sind

(Faegri & Iversen 1975), kann also getrost als etabliert angesehen werden. Auch für die, in

diesem Maßstab, vergleichsweise junge Disziplin der Geoarchäologie, die sowohl durch

die naturwissenschaftlichen Methoden der Geowissenschaften, wie auch der

geisteswissenschaftlichen Methoden der archäologischen Disziplinen versucht, Fragen der

Mensch-Umweltbeziehung in der Vergangenheit zu klären, stellt die Palynologie eine

solide Basis der Forschung. Zu letzterer soll diese Abschlussarbeit im Bachelorstudiengang

der Geoarchäologie an der UNIVERSITÄT TRIER einen Beitrag leisten.

Dieser Arbeit sind mehrere kleine und zunächst auch nur vorbereitende Prospektionen des

Untersuchungsgebietes, welches im Folgenden noch detailliert beschrieben wird,

vorausgegangen. Deren Daten bilden die Grundlage dieser Arbeit, aber auch parallel

erstellter Schriften anderer Autoren1, welche die Aufgabe haben, erste Ansätze eines

möglicherweise in der Zukunft2, durch die DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT

gefördertes, interdisziplinäres Lehrforschungsprojekt, zu realisieren. Beteiligt an der

fächerübergreifenden Kooperation sind unter anderen das Institut der Klassischen

Archäologie mit Herrn Prof. Dr. TRUNK, dem die organisatorische Leitung des Projektes

obliegt und der Lehrstuhl für Geobotanik, darunter Herr Dr. EICHBERG, der diese

Bachelor-Thesis betreut.

1 Besonders zu erwähnen sei hier die Bachelorarbeit von Daniela Meier, die dieser Arbeit zeitlich nur wenige Monate vorausgeht und Daten lieferte, die teilweise in diese Arbeit mit eingeflossen sind.

2 Stand August 2013.

1

Zu der Motivation für die Wahl dieses Themas kann festgehalten werden, dass vor allem

die Anwendung der naturwissenschaftlichen Studieninhalte auf ein Thema mit direktem

archäologischen Kontext, den größten Anreiz bot. Daneben war durch Hausarbeiten, die

während des Studienverlaufs entstandenen sind, mit Themen wie „Die Einwanderungen

europäischer Waldbaumarten nach der letzten Eiszeit“ sowie „Die Entwicklung des Waldes

unter Einfluss des Menschen“ eine Wissens- und Interessenbasis des Autors vorhanden.

Gegenstand dieser Arbeit ist eine palynologische Untersuchung der

Sedimentationshorizonte eines Bohrkerns aus dem Stauseeareal der antiken, genauer

römischen, Stadt Los Bañales im Nordosten von Spanien. Um dem zeitlichen Rahmen

einer Bachelorarbeit gerecht zu werden, beschränken sich die gezählten Pollentaxa auf

jene, die der Gattung Pinus angehören (siehe Abb. 1).

2

Abb. 1: Pinus-Pollenkorn (links) und Lycopodium-Marker (rechts)

Die Bodenproben mit den Pollen wurden aus dem ca. 4 m mächtigen Bohrprofils aus dem

Areal eines, in der Antike wohlmöglich als Stausee genutzten Geländes entnommen. Die

weitere Aufbereitung der Proben erfolgte an der UNIVERSITÄT ZU KÖLN. Dort wurden alle

Fremdmaterialien beseitigt, sodass eine Lösung mit den isolierten Pollen vorlag. Ebenfalls

extern, von der US-amerikanischen Firma BETA ANALYTIC INC., wurde eine

14C-Altersdatierung mehrerer Proben durchgeführt. Allerdings war die Bestimmung nur für

einen der insgesamt 28 erfassten Sedimentationshorizonte erfolgreich, weshalb bereits im

Vorfeld dieser Arbeit klar war, dass eine zeitliche Korrelation des Pollenprofils, wie sonst

üblich, nicht möglich ist. Der praktische Teil der Arbeit umfasste das Erstellen von

Pollenpräparaten auf Objektträgern, die dann in einem zweiten finalen Schritt unter einem

Lichtmikroskop ausgezählt wurden. Das Ergebnis ist schließlich eine Darstellung der

Pollendichte in Abhängigkeit der Tiefe. Eine kritische Diskussion soll klären, welche

Informationen die Einschränkung auf nur ein Pollentaxon überhaupt liefern kann. Des

Weiteren wird analysiert, wie diese Informationen die Forschungsdiskussion zur

Landschaftsrekonstruktion und zur Stauseehypothese unterstützen können. Abschließend

werden einige Vorschläge für künftige Untersuchungen, basierend auf den Erkenntnissen

dieser Arbeit, erläutert.

3

2. Pollen und Palynologie

Pollen werden in den Antheren von Spermatophyten gebildet und sind das Ergebnis

einer Meiose. Das Pollenkorn ist haploid und trägt den männlichen Chromosomensatz der

Pflanze. Die Anthere finden sich bei den Angiospermen in der Blüte, bei den Koniferen,

die den Gymnospermen untergeordnet sind, in den Strobili.

Die Zelle mit den Erbinformationen wird durch das Sporoderm (vgl. Abb. 2) komplett

umhüllt. Diese Haut ist zweischichtig, bestehend aus der Intine (innen) und der Exine

(außen). Letztere hat einen granulären Aufbau aus Sporopollenin, welches durch seine

molekularen Eigenschaften das Innere des Korns sehr gut vor Umwelteinflüssen schützen

kann. Darunter fallen mechanischer und chemischer Schutz, insbesondere aber der Schutz

der DNA vor UV-Strahlung. Sporopollenin gilt als eines der widerstandsfähigsten

organischen Materialien. Die Intine ist im Vergleich deutlich dünner und kaum so

widerstandsfähig wie die Exine. Viele Pollenkörner besitzen zudem eine oder mehrere

Aperturen. Vom Pollenkorn liegen in der Regel nur die Exine als fossile Überreste vor.

4

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zu finden in

(Bresinsky et al. 2008)

Abb. 2: Sporoderm (schematischer Aufbau)

Grafik: (Bresinsky et al. 2008)

Intine, wie auch die eigentliche Zelle, überstehen nur selten längere Zeiträume. (Faegri &

Iversen 1975)

2.1 Bestäubung

Sind die Pollenkörner voll ausgebildet (reif), öffnen sich die Anthere und die Pollenkörner

werden einzeln (Monade) oder in Gruppen (Dyade, Triade, […], Polyade) freigesetzt. Die

Ausbreitung erfolgt, je nach Pflanze, durch Wind, Wasser oder Tiere, darunter vornehmlich

Insekten. Die freigesetzte Menge an Pollen variiert von wenigen Dutzend bis zu mehreren

Zehntausenden pro Anthere. Generell lässt sich sagen, dass anemophile Pflanzen,

besonders die Vertreter der Waldbaumarten, zu jenen mit der größten Pollenproduktion zu

zählen sind. (Faegri & Iversen 1975)

Landet das Pollenkorn auf den weiblichen Samenanlagen, beginnt es zu keimen. Der

Pollenschlauch bildet sich aus der Intine und verlässt das Pollenkorn durch die Apertur.

Der Nukleus der (Pollen-)Zelle wandert nun durch den Schlauch in die weibliche Zelle und

es kommt zur Befruchtung. (Bresinsky et al. 2008)

2.2 Palynologie

Pollen, die nicht bestäuben, werden nach ihrem Transport auf dem Erdboden, auf Wasser

oder auf Eis abgelagert bzw. eingewaschen. Mit der Zeit werden sie tiefer eingearbeitet und

verwittern dort zu fossilen Pollen oder werden durch das chemische Milieu des Bodens

komplett zerstört. Durch Aufschluss des Bodenprofiles, meist in Form einer Bohrung,

werden die Pollen inkl. des umgebenden Lagermediums geborgen. Da Letzteres nicht

benötigt wird, mit unter sogar störend ist, werden die Pollen durch labortechnische

Maßnahmen isoliert. Die Analyse selbst basiert auf den morphologischen Merkmalen der

Pollenkörner verschiedenster Spezies bzw. Gattungen, den sog. Taxa. Diese werden gezählt

und die Ergebnisse schließlich in einem Diagramm visualisiert. (Faegri & Iversen 1975)

5

2.3 Transport

Für Pollenanalyse sind zu einem großen Teil nur die anemophilen Pflanzen von Bedeutung,

weshalb im Folgenden ausschließlich von diesen gesprochen wird. Pollen anderer

Ausbreitungsarten spielen eine allenfalls untergeordnete Rolle bei fossilen

Pollenablagerungen.

Eine Ermittelung der Transportdistanz von Pollen ist äußerst schwierig, da sie von einer

Vielzahl von Faktoren abhängig ist. Schon der Startpunkt der Dispersion ist

ausschlaggebend für die Transportstrecke. So fällt diese bei Pflanzen innerhalb eines

Waldes deutlich geringer aus, als auf exponierten Standorten. Auch die Wuchshöhe spielt

eine große Rolle. Bodennahe Pflanzen lagern für gewöhnlich in ihrer direkten Umgebung

ab, Bäume weiter entfernt. FAEGRI & IVERSEN sprechen von einem 1:100 Verhältnis der

Transportdistanz beider Wuchsformen (Faegri & Iversen 1975). Die Morphologie, Größe,

Gewicht, Form und Oberfläche des Pollenkorns kommt ebenso zu tragen, wie das lokale

Klima. Denn nur dort, wo der Wind entsprechend stark, bzw. turbulent ist, die Pollen

aufzuwehen und in höhere Luftschichten zu verlagern, können diese auch über größere

Distanzen transportiert werden. Das obere Limit liegt dabei unter normalen

Wetterbedingungen und einer flach-reliefierten Landschaft in einem Bereich von 50 – 100

km, kann jedoch bei Extremereignissen (z.B. Gewitter) um ein vielfaches übertroffen

werden. Allerdings muss dabei bedacht werden, dass hier von einem Bruchteil der

Pollenproduktion einer bestimmten Vegetationsfläche gesprochen werden muss. Die große

Masse wird in unmittelbarer Umgebung bereits wieder abgelagert, bei Wäldern in Relation

zur Waldkante sind es sogar nur wenige Hundert Meter3. Schließlich muss auch noch in

Betracht gezogen werden, dass Pollen mehrmals umgelagert werden können, z.B. durch

erneutes Aufwehen. Auch für diesen Fall gilt, dass dies nur einen geringen Teil der

Pollenproduktion betrifft. (Faegri & Iversen 1975)

3 Der Großteil soll in einem Bereich < 300m zur Waldkante abgelagert werden (Faegri & Iversen 1975).

6

2.4 Lagerung

Die Akkumulation von Pollen steht natürlich in einer direkten Beziehung zu ihrem

Transport. Dennoch ergeben sich einige Besonderheiten, die vor allem für die Ansprache

im Gelände eine tragende Rolle spielen und deshalb eine getrennte Betrachtung

erforderlich machen.

Pollen als Windfracht werden dort abgelagert, wo die Windgeschwindigkeit drastisch

reduziert wird. Das sind Lee-Lagen im Gelände entlang von Reliefkanten und Vegetation,

vor allem aber Uferkanten von größeren Gewässern (vgl. Abb. 3). Letztere bieten die

besten Voraussetzungen für palynologische Untersuchungen. Aufgrund der

Wassertemperatur kühlen sich die überlagernden Luftmassen ab und es entsteht ein

Fallwind, der die Pollen auf das Gewässer hinunter drückt. Dort sinken sie bis auf den

Gewässergrund ab und lagern sich zusammen mit den Seesedimenten ab. Nicht umsonst

werden Seen im Fachkreis als „Pollenfalle“ bezeichnet. Wie die Sedimentfracht der

Zuflüsse4 muss auch deren Pollenfracht mit einberechnet werden, was die

Pollenkonzentration im Vergleich zu Akkumulationen an Land deutlich steigert. Daneben

bieten die Seesedimente eine sehr gute stratigrafische Schichtung, unterliegen also nur

selten einer Umlagerung und vor allem keinen Prozessen der terrestrischen Bodenbildung.

Denn bei so einem Prozess herrschen oft oxidative Bedingungen, welche die Pollen

verwittern lassen. In einem See sind diese durch das anaerobe Milieu zunächst

ausgeschlossen. Die gleichen guten Erhaltungsbedingungen bieten auch Sümpfe, in dessen

Torf die Pollen bzw. die Exine nur unter äußerst seltenen Bedingungen verwittern.

4 Das Einzugsgebiet der Pollen deckt sich also auch mit dem hydrologischen Einzugsgebiet.

7

Damit sind See- und Torfsedimente die erste Wahl bei der Probenaufnahme im Feld.

Seesedimente bieten gegenüber denen des Torfes den Vorteil, dass Horizontgrenzen optisch

gut trennbar sind und damit auch eine zeitliche Differenzierung erfolgen kann, etwa durch

die Korrelation von Klimadaten oder Isotopendatierungen. Bei Torfsedimenten sind solche

scharfen Grenzen selten bis gar nicht vorhanden und die teilweise Baumstamm-großen

Makroreste lassen auch eine proportionale Bestimmung im Verhältnis zur Tiefe nicht zu.

Zumindest bietet Torf aber die eindeutige Identifikation der Fauna in unmittelbarer

Umgebung, eignet sich aber für das eigentliche Ziel, der Rekonstruktion der Vegetation der

gesamten Umgebung, nur bedingt. (Faegri & Iversen 1975)

8

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zu finden unter http://www.geodz.com/deu/d/Pollenanalyse

Abb. 3: Polleneintrag eines Standortes.

Pfern ferne Anteile; Preg regionale Anteile; Plok lokale Anteile

Grafik: geodz.com

2.5 Bestimmung und Auswertung

Variationen in Beschaffenheit der Sexine (vgl. Abb. 2) bieten oft die einfachste

Möglichkeit der visuellen Differenzierung von Pollenkörnern. Bei intectaten Pollenkörnern

formt die Sexine Skulpturen wie Stäbchen, Keulen, Kegel, Warzen oder Netze.

Tectate5-Pollenkörner bilden zwischen den Strukturen6 Verbindungen, die oberflächlich

betrachtet ein zweites Niveau der Außenhülle darstellen, das allerdings durch

Zwischenräume, welche bis hinunter auf die Nexine reichen, unterbrochen sein kann.

Ebenso bilden sich oberhalb dieser Verbindungen Skulpturen aus. (Bresinsky et al. 2008)

Zum Formenschatz der sichtbaren Merkmale zählt auch Form und Zahl der Aperturen.

Man unterscheidet nach Poren (gerundet) und Colpaten („Furchen“ = lang gezogen, eckig).

Ein Pollenkorn ohne Aperturen wird als inaperturat bezeichnet (Bresinsky et al. 2008),

eines mit einer Kombination aus Colpat und Pore als colporat. (Faegri & Iversen 1975)

Die Familie der Pinaceae verfügt über eine besondere morphologische Form, die sog.

Vesikulate. Diese zeichnen sich durch zwei Luftsäcke (siehe Abb. 4) aus, die aus dem

Tectum gebildet sind, welches nur an den Rändern des jeweiligen Sackes mit der Nexine

verbunden ist. Vesikulate Pollenkörner sind im Verhältnis zu ihrer Größe bzw. Volumen

sehr leicht, was ihnen gute Eigenschaften für den Windtransport verleiht.

Hinsichtlich der Größe muss beachtet werden, dass diese nicht allein durch die Herkunft

(Gattung, Spezies) sondern auch auf äußere Umstände zurückzuführen ist. Insbesondere

lebende (rezente) Pollen variieren erheblich in ihrer Größe. Schon die Nährstoffversorgung

der Pflanze kann Einfluss nehmen. Auch das Milieu der Fossilien und verwitterten Pollen

hat erheblichen Einfluss auf deren Ausdehnung. Nicht nur aus diesem Grund muss

zwischen dem Aussehen eines fossilen und rezenten Pollenkorns unterschieden werden.

Bei guten Erhaltungsbedingungen bleibt die Größe innerhalb eines Taxon eher konstant als

5 lat.: Tectum = Dach.6 „Struktur“ bezeichnet die Formen innerhalb des Tektums, „Skulptur“ stets die außen liegenden (Faegri &

Iversen 1975).

9

bei schlechten. (Faegri & Iversen 1975)

„Pollenkörner sind immer schlecht zu identifizieren, egal ob durch [den Vergleich mit]

Abbildungen oder einen Schlüssel [der morphologischen Merkmale]“ (Faegri & Iversen

1975). Es existiert bis dato auch kein einheitlicher Schlüssel zur Ansprache von

Pollenkörnern, was die Vergleichbarkeit von Untersuchungen verschiedener Herkunft

dementsprechend herabsetzt. Üblicherweise wird auf ein oder mehrere bebilderte Kataloge7

zurückgegriffen, die dann als Referenz angeführt werden. (Faegri & Iversen 1975)

7 Sehr verbreitet im deutschsprachigen Raum ist z.B. der „Leitfaden der Pollenbestimmung für Mitteleuropa und angrenzende Gebiete“ (Beug 2004). Zunehmend etablieren sich aber auch Online-Kataloge.

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Abb. 4: Pinus-Pollenkorn mit seitlich angeordneten Luftsäcken

3. Methodik

3.1 Das Untersuchungsgebiet

Um die antike Stadt Los Bañales auf einer modernen Landkarte zu orten, begibt man sich

zunächst auf die Iberische Halbinsel in den Nordosten des Königreiches Spanien. Dort in

der autonomen Gemeinschaft Aragón, nahe der Grenze zum benachbarten Navarra

befindet sich auf etwa halber Strecke zwischen den Verwaltungshauptstädten Zaragoza

(Aragón) und Pamplona (Navarra), die Verbandsgemeinde Uncastillo.

Etwa zwei Kilometer südöstlich des Dorfes Layan liegt schließlich das Areal mit dem

Namen Los Bañales8 (siehe Abb. 6). (Gibbons & Moreno 2002)

8 Der antike Name der römischen Stadt konnte noch nicht geklärt werden.

11

Abb. 5: Karte der Iberischen Halbinsel

Karte: Wikimedia Commons 2006

3.1.1 Geologie

Los Bañales liegt, geologisch gesehen, im nordöstlichen Teil des Ebrobeckens, in der

Übergangszone zu den Pyrenäen. Die Hauptfaltung des Gebirges erfolgte im Zuge der

variszischen Gebirgsbildung (ca. 400 – 300 mya). Das Einsinken des Beckens, als Folge

isostatischer Ausgleichsbewegungen, begann erst im Eozän (ca. 56 – 34 mya) (Neugebauer

& Schönenberg 1994). Das anstehende Gestein des Untersuchungsgebietes ist miozäner

(ca. 23 – 7 mya) Schotter aus den nahen Pyrenäen. (IGME 5000).

12

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Alternativen unter http://www.losbanales.es/

Abb. 6: Das Areal von Los Bañales mit Stadtberg und Aquädukt

3.1.2 Klima und Hydrologie

Los Bañales liegt nach der Klima-Klassifikation von KÖPPEN & GEIGER, in einer warmen,

sommertrockenen und sommerheißen Klimazone9 (Kottek et al. 2006). Der mittlere

Jahresniederschlag (1971 – 2000, Flughafen Zaragoza) beträgt 318 mm (AEMET).

Das Stauseeareal liegt auf ca. 534 msnm. Entwässert wird die Gegend über den Río Ríguel,

Río Arba und den Río Ebro, der schließlich am Golf de Saint Jordi ins Mittelmeer mündet

(vgl. Abb. 11). (IGN)

3.1.3 Vegetation und Agrarwirtschaft

Nach der KARTE DER NATÜRLICHEN VEGETATION EUROPAS ist die dominierende

Waldbaumart der (rezenten) Landschaft um Los Bañales Quercus Ilex subsp. rotundifolia

(Steineiche) (Bohn et al. 2004).

9 Nach der Definition (Kürzel Csa): Minimaltemperaturen zwischen -3° und + 18° C; Sommerliche Niederschläge < 40 mm; Maximale Temperaturen im Sommer ≥ +22° C.

13

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zu finden in

(Gibbons & Moreno 2002)

Abb. 7: Geologie des Ebrobeckens

Karte nach (Gibbons & Moreno 2002)

Die landwirtschaftliche Nutzung der Böden (inkl. des Stauseeareales) erfolgt, typisch für

die niederschlagsarmen Regionen des mediterranen Binnenlandes, nach der

Trockenfarm-Methode. Hierbei werden die Felder jährlich gepflügt, aber nur in einem

zwei- oder mehrjährigen Turnus bepflanzt um den Wassergehalt des Bodens anzureichern.

Entsprechend der modernen maschinellen Bestellung der Felder muss von einem

mindestens 30 cm tiefen Pflughorizont ausgegangen werden.

3.1.4 Geschichte der Stadt

Nicht nur die Forschung durch die Universität Trier in Los Bañales steht noch am Anfang,

sondern alle Forschungsbemühungen um die Stadt, weshalb nur wenige Details neben dem

offensichtlichen bekannt sind. In diesem Sinne lässt sich nur sagen, dass die Stadt, deren

römischer Name nicht bekannt ist, an der wichtigen Straße zwischen Caesaraugusta

(Zaragoza) und Pompaelo (Pamplona) gelegen war. Das Areal gliedert sich in den

Stadtberg „Puyeo de Los Bañales“ und eine umgebende Ebene. Die einstige Siedlung

erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 20 ha und verfügte, unter anderem über ein Forum

und eine Thermenanlage. (Pintado 2012)

14

Eine wichtige Konstruktion, die heute noch in Teilen erhalten ist, bzw. aufgerichtet wurde,

ist das Aquädukt (siehe Abb. 6) der Stadt. Mit dem Ende dieses Bauwerks beschäftigt sich

die Stauseehypothese, denn unweit der Stadt, in einem kleinen Talkessel findet sich eine

römische Bogenmauer, die nach dieser Hypothese das Wasser aus dem Aquädukt zu einem

See staute (vgl. Abb. 9). (Pintado 2012)

15

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zu finden unter

http://anatomiadelahistoria.com/ 2012/0 9/la-ciudad-romana-de-los-banales/

Abb. 8: Los Bañales und das römische Straßennetz

Karte: (Pintado 2012)

3.2 Pinus

Pinus ist eine der verbreitetsten und am häufigst auftretenden Waldbaumarten der

nördlichen Hemisphäre. Die Gattung zählt zu den Koniferen und ist damit den

Gymnospermen untergeordnet. Für den mediterranen Raum sind Vertreter der

Untergattungen von P. canariensis, P. halepenses (Allepo-Kiefer), P. mugo (Bergkiefer), P.

nigra (Schwarzkiefer), P. Pinea (Pinie) und P. Sylvestris (Waldkiefer)10 typisch. Da sich

das Untersuchungsgebiet in einer klimatischen Übergangzone zwischen dem Ebrobecken

und den Bergen der Pyrenäen befindet, kann davon ausgegangen werden, dass sich unter

den Pinuspollen dieser Untersuchung sowohl Vertreter der Niederungen (P. halepenses),

der Höhenlagen (P. mugo) aber auch die kultivierten Arten (P. pinea) finden. (Richardson

1998)

Kiefern sind in ihrem Wuchs leicht zu erkennen. Sie sind monopodial und erreichen

durchschnittliche Stammhöhen von über 20 m. In großer Höhe oder an Hängen können sie

10 P. sylvestris ist die verbreitetste Kiefernart in Europa, spielt im mediterranen Raum allerdings nur eine untergeordnete Rolle. (Richardson 1998)

16

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zu finden unter

http://anatomiadelahistoria.com/ 2012/09/la-ciudad-roman a-de-los-banales/

Abb. 9: Der römische Stausee von Los Bañales?

Fotomontage: (Pintado 2012)

oft auch nur die Ausmaße eines Busches erreichen. Die Nadeln sind, im Vergleich zu

anderen Koniferen, sehr lang und in Bündeln angeordnet (vgl. Abb. 10). (Bresinsky et al.

2008)

17

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zu finden in

(Bresinsky et al. 2008)

Abb. 10: Anatomie von Pinus

A-F P. sylvestris; A blühender und fruchtender Spross; B Blütenstand; C (von oben, D von unten) Deck-/Samenschuppenkomplex E Blüten G-J P. mugo G Blüte (Längsschnitt) H Staubblätter mit Pollensäcken (Längsschnitt) J Staubblätter mit Pollensäcken (Querschnitt) K Pollenkorn (P. sylvestris)

Zeichnung: (Bresinsky et al. 2008)

Die Gattung lässt sich im Allgemeinen durch folgende Eigenschaften charakterisieren:

Pinus ist ein Licht liebender, schnell wachsender und immergrüner Nadelbaum, der sich

schnell von extremen Umweltereignissen erholt und ebenso schnell in der Lage ist, neue

Flächen zu erschließen (Pioniercharakter). Diese Eigenschaften verdankt Pinus seiner

einzigartigen Regenerationsbiologie. So produzieren Kiefern im Vergleich zu anderen

Waldbaumarten große Mengen an Samen die einerseits eine schnelle Ansiedelung von

Tochtergehölzen in der Umgebung der Mutterpflanze, andererseits aber auch durch die

guten Flugeigenschaften der leichten Samen ebenso weit entfernte Areale zu erschließen.

Hinzu kommen Standortvorteile auf nährstoff- und wasserarmen Böden sowie in montanen

Regionen. (Richardson 1998)

Die Standorte, an denen Pinus anzutreffen ist, könnten nicht vielfältiger sein. Artvertreter

finden sich in den ariden Klimaten des mediterranen Raumes, ebenso wie in den kalten

Regionen des Polarkreises. Dort im borealen Nadelwald ist Pinus sogar die dominierende

Gattung. Auch ist keine bevorzugte Höhenstufe auszumachen. Diese reichen vom

Meeresniveau bis hinauf an die Baumgrenze der hochalpinen Stufe. (Richardson 1998)

3.2.1 Pollen

Pinus produziert vergleichsweise große Mengen11 an Pollen und zeichnet sich durch eine

vesikulate Form aus (vgl. Abb. 10). Beide Luftsäcke sind hängend bis abgespreizt

angeordnet. Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Pinus-Arten ist äußerst schwierig,

da speziell bei dieser Gattung bzw. auch Familie der Pinaceaen die sedimentationsbedingte

Größenvariation zu tragen kommt. Häufig kann und wird nur zwischen dem Sylvestris-

(vgl. Abb. 11) und dem Haploxylon-Typ12 unterschieden. (Faegri & Iversen 1975)

11 Zum Vergleich die Pollenzahlen von ca. 10 jährigen Waldbäumen: Fagus (Buche) 28 Mio.; Betula (Birke), Picea (Fichte), Quercus (Eiche) 100 Mio.; P. Pinea (Pinie) 350 Mio.

12 Oft auch Strobus- oder Cembra- Typ. In Europa nur mit wenigen Arten vertreten.

18

Aufgrund des hohen Sporopollenin-Gehaltes (vgl. Kap. 2.4 Lagerung) zählt Pinus zu den

widerstandsfähigsten Pollenarten. Dies, die große Pollenproduktion und die Verbreitung

durch Wind sorgen dafür, dass Pinus in vielen Pollenprofilen vertreten ist und daher auch

überpräsentiert sein kann, was bei der Auswertung zu berücksichtigen ist. (Faegri &

Iversen 1975)

19

Abb. 11: Pinus-Pollenkorn (Sylvestris Typ)

3.2.2 Samen

Bei Bestäubung ist der weibliche Gametophyt noch nicht entwickelt. Die Mikropyle

schließt den keimenden Pollen zunächst ein. Zur eigentlichen Befruchtung kommt es bei

den meisten Unterarten erst in der folgenden Vegetationsperiode und bis zur eigentlichen

Freisetzung des Samens aus dem intakten Zapfen, verstreicht nochmals bis zu einem Jahr.

Der Samen hat für gewöhnlich einen Flügel (vgl. Abb. 10), der ebenfalls zur weiträumigen

Verbreitung von Pinus beiträgt.

3.2.3 Pinus in der römischen Antike

Der weiten Verbreitung in Europa verdankt die Kiefer eine vielfältige Nutzung, schon zu

Zeiten der Römer. Für die Einschätzung des Pollenprofils sollte deshalb auch die

Kulturpflanze Pinus im historischen Kontext kurz erörtert werden.

Die Nutzung reicht von den Produkten wie im Folgenden noch erläutert, bis hin zu den

Eigenschaften des Baumes selbst. So wird in der Geoponika13 beschrieben, man solle auf

den Hängen eines Berges Bäume pflanzen. In der folgenden Aufzählung wird die Kiefer

für sandigen Boden empfohlen (Dalby 2011).

3.2.3.1 Holz

Das Holz der Kiefer eignet sich durch seine vielen Harzkanäle nur schlecht als Energieholz

für den Hausbrand, da es zu starkem Rauch und Ruß neigt. Allerdings sind diese Kanäle

auch verantwortlich für eine hohe Dauerhaftigkeit des Holzes, was es zu einem guten

Bauholz für tragende Konstruktionen im Außenbereich macht, insbesondere aber für den

Schiffbau.

13 Geopon. 2,8

20

3.2.3.2 Harz

Besonders wichtig war Pinus, insbesondere P. nigra für die Harzgewinnung. PLINIUS DER

ÄLTERE beschrieb in seiner Naturalis Historia14, dass unter den Kiefern viele Arten seien,

die Pech produzieren. Pech wird durch die Erhitzung des Harzes unter reduzierenden

Bedingungen15 gewonnen und wurde vorwiegend für Fackeln, Brandpfeile, zum Kalfatern

im Haus- und Schiffsbau sowie als Dichtungs- oder Schmiermittel genutzt. Aus

destilliertem Harz wurde Terpentin gewonnen, dass unter anderem als Grundlage zur

Herstellung von Balsame genutzt wurde. Außerdem wurde das Harz bzw. das frische Holz

als Räuchermittel verwendet. (Sontheimer & Ziegler 1979)

3.2.3.3 P. pinea

Unter den Arten sticht P. pinea (Pinie) bei den Römern besonders hervor. Denn zum einen

lieferte sie die beliebten essbaren Pinienkerne, zum anderen ist sie auch mythologisch von

großer Bedeutung.

In historischen Quellen finden sich zahlreiche Nennungen. Diese reichen zurück bis zu den

Werken von HOMER. In der Geoponika16 findet sich ein Kapitel zur Zucht und Pflege:

„Die Zapfen werden wie die Mandeln von Oktober bis Januar gepflanzt. Im Juni werden

Sie geerntet, bevor der Etesien zu wehen beginnt und bevor die Kerne aufplatzen und die

Schalen zur Erde Fallen“ (Dalby 2011)17. Gleiches berichtet PALADIUS18 in seinem Opus

Agriculturae. Dioskurides19 beschreibt zahlreiche medizinische Anwendungen von

Produkten der Kiefer. (Sontheimer & Ziegler 1979)

14 Pl. nat. 14,16.15 Die Pechherstellung mit Pinus wird u.A. in Geopon. 6,6 beschrieben.16 Geopon. 11,11.17 Quellenhinweis: Dalby übersetzt die Baumart mit „Allepo-Pine“ (P. halepensis) eindeutig falsch. Diese

ist im Habitus zwar ähnlich, aber die essbaren Samen und die Kultivierung deuten eindeutig auf P. pinea hin.

18 Pallad. 12,7,9.19 Dioskurides mat. med. 1,69.

21

Die Pinie war offensichtlich so bedeutend, dass es sogar einer mythologische

Schöpfungsgeschichte bedurfte, die in der Geoponika20 beschrieben wird: Demnach hatte

die Jungfrau Pitys (dt.: Kiefer) zwei Verehrer: Pan und Boreas (der Nordwind). Sie

entschied sich für den Hirtengott Pan und wurde von Boeras aus Zorn von einer Klippe

geschleudert. Gaia (Mutter Erde) traurig über ihren Tod, verwandelte sie schließlich in

einen Baum. (Dalby 2011)

3.3 Proben

Der eigentlichen palynologischen Untersuchung gehen einige Maßnahmen der

Probenentnahme und Aufbereitung voraus, die im Folgenden beschrieben werden.

3.3.1 Entnahme

Die Bohrprobe mit der Bezeichnung B7 wurden aus der Mitte des Stauseeareales

entnommen. Grund dafür sind die schon beschriebenen Vorteile von Seesedimenten (vgl.

Kap. 2.4 Lagerung). Zudem bietet die Kessellage (siehe Abb. 12) weitere vorteilhafte

Bedingungen für die Pollenakkumulation auf diesem Standort.

Entnommen wurden die Proben mit einem Pückhauer-Bohrer (0 – 1 m) und einem

Edelman-Bohrer (1 – 3,90 m) (siehe Abb. 13). Die Unterteilung in Horizonte entspricht der

quantitativen21 Bestimmung der Bodenhorizonte durch das Team vor Ort. So hat man den

Bohrkern, der bis in eine Tiefe von ca. 3,90 m reicht, in 28 Horizonte unterteilen können.

20 Geopon. 11,10.21 Optisch nach Bodenfarbe und manuell nach Dichte sowie Bodenart (Fingerprobe).

22

Keine Rechte an dieser Abbildung!

Alternativen unter http://www.losbanales.es/

Abb. 12: Das Stauseeareal von Los Bañales

Foto: Universität Trier 2012

Bis in eine Tiefe von 255 cm konnte ein kontinuierlicher Bohrkern mit Horizonten einer

mittleren Mächtigkeit von ca. 10 cm gewonnen werden. Die tiefsten Horizonte 330 – 370

cm und 380 – 390 cm konnten, aufgrund der lockeren Lagerung, nicht mehr mit der selben

Güte geborgen werden und sind deshalb unterbrochen, bzw. von größerer Mächtigkeit.

Daneben wurden makroskopisch wahrnehmbare Kohle- und Ziegelfragmente in den

Horizonten erfasst.

23

Keine Rechte an dieserAbbildung!

Alternativen unter http://www.geotechnik-gmbh.at/Produkte/Bohrtechnik/handbohr.htm

Abb. 13: Probennahme mit dem Edelman-Bohrer

Foto: Universität Trier 2012

3.3.2 Aufbereitung

Die labortechnische Probenaufbereitung erfolgte am SEMINAR FÜR GEOGRAPHIE UND IHRE

DIDAKTIK an der UNIVERSITÄT ZU KÖLN unter der Leitung von DR. K. SCHITTEK.

Zunächst wurden die Bodenproben mit Aqua dest. ausgewaschen und die Lösung in

Probenröhrchen überführt. Nach 5-minütiger Zentrifugation wurde das Wasser

abgeschieden und ein Marker hinzugefügt. In diesem Fall Sporen von Lycopodium

(Bärlapp, siehe Abb. 14), die als Tabletten zu 2 x 20848 Stück in die Probe gegeben wurde.

Im nächsten Schritt folgte die Behandlung mit Salzsäure (HCL). Dafür wurde eine

10-prozentige HCL hinzugefügt und in einem Wasserbad für 10 Min. erhitzt, anschließend

zentrifugiert und schließlich die HCL entfernt. Dann wurde die Probe erneut mit Aqua

dest. versetzt und 10 Min. gekocht, danach wieder zentrifugiert und das Wasser

24

Abb. 14: Lycopodium-Spore (Marker)

abgeschieden.

Bei der Kaliumhydroxid-Behandlung (KOH) wurde die Probe zusammen mit KOH (10%)

erneut bei 96° C für 10 Min. erhitzt, um dann die Makroreste durch ein 112 µm Sieb von

den Feinanteilen zu trennen. Letztere werden zum Abscheiden der Flüssigkeit 5 Min.

zentrifugiert.

Es folgt die Behandlung mit Flusssäure (HF) zur Entfernung der Silikate. Hierzu wird HF

(40%) in fünf kleinen Dosen zu je 2 ml unter Rühren der Probe hinzugefügt. Nach einer

Ruhezeit von 24 Stunden wird die HF nach zentrifugieren entfernt. Abschließend wird die

Probe mit Aqua dest. gespült und durch Zentrifugieren wieder davon getrennt.

Die letzte chemische Behandlung ist die Acetolyse, bei der die Probe zunächst mit

Ethan-(Essig-)säure versetzt, zentrifugiert und befreit wird. Anschließend wurde sie mit

einer Acetanhydrid-/Schwefelsäure-Mischung (9:1) für 10 Min. im Wasserbad bei 96°C

erhitzt und durch Zentrifugieren wieder von der Probe entfernt und nochmals mit Aqua

dest. gespült.

Ein Ultraschallbad fragmentiert die übrigen („verklebten“) Bestandteile der Probe in

kleinere Einheiten.

Im letzten Schritt werden die festen Probenbestandteile wiederum durch eine 5-minütige

Zentrifugation von den Flüssigen getrennt, um abschließend mit einigen Tropfen (4 - 5)

Glycerin für die Lagerung haltbar gemacht zu werden.

Alle Pollenproben stellten sich als ausgesprochen Pollenarm dar. Offenbar herrscht in dem

Boden der Bebprobungstelle äußerst oxidative Bedingungen (Faegri & Iversen 1975),

unter denen ein Großteil der akkumulierten Pollen zersetzt wurden.

25

3.3.3 Slide-Herstellung

Mit der Präparation der Proben auf Objektträger (Slides), begann die eigentliche praktische

Tätigkeit dieser Bachelorarbeit. Hierfür wird zunächst Paraffin über den Schmelzpunkt (50

– 60° C) erhitzt bzw. die Temperatur knapp unter dem Phasenübergang zum Verdampfen

gehalten. Mit einem Glasstab (Durchmesser 5 mm) wird das flüssige Wachs aufgenommen

und auf einen Objektträger (76 x 26 mm) gestrichen, sodass sich ein Rahmen mit den

Ausmaßen des Deckglases (50 x 25 mm) bildet. Da die Qualität und Innenfläche des

Rahmens je nach Temperatur des Paraffins und Geschick des Präparators sehr

unterschiedlich ausfällt, sind die folgenden Mengenangaben nur als grober Mittelwert zu

verstehen.

In den Rahmen werden mit einer Pipette drei Tropfen von je 15 µl Pollen-/Glycerin

Lösung gegeben und mit 100 µl Glycerin gestreckt. Mit der Spitze der (Glycerin-)Pipette

26

Abb. 15: Slide-Präperation

wurde die Probe durchgerührt bzw. auf der Fläche verteilt, um später keine Bereiche mit zu

großer Pollendichte zu erhalten, die ein Zählen aufgrund von Überlagerung unmöglich

macht.

3.3.4 Pollen Auszählung

Für die Auszählung wurde mit einem Durchlichtmikroskop mit Kreuztisch der Marke

Zeiss (AXIO IMAGER.M1) gearbeitet. Die ersten Slides (Objektträger) wurden noch mit

einem Objektiv mit 400-facher Vergrößerung ausgezählt, später mit zunehmender

Erfahrung bei 200-facher Vergrößerung (siehe Abb. 16). Dadurch konnte die Zeit pro Slide

von knapp einer Stunde auf 25 Min. reduziert werden.

27

Abb. 16: Sichtfeld bei 200-facher Vergrößerung

links Pinus-Pollenkorn (3/3) rechts 3x Lycopodium-Sporen

Um den Slide systematisch zu erfassen, wurde stets entlang einer horizontalen Achse

gezählt und am Ende vertikal um etwas mehr als den sichtbaren Bereich zur nächsten

Horizontal-Achse verschoben.

Gezählt wurden neben den Lycopodium-Markern die Pollen von Pinus und deren

Fragmente (siehe Abb. 17). Die Werte wurden in einem Zählprotokoll (siehe Anhang 4)

getrennt nach Tiefe, Slide-Nummer und Zähldatum festgehalten. Für die Zählung der

Pollen(-Fragmente) wurde eine Strichliste im bewährten „5-Strich-Block-System“

angelegt. Die deutlich größere Zahl der Marker wurde mit einem Smartphone mit

„Zähl-App“ (COUNTER, Android) erfasst was ein sehr zügiges Arbeiten ermöglichte, da der

Bildschirm blind angetippt werden konnte, ohne von dem Mikroskop aufzusehen.

28

Abb. 17: Pinus-Pollen (Korn und ein Luftsack) und Lycopodium-Marker

Entgegen dem allgemeinen Kriterium nur Pollen zu erfassen, die zu mehr als 50% erhalten

sind, bot sich durch gleich mehrere Faktoren an, die Fragmente ebenfalls zu zählen. Da sei

zunächst der Umstand zu nennen, dass die Fragmente (siehe Abb. 18) eindeutig als Teile

von Pinus zu identifizieren sind und durch die schlechten Erhaltungsbedingungen die

Pollendichte ohnehin schon sehr gering ist.

29

Abb. 18: Fragment eines Pinus-Pollenkorns (Korn und Überreste der Luftsäcke)

Im Zählprotokoll wurden folgende werte erfasst (inkl. späterer Gewichtung):

• Lycopodium-Markervgl. Abb. 1, 14, 16 und 17

• Komplette Pollen (3/3) vgl. Abb. 4 und 11

• Pollen mit einem Luftsack (2/3) vgl. Abb. 1 und 17

• Pollenkorn22 ohne Luftsäcke (1/3)vgl. Abb. 18

• Einzelne Luftsäcke (1/3)vgl. Abb. 19

22 Die Pollenkörner und Luftsäcke wurden bei der Auswertung gleich gewichtet, was während der Auszählung allerdings noch nicht feststand.

30

Abb. 19: Luftsack eines Pinus-Pollenkorns

Außerdem wurden im Zählprotokoll Auffälligkeiten notiert und zum Teil auch fotografiert

(AXIOCAM MRC5 bzw. Software AXIOVISION). Diese konnte z.B. das massenhafte

Auftreten eines anderen Pollentaxons neben Pinus sein, aber auch organische und

mineralische Reste in den Proben. Obwohl diese Daten nicht wissenschaftlich belastbar

sind, könnten sie Anhaltspunkte für Folgeprojekte liefern.

Die Beschränkung auf nur eine Pollenart sowie die Pollenarmut des Bodens machten die

Festlegung einer minimal zu zählenden Pollenzahl für eine repräsentative Auswertung

anhand von Literaturangaben unmöglich. Diese basieren stets auf einer klassischen

palynologischen Auswertung mehrerer Pollentaxa. Beispielsweise schlagen JACOMET &

KREUZ eine minimale Pollensumme von 500 Baum- und Nichtbaumpollen in offener

Landschaft vor. In zwei Fällen schränkte allerdings schon das geringe Probenvolumen von

nur 0,9 ml den Stichprobenumfang ein. Erfahrungswerte aus der parallel laufenden

Bachelorarbeit von D. MEIER, welche alle Pollen- und Sporenarten des selben Bohrkernes,

nicht aber alle Horizonte untersuchte, zeigte das bei der Präparation von vier Slides eine

Gesamtpollenzahl von ca. 200 Stück erreicht wird. Deshalb wurde zunächst für jeden

Horizont vier Slides präpariert und ausgezählt und dann die prozentuale Veränderung des

Verhältnisses von Lycopodium-Marker zu Pinus in Abhängigkeit der Zahl der gezählten

Pinus-Pollen betrachtet.

3.4 14C-Datierung

Proben aus den Bodenhorizonten 133 – 142 cm (No. 2), 210 – 217 cm (No. 4) und 380 –

390 cm (No. 6) wurden zur Radiokarbon-Datierung an das Londoner Labor der US-Firma

BETA ANALYTIC INC. geschickt. Außerdem wurden für den Fall eines zu geringen Anteils

an organischer Substanz, Proben der über No. 2 und No. 4 liegenden Horizonte, 124 – 133

cm (No. 1) und 210 – 217 cm (No. 3) mit eingereicht, um durch Kombination der

angrenzenden Horizonte eine breitere Materialbasis zur Verfügung zu stellen. Eine

31

Voranalyse der Bodenproben, zur Sondierung der organischen Inhalte ergab folgende

Sachverhalte und Entscheidungen (→) für das weitere Vorgehen:

• No. 2 enthielt zu wenig Kohle (0,6 mg) und keine pflanzlichen Reste→ Datierung der (organischen) Sedimente

• No. 4 und auch No. 3 enthielt keine Kohle dafür aber pflanzliche Reste (3,4 mg)→ Datierung der Pflanzenreste (beider Horizonte)

• No. 6 enthielt keine Kohle dafür aber pflanzliche Reste (1,9 mg)→ Datierung der Pflanzenreste

Die Analyse der jeweiligen Ausgangsproben wurde im

Beschleuniger-Massen-Spektroskopie Verfahren (auch AMS bzw. Accelerator Mass

Spectrometry) durchgeführt. Gemessen werden die Anzahl der Atome eines spezifischen

Gewichtes. Der Vorteil dieser Methode liegt im Vergleich zu anderen Verfahren darin, dass

die Messung mit wenig Ausgangsmaterial durchzuführen ist. Für die Kalibration der

Messergebnisse zur Ermittlung des tatsächlichen Alters nach Sonnenjahren wurde die

INTCAL-Datenbank (2009) verwendet.

3.4.1 Ergebnisse

Die Analyse der Pflanzenreste der Proben No. 4 (inkl. No. 3) und No. 6 ergaben einen

hohen 14C Anteil, der über dem Referenzwert aus dem Jahr 1950 n. Chr. liegt. Grund dafür

sind die Atmosphärentests von Thermonuklearwaffen in den fünfziger und sechziger

Jahren des letzten Jahrhunderts. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Proben während,

bzw. nach der Probenentnahme mit Material kontaminiert wurden, welches nach 1950 n.

Chr. der Atmosphäre ausgesetzt war. Verlagerungsvorgänge innerhalb des Bodens können

ausgeschlossen werden, da die Probe No. 2, die stratigrafisch No. 4 und No. 6 überlagert,

keinen erhöhten 14C-Wert aufwies.

32

Probe No. 2 lieferte folgende Ergebnisse:

• Radiokarbonalter

◦ 1760 ± 30 BP (gemessen)

◦ 1770 ± 30 BP (konventionell)

• Kalibriertes Alter (nach INTCAL09)

◦ 1770 – 1760 BP ≙ 180 – 190 n. Chr.

◦ 1740 – 1610 BP ≙ 210 – 340 n. Chr.

3.5 Datenanalyse

Auch bei der Analyse der Daten konnte aufgrund der schon erwähnten Einschränkungen

nicht den klassischen Methoden der Palynologie gefolgt werden. Denn auch diese basieren

in erster Linie auf der prozentualen Verteilung verschiedener Pollenarten. Die

Markermethode erlaubt aber die Bestimmung der Dichte von Pollen einer Art in der Probe

und ist dabei unabhängig von anderen Taxa. Zudem ermöglicht die Pollendichte die

Vergleichbarkeit der Horizonte untereinander. Deshalb wurde für die Visualisierung die

Pollendichte in Abhängigkeit der Tiefe gewählt.

Die Pollendichte wird in Abhängigkeit der gezählten Pollen und Marker von der

33

Keine Rechte an dieser Abbildung!

Abb. 20: Ergebnisse der Datierung

Grafik: Beta Analytic

unaufbereiteten Probe in Volumen und ursprünglich hinzugefügten Markern berechnet. Die

Einheit wird in Pollenkörnern pro Kubikzentimeter [PK/cm³] angegeben.

nPollenC=Gezählte Pollen einesTaxon

nMarker0=hinzugefügte Marker vor der Probenaufbereitung

nMarkerC=Gezählte Marker

V0=ursprüngliches Probenvolumen vor der Aufbereitung

34

nPollenC⋅nMarker0

nMarkerC/V

0

4. Ergebnisse

Vor Betrachtung der berechneten Ergebnisse der Pollendichte, also der für den

Schwerpunkt dieser Arbeit relevanten Daten, muss für die folgende kritische Diskussion

auch auf die durch die Zählung ermittelten Basisdaten eingegangen werden.

4.1 Daten

Als ersten Punkt lässt sich festhalten, dass über das gesamte untersuchte Profil hinweg

Pollen der Gattung Pinus erfasst wurden (vgl. Tab. 1). Davon abgesehen variiert aber die

Menge an gefundenen Pollen erheblich. So wurde im tiefsten Horizont von 380 – 390 cm,

mit 22 Stück, am wenigsten Pollen gezählt, im Horizont 35 – 40 cm mit 443 am meisten

Pollen. Diese Werte sind allerdings nicht miteinander vergleichbar, da von jeder Probe

(Horizont) eine unterschiedliche Größe von Teilprobe und Probenkonzentration vorlag. So

standen von den Horizonten 69 – 72 cm und 100 – 114 cm nur 0,9 ml Probenlösung zur

Verfügung von 183 – 193 mit 2,1 ml mehr als das doppelte.

Die Probenkonzentration kann hier nur als abstrakter Wert in mittlere Markerzahl pro Slide

[M/S] angegeben werden (vgl. Tab. 2), da es durch die Bedingungen der Präparation und

der Zählung unmöglich ist, eine definierte Menge inkl. aller darin enthaltenen Objekte zu

35

Tab. 1: Übersicht: Probenvolumen, Pollen und Marker

Horizont [cm] Probenvol. [ml] Pollen Marker Horizont [cm] Probenvol. [ml] Pollen Marker

0 – 30 1,2 178 4981 142 – 150 1,3 242 2964

30 – 35 1,5 91 2341 150 – 158 1,4 279 6567

35 – 40 1,5 443 6525 158 – 169 1,9 35 1406

40 – 50 1,3 168 2432 169 – 179 1,5 56 2250

50 – 60 1,6 108 3235 179 – 183 1,9 340 5626

60 – 69 1,5 65 1913 183 – 193 2,1 163 3667

69 – 72 0,9 95 6344 193 – 200 1,6 176 5109

72 – 82 1,1 96 4372 200 – 210 1,3 115 2897

82 – 91 1,1 75 6807 210 – 217 1,4 107 5860

91 – 100 1,7 84 3551 217 – 230 1,5 146 3635

100 – 114 0,9 91 3464 230 – 245 1,2 280 3174

114 – 124 1,6 143 2894 245 – 255 1,5 277 4127

124 – 133 1,2 176 3255 330 – 370 1,3 52 2288

133 – 142 1,3 211 4002 380 – 390 1,4 22 7036

zählen. Allerdings bietet dieser Wert zumindest eine grobe Einschätzung der Probengüte

wie die Spannweite von 327 (330 – 370 cm) bis 1277 M/S (193 – 200 cm) bei einem

Mittlerwert von 839 M/S demonstriert.

Das Zählprotokoll bzw. die Erfassung der Pollenfragmente erlaubt auch eine Übersicht

über den Erhaltungszustand der Pollen in Abhängigkeit der Profiltiefe. Demnach nimmt

die Fragmentierung tendenziell mit der Tiefe zu (vgl. Abb. 21).

36

Tab. 2: Marker pro Slide [M/S]

Horizont [cm] Horizont [cm] Horizont [cm]

0 – 30 1245 100 – 114 866 193 – 200 1277

30 – 35 585 114 – 124 724 200 – 210 724

35 – 40 816 124 – 133 814 210 – 217 1465

40 – 50 608 133 – 142 667 217 – 230 909

50 – 60 809 142 – 150 741 230 – 245 794

60 – 69 478 150 – 158 1095 245 – 255 1032

69 – 72 1057 158 – 169 352 330 – 370 327

72 – 82 1093 169 – 179 563 380 – 390 880

82 – 91 851 179 – 183 938

91 – 100 888 183 – 193 917 Mittel 840

Marker/Slide Marker/Slide Marker/Slide

4.2 Pollendichte

Die Kurve der Pollendichte in Abhängigkeit der Tiefe zeigt mehrere markante Extrema,

sowohl maximalen als auch minimalen Charakters (vgl. Anhang 1, 2 und 3). Um der

Zeitfolge der Pollensedimentation gerecht zu werden, beginnt diese Beschreibung mit den

untersten Horizonten und arbeitet sich nach oben.

Der tiefste Horizont 380 – 390 cm zeigt gleichzeitig die niedrigste Pollendichte von 92

PK/cm³ (vgl. Tab. 3). Nach einem 10 cm Raum, der nicht erfasst wurde (vgl. Anhang 3),

folgt mit dem 330 – 370 cm der mächtigste Horizont des gesamten Profils mit einer

Pollendichte von 729 PK/cm³. Allerdings sei hier nochmals auf die geringe

M/S-Konzentration verwiesen. Nach einem sehr großen Bereich von 75 cm, der nicht

erfasst wurde, beginnt bei 255 cm das kontinuierliche Pollendichteprofil.

37

Tab. 3: Pollendichte

Die Veränderung in % bezieht sich jeweils auf den darunter liegenden Horizont.

0 – 30 1244 +16 142 – 150 2622 +107

30 – 35 1077 -43 150 – 158 1264 +131

35 – 40 1886 -15 158 – 169 546 -21

40 – 50 2220 +155 169 – 179 688 -48

50 – 60 870 -8 179 – 183 1325 +50

60 – 69 944 +37 183 – 193 883 -2

69 – 72 691 -17 193 – 200 896 -29

72 – 82 829 +99 200 – 210 1270 +133

82 – 91 418 -28 210 – 217 544 -51

91 – 100 582 -52 217 – 230 1116 -64

100 – 114 1217 -5 230 – 245 3065 +64

114 – 124 1288 -31 245 – 255 1866 (kein Bezug)

124 – 133 1879 +11 330 – 370 729 (kein Bezug)

133 – 142 1688 -45 380 – 390 92 (kein Bezug)

Horizont [cm]

Pollendichte [PK/cm³]

Veränderung [%]

Horizont [cm]

Pollendichte [PK/cm³]

Veränderung [%]

Dieses startet mit einer Dichte von 1866 PK/cm³ und erhöht sich nach 10 cm auf 3065

PK/cm³. Damit besteht im 230 – 245 cm Horizont die höchste Pollendichte des Profils.

Würde man das unterbrochene Profil von 390 – 230 cm betrachten, könnte man von einem

Trend der Zunahme der Pollendichte sprechen.

Im Übergang zum 217 – 230 cm Horizont, fällt die Pollendichte schlagartig auf fast ein

Drittel des vorangegangenen Wertes ab und setzt den Trend der Abnahme über die

nächsten sieben Horizonte hinweg fort. Genauer zeichnen sich die nächsten 72 cm bis 158

– 169 cm durch eine fast stetige Abnahme von 1116 PK/cm³ auf 546 PK/cm³ aus. Zwei

Horizontpaare weißen sogar nahezu den gleichen Wert auf, namentlich 217 – 230 cm und

210 – 217 cm sowie 183 – 193 cm und 179 – 183 cm. Letztere unterscheiden sich sogar

nur um 13 PK/cm³, wobei bei beiden Paaren der jeweils höhere, also jüngere Horizont, den

niedrigeren Wert zeigt. Obwohl der Trend in diesem Bereich eindeutig erscheint, sind bei

200 – 210 cm und 179 – 183 cm zwei Bereiche auszumachen, die diesem entgegen laufen.

Dort nimmt die Pollendichte um 133% (200 – 210 cm) bzw. 50% (179 – 183 cm) des

vorangegangenen Wertes zu.

Ab 158 cm nimmt die Dichte der Pollenkörner im Boden wieder zu, was sich über den

Bereich 150 – 158 cm bis zum zweiten Maximum bei 142 - 150 cm verfolgen lässt. Mit

2622 PK/cm³ erreicht dieses nicht das selbe Niveau wie bei 230 – 245 cm. Allerdings ist

nun auch in der Fortsetzung kein derart abrupter Fall der Dichte zu verzeichnen. Vielmehr

nimmt der Wert nun stufenweise bis auf 418 PK/cm³ bei 82 – 91 cm ab und erreicht damit

die niedrigste Dichte des kontinuierlichen Profils.

Der Horizont 72 – 82 cm macht sich durch seinen Dichteanstieg um 99 % (Bezug: 82 – 91

cm) bemerkbar Der Anschlusshorizont (69 – 72 cm) mit nur 3 cm der Gering-Mächtigste

setzt den Trend nach oben nicht unmittelbar fort, allerdings beträgt der Abfall nur 17%

(Bezug: 82 – 91 cm). Schon der nächste Horizont (60 – 69 cm) setzt aber den

38

Aufwärtstrend, der sich bis 40 cm verfolgen lässt.

Der Horizont 40 – 50 cm präsentiert sich mit einer Pollendichte von 2220 PK/cm³ als das

dritte und letzte eindeutige Maximum des Profils. Allerdings geht auch diesem Wert eine

vergleichsweise starke Dichtezunahme von 155 % (Bezug: 50 – 60 cm) voraus. Mit immer

noch Hohen 1886 PK/cm³ bestätigt der Horizont 35 – 40 cm aber den hohen Wert des

Maximums.

Horizont 30 – 35 cm zeigt wieder eine schlagartige Verminderung der Pollendichte um

immerhin 43 % auf 1077 PK/cm³. Der von 30 cm bis zur Oberfläche reichende, letzte

Horizont vermittelt mit 1244 PK/cm³ zumindest die tendenzielle Abnahme der

Pollendichte oberhalb von 35 cm.

39

5. Diskussion

Um die Ergebnisse im Hinblick auf das Ziel dieser Arbeit, der Rekonstruktion der

Pinus-Vegetation im Bereich des Los Bañales Areals zu diskutieren, muss zunächst eine

kritische Auseinandersetzung mit potenziellen Fehlern bei Datengewinnung, Analyse und

auch der Visualisierung erfolgen. Erst im nächsten Schritt können dann die Ergebnisse im

richtigen Kontext ihrer Aussagekraft interpretiert werden.

5.1 Fehlerdiskussion

Mögliche Fehler bei dieser Arbeit, insbesondere systematischer Natur, lassen sich aufgrund

der äußeren Bedingungen, wie mehrerer involvierter Personen und Institutionen, der

Unerfahrenheit des Autors, aber auch wegen der unüblichen palynologischen

Analysemethode nicht vermeiden. Eine detaillierte Aufzählung, die hier der

chronologischen Reihenfolge der Anwendung folgt, kann jedoch dazu beitragen, Fehler

aufzuzeigen, zu beurteilen und möglicherweise unter Berücksichtigung aller

Begebenheiten zu relativieren.

5.1.1 Arbeit im Vorfeld

Die Wahl des Entnahmeortes erfolgte, wie schon erörtert wurde, nach den gängigen

Kriterien der Feldmethoden im Vorfeld einer palynologischen Untersuchung (vgl. Kap. 2.4

Lagerung). Dennoch stellten sich die Sedimentproben als ausgesprochen Pollenarm dar,

was neben der Repräsentativität des Profils für die Umgebung auch die Vergleichbarkeit

der Bodenhorizonte untereinander in Frage stellt. Denn Pollen, die früher sedimentiert

wurden, sind deutlich länger diesem Milieu ausgesetzt als die jüngeren Ablagerungen.

Ebenso kann nicht ausgeschlossen werden, dass über die Jahrtausende hinweg in der sich

dieser Boden entwickelte, die für die Pollen relevanten Bedingungen unverändert blieben.

Betrachtet man die prozentuale Verteilung der Pollenfragmente (vgl. Abb. 21) nimmt der

Anteil der kleineren Fragmente mit der Tiefe leicht zu, was zumindest diese Auswertung

40

plausibel erscheinen lässt. Das Ergebnis der Pollendichte zeigt allerdings, dass der Boden

nicht völlig ungeeignet für eine palynologische Analyse sein kann. So nimmt der Wert der

Maxima mit der Tiefe sogar zu und auch Dynamik der Kurve deutet nicht auf eine

proportionale Abnahme der Pollendichte mit der Tiefe hin.

Die Entnahme der Probe selbst erfolgte ab dem ersten Meter mit einem Edelman-Bohrer,

der aufgrund seiner offenen Bauform eine Kontamination der Probe nicht ausschließt.

Ebenso ist diese Form für die Profil-Lücken jenseits der 255 cm Marke verantwortlich, da

die lockere Probe auf dem Weg nach oben aus dem Bohrer viel. Hier könnte auch die

Kontamination mit rezenten bzw. jüngeren Pflanzenresten aus der 14C-Datierung erklärt

werden. Eine der kontaminierten Proben der Datierung (200 – 210 cm), ist zufälligerweise

einer der Ausreißwerte bei der Pollendichte, des ansonsten zur Abnahme tendierenden

Bereiches 230 – 158 cm.

41

Abb. 21: Gezählte Pollen und Fragmente

0-30

30-3

535

-40

40-5

050

-60

60-6

969

-72

72-8

282

-91

91-1

0010

0-11

411

4-12

412

4-13

313

3-14

214

2-15

015

0-15

815

8-16

916

9-17

917

9-18

318

3-19

319

3-20

020

0-21

021

0-21

721

7-23

023

0-24

524

5-25

5

330-

370

380-

390

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

Pollensumme Pollen (3/3) Korn + Luftsack (2/3)

Luftsack (1/3) Korn (1/3) Pollendichte

Tiefe

Za

hl d

. Ein

zelo

bje

kte

Po

llen

dic

hte

[PK

/cm

³]

Auch die labortechnische Aufbereitung der UNIVERSITÄT ZU KÖLN ist nicht frei von

möglichen Fehlern. So wurde im Protokoll vermerkt, dass die Probe des Horizontes 60 –

69 cm, aufgrund eines zersprungenen Glases während der Zentrifugation, einen

Materialverlust aufweist und möglicherweise kontaminiert ist. Ein Blick in die Kurve der

Pollendichte zeigt für diesen Bereich keine Auffälligkeit. Schon eher greifbar ist allerdings

die Protokollbemerkung der Probe aus 330 – 370 cm, die einen Materialverlust während

der Ultraschallbehandlung erwähnt. Wie schon beschrieben, macht sich dieser

insbesondere bei der Auszählung mit dem kleinsten M/S-Verhältnis bemerkbar. Wie weit

die Wirkung dieses Problems reicht, lässt sich aber aufgrund der schon beschriebenen

isolierten Betrachtung dieses Horizontes nicht feststellen.

5.1.2 Laborarbeit

Deutlich am problematischsten stellte sich die Festlegung einer minimal zu zählenden

Pollenmenge heraus. Unbestritten liegt hier ein systematischer Fehler der Arbeit zugrunde,

insbesondere weil bei zwei Horizonten das Probenvolumen vollständig aufgebraucht

wurde und so eine Vergrößerung des Stichprobenumfangs23 unmöglich machte. Wie

geschildert, wurde zunächst auf die Erfahrungswerte der Arbeit von D. MEIER mit den

23 Bezogen auf den Zeitrahmen dieser Bachelorarbeit.

42

Tab. 4: Größe der untersuchten Teilproben

0 – 30 24 100 – 114 17 193 – 200 25

30 – 35 11 114 – 124 14 200 – 210 14

35 – 40 31 124 – 133 16 210 – 217 38

40 – 50 12 133 – 142 23 217 – 230 17

50 – 60 16 142 – 150 14 230 – 245 15

60 – 69 9 150 – 158 31 245 – 255 15

69 – 72 30 158 – 169 7 330 – 370 11

72 – 82 27 169 – 179 11 380 – 390 34

82 – 91 33 179 – 183 27

91 – 100 17 183 – 193 18 Mittel 20

Horizont [cm]

Teilprobe [%]

Horizont [cm]

Teilprobe [%]

Horizont [cm]

Teilprobe [%]

selben Proben zurückgegriffen, wobei sich vier Slides als ausreichend erwiesen um eine

Gesamtpollensumme (inkl. Pinus) von etwa 300 zu erreichen. Bei Untersuchungen, die im

nahen zentralen Ebrobecken stattfanden, basieren die Untersuchungen teilweise sogar nur

auf 250 Pollen (Currás et al. 2012). JACOMET & KREUZ widmen in ihrem Werk

ARCHÄOBOTANIK dem Thema der Pollensumme fast ein ganzes Kapitel24, nicht ohne

darauf zu hinzuweisen, dass dieses ein viel und lang diskutiertes Problem der

Pollenanalyse ist (Jacomet & Kreuz 1999). Dort werden mehrere Möglichkeiten

aufgezählt, die Analyse statistisch abzusichern. Genannt wird dabei auch die Teilprobe,

also den prozentualen Anteil der tatsächlich gezählten Probe zu der Ausgangsprobe25.

Vergleicht man deren Werte in Tab. 4, dann rangiert diese Größe im unteren zweistelligen

Prozentbereich, im Mittel bei 20 %. Auffällig ist hier erneut26 die Probe aus 60 – 69 cm mit

nur 9 %, aber auch 158 – 169 cm mit 7 %. Letztere ist zu beachten, da sie mit 546 PK/cm³

den zweit niedrigsten Pollendichtewert aufweist, sich ansonsten aber gut in die Kurve der

Pollendichte einfügt. An dieser Stelle seien auch die Werte der Maxima der Kurve mit 12

% (40 – 50 cm), 23 % (133 – 142 cm) und 15% (230 – 245 cm) hervorzuheben.

JACOMET & KREUZ verweisen auf eine weitere Möglichkeit, die statistische Sicherheit der

Zählung zu gewährleisten (Jacomet & Kreuz 1999). Dabei wird der Prozentanteil des

Pollentaxons in Abhängigkeit der (gezählten) Gesamtpollensumme aufgetragen. Der

Grundgedanke hinter dieser Methode ist, dass je mehr Pollen gezählt werden, die

Prozentanteile stabilisiert werden. Also je flacher die Kurve, desto repräsentativer der

Wert. Erneut ist das Problem dieser Arbeit, dass nicht der Pollenprozenanteil von Pinus

erfasst wird, sondern die Dichte und die nur bei einem Taxon. Passt man die Methode

etwas an und nimmt für die Pollenprozentanteile die Lycopodium-Sporen (Marker) und die

Pinus-Pollen und für die Gesamtpollensumme (inkl. Marker und Pollen) so eröffnet sich

24 Kapitel 8.4, Quantitative Erfassung der Pollen und Sporen.25 Zum Zeitpunkt der Markerimpfung.26 Vgl. Materialverlust während der Aufbereitung in Köln.

43

eine Methode, die Zählung selbst statistisch abzusichern, nicht aber die Werte der

Pollendichte, da diese von der Größe des Probenvolumens abhängig ist, was in diesem Fall

nicht berücksichtigt wird.

Abb. 22 zeigt, dass die Kurven der meisten Horizonte, mit größer werdender Pollen- und

Sporenzahl, zunehmend flacher werden bzw. deren Schwankungen einem gedachten

Mittelwert folgen. Da die Pollen und Marker pro Slide erfasst wurden, stehen

Richtungswechsel (Ecken) der Kurve jeweils für den Beginn eines neuen Slides. Besonders

44

Abb. 22: Pollen [%] in Abhängigkeit der gezählten Objekte (Pollen + Marker)

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 80000

2

4

6

8

10

12

14

Horizonte [cm]

0-30 30-35 35-40 40-50 50-60 60-69

69-72 72-82 82-91 91-100 100-114 114-124

124-133 133-142 142-150 150-158 158-169 169-179

179-183 183-193 193-200 200-210 210-217 217-230

230-245 245-255 330-370 380-390

Gezählte Pollen + Marker

Po

llen

[%]

ins Auge sticht die Kurve des 370 – 390 cm Horizontes wegen des äußerst unstetigen

Verlaufes. Der Grund dafür liegt zum einen an den niedrigen Werten, die bei Ausreißern,

die dann schnell im Bereich eines dreistelligen vielfachen liegen können, sensibel

reagieren. Daneben wurden bei diesem Horizont versehentlich zwei Slides zusammen

protokolliert was die Länge zwischen den Werten verdoppelt und damit optisch unstetig

wirken lässt.

5.2 Kernaussage der Ergebnisse

Es stellt sich die Frage, welche Aussagekraft den Ergebnissen angesichts dieser

statistischen Probleme zuzusprechen ist. Am wohl sachdienlichsten ist eine Reduktion auf

den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Daten, d.h. generelle Trends die durch mehrere

Punkte beschrieben werden. Die Horizonte 380 - 390 cm und 330 – 370 cm werden

weiterhin für sich behandelt, da zu große Lücken zu den nächsten Horizonten bestehen.

Außerdem wird der oberste Horizont (0 – 30 cm) nicht im kontinuierlichen Profil (0 – 255

cm) berücksichtigt, da die Veränderung (+16%, Bezug 30 – 35 cm) nur unwesentlich sind

und es sich außerdem um den Pflug- und Oberflächenhorizont handelt, dessen

Polleneintrag nicht mehr auf Sedimentation zurückzuführen ist. Ebenso kann ein Trend

nicht mehr durch einen Folgehorizont bestätigt werden, obwohl rezent in unmittelbarer

Umgebung keine (größeren) Pinus-Bestände anzutreffen sind, was für eine Abnahme

sprechen würde.

Die Trends, aber auch die Maxima, der Pollendichtekurve sind schnell ausgemacht, denn

diese werden immer durch mindestens zwei Werte beschrieben. Strittig bleibt hier nur das

Maximum 1 (vgl. Tab. 5), da es nur durch einen vorangegangen Wert (245 – 255 cm)

beschrieben wird, der aber, wie weiter oben erläutert, nicht durch direkt anschließende

Horizonte bestätigt werden kann. Dennoch sprechen die Werte im Bereich von 255 – 217

cm und Folgende, zumindest für ein höheres Niveau, welches, bezogen auf die Tiefe, nach

45

oben hin (bis 158 cm) abnimmt. Das Maximum 2, bzw. die Zunahme der Pollendichte,

wird durch den Wert des Horizontes 150 – 158 cm angedeutet und durch den Folgebereich

(des Maximums) 142 – 100 cm bestätigt27. Besonders interessant wird das Maximum 2 im

Kontext zur 14C-Datierung, da genau dieser Horizont datiert wurde. Dem Maximum folgt

natürlicherweise eine Abnahme im Bereich 133 bis 82 cm, die bis zu einem Minimum bei

Horizont 82 – 92 cm verfolgt werden kann. Da die Minima allgemein für diese Arbeit nicht

von Bedeutung sind28, werden diese hier nicht weiter berücksichtigt.

Die Zunahme ab 82 cm bis zum Maximum 3 lässt sich wieder sehr gut über die Werte des

Bereiches bis 50 cm verfolgen. Der Sprung auf den Wert von Horizont 50 – 60 cm auf 50 –

40 cm ist vergleichsweise groß (155%, Bezug 50 – 60 cm), aber durch den Horizont 35 –

40 cm (- 15%, Bezug 40 – 50 cm) bestätigt.

27 Dieser Bereich hat mindestens die gleichen bzw. höheren Werte als 150 – 158 cm (vgl. Tab. 3).28 Die Minima haben keine Aussagekraft für die unmittelbare Umgebung und können zudem auch nur

durch Kontamination bestimmt sein.

46

Tab. 5: Profilbereiche und deren Kernaussage

Bereich [cm] Pollendichte

40 – 30 Abnahme

50 – 40 Maximum 3

82 – 50 Zunahme

133 – 82 Abnahme

142 – 133 Maximum 2

158 – 142 Zunahme

230 – 158 Abnahme

245 – 230 Maximum 1

255 – 245 Zunahme

5.3 Zeitliche Kalibration

Da lediglich eine Datierung für das gesamte Profil vorliegt, ist eine zeitliche Kalibration

nur sehr vage möglich, denn für gewöhnlich erfolgt diese „auf der Basis zahlreicher

Absolutdatierungen“ (Jacomet & Kreuz 1999). Setzt man das Alter in direkte proportionale

Beziehung (vgl. Abb. 23), so erhält man eine mittlere Sedimentationsrate von ca. 12,5

cm/y bzw. 11,9 cm/y bis zum Horizont 142 – 150 cm. Will man diese Beziehung

weiterführen so erreicht man für die Tiefe 390 cm ein Alter von ca. 4818 ± 5 bzw. 4578 ±

65 BP. Demnach erhält man für Maximum 1 ein Alter von ca. 2910 ± 5 bzw. 2764 ± 65 BP

(960 bzw. 814 v. Chr.) und für Maximum 3 ein Alter von ca. 501 bzw. 473 BP (1449 bzw.

1477 v. Chr.).

47

Abb. 23: Zeitliche Korrelation des Profils (lineare Interpolation)

-500 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 5500

-450

-400

-350

-300

-250

-200

-150

-100

-50

0

Datierung 1 (142 – 160 cm = 1770 – 1760 BP)Datierung 2 (142 – 150 cm = 1740 – 1610 BP)

Tie

fe [c

m]

Alter [BP]

5.4 Interpretation der Ergebnisse

Aus dem Kontext der eigentlichen Ergebnisse, der Fehlerdiskussion und der daraus

abgeleiteten Kernaussagen kann nun mit etwas größerer Sicherheit die Interpretation der

Daten erfolgen. Dabei stehen die Maxima der Pollendichte im Mittelpunkt, unter der

Hypothese, dass diese mit großer Wahrscheinlichkeit eine lokale, möglicherweise

dominierende, Pinus-Vegetation repräsentieren. Konkreter formuliert, bestand zu drei

Zeitpunkten seit Beginn der Sedimentation des Beckens (bzw. des Stausees), in der

Umgebung ein Wald (unbekannter Größe) mit einem nennenswerten Pinus-Bestand. Diese

Hypothese eröffnet nun die Möglichkeit einer Rekonstruktion der historischen Vegetation

der anthropogenen Wirkung auf diese.

5.4.1 Pinus als Ruderalvegetation

Es stellt sich nun die Frage, welche Rückschlüsse aus dem Vorhandensein eines Pinus

dominierten Waldes zu ziehen sind. Eine Publikation von CURRÁS ET AL. P gibt gleich

mehrere Hinweise die einen Zusammenhang zwischen Pinus in die Rolle eines Zeigers als

Acker- bzw. Brachfolgers (Ruderalvegetation) setzen (Currás et al. 2012). Dort wurden

mehrere Proxys (u. A. Pollen) eines Sedimentprofiles aus einem See untersucht um

Rückschlüsse auf den Klimawandel und den Human-Impact speziell während der

römischen Periode in Zentralspanien29 zu gewinnen. Diese Studie unterstützt die

Hypothese, dass ein hoher Anteil an Pinus (> 60 Pollenprozent) stellvertretend für einen

Pinus-Wald in Umgebung des Sees stehen könnte. Viel interessanter noch ist die

Erkenntnis, dass ein lokales Pinus-Signal wohl auf die Regeneration des Waldes

zurückzuführen ist. Im konkreten Fall betrifft dass sogar die spätrömische Periode, als die

Population der nahen Stadt Tieremes erheblich zurückging. (Currás et al. 2012)

Unter diesem Gesichtspunkt ließe sich das Maximum 2 (vgl. Tab. 5) also als direkte Folge

von der Aufgabe der Stadt Los Bañales erklären. Diesen Vorgang darf nicht als singuläres

29 Das Untersuchungsgebiet liegt ca. 200 km SW von Los Bañales.

48

Ereignis gesehen, sonder muss als Jahrzehnte langer Prozess der Abwanderung verstanden

werden. Je weniger Menschen in der Siedlung, desto weniger Ackerflächen wurden

benötigt. Zunächst konnten Sträucher aber auch erste Gehölze die Brachflächen

erschließen. Der aktuell30 geltende Zeitpunkt des letzten menschlichen Wirkens in der

Stadt, liegt im Bereich der Datierung von Maximum 2. Führt man diese Überlegung fort,

könnte der doch eher stark verlaufende Anstieg vor dem Maximum 2, mit der Regeneration

der nahen Waldflächen erklärt werden. Wobei Pinus als Pioniergehölz zu den ersten

Vertretern der Waldbaumarten wurde. Der kontinuierliche Rückgang würde in diesem Fall

die Folge der zunehmenden Ausbreitung anderer, konkurrenzstarker Waldbaumarten sein,

vermutlich dominiert durch Quercus. Pinus wurde aber nicht vollständig verdrängt,

sondern in der lokalen Waldgesellschaft nach wie vor eine Rolle spielen.

Neben den anthropogenen Faktoren können im mediterranen Raum auch

Vegetationsbrände als Ursache der Brachflächen in Betracht gezogen werden und so das

Maximum 1 (vgl. Tab. 5) erklären. Dieses liegt nach der (ungenauen) linearen

Zeitinterpolation deutlich in einer Zeit, zu der die Iberische Halbinsel nur sehr spärlich

bevölkert war.

Maximum 3 (vgl. Tab. 5) wiederum könnte schon in die Zeitspanne der jüngeren Neuzeit

fallen, was sofort an die intensiven Schiffsbautätigkeiten der spanischen Krone zu dieser

Zeit denken lässt. Obwohl diese Annahme äußerst spekulativ ist, könnte man sich

vorstellen, dass es erneut die Gattung Pinus war, die sich in den frisch geschlagenen

Schneisen der Quercus-Wälder als Erste ausbreiteten und so die Pollendichte des Los

Bañales-Profils erhöhte.

30 Stand August 2013, unpublizierte Quelle.

49

5.4.2 Die Stauseehypothese

Pinus ist keine Zeigerart für Uferbereiche und ist deshalb nicht geeignet einen direkten

Beitrag zur Stauseehypothese zu leisten. Möglicherweise kann aber die Pollendichte einen

indirekten Hinweis liefern. Nimmt man an, dass durch die Römer ein künstlicher See

geschaffen wurde, dann sollte sich die Pollendichte in diesem Zeitraum deutlich erhöht

haben. Zum einen durch die in Kap. 2.4 Lagerung beschriebenen Umstände des

Pollenfangs eines Gewässers, zum anderen durch die Vergrößerung des

Polleneinzugsgebietes bei einem offenen Quell(see). Demnach bestand vor der Ankunft der

Römer kein See und die Pollendichte müsste deutlich geringer ausfallen. Führt man diesen

Gedanken fort, so müsste der Stausee nach den Römern, verlandet und die Pollendichte ein

deutlich niedrigeres Niveau abgefallen sein. Auf die vorliegende Kurve (vgl. Anhang 1 und

2 ) ist die Annahme jedoch nicht ohne weiteres übertagbar, sollte man doch annehmen,

dass die Pollensedimentation eines Gewässers deutlich größere Sprünge in der Pollendichte

zum Übergang in oder aus einem Trockenstandort offenbart.

Diese Erkenntnis falsifiziert die Hypothese allerdings in keinster Weise. Ohne Datierungen

aus dem Bereich oberhalb des 142 – 150 cm Horizontes kann keine Aussage über die

Sedimentationsraten getroffen werden. Denn erst eine Betrachtung in Abhängigkeit der

Zeit ermöglicht eine Aussage über Ereignisse an sich. So ist z.B. vorstellbar, dass die

Zunahme vor Maximum 2 (158 – 142 cm ≙ 4 cm) einen deutlich kürzeren Zeitraum

repräsentiert, als die anschließende Abnahme (133 – 82 cm ≙ 51 cm), obwohl diese in der

Profilmächtigkeit deutlich größer erscheint. Hohe Sedimentationsraten durch Erosion,

infolge ackerbaulicher Tätigkeit, oder extreme Einzelereignisse (Starkregen), seien hier als

potenzielle Ursache zu nennen.

50

5.5 Ausblick

Wie gezeigt, gestaltet sich die Analyse der Daten bei einer isolierten Auswertung nur eines

Taxons als wenig zielführend, da in diesem Fall keine anderen Daten erhoben wurden,

welche eine Vergleichbarkeit ermöglichen würde. Hinzu kommt, dass diese eher unübliche

Untersuchungsmethode die Einschätzung der Daten bezüglich ihrer Aussagekraft erheblich

erschwert. Deshalb ist dringend angeraten, im Untersuchungsgebiet weitere Profile

palynologisch zu untersuchen. Eine mögliche Option, mit geringem Aufwand wäre ein

Profil, dessen Analyse auf Pinus beschränkt ist und die Ergebnisse dieser Arbeit validieren.

Um die Diskussion über die Stauseehypothese voranzubringen, könnte ein Profil außerhalb

des Stausees, aber innerhalb des Talkessels hilfreich sein. Auch hier kann ein Vergleich der

Pinus-Pollendichte Rückschlüsse liefern.

Den wertvollsten Beitrag könnte aber nur eine dementsprechend aufwendige klassische

Analyse aller Pollenarten eines Profils in Los Bañales bringen. Diese würde nicht nur einen

deutlich fundierteren Beitrag zur antiken Vegetationsrekonstruktion liefern, sondern könnte

einen Maßstab für Einzelanalysen festlegen. Da der Standort „Stausee“ eindeutig schlechte

Erhaltungsbedingungen aufweist, sollte für diese Variante dringend ein anderes Areal

ausgewählt werden.

Im Zuge palynologischer Untersuchungen scheinen auch Datierungen weiterer

Bodenhorizonte unabdingbar. Denn nur diese ermöglichen eine zufriedenstellende zeitliche

Kalibration der Daten, die wiederum eine Grundvoraussetzung ist, um konkrete Ereignisse

zu beschreiben. Der Fokus sollte dabei auf die Horizonte der hier beschriebenen Maxima

(vgl. Tab. 5) gelegt werden. Nicht nur aus dem offensichtlichen Grund der eindeutigen

Datierung, sondern auch weil diese Horizonte möglicherweise schlichtweg die besten

Erhaltungsbedingungen des Profils aufweisen und die Wahrscheinlichkeit dort größer ist,

datierbare organische Substanz zu finden.

51

6. Zusammenfassung

Diese Arbeit sollte unter anderem klären, ob eine Pollenanalyse, basierend auf nur einem

Taxon in der Lage ist, Informationen zur antiken Landschaftsrekonstruktion zu liefern.

Zunächst wurde die biologische Funktion und Distribution insbesondere aber die

Einlagerung und Überdauerung von Pollen, deren wissenschaftliche Bedeutung und

Auswertungsmethoden erläutert, um den Methodenteil mit ausreichend Basisinformationen

zu unterfüttern. Der Methodenteil konnte so von nötigen Referenzierungen freigehalten

werden.

Das Untersuchungsgebiet Los Bañales in Nordost-Spanien gelegen, ist das Areal einer

antiken römischen Stadt, die wahrscheinlich im Laufe des dritten Jahrhunderts aufgegeben

wurde. Die Wasserversorgung dieser Stadt erfolgte mit großer Sicherheit über ein

Aquädukt, dessen Überreste das Bild der Umgebung prägen. Vermutlich wurde das Wasser

in einem künstlichen See, der in einem kleinen Talkessel durch eine Mauer aufgestaut

wurde, gesammelt um dann der Stadt zugeführt zu werden. Ob diese Mauer wirklich der

Wasserstauung diente, ist Gegenstand der ebenfalls in der Arbeit behandelten

Stauseehypothese. Im Bereich dieses Sees wurde ein 3,90 m mächtiges Profil gewonnen.

Die Bodenproben wurden an der UNIVERSITÄT ZU KÖLN aufbereitet, wobei sich die

Pollenarmut des Profils offenbarte. Ebenfalls extern wurde für drei Bodenhorizonte eine

Datierung durchgeführt, die allerdings nur in einem Fall zu einem Ergebnis führte.

Aufgrund der allgemeinen Pollenarmut wurde die Auszählung in dieser Arbeit auf Pollen

der Gattung Pinus beschränkt. Denn dieses Taxon war in einer vorangegangenen Arbeit

bereits als dominierend erkannt worden, was allerdings nicht zwangsläufig als

Alleinstellungsmerkmal für dieses Profil betrachtet werden darf, sondern auf natürliche

Ursachen zurückzuführen ist. Dennoch bot diese Einschränkung die Möglichkeit, ein

vollständiges Bohrprofil palynologisch im vergleichsweise engen Zeitrahmen einer

Bachelorarbeit zu untersuchen. Wie sich herausstellte, ist diese Form der Auswertung nicht

52

optimal, besonders wegen der mangelnden Vergleichbarkeit zu anderen Untersuchungen.

Zusätzlich stellte die Pollenarmut des Profils die statistische Repräsentativität der

Ergebnisse infrage, da mitunter die Mindestmenge der zu zählenden Pollen schon durch die

Probenmenge bestimmt wurde. Die eingesetzte Markermethode erlaubte einen Ansatz, der

anders als die klassische Pollenanalyse, nicht auf den Pollenprozentanteilen mehrerer Taxa

beruht, sondern über die Pollendichte im Sedimentkörper, interpretierbare Daten liefert,

welche allerdings unter der Berücksichtigung aller Einschränkungen in ihrer Aussage

deutlich reduziert werden muss.

Das Ergebnis präsentiert sich schließlich in drei Maxima der Pinus-Pollendichte entlang

des Profilkörpers. Alle Maxima werden durch einen Trend, d.h. durch mehrere umgebende

Werte, die eine Entwicklung aufzeigen, beschrieben. Zeitlich vorgelagerte Werte (tiefer)

zeigen also im Mittel einen Anstieg der Pollendichte, nachgelagerte Werte (höher) einen

Abfall. Nimmt man an, dass die Maxima der Pollendichte für eine lokale Pinus-Vegetation

stehen, so bietet sich eine Basis für Interpretation.

Setzt man das Pinus-Signal einem Ackerfolgezeiger gleich, so birgt dieser Ansatz eine

interessante Deutung der Pinus-Kurve. Da einer der Horizonte, der ein Maximum

beherbergt, genau jener ist, der datiert wurde und der Zeitrahmen der Datierung auch noch

mit der angenommenen Aufgabe der Stadt Los Bañales zusammenfällt, liegt ein

Zusammenhang nahe. Auf den Brachflächen, die durch die zusehende entvölkerte Stadt

entstanden sind, könnten zunächst durch Pinus erobert worden sein (Anstieg vor dem

Maximum). Als die vereinzelten Pinus Bäume und Büsche zu einem richtigen Wald

heranwuchsen, konnten sich auch anspruchsvollere und konkurrenzstarke Waldbaumarten

ausbreiten und Pinus wurde nach und nach aus dem Bestand verdrängt (Abfall nach dem

Maximum). Für die beiden anderen Maxima wäre eine ähnliche Erklärung denkbar, evtl.

sogar ein Brandereignis, allerdings ist diese Hypothese durch fehlende Datierungen, mehr

53

als spekulativ.

Ob ein Zusammenhang zwischen dem Maximum, welches auf das Ende des römischen

Wirkens datiert wurde und der hohen Pollendichte besteht, lässt sich nicht

zufriedenstellend beantworten. Der Ansatz, dass die hohe Pollendichte auf die

„Fangwirkung“ des Sees zurückführen lässt, ist angesichts zweier weiterer Maxima nicht

zu klären, vor allem da das Ältere eine noch höhere Dichte aufweist.

Schlussendlich kann festgehalten werden, dass diese Arbeit nicht dazu beiträgt, eindeutige

Antworten hinsichtlich der antiken Vegetation oder der Stauseehypothese zu liefern.

Gleichwohl können der Diskussion einige weitere Bausteine hinzugefügt werden. Ebenso

ist zu hoffen, dass die erbrachten Vorschläge weitere Forschungen unterstützen und

vielleicht sogar einige Entscheidungen erleichtern. Eindeutig lässt sich festhalten, dass der

interdisziplinäre Forschungsansatz, wie er auch in dieser Arbeit Anwendung fand, bei

einem Forschungsgebiet wie Los Bañales die ideale Methode beschreibt, sehr effizient,

aber nicht weniger sachdienlich sowohl Fragen der archäologischen, wie auch der

landschaftlichen Entwicklung eines Gebietes zu beantworten.

54

7. Anhang

I

Anhang 1: Pollendichtekurve

0 1000 2000 3000 4000

-450

-400

-350

-300

-250

-200

-150

-100

-50

0

Tie

fe [c

m]

Pollendichte [PK/cm³]

Anhang 2: Pollendichtekurve (Spline)

0 1000 2000 3000 4000

-450

-400

-350

-300

-250

-200

-150

-100

-50

0

Tie

fe [c

m]

Pollendichte [PK/cm³]

IIAnhang 3: Pollendichte

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

-450

-400

-350

-300

-250

-200

-150

-100

-50

0

Tie

fe [c

m]

Pollendichte [PK/cm³]

III

Anhang 4: Zählprotokoll

8. Glossar

Anemophil Windblütig

Angiosperme Bedecktsamer; „Blütenpflanzen“

Anthere Staubbeutel: Enthält die Pollen

Exine Äußere Schicht des Sporoderms (Pollenhaut)

Gametophyt Geschlechtszelle

Geoponika dt.: „landwirtschaftliche Arbeiten“ ein Handbuch für die Landwirtschaft ; urspr.gr. dann lat.; Von der gr. Antike bis ins Mittelalter laufend ergänzt.

Gymnosperme Nacktsamer

Intine Innere Schicht des Sporoderms (Pollenhaut)

Koniferen Nadelbäume (Gymnosperme)

Lee Windabgewandte Seite

Meiose Reduktionsteilung; Die Chromosomenwerden halbiert.

monopodial Einheitlicher (wenig verzweigter) Wuchsentlang einer zentralen Achse

Mikropyle (Zugangs-)Öffnung der weiblichen Zelle

Nexine Innere Schicht der Exine

Pinaceae Fam. der Kieferngewächse

Sexine Äußere Schicht der Exine

Spermatophyten Samenpflanzen

Strobilus Zapfen

Hinweis: Zur Erläuterung der botanischen Fachbegriffe wurde auf das „Wörterbuch der

Botanik“ zurückgegriffen (Wagenitz 2003)

IV

9. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Pinus-Pollenkorn (links) und Lycopodium-Marker (rechts).....................................2

Abb. 2: Sporoderm (schematischer Aufbau) .........................................................................4

Abb. 3: Polleneintrag eines Standortes...................................................................................8

Abb. 4: Pinus-Pollenkorn mit seitlich angeordneten Luftsäcken.........................................10

Abb. 5: Karte der Iberischen Halbinsel................................................................................11

Abb. 6: Das Areal von Los Bañales mit Stadtberg und Aquädukt.......................................12

Abb. 7: Geologie des Ebrobeckens......................................................................................13

Abb. 8: Los Bañales und das römische Straßennetz............................................................15

Abb. 9: Der römische Stausee von Los Bañales?.................................................................16

Abb. 10: Anatomie von Pinus..............................................................................................17

Abb. 11: Pinus-Pollenkorn (Sylvestris Typ).........................................................................19

Abb. 12: Das Stauseeareal von Los Bañales........................................................................22

Abb. 13: Probennahme mit dem Edelman-Bohrer...............................................................23

Abb. 14: Lycopodium-Spore (Marker).................................................................................24

Abb. 15: Slide-Präperation...................................................................................................26

Abb. 16: Sichtfeld bei 200-facher Vergrößerung.................................................................27

Abb. 17: Pinus-Pollen (Korn und ein Luftsack) und Lycopodium-Marker.........................28

Abb. 18: Fragment eines Pinus-Pollenkorns (Korn und Überreste der Luftsäcke)..............29

Abb. 19: Luftsack eines Pinus-Pollenkorns.........................................................................30

Abb. 20: Ergebnisse der Datierung......................................................................................33

Abb. 21: Gezählte Pollen und Fragmente............................................................................41

Abb. 22: Pollen [%] in Abhängigkeit der gezählten Objekte (Pollen + Marker).................44

Abb. 23: Zeitliche Korrelation des Profils (lineare Interpolation).......................................47

V

10. Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Übersicht: Probenvolumen, Pollen und Marker.......................................................35

Tab. 2: Marker pro Slide [M/S]............................................................................................36

Tab. 3: Pollendichte..............................................................................................................37

Tab. 4: Größe der untersuchten Teilproben..........................................................................42

Tab. 5: Profilbereiche und deren Kernaussage.....................................................................46

VI

11. Literaturverzeichnis

AEMET Ministerio de Agricultural Agencia Estatal de Meteorología; URL: http://www.aemet.es/en/serviciosclimaticos/datosclimatologicos/valoresclimatologicos?l=9434&k=arn (Zugriff: 19.08.2013)

Beug 2004 Beug, H.: Leitfaden der Pollenbestimmung für Mitteleuropa und angrenzende Gebiete, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2004

Bohn et al. 2004 Bohn, U.; Gollub, G.; Hetterwer, C.: Karte der natürlichen Vegetation Europas, Bundesamt für Naturschutz, Bonn 2004

Bresinsky et al. 2008 Bresinsky, A.; Körner, C.; Kadereit J. W.; Neuhaus, G.; Sonnewald, U.: Strasburger - Lehrbuch der Botanik, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008

Currás et al. 2012 Currás, A.; Zamora, L.; Reed, J.M.; García-Soto, E.; Ferrero, S.; Armengol, X.; Meziquita-Joanes, F.; Marqués, M.A.; Riera, S.; Julià, R.: Climate change and human impact in central Spain during Roman times:High-resolution multi-proxy analysis of a tufa lake record (Somolinos, 1280 masl)in Catena 89, S. 31 - 53, Elsevier, Spanien 2012

Dalby 2011 Dalby, A.: Geoponika - Farm Work, Prospect Books, Devon 2011

Faegri & Iversen 1975Faegri, K.; Iversen, J.: Textbook of Pollen Analysis, Oxford University Press, Oxford 1975

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IGN Instituto Geográfica Nacional; URL: http://www2.ign.es/iberpix/visoriberpix/visorign.html?x=647160&y=4683344&zone=30&r=1040&visible=MAPA_MTN25; (Zugriff: 19.08.2013)

Jacomet & Kreuz 1999Jacomet, S.; Kreuz, A.: Archäobotanik, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1999

VII

Kottek et al. 2006 Kottek, M.; Grieser, J.; Beck, C.; Rudolf, B.; Rubel, F. : World Map of the Köppen-Geiger climate classification updatedin Vol. 15, No. 3, S. 259 - 263, , 2006

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Sontheimer & Ziegler 1979Sontheimer, W. (Hrsg.); Ziegler, K. (Hrsg.) : Der kleine Pauly, dtv, München 1979

Wagenitz 2003 Wagenitz G.: Wörterbuch der Botanik, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2003

VIII

ERKLÄRUNG ZUR BACHELORARBEIT

Hiermit erkläre ich, dass ich die Bachelorarbeit selbstständig verfasst und keine anderen als

die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die aus fremden Quellen direkt oder

indirekt übernommenen Gedanken als solche kenntlich gemacht habe.

Die Arbeit habe ich bisher keinem anderen Prüfungsamt in gleicher oder vergleichbarer Form

vorgelegt. Sie wurde bisher nicht veröffentlicht.

Datum Unterschrift

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