Erscheinungen asynchroner kultureller Entwicklung am Übergang vom Spät- zum Endneolithikum in...

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SIEDLUNGEN im dritten vorchristlichen Jahrtausend Mitteleuropas und Südskandinaviens Herausgegeben von Walter Dörfler und Johannes Müller UMWELT WIRTSCHAFT Offa Bücher 84 Wachholtz

Transcript of Erscheinungen asynchroner kultureller Entwicklung am Übergang vom Spät- zum Endneolithikum in...

SIEDLUNGENim dritten vorchristlichen Jahrtausend Mitteleuropas und Südskandinaviens

Herausgegeben vonWalter Dör� er und Johannes Müller

UMWELTWIRTSCHAFT

O� a Bücher 84

Wachholtz

Offa-Bücher • Band 84

UntersUchUngen

aus dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der christian-Albrechts-Universität, Kielund dem Archäologischen Landesmuseum der stiftung schleswig-holsteinische Landesmuseen schloß gottorf, schleswig

sowie dem Archäologischen Landesamt schleswig-holstein, schleswig

neue Folge 84

Begründet von gustav schwantes

herausgegeben vonJohannes Müller und Ulrich Müller

Umwelt – Wirtschaft – Siedlungenim dritten vorchristlichen JahrtausendMitteleuropas und Südskandinaviens

Internationale tagung Kiel 4.–6. november 2005

herausgegebenvon

Walter Dörfler und Johannes Müller

2008

WAchhOLtz VerLAg neUMünster

gedruckt mit Unterstützungder Fritz Thyssen stiftung, Köln

und des Instituts für Ur- und Frühgeschichte

der christian-Albrechts-Universität zu Kiel

redaktion: Anke Wesse, Kielgrafik und technische redaktion: holger Dieterich, Kiel

IsBn 978 3 529 01184 9

Alle rechte, auch die des auszugsweisen nachdrucks,der fotomechanischen oder digitalen Wiedergabe und der übersetzung, vorbehalten.

Wachholtz Verlag neumünster2008

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 7

Einführung

Martin Furholt, Kiel Erscheinungen asynchroner kultureller Entwicklung am Übergang vom Spät- zum Endneolithikum in Mitteleuropa Eine Untersuchung der Siedlungsfunde mit Schnurkeramik 9

Südskandinavien und Jütische Halbinsel

Niels H. Andersen, Moesgård Die Region um Sarup im Südwesten der Insel Fünen (Dänemark) im 3 Jahrtausend v Chr 35

Lutz Klassen, Moesgård Zur Bedeutung von Getreide in der Einzelgrabkultur Jütlands 49

Palle Siemen, Esbjerg Settlements from the 3rd millennium BC in Southwest Jutland 67

Torben Sarauw, AalborgOn the Outskirts of the European Bell Beaker Phenomenon The settlement of Bejsebakken and the social organisation of Late Neolithic societies 83

Ringo Klooß, Kiel Ein Fundplatz des Übergangs vom Mittelneolithikum A zum Mittelneolithikum B aus Wangels LA 505, Kreis Ostholstein Ein Vorbericht 127

Walter Dörfler, Kiel Das 3 Jahrtausend v Chr in hoch auflösenden Pollendiagrammen aus Norddeutschland 135

Nordmitteleuropäische Tiefebene

Erik Drenth, Otto Brinkkemper und Roel C. G. M. Lauwerier, Amersfoort Single Grave Culture Settlements in the Netherlands: the state of affairs anno 2006 149

Jonas Beran, Wustermark Untersuchungen zur spät- und endneolithischen Besiedlungsstruktur in der Niederlausitz Ausgrabungen im Braunkohlentagebau Jänschwalde 183

Susanne Jahns, Wünsdorf Die Reflektion der Besiedlung im späten Neolithikum in Pollendiagrammen aus dem Löddigsee bei Parchim, Mecklenburg, und aus dem östlichen Brandenburg 211

Janusz Czebreszuk und Marzena Szmyt, Poznań Siedlungsformen des 3 Jahrtausends v Chr in der polnischen Tiefebene (Kulturen der Trichter- becher, Kugelamphoren und Schnurkeramik) Stand und Perspektiven der Untersuchungen 219

6

Mittelgebirgszone

Sławomir Kadrow, Kraków Settlements and Subsistence Strategies of the Corded Ware Culture at the Beginning of the 3rd millennium BC in Southeastern Poland and in Western Ukraine 243

Dirk Hecht, Heidelberg Siedlungen der Schnurkeramik im südlichen Mitteleuropa Siedlungsverteilung und Hausbau 253

Joseph Maran, Heidelberg Neues zum schnurkeramischen Siedlungsabschnitt auf dem Atzelbuckel bei Ilvesheim, Rhein-Neckar-Kreis 265

Timo Seregély, Bamberg Neue siedlungsarchäologische Erkenntnisse zum 3 Jahrtausend v Chr in Oberfranken 275

Cornelia Becker, Berlin Tierknochen aus der schnurkeramischen Siedlung Wattendorf-Motzenstein (Oberfranken) Ein kritischer Blick auf Daten zu Ernährung und Wirtschaftsweise 287

Voralpengebiet

Manfred Rösch, Hemmenhofen, Otto Ehrmann und Birgit Kury, Creglingen,Arno Bogenrieder, Freiburg, Ludger Herrmann, Niamey, und Wolfram Schier, Berlin Spätneolithische Landnutzung im nördlichen Alpenvorland: Beobachtungen – Hypothesen – Experimente 301

André Billamboz, Hemmenhofen, und Joachim Köninger, Freiburg Dendroarchäologische Untersuchungen zur Besiedlungs- und Landschaftsentwicklung im Neolithikum des westlichen Bodenseegebietes 317

Peter J. Suter, Bern Das endneolithische Becher-Phänomen – alternative Vorstellungen 335

Stefanie Jacomet, Basel Subsistenz und Landnutzung während des 3 Jahrtausends v Chr aufgrund von archäobotanischen Daten aus dem südwestlichen Mitteleuropa 355

Jörg Schibler, Basel Die wirtschaftliche Bedeutung der Viehzucht während des 3 Jahrtausends v Chr aufgrund der Tierknochenfunde der Fundstellen im Schweizer Alpenvorland 379

Zusammenfassung

Johannes Müller, Kiel Siedlungs- und umweltarchäologische Modelle zum 3 Jahrtausend v Chr 393

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Erscheinungen asynchroner kultureller Entwicklung amÜbergang vom Spät- zum Endneolithikum in Mitteleuropa

Eine Untersuchung der Siedlungsfunde mit Schnurkeramik

Von Martin Furholt, Kiel

In der Neolithforschung wird das Phänomen des kulturellen Wandels zumeist als blockhafter Über-gang von einem als homogen betrachteten Merk-malspaket zu einem anderen – ebenso eingeschätz-ten – beschrieben. Dies ergibt sich offenbar aus dem Nachwirken eines ethnozentristischen archäologi-schen Kulturbegriffes (Lüning 1972, 154; Wotzka 1993, 29 ff.) und der mit diesem Konzept vergesell-schafteten monothetischen Klassifikation, im Zuge derer einer Kultur genau eine Bestattungssitte, eine Siedlungsweise, ein Keramikstil usw. zugewiesen wird.

Die Ablösung einer Kultur durch eine andere wird sehr häufig als vollständiger Austausch aller Kultur-merkmale gedacht oder als synchrone Veränderung aller Kategorien der materiellen Kultur. Dabei wer-den Kontinuitäten auf der Ebene einer Materialka-tegorie zwar immer wieder beschrieben, seltener hingegen Brüche innerhalb der Entwicklung einer „archäologischen Kultur“.

Wenig Beachtung finden schließlich solche As-pekte des Kulturwandels, die auf unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit zwischen den ver-schiedenen Kategorien der materiellen Kultur Bezug nehmen, also auf asynchrone Entwicklungen hin-deuten. Von einem kulturanthropologischen Stand-punkt aus scheint aber der allmähliche Wandel von Kultur elementen eher den Normalfall darzustellen als die doch eher ideal typisch zu nennende Vorstel-lung einer synchronen Entwicklung, das heißt eines kompletten Austausches kultureller Muster. Dieser wäre kaum anders verstehbar denn als Resultat einer

völligen Verdrängung einer Gruppe von Menschen durch eine andere. Die Annahme eines solchen Mo-dells sollte aber aus dem Material heraus gut belegbar sein. Auch ist die Kongruenz einer Gruppe archäolo-gischer Artefakte (d. h. einer „archäologischen Kul-tur“) mit einer bestimmten sozialen Bezugsgruppe als Untersuchungsgegenstand aufzufassen, keines-falls jedoch als kulturtheoretische Prämisse voraus-zusetzen.

Daraus folgt, dass von asynchronen Entwicklun-gen zwischen den verschiedenen Kategorien ma-terieller Kultur auszugehen ist, auch und gerade in solchen historischen Situationen, in denen sich fun-damentale Veränderungen im Bereich von Ideologie, Wirtschaft und Gesellschaft abzeichnen, wie dies zu Beginn des 3. Jts. der Fall zu sein scheint. Sollte also eigentlich die Beweislast auf der Seite des synchronen Kulturwandels liegen, so fordert die Forschungsge-schichte offensichtlich dazu heraus, asynchrone Ent-wicklungen empirisch nachweisen zu müssen. Solche aufzuspüren ist in der Tat im Kontext des mitteleu-ropäischen Neolithikums mit großen Schwierigkei-ten verbunden, da zumeist ein Chronologiegerüst vorliegt, das selten eine Datierungsgenauigkeit von weniger als einem Jahrhundert erlaubt.

Dabei sollten die typologieunabhängigen Datie-rungen die Grundlage zeitlicher Ordnung bilden, da die Position von typologischen Merkmalen auf der Zeitachse kein Untersuchungsgegenstand mehr sein kann, wenn diese Anordnung bereits aufgrund der typologischen Ähnlichkeit der zu datierenden Arte-fakte erfolgt ist.

In: W. Dörfler/J. Müller (Hrsg.), Umwelt – Wirtschaft – Siedlungen im dritten vorchristlichen Jahr-tausend Mitteleuropas und Südskandinaviens. Offa-Bücher 84 (Neumünster 2008) 9–34.

Einführung

Einleitung

Die naturwissenschaftliche Datierung der schnurkeramischen Siedlungsfunde

Die Frage nach Synchronität oder Asynchronität der kulturellen Entwicklung soll im Folgenden zu-nächst das Leitmotiv einer Darstellung der zeitli-chen Parameter der schnurkeramischen Siedlungs-

funde bilden. Diese sind, gerade auch im Hinblick auf den Übergang vom Spät- zum Endneolithikum (in Lüning’scher Terminologie, vgl. Lüning 1996), in den letzten Jahren vermehrt aus der Perspekti-

10

ve der naturwissenschaftlichen Datierungen unter-sucht worden (vgl. Winiger 1993; Hafner 2002; Suter 2002; Furholt 2003). Dies wurde möglich durch die erheblich gestiegene und immer noch stei-gende Anzahl von verfügbaren 14C-Daten aus ver-schiedenen Regionen (Abb. 1).

Grundlage der folgenden Ausführungen sind die 240 datierten Kontexte, die in einer Form publiziert vorliegen, dass sowohl die datierten archäologischen Quellen als auch die Kontextbeziehungen zwischen datierter Probe und zu datierendem Material nach-vollziehbar sind, mit anderen Worten die Qualität der Daten einschätzbar ist (vgl. Furholt 2003; siehe S. 275 ff. Beitrag T. Seregély in diesem Band).

Abbildung 1 zeigt das klare zahlenmäßige Miss-verhältnis zwischen datierten Siedlungs- und Grab-funden. Wichtige Regionen wie Böhmen, Mähren und Niederösterreich sind immer noch durch zu we-nige Datierungen erfasst und können hier demnach

keine Rolle spielen, wenngleich ausdrücklich auf die große Wichtigkeit einer gründlichen Aufarbeitung der entsprechenden Regionen hingewiesen sein soll. Abgesehen von den Schweizer Daten handelt es sich aber bei den für die Schnurkeramik vorliegenden Datierungen überwiegend um solche aus Grabfun-den. Die Zahl der Daten, die aus Siedlungsbefunden stammen, ist immer noch als gering zu bezeichnen.

Wenn hier also versucht wird, die zeitlichen Pa-rameter der schnurkeramischen Siedlungsfunde zu eruieren, so kann dies nur im Zuge einer Gegen-überstellung der durch die vorhandenen Datierun-gen aus den Siedlungen angedeuteten zeitlichen Muster mit denen aus der Kategorie der Grabfunde ableitbaren geschehen. Diese Vorgehensweise ent-spricht dem oben aufgestellten Programm, beim Vergleich unterschiedlicher Kategorien der mate-riellen Kultur immer auch die Frage nach der Syn-chronität zu stellen.

datierte Gräberdatierte Siedlungen

Abb. 1. Verbreitung der datierten Fundkomplexe schnurkeramischer Zusammenhänge, die über eine Fund- und Befundvorlage nachvollziehbar bewertet werden können (zur Grundlage siehe S. 27 ff. Liste 1).

11

Im Zusammenhang mit der Darstellung der durch die 14C-Daten angedeuteten Zeiträume ist es aus methodischen Gründen notwendig, die indivi-duelle Struktur der Kalibrationskurve für die Zeit des 3. Jts. zu berücksichtigen. Abbildung 2 zeigt Int-Cal98 für den betreffenden Zeitabschnitt.

Entscheidende Bedeutung für die Interpretation der Datierungen kommt der Einteilung der Kurve in mehrere flache Abschnitte zu, die jeweils durch steilere Abschnitte voneinander getrennt sind. Diese diskontinuierliche, nichtlineare Struktur der Kurve führt dazu, dass für kalibrierte 14C-Daten die Begrif-fe der klassischen Wahrscheinlichkeitstheorie nicht anwendbar sind (Weninger 1997, 129 ff.). Alle Da-tierungen, die im Bereich eines solchen flachen Ab-schnittes liegen, werden sozusagen in ihm „einge-fangen“ und ihre Wahrscheinlichkeitsmasse über die gesamte Länge dieses flachen Abschnittes (es hat sich die Bezeichnung „Wiggle-Bereich“ eingebür-gert) gestreckt. Kalibrierte Daten sind also gruppen-weise geordnet und weisen immer wieder identische oder sehr ähnliche Intervallgrenzen auf. Gegen-über späteren bzw. früheren Datierungen verhal-ten sie sich diskontinuierlich oder anders gesagt, die Wahrschein lichkeitsverteilungen der Datierungen werden aufgrund der Struktur der Kalibrationskur-ve zu Gruppen gleicher/ähnlicher Daten geordnet, deren Intervalle sich gegenüber den Datierungsin-tervallen der nachfolgenden Gruppe ausschließend verhalten (Abb. 3). Dieser Quantisierungseffekt folgt aus der dem Kalibrationsvorgang zugrunde liegen-den, einer nicht kommutativen Algebra folgenden Wahrscheinlichkeitstheorie (ebd. 136).

Darum gibt die Länge der jeweiligen flachen Ab-schnitte der Kalibrationskurve, der „Wiggle-Berei-che“, das Raster der Datierungsgenauigkeit vor, die im jeweiligen Zeitraum erzielbar ist. Eine Möglich-keit, um innerhalb der Wiggle-Bereiche eine weitere Eingrenzung der Datierungsintervalle zu erreichen, lässt sich nur über die Einbeziehung der Kontexte in die Überlegungen erzielen (vgl. Raetzel-Fabian 2001 a; Furholt 2003, 15 ff.).

Dabei sollten die konventionellen Datierungen in ihrem 1-Sigma-Bereich die Grundlage der Kalibra-tion bilden. Die weit verbreitete Auffassung, die hier-aus resultierenden Datierungsintervalle würden nur 68,2 % Wahrscheinlichkeit für eine Ansetzung dieses Datums innerhalb dieses Intervalls entsprechen, trifft offensichtlich nicht zu. Zwar geht in die Kalibrations-berechnung eine konventionelle Wahrscheinlichkeits-verteilung ein, die 68,2 % entspricht, der Quantisie-rungseffekt des Kalibrationsvorganges jedoch entfernt das Datum aus dem Begriffssystem der klassischen Wahrscheinlichkeitstheorie, ein Problem, für das es noch keine Lösung gibt (Weninger 1997, 136 ff.).

Methodische Vorbemerkung: der Quantisierungseffekt

Wenn auch eine Bezifferung der Wahrscheinlich-keiten kalibrierter Daten fehlt, so ist doch die Beob-achtung anzuführen, dass der Quantisierungs effekt der Kalibration sich im Bezug auf das Verhältnis von Daten im 1- und 2-Sigma-Bereich auf zwei Weisen auswirken kann. Häufig führt er zu einer Anglei-chung der Datierungsintervalle. Bei genügender Prä-zision der Messung unterscheiden sich die Interval-le des 1-Sigma- und des 2-Sigma-Bereiches nur noch wenig, da sie im Wesentlichen als Folge des Quanti-sierungseffektes durch einen Wiggle-Bereich deter-miniert werden.

Größere Unterschiede gibt es dann, wenn die brei-tere Spanne des 2-Sigma-Bereiches anders als die des 1-Sigma-Bereiches in einen zweiten Wiggle-Bereich so weit hineinreicht, dass dieses Datum von jenem zusätzlich „eingefangen“ wird und das Datierungs-intervall des kalibrierten Datums im 2-Sigma-Be-reich sich über zwei Wiggle-Bereiche erstreckt. Das bedeutet, dass in den Fällen, in denen größere Unter-schiede zwischen den 1-Sigma- und 2-Sigma-Berei-chen eines Datums bestehen, die kalbrierten Daten im 2-Sigma-Bereich so große Datierungsinterval-le aufweisen, dass die Arbeit mit ihnen keinen Sinn mehr machen würde. In solchen Fällen ist es nahe-liegend, die Frage zu stellen – will man das Datum nicht ganz außen vor lassen –, welcher Bereich der sehr langen Datierungsspanne denn eher zutrifft als ein anderer, d. h. das Datum im 1-Sigma-Bereich zu betrachten.

Die Konsequenz aus der Erkenntnis des Quanti-sierungseffektes ist, dass die entscheidende Frage für die Interpretation von 14C-Daten nicht sein sollte, ob

5200BP

5000

4800

4600

4400

4200

4000

3800

3600

3500 3000 2500 2000calBC

AB

CD

EF

G

3350–30903090–2920

2920–28802880–2580

2620–2480

2460–2200

2200–2020

Abb. 2. Kalibrationskurve IntCal98 (atmospheric data from Stuiver u. a. 1998; OxCal v3.5: Bronk Ramsey 1995; cub r:4 sd:1 prob usp[chron]). Dargestellt ist die Anordnung der Wiggle-Bereiche, die in dieser Arbeit eine Grundlage der Ana-

lyse der 14C-Daten bilden.

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ein Datum im 1- oder 2-Sigma-Bereich in die Kali-bration eingeflossen ist, sondern durch welchen fla-chen Abschnitt der Kurve es determiniert wird. Das Datierungsintervall um Jahrhunderte zu verlängern, nur weil ein kleiner Teil der Wahrscheinlichkeits-masse im Zuge der Kalibration durch den benach-barten Wiggle-Bereich eingefangen und gestreckt worden ist, erscheint wenig sinnvoll. Vielmehr soll-te aus heuristischen Gründen mit den 1-Sigma-Be-reichen gearbeitet werden, deren Positionen im Ver-hältnis zur Struktur der Kalibrationskurve bestimmt und im Kontext aller mit dem Untersuchungsobjekt vergesellschafteten Datierungen weiter eingegrenzt werden. Sicherlich gilt hier immer noch das Diktum „one date is no date“. Plausibilität erhalten die Po-sitionierungen der Daten erst dadurch, dass Serien für ein bestimmtes archäo logisches Phänomen – wie eine typologische Gruppe oder eine stratigrafische Abfolge oder Ähnliches – vorliegen.

Im Folgenden sollen Datenserien in der Form dar-gestellt werden, dass ihre Datierungsintervalle im Bereich 1-Sigma den jeweiligen Wiggle-Bereichen zugeordnet und die Verteilungen der Daten unter-schiedlicher Datenserien auf diese Wiggle-Bereiche verglichen werden.

Ein methodisches Problem, das sich beim Ver-gleich von Datierungen aus Siedlungs- und Grab-funden stellt, ist neben der ungleichen Probenanzahl die meist unterschiedliche Qualität der Kontextzu-ordnung. Während bei Grabfunden zumeist das be-stattete Individuum beprobt wurde und damit ein direkter Bezug zur Niederlegung der Grabbeigaben anzunehmen ist, kann bei den meisten Siedlungs-befunden nur eine relative Geschlossenheit ange-nommen werden. Generell werden bei der Darstel-lung der Datierungen von Grabfunden nur solche berücksichtigt, die sicher zu beobachtende Kontext-beziehungen aufweisen und die an kurzlebigem Ma-

Abb. 3. Der Quantisierungseffekt nach Weninger (1997, Abb. 69). Abgebildet ist die Anordnung der Datierungen an dendrodatier-ten Eichenjahrringen, die zum Aufbau der Kalibrationskurve im dargestellten Abschnitt gedient haben. Hier wird ihre Gruppierung in die Wiggle-Bereiche gezeigt, die erfolgt, wenn man die Kalibrierung ohne Kenntnis der Probenabfolge vornimmt. Deutlich er-

kennbar wird das „Einfangen“ der Daten durch die Wiggle-Bereiche.

13

terial gewonnen worden sind1, während die Daten aus Siedlungskontexten jeweils einzeln zu diskutie-ren sind.

Ein weiteres Problem, das vor allem Datierun-gen an menschlichen Knochen betrifft, stellt der erst kürzlich identifizierte „Freshwater Reservoir Ef-fect“ dar (vgl. Cook u. a. 2002). Potentiell können also auch bei küstenfernen Fundkomplexen dann

Anreicherungen mit älterem Kohlenstoff im Kno-chenmaterial auftreten, wenn aquatische Ressour-cen einen größeren Anteil der Nahrung ausmachen. In der Konsequenz ist also der Abgleich der Ergeb-nisse unterschiedlicher Probenmaterialien und Da-tierungsmethoden ein unerlässlicher interpretatori-scher Schritt (vgl. Furholt 2003, 21 f.; vgl. auch die Plausibilitätserwägungen in Furholt 2004, 483 f.).

Der zeitliche Rahmen

Trotz dieser Einschränkung soll im Folgenden eine Einschätzung des zeitlichen Verhältnisses von schnurkeramisch klassifizierten Typen aus Sied-lungs- und Grabfunden versucht werden, um der Frage der Synchronität auf die Spur zu kommen.

Die absolute Dauer des Vorkommens schnurkera-mischer Artefakte in den Gräbern verschiedener Re-gionen, wie sie durch die 14C-Daten nahegelegt wird, deutet auf ein Ost-West gerichtetes zeitliches Gefäl-le hin. In Kleinpolen und in Kujawien ist mit einem Beginn noch vor 2900 BC und mit einem Ende klar vor 2200 BC (vgl. Włodarczak 2001) zu rechnen, in den Gebieten westlich hiervon, d. h. im Mittelel-be-Saale-Gebiet und in Süddeutschland, ist von ei-nem Beginn sicherlich erst im 28. Jh. BC und einem Ende um 2000 BC auszugehen (vgl. Dresely/Mül-ler 2001; Furholt 2004). Der Befund dieses zeit-lichen Gefälles gerade im Einsetzen schnurkerami-scher Typen von Ost nach West wird noch durch eine Reihe weiterer 14C-Daten aus den schnurkerami-schen Siedlungen Abora, Iča, Šarnelé und Pribrezh-noye an der baltischen Küste gestützt, die vor oder um 2900 BC datieren (vgl. Szmyt 1999, 272 Annex 2; Salzman 2004). Hier handelt es sich jedoch um unsichere Kontextbeziehungen zwischen Probe und zu datierendem archäologischen Material. Deshalb sollen sie in dieser Untersuchung nur am Rande er-wähnt werden.

Polen

In Kleinpolen liegt bisher nur ein Datum aus einem schnurkeramischen Siedlungskomplex vor. Es han-delt sich um die ursprünglich als „Kurgan“ gedeutete Siedlungsschicht von Side in den Karpaten (Machnik 1998). Hier wurden zwei Daten aus Holzkohle gewon-nen (Gd-10536 4290 ± 90 bp und Gd-10537 4160 ± 80 bp). Sie verweisen auf einen längeren Zeitraum, der im ersten Fall von 3100–2700 BC, im zweiten Fall von

2880–2620 BC datiert. Unter Annahme einer Gleich-zeitigkeit der beiden Daten und der Möglichkeit des Altholzeffektes wäre das Intervall 2900–2700 BC als das wahrscheinlichste anzusehen. Somit gibt dieses Datum immerhin einen Hinweis auf das Einsetzen schnurkeramischer Typen auch in Siedlungen bereits ab 2900 BC, wie es sich auch bei den Gräbern Klein-polens abzeichnet. Dieser Befund deutet also eher in Richtung einer Synchronität von Grab- und Sied-lungsfunden. Allerdings müssten noch eine größere Anzahl von Daten aus Siedlungskomplexen gewon-nen werden, um eine wirklich belastbare Aussage in dieser Hinsicht treffen zu können.

Aus Kujawien kennen wir aus Gräbern nur eine kleine Serie qualitätvoller Datierungen. Sie zeigt aber die gleichen Eckdaten wie die kleinpolnische Serie (Furholt 2004, 482). Aus dem Siedlungskom-plex Zarębowo, Stelle 21 (Czebreszuk/Szmyt 2001, 188), liegt ein 14C-Datum vor (Bln-1512 3670 ± 45 bp; Holzkohle), das später anzusetzen ist, als durch die Daten der Grabfunde rahmenhaft angegeben wurde, nämlich zwischen 2140 und 1970 BC. Dies wäre als Argument gegen eine Synchronität des Vorkommens schnurkeramischer Typen in Gräbern und Siedlun-gen Kujawiens zu rechnen, hätten wir es nicht mit ei-ner noch zu kleinen Zahl von Datierungen aus die-ser Region zu tun.

Deutschland

Für das Mittelelbe-Saale-Gebiet lassen sich kei-ne Aussagen in Bezug auf die hier behandelte Fra-gestellung gewinnen. Es existiert nur ein Datum aus einem Siedlungskontext aus Gatersleben-Spann-werk, Siedlungsgrube 10, die eine schnurkeramische Scherbe enthielt (Müller 2001 b, 131 Abb. 3–4). Es liegt innerhalb der durch die Datierungen aus den Gräbern nahegelegten Eckpunkte im 28. Jh. BC und um 2000 BC.

1 Sofern nicht anders vermerkt. Ausnahmen bilden Däne-Sofern nicht anders vermerkt. Ausnahmen bilden Däne-mark und die Niederlande bzw. Nordwestdeutschland, wo fast ausschließlich Holzkohledaten vorliegen.

14

In Süddeutschland stellt sich aufgrund der Da-tenserie aus Wattendorf (siehe S. 275 ff. Beitrag T. Se-regély in diesem Band) eine günstigere Situation dar. Die sieben Daten zeigen eine Verteilung auf die Wiggle-Bereiche, die denen der Grabfunde sowohl des Mittelelbe-Saale-Gebietes als auch der des Tau-bertales entspricht (Abb. 4). In allen Fällen finden wir nur ein Datum in dem langen Wiggle-Bereich 2880–2620 BC2. Alle anderen Daten liegen in den darauf folgenden Wiggle-Bereichen: von 2620–2480 BC, von 2460–2200 BC und von 2200–2020 BC. Die Serie aus dem Taubertal scheint zwar etwas später auszuklingen3, insgesamt deuten die Daten jedoch übereinstimmend auf eine Datierung der Schnurke-ramik in den betreffenden Gebieten, die im späteren Abschnitt des langen Bereiches 2880–2620 BC ein-setzt und bis zu einem Zeitpunkt nach 2200 BC an-zunehmen ist.

Bei den Daten aus Wattendorf sollte jedoch in Be-tracht gezogen werden, dass es sich um einen einzi-gen Siedlungsplatz handelt. Der Ausgräber Seregé-ly geht von einer kürzeren Belegung des Platzes aus, die 140 Jahre nicht überschritten habe, und sieht daher das späteste Datum, das im Wiggle-Bereich 2200–2020 BC liegt, als kontaminiert an (freundl. mündl. Mitt. T. Seregély). So würden die Daten auf die Belegung des Platzes von 2620–2480 BC hindeu-ten.

Die wenigen süddeutschen Datierungen für Grä-ber außerhalb des Taubertales wiederum legen eine kürzere Dauer der Schnurkeramik nahe. Dies könn-te aufgrund der kleinen Zahl als Zufall abgetan wer-den, wenn sie nicht mit der Datierungsspanne der Ostschweizer Seeufersiedlungen übereinstimmen würde. Hier finden sich Dendrodaten, die von der zweiten Hälfte des 28. Jhs. bis in das 25. bzw. 24. Jh.

3

4

2

1

03090-2920

2920-2700

Anz

ahl

Wiggle-Bereiche

3

2

1

03090-2920

2920-2700

Anz

ahl

Wiggle-Bereiche

Wiggle-Bereiche

6

4

2

03090-2920

2920-2700

Anz

ahl

Wiggle-Bereiche

14

10

18

6

2

03090-2920

2920-2700

Anz

ahl

BC BC

BC BC

2880-2580

2620-2480

2460-2200

2020-1890

2200-2020

2880-2580

2620-2480

2460-2200

2020-1890

2200-2020

2880-2580

2620-2480

2460-2200

2020-1890

2200-2020

2880-2580

2620-2480

2460-2200

2020-1890

2200-2020

1 2

3 4

Abb. 4. Verteilung der Datierungen sicherer Kontextzugehörigkeit und kurzlebigen Probenmaterials auf die Wiggle-Bereiche. 1 Da-ten aus Wattendorf nach T. Seregély (siehe S. 275 ff. Beitrag in diesem Band). 2 Daten aus dem Mittelelbe-Saale-Gebiet. 3 Daten (ke-

ramikführende Gräber) Süddeutschlands ohne das Taubertal. 4 Daten des Taubertales. 2–4 Datengrundlage siehe S. 27 ff. Liste 1.

2 Im Mittelelbe-Saale-Gebiet decken zwei weitere Daten so-Im Mittelelbe-Saale-Gebiet decken zwei weitere Daten so-wohl diesen Bereich als auch den darauf folgenden von

2620–2480 BC ab.3 Ein Datum (KN-3311) liegt im Wiggle-Bereich 2020–1890 BC.

15

reichen (vgl. Winiger 1993). Die 14C-Daten aus Süd-deutschland (außerhalb des Taubertales) reichen bis in den Wiggle-Bereich 2460–2200 BC (siehe Abb. 4, 3). Dass die Gräberfelder des Taubertales noch längere Zeit belegt werden, könnte also durchaus als ein lokales Phänomen gedeutet werden.

Für den gesamten süddeutschen und schweize-rischen Raum lässt sich ein asynchrones Verhält-nis zwischen Siedlungs- und Grabfunden also nicht nachweisen.

Dänemark

Abbildung 5, 1 zeigt die Verteilung der Datierun-gen aus Grab- und Siedlungskontexten aus Jütland. Es handelt sich durchweg um Holzkohledaten. Auf-geführt werden aber nur solche, deren Kontextbe-ziehungen zu klären sind und deren Datierungs-intervall im 1-Sigma-Bereich eine interpretierbare Größenordnung aufweisen.

Zwar zeigt sich eine recht ungleiche Gewichtung früher und später Daten in der jeweiligen Fund-kategorie, insgesamt stecken die Daten aber je-weils die gleiche Spanne ab. Es handelt sich um die Wiggle-Bereiche 2880–2580 BC, 2620–2480 BC und 2460–2200 BC. Betrachtet man die Datierungen aus den Gräbern, so fällt der Schwerpunkt im frühen Bereich auf. Es ist interessant festzustellen, dass die

bisher gesehenen Datenverteilungen, die hauptsäch-lich Datierungen an kurzlebigem Material darstell-ten, die Gestalt von Normalverteilungen annahmen, nun aber die fast ausschließlich an Holzkohleproben vorgenommenen Datierungen Verteilungen zeigen, die einen Schwerpunkt im frühen Bereich aufwei-sen. Dies ist als Auswirkung des Altholz- bzw. Kern-holzeffektes zu deuten4. Der Schwerpunkt der Daten im Wiggle-Bereich 2880–2580 BC und die Tatsa-che, dass es sogar Daten gibt, deren 1-Sigma-Bereich noch vor 2880 BC einsetzt5, kann daher nicht als Ar-gument für einen früheren Beginn der jütländischen Einzelgrabkultur gegenüber der Schnurkeramik im Mittelelbe-Saale-Gebiet oder in Süddeutschland an-gesehen werden.

Der Schwerpunkt der Daten aus den Siedlungs-bereichen im späten Abschnitt, im Wiggle-Bereich 2460–2200 BC, ist eine Auswirkung der Tatsache, dass wir die Mehrzahl von Siedlungen mit Einzel-grabkeramik im Übergangsbereich zum (nordi-schen) Spätneolithikum finden (vgl. Johansen 1986; Hansen 1986; Simonsen 1986).

Für die jütische Halbinsel lässt sich also kein Be-fund asynchroner Entwicklung zwischen Grab- und Siedlungsfunden feststellen. Allerdings handelt es sich bei den meisten Daten um solche mit sehr lan-gen Standardabweichungen, das bedeutet, dass fein-chronologische Differenzierungen ohnehin so gut wie nicht aufzuspüren sind.

Wiggle-Bereiche

8

6

10

4

2

03350-3090

3090-2920

Anz

ahl

Wiggle-Bereiche

14

10

18

6

2

03350-3090

3090-2920

Anz

ahl

1 2

BC BC 2920-2700

2880-2580

2620-2480

2200-2020

2460-2200

2920-2700

2880-2580

2620-2480

2200-2020

2460-2200

GräberSiedlungen

GräberSiedlungen

Abb. 5. Verteilung der Datierungen sicherer Kontextzugehörigkeit auf die Wiggle-Bereiche im Vergleich von Gräbern und Siedlun-gen. 1 Jütland/Dänemark, bemerkenswert ist die linksschiefe Verteilung der Holzkohledaten, die auf den Altholzeffekt zurückzu-führen ist. 2 Eine entsprechende Darstellung der Datierungen aus den Niederlanden/Nordwestdeutschland. Datengrundlage siehe

S. 30 f. Liste 1.

4 Entsprechendes gilt im Fall der niederländischen Daten.5 In der Abbildung 5 werden diese Daten in den Bereich

2880–2580 BC geordnet, weil hier der Schwerpunkt ihrer

Wahrscheinlichkeitsmasse liegt und es sich stets nur um Holzkohledaten handelt, die sehr lange Standardabwei-chungen aufweisen.

16

Niederlande

Die Verteilung der Datierungen der Gräber aus den Niederlanden zeigt Abbildung 5, 2. Hier sind nur solche Datierungen abgebildet, die einen nach-vollziehbaren Kontextbezug zwischen Probe und Fundmaterial aufweisen, der eine Gleichzeitigkeit nahelegt. Eine Reihe aus der Literatur bekannter früher Datierungen muss aus der Diskussion aus-scheiden (Furholt 2003, 91). Weiterhin zeigt sich die sehr isolierte Lage des frühen Datums aus Anlo, Grab E (Waterbolk 1960, 75 ff.; Lanting u. a. 1973, 52). Diese begründet eine gewisse Skepsis gegen über der Datierung, zumal sie schon in den frühen 1970er Jahren durchgeführt wurde. Daher wurde für einen Beginn der Einzelgrabkultur (EGK) in den Nieder-landen argumentiert, der nicht früher anzusetzen ist als der Beginn der Schnurkeramik im Mittelelbe-Saale-Gebiet (Furholt 2004, 484 f.).

Hier interessiert nun aber eine Reihe von sehr frühen Datierungen aus Siedlungskontexten. Ein-mal handelt es sich um Daten aus Zandwerven (Lanting/van der Plicht 1999/2000, 78). An die-ser Fundstelle wurden offenbar Scherben des Vlaar-dingen- und des EGK-Stils in einer Schicht gefun-den. Die 14C-Daten sind recht uneinheitlich, ebenso wie die Beschreibungen der Ausgräber van Giffen und van Regteren Altena (ebd.). Immerhin deuten aber zwei kurzlebige, neue Datierungen (GrA-118 4220 ± 30 bp und GrA-116 4320 ± 60 bp) auf ein früheres Einsetzen von EGK-Keramik. Vor allem GRA-116, das als „Scherbenanhaftung“ beschrie-

ben wird, verdient Aufmerksamkeit. Verkompliziert wird die Lage aber durch ein Holzkohledatum, das einen terminus post quem für die EGK-Keramik an-geben soll (GrN-2221 4000 ± 65), jedoch später da-tiert als die anderen beiden (ebd.).

Aufgrund dieser Probleme sollte der Platz Zand-werven als Beleg für ein frühes Einsetzen der EGK in Siedlungsbefunden ausscheiden, gäbe es nicht einen weiteren Befund, der in diese Richtung deutet. Aus dem Erdwerk von Calden konnte an Getreide aus der Nähe eines Standfußbechers ein Datum gewon-nen werden, das im 1-Sigma-Bereich zwischen 3000 und 2700 BC liegt (Raetzel-Fabian 2000, 66; 138). Wenn bei der Datierung von Getreide auch schwie-rig eine sichere Kontextbeziehung hergestellt wer-den kann, so muss dieses Datum doch als weiterer Hinweis auf ein etwas früheres Einsetzen der EGK in den Niederlanden bzw. Nordwestdeutschland ge-wertet werden, vor allem auch in Verbindung mit den Daten aus Zandwerven.

Abbildung 6 zeigt den Vergleich der Datierungen aus Grab- und aus Siedlungskontexten. Sieht man da-von ab, dass die Kontextsicherheit gerade der frühen Datierungen aus den Siedlungen aufgrund der Publi-kationslage nicht einwandfrei nachvollziehbar ist, so haben wir hier einen Befund asynchroner Entwick-lung vor uns. Die Siedlungsfunde scheinen in den Nie-derlanden früher einzusetzen als die Grabfunde. Dies wird aber durch die Position des Datums aus Anlo E konterkariert und so bleibt nur darauf zu verweisen, dass erst eine größere Zahl neuer Datierungen beider Fundkategorien hier Klärung bringen wird.

Kleinpolen,Kujawien

Mitteldeutschland

Taubertal

Süddeutschland,Ostschweiz

Jütland

Niederlande,NW-Deutschland

3000 20002200240026002800

GräberSiedlungen

Gräber

Gräber

Gräber,Siedlungen

Gräber,Siedlungen

Gräber?Siedlungen?

?

BC

Abb. 6. Schematische Darstellung des Vergleiches von datierten Grab- und Siedlungsfunden.

17

In Bezug auf das Verhältnis der Datierung von Grab- und Siedlungsfunden ist zusammenfassend festzustellen, dass die Aussagen offenbar vage blei-ben. Generell scheint sich der durch die Grabfunde angezeigte Trend eines Ost-West gerichteten zeitli-chen Gefälles zu bestätigen, ebenso der von den da-tierten Grabfunden gesteckte zeitliche Rahmen (sie-he Abb. 6). Ein asynchrones Verhältnis von Grab- zu

Siedlungsfunden deutet sich lediglich in den Nieder-landen an, ein Befund, der jedoch mit einigen Frage-zeichen zu versehen ist. Angesichts der Wichtigkeit der Frage von synchroner oder asynchroner Entwick-lung in Gräbern und Siedlungen ist die Gewinnung einer Reihe weiterer Datierungen aus schnurkerami-schen Siedlungskomplexen als ausgesprochenes De-siderat zu bezeichnen.

Synchronität auf der Ebene der Stilgruppen? oder: Gibt es eine Vermischung von Kugel amphoren und früher Schnurkeramik?

Ein wichtiges Ergebnis der Datierung der Grab-funde war die sich andeutende enge Bindung von ke-ramischen Formen der Kugelamphoren mit solchen der frühen Schnurkeramik (Furholt 2004, 490).

Dies wird besonders deutlich im Fall der Gräber der so genannten Złota-Gruppe in Kleinpolen, die anhand einer Serie von Knochendaten am ehesten in die Zeit 2900–2700 BC eingeordnet werden kön-nen (vgl. Krzak 1989) und damit in den frühen Ab-schnitt der kleinpolnischen Schnurkeramik. Hier liegt eine regelhafte Vergesellschaftung von schnur-keramischen Typen und solchen des Kugelampho-ren-Stils vor.

Im Mittelelbe-Saale Gebiet stammt das frühes-te Datum (sicheren Kontextes) aus dem Grab von Groß-Weißsandt (vgl. Dresely/Müller 2001, 292), wo ein Schnurbecher mit einer Kugelamphore ver-gesellschaftet ist.

Eine solche enge Verbindung zwischen Schnur-keramik und Kugelamphoren lässt sich anhand der Siedlungsfunde ebenso deutlich aufzeigen. Zunächst einmal seien die von Krzak (1976, 62 ff.) als Sied-lungsgruben angesprochenen Befunde auf dem Grä-berfeld von Nad Wawrem bei Złota zu nennen, in denen analog zu den Gräbern eine Vermischung von Schnurkeramik und Kugelamphoren zu sehen ist.

In Mecklenburg, wo nur eine kleine Zahl datier-ter Fundkomplexe vorliegt, findet sich immerhin der Siedlungsplatz Löddigsee (Becker/Benecke 2002). Hier wurde eine durchgehende, nicht unterteilba-re Kulturschicht angetroffen, in der sich jeweils eine beträchtliche Menge an Keramik Bernburger Stils und Kugelamphoren befanden, und zwar in Verge-sellschaftung mit Schnurbechern, Strichbündelam-phoren und Wellenleistentöpfen. Eine Reihe von Holzkohledaten lässt für diese Schicht eine Datie-rung in den langen Wiggle-Bereich 2880–2580 BC annehmen.

Eine regelhafte Verbindung von schnurkerami-

schen und Kugelamphoren-Formen scheint sich auch für die Siedlungen der Haffküstenkultur abzuzeich-nen (vgl. Szmyt 1999, 131 ff.). Rimantiene/Česnys (1990) charakterisieren explizit ihre „Vorstufe“ der Pamariu/Rzucewo-Kultur als eine Vermischung aus Kugelamphoren und schnurkeramischen Typen des A-Horizontes. Aus einer Reihe dieser Siedlungen existieren die bereits erwähnten Radiokarbondatie-rungen (vgl. Szmyt 1999, Annex 2).

Im Kernbereich der Verbreitung der Kugelam-phoren lassen sich im Kontext der Radziejów-Grup-pe Verbindungen von Kugelamphoren und Schnur-keramik aufzeigen (vgl. Czebreszuk/Szmyt 1998, 177 f.; Kurzawa 2001). Jedoch sind es vor allem die Randbereiche des westlichen Teils der Verbreitung der Kugelamphoren, in denen sich diese Verbindung mit früher Schnurkeramik aufzeigen lässt (siehe auch S. 23 Abb. 8). Dies erinnert an die von Beran (1997) geäußerte These, die Entstehung der Schnur-keramik wäre in der Peripherie des Verbreitungs-gebietes der Kugelamphoren anzunehmen. Diese These, die hauptsächlich auf typologischen und cho-rologischen Argumenten beruht, findet hier also an-hand der 14C-Daten eine Bestätigung. Beran weist auch auf typologische Verbindungen zwischen Ku-gelamphoren und Strichbündelamphoren hin. Da-mit wäre also die Entstehung der Schnurkeramik als eine Fortsetzung von Traditionen der Kugelampho-ren zu sehen. Immerhin lässt sich auch zeigen, dass – abgesehen von den aufgezeigten Verbindungen zwischen Kugelamphoren und Schnurkeramik im äußeren Bereich des Kugelamphoren-Verbreitungs-gebietes – entsprechende Verbindungen ebenfalls in entfernteren Gebieten zu sehen sind (dazu weiter un-ten). Offenbar ist im Zuge der Ausbreitung der ke-ramischen Merkmale der Schnurkeramik von Ost nach West im Zeitraum 3000–2700 BC eine Verbin-dung mit Kugelamphoren zumindest in den Sied-lungen anzunehmen ( siehe Abb. 8).

18

Am Übergang vom Spät- zum Endneolithikum lassen sich im Bereich der Grabsitten eine Reihe von asynchronen Entwicklungen herausstellen. Dies ist über drei kulturelle Phänomene zu beobachten:

1. Zunächst lassen sich Elemente der schnurkerami-schen Bestattungssitte bereits in einer Zeit fest-stellen, die insgesamt noch von spätneolithischen Merkmalen geprägt ist. So findet sich eine Reihe datierter Einzelgräber ohne keramische Beigaben, die bereits schnurkeramischer Niederlegungssitte folgen, in dem Zeitraum 3000–2700 BC. Es handelt sich bei diesen Gräbern um die Bestattungen von Haunstetten und Moosham in Süddeutschland (Furholt 2003, 215 f.), Berlin-Köpenick (Naht/Hesse 2001)6, außerdem Bedinge 53 in Südschwe-den. Alle diese Gräber datieren vor 2900 BC oder zwischen 2900–2700 BC. Weiterhin sind die bei-gabenlosen Bestattungen aus Mannersdorf in Nie-derösterreich zu nennen, die anhand von drei Da-tierungen in den Bereich 3000–2900 BC gestellt werden können (Furholt 2003, 119). Da im west-lichen Mitteleuropa und in Süd skandinavien mit einem Auftreten der Schnurkeramik (im Sinne ih-rer keramischen Typen) nicht vor dem 28. Jh. BC zu rechnen ist (siehe oben), deuten diese Datie-rungen also auf einen frühen, keramiklosen Zeit-abschnitt.

In diesem Zusammenhang muss an die von Fischer (1956) definierte Gruppe Kalbsrieth des Mittelelbe-Saale-Gebietes erinnert werden, die eine Anzahl keramikloser Hockerbestattungen bezeichnet, die meist primäre Position in Hügeln mit späterer schnurkeramischer Belegung einneh-men und die aufgrund stratigrafischer Beobach-tungen tatsächlich gut in die Zeit 3000–2700 BC einzuordnen sind (vgl. Kluttig 1994). Dies ist um so bemerkenswerter, als dass wir auch für die jütländische Einzelgrabkultur mit einer frühen keramiklosen Phase zu rechnen haben.

Hübner (2005) führt in ihrer grundlegenden Ar-beit zwei Korrespondenzanalysen der Gräber mit EGK-Beigaben durch, einmal für Jütland und ein-mal für Schleswig und Holstein. In beiden Fällen ergibt sich über den ersten Eigenvektor eine offen-sichtlich chronologisch zu deutende parabelför-mige Anordnung. Aufgrund dieser Anordnung unterteilt Hübner die frühe EGK in beiden Gebie-ten in die Phasen 1a, 1b und 1c. Die zugehörigen

Seriationsmatrizen demonstrieren eindrucksvoll das weitgehende Fehlen keramischer Beigaben in der frühen EGK. In Schleswig-Holstein gibt es aus der Phase 1a keine keramischen Beigaben, in der Phase 1b nur ganz vereinzelt (vgl. ebd. 64 Abb. 28). In der wesentlich größeren Seriationsmatrix Jüt-lands findet sich in der Phase 1a ein einziger Be-cher, während auch in Phase 1b keramische Bei-gaben sehr sporadisch vorkommen (ebd. Beilage 1). Dies drückt sich ebenfalls deutlich in der An-ordnung der Typen auf der Ebene des 1. und 2. Ei-genvektors der Korrespondenzanalyse aus (Abb. 7). Die Anordnung der geschweiften Becherty-pen und der Schalen in Jütland zeigt ganz deut-lich, dass mit einem regelhaften Einsetzen kera-mischer Beigaben erst ab der zweiten Hälfte der Stufe 1b zu rechnen ist.

Eine Keramikarmut der frühen jütländischen EGK war schon länger bekannt, der Nachweis ei-ner keramiklosen frühen Phase ist nun dank der detaillierten Analyse Eva Hübners gelungen. Im Zusammenhang mit den vorgestellten Hinwei-sen auf eine ebensolche Erscheinung in Süd-, Mit-tel- und Ostdeutschland sowie in Südschweden verdichtet sich das Bild einer asynchronen Ent-wicklung in dem Sinne, dass in Kleinpolen und Kujawien ab spätestens 2900 BC mit keramikfüh-renden schnurkeramischen Gräbern zu rechnen ist, gleichzeitig aber in den Gebieten weiter west-lich die Herausbildung der schnurkeramischen Bestattungssitte noch ohne die keramischen Bei-gaben fassbar ist. Diese erreichen das westliche Mitteleuropa und Skandinavien erst später, näm-lich bis ca. 2750/2700 BC.

2. Einen weiteren Hinweis auf eine asynchrone Ent-wicklung der Grabsitten am Übergang von Spät- zu Endneolithikum stellt die Herausbildung sol-cher Elemente in spätneolithischen Kontexten dar, die als schnurkeramisch zu klassifizieren sind. Da wäre zunächst das Phänomen der jütländischen Steinpackungsgräber zu nennen. Es handelt sich um West-Ost ausgerichtete Einzelgräber ohne ke-ramische Beigaben, die aber überwiegend nicht-keramische Beigaben führen, die mit der Trich-terbecherkultur (TRB) assoziiert sind (Fabricius 1996).

Weiterhin deutet sich im Mittelelbe-Saale-Ge-biet die Herausbildung einer geschlechtsdifferen-

Die Frage synchroner Entwicklung von Fund- und Befundstruktur Asynchrone Entwicklungen im Bereich der Grabsitten

6 Ich möchte Gunnar Naht, Berlin, ganz herzlich für die In-formation zu diesem Befund und der Datierung KIA-17502 4175±35 bp (2870–2680 BC im 1-Sigma-Bereich) danken.

19

2

1

Abb. 7. Anordnung der frühen Bechertypen aus Jütland (1) und Schleswig-Holstein (2) auf der Fläche des 1. und 2. Eigenvektors der Kor-respondenzanalyse der EGK-Grabinventare der entsprechenden Regionen. Es ist zu bemerken, dass der Typ A1/2a seine Position im frü-hesten Bereich lediglich durch das Vorkommen eines einzigen Gefäßes erhält (vgl. Hübner 2005, Beilage 1; nach ebd. Abb. 119–120).

20

zierten Bestattungssitte in Walternienburg/Bern-burger Zusammenhängen an (Müller 2001 a, 363 ff.). Von Belang ist auch der Befund des Ab-bruches der Errichtung von Megalithgräbern in der Phase MN II (in der TRB-Nordgruppe) bzw. Brindley 3–4 (in der Westgruppe), d. h. ungefähr 3100 BC (Kossian 2005, 166). Raetzel-Fabian (2001 b) kann den Übergang von der Trichterbe-cher-Westgruppe bzw. Wartberggruppe zur Ein-zelgrabsitte als asynchrone Entwicklung darstel-len, in der Brüche und Diskontinuitäten sich auf verschiedenen Ebenen der materiellen Kultur in differenzierter Weise beschreiben lassen.

In diesem Zusammenhang sollten solche Grä-berfelder erwähnt werden, in denen sich eine Kontinui tät insofern abzeichnet, dass spätneolithi-sche Einzelgräber und endneolithische Einzelgrä-ber auf einer Nekropole angelegt werden. Dies ist für eine ganze Reihe von Gräberfeldern in Klein-polen aufzuzeigen (Kowalewska-Marszałek 2000). Kossian (2005, 128 Anm. 879; 162 Anm. 1228) nennt für den norddeutschen und niederlän-dischen Raum mehrere ähnliche Erscheinungen.

3. Schließlich ist die Fortführung von Elementen spätneolithischer Bestattungssitte im Zusam-

menhang mit der Schnurkeramik von Bedeutung. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass das Auftreten von EGK-Gräbern sich nicht auf Einzelgräber be-schränkt und dass in einigen Regionen die Ein-zelgrabsitte über mehrere Jahrhunderte gegen-über der Weiternutzung megalithischer Gräber eine marginale Rolle spielte, wie dies auf den dä-nischen Inseln der Fall ist (Andersen 1986). Die Nachbestattung in Megalithgräbern spielt auch in Mecklenburg während des 3. Jts. gegenüber der Anlage von Einzelgräbern im Kontext der EGK quantitativ gesehen eine gleichberechtigte Rolle (Jacobs 1991).

Auch ohne eine erschöpfende Aufzählung ent-sprechender Erscheinungen wird deutlich, dass wir beim Übergang von spät- zu endneolithischer Bestattungssitte nicht mit einer synchronen Ent-wicklung zu rechnen haben, sondern dass die als definierend angesehenen Veränderungen in Grab-bau und Niederlegungssitte zu anderen Zeiten er-folgten als die entsprechenden stilistischen Verän-derungen bzw. der Austausch der Beigabensitten. Die Entwicklung von Befund- und Fundstruktur lässt sich also differenziert darstellen. Darüber hi-naus wird deutlich, dass auch regional sehr unter-schiedliche Entwicklungen sichtbar sind.

Asynchrone Entwicklungen zwischen Keramikstil und Siedlungsweise

Gemäß des hier verfolgten Vergleiches der Ent-wicklung der Grabsitten mit der Entwicklung der Siedlungsformen stellt sich die Frage, ob sich solche asynchronen Entwicklungen zwischen Befundstruk-tur und Fundstruktur auch im Bereich der Siedlun-gen finden lassen.

Dabei ist zunächst zu definieren, was unter spät-neolithischer Befundstruktur und was unter end-neolithischer Befundstruktur zu verstehen ist. Hier soll auf die vorliegenden archäologischen Befunde verwiesen werden, ohne auf die Frage einzugehen, inwieweit Quellenfilter wirksam sind. Da es sich um eine überregional angelegte Fragestellung handelt, soll sich darauf beschränkt werden, entsprechende Unterschiede in der Befundstruktur als Ausdruck kulturspezifischer Standardisierung in der Sied-lungsweise zu deuten.

So soll als spätneolithische Befundstruktur im Siedlungswesen von unterschiedlich großen, im ar-chäologischen Befund gut erkennbaren Sieldungs-plätzen mit Gruben, Hausbefunden, Kulturschich-ten, Befestigungs- bzw. Grabenanlagen ausgegangen werden, während als endneolithische Befundstruk-tur schwierig erkennbare Befunde meist kleiner Grö-ße bezeichnet werden sollen, die sich durch nur mar-ginale Eingriffe in den Boden auszeichnen.

Unter der Fragestellung der Synchronität ist zu

untersuchen, ob es am Übergang vom Spät- zum Endneolithikum in nennenswertem Umfang ein Vorkommen endneolithischer Keramik in spätneo-lithischen Siedlungen gibt. Ebenso sind Vergesell-schaftungen spät- und endneolithischer Keramik zu bewerten, auch wenn sie von Plätzen stammen, de-ren Befundstruktur unklar ist.

SüddeutschlandDass ein solches Phänomen überhaupt existiert,

ist keine neue Erkenntnis. In den Chamer Siedlun-gen Süddeutschlands scheinen Gefäße der Schnur-keramik regelhaft vorzukommen, so in Riekhofen (Matuschik 1999, Abb. 20), Erlau-Ederlsdorf (Bur-ger 1978, Abb. 2), Aldersbach (Maier 1963, Abb. 1), Galgenberg (Ottaway 1999, Abb. X3.18) und Diet-furt (Gohlisch 2005). Gemeinhin wird hier von ei-ner „Wiederbelegung“ oder von „Importen“ gespro-chen. Hingegen reiht Matuschik (1999, Abb. 2, c) konsequenterweise den (schnurkeramischen) A-Be-cher als einen Typ in die Reihe seiner Riekhofener Gefäßformen ein. In diesem Zusammenhang soll-te noch auf die wohl schnurverzierten Scherben aus der Siedlung Goldberg III verwiesen werden (Bersu 1937, Taf. 30, 2–3) sowie auf ebensolche in Burger-roth (Pescheck 1958, 36 ff. Taf. 13, 5; 14, 19).

21

Nördliches Polen

Das Auftreten schnurkeramischer Elemente in Gräbern und Siedlungen der späten TRB in Kuja-wien ist von Kurzawa (2001) ausführlich erörtert worden. Er bezeichnet waagerechte Rillenzier und Schnurzier am Hals, zum Teil mit Zwischenzier in Form von Eindruckreihen oder Zierleisten, Fisch-grätenzier und Wellenleisten als „Altschnureigen-schaften“. Weiterhin führt er A-Äxte und Strich-bündelamphoren an, die allerdings nicht so häufig zu belegen sind. Solche Elemente finden sich in der frühen Luboń-Phase der TRB, vor allem aber in der späten, auch Radziejów-Gruppe genannt (ebd. 241 ff.; vgl. auch Czebreszuk/Szmyt 1998, 175 ff.). Hier wird sogar von einem „Synkretismus“ zwi-schen Elementen Badener, TRB-Bernburger, Kugel-amphorenkultur- (KAK) und schnurkeramischer Kulturzuweisung (ebd. 177 f.) gesprochen. Dieser Be-fund im Zusammenhang mit der bereits erwähnten Rzucewo-Gruppe – wo in den Siedlungen regelhaft KAK- und schnurkeramische Elemente auftreten, ge-meinsam mit solchen, die als in lokaler Narva-Tradi-tion stehend bezeichnet werden (Szmyt 1999, 128 ff.) – verstärkt noch den Eindruck, dass im polnischen Tiefland ganz deutlich auch in den Siedlungen von einer asynchronen Entwicklung zwischen Befund- und Fundstruktur am Übergang zum Endneolithi-kum auszugehen ist. Wir sehen im Zusammenhang mit der Radziejów-Gruppe das Auftreten von Ku-gelamphoren und schnurkeramischen Elementen in Siedlungen, die sowohl von der Befund- als auch von der Fundstruktur von spätneolithischen Mustern dominiert werden. Im Bereich der Rzucewo-Grup-pe ist durch die Vergesellschaftung von endneoli-thischer Keramik mit solcher lokaler Tradition und TRB-Elementen und in der Befundstruktur zumin-dest stellenweise eine klare Fortsetzung von spätneo-lithischen Traditionen sichtbar (vgl. die Langhäuser aus Pribrezhnoye: Salzman 2004).

Bei dem für die Chamer Siedlungen und die der Radziejów- und Rzucewo-Gruppe des polni schen Tieflandes dargestellten Phänomen des regelhaften Auftretens endneolithischer gegenständlicher Kul-tur elemente in Siedlungen spätneolithischer Tradi-tion handelt es sich nicht um Ausnahmeerscheinun-gen, sondern um die am besten greifbaren Beispiele eines überregional zu beobachtenden Phänomens. Tabelle 1 (siehe S. 26 f.) zeigt eine Zusammenstel-lung entsprechender Siedlungsbefunde aus ganz Mittel europa, in denen sich neben spätneolithi-schem auch endneolithisches Fundmaterial findet.

Westschweiz

Einen sehr deutlichen Befund sehen wir in der Westschweiz. In Lüscherz „äußere Station“, Vinelz „Hafen“ und Vinelz „alte Station NW“ finden sich im 28. Jh. bzw. im 28. und 27. Jh. schnurkeramische Elemente in Lüscherzer Siedlungen (vgl. Winiger 1993, 48 ff.). Ein weiterer sehr deutlicher Befund der-artiger asynchroner Entwicklung zwischen Befund- und Fundstruktur erscheint in Delley/Portalban II. In Schicht 6, die in die zweite Hälfte des 28. Jhs. da-tiert, finden sich vereinzelte Gefäße, die schnurkera-mische Elemente zeigen, in einem Lüscherzer Milieu (ebd.). Aus den darüberliegenden Schichten 5–2, die bis in das 26. Jh. reichen, stammt ein Gemisch aus weitergeführten Lüscherzer und schnurkerami-schen Formen (ebd. Abb. 43–46). Ähnlich verhält es sich im Falle der Siedlungen von Auvernier (Ram-seyer 1988) und Sutz-Lattringen (Winiger 1993, 37 ff.; Hafner/Suter 2003, 9). Schließlich sei mit der Siedlung Yverdon, Avenue des Sports, die wohl am besten dokumentierte Stratigrafie mit einer ent-sprechenden Fundstruktur der Gefäßkeramik ge-nannt (Wolf 1993).

Norddeutschland

In Mecklenburg finden sich neben der bereits in anderem Zusammenhang genannten Siedlungsstel-le von Löddigsee, wo eine Vergesellschaftung von Bernburg, Kugelamphoren und früher Einzelgrab-keramik vorliegt (Becker/Benecke 2002), weitere gut dokumentierte Siedlungsplätze, die eine ähnli-che Fundstruktur aufweisen. Es handelt sich dabei um die Dünensiedlung Lanz (Wetzel 1967) und Basedow (Schuldt 1973). Aus Göhren auf Rügen stammen aus einer Kulturschicht keramische Ele-mente der TRB, der EGK und von Kugelamphoren (Hollnagel 1963).

Für Ostholstein lassen sich keine gut dokumen-tierten Siedlungsplätze anführen, Schirren (1997, 252) spricht jedoch von „wiederholtem“ Auftreten von Fundmaterial der EGK in Siedlungen der TRB. Auch sei auf den Beitrag von R. Klooß in diesem Band verwiesen (siehe S. 127 ff.).

Aus Niedersachsen ist die Feuchtbodensiedlung „Huntedorf 1“ am Dümmer bekannt ( Kossian 2004). Wenn auch die abschließende Publikation noch aus-steht, so ist doch in unserem Zusammenhang ent-scheidend, dass sich hier eine Siedlungskontinuität von später TRB zu EGK andeutet, auch wenn deren relative Position zueinander auf diesem Platz noch

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unklar ist. Es zeichnet sich ab, dass hier eine Kon-tinuität der Befundstruktur einer Diskontinuität im Keramikstil gegenübersteht.

Mitteldeutschland

Aus dem Mittelelbe-Saale-Gebiet liegt eine Rei-he von Siedlungsplätzen vor, die hauptsächlich spät-neolithisches Material enthalten, jedoch auch eini-ge Funde schnurkeramischer Gefäße erbrachten. In Brambach-Rietzmeck fanden sich in einer nicht unterteilbaren, 50 cm mächtigen Kulturschicht ne-ben Bernburger, Řivnác- und Kugelamphoren-Ma-terial auch Scherben von Schnurbechern und einem Wellenleistentopf (Beier 1988, 122 ff.). Ebenso ist der Fall Dessau-Kleinkühnau zu nennen, wo in ei-ner „einphasigen“ Siedlung (ebd. 118) spätneolithi-sches Material, Kugelamphoren und Reste von Ril-lenbechern und Wellenleistentöpfen vorkommen. Aus Werschen-Oberwerschen stammen von einem Siedlungsplatz sowohl Bernburger und KAK-Fun-de (ebd. 134 ff.) als auch mehrere schnurkeramische Formen (Beran 1995, 87). Die Vergesellschaftung dieser Elemente ist hier allerdings nur mit einer ge-wissen Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Ebenso verhält es sich in Eilsleben, Kr. Wanzleben, wo ein A-Becher in sekundärer Lage möglicherweise mit ei-ner Siedlung, in der Bernburger und KAK-Material gefunden wurde, in Verbindung zu bringen ist (ebd. 86). Von den Fundplätzen 1, 7 und 9 in Gerwisch, Kr. Burg (ebd.), stammt ebensolches Siedlungsmate-rial, ohne dass der Fundzusammenhang zu klären wäre, das Gleiche gilt für die Fundplätze Saueran-ger 7 in Wolmirsleben, Kr. Staßfurt (ebd. 87), und Halle-Kröllwitz (ebd.).

Schließlich ist noch die 14C-datierte Grube aus Gatersleben anzuführen, aus der eine in Bernbur-ger Kontext gefundene schnurkeramische Scherbe stammt (Müller 2001 b).

Aus dem mit Wartberg-Keramik assoziierten Erdwerk Kassel-Calden stammt der schon genann-te 14C-datierte EGK-Becher (Raetzel-Fabian 2000, 138). Dass es sich auch in diesem Kontext nicht um einen Einzelfall der Vergesellschaftung von Wart-berg und EGK handelt, zeigt Raetzel-Fabians Zu-sammenstellung entsprechender Befunde (ebd. 213 Tab. 10). Bei den Siedlungen ist hier Wartberg zu nennen, wo schnurverzierte Keramik, Kugelampho-ren und Wellenleistentöpfe belegt sind (vgl. Schri-ckel 1969, Taf. 16; 18), außerdem Kassel-Waldau mit einem EGK-Becher, der wahrscheinlich aus Wart-berg-Zusammenhang stammt (Raetzel- Fabian 2001 b, 323). Auf dem Güntersberg, Gem. Lohra, fin-den sich eine schnurverzierte Scherbe (Gensen 1964, Taf. 22, 6) und Pfeilspitzen, die der EGK zugeordnet werden (ebd. Taf. 18, 9), auf dem Hasenberg, Gem.

Lohra, schnurverzierte Scherben und ein einem Ril-lenbecher ähnliches Gefäß (Schwellnus 1979, Taf. 27), das anhand kurzlebigen Probenmaterials 14C-datiert ist. Ein Datum (Hd-17559 4319 ± 23 bp) liegt auf dem steilen Kurvenabschnitt 2920–2880 BC, das andere (KN-3056 4160 ± 50 bp) datiert nur leicht später, fällt dadurch aber in den langen Wiggle-Be-reich 2880–2580 BC (vgl. Raetzel-Fabian 2001 b, Abb. 1).

Niederlande

Aus den Niederlanden existieren aus mindestens drei Siedlungen mit Vlaardingen-Material ebenfalls Funde der frühen EGK. In den Schichten des epo-nymen Fundortes Vlaardingen finden sich „amongst the Vlaardingen Culture remains“ eine A-Axt, in der darüberliegenden Schicht eine Amphore (Lanting/van der Plicht 1999/2000, 78; vgl. van Regteren Altena u. a. 1962). Aus Voorschoten wird eine Rei-he von Gefäßen der EGK in den beiden Schichten 10 und 11 angeführt, die ebenfalls Vlaardingen-Ma-terial enthalten (Glasbergen u. a. 1967). Im Falle der Siedlung Zandwerven liegt ebenfalls eine Verge-sellschaftung vor, die aber unterschiedlich bewertet wird (Lanting/van der Plicht 1999/2000, 78).

Böhmen und Mähren

In Siedlungen der Řivnác-Gruppe finden sich neben KAK-Material ebenfalls schnurkeramisch zu klassifizierende Funde, so in Lysolaje bei Prag (Pleslová-Štiková 1972, Abb. 68, 8.11; 73, 23; 76, 4.13), Prag-Bohnice-Zámka (Mašek 1961, 331), By-lany-Okrouhlík (Zápotocký 1961, 341) und Čás-lav-Hrádek (Zápotocký 1998, Abb. 10, 1). Aus Sied lungen der Jevišovice-B-Gruppe sind schnur ke-ramische Äxte belegt (Medunová-Benešová 1972, Taf. 91–93), weiterhin sollten die häufiger vorkom-menden waagerechten Schnur- und Furchenstich-linen unter dem Rand beachtet werden (ebd. Taf. 55, 2; Medunová-Benešová 1973, Taf. 40, 6), zum Teil mit Punktabschluss (Medunová-Benešova/Vitula 1994, Taf. 14, 4; 18, 5; Medunová-Benešová 1977, Taf. 9, 2). Allerdings ist hier die Abgrenzung zu Kugelamphoren-Formen nicht einfach.

Kleinpolen

Schließlich sollen noch entsprechende Befunde aus Kleinpolen angeführt werden. In der Badener Siedlung Chełm, Gem. Bochnia, erwähnt Cabalska (1969) mehrere Scherben, die sich zu einem großen schnurkeramischen Gefäß zusammensetzen las-

23

sen (vgl. ebd. Abb. 5, a). In Bronocice finden sich in den von Kruk/Milisauskas (1990, Abb. 21, 2; 19, 8; 18, 10) vorgelegten Gruben eine Reihe von waagerecht schnur- und rillenverzierten Gefäßhälsen. In der Ba-dener Siedlung Zesławice-Dłubnia liegt in einer Gru-be (Nr. 198) vergesellschaftet mit einer spätbadener Tasse eine größere schnurkeramische Randscherbe vor (vgl. Godłowska 1968, 157 Taf. 26, 16–20).

In den bereits erwähnten Siedlungsgruben der Złota-Gruppe finden wir weiterhin Vergesellschaf-tungen von Keramik im TRB- und im schnurkera-mischen Stil (Krzak 1976, 63 ff.).

Fazit

Bei den genannten Fundstellen handelt es sich um Befunde unterschiedlicher Aussagekraft, die zusam-mengenommen aber doch so gedeutet werden soll-ten, dass in spätneolithischen Siedlungen am Beginn des 3. Jts. vermehrt schnurkeramische Merkmale und solche der KAK auftreten. Auf dieser Grundla-ge ist von einer asynchronen Entwicklung zwischen Fund- und Befundstruktur ähnlich wie in der Grab-

sitte auch in der Siedlungsweise auszugehen. Dieses Phänomen lässt sich nicht nur für einzelne Regionen aufzeigen, sondern es handelt sich offensichtlich um ein überregional wirksames Phänomen.

Tabelle 1 zeigt eine Zusammenstellung der aufge-führten Befunde. Die große Mehrheit der Siedlun-gen, die durch 14C-Daten erfasst sind, datiert in ei-nen Zeitraum zwischen 3000 und 2700 BC, d. h. also in den Übergangsbereich von Spät- zu Endneo-lithikum. Aus diesem Rahmen fallen allerdings die datierten kujawischen Siedlungen aus Kuczkowo (Kośko 2000 b), die übereinstimmend in den Zeit-raum 3350–3100 BC gestellt werden. Dabei sind aber die dokumentierten endneolithischen Kulturele-mente nicht direkt datiert und es ist durchaus mög-lich, dass sie etwas später anzusetzen sind als durch die Daten nahegelegt wird. Insgesamt passt aber die frühere Zeitstellung endneolithischer Kulturelemen-te in Siedlungen in Polen mit dem Befund des frühe-ren Auftretens sowohl von Kugelamphoren als auch von schnurkeramischen Typen in den Grabfunden dieser Region überein.

Abbildung 8 verdeutlicht die große Rolle, die Elemente der Kugelamphoren in den aufgeführten

Schnurkeramik und Kugelamphorenin spätneolithischen Siedlungen

Schnurkeramik in spätneolithischenSiedlungen

Kugelamphoren in spätneolithischenSiedlungen nach SZMYT 2003

Verbreitung der Kugelamphoren nachPREUSS 1998 und SZMYT 1999

Verbeitung der Rzucewo-Gruppenach MACHNIK 1979

Abb. 8. Verbreitung von endneolithischen Funden im Kontext spätneolithischer Siedlungen. Ein illustrativer Charakter soll dabei der Verbreitung der Kugelamphoren zukommen (nach Preuss 1998, Karte 8; Szmyt 2003; Machnik 1979, Abb. 223; Raetzel-Fa-

bian 2000, Abb. 143 sowie den Angaben im vorliegenden Beitrag).

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Siedlungsbefunden spielen. Wurde schon oben auf die enge Bindung von Kugelamphoren und früher Schnurkeramik im Grenzbereich der Kugelampho-ren-Verbreitung aufmerksam gemacht, so scheint auch außerhalb des schwerpunktmäßigen Verbrei-tungsgebietes der Kugelamphoren eine Verbindung der beiden Stile zu existieren. Abbildung 8 legt nahe, das Vorkommen von schnurkeramischen sowie von schnurkeramischen und Kugelamphoren-Elemen-ten in spätneolithischen Siedlungen in gürtelarti-ger Anordnung westlich und südwestlich des Ver-breitungsgebietes der Kugelamphoren als Ausdruck einer Diffusion neuer stilistischer Elemente in noch konservative Kontexte, wie sie die spätneolithischen Siedlungen darstellen, zu interpretieren. Diese Dif-fusionsrichtung wurde ja bereits durch die 14C-Da-tierungen der Grabfunde und die Dendrodaten aus der Schweiz nahegelegt (siehe oben).

Auf das Vorkommen von Kugelamphoren-Ele-menten außerhalb ihres engeren Verbreitungsgebie-

tes in spätneolithischen Siedlungen hat jüngst Szmyt (2003) aufmerksam gemacht. Entsprechende Typen finden sich sogar noch bis in die äußersten Regionen der Verbreitung der Schnurkeramik, nämlich bis in die Westschweiz. Unter anderem liegen in Vinelz Ku-gelamphoren vor (vgl. Strahm 1971, Abb. 23, 4–5). Das dem Vinelzer Stil zuzurechnende Motiv der punktgefüllten Wellenlinien kann wohl insgesamt als Kugelamphoren-Einfluss angesehen werden.

Wenn hier von einem überregionalen Phänomen gesprochen wird, dann nicht in dem Sinne, dass flä-chendeckend mit einer entsprechenden Entwicklung zu rechnen ist. Während wir in der Westschweiz ei-nen klaren asynchronen Befund haben (siehe oben), so gibt es aus der Ostschweiz einen Befund synchro-ner Entwicklung hin zur Schnurkeramik, die aller-dings durch einen hundertjährigen Hiatus zwischen den letzten Horgener und den frühesten schnurkera-mischen Siedlungen verunklart wird. Auch aus Dä-nemark liegen keine entsprechenden Befunde vor7.

Kulturhistorische Konsequenzen

Die obenstehenden Ausführungen zeigen recht deutlich, dass neben der dargestellten asynchronen Entwicklung der Grabsitten in weiten Teilen Mittel-europas auch eine entsprechende asynchrone Ent-wicklung zwischen Fund- und Befundstruktur im Bereich der Siedlungen vorliegt (Abb. 9). Mit ande-ren Worten: Noch vor dem Abbruch der spätneoli-thischen Siedlungen scheint endneolithische Kera-mik von ihren Bewohnern benutzt worden zu sein. Die durchaus große Zahl (Tab. 1) und die weit rei-chende Verbreitung der Siedlungen, in denen ähn-liche/gleiche Vorgänge zu beobachten sind (Abb. 8), sprechen gegen die Deutung der endneolithischen Funde als „Importe“ oder als Anzeichen einer späte-ren erneuten Nutzung.

Es ist inzwischen klar, dass die Gleichsetzung eines bestimmten keramischen Stils mit einer bestimmten sozialen Gruppe, wie sie im traditionellen archäolo-gischen Kulturbegriff prämissenhaft verankert ist, fallen zu lassen ist und dass das Verhältnis von so-zialen Gruppen und den in der materiellen Kultur aufzeigbaren Stilgruppen statt Prämisse Gegenstand der Untersuchung zu sein hat. Auf dieser Basis ist die Datenlage recht deutlich in die Richtung zu interpre-tieren, dass ähnlich wie in der Sphäre der Grabriten auch in den Siedlungen mit der allmählichen Über-nahme neuer Stilmerkmale gerechnet werden muss. Dies geschah noch, bevor die Siedlungen spätneoli-

7 Dies gilt allerdings nur mit Ausnahme der Insel Bornholm, wo P. O. Nielsen (1997) für Grødbygård und Limensgård eine asynchrone Entwicklung darstellen kann.

2600

2700

2800

2900

3000

3100

EndneolithischeFunde

EndneolithischeFunde

östlichesMitteleuropa

westlichesMitteleuropa

Abb. 9. Schematische Darstellung der asynchronen Entwick-lung zwischen Befund- und Fundstruktur im Bereich der Sied-lungsfunde am Übergang von Spät- zu Endneolithikum in

mittel europäischer Perspektive.

25

thischen Typs aufgegeben oder einer neuen Funktion (vgl. Müller 20038) zugeführt wurden.

Als zeitlicher Rahmen der Ausbreitung dieser Stil-elemente lässt sich recht deutlich ein Schwerpunkt zwischen 3000 BC und 2700 BC feststellen. Die Da-tierungen aus dem nördlichen Polen weisen aber in eine Zeit vor 3100 BC und auch in Kleinpolen scheint durch den recht klaren Befund des Abbruchs der Ba-dener Siedlungen schon um 2900 BC (Furholt/Machnik im Druck) ebenso eine recht frühe Zeitstel-lung wahrscheinlich. So zeigt sich auch bei der Aus-breitung endneolithischer Siedlungskeramik ein Ost-West-Gefälle, das jenem der Grabkeramik entspricht.

Somit stellt sich die Zeit von 3000–2700 BC als eine Periode dar, in der sich Veränderungen der Grabsit-ten und der Siedlungsweise in einer Weise vollzogen, die wohl über längere Zeit das Nebeneinander tradi-tioneller und innovativer Konzepte erlebte. Offenbar scheinen sich die Veränderungen im Grabritus am frühesten ausgebreitet zu haben, indem um oder kurz nach 2900 BC entsprechende Erscheinungen aufzeig-

bar sind. In der Folgezeit ist dann mit einer Ausbrei-tung endneolithischer Grab- und Siedlungskeramik zu rechnen. Im ersten Teil dieser Arbeit konnte dar-gestellt werden, dass es mit der möglichen Ausnah-me der Niederlande nicht gelingt, zwischen Grab- und Siedlungskeramik eine asynchrone Entwicklung über die 14C-Daten sichtbar zu machen.

Nachdem sich die mit den neuen, aus dem Osten kommenden Stilelemente der Keramik und den endneo lithischen Bestattungssitten verbundenen Bedeutungsinhalte offenbar großräumig etabliert haben, ist spätestens im 27. Jh. mit dem Abbruch der meisten spätneolithischen Siedlungen zu rechnen sowie mit der Etablierung einer Siedlungsweise, die als endneolithisch zu bezeichnen ist (siehe S. 253 ff. Beitrag D. Hecht in diesem Band). Wie aber im Be-reich der Grabsitten in einigen Regionen mit einer langen Lebensdauer spätneolithischer Anlagen zu rechnen ist, so deuten sich entsprechende Befunde auch im Bereich der Siedlungen an (Dürr u. a. 2005; Müller 2001 b).

Zusammenfassung

Aufbauend auf einer Untersuchung der Sied-lungsfunde der Schnurkeramik in Mitteleuropa soll die Frage nach einer asynchronen Entwicklung in unterschiedlichen Bereichen der materiellen Kultur gestellt werden. Es wird untersucht, ob sich bei der Entwicklung der stilistischen Merkmale zwischen den Funden aus Siedlungs- und denen aus Grabkon-text am Übergang zum 3. Jt. v. Chr. in Mitteleuropa Asynchronität nachweisen lässt. Anhand der verfüg-

baren naturwissenschaftlichen Daten aus Siedlun-gen mit Schnurkeramik lässt sich dies kaum belegen. Jedoch zeigt sich eine asynchrone Entwicklung zwi-schen Fund- und Befundstruktur in den Siedlun-gen dieser Zeit, ein Hinweis darauf, dass die spät-neolithischen Siedlungsstrukturen erst einige Zeit nach dem Auftreten endneolithischer Keramik bzw. Steingeräte aufgegeben werden.

Summary

Based on an investigation into the settlement finds connected to Corded Ware Pottery in Central Eu-rope the question of synchronic or asynchronic de-velopments between the different categories of ma-terial culture is addressed. Too often, culture change is thought of as a block-like change, presupposing a synchronous development between all the different cultural spheres. Here, the question of an asynchron-ic development is dealt with in several ways. Whether or not the stylistic traits in pottery and tools from

graves and settlements develop synchronously can-not easily be decided. But there seem to be good ar-guments for an asynchronic development between settlement structure and portable material culture in the settlements at the turn to the 3rd millennium BC. Pottery and tools classified as Globular Ampho-rae (KAK) and Corded Ware appear earlier than the radical change in settlement structure witnessed af-ter 2700 BC and are already used in the settle ments connected to Funnel Beaker communities.

8 Müller deutet die Nutzung der großen spätneolithischen Zen-Müller deutet die Nutzung der großen spätneolithischen Zen-tralsiedlungen als schnurkeramische Bestattungsplätze und die parallel dazu zu beobachtende Weiterbesiedlung klei-nerer spätneolithischer Siedlungen in endneolithischer Zeit im Mittelelbe-Saale-Gebiet als Ausdruck politischer Verän-derungen. Allerdings ist anzumerken, dass die hier vorge-

brachte These, das Auftreten endneolithischer Keramik auf spätneolithischen Siedlungsplätzen sei Ausdruck asynchro-ner Entwicklung von Fund- und Befundstruktur, in gewis-ser Weise der Deutung Müllers widerspricht. Unangetastet bleibt aber der Befund der „Umwidmung“ der großen Zen-tralsiedlungen in schnurkeramische Begräbnisplätze.

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Tab. 1. Auflistung der im Text zitierten spätneolithischen Siedlungsstellen mit schnurkeramischen sowie schnurkeramischen und den Kugelamphoren zugehörigen Funden in Mitteleuropa. Ausgenommen sind die Siedlungen der baltischen Länder. Für die kuja-wischen und großpolnischen Fundkomplexe, die im Text nicht einzeln aufgeführt sind, ist auf die jeweilige Quelle verwiesen. Aus der Arbeit von Kurzawa (2001) sind nur die Komplexe aufgeführt, für die über die Literatur belegbar ist, dass es sich um Funde aus

TRB-Siedlungen handelt. Diese Komplexe sind mit der Fundnummer aus der Arbeit von Kurzawa (2001) gekennzeichnet.

Schnurkeramik und Kugelamphoren in spätneolithischen Siedlungen Radiokarbondaten

Güntersberg .Lohra .Wartberg .Riekhofen 3000–2700 BCAldersbach .Goldberg .Vinelz Dendro: ab 28. Jh. BCLanz .Löddigsee 2900–2600 BCBasedow .Göhren .Brambach .Dessau-Kleinkühnau .Werschen-Oberwerschen .Eilsleben .Gerwisch .Wolmirsleben .Halle-Kröllwitz .Jevisovice .Vysocany (?) .Lysolaje .Caslav-Hradel .Prag-Bonice .Nad-Wawrem 2900–2700 BCRadziejow-Kujawski (Kurzawa 2001, 196–197; 199) .Opatowice (ebd. Nr. 198) .Teresin (ebd. Nr. 132) .Sarnowa (ebd. Nr. 120) .Inowrocław 95 (ebd. Nr. 12) .Suleçin 1 (ebd. Nr. 144) .Lubón 1 (ebd. Nr. 145) .Czołpin 2 (ebd. Nr. 195) .Orkowo (ebd. Nr. 172) .Kuczkowo 1 (Kośko 2000, Tab. 6) 3350–3100 BCKuczkowo 5 (ebd. Tab. 7–8) 3350–3100 BCŁakocin 1 (ebd. Tab. 24) .Żabno (Czebreszuk/Kośko 2000) .

Schnurkeramik in spätneolithischen Siedlungen Radiokarbondaten

Diethfurt 3000–2700 BCErlau-Ederlsdorf .Burgerroth .Galgenberg 3000–2700 BCGatersleben 2450–2200 BC

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Diese Liste führt alle im Text nicht explizit genannten 14C-Daten auf, die die Grundlage der Abbildungen 4–5 darstellen. Die genannten Katalog- und Listen-Nummern beziehen sich auf die Arbeit Furholt 2003.

Kleinpolen 1. Grodzisko I, Grab 10 (169), Mehrfachbestattung: Best. B:

GrN-9141 4220±40; Knochen; A-I*; Best. C: GrN-9147 4070±55 bp; Knochen, D-I*; Kat.-Nr. KP2.

2. Grodzisko I, Grab 33 (325), Mehrfachbestattung: GrN-9143 4260±80 bp; Knochen; D-I*; A-I* für gehenkelten Becher; Kat.-Nr. KP3.

3. Grodzisko I, Grab 42 (354), Einzelgrab: GrN-9142 4080±55 bp; Knochen (Best. b); A-I* für die Keramik, die eindeutig der datierten Bestattung zugeordnet ist; D-I* für Axt und Beil; Kat.-Nr. KP4.

4. Grodzisko I, Grab 43 (355), Mehrfachbestattung: GrN-12514 4155±30 bp; Knochenmaterial der Bestattung b; A-I* für Bestattung 2 (b); für die Beigaben der Best. 1 (a): A-I* t.a.q; Kat.-Nr. KP5.

5. Grodzisko II, Grab 15 (76), Einzelgrab: GrN-9146 3825±35 bp; Kollagen; A-I*; Kat.-Nr. KP6.

6. Hubinek, Site 3, Grab 3, Einzelgrab: Ki-6890 4070±60 bp; Knochen; A-I; Kat.-Nr. KP7.

7. Hubinek, Site 3, Grab 2, Einzelgrab: Ki-6889 3995±55 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP8.

8. Kietrz, Grab 2711, Einzelgrab: GrN-20926 3960±40 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP9.

9. Koniusza 2, Einzelgrab: GrN-12515 4055±35 bp; Knochen-material der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP10.

10. Koniusza, Grab 3, Einzelgrab: GrN-12516 3925±30 bp; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP11.

11. Koniusza 14, Einzelgrab: GrN-12517 4000±30; Knochen-material der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP12.

12. Łubcze, Site 2, Hügel 2, Grab 2, Einzelgrab: Ki-6298 4160±50 bp, außerdem Stratigrafie, Grab 2 jünger als Grab 1; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP13.

13. Łubcze, Site 2, Hügel 2, Grab 1, Einzelgrab: Ki-6297 4210±60; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP14.

14. Łubcze, Site 37, Grab 3, Mehrfachbestattung: Ki-6300 4050±55 bp; Knochenmaterial einer Bestattung; C-I; Kat.-Nr. KP15.

15. Miernow Hügel II, Grab 2, Einzelgrab: Ki-5833 4105±35 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP16.

16. Nad Wawrem, Grab 10, Mehrfachbestattung: GrN-9145 4195±35 bp; Knochen der Best. 2; A-I* für Bestattung 2 und D-I* für Bestattung 1; Kat.-Nr. KP18.

17. Nedeżów, Site 22, Hügel 2, Grab 1, Einzelgrab: Ki-6894 4020±55 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP19.

18. Nedeżów, Site 22, Hügel 2, Grab 2, Einzelgrab: Ki-6895 3940±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP20.

19. Samborzec, Grab 21, Einzelgrab: Ki-7930 4080±50 bp; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP21.

20. Samborzec, Grab 23, Einzelgrab: Ki-7931 4160±50 bp; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP22.

21. Sokolina, Einzelgrab: GrN-10745 3865±35 bp; Knochenma-terial der Bestattung; A-I*, Kat.-Nr. KP24.

22. Średnia, Hügel I, Einzelgrab: Gd-10402 4390±100 bp;

Tab. 1. Fortsetzung. Auflistung der im Text zitierten spätneolithischen Siedlungsstellen mit schnurkeramischen sowie schnurkerami-schen und den Kugelamphoren zugehörigen Funden in Mitteleuropa. Ausgenommen sind die Siedlungen der baltischen Länder. Für die kujawischen und großpolnischen Fundkomplexe, die im Text nicht einzeln aufgeführt sind, ist auf die jeweilige Quelle verwiesen. Aus der Arbeit von Kurzawa (2001) sind nur die Komplexe aufgeführt, für die über die Literatur belegbar ist, dass es sich um Funde

aus TRB-Siedlungen handelt. Diese Komplexe sind mit der Fundnummer aus der Arbeit von Kurzawa (2001) gekennzeichnet.

Schnurkeramik in spätneolithischen Siedlungen Radiokarbondaten

Vlaardingen 3000–2700 BCVoorschote 2900–2500 BCZandwerven 3000–2700 BCDelley Dendro: ab 28. Jh. BCAuvernier Dendro: ab 2600 BCYverdon Dendro: ab 28. Jh. BCSutz-Lattringen Dendro: ab 28. Jh. BCCalden 2900–2700 BCWangels 2900–2600 BCHunte/Dümmer .Chełm .Zeslawice 3000–2900 BCBronocice 3000–2800 BCDobroń (Kurzawa 2001, Nr. 176) .

Liste 1. 14C-Daten der Abbildungen 4 und 5 (siehe S. 14; 15).

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Gd-10397 4290±90 bp; Holzkohle, aus Konstruktion; A-II; Kat.-Nr. KP25.

23. Werszczyca, Site 1, Hügel 1, Grab 2, Einzelgrab: Ki-6301 4305±45 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP26.

24. Żerniki Górne, Grab 140, Einzelgrab: Ki-5065: 4160±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP28.

25. Żerniki Górne, Grab 139, Einzelgrab: Ki-6755: 4155±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP29.

26. Żerniki Górne, Grab 133, Einzelgrab: Ki-5066 4080±55 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP30.

27. Żerniki Górne, Grab 135, Einzelgrab: Ki-6758 4065±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP31.

28. Żerniki Górne, Grab 78, Einzelgrab: Ki-5824 4060±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP32.

29. Żerniki Górne, Grab 48, Einzelgrab: Ki-5836 4035±40 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP33.

30. Żerniki Górne, Grab 128, Einzelgrab: Ki-5119 4020±55 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP34.

31. Żerniki Górne, Grab 138, Einzelgrab: Ki-5122 4010±65 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP35.

32. Żerniki Górne, Grab 66, Einzelgrab: Ki-5835 3980±40 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP36.

33. Żerniki Górne, Grab 97, Einzelgrab: Ki-5115 3970±70 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP37.

34. Żerniki Górne, Grab 34, Einzelgrab: Ki-5067 3960±60 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP38.

35. Żerniki Górne, Grab 43, Einzelgrab: Ki-5235 3940±60 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP39.

36. Żerniki Górne, Grab 115, Einzelgrab: Ki-5123 3930±60 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP40.

37. Żerniki Górne, Grab 134, Einzelgrab: Ki-5116 3910±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP41.

38. Żerniki Górne, Grab 84, Einzelgrab: Ki-5124 3900±55 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP42.

39. Żerniki Górne, Grab 125, Einzelgrab: Ki-6757 3895±55 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP43.

40. Zesławice, Grab 7, Einzelgrab: Ki-7948 4150±80 bp; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP44.

41. Zielona, Grab 3, Einzelgrab: Ki-7949 4310±70 bp; Knochen-material der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. KP45.

42. Bierówka, Hügel B, Einzelgrab: Gd-2759 4120±80 bp; Gd-2760 4070±60 bp; Holzkohle; D-II; Kat.-Nr. KP1.

43. Łubcze, Site 37, Grab 3, Mehrfachbestattung: Ki-6300 4050±55 bp; Knochenmaterial einer Bestattung; C-I; Kat.-Nr. KP15.

44. Nad Wawrem, Grab 4, Mehrfachbestattung: GrN-9144 4180±35 bp; Knochenmaterial der nördlichen Bestattung (1); D-I*; Kat.-Nr. KP17.

45. Side, „Kurgan“ 3, Siedlungsschicht: Gd-10536 4290±90 bp; Gd-10537 4160±80 bp; Holzkohle; C-II; Kat.-Nr. KP23.

46. Wola Wegierska, Einzelgrab: Gd-11353 3920±80 bp, Gd-11354 3860±70 bp; Holzkohle; D-II; Kat.-Nr. KP26.

Kujawien47. Krusza Zamkowa, Site 3, Einzelgrab: Bln-1812 4395±70 bp;

Knochenmaterial der Bestattung; A-I*; Kat.-Nr. K4.48. Kuczkowo 5, B73, Einzelgrab: Ki-6243 3860±40 bp; Kno-

chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. K6.49. Podgaj, Fundstelle 6A, Grab 3, Einzelgrab: Gd-1684 3840±50

bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I*; Kat.-Nr. K9.

50. Zerniki, Site 27, Einzelgrab: Ki-6330 4120±45 bp; Ki-6331 4170±40 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. K12.

51. Ciechrz, Stelle 25, Grab A60, Einzelgrab: Ki-6228 3900±35 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. K1.

52. Dęby, Stelle 29A, Siedlung: Gd-7040 3710±50 bp; Knochen; die Probe stammt aus einer Grube, die Keramik aus der ge-samten Siedlung; C-I; Kat.-Nr. K2.

53. Krusza Podlotowa Grab 2, Einzelgrab: Gd-1983 4250±70 bp; Tierknochenmaterial aus der Bestattung, C-I*, Kat.-Nr. K3.

54. Krusza Zamkowa, Site 13, Einzelgrab: Bln-2187 3920±60 bp; unbestimmte Knochen aus der Grabgrube; Grabgrube gestört; C-I*; Kat.-Nr. K5.

55. Murzynno, Site 1, Grab: Ki-6332 4020±50 bp; Knochenma-terial einer der Bestattungen; unklar, ob Einzelgrab oder Mehrfachbestattung; C-I; Kat.-Nr. K7.

56. Podgaj, Fundstelle 32, Siedlung: Bln-2299 3800±60 bp; Holzkohle aus einer Grube, archäologisches Material vom gesamten Siedlungsplatz; C-II*; Kat.-Nr. K8.

57. Siniarzewo, Stelle 1, Siedlungsgrube: Ki-5915 4180±40 bp; Tierknochen aus der Grube; C-I; Kat.-Nr. K10.

58. Zarębowo, Stelle 21, Siedlungsgrube: Bln-1512 3670±45 bp; Holzkohle aus einer Grube, archäologisches Material vom gesamten Siedlungsplatz; C-II*; Kat.-Nr. K11.

Mittelelbe-Saale-Gebiet59. Abtsbessingen, Einzelgrab: KI-4139 3960±85 bp; Knochen-

material der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES1.60. Aspenstedt, Großer Berg, Grab 3, Einzelgrab: KN-4886

3728±48 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I Kat.-Nr. MES2.

61. Auleben, Hügel 2, Grab 1, Einzelgrab: KI-4140 4040±45 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES3.

62. Auleben, Hügel 2, Grab 2, Einzelgrab: KI-4141 3939±45 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES4.

63. Bilzingsleben Kiesgrube, Grab 42, Einzelgrab: KN-4887 3868±40 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES5.

64. Bilzingsleben Kiesgrube, Grab 68, Einzelgrab: KN-4888 3789±59 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES6.

65. Bilzingsleben Kiesgrube, Grab 14, Einzelgrab: KN-4889 3648±52 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES7.

66. Bilzingsleben, Kiesgrube, Grab 23, Einzelgrab: KN-4890 3700±60 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES8.

67. Bleckendorf, Egeln, Einzelgrab: KIA-162 4080±20 bp; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I Kat.-Nr. MES9.

68. Braunsdorf, Kiesgrube Müller, Grab 12, Einzelgrab: KN-4891 3875±40 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I Kat.-Nr. MES10.

69. Brunau-Fuchsberge, Stelle 2, Einzelgrab: KIA-3943 3820±30 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES11.

70. Drosa, Küsterberg, Grab 9, Einzelgrab: HD-18963 3830±18 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES13.

71. Drosa, Küsterberg, Grab 2, Einzelgrab: Kn-4892 3843±39 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES14.

72. Egeln, Am Wasserturm, Einzelgrab: KN-4866 3991±54 bp, Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES15.

29

73. Erfurt, nördlich der medizinischen Akademie, Grube 11b, Einzelgrab: KI-4143 4040±45 bp, Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES16.

74. Erfurt, Nordhäuser Straße, Grab 7/Grube 141, Einzelgrab: KI-4144 4060±95 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES17.

75. Erfurt-Gispersleben, Kleiner Roter Berg, Einzelgrab: KI-4142/KIA2689 3890±40 bp; Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES18.

76. Ermstedt, Am Ortsrand, Grab 2/69, Einzelgrab: KI-4145 3840±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES19.

77. Greußen, LPG-Kiesgrube, Grab 2/65, Einzelgrab: KI-4146 3760±45 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES22.

78. Großbrembach, Fullborner Linde, Grab 2/73, Einzelgrab: KI-4147 3920±50 bp, Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES23.

79. Groß-Weißandt, Einzelgrab: KIA-354 4150±30 bp; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES24.

80. Hausneindorf, Gemeindekiesgrube, Grab 1, Einzelgrab: KN-4893 3876±52 bp, Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES26.

81. Kleinromstedt, Verbotener Weg, Grab 4/76, Einzelgrab: KI-4149/KIA2968 3760±30 bp; Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES27.

82. Kleinromstedt, Verbotener Weg, Grab 10/76, Einzelgrab: KI-4150 3770±50 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES28.

83. Kühnhausen, Schwellenburg, Einzelgrab: KI-4148 3740±55 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES29.

84. Löbnitz (Bode), Einzelgrab: HD-19048 3942±24 bp; Kno-chenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES30.

85. Mücheln, Branderodaer Straße 17, Einzelgrab: HD-19534 4024±27 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES31.

86. Orlishausen, Otterzunge, Grab 3/68, Einzelgrab: KI-4153 3890±35 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES32.

87. Stotternheim, Kiesgrube Landesbaukombinat, Grab 1/76 (44), Einzelgrab: KI-4154 3800±45 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES34.

88. Stotternheim, Kiesgrube Landesbaukombinat, Grab 2/76, Einzelgrab: KI-4155 3890±35 bp; Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES35.

89. Stotternheim, Kiesgrube Landesbaukombinat, Grab 3/76, Einzelgrab: KI-4156 3850±35 bp; Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES36.

90. Stotternheim, Kiesgrube Landesbaukombinat, Grab 5/76, Einzelgrab: KI-4157 3930±45 bp; Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES37.

91. Straußfurt, Galgenhügel, Grab 6/84, Einzelgrab: KI-4158 3960±40 bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES38.

92. Unseburg, Kiesgrube Wichmann, Grab Bef. 1221, Fl. 1124, Einzelgrab: Erl-4195 4013±56 bp; Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES39.

93. Unseburg, Kiesgrube Wichmann, Grab Bef. 4719, Fl. 667, Einzelgrab: Erl-4193 3690±65 bp; Knochenmaterial der Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. MES40.

94. Weimar-Lützendorf, Grab 8, Einzelgrab: KI-4151 3910±45

bp; Knochenmaterial der Bestattung; A-I; Kat.-Nr. MES41. 95. Dornburg, Einzelgrab: Bln-533 4065±80 bp; Eichen-

stammholz des Grabeinbaus; A-II*; H-2123/1538 3745±60 bp; verbrannte Stammhölzer des Faschinenzauns (Esche); A-II*; Kat.-Nr. MES12.

96. Forst Leina, Abt. 33, Hügel III, Fund E, Einzelgrab: Bln-166 3830±100 bp; KN-I.319 3890±40 bp; Holzkohle-reste des Grabeinbaus; A-II*; Kat.-Nr. MES20.

97. Gatersleben, Fundplatz 10, Grube 10, Siedlungsgrube: KN-4906 3836±39 bp; Holzkohle; C-II; Kat.-Nr. MES21.

98. Halle-Dölauer Heide, Hügel 35, Grab 1, Einzelgrab: Bln-1856 4390±85 bp; Holzkohle, Kontext umstritten; C-II*; Kat.-Nr. MES25.

99. Quedlinburg, Fdpl. Hammwarte, Einzelgrab: Bln-942 4005±65 bp; Holzkohle aus Konstruktion; A-II*; Kat.-Nr. MES33.

Taubertal100. Dittigheim, Grab 6, Bestattung 1, Mehrfachbestattung,

HD-14008-13651 4010±45 bp; Knochen von Resten der frühadulten Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD10.

101. Dittigheim, Grab 17, Bestattung 1, Mehrfachbestattung: HD-14009-13748 4015±25 bp; Knochen von Resten der zentralen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD11.

102. Dittigheim, Grab 20, Bestattung 1, Mehrfachbestattung: HD-14010-13871 4050±25 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung 1; A-I; SD12.

103. Dittigheim, Grab 21, Bestattung 1; Mehrfachbestattung: HD-14011-13896 3905±35 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung 1; A-I; Kat.-Nr. SD13.

104. Dittigheim, Grab 25, Bestattung 3, Mehrfachbestattung: HD-14012-13603 3935±20 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung 3; A-I; Kat.-Nr. SD14.

105. Impfingen, Grab 6, Bestattung 2, Mehrfachbestattung: KN-3311 3520±81 bp; Knochen von Resten der menschli-chen Bestattung 2; A-I; Kat.-Nr. SD15.

106. Impfingen, Grab 7, Einzelgrab: KN-3316 3820±84 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD16.

107. Impfingen, Grab 8, Einzelgrab: KN-3308 3910±81 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD17.

108. Impfingen, Grab 10, Einzelgrab: KN-3310 3720±84 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD18.

109. Impfingen, Grab 20, Bestattung 1, Mehrfachbestattung: KN-3312 3700±78 bp; Knochen von Resten der mensch-lichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD19.

110. Impfingen, Grab 22, Einzelgrab: KN-3309 3860±84 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD20.

111. Gärtnerei Scheuermann, Grab 2, Bestattung 1, Mehrfach-bestattung: KN-3313 4190±84 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung 1; A-I; Kat.-Nr. SD21.

112. Kirchelberg Grab 1, Bestattung 1, Kollektivgrab: KN-3314 3830±88 bp; Knochen von Resten der menschlichen Be-stattung 1; A-I; Kat.-Nr. SD22.

113. Kirchelberg, Grab 4, Einzelgrab: KN-3315 3930±96 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD23.

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Süddeutschland außerhalb des TaubertalesKeramisch114. Aiterhofen, „Am Kirchsteig“, Einzelgrab: Hd-19669

4044±29 bp; Knochen von Resten der menschlichen Be-stattung; A-I; Kat.-Nr. SD1.

115. Atting-Ringkam, Einzelgrab: Hd-19564 4057±24 bp; Kno-chen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD2.

116. Ergersheim, Nr. 2, Schicht 8, Siedlungsschicht: Erl-2486 3929±45; Tierknochen; C-I; Kat.-Nr. SD3.

117. Opferbaum, Einzelgrab: KN-2164 3860±90 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung 1; A-I*; Kat.-Nr. SD8.

118. Stetten an der Donau, Grab 3, Einzelgrab: Hd-14232-13797 4155±40 bp; Knochen von Resten der menschlichen Be-stattung 1; A-I; Kat.-Nr. SD8.

o.Nr. Wattendorf-Motzenstein, Siedlungsschicht, Daten siehe S. 275 ff. Beitrag T. Seregély in diesem Band.

Akeramisch119. Haunstetten, Einzelgrab: Bln-4373 4410±55 bp; Knochen

von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD4.

120. Kehlheim, Grab 22, Einzelgrab: Hv-8535 4175±70 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD5.

121. Kehlheim, Grab UF 15, Einzelgrab: Hv-9225 3960±60 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. SD6.

122. Kümmersreuth, Einzelgrab: KN-2400 3800±60; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I; Liste A, S. 273.

123. Moosham, Einzelgrab: KN-2174 4300±100 bp; Knochen von Resten der menschlichen Bestattung; A-I*; Kat.-Nr. SD7.

Niederlande und Nordwestdeutschland124. Anlo, Flachgrab B, Einzelgrab: GrN-851 4140±70 bp;

Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N1.

125. Anlo Flachgrab E, Einzelgrab: GrN-1855 4420±75 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N3.

126. Annen, Holtkampen, Einzelgrab: GrN-11918 4165±45 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N4.

127. Ede (Hotel Bosbeek), Einzelgrab: GrN-6129 4165±55 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N6.

128. Eext, Bergakkers I, Einzelgrab: GrN-11921 4170±50 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N8.

129. Eext, Bergakkers II, Einzelgrab: GrN-6349 3945±40 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N9.

130. Eext, Galgvandenveen III, Einzelgrab: GrN-6368 3935±35 bp; GrN-6635 3940±30 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N11.

131. Jablines, Le Haut Château (F), Einzelgrab: GrA-15603 3870±60 bp; GrA-15981 4015±40 bp; Knochen der menschlichen Bestattung; A-I; Kat.-Nr. N16.

132. Bülstedt-Wüllenheide, Hügel 69, Einzelgrab: Hv-22262 4185±55 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammen-hang; A-II; Kat.-Nr. N22.

133. Bülstedt-Wüllenheide, Hügel 70, Einzelgrab: Hv-22263 4105±60 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammen-hang; A-II; Kat.-Nr. N23.

134. Bülstedt-Wüllenheide, Hügel 72, Grab B, Einzelgrab: Hv-22264 4169±55 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zu-sammenhang; A-II; Kat.-Nr. N24.

135. Holzhausen, Einzelgrab: Sch-112, wohl KN-112 4100±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. N26.

136. Molzen, Hügel 13, Einzelgrab: Hv-18049 3715±80 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. N27.

137. Molzen, Hügel 14, Einzelgrab: Hv-18050 4140±80 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. N28.

138. Anlo C, Einzelgrab: GrN-1976 3965±50 bp; Holzkohle aus der das Grab störenden Grube; terminus ante quem; Kat.-Nr. N2.

139. de Eese Steenwijkervold, Hügel 1918-V, Einzelgrab: GrN-6687C 3870±35 bp; Holzkohle, unterhalb des Aushubes des Grabes; terminus post quem; Kat.-Nr. N5.

140. Hijken (Hijkerveld), Grab I, Einzelgrab: GrN-6295 4495±60 bp; Holzkohle aus Pfostenlöchern um Grab; D-II*; Kat.-Nr. N13.

141. Hijken (Hijkerveld), Grab II, Einzelgrab: GrN-6352 4290±45 bp; Holzkohle aus Pfostenlöchern um Grab; D-II*; Kat.-Nr. N 14.

142. Nordbarge, Grab III, Einzelgrab: GrN-6724 4210±40 bp; Holzkohle aus Grab; D-II*; Kat.-Nr. N17.

143. Silvolde, Einzelgrab: GrN-10345 4270±70 bp; Holzkohle aus Pfostenlöchern um Grab; C-II*; Kat.-Nr. N18.

144. Kassel-Calden, Erdwerk: UtC-3322 4290±70 bp; Getrei-de aus der gleichen Schicht, aus der unmittelbaren Umge-bung des Gefäßes; C-I; Kat.-Nr. N25.

Dänemark145. Drenghøj, Einzelgrab: K-4269 4100±85 bp; K-4270

3990±60 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammen-hang; A-II; Liste A, S. 276.

146. Egebjerg (sb 30), Einzelgrab: K-3232 3990±85 bp; Holz-kohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 278.

147. Emmelev Mølle, Einzelgrab: K-4533 4010±60 bp; Holz-kohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 278.

148. Engedal (sb 51), Einzelgrab: K-2499 4140±70 bp; K-2500 4160±85 bp; K-2501 4240±90 bp; Holzkohle aus konstruk-tivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 277.

149. Gabøl, Einzelgrab: K-2712 3940±80 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK2.

150. Gammelstrup (sb 56), Einzelgrab: K-1451 4000±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Lis-te A, S. 277.

151. Gasse Høje (sb 22), Mehrfachbestattung: K-1138 3860±120 bp; 3920±120 bp; Holzkohle; konstruktiver Zusammen-hang; Liste A, S.277.

152. Hald (sb 45), Einzelgrab: K-1831 3910±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 276.

31

153. Halmansbro II, Einzelgrab: K-6791 3950±65 bp; Holz-kohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 277.

154. Hjortkjær, Einzelgrab: K-3229 4060±65 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 278.

155. Højvang, Einzelgrab: K-6747 3750±55 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 277.

156. Kjeldgård, Einzelgrab: K-3625 4000±85 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK5.

157. Kideris, Einzelgrab: K-2178 4030±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 276.

158. Kobberup, Einzelgrab: K-1367 4110±100 bp besteht aus 4110±100 und 4120±100 aus einem der Eichenpfosten des Vorhofs, K-1284 3900±120 bp von Haselzweigen; A-II* und A-I*; Kat.-Nr. DK6.

159. Kærgård, Einzelgrab: K-4705 4050±60 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammehang; A-II; Liste A, S. 276.

160. Lille Hamburg (sb. 117), Einzelgrab: K-2710 4000±90 bp; K-2711 3970±90 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zu-sammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK9.

161. Lustrup (sb. 38), Siedlungsschicht: K-2998 4160±90 bp (Pfostenloch 52); K-2999 4230±90 bp (Pfostenloch 52); K-3000 4180±90 bp (Pfostenloch 52); K-3001 4220±90 bp (Pfostenloch 62); K-3002 4160±80 bp (Pfostenloch 73); K-3003 4180±85 bp (Kulturschicht); B-II; Kat.-Nr. DK10.

162. Pilgårds Høj, Einzelgrab: K-2965 4210±65 bp; K-2966 4190±90 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammen-hang; A-II; Kat.-Nr. DK14.

163. Singelsbjerg (sb 138), Einzelgrab: K-2116 4140±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK16.

164. Sjørup Plantage (sb. 125), Einzelgrab: K-3246 4050±80 bp; K-3247 4110±85 bp; K-3248 4040±85 bp; K-3249 4060±85 bp; K-3250 4240±85 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zu-sammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK17.

165. Skarrild Overby II (sb 37), Einzelgrab: K-2930 4200±85 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK18.

166. Skarrild Overby 8 (sb 44), Einzelgrab: K-2182 3960±100 bp; K-2183 4000±100; Holzkohle aus konstruktivem Zu-sammehang; A-II; Liste A, S. 277.

167. Skarrild Overby (sb 46), Einzelgräber: Untergrab: K-2181 3980±100 bp; Bodengrab: K-2180 4110±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK19.

168. Skarrild Overby III (sb 95), Einzelgrab: K-2443 4050±100

bp; K-2442 4040±100 bp; K-2441 4130±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammehang; A-II*; Kat.-Nr. DK20.

169. Skringstrup (sb. 16), Einzelgrab: K-1925 4000±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II*; Kat.-Nr. DK21.

170. Sdr. Tranders, Mehrfachbestattung: K-3472 3980±85 bp; K-3472 3980±85 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zu-sammenhang; A-II; Liste A, S. 277.

171. Sdr. Ønlev (sb 14), Einzelgrab: K-3245 4020±85 bp; Holz-kohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 276.

172. Tastum sb 106, Einzelgrab: K-2672 3980±65 bp; Holz-kohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK22.

173. Veldbæk (sb 205), Einzelgrab: K-2118 4150±100 bp; Holz-kohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK24.

175. Vester Nebel (sb 15), Einzelgrab: K-1582 4150±100 bp; Holzkohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-I*; Kat.-Nr. DK25.

176. Vesthimmerlands Flyveplads 3, Einzelgrab: K-3627 4030±85 bp; K-3628 4010±85 bp; Holzkohle aus konstruk-tivem Zusammenhang; A-II; Kat.-Nr. DK26.

177. Volstrup, Mehrfachbestattung: K-4023 3920±85 bp; Holz-kohle aus konstruktivem Zusammenhang; A-II; Liste A, S. 277.

178. Sevel (sb 365), Einzelgrab: K-2298 4050±100 bp; Holzkoh-le um die Strichbündelamphore; C-II; Kat.-Nr. DK15.

179. Kalvø, Muschelhaufen: K-2508 3850±65 bp; Austernscha-len aus der Umgebung einer Strichbündelamphore; C-I; Kat.-Nr. DK4.

Mecklenburg-Vorpommern180. Löddigsee, Siedlungsschicht: B-II*: Bln-3090 4290±60

bp; Bln-3130 4200±50 bp; C-II*: Bln-3825 4080±50 bp; Bln-3828 4290±100 bp; D-II*: Bln-3049 4290±70 bp; Bln-3823 4110±61 bp; Bln-3826 4130±50 bp; Bln-3827 4460±61 bp; Bln-3050 4130±60 bp; Hd-15777 4332±27 bp; Hd-15776 4175±56 bp; Hd-15775 4138±69 bp; Kat.-Nr. MV1.

Schweden181. Bedinge, Grab 53, Einzelgrab: Ua-1209 4375±120 bp;

Zahnmaterial des Bestatteten; A-I*; Kat.-Nr. S1.

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Andersen 1986: A. H. Andersen, Enkeltgravstid på de Dans-ke Øer. In: C. Adamsen/K. Ebbesen (Hrsg.), Stridsøksetid i Sydskandinavien [Kongress Vejle 1985]. Ark. Skr. 1 (Køben-havn 1986) 57–76.

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Martin FurholtInstitut für Ur- und Frühgeschichte der

Christian-Albrechts-Universität, D-24118 [email protected]