Ebersbach, R. (2010): Vom Entstehen und Vergehen - Überlegungen zur Dynamik von Feuchtbodenhäusern...

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Vernetzungen Aspekte siedlungsarchäologischer Forschung Festschrift für Helmut Schlichtherle zum 60. Geburtstag herausgegeben von Irenäus Matuschik Christian Strahm und Beat Eberschweiler Gerhard Fingerlin Albert Hafner Michael Kinsky Martin Mainberger Gunter Schöbel LAVORI VERLAG, Freiburg im Breisgau 2010

Transcript of Ebersbach, R. (2010): Vom Entstehen und Vergehen - Überlegungen zur Dynamik von Feuchtbodenhäusern...

VernetzungenAspekte siedlungsarchäologischer Forschung

Festschrift für Helmut Schlichtherlezum 60. Geburtstag

herausgegeben von

Irenäus MatuschikChristian Strahm

undBeat EberschweilerGerhard Fingerlin

Albert HafnerMichael Kinsky

Martin MainbergerGunter Schöbel

LAvorI vErLAG, Freiburg im Breisgau 2010

Umschlagbild: Tom Leonhardt. „Überflug“ (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, Öhningen 2009Umschlagentwurf: Michael KinskyEinband innen/vorsatz: Almut Kalkowski. Zeichnerische rekonstruktion der Siedlung Allensbach-

Strandbad und ihrer Umgebung (um 2900 v.Chr.)Einband innen/Nachsatz: verbreitung neolithischer Feuchtbodensiedlungen im zirkumalpinen raum.

Nach Peter J. Suter/Helmut Schlichtherle, Pfahlbauten/Palafittes/Palafitte/Pile dwellings/Kolišča. Unesco Welterbe-Kandidatur „Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen“ (Bern 2009)

redaktion: Gerhard Fingerlin, Michael Kinsky, Martin Mainberger, Irenäus Matuschik, Christian StrahmBildbearbeitung, Satz und Layout: Michael Kinsky (Institut für Archäologische Wissenschaften der

Universität Freiburg), Adalbert Müller (TErAQUA Gbr), Freiburg i. Br.Druck und Produktion: LAvorI verlag, Freiburg im Breisgau

Zitiervorschlag:

Matuschik / Strahm et al. (Hrsg.), vernetzungen. Festschrift für Helmut Schlichtherle (Freiburg i. Br. 2010).

LAvorI vErLAG, Freiburg im Breisgau, 2010www.lavori-verlag.de

ISBN 978-3-935737-13-5

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Ebersbach – Vom Entstehen und Vergehen

1. Einleitung

Blättert man sich durch die Publikationen zur Feucht-bodenarchäologie der letzten Jahre, so zeigt sich in der Forschung ein zunehmender Fokus auf intra-site Stu-dien der Siedlungen, aber auch auf inter-site vergleiche und versuche, die bekannten Befunde zu systematisie-ren und in grössere Zusammenhänge zu stellen. In den letzten Zusammenstellungen zum Schweizer Neolithi-kum, die sich mit Siedlungen beschäftigen, wird pos-tuliert, Feuchtbodensiedlungen hätten etwa 25 bis 30 Jahre bestanden (Hafner/Suter 2003, 28; Hasenfratz/Gross-Klee 1995, 201, 204). Dagegen zeichnet sich heute immer stärker ab, dass sowohl deutlich längere wie auch deutlich kürzere Zyklen von wenigen Jahren belegbar sind, die sich in grösseren räumen zu unter-schiedlichen Mustern zusammenfügen lassen (zuletzt: Ebersbach 2010; Bleicher 2009; Tardieu 2004). Die Dynamik und Lebensdauer von Feuchtbodensiedlun-gen ist vielgestaltiger und komplexer, als bisher gedacht. Wir sind noch weit davon entfernt, sie für verschie-dene räume und Zeiten wirklich zu verstehen und mit anderen Lebensbereichen wie dem Ackerbau, der viehwirtschaft, der Waldwirtschaft oder wildbeuteri-schen Aktivitäten in Zusammenhang bringen zu kön-nen. Die Quellenlage ist allerdings bereits so gut, dass erste Systematisierungsversuche möglich sind. Helmut Schlichtherle selbst hat mehrfach vorschläge publiziert, wie die verschiedenen bisher belegten Siedlungstypen zu ordnen sein könnten (Schlichtherle 2009; 2006; 2004). Im vorliegenden Beitrag soll der versuch un-ternommen werden, die Dynamik der Siedlungen ei-nerseits mithilfe von Berechnungen darstellbar und vergleichbar zu machen und andererseits verschiedene Konzepte zu unterscheiden, wie sich Siedlungen und Häuser im raum verschieben bzw. anordnen.

2. Methodik – die Berechnung von „mittleren Haus-altern“

In den letzten Jahren sind einige ausführliche dend-roarchäologische Analysen von grossen Siedlungsplät-

zen erschienen, die jeweils mehrere hundert datierte Hölzer umfassen und die individuelle rekonstruktion von Baugeschichten einzelner Häuser, aber auch der je-weiligen Siedlungsphasen ermöglichen1. Deshalb habe ich versucht, mich der Frage der Nutzungsdauer eines Hauses (im Folgenden: „Hausalter“) empirisch zu nä-hern, d.h. auf der Basis aller datierten Haus-Pfähle re-paraturabstände und Umbauphasen pro Siedlungsplatz zu berechnen. Die Nutzungsdauer muss nicht iden-tisch sein mit dem Zeitraum, den ein Haus bis zum definitiven Zerfall aufrecht steht, sondern bezeichnet den Zeitraum, in dem das Haus bewohnt bzw. genutzt und in Stand gehalten wurde. Pro Haus wurde jeweils die Anzahl Pfähle aus dem gleichen Schlagjahr tabel-larisch zusammengestellt. Daraus wird pro Siedlung die durchschnittliche Dauer bis zum Auftauchen ers-ter reparaturen berechnet. Unter „reparaturen“ seien hier Pfähle verstanden, die nach dem vom Autor pos-tulierten Baujahr des Hauses geschlagen und verbaut wurden. Je nach verwendeter Holzart, dem Stamm-durchmesser und der Bauweise der Häuser liegt der reparaturabstand für die bisher berechneten Beispie-le (vgl. Anm. 1) zwischen einem und vier bis fünf Jah-ren. Erste reparaturen können also bereits im ersten Jahr nach dem Bau eines Hauses fassbar sein oder auch erst nach vier bis fünf Jahren.

Das Grundprinzip lässt sich gut am Beispiel von Arbon TG, Bleiche 3 erläutern: Die Häuser waren durchschnittlich 4 mal 7.5 Meter gross und mit Dop-

1 Einige bekannte Beispiele mit detailliertem Hauskatalog und Auflistung aller datierten Pfähle: Hornstaad-Hörnle IA, III und IB (Billamboz 2006); Arbon TG, Bleiche 3 (Leuzinger 2000); Sutz-Lattrigen BE, riedstation (Hafner 1992; Hafner/Suter 2000); spätneolithische Siedlungen am Federsee (Blei-cher 2009). Weniger detailliert bzw. unvollständig: Concise vD, Sous Colachoz (viele gezogene Pfähle und solche mit we-nigen Jahrringen, Winiger 2008); reute-Schorrenried (nur Ausschnitte gegraben, Mainberger 1998); Charavines (nur In-ternet-Publikation, keine Einzeldaten fassbar, Bocquet 2006); Saint-Blaise NE, Bains-des-Dames (bis jetzt nur 1 Haus im De-tail vorgestellt, Gassmann 2007); Greifensee-Böschen ZH (ho-her Anteil an nicht jahrgenau datierbaren Hölzern pro Haus, Eberschweiler/riethmann/ruoff 2007) und Préverenges I vD (ohne genaue Aufschlüsselung der Einzelpfähle innerhalb einer Schlagphase, Corboud/Pugin 2008).

Vom Entstehen und Vergehen – Überlegungen zur Dynamik von Feuchtboden-häusern und -siedlungen

Renate Ebersbach

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pelpfosten-Konstruktionen gebaut. Das Dach ruhte auf Weisstannenpfählen, als weitere wichtige Bauhöl-zer sind Eschen, seltener Eichen und Erlen verbaut (Abb. 1). Durchschnittlich alle 2.3 Jahre wurde in den Wohnhäusern mindestens ein reparaturpfahl gesetzt, alle 4 bis 6 Jahre erfolgte ein grösserer Umbau mit dem Ersatz mehrerer Pfähle. Der Nachweis von Pfahl-schatten deutet darauf hin, dass die reparaturspannen womöglich noch kürzer waren. Ein Haus konnte in Arbon also nach dem letzten datierten Pfahl rechne-risch im Durchschnitt noch 2.3 Jahre genutzt worden sein, ohne dass jüngere Pfähle zu erwarten sind. Die-sen Zeitraum bezeichne ich als „mittleres Hausalter“. Theoretisch kann das Haus aber auch schon im Jahr des jüngsten Schlagdatums aufgegeben worden sein, da spätere Aktivitäten kaum fassbar sind, wenn sie sich nicht im Bauholz niederschlagen. Die durch Schlag-daten abgedeckte Spanne seit Errichtung des Hauses wäre deshalb als „minimales Hausalter“ zu bezeich-nen2. Spätestens nachdem der doppelte durchschnitt-liche reparaturabstand verstrichen ist (im hier betrach-teten Fall also nach 4.6 Jahren), ohne dass in einem Haus jüngere Pfähle nachweisbar sind, gehe ich davon aus, dass das Haus nicht mehr in Stand gehalten wur-de („maximales Hausalter“). Natürlich gibt es im ar-chäologischen Befund zahlreiche Unwägbarkeiten, die dazu führen können, dass die Berechnung von Hausal-tern nach diesem Schema nicht aufgeht, z.B. gezogene Pfähle, verwendung von Altholz, reparaturen aus den-drochronologisch nicht bestimmbaren Weichhölzern usw. Grundsätzlich erachte ich den Ansatz der direkten Berechnung von Hausaltern pro Siedlungsplatz aber als hilfreich für weitere Diskussionen zur Siedlungsdyna-mik, da er die Gegebenheiten auf einem Platz besser berücksichtigt als allgemeine Überlegungen zur Lauf-zeit der Häuser, die sich im Wesentlichen auf die Fra-ge der Haltbarkeit der Konstruktionen stützen.

Für Arbon TG, Bleiche 3 zeichnen sich bezüglich der Siedlungsdynamik folgende Muster ab (Abb. 2): das „mittlere Hausalter“ der vollständig erfassten Häu-ser liegt bei 8.7 Jahren, die Gesamt-Laufzeit der Sied-lung beträgt aber mindestens 15 Jahre. Bei manchen Häusern wird regelmässig während der ganzen Laufzeit repariert, wie zu erwarten ist, wenn das Haus durchge-hend genutzt wird (z.B. Häuser 4, 5 oder 15), andere haben nur ein oder zwei jüngere Pfähle, danach passiert nichts mehr (z.B. Häusergruppe 22, 23, 24, Haus 14 oder Haus 2). Ich gehe deshalb davon aus, dass diese

2 Ähnlich argumentiert auch Billamboz für Hornstaad Hörnle IB (Billamboz 2006, 335 und Abb. 46).

Häuser nicht bis zum Ende der Siedlung genutzt wur-den, sondern schon verlassen waren, als die Siedlung im Jahr 3370 oder 3369 v. Chr. abbrannte. Während der Laufzeit der Siedlung ist also mit ruinen bzw. auf-gelassenen Gebäuden zu rechnen. Die Siedlung wuchs nicht nur kontinuierlich aus einem oder zwei Gebäu-den, sondern sie schrumpfte auch schon mehrere Jah-re vor dem endgültigen Siedlungsende. Nach der Be-rechnung der „mittleren Hausalter“ wurden maximal 18 Häuser im gegrabenen Siedlungsausschnitt gleich-zeitig genutzt, und zwar in den Jahren 3376 bis 3374 v. Chr. Gegen Ende der Siedlung waren nur noch 8 bis 10 Häuser in Betrieb.

Berechnet man die Hausalter nach dem gleichen Prinzip für die Siedlung Hornstaad-Hörnle IB, so zeigt sich ein ganz anderes Muster der Platznutzung, obwohl diese Siedlung am gleichen See liegt und nur 200 Jah-re älter ist (Abb. 3): Zwischen 3586 und 3507 v. Chr. konnten sechs Bauphasen unterschieden werden, mit Lücken bis zu 21 Jahren (gemäss Schlagdaten). In jeder Bauphase wurden neue Häuser errichtet, die zum Teil exakt die Ausrichtung und Grösse vorangegangener Gebäude am gleichen Hausplatz wieder aufnahmen. Die Häuser hatten durchschnittliche Grössen von 4 x 8 Metern und wurden weitgehend aus Eiche gebaut. Der durchschnittliche reparaturabstand ist mit nur 1.3 Jahren viel kürzer als in Arbon, das heisst, es wurde schneller repariert. Die Häuser scheinen weniger lan-ge genutzt worden zu sein, denn es treten insgesamt weniger Nachpfählungen auf. Das „mittlere Hausal-ter“ der vollständigen Gebäudestrukturen beträgt nur 5.1 Jahre pro Siedlungsphase. Die Siedlung ist in sich dynamischer als Arbon und zeichnet sich durch die mehrfache rückkehr an den gleichen Siedlungsplatz und sogar den gleichen Hausstandort aus. Das längs-te mittlere Hausalter pro Gebäude beträgt 10 Jahre, es wird aber nur von einer Struktur erreicht (z208 in Pha-se 3A und 3B, evtl. mit Neubau in dieser Zeit). Meist liegen die mittleren Hausalter nur bei 3 bis 6 Jahren.

3. Konzepte zur Siedlungsdynamik

In der Gegenüberstellung von Arbon TG, Bleiche 3 und Hornstaad-Hörnle IB zeigen sich zwei ganz un-terschiedliche Muster der raumnutzung: in einem Fall wird der Platz nur ein einziges Mal besiedelt, ist aber über 15 Jahre lang kontinuierlich mit Häusern besetzt, im anderen Fall wird der gleiche Platz über einen Zeit-raum von 80 Jahren mehrfach aufgesucht, wobei die Siedlungsphasen kürzer sind und jedes Mal neue Häu-

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Abb. 1: Arbon Bleiche 3: Siedlungsplan mit Baudaten der Häuser (nach Leuzinger 2000, Abb. 244-251).

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ser gebaut werden. Dabei war nicht nur der Siedlungs-platz an sich von Bedeutung, sondern auch die Aus-richtung und Anordnung der Häuser innerhalb der Siedlung waren nicht beliebig: Der Neubau eines Hau-ses erfolgte mehrfach an genau der gleichen Stelle wie in den älteren Bauphasen. An anderer Stelle blieb ein zuvor genutzter Hausplatz leer, wurde also in einer spä-teren Bauphase nicht mehr überbaut.

Hinter diesen Mustern lassen sich Konzepte ei-nes raumverständnisses fassen, die uns in archäolo-gischen Analysen auf verschiedene Betrachtungsebe-nen führen können: Innerhalb einer geeigneten Bucht wird ein bestimmter Platz zum Siedlungsplatz, wäh-rend dies bei einem anderen Platz, der ebenso gut ge-eignet wäre, vielleicht nicht geschieht. Innerhalb des Siedlungsplatzes können sogar die Anordnung und der Wiederaufbau der Häuser an bestimmte vorgaben gebunden sein, in anderen Fällen wurde die Anlage der Häuser vielleicht nicht so strikt gehandhabt. von der siedlungs-übergreifenden Analyse ganzer Buch-ten bis hin zum einzelnen Hausstandort lassen sich so Dynamik und verlagerungen auf verschiedenen Ebe-nen fassen, die ich in den drei folgenden Konzepten ausformulieren und mit weiteren Überlegungen er-gänzen möchte:

3a) das „Siedlungskammer“-Konzept

Die rückkehr in die gleiche Bucht, aber nicht an den gleichen Siedlungsstandort ist ein häufig beobachtba-res Muster in der Feuchtbodenarchäologie. Mit dem Konzept der „Siedlungskammer“ soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die siedlungsgünstige Bucht eine Einheit sein könnte, in der eine lange zeitliche und räumliche Kontinuität bestehen kann, auch wenn die einzelnen Siedlungen selbst sich im rhythmus weniger Jahre oder Jahrzehnte verschieben. Zum Konzept der Siedlungskammer gehört auch das jeweilige Hinter-land, das für die Wirtschaftsflächen, die Bauholzgewin-nung usw. notwendig war. Wie der Zusammenhang zwischen Siedlungsverlagerungen und verlagerun-gen von Wirtschaftsflächen ausgesehen haben könnte, ist damit allerdings noch nicht definiert. Detaillierte dendr oarchäologische und pollenanalytische Analysen ermöglichen aber Nachweise von menschlichen Ein-griffen innerhalb einer Siedlungskammer auch für Zei-ten, für die archäologisch keine Siedlungen belegt sind3. Gut untersuchte Siedlungskammern mit hoher Dy-

3 Zuletzt exemplarisch vorgeführt von Bleicher (2009) für das Spätneolithikum der Federseeregion.

Abb. 2: Arbon TG, Bleiche 3: tabellarische Zusammenstellung der Schlagjahre pro Hausplatz mit Berechnung von „Hausaltern“. Fett: vollständig ausgegrabene Häuser. Fett umrandete Schlagjahre geben das Baujahr eines Hauses nach der Interpretation des Bearbeiters an (Autorin nach Daten in Leuzinger 2000).

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Abb. 3: Hornstaad-Hörnle IB: Entwicklung der Sied-lung in tabellarischer Form mit Schlagdaten pro Bau-struktur. Fett: vollständig ausgegrabene Strukturen. Fett umrandete Schlagjah-re geben das Baujahr eines Hauses nach der Interpreta-tion des Bearbeiters an (Au-torin nach Daten in Billam-boz 2006).

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namik über Jahrhunderte sind die Buchten von Sutz-Lattrigen BE am Bielersee (Abb. 4) und von Zürich-Mozartstrasse/Seefeld ZH (Gross-Klee/Eberli 1997). Auch die Federsee-region, verschiedene Buchten des Neuenburgersees (Marin bis Hauterive, Concise, Yver-don Clendy) oder des Bodensees (Halbinsel Höri bei Hornstaad) sind ausreichend gut untersucht, um diese Bewegungen innerhalb einer siedlungsgünstigen Kam-mer nachvollziehen zu können.

3b) das „Siedlungsplatz“-Konzept

Die mehrfache Nutzung eines Siedlungsplatzes ist ebenfalls eine häufig belegte Form von Kontinuität. Mit dem Konzept des „Siedlungsplatzes“ ist die wie-derholte Nutzung des genau gleichen Abschnittes ei-ner geeigneten Strandplatte nach Unterbrechungen von wenigen Jahren bis Jahrzehnten gemeint. Das Aufsuchen des gleichen Siedlungsplatzes kann natur-räumlich bedingt sein, etwa bei kleinen Inseln4 oder kleineren Buchten, die sich als einzige an einem Steil-ufer anbieten5. In den meisten Fällen entsteht aber der Eindruck, dass rechts und links der mehrphasi-gen Siedlungsplätze jeweils weitere geeignete Strand-platten-Abschnitte für Siedlungsaktivitäten zur ver-fügung gestanden hätten. Das Aufsuchen des genau gleichen Siedlungsplatzes ist dann nicht durch den Naturraum vorgegeben, sondern eine bewusste Ent-scheidung einer Menschengruppe, genau diesen Platz wieder zu wählen.

4 z.B. Eschenz TG, Insel Werd (Hasenfratz 1985); Hüttwilen TG, Nussbaumer See Inseli (Hasenfratz/Schnyder 1998).

5 z.B. die Strandplatte von Twann BE am nördlichen Bielersee-Ufer (Hafner/Suter 2000).

Es fällt auf, dass es auch Siedlungsplätze gibt, an de-nen nur genau einmal gesiedelt wurde und dann nie wieder, z.B. Arbon TG, Bleiche 3. Sogar ganze Sied-lungskammern konnten erschlossen werden, in denen für gewisse Abschnitte des Neolithikums immer nur einphasige Siedlungen nachgewiesen wurden, als ob man absichtlich vermieden hätte, jemals wieder an den gleichen ort zurückzukehren (Bleicher 2009).

3c) das „Hausplatz“-Konzept

In einigen Fällen reicht die Anknüpfung an vorange-gangene Siedlungen an einem Platz noch weiter: Bei der rückkehr an den gleichen Siedlungsplatz wer-den sogar die Häuser wieder am gleichen Standort und mit der gleichen Ausrichtung wie zuvor aufge-baut. Diese Art von Platz-Kontinuität bezeichne ich als „Hausplatz“-Konzept. Dieses Konzept beschreibt standorttreue Neubauten nach einer Siedlungslücke, bei denen die vorhergehenden Standorte und Ausrich-tungen der Häuser exakt wieder aufgenommen bzw. auch Lücken für nicht zurückgekehrte Hausgemein-schaften belassen wurden. Dieses Parzellen-scharfe ver-halten bei einer rückkehr nach Jahren oder sogar Jahr-zehnten deutet meiner Ansicht nach darauf hin, dass nicht nur der Siedlungsplatz selbst mit einer klar de-finierten Nutzergruppe verbunden war, sondern sogar innerhalb des Siedlungsplatzes die Position und An-ordnung der einzelnen Hausverbände bekannt, viel-leicht sogar markiert war und bei einer rückkehr mit einem neuen Gebäude belegt wurde. Das bis jetzt bes-te mir bekannte Beispiel ist die Siedlung Hornstaad-Hörnle IB (vgl. Abb. 3). Einige andere Siedlungs-plätze zeigen aber sehr ähnliche Muster, vor allem alt

Abb. 4: Bucht von Sutz-Lattrigen BE am Bielersee: ein Beispiel für das „Siedlungskammer“-Konzept mit zahlreichen Dörfern des Neolithikums und der Bronzezeit in der zwei Kilometer langen, siedlungsgünstigen Bucht. Eingezeichnet sind dendrodatier-te Siedlungsphasen, Grabungsflächen (Linien) und Ausdehnungen der Pfahlfelder (hellgrau) vor dem Hintergrund des Luftbildes (nach Suter/Schlichtherle 2009, 26/27, von Autorin überarbeitet).

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gegrabene bzw. nicht mit den Methoden der moder-nen Dendroarchäologie untersuchte Moorsiedlun-gen6. In Gachnang TG, Niederwil Egelsee konnten bis zu 14 Erneuerungsphasen der Fussböden mit je-weils neuen Bodenbrettern, z.T. sogar neu verlegten Unterzügen am gleichen Hausplatz nachgewiesen wer-den. Leider liegen von Gachnang keine dendrodatier-ten Pfähle vor, da man sich zur Zeit dieser Grabung in erster Linie für die Böden interessierte. Es ist deshalb nicht klar, ob zwischen den Erneuerungsphasen zeit-liche Lücken bestanden oder nicht. Ein anderes Bei-spiel ist die Siedlung von Saint-Blaise NE, Bains-des-Dames am Neuenburgersee: In den Lüscherzer Phasen standen dauerhafte Häuser über mehrere Jahrzehnte und wurden regelmässig repariert (Gassmann 2007). Im mittleren Auvernier dagegen wurden ähnlich wie in Hornstaad-Hörnle 1B mehrere Häuser gemäss dem

„Hausplatz“-Konzept innerhalb kürzester Zeit stand-orttreu neu erbaut (Abb. 5).

Leider wurden in den letzten Jahren keine gut er-haltenen Moorsiedlungen mit komplexer Stratigrafie grossflächig ausgegraben, bei denen sowohl Böden wie Pfähle detailliert dendroarchäologisch untersucht wer-den konnten und das Wechselspiel zwischen beiden verstanden werden könnte. Es wäre höchst interessant, vor dem Hintergrund der heutigen Fragestellungen alle Bauhölzer der grossen, mehrphasigen Moorsied-lungen mit modernen dendroarchäologischen Metho-den nochmals zu untersuchen.

4. Diskussion

Die vorgestellten drei Konzepte ermöglichen weiterfüh-rende Überlegungen und Aussagen auf verschiedenen Analyseebenen. Mit dem „Siedlungskammer“-Konzept werden Fragen zum Territorium, zum verhältnis zwi-schen Siedlungen und Wirtschaftsflächen oder zum Zusammenhang mehrerer benachbarter Siedlungen angesprochen, die über die Grenzen der jeweils ergra-benen Siedlung hinausgehen. Das „Siedlungsplatz“-Konzept fasst den Bezug einer prähistorischen Gruppe zu einem bestimmten Platz innerhalb der Siedlungs-kammer, der über funktional-ökonomische Bedeu-tungen hinausging. Auch die gezielte Meidung älterer Siedlungsplätze kann als eine Handlung verstanden

6 Gachnang TG, Niederwil Egelsee (Ebersbach 2009); Ehren-stein (Lüning et al.1997; Billamboz 1993; Scheck 1977; Zürn 1965; Paret 1955); Pestenacker und Unfriedshausen (Schön-feld 2009a; 2009b; Bauer 1990; 1996); Taubried (Strobel 2000).

werden, die uns Einblicke in prähistorische raumkon-zepte erlaubt. Mit dem „Hausplatz“-Konzept werden schliesslich Handlungsträger auf der Ebene der archi-tektonischen Einheit „Haus“ fassbar, die sich innerhalb einer residenzgruppe durch die rückkehr auf densel-ben Hausplatz gezielt auf ältere Traditionslinien bezie-hen – auch wenn archäologisch kaum nachweisbar sein dürfte, dass es sich dabei um die gleiche Menschen-gruppe handelt.

Die hohe Dynamik und Instabilität der Seeufersied-lungen, wie sie insbesondere durch dendroarchäologi-sche Analysen immer deutlicher wird, bedeutet nicht automatisch auch hohe Beliebigkeit in der Siedlungs- und Hausplatzwahl. Im Gegenteil, das Weiterleben siedlungsinterner Hausplätze über Generationen so-wie das regelmässige Wieder-Aufsuchen der gleichen Siedlungsplätze zeigen einen hohen Grad von Struktu-rierung und Platzierung einzelner Haushalte und resi-denzgruppen innerhalb grösserer Gemeinschaften, die vielleicht den Siedlungskammern entsprochen haben.

Dass innerhalb einer Siedlung klare vorstellun-gen darüber existieren, wer wo sein Haus errichten konnte und wo nicht, zeigt auch das vorhandensein von Baulücken (z.B. in Arbon TG, Bleiche 3) sowie von Abstufungen zwischen Häusern in ihrer Grös-se, im verwendeten Baumaterial, der Bauweise und der Ausstattung (Bad Buchau, Torwiesen 2: Bleicher 2009, 70f.).

Abb. 5: Saint-Blaise NE, Bains-des-Dames, mittleres Auvernier: standorttreuer Neubau von Häusern innerhalb zweier direkt aufeinander folgender Siedlungsphasen nach dem „Hausplatz“-Konzept (nach Gassmann 2007, fig. 7,8).

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7. Literatur

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Billamboz, A. (1993) Erste dendrochronologische Zeitmarken für die jungneolithische Talsiedlung Ehrenstein, Alb-Do-nau-Kreis. Arch. Ausgr. Baden-Württemberg 1992 (1993) 84ff.

Billamboz, A. (2006) Dendroarchäologische Untersuchungen in den neolithischen Ufersiedlungen von Hornstaad-Hörn-le. Siedlungsarch. Alpenvorland IX. Forsch. Berichte vor- und Frühgesch. Baden-Württemberg 98 (Stutt-gart 2006) 297-414.

Bleicher, N. (2009) Altes Holz in neuem Licht. Archäologische und dendrochronologische Untersuchungen an spätneoli-thischen Feuichtbodensiedlungen oberschwabens. Ber. Ufer- und Moorsiedlungen Südwestdeutschlands v. Mat.hefte Archäologie Baden-Württemberg 83 (Stuttgart 2009).

Theoretische Ansätze, das Gefüge mehrerer Sied-lungsplätze im raum zu verstehen, wurden andern-orts bereits entwickelt, zum Beispiel in der bandke-ramischen Forschung vor allem mit dem Konzept der

„Landschaftsarchäologie“. Dabei werden sowohl sied-lungsarchäologische wie wirtschafts- und umweltar-chäologische Argumente berücksichtigt, um die Auf-siedlung einer Landschaftskammer durch neolithische Bauern zu verstehen (Zimmermann et al. 2004; Zim-mermann 2002). Die bandkeramischen Siedlungskam-mern zeichnen sich durch komplexe Gefüge gegensei-tiger Abhängigkeit aus, z.B. durch die Weitergabe von Silex von „Zentralorten“ zu „Nebensiedlungen“. Hie-rarchische Abstufungen zwischen Zentralorten und Einzelhöfen bezüglich Siedlungsgrösse, Siedlungsdauer, Zugang zu exotischen rohmaterialien, Kommunika -tionen mit benachbarten Siedlungskammern usw. deu-ten ebenfalls auf dynamische Prozesse innerhalb einer Siedlungskammer hin, wenn auch in einem viel weni-ger intensiven rhythmus von jeweils einer oder mehre-ren Generationen. Es wäre für den Bereich der alpinen Seeufersiedlungen durchaus interessant, einige dieser Ideen mit dendrodatierten und deshalb hochauflösen-den Feuchtbodensiedlungen zu testen. So muss zum Beispiel die Frage nach der Hierarchie von Siedlungen mit der Entdeckung von Fundstellen wie Marin NE, Les Piécettes sicher nochmals überdacht werden (Ho-negger 2007; 2005).

5. Ausblick

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Feuchtboden-forschung stark auf die Analyse von einzelnen Sied-lungsplätzen konzentriert. Die dabei anfallenden

riesigen Datenmengen sowie methodische Weiterent-wicklungen in verschiedenen Bereichen erlauben heute, mit ganz neuen Fragestellungen an die Siedlungs- und Wirtschaftsarchäologie der Feuchtbodensiedlungen he-ranzugehen. Besonders viel versprechend für die Fra-ge nach den Zusammenhängen zwischen Haus, Sied-lungsplatz und Siedlungskammer sind die neuen Daten und Ergebnisse der Dendroarchäologie und der Sied-lungsarchäologie. Die Analyse-Ebene wird einerseits verfeinert (intra-site: architektonische Einheit „Haus“ und Unterschiede zwischen Häusern (Doppler 2009), und reicht andererseits über den Dorfzaun der eigenen Siedlung (-skammer) hinaus (Burri 2009; Ebersbach 2010). Dabei zeigt sich auf allen Ebenen eine hohe In-stabilität und Dynamik sowie die Existenz von kom-plexen Mustern, zu deren verständnis wirtschaftsar-chäologische Themen (Ackerflächen, Waldwirtschaft, viehweide), umwelthistorische Themen (Klima, na-turräumliche Eignung) und sozialgeschichtliche The-men (Siedlungsplatzwahl, rhythmus der verlagerung, Haushalte und residenzgruppen) mitberücksichtigt werden müssen. Mit den vorgestellten Konzepten der Siedlungskammer, des Siedlungsplatzes und des Haus-platzes möchte ich dazu anregen, Siedlungsmuster prä-historischer Bevölkerungsgruppen nicht nur funktio-nal-ökonomisch zu interpretieren, sondern auch als Ausdruck menschlichen Handelns und bewusster Ent-scheide von Gemeinschaften zu verstehen.

6. Danksagung

Ich danke Niels Bleicher und Thomas Doppler für die kritische Durchsicht dieses Manuskriptes und vie-le gute Diskussionen.

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Dr. renate Ebersbach IPNA, Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie Spalenring 145CH – 4055 Basel [email protected]://ipna.unibas.ch