DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN” DES MITTELUND SÜDOSTEUROPÄISCHEN NEOLITHIKUMS

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DOI: 10.1556/AArch.57.2006.4.1 Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hung. 57 (2006) 297–323 0001-5210/$20.00 © 2006 Akadémiai Kiadó, Budapest DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN” DES MITTEL- UND SÜDOSTEUROPÄISCHEN NEOLITHIKUMS I. ZALAI-GAÁL Archäologisches Institut der UAW, Úri u. 49, H-1014 Budapest, Ungarn An den Fundstellen des mittel- und südosteuropäischen Neolithikums findet man zuweilen solchen, runden oder ovalen verzierten Tonplatten, die weder der Gruppe von Tonstempeln und Spindelscheiben noch den anthropomorphen oder „hausförmigen“ Darstellungen angehören und gewöhnlich in den ehemaligen Kultbereich eingeordnet werden. Selbst von der Siedlung der spätneolithischen Lengyel-Kultur von Mórágy-7&]NGRPE sind zwei solche Stücke bekannt. Sie wurden schon im Jahre 1984 veröffentlicht, 1 die bisherigen Forschungen wid- meten aber keine Aufmerksamkeit diesen Tonplatten. In der vorliegenden Arbeit wird nach den typologischen Entsprechungen dieser Gegenstände im Verbreitungsgebiet des Lengyel-Kreises, im östlichen Karpatenbecken und auf dem Balkan gesucht und die möglichen Funktionen studiert. Verfügbare Informationen haben wir ins- gesamt über 75 runde oder ovale neolithische Tonplatten von 37 Fundorten des Karpatenbeckens und des süd- osteuropäischen Raumes. Die sog. „sternförmigen“ Tonplatten des „&VV]KDORP-ýLþDURYFH-Phänomens“ 2 bzw. GHU9LQþD&-Kultur des Banats 3 und die ritzverzierten viereckigen Stücke des mittleren Neolithikums der Alföld 4 und des balkanischen Spätneolithikums 5 werden hier nicht behandelt. 1. TONSCHEIBEN DER LENGYEL- UND THEISS-KULTUR UND IHRE PRÄMISSEN Eine der Mórágyer Tonplatten kam aus der Humusschicht des Areals II in frag-mentiertem Zustand zum Vorschein. Sie ist von bräunlicher Farbe und feingeglätteter Oberfläche und wurde aus feinkörnigem Ton hergestellt. Der Gegenstand weist eine unregelmäßige scheibenförmige Gestalt mit gewölbten oberen und flachen unteren Breitseiten auf. Die Schmalseite ist unten kantig gestaltet. Die obere Breitseite ist mit Ritzverzierung bedeckt: Auf den durch eine Ritzlinie in vier Teilen getrennten Flächen sind aus vier bis neun zueinander parallel laufenden Linien bestehende, unregelmäßige V-Motive (mehrfache V-Muster) eingeritzt. Durchmesser: 88,4 mm × 86,2 mm, Breite: 18,1 mm, Inv. Nr.: Wosinsky-Mór-Museum Szekszárd 82.69.1 (Abb. 1.1–2). 1 ZALAI-GAÁL 1984, Taf. 13.1–2. 2 VÍZDAL 1980, Obr. 9.3, Tab. 9.4, Obr. 14.5, Obr. 21.4; RACZKY et al. 1996, Fig. 2–4. 3 6OEJHOX9HFKL D5$ù29($1 1996, Taf. 25.12. 4 RACZKY 1992, Pl. 2.2. Man kann N. Kalicz zustimmen, daß diese kleinen Gegenstände eine ganz andere Funktion gehabt haben dürften wie die viel größeren Stücke von runder oder ovaler Form. 5 Popica: NIKOLOV 1986, Fig. 5; 9LQþD-Tell: V $6,û 1936, IV, Tab. 36.72, Sl. 80a–b.

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DOI: 10.1556/AArch.57.2006.4.1 Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hung. 57 (2006) 297–323 0001-5210/$20.00 © 2006 Akadémiai Kiadó, Budapest

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN” DES MITTEL-

UND SÜDOSTEUROPÄISCHEN NEOLITHIKUMS

I. ZALAI-GAÁL

Archäologisches Institut der UAW, Úri u. 49, H-1014 Budapest, Ungarn

An den Fundstellen des mittel- und südosteuropäischen Neolithikums findet man zuweilen solchen, runden oder ovalen verzierten Tonplatten, die weder der Gruppe von Tonstempeln und Spindelscheiben noch den anthropomorphen oder „hausförmigen“ Darstellungen angehören und gewöhnlich in den ehemaligen Kultbereich eingeordnet werden. Selbst von der Siedlung der spätneolithischen Lengyel-Kultur von Mórágy-��������� sind zwei solche Stücke bekannt. Sie wurden schon im Jahre 1984 veröffentlicht,1 die bisherigen Forschungen wid-meten aber keine Aufmerksamkeit diesen Tonplatten. In der vorliegenden Arbeit wird nach den typologischen Entsprechungen dieser Gegenstände im Verbreitungsgebiet des Lengyel-Kreises, im östlichen Karpatenbecken und auf dem Balkan gesucht und die möglichen Funktionen studiert. Verfügbare Informationen haben wir ins-gesamt über 75 runde oder ovale neolithische Tonplatten von 37 Fundorten des Karpatenbeckens und des süd-osteuropäischen Raumes. Die sog. „sternförmigen“ Tonplatten des „����������-���� ��-Phänomens“2 bzw. ����������-Kultur des Banats3 und die ritzverzierten viereckigen Stücke des mittleren Neolithikums der Alföld4 und des balkanischen Spätneolithikums5 werden hier nicht behandelt.

1. TONSCHEIBEN DER LENGYEL- UND THEISS-KULTUR UND IHRE PRÄMISSEN

Eine der Mórágyer Tonplatten kam aus der Humusschicht des Areals II in frag-mentiertem Zustand zum

Vorschein. Sie ist von bräunlicher Farbe und feingeglätteter Oberfläche und wurde aus feinkörnigem Ton hergestellt. Der Gegenstand weist eine unregelmäßige scheibenförmige Gestalt mit gewölbten oberen und flachen unteren Breitseiten auf. Die Schmalseite ist unten kantig gestaltet. Die obere Breitseite ist mit Ritzverzierung bedeckt: Auf den durch eine Ritzlinie in vier Teilen getrennten Flächen sind aus vier bis neun zueinander parallel laufenden Linien bestehende, unregelmäßige V-Motive (mehrfache V-Muster) eingeritzt. Durchmesser: 88,4 mm × 86,2 mm, Breite: 18,1 mm, Inv. Nr.: Wosinsky-Mór-Museum Szekszárd 82.69.1 (Abb. 1.1–2).

1 ZALAI-GAÁL 1984, Taf. 13.1–2. 2 VÍZDAL 1980, Obr. 9.3, Tab. 9.4, Obr. 14.5, Obr. 21.4; RACZKY et al. 1996, Fig. 2–4. 3 ������ ������ D�������� 1996, Taf. 25.12. 4 RACZKY 1992, Pl. 2.2. Man kann N. Kalicz zustimmen, daß

diese kleinen Gegenstände eine ganz andere Funktion gehabt haben dürften wie die viel größeren Stücke von runder oder ovaler Form. 5 Popica: NIKOLOV 1986, Fig. 5; �����-Tell: V���� 1936, IV, Tab. 36.72, Sl. 80a–b.

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Abb. 1. Verzierte Tonscheibe von Mórágy-���������

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Abb. 2. Verzierte Tonscheibe von Mórágy-���������

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Die andere Tonscheibe ist ein Streufund, fast regelmäßig kreisförmig. Die obere Breitseite ist gewölbt

und die untere ist am Rand ein wenig eingewölbt und in der Mitte ausgebucht. Die Schmalseite ist abgerundet. Die Fläche der Oberseite wurde durch breitere und zueinander parallel laufende Ritzlinien in drei Teile getrennt und zwischen ihnen befinden sich laufende mäanderartige Motive. Durchmesser: 96,5 × 95,2 mm, Breite: 28,7 mm, Csanády-Sammlung in Bátaszék (Abb. 2.1–2).

Diese vorgestellten Gegenstände von Mórágy sind im Fundmaterial der Lengyel-Kultur bislang allein-stehend. Fragmentiert erhaltene verzierte Tonplatten des Lengyel-Kulturkreises sind noch von der niederöster-reichischen Fundstelle der mährisch-ostösterreichischen Gruppe (MOG) von Falkenstein-„Schanzboden“ be-kannt. An einem der Exemplare findet man eingeritzte Raute (Abb. 5.2),6 das andere Fragment wurde mit sich kreuzenden Ritzlinien („Netzmuster“) verziert (Abb. 5.3).7 Über diese Motive erwähnt Ch. Neugebauer-Maresch, daß sie mit den frühen piktogrammartigen Symbolen des Balkans verglichen werden können, „die ihrerseits typologisch gerne mit den ältesten Schriftzeichen in Zusammenhang gebracht werden. Wir wissen nicht, ob es sich bei diesen Zeichen um reine Nachahmungen, Besitzzeichen oder bewußt gemalte piktogrammartige Symbole handelt.“8 J. Makkay hält den ersten Gegenstand „höchstens für ein halbfertiges Amulett, wobei das Muster eher für Zweck der Verzierung diente ohne irgendwelchen Informations- oder magischen Charakter.“9

Auch die einfache Tonscheibe der mährischen bemalten Keramik (MBK) aus ��������-Maršovice wurde mit geritzter Verzierung versehen, die Motive sind dagegen nicht bekannt (Abb. 5.1).10

Alle bekannten Tonplatten des Lengyel-Kreises sind also kreisförmig, die neolithischen Stücke weisen dagegen einen viel reicheren Formenschatz im östlichen Karpatenbecken auf. Das ursprünglich rotbemalte und 28 mm breite Stück („Amulett aus Ton“) von unregelmäßiger rundovaler Form und mit flacher unterer Breitseite von Kisköre-Gát hat ein Loch zum Aufschnüren. Die gewölbte obere Breitseite wurde mit drei eingeritzten konzentrischen Kreisen verziert (Abb. 4.6).11

Von Csóka-Kremenyák� ���!�������"� ��#$$��%���%��&'�(����������)*�������+,�������%���������-ben, die aus der Seitenwand von Keramikgefäßen ausgeformt wurden.12 Die eine von ihnen ist mit zwei ein-geritzten Zickzack-Reihen verziert.13 Die obere Breitseite der anderen unregelmäßig rundovalen und größeren Tonscheibe wurde mit Gruppen von eingestochenen Punkten bedeckt und das aus Ritzlinien bestehende Motiv kann als eine schematisierte anthropomorphe Darstellung angesehen werden.14 Die Ritzverzierung des dritten Exemplars kann aufgrund der Abbildung nicht aufgelöst werden.15

Auf der Oberseite der von I. Juhász und J. Makkay im Objekt 2 (Haus) von Örménykút 134 geborgenen 102 mm × 100 mm breiten Tonscheibe aus der Übergangsperiode der Szakálhát- und Theiß-Kultur findet man wiederholt am Rand umlaufende Zickzack-Motive und entlang der eingeritzten Mittellinie sind je zwei, zuein-ander parallel eingeritzte Zickzack-Linien sichtbar (Abb. 3).16

In der großen Theiß-Siedlung von Szarvas-Kovács-halom (Botanischer Garten) entdeckte man eine langovale und breite Tonplatte, auf deren flachen Oberseite sich parallel eingeritzte hängende Mäandermotive in einem rechtförmigen Rahmen zeigen (Abb. 4.5).17 Dieses eigenartige Stück ordnet J. Makkay den auf einigen ����-Fundorten gefundenen sog. brotleibenförmigen Gegenständen zu, „deren ursprüngliche Funktion noch unbekannt ist.“18

Die nur unvollständig erhalten gebliebene bemalte flache Tonscheibe von Kolozsvár (Cluj, Rumänien) wurde oben am Rand durchlocht. Die obere Breitseite wurde durch aus je vier Ritzlinien bestehende Bündeln in vier Felder geteilt und die einzelnen Felder wurden mit vier bis fünf, zueinander parallel eingeritzten umgekehr-

6 NEUGEBAUER-MARESCH 1982, Fig. 18; 1984, Taf. 9.4. 7 NEUGEBAUER-MARESCH 1982, Fig. 18; 1984, Taf. 9.5. 8 NEUGEBAUER-MARESCH 1982, 21. 9 MAKKAY 1990, 73, Taf. 19.5. 10 RAKOVSKÝ 1986, 246, Abb. 2.8. 11 KOREK 1989, 35, Taf. 21.2a–b. 12 „The warts separated from the sides of vessels deserve special attention” (BANNER 1960, 26). 13 Ebenda, Fig. 36.3.

14 Ebenda, Fig. 36.4. 15 Ebenda, Fig. 36.5. 16 Prof. J. Makkay überließ mir das Publikationsrecht dieses Fundstückes – dafür möchte ich mich herzlich bedanken. 17 MAKKAY 1984, Fig. 2.1a–c; MAKKAY 1990, 80, 31. t. 3. Das Exemplar von Szarvas-Kovácshalom reihte Gh. Lazarovici irrtüm-�����-�����.-����� ���/� ��� ����� LAZAROVICI 2003b, Fig. 5). 18 MAKKAY 1990, 80.

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Abb. 3. Verzierte Tonscheibe von Örménykút 13 (Ausgrabung von I. Juhász und J. Makkay, 1989)

ten V-Motiven ausgefüllt.19 N. Vlassa ordnet das Fundmaterial dieser Fundstelle „nicht nur typologisch und stilis-%���!� ���������-���0��0��1������2����������3���%������� 45-������-�6�-�������7��18�9-Gruppe, als Ver-bindungsglied in einer ausgedehnten Zone bemalter Keramik“.20

Wenn man nach den möglichen Prämissen der verzierten Tonplatten des Spätneolithikums im Karpaten-becken sucht, kann festgestellt werden, daß solche Gegenstände im Fundmaterial der mitteleuropäischen bzw. westlichen Linienbandkeramik völlig fehlen. An einigen Fundorten sind nur Tonplatten in Form von „Amu-letten“, ritzverzierten schematischen anthropomorphen Darstellungen vorhanden.21 Aus dem Mittelneolithikum des ost- und nordungarischen Bereiches sind dagegen einige Fundorte bekannt, wo runde verzierte Tonplatten zum Vorschein kamen. An erster Stelle ist das 92 mm lange und 10 mm dicke, unregelmäßig ovale und im Profil geknickte Exemplar der Szatmár-Gruppe aus dem Schutt des Hauses 1 von ����������-Mocsolyás zu erwähnen. In die obere Breitseite wurden laufende Mäanderreihen eingeritzt. N. Kalicz und J. Koós stellten fest, daß der Gegenstand, der „zu Kultzeremonien oder Magie benutzt werden dürfte“ und „den brotleibförmigen Idolen aus den Tiefen von 7,3–)!:��� ��������;����%<!�����������7���$�;������1��������%'22

19 VLASSA 1970, 8–9, Abb. 5.8. 20 Ebenda, 11, 21 Budapest-Aranyhegyi Str. (KALICZ-SCHREIBER–KALICZ 1992, 2.1); Bína (Bény, Slowakei) (PAVÚK 1980, Abb. 13.1–2), Cifer-Pác (KOLNÍK 1978), Eilsleben (KAUFMANN 1991, Abb. 4.4), Ballenstedt

(KAUFMANN 1969, 263–265, Taf. 22.a–b) oder Mohelnice (TICHÝ 1962, Obr. 11.27). 22 KALICZ–KOÓS 1997a, 128, Abb. 4.10; 1997b, 31–32, 196, No. 35; 2000, 67, Abb. 9.10; 2002, 31–32, Abb. 14.6.

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���'�)'��-����-���� �������1��%%��'�=>�?����# ���-Mocsolyás (KALICZ–KOÓS�@,,,!����'�A'=,"B�@>�.����%8��8�9-Várhegy (MATUZ 1984,

Taf. 12.3a–�"B�C'�D������-�?���� LAZAROVICI–D�������� 1991, Fig. 6); 4: Battonya-Vidpart (SZÉNÁSZKY 1979, Abb. 2); 5: Szarvas-Kovács-halom (MAKKAY 1990, Taf. 31.3); 6. Kisköre-Gát (KOREK 1989, Taf. 21.1a–b); 7: Kolozsvár (VLASSA 1970, Abb. 5.8)

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Die ein wenig ovale, 42 mm breite und 10–15 mm dicke und auch sekundär durchbrannte Tonscheibe

von Battonya-Vidpart vertritt die Szakálhát-Gruppe der östlichen Linienbandkeramik und sie deutet auf die Be-ziehungen mit Siebenbürgen���2'���������-Kultur hin. Sie wurde am Rand einmal teilweise durchlocht. Beide Breitseiten wurden mit in vier Feldern angeordneter eingeritzter Verzierung versehen. J. Szénászky hat diese Motive mit einigen Tordos-Zeichen parallelisiert und sie sieht die Scheibe als eine nahe Verwandte der Tontafeln ������%������'23 J. Makkay akzeptiert diese Auffassung aber nicht, nach ihm handelt es sich höchstens um eine gute Analogie der Tonscheibe von Ghîrbom.24

Das Bruchstück einer rot ausgebrannten Tonscheibe mit einem Durchmesser von 140 mm und einer Dicke von 12 mm (in der Mitte 21 mm) von �����������-Várhegy gehört vermutlich der Szilmeg-Gruppe der östlichen Linienbandkeramik an. Bei der Anfertigung dieses Objektes wurden zwei Tonplatten zusammen-gedrückt und am Rand abgeglättet und verziert. Das Muster dürfte aufgrund des erhalten gebliebenen Fragments symmetrisch gewesen sein: Am Rand befindet sich eine umlaufende Punktreihe. E. Matuz nimmt an, daß es sich bei diesem Fund um das Bruchstück eines Gefäßdeckels oder eventuell eines Kultgegenstandes gehandelt haben dürfte.25 Die andere hiesige, verhudelt bearbeitete Tonscheibe mit ein wenig gewölbten Breit- und sich ver-jüngenden Schmalseiten ist ein Streufund, sie weist einen Durchmesser von 40 mm und eine Dicke von 13 mm auf und auch sie gehört vermutlich der Szilmeg-Gruppe an. Die Breitseiten wurden mit parellelen Reihen von Nageleindrücken verziert.26 E. Matuz betont, daß beide Tonscheiben von diesem Fundort nach Form und Verzie-rung über gute Analogien von Tordos verfügen, und sie nimmt an, daß sie durch Vermittlung der Szakálhát-Gruppe in das Territorium der Szilmeg-Gruppe gelangt sein dürften.27

Auch die 44 mm breite Tonscheibe von Eger-Kiseged vertritt das mittlere Neolithikum, sie kann aber nach Kulturen oder Gruppen nicht genau eingeordnet werden. Sie wurde nahe dem Rand mit eingestochenen Punkten verziert und innerhalb dieses Kreises findet man ein asymmetrisches, unregelmäßig kreisförmiges Motiv ähnlicher Ausführung.28

2. PARALLELFUNDE IM BALKANISCHEN NEOLITHIKUM

Die älteste bekannte neolithische Tonscheibe des Balkans stammt von der frühesten Fundstelle des west-

bulgarischen Neolithikums, d. h. von �������. Die etwa 50 mm × 46 mm große rundovale Platte mit geboge-nem Profil wurde mit roter und weißer Malfarbe verziert und aus der Seitenwand eines Gefäßes heraus-geschnitten.29

Das unregelmäßig runde, 70 × 45 mm große und 8 mm dicke, schwarzpolierte „Tonamulett“ von Sofia-Slatina vertritt ebenfalls das Frühneolithikum, die Karanovo I-Kultur. Auf den Breitseiten sieht man einige ein-gestochene Punkte und kurze eingeritzte Linien, die sich an langen und zueinander parallel laufenden Linien kreuzen. Auch die Schmalseite wurde ähnlich geschmückt.30 Die etwa 90 mm breite runde, flache und unverzierte Tonscheibe aus Poduene gehört zum mittleren Neolithikum.31 Erwähnungswert ist die mit Ritzlinien in vier ungleiche Felder geteilte Tonscheibe der Usoe I-Kultur von Usoe, wobei die einzelnen Felder wieder mit ein-geritzten umgekehrten V-Motiven ausgefüllt sind und die ganze Oberfläche mit eingestochenen Punkten bedeckt wurde.32

Die größte Serie von neolithischen Tonscheiben nicht nur des balkanischen, sondern des ganzen euro-päischen Neolithikums – insgesamt 174 ganz oder fragmentiert erhalten gebliebene runde Exemplare der Kara-

23 SZÉNÁSZKY 1979, 67 und 75, Abb. 2. 24 MAKKAY 1990, 73, 19. t. 3. 25 MATUZ 1984, 19, Taf. 11.13, Taf. 17.4. 26 Ebenda, Abb. 9, Taf. 17.3a–b. 27 ROSKA 1941, Taf. 129.12, Taf. 134.33–36; MATUZ 1984, 19. 28 MATUZ 1984, 19, Abb. 8. 29 “Another very common type of object, the function of which is not yet clear, is a small disk, made from a monochrome or more

rarely a painted sherd” (LICHARDUS-ITTEN et al. 2002, 125, Pl. 20.13). 30 DETEV 1959, 336, Obr. 333. M. Gimbutas ordnete dieses Objekt den Funden von Ploskata Mogila zu (GIMBUTAS 1974, Fig. 164). 31 TODOROVA 1990, T. 3.5. 32 TODOROVA–VAJSOV 1993, Ris. 89.

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novo IV-Kultur – verö$$��%���%���'�/E��� �-Ruseva aus Nova Zagora-Chlebozavoda. Die Mehrheit von ihnen wurde mit eingeritzten geometrischen Mustern und seltener mit Kannelüren verziert.33 Nach ihren typologischen Zügen stellte die Autorin unter diesen Stücken vier Gruppen fest: 1. Tonscheiben mit flacher unterer und oberer Seite; 2. mit gerundeter unterer und oberer Seite; 3. mit konkaver unterer und gerundeter oberer Seite und 4. mit gerundeter unterer und oberer Seite. Die Deckel der ersten Gruppe überwiegen. Die Durchmesser dieser Gegen-stände variieren zwischen 70 mm und 200 mm und die Dicken von 10 mm bis 30 mm.34 Hinsichtlich der ur-sprünglichen Funktion dieser Gegenstände muß man erwähnen, daß Henkel oder deren Reste nur auf 58 Ton-scheiben beobachtet wurden. „Eine Kombination zwischen der praktischen und kultischen Funktion gibt es bei den Henkel-Modellen in Form von Öfen und Häusern, die nur auf drei Deckeln modelliert sind.“35 Es sind weiterhin nur 57 Exemplare vorhanden, die irgendwelche Verzierung aufweisen: Es handelt sich um Kanneluren, eingeschnittene und eingestochene, weißinkrustierte Motive, eingeschnittene Streifen, rote Farbe, Ofen- und Hausmodelle bzw. Nageleindrücke.36 Auch bei diesem Fundmaterial ist es sichtbar, daß die Art und Motive der Verzierung denen der /�����0�$;F�� -���G���%���� ;������ ����������%� �����H������%����'��'�/E��� �-�-�� �� �%���%�� $��%!� ��F� ���������-�0���% �� �-$� ������ ����������� ���������� $H�� ���/������ ��������-Kultur und von Gradešnica kennzeichnend sind und die genauen Parallelen findet sie in bulgarischen zeit- gleichen Siedlungen, so in Kalojanovec, Karasura,37 Podgorica,38 Usoe Ib39 und in den Nachbargebieten der Bojan-Bolintineanu-Kultur.40

I��0������!���������%��'�/E��� �-Ruseva auch Tonscheiben ohne Griff als Gefäßdeckel – eine von ihnen hatte wirklich diese Funktion: Das runde Exemplar mit gewölbter oberer und flacher unterer Breitseite lag in situ auf der Mündung eines kugeligen Gefäßes, das mit breiten und großen Kannelüren (Spiralen) verziert ist und seine zwei nach oben gerichteten seitlichen Fortsätze auf einen anthropomorphen Charakter des Gegen-standes hindeuten dürfen. Die Tonscheibe wurde auf der Oberseite mit breiten eingeglätteten parallelen Streifen und zwischen ihnen mit mäanderartigen Motiven in der Mitte geschmückt.41

Die beiden Formen der verzierten Tonplatten, die auch von J. Chapman zu den speziellen Fundtypen 0�������%�-����-$����D�%1���������������J-Stufe gestellt werden,42 kommen an dem namengebenden Fundort ��������-Kultur in der Tiefe von 7,3 m bis 4,5 m vor. Am bekanntesten ist von hier das 141 mm lange und 89 mm breite bzw. 31 mm dicke Stück von langovaler Form mit leicht gewölbter oberer und flacher unterer Breit-seite („Brotleib“). Auch die Schmalseiten sind abgerundet. Die Oberseite ist mit langen und parallelen Ritzlinien bzw. eingeritzten und schwarzbemalten Mäandermotiven verziert. Ritzmotive sind auch auf den Schmalseiten vorhanden (Abb. 6.2a–b).43 Anhand der Tiefendaten kann dieser Gegenstand i�� �������-G������ �-Stufe von ?'�3���K���!�������%-$�������(@L�-�%-$��������'�?��M�N!���2'�������%-$���������� ���7'�G����0�����-gereiht werden.44 Die 134 mm × 79 mm große Tonplatte („hleb-�����<"� ���Versec-Potporány (Vršac-Potporanj, Serbien)�;����%������.����������2;��%����%H��� �������'��-$�������������(��%��%��$���%������������1�-zierte Kombination von sich wechselnden eingeritzten und weißinkrustierten großen Spiralen, Mäandern und konzentrischen rhomboiden Motiven (Abb. 7.5).45 Eine weitere, 155 mm × 91 mm große ovale Tonplatte mit ge-2#��%����������-���$�������-�%�����(��%��%���%���%��-����������-�0���������-Kultur von Banjica. Die Ritz-verzierung der Oberseite besteht diesmal aus einem großen liegenden Mäander und der Rand bzw. die abgerun-deten Schmalseiten sind mit konzentrischen V- und umgekehrt eingeritzten V- und Halbkreismotiven geschmückt (Abb. 6.1).46�J������%��3�0���%����2�����������=�-��������2�%���������(@L����%��%'47 Die Tonplatten von

33 KO���� 1992, 82, Taf. 7.1–5; KO����-RUSEVA 2000, 117. 34 KO����-RUSEVA 2000, 117. 35 Ebenda. 36 Ebenda. 37 TODOROVA–VAJSOV 1993, 125, Abb. 110.3. 38 ANGELOVA 1983, 11; TODOROVA–VAJSOV 1993, Abb. 121, a, 5. 39 TODOROVA–VAJSOV 1993, 145, Abb. 126.6. 40 POPESCU 1936, Fig. 9; KO����-RUSEVA 2000, 18. 41 KO����-RUSEVA 2000, Abb. 1, Abb. 2a–b, Taf. 4.16.

42 CHAPMAN 1981, II, 427, 461. 43 V���� 1936, II, 43, Tab. 33, Sl. 72a–c. 44 GARAŠANIN 1958; 1984; M�5�&�� 1949; PARZINGER 1993, I, 60–61. 45 MILLEKER 1938, 162, Taf. 26; STALIO 1977, No. 42; GIMBUTAS 1974, 279, Fig. 161; WINN 1981, Fig. 13e; RUTTKAY 1997, Abb. 3.4; GNAEDINGER 2004. 46 T�J������–C��?������ 1961, Pl. 13.5; T���� 1973, 50, T. 14.48; GIMBUTAS 1974, 207, Obr. 161. 47 LAZAROVICI 2003, 62, Fig. 5.

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���'�:'�������%��-���-� �����%�������������-���������1���.0-���%���0��%�%���D�����'�=>�&������9-Maršovice (RAKOVSKÝ 1986,

Abb. 2.8); 2–3: Falkenstein-„Schanzboden“ (NEUGEBAUER-MARESCH 1983–1984, Taf. 9.4–5); 4: Obre I (BENAC 1973a, Pl. 12.14); 5: Obre II (BENAC 1973b, Taf. 61.6); 6: Mórágy-���������� ZALAI-GAÁL 1984, Abb. 8.1a–b)

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���'�+'�������%��� �������1��%%�����������-Kultur. 1: Banjica (GNAEDINGER 2004); 2: Tell-����� V���� 1936 II, Tab. 33, Sl. 72)

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN“ 307

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Rast48 und Jela49 dürfen nach Form den vorgelegten ovalen Exemplaren ähnlich sein. Erwähnenswert ist ein flacher und langer, mit eingeritzten konzentrischen Rhomboiden verzierter Gegenstand mit abgerundeten Enden aus Predionica, der nur bedingt zu den behandelten Fundtypen gestellt werden kann.50

�-��� ������P��1����� ��� ���� �-��������1��%%��� ��������-Kultur, die von S. M. Winn als „unusual objects“ behandelt werden, weisen voneinander abweichende Verzierungen auf. Ein Fund von ����� hat eine dicke und asymmetrisch gewölbte obere Breitseite und die parallelen Ritzlinien sind in vier unregelmäßige Felder geteilt (Abb. 7.1).51 Die nur fragmentarisch erhalten gebliebene Tonscheibe von Grivac wurde dagegen mit ein-geritzten konzentrischen Halbkreisen versehen (Abb. 7.2).52 Eines der Stücke von Medvednjak wurde auf der Oberseite mit in drei großen, flächendeckenden Halbkreisen eingeritzten parallelen Linien verziert und auch die Schmalseiten zeigen eine Art der Verzierung aus sich aneinander kreuzenden Ritzlinien (Abb. 7.4).53 Die obere Breitseite der zweiten und extrem flachen Tonscheibe von hier wurde mit vier, vertikal dagegen mit drei langen Ritzlinien in viereckige Felder geteilt und in der Mitte der einzelnen Viereckmotive wurde je ein kurzer Einstich aufgetragen (Abb. 7.3).54 Auf der flachen und nur ganz wenig gewölbten Oberseite des unregelmäßigen runden Stückes von Priština wurden ineinandergreifende fünf- bzw. sechsfache Linienbündel eingeritzt und am Rand je zwei beieinander stehende Punkte eingestochen (Abb. 7.6).55 Die runde Tonplatte mit ein wenig gewölbten Breit- und abgerundeten Schmalseiten von !������ ���� hat dagegen eine von allen anderen Exemplaren abweichende Ritzverzierung, die im Grunde genommen aus einer längeren mittleren Ritzlinie und kürzeren Einstichen am Rand besteht, bis andere seitliche keilartige Ritzmotive als Zeichen aufgefasst werden (Abb. 4. 3).56

J�� �%� �����%������1��%%�����������-Kultur von Tordos weichen von den anderen darin ab, daß sie Durchlochungen am Rand aufweisen. Eine Scheibe wurde mit vertikal an längeren Linien kreuzenden kurzen Linien und Gruppen von Einstichen geschmückt (Abb. 8.5)57 und die Verzierung der anderen, fragmentiert er-halten gebliebenen runden Tonplatte bestand aus in vier Felder geteilten umgekehrt stehenden V-Motiven aus sechsfachen Ritzlinienbündeln.58 In Tordos wurde auch eine viereckig-ovale Tonplatte mit gewölbter oberer und flacher unterer Breitseite geborgen, die an den schmäleren Enden durchbohrt und auf der Oberseite mit ein-getieften unregelmäßigen und konzentrischen Vierecken verziert wurde. Dieser Gegenstand weiht in der Form �������������������������%����%H��������-���2��� ���3�'�5����� ��-���.'�J��Q� �����������;�0��� R1��-dantiv“) behandelt (Abb. 8.3).59

Die verzierten Tonscheiben fehlen nicht einmal im Fundmaterial des mit dem Lengyel-Kreis verwandten spätneolithischen bemaltkeramischen Kreises des südosteuropäischen Raumes. Die unregelmäßig runde Platte mit ovaler Basis aus Cucuteni ist mit in vier Feldern eingeritzten umgekehrten V-Motiven verziert.60 Eine der Ton-scheiben der Cucuteni B-Kultur von "�����#��-Nedela ist flach und an der Schmalseite abgerundet. In der Mitte der Oberseite sind zwei unregelmäßige Kreise und daneben eine längere Linie eingeritzt und seitlich findet man in Feldern angeordnete konzentrische Halbkreise (Abb. 9.4).61 Die andere hat dagegen eine gewölbte obere Breitseite und sich verjüngende Schmalseite. Die Oberseite wurde mit einer diagonalen Ritzlinie in zwei Hälften geteilt und in beiden dieser Felder sind zwei bzw. drei Gruppen von aus drei- und vierfachen Ritzlinienbündeln ausgeführten konzentrischen Halbkreismotiven zu sehen (Abb. 9.5).62 Die 77 mm bis 84 mm große und an der unteren Breitseite leicht gewölbte Tonscheibe von Oláhgirbó (Ghîrbom, Rumänien)63 kam mit Keramikgefäßen und keramischen Unterlagen vergesellschaftet i�� 7�-�� � ��%-������ 7��0%-�"� ���� G�%��Q%-Kultur zum Vor-schein (Abb. 9.7).64 Die Breitseiten verzieren aus längeren und kürzeren Ritzlinienbündeln zusammengesetzten

48 MASSON 1984, T. III. 49 T�S7����–V���5&���� 1970; WINN 1981, 343, 135. 50 GALO��� 1959, Tab. 75.5. 51 WINN 1981, No. 168. 52 GAVELA 1957; WINN 1981, No. 2. 53 VLASSA 1970; WINN 1981, 355, Fig. 48. 54 VLASSA 1970; WINN 1981, 355, Fig. 49. 55 WINN 1981, Fig. 3. 56 C�?��–R�S� 1969; C�?�� 1971; LAZAROVICI 1991, 28–29, Fig. 6. links oben. 57 ROSKA 1941, Taf. 129.18; WINN 1981, 288, Fig. 333.

58 ROSKA 1941, Taf. 129.17; WINN 1981, Fig. 334. 59 ROSKA 1941, 302, Taf. 129.19; WINN 1981, Fig. 335; LAZAROVICI–D�������� 1991, 211, Kat. Nr. 155. 60 SCHMIDT 1932, 69, Taf. 37.6 61 CS��� 1999, 139, Fig. 68.10. 62 Ebenda, Fig. 68.13. 63 ALDEA 1974, 48, Fig. 2.9; GIMBUTAS 1973, Fig. 3; MAKKAY 1990, T. 4. 64 „This was an ‘altar’ on which the above-mentioned objects were placed” (ALDEA 1974, 48).

308 I. ZALAI-GAÁL

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Abb. 7. Runde und ovale verzierte Tonp��%%�����������-/-�%-�'�=>�����-Tell (WINN 1981, 306, No. 168); 2: Grivac (WINN 1981, 306, No. 2);

3–4: Medvednjak (WINN 1981, 355, Nos 48–49); 5: Vršac-Potporanj (WINN 1981, Fig. 13); 6: Priština (WINN 1981, 305, No. 3)

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN“ 309

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Abb. 8. Verzierte Tonstempel�-������1��%%�����������-Kultur. 1: Predionica (G�5���� 1959, Taf. 79.2); 2: ovale Tonplatte aus Jena (WINN

1981, 343, No. 145); 3–5: ovale und runde Tonplatten aus Tordos (ROSKA 1941, Taf. 129.17–19; WINN 1981, 288, No. 333–335)

310 I. ZALAI-GAÁL

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Abb. 9. Unverzierte und verzierte neolithische Tonscheiben aus dem Balkan und Siebenbürgen. 1: Poduene (TODOROVA 1990, Taf. 3.5); @>�/� ��� �� LICHARDUS-ITTEN et al. 2002, Pl. 20.13); Usoe (TODOROVA–VAJSOV 1993, Fig. 89); 4–:>�3�����Q%-Nedela (CS��� 1999,

Fig. 68.10,13); 6: Ploskata Mogila (GIMBUTAS 1974, Fig. 164); 7: Ghîrbom (MAKKAY 1990, Taf. 19.4)

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN“ 311

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Motive, die I. Aldea für prähistorische Schriftzeichen hält.65 M. Gimbutas spricht in diesem Fall nur über eingeritzte Zeichen,66 aber J. Makkay meint, daß es sich nur um „unregelmäßiges Durcheinander von geraden Linien“ handelt.67 Das Exemplar von Karánsebes (CaransebeQ!��-�;���"� ��%�%%��������1��%%��%91� ���R(��%-leib“,68 ebenso wie das Stück von $����-Tyiszkhegy� ��-Q�!��-�;���"��%����%���0�%�$%���7�������- und V-Motiven am Rand und einer langen liegenden Spirale in der Mitte der Oberseite.69

Die Stücke der behandelten Fundart sind auch auf dem Westbalkan von dem Frühneolithikum an vor-������'����� (��%�%%-�0��� ���� �%���� �-Impresso-Keramik von Obre I dürfen einem Kultplatz angehören: Im Grab 7, bei einem Kinderskelett in Sitzlage, wurden sowohl eine steinerne „Sonnenscheibe“ als auch eine Ton-scheibe gefunden.70 Auch die Tonscheibe der Butmir-Kultur von Obre II wird von A. Benac mit dem Sonnenkult in Verbindung gebracht. Sie wurde an vier Stellen am Rand durchbohrt und die Oberseite ist mit fünf bei- bzw. aufeinander stehenden eingeritzten und rotbemalten Rhomben verziert – sie werden als zwei stark stilisierte Figuren interpretiert.71

3. ÜBER DIE FUNKTION DER BEHANDELTEN GEGENSTÄNDE

3.1. Formenkundliche Überlegungen

Die bisherigen Forschungen widmeten keine größere Aufmerksamkeit den neolithischen verzierten run-

den und ovalen Tonplatten des Karpatenbeckens und des Balkans, die in dieser Konzentration in keinen anderen südosteuropäischen Kulturen vorhanden sind. Sie werden meistens für „Sonnensymbole“, „ungewöhnliche Ob-jekte“ oder „stilisierte Idole“ gehalten. Das größte Problem liegt darin, daß die genauen Fundumstände der Mehrheit dieser Funde unbekannt sind. Die Autoren haben sich zu letzter Zeit in zahlreichen Publikationen eher mit den Motiven auf diesen Fundstücken und anderen Tongegenständen des südosteuropäischen Neolithikums befaßt und versuchten, sie als Piktogramme oder sakrale Schriftzeichen zu interpretieren. Die frühneolithischen „Sonnenscheiben“ von Obre I kamen als Bestandteile der Ausrüstung eines besonderen Kindergrabes ans Tages-���%'� J�� �%%������%������ ���1��%%�� ��� ?����# ���-Mocsolyás und die spätneolithischen Stücke von Örménykút 13 bzw. Ghîrbom waren Hausfunde: Sie dürften wahrscheinlich zu den in den Häusern vor-genommenen Kulthandlungen gedient haben. Die Gefäßdeckelfunktion von verzierten Tonscheiben ohne Griff ist nur einmal, in Nova Zagora-Chlebozavoda nachgewiesen.

Über die üblichen Deckelformen in den behandelten Kulturen kann Folgendes festgestellt werden: Im Fundmaterial der südtransdanubischen Lengyel-Kultur sind Gefäßdeckel nur selten belegt. Unter 3690 Stücken der keramischen Siedlungsfunden von Mórágy befinden sich lediglich drei Fragmente, darunter auch ein von zoomorphem Charakter,72 und weitere Deckelgriffe gelangten hier als Lesefunde ans Licht.73 Wir konnten unter ���������%���0��������������-�0�$-����� ���D��0� 8����9�2����-���-������J�����0�$$����0�%�����'74 Man kann noch einen fragmentarischen Deckel mit schematischem zoomorphem Griff aus dem Brandgrab 12 von Györe75 und andere, meistens Wildschwein darstellende Lesefunde von hier76 bzw. Mucsfa-Túróshát erwähnen.77

65 ALDEA 1974, 48. 66 GIMBUTAS 1976, 89, Fig. 32. 7. 67 MAKKAY 1990, 69. 68 M��37���� 1979, obere Abbildung auf S. 188; MAKKAY 1990, 148. 69 MICLEA–FLORESCU 1980, 71, Fig. 105; MAKKAY 1984, 21, Fig. 31.5, No. 59. 70 BENAC 1973a, 347–363, Pl. 12.14; 1979, 375, 385. 71 „A definitive cult of the sun is suggested by the round disk of baked earth” (BENAC 1973b, 82, Pl. 28.8; 1979, 442, T. 61.6). 72 Wosinsky-Mór-Museum Szeksz8��!� �� '� ��'>� �L*T':)'=T!��L*T':C'@A!��L*T')=':@'

73 ZALAI-GAÁL 1998, Abb. 10.3, Abb. 11.2, Abb. 13.2, Abb. 14.3, Abb. 17–18. 74 Janus-Pannonius-Museum Pécs, Inv. Nr.: 362.1947, 175.1948, 221.1948. Auch das ein Wildschwein darstellende Fragment – Lese-fund – dürfte ein Deckelgriff gewesen sein (DOMBAY 1939, 37, Abb. 11, Taf. 31.9). 75 ZALAI-GAÁL 2003, 292–293, Abb. 7.3. 76 Ebenda, Abb. 23.1–2. 77 Ebenda, Abb. 24.2.

312 I. ZALAI GAÁL

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Auch im Siedlungsmaterial von Aszód sind die mit verschiedenartig (z. B. hausförmig oder zoomorph)

modellierten Griffen versehenen stumpfkegel- und kalottenförmigen oder halbkugeligen Exemplare typisch,78 aber auch die scheibenförmigen Deckelformen besitzen hier einen einfachen, mit Bandhenkel oder mit einem Knopf versehenen Griff.79 Stumpfkegelförmige Stücke mit langem Griff treten noch früher, im Fundmaterial von Sé auf80 und einfache konische Exemplare werden auch in Svodín� ���09U�!����2���"�����0�2����'81 Lengyel-zeitliche Gefäßdeckel ähnlichen Charakters sind weiterhin in Falkenstein-Schanzboden,82 der Kreisgrabenanlage von Friebritz83 oder Hagenberg84 belegt. Man muß erwähnen, daß von der Kreisgrabenanlage von Kamegg ins-gesamt 13 300 Stück keramische Fragmente untersucht wurden, unter ihnen findet man dagegen nicht mehr als drei von Deckeln stammende Bruchstücke.85 Unter den Beispielen der mährisch ostösterreichischen Gruppe der Lengyel-Kultur (MOG) muß auch der hohe Tondeckel mit vierbeinigem zoomorphem Griff von Groß-Burgstall erwähnt werden.86 Die kleinen konischen Deckel, wie der aus dem Doppelgrab von Mödling-Leinerinnen, können zu der überregionalen Keramik in verschiedenen Lengyel-Gruppen gestellt werden und sie wurden noch in der Zeit der unbemalten Lengyel-Keramik beobachtet.87 Über die lengyelzeitlichen Deckel meint auch E. Ruttkay, daß die Handhabe möglicherweise zeitbestimmend sein kann, „weil sie in der älteren Phase als anthropomorphe oder zoomorphe Vollplastik, in der jüngeren Phase als flache Scheibe erscheint“.88

Die Exemplare der spätlengyelzeitlichen Stufe Lengyel III vom westtransdanubischen Zalaszentbalázs-������� sind nach E. Bánffy von südöstlicher Herkunft.89 Die gleichen Funde des Nyitra-Brodzány-Horizontes wurden dagegen schon viel einfacher gestaltet,90 die Deckel von Brodzány treten nach der Griffgestaltung in drei Hauptgruppen auf.91 Im Fundmaterial der mährischen bemalten Keramik (MBK) sind insgesamt fünf Typen von stumpfkegelförmigen und ein Typ der flachen, scheibenförmigen Exemplare mit Griff belegt.92

Ähnliche Situation findet sich auch im Spätneolithikum des östlichen Karpatenbeckens, wo wiederum die stumpfkegelförmigen oder halbkugeligen und Griff aufweisende Gefäßdeckel überwiegen, wie das die Fund-stücke von �%����-Mágor,93 Öcsöd-Kováshalom,94 Battonya-Gödrösök,95 Polgár-&��������96 oder sogar von ���� ��97 (Csicserfalva, Slowakei) und Oborín (Abar, Slowakei)98 beweisen. Kleine, flache und scheibenför-mige Gefäßdeckel erscheinen auch in Berettyóújfalu-Herpály nur selten,99 ihre größeren Varianten mit Griff wur-den dagegen in den Häusern der „großen Brandschicht“ mehrmals geborgen.100

Auch die Deckel von Tordos wurden mit verschiedenartigen Griffen versehen.101 Die flachen und klei-nen Exemplare mit eingeritzter geometrisc����������-�0� �����������%������������%����������������%0���3�$$'�J��?�����%� ��������.-�������� $H�����D�%1�����������(@L�� ����-G������ �"� %91���!102 die ersten

78 KALICZ 1969, 184, Abb. 5.1–3; 1985, 46, Abb. 12.1–5, Abb. 45.2, 9–10, Abb. 59.7–10, Abb. 76.1–6, 10–11, Abb. 77.1–7. 79 Ebenda, Abb. 59.2–3, 5–6, 8. 80 KALICZ 1984, Taf. 6. 29–30. 81 LICHARDUS–ŠIŠKA 1970, 347, Obr. 18.9. 82 NEUGEBAUER-MARESCH 1984, Taf. 4.15–21. 83 „Zu den Sonderformen der Keramik zählen kleine Deckel mit stilisiertem menschengestaltigem Griff“ (NEUGEBAUER-MARESCH–NEUGEBAUER 2004). 84 NEUGEBAUER–NEUGEBAUER-MARESCH 1982, Abb. 8.7, Abb. 9.2; NEUGEBAUER-MARESCH 1980, 228, Abb. 4.11. 85 „Bei zwei dürften es Reste der Handhaben sein, ein weiteres Stück stammt vom Deckelrand“ (DONEUS 2001, 74, Taf. 6/1251, 40/276). 86 PITTIONI 1954, 156, Abb. 103. 87 RUTTKAY–TESCHLER-NICOLA 1985, 224–225, Taf. 4.1a–b. 88 RUTTKAY 1977, 144. 89 BÁNFFY 1996, 332, Fig. 2 oben links; 1999, 59–60, Abb. 2.7, Abb 3 oben links. 90 LICHARDUS–VLADÁR 1964, 82, Abb. 2.1–2; 1970, 395, Obr. 11.1–3, Obr. 21.1–3; N�?�&���V-PAVÚKOVÁ 1970, Tab. 44.1, 3, Tab. 45.1–4, Tab. 46.4.

91 Deckel „mit flachem, rechteckigem und horizontal durch-bohrtem Griff; mit einem Griff in Form eines horizontal durch-bohrten Henkels; mit zylindrischem eingedelltem, horizontal durch-bohrtem Griff“ (VLADÁR–KRUPICA 1970, 370, Abb. 6.8 und 9, Abb. 6.4, Abb. 11.9 und 10). 92 PODBORSKÝ et al. 1977, 114, Obr. 22; KAZDOVÁ 1984, Tab. 58.13a–b und 16, Tab. 73.11. 93 H�3�J�–MAKKAY 1990, 110 und 112, Nr. 147 und 152. 94 RACZKY 1990, 81, Nr. 102 und 104. 95 GOLDMAN 1985, Abb. 37.1–14, Abb. 38.1–9. 96 BOGNÁR-KUTZIÁN 1966, Abb. 7.3; RACZKY et al. 1997, Figs 41, 65–69, 70, 78, 81, 85, 88–89. 97 VÍZDAL 1980, Obr. 9.5 und vielleicht 2 = Tab. 9.1 und 4, Tab. 10.4, Tab. 12.1, Tab. 17.5, Tab. 20.3, Tab. 29.2. 98 VÍZDAL 1970, 228, Taf. 10.6. 99 KALICZ–RACZKY 1984, 116, Fig. 41.1; 1986, 105, Abb. 41.1. 100 KALICZ–RACZKY 1984, 116; 1986, 105, Abb. 41.1; 1987, Abb. auf S. 36 links unten. 101 ROSKA 1941, 246, Taf. 101.1–19. 102 V���� 1936, IV, Tab. 33, Sl. 78c–f, Tab. 34, Sl. 79a, Tab. 54, Sl. 141a–c.

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN“ 313

Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 57, 2006

�%H����%��%���������������������%-$�������(=� ����-Tordos II) auf.103 Die im ostungarischen Spätneolithikum ������%���%��������0���%-�1$$#��0���J������$������������!�2���e tiefen und breiten Exemplare mit Spiral- -���?;�������% ��� ��������%-$�������(=�����;-$0����������!�������%����%H�������������2����-��$H������%-$�������(@L��������������'104�������%���%���� ���� $H�������2�%�������� ��0�#F%���D��������0%�� %�$���-���0��F���3����%��������������1����������%���� R1����1������%��������<"������%-$���������–C.105 Unter den mit Griff versehenen scheibenförmigen Deckeln müssen nicht zu allerletzt die ritzverzierten Gegenstände des bulgarischen Neo- und Äneolithikums, wie z. B. die schon behandelten Exemplare von Nova Zagora-Chlebozavod der Karanovo IV-Kultur oder das in die Karanovo VI-Kultur datierte Stück mit „Piktogrammen“ aus Kirilo erwähnt werden.106 Sowohl die mehrmals behandelten zoomorphen Tondeckel der Cucuteni-Kultur107 als auch die bekannten und mehrmals in Gräbern und im Kontext von Keramikgefäßen vorgefundenen kupferzeitlichen Exemplare108 sind konisch, kegelstumpfförmig oder halbkugelig und tierförmig schematisch am Griff gestaltet oder sie wurden mit Knopf versehen.109 In einigen Gräbern von Varna kamen halbkugelige Deckel wieder im Kontext von Gefäßen ans Licht.110

Den chronologischen und typologischen Fragen und der Verbreitung der damals bekannten neolithischen und kupferzeitlichen Gefäßdeckel im mittel- und südosteuropäischen Raum widmete I. Bognár-Kutzián in mehre-ren Arbeiten eine große Aufmerksamkeit.111 J. Makkay befaßte sich in erster Linie mit den einen zoomorphen Griff aufweisenden Exemplaren.112 Anhand ihrer Betrachtungen und der oben angeführten Beispielen kann man feststellen, daß die überwiegende Mehrheit der neolithischen und kupferzeitlichen Gefäßdeckel in Mittel- und Südosteuropa konische, kegelstumpfförmige oder halbkugelige Gestalt besitzt und mit verschiedenartig ge-formten Griffen versehen wurde. Wichtiges Phänomen ist weiterhin, daß auch die scheibenförmigen Deckel einen Griff gehabt hatten. Deshalb halten wir für unwahrscheinlich, daß die behandelten verzierten neolithischen Ton-scheiben der Lengyel-, Theiß-� -��� ����-Kulturen bzw. ihre mittelneolithischen Prämissen als Gefäßdeckel gedient haben dürften.

3.2. Verzierungsmotive

Zur Bestimmung der ursprünglichen Funktion der behandelten Fundtypen müssen auch die Verzierungs-motive außer der Form analysiert werden. Bezüglich der Lengyel-Kultur muß man in erster Linie die Arbeiten erwähnen, in denen E. Ruttkay die Verbreitung und Deutung der auf gewissen keramischen Gegenständen (Ton-löffeln, Idolen, Altären, Schemel/Thronen, Tonplatten, Gefäßböden) erscheinenden Verzierungsmotive (Rhom-bus, Mäander, Spirale) in dem Lengyel-Kreis und dem südosteuropäischen Neolithikum ausgehend von dem „Ideogramm“ oder „Heilszeichen“ von Wetzleinsdorf betrachtet.113 Eingeritzte Vierecke, parallele Linien, Mäan-der, Spirale, mehrfaches V-Muster, Netzmuster, Kreise und Halbkreise, manchmal mit Malfarbe oder Inkrustation ergänzt treten auf vielen Arten von Kultgegenständen, Gefäßwandungen oder Gefäßböden bereits im frühen Neolithikum auf: „Ihre breiteste Anwendung findet allerdings während des frühen Chalkolithikums statt. Jüngste Forschungen zeigen, daß manche von ihnen in der Zeit konstant bleiben, das Mittelchalkolithikum überdauern, indem sie wahrscheinlich bis zur Mitte des Spätchalkolithikums existieren... Als wichtiger Bestandteil dieser Kultur verschwanden auch die frühchalkolithischen Zeichen, deren Evolution zu einer echten Schrift unterblieb“ –� ������%� �'� ����W� '114 M. Gimbutas wies aus, daß manche dieser Motive schon von paläolithischen und mesolithischen Fundorten bekannt sind, einige sind dagegen Ergebnisse der neolithischen Entwicklung.115

103 Ebenda, 58, Tab. 33, Sl. 78a, Tab. 34, Sl. 79b. 104 Ebenda, 90–92, Sl. 78b, Sl. 139a–b, Sl. 140a–c, Sl. 141a–d. 105 V���� 1936, II, 65–81, Tab. 151–155. 106 TODOROVA 1986, 211, Obr. 115. 107 Z. B. Podei und Valea Lupuli (NICU 1972, 81–82, Abb. 22–23). 108 Z. B. Gorni Pasarel (PETKOV 1957, 291–292, Abb. 1a–b). 109 BOGNÁR-KUTZIÁN 1963, Pl. 91.2, Pl. 84.1a–b, Pl. 89.1a–b, Pl. 89.2a–b; 1972, Fig. 7a–b, Fig. 17.3, Pl. 71.13, Fig. 25.

110 IVANOV 1988, Abb. 115, Abb. 117. 111 BOGNÁR-KUTZIÁN 1963, 265–271; BOGNÁR-KUTZIÁN 1972, 133–134. 112 MAKKAY 1959. 113 RUTTKAY 1997; 1999. 114 �7�JX��� 2003, 118. 115 GIMBUTAS 1991, 309–314.

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Unter den maßgebenden Archäologen, die versucht haben, diese „vorschriftlichen Zeichen“ („Pre-Writ-

ing Sign“, „Sacred Signs“) auf südosteuropäischen neo- und äneolithischen Keramiken zu entschlüsseln, muß auch Gh. Lazarovici erwähnt werden. Seine aus 25 Gruppen von verschiedenen Motiven bestehende Datenbasis baute er aufgrund der Daten von M. Gimbutas, J. Makkay und I. Vajsov auf.116 C.-M. Lazarovici befaßte sich mit den auf neo- und äneolithischen Altären vorhandenen Zeichen. Über die V- oder umgekehrten V-Motive meint sie, daß es sich um „sacred symbols“ handele und sowohl die Kreise und konzentrischen Kreise als auch die Spiralen werden mit der Sonne parallelisiert.117 Die Verzierungsmotive („signs“) an spätneolithischen Gefäß-böden des Karpaten- und Balkangebietes haben V. Sîrbu und S. Pandera katalogisiert und ausgewertet: Sie sehen diese Motive als Töpfermarken („potter trademarks“, Monogramme) an.118

Die Exemplare von Obre I (Abb. 5.4), Poduene (Abb. 9.1)�-���&������9-Maršovice (Abb. 5.1) waren un-verziert oder die Verzierungsmotive konnte man nicht bestimmen. Auf den behandelten Fundstücken sind grund-legend mit geraden Linien bzw. kurvolinearen Motiven ausgeführte Motive registrierbar. Es sind weiterhin auch Tonplatten vorhanden, auf denen diese Motive miteinander kombiniert auftreten. Die umlaufende Punktreihe und ein aus Punkten bestehendes Kreuz kommen nur einmal, auf der runden mittelneolithischen Tonscheibe von Eger-Kiseged119 vor, und auch bei dem mit���0������H����� �����%���3�0���%���� ���.����%8��8�9-Várhegy (Abb. 4.2) handelt es sich um ein alleinstehendes Fundstück.

Verschiedenartig ausgeführte Mäandermotive allein verzieren die ovalen Tonplatten der Szatmár-Gruppe ���?����# ���-Mocsolyás (Abb. 4.1), der Theiß-Kultur von Szarvas-Kovács-halom (Abb. 4.5)���2'� ��������(B2/C-Zeitperiode) (Abb. 6.2a–b) und der Lengyel-Kultur von Mórágy-���������� (Abb. 2.1–2). In Nova Zagora-Chlebozavod findet man auch eine Platte, die zwischen dreifachen Linienbündeln eingeritzte laufende Mäander aufweist.120 Eingeritzte Mäandermuster sind in der Lengyel-Kultur besonders auf Butmir-Gefäßen des südtransdanubischen Früh-�-���Y���0��0�������%���������%���%���� 3����=C:�-���T+� ���D��0� 8����9"!121 in scheibenförmigen Feldern bemalte mäandroide Muster verzieren dagegen den Halsteil von Fußgefäßen des Spät-������%��� 3���� @=*� ��� D��0� 8����9� -��� 3���� =:� ��� ?Z�809"'� �-$� ���� (�-�%1��%�� ����� ���$0-�� ���D��0� 8����9��%�2����-��������0��%�%���;��������?�% 0�-11���u sehen,122 und Mäander erscheinen unter anderen auch auf Tonstempeln des südosteuropäischen Früh- und Spätneolithikums häufig.123 Mäander, Mäandroide und Mäanderhaken sind allgemein verwendete Motive auf der Keramik verschiedener neolithisch-äneolithischer Kulturen Mittel- und Südosteuropas, „sie sind in der uns besonders interessierenden Zeit in der religiösen Kleinkunst der benachbarten Theiß-� -��� ����-Kulturen auch vorhanden... Den Symbolgehalt des Mäanders hier herauszulösen, ist dadurch sehr erschwert“ – schreibt E. Ruttkay.124

Die auch auf südosteuropäischen Tonfiguren auftretenden eingeritzten rhomboiden Motive („Raute“)125 allein erscheinen auf dem ersten Fragment der MOG von Falkenstein-Schanzboden (Abb. 5.2) und dem ovalen-viereckigen und zweimal durchbohrten Stück von Tordos (Abb. 8.3). Auch die viereckig-ovale Tonplatte von Predionica126 wurde mit konzentrischen breiten Rhomben versehen und an der „Sonnenscheibe“ der Butmir-Kultur von Obre II zeigt sich eine Gruppe von stehenden Rhomben (Abb. 5.5). Auch der erwähnte lengyel-zeitliche Tonlöffel der Stufe MBK/MOG Ib/IIa aus Wetzleinsdorf wurde mit einem rautenförmigen, kompli-zierten Zeichen („Heilzeichen“) verziert, „es besteht aus drei ineinandergeschachtelten Rauten (Rhomben), deren Mitte ein Mäandroid bildet. An den spitzen Winkeln der Raute sind außen Doppelspiralen angebracht, an den stumpfen Winkeln einfache Spiralen... Alle drei sind bodenständige Motive in der LBK, MBK und MOG.“127 Eine ähnliche Verzierung befindet sich auf einem Löffelfragment von Falkenstein-Schanzboden und „Ch. Neu-

116 GIMBUTAS 1991; MAKKAY 1969; 1984; TODOROVA–VAJSOV 1993; LAZAROVICI 2003a; 2003b; 2004. 117 „In most of the cases ‘V’ or double ‘V’ is associated with the cross band (Kreuzband) a sign and a sacred decoration... Circle and concentric circle suggest the light or the sun rays, the idea of light, heat, the cognition... Another sign coming from Paleolithic is the spiral. It can also be connected with the sun and the moon“ (C.-M. LAZAROVICI 2003b, 89–92). 118 SÎRBU–PANDERA 2003, 198. 119 MATUZ 1984, Abb. 8.

120 KO����-RUSEVA 2000, Taf. 4.15. 121 DOMBAY 1939, Taf. 20.3; 1960, Taf. 46.6. 122 DOMBAY 1960, Taf. 87.1, Taf. 114.1a–b. 123 Z. B. Szarvas-Szappanos, '(�������������-Vata-Gehöft, Rug Bair, Supska, Grabovac-Vinogradi, Usta nad Drim und Sesklo (MAKKAY 1984, Fig. 9 und 13). 124 RUTTKAY 1997, 54. 125 RUTTKAY 1999, Abb. 7–18. 126 G�5���� 1959, Tab. 75.5. 127 RUTTKAY 1997, 50–51, Abb.1; 1999, Abb. 2.1.

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN“ 315

Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 57, 2006

gebauer-Maresch verglich die Zeichnung und weitere symbolhafte Beispiele, die ... nicht mit dem übrigen reichen Schatz an Verzierungen zu tun haben, mit frühen piktogrammartigen Symbolen des Balkans.“128 Mit parallelen Ritzlinien ausgeführtes Rautenmuster ist noch aus früherer Zeitperiode auf einem Tonanhänger („Amulett“, „Schildidol“) der älteren Linienbandkeramik von Cifer-Pác belegt.129

Zueinander parallel eingeritzte laufende Zickzack-Motive sind auf Theiß-Funden, also auf einer Ton-scheibe von Csóka-Kremenyák130 und auf dem Exemplar von Örménykút 13 zu finden, die letztere Tonscheibe wurde durch eine Mittellinie zweigeteilt (Abb. 3)'��������1�����-������%H��� ���������%��%��2��5������vier Felder geteilt und die einzelnen Felder wurden mit unregelmäßigen kürzeren parallelen Ritzlinien ausgefüllt (Abb. 7.1).

Aus Linienbündeln bestehende eingeritzte V-Motive (mehrfaches V-Zeichen) in vier Felder angeordnet verzieren ein Exemplar der Lengyel-Kultur von Mórágy-���������� (Abb. 1.1–2)� -��� ��� �������� ��������-Kultur von Tordos (Abb. 8.4) bzw. eine Cucuteni-Tonplatte.131 Auf dem oben durchbohrten Stück von Kolozsvár 5-������-�L7��18�9"�(Abb. 4.7) wurden die V-Motive durch vierfache Ritzlinienbündel voneinander getrennt. Die ganze Oberfläche der Tonscheibe von Usoe mit ähnlicher Verzierung wurde auch mit Einstichen versehen (Abb. 9.3). In der Lengyel-Kultur sind stehende und hängende eingeritzte Dreieckbündel ausschließlich auf drei-gliedrigen Bechern des Frühhorizontes vorhanden, wie das die Beispiele aus den Gräbern 57, 174, 188 und 360 ��� D��0� 8����9132 und dem Grab 2 von Pári-Altacker zeigen.133 Diese Verzierungsart bezeichnet nicht nur einige südosteuropäische neolithische Tonstempel,134 sondern auch spätneolithische und kupferzeitliche Stücke des mitteleuropäischen Raumes.135 Diese Art von Verzierungsmustern ist während der früheren neolithischen Entwicklungsperiode des mitteleuropäischen Raumes besonders für Tonanhänger der älteren Linienbandkeramik typisch.136

Die Verzierung des anderen Gegenstandes von Medvednjak besteht aus sich aufeinander kreuzenden Ritzlinien („Netzmuster“) und kurzen Linien in den einzelnen Feldern (Abb. 7.3). Unsystematisches Netzmuster befindet sich auf der Tonscheibe der Karanovo I-Kultur von Sofia137 und dem zweiten Fragment der MOG von Falkenstein-Schanzboden (Abb. 5.3). Die aus aneinanderschließenden Ritzlinienbündeln bestehende und an den Enden mit je einer horizontalen��%�������0������������������-�0��-$���������-Scheibe von Priština kommt ebenfalls nur einmal vor (Abb. 7.6).

Die Ritzlinien der anderen und auch mit Einstichen versehenen runden Scheibe von Csóka könnten – wie erwähnt – eventuell für eine stark vereinfachte anthropomorphe Darstellung gehalten werden.138 Stark stilisiertes, eingetieftes menschengestaltiges Muster und mäandroide Raute sind früher auch auf Tonanhängern der älteren Linienbandkeramik belegt.139

Große Spiralen allein verzieren drei runde Tonplatten von Nova Zagora.140 Auf dem ovalen Exemplar vo�������� �%� ��� ��0����� 0��F��-��� ��0�0�;%%�%���1������%� ��0�0�;%%�%��� ��%������7���������� ��0�����-schaftet.141 Spirale als Verzierungsmotive wurden auch auf anderen Keramiken des südosteuropäischen Neo-lithikums häufig verwendet. In eingeritzter Ausführung erscheinen sie auf den Gefäßen der südtransdanubischen Lengyel-/-�%-�� �-�� ����3�;����� =*A� -��� @:@� ���D��0� 8����9'��-$� ����(-%��-Gefäß der Bestattung 135

128 NEUGEBAUER-MARESCH 1982, Fig. 18; 1984, Taf. 9.4; RUTTKAY 1997, 50. 129 KOLNÍK 1978, Abb. 70.1. 130 BANNER 1960, Tab. 36.3. 131 SCHMIDT 1932, Taf. 37.6. 132 DOMBAY 1939, Taf. 16.11; 1960, Taf. 48.23 = Taf. 101.1, Taf. 57.2 = Taf. 104.2, Abb. 26, Taf. 81.8. 133 ZALAI-GAÁL 1999, Abb. 4.2. 134 D'� ('� 7Z����� 8�8����9-Vata tanya und Sesklo (MAKKAY 1984, Fig. 7.7, Fig. 13.6). 135 Umgebung von Kaposvár, Lengyel- oder Lasinja-Kultur (MAKKAY 1984, Fig. 1.8a–b), Kromadín-Hradisko, vielleicht MBK

(ebenda, 69, Fig. 30.2), Praha-(-�����!� ������%� &�������H���(STOCKÝ 1926, Taf. 53.14), Záhorska Ves, Furchenstichkeramik (NOVOTNÝ 1958, 48, Taf. 23.7). 136 Bína (Bény, Slowakei) (PAVÚK 1980, Abb. 13.1–2); Budapest III-Aranyhegyi Str. (KALICZ-SCHREIBER–KALICZ 1992, Abb. 2.1; KALICZ 1995, Abb. 3.3). 137 DETEV 1959, Obr. 333. 138 BANNER 1960, Tab. 36.4. 139 Ballenstedt (KAUFMANN 1969, Taf. 22a–b). 140 KO����-RUSEVA 2000, Taf. 3.13, Taf. 4.10, Taf. 5.10. 141 MICLEA–FLORESCU 1980, Fig. 105; MAKKAY 1984, Fig. 31.5.

316 I. ZALAI-GAÁL

Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 57, 2006

sind Spirale mit Mäandern vergesellschaftet.142 Auch das Butmir-Gefäß im Grab 12 von Györe mit eingeritzten Spiralen vertritt den Frühhorizont.143 Keramikgefäße mit bemalten spiraloiden Mustern sind in Südtransdanubien sowohl für den Früh- und Übergangs- als auch den Späthorizont typisch.144 Schon auch unter den frühneo-lithischen Tonstempeln des südosteuropäischen Bereiches findet man zahlreiche Stücke, die mit großen ein-getieften Spiralen verziert wurden.145 E. Ruttkay meint, daß die Symbolhaftigkeit der Spirale durch die Figurine von Falkenstein-Schanzboden sinnfällig wird.146

Eingeritzte dreifache konzentrische Kreise allein sind lediglich auf der Tonplatte der Theiß-Kultur von Kisköre-Gát sichtbar (Abb. 4.6). Mit eingeritzten konzentrischen Halbkreisen ausgeführte Motivgruppen be-finden sich dagegen auf den Cucuteni-�������� ���3�����Q%-Nedela (Abb. 9.4–5)� -�����������-Fund von Grivac (Abb. 7.2). Erwähnenswert ist weiterhin auch die bemalte kurvolineare Verzierung auf der frühestneo-�%����������������� ���/� ��� �� (Abb. 9.2)'�J�� ��%������7����������-$������2�%���������-Exemplar von Medvednjak wurden mit kürzeren Linienbündeln ausgefüllt (Abb. 7.4).

J��0�#F%��(���-%-�0������ ���������-Exemplare von Banjica (Abb. 6.1) und Versec-Potporanj (Abb. 7.5) besteht darin, daß sie mit mehr als zwei Motiven verziert worden sind. Auf dem ersten findet man die Kombination von eingeritzten Mäander-, Halbkreis- und V-Motiven aus parallelen Linien, auf dem anderen sind konzentrische Rhomben mit Spiralen und V-Mustern vergesellschaftet.

Die runden Tonplatten der Szakálhát-Kultur von Battonya-Vidpart (Abb. 4.4)!� ���� ����-Kultur von D������-�?����(Abb. 4.3)�-�������G�%��Q%-Kultur von Ghîrbom (Abb. 9.7) wurden mit Zeichen geschmückt, die in keine der oben erwähnten Motivgruppen eingestuft werden können. Diese Motive, aber auch die einfacheren Muster auf Tonplatten und anderen keramischen Gegenstände werden in der Fachliteratur – wie schon erwähnt – oft als neolithische schriftliche Denkmäler, Sakralschriften oder Piktogramme behandelt. In dieser Hinsicht sind �-F����������������������.-�������������������R0������1�����<� ���Gradešnica (Unterteil einer Schüssel aus dem frühchalkolithischen Haus 1) mit eingerizten mäandroiden Motiven und stilisierter anthropomorpher Figur bzw. Zeichen in eingeritzter Ausführung,147 der in situ in einer durch Brand vernichteten Wohnstätte der Karanovo VI-Kultur zum Vorschein gelangte flache Tonstempel mit Griff aus Karanovo148 und der kreisförmige J�������%� ���1$$#��0���7���������%�� ��������-G�����-Kultur aus Predionica (Abb. 8.1) mit gewinkelten Ritzlinien auf der Innenseite und in den Segmenten eingeritzten Strichen, wobei die „Inschriften“ im Grunde genommen aus den Elementen Kreuz, Linien und Winkel bestehen,149 sehr wichtig, und sie dienten bzw. dienen auch heutzutage als Grundlage von vielen „romantischen“ Vorstellungen, sogar von unwissenschaftlichen, analy-tisch nicht beweisbaren Theorien.

142 DOMBAY 1960, Taf. 57.6 = Taf. 109.1, Taf. 67.16 = Taf. 101.3, Taf. 46.6. 143 ZALAI-GAÁL 2003, Abb. 5.1–2. 144 DOMBAY 1939, Taf. 20.2 = Taf. 21.1 = Taf. 28; 1960, Taf. 39.3 = Taf. 99.1–1a = Taf. 100, Taf. 55.19 = Taf. 101.4, Taf. 52.5 = Taf. 108.2 = Taf. 103. 145 Z. B. Azmaška Mogila, Porodin-Tumba Bara, Nea Nikome-���!�(�����-�2'� MAKKAY 1984, Fig. 14, Fig. 18, Fig. 19). 146 RUTTKAY 1997, 53. 147 NIKOLOV 1970, 1–6; 1974, Obr. 68; 1986, 178, Fig. 15a–b. Aufgrund der Analysen von M. Gimbutas wird auch angenommen, daß „die Singdrossel auf der flachen Schale von Gradesnica ist zu-gleich die Vogelgöttin mit erhobenen Armen oder sie könnte eine /�������$0-�� ����%�����'''� J�� ����-Zeichen Rhombus, Rhombus mit eingeschriebenem Punkt, Dreieck oder auch Linie mit Bogen darüber erscheinen oft als Augen der Vogelgöttin“ (GNAEDINGER @,,)"'��'������W� �2�����0�0����-�!���F�R���$���%��������%��-$�

die Menschen-Abbildung sich die richtige Stellung der Zeichen ergibt, wenn die Platte umgekehrt wird. Dann wird die Zeichenrei-henfolge nicht horizontale Zeilen, sondern vertikale Spalten bilden. Bei dieser Position erhalten die Zeichen ein völlig anderes graphi-sches Bild als das bis zu diesem Zeitpunkt angenommene“ (��7�JX��� 2003, 115). 148 DETEV 1969, Obr. 2 und Deckblatt; MIKOV 1969, 8–13; WINN 1981, 214–215, Fig. 29; MAKKAY 1984; 1990; HAARMAN 1995; MERLINI 2005. 149 G�5���� 1959, 66, Tab. 79.1–2; WINN 1981, Fig. 8; MAKKAY 1984, Fig. 23.1, No. 195. Nach M. Gimbutas handelt es sich hier um ein „clay seal bearing an ideogram of a Bird Goddes“, und nach Gnaedinger sieht man hier „die Kalenderscheibe von Predionica in geometrisierter Form. Winter, Frühling, Sommer und Herbst wären auf einfache Weise symbolisiert: mit einem geschlossenen Haus, der Heimkehr der Zugvögel, einem offenen Haus und dem Auszug der Vögel“ (GNAEDINGER 2004).

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN“ 317

Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 57, 2006

Nach einigen Autoren handelt es sich bei diesen Zeichen um Piktogramme, die „das allererste, noch un-

lesbare Schrifttum repräsentieren dürften“.150 „J�� ����-Schrift verfügt über einen hohen Abstraktionsgrad... Die Mehrzahl der Zeichen ist abstrakt (linearisiert) und gerade die gängigsten Zeichen sind eben keine Bilder“.151 Man kann zustimmen, daß das anthropomorphe Motiv auf dem unteren Teil der Tontafel von Gradešnica wirklich eine Menschendarstellung ist, die Verzierung auf der Innenfläche besteht dagegen lediglich aus sieben- oder achtfacher Wiederholung eines Mäanderhakens, „so handelt es sich also nicht um in vier Reihen stehende 24, teilweise unterschiedliche Zeichen oder eine Zeichengruppe, wie das G. I. Georgiev angenommen hatte. “152

Auch mit der Erklärung der in vier Feldern angeordneten Ritzverzierung des Karanovo-Tonstempels be-faßte sich bislang eine ganze Reihe von Autoren. J. Makkay stellte aber aufgrund der Untersuchung von Hun-derten der mit Verzierung und Zeichen versehenen mittel- und südosteuropäischen bzw. vorderasiatischen neo-lithischen Stücken fest, daß die geometrische Verzierung des Karanovo-Stempels nicht einmal den Anforde-rungen eines selbständigen Zeichensystems entspricht und diese zerfallene Verzierung nichts mit irgendeinem Schriftsystem zu tun hat.153 Auch den Tondeckel von Predionica verziert bloß eine einfache Kombination von geometrischen Ritzmotiven.

4. ZUSAMMENFASSUNG

Verzierte Tonplatten kennzeichnen also nicht nur die mittel- und spätneolithischen Kulturen des öst-

lichen Karpatenbeckens und des Balkans, sie sind – wenn auch in viel kleinerer Zahl – auch im Fundmaterial des Lengyel-Kreises vorhanden, wie das die behandelten, ausnahmslos rund gestalteten Exemplare von Mórágy-���������!�.������%��-������������-���&������9-Maršovice beweisen. An den mittel- und spätneolithischen Fundstellen des östlichen Karpatenbeckens (Szatmár-Gruppe, Szilmeg-Gruppe, Szakálhát-, Theiß- und Herpály-Kulturen) findet man sowohl ovale als auch ru�������1��%%��!���� �������1;%�������-Kultur besonders häufig ��%��%������'���������%H����$���������%�������������.-����%�����������G�%��Q%-!������- und Cucuteni-Kul-turen. Die bekannten Exemplare der Karanovo IV- und Butmir-Kultur sind ausnahmslos rund gestaltet. Verzierte ���1��%%����������������%�����2;����������������������.�H�����%��-��� /� ��� �!�/����� ���- und Star-�� �-/-�%-���"�-���������������������.�H��-1$����%� �����J"���3����-��'�?����������������!���F����Verbreitung dieser Fundart in Mittel-�-����H���%�-��1���-$����I��-�0�����������-Kultur zurückzuführen ist, ebenso, wie viele andere neolithische Erscheinungen, z. B. gewisse keramische Formen und Verzierungen, Idol-plastik, Tierkult usw.154 Bemerkenswert ist, daß diese Fundart im Fundmaterial der mittel-europäischen bzw. westlichen Linienbandkeramik völlig fehlt.

Die Fundumstände dieser Gegenstände sind in den meisten Fällen nicht bekannt, einige von ihnen kamen in Häusern oder Heiligtümern zum Vorschein und ein Stück stammt aus einem Kindergrab. Es handelt sich also nicht um alltäglich benutzte Artefakte, sie können zum Kultbereich der ehemaligen Gemeinschaften gereiht werden. Der gemeinsame Zug der behandelten Funde steht weiterhin darin, daß sie Zeichen oder Zei-chenkombinationen tragen. Auch dieser Umstand spricht dafür, daß die Gegenstände mit diesen Zeichen „offen-sichtlich im Zusammenhang mit der Anbetung und Anrufung von Gottheiten standen, und sie spielten eine Rolle für das kultische Ritual... Häufig ist die rituelle Funktion der mit Inschriften versehenen Fundstücke direkt erkennbar, wenn es sich nämlich um Weihgefäße, idolhafte Tonfiguren, verschiedenartige Votivgaben und kleine

150 ?%� ����-����$%� ���%� ���� D����-�0��� ���� ����-Kultur: Einige glauben, daß es sich bei diesen Funden um Schriftzeichen handelt, andere dagegen bezweifeln dies u. a. aufgrund der Kürze der Zeichenreihen und des Mangels an wiederholten Symbolen. „Die ���a-Zeichen haben nicht soviel Aufmerksamkeit der Linguistik auf sich gezogen, wie andere bekannte, nicht entzifferte Schriften, z. B. Linear-A... Trotzdem war das Material dazu in der Lage einige Kontroversen auszulösen. Zu den Hauptverfechtern der Meinung, bei

den Zeichen handle es sich um eine Schrift, gehört M. Gimbutas.“ D�� ���%��� ����;���0��� -��� 5�0-�%��� �%����� ���� ����-Zei-chen als Schrift aber nicht zu (BUSCH 1981, Abb. 161; WINN 1981, Fig. 28; GIMBUTAS 1991; GNAEDINGER 2004; �����-Schrift 2005). 151 SCHOPPE 2004. 152 GEORGIEV 1969; 1970; 1971; MAKKAY 1990, 80. 153 MAKKAY 1990, 77–81. 154 Z. B. BÁNFFY 2002, 41–48; 2003; ZALAI-GAÁL 2006.

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Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 57, 2006

Votivtafeln handelt.“155 So spricht S. M. Winn von einem Vorläufer der Schrift156 und E. Masson von einem Vorstadium der Schrift.157 In dieser Hinsicht sind besonders die Analysen d���D������9�%������������- und der Banater Kultur besonders wichtig.158 J. Makkay konnte aufgrund seiner Analyse feststellen, daß die mit den Ver-zierungen der sog. Tordos-Zeichengruppe versehenen Fundstücke in solcher Konzentration und Qualität in keiner anderen südosteuropäischen neolithischen und äneolithischen Kulturen vorhanden sind.159 Man kann ihm zu-stimmen, daß die Folgerungen, die in der Tordos-Zeichengruppe und auch in den viel einfacheren bulgarischen Symbolen irgendwelche selbständige Schriftanlage, örtliche balkanische Urschrift suchen, sowohl von der Seite der Schreibensgeschichte als auch von der Kulturgeschichte und der durch die wirtschaftlich-gesellschaftliche Entwicklung erreichten Entwicklung gesehen sich als voreilig, sogar unwissenschaftlich erweisen.160 Im Gegen-satz zu der Theiß-Kultur sind solche Zeichen im keramischen Fundmaterial der Lengyel-Kultur sehr selten vor-handen. In Mórágy-����������2-�������0����������0���������1��������$��0���%� ��%;�����"�0����0��!��-$�dessen Halsteil eine aus längeren und kürzeren Linien ausgeführte Verzierung eingeritzt worden ist: Sie besteht oben aus einer vertikalen Linie und daneben aus je drei schrägen und parallelen kürzeren Linien. Unten sieht man zwi-schen zwei längeren Linien horizontal eingeritzte Striche, und eine dritte Linie schließt sich an der rechten Seite dem Motiv an (Abb. 5.6).161 Die Parallelen könnten eventuell in der A19 Einheit der Tordos-Zeichengruppe gefunden werden.162 Die lengyelzeitlichen Tonscheiben tragen nur solche Verzierungsmotive, die in verschie-denen Ausführungen auch auf Keramikgefäßen belegt sind.

Im frühlengyelzeitlichen Fundmaterial von westtransdanubischem Sé treten besondere Motive („Sym-bole“, „Schriftzeichen“) auf Ton- und Knochengegenständen häufiger auf. Nach M. Károlyi symbolisieren diese Motive die „sehr wichtigen Sachen des Lebens, ihr Inhalt ist aber für uns unbekannt“.163 Das Scheibenmotiv auf einem Keramikfragment wurde als Sonnendarstellung interpretiert,164 und auch die Raute ist hier – wie in Wetzleinsdorf – vertreten.165 Auf dem Bruchstück eines Tonlöffels von Kisunyom findet man eingeritzte Zei-chengruppen, die denen des erwähnten zoomorphen Altärchens von Mórágy ähneln.166 Im transdanubischen Len-gyel-Fundmaterial sind also nicht mehr als drei keramische Funde� D��0� 8����9!� ?Z�809!� /�-�9��"� �%�ähnlichen Ritzzeichen geschmückt. Ihre Bedeutung kann ohne eine ausführliche und alle mittel- und südost-europäischen neo- und äneolithischen Exemplare zusammenfassende und auswertende Merkmalsanalyse nicht entschlüsselt werden. Erst durch eine kombinierte Analyse aller Merkmale der kontextuellen Informationen eines Gegenstandes läßt sich ein System ausarbeiten, durch das die auf dem Verzierungsträger verschlüsselten Darstel-lungsinhalte und Funktionen rekonstruiert werden können. Man kann J. Lichardus bzw. P. Biehl und R. Gleser zustimmen, daß man ohne eine eingehende Merkmalsanalyse, wobei „alle Artefakte als eine kontextuelle Einheit, in der alle erfaßbaren Merkmale eines Artefakts (Form, Verzierungstechnik, Verzierungsmotive einschließlich ihrer Komposition und Disposition, Erhaltungszustand und Fundumstände) in einem inhaltlichen und zeitlichen Kontext zueinander stehen“ betrachtet werden müssen, bei der Lösung dieser Probleme nicht zurechtkommen kann.167 Keine Bearbeitung dieser Funde wurde bislang durchgeführt und bei dem derzeitigen Forschungsstand ist nur sicher, daß es sich bei den bemalten und eingeritzten Motiven, Piktogrammen auf Ton-figuren und Altären der behandelten Zeitperioden nicht einfach um Dekoration handele, sondern sie dürften Informationen getragen haben.168 All dies kann aber auch bei den auf den behandelten Tonplatten und Kera mikgefäßen erschein-

155 Sakraler Schriftgebrauch 2005. 156 WINN 1981. 157 MASSON 1984, 123. 158 MAKKAY 1969; MAXIM-KALMAR 1991; LAZAROVICI 1991b. 159 MAKKAY 1990, 113. 160 Er interpretiert diese Zeichen als kultischen Inhalt tragende Symbole, die auf verschiedenen Niveaus (aus persönlichen Ursa-chen, bei Kulthandlungen, im Rahmen des allgemeinen Fruchtbar-keitsritus) auf Kultgegenständen und Gefäßen vor oder während der Zeremonien angewendet wurden (MAKKAY 1990, 81, 104). „It has recently been argued that these signs, which occur on pottery, figur- ines, plaques and tablets, should be viewed as sacred objects, used in ceremonial activities” (RENFREW 1973, 181–185; CHAPMAN 1981, 75).

161 ZALAI-GAÁL 1984, 143, Abb. 8.1a–b; 1994, 8–9, Abb. 6.1a–b. 162 MAKKAY 1969, 39. 163 KÁROLYI 2004, 68–69. 164 Ebenda, 68, Abb. 90.2 und mittleres Bild auf dem Deckblatt. 165 Ebenda, Abb. 90.1. 166 Ebenda, Abb. 89B. 167 LICHARDUS 1974, 22–40; BIEHL–GLESER 2003, 168–169. 168 „The ornaments were the only descriptive way of recording and passing on from one generation to another religious information, which prehistoric man had known and used since the end of the Late Paleolithic” (TODOROVA 1978, 84).

DIE VERZIERTEN „SONNENSCHEIBEN“ 319

Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 57, 2006

erscheinenden Verzierungsmotiven für gültig gehalten werden. Die neuesten Forschungen beweisen nämlich, daß „neben der Sprache, dem wichtigsten menschlichen Kommunikationsmittel auch sämtliche nonverbale Elemente einer Kultur Träger ‘codierter’ Informationen darstellen können“. Dementsprechend wird Kommunikation hier als Interaktion und Informationsaustausch mittels vielfältiger Symbole und materieller Kom-munikationsmittel verstanden, wie darauf auch E. Leach und A. Zeeb-Lanz hingewiesen haben.169 Bei den Problemen des neo- und äneolithischen „sakralen Schrifttums“ und der keramischen Verzierungsmotive bzw. der mit ihnen zusammen-hängenden Fragen im mittel- und südosteuropäischen Bereich handelt es sich in erster Linie also um Probleme der archäologischen Merkmalsanalyse, alle anderen Fragen können nur im Besitz ihrer Ergebnisse und Fol-gerungen beantwortet werden.

LITERATUR

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