Die spätbronzezeitliche handgemachte Keramik der Schichten 13 bis 1. Das Prähistorische Olynth....

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PRÄHISTORISCHE ARCHÄOLOGIE IN SÜDOSTEUROPA BAND 21 DAS PRÄHISTORISCHE OLYNTH AUSGRABUNGEN IN DER TOUMBA AGIOS MAMAS 1994 – 1996 DIE SPÄTBRONZEZEITLICHE HANDGEMACHTE KERAMIK DER SCHICHTEN 13 BIS 1 VON BARBARA HOREJS Verlag Marie Leidorf GmbH • Rahden/Westf. 2007

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PRÄHISTORISCHE ARCHÄOLOGIE IN SÜDOSTEUROPA

BAND 21

DAS PRÄHISTORISCHE OLYNTH AUSGRABUNGEN IN DER TOUMBA AGIOS MAMAS

1994 – 1996

DIE SPÄTBRONZEZEITLICHE HANDGEMACHTE KERAMIK

DER SCHICHTEN 13 BIS 1

VON BARBARA HOREJS

Verlag Marie Leidorf GmbH • Rahden/Westf.

2007

DAS PRÄHISTORISCHE OLYNTH • AUSGRABUNGEN IN DER TOUMBA AGIOS MAMAS 1994 – 1996 •

DIE SPÄTBRONZEZEITLICHE HANDGEMACHTE KERAMIK DER SCHICHTEN 13 BIS 1

Verlag Marie Leidorf GmbH • Rahden/Westf.

2007

PRÄHISTORISCHE ARCHÄOLOGIE IN SÜDOSTEUROPA

BAND 21

Herausgegeben von

BERNHARD HÄNSEL Institut für Prähistorische Archäologie

der Freien Universität zu Berlin

Verlag Marie Leidorf GmbH • Rahden/Westf.

2007

PRÄHISTORISCHE ARCHÄOLOGIE IN SÜDOSTEUROPA

BAND 21

DAS PRÄHISTORISCHE OLYNTH AUSGRABUNGEN IN DER TOUMBA AGIOS MAMAS

1994 – 1996

DIE SPÄTBRONZEZEITLICHE HANDGEMACHTE KERAMIK

DER SCHICHTEN 13 BIS 1

von BARBARA HOREJS

Verlag Marie Leidorf GmbH • Rahden/Westf.

2007

Gedruckt mit Unterstützung

der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Redaktion und Layout: Marie-Luise Dunkelmann

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Vorwort des Herausgebers Mit dem vorliegenden Band 21 der Reihe „Prähistorische Archäologie in Südosteuropa“ beginnt eine Folge

von mehreren Editionen der Grabungsergebnisse auf dem Tell bzw. der Toumba „Agios Mamas“ bei Nea Olynth auf der Chalkidiki unweit des bekannten antiken Olynthos. Die Siedlung auf dem etwa 20 m hohen Hügel hatte sich während der Grabungen als der unmittelbare Vorläufer des gut publizierten, immer wieder zitierten und bearbeiteten antiken Olynth erwiesen, so daß sie mit Recht als das „Prähistorische Olynth“ bezeichnet werden darf. Diese Feststellung ist reizvoll, weil so der sprachgeschichtlich alte, vorgriechische Name „Olynth“ wohl ursprünglich zum Tell mit dem heutigen Namen Agios Mamas gehört haben dürfte. Es gibt nicht allzu viele bronzezeitliche Siedlungen nördlich der mykenischen Zentren, deren bronzezeitliche Namen wir kennen.

Die Ausgrabungen im Mittelteil der Toumba haben nach einer gründlichen Begehung 1994 in den folgenden drei Jahren jeweils in sechswöchigen Kampagnen unter der Leitung des Herausgebers der Reihe stattgefunden. Danach mußten sie, obwohl keinerlei sinnvolles Ende erreicht worden war, abgebrochen werden. Das Gelände verblieb ohne weitere Betreuung eingezäunt seinem Schicksal überlassen.

Zunächst hatten die Grabungen verheißungsvoll angefangen, nachdem die unvergessene Ephorin für Zentral-makedonien, Frau Iulia Vokotopoulou, der wir auch hier posthum alle Bewunderung und tiefen Dank ausspre-chen wollen, das Unternehmen gefördert hatte. Sie war es ganz persönlich, die unsere Aufmerksamkeit auf die Toumba Agios Mamas gelenkt hatte. Als auch der damalige Direktor der Athener Abteilung des Deutschen Ar-chäologischen Instituts, Herr Prof. Dr. Klaus Fittschen, durch die Bereitstellung einer der Deutschland offerier-ten Grabungskonzessionen den Weg frei gemacht hatte, konnten die Forschungen beginnen. Auch ihm sei hier nachdrücklich gedankt.

Durch den unerwarteten Tod von Frau Iulia Vokotopoulou änderten sich die Verhältnisse jedoch völlig. Ihr Nachfolger, Dimitris Grammenos, konnte die Untersuchungen in der bisherigen Organisationsform nicht mehr fortführen. Er sorgte dafür, daß die jährlich zu beantragende Grabungserlaubnis nur noch eine sogenannte „Synergasia“, das heißt eine partnerschaftlich gleiche Zusammenarbeit zwischen der Freien Universität Berlin und der Ephorie für Zentralmakedonien zuließ. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit konnte jedoch wegen finanzieller Grenzen der griechischen Seite nicht zustande kommen. So mußten die Grabungen nach drei Kam-pagnen eingestellt werden. In den folgenden zwei Jahren wurde dann die Fundbearbeitung vor Ort, das heißt im Dorf Nea Olynthos, mit zwei Restauratoren, mehreren Studierenden aus Griechenland und Deutschland sowie den beiden Grabungsleitern, Ioannis Aslanis und Bernhard Hänsel, vorgenommen. Die Autorin dieses Buches, Frau Barbara Horejs, war dabei an prominenter Stelle beteiligt und hat währenddessen alle für das vorliegende Werk notwendigen Vorarbeiten geleistet. Nach einigen Studienreisen zur Aufnahme von Vergleichsmaterialien hat sie dann 2004 in Berlin ihre Dissertation zur handgemachten Keramik der spätbronzezeitlichen Schichten fertiggestellt und diese jetzt in ergänzter und erweiterter, aktualisierter Form als Buch vorgelegt.

Die Grabungen haben im mittleren Teil der Toumba, genauer an der Westseite, eine 30 m breite Fläche in drei Abschnitten terrassenförmig erfaßt. Es ging darum, nähere Informationen zu dem in Makedonien so wenig be-kannten Zeitraum der mittleren Bronzezeit des frühen 2. Jahrtausends v. Chr. zu gewinnen. Deshalb wurde ver-sucht, die Ausbißzonen der einzelnen Siedlungen bzw. deren Bebauungsphasen, Schichten genannt, so weit zu erfassen, daß für jede von ihnen genügend viel Fundstoff mit einem guten Bezug zur – natürlich gleichfalls inte-ressierenden – Bebauung, das heißt also stratigraphisch abgesichert, geborgen werden konnte. Da die Grabungen nicht bis zu ihrem ursprünglich geplanten Ende fortgesetzt werden konnten, ist das Ziel nicht für alle Schichten vergleichbar gründlich erreicht worden. Manche sind umfänglicher ergraben als andere. Auch die Grenzen zwi-schen den drei Terrassen wurden nicht ohne Schwierigkeiten überbrückt, so daß zum Beispiel die Schicht 9 in ihrem Aussehen und Inhalt farblos bleiben mußte. Die insgesamt erzielten Ergebnisse rechtfertigen es jedoch, eine ausführlichere monographische Vorlage der Grabung in mehreren Teilen zu bieten. Die Konzeption der Publikation ist folgende: a) Barbara Horejs, Die spätbronzezeitliche handgemachte Keramik der Schichten 13 bis 1 b) Cornelia Becker und Hellmuth Kroll, Ernährung und Rohstoffnutzung im Wandel c) Ioannis Aslanis und Bernhard Hänsel, Der Baubefund. Mit Beiträgen von Maria Pappa zu den älteren Gra-

bungen und von Angeliki Strati zu den byzantinischen Befunden d) Ioannis Aslanis, Die handgemachte Keramik der mittelbronzezeitlichen Schichten e) Reinhard Jung, Die mykenische Keramik f) Emily Schalk, Die Kleinfunde

Vorwort des Herausgebers 6

Die einzelnen Teilbände sollen sofort nach ihrer Fertigstellung gedruckt werden, ohne daß eine bestimmte Reihenfolge dabei berücksichtigt wird. Sie sind jedoch bereits alle zum guten Teil abgeschlossen bzw. durch umfängliche Vorarbeiten in einem fortgeschrittenen Bearbeitungszustand.

Es bleibt noch, allen Beteiligten, die zum Entstehen des Buches beigetragen haben, Dank zu sagen. Natürlich

zuerst der Autorin des Bandes, die sich mit Umsicht und Sachkenntnis erfolgreich ihrer Aufgabe gestellt hatte. Gedankt sei auch den vielen Helfern im Gelände und bei den Aufnahmekampagnen, die hier nicht alle nament-lich genannt werden können. Die griechisch geschriebenen Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel hat Maria Gimatsidis mit Unterstützung von Stefanos Gimatzidis aus dem Deutschen übersetzt. Ihnen beiden sei für die selbstlose Hilfe besonders gedankt. Die digitale Darstellung der Keramik stammt von Thomas Urban, die Über-arbeitung des Tafellayouts von Iwan Licuk. Ohne die Redaktionstätigkeit von Marie-Luise Dunkelmann hätte das Werk als Buch im vorliegenden Layout nicht fertiggestellt werden können. Auch der Leiter des Marie Leidorf Verlags, Herrn Dr. Bert Wiegel, hat sich in dankenswerter Weise um das Werk gekümmert. Nicht zuletzt gebührt der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die nicht nur die Grabungen, sondern auch die Drucklegung finanziert hat, Dank und Anerkennung.

Berlin im Oktober 2007 Bernhard Hänsel

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Inhalt

Teil I Vorwort ............................................................................................................................................................. 11 1. Einleitung ...................................................................................................................................................... 13 1.1. Grabungsverlauf, Stratigraphie und Bauphasen ..................................................................................... 13 1.2. Ziel und Grenzen der Untersuchung ...................................................................................................... 14 1.3. Vergleichsfunde aus der Sammlung Schachermeyr ................................................................................ 14 Εισαγωγή ............................................................................................................................................................. 16 2. Methodik der Aufnahme und Dokumentation ............................................................................................ 19 2.1. Problematik und Lösungsansätze bei der Aufnahme großer Materialmengen ....................................... 19 2.2. Elektronische Datenverarbeitung ........................................................................................................... 20 2.3. Dokumentation und Präsentation ........................................................................................................... 22 2.4. Terminologie .......................................................................................................................................... 22 2.5. Statistische Verfahren ............................................................................................................................ 23 Περίλιψη .............................................................................................................................................................. 24 3. Zum Forschungs- und Publikationsstand .......................................................................................... 26 Περίλιψη .............................................................................................................................................................. 42 4. Gattungen und Warengruppen ..................................................................................................................... 48 4.1. Anmerkungen zu Terminologie und Methodik ...................................................................................... 48 4.2. Die Gattungen ........................................................................................................................................ 49 4.2.1. Die Grobkeramik .................................................................................................................................... 50 4.2.2. Die Feinkeramik ..................................................................................................................................... 50 4.2.3. Die inkrustierte Keramik ........................................................................................................................ 50 4.2.4. Die minysch imitierte Keramik .............................................................................................................. 50 4.2.5. Die mattbemalte Keramik ...................................................................................................................... 51 4.3. Die Warengruppen ... .............................................................................................................................. 52 4.3.1. Bestimmungsfaktoren einer Warengruppe ............................................................................................. 53 4.3.2. Definition und Bestimmung der einzelnen Warengruppen .................................................................... 59 4.4. Exkurs: Betrachtungen zum Phänomen der inkrustierten Keramik ....................................................... 74 Περίλιψη .............................................................................................................................................................. 81 5. Formengruppen .............................................................................................................................................. 89 5.1. Offene Gefäßformen .............................................................................................................................. 90 5.1.1. Schalen ................................................................................................................................................... 90 5.1.1.1. Steilwandige Schalen ............................................................................................................................. 93 5.1.1.2. Kalottenförmige Schalen ........................................................................................................................ 94 5.1.1.3. Schalen mit einziehendem Oberteil ........................................................................................................ 97 5.1.1.4. Knickwandschalen ................................................................................................................................. 98 5.1.1.5. Schalen mit ausschwingender Form ..................................................................................................... 101 5.1.1.6. Exkurs zu Wishbone-Schalen ............................................................................................................... 103 5.1.2. Schüsseln .............................................................................................................................................. 109 5.1.2.1. Kalottenförmige Schüsseln .................................................................................................................. 110 5.1.2.2. Schüsseln mit bauchiger Form ............................................................................................................. 111 5.1.2.3. Verzierte Schüsseln .............................................................................................................................. 114 5.1.3. Kantharoi und Tassen ........................................................................................................................... 115 5.1.3.1. Kalottenförmige Kantharoi .................................................................................................................. 117 5.1.3.2. Kantharoi bauchiger Form ................................................................................................................... 119 5.1.3.3. Kantharoi mit einziehendem Oberteil .................................................................................................. 121

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5.1.3.4. Kugelkantharoi ..................................................................................................................................... 122 5.1.3.5. Sonderformen der Kantharoi und Tassen ............................................................................................. 126 5.1.4. Töpfe .................................................................................................................................................... 126 5.1.4.1. Engmundige Töpfe ............................................................................................................................... 127 5.1.4.2. Weitmundige Töpfe ............................................................................................................................. 133 5.1.4.3. Dreifußtöpfe ......................................................................................................................................... 146 5.1.4.4. Exkurs: Dreifußtöpfe in der Ägäis . ...................................................................................................... 146 5.1.5. Pyraunoi ............................................................................................................................................... 148 5.2. Geschlossene Gefäßformen .................................................................................................................. 153 5.2.1. Amphoren ............................................................................................................................................. 153 5.2.1.1. Amphoren mit Zylinderhals …. ............................................................................................................ 155 5.2.1.2. Amphoren mit Kegelhals ..................................................................................................................... 157 5.2.2. Krüge .................................................................................................................................................... 159 5.2.2.1. Krüge mit S-Profilierung ...................................................................................................................... 159 5.2.2.2. Krüge mit Zylinderhals . ....................................................................................................................... 160 5.2.2.3. Krüge mit Kegelhals ............................................................................................................................ 160 5.2.2.4. Krüge mit gestuftem Hals . ................................................................................................................... 160 5.2.3. Pithoi .................................................................................................................................................... 161 5.2.3.1. Halsformen der Pithoi .......................................................................................................................... 163 5.2.3.2. Pithoi-Böden ........................................................................................................................................ 164 5.2.3.3. Charakteristische Wandfragmente der Pithoi ....................................................................................... 166 5.3. Charakteristische Gefäßteile (ohne explizite Zuordnung) .................................................................... 168 5.3.1. Henkel . ................................................................................................................................................. 168 5.3.1.1. Vertikalhenkel ...................................................................................................................................... 168 5.3.1.2. Horizontalhenkel .................................................................................................................................. 170 5.3.2. Böden ................................................................................................................................................... 171 5.3.3. Appliken und Verzierungen . ................................................................................................................ 173 5.3.3.1. Appliken ............................................................................................................................................... 174 5.3.3.2. Verzierungen ........................................................................................................................................ 175 5.3.4. Tüllen ................................................................................................................................................... 176 5.4. Sonderformen ....................................................................................................................................... 176 5.4.1. Siebgefäße ............................................................................................................................................ 176 5.4.2. Backwannen ......................................................................................................................................... 177 5.4.3. Einzelstücke ......................................................................................................................................... 177 Περίλιψη ............................................................................................................................................................ 179 6. Die minysch imitierte Keramik ................................................................................................................... 183 6.1. Überlegungen zu Definition und Terminologie ................................................................................... 183 6.2. Original und Imitation: die scheibengedrehte minysche Keramik ....................................................... 186 6.2.1. Überblick zu den wichtigsten Fundorten .............................................................................................. 186 6.2.2. Die „echte“ minysche Keramik (Drehscheibenware) ........................................................................... 190 6.3. Die minysch imitierte Keramik (handgemacht) ................................................................................... 201 6.3.1. Waren der minysch imitierten Keramik ............................................................................................... 201 6.3.2. Gefäßformen der minysch imitierten Keramik ..................................................................................... 204 6.4. Funktion und Bedeutung ...................................................................................................................... 208 6.5. Fazit ...................................................................................................................................................... 211 Περίλιψη ............................................................................................................................................................ 212 7. Die mattbemalte Keramik ........................................................................................................................... 218 7.1. Definition und Dokumentation ............................................................................................................. 218 7.2. Die Warengruppen ............................................................................................................................... 219 7.3. Die Farbe der Bemalung ...................................................................................................................... 222 7.4. Katalog der Ornamente . ....................................................................................................................... 223 7.5. Die Gefäßformen .................................................................................................................................. 228 7.5.1. Amphoren und Krüge ........................................................................................................................... 229 7.5.1.1. Amphoren: Typen und Varianten ......................................................................................................... 229 7.5.1.2. Wandfragmente von Amphoren ........................................................................................................... 234

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7.5.1.3. Amphorenhenkel .................................................................................................................................. 235 7.5.1.4. Entwicklung, Komposition und Syntax der Amphorenbemalung ........................................................ 236 7.5.1.5. Krüge .................................................................................................................................................... 238 7.5.2. Schalen und Schüsseln . ........................................................................................................................ 238 7.5.2.1. Schalen mit einziehendem Oberteil ...................................................................................................... 239 7.5.2.2. Kalottenförmige Schalen und Schüsseln .............................................................................................. 240 7.5.2.3. Schüsseln .............................................................................................................................................. 240 7.5.2.4. Entwicklung, Komposition und Syntax der Bemalung ........................................................................ 242 7.5.3. Kantharoi .............................................................................................................................................. 242 7.5.3.1. Bauchige Form ..................................................................................................................................... 242 7.5.3.2. Einziehendes Oberteil . ......................................................................................................................... 243 7.5.3.3. Kugelkantharos .................................................................................................................................... 244 7.5.3.4. Entwicklung, Komposition und Syntax der Bemalung ........................................................................ 245 7.5.3.5. Tasse .................................................................................................................................................... 246 7.5.4. Henkel und Böden ................................................................................................................................ 246 7.5.5. Sonderformen ....................................................................................................................................... 247 7.5.6. Wandfragmente .................................................................................................................................... 247 7.6. Entwicklung und Erscheinungsform der mattbemalten Keramik in der Toumba von Olynth ............. 247 7.6.1. Verzierung ............................................................................................................................................ 248 7.6.2. Laufzeit der mattbemalten Keramik...................................................................................................... 249 7.6.3. Gefäßformen und ihre Funktion ........................................................................................................... 250 7.7. Forschungs- und Publikationsstand zur mattbemalten Keramik .......................................................... 254 7.8. Verbreitung und Erscheinungsformen mattbemalter Keramik in der späten Bronzezeit ..................... 259 7.8.1. Chalkidiki ............................................................................................................................................. 259 7.8.2. Der Golf von Thessaloniki und die Ebene von Langadas .................................................................... 260 7.8.3. Das unteres Axiostal ............................................................................................................................ 262 7.8.4. Mittleres Axios- bzw. Vardartal ........................................................................................................... 265 7.8.5. Becken von Iannitsa . ............................................................................................................................ 267 7.8.6. Region entlang des Aliakmonas ........................................................................................................... 268 7.8.7. Becken von Korcë ................................................................................................................................ 274 7.8.8. Mittel- und Südgriechenland ................................................................................................................ 275 7.9. Genese und Entwicklung der mattbemalten Keramik in der späten Bronzezeit ................................... 278 Περίλιψη ............................................................................................................................................................ 282 8. Importierte Gefäße ...................................................................................................................................... 287 8.1. Ein Becher der Vatin-Kultur . ............................................................................................................... 287 8.2. Bemalte Tassen .................................................................................................................................... 289 8.3. Ein kleines bemaltes Gefäß .................................................................................................................. 293 Περίλιψη ............................................................................................................................................................ 295 9. Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 ........................................................................................................298 9.1. Auswertung der olynthischen Keramik in Korrelation mit den Schichten 13 bis 1 ............................. 298 9.2. Perioden in der Besiedlung der Toumba von Olynth ........................................................................... 314 9.3. Datierung und Chronologie der Toumba von Olynth ........................................................................... 319 9.3.1. Lokale Chronologie .............................................................................................................................. 319 9.3.2. Relative und absolute Datierung .......................................................................................................... 321 Περίλιψη ............................................................................................................................................................ 323 10. Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth .......................................................................................................................328 10.1. Zentralmakedonien ............................................................................................................................... 329 10.2. Westmakedonien .................................................................................................................................. 335 10.3. Thessalien ............................................................................................................................................. 336 10.4. Epirus . .................................................................................................................................................. 337 10.5. Albanien ............................................................................................................................................... 337 10.6. Republik Mazedonien .......................................................................................................................... 338 10.7. Ostmakedonien und Thrakien .............................................................................................................. 338

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10.8. Bulgarien .............................................................................................................................................. 340 10.9. Troia . .................................................................................................................................................... 341 10.10. Schlußfolgerungen ............................................................................................................................... 341 Περίλιψη ............................................................................................................................................................ 343 11. Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................................................................................... 347 Περίλιψη ............................................................................................................................................................ 350 Literaturverzeichnis ......................................................................................................................................... 353 Anhang .............................................................................................................................................................. 369 1. Fundortnachweis zu Karten ............................................................................................................................ 369 2. Tabellen zu Textabbildungen ......................................................................................................................... 377 Teil II: Warengruppen und Tafeln und Tabellen der Warengruppen Einleitung ........................................................................................................................................................... 385 Warengruppen 1 bis 41 ...................................................................................................................................... 386 Warengruppen der mattbemalten Keramik A–Z ................................................................................................ 405 Abbildungen der olynthischen Keramik in stratigraphischer Abfolge ............................................... Taf. 1–128 Abbildungen der Vergleichsfunde aus der Sammlung Schachermeyr: .............................................. Taf. 129–132 Abbildungen der Vergleichsfunde aus Karamizi ............................................................................... Taf. 133 Makroaufnahmen der Waren .............................................................................................................. Taf. 134–147 Fototafeln ........................................................................................................................................... Taf. 148–152 Tabellen der einzelnen Warengruppen ......................................................................................................... I–XXII Teil III: Beschreibender Katalog aller Fragmente (CD-Beilage) Einleitung ........................................................................................................................................................... 1 Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................................... 2 Katalog 1 ............................................................................................................................................................ 3 Katalog 2 ............................................................................................................................................................ 389 Katalog mit Vergleichsfunden ........................................................................................................................... 492 Katalog der Warengruppen ................................................................................................................................ 506

Meinen Eltern Ute und Harald Horejs in Liebe und Dankbarkeit

Vorwort Das vorliegende Buch basiert auf meiner Doktorarbeit, die an der Freien Universität Berlin im Dezember 2004 eingereicht wurde. Seitdem erschienene Publikationen konnten nur in wenigen Ausnahmefällen berücksichtigt werden, sofern damit wesentliche neue Erkenntnisse zu den Fragestellungen dieser Studie verbunden waren, die systematische Literaturaufnahme endet mit Dezember 2004.

Die Arbeit konnte in dieser Form nur durch die Unterstützung und Hilfe zahlreicher Personen und Institutio-nen entstehen, denen ich an dieser Stelle danken möchte.

Allen voran gilt mein größter Dank meinem akademischen Lehrer Prof. Bernhard Hänsel, der mich an seinem Institut für Prähistorische Archäologie an der Freien Universität Berlin als Studentin herzlich aufgenommen hat und mich in das Aufarbeitungsteam seiner Ausgrabung der Toumba von Agios Mamas, dem Prähistorischen Olynth, eingebunden hat. Seine Förderung, Diskussionsbereitschaft und Herausforderung haben einen großen Anteil am Gelingen dieser Arbeit. Außerdem ermöglichte mir sein offen geführtes, international besuchtes Insti-tut viele neue wichtige Kontakte zu Wissenschaftlern in Südosteuropa.

Mein Dank gilt auch Prof. Biba Teržan (Berlin/Ljubljana), die immer gesprächsbereit war und mich zum zügi-gen Arbeiten motiviert hat. Dr. Elke Kaiser und Julia Wagner M.A. (Berlin) verdanke ich viele hilfreiche und nützliche Anregungen, wofür ich beiden sehr herzlich danken möchte. Meinem Freund und Kollegen Dr. Rein-hard Jung (Berlin/Wien) sei an dieser Stelle ebenfalls besonders gedankt. Unsere unzähligen Gespräche, gemein-samen Ausflüge und Materialstudien in Griechenland haben meine Arbeit immens bereichert.

Die erfolgreiche Durchführung meiner Studienreisen war nur durch die Unterstützung, Gastfreundschaft und Diskussionsbereitschaft vieler in Südosteuropa arbeitender Kolleginnen und Kollegen möglich. Dies sind in Griechenland Prof. Stelios Andreou, Dr. Maria Pappa, Dr. Evangelio Kiriatsi, Dr. Kiriaki Psaraki, Dr. Stefanos Gimatsidis, Dr. Georgia Karamitrou-Mentessidi, Dr. Dimitrios Matsas, Dr. Jill Carrington-Smith, Dr. Kalliope Sarri, Dr. Liana Stefani, Dimitra Rousioti M.A., Dr. Florens Felten, Dr. Stefan Hiller sowie schließlich Dr. Wal-ter Gauß und Dr. Gudrun Gauß-Kleebinder, denen ich für ihre Gastfreundschaft in Ägina hier besonders danken möchte. Prof. Dr. Joseph Maran (Heidelberg) verdanke ich die Möglichkeit, die Dokumentation unpublizierter Funde der Pevkakia Magula einzusehen, sowie sehr anregende, hilfreiche Gespräche. Schließlich gebührt der Familie Sarandoglou in Nea Olynthos großer Dank, die mir in den vielen Monaten der Aufarbeitung und Doku-mentation der Funde einen besonders angenehmen Aufenthalt bereitet hat.

Die Vergleichsstudien in Albanien konnte ich nur dank der großen Unterstützung und Gastfreundschaft von Dr. Skënder Aliu und seiner Familie durchführen. Intensive Studien und einen herzlichen Empfang in der Repu-blik Mazedonien verdanke ich Aleksandra Papazovska M.A. und Goran Sanev. Dr. Dragi Mitrevski sei für die anregende Diskussion gedankt. Durch die Gastfreundschaft von Dr. Julia Tsvetkova und Dr. Georgi Nekhrizov gestaltete sich mein Studienaufenthalt in Bulgarien zu einer für mich wunderschönen und wissenschaftlich fruchtbaren Zeit. Beiden möchte ich hier meinen wärmsten Dank aussprechen. Sehr lehrreiche und anregende Gespräche verdanke ich auch den bulgarischen Kollegen Dr. Mark Stefanovič, Dr. Ljubawa Kunova und Bogdan Atanasov M.A. Dr. Stefan Alexandrov danke ich für die Überlassung unpublizierter Keramik aus Karamizi, viele wichtige Informationen und manch heiteren Abend in Sofia. Für die spontane Öffnung des geschlossenen Muse-ums in Sandanski sei an dieser Stelle noch einmal Vladimir Petkov gedankt.

Dem leider verstorbenen Prof. Dr. Manfred Korfmann, der mich bei meinem Besuch in Troia herzlich emp-fing, verdanke ich eine sehr lehrreiche Führung über das Grabungsgelände. Seinen Mitarbeiterinnen Dr. Magda Pieniazek und Wendy Rigter M.A. danke ich für anregende Gespräche.

Meinem Freund und Kollegen Dr. Peter Pavúk (Bratislava) schließlich gilt mein besonderer Dank für viele er-kenntnisreiche, informative und motivierende Diskussionen in den letzten Jahren. Dr. Recep Meriç (Izmir) sei für den warmen Empfang in Bademgediği Tepe, Metropolis gedankt. Dr. Ourania Kouka (Nikosia) danke ich für ihre Geduld mit mir am letzten Tag ihrer Ausgrabungsarbeiten in Limantepe und für zahlreiche wichtige Hin-weise. Prof. Dr. Fritz Krinzinger (Wien) schließlich gebührt mein Dank für die Gastfreundschaft in Ephesos.

Vorwort 12

Dr. Alix Hänsel (Berlin) verdanke ich die Möglichkeit, Vergleichsfunde der Schliemann-Sammlung im Muse-um für Vor- und Frühgeschichte Berlin studieren zu können. Prof. Dr. Sigrid Deger-Jalkotzy (Wien) schulde ich großen Dank für die Erlaubnis, unpubliziertes Material aus der Sammlung Schachermeyr der Mykenischen Kommission der Akademie der Wissenschaften in Wien in die vorliegende Arbeit aufnehmen zu dürfen. Ihrer Mitarbeiterin Dr. Birgitta Eder sei an dieser Stelle ebenfalls für ihre große Hilfsbereitschaft und die vielen in-formativen Gespräche gedankt.

Während meines mehrjährigen Aufenthaltes im Institut für Prähistorische Archäologie der Freien Universität Berlin wurde meine Arbeit ständig durch anregende Gespräche mit den Kollegen Christoph Jahn M.A., Dr. Rai-ko Krauß, Dr. Carola Metzner-Nebelsick, Dr. Ursula Brosseder und Dr. Karin Mansel bereichert, ihnen allen danke ich hier ganz herzlich. Silke Kucher danke ich für das hilfreiche Korrekturlesen meines Manuskriptes. Schließlich sei noch den Bibliothekaren Frau Erika Hausmann und Herrn Uwe Hafemeister für ihre Geduld und Hilfsbereitschaft beim Heraussuchen und Beschaffen der Literatur gedankt.

Die Aufnahme der Funde in Nea Olynthos konnte nur durch die Unterstützung zahlreicher Helfer bewerkstel-ligt werden. Daher danke ich Franziska Heimann, Dietlind Voigtländer, Bernhard Heeb, Torben Stupp, Kathari-na Teintz und Susanne Guderna für ihren Fleiß und ihr Engagement.

Nikolas Gail (Wien) danke ich für die fotografische Dokumentation der Funde, Heinz Hähnl (Berlin) für die Tuschzeichnungen der Vergleichsfunde. Schließlich möchte ich noch Dr. Thomas Urban (Berlin) ganz herzlich für die digitale Aufnahme der Scherben danken, die er in mühevoller Weise mit großer Geduld ausgeführt hat. Iwan Licuk (St. Petersburg) danke ich für die spontan geleistete Hilfe bei der Nachbearbeitung und Zusammen-stellung der digitalen Aufnahmen.

Marie-Luise Dunkelmann danke ich herzlich für die geduldige redaktionelle Betreuung. Die sehr aufwendige Übersetzung der Zusammenfassungen aller Kapitel ins Griechische verdanke ich Maria und Stefanos Gimatsidis, denen ich besonders danken möchte.

Schließlich sei auch noch allen Wissenschaftlern im „Agios Mamas-Team“, insbesondere Dr. Cornelia Becker,

Dr. Emily Schalk, Dr. Reinhard Jung, Dr. Helmut Kroll und Dr. Bernhard Weninger, für die gute Zusammenar-beit und den regen wissenschaftlichen Austausch gedankt.

Finanzielle Unterstützung verdanke ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Frauenförderung der

Freien Universität Berlin und der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung des Landes Berlin. Schließlich gilt mein Dank auch Kay Draber, dessen Unterstützung für das Gelingen dieser Arbeit immens

wichtig war. Herzlich danke ich meiner Familie, ganz besonders meinen Eltern, Ute und Harald Horejs, die in den Jahren meines Studiums immer hinter mir standen und mich auf vielfältigste Weise unterstützt haben. Ihnen beiden ist die vorliegende Studie gewidmet.

Wien, den 28. 12. 2006 Barbara Horejs

TEIL I

1. Einleitung 1.1. Grabungsverlauf, Stratigraphie und Bauphasen

Die Toumba von Olynth wurde von 1994 bis 1996 in einer groß angelegten, rund 30 m breiten Fläche unter-sucht, die aufgrund denkmalpflegerischer Auflagen nach und nach abgetreppt wurde. Die Ausgrabungen wurden vom Hügelgipfel abwärts am Westhang bis zur mittleren Höhe der Toumba durchgeführt. Die unteren Schichten des Tells blieben unberührt. Die Grabungsfläche wurde in drei Zonen gegliedert, die in ihrer Abfolge von oben nach unten Fläche A, B und M genannt wurden. Innerhalb jeder Fläche wurde anhand archäologischer Befunde, wie Baureste, Verfärbungen, Gruben u.ä., gegraben, die als Komplexe bezeichnet wurden. Jeder Komplex wur-de nach Abschluß der Ausgrabung vom Grabungsleiter B. Hänsel in eine stratigraphische Reihenfolge gebracht und einer Schicht zugeordnet. Eine Schicht bezeichnet in diesem Fall eine Bauphase1. Insgesamt ließen sich 18 solcher Bauphasen definieren, die von oben nach unten numeriert sind und als Schichten verstanden werden. Schicht 18 ist demnach die älteste, unterste Schicht, Schicht 1 die jüngste. Durch die jüngere byzantinische Be-bauung, die teilweise massiv in die Schichten der Spätbronzezeit eingreift, sind vor allem im oberen Bereich der Toumba viele Komplexe gestört, wodurch sie nicht als reine spätbronzezeitliche Schichten definierbar sind. Ein zusätzlich im Norden der Toumba in den obersten Ablagerungen angelegter Suchschnitt, im folgenden als Nord-schnitt bezeichnet, ergab praktisch kein sicher stratifiziertes Material. Somit ist die jüngste Schicht, im folgen-den aufgrund der vielen Störungen als 1+0 bezeichnet, nicht klar faßbar. Einige wenige protogeometrische Scherben, die aber in keinem stratigraphischen Kontext stehen, belegen eine Nutzung des Tells bis in die begin-nende Eisenzeit. Ebenfalls problematisch ist Schicht 9, die nur in einem sehr geringen Ausmaß untersucht wer-den konnte und kaum Fundmaterial erbrachte. Sie ist zwar per definitionem als Schicht vorhanden, muß aber bei allen hier vorgebrachten Ergebnissen mangels Funden ausgeklammert werden.

Die ursprüngliche Bezeichnung der Funde ergibt sich aus der Zusammensetzung von drei Komponenten: der Grabungsfläche, dem Komplex und der Objektnummer. Das Fragment A 1245/2 ist ein Fund aus der Fläche A, dem Komplex 1245 mit der Objektnummer 2. Zur besseren Übersicht werden die Scherben und Gefäße hier mit Katalognummern versehen, über die dann alle Informationen im Katalogteil überprüfbar sind.

Befunde, die nicht eindeutig einer Schicht zugewiesen werden konnten bzw. wo die Abgrenzung zweier Schichten nicht deutlich zu erfassen war, wurden gesondert gekennzeichnet, z.B. Schicht 5+6, was auch in die-ser Form in die vorliegende Arbeit übernommen wurde. Daraus ergeben sich bei manchen der statistischen Be-rechnungen und Tabellen „Zwischenstufen“, die dann beispielsweise die Schichten 2+3 oder 5+6 bezeichnen. Sofern diese Mischkomplexe die Statistik der Schichten nicht deutlich verändern, wurden sie in Berechnungen nicht miteinbezogen. So werden Stücke aus diesen Komplexen im laufenden Text besprochen, ihre Anzahl wird in die Gesamtberechnung aufgenommen, für die chronologische Entwicklung im Schichtenverlauf aber wegge-lassen.

Die Architektur der Bebauung wird für die hier behandelten Schichten 13 bis 1+0 von B. Hänsel bearbeitet, seine Ergebnisse werden mit dem Stand von Juli 2004 in die vorliegende Arbeit einbezogen. Mit dieser Grund-lage ist eine Zuordnung aller Keramikfunde zu den einzelnen Schichten ebenso möglich wie eine abschließende Gliederung des gesamten Siedlungsverlaufs anhand der Architektur- und Keramikentwicklung in übergeordnete Perioden. Eine Kartierung der Funde innerhalb einzelner Bauphasen ist aber erst nach Abschluß der Architek-turauswertung sinnvoll, weshalb Untersuchungen zur Horizontalstratigraphie und Verbreitung von Typen inner-halb der Siedlung erst in naher Zukunft vorgenommen werden können und daher an dieser Stelle fehlen.

Dies gilt auch für die Ergebnisse der Bearbeitung aller anderen Fundkategorien. So werden die Pflanzenfunde von H. Kroll, die Tierknochen von C. Becker und die Kleinfunde von E. Schalk zur Zeit für die Publikation

1 Hänsel 1989, 55–58. – Die gesamte Diskussion und Dokumentation des Architekturbefunds wird derzeit von B. Hänsel vorbereitet (Hänsel/Aslanis in Vorb.) und wird in Kürze als Monographie erscheinen. Auch die übrigen Fundkategorien werden derzeit zur Publikation vorbereitet (Becker/Kroll in Vorb.; Schalk in Vorb.; Jung in Vorb.; Aslanis in Vorb.).

Einleitung 14

vorbereitet. Besonders wichtig für diese Studie sind die Zwischenergebnisse von R. Jung, der die scheibenge-drehte Keramik bearbeitet und erste Datierungen anhand der mykenischen Funde ermittelt hat. Damit können die Schichten 7 bis 1+0 in das relative und absolute Datierungssystem Griechenlands eingehängt werden.

Ebenfalls noch nicht abgeschlossen ist die Bearbeitung der Keramik aus den Schichten 18 bis 14, die I. Asla-nis übernommen hat, und die dem Zeitraum der vorliegenden Studie unmittelbar vorausgehen. Die ursprünglich vor allem Schicht 14 zugewiesene minysche Keramik hat sich erst nachträglich als der Schicht 13 zugehörig herausgestellt. Ihre Bearbeitung durch Aslanis ist ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Eine Abgrenzung der Befunde der Schichten 13 bis 1+0 und ihrer Funde nach „unten“ ist demnach nur aus der Perspektive der oberen, jüngeren Schichten möglich. Um trotzdem ein chronologisches Gerüst für die vorliegende Studie erarbeiten zu können, wird die scheibengedrehte minysche Keramik zumindest in groben Zügen vorgestellt und in bezug auf Mittel- und Südgriechenland datiert. Es soll hier ausdrücklich betont werden, daß die per definitionem mittelhel-ladische minysche Keramik niemals Gegenstand der Untersuchung war und der Verfasserin daher auch viele Informationen zu dieser Gattung fehlen, die sich nur durch eine gründliche Analyse des Materials selbst gewin-nen lassen. Vor diesem Hintergrund sind die aufgrund von Vergleichsstudien erlangten Datierungen der miny-schen Keramik als Vorschläge zu verstehen.

Die der Schicht 13 vorausgehende Besiedlung der Toumba von Olynth kann beim derzeitigen Kenntnisstand folgendermaßen grob periodisiert werden: In der ältesten ausgegrabenen Schicht 18 ist wohl gerade die Grenze zwischen Früh- und Mittelbronzezeit erfaßt worden2. Die darauffolgenden Schichten 17 bis 14 können mit Si-cherheit mittelbronzezeitlich datiert werden3. Wie die Entwicklung weiter verlief, ist unter anderem ein Untersu-chungsziel dieser Studie, weshalb den Ergebnissen hier nicht vorgegriffen werden soll.

1.2. Ziel und Grenzen der Untersuchung Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der größten Fundkategorie einer Siedlung – der Kera-

mik – in möglichst umfassender Weise. Die Chance, nicht nur selektiv, nach statistischen Kriterien ausgewählte Fundgruppen, sondern die gesamte handgemachte Keramik einer Periode bearbeiten zu können, eröffnet viele Möglichkeiten. Angestrebt wird die Vorlage charakteristischer und ungewöhnlicher Elemente des Gefäßreper-toires der handgemachten Keramik in seiner Zusammensetzung und Entwicklung. Dadurch ist die Vorausset-zung gegeben, die Entwicklung der Toumba von Olynth in der späten Bronzezeit anhand ihrer Keramik zu defi-nieren. Ein weiteres Ziel dieser Materialstudie ist es, neue Erkenntnisse über die Regionen Chalkidiki und Zent-ralmakedonien zu gewinnen, die im Spannungsfeld zwischen den Kulturen der Ägäis und des Donauraumes liegen. Beziehungen innerhalb dieser Regionen sowie zu den benachbarten Kulturräumen werden in den Frage-stellungen daher besonders berücksichtigt.

Die Grenzen der Untersuchung sind durch äußere Rahmenbedingungen abgesteckt. Vor allem in bezug auf ei-ne chronologische Abgrenzung müssen viele Ergebnisse als vorläufig angesehen werden, bis auch die anderen Materialgruppen unserer Toumba vollständig ausgewertet sind. Soweit Informationen aus den vorausgehenden Schichten 18 bis 14 vorhanden sind, werden sie für entwicklungsgeschichtliche Fragen berücksichtigt, was mehrheitlich aber nicht der Fall ist.

1.3. Vergleichsfunde aus der Sammlung Schachermeyr Fritz Schachermeyr hat in den Jahrzehnten seiner Forschungs- und Lehrtätigkeiten zur ägäischen

Vorgeschichte eine stattliche Sammlung von Keramikscherben und Ganzgefäßen zu Studien- und Lehrzwecken aufgebaut4, die sich heute in der mykenischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien befindet.5 Die thessalische neolithische Keramik dieser Sammlung wurde noch von Schachermeyr selbst teilweise zur Publikation vorbereitet und schließlich von E. Alram-Stern vorgelegt6.

Noch unpubliziert sind unter anderem die bronzezeitlichen makedonischen Funde der Sammlung, unter denen sich auch zahlreiche Fragmente spätbronzezeitlicher Keramik befinden, die sich sehr gut für Vergleichsstudien

2 Hänsel 2002a, 73. 3 Ebd. 73–76. 4 Schachermeyr 1991. 5 Zur Bedeutung und Geschichte der Sammlung siehe auch Deger-Jalkotzy 1991. 6 Alram-Stern 1991.

Einleitung 15

in unserem Zusammenhang eignen. Aufgrund der großzügigen Erlaubnis S. Deger-Jalkotzys, der Direktorin der Mykenischen Kommission, konnte ich die Fragmente in der Sammlung studieren und dokumentieren, wofür ich ihr an dieser Stelle sehr herzlich danken möchte. Mein Dank gilt auch B. Eder und R. Jung für die hilfsbereite Unterstützung während der Aufnahme der Funde in Wien.

Insgesamt 27 Fragmente aus Makedonien lassen sich aufgrund stilistischer Kriterien in die späte Bronzezeit datieren und bieten sich deshalb als Vergleichsobjekte zum olynthischen Material an. Sie werden im Verlauf der einzelnen Kapitel der Waren (Kap. 4), Gefäßformen (Kap. 5) und der mattbemalten Keramik (Kap. 7) angeführt. Sie sind am Ende des Tafelteils (Teil II) zeichnerisch dargestellt und werden im Katalog einzeln und ausführlich beschrieben (Teil III).

Bei der Mehrzahl der 27 Stücke ist ihre Herkunft bekannt. Es handelt sich um die in der Forschung schon lan-ge bekannten Fundorte von Gona, Perivolaki (Saratse), Stiwos und Thermi A (Kaputsedes, Sedes), die im Kapi-tel zum Forschung- und Publikationsstand (Kap. 3, Zentralmakedonien) behandelt werden. Lediglich vier Scherben können zwar der Region Makedonien, aber keinem exakten Fundplatz mehr zugewiesen werden.

Einleitung 16

1. Εισαγωγή

1.1. Ανασκαφή, στρωµατογραφία και οικοδοµικές φάσεις

Η τούµπα της Ολύνθου ερευνήθηκε ανασκαφικά από το 1994 ως το 1996 σε µια µεγάλη επιφάνεια πλάτους

περίπου 30 µ. Οι τοµές σκάφτηκαν σε κλιµακωτή διάταξη µε σκοπό την αποκάλυψη περισσότερων οικοδοµικών φάσεων και την ταυτόχρονη προστασία και διατήρηση των νεότερων από αυτές σύµφωνα µε τις διατάξεις του αρχαιολογικού νόµου. Η ανασκαφή ξεκίνησε από την κορυφή και προχώρησε στη δυτική πλευρά µέχρι τη µέση της πλαγιάς της τούµπας. Τα κατώτερα στρώµατα του λόφου δεν ερευνήθηκαν. Η έκταση που ανασκάφτηκε χωρίστηκε σε τρεις ζώνες, οι οποίες ονοµάστηκαν διαδοχικά, από πάνω προς τα κάτω, επιφάνειες Α, Β και Μ. Σε καθεµιά από αυτές τις ζώνες η πορεία της ανασκαφής καθορίστηκε από τα αρχαιολογικά ευρήµατα που εντοπίζονταν, όπως τα οικοδοµικά κατάλοιπα, τις χρωµατικές διαφοροποιήσεις του εδάφους, τους λάκκους κ.α., τα οποία χαρακτηρίστηκαν ως σύνολα. Κάθε ένα από αυτά τα σύνολα εντάχθηκε από το διευθυντή της ανασκαφής µετά το τέλος των ανασκαφικών εργασιών στη στρωµατογραφική ακολουθία του οικισµού µε την ταξινόµησή του σε κάποιο από τα στρώµατα που διακρίθηκαν. Στην ανασκαφή του Αγ. Μάµα, όπως και του Καστανά, µε τον όρο «στρώµα» χαρακτηρίζεται η οικοδοµική φάση7. Συνολικά διακρίθηκαν 18 τέτοιες οικοδοµικές φάσεις που ονοµάζονται «στρώµατα», µε αρίθµηση που ξεκινά από πάνω. Το κατώτερο και αρχαιότερο στρώµα λοιπόν είναι το στρώµα 18, ενώ το στρώµα 1 είναι το νεότερο. Εξαιτίας της οικοδοµικής δραστηριότητας κατά τη διάρκεια των βυζαντινών χρόνων, η οποία σε ορισµένα σηµεία της τούµπας προχώρησε αρκετά µέσα στα στρώµατα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, διαταράχθηκαν αρκετά στρώµατα κυρίως στο πάνω µέρος του υψώµατος, όπου συνεπώς δεν µπορούν να διακριθούν κλειστά υστεροελλαδικά σύνολα. Επιπλέον, σε µια δοκιµαστική τοµή που έγινε στις ανώτερες επιχώσεις, στο βόρειο τµήµα της τούµπας, η οποία στο εξής ονοµάζεται Βόρεια Τοµή, δε βρέθηκε καθόλου στρωµατογραφηµένο υλικό. Για τον ίδιο λόγο δεν ήταν πάντα εύκολη και η διάκριση του νεότερου στρώµατος της τούµπας, το οποίο εξαιτίας των πολλών διαταραχών ονοµάζεται στο εξής στρώµα 1+0. Τη χρήση της τούµπας στην αρχή της Πρώιµης Εποχής του Σιδήρου µαρτυρά η ύπαρξη λιγοστών θραυσµάτων από πρωτογεωµετρικά αγγεία, κανένα από τα οποία όµως δε βρέθηκε σε στρωµατογραφηµένο σύνολο. Εξίσου προβληµατικό είναι το στρώµα 9, το οποίο ανασκάφτηκε σε µια µικρή µόνο έκταση και δεν περιείχε σχεδόν κανένα εύρηµα. Ως στρώµα είναι µεν υπαρκτό, έπρεπε όµως να µη ληφθεί υπόψη σε κανένα από τα αποτελέσµατα στα οποία κατέληξε η παρούσα έρευνα εξαιτίας της απουσίας ευρηµάτων. Ο αρχικός αριθµός ευρετηρίου του κάθε αντικειµένου προκύπτει από το συνδυασµό τριών στοιχείων: της

ανασκαφικής επιφάνειας, του συνόλου και του αριθµού του αντικειµένου. Το θραύσµα Α 1245/2 είναι ένα εύρηµα από την επιφάνεια Α, το σύνολο 1245, µε τον αύξοντα αριθµό 2. Για την ευκολία του αναγνώστη όλα τα όστρακα και τα αγγεία έχουν σε αυτή την εργασία τον αριθµό του καταλόγου ώστε να είναι δυνατός ο έλεγχος όλων των πληροφοριών στον κατάλογο. Η στρωµατογραφική προέλευση ορισµένων ευρηµάτων τα οποία δεν ήταν δυνατόν να ταξινοµηθούν µε βε-

βαιότητα σε κάποιο στρώµα, όπως για παράδειγµα ορισµένα θραύσµατα που βρέθηκαν κάπου στα όρια µεταξύ δύο στρωµάτων, π.χ. του 5 και του 6, ορίζεται ως στρώµα 5+6. Έτσι λοιπόν προκύπτουν σε κάποιους πίνακες και στατιστικές αναλύσεις ορισµένες «ενδιάµεσες φάσεις» στη στρωµατογραφία µε την ένδειξη π.χ. 2+3 ή 5+6. Εφόσον αυτά τα σύνολα που δεν είναι κλειστά, δε µεταβάλλουν τα στατιστικά δεδοµένα της στρωµατογραφίας, συνυπολογίζονται στις διάφορες µετρήσεις. Συνεπώς τα ευρήµατα από τα παραπάνω σύνολα σχολιάζονται στο κείµενο και συνυπολογίζονται αριθµητικά στις συνολικές στατιστικές µετρήσεις, δε λαµβάνονται όµως υπόψη στην προσπάθεια για τη χρονολόγηση της στρωµατογραφικής ακολουθίας. Η αρχιτεκτονική των στρωµάτων 13 ως 1+0 που αφορούν την παρούσα εργασία βρίσκεται στο στάδιο της

µελέτης από τον B. Hänsel. Σε αυτήν την εργασία χρησιµοποιούνται τα πορίσµατα της παραπάνω µελέτης όπως αυτά είχαν διατυπωθεί µέχρι τον Ιούλιο του 2004. Σε αυτήν τη βάση στηρίζεται η ταξινόµηση της κεραµικής σε στρώµατα, αλλά και η διάκριση µεγαλύτερων περιόδων στην οικοδοµική εξέλιξη του οικισµού, όπως προκύπτει από την εξέλιξη της αρχιτεκτονικής και κεραµικής. Η χαρτογράφηση των ευρηµάτων σε κάθε οικοδοµική φάση ωστόσο µπορεί να γίνει µόνο µετά την ολοκλήρωση της µελέτης της αρχιτεκτονικής. Αυτός είναι ο λόγος για

7 Hänsel 1989, 55–58. – Η συνολική συζήτηση και τεκµηρίωση της στρωµατογραφίας και των αρχι-τεκτονικών καταλοίπων του οικισµού ετοιµάζεται από τον B. Hänsel και θα παρουσιαστεί σύντοµα ως µονογραφία.

Einleitung 17

τον οποίο δεν παρουσιάζεται εδώ η οριζόντια στρωµατογραφία και η διάδοση των τύπων εντός του οικισµού, τα οποία βέβαια θα παρουσιαστούν στο άµεσο µέλλον. Το ίδιο ισχύει και για όλες τις άλλες κατηγορίες ευρηµάτων, των οποίων η µελέτη δεν έχει ακόµη

ολοκληρωθεί. Έτσι η έρευνα των φυτικών καταλοίπων µε σκοπό την τελική δηµοσίευση βρίσκεται στο στάδιο της προετοιµασίας από τον H. Kroll, τα οστά µελετά η C. Becker και τα µικροαντικείµενα η E. Schalk. Ιδιαίτερα σηµαντικά για την παρούσα εργασία είναι τα προσωρινά αποτελέσµατα της µελέτης της τροχήλατης κεραµικής από τον R. Jung, ο οποίος έδωσε τα πρώτα στοιχεία σχετικά µε τη χρονολόγηση, όπως αυτά προέκυψαν από τη µελέτη της µυκηναϊκής κεραµικής. Έτσι ήταν δυνατός ο συγχρονισµός των στρωµάτων 7 ως 1+0 µε τις σχετικές και απόλυτες τιµές του ελληνικού χρονολογικού συστήµατος. Επίσης δεν έχει ολοκληρωθεί και η µελέτη της κεραµικής των στρωµάτων 18 ως 14, την οποία έχει αναλάβει

ο Ι. Ασλάνης. Το υλικό αυτών των στρωµάτων προηγείται χρονολογικά της κεραµικής που παρουσιάζεται σε αυτήν την εργασία. Η µινυακή κεραµική που ταξινοµήθηκε αρχικά στο στρώµα 14 φάνηκε εκ των υστέρων ότι στην πραγµατικότητα ανήκει στο στρώµα 13. Αφού η µελέτη της µινυακής κεραµικής δεν έχει ακόµη ολοκληρωθεί, η διάκριση µεταξύ του υλικού των στρωµάτων 13 ως 1+0 και των ευρηµάτων από τα αρχαιότερα στρώµατα ήταν δυνατή µόνο από τη σκοπιά των ανώτερων, µεταγενέστερων στρωµάτων. Για τη δηµιουργία, παρόλα αυτά, ενός χρονολογικού σκελετού σε αυτήν την εργασία, επιχειρείται µια πρώτη, συνοπτική παρουσίαση της τροχήλατης µινυακής κεραµικής της Ολύνθου όπως επίσης και η χρονολόγησή της µε αναφορά στην κεντρική και νότια Ελλάδα. Πρέπει εδώ να γίνει η ρητή διευκρίνιση, ότι η µεσοελλαδική, µινυακή όπως καθιερώθηκε να λέγεται, κεραµική δεν υπήρξε ποτέ σε αυτήν την εργασία αντικείµενο συστηµατικής έρευνας. Για αυτόν το λόγο δεν ήταν διαθέσιµες στη συγγραφέα πολλές πληροφορίες σχετικά µε αυτήν την κατηγορία, οι οποίες µπορούν να αποκτηθούν µόνο µέσω της συστηµατικής ανάλυσης του ίδιου του υλικού της Ολύνθου. Συνεπώς, οι προτεινόµενες χρονολογήσεις που προέκυψαν από τη συγκριτική µελέτη της µινυακής κεραµική της Ολύνθου πρέπει να αντιµετωπιστούν από τον αναγνώστη ως προσωρινά αποτελέσµατα. Το διάστηµα της κατοίκησης στην τούµπα της Ολύνθου που προηγήθηκε του στρώµατος 13 µπορεί σύµφωνα

µε όσα γνωρίζουµε ως σήµερα να διακριθεί γενικά σε µεγάλες περιόδους: το αρχαιότερο ανασκαµµένο στρώµα 18 τοποθετείται στα όρια µεταξύ της Πρώιµης και Μέσης Εποχής του Χαλκού.8 Τα επόµενα στρώµατα 17 ως 14 µπορούν να χρονολογηθούν µε βεβαιότητα στη Μέση Εποχή του Χαλκού.9 Η περαιτέρω εξέλιξη του οικισµού είναι µεταξύ άλλων ο στόχος της έρευνας αυτής της εργασίας και παρουσιάζεται αναλυτικά παρακάτω.

1.2. Στόχος και όρια της έρευνας

Ο στόχος της παρούσας εργασίας είναι η µελέτη της πολυπληθέστερης κατηγορίας ευρηµάτων που βρίσκεται

σε έναν οικισµό, της κεραµικής, µε έναν όσο το δυνατόν περισσότερο εµπεριστατωµένο τρόπο. Η δυνατότητα να µελετηθεί µια επιλεγµένη κατηγορία ευρηµάτων, όπως η χειροποίητη κεραµική, όχι µόνο επιλεκτικά σύµφωνα µε στατιστικά κριτήρια, αλλά στο σύνολό της, παρέχει άφθονες ευκαιρίες. Εδώ λοιπόν επιχειρείται η παρουσίαση όλων των χαρακτηριστικών, αλλά και των ασυνήθιστων στοιχείων του συνόλου της χειροποίητης κεραµικής τόσο στη σύνθεση όσο και στην εξέλιξής της. Αυτό σηµαίνει ότι υπάρχουν οι προϋποθέσεις για τη µελέτη της εξέλιξης της τούµπας της Ολύνθου κατά τη διάρκεια της Ύστερης Εποχής του Χαλκού µε τη βοήθεια της κεραµικής. Ένας άλλος στόχος αυτής της εργασίας η οποία µελετά ανασκαφικό υλικό είναι να αποκτηθούν νέες γνώσεις για τις περιοχές της Χαλκιδικής και της κεντρικής Μακεδονίας, οι οποίες βρίσκονται σε ένα χώρο έντονων αλληλοεπιδράσεων µεταξύ του Αιγαίου και της περιοχής του ∆ούναβη. Ο προσδιορισµός των σχέσεων εντός των ορίων αυτής της ευρύτερης περιοχής, όπως και µε περιοχές γειτονικών Πολιτισµών, κατέχουν σηµαντική θέση στα ερωτήµατα που θέτει και προσπαθεί να αντιµετωπίσει αυτή η εργασία. Τα όρια της έρευνας προσδιορίζονται από εξωτερικούς παράγοντες. Κυρίως όσον αφορά τα χρονολογικά

όρια, πολλά αποτελέσµατα πρέπει να θεωρηθούν προσωρινά µέχρι τη δηµοσίευση και των υπόλοιπων ευρηµάτων της τούµπας µας. Στα ερωτήµατα που έχουν τεθεί σχετικά µε την ιστορία της εξέλιξης του οικισµού λαµβάνονται υπόψη όσες πληροφορίες είναι γνωστές για τα αρχαιότερα στρώµατα 18 ως 14, οι οποίες ωστόσο είναι λιγοστές.

1.3 . Συγκριτικό υλικό από τη συλλογή Schachermeyr

8 Hänsel 2002a, 73. 9 Αυτόθι, 73–76.

Einleitung 18

Στις δεκαετείς ερευνητικές και διδακτικές δραστηριότητές του σχετικά µε την αιγιακή προϊστορία ο Fritz Schachermeyr δηµιούργησε µια δηµόσια συλλογή από όστρακα και ολόκληρα αγγεία µε σκοπό τη µελέτη και τη διδασκαλία,10 η οποία βρίσκεται σήµερα στη «mykenische Kommission» της Αυστριακής Ακαδηµίας των Επιστηµών στη Βιέννη.11 Η θεσσαλική νεολιθική κεραµική αυτής της συλλογής είχε ήδη εν µέρει µελετηθεί από τον ίδιο τον Schachermeyr µε σκοπό τη δηµοσίευση και παρουσιάστηκε τελικά από την E. Alram-Stern.12 Αδηµοσίευτα παραµένουν µεταξύ άλλων τα µακεδονικά ευρήµατα της Εποχής του Χαλκού από αυτήν τη

συλλογή, µεταξύ των οποίων υπάρχουν άφθονα θραύσµατα κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, τα οποία µπορούν να εξυπηρετήσουν πολύ καλά αυτήν τη µελέτη ως συγκριτικό υλικό. Για τη γενναιόδωρη άδεια να µελετήσω και να καταγράψω τα θραύσµατα της συλλογής θέλω από αυτή τη θέση να ευχαριστήσω θερµά τη διευθύντρια της «Mykenische Kommission» S. Deger-Jalkotzy. Ευχαριστίες οφείλονται επίσης στην B. Eder και τον R. Jung για την πρόθυµη υποστήριξή τους κατά τη διάρκεια της καταγραφής του υλικού στη Βιέννη.

Ως συγκριτικό υλικό για την ολυνθιακή κεραµική παρουσιάζονται συνολικά 27 θραύσµατα, τα οποία

χρονολογούνται µε στιλιστικά κριτήρια στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Τα θραύσµατα αυτά σχολιάζονται στο κεφάλαιο που εξετάζει τις κεραµικές οµάδες (κεφ. 4), τα σχήµατα (κεφ. 5) και στο κεφάλαιο της αµαυρόχρωµης κεραµικής (κεφ. 7). Τα σχέδιά τους απεικονίζονται στο τέλος του τόµου µε τους πίνακες (µέρος ΙΙ), ενώ το κάθε ένα από αυτά περιγράφεται ξεχωριστά και αναλυτικά στον κατάλογο (µέρος ΙΙΙ). Η προέλευση των περισσοτέρων από τα 27 θραύσµατα είναι γνωστή. Πρόκειται για ευρήµατα από γνωστές

στην έρευνα θέσεις, όπως η Γκόνα, το Περιβολάκι (Σαράτσι), ο Στίβος και η Θέρµη Α (Καπουτζίδες, Σέδες), οι οποίες εξετάζονται στο κεφάλαιο που αφορά την ιστορία της έρευνας (κεφ. 3, κεντρική Μακεδονία). Μόνο για τέσσερα όστρακα, επίσης από τη Μακεδονία, δε γνωρίζουµε την ακριβή θέση της προέλευσής τους.

10 Schachermeyr 1991. 11 Για τη σηµασία και την ιστορία της συλλογής βλ. επίσης Deger-Jalkotzy 1991. 12 Alram-Stern 1991.

1. Εισαγωγή

1.1. Ανασκαφή, στρωµατογραφία και οικοδοµικές φάσεις

Η τούµπα της Ολύνθου ερευνήθηκε ανασκαφικά από το 1994 ως το 1996 σε µια µεγάλη επιφάνεια πλάτους

περίπου 30 µ. Οι τοµές σκάφτηκαν σε κλιµακωτή διάταξη µε σκοπό την αποκάλυψη περισσότερων οικοδοµικών φάσεων και την ταυτόχρονη προστασία και διατήρηση των νεότερων από αυτές σύµφωνα µε τις διατάξεις του αρχαιολογικού νόµου. Η ανασκαφή ξεκίνησε από την κορυφή και προχώρησε στη δυτική πλευρά µέχρι τη µέση της πλαγιάς της τούµπας. Τα κατώτερα στρώµατα του λόφου δεν ερευνήθηκαν. Η έκταση που ανασκάφτηκε χωρίστηκε σε τρεις ζώνες, οι οποίες ονοµάστηκαν διαδοχικά, από πάνω προς τα κάτω, επιφάνειες Α, Β και Μ. Σε καθεµιά από αυτές τις ζώνες η πορεία της ανασκαφής καθορίστηκε από τα αρχαιολογικά ευρήµατα που εντοπίζονταν, όπως τα οικοδοµικά κατάλοιπα, τις χρωµατικές διαφοροποιήσεις του εδάφους, τους λάκκους κ.α., τα οποία χαρακτηρίστηκαν ως σύνολα. Κάθε ένα από αυτά τα σύνολα εντάχθηκε από το διευθυντή της ανασκαφής µετά το τέλος των ανασκαφικών εργασιών στη στρωµατογραφική ακολουθία του οικισµού µε την ταξινόµησή του σε κάποιο από τα στρώµατα που διακρίθηκαν. Στην ανασκαφή του Αγ. Μάµα, όπως και του Καστανά, µε τον όρο «στρώµα» χαρακτηρίζεται η οικοδοµική φάση1. Συνολικά διακρίθηκαν 18 τέτοιες οικοδοµικές φάσεις που ονοµάζονται «στρώµατα», µε αρίθµηση που ξεκινά από πάνω. Το κατώτερο και αρχαιότερο στρώµα λοιπόν είναι το στρώµα 18, ενώ το στρώµα 1 είναι το νεότερο. Εξαιτίας της οικοδοµικής δραστηριότητας κατά τη διάρκεια των βυζαντινών χρόνων, η οποία σε ορισµένα σηµεία της τούµπας προχώρησε αρκετά µέσα στα στρώµατα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, διαταράχθηκαν αρκετά στρώµατα κυρίως στο πάνω µέρος του υψώµατος, όπου συνεπώς δεν µπορούν να διακριθούν κλειστά υστεροελλαδικά σύνολα. Επιπλέον, σε µια δοκιµαστική τοµή που έγινε στις ανώτερες επιχώσεις, στο βόρειο τµήµα της τούµπας, η οποία στο εξής ονοµάζεται Βόρεια Τοµή, δε βρέθηκε καθόλου στρωµατογραφηµένο υλικό. Για τον ίδιο λόγο δεν ήταν πάντα εύκολη και η διάκριση του νεότερου στρώµατος της τούµπας, το οποίο εξαιτίας των πολλών διαταραχών ονοµάζεται στο εξής στρώµα 1+0. Τη χρήση της τούµπας στην αρχή της Πρώιµης Εποχής του Σιδήρου µαρτυρά η ύπαρξη λιγοστών θραυσµάτων από πρωτογεωµετρικά αγγεία, κανένα από τα οποία όµως δε βρέθηκε σε στρωµατογραφηµένο σύνολο. Εξίσου προβληµατικό είναι το στρώµα 9, το οποίο ανασκάφτηκε σε µια µικρή µόνο έκταση και δεν περιείχε σχεδόν κανένα εύρηµα. Ως στρώµα είναι µεν υπαρκτό, έπρεπε όµως να µη ληφθεί υπόψη σε κανένα από τα αποτελέσµατα στα οποία κατέληξε η παρούσα έρευνα εξαιτίας της απουσίας ευρηµάτων. Ο αρχικός αριθµός ευρετηρίου του κάθε αντικειµένου προκύπτει από το συνδυασµό τριών στοιχείων: της

ανασκαφικής επιφάνειας, του συνόλου και του αριθµού του αντικειµένου. Το θραύσµα Α 1245/2 είναι ένα εύρηµα από την επιφάνεια Α, το σύνολο 1245, µε τον αύξοντα αριθµό 2. Για την ευκολία του αναγνώστη όλα τα όστρακα και τα αγγεία έχουν σε αυτή την εργασία τον αριθµό του καταλόγου ώστε να είναι δυνατός ο έλεγχος όλων των πληροφοριών στον κατάλογο. Η στρωµατογραφική προέλευση ορισµένων ευρηµάτων τα οποία δεν ήταν δυνατόν να ταξινοµηθούν µε

βεβαιότητα σε κάποιο στρώµα, όπως για παράδειγµα ορισµένα θραύσµατα που βρέθηκαν κάπου στα όρια µεταξύ δύο στρωµάτων, π.χ. του 5 και του 6, ορίζεται ως στρώµα 5+6. Έτσι λοιπόν προκύπτουν σε κάποιους πίνακες και στατιστικές αναλύσεις ορισµένες «ενδιάµεσες φάσεις» στη στρωµατογραφία µε την ένδειξη π.χ. 2+3 ή 5+6. Εφόσον αυτά τα σύνολα που δεν είναι κλειστά, δε µεταβάλλουν τα στατιστικά δεδοµένα της στρωµατογραφίας, συνυπολογίζονται στις διάφορες µετρήσεις. Συνεπώς τα ευρήµατα από τα παραπάνω σύνολα σχολιάζονται στο κείµενο και συνυπολογίζονται αριθµητικά στις συνολικές στατιστικές µετρήσεις, δε λαµβάνονται όµως υπόψη στην προσπάθεια για τη χρονολόγηση της στρωµατογραφικής ακολουθίας. Η αρχιτεκτονική των στρωµάτων 13 ως 1+0 που αφορούν την παρούσα εργασία βρίσκεται στο στάδιο της

µελέτης από τον B. Hänsel. Σε αυτήν την εργασία χρησιµοποιούνται τα πορίσµατα της παραπάνω µελέτης όπως αυτά είχαν διατυπωθεί µέχρι τον Ιούλιο του 2004. Σε αυτήν τη βάση στηρίζεται η ταξινόµηση της κεραµικής σε στρώµατα, αλλά και η διάκριση µεγαλύτερων περιόδων στην οικοδοµική εξέλιξη του οικισµού, όπως προκύπτει από την εξέλιξη της αρχιτεκτονικής και κεραµικής. Η χαρτογράφηση των ευρηµάτων σε κάθε οικοδοµική φάση ωστόσο µπορεί να γίνει µόνο µετά την ολοκλήρωση της µελέτης της αρχιτεκτονικής. Αυτός είναι ο λόγος για τον οποίο δεν παρουσιάζεται εδώ η οριζόντια στρωµατογραφία και η διάδοση των τύπων εντός του οικισµού, τα οποία βέβαια θα παρουσιαστούν στο άµεσο µέλλον.

1 Hänsel 1989, 55–58. – Η συνολική συζήτηση και τεκµηρίωση της στρωµατογραφίας και των αρχιτεκτονικών

καταλοίπων του οικισµού ετοιµάζεται από τον B. Hänsel και θα παρουσιαστεί σύντοµα ως µονογραφία.

Εισαγωγή 17

Το ίδιο ισχύει και για όλες τις άλλες κατηγορίες ευρηµάτων, των οποίων η µελέτη δεν έχει ακόµη ολοκληρωθεί. Έτσι η έρευνα των φυτικών καταλοίπων µε σκοπό την τελική δηµοσίευση βρίσκεται στο στάδιο της προετοιµασίας από τον H. Kroll, τα οστά µελετά η C. Becker και τα µικροαντικείµενα η E. Schalk. Ιδιαίτερα σηµαντικά για την παρούσα εργασία είναι τα προσωρινά αποτελέσµατα της µελέτης της τροχήλατης κεραµικής από τον R. Jung, ο οποίος έδωσε τα πρώτα στοιχεία σχετικά µε τη χρονολόγηση, όπως αυτά προέκυψαν από τη µελέτη της µυκηναϊκής κεραµικής. Έτσι ήταν δυνατός ο συγχρονισµός των στρωµάτων 7 ως 1+0 µε τις σχετικές και απόλυτες τιµές του ελληνικού χρονολογικού συστήµατος. Επίσης δεν έχει ολοκληρωθεί και η µελέτη της κεραµικής των στρωµάτων 18 ως 14, την οποία έχει αναλάβει

ο Ι. Ασλάνης. Το υλικό αυτών των στρωµάτων προηγείται χρονολογικά της κεραµικής που παρουσιάζεται σε αυτήν την εργασία. Η µινυακή κεραµική που ταξινοµήθηκε αρχικά στο στρώµα 14 φάνηκε εκ των υστέρων ότι στην πραγµατικότητα ανήκει στο στρώµα 13. Αφού η µελέτη της µινυακής κεραµικής δεν έχει ακόµη ολοκληρωθεί, η διάκριση µεταξύ του υλικού των στρωµάτων 13 ως 1+0 και των ευρηµάτων από τα αρχαιότερα στρώµατα ήταν δυνατή µόνο από τη σκοπιά των ανώτερων, µεταγενέστερων στρωµάτων. Για τη δηµιουργία, παρόλα αυτά, ενός χρονολογικού σκελετού σε αυτήν την εργασία, επιχειρείται µια πρώτη, συνοπτική παρουσίαση της τροχήλατης µινυακής κεραµικής της Ολύνθου όπως επίσης και η χρονολόγησή της µε αναφορά στην κεντρική και νότια Ελλάδα. Πρέπει εδώ να γίνει η ρητή διευκρίνιση, ότι η µεσοελλαδική, µινυακή όπως καθιερώθηκε να λέγεται, κεραµική δεν υπήρξε ποτέ σε αυτήν την εργασία αντικείµενο συστηµατικής έρευνας. Για αυτόν το λόγο δεν ήταν διαθέσιµες στη συγγραφέα πολλές πληροφορίες σχετικά µε αυτήν την κατηγορία, οι οποίες µπορούν να αποκτηθούν µόνο µέσω της συστηµατικής ανάλυσης του ίδιου του υλικού της Ολύνθου. Συνεπώς, οι προτεινόµενες χρονολογήσεις που προέκυψαν από τη συγκριτική µελέτη της µινυακής κεραµική της Ολύνθου πρέπει να αντιµετωπιστούν από τον αναγνώστη ως προσωρινά αποτελέσµατα. Το διάστηµα της κατοίκησης στην τούµπα της Ολύνθου που προηγήθηκε του στρώµατος 13 µπορεί σύµφωνα

µε όσα γνωρίζουµε ως σήµερα να διακριθεί γενικά σε µεγάλες περιόδους: το αρχαιότερο ανασκαµµένο στρώµα 18 τοποθετείται στα όρια µεταξύ της Πρώιµης και Μέσης Εποχής του Χαλκού.2 Τα επόµενα στρώµατα 17 ως 14 µπορούν να χρονολογηθούν µε βεβαιότητα στη Μέση Εποχή του Χαλκού.3 Η περαιτέρω εξέλιξη του οικισµού είναι µεταξύ άλλων ο στόχος της έρευνας αυτής της εργασίας και παρουσιάζεται αναλυτικά παρακάτω.

1.2. Στόχος και όρια της έρευνας Ο στόχος της παρούσας εργασίας είναι η µελέτη της πολυπληθέστερης κατηγορίας ευρηµάτων που βρίσκεται

σε έναν οικισµό, της κεραµικής, µε έναν όσο το δυνατόν περισσότερο εµπεριστατωµένο τρόπο. Η δυνατότητα να µελετηθεί µια επιλεγµένη κατηγορία ευρηµάτων, όπως η χειροποίητη κεραµική, όχι µόνο επιλεκτικά σύµφωνα µε στατιστικά κριτήρια, αλλά στο σύνολό της, παρέχει άφθονες ευκαιρίες. Εδώ λοιπόν επιχειρείται η παρουσίαση όλων των χαρακτηριστικών, αλλά και των ασυνήθιστων στοιχείων του συνόλου της χειροποίητης κεραµικής τόσο στη σύνθεση όσο και στην εξέλιξής της. Αυτό σηµαίνει ότι υπάρχουν οι προϋποθέσεις για τη µελέτη της εξέλιξης της τούµπας της Ολύνθου κατά τη διάρκεια της Ύστερης Εποχής του Χαλκού µε τη βοήθεια της κεραµικής. Ένας άλλος στόχος αυτής της εργασίας η οποία µελετά ανασκαφικό υλικό είναι να αποκτηθούν νέες γνώσεις για τις περιοχές της Χαλκιδικής και της κεντρικής Μακεδονίας, οι οποίες βρίσκονται σε ένα χώρο έντονων αλληλοεπιδράσεων µεταξύ του Αιγαίου και της περιοχής του ∆ούναβη. Ο προσδιορισµός των σχέσεων εντός των ορίων αυτής της ευρύτερης περιοχής, όπως και µε περιοχές γειτονικών Πολιτισµών, κατέχουν σηµαντική θέση στα ερωτήµατα που θέτει και προσπαθεί να αντιµετωπίσει αυτή η εργασία. Τα όρια της έρευνας προσδιορίζονται από εξωτερικούς παράγοντες. Κυρίως όσον αφορά τα χρονολογικά

όρια, πολλά αποτελέσµατα πρέπει να θεωρηθούν προσωρινά µέχρι τη δηµοσίευση και των υπόλοιπων ευρηµάτων της τούµπας µας. Στα ερωτήµατα που έχουν τεθεί σχετικά µε την ιστορία της εξέλιξης του οικισµού λαµβάνονται υπόψη όσες πληροφορίες είναι γνωστές για τα αρχαιότερα στρώµατα 18 ως 14, οι οποίες ωστόσο είναι λιγοστές.

1.3 . Συγκριτικό υλικό από τη συλλογή Schachermeyr Στις δεκαετείς ερευνητικές και διδακτικές δραστηριότητές του σχετικά µε την αιγιακή προϊστορία ο Fritz

Schachermeyr δηµιούργησε µια δηµόσια συλλογή από όστρακα και ολόκληρα αγγεία µε σκοπό τη µελέτη και τη

2 Hänsel 2002a, 73. 3 Αυτόθι, 73–76.

Εισαγωγή 18

διδασκαλία,4 η οποία βρίσκεται σήµερα στη «mykenische Kommission» της Αυστριακής Ακαδηµίας των Επιστηµών στη Βιέννη.5 Η θεσσαλική νεολιθική κεραµική αυτής της συλλογής είχε ήδη εν µέρει µελετηθεί από τον ίδιο τον Schachermeyr µε σκοπό τη δηµοσίευση και παρουσιάστηκε τελικά από την E. Alram-Stern.6 Αδηµοσίευτα παραµένουν µεταξύ άλλων τα µακεδονικά ευρήµατα της Εποχής του Χαλκού από αυτήν τη

συλλογή, µεταξύ των οποίων υπάρχουν άφθονα θραύσµατα κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, τα οποία µπορούν να εξυπηρετήσουν πολύ καλά αυτήν τη µελέτη ως συγκριτικό υλικό. Για τη γενναιόδωρη άδεια να µελετήσω και να καταγράψω τα θραύσµατα της συλλογής θέλω από αυτή τη θέση να ευχαριστήσω θερµά τη διευθύντρια της «Mykenische Kommission» S. Deger-Jalkotzy. Ευχαριστίες οφείλονται επίσης στην B. Eder και τον R. Jung για την πρόθυµη υποστήριξή τους κατά τη διάρκεια της καταγραφής του υλικού στη Βιέννη.

Ως συγκριτικό υλικό για την ολυνθιακή κεραµική παρουσιάζονται συνολικά 27 θραύσµατα, τα οποία

χρονολογούνται µε στιλιστικά κριτήρια στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Τα θραύσµατα αυτά σχολιάζονται στο κεφάλαιο που εξετάζει τις κεραµικές οµάδες (κεφ. 4), τα σχήµατα (κεφ. 5) και στο κεφάλαιο της αµαυρόχρωµης κεραµικής (κεφ. 7). Τα σχέδιά τους απεικονίζονται στο τέλος του τόµου µε τους πίνακες (µέρος ΙΙ), ενώ το κάθε ένα από αυτά περιγράφεται ξεχωριστά και αναλυτικά στον κατάλογο (µέρος ΙΙΙ). Η προέλευση των περισσοτέρων από τα 27 θραύσµατα είναι γνωστή. Πρόκειται για ευρήµατα από γνωστές

στην έρευνα θέσεις, όπως η Γκόνα, το Περιβολάκι (Σαράτσι), ο Στίβος και η Θέρµη Α (Καπουτζίδες, Σέδες), οι οποίες εξετάζονται στο κεφάλαιο που αφορά την ιστορία της έρευνας (κεφ. 3, κεντρική Μακεδονία). Μόνο για τέσσερα όστρακα, επίσης από τη Μακεδονία, δε γνωρίζουµε την ακριβή θέση της προέλευσής τους.

4 Schachermeyr 1991. 5 Για τη σηµασία και την ιστορία της συλλογής βλ. επίσης Deger-Jalkotzy 1991. 6 Alram-Stern 1991.

2. Methodik der Aufnahme und Dokumentation 2.1. Problematik und Lösungsansätze bei der Aufnahme großer Materialmengen

Das größte Problem beim Studium von Keramik aus einer Tell-Siedlung sind grundsätzlich die ungeheuren Mengen an Scherben, mit denen man dabei konfrontiert wird. Unglücklicherweise gibt es in Nordgriechenland kaum noch Ausgrabungen, die bei der Bearbeitung ihrer Funde tatsächlich das Ziel einer vollständigen Publika-tion verfolgen. Doch haben die Arbeiten von B. Hänsel und seinen Mitarbeitern in der Siedlung von Kastanas gezeigt, welcher Quantensprung in der Forschung durch eine umfassende Vorlage und Auswertung der Funde erreicht werden kann, die auch dementsprechend intensiv rezipiert werden. Die Ausgrabung der Toumba von Olynth war von Beginn an mit dem Ziel einer ausführlichen Publikation nach dem bewährten Schema der Reihe von Kastanas verknüpft. Dementsprechend sollte auch die Arbeit zur handgemachten Keramik der spätbronze-zeitlichen Schichten zum einen eine vollständige Fundvorlage und zum anderen eine gründliche Auswertung beinhalten. Unter dieser Prämisse war es also notwendig, Dokumentationsmethoden zu wählen, die ebenso gründlich wie effizient sein können, um die kaum überschaubare Menge an Keramikfragmenten bearbeiten zu können. Die Grenzen der Untersuchung waren während der Ausgrabung definiert worden (s. Kap. 1) und um-fassen die gesamte handgemachte Keramik aus den Schichten 13 bis 1, die – wie sich schlußendlich herausstell-te – ein Menge von rund 40.000 Scherben umfaßt.

Schon während der Ausgrabungen wurden die Scherben alle gewaschen, charakteristische Fragmente be-schriftet und nach möglichen Anpassungen in einem ersten Durchlauf untersucht. Nach einer ersten Sortierung wurden besonders qualitätsvolle oder gut erhaltene Stücke gezeichnet und fotografiert, die anschließend geson-dert von den übrigen Komplexen verpackt wurden. In den ersten beiden Aufarbeitungskampagnen in den Jahren 1998 und 1999 hat S. Arvanitidou sehr viele Fragmente ausgelegt und nach Anpassungen zur Profilergänzung gesucht. Durch diese Vorarbeiten konnte meine Bearbeitung im Jahr 2000 zügig beginnen, die schließlich insge-samt vier Sommerkampagnen mit einer jeweiligen Dauer von vier bis zehn Wochen umfaßte. Diese für die Ma-terialmenge relativ kurze Dokumentationszeit war nur aufgrund der Mithilfe zahlreicher Studierender, die aus Projektmitteln finanziert wurden, zu bewältigen.

Prinzipiell sollte die Keramik über drei Faktoren bestimmt werden: Die äußere Form, die Beschaffenheit des Scherbens und schließlich die technologischen Merkmale. In diesem Sinne wurde mit den Funden aus den Schichten 8 bis 1 begonnen, die zum damaligen Zeitpunkt klar als spätbronzezeitlich definiert waren. Charakte-ristische Fragmente wurden zunächst in ihrer äußeren Form bestimmt und, sofern noch keine Zeichnung vor-handen war, gezeichnet. In einem zweiten Schritt wurde das Objekt nach seiner Ware und Oberflächenbehand-lung bestimmt, wobei sich relativ schnell Gruppierungen von ähnlich gemagerten und gebrannten Scherben zeigten, woraus sich später die sogenannten Gattungen und Warengruppen entwickelt haben, die in Kapitel 4 ausführlich behandelt werden. Parallel dazu wurden diejenigen Stücke, die meiner Meinung nach besonders repräsentativ oder auf die eine oder andere Weise aussagekräftig sind, für die Digitalisierung, die weiter unten erläutert wird, ausgesondert. Meist wurden auch noch die Wandscherben der entsprechenden Komplexnummern ausgelegt, um mögliche Anpassungen vorzunehmen. Bei dieser Vorgehensweise wurde aber schnell klar, wie unabsehbar lange die Dokumentation ohne eine methodische Veränderung dauern würde. Aus diesem Grund wurden nun Komplexe ausgewählt, die das chronologische und typologische Spektrum abdecken sollten. Diese insgesamt 1.500 Fragmente aus den ausgewählten Komplexen wurden ausführlich dokumentiert und bildeten die Basis für die Erstellung einer Gliederung von Gefäßformen und Warengruppen. Anhand dieser Typologie konn-ten in den folgenden Jahren die übrigen Fragmente bestimmt werden, ohne jedes Fragment zeichnen oder foto-grafieren zu müssen (s. folgenden Abschnitt zur elektronischen Datenverarbeitung), wobei sich natürlich immer wieder Erweiterungen im Typenrepertoire ergeben haben. Anhand großer Typentafeln mit Bezeichnung aller Varianten konnte eine Scherbe einem Typ zugeordnet und somit definiert werden.

Die Ware wurde separat bestimmt, wobei alle im Verlauf der Aufarbeitung von mir definierten Warengruppen zur Anschauung ausgebreitet und in ihren bestimmenden Charakteristika auch schriftlich beschrieben waren. Konnte ein Fragment nicht eindeutig einer Ware oder Gefäßform zugeordnet werden, dann wurde entweder das vorhandene Spektrum erweitert oder es wurde als undefinierbar in der jeweiligen bestimmbaren Kategorie in die Datenbank aufgenommen.

Um eine Verzerrung der Ergebnisse zu vermeiden, wurden alle sicher byzantinisch gestörten Komplexe zuerst gesichtet und danach ausgesondert, sofern sie nicht sehr gut erhaltene oder typologisch interessante Gefäße

Methodik der Aufnahme und Dokumentation 20

beinhalteten. Anders behandelt wurde die Gattung der mattbemalten Keramik, die – unabhängig aus welchem Komplex die Stücke stammten – vollständig aufgenommen wurde. In diesem Sinn konnte die Aufnahme aller gesichert spätbronzezeitlichen Scherben aus den Schichten 9 bis 1 nach Gefäßform und Ware sowie ihre typolo-gische Gliederung im Schichtenverlauf im Jahr 2002 abgeschlossen werden7. Auf Grundlage dieser Typologie wurde schließlich auch die Keramik der Schichten 13 bis 10 aufgenommen, was zu einer maßgeblichen Erweite-rung des Typenspektrums und der Definition einer neuen Gattung – der minysch imitierten Ware – führte.

Durch diese Vorgehensweise konnte gesichert werden, daß alle rund 40.000 Scherben in mehreren Schritten gesichtet und die Möglichkeiten der Profilrekonstruktionen aufgrund von Anpassungen ausgeschöpft wurden. Durch die Methode der nach und nach erweiterten Typologie wurde das gesamte Formenspektrum der späten Bronzezeit erfaßt. Die Bestimmung der Waren mit Hilfe ausgelegter Anschauungsbeispiele erhöht die Wahr-scheinlichkeit richtiger Zuweisungen, und schließlich erschien mir die Aufnahme dieser Kriterien in eine zentra-le Datenbank durch verschiedene Mitarbeiter und mich selbst, inklusive gegenseitiger Kontrolle und Diskussio-nen bei problematischen Stücken, als die am wenigsten subjektive Dokumentationsweise. Diese immer wieder überarbeiteten Methoden ermöglichten es, die Bearbeitung dieser großen Keramikmenge in einem Zeitraum von vier Jahren abzuschließen.

Abb 1. Eingabeformular der Hauptdatenbank zur Aufnahme der Keramik mit Beispiel des Fragmentes A 600/7 aus Schicht 4 2.2. Elektronische Datenverarbeitung

Die oben erläuterten Aufnahmekriterien wurden in eine Datenbank eingegeben, die im Programm Access von

Microsoft erstellt8 und den Anforderungen des Materials von Olynth schrittweise angepaßt und modifiziert wur-de. Das Datenblattformular zeigt das Endprodukt, mit dem schließlich die einzelnen Kriterien der aufgenomme-nen Fragmente dokumentiert wurden (Abb. 1). Die insgesamt 2.423 Komplexnummern und 10.678 einzelnen Fragmente wurden im Abfrage-System von Access mit statistischen Verfahrensweisen analysiert, alle daraus entstandenen Grafiken und Tabellen wurden in Excel erstellt.

7 Horejs 2001. 8 Die Datenbank ist vom Österreichischen Archäologischen Institut speziell für die Bearbeitung von Keramik entwickelt worden; für die Möglichkeit, sie zu nutzen, möchte ich G. Plattner herzlich danken.

Methodik der Aufnahme und Dokumentation 21

Abb. 2. Unterformularblatt der Warengruppen mit Beispiel der Warengruppe 4

Methodik der Aufnahme und Dokumentation 22

Im oberen grauen Absatz befinden sich Angaben zum jeweiligen Komplex bzw. zur Kiste mit Befundbezeich-nung, Schichtzugehörigkeit, Material und Nivellementangaben sowie zu Scherbenanzahl und Größe9. Im darun-terliegenden grünen Teil sind die einzelnen Fragmente einer Kiste bzw. die Komplexnummer eingegeben, be-ginnend mit Formengruppe, Typ und Variante als Angaben zur Gefäßform. Da komplizierte Zahlenkombinatio-nen zur Bezeichnung vermieden werden sollten, wurde hier von Anfang an mit definierten Begriffen gearbeitet, die in derselben Form auch im Text verwendet werden. Die Bezeichnungen wie Schale, Kalottenform, Rand: schräg nach innen abgestrichen sind in den jeweiligen Feldern der Datenbank vorgegeben und mußten nur vom Bearbeiter angeklickt werden. Die übrigen Felder entsprechen den üblichen Aufnahmefaktoren, wie Rand-durchmesser, Erhaltung des Randes in Prozentangabe, Wandstärke etc., wie sie auch im Katalog aller Fragmente (Teil III) nachzulesen sind. Über das Feld Fabrikat ist die zugewiesene Warengruppe eingetragen, die über den Button mit der Lupe im vorhandenen Unterformular nachgelesen werden kann (Abb. 2). Eine ausführliche Er-läuterung zu den einzelnen Bestimmungsfaktoren der Warengruppe folgt in Kapitel 4.

2.3. Dokumentation und Präsentation Ein Teil der Keramik wurde, wie schon erwähnt, in altbewährter Weise gezeichnet, um eine Arbeitsgrundlage

für das Erstellen der Typologie zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden im Lauf der Ausgrabung und den darauf-folgenden Aufarbeitungskampagnen rund 1.000 Bleistiftzeichnungen angefertigt. Für die Darstellung in der Publikation haben wir uns entschieden, ein neues Verfahren zu testen, das uns einerseits zeitsparend und ande-rerseits auch methodisch innovativ und sinnvoll erschien.

Von den aussagekräftigen, besser erhaltenen oder für den jeweiligen Typ repräsentativen Objekten wurde zu-nächst nur das Profil der Scherben mit Bleistift gezeichnet und mit den notwendigen Informationen über Maß-stab, Durchmesser und Ausrichtung versehen. Im darauffolgenden Arbeitsschritt wurde die Scherbe mit einer Digitalkamera in der der Profilneigung entsprechenden Ansicht fotografiert, das digitale Foto freigestellt, gra-phisch aufbereitet und gerastert sowie im Auto-CAD mit dem gescannten Profil zusammenmontiert. Die matt-bemalte Keramik wurde farbig unter Nutzung entsprechender Farbkarten aufgenommen; die zum Teil kompli-zierten und stark verwitterten Muster wurden noch vor Ort nachgezeichnet, um eine mögliche Rekonstruktion der Ornamentik zu einem späteren Zeitpunkt zu gewährleisten. Die durchschnittliche Menge der so aufgenom-menen Fragmente lag bei durchschnittlich rund 30–40 Scherben pro Tag, inklusive der notwendigen Nachbear-beitung am Rechner, was einen wesentlichen Fortschritt gegenüber der herkömmlichen Bleistiftzeichnung und deren Umtuschung bedeutet. Mittels dieses effizienten Verfahrens wurden in insgesamt drei Kampagnen von je zwei Wochen mehr als 3.000 Fragmente und Gefäße dokumentiert, davon 1.500 für die vorliegende Arbeit10. Die im Tafelteil abgebildeten Objekte stellen eine Auswahl dar, geben einen Überblick über das Typenrepertoire in den Schichten und dokumentieren die hier erläuterten Ergebnisse.

2.4. Terminologie Die in der vorliegenden Arbeit verwendeten Begriffe schließen sich an die in der griechischen Bronzezeitfor-

schung übliche Terminologie an. Im chronologischen Sinne ist bei der späten Bronzezeit demnach der Zeitraum von SH I bis SH III C gemeint, wobei für die absoluten Jahreszahlen die niedrige Chronologie von P. Warren und V. Hankey zugrundegelegt wird11. Die späte Bronzezeit meint also den Zeitraum von 1600 bis 1065 v. Chr., hier vorgenommene Vergleiche mit benachbarten Regionen werden im Sinne der Periodenbezeichnung aus nordgriechischer Perspektive betrachtet.

Die in Kapitel 4 verwendeten Termini für die Klassifikation der Keramikwaren werden dort erläutert, sofern es keine begründeten Änderungen in der Bezeichnung der Gefäßformen gibt, wird mit den von A. Hochstetter eingeführten Begriffen gearbeitet.12

9 Es wurde in durchschnittliche Fragmentgrößen groß und klein unterschieden, um den Grad der Kleinteiligkeit eines Fundkomplexes einschätzen zu können (Charakteristika Textcode: DGH = durchschnittliche Fragmentgröße hoch; DGG = durchschnittliche Fragmentgröße gering). 10 Mit dieser Dokumentation wurde das Dokumentationsbüro Urban & Partner beauftragt, das Verfahren selbst wurde von Th. Urban entwickelt, der auch vor Ort die Aufnahme durchführte. 11 Warren/Hankey 1989. 12 Hochstetter 1984.

Methodik der Aufnahme und Dokumentation 23

2.5. Statistische Verfahren Für die Berechnung von Häufigkeiten wurde ein statistisches Verfahren verwendet, das hier kurz erläutert

werden soll. Die zugrundeliegende Überlegung ist, daß die einzelnen Schichten unseres Tells in unterschiedli-chem Umfang angegraben wurden. Sowohl die Grundfläche als auch die erhaltene Schichtstärke variieren stark. Würde man also mit der absoluten Fundmenge der Schichten arbeiten, dann muß dieses Mißverhältnis der Schichten zueinander zu einer groben Verzerrung der Ergebnisse führen. Aus diesem Grund wird bei der Analy-se der statistischen Häufigkeit eines Gefäßtyps oder seiner Varianten die Anzahl in Relation zur Mächtigkeit (= ergrabene Erdmenge in m3) gesetzt.

Schicht m3 absolut m3 in Prozent Koeffizient 1+0 3,5 0,92 109

2 6 1,57 64 3 17 4,45 22 4 18,5 4,84 21 5 25,5 6,68 15 6 32 8,38 12 7 42,5 11,12 9 8 63,5 16,62 6 9 11,5 3,01 33

10 9 2,36 42 11 15 3,93 25 12 20 5,24 19 13 29 7,65 13

Abb. 3. Zahlen zur Berechnung des Koeffizienten

Die relative Häufigkeit wird mit einem Umrechnungskoeffizienten ermittelt, der sich folgendermaßen ergibt: Die Gesamtmenge der abgegrabenen Kubikmeter (= 100) aller Schichten – auch der hier nicht behandelten Schichten 18 bis 14 – wird durch den Prozentanteil jeder einzelnen Schicht geteilt (Abb. 3)13.

m3

t/m3Schicht = Ks

nT x Ks = HT m3

t = 100 % der Erdmassen m3

Schicht = Kubikmeter einer Schicht Ks = Koeffizient für relative Schichtenmächtigkeit nT = absolute Anzahl eines Typs pro Schicht (Fundfrequenz) HT = relative Häufigkeit eines Typs

Die grafischen Darstellungen von Häufigkeitsverteilungen werden mit Bezug auf den jeweiligen Koeffizien-

ten einer Schicht umgesetzt, um relative Häufigkeiten zu erhalten, die unabhängig von divergierenden Kubikme-tern zu verstehen sind. Dieses Verfahren ermöglicht also eine Untersuchung von Häufigkeiten auf einer ver-gleichbaren Basis, die durch den Koeffizienten gegeben wird.

Um die so verwendete relative Häufigkeit für den Leser nachvollziehbar und überprüfbar zu machen, gibt es im Anhang zu jeder Grafik eine Tabelle mit den Angaben der absoluten Zahlen. Ebenso befindet sich bei der Besprechung jeder Ware oder Gefäßform eine Angabe der Anzahl mit Verweis auf die jeweiligen Katalognum-mern, die eine Nachvollziehbarkeit gewährleisten sollen.

13 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Περίληψη κεφαλαίου 2: Μέθοδος καταγραφής και τεκµηρίωσης του υλικού

Η επεξεργασία της κεραµικής της προϊστορικής Ολύνθου από την αρχή είχε ως στόχο τόσο την

ολοκληρωµένη παρουσίαση του υλικού όσο και τη λεπτοµερή αξιολόγησή του. Η προϊστορική Όλυνθος ακολούθησε το δοκιµασµένο σχήµα των δηµοσιεύσεων της σειράς του Καστανά. Από το βορειοελλαδικό χώρο άλλωστε απουσιάζουν µεγαλύτερες ανασκαφές που παρουσιάζουν ή στοχεύουν στην παρουσίαση των αποτελεσµάτων τους σε µια τελική, ολοκληρωµένη δηµοσίευση. Τα όρια αυτής της έρευνας καθορίστηκαν κατά τη διάρκεια των ανασκαφών (βλ. κεφ. 1). Πρόκειται για το σύνολο της χειροποίητης κεραµικής από τα στρώµατα 13 ως 1+0, η οποία περιλαµβάνει συνολικά γύρω στα 40.000 όστρακα. Ήδη κατά τη διάρκεια των ανασκαφών έγινε το πλύσιµο των οστράκων, σηµειώθηκαν σε αυτά οι ενδείξεις τους και έγιναν συγκολλήσεις. Μετά από µια αρχική επεξεργασία του υλικού από τη Σ. Αρβανιτίδου, ξεκίνησε η έρευνα µου το 2000 για να ολοκληρωθεί το 2003. Αυτή η σχετικά βιαστική, αν αναλογιστεί κανείς την ποσότητα του υλικού, καταγραφή ήταν εφικτή µόνο µε τη βοήθεια ενός µεγάλου αριθµού φοιτητών.

Μέθοδος

Βασικά κριτήρια στην καταγραφή ήταν το σχήµα, η σύνθεση της κεραµικής ύλης και τα τεχνολογικά της

χαρακτηριστικά. Όλα τα χαρακτηριστικά όστρακα διαχωρίστηκαν αρχικά ανάλογα µε το σχήµα τους, σχεδιάστηκαν και φωτογραφήθηκαν. Κατόπιν ταξινοµήθηκαν τα όστρακα µε κριτήρια την κεραµική τους ύλη και την επεξεργασία της επιφάνειάς τους. Συγχρόνως έγινε µια γρήγορη οµαδοποίηση των όστρακων µε κριτήρια τις προσµείξεις τους και το ψήσιµό τους, από όπου προέκυψαν τελικά οι διάφορες κατηγορίες κεραµικής και οι κεραµικές οµάδες (βλ. κεφ. 4). Όστρακα της κάθε µιας από τις κεραµικές οµάδες που διακρίθηκαν απλώθηκαν και έγινε η περιγραφή τους µε βάση τα κριτήρια που ορίστηκαν. Στην περίπτωση που ένα θραύσµα δεν µπορούσε να ταξινοµηθεί µε σιγουριά σε κάποια από τις καθορισµένες κεραµικές οµάδες ή δεν ταυτιζόταν µε κάποιο από τα γνωστά σχήµατα αγγείων, γινόταν διεύρυνση του ήδη υπάρχοντος φάσµατος των κεραµικών οµάδων και της τυπολογίας ή καταχώρηση του οστράκου στη βάση δεδοµένων µε το χαρακτηρισµό αδιευκρίνιστο. Έτσι υπάρχουν όστρακα στα οποία έγινε ταύτιση µόνο του σχήµατος ή της κεραµικής τους οµάδας (βλ. κατάλογο). Εξετάστηκαν όλα τα σύνολα που διαταράχθηκαν κατά τη διάρκεια της βυζαντινής περιόδου και έγινε διαλογή

του υλικού, προκειµένου να αποφευχθεί η διαστρέβλωση των αποτελεσµάτων. Καταγράφηκαν µόνο τα ιδιαίτερα σηµαντικά, καλά διατηρηµένα όστρακα, τα οποία χρονολογούνται µε βεβαιότητα στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Από την κατηγορία της αµαυρόχρωµης κεραµικής καταγράφηκαν όλα τα όστρακα, συµπεριλαµβανοµένων των θραυσµάτων από το σώµα αγγείων, ανεξάρτητα από την προέλευσή τους. Όλα τα κριτήρια που περιγράψαµε παραπάνω ενσωµατώθηκαν σε µια βάση δεδοµένων, η οποία

κατασκευάστηκε µε το πρόγραµµα Access της Microsoft (σηµ. 8). Η βάση αυτή προσαρµόστηκε σταδιακά στις ανάγκες της καταγραφής των ευρηµάτων της Ολύνθου και δέχθηκε αρκετές τροποποιήσεις (εικ. 1–2). Στατιστικά αναλύθηκαν στην Access συνολικά 2.423 αριθµοί συνόλων και 10.678 όστρακα. Η επεξεργασία των γραφηµάτων και των πινάκων που προέκυψαν έγινε στο πρόγραµµα Excel.

Παρουσίαση Για την παρουσίαση της κεραµικής σε πίνακες δοκιµάσαµε µια καινούρια µέθοδο, που όχι µόνο ήταν

οικονοµική από άποψη χρόνου, αλλά αποδείχθηκε καινοτόµος και ουσιαστική (βλ. πίνακες κεραµικής). Αρχικά σχεδιάστηκε µε το συνήθη τρόπο η τοµή του κάθε οστράκου. Στη συνέχεια φωτογραφήθηκε µε ψηφιακή φωτογραφική µηχανή το όστρακο µε τέτοια κλίση ώστε να αντιστοιχεί στο σχεδιασµένο προφίλ του. Η ψηφιακή φωτογραφία ξακρίστηκε, έγινε η γραφιστική επεξεργασία της, ψηφιοποιήθηκε και µονταρίστηκε στο Auto-CAD µε το σκαναρισµένο προφίλ. Με αυτήν την αποτελεσµατική διαδικασία αποτυπώθηκαν σε συνολικά τρεις περιόδους, µε διάρκεια δύο βδοµάδες η κάθε µία, περισσότερα από 3.000 αγγεία ή όστρακα, από τα οποία 1.500 για την παρούσα εργασία (σηµ. 10). Τα όστρακα που απεικονίζονται στους πίνακες έχουν επιλεγεί µε σκοπό την παρουσίαση µιας γενικής εικόνας των τύπων που απαντούν σε κάθε στρώµα και την τεκµηρίωση των αποτελεσµάτων της έρευνας.

Μέθοδος καταγραφής και τεκµηρίωσης του υλικού 25

Ορολογία Η εργασία αυτή χρησιµοποιεί την ορολογία που συνηθίζεται στην έρευνα της Εποχής του Χαλκού στην

Ελλάδα. Έτσι η Ύστερη Εποχή του Χαλκού περιλαµβάνει τις περιόδους ΥΕ Ι ως ΥΕ ΙΙΙΓ. Για την απόλυτη χρονολόγησή τους δεχόµαστε τις απόλυτες τιµές που πρότειναν οι P. Warren και V. Hankey (σηµ. 11), δηλαδή από το 1600 ως το 1065 π.Χ. ∆ιευκρινήσεις για την ορολογία που χρησιµοποιείται στην κατηγοριοποίηση των κεραµικών οµάδων γίνονται

στο αντίστοιχο κεφάλαιο (κεφ. 4). Για τα σχήµατα χρησιµοποιούνται οι ονοµασίες που έχει ορίσει η A. Hochstetter (σηµ. 12), ενώ για κάθε αλλαγή υπάρχει αιτιολόγηση.

Στατιστική Το πάχος των στρωµάτων ενός οικισµού σε µορφή λόφου µπορεί να ποικίλει αρκετά. Για να µπορέσει παρόλα

αυτά να γίνει µια σύγκριση της συχνότητας µε την οποία απαντούν τα ευρήµατα σε διαφορετικά στρώµατα, χρησιµοποιείται εδώ µια ειδική στατιστική µέθοδος αναγωγής. Η σχετική συχνότητα που προκύπτει από αυτήν υπολογίζεται µε τη βοήθεια ενός αναγωγικού συντελεστή: Η συνολική ποσότητα των ανασκαµµένων στρωµάτων σε κυβικά µέτρα (=100%) διαιρείται µε το ποσοστό του κάθε στρώµατος χωριστά (εικ. 3, σηµ. 13). Με αυτόν τον τρόπο µπορεί για παράδειγµα να υπολογιστεί συγκριτικά πόσο συχνά απαντά ένας τύπος

αγγείου σε κάθε ένα από τα στρώµατα. Όλες οι γραφικές παραστάσεις που χρησιµοποιούνται εδώ βασίζονται σε αυτήν την αναγωγή και µας δίνουν τη σχετική συχνότητα. Όλους τους απόλυτους αριθµούς αυτών των παραστάσεων µπορεί κανείς να τους βρει στο παράρτηµα. Επιπλέον για κάθε µια από τις κεραµικές οµάδες ή τους τύπους αγγείων που αναφέρονται στο κείµενο υπάρχουν στο τέλος του βιβλίου πίνακες µε αριθµούς καταλόγου. Έτσι µπορούν οι αναγνώστες να ελέγξουν όλους τους υπολογισµούς που έχουν γίνει.

3. Zum Forschungs- und Publikationsstand An dieser Stelle soll nun keine Abhandlung zur Geschichte der archäologischen Forschung in Makedonien

folgen, da diese sehr ausführlich in den Kastanas-Bänden sowohl in bezug auf Kulturentwicklung und Chronologie14 als auch speziell zur handgemachten15 und nun auch jüngst mykenischer Keramik16 nachzulesen ist. Des weiteren ist erst 1996 ein umfassender Überblick zum Neolithikum und zur Bronzezeit in Nordgriechenland zusammengestellt worden17. Statt dessen werden die einzelnen Regionen – der Themenstellung der vorliegenden Arbeit entsprechend – mit ihrem Forschungs- und Publikationsstand zur handgemachten Keramik der späten Bronzezeit einander gegenübergestellt, wobei der Schwerpunkt auf Arbeiten aus den letzten 20 Jahren liegt, die seit dem Erscheinen der Publikation von Kastanas vorgelegt wurden. Diese Gegenüberstellung soll gelöste wie ungelöste Probleme innerhalb der Kulturlandschaften sowie den jeweiligen Publikations- und Forschungsstand, die einander nicht immer entsprechen, in kurzer Form zusammenfassen, ohne auf jede Einzelpublikation einzugehen18. Ausgehend von unserem Arbeitsgebiet in Zentralmakedonien werden zunächst die im Südwesten anschließenden Landschaften Westmakedonien und Thessalien, Epirus und Albanien und anschließend die im Norden benachbarte Republik Mazedonien behandelt. Darauf folgen die östlich des Strymon gelegenen Regionen Ostmakedonien und Thrakien, schließlich Bulgarien und zuletzt die westkleinasiatische Küste mit Troia.

Zentralmakedonien

Mit der umfassenden Vorlage und Auswertung der handgemachten Keramik der Spätbronze- und Eisenzeit aus Kastanas von A. Hochstetter 198419 ist das Spektrum der lokalen Ware in diesem Zeitraum sehr gut bekannt. Während der Übergang von der späten Bronze- zur frühen Eisenzeit nun klar definiert ist, bleibt die Abgrenzung zur Mittelbronzezeit – die in Kastanas durch einen Hiatus in der Besiedlung schwer zu fassen ist20 – weiterhin unklar. Dementsprechend ist auch die Herleitung einzelner Gefäßformen oder Gattungen ein mehrheitlich ungelöstes Problem, wodurch Fragen zu kulturhistorischen Kontinuitäten oder Brüchen kaum beantwortet werden können. Eine besondere Bedeutung kommt Kastanas wegen seiner 14C-Daten21 auch als chronologischer Anker in Makedonien wie auf dem gesamten südlichen Balkan zu22. Wie schwierig eine Verallgemeinerung von Ergebnissen einer Siedlung für eine gesamte Region sein kann, zeigen die neueren Ausgrabungen auf der Toumba Thessaloniki, die bislang nur in Vorberichten veröffentlicht wurden23. Dennoch scheint die für Kastanas schlüssige Argumentation einer Einwanderung neuer Bevölkerungsgruppen am Ende der Spätbronzezeit24 nach derzeitigem Kenntnisstand nicht für die nur rund 40 km entfernte Siedlung an der Bucht von Thessaloniki zuzutreffen25.

Für die Bewertung handgemachter Keramik werden die Ausgrabungen eines griechischen Teams unter der Leitung von St. Andreou und K. Kotsakis auf der Toumba Thessaloniki besondere Bedeutung bekommen, da hier erstmals breit angelegte Untersuchungen zu Waren und Fabrikaten durchgeführt wurden26. E. Kiriatsi vom Fitch Laboratory in Athen hat in einer noch unpublizierten Dissertation petrographische Analysen an

14 Hänsel 1989, 9–18. 15 Hochstetter 1984, 13 f. 16 Jung 2002, 36–41. 17 Andreou u.a. 1996; Andreou u.a. 2001. – Mit Ergänzungen neuer Arbeiten bis zum Jahr 2000. 18 Bei speziellen Themen wie der mattbemalten Keramik und minysch imitierten Ware wird die Forschungsgeschichte noch einmal detailliert im jeweiligen Kapitel behandelt. 19 Hochstetter 1984. 20 Hänsel 1989, 52 ff. 21 Jung/Weninger 2002. 22 Exemplarisch sei hier die Siedlung von Godse Delčev bei Koprivlen in Bulgarien genannt, die einerseits über mykenische Keramik und andererseits über eine Korrelation mit den kastaniotischen Schichten datiert wird (Alexandrov 2002, 77–80). 23 Andreou/Kotsakis 1988; Andreou u.a. 1990; Andreou/Kotsakis 1991; 1991/92; 1992a; 1993; 1996; 1999. 24 Hänsel 2002b; zur Datierung siehe auch Jung 2002, 228. 25 Andreou 2001. – Im Gegenteil postuliert St. Andreou, einer der Ausgräber, eine auffallende Kontinuität in Architektur und Keramik, die den Ergebnissen von Kastanas diametral gegenüber steht (Vortrag am Institut für Prähistorische Archäologie an der Freien Universität Berlin am 14. 5. 2003). 26 Kiriatsi u.a. 1997; Kiriatsi 1999.

Zum Forschungs- und Publikationsstand 27

handgemachter Keramik inklusive einer umfassenden Auswertung aus der Toumba vorgelegt27. Eine vergleichende Untersuchung mit Keramik der Toumba Thessaloniki und der prähistorischen Siedlung von Olynth zu Fragen lokaler Produktionszentren, wie sie schon von R. Jung, E. Kiriatsi, St. Andreou und V. Kilikoglou in bezug auf mykenische Keramik vorgenommen wurde28, ist für die Zukunft geplant. Weitere Forschungen der letzten zwei Jahrzehnte sind die Ausgrabungen auf der Toumba Mesimeriani und der groß angelegte Survey in der Langadas-Ebene. Mesimeriani hat bezüglich der Spätbronzezeit keine neuen Ergebnisse erbracht29. Die zwar mittlerweile monographisch vorgelegten Ergebnisse der Grabung30 beinhalten nur wenig – noch dazu stratigraphisch nicht gegliedertes – Material aus der späten Bronzezeit. Der Survey in der Ebene von Langadas31 ist für Fragen zur Siedlungs- und Nutzungsgeschichte einer Landschaft wichtig, zu Fragen der lokalen Keramik allerdings gibt es hieraus keine neuen Erkenntnisse. Die Bewertung der Siedlung von Assiros ist nach wie vor schwierig, da bislang nur wenig Keramik in Vorberichten publiziert ist32. Zwar wurden einige Detailstudien vom Grabungsleiter K. Wardle zu Trinksitten33 oder zur Metallverarbeitung34 vorgelegt, doch ist eine Einschätzung ohne Kenntnis des gesamten spätbronzezeitlichen Repertoires dieser Siedlung problematisch. Da es leider nicht möglich war, die Keramik aus Assiros zu sichten35, sind die Vergleichsmöglichkeiten sehr dürftig und beziehen sich in der vorliegenden Arbeit nur auf die wenigen publizierten Scherben. Wie die jüngst im Internet veröffentlichte Hochdatierung des Beginns der protogeometrischen Periode um rund 50 Jahre auf 1080 bis 1070 v. Chr. anhand einiger 14C-Daten aus Assiros36 zu bewerten ist, muß ohne Vorlage der dazugehörigen Bauphasen inklusive der Funde vorläufig offen bleiben. Besonders interessant sind die Ergebnisse der Ausgrabungen in Toroni, an der Südwestküste der Sithonia-Halbinsel auf der Chalikidiki, die bislang in wenigen Vorberichten37 und dem ersten Band einer Reihe38 publiziert sind. Hier zeichnet sich ein schachtgräberzeitlicher Besiedlungshorizont ab, der – soweit die wenigen veröffentlichten Fragmente eine Schlußfolgerung zulassen – mit der Toumba in Olynth vergleichbar ist39.

Zentralmakedonien ist eine Region, deren Siedlungsstruktur in der späten Bronzezeit nach den grundlegenden Arbeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts40, den Ausgrabungen in Kastanas und den seither laufenden Projekten als gut erforscht gelten kann. Bis zum heutigen Tag kennen wir aber keine einzige reguläre Bestattung aus diesem Zeitraum, wodurch eine wesentliche Quelle zu komplexen Fragestellungen die Keramik betreffend fehlt! So müssen Vergleichsstudien mit benachbarten Regionen immer unter dem Vorbehalt betrachtet werden, daß ein Fehlen von Formen oder Gattungen möglicherweise auch durch die fehlenden Nekropolen erklärt werden kann. Das Spektrum der handgemachten Keramik ist aus Kastanas bekannt; inwieweit sich die Ergebnisse dieser Siedlung am Axios mit unserer Toumba auf der Chalkidiki vergleichen lassen, wird die vorliegende Arbeit prüfen. Einige Fragestellungen müssen aus heutiger Perspektive neu aufgerollt werden, so ist z.B die Herleitung der mattbemalten Keramik vor dem Hintergrund der jüngsten Forschungen in Westmakedonien neu zu bewerten. Schließlich geben uns die Ausgrabungen von Olynth erstmals die Möglichkeit, mittelbronzezeitliche Siedlungshorizonte über einen langen Zeitraum hinweg zu erfassen und damit auch den Übergang von der Mittel- zu Spätbronzezeit in Zentralmakedonien zu definieren.

Westmakedonien

Zwei große landschaftsverändernde Maßnahmen in den letzten zwei Jahrzehnten – die Stauung des Aliakmonas und der Ausbau der Via Egnatia – haben die Ephorien Westmakedoniens veranlaßt, zahlreiche Rettungsgrabungen durchzuführen, die viele neue, bisher unbekannte Fundstellen zutage brachten. Zwar sind sie

27 Kiriatsi 2000. 28 Die Ergebnisse dieser Analysen werden zur Zeit zur Publikation vorbereitet (freundl. Mitt. R. Jung). 29 Grammenos/Skourtopoulou 1992; Grammenos/Kotsos 1996. 30 Grammenos/Kotsos 2002. 31 Kotsakis 1989; 1990; Andreou/Kotsakis 1992b. 32 Wardle 1980; 1987; 1988; 1989; 1996. 33 Wardle u.a. 2001. 34 Wardle/Wardle 1999. 35 Trotz vieler Versuche, Kenneth Wardle zu kontaktieren, ist es in den Jahren 2000 bis 2004 nicht gelungen, die Funde im Depot des Alten Museums in Thessaloniki zu sehen. 36 Wardle u.a. 2004. 37 Cambitoglou/Papadopoulos 1988; 1990; 1991. 38 Cambitoglou u.a. 2001. 39 Cambitoglou/Papadopoulos 1990, 142; dies. 1991, 165 Abb. 21. 40 Rey 1916; 917–19; Heurtley 1923–25; 1927/28; 1939; Heurtley/Davies 1926/27. – Zu älteren Arbeiten siehe Hänsel 1989, 9–11.

Zum Forschungs- und Publikationsstand 28

bislang ausnahmslos nur in Vorberichten publiziert, doch erlauben sie einen ersten Einblick in Siedlungsstruktur, Bestattungsbrauchtum und Fundspektrum zumindest soweit, daß ein Vergleich mit den Fundorten östlich des Axios möglich ist. Die beiden Nekropolen von Äani Livadia und Ano Komi Stavros mit Bestattungen in Grubengräbern zeichnen sich durch überraschend qualitätsvolle mykenische Keramik im Kontext mit anderen reichen Beigaben aus. Für unsere Fragestellungen sind vor allem die mattbemalten Gefäße interessant, die eine beeindruckend große Vielfalt in Dekoration und Form aufweisen und Anlaß zu neuen Hypothesen bezüglich Funktion und Herkunft geben können. Leider sind beide SH IIIA Spät –IIIB Mitte datierten Gräberfelder41, die für das Verständnis von Kulturkontakten am Rande der mykenischen Welt so bedeutend wären, bislang nur in wenigen kurzen Vorberichten publiziert42. Insgesamt sind im Bereich des künstlich aufgestauten Sees am mittleren Aliakmonas 15 Siedlungen der Spätbronzezeit entdeckt worden, von denen rund ein Drittel auf älteren Ansiedlungen liegt43. In der nördlich anschließenden Region von Äani sind 23 Fundorte registriert, die der späten Bronzezeit zugeordnet werden44. Die Nekropole mit bislang 42 untersuchten Kistengräbern von Tourla bei Goules scheint ein anderes Beigabenspektrum als die Gräberfelder von Äani Livadia und Ano Komi aufzuweisen, soweit man das aus den kurzen Vorberichten schließen kann45. Die Beigaben in der Nekropole von Kryovrissi bei Kranidia46, die anhand der mykenischen Gefäße von SH IIIC Früh bis submykenisch datiert werden47, beinhalten wohl auch handgemachte Keramik, die allerdings nur in Form kurzer Beschreibungen publiziert ist48. Aus den schon etwas länger bekannten Kistengrabnekropolen am nördlichen Ausläufer des Olymps ist kaum handgemachte Keramik veröffentlicht49. Wohl durch ihre Lage an einem Paßweg nach Thessalien scheint der südliche Einfluß stärker zu sein, was sich an den mykenischen Gefäßen und Kleinfunden ablesen läßt50. Spannend bleibt die Frage, wie in diesem Zusammenhang die Imitation mykenischer Formen in handgemachter Keramik zu verstehen ist51.

Während also aus der Region entlang des Aliakmonas und des nördlichen Olymp kaum Informationen zur handgemachten lokalen Keramik – trotz sehr interessanter neuer Gräberfelder – zu gewinnen sind, scheinen die jüngeren Ausgrabungen auf den Toumben in den Nomoi Imathia und Pella, die ebenfalls in Vorberichten publiziert sind52, ergiebiger zu sein. Die erst jüngst durch Rettungsmaßnahmen entdeckten Plateausiedlungen von Kallipetra53 und Kouphojiannos54 erweitern sowohl das Bild des Besiedlungsmusters als auch das Keramikspektrum, so daß eine erste vorsichtige Einschätzung handgemachter Lokalware nun möglich scheint55. Schließlich sei an dieser Stelle noch Archontiko erwähnt, dessen Besiedlung zwar schon am Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr., und damit weit vor dem hier untersuchten Zeitraum endet, doch insgesamt einen weiteren wichtigen Mosaikstein zur Definition einer makedonischen Mittelbronzezeit darstellt56.

41 Datierung nach Jung 2003, 212 mit Anm. 16. 42 Äani Livadia: Karamitrou-Mentessidi 1988; 1989; 1990; 1999a, 122; 128; 135; 279; dies. 2000; 2002, 621 Abb. 10; Lykiardopoulou-Petrou 1995. – Stavros bei Ano Komi: Karamitrou-Mentessidi 1998; 1999a, 123; 137; 279; dies. 1999b. – Ich danke G. Karamitrou-Mentessidi für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit, das großteils unpublizierte Material im neu eröffneten Museum von Äani zu sehen. 43 Chondrojianni-Metoki 1999, 247; 256 mit Karte. 44 Ebd. 248. 45 Chondrojianni-Metoki 1990, 115; Siota/Chondrojianni-Metoki 1993. 46 Chondrojianni-Metoki 1990, 112 f.; dies. 1997. 47 Chondrojianni-Metoki 1997, 31; 34. 48 Ebd. 34. 49 Palia Leptokaria: Poulaki-Pandermali 1987; 1994. – Petra, Tries Elies: dies. 1988. – Spathes, Ajios Dimitrios: Pandermali 1985; 1986; 1987; Poulaki-Pandermali 1987; 1994. – Zusammenfassender Überblick bei Triantaphyllou 1998. 50 Jung 2002, 242. 51 Z.B. aus Petra, Tries Elies: Poulaki-Pandermali 1988, 180 Abb. 5. 52 Angelochori: Stefani 1994; 1997; Meroussis/Stefani 1999, 747. – Apsalos: Chrysostomou u.a. 2000; Chrysostomou/Georgiadou 2001. – Chadsinota: Meroussis/Stefani 1999, 747. – Episkopi (Toumba Slata): ebd. 53 Stefani 2000; 2001. 54 Stefani 2000. 55 Selbstverständlich basieren alle in dieser Arbeit vorgebrachten Überlegungen nur auf den erwähnten Vorberichten. Eine gründliche Analyse westmakedonischer Keramikproduktion wird erst nach ausführlichen Publikationen der Gräberfelder und Siedlungen möglich sein. 56 Papaefthymiou-Papanthimou/Pilali-Papasteriou 1992; 1993; 1994; 1997; 1998; Papaefthymiou-Papanthimou u.a. 1999; Papaefthymiou-Papanthimou/Pilali-Papasteriou u.a. 2000; Pilali-Papasteriou/Papaefthymiou-Papanthimou 1995; Papanthimou/Pilali 2004.

Zum Forschungs- und Publikationsstand 29

Thessalien Da Thessalien die südlich an das Arbeitsgebiet angrenzende Region ist, soll es an dieser Stelle auch in die

Betrachtungen mit eingebunden werden. Bei den grundlegenden Arbeiten des vergangenen Jahrhunderts von Ch. Tsountas,57 A.J.B. Wace und M.S. Thompson,58 V. Milojčić59 und D. Theocharis60 in Thessalien stand vor allem die Erforschung des Neolithikums und der frühen Phasen der Bronzezeit im Mittelpunkt, nur in vereinzelten Aufsätzen lassen sich auch Studien zu den jüngeren Perioden finden61. In den seit den 1960er Jahren erschienenen Fundortkatalogen62 stehen spätbronzezeitliche Fundstätten im Zentrum des Interesses, allerdings nur soweit sie sich als mykenisch zu erkennen gaben. Diese deutlich nach Südgriechenland ausgerichtete Forschung hat bis heute bewirkt, daß wir so gut wie nichts über die – wohl vorhandene – lokal-thessalische Kultur in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. wissen. Dies wird besonders deutlich, wenn man die bei einer internationalen Tagung nach 15 Jahren archäologischer Forschungen in Thessalien gezogene Bilanz betrachtet, die außer drei Beiträgen zum mykenischen Thessalien63 keine Informationen zur späten Bronzezeit beinhaltet. Das mykenologische Interesse ist selbstverständlich, da in dieser Region der Schlüssel zu Fragen nach Ausdehnung und Einfluß der mykenischen Palaststaaten liegt64, was wiederum auch für die Bewertung Makedoniens im Kontext mit dem Süden von immenser Bedeutung ist65. Doch muß an dieser Stelle die Frage gestellt werden, wie mykenische Einflüsse oder Kulturerscheinungen bewertet werden können, wenn kein lokal-autochthoner Kulturhorizont als Grundlage im spätbronzezeitlichen Thessalien definiert ist.

Zu den hier interessierenden Fragen zur handgemachten spätbronzezeitlichen Keramik sind in Thessalien kaum Informationen zu gewinnen. Die westlich von Larisa gelegene Argissa Magula ist bis in die Spätbronzezeit genutzt worden66, hiervon zeugen einige publizierte handgemachte und auch mykenische Keramikfragmente67. Etwas nördlich von Larisa liegt die Siedlung von Chasambali, aus der handgemachte Gefäße veröffentlicht wurden68. Schließlich sind noch aus dem Gebiet des heutigen Flughafens von Larisa einige handgemachte Gefäße in den 1960er Jahren publiziert worden69. Abgesehen von diesen wenigen Fundorten sind aus den weiten thessalischen Ebenen nur noch einzelne handgemachte Gefäße bekannt70, die aber insgesamt zu wenig sind, um einen Gesamteindruck gewinnen zu können. Im Vergleich dazu ist die Region um den Golf von Volos gut erforscht. Aus den obersten Schichten der berühmten neolithischen Fundstelle von Sesklo stammen einige schon von Tsountas als bronzezeitlich eingestufte Scherben71. Direkt östlich neben dem neolithischen Hügel von Dimini sind in den letzten drei Jahrzehnten überraschend große Anlagen ausgegraben worden, die in Vorberichten vorgelegt wurden und die es bis zum Abschluß der Grabungsarbeiten ermöglichen, zumindest einen generellen Eindruck dieser Fundstelle zu erhalten72. Zwei große, mehrräumige Bauten – als Megaron A und B bezeichnet – mit einem komplexen Raumgefüge datieren in SH IIIB2–C Früh73, wobei die Ausdehnung der Vorgängerbebauung in SH IIIA2 noch ungeklärt ist. Südöstlich entlang einer breiten, NO-SW orientierten Straße befindet sich das dazugehörige Siedlungsareal mit kleineren Häusern. Die Dimensionen und der komplexe Aufbau der sogenannten Megara, das dazugehörige mykenische Inventar, der Nachweis der Verwendung von Linear B und die zum Teil schon lange bekannten mykenischen Grabanlagen74 führen zu dem

57 Tsountas 1908. 58 Wace/Thompson 1912. 59 Milojčić 1955; 1959; Hanschmann/Milojčić 1976. 60 Theocharis 1973. 61 Z.B. Theocharis 1960; Theochari 1962. 62 Ålin 1962; Hope Simpson 1965; Feuer 1983. 63 Feuer 1994; Batsiou-Efastathiou 1994a; Adrimi-Sismani 1994b. 64 Feuer 1999; Souereph 1999. 65 Z.B. Pilali-Papasteriou 1999; Andreou/Kotsakis 1999. 66 Milojčić 1955; 1960. 67 Hanschmann 1981, 117–119. 68 Theochari 1962. 69 Theochari 1960. 70 Z.B. aus Taratsa, nordöstlich von Lianokladi gelegen, sind eine Kistengrabnekropole aus SH IIIC bis PG und Hausstrukturen aus SH IIIB–C in einem kurzen Vorbericht publiziert (Sammelband Lamia 2002, 41–43). – Ich danke B. Eder für diesen Hinweis. 71 Tsountas 1908, 271. 72 Adrimi-Sismani 1977; 1980; 1992; 1994a; 1994b; 1999; 1999–2001; 2000; 2002. 73 Jüngster Grabungsplan mit Datierung bei Adrimi-Sismani 1999–2001, 74 Abb. 2. 74 Zu den mykenischen Gräbern: Lolling/Wolters 1886; 1887; Wace/Thompson 1912, 81 f.; zu den Gräbern im Stadtgebiet von Volos siehe Theocharis/Theochari 1970; Batsiou-Efstathiou 1985; jüngste Entdeckung eines Tholosgrabes nach Internet-Ausgabe der Zeitung „Ta Nea“ im Juni 2004.

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Schluß, hier den nördlichsten Punkt der mykenischen Palaststaaten zu sehen. Völlig unerklärbar scheint das nur sehr geringe Vorkommen handgemachter Keramik, die zumindest in den einfacheren Häusern der Siedlung in Form von Kochgeschirr in größerer Zahl zu erwarten wäre75. Aus den mittelhelladischen Befunden sind einige Scherben publiziert, die einen lokalen Keramikhorizont erahnen lassen76.

In unmittelbarer Nähe von Dimini, gegenüber dem heutigen Volos, liegt die von Milojčić ausgegrabene Pevkakia Magula mit Siedlungshorizonten vom Neolithikum bis in die späte Bronzezeit77. Während die mittelbronzezeitlichen Schichten und ihre Funde von J. Maran in ausführlicher Form publiziert wurden78, steht die Vorlage der spätbronzezeitlichen Funde noch aus. Mit Hilfe der überaus gründlichen Dokumentation und eines von R. Avila für die Publikation vorbereiteten Manuskriptes, die ich in Heidelberg einsehen konnte, wurde es mir ermöglicht, die handgemachte Keramik der Pevkakia für Vergleichsstudien zu nutzen79. Die spätbronzezeitlichen Keramikfunde aus dem nördlichen Volos, der Siedlung von Kastro Palia, sind im Rahmen einer Dissertation aufgearbeitet worden80 und können hier ebenfalls für Vergleichsanalysen verwendet werden81. Direkt aus dem alten Stadtgebiet von Volos (Iolkos) sind vereinzelte spätbronzezeitliche Hausstrukturen82, mykenische Kistengräber83 und ein großes Kuppelgrab84 bekannt. Abschließend sei hier noch die Siedlung von Pyrasos beim heutigen Anchialos an der Westseite des Pagassitischen Golfs erwähnt, aus der bislang nur vereinzelte mykenische Scherben publiziert wurden85.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß Thessalien als benachbarte Kulturlandschaft unseres Arbeitsgebiets nur bedingt für Vergleichsstudien verwendet werden kann. Lediglich die Region um den Golf von Volos verspricht neue Erkenntnisse, die aber aufgrund der besonderen Lage am Meer und einem vermutlich starken mykenischen Einfluß, möglicherweise sogar als nördlichster Punkt der mykenischen Palaststaaten, nicht auf das thessalische Hinterland übertragbar sind.

Epirus

Der Vollständigkeit halber wird auch der Forschungs- und Publikationsstand zum spätbronzezeitlichen Epirus angeführt, auch wenn seit der Publikation Hochstetters 1984 wenig Neues dazugekommen ist. Sie erkennt, ebenso wie Wardle ein wenig später86, kaum Verbindungen zu Makedonien und erklärt die wenigen Gemeinsamkeiten über mögliche Einflüsse einer dritten Region, wie dem mykenischen Süden oder dem albanisch-pelagonischen Raum87. Grundsätzlich aber ist die Quellenlage nach wie vor dürftig, so daß eine Beurteilung handgemachter Keramik schwierig bleibt. Grundlegend ist die von S.I. Dakaris erstellte Keramiktypologie aus Kastritsa88 und die in den 1970er Jahren breit angelegte Neubearbeitung der Keramik aus Dodona und Thermon von K. Wardle89, auch wenn beide Fundorte keine nachvollziehbare Stratigraphie erbrachten. Weiterhin ungelöst ist der Zusammenhang dieser Region mit dem Phänomen der sogenannten „Barbarian Ware“, die in SH IIIB bis C in den mykenischen Siedlungen Südgriechenlands auftaucht90. Insgesamt sind nach dem derzeitigen Forschungsstand 92 bronzezeitliche Fundorte bekannt91, wovon 55 lokale

75 Handgemachte Grobware gibt es nur in der Nachbesiedlung des Areals in SH IIIC Früh im Kontext mit sogenannter pseudo-minyscher Grauware (Adrimi-Sismani 1999–2001, 78 f.; 88), die von R. Jung mittlerweile als italisch erkannt wurde (Vortrag am 2. 6. 2004 am Institut für Prähistorische Archäologie der Freien Universität Berlin). Ich danke Dimitra Rousioti für die ausführliche Führung durch das Grabungsgelände und die fruchtbare Diskussion in Dimini. 76 Adrimi-Sismani 1994a, Taf. 1,3; 2,4 links; dies. 1994b, 230 Abb. 13 (ich danke R. Jung für diesen Hinweis). 77 Theocharis 1957; 1960. 78 Maran 1992b. 79 Ich danke J. Maran sehr herzlich für die Möglichkeit, die Dokumentation von R. Avila im Archiv der Universität von Heidelberg studieren zu dürfen. Aufgrund von Umbaumaßnahmen im Museum von Volos in den letzten Jahren war es aber nicht möglich, die Originalfunde selbst zu sehen. 80 Batsiou-Efstathiou 1998. 81 Ich danke A. Batsiou-Efstathiou für die Erlaubnis, ihre noch unpublizierte Arbeit zu verwenden. 82 Malakasiotou 1988; Batsiou-Efstathiou 1994b. 83 Theocharis/Theochari 1970; Batsiou-Efstathiou 1985. 84 Avila 1983. 85 Theocharis 1959. 86 Wardle 1993, 124. 87 Hochstetter 1984, 325. 88 Dakaris 1951; 1952. 89 Wardle 1977. 90 Von K. Kilian als Ursprung in die Diskussion zur Herkunft der „Barbarian ware“ eingebracht, ist Epirus aber danach wieder aus der Debatte verschwunden (Kilian 1980). 91 Papadopoulos 1976; Tartaron 1996.

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handgemachte Keramik erbrachten92, die aber kaum publiziert ist. Mit dem verstärkten Interesse an peripheren Regionen gelangte auch Epirus in den 1980er und 1990er Jahren in den Blickpunkt der Mykenologie. Die Arbeiten von T. Papadopoulos93, K. Souereph94, K. Wardle95, T.F. Tartaron und K. Zachos96 erbrachten viele neue Erkenntnisse zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie von Palaststaaten und angrenzenden Regionen, doch helfen sie bei den hier untersuchten Fragen nicht weiter. Auch der groß angelegte Survey im südwestlichen Epirus97 brachte wenig neue Ergebnisse bezüglich handgemachter Keramik, die verständlicherweise ohne stratigraphischen Kontext auch schwierig zu datieren ist. Somit kann Epirus in der vorliegenden Arbeit für einzelne Vergleiche herangezogen werden, ohne allerdings allgemeine Schlüsse für die gesamte Region daraus ziehen zu können.

Albanien

Im Unterschied zu den beiden zuvor behandelten Regionen Thessalien und Epirus ist das Spektrum handgemachter Keramik in Albanien relativ gut faßbar. Unklar ist der innere kulturelle Zusammenhang zwischen dem nur mäßig bekannten nordalbanischen Raum und dem besser erforschten Süden des Landes98. Grob formuliert läßt sich der Süden bis maximal zum Shkumbin aufgrund einiger Gemeinsamkeiten als kulturelle Region fassen. Die Siedlungen und Nekropolen entlang der Flußläufe99 südlich des Shkumbin zeichnen sich durch ein annähernd homogenes Spektrum lokaler Gefäßformen100, durch vereinzelte mykenische Importe101 und ein einheitliches Bestattungsritual aus102. Ein weiteres verbindendes Element ist die Verbreitung der mattbemalten Keramik103, auf die in Kapitel 7 noch ausführlich eingegangen wird. Ein grundlegendes Problem ist die chronologische Gliederung innerhalb der Bronzezeit, da es kaum stratigraphische Querverbindungen zwischen den Siedlungen und Gräbern Albaniens gibt. Ausgehend von den Siedlungen in Maliq104 und Tren105 wurde eine Abfolge erstellt, die nun mehr oder weniger für den ganzen südalbanischen Raum gilt106, unterstützt durch mykenische Bronzen107 und Keramik108. Eine klare Abgrenzung zur Eisenzeit ist aber trotz vereinzelter Analysen eisenzeitlicher Formen wie der Nadeln109 oder der Mattmalerei110 schwierig, verstärkt durch zahlreiche Nachbestattungen in der wichtigsten Befundkategorie – den Tumuli – die aber oft nicht stratigraphisch getrennt vorgelegt wurden. Da es bislang keine typologischen Überblicksarbeiten zu spätbronzezeitlichen Kulturerscheinungen in Albanien gibt und speziell das lokale Keramikspektrum sich nur über eine Vielzahl von kurzen Vorberichten und Aufsätzen erschließen läßt, soll nun ein wenig ausführlicher auf die für unsere Fragestellung wichtigste Literatur und die Fundorte eingegangen werden.

Die Höhle von Tren am oberen Devoll südlich des kleines Prespasees ist vom Äneolithikum bis in die Eisenzeit benutzt worden, die bei den Ausgrabungen festgestellten Ablagerungen wurden in die Phasen I–III unterteilt, wobei Tren IIb die Spätbronzezeit umfassen soll111. Das unbemalte Keramikspektrum aus dieser Phase besteht aus weitmundigen Kantharoi mit hochgezogenen Bandhenkeln, S-profilierten Töpfen mit Horizontalhenkeln, Schalen mit einem sehr altertümlich wirkenden stark einziehenden Rand sowie kalottenförmigen Schüsseln und Töpfchen mit abgeplatteten Knopfhenkeln112. Die mattbemalte Keramik dieser

92 Tartaron 1996, 61 Tab. 3,1. 93 Papadopoulos 1981; 1987; 1990. 94 Souereph 1989. 95 Wardle 1993. 96 Tartaron/Zachos 1994. 97 Tartaron 1994; 1996. 98 Prendi 1982a, 209; ders. 1982b, 215. 99 Prendi 1982b, 229 Abb. 14. 100 Eine weit angelegte Vergleichsstudie des lokalen Keramikrepertoires steht bislang noch aus, doch ermöglichen die vielen einzelnen Vorberichte albanischer Kollegen zumindest einen Überblick. 101 Bejko 2002a. 102 Bejko 2002b, 174 f. 103 Bodinaku 1989. 104 Prendi 1982a. 105 Korkuti 1971. 106 Prendi 1998b. 107 Kilian-Dirlmeier 1985. 108 Bejko 1994, 117–123; ders. 2002a, 24 Abb. 6 (Verbreitungskarte). 109 Kilian-Dirlmeier 1984. 110 Kilian 1976a. 111 Korkuti 1971. 112 Ebd. Taf. 6.

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Phase ist formal kaum von der der darauffolgenden eisenzeitlichen Phase III zu trennen; es handelt sich vor allem um offene Gefäßformen mit horizontalen oder vertikalen und hochgezogenen Henkeln, die flächig dekoriert sind. Die Mustersyntax wirkt homogen, der Gefäßkörper wird durch horizontale Bänderung, die unterschiedlich gefüllt sein kann, gegliedert. An dieser horizontalen Unterteilung hängen sehr langgezogene, schräg- oder kreuzschraffierte Dreiecke, die bis zum Boden reichen können113. Vor allem die Töpfchen mit Knopfhenkel sprechen für eine Datierung an das Ende der späten Bronzezeit, da sie in Kastanas erst in Periode V auftauchen114, das heißt maximal SH IIIC Entwickelt bis Fortgeschritten (~ 1150 v. Chr.)115 datieren. Eine Bestätigung der Datierung dieser Gefäßform an das Ende der Bronzezeit findet sich unter anderem auch in dem Gräberfeld von Klučka (Hipodrom) in Skopje, das in die sogenannte Übergangsperiode von der Spätbronze- zur Früheisenzeit datiert wird116. In der Nekropole von Koukos auf der Chalkidiki sind Kantharoi mit Knopfhenkel mit mittelprotogeometrischen Skyphoi vergesellschaftet117, möglicherweise noch protogeometrisch können die Kantharoi mit Knopfhenkel aus der Nekropole von Dion sein118. Sicherlich eisenzeitlich ist auch der Knopfhenkel-Kantharos aus Sarei Brod119.

Die rund 30 km weiter westlich gelegene Siedlung von Maliq wurde ebenfalls sehr lange genutzt. Nach der von Prendi vorgelegten Gliederung entspricht die Phase IIId der späten Bronzezeit, die er mit SH II–III in Griechenland parallelisiert120. Aus stratigraphischen Gründen lasse sich IIId weiter unterteilen in d1–3, wobei in IIId2 erste bemalte Keramik vorkommt121. Die undekorierte Keramik umfaßt ein ähnliches Spektrum wie in Tren IIb, ergänzt durch Zylinderhalsamphoren122, Wishbone-Henkelvariationen123 und sogenannte doppelt gehörnte Henkel124. Innerhalb der unbemalten Keramik zeichnet sich keine deutliche typologische Entwicklung ab, die durch bruchlose Kontinuitäten gekennzeichnet ist125. Eine chronologische Verankerung der Subphasen von Maliq IIId ist aus der Siedlung selbst nicht möglich. Sucht man nach Anhaltspunkten in der kontinuierlichen Keramikentwicklung, dann bietet sich das erste Auftreten echter mattbemalter Keramik in IIId3 an126. Denn mattbemalte Keramik ist an wenigen Fundstellen mit mykenischen Importen vergesellschaftet, die eine Einhängung in das griechische Chronologiesystem ermöglichen. Neben den berühmten Bronzen, deren Datierung schon häufig diskutiert wurde127, bietet sich vor allem die mykenische Importkeramik für eine Verankerung an. Die neueren Ausgrabungen eines französisch-albanischen Teams in Sovjan einige Kilometer nördlich von Maliq erbrachten eine mehrphasige Besiedlung von der frühen Bronze- bis in die beginnende Eisenzeit128, wovon der Horizont 5c mit Maliq IIId korreliert wird und Horizont 6 als Übergang zwischen Maliq IIIc und d definiert wird129. Die bislang gewonnenen 14C-Daten datieren Horizont 5c von 1430 bis 842 v. Chr.130, den darunter liegenden Horizont 6 von 1650 bis 1400 v. Chr.131 Erwähnt werden zwei mykenische Scherben mit dunkelbrauner Bemalung aus Horizont 5c, die nach den Ausgräbern in SH IIIB datieren132. Das Keramikspektrum aus Horizont 5c entspricht im wesentlichen den Formen aus Maliq IIId und Tren IIb133, wobei

113 Ebd. Taf. 6–7. 114 Hochstetter 1984, 360. 115 Jung 2002, 228. 116 Mitrevski 1997, 47 Abb. 11,4. 117 Ausgestellt im Museum Polygyros. Ich danke der Bearbeiterin Jill Carrington-Smith für die vielen Informationen und anregenden Diskussionen im Depot von Polygyros. 118 Ohne Grabzusammenhänge im Museum Dion ausgestellt, datieren die Gräber frühestens in die protogeometrische Zeit (Pandermalis 1997, 88 f.) Mein Dank gilt hier Stefanos Gimatsidis für die anregenden Diskussionen. 119 Ausgestellt im Museum Bitola. 120 Prendi 1982a, 220. 121 Auf die Problematik der bemalten und mattbemalten Keramik aus Maliq wird in Kapitel 7 noch ausführlich eingegangen. 122 Prendi 1982a, 220. 123 Ebd. 221 Abb. 41, unten Mitte. 124 Ebd. 125 Prendi 1982b, 215. 126 Ebd. 127 Jüngst zusammengefaßt bei Bejko 2002a, mit älterer Literatur. 128 Léra u.a. 1996, 259 f. 129 Ebd. 261 Tab. 2. 130 Ebd. 261 mit Anm. 45. 131 Ebd. 262 Tab. 3. 132 Léra u.a. 2000, bes. 633; 634 Abb. 4. – Hingegen datiert R. Jung den publizierten Skyphos in einen Zeitraum von SH IIIB Mitte bis IIIC Früh (freundl. Mitt. Jung). 133 Ebd. 244 Abb. 10.

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der Anteil mattbemalter Keramik gering ist und erst in den Horizonten 5b–a zunimmt134. Neben den üblichen Topf- und Schalenformen gibt es auch in Sovjan Henkel mit Knopf- und Zipfelaufsatz, die für einen jüngeren Zeitansatz am Ende der Bronzezeit sprechen. Diese neuen Ergebnisse bestätigen die schon von Hochstetter geäußerte Vermutung135, daß der Horizont Maliq IIId bzw. Tren IIb noch in die frühe Eisenzeit hineinreicht.

In den Tumuli von Barç, das zwischen Maliq und Tren im Becken von Korçë liegt136, sind zwar fünf mykenische Gefäße belegt137, wovon aber nur zwei auch mit lokaler Keramik vergesellschaftet sind. In Grab 65 von Tumulus I wurden u.a. ein innen monochromer Skyphos138 und ein handgemachter Krug beigegeben139. Dieser Krug mit zylindrischem Hals und trichterförmiger Mündung, unterrandständigem Vertikalhenkel und länglicher schmaler Knubbe auf der Schulter findet in den stratifizierten Siedlungen von Maliq und Tren keine Analogie. Grab 6 in Tumulus II beinhaltet neben einer Kylix mit Innendekor auch ein handgemachtes Gefäß140, das sich – abgesehen von der Henkelform – gut mit den charakteristischen bauchigen Kantharoi und Schüsseln von Maliq IIId2–3 vergleichen läßt141. Die Kylix findet keine direkte Analogie im mykenischen Griechenland und kann daher nur in eine Zeitspanne von SH IIIB Früh bis IIIC Früh datiert werden142. Über die Bestattungen von Barç ergibt sich zumindest eine grobe Verankerung von Maliq IIId2–3 in das 13. und beginnende 12. Jahrhundert v. Chr.143 Die anderen bekannten mykenischen Gefäße im südöstlichen Albanien aus Rehovë144, Këlcyrë145, Piskovë146 und Bajkaj147 helfen bei der Einhängung des lokalen Keramikhorizontes in der späten Bronzezeit nicht weiter, da sie nicht in geschlossenen Kontexten mit lokaler Keramik vergesellschaftet sind.

Ein Blick in andere als spätbronzezeitlich definierte Siedlungen im südlichen Albanien bestätigt den Eindruck zum bislang gewonnenen Keramikspektrum. In Cetush finden wir neben den offenen Kantharoi mit ausbiegendem Rand und hochgezogenen Henkeln, S-profilierten Töpfen, Wishbone-Henkeln und den verschiedenen Formen von Zipfel- und Knopfhenkeln auch älter anmutende Trichterhalstöpfe148 und Schalen mit konisch ausschwingendem Oberteil149. Die charakteristischen Wishbone- und Zipfelhenkel gibt es auch in den befestigten Siedlungen von Kukum und Ngurë, zusammen mit S-profilierten Töpfen, leicht ausschwingenden Schalen und Schüsseln mit T-förmiger Lippe150. Die Funde aus Liqedh, Phase I, scheinen eher an den Beginn der Eisenzeit zu gehören, zumindest fehlen die charakteristischen spätbronzezeitlichen Typen; die mattbemalten Schüsseln lassen sich in Form und Dekor nicht näher eingrenzen151. In der Siedlung von Podgoria gibt es neben den üblichen Zipfelhenkeln noch mattbemalte und fingertupfenverzierte Gefäße, die sich nicht genauer datieren lassen152. Die älteste Phase der Siedlung von Symiza wird mit Maliq IIId3 parallelisiert153 und trägt schon deutlich früheisenzeitliche Züge: Neben einem Kantharos mit einziehendem Oberteil finden sich kannelierte Schalen und mattbemalte Krüge mit ausgeschnittenem Hals154. In Phase II der Siedlung von Zagore,

134 Ebd. 267 Tab. 4. – Ich danke G. Touchais für die überaus anregende Diskussion zur Datierung der Mattmalerei in Albanien. 135 Hochstetter 1984, 359 f. 136 Andrea 1985. 137 Zusammengefaßt bei Bejko 1993, 120 Abb. 3; 121 Abb. 4. 138 Datierung des Skyphos in SH IIIB Ende bis IIIC Spät nach Jung (freundl. Mitt.). 139 Andrea 1985, Taf. 9 (V.65). 140 Ebd. Taf. 17 (V.6). 141 Vgl. Prendi 1982b, 217 Abb. 8,3. 142 Freundl. Mitt. R. Jung. 143 Andrea datiert Grab 6 in die „Transitional Period“, die vom 12. bis zum 8. Jahrhundert v. Chr. dauert (Andrea 1985, 230). 144 Aliu 2002, 227 Abb. 9,1. 145 Bejko 2002a, 23 Abb. 5,e. 146 Ebd. Abb. 5,a–b. 147 Ebd. Abb. 5,d. 148 Vgl. mit Trichterhalstöpfen im Depot von Çuke in Sarande, das aufgrund anderer Objekte eindeutig in die Mittelbronzezeit datiert werden kann (Korkuti 1980, 80 Taf. 1,9–11). 149 Korkuti/Bunguri 1996 Taf. 1–6. – Die Ausgräber datieren den gesamten Befund in die Mittelbronzezeit (Maliq IIIc–d1), möglich wäre allerdings auch eine stratigraphische Vermischung des Materials, was die Vergesellschaftung von sicherlich älteren Tunnelhenkeln und Trichterhalstöpfen mit den jüngeren Knopfhenkeln erklären würde. 150 Koçi 1991, 62 Taf. 1,23–28 (Kukum III); ebd. 63 Taf. 2,29–44 (Ngurë II). – Die Datierung der beiden Henkel (ebd. 63 Taf. 2,40–41) in Maliq IIIb scheint mir unbegründet. Beide entsprechen den charakteristischen Formen in Maliq IIId. 151 Ylli 1988, 101 Taf. 1. 152 Léra 1983, 70 Taf. 7. 153 Léra 1992. 154 Ebd. 199 Taf. 1.

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die in BzD bis Ha B2 datiert wird155, setzt sich das Gefäßspektrum aus S-profilierten Töpfen, offenen Kantharoi mit ausschwingendem Rand, kalottenförmigen Schalen mit verschiedenen Lippenbildungen und schließlich kannelierten Schalen zusammen, die diese junge Datierung rechtfertigen.

Im Unterschied zu den Siedlungen läßt sich in den Tumuli nur schwer ein charakteristisches spätbronzezeitliches Keramikspektrum fassen. Die Mehrzahl der Bestattungen gehört in die frühe bis entwickelte Eisenzeit, wie Burrelit156, Kuç i Zi157, Mati158 und Shtoi159. Nur wenige scheinen noch in der späten Bronzezeit angelegt worden zu sein, wobei auch hier die eisenzeitlichen Bestattungen überwiegen, wie im Tumulus von Luaras160, Patosit161, Prodanit162 und Shtikë163.

Abschließend sei hier noch kurz auf die wichtigste Literatur der letzten 20 Jahre eingegangen. Nach den grundlegenden Artikeln von Prendi164 und Korkuti165 in den frühen 1980er Jahren wurde der Schwerpunkt auf Fragestellungen zu überregionalen Kontakten gelegt, wie von Hänsel166 und Kilian-Dirlmeier167, wobei der nach Süden gerichtete Blick wie schon in den zuvor behandelten Regionen in jüngster Zeit auch in der albanischen Forschung verstärkt im Zentrum des Interesses steht168.

Republik Mazedonien169

Das letzte Jahrzehnt war für die Erforschung der mazedonischen Spätbronzezeit überaus fruchtbar. Allen voran sind hier die Ausgrabungen und Publikationen D. Mitrevskis im oberen Vardartal zu nennen170, durch die viel neues Material bekannt wurde. Die Hauptquelle sind – im Unterschied zu Zentralmakedonien – Nekropolen171, von denen mittlerweile 18 bekannt172 und neun auch zum Teil publiziert sind: Demir Kapija173, Dolno Solnje174, Fortuna-Štip175, Klučka-Hipodrom176, Krivi Dol177, Stobi178, Ulanci179, Varoš-Prilep180 und Vodovrati181. Neben den offenbar üblichen Körperbestattungen in Kistengräbern in Flachnekropolen, ähnlich wie in Westmakedonien182, lassen sich am Ende der späten Bronzezeit auch Urnenbestattungen beobachten183. Während das Bestattungsritual am oberen Vardar nun recht gut bekannt ist, obwohl die Mehrzahl der Nekropolen noch nicht abschließend publiziert ist, ist zum Siedlungsverhalten kaum etwas zu sagen. Auf einem erhöhten Plateau ist die zum Bestattungsplatz von Ulanci dazugehörige Siedlung gefunden worden184, deren Publikation noch abzuwarten ist. Von dem Hügel Kofulak am Vardar, gegenüber von Vardarski Rid, sind einige

155 Andrea 1996. 156 Kurti 1983. 157 Andrea 1976a; 1977/78; 1985. 158 Kurti 1976. 159 Jubani 1992. 160 Aliu 2003. – Ich danke Skender Aliu für den Einblick in unpubliziertes Material und die herzliche Gastfreundschaft in Korcë. 161 Korkuti 1981. 162 Aliu 1984. 163 Aliu 1996. 164 Prendi 1982a; 1982b. 165 Korkuti 1982. 166 Hänsel 1985. 167 Kilian-Dirlmeier 1985. 168 Bejko 1994; 2002a; Touchais 2002; Korkuti 2003. 169 Bezeichnung als Republik Mazedonien (in den Vereinten Nationen zur Zeit noch FYRPM) nach den Informationen des deutschen Auswärtigen Amtes (http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/) vom 10. 8. 2004. 170 Mitrevski 1992/93; 1995; Mitrevski/Temov 1996/97; Mitrevski 1997; 1999; 2001; 2003. 171 Die drei vereinzelten Gräber aus Vardarski Rid bei Gevgelija werden hier nicht mitgezählt. 172 Mitrevski 1997, 237. 173 Ebd. 54 Abb. 14,3; 291 Kat. Nr. 22. 174 Ebd. 54 Abb. 14,4–6; 293 Kat. Nr. 26; ders. 2003, 71 Abb. 1. 175 Mitrevski 1997, 319 Kat. Nr. 71. 176 Mitrevski 1992/93; 1995; 1997, 52 Abb. 13; 54 Abb. 14,8; 317 Kat. Nr. 69. 177 Mitrevski 1997, 297 Kat. Nr. 33. 178 Ebd. 313 Kat. Nr. 62. 179 Ebd. 38 Abb. 6; 40 Abb. 7; 50 Abb. 12,1–4; Mitrevski 1999, 793 Abb. 1–2; ders. 2003, 70 Abb. 1–11. 180 Mitrevski 1997, 54 Abb. 14,7; 304 Kat. Nr. 47; ders. 2003, 71 Abb. 4. 181 Mitrevski 1997, 36 Abb. 5; 54 Abb. 14,2; 285 f. Kat. Nr. 13; ders. 1999, 794 Abb. 3–4. 182 Z.B. Dolno Solnje, Stobi, Ulanci, Vodovrati. 183 Nur die Urnengräber aus Kluçka-Hipodrom sind bislang publiziert (Mitrevski 1997, 237). 184 Stolot-Ulanci: Mitrevski 1997, 44 f.

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spätbronzezeitliche Scherben publiziert, die möglicherweise aus einer Siedlung stammen185. Seit 2003 wird am Ufer des Ochridsees in Vrbnik-Struga eine Pfahlbausiedlung ausgegraben, die wohl schon in der Bronzezeit angelegt wurde, deren Ergebnisse aber abzuwarten sind186.

Die innere Gliederung dieses gesamten, sehr homogen wirkenden Horizonts innerhalb der späten Bronzezeit ist problematisch, da es kaum sichere Ankerpunkte gibt. Die wenigen, aber herausragenden Objekte – wie das schon viel diskutierte Schwert aus Tetovo187, der marmorne Schwertknauf aus Markova Susica188 und die Fragmente eines Eberzahnhelmes aus Grab 7 der Nekropole von Kluçka-Hipodrom189 – lassen sich kaum exakt datieren190. Aufgrund dieser mykenischen bzw. mykenisch beeinflußten Prestigegüter würde man auch das eine oder andere datierbare Importgefäß aus dem ägäischen Raum erwarten. Außer einem groben Alabastron ohne Fundkontext aus Demir Kapija191 und einem Skyphos aus einem Grab aus Visoi192 ist keine mykenische Keramik bekannt193. Aufgrund von Vergleichen mit kastaniotischen Stücken sowie Funden aus Kalapodi datiert Jung das Alabastron in SH IIIC bis frühprotogeometrisch und den Skyphos in submykenische bis protogeometrische Zeit194. Die lokale Keramik ist aus sich heraus nur schwer datierbar, allen voran die für den oberen Vardar charakteristische Lokalvariation der mattbemalten Keramik. In den oben angeführten Gräbern finden sich einerseits typisch spätbronzezeitliche unbemalte Formen, wie Kegelhalsamphoren mit vier Vertikalhenkeln auf der Schulter195, offene Kantharoi mit hochgezogenen Henkeln196, in einem Fall auch ein inkrustierter Kugelkantharos197, S-profilierte Töpfe198 und Pyraunoi199. Andererseits finden sich in denselben Gräbern auch schon Leitformen der Früheisenzeit, wie Kantharoi mit Knopf- oder Zipfelhenkeln200 und Turbanrandschalen201. Sicherlich zu Recht definiert D. Mitrevski diesen Horizont als „Transitional Period“ zwischen Spätbronze- und Früheisenzeit in der oberen Vardarregion und grenzt sie auf den Zeitraum vom 13. bis zum 10. Jahrhundert v. Chr. ein202. Die dadurch entstehende Lücke zwischen der ohnehin kaum faßbaren Mittelbronzezeit203 und den darauffolgenden Jahrhunderten der späten Bronzezeit ist nach derzeitigem Forschungsstand nicht zu füllen. Damit können Vergleichsstudien unseres Materials mit der Republik Mazedonien lediglich für die letzten Phasen der späten Bronzezeit erfolgen.

Ostmakedonien und Thrakien

Seit den grundlegenden Arbeiten Ch. Koukouli-Chrysanthakis204 und D. Grammenos’205 in den 1970er und 1980er Jahren sind rund 50 Fundstellen der späten Bronze- und frühen Eisenzeit in Ostmakedonien bekannt. Die wenigsten allerdings sind stratigraphisch ergraben und mit ihrem Material publiziert; mehrheitlich handelt es

185 Mitrevski 2001, 19 ff. – Ich danke A. Papazovska für die ausführliche Führung durch das Gelände und die vielen anregenden Gespräche und Informationen. 186 Ich danke A. Papazovska für diesen Hinweis. 187 Bouzek 1985, 30–35; Kilian-Dirlmeier 1993, 41–47. 188 Mitrevski 1999, 788; 795 Abb. 2. 189 Mitrevski 1992/93, 123 Abb. 11. 190 Zusammenfassend bei Mitrevski 1999. 191 Kilian 1974, 96; Mitrevski 1999, 789; 796 Abb. 10. 192 Sanev u.a. 1976, Abb. 521 links. 193 Ein im Sommer 2003 in Ulanci gefundenes Alabastron könnte importiert sein, dessen endgültige Bewertung der Ausgräber aber abzuwarten ist. Ich danke A. Papazovska für die Führung durch das Depot im Museum Skopje. 194 Jung 2002, 243 f. 195 Kluçka-Hipodrom: Mitrevski 1992/93, 116 Abb. 1,2.4; – Stolot-Ulanci: ders. 1997, 45 Abb. 10,2. 196 Kluçka-Hipodrom: Mitrevski 1992/93, 116 Abb. 1,1; – Vardarsi Rid: ders. 2003, 71 Abb. 6, oben rechts. 197 Kluçka-Hipodrom: Mitrevski 1992/93, 123 Abb. 12. 198 Stolot-Ulanci: Mitrevski 1997, 45 Abb. 10,1. 199 Stolot-Ulanci: ebd. Abb. 10,7. 200 Demir Kapija: Sarschoski 1992, 36; – Kluçka-Hipodrom: Mitrevski 1992/93, 116 Abb. 1,5; 117 Abb. 2,11; 120 Abb. 6; – Ulanci: ders. 2003, 70 Abb. 1–2; – Vardarski Rid: ders. 2001, 20 Abb. 6, oben links. 201 Kluçka-Hipodrom: Mitrevski 1992/93, 118 Abb. 3,1–5. 202 Mitrevski 1997, 236 f. – In seiner ausführlichen Untersuchung des Materials aus Kluçka-Hipodrom erkennt er Verbindungen zu Mediana I–II im unteren Vardartal (ders. 1992/93, 124). – Zu demselben Ergebnis kommt auch D. Garašanin 1999, bes. 52. 203 Die Definition einer mittleren Bronzezeit ist auch in der Republik Mazedonien ein vollkommen ungelöstes Problem. Der mächtige mehrphasige Tell von Radobo in Pelagonien wird hier vielleicht einmal Aufschluß geben, aus dem bislang nur wenige Stücke publiziert sind (ausgestellt im Museum Bitola; Sarschoski 1992, 36–37). 204 Koukouli-Chrysanthaki 1971; 1972; 1980; 1982a; 1982b. 205 Grammenos 1975; 1979; 1982; Grammenos/Fotiadis 1980.

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sich um bei Oberflächenbegehungen kartierte Funde, die der Spätbronzezeit zugewiesen werden können. Für chronologische und kulturhistorische Fragen relevant sind die beiden Grabhügel von Exochi und Potami206 nahe der bulgarischen Grenze und die Siedlung von Stathmos Angistas im Nomos Serres207. Mit der Publikation der Nekropolen und der dazugehörigen Siedlung von Kastri auf Thasos Anfang der 1990er Jahre ist eine gründliche Gräberfeldanalyse mit Materialstudie hinzugekommen208. Seither wird das Kartenbild Ostmakedoniens durch Rettungsgrabungen der Ephorie von Kavala mit vereinzelten Fundorten ergänzt, wie dem SH IIIA Spät–B Mitte datierten Flachgräberfeld209 von Phäa Petra bei Sidirokastro210 oder Profitis Ilias an der Mündung des Strymon211. Da das Keramikspektrum der späten Bronzezeit alles in allem bekannt ist, können auch Scherben aus weniger gut publizierten Fundorten zu Vergleichsstudien herangezogen werden, was insgesamt eine Basis von 33 Fundorten mit publizierter bzw. in Museen ausgestellter Keramik bildet.

Ein bislang ungelöstes Problem in Ostmakedonien ist die Abgrenzung der Spätbronzezeit zur vorangegangenen Periode der Mittelbronzezeit, die sich bislang überhaupt nicht fassen läßt. Das Fehlen jeglicher mittelbronzezeitlich anmutender Formen hat wohl auch Ch. Koukouli-Chrysanthaki veranlaßt, den Terminus komplett aus der Chronologie Makedoniens zu entfernen212. Sie definiert einen Horizont SBZ I in einem Zeitraum von 2000–1800 v. Chr. bis 1400–1350 v. Chr.213, der mit dem ersten Auftreten mykenischer Keramik endet, worauf der zweite Horizont SBZ II von SH IIIB–C folgt, der durch das Vorhandensein ebendieser charakterisiert wird214. Zumindest für Zentralmakedonien trifft diese Einteilung auf keinen Fall zu, wie unter anderem die Bearbeitung der mittelbronzezeitlichen Siedlung inklusive ihrer Funde in der Toumba von Olynth durch I. Aslanis zeigen wird215. Durch die Phasengliederung der Gräberfelder auf Thasos wissen wir zwar, daß charakteristische Leitformen der Spätbronzezeit vorhanden sind, aber nicht wie lange ihre Laufzeit vorher gewesen ist216. Somit bleibt eine exakte Verankerung der meisten Fundstellen in Ostmakedonien innerhalb der späten Bronzezeit weiterhin unklar.

Die im Osten anschließende Region Thrakiens, das heute durch die griechisch-türkische Staatsgrenze geteilt ist, kann nach wie vor als „terra inkognita“ der Spätbronzezeit bezeichnet werden. Aus dem griechischen Teil sind einige wenige nur dürftig ausgegrabene Fundorte bekannt, die als spätbronzezeitlich angesprochen werden217, von denen aber kein stratigraphisch gegliedertes Fundmaterial publiziert ist, wie die Maroneia-Höhle218 und Asartepe219. Lassen die wenigen Funde in Griechisch-Thrakien ein Forschungsdesiderat vermuten, da ein spätbronzezeitlicher Horizont zumindest vorhanden zu sein scheint, dann sind die Ergebnisse M. Özdoğans auf türkischer Seite um so erstaunlicher. Denn seine jahrelangen und intensiven Surveys haben hierzu kaum neue Erkenntnisse gebracht220, abgesehen vom Fehlen zu erwartender Funde. Özdoğan sieht eine mögliche Erklärung in einer späteren Überlagerung bronzezeitlicher Plätze durch hellenistisch-römische Anlagen, kommt aber zu dem Schluß, daß es im 2. Jahrtausend v. Chr. wohl keine großen Zentren in diesem Raum gegeben hat221. In der vorliegenden Arbeit fehlen also Vergleichsstudien mit Griechisch- und Türkisch-Thrakien einzig und allein deshalb, weil es kein Material aus der späten Bronzezeit gibt.

Insofern ist die vorgelagerte Insel Samothraki von besonderer Bedeutung, da hier eine große mehrphasige Siedlung in Mikro Vouni ausgegraben wird, die in der Früh- und Mittelbronzezeit genutzt wurde222. Neben

206 Grammenos 1979. 207 Koukouli-Chrysanthaki 1980. 208 Koukouli-Chrysanthaki 1992. 209 Datierung nach R. Jung (freundl. Mitt.). 210 Valla 2000. 211 Koukouli-Chrysanthaki u.a. 1996. 212 Koukouli-Chrysanthaki 1992, 481 ff. 213 Ebd. 481. 214 Ebd. 482. 215 Erster Vorbericht Aslanis/Hänsel 1996. 216 Von den Phasen I A–II Γ gehören nur I A und I B der späten Bronzezeit an, wovon die jüngere Phase I B aufgrund mykenischer Keramik in SH III C datiert wird. Phase I A beinhaltet keine Drehscheibenkeramik, Phase II A wird von Jung mit Kastanas Schicht 12 parallelisiert und datiert demnach an den Beginn der Eisenzeit (Koukouli-Chrysanthaki 1992, 218 ff.; Jung 2002, 241). 217 Koukouli-Chrysanthaki 1992, 482 f. mit Aufzählung von 15 Fundorten. 218 Pentasos 1971. – Einige im Museum Komotini ausgestellte Scherben ohne nähere Angaben können rein morphologisch der Spätbronzezeit zugeordnet werden. 219 Grammenos 1979, 55. 220 Özdoğan 1993; 2003, 356–357. 221 Özdoğan 1993, 158. 222 Matsas 1991.

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verschiedenen ägäischen Importen223 wurde vor allem handgemachte lokale Keramik produziert, die Ähnlichkeiten zur Chalkidiki erkennen läßt224. Da die Siedlung noch in der Mittelbronzezeit endet, lassen sich hier keine neuen Erkenntnisse zur Keramik aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. gewinnen.

Bulgarien

Sucht man einen Überblick zu spätbronzezeitlichen Kulturerscheinungen in Bulgarien zu bekommen, dann ist die Studie Hänsels aus den 1970er Jahren nach wie vor grundlegend225. Auf der Grundlage des Plovdiv-Zimnicea-Komplexes, wie er von S. Morintz und N. Anghelescu bezeichnet wurde226, definiert Hänsel eine Keramikgruppe, die er nach dem Brunnenfund von Čerkovna im Zentrum von deren Verbreitung benennt227. Mittels seiner Typendefinition kann er der Gruppe 26 Fundplätze zuordnen228, die mehr oder weniger über Mittel- und Zentralbulgarien streuen und eine damals forschungsbedingte Häufung im Donauraum haben229. Seine chronologischen Analysen führen zu dem Schluß, daß Čerkovna gleichzeitig mit Coslogeni, Govora und der entwickelten Stufe von Gîrla Mare und Tei verläuft, ohne ein Anfangsdatum verankern zu können, und im 12. Jahrhundert v. Chr. endet230. Danach erschienene Arbeiten bringen keine fundamental neuen Erkenntnisse und stellen teilweise sogar – wie die Abhandlung G. Tončevas zur frühen Hallstattzeit in Nordostbulgarien – einen Rückschritt in der Gliederung der späten Bronzezeit dar231. Die in den 1980er Jahren erschienenen Überblicksaufsätze demonstrieren vor allem die starken kulturellen Unterschiede innerhalb des Landes, die sich an den verschiedenen Einflüssen aus Nord und Süd festmachen lassen. G.I. Georgiev arbeitet für den nordwestbulgarischen Raum die starken Einflüsse der Gîrla Mare-Kultur heraus232. Während F. Harding grundsätzlich die Verbindung sowohl zum Donauraum wie auch zu Makedonien hervorhebt233, wollte Morintz in den Kontaktzonen der verschiedenen Kulturgruppen nicht nur Kulturströmungen, sondern auch ganze Völkerbewegungen erkennen234. Für den südostbulgarischen Raum wurde mit Material aus den Siedlungen von Asenovec und Razkopanica eine sogenannte Asenovec-Razkopanica-Stufe konstruiert, die mit Hilfe der Siedlungsstratigraphien von Makedonien datiert wurde235. Asenovec, im Bezirk Sliven, wurde in den 1960er Jahren ausgegraben und nur zum Teil publiziert236. Der lang genutzte Tell von Razkopanica an der oberen Maritsa wurde zwar Anfang der 1980er Jahre mit nach Schichten gegliedertem Material publiziert237, doch ist die Zuweisung einzelner Funde zu den Phasen nicht unstrittig238. Das Grundproblem war das Fehlen vergleichbarer Keramikabfolgen239. Die altbekannten Funde aus den Höhlen von Devetaki,240 Emen241, Magura242 und Muselievo243 können alle nicht als geschlossene Fundkomplexe betrachtet werden, wodurch sie bei chronologischen Analysen leider ausgeschlossen werden müssen.

223 Überraschenderweise gibt es kaum Anatolische Grauware, was bei der unmittelbaren Nähe zu Troia wohl zu erwarten wäre. 224 Ich danke D. Matsas für die Möglichkeit, die unpublizierte Keramik im Depot von Mikro Vouni studieren zu dürfen. 225 Hänsel 1976. 226 Morintz/Anghelescu 1970, 407 f. 227 Hänsel 1976, 77. 228 Ebd. 77–79. 229 Ebd. Karte 2. 230 Ebd. 83–87. 231 Tončeva 1980. – Ihre Stufengliederung von Ha A2–D wird der komplexen Entwicklung vor allem in den älteren Phasen nicht gerecht. 232 Georgiev 1982, 192–200. 233 Harding 1983. 234 Morintz 1974, bes. 148. 235 U.a. Detev 1981. – Weder Asenovec noch Razkopanica sind aber bislang soweit publiziert, daß eine durchgehende Stratigraphie nachvollziehbar wäre. Siehe dazu auch Lichardus u.a. 2002, 136. 236 Kănčev 1974; zusammengefaßt bei Kovačeva/Lazarova 1994. 237 Detev 1981. 238 Z.B. Hänsel 1976, 78 Nr. 8; Hochstetter 1984, 363. 239 Mittlerweile wird in der bulgarischen Forschung von einer chronologischen Abfolge einer Asenovec-Razkopanica-VII-Kultur und dem jüngeren Plovdiv-Čerkovna-Komplex gesprochen, ohne daß das oben angesprochene Problem von Asenovec und Razkopanica gelöst worden wäre. Zusammenfassend bei Lichardus u.a. 2002. 240 Mikov/Džambazov 1960. 241 Nikolova/Angelov 1961. 242 Džambazov/Katinčarov 1961. 243 Gergov 1979.

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Glücklicherweise sind in den letzten 15 Jahren einige neue Fundstellen hinzugekommen, die nun – zumindest in Südbulgarien – einen besseren Einblick ermöglichen. Besonders wichtig für die vorliegende Arbeit sind die Ergebnisse von M. Stefanovič244: Die relativ große Anlage auf dem Plateau der Kamenska Čuka, 5 km südlich von Blagoevgrad im Strymontal, wurde in der späten Bronzezeit genutzt und wird von den Ausgräbern als mögliche Handelsstation, als Zentralplatz mit Kontrollfunktion oder als Lager für Handelsgüter im Strymontal interpretiert245. Die stratigraphisch gegliederten Funde belegen Einflüsse aus Zentralbulgarien und dem Donauraum bis Makedonien246. Erst vor kurzem wurde die spätbronzezeitliche Siedlung von Godse Delčev bei Koprivlen publiziert247, die im Rahmen von Rettungsgrabungen für die neu angelegte Straße von Drama nach Koprivlen ausgegraben wurde. In den mittleren Rhodopen wurden in Harmankaja bei Višegrad mehrere Phasen einer befestigten Siedlung ausgegraben, die von der Mittelbronzezeit bis weit in historische Zeiten datiert werden248. Vermutlich Reste eines Siedlungshorizontes nördlich von Plovdiv, aus Gorno Pavlikeni249, wurden in einem kurzen Vorbericht vorgestellt und lassen bei aller Vorsicht Verbindungen zu Makedonien erkennen.

Neben den schon länger bekannten Bestattungen wie Batak250, Čairite251, Jagnilo (Bez. Varna)252, Gradešnica253, Krušovica254 und Nova Zagora255 sind vor allem innerhalb und nördlich der Rhodopen256 neue Tumuli zumindest teilweise publiziert worden: Batin257, Čarkvišteto bei Borino258, Čepelare259, Gela260, Kolarovo261, Ljubča262, Progled263 und Turlata264. Erst in den letzten Jahren wurden bei den Ausgrabungen einer Basilika in Sandanski nahe der griechisch-bulgarischen Grenze spätbronzezeitliche Bestattungen entdeckt265, die allerdings noch unpubliziert sind266.

Ohne Zweifel ist die Menge des zugänglichen Fundmaterials aus der späten Bronzezeit damit vor allem im südlichen Bulgarien soweit angewachsen, daß neue Vergleichsstudien mit dem makedonischen Keramikspektrum sinnvoll scheinen. Abschließend soll noch kurz auf einen Forschungsaspekt eingegangen werden, der – neben der Frage zur ethnologischen Kontinuität der Thraker267, worauf hier nicht näher eingegangen wird – zu einem zentralen Thema in der bulgarischen Vorgeschichte gehört. Seit der Publikation eines mykenischen Schwertes aus Sokol von Hänsel268 wird vermehrt nach möglichen Kontakten zur ägäischen Welt gesucht269, wobei vor allem die vermittelnde Rolle Bulgariens zwischen Donauraum, Schwarzem Meer, Troia und der mykenischen Kultur untersucht wird270. Die langjährigen Surveys und Ausgrabungen in der

244 Stefanovič/Bankoff 1998. 245 Ebd. 279. 246 Ebd. 278. 247 Alexandrov 2002. 248 Dremsizova-Nelčinova 1984. 249 Kančev/Pavlov 1986. 250 Cončev 1959; Hänsel 1976, 82; Cončev/Milčev 1970. 251 Valčanova 1984. 252 Tončeva 1977. 253 Nikolov 1978. 254 Nikolov 1964, 75 f.; Hänsel 1976 Taf. 35,5–11. 255 Kănčev 1984. 256 Nekhrizov 1995. 257 Stančev 1989. 258 Kisjov 1993, 6–8. 259 Ebd. 9–10. 260 Ebd. 2. 261 Im Rahmen einer Rettungsgrabung einer früheisenzeitlichen Siedlung Zufallsfunde eines spätbronzezeitlichen Brandgrabes (Stoyanov/Nikov 1997, 230). 262 Kisjov 1990; 1993, 8; Damyanov 2003; 263 Kisjov 1993, 3. 264 Ebd. 4. 265 Dankenswerterweise war es möglich, die Funde im eigentlich geschlossenen Museum von Sandanski zu sehen. 266 Ivanov 2002. – Ich danke St. Alexandrov für das noch unpublizierte Manuskript von G. Ivanov. 267 Exemplarisch bei Fol 1983; Glava, P. 2003; Thraker 2004. 268 Hänsel 1973. 269 Panayotov 1988; Lichardus/Lichardus-Itten 2003. 270 Stefanovič 1974; Kilian 1976b; Katinčarov 1989; Hiller 1991; Kančev/Kančeva 1993; Panayotov 1995; Lichardus/Vladár 1996; Lichardus u.a. 2002, 150 ff.; Lichardus 2002; Lichardus/Lichardus-Itten 2003; Pieniažek-Sikora 2003; Glava, V. 2003, bes. 49. – Letztere konstruiert sogar einen Mykene-Vălčitran-Borodino-Horizont, um die weiträumigen Kontakte zu belegen, was hier nicht weiter diskutiert werden soll. Zum Konstrukt des „mykenischen Thrakien“ s. Fol 2004.

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Region von Drama an der unteren Tundža von J. Lichardus haben hier viele neue Funde und Anregungen zu dieser Thematik gebracht271. Mögliche grauminysche Fragmente aus dieser Region werden mit der Anatolischen Grauware aus Troia VI und VIIa in Verbindung gebracht272. Einige sehr kleine bemalte Scherben aus Drama-Kajrjaka werden als mykenisch interpretiert273 und in SH IIIB–C datiert274. Aus der Siedlung von Godse Delčev im Mestatal stammen einige importierte mykenische Fragmente, die in SH IIIB datieren275. Als weitere Indizien für ägäische Kontakte werden auch Fragmente von Ochsenhautbarren276, verschiedene Lanzenspitzen und sogenannte Axtzepter gewertet277, wie sie auch im berühmten Schiffswrack von Uluburun gefunden wurden278. Eine Schlüsselrolle kommt Bulgarien bei der Frage nach Einflüssen der Noua-Coslogeni-Sabatinovka-Kultur auf den Wandel in Troia VIIb2 zu, bei den Zusammenhängen mit der Verbreitung der Handgemachten Geglätteten Keramik („Handmade Burnished Ware“ oder sogenannte „Barbarian ware“) und möglichen Konsequenzen für die mykenischen Palaststaaten. Hier sind die Ergebnisse von B. Atanasov mit seiner Studie zu Durankulak abzuwarten279.

Troia

Seit der Wiederaufnahme der Ausgrabungen in Troia durch M. Korfmann 1988280 sorgt der Hügel von Hisarlık für heftige Diskussionen sowohl in der Wissenschaft wie auch in einer breiteren Öffentlichkeit281. Ohne hier die gesamte Auseinandersetzung referieren zu wollen, sollen nur kurz die für uns entscheidenden Punkte der neueren Forschung herausgegriffen werden, die für die Interpretation bei der vorliegenden Materialstudie eine Rolle spielen werden. Dies ist aufgrund der regelmäßigen und ausführlichen Grabungsberichte und der vielen Aufsätze und Vorberichte der Materialbearbeiter mit den neuesten Ergebnissen ihrer Untersuchungen möglich282. Die entscheidenden Punkte sind:

1. Die Größe und Anlage von Troia VI, VIIa und VIIb1–2 und die damit verbundene Bedeutung der Stadt an den Dardanellen im ägäischen Netzwerk283.

2. Die Entwicklung der wichtigsten Keramikgattungen der späten Bronzezeit in Troia, ihre Verbreitung in der Nordostägäis und ihre Verbindung zum südägäischen Kulturraum.

Unbestritten ist das Vorhandensein einer befestigten Oberstadt in Troia VI, die nach Umbaumaßnahmen auch in Troia VII weiter genutzt wurde284. Ohne hier auf die Debatte zu einzelnen Rekonstruktionsproblemen der Burganlage, wie der Nordbastion, einzugehen285, ist es erwiesen, daß nach der Erdbebenkatastrophe und den flächigen Zerstörungen von Troia VI Spät286 die Häuser in VIIa zum Teil repariert oder – in veränderter

271 Lichardus u.a. 1996; Lichardus u.a. 2000. 272 Lichardus u.a. 2002, 151 Abb. 11; 152. – Die in der Kunsthalle Bonn vom 23. 7. bis 28. 11. 2004 im Rahmen der Ausstellung „Die Thraker. Das goldene Reich des Orpheus“ gezeigten sogenannten „grauminyschen Fragmente“ erinnern eher an äolische Grauware aus der entwickelten Eisenzeit. 273 Mommsen u.a. 1996. 274 Ebd. 154; 155 Abb. 13. – Eine sichere Zuweisung scheint mir aufgrund der Kleinteiligkeit der Fragmente fragwürdig. Da in der Verfüllung außerdem auch protogeometrische und geometrische Scherben geborgen wurden, müssen sie auch nicht unbedingt spätbronzezeitlich sein. Erwähnt werden außerdem lokal imitierte „mykenische“ Scherben, die aus der Siedlung von Drama-Meržumekja (Pšeničevo-Kultur) stammen (ebd. 154). 275 Alexandrov 2002, 74 f.; 79 f.; 337 Abb. 30. 276 Pernicka u.a. 1997; Lichardus u.a. 2002, 160 ff. u. Abb. 17–19. 277 Lichardus u.a. 2002, 158–160 u. Abb. 16. 278 Pulak 1988; Bass u.a. 1989; Kilian 1993; Pulak 2000. 279 Ich danke B. Atanasov für den gewährten Einblick und die vielen Informationen aus seiner noch nicht abgeschlossenen Doktorarbeit („Durankulak. Eine spätbronzezeitliche Siedlung der Koslogeni-Kultur“) an der Universität Heidelberg und die gastfreundliche Aufnahme in Sofia. 280 Die Ergebnisse der Grabungskampagnen werden regelmäßig in der Stud. Troica publiziert. Bislang erschienen sind Stud. Troica 1, 1991 bis 12, 2002. 281 Zusammenfassung der Diskussion zum Grabungsbefund bei Easton u.a. 2002. 282 Ich danke M. Korfmann für die herzliche Gastfreundschaft in Troia, die anregenden Diskussionen und die Möglichkeit, die noch unpublizierte Keramik studieren zu dürfen. 283 Exemplarisch zur Beziehung Troias zu den Hethitern: Starke 1997; Korfmann 2001c, 395 ff.; zur Definition als Stadt: Kolb 2003; zur Interpretation als Handelsplatz: Korfmann 2001b, 355–368; Hänsel 2003. 284 Korfmann 2001a; Hertel 2003a, 43–54. 285 Diskussion zur Nordbastion und einer Anbindung der Stadtmauer bei Korfmann 1996, 39 ff; ders. 1997, 49 ff.; ders. 1998, 43 ff.; ders. 1999, 16 f. – Dagegen Hertel 2001, 46. 286 Blegen u.a. 1953, 14.

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Weise287 – neu errichtet wurden. Die Magazinhäuser vor allem im Ostareal der Burg und die Wohnhäuser werden nach den immensen Zerstörungen von VIIa288 mit kleinen Veränderungen, aber der gleichen Konstruktionsweise in VIIb1 wieder errichtet289, allerdings mit unterschiedlicher Nutzung und Funktion290. Warum und in welchem Ausmaß Troia VIIb1 zerstört wurde, ist noch unklar, doch weisen verschiedene Indizien auf eine Brandkatastrophe hin291. Bekanntermaßen ändert sich die Bauweise in VIIb2 in Anlage und Konstruktionstechnik: Als Magazinbauten interpretierte Häuser, von denen sich nur die Kellerzellen erhalten haben292, befinden sich außerhalb der Befestigung, wie Haus 791293. Nicht erstmalig, aber offenbar charakteristisch ist die Orthostatenbauweise der Mauern294, die möglicherweise Ähnlichkeiten zur Architektur im nordwestlichen Schwarzmeerraum erkennen lassen295.

Wichtige neue Erkenntnisse brachten die Arbeiten des Korfmannschen Teams im Areal außerhalb der Zitadelle296, die mit zum Teil beeindruckenden emotionalen Äußerungen diskutiert wurden297. De facto aber zählen die Befunde der Ausgrabungen, die eine spätbronzezeitliche Bebauung außerhalb der Oberstadt belegen298, deren flächige Ausdehnung aber noch hypothetisch ist299. Vor allem in der westlichen Unterstadt ist der Nachweis einer mehrphasigen Besiedlung gelungen300, wobei unterschiedliche Hauskonstruktionen von Troia VI bis VIIb2 festgestellt wurden301. Auch auf dem Plateau südöstlich der Zitadelle, in H 17 und IKL 16–17302, haben sich spätbronzezeitliche Reste unter der teilweise stark zerstörenden späteren römischen Bebauung erhalten. Verschiedene Indizien lassen dieses Areal in Troia VI Früh bis Mitte als Raum handwerklicher Tätigkeiten interpretieren303, in VI Spät und VIIa stehen dort gleich orientierte Häuser mit Steinfundamenten und Lehmziegelwänden304. Gruben mit sogenannter Buckelkeramik belegen eine Weiternutzung zumindest bis VIIb2305. Für die Frage der flächigen Ausdehnung der Unterstadt sind die Befunde rund 400 m südlich der Burg in Quadrant y 28–29 von Bedeutung306. Es handelt sich um einen 4 m breiten Graben mit einem breiten Durchgang, der mittels Magnetometer über eine Länge von 400 m verfolgt werden kann307 und nach punktuellen Grabungen in VI Spät datiert wird308. Im Bereich des Durchgangs wurde 3,5 m weiter nördlich ein schmales Gräbchen entdeckt, das parallel zum Graben verläuft und ebenfalls durch eine 5 m breite Auslassung unterbrochen ist. Ein weiterer, 3 m breiter Graben verläuft rund 100 m weiter südlich, läßt sich mittels Magnetometer über eine Länge von 700 m verfolgen und wird an das Ende von Troia VI Spät bzw. VIIa datiert309. Die Interpretation der Ausgräber als Verteidigungsgräben mit vorgelagerter Palisade wurde von

287 Z.B. Haus VII A. 288 Korfmann/Mannsperger 1998, 40 f. 289 Blegen u.a. 1958, 142 f. 290 Durch die Analyse der Inventare kann R. Becks vielfach eine Nutzung der Häuser als Magazine in VIIa nachweisen (Becks 2003, 42; 43 Tab. 3; 44 Abb. 1), die in VIIb1 wieder auf normale Haushaltsaktivitäten schließen lassen (ebd. 45 Abb. 2; Tab 4; 47). 291 Korfmann 1997, 30; Hertel 2003b, 102 mit Anm. 77. 292 Korfmann 1997, 42–45. 293 Ebd. 44 Abb. 40; 45 Abb. 41; 46 Abb. 42. 294 Auch schon nachgewiesen in Troia VI und VIIb1 (Pieniažek-Sikora 2003, 32). 295 Pieniažek-Sikora 2002; 2003. 296 Mein Dank gilt M. Pieniažek-Sikora und P. Pavúk für die ausführliche Führung durch das Grabungsgelände und die anregenden Diskussionen. 297 Zitatensammlung der Äußerungen F. Kolbs bei Easton u.a. 2002. 298 Korfmann 2001d, Abb. 1 mit neuestem Grabungsplan. 299 Insofern ist auch die in einem Modell dargestellte dicht besiedelte Unterstadt, das im Rahmen der Ausstellung „Troia. – Traum und Wirklichkeit“ in Bonn 2001 präsentiert wurde, schwer nachvollziehbar; siehe auch Korfmann 2001a, 350 Abb. 372 mit rekonstruierten Phasenplänen Troias. 300 Korfmann 1997, 32–45; ders. 2000, 21–28; ders. 2001d, 14–22. 301 Phasenplan bei Korfmann 2002a, 349 Abb. 368; zusammenfassend bei Becks 2003. 302 Korfmann 1993, 25 f.; ders. 1994, 27 ff.; ders. 1997, 53 ff.; ders. 1998, 49 ff. ders. 1999, 20 ff. 303 Korfmann 1997, 59. 304 Ebd. 54 Abb. 54. 305 Nach der Interpretation Kolbs (2002, 13 ff.) handelt es sich um ein einzelnes steinfundamentiertes Haus mit kleineren Zusatzbauten und einem großen unbebauten Areal, das als landwirtschaftliche Fläche genutzt wurde. Unerklärt bleibt dabei aber die gleich im Westen anschließende Bebauung im Quadrant H 17, die eher gegen eine lockere Streuung von Landwirtschaftsbauten zwischen Äckern und Gärten spricht. 306 Jablonka u.a. 1994; Jablonka 1995; 1996. 307 Blindow u.a. 2000, Abb. 1. 308 Jablonka 1996, 80. 309 Ebd.; Blindow u.a. 2000, Abb. 1.

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verschiedenen Seiten heftig angegriffen310. Die dabei vorgebrachten Alternativvorschläge wie die Deutung als Wasserkanal311, wie er in römischer Zeit nachgewiesen ist, oder als Viehtränke312 sind aber nur schwer nachvollziehbar. Aufgrund der besonders starken Erosion und der römischen Bebauung sind ältere Schichten – dies gilt auch für die sicherlich vorhandene hellenistische und frühkaiserzeitliche Unterstadt – kaum nachweisbar313. Die wenigen hier angeführten Reste aus Troia VI und VII stammen aus Zonen, in denen die Römer nicht bis auf den gewachsenen Fels gebaut haben. Insofern ist die Argumentation der Ausgräber nachvollziehbar, die spätbronzezeitlichen Mauern im Areal außerhalb der Zitadelle als Reste der Unterstadt von Troia VI und VII zu deuten, deren Ausdehnung selbstverständlich hypothetisch bleiben muß.

Mit den neuen Ausgrabungen werden auch die verschiedenen Keramikgattungen von Troia VI und VII in gründlichen Materialstudien aufgearbeitet, die zum Teil schon in einzelnen Aufsätzen und Vorberichten publiziert sind314. Die grauminysche scheibengedrehte Keramik – heute aufgrund der Unterschiede zu Griechenland als Anatolische Grauware (AGW) bezeichnet315 – tritt am Beginn von Troia VI (VIa) erstmals auf316, hat ihren Schwerpunkt in dieser Phase317 und geht in VIIa deutlich zurück318. Zwar ist ihre Bearbeitung durch P. Pavúk noch nicht abschließend publiziert, doch sieht dieser vor allem in seiner Ersten Phase (VIa) Parallelen und Vorläufer in den schachtgräberzeitlichen Formen Griechenlands, die durch lokale Varianten ergänzt werden und eine teilweise parallele Entwicklung durchlaufen319. Diese Gattung ist im Kontext mit den Grauwaren Westkleinasiens zu sehen, die aber kein einheitliches Entwicklungsschema erkennen lassen und regional unterschiedlich sind320. Die ab Troia VI Spät produzierte Tan-Ware ist grundsätzlich aus dem gleichen Ton wie die Anatolische Grauware getöpfert, aber oxidierend gebrannt. Die bis VIIb1 hergestellten Massen an Tan-Ware, vor allem offene Gefäßformen, sind außerhalb der Troas kaum verbreitet und wurden wohl vorrangig für den eigenen Bedarf produziert321. Besteht das Keramikrepertoire in Troia VI aus scheibengedrehten Gefäßen, kommt in Troia VIIb1 eine grobe handgemachte Keramik hinzu, die von den jetzigen Bearbeitern mit dem unglücklich eingeführten Begriff der „Barbarian ware“322 bezeichnet wird323. Schließlich kommt mit der sogenannten Buckelkeramik in VIIb2 eine weitere handgemachte Gattung hinzu, die mit den großen Veränderungen in Troia in Verbindung gebracht wird324. Viele Fragen richten sich an das trojanische Fundmaterial, wobei für zukünftige Forschungen vor allem die sogenannte „Barbarian ware“ interessant werden wird. Einschränkend aber ist zu sagen, daß die Bearbeitung beider handgemachten Gattungen aus VIIb noch nicht abgeschlossen ist325 und auf der Basis der alten Publikationen326 in der vorliegenden Arbeit kaum neue Erkenntnisse zu erwarten sind327.

310 Hertel 2001; Kolb 2002, 16 ff; ders. 2003, 129 ff. 311 Vorschlag von Kolb 2002, 17. – Der Wasserfluß müßte aber an den nachgewiesenen Durchgängen, die von den Ausgräbern als Tore interpretiert werden, enden. 312 Kolb 2003, 130. 313 Ausführliche Diskussion zu den Erhaltungsbedingungen in der Unterstadt und deren Interpretation bei Easton u.a. 2002, 87–91. 314 Zur mykenischen Keramik siehe Mountjoy 1997a; 1997b; 1999a; 1999b; 1999c; zur sogenannten „Barbarian ware“ und Buckelkeramik siehe Koppenhöfer 1997; 2002b; Guzowska u.a. 2003; zur Anatolischen Grauware siehe Koppenhöfer 2002a; Pavúk 2002a; 2002b; 2005; im Druck a; b; c. 315 Pavúk 2002b. 316 Blegen u.a. 1953, 3 ff. 317 Pavúk 2002a, 101. 318 Zur Datierung der einzelnen Phasen siehe Mountjoy 1997b; 1999a; Kromer u.a. 2003; Pavúk im Druck b. – Ausführliche Diskussion zu Vergleichsbeispielen in Kap. 6 zur minyschen Keramik. 319 Pavúk 2002a, 102 f.; ders. 2002b. – Ich danke P. Pavúk für die anregenden Diskussionen und Informationen zur Anatolischen Grauware. 320 Schachner 1994/95; Pavúk 2002a, 100; 111 mit Abb. 1; Verbreitungskarte Anatolischer Grauware bei Korfmann 2001c, 403 Abb. 454; Verbreitungskarten einzelner Typen bei Koppenhöfer 2002a, 361 ff. 321 Freundl. Mitt. W. Rigters, der Bearbeiterin der Tan-Ware. 322 Blegen bezeichnet diese Gattung noch wertfrei als „Coarse Ware“ (Blegen u.a. 1958, 158), erst Catling führt den Terminus „Barbarian ware“ ein (Catling 1981, 71), der seitdem für unterschiedlichste Waren aus verschiedensten Räumen verwendet wird. 323 Unpubl. Vortrag von P. Hnila in Bratislava am 29. 11. 2003; Guzowska u.a. 2003. 324 Zusammenfassend bei Guzowska u.a. 2003. 325 Ich danke P. Hnila für die Informationen und die Möglichkeit, Teile der „Barbarian ware“ und der Buckelkeramik in Troia zu sehen. 326 Blegen u.a. 1958; einige neue Fragmente bei Koppenhöfer 1997. 327 So gehen auch die Ergebnisse Koppenhöfers (2002b) kaum über die der 1970er Jahre hinaus (vgl. Hänsel 1976).

Zum Forschungs- und Publikationsstand 42

Περίληψη κεφαλαίου 3: Η ιστορία της έρευνας

Την ιστορία της αρχαιολογικής έρευνας στη Μακεδονία µπορεί κανείς να παρακολουθήσει στον κάθε έναν

από τους τόµους της σειράς των δηµοσιεύσεων του Καστανά ξεχωριστά, καθώς και σε µια εµπεριστατωµένη επισκόπηση που αφορά το βορειοελλαδικό χώρο από τον Ανδρέου κ.α. (σηµ. 17). Μία επανάληψη, εποµένως, εδώ δε θεωρείται απαραίτητη. Αντίθετα, θα εξεταστεί αναλυτικά η ιστορία της έρευνας που ασχολείται µε τη χειροποίητη κεραµική της Ύστερης Εποχής του Χαλκού σε κάθε περιοχή χωριστά. Ιδιαίτερο βάρος θα δοθεί στα τελευταία 20 χρόνια και στις µελέτες που έπονται της ανάλυσης της χειροποίητης κεραµικής του Καστανά από τη Hochstetter (σηµ. 19). Θα συζητηθούν επίσης προβλήµατα, στα οποία έχουν δοθεί λύσεις ή παραµένουν άλυτα και τα οποία αφορούν τη χειροποίητη κεραµική ανάµεσα στις διάφορες πολιτισµικές περιοχές, χωρίς ωστόσο να γίνει αναφορά σε κάθε µία δηµοσίευση ξεχωριστά. Η ιστορία της έρευνας της αµαυρόχρωµης και της µινυακής κεραµικής θα συζητηθεί διεξοδικά στα αντίστοιχα κεφάλαια.

Κεντρική Μακεδονία Με τη δηµοσίευση της χειροποίητης κεραµικής του Καστανά από τη Hochstetter (σηµ. 19) έγινε γνωστό το

εύρος των τοπικών κεραµικών οµάδων. Επιπλέον, ορίστηκε µε σχετική σαφήνεια η µετάβαση από την Ύστερη Εποχή του Χαλκού στην Εποχή του Σιδήρου. Τα όρια µε την αρχαιότερη Μέση Εποχή του χαλκού παραµένουν όµως ασαφή, καθώς την περίοδο αυτή διαπιστώνεται ένα κενό στην κατοίκηση της τούµπας του Καστανά (σηµ. 20). Για αυτόν το λόγο ήταν προβληµατικός και ο καθορισµός µεµονωµένων τύπων αγγείων και κατηγοριών. Τα δηµοσιευµένα αποτελέσµατα ραδιοχρονολογήσεων του 14C από τον οικισµό του Καστανά µπορούν να φανούν πολύ χρήσιµα για τη χρονολόγηση της Μακεδονίας, αλλά και ολόκληρου του νότιου και κεντρικού βαλκανικού χώρου (σηµ. 21–22). Ιδιαίτερα σηµαντικές για την αξιολόγηση της µακεδονικής χειροποίητης κεραµικής είναι οι ανασκαφές στην τούµπα της Θεσσαλονίκης από τους Ανδρέου και Κωτσάκη. Εκεί έγινε για πρώτη φορά λεπτοµερής ταξινόµηση του υλικού σε κεραµικές οµάδες (σηµ. 26–28) . Από την τελική παρουσίαση των ανασκαφών στη Μεσηµεριανή τούµπα δεν προκύπτουν καινούρια στοιχεία για κεραµική της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 29–30). Η κεραµική αυτής της περιόδου από τη Μεσηµεριανή τούµπα δεν ταξινοµήθηκε στρωµατογραφικά σε µικρότερες χρονολογικές φάσεις. Η έρευνα στην κοιλάδα του Λαγκαδά είναι σηµαντική για ερωτήµατα που αφορούν την ιστορία των οικισµών και τη χρήση αυτού του χώρου (σηµ. 31). Η αξιολόγηση του οικισµού της Ασσήρου είναι δύσκολη, καθώς ελάχιστη είναι κεραµική που έχει ως σήµερα δηµοσιευτεί σε προκαταρκτικές ανακοινώσεις από αυτή τη θέση (σηµ. 32). Οι αναλυτικές µελέτες που δηµοσιεύτηκαν ως σήµερα από το Wardle ασχολούνται κυρίως µε τις τοπικές συνήθειες πόσεως (σηµ. 33) ή την επεξεργασία των µετάλλων (σηµ. 34). ∆υστυχώς η πρόσβασή µου στην κεραµική της Ασσήρου δεν ήταν δυνατή (σηµ. 35) και έτσι οι δυνατότητες σύγκρισης µε το υλικό αυτής της θέσης είναι πολύ φτωχές και περιορίζονται στην εργασία αυτή µόνο στα ελάχιστα δηµοσιευµένα όστρακα. Η νεότερη πρόταση χρονολόγησης µε βάση ορισµένες δενδροχρονολογήσεις από την Άσσηρο ανεβάζει την αρχή της Πρωτογεωµετρικής περιόδου κατά 50 περίπου χρόνια και την τοποθετεί στο 1080 µε 1070 π.Χ. (σηµ. 36). Ο τρόπος ωστόσο µε τον οποίο προέκυψε η παραπάνω χρονολόγηση, χωρίς την παρουσίαση των οικοδοµικών φάσεων από όπου προήλθαν τα χρονολογηµένα δείγµατα και των ευρηµάτων τους, δεν είναι προς το παρόν πειστικός. Σηµαντικά είναι τα νέα αποτελέσµατα από τις ανασκαφές στην Τορώνη, στη νοτιοδυτική ακτή της Σιθωνίας στη Χαλκιδική, που δηµοσιεύονται µέχρι σήµερα σε προκαταρκτικές ανακοινώσεις και στον πρώτο τόµο µιας νέας σειράς (σηµ. 37–38). Εδώ σκιαγραφείται ένας οικιστικός ορίζοντας της περιόδου των κάθετων λακκοειδών τάφων, που φαίνεται πως µπορεί να συγκριθεί µε αυτόν της τούµπας της Ολύνθου (σηµ. 39). Η κεντρική Μακεδονία είναι µια σχετικά γνωστή περιοχή, εξαιτίας των πολλών αρχαιολογικών ερευνών που

διεξήχθησαν κατά τη διάρκεια του εικοστού αιώνα (σηµ. 40). Παρόλα αυτά δεν έχει βρεθεί µέχρι τώρα ούτε µία κανονική ταφή της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, µε αποτέλεσµα να λείπει µια σηµαντική πηγή πληροφοριών για συγκριτικές αναλύσεις µε γειτονικές περιοχές. Ορισµένα ερωτήµατα, όπως για παράδειγµα εκείνο της καταγωγής της αµαυρόχρωµης κεραµικής, πρέπει να τεθούν εκ νέου σύµφωνα µε τα νέα στοιχεία που διαθέτουµε. Η συνεχής κατοίκηση της τούµπας της Ολύνθου κατά τη Μέση και Ύστερη Εποχή του Χαλκού µας δίνει για πρώτη φορά τη δυνατότητα να κατανοήσουµε αυτούς τους ορίζοντες στο σύνολό τους και να προσδιορίσουµε τα µεταξύ τους όρια.

Η ιστορία της έρευνας 43

∆υτική Μακεδονία Πολλές νέες θέσεις της Ύστερης Εποχής του Χαλκού έγιναν γνωστές τα τελευταία χρόνια από ένα µεγάλο

αριθµό σωστικών ανασκαφών. Οι θέσεις αυτές, τις οποίες προς το παρόν γνωρίζουµε µόνο από προκαταρκτικές ανακοινώσεις, µας δίνουν µια πρώτη εικόνα για τη δοµή των οικισµών, τα ταφικά έθιµα και το εύρος των τοπικών ευρηµάτων. Σηµαντικά είναι δύο νεκροταφεία µε λακκοειδείς τάφους στη θέση Λειβάδια της Αιανής και στο Σταυρό της Άνω Κώµης (σηµ. 42). Οι τάφοι αυτοί µπορούν να χρονολογηθούν από την ΥΕ ΙΙΙΑ ύστερη ως την ΥΕΙΙΙΒ µέση (σηµ. 41). Περιέχουν εκτός από κοσµήµατα, όπλα, µυκηναϊκή και πολλή αµαυρόχρωµη κεραµική, η οποία είναι σηµαντική για τη συγκριτική ανάλυση και τη διερεύνηση της προέλευσης αυτής της κατηγορίας που επιχειρείται εδώ. Γύρω από την τεχνητή λίµνη Πολυφύτου στον Αλιάκµονα ποταµό βρέθηκαν 15 νέοι οικισµοί της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 43), ενώ άλλες 23 θέσεις της ίδιας περιόδου εντοπίστηκαν στην περιοχή της Αιανής (σηµ. 44). Πρέπει επίσης να αναφερθούν τα νεκροταφεία στη θέση Τούρλα Γουλών (σηµ. 45), στην Κρυόβρυση Κρανιδίων (σηµ. 47–48), στην παλιά Λεπτοκαρυά, στην Πέτρα (Τρεις Ελιές) και στις Σπάθες (Άγιος ∆ηµήτριος), στους βόρειους πρόποδες του Ολύµπου (σηµ. 49–51). Ιδιαίτερη προσοχή πρέπει να δοθεί και στις νεότερες ανασκαφές στην Ηµαθία και την Πέλλα (σηµ. 52–54), οι οποίες προσφέρουν µια καλή βάση για συγκρίσεις των οικισµών της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Η κατοίκηση στο Αρχοντικό αν και σταµατά ήδη από την αρχή της δεύτερης χιλιετίας π.Χ., είναι µια νέα θέση, σηµαντική για τον καθορισµό της µακεδονικής µέσης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 56).

Θεσσαλία Τον 20ο αιώνα στο κέντρο του ενδιαφέροντος της έρευνας στη Θεσσαλία είναι η Νεολιθική και Πρώιµη

Εποχή του Χαλκού (σηµ. 57–60). Οι µελέτες που αφορούν την Ύστερη Εποχή του Χαλκού ασχολούνται κυρίως µε µυκηναϊκά ευρήµατα (σηµ. 62–65), µε αποτέλεσµα να µην είναι γνωστός ο τοπικός-αυτόχθων πολιτισµικός ορίζοντας αυτής της εποχής. Πολύ λίγες είναι οι θέσεις από τις οποίες δηµοσιεύεται κεραµική της Ύστερης Εποχής του Χαλκού που δεν είναι µυκηναϊκή, όπως από την Άργισσα Μαγούλα, το Χασάµπαλι, τη Λάρισα και την Ταράτσα (σηµ. 66–70). Η περιοχή αντίθετα γύρω από τον Παγασητικό κόλπο είναι καλύτερα ερευνηµένη. Στο ∆ιµήνι, το βορειότερο σηµείο του µυκηναϊκού ανακτορικού κόσµου, βρέθηκε εντυπωσιακά λίγη χειροποίητη κεραµική (σηµ. 72–76). Για τη συγκριτική ανάλυση σηµαντικά είναι τα (αδηµοσίευτα) υστεροελλαδικά ευρήµατα από τα Πευκάκια Μαγούλα (σηµ. 77–79), το Κάστρο Παλιά (σηµ. 80–81) και από την περιοχή της πόλης του Βόλου (σηµ. 82–84). Ήπειρος

Στην Ήπειρο, µετά τη µελέτη της Hochstetter το 1984, όπου συζητείται η ιστορία της τοπικής έρευνας, δεν

έχουν προστεθεί πολλά καινούρια πράγµατα. Αυτή τη στιγµή είναι γνωστές συνολικά 92 θέσεις της Εποχής του Χαλκού, στις 55 από τις οποίες ήρθε στο φως τοπική χειροποίητη κεραµική (σηµ. 91–92), αδηµοσίευτη στο µεγαλύτερο µέρος της. Νεότερες εργασίες που ασχολούνται µε την Ήπειρο ενδιαφέρονται για την περιοχή κυρίως από τη µυκηνολογική σκοπιά (σηµ. 93–97). Το εύρος των ευρηµάτων της Ύστερης Εποχής του Χαλκού παραµένει στο σύνολό του το ίδιο µικρό.

Αλβανία Αντίθετα µε τη Θεσσαλία και την Ήπειρο η χειροποίητη κεραµική είναι πολύ καλά γνωστή στην Αλβανία.

Μέχρι σήµερα δεν υπάρχει βέβαια καµία λεπτοµερής συνολική µελέτη για την τυπολογία της κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, υπάρχει όµως πλήθος προκαταρκτικών ανακοινώσεων. Τα τελευταία 20 χρόνια δίπλα στις θεµελιώδεις µελέτες του Prendi και του Korkuti (σηµ. 164–165) υπήρξαν και αρκετές άλλες όπου τέθηκαν γενικότερα ερωτήµατα για την ευρύτερη περιοχή (σηµ. 166–168). Σύντοµα αναφέρονται οι σηµαντικότερες θέσεις µε την κεραµική και τη χρονολόγησή τους: Η νότια Αλβανία µέχρι το Shkumbin µπορεί σε γενικές γραµµές να οριστεί ως µία ενιαία πολιτισµικά περιοχή

(σηµ. 99). Έχει ένα σχετικά οµοιογενές σχηµατολόγιο (σηµ. 100), µεµονωµένες µυκηναϊκές εισαγωγές (σηµ. 101), κοινά ταφικά έθιµα (σηµ. 102), ενώ ένα ακόµη κοινό στοιχείο είναι η χρήση της αµαυρόχρωµης κεραµικής (σηµ. 103, βλ. κεφ. 7). Πρόβληµα υπάρχει στην εσωτερική χρονολογική διαίρεση της Εποχής του Χαλκού, διότι σε λίγες µόνο περιπτώσεις ήταν εφικτός ο στρωµατογραφικός συσχετισµός των οικισµών και των νεκροπόλεων

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Η ιστορία της έρευνας 44

που έχουν ερευνηθεί. Η ακολουθία που προέκυψε από τη στρωµατογραφία των οικισµών του Maliq και του Tren – µε τη στήριξη µυκηναϊκών εισαγωγών – βρίσκει σήµερα εφαρµογή σε ολόκληρη τη νότια Αλβανία (σηµ. 104–108). Η οριοθέτηση της µετάβασης από την Ύστερη Εποχή του Χαλκού στην πρώιµη Εποχή του Σιδήρου είναι ιδιαίτερα προβληµατική, επειδή στους ταφικούς τύµβους είναι συχνές οι ανακοµιδές και επιπλέον το υλικό σπάνια παρουσιάζεται στρωµατογραφηµένο. Το σπήλαιο στο Tren είναι σε χρήση από τη Χαλκολιθική µέχρι την Εποχή του Σιδήρου. Την Ύστερη Εποχή

του Χαλκού περιλαµβάνει πιθανότατα η φάση ΙΙb του σπηλαίου (σηµ. 111). Η αµαυρόχρωµη κεραµική της φάσης ΙΙb δε διαφέρει καθόλου από αυτήν της επόµενης φάσης ΙΙΙ (Πρώιµη Εποχή Σιδήρου) (σηµ. 113, βλ. κεφ. 7). Το σχηµατολόγιο της άβαφης κεραµικής αποτελείται από ευρύστοµους κανθάρους µε ταινιωτές λαβές, χυτροειδή αγγεία µε τοµή σχήµατος S και οριζόντιες λαβές, φιάλες µε χείλος έντονα στραµµένο προς τα µέσα, πιλόσχηµες λεκάνες* και µικρά χυτροειδή αγγεία που έχουν κάθετες λαβές µε πεπλατυσµένη κοµβιόσχηµη απόληξη (σηµ. 112). Κυρίως τα τελευταία είναι αυτά που συνηγορούν υπέρ µιας χρονολόγησης στο τέλος της Ύστερης Εποχής του Χαλκού· στον Καστανά απαντούν για πρώτη φορά στην περίοδο V, και εποµένως χρονολογούνται το νωρίτερο στην ΥΕ ΙΙΙΓ εξελιγµένη ως προχωρηµένη (~ 1150 π. Χ.) (σηµ. 114–115). Στο νεκροταφείο της Klučka (Σκόπια) αγγεία αυτών των σχηµάτων τοποθετούνται στη µετάβαση από την Ύστερη Εποχή του Χαλκού στην πρώιµη Εποχή του Σιδήρου (σηµ. 116). Στα νεκροταφεία του Κούκου και του ∆ίου υπάρχουν κανθαρόσχηµα αγγεία µε λαβές που έχουν κοµβιόσχηµες απολήξεις ήδη από την πρωτογεωµετρική περίοδο (σηµ. 117–118), ενώ και το παράδειγµα από το Sarei Brod χρονολογείται µε βεβαιότητα στην Εποχή του Σιδήρου (σηµ. 119). Στον οικισµό του Maliq, ο οποίος είχε επίσης µεγάλη διάρκεια στην κατοίκηση, η φάση ΙΙΙd θεωρείται πως

ανήκει στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Ο Prendi πιστεύει ότι είναι σύγχρονη µε την ΥΕ ΙΙ–ΙΙΙ (σηµ. 120). Το Maliq ΙΙΙd σύµφωνα µε τη στρωµατογραφία διαιρείται σε τρεις υποφάσεις, σε µία από τις οποίες, την ΙΙΙd2, εµφανίζεται για πρώτη φορά γραπτή κεραµική (βλ. κεφ. 7). Στο σχηµατολόγιο της άβαφης κεραµικής, που είναι ανάλογο µε αυτό του Tren ΙΙb, προστίθεται ο αµφορέας µε κυλινδρικό λαιµό, διάφορες διχαλωτές λαβές και η λεγόµενη διπλή κερατοειδής λαβή (σηµ. 122–124). ∆ύσκολα µπορεί να διακρίνει κανείς κάποια τυπολογική εξέλιξη στην κεραµική της φάσης Maliq IIId (σηµ. 125). Ο πρωιµότερος χρονολογικός συσχετισµός που µπορεί να πετύχει κανείς για αυτή τη φάση γίνεται µε τη βοήθεια της γνήσιας αµαυρόχρωµης κεραµικής, η οποία εµφανίζεται για πρώτη φορά στο Maliq IIId3 (σηµ. 126). Σε άλλες αρχαιολογικές θέσεις η αµαυρόχρωµη κεραµική σχετίζεται µε µυκηναϊκές εισαγωγές. Από τις τελευταίες εκείνα που έχουν ήδη συχνά συζητηθεί είναι τα χάλκινα αντικείµενα και η χρονολόγησή τους (σηµ. 127). Νέες ανασκαφές στο Sovjan φέρνουν στο φως έναν οικισµό µε πολλές φάσεις, που ξεκινούν από την πρώιµη Εποχή του Χαλκού και φτάνουν µέχρι την αρχή της Εποχής του Σιδήρου (σηµ. 128). Ο ορίζοντας 5c της θέσης αυτής θεωρείται σύγχρονος µε το Maliq IIId και ο ορίζοντας 6 µε τη µετάβαση από το Maliq IIIc στο ΙΙΙd (σηµ. 129). Ραδιοχρονολογήσεις του 14C τοποθετούν τον ορίζοντα 5c από το 1430 ως το 842 π. Χ. (σηµ. 130), ενώ δύο µυκηναϊκά όστρακα από τον ίδιο ορίζοντα χρονολογούνται στην ΥΕ ΙΙΙΒ µέση – ΙΙΙΓ πρώιµη (σηµ. 132). Το σχηµατολόγιο της κεραµικής του ορίζοντα 5c είναι ανάλογο µε αυτό του Maliq IIId και του Tren IIb (σηµ. 133). Η αµαυρόχρωµη κεραµική εξακολουθεί να είναι σπάνια και η συχνότητά της αυξάνει στους ορίζοντες 5b–a (σηµ. 134). Συνοψίζοντας, φαίνεται συνεπώς να ενισχύεται η εντύπωση, ότι το Maliq IIId και το Tren IIb φτάνουν χρονολογικά µέχρι και την Εποχή του Σιδήρου (σηµ. 135). Από τον τύµβο του Barç είναι γνωστά πέντε µυκηναϊκά αγγεία (σηµ. 136–139), από τα οποία µόνο το ένα

βρέθηκε σε κάποιο σύνολο µε τοπική κεραµική, ίδια µε αυτή που απαντά στο Maliq και στο Tren. Ο τάφος 6 (τύµβος ΙΙ) περιέχει µια κύλικα µε διακόσµηση στο εσωτερικό της και ένα χειροποίητο αγγείο, που σε γενικές γραµµές µπορεί να συγκριθεί µε τους τυπικούς κανθάρους και τις λεκάνες από το Maliq IIId2–3 (σηµ. 140–141). Η κύλικα µας δίνει µια γενική χρονολόγηση από την ΥΕ ΙΙΙΒ πρώιµη µέχρι την ΥΕ ΙΙΙΓ πρώιµη (σηµ. 142), δηλαδή στον 13ο και πρώιµο 12ο αιώνα π. Χ. (σηµ. 143). Άλλα εισαγόµενα αγγεία που βρέθηκαν στη νοτιοανατολική Αλβανία (Rehovë, Këlcyrë, Piskovë και Bajkaj) δε συµβάλλουν στη λύση των ερωτηµάτων που µας απασχολούν, καθώς είτε δεν προέρχονται από κλειστά σύνολα, είτε δε σχετίζονται µε τοπική κεραµική. Στην Αλβανία υπάρχουν και άλλοι οικισµοί της Ύστερης Εποχής του Χαλκού που διαθέτουν παρόµοιο

σχηµατολόγιο µε το Maliq IIId και το Tren IIb, όπως το Cetush (σηµ. 148–149), το Kukum, το Ngurë (σηµ. 150) και η Podgoria (σηµ. 152). Τα ευρήµατα από τη φάση Ι στο Liqedh φαίνεται να ανήκουν στην αρχή της Πρώιµης Εποχής του Σιδήρου ή τουλάχιστον δεν εµφανίζονται µεταξύ αυτών χαρακτηριστικοί τύποι της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 151). Οι αρχαιότερες φάσεις του οικισµού στη Symiza συγκρίνονται µε το Maliq ΙΙΙd3 (σηµ. 153) και έχουν ήδη σαφή χαρακτηριστικά της πρώιµης Εποχής του Σιδήρου: ∆ίπλα σε έναν κάνθαρο µε κλίση των τοιχωµάτων του στο πάνω µέρος του προς τα µέσα βρέθηκαν φιάλες µε αυλακωτή διακόσµηση και αµαυρόχρωµες οπισθότµητες πρόχοι (σηµ. 154). Η φάση ΙΙ του Zagore χρονολογείται από την

* Σηµ. της µεταφράστριας: Με τον όρο «πιλόσχηµες» (σε σχήµα πίλου) αποδίδεται στα ελληνικά ο όρος «kalottenförmig».

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Η ιστορία της έρευνας 45

Bz D ως την Ha B2 (σηµ. 155). Αυτό µαρτυρά η ύπαρξη σε αυτήν τη φάση αυλακωτών φιαλών δίπλα σε σχήµατα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Αντίθετα µε ό, τι συµβαίνει στους οικισµούς, στους τάφους δεν έχει διαπιστωθεί ένα τυπικό σχηµατολόγιο της

Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Η πλειοψηφία των τάφων ανήκει στην πρώιµη ως προχωρηµένη Εποχή του Σιδήρου (Burrelit, Kuç, i Zi, Mati, Shtoi, σηµ. 156–159), ενώ σε λίγες θέσεις υπάρχουν κάποιοι τάφοι που µπορούν να χρονολογηθούν στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Και εδώ όµως υπερέχουν αριθµητικά οι ταφές της Εποχής του Σιδήρου (Luaras, Patosit, Prodanit, Shtikë, σηµ. 160–163).

Πρώην Γιουγκοσλαβική ∆ηµοκρατία της Μακεδονίας**

Στην Π.Γ.∆.Μ. αποκαλύφθηκαν τα τελευταία χρόνια, κυρίως χάρι στις έρευνες του Mitrevski, πολλές νέες

θέσεις (σηµ. 170). Πρόκειται σχεδόν χωρίς εξαίρεση για νεκροταφεία, 18 µέχρι σήµερα στον αριθµό (σηµ. 171–172), από τα οποία τα εννιά έχουν εν µέρει δηµοσιευτεί (Demir Kapija, Dolno Solnje, Fortuna-Štip, Klučka-Hipodrom, Krivi Dol, Stobi, Ulanci, Varoš-Prilep, Vodovrati, σηµ. 173–181). Εδώ συνηθίζονται οι ενταφιασµοί σε κιβωτιόσχηµους τάφους, όπως στη δυτική Μακεδονία (σηµ. 182). Στο τέλος της Ύστερης Εποχής του Χαλκού βρίσκουµε και τάφους µε καύσεις σε τεφροδόχα αγγεία (σηµ. 183). Από τις θέσεις µε πιθανούς οικισµούς της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στο Ulanci (σηµ. 184), στο Kofulak (σηµ. 185) και στο Vrbnik-Struga (σηµ. 186) πολύ λίγα πράγµατα είναι γνωστά. Όλος αυτός ο ορίζοντας είναι αρκετά οµοιογενής, δύσκολα όµως θα µπορούσε να διαιρεθεί σε επιµέρους

φάσεις. Μεµονωµένα και ξεχωριστής σηµασίας µυκηναϊκά ή µυκηναϊκού τύπου αντικείµενα (σηµ. 187–189) δε χρονολογούνται µε ακρίβεια και σε καµιά περίπτωση δεν µπορούν να χρησιµοποιηθούν για µια συγκριτική χρονολόγηση (σηµ. 190). ∆ύο µυκηναϊκά αγγεία από το Demir Kapija και το Visoi µπορούν να χρονολογηθούν από την ΥΕ ΙΙΙΓ µέχρι την Πρωτογεωµετρική περίοδο (σηµ. 191–194). Στο τοπικό σχηµατολόγιο αφ’ ενός υπάρχουν τυπικά σχήµατα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού: αµφορείς µε κωνικό λαιµό, ανοιχτοί κάνθαροι, χυτροειδή αγγεία µε τοµή σχήµατος S και πύραυνοι (σηµ. 195–199). Αφ’ ετέρου απαντούν στους ίδιους τάφους και χαρακτηριστικοί τύποι της Πρώιµης Εποχής του Σιδήρου, όπως κάνθαροι µε λαβές που έχουν κοµβιόσχηµες ή τριγωνικές απολήξεις και φιάλες µε χείλος σε σχήµα τουρµπανιού (σηµ. 200–201). Συχνά εµφανίζονται και αµαυρόχρωµα αγγεία σε ιδιαίτερη, τοπική παραλλαγή αυτής της µεγάλης κεραµικής κατηγορίας (βλ. κεφ. 7). Ο Mitrevski ονοµάζει «µεταβατική περίοδο» ολόκληρο τον ορίζοντα ανάµεσα στην Ύστερη Εποχή του

Χαλκού και την Πρώιµη Εποχή του Σιδήρου και τον τοποθετεί ανάµεσα στο 13ο και το 10ο αι. π.Χ. (σηµ. 202). Το κενό ανάµεσα σε µια πιθανή Μέση Εποχή του Χαλκού (σηµ. 203) και την εξελιγµένη Ύστερη Εποχή του Χαλκού είναι µεγάλο. Οι συγκρίσεις µε την περιοχή του µεσαίου ρου του Αξιού πρέπει, εποµένως, να περιοριστούν στην τελευταία φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού.

Ανατολική Μακεδονία και Θράκη Οι έρευνες της Κουκούλη-Χρυσανθάκη και του Γραµµένου ανέδειξαν την ύπαρξη 50 θέσεων της Ύστερης

Εποχής του Χαλκού και της Πρώιµης Εποχής του Σιδήρου στην ανατολική Μακεδονία (σηµ. 204–205). Από αυτές όµως ελάχιστες είναι εκείνες που έχουν ερευνηθεί ανασκαφικά. Τα περισσότερα ευρήµατα είναι επιφανειακά. Για τα ερωτήµατα που θέτει αυτή η εργασία σηµαντικό ρόλο παίζουν οι δύο τύµβοι στην Εξοχή και τους Ποταµούς (σηµ. 206), ο οικισµός στο σταθµό Αγγίστας (σηµ. 207) και το νεκροταφείο στο Καστρί της Θάσου (σηµ. 208). Χάρι στις συνεχιζόµενες ανασκαφικές έρευνες της Αρχαιολογικής Υπηρεσίας προστίθενται συνεχώς καινούριες θέσεις στην έρευνα, όπως για παράδειγµα το νεκροταφείο της Φαιάς Πέτρας της ΥΕ ΙΙΙΑ Ύστερης ως ΥΕ ΙΙΙΒ µέση (σηµ. 209–210) ή ο Προφήτης Ηλίας στις εκβολές του Στρυµόνα (σηµ. 211). Η αρκετά καλή γνώση του σχηµατολογίου της τοπικής κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού µας δίνει τη δυνατότητα σύγκρισης µε µεµονωµένα ευρήµατα που δεν είναι στρωµατογραφηµένα. Στην ανατολική Μακεδονία υπάρχει λοιπόν µια βάση δεδοµένων από 33 θέσεις, των οποίων η κεραµική είτε έχει δηµοσιευτεί, είτε εκτίθεται στα µουσεία. Άλυτο πρόβληµα για την ανατολική Μακεδονία παραµένει η µετάβαση από την εντελώς άγνωστη µέχρι τώρα

Μέση Εποχή του Χαλκού στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Η έλλειψη οποιασδήποτε ένδειξης για την ύπαρξη της Μέσης Εποχής Χαλκού οδήγησε την Κουκούλη-Χρυσανθάκη να διαγράψει τελείως τον όρο αυτό από τη

** Σηµ. της µεταφράστριας: Για την ονοµασία του νέου βαλκανικού κράτους χρησιµοποιείται η επίσηµη ονοµασία του

Οργανισµού Ηνωµένων Εθνών και της Ευρωπαϊκής Ένωσης. Η συγγραφέας χρησιµοποιεί την ονοµασία «∆ηµοκρατία της Μακεδονίας» σύµφωνα µε επίσηµη ιστοσελίδα του γερµανικού Υπουργείου Εξωτερικών (σηµ. 169).

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Η ιστορία της έρευνας 46

χρονολόγηση που προτείνει (σηµ. 212), και να τοποθετήσει την ΥΕΧ Ι από το 2000/1800 π.Χ. ως το 1400/1350 π.Χ. Η ΥΕΧ ΙΙ που ακολουθεί χαρακτηρίζεται από την ύπαρξη µυκηναϊκής κεραµικής και χρονολογείται στην ΥΕ ΙΙΙΒ–Γ (σηµ. 213–214). Από την ανάλυση των τάφων της Θάσου γνωρίζουµε ότι σε αυτούς βρέθηκαν ορισµένα βασικά σχήµατα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, δε γνωρίζουµε όµως αν και κατά πόσο αυτά είναι αρχαιότερα της εξελιγµένης ΥΕΧ (σηµ. 216). Έτσι, για τις περισσότερες θέσεις της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στην ανατολική Μακεδονία δεν είναι δυνατή µια πιο ακριβής χρονολόγηση. Αµέσως ανατολικότερα, η Θράκη, την οποία χωρίζουν σήµερα στα δύο τα σύνορα Ελλάδας και Τουρκίας,

παραµένει όπως και πριν «terra incognita» της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Από την ελληνική πλευρά είναι γνωστές µεµονωµένες θέσεις (µεταξύ άλλων η Μαρώνεια και το Ασάρτεπέ), από τις οποίες όµως δεν έχει δηµοσιευτεί καθόλου στρωµατογραφηµένο υλικό (σηµ. 217–219). Παρά τις εντατικές έρευνες του Özdoğan στην τουρκική πλευρά δεν έχουν έρθει µέχρι σήµερα στο φως λείψανα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 220). Φαίνεται λοιπόν πραγµατικά να µην υπάρχουν κατά τη 2η χιλιετία π. Χ. µεγάλα κέντρα στην περιοχή αυτή (σηµ. 221). Λαµβάνοντας υπόψη τα παραπάνω µπορεί να αντιληφθεί κανείς την ιδιαίτερη σηµασία που έχει το νησί της

Σαµοθράκης, κοντά στη θρακική ακτή, όπου ανασκάφτηκε ένας µεγάλος οικισµός στη θέση Μικρό Βουνί µε πολλές φάσεις κατοίκησης, που χρονολογούνται στην Πρώιµη και τη Μέση Εποχή του Χαλκού (σηµ. 222). Πέρα από τις διάφορες αιγιακές εισαγωγές, υπάρχει κυρίως τοπική χειροποίητη κεραµική, η οποία έχει οµοιότητες µε αυτήν της Χαλκιδικής (σηµ. 223–224). Επειδή ο οικισµός εγκαταλείφθηκε ήδη στη Μέση Εποχή του Χαλκού, δε µας προσφέρει καµιά νέα πληροφορία για κεραµική του δεύτερου µισού της 2ης χιλιετίας π. Χ. Για µια επισκόπηση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στη Βουλγαρία θεµελιώδες παραµένει το έργο του

Hänsel (σηµ. 225). Ο τελευταίος διέκρινε µια κεραµική κατηγορία την οποία εντόπισε σε 26 θέσεις στην κεντρική και βόρεια Βουλγαρία και ονόµασε πολιτισµική οµάδα Čerkovna, από την οµώνυµη κρήνη στο κέντρο διάδοσής της (σηµ. 226–229). Οι αναλύσεις του οδήγησαν στο συµπέρασµα, πως ο Πολιτισµός Čerkovna είναι σύγχρονος µε τον Coslogeni, τον Govora και την εξελιγµένη φάση του Gîrla Mare και του Tei. Στην παραπάνω µελέτη δεν ήταν δυνατόν να προσδιοριστεί χρονολογικά η αρχή της πολιτισµικής αυτής οµάδας, το τέλος της όµως τοποθετήθηκε στον 12ο αι. π.Χ. (σηµ. 230). Κάποιες συνοπτικές µελέτες της δεκαετίας του 1980 τονίζουν τις έντονες πολιτισµικές διαφορές στο εσωτερικό της χώρας, που αποδίδονται στις διάφορες επιδράσεις από το Βορρά και το Νότο (σηµ. 232–234). Η λεγόµενη Asenovec-Razkopanica φάση, η οποία διακρίθηκε µε υλικό από τους οµώνυµους οικισµούς

Asenovec και τη Razkopanica της νοτιοανατολικής Βουλγαρίας, χρονολογείται µε τη βοήθεια οικιστικών στρωµατογραφιών της Μακεδονίας (σηµ. 235). Το Asenovec ανασκάφτηκε τη δεκαετία του 1960 και δηµοσιεύτηκε µικρό µόνο µέρος του (σηµ. 236). Η τούµπα του Asenovec µε τη µακρά διάρκεια χρήσης, στον άνω ρου του Έβρου (Μαρίτσα), δηµοσιεύτηκε µεν στις αρχές της δεκαετίας του 1980 µε στρωµατογραφηµένο υλικό, η ταξινόµηση όµως ορισµένων ευρηµάτων στις φάσεις του οικισµού είναι αµφιλεγόµενη (σηµ. 237–238). Το βασικό πρόβληµα ήταν η έλλειψη συγκρίσιµων κεραµικών ακολουθιών (σηµ. 239). Τα παλιά ευρήµατα που είναι γνωστά από τις σπηλιές στο Devetaki, το Emen, το Magura και το Muselievo δεν µπορούν να θεωρηθούν ότι αποτελούν κλειστά σύνολα (σηµ. 240–243). Τα τελευταία 15 χρόνια ήρθαν στο φως ορισµένες καινούριες θέσεις: Η Kamenska Čuka, στην κοιλάδα του

Στρυµόνα, ερµηνεύεται ως τόπος εµπορίου µε δυνατότητες αποθήκευσης προϊόντων ή ως µια κοµβική θέση, και δέχεται διάφορες επιδράσεις από την περιοχή του ∆ούναβη µέχρι και τη Μακεδονία (σηµ. 244–246). Επαφές µε τη Μακεδονία φαίνεται να έχουν, µε κάθε επιφύλαξη, και οι οικισµοί στο Godse Delčev στην περιοχή του Koprivlen, στην Harmankaja στην περιοχή του Višegrad και στο Gorno Pavlikeni (βόρεια από τη Φιλιππούπολη) (σηµ. 247–249). Στις ταφές που είναι γνωστές από παλιότερα (Batak, Čairite, Jagnilo στην περιοχή της Βάρνας, Gradešnica,

Krušovica και Nova Zagora, σηµ. 250–255) προστίθενται νέες από το εσωτερικό και από τα βόρεια της Ροδόπης (Batin, Čarkvišteto στην περιοχή του Borino, Čepelare, Gela, Kolarovo, Ljubča, Progled και Turlata, σηµ. 256–264). Στο Sandanski, κοντά στα ελληνοβουλγαρικά σύνορα, εντοπίστηκαν ταφές της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, οι οποίες δεν έχουν ακόµα δηµοσιευτεί (σηµ. 265–266), εµπλουτίζουν όµως το υλικό της εποχής αυτής στη Βουλγαρία προσφέροντας νέες δυνατότητες για ουσιαστικές ίσως συγκρίσεις µε το σχηµατολόγιο της Μακεδονίας. Τα ερωτήµατα που ασχολούνται µε την ευρύτερη περιοχή είναι ένα θέµα αγαπητό στην έρευνα της Εποχής

του Χαλκού στη Βουλγαρία. Η δηµοσίευση από τον Hänsel ενός µυκηναϊκού ξίφους από το Sokol (σηµ. 268) άνοιξε το δρόµο για την αναζήτηση ολοένα και περισσότερων επαφών µε τον αιγιακό κόσµο (σηµ. 269), µε την έρευνα να επικεντρώνεται στο ρόλο της Βουλγαρίας ως ενδιάµεσου παράγοντα ανάµεσα στην περιοχή του ∆ούναβη, τη Μαύρη Θάλασσα, την Τροία και το Μυκηναϊκό κόσµο (σηµ. 270). Οι πολύχρονες έρευνες και οι ανασκαφές από τον Lichardus στον κάτω ρου του ποταµού Tundža στην περιοχή της βουλγαρικής ∆ράµας (σηµ. 271–274), καθώς και ορισµένα νέα ευρήµατα (σηµ. 275–278) ζωντάνεψαν και πάλι τη συζήτηση. Θέση κλειδί

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Η ιστορία της έρευνας 47

κατέχει η Βουλγαρία στα ερωτήµατα που αφορούν τις επιδράσεις του Πολιτισµού Noua-Coslogeni-Sabatinovka στις µεταβολές της φάσης Τροία VIIb2, τις σχέσεις µε τη διάδοση της «Handmade Burnished Ware» (της λεγόµενης «Barbarian ware») και τις πιθανές συνέπειες για τα µυκηναϊκά ανακτορικά κέντρα. Εδώ πρέπει να περιµένουµε τα αποτελέσµατα του Atanasov µε τη µελέτη του για το Durankulak (σηµ. 279). Τροία

Οι νέες ανασκαφές που ξεκίνησε ο M. Korfmann το 1988 στην Τροία προκάλεσαν έντονες συζητήσεις για το

λόφο του Hisarlik, τόσο σε επιστηµονικό επίπεδο, όσο και στο ευρύτερο κοινό (σηµ. 279–280). Για την απάντηση των ζητηµάτων που µας απασχολούν εδώ θα υπάρξει σηµαντική βοήθεια από την λεπτοµερειακή επεξεργασία και µελέτη των διαφόρων κεραµικών κατηγοριών από την Τροία VI και VII που γίνονται µε τις νέες ανασκαφές. Ορισµένα στοιχεία από αυτές τις µελέτες έχουν ήδη δηµοσιευτεί σε άρθρα και προκαταρκτικές ανακοινώσεις (σηµ. 314). Η γκρίζα τροχήλατη µινυακή κεραµική – η οποία σήµερα ονοµάζεται Γκρίζα Ανατολική (AGW) εξαιτίας των διαφορών της από εκείνη της Ελλάδας (σηµ. 315) – εµφανίζεται για πρώτη φορά στην αρχή της Τροίας VI (VΙa), έχει τη µεγαλύτερή της διάδοση στη φάση αυτή, ενώ η παραγωγή της αρχίζει να υποχωρεί στη φάση VIIa (σηµ. 316–318). Ο Pavúk παρατηρεί κυρίως στην Πρώτη Φάση (VIa) επαφές µε την περίοδο των κάθετων λακκοειδών τάφων του ελληνικού χώρου (σηµ. 319, βλ. επίσης κεφ. 6). Η «Tan Ware», που παράγεται από την Τροία VI ύστερη, κατασκευάζεται στην ουσία µε τον ίδιο πηλό όπως η Γκρίζα Ανατολική κεραµική, ψήνεται όµως σε οξειδωτική ατµόσφαιρα. Η «Tan Ware» που παράγεται σε µεγάλες ποσότητες µέχρι τη φάση VIIb1 έχει ασήµαντη διάδοση εκτός της Τροίας (σηµ. 321). Ενώ το σχηµατολόγιο της Τροίας VI αποτελείται από τροχήλατα αγγεία, στην Τροία VIIb1 προστίθεται και

µια κατηγορία αδρής, χειροποίητης κεραµικής. Η κατηγορία αυτή χαρακτηρίζεται ατυχώς από τους σηµερινούς µελετητές της ως «βαρβαρική» κεραµική («Barbarian ware», σηµ. 322–323). Με τη λεγόµενη «Buckelkeramik» εισάγεται στη φάση VIIb2 και µια νέα κατηγορία χειροποίητης κεραµικής, η οποία σχετίζεται µε τις µεγάλες αλλαγές στην Τροία (σηµ. 324). Πολλά είναι τα ερωτήµατα που αφορούν το υλικό της Τροίας, µε τη χειροποίητη, στιλβωµένη κεραµική («βαρβαρική κεραµική») να βρίσκεται στο κέντρο του ενδιαφέροντος της µελλοντικής έρευνας. Η εξέταση των δύο οµάδων χειροποίητης κεραµικής της φάσης VIIb δεν έχει ολοκληρωθεί (σηµ. 325). Οι παλιές δηµοσιεύσεις δεν προσφέρουν νέες πληροφορίες σε αυτήν την εργασία (σηµ. 326–327).

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4. Gattungen und Warengruppen

4.1. Anmerkungen zu Terminologie und Methodik

Die Analyse von Siedlungskeramik aus dem gesamten Zeitraum der späten Bronzezeit eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, das Material zu untersuchen. Gerade die Tatsache, daß Siedlungsfunde keine selektive Auswahl darstellen wie Gefäße aus Bestattungen oder Horten erlaubt uns Fragen zu stellen, die das gesamte Keramikre-pertoire einer Gesellschaft betreffen. Selbstverständlich gewährt eine Ausgrabung immer nur einen kleinen Ein-blick in tatsächliche Siedlungsstrukturen, die in der Toumba von Olynth nur in Ausschnitten erfaßt wurden. Die freigelegten Häuser, Räume und Straßen der Schichten 13 bis 1+0 erbrachten keinen besonders herausgehobe-nen Bau sozialer oder kultischer Funktion, sondern lediglich „einfache“ Wohnhäuser. Die große Menge an ver-lagertem Schutt des Tells und die immer wieder neu aufgeschüttete Straßenpflasterung beinhalten wohl Keramik aus verschiedensten Nutzungsarealen der Siedlung. So liegt mit den Funden unserer Toumba ein breites Spekt-rum vor, das eine Vielfalt von Fragestellungen bietet.

Die Untersuchung der Ware ist gerade bei handgemachter Keramik ein wichtiger Faktor, der enormes Infor-mationspotential beinhaltet328. Während die Publikation von Gefäßformen in Beschreibung und Darstellung relativ einheitlich erfolgt, ist der Publikations- und Forschungsstand zur Keramikware grundsätzlich sehr unter-schiedlich. So ist für die europäische Neolithforschung eine gründliche Warenanalyse selbstverständlich329, wohingegen die Hallstattforschung das Potential der Warenanalyse erst in jüngerer Zeit entdeckte330. In Publika-tionen zur Bronzezeit des Balkans und des ägäischen Raumes sind verschiedene Wege der Behandlung dieser Thematik zu beobachten. In der Mykenologie gehören ausführliche Warenbeschreibungen und auch chemische Analysen zum Standard331, ebenso wird bei Publikationen mittelhelladischer, vor allem minyscher Keramik Mittel- und Südgriechenlands vermehrt Wert darauf gelegt332. Grundlegende Arbeiten zu Thessalien333 und Epirus334 beinhalten ausführliche Warenuntersuchungen, die in jüngeren Artikeln aus diesem Raum leider nur selten aufgenommen und weitergeführt wurden. In Makedonien hatte schon W. Heurtley in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vereinzelt Waren beschrieben335. Die für unseren Zeitraum grundlegenden Keramik-publikationen der Siedlung von Kastanas336 beinhalten eine ausführliche Warenanalyse337, die Funde der Toum-ba von Thessaloniki sind in einer technologischen Arbeit in aller Ausführlichkeit behandelt worden338. Die Ke-ramik aus den spätbronzezeitlichen Schichten der Mesimeriani Toumba ist nur sehr spärlich beschrieben, die äußerst grobe Warenunterteilung, die auf Farbe und Oberflächenbehandlung beruht, ist nicht weiter verwert-bar339. Die übrigen spätbronzezeitlichen Fundorte Zentralmakedoniens sind entweder Altgrabungen ohne Ware-nanalyse340 oder nur in Vorberichten vorgelegte neuere Ausgrabungen341. Westmakedonische Fundorte der Spätbronzezeit sind bislang in kurzen Artikeln publiziert, die manchmal eine genauere Beschreibung der Waren beinhalten, wie in Angelochori342, Apsalos343, Kallipetra344 und Kouphojiannos345, großteils wird man aber wohl auf zukünftige, ausführlichere Publikationen warten müssen. Aus Ostmakedonien und Thrakien ist vor allem das

328 Z.B. Kiriatsi 2000. 329 Exemplarisch sei hier nur verwiesen auf Kneipp 1998; Schubert 1999. 330 Z.B. Stöllner 2002. 331 Z.B. Mommsen/Maran 2000/2001; Jung 2002, 42–64. 332 Mommsen u.a. 2003; Zerner 1988; 1993. 333 Maran 1992b, 74. 334 Tartaron 1996, 189–211. 335 Heurtley 1939, 93–100. 336 Hochstetter 1984; Jung 2002. 337 Hochstetter 1984, 29–37; Jung 2002, 42–64. 338 Kiriatsi 2000. 339 Grammenos/Kotsos 2002, 26 f. 340 Dies sind Asprovrisi, Axiochori, Gona, Gynaikokastro, Kalindria, Kavallari, Koukos, Limnotopos, Molyvopyrgos, Pe-rivolaki, Thermi A, Tsautsitsa und Salamanle. 341 Assiros und Toroni. 342 Stefani 1994, 127 f. 343 Chrysostomou u.a. 2000, 500 f. 344 Stefani 2000, 546 f. 345 Ebd. 541.

Gattungen und Warengruppen 49

Gräberfeld von Kastri auf Thasos zu nennen, das mit einer ausführlichen Warenbeschreibung vorgelegt wur-de346.

Die Keramik der zahlreichen Fundorte in Albanien ist mit Ausnahme der mattbemalten und sogenannten pseudominyschen Gattungen, auf die in den Kapiteln 6 bzw. 7 näher eingegangen wird, ohne Warenbeschrei-bungen publiziert. Mit derselben Situation wird man in der Republik Mazedonien konfrontiert, was zu bedauern ist, da gerade die Region entlang des Vardars – abgesehen von der fehlenden Warenbeschreibung – relativ gut aufgearbeitet und publiziert ist. Aus dem bulgarischen Raum können vor allem die Ergebnisse jüngerer Ausgra-bungen, von denen Keramik mit Warenbeschreibungen vorgelegt wurde, für einen Vergleich herangezogen werden. Hier sind vor allem die Siedlungen von Kamenska Čuka347 und Godse Delčev348 zu nennen. In der Nordostägäis ist für die Suche nach vergleichbarer handgemachter Keramik der Spätbronzezeit nur die soge-nannte „Barbarian ware“ aus Troia VIIb1 interessant, die schon von Blegen 1958 beschrieben wurde349 und von Mitarbeitern der neueren Troia-Grabungen mittels Neutronenaktivierungsanalyse untersucht wurde350.

Definition von Waren

Die Definition einer Ware – auch bezeichnet als Fabrikat, Gattung, Klasse, Paste oder technologische Gruppe – ist auch in den speziellen Handbüchern so unterschiedlich, daß an dieser Stelle kurz darauf eingegangen wer-den soll. Die Differenzen liegen vor allem in der Auswahl der jeweiligen Faktoren, die eine Ware definieren können. So sind die maßgeblichen Faktoren in dem Handbuch von C. Orton, P. Tyers und A. Vince351 Brand, Magerung und Matrix352. Dagegen bezieht R. Schreg auch formale Merkmale in die Bestimmung einer Ware mit ein353, was allerdings einer grundsätzlich getrennten Aufnahme und Auswertung von technologischen Merkma-len einerseits und der Gefäßform andererseits nicht dienlich ist. Für die Warenanalyse der Keramik aus Olynth erscheint eine Anlehnung an die Definition von G. Schneider sinnvoll: „Der Begriff Ware soll nur für in Materi-al bzw. Herstellungstechnik übereinstimmende Gruppen verwendet werden, nicht jedoch für Provenienzen, Form- oder Stilgruppen.“354 In diesem Sinne wird eine Ware definiert nach den sechs Faktoren: Härte, Porosität, Bruch, Farbe, Oberflächenbehandlung und Magerung, unabhängig von der Gefäßform. Da sich während der Aufnahme gezeigt hat, daß größere Schwankungen innerhalb einer Ware möglich sind, wird im folgenden von Warengruppen gesprochen, die Fragmente ähnlicher und annähernd gleicher Beschaffenheit zusammenfassen.

Diese wiederum können außerdem einer übergeordneten Kategorie zugeordnet werden, die ich in dieser Ar-beit Gattung nennen möchte. Ausgehend von dieser Grundlage können fünf Gattungen definiert werden: Grob-keramik, Feinkeramik, inkrustierte Keramik, minysch imitierte und mattbemalte Keramik355.

4.2. Die Gattungen Die Differenzierung der fünf Gattungen erfolgt über die Porosität, das heißt, die Größe der Poren, die Größe

und Anzahl der Magerungspartikel und die Art der Oberflächenbehandlung, die nach dem Modellieren am ange-trockneten bis lederharten Objekt durchgeführt wurde.

346 Koukouli-Chrysanthaki 1992, 384–388. 347 Stefanovič/Bankoff 1998, 274 f. 348 Alexandrov 2002, 70 f. 349 Blegen u.a. 1958, 158 f. 350 Guzowska u.a. 2003. 351 Orton u.a. 1993, 67. 352 „Fabric analysis is the study and classification of pottery using the characteristics of the clay body which the pottery is made. These characteristics [...] are a function of firing temperature and conditions [..] of inclusions [..] and of the clay matrix.“ (Orton u.a. 1993, 67). 353 Schreg 1998, 28: „Unter Warenart ist eine Keramikgruppe zu verstehen, die sich durch formale und technische Merk-male zusammenschließen läßt.“ 354 Schneider 1989, 10. – Eine ähnliche Auffassung vertritt auch Shepard (1980, 101): „The student of technique is inter-ested in the evidence of physical properties afford of composition and of the potter’s methods. [....] each property can be affected by paste composition and method of forming, finishing and firing“. 355 Zwar gehören inkrustierte, minysch imitierte und mattbemalte Waren grundsätzlich zur feinkeramischen Gattung, doch werden sie hier separiert behandelt, um die Bildung zahlreicher Untergruppen zu vermeiden.

Gattungen und Warengruppen 50

4.2.1. Die Grobkeramik Die Gattung der Grobkeramik umfaßt jene Warengruppen, die allgemein als grobporig beschrieben werden

können, deren Poren per definitionem mit bloßem Auge erkennbar sind. Dem Ton wurden bei der Aufbereitung größere und zahlreiche Magerungspartikel beigemengt, deren Größe zwischen 0,4 und 1 cm liegt. Die Oberflä-che ist vor dem Brand entweder überhaupt nicht oder nur sehr grob behandelt worden. Die Gefäße sind meist grob verstrichen, mit den Händen oder einem weicheren, nachgiebigen Gegenstand annähernd eben gemacht, oder sie sind grob geglättet, das heißt mit einem harten Gegenstand wie einem Stück Holz oder ähnlichem nach-behandelt. Eine andere Variante der Oberflächenbehandlung in der Grobkeramik ist eine spezielle Aufrauhung, die mit einem Kamm oder besenähnlichen Werkzeug erreicht wird, dessen Eindrücke erhalten bleiben. Dieser Besenstrich ist charakterisiert durch schmale, parallele Riefen, die in Gruppen sich kreuzend oder schräg den Bearbeitungsvorgang am Gefäß erkennen lassen. Die Spuren aller drei Vorgänge sind gut erkennbar und auch mit bloßem Auge leicht zu unterscheiden.

4.2.2. Die Feinkeramik Die Feinkeramik besteht aus Warengruppen, deren Ton sehr fein bis fein gemagert ist. Die einzelnen Partikel

sind klein und meist nur mit einem Vergrößerungsglas zu erkennen, sie sind im Vergleich zur Grobkeramik nur in geringen Mengen beigegeben. Die Poren sind im Bruch des Scherbens mit bloßem Auge nicht oder nur schwer sichtbar. Die Oberfläche kann mit einem harten Gegenstand geglättet und mit einem weichen Tuch po-liert sein, was eine leicht glänzende Oberfläche zur Folge hat. Die Glättspuren sind im Unterschied zur Grobke-ramik sehr fein und in geringen Abständen angebracht, die Politur der Oberfläche ist anhand des annähernd glatten und leicht glänzenden Ergebnisses zu erkennen. In seltenen Fällen ist die Ware engobiert, das heißt mit Tonschlicker überzogen, der aufgrund der späteren Abplatzungen gut erkennbar ist. Die Engobierung bewirkt eine dichte, homogene und glatte Oberfläche des Scherbens.

4.2.3. Die inkrustierte Keramik Die Gattung der inkrustierten Keramik entspricht in ihrer Zusammensetzung in vielem der soeben besproche-

nen Gattung der Feinkeramik. Der Ton ist sehr fein gemagert und die Poren sind mit bloßem Auge kaum er-kennbar. Der gravierende Unterschied ist die spezielle Art der Verzierung, die hier mit dem Begriff der Inkrusta-tion umschrieben wird. Gemeint ist eine nachträglich in die Gefäßoberfläche eingebrachte Paste, die in zuvor vertiefte Rillen oder Ritzen verstrichen wird. Dadurch entstehen flächige, mitunter leuchtende Muster, die sich stark vom Gefäßgrund abheben. Die Oberfläche ist im Unterschied zur Gattung der Feinkeramik meist stark glänzend poliert und sehr glatt. 4.2.4. Die minysch imitierte Keramik

Diese Imitation echter minyscher Keramik ist handgemacht und hebt sich in ihrer Ware deutlich von den ande-

ren unverzierten feinkeramischen Waren ab. Der Scherben ist hart, die Poren sind mit bloßem Auge kaum er-kennbar und der Ton ist auffallend fein geschlämmt. Die Oberfläche ist sehr fein geglättet, manchmal poliert, und kann die für minysche Keramik so typische „seifige“ Beschaffenheit haben oder manchmal auch einen schwarzen Überzug aufweisen. Die Gattung der minysch imitierten Keramik steht in direktem Zusammenhang mit der minyschen Keramik der mittelbronzezeitlichen Schichten 18 bis 14 und wird deshalb in einem separaten Kapitel (s. Kapitel 6) behandelt. Da die minysch imitierte Keramik nur in geringen Mengen im Fundmaterial vertreten ist, wurden alle Fragmente dieser Gattung bestimmt, ungeachtet ihrer stratigraphischen Herkunft. Die geringe Gesamtzahl von 325 Fragmenten schließt auch die Wandfragmente ein, die mit rund 56 % den größeren Anteil ausmachen. Bei Zählung der charakteristischen Stücke, also Rand-, Boden- oder Henkelfragmente, zeigt sich, daß der eigentliche Anteil in Relation zu den anderen Gattungen geringer ist. Um die einzelnen Gattungen miteinander vergleichen zu können, werden bei den noch folgenden statistischen Berechnungen nur charakteris-tische Fragmente herangezogen, um die Relation zu den anderen Gattungen nicht zu verfälschen. 4.2.5. Die mattbemalte Keramik

Gattungen und Warengruppen 51

Die Gattung der mattbemalten Keramik hebt sich aufgrund ihrer Oberflächenbehandlung – der Bemalung –

deutlich von den anderen Gattungen ab. Der Ton ist fein gemagert und nur mit wenigen, kleinen Partikeln ver-setzt, die Poren sind, abgesehen von einigen Ausnahmen, nicht mit bloßem Auge erkennbar. Die Oberfläche ist eben geglättet und manchmal mit einer Grundierung flächig überzogen, auf die dann die Bemalung aufgetragen wurde. Die mattbemalte Keramik stellt in jeder Beziehung eine Besonderheit im spätbronzezeitlichen Material dar und wird deshalb hier auch gesondert von den anderen fünf Gattungen in einem eigenen Kapitel (s. Kapitel 7) behandelt. Auch bei der Gattung der mattbemalten Keramik schließt die Gesamtzahl aller 1317 Fragmente Wandscherben mit ein, die in der statistischen Vergleichsanalyse nicht verwendet werden.

Die Feinkeramik ist mit einem Anteil von rund 51 % mit Abstand die größte Gruppe, die Grobkeramik bildet mit knapp 28 % mehr als ein Viertel des gesamten Materials (Abb. 4). Die mattbemalte Keramik hat mit rund 4 % nur einen geringen Anteil, noch seltener ist die inkrustierte Keramik mit 1,7 %, und schließlich bildet die minysch imitierte Gattung mit 1,5 % die kleinste Gruppe.

Gattung Anzahl der Fragmente Prozentueller Anteil inkrustierte Keramik 157 1,7% Feinkeramik 4902 51,4% Grobkeramik 2621 27,5% minysch imitierte Keramik* 144 1,5% mattbemalte Keramik* 353 3,7% unbestimmbare Fragmente 1353 14,2% Gesamtanzahl** 9530 100,00%

Abb. 4. Anteil aller Gattungen aus allen Fundkomplexen der spätbronzezeitlichen Bauphasen in absoluter Zahl und prozen-tuellem Anteil. * nur charakteristische Fragmente (Rand-, Boden-, Henkelfragmente) ** ohne Wandfragmente der minysch

imitierten (181) und mattbemalten (964) Keramik, beide erhöhen die Gesamtanzahl auf 10.678

Die Verteilung der verschiedenen keramischen Gattungen im spätbronzezeitlichen Schichtenverlauf beinhaltet mehrere wichtige Informationen (Abb. 5): Grobkeramische Gefäße haben einen annähernd konstanten Anteil von 25 % bis 35 %, abgesehen von den Schichten 13 und 2, in denen die Grobkeramik mit über 50 % deutlich dominiert. Während diese Tatsache in Schicht 2 möglicherweise aufgrund der nur gering erfaßten Hausstruktu-ren und des kleineren Grabungsausschnittes relativiert werden kann, scheint die Dominanz der Grobkeramik am Beginn der späten Bronzezeit – in Schicht 13 – ein reales Verhältnis wiederzugeben. Der Anteil der groben Gattung sinkt in den darauffolgenden Schichten stetig und pendelt sich auf eine Konstante von einem Viertel bis einem Drittel anteilig ein. Dieses an und für sich überraschende Verhältnis entspricht in etwa den Gegebenheiten der Siedlung von Kastanas, wo die Grobkeramik grundsätzlich weniger häufig als feinkeramische Waren be-nutzt wurde356. Aus anderen Siedlungen der Nordägäis und des Balkans liegen keine statistischen Auswertungen vor, die den gesamten Zeitraum der Spätbronzezeit umfassen, weshalb offen bleiben muß, inwieweit die Domi-nanz von feinkeramischen Gattungen nun typisch für eine Siedlung dieser Region ist.

Inkrustierte Keramik gehört ab Schicht 13 – wenn auch in geringen Mengen357 – zum Repertoire unserer Sied-lung, kommt in allen weiteren spätbronzezeitlichen Bauphasen vor, wobei der Anteil in den Schichten 4 bis 2 am größten ist358.

Die drei Gattungen der Grob- und Feinkeramik sowie der inkrustierten Waren sind demnach in der gesamten Spätbronzezeit annähernd kontinuierlich vertreten, sie repräsentieren das konstante Töpferverhalten von Beginn bis zum Ende der spätbronzezeitlichen Besiedlung der Toumba von Olynth.

Dagegen zeigen die minysch imitierte und die mattbemalte Gattung eine deutliche Entwicklung im Siedlungs-verlauf. Die minysch imitierte Keramik ist in ihrem Vorkommen auf die älteren Bauphasen 13 bis 7 beschränkt. Zwei vereinzelte Randfragmente in den Schichten 6 und 5 sind letzte Ausläufer oder – wahrscheinlicher – aus älteren Phasen verschleppte Stücke, was bei einer Tellsiedlung nie auszuschließen ist. Der Höhepunkt der imi-tierten Ware liegt in den Bauphasen 13 bis 10, ab Schicht 8 spielt diese Gattung keine Rolle mehr. In eben dieser

356 Hochstetter 1984, 29–34; bes. 33 Abb. 6. 357 Der Anteil von weniger als 1 % in Schicht 13 ist in der Grafik nicht mehr darstellbar. 358 Schicht 4 lieferte 12, aus Schicht 3 stammen 20 und aus Schicht 2 fünf inkrustierte, sicher stratifizierte Fragmente.

Gattungen und Warengruppen

52

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2

1+0Schichten

prozentueller Anteil

Feinkeramik inkrustiert Grobkeramik minysch imitiert mattbemalt

Abb. 5. Anteil aller Gattungen im spätbronzezeitlichen Schichtenverlauf (n=9350)

Phase – in Schicht 8 – setzt nun, wenn auch mit nur einem einzigen Randfragment, die mattbemalte Keramik ein. Sie wird in den folgenden jüngeren Schichten häufiger und erreicht in den Schichten 4 und 3 ihr größtes Vorkommen mit einem Anteil von 8 % bzw. 6 % und ist bis zur letzten spätbronzezeitlichen Phase vertreten. Inwieweit diese Entwicklung im Keramikrepertoire auch chronologische Konsequenzen aufzeigt, wird in den jeweiligen Kapiteln zur minysch imitierten (Kapitel 6) und mattbemalten (Kapitel 7) Keramik diskutiert, da hierfür eine ausführliche Analyse vorhandener Vergleichsdaten und eine Frage zu Herkunft und Entwicklung beider Gattungen unbedingt notwendig ist. 4.3. Die Warengruppen

Am Beginn der Bearbeitung zur Bestimmung der Warengruppen wurde jedes einzelne Fragment nach folgen-

den Faktoren untersucht: Härte, Porosität, Bruch, Farbe, Oberflächenbehandlung und Magerung. Nach kurzer Zeit schon zeichneten sich Gruppen von Fragmenten ab, die annähernd ähnlich definierbar waren, das heißt eine Übereinstimmung bei den einzelnen Faktoren aufwiesen. Daraus entwickelten sich die sogenannten Warengrup-pen, die in einer gewissen Bandbreite alle Faktoren beinhalten. Jedes einzelne Fragment wurde einer Waren-gruppe zugeordnet, sofern der Erhaltungszustand oder der Fragmentierungsgrad dies nicht unmöglich machten. Eine unabhängige Bestätigung der Richtigkeit dieser Einteilung ergab sich bei der Bearbeitung der Kleinfunde aus Ton von E. Schalk359. Die einzelnen Warengruppen spiegeln sich, wie zu erwarten, auch in den keramischen Kleinfunden der spätbronzezeitlichen Phasen in Art und ungefährer Häufigkeit wider, was ich als Bestätigung der Einteilung verstehen möchte. Eine petrographische Untersuchung durch E. Kiriatsi im Fitch Laboratory in Athen ist in Planung, wodurch einerseits die hier vorgestellten Ergebnisse überprüft werden, andererseits auch

359 Schalk in Vorb.

Gattungen und Warengruppen 53

andere technologische Fragen beantwortet werden sollen, die zusammen mit Ergebnissen schon durchgeführter Analysen der Toumba von Thessaloniki eine neue Datengrundlage schaffen können360.

4.3.1. Bestimmungsfaktoren einer Warengruppe Die Bestimmung der Scherben wurde grundsätzlich mit bloßem Auge, in Zweifelsfällen mit einem Vergröße-

rungsglas durchgeführt. Folgende Parameter sind für die Einteilung in Warengruppen ausschlaggebend: Härte

Die Bestimmung der Härte eines Scherbens wird von vielen Autoren von Keramikhandbüchern empfohlen361. Nach der Härtebestimmung von rund 10.000 Fragmenten kann die Aussage von Mommsen nur unterstützt wer-den, daß „[..] für die Archäologie keine wichtigen Schlußfolgerungen aus Härtemessungen zu erwarten sind“362. Denn mehr als 99 % des Materials ist nach der Mohs’schen Skala als mehr oder weniger hart zu bezeichnen363, nur eine einzige Warengruppe entspricht einer anderen Definition. Warengruppe 1 ist häckselgemagert und ausschließlich für Backwannen verwendet worden. Diese sind offenbar nur geringfügig gebrannt und sind nach der in Abb. 6 angeführten Definition als weich zu bezeichnen. Das Ergebnis der anderen als hart definierten Waren läßt die Folgerung zu, daß die Gefäße – unabhängig von ihrer Gattung – in einem ähnlichen Verfahren gebrannt wurden, wobei eine bestimmte Temperatur nicht überschritten wurde. Dieses Töpferverhalten ent-spricht den nachgewiesenen konstanten Brenntemperaturen der Toumba von Thessaloniki im dort untersuchten Zeitraum der Phasen 5 und 4, die von SH IIIA2 bis IIIC Mitte datiert werden364. Die Temperaturen schwanken dort zwischen 700 und 900°C365.

Härte Definition Härte nach Mohs weich mit dem Fingernagel ritzbar 1–2 hart mit dem Messer ritzbar 3–4 sehr hart mit dem Messer schwer/nicht ritzbar 5–6

Abb. 6. Vereinfachte Härteskala nach Mohs

Porosität

Grundsätzlich entstehen Poren beim Trocknen des Tons durch Wasseraustritt, beim Brennen durch Kristall-wasserverlust, durch Änderung des Volumens bei Versinterung und durch Gasbildungen366. Da exakte Porosi-tätsmessungen nur mit hohem technischem Aufwand gelingen, raten mittlerweile einige „Keramik-Ratgeber“ davon ab, die Porosität in der Warenanalyse zu berücksichtigen367. Außerdem können Lagerungsbedingungen im Boden die Porosität verändern, indem z.B. Kalk ursprünglich vorhandene Poren eines Scherbens auffüllt368. Prinzipiell aber gilt, je geringer der Magerungsanteil und je höher die Brenntemperatur, desto kleiner sind die Poren. Bei niedriger Temperatur und hohem Magerungsanteil werden Poren groß und unregelmäßig369. In die-sem Sinn hat sich die Bestimmung der Porengröße für die Analyse der Keramik von Olynth als durchaus nütz-lich zur Differenzierung der Warengruppen erwiesen. Schon zu Beginn der Untersuchungen wurde schnell klar, daß die geologischen Maßeinheiten, die unter anderem Schneider empfiehlt, für die Handhabung unserer Kera-

360 Welche Möglichkeiten petrographische Analysen an handgemachter Keramik eröffnen, wurde von E. Kiriatsi (2000) vorgeführt. 361 Schneider 1989, 11; Schreg 1998, 42; Shepard 1980, 113–117; Orton u.a. 1993, 138; Rhein. Landesmus. 1986, 16 f; Rice 1987, 354–357. 362 Mommsen 1986, 79. 363 Problematisch wird eine Bestimmung bei unregelmäßig gebrannter Keramik, die gleichermaßen weich und hart sein kann, je nachdem, wo die Messung am Gefäß vorgenommen wird. 364 Andreou/Kotsakis 1996, 375; 377. 365 Kiriatsi 2000, 149; 160; 164; 166; 168; 171; 174; 178; 181; 184; 188; Taf. 5,4. 366 Mommsen 1986, 79. 367 Z.B. Rhein. Landesmus. 1986, 15. 368 Mommsen 1986, 80. 369 Ebd.

Gattungen und Warengruppen 54

mik sehr unpraktisch sind370. Die Maßangaben von Shepard371 und Orton/Tyers/Vince372, die sich an den Grö-ßenstandards des United States Department of Agriculture orientieren, hingegen sind sehr hilfreich in der An-wendung, die hier in leicht modifizierter Form373 adaptiert wurden (Abb. 7).

Porosität Definition Porosität feinporig mit bloßem Auge keine oder kaum Poren erkennbar fein – mittel Zwischenstufe mittelporig vereinzelt Poren erkennbar mittel – grob Zwischenstufe grobporig Poren sind > 0,5 mm

Abb. 7. Definition der Porosität

Die Einführung der Zwischenstufen hat sich für Material, das keiner Gruppe genau zuzuweisen ist, als sinn-voll herausgestellt. Die inklusive der mattbemalten und minysch imitierten 54 Warengruppen zeigen ein sehr ausgewogenes Spektrum in ihrer Porosität (Abb. 8).

Anzahl der Warengruppen Porosität

25 feinporig 2 fein–mittel 20 mittelporig 3 mittel–grob 4 grobporig

Abb. 8. Anzahl der Warengruppen und ihre Porosität

Die sechs mattbemalten und sieben minysch imitierten Warengruppen erhöhen die Zahl der normalen hand-gemachten Keramik in der Kategorie feinporig erheblich. Die Gattung der Feinkeramik besteht aus wenigen feinporigen, mehrheitlich mittelporigen Waren, die Gattung der Grobkeramik ist überwiegend mittel- bis grobpo-rig und grobporig.

Bruch

Die optische Bestimmung des Bruches wurde anhand folgender vier Kategorien vorgenommen (Abb.9), die sich als absolut ausreichend herausgestellt haben, eine weitere Differenzierung brachte keine sinnvollen Ergeb-nisse.

Bruch annähernd glatt schiefrig leicht schiefrig körnig

Abb. 9. Kategorien der Bestimmung des Scherbenbruches

370 Schneider 1989, 11. 371 Shepard 1980, 117. 372 Orton u.a. 1993, 240. 373 Statt der Maßangaben 0,12–0,25 mm für feine Poren (Shepard 1980, 117) reicht für uns die Tatsache, daß Poren dieser Größenordnung kaum oder nicht mehr erkennbar sind. Ebenso werden mittlere Poren nicht mit den Maßen 0,25–0,5 mm bestimmt, sondern dadurch, daß sie vereinzelt erkennbar sind.

Gattungen und Warengruppen 55

Inwieweit die empfohlene Aufnahme des Scherbenbruches374 für die geplante petrographische Analyse rele-vant ist, wird sich zeigen, für die hier vorgenommene Auswertung sind keine direkten Schlüsse aus der Konsti-tution des Bruches zu ziehen. Die überwiegende Mehrheit ist mit 34 Warengruppen leicht schiefrig oder schief-rig, 15 sind körnig und nur 5 Gruppen sind annähernd glatt.

Farbe

Die Farbgebung einer Warengruppe ist den größten Unsicherheitsschwankungen unterworfen und soll nur als Richtwert verstanden werden. Bestimmt wurde die Farbe der Oberfläche innen und außen sowie die Farbe des Bruches, soweit aussagekräftig in Unterscheidung zwischen Bruch-Rand und Bruch-Kern, nach der Farbskala der Munsell Soil Color Charts, wie es in der Keramikbestimmung allgemein üblich ist. Um den Unsicherheits-faktor so klein wie möglich zu halten, wurde für jede Warengruppe ein Spektrum definiert, was die Zuordnung im Rahmen der Bestimmungsarbeit sehr erleichterte. In der Gattung der Grobkeramik dominieren Rottöne, ver-einzelte Warengruppen sind beige, braun oder grau. Feinkeramische Waren sind differenzierter, obwohl rot weiterhin überwiegt, sind beige, verschiedene Brauntöne und grau bis schwarz häufiger.

Oberflächenbehandlung

Die Analyse der Oberflächenbeschaffenheit eines Scherbens hat sich bei dem Material aus Olynth als überaus sinnvoll erwiesen, da hier einerseits die größte Spannbreite vorhanden ist, die wiederum andererseits allein durch die Optik ermittelt werden kann. Außerdem bietet die Behandlung der Oberfläche die besten Vergleichs-möglichkeiten, da sie aufgrund der oben erläuterten Gründe auch bei Keramik anderer Fundorte am ehesten – wenn überhaupt darauf Wert gelegt wird – beachtet wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, daß die Oberfläche eine direkte Auskunft zum Töpferverhalten liefert. So ist jede vorgenommene oder auch unterlassene technische Bearbeitung der Oberfläche eines Gefäßes ein Hinweis auf funktionale oder auch ästhetische Hinter-gründe bei der Herstellung. Grundsätzlich ist den Forderungen der verschiedenen Handbuchautoren nur zuzu-stimmen, die eine einheitliche und klare Terminologie in der Keramikbeschreibung fordern375. Leider sind aber die Begriffe – auch in den einschlägigen Handbüchern – so heterogen in der Verwendung, daß hier keine Ein-heitlichkeit in Sicht ist. Aus diesem Grund werden die im folgenden verwendeten Begriffe zur Beschreibung der Oberflächenbehandlung zunächst definiert und anschließend, soweit dies möglich ist, mit ähnlich eingesetzten Terminologien korreliert. Die Behandlung der Gefäßoberfläche fand vor dem Brand statt, entweder im noch feuchten und damit verformbaren oder im angetrockneten und lederharten Zustand. Unbearbeitete Oberflächen sind in Olynth nur in Ausnahmefällen festzustellen, vor allem bei kleinen Miniaturtöpfchen in gröbster Ausfüh-rung.

Die einfachste Behandlung direkt im Anschluß an die Formgebung ist das Verstreichen der Oberfläche mit nassen Händen376, was an den feinen bis groben Verstreichspuren erkennbar ist, sofern nicht noch eine weitere Nachbearbeitung stattgefunden hat. Verstrichene Oberflächen werden in der englischsprachigen Literatur zu-meist als wiped377, evened378, smoothed379 oder wet smoothed380 bezeichnet.

Glätten Polieren „..im lederharten Zustand wird die Oberfläche partiell mit hartem Gegenstand behandelt, hinterläßt Glättspuren, auch bewußte Glättmuster, bewirkt Oberflächen-Verdichtung.“ (Schneider 1989)

„..im lederharten Zustand wird die Oberfläche flächig mit hartem Gegenstand behandelt, gleichmäßig hochglänzend geglättet.“ (Schneider 1989)

„..bewirkt Begradigung der Oberfläche ohne Veränderung der Lichtreflexion, glätten mit Hand oder Leder.“ (Bauer u.a. 1993)

„..Veränderung der Oberfläche durch Glanzeffekt, veränder-te Lichtreflexion, polieren mit hartem Gegenstand (Polier-holz, Kiesel o.ä.).“ (Bauer u.a. 1993)

„polieren = glätten, bewirkt Verdichtung der Oberfläche“ (Noll 1991)

374 Z.B. Rhein. Landesmus. 1986, 15. 375 Z.B. Schneider 1989, 9; Schreg 1998, 28. 376 Schneider 1989, 13. 377 Orton u.a. 1993, 240; Tuba Ökse 1999, 25 Nr. 320. 378 Shepard 1980, 187. 379 Orton u.a. 1993, 240; Shepard 1980, 190. 380 Tuba Ökse 1999, 26 Nr. 331.

Gattungen und Warengruppen 56

Abb. 10. Verschiedene Definitionen geglätteter und polierter Oberflächen in deutschsprachiger Literatur Die Bezeichnung geglätteter und polierter Oberflächen wird auch in der deutschen Terminologie sehr unter-schiedlich verstanden und gehandhabt, was hier an den folgenden drei Beispielen erläutert werden soll (Abb. 10). Da sich die vorhandenen Definitionen widersprechen oder bei stark zerscherbtem Material als durchaus unpraktisch in der Handhabung anzusehen sind381, wird in dieser Arbeit eine eigene Definition, auch unter Be-rücksichtigung der sprachlichen Kompatibilität, verwendet (Abb. 11). Die verwendete Zwischenstufe der mittel-fein geglätteten Ware bezeichnet Oberflächen, an denen gröbere Glättspuren erkennbar sind, die aber trotzdem einen Glanz aufweisen, der auf eine qualitätsvolle Glättung hinweist. Die Oberfläche der Zwischenstufe ist nicht flächig glatt, sondern weist vereinzelte Unebenheiten auf.

Glätten

Behandlung der feuchten bis lederharten Oberfläche mit einem Gegenstand, der Glättspuren hinterläßt (Kie-sel, Holz, etc.). Erzeugung von Glanz ist abhängig von der Intensität der Glättung. Feine Glättung bewirkt einen flächigen Glanz auf einer glatten Oberfläche, die Glättspuren sind fein und regelmäßig; durch grobe Glättung werden größere Unebenheiten ausgeglichen und eine stumpfe Oberfläche hinterlassen, die Glätt-spuren sind grob und unregelmäßig;

Polieren Behandlung der feuchten bis lederharten Oberfläche mit einem weichen Gegenstand (Tuch, Leder, etc.), der keine Spuren hinterläßt. Ergebnis ist eine durchgehend glatte und glänzende Oberfläche.

Abb. 11. Definition geglätteter und polierter Oberflächen für das Prähistorische Olynth

Ebenso heterogen wie in der deutschsprachigen Literatur zeigen auch verschiedene englischsprachige Kera-mikhandbücher die Problematik einer nicht vorhandenen einheitlichen Terminologie. Den hier verwendeten Definitionen geglätteter Oberflächen entsprechen die Begriffe burnished382, polished383, rubbed384, smoothed385 und dry smoothed386, wobei „burnished“ am häufigsten angewendet wird. Im Griechischen entspricht „geglättet“ dem Begriff στιλβωµένη, der genauso definiert387 und einheitlich angewendet wird388. Polierte Oberflächen werden im Englischen zum Teil synonym mit den Begriffen für geglättet verwendet, so finden sich hier wieder burnished, polished, rubbed und smoothed. Dagegen ist die Bezeichnung für „poliert“ in der griechischen Literatur wieder eindeutig mit λειασµένη definiert389 und wird auch so eingesetzt390.

Schließlich gibt es im Material der Toumba von Olynth auch noch Gefäße, die eine Engobe aufweisen, die funktional eine Abdichtung der Oberfläche und ästhetisch eine homogene Optik bewirkt. Engobierung ist zwar selten, aber an den Abplatzungen des Überzuges leicht zu erkennen. Die Oberfläche engobierter Gefäße ist ein-heitlich glatt, aber im Unterschied zur Politur stumpf und leicht seifig. Eine Unterscheidung zwischen Engobe, auch Slip oder Überzug genannt391, und einer Eigen-Engobe bzw. Brennhaut oder selfslip392 ist an der olynthi-schen Keramik nicht möglich.

Die Abb. 12 ist der Versuch einer Korrelierung der vorhandenen Terminologien am Beispiel der wichtigsten Keramikhandbücher. Da die Begrifflichkeit zur Oberflächenbeschreibung in der griechischen Literatur, wie oben erläutert, sehr einheitlich ist, kann auf Verweise verzichtet werden.

381 So kann die Schneidersche Unterscheidung von geglätteten und polierten Oberflächen anhand der partiellen oder flä-chigen Ausdehnung an Siedlungsmaterial, das vor allem in Fragmenten vorliegt, kaum angewendet werden. 382 Orton u.a. 1993, 126; Owen 1991, 97; Tuba Ökse 1999, 27 Nr. 333. 383 Orton u.a. 1993, 126; Owen 1991, 140; Shepard 1980, 66 f. 384 Orton u.a. 1993, 240; Shepard 1980, 66. 385 Owen 1991, 152; Shepard 1980, 66. 386 Tuba Ökse 1999, 27 Nr. 333. 387 Kiriatsi 2000, 62. 388 Exemplarisch Koukouli-Chrysanthaki 1980, 57; Grammenos/Kotsos 2002, 26; Stefani 2000, 546. 389 Kiriatsi 2000, 61: „Η λείανση αποσκοπεί στην τελική οµαλοποίηση της επιφάνειας και πραγµατοποιείται συνήθως µε ένα µαλακό µέσο […].“ 390 Exemplarisch Grammenos/Kotsos 2002, 26. 391 Schneider 1989, 13; Noll 1991, 131. 392 Bauer u.a. 1993, 78.

Gattungen und Warengruppen 57

Oberfläche Orton/Tyers/Vince 993

Shepard 1980

Owen 1991 Tuba Ökse 1999 Griechisch

unbehandelt unsliped, unpolished uneven plain αδρά verstrichen wiped, smoothed evened, smoothed wiped, wet

smoothed –

geglättet burnished, polished, rubbed

polished, rubbed smoothed, polished, burnished

burnished, dry smoothed

στιλβωµένη

poliert burnished, polished polished, rubbed smoothed, polished, burnished

polished λειασµένη

engobiert sliped sliped, coated sliped, coated sliped, coated επιχρισµένη

Abb. 12. Korrelierung verwendeter Terminologie in der Oberflächenbehandlung deutsch-englisch-griechisch

Die verschiedenen Arten der Oberflächenbehandlung treten meist in Kombination auf, folgende Varianten

sind im Material des spätbronzezeitlichen Olynth vorhanden (Abb. 13).

Oberfläche Kodierung fein verstrichen FV grob verstrichen GV fein geglättet FG mittelfein geglättet MG engobiert E sehr fein geglättet und poliert SFGP sehr fein geglättet und verziert SFGV grob geglättet und grob verstrichen GGGV fein geglättet und inkrustiert FGIN fein poliert und inkrustiert FPIN fein geglättet und poliert FGUP grob verstrichen und verziert GVUV grob geglättet und verziert GGUV

Abb. 13. Kombinationsmöglichkeiten der Oberflächenbehandlung und ihre Kodierung im Katalogteil der Waren

(Teil II im Anschluß an den Tafelteil) Die letzte Möglichkeit der Oberflächenbehandlung ist die Verzierung, die in verschiedener Form auftreten

kann. Applizierter Dekor bezeichnet erhabene Verzierungen, die in Form von Leisten, Wülsten, Knubben und Knöpfen auf die Oberfläche aufgelegt sein können. Eingetiefte Verzierungen lassen sich anhand des verwende-ten Werkzeuges differenzieren in Ritzungen und Rillen, die je nachdem einen V- oder U-förmigen Querschnitt aufweisen393. Bei beiden Varianten wird der Ton nicht entfernt, sondern nur seitlich verdrängt, was an den klei-nen dadurch entstandenen Tonwülsten am Rand der Ritzen oder Rillen erkennbar ist. Seltener sind Stempelver-zierungen, die nur in Form von Einzelstempeln vorkommen394. Häufig sind einfache Eindruckverzierungen in Form von Fingernagel- oder Fingerkuppeneindrücken. Allen auf der Toumba von Olynth angewendeten Nega-tivtechniken ist gemeinsam, daß sie vor dem Brand des Gefäßes ausgeführt wurden. Eine eigene Verzierungs-weise ist die Inkrustation, bei der zuvor geritzte oder gerillte Motive mit einer Paste aufgefüllt werden. Unter-schiede lassen sich hier einerseits an der Farbe der Paste, andererseits an der durch Ritzung oder Rillen vorberei-teten Oberfläche feststellen.

393 Shepard 1980, 196 mit Abb. 14,a–c. 394 Bauer u.a. 1993, 91: Differenzierung in Einzel- und Rollstempel.

Gattungen und Warengruppen 58

Magerung Die Definition der Magerung einer Warengruppe erfolgt über die Partikelart, deren Häufigkeit, Form und

Korngröße. Da eine exakte Bestimmung der Partikel ohne petrographische Analyse unmöglich ist, wurde im Fall eines nur unsicher bestimmbaren Gesteins oder Minerals die Benennung über die Farbe vorgezogen. Wie Schneider nachvollziehbar argumentiert395, ist diese Bezeichnungsweise der Partikel sinnvoller und für Verglei-che innerhalb einer Materialgruppe leichter zu handhaben. Folgende Magerungspartikel sind in der Keramik von Olynth festzustellen (Abb. 14).

Art der Magerung Glimmer Glimmer oberflächlich Pflanzenreste weiße Körner gelbe Körner rote Körner grüne Körner violette Körner hellgraue Körner dunkelgraue Körner braune Körner schwarze Körner orange Körner Einzelstück Poren

Abb. 14. Art der Magerungspartikel

Die Häufigkeit der einzelnen Partikel wurde mit Hilfe von Schätzbildern bestimmt, ihre Form als gerundet,

eckig oder länglich mit Zwischenstufen beschrieben (Abb. 15).

Häufigkeit Form Korngröße Definition häufig (>25 %) gerundet sehr fein kaum erkennbare Partikel häufig – mittel gerundet – länglich fein < 0,5 mm mittel (5–25 %) eckig mittel 0,5–1 mm mittel – selten eckig – länglich grob 1–2 mm selten (1–5 %) länglich sehr grob > 2 mm vereinzelt (0–1 %)

Abb. 15. Bestimmung der Magerungspartikel mit Maßeinheiten

Während Häufigkeit und Form in der Keramikbeschreibung einheitlich gehandhabt werden, sind die Maßein-

heiten der Korngröße wieder sehr unterschiedlich. Das geologische System mit Meßwerten im Abstand 0,063–0,2 (fein), 0,2–0,63 (mittel) und 0,63–2 mm (grob)396 ist für das Material von Olynth nicht sinnvoll, da die fest-stellbaren Grenzen in anderen Bereichen liegen397 und außerdem sehr unpraktisch in der Anwendung sind. Die

395 Schneider 1989, 12. 396 Ebd. 12; Rhein. Landesmus. 1986, 15. 397 Weshalb auch manchmal Zwischenstufen empfohlen werden, um Grenzbereiche ermitteln zu können, z.B. Rhein. Lan-desmus. 1986, 15.

Gattungen und Warengruppen 59

von Orton, Tyers und Vince398 ebenso wie von Shepard399 und auch Schreg400 verwendeten Maßeinheiten des United States Department of Agriculture sind praktischer in der Anwendung und entsprechen dem Material besser, weshalb sie hier auch, leicht modifiziert, übernommen wurden (Abb. 15). 4.3.2. Definition und Bestimmung der einzelnen Warengruppen

Die einzelnen Warengruppen werden nach der Zugehörigkeit zu ihrer Gattung nun kurz beschrieben. Die aus-

führliche Definition nach den beschriebenen Faktoren sowie die Makroaufnahmen von Bruch und Oberfläche befinden sich am Ende von Teil II der Arbeit. Die Numerierung der Gruppen ist im Lauf der Bestimmung vor Ort für alle Gattungen nach und nach angewachsen, was aus computertechnischen Gründen im Nachhinein nicht mehr verändert wurde. So gibt es jede Warengruppennummer nur einmal, wobei aber die Warengruppen inner-halb einer Gattung nicht durchgehend numeriert sind. Sofern vergleichbare Details anderer spätbronzezeitlicher Fundorte in für uns interessanten Regionen publiziert sind, werden sie in diesem Kapitel diskutiert, wobei die Frage nach chronologischen Zusammenhängen erst bei der Besprechung der Gefäßformen erfolgen soll.

Warengruppen der Grobkeramik (Taf. 134–138)

Von den insgesamt 17 Warengruppen der Grobkeramik (Abb. 16) werden in der Kurzbeschreibung sechs als Pithoswaren bezeichnet. Diese Warengruppen 3, 31, 33, 34, 37 und 38 sind besonders dickwandig und wurden für Pithoi und große offene Vorratsgefäße verwendet (Abb. 16; Taf. 137–138).

Warengruppe Kurzbeschreibung

1 Ware: grob bis sehr grob, Oberfläche grob verstrichen und sehr rauh, hellorange bis hellrot, ehemals mit organischem Material gemagert, vermutlich mit Häcksel. (Taf. 134)

7 Ware: mittel bis grob, Oberfläche grob geglättet und verstrichen, beige-braun bis grau, nicht durchge-hend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 134)

9 Ware: grob, Oberfläche grob geglättet und im Randbereich grob verstrichen, rötlich-orange bis beige, nicht durchgehend gebrannt, breiter grauer Kern. (Taf. 134)

10 Ware: sehr grob, Oberfläche grob verstrichen, rot, nicht durchgehend gebrannt, breiter grauer Kern. (Taf. 134)

11 Ware: mittel bis grob, Oberfläche grob geglättet und verstrichen (partiell feiner geglättet), rauh, rot bis rotbraun, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 135)

12 Ware: grob, Oberfläche grob verstrichen, manchmal auch grob geglättet, mittel bis sehr rauh, rot, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 135)

13 Ware: grob, Oberfläche grob verstrichen, rauh und uneben, grau bis schwarz, durchgehend hart ge-brannt, grauer Kern. (Taf. 135)

16 Ware: grob, Oberfläche grob verstrichen, rot bis rotbraun, außen starke Schmauchspuren, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 135)

20 Ware: grob, Oberfläche grob verstrichen, sehr rauh, rot bis rotbraun, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 136)

25 Ware: mittel bis grob, Oberfläche grob geglättet und verstrichen, rauh, rot-orange bis rotbraun, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern, Goldglimmermagerung! (Taf. 136)

41 Ware: mittel bis grob, Oberfläche grob verstrichen und regelmäßig besenstrichverziert, sehr rauh, rot bis rotbraun, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 136)

Pithoswaren

3 Pithosware: dickwandig, mittelgrob, Oberfläche fein verstrichen, innen gräulicher Überzug (Rück-stände des Inhalts?), hellorange, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 137)

31 Pithosware: mittel bis grob, Oberfläche grob verstrichen und geglättet, stumpf und rauh, rotviolett bis rotbraun, dickwandig, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 137)

33 Pithosware: mittel bis grob, Oberfläche mittel bis grob geglättet, rauh, rot, nicht durchgehend ge-brannt, grauer Kern. (Taf. 137)

34 Pithosware: mittel bis grob, Oberfläche mittel bis grob geglättet, leicht rauh, rot, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 138)

398 Orton u.a. 1993, 240. 399 Shepard 1980, 117 Tab. 5. 400 Schreg 1998, 41.

Gattungen und Warengruppen 60

37 Pithosware: grob, Oberfläche grob verstrichen, rauh, hellrot bis orange, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 138)

38 Pithosware: mittel, Oberfläche mittelfein geglättet, hellrot, äußerste Tonlage beige (engobiert?), sehr hart, aber nicht durchgehend gebrannt, breiter, hellgrauer Kern. (Taf. 138)

Abb. 16. Warengruppen der Grobkeramik (inkl. der Pithoswaren)

Die Verteilung der Pithoswaren zeigt, daß große Vorratsgefäße ab Schicht 13, wenn auch in geringerer Zahl, vorkommen und bis Schicht 2 beinahe durchgehend in der Siedlung verwendet wurden (Abb. 17)401. Nur Schicht 10 ist diesbezüglich auffallend fundleer, was aber vielleicht durch den kleinen Grabungsausschnitt er-klärt werden kann, indem nur zwei Häuser angeschnitten wurden, möglicherweise Areale, in denen keine Vorrä-te aufbewahrt wurden. Die Warengruppen 3, 31, 33 und 34 sind nämlich alle wieder in Schicht 8 vorhanden, was für eine konstante Produktion der Pithoi spricht. Grundsätzlich veranschaulicht die Grafik, daß große Vor-ratsgefäße zwar schon in den älteren Bauphasen 13 bis 8 vorkommen, aber erst in den jüngeren Phasen 7 bis 4 deutlich verstärkt Verwendung finden, wobei der abrupte Anstieg in Schicht 7 beachtlich ist. Warengruppe 37 – gekennzeichnet durch einen hellroten Scherben mit einer grob verstrichenen und rauhen Oberfläche (Taf. 138) – ist auf die Schichten 7 bis 5 beschränkt. Die Pithoswaren sind einander sehr ähnlich, sie kommen ausnahmslos in unterschiedlichen Rottönen vor, die von violett, über hellrot bis dunkelrot reichen. Die Oberflächen sind nur soweit verstrichen oder grob geglättet, daß sie rauh geblieben sind, was wohl einen funktionalen Hintergrund hat, da rauhe Oberflächen eine stärkere Verdunstung und damit auch einen Kühlungseffekt erreichen402.

0 100 200 300 400 500 600 700

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schichten

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

WG 3

WG 31

WG 33

WG 34

WG 37

Abb. 17. Verteilung der Pithoswaren im Schichtenverlauf im Verhältnis zur jeweiligen Schichtenmächtigkeit (n=225)

401 Die Pithosware 38 stammt ausnahmslos aus vermischten Komplexen und wird in dieser Grafik deshalb nicht angeführt. 402 Bauer u.a. 1993, 90; Schreg 1998, 14.

Gattungen und Warengruppen 61

Die sechs olynthischen Pithoswaren weisen erstaunliche Übereinstimmungen mit den Waren aus Kastanas und Thessaloniki auf, die durch ähnliche Farben und Oberflächenbearbeitungen charakterisiert sind403. Hypothetisch kann man hier an das von R. Hampe und A. Winter beobachtete Phänomen der wandernden Pithostöpfer auf Kreta denken404, das diese schon verwunderlichen Ähnlichkeiten erklären könnte.

Die anderen elf Warengruppen mit einem Anteil von 84 % an der Gattung der Grobkeramik sind in ihrer Zu-sammensetzung und Häufigkeit durchaus unterschiedlich (Abb. 18).

Warengruppe Anzahl 1 20

10 158 11 487 12 295 13 164 16 120 20 14 25 145 41 66 7 374 9 336

Pithoswaren 443

11%

106%

1118%

1211%

136%16

5%201%

256%

413%

714%

913%

Pithoswaren16%

Abb. 18. Warengruppen der Grobkeramik in ihrer prozentuellen Verteilung und Anzahl der Warengruppen aus allen Fund-

komplexen in absoluter Angabe der charakteristischen Fragmente (n=2.622)

Neben den vier häufigsten Waren 7, 9, 11 und 12 gibt es auch seltenere spezielle Waren, die sich aus der gro-ßen Gattung der Grobkeramik abheben. Besonders hervorzuheben ist die Warengruppe 25 mit einem Anteil von 6 %, die durch goldglänzende, kleine Magerungspartikel auffällt, die mehrheitlich bei Pyraunoi und Töpfen beobachtet wurde (Taf. 136). Eine petrographische Untersuchung könnte über die Zusammensetzung und mög-licherweise auch über die Herkunft dieser Magerung Auskunft geben. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, daß dieser Goldglimmer seine Farbe erst durch intensive Brandeinwirkung, wie sie bei Pyraunoi zu erwarten ist, entstanden ist. Eine Versuchsreihe vor Ort hat diese Möglichkeit aber nicht bestätigt. Die mehrmals im offenen Feuer gebrannten grobkeramischen Wandfragmente, die mit dem üblichen Silberglimmer gemagert waren, ha-ben keinen Goldglanz angenommen. Die Ware ist rotbraun bis rotorange und hat eine rauhe, nur grob geglättete oder verstrichene Oberfläche. Warengruppe 25 ist vereinzelt in den älteren Bauphasen 13 bis 7 vertreten, erlebt einen abrupten Anstieg in den Schichten 6 und 5 und wird danach in den Phasen 4 bis 1+0 wieder weniger (Abb. 19). Mit Goldglimmer gemagerte Waren sind in Zentralmakedonien meines Wissens nach bislang nicht bekannt. Bei Pyraunoi aus vergleichbaren Siedlungen wie Kastanas und der Toumba von Thessaloniki ist auf jeden Fall kein Goldglimmer feststellbar.

Warengruppe 1, mit einem Anteil von 0,1 % an der gesamten Keramik, ist die einzige nachweislich organisch gemagerte Ware, die beinahe ausnahmslos bei sogenannten Backwannen beobachtet wurde (Taf. 134). Diese hellrote bis orange Ware ist weich und bröselig, was auf schlechten, wohl offenen Brand in einem Meiler schlie-ßen läßt. Warengruppe 1 ist auf die älteren Bauphasen 13 bis 10 beschränkt und kommt in allen jüngeren Schichten der Spätbronzezeit nicht vor (Abb. 19). Dies ist insofern verwunderlich, da in Kastanas eine Ware für Backwannen verwendet wurde, die der unseren sehr ähnlich ist, aber dort erst am Ende der Spätbronzezeit

403 Thessaloniki: Kiriatsi 2000, 184–188. – Kastanas: Hochstetter 1984, 142. 404 Hampe/Winter 1962, 42.

Gattungen und Warengruppen 62

(Kastanas 14b) und dann vor allem in den eisenzeitlichen Phasen nachweisbar ist405. Sowohl in Kastanas als auch in der Toumba von Olynth sind Backwannen demnach kein übliches Kochgeschirr in den spätbronzezeitli-chen Besiedlungsphasen, was grundsätzlich auf einen Wandel im Kochverhalten von der Mittel- zur Spät- bzw. von der Spätbronze- zur Früheisenzeit schließen läßt406.

0 100 200 300 400

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

WG 25

WG 1

WG 41

Abb. 19. Vorkommen der speziellen Waren 1, 25 und 41 im Schichtenverlauf im Verhältnis zur Schichtenmächtigkeit (n=71)

Die Warengruppe 41 ist mit flächigem Besenstrich versehen, der eine besonders rauhe Oberfläche bewirkt (Taf. 136). Diese rote bis rotbraune Ware ist durchgehend hart gebrannt. In den spätbronzezeitlichen Phasen wird sie hauptsächlich für größere Amphoren, Vorratstöpfe und manchmal auch Pithoi verwendet, ist also wie die oben erläuterten Pithoswaren mit einer speziellen Vorratshaltung in Zusammenhang zu bringen. Der Schwerpunkt dieser Gruppe liegt in den mittelbronzezeitlichen Schichten 18 bis 14, wird in den frühen spät-bronzezeitlichen Phasen 13 und 12 weiterverwendet und ist in vereinzelten Randfragmenten bis Schicht 7 nach-weisbar (Abb. 19)407. Gerade Schicht 7 ist durch den abrupten Anstieg der Pithoswaren gekennzeichnet (Abb. 17), die zwar vereinzelt auch zuvor auftreten, aber erst in Phase 7 massiv vorhanden sind. Hier läßt sich eine zunächst langsame Veränderung in der Vorratshaltung herauslesen. Die mittelbronzezeitliche Bevorratung in kleineren, durch Besenstrich aufgerauhten Gefäßen wird in den Bauphasen 13 bis 8 langsam weniger, während erste große Pithoi in einer anderen Keramikware verwendet werden. In Schicht 7 kommt es dann zu einem deut-lichen Wandel, der an der plötzlich massiv ansteigenden Vorratshaltung in großen Pithoi abzulesen ist.

Die vier großen Warengruppen der Grobkeramik – 7, 9, 11 und 12 – stellen zusammen mit 56 % über die Hälfte der Gattung und sind einander auch relativ ähnlich (Taf. 134–136). Die Waren 7, 9 und 11 sind mittel- bis grobporig und haben eine grob geglättete, teilweise auch nur grob verstrichene rauhe Oberfläche und sind nicht durchgehend hart gebrannt, das heißt, der Scherben hat einen breiteren grauen Kern. Sie variieren in ihrer Magerung (siehe Ende von Teil II im Katalog der einzelnen Warengruppen) und Farbe, die beige-braun bis grau, rotorange oder rot sein kann. Warengruppe 12 ist grobporig mit einer grob verstrichenen rauhen Oberflä-

405 Hochstetter 1984, 164; 165 Abb. 44. 406 Zur Analyse von Kochgeschirr vgl. Horejs 2005. 407 Charakteristische Rand- oder Bodenfragmente sind, abgesehen von einer Scherbe in Schicht 7, nur in den Phasen 13 und 12 vorhanden. In den Bauphasen 11, 10, 8, 6 und 5 ist die Weiterverwendung von „Besenstrich-Gefäßen“ nur anhand der 24 Wandfragmente zu belegen.

Gattungen und Warengruppen 63

che und leuchtend rot mit einem durchgehend gebrannten Scherben. Alle vier Waren sind mehrheitlich für Töpfe408, seltener für Pyraunoi409 und manchmal für Amphoren oder kleinere offene Gefäße410 verwendet wor-den. Deutlich überwiegt aber ihr Einsatz bei der Herstellung von Kochgeschirr, nämlich bei Töpfen und Pyrau-noi.

Die Verteilung der vier wichtigsten grobkeramischen Warengruppen zeigt, daß sie von Schicht 13 bis 2 durch-gehend vorkommen, wobei sich die schon eingangs festgestellten Schwerpunkte der gesamten Gattung der Grobkeramik hier deutlich widerspiegeln (Abb. 20). In Schicht 13 sind grobkeramische Waren am häufigsten, was auch auf die vier Hauptgruppen 7, 9, 11 und 12 zutrifft, gefolgt von Schicht 2, die ebenfalls einen höheren Anteil an Grobkeramik aufweist. Auch der massive Rückgang in Schicht 8 schlägt sich hier überdeutlich nieder. Das Verhältnis der Waren 7, 9 und 11 ist annähernd konstant im Schichtenverlauf, nur die sehr grobe rote Ware 12 ist in den frühen Phasen 13 bis 8 selten, nimmt erst in Schicht 7 deutlich zu und hat ihren Schwerpunkt in den Bauphasen 7 bis 5. Prinzipiell wird an den vier häufigsten Waren der Grobkeramik das ausgeprägt konservative Töpferverhalten in unserer Siedlung sichtbar, das sich natürlich besonders beim lokalen Kochgeschirr nieder-schlägt und auch an den Gefäßformen (Kapitel 5.1.4.) feststellbar ist411. Inwieweit dieses traditionelle Töpfer-verhalten auch auf die Feinkeramik zutrifft, soll nun geprüft werden.

0 1000 2000 3000

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

WG 7

WG 9

WG 11

WG 12

Abb. 20. Die vier häufigsten grobkeramischen Warengruppen (WG 7, 9, 11, 12) im Schichtenverlauf im Verhältnis zur Schichtenmächtigkeit (n=925)

Warengruppen der Feinkeramik (Taf. 139–142)

Die große Gattung der Feinkeramik besteht aus 14 Warengruppen, die ein Farbenspektrum von orange bis rot (Warengruppen 2, 4, 8, 15, 39 und 40) über beige und braun (5, 14, 18, 22, 23, 24 und 32) bis dunkelgrau und glänzend schwarz (30) aufweisen (Abb. 21). Die ausführliche Beschreibung inklusive Makroaufnahmen findet sich am Ende von Teil II dieser Arbeit im Katalogteil der Waren.

Von den insgesamt rund 4.900 Fragmenten, die der Feinkeramik zugeordnet werden, haben die häufigsten Waren 5, 14, 22 und 30 einen Anteil von 56 % an der gesamten Gattung (Abb. 22). Hinzugezogen werden müs-sen noch die beiden Gruppen 8 und 15 (Taf. 140), die sich nur dadurch unterscheiden, daß Ware 8 nicht durch-

408 Zu den 661 Randfragmenten können noch 282 Henkel, 155 Böden und 111 Wandfragmente mit applizierter Verzierung gerechnet werden, die eine Gesamtsumme von 1.209 ergeben. 409 108 charakteristische Fragmente von Pyraunoi. 410 29 Randfragmenten von Amphoren stehen 58 Schüsseln und 37 Schalenfragmente gegenüber. 411 Zum traditionellen Kochverhalten vgl. auch Horejs 2005.

Gattungen und Warengruppen 64

gehend gebrannt ist und einen grauen Kern aufweist, wogegen Ware 15 einen durchgehend roten Scherben hat. Magerung, Porosität und Oberflächenbehandlung entsprechen einander vollkommen. Damit decken die Gruppen 5, 8, 14, 15, 22 und 30 71 % der gesamten Feinkeramik ab, was hier nun im Detail erläutert werden soll. Die Waren 5 und 30 (Taf. 139; 142) sind als einzige der Hauptgruppen nicht nur geglättet, sondern poliert mit einer glänzenden braunen bzw. schwarzen Oberfläche, wobei Ware 30 durchaus gröbere Magerungspartikel aufweist, die bei der Glättung eine unebene Gefäßoberfläche verursachen. Ware 5 hingegen ist fein gemagert und hat durch die Nachbearbeitung des Töpfers eine dichte und homogene Oberfläche (Taf. 139). Die leuchtend roten Waren 8 und

Warengruppe Kurzbeschreibung

2 Ware: mittel bis fein, mittelfein geglättet, Oberfläche uneben, hellorange bis orange, fleckig schwarz angeschmaucht, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 139)

4 Ware: fein, fein geglättet, Oberfläche glatt, hellrot bis orange, nicht durchgehend gebrannt; dünner, hellgrauer Kern. (Taf. 139)

5 Ware: fein, fein geglättet und poliert, Oberfläche flächig sehr glatt und leicht glänzend, rotbraun bis mittelbraun, nicht durchgehend, aber hart gebrannt, grauer Kern. (Taf. 139)

8 Ware: fein bis mittel, mittel geglättet, Oberfläche glatt bis leicht rauh mit kleinen Unebenheiten, rot, nicht durchgehend gebrannt; breiter, grauer Kern. (Taf. 140)

14 Ware: fein, fein geglättet, Oberfläche glatt mit kleinen Unebenheiten, leicht glänzend, rotbraun bis beige, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 140)

15 Ware: fein bis mittel, fein geglättet, Oberfläche leicht rauh bis glatt, leicht glänzend, rot, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 140)

18 Ware: mittelfein, mittelfein geglättet, Oberfläche leicht rauh, hellbraun bis beige, nicht durchgehend gebrannt, grauer Kern. (Taf. 140)

22 Ware: mittel, fein geglättet, Oberfläche glatt und leicht glänzend, graubraun bis braun, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 141)

23 Ware: sehr fein, fein geglättet und poliert, Oberfläche leicht glänzend, beige bis grau-braun, durchgehend hart gebrannt; hellgrauer, homogener Kern. (Taf. 141)

24 Ware: sehr fein, sehr fein geglättet und poliert, Oberfläche sehr glatt und glänzend, beige bis hellbraun, hart aber nicht durchgehend gebrannt, hellgrauer Kern. (Taf. 141)

30 Ware: mittel, fein geglättet und poliert, Oberfläche leicht uneben und glänzend, schwarz bis dunkelgrau, durchgehend hart gebrannt, grauer Kern. (Taf. 142)

32 Ware: fein bis mittel, fein geglättet und engobiert, hellbraun bis beige, durchgehend hart gebrannt, roter Kern. (Taf. 142)

39 Ware: fein bis mittel, fein geglättet, Oberfläche glatt mit kleinen Unebenheiten, orange, durchgehend hart gebrannt, orangefarbener Kern. (Taf. 142)

40 Ware: fein, fein geglättet, Oberfläche glatt und leicht glänzend, orange, sehr hart aber nicht durchgehend gebrannt; breiter, hellgrauer Kern. (Taf. 142)

Abb. 21. Warengruppen der Feinkeramik

Gattungen und Warengruppen 65

Warengruppe Anzahl 2 137 4 378 5 870 8 239

14 650 15 498 18 351 22 672 23 231 24 22 30 549 32 35 39 147 40 101

1413%

1510%

187%

2214%24

0%

321%

48%

518%

85%

402%

3011%

393%

235%

23%

Abb. 22. Anteil der einzelnen Warengruppen innerhalb der Feinkeramik und ihre Aufschlüsselung in absoluten Zahlen auf

Grundlage aller charakteristischen Fragmente (n=4902)

0 1000 2000 3000 4000 5000

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

WG 5WG 8/15WG 14WG 22WG 30

Abb. 23. Verteilung der fünf häufigsten feinkeramischen Waren in Relation zur Schichtenmächtigkeit (n=1.898) 15 sind nicht immer gleichmäßig fein geglättet, was die nicht durchgehend glatten Oberflächen erklärt (Taf. 140). Die Waren 14 und 22 sind beide fein und regelmäßig geglättet, weshalb sie auch eine glatte und leicht glänzende Oberfläche aufweisen (Taf. 140–141). Betrachtet man alle fünf Hauptgruppen – 8 und 15 werden hier

Gattungen und Warengruppen 66

aufgrund der geringen Unterschiede zusammengezogen – dann ist das gesamte Farbspektrum der spätbronze-zeitlichen Feinkeramik vorhanden: leuchtend rot (8 und 15), mittelbraun, beige, graubraun und schwarz. Die mit Abstand häufigste Gefäßform dieser Waren sind Schalen, und hier vor allem Wishbone-Schalen, seltener Schüs-seln, Amphoren, Kantharoi und Krüge (s. Kap. 5).

Die Verteilung der fünf feinkeramischen Hauptgruppen macht – wie bei der Gattung der Grobkeramik – zwei wichtige Dinge deutlich (Abb. 23):

Erstens sind alle fünf Hauptgruppen der Feinkeramik von Beginn an in Schicht 13 vorhanden und werden die gesamte Spätbronzezeit über weiter verwendet. Zweitens zeigt sich in der Verteilung eine Entwicklung, die durch den abrupten Anstieg dieser Waren in Schicht 7 charakterisiert ist. Wie in der Gattung der Grobkeramik läßt sich mehrheitlich bei der feinkeramischen Gefäßherstellung einerseits ein sehr konservatives und traditionelles Töpferverhalten ablesen, andererseits zeigen sich aber Unterschiede im Detail. So werden die roten Waren 8 und 15 ab Schicht 7 häufiger im Verhältnis zu den anderen Waren, ebenso wird die schwarz glänzende Ware 30 von Schicht 13 an oft verwendet und hat in den Schichten 7 und 6 einen deutlichen Schwerpunkt. Ge-fäße dieser Ware werden ab Schicht 6 seltener und kommen in Schicht 2 nicht mehr vor. Die wichtigsten feinke-ramischen Waren repräsentieren somit eine kontinuierliche Töpferei von Schicht 13 bis 2, die aber durch den massiven Anstieg aller Gruppen in Schicht 7 eine gewisse Entwicklungsdynamik aufweisen. Inwieweit unsere fünf Hauptgruppen der Feinkeramik auch bei einer regionalen Betrachtung charakteristisch für die Spätbronze-zeit sind, soll im Folgenden kurz beschrieben werden. Vergleichsfaktoren können hier aber lediglich Scherben-farbe und Oberflächenbehandlung sein, da andere wichtige Details, wie eingangs erläutert, in der Regel nicht publiziert sind.

In der Siedlung von Kastanas lassen sich ähnliche feinkeramische Gruppen definieren, die dort seltener rot sind, dafür häufiger verschiedene Brauntöne aufweisen und eine geglättete oder polierte Oberfläche haben412 und sich mit den olynthischen Waren 5, 8 und 15, 14 und 22 vergleichen lassen413. Auch in Kastanas wurden diese Waren vor allem für offene Gefäße, meist Schalen mit Wishbone-Henkel, verwendet414. Dieselbe Überein-stimmung gibt es mit der Toumba von Thessaloniki, wo ebenfalls Waren in verschiedensten Brauntönen mit fein geglätteter und zum Teil polierter Oberfläche für Wishbone-Schalen verwendet wurden415, wobei hier kaum rote Waren vorkommen. In beiden Siedlungen ist die in Olynth vorhandene schwarz glänzende, polierte Warengrup-pe 30 nur sehr selten und dann in Verbindung mit inkrustierter Verzierung vorhanden. Inwieweit diese Ähnlich-keiten mit Kastanas und Thessaloniki auch auf die Toumba von Assiros zutreffen, ist schwierig zu beurteilen416. Es scheint dort eine der Warengruppe 5 vergleichbare Feinkeramik zu geben, die hell- bis dunkelbraun ist und eine geglättete Oberfläche aufweist.417 Rote oder schwarz glänzende Feinkeramik wird in den Vorberichten nicht erwähnt. Aus Axiochori ist eine Wishbone-Schale publiziert, die eine sehr fein geglättete bzw. polierte braune Oberfläche hat418. Ebenfalls mit der Warengruppe 5 vergleichbar ist vermutlich die Feinkeramik aus der Mesimeriani-Toumba, die ausschließlich bei Wishbone-Schalen beobachtet wurde419.

Aus Thermi A ist eine Wishbone-Schale mit beiger polierter Oberfläche publiziert420. Die beiden Schalen-fragmente dieser Siedlung in der Sammlung Schachermeyr bestärken den Eindruck eines homogenen Warenre-pertoires im spätbronzezeitlichen Zentralmakedonien. Die Wishbone-Schale (Taf. 131,S16) ist mittelfein geglät-tet mit graubrauner leicht glänzender Oberfläche, die Schale mit einziehendem Oberteil (Taf. 131,S17) weist eine fein geglättete, glänzende braune Oberfläche auf, die mit der olynthischen Warengruppe 5 vergleichbar ist, ebenso wie das Wandfragment eines offenen Gefäßes, vermutlich einer Schale (Taf. 130,S18). Das Fragment einer Wishbone-Schale aus der Toumba von Gona, das sich ebenfalls in der Wiener Sammlung befindet (Taf.

412 Hochstetter 1984, 35 f. u. Abb. 7. 413 Das Studium der Keramik von Kastanas im Depot von Thessaloniki hat gezeigt, daß die Übereinstimmung dieser Wa-ren zwar im Groben richtig ist, daß aber sehr wohl auch Unterschiede existieren. So ist z.B. die Häufigkeit von Glimmer an Oberfläche und im Bruch verschieden, was wohl mit den benutzten Tonlagerstätten in Verbindung zu bringen ist. 414 Hochstetter 1984, 35. 415 Kiriatsi 2000, 164 u. Taf. 5,30–31; Andreou/Kotsakis 1996, 375. – Auch hier hatte ich die Möglichkeit, das Material im Magazin studieren zu dürfen, wofür ich mich bei Stelios Andreou ganz herzlich bedanken möchte. Für die intensiven Ge-spräche und Hilfestellungen sei ihm und seinen Mitarbeiterinnen Evangelia Kiriatsi und Kiki Psaraki gedankt. 416 Leider war es während der vierjährigen Arbeit an dieser Thematik auch nach wiederholten Versuchen nicht möglich, die Keramik von Assiros im Magazin von Thessaloniki in Augenschein zu nehmen. 417 Wardle 1980, 244; ders. 1996, 452–456. – Es ist anzunehmen, daß mit dem Begriff „burnished“ geglättete und nicht polierte Oberflächen gemeint sind. 418 Heurtley 1939, 214 Nr. 406. 419 Grammenos/Kotsos 1996, 364; dies. 2002, 27; 227 Abb. 42,32 u. Taf. 34,µ. 420 Heurtley 1939, 224 Nr. 452.

Gattungen und Warengruppen 67

129,S1), ist mit der olynthischen Ware 8 vergleichbar. In der Siedlung von Stiwos finden sich Vergleiche zur olynthischen schwarz glänzenden Ware 30, die an zwei Wishbone-Henkeln aus der Wiener Sammlung (Taf. 132,S11.S12) beobachtet werden kann.

In Perivolaki gibt es sowohl geglättete Waren, die an Wishbone-Schalen beobachtet wurden, als auch schwarz polierte Waren für andere Gefäßformen421.

Außerhalb der Region Zentralmakedoniens werden die Übereinstimmungen der Waren seltener. In der west-makedonischen Toumba von Angelochori gibt es eine vergleichbare braune geglättete Feinkeramik, die für verschiedene Gefäßformen verwendet wurde422. In Kallipetra am Aliakmonas überwiegt eine braune, geglättete Ware, wobei auch rote, schwarze und gelbe feinkeramische Waren erwähnt werden423. In der Siedlung von Kouphojiannos ist der Anteil der Feinkeramik auffallend gering424, nur wenige Waren sind geglättet, sie können rotorange oder graubraun sein425. Die Nekropolen im Bezirk Kozani beinhalten kaum handgemachte unverzierte Keramik. Die handgemachte Feinware aus Epirus läßt sich schwer beurteilen. Aus dem Kuppelgrab von Kiperi ist geglättete Keramik aus rotem und grau-schwarzem Scherben publiziert426. Die lokale Feinkeramik aus Ther-mon wird als beige, orange und braun beschrieben, unklar bleibt die Art der Oberflächenbehandlung427. Bei den vier von Dakaris definierten Waren in Kastritsa (K I–IV)428 finden sich keine vergleichbaren Funde zu den o-lynthischen Hauptgruppen der Feinkeramik. Die immer wieder als minysch angesprochene feinkeramische Ka-tegorie III aus Epirus429 soll im Kapitel zur minysch imitierten Keramik diskutiert werden. Auch bei dem Kera-mikspektrum, das aus dem Nikopolis-Survey-Projekt hervorging, lassen sich kaum Vergleiche zur Feinkeramik von der Toumba von Olynth ziehen. Nur die von Tartaron definierte dritte Subgruppe der sogenannten K II/III-Kategorie könnte in etwa der olynthischen schwarz glänzenden Ware 30 entsprechen430.

Die Beurteilung der thessalischen lokalen Waren der Spätbronzezeit gestaltet sich beinahe ebenso schwierig wie in Epirus. Hanschmann beschreibt eine handgemachte Keramik über dem Bauhorizont 7 der Argissa Magu-la, die eine geschlossene Gruppe bildet und aufgrund mykenischer Fragmente in die Spätbronzezeit datiert wird431. Es handelt sich um eine rote geglättete Ware mit gut geschlämmtem, mit Sand gemagertem Ton mit intensiv orangem oder braunrotem Bruch, die hart gebrannt ist432. Eine bräunlich-beige Ware mit geglätteter Oberfläche ist weniger qualitätsvoll und schwerer433. Eine braune, fein geglättete Keramik ist stärker gemagert, glimmerhaltig und hat einen grauen Kern434. Daneben gibt es noch graubraune geglättete Keramik mit dichtem, fein gemagertem Ton, die hart gebrannt ist435. Nur aufgrund dieser Beschreibung scheint es in der Argissa-Magula ein ähnliches Spektrum an Feinkeramik zu geben. Aus Chasambali und Larisa sind ebenfalls einige wenige feinkeramische handgemachte Gefäße mit geglätteter Oberfläche bekannt436, die in die späte Bronzezeit datieren. Die noch unpublizierte Keramik der spätbronzezeitlichen Phasen der Pevkakia-Magula scheint einige mit dem Prähistorischen Olynth vergleichbare feinkeramische Waren zu beinhalten437. Die Kategorie der „strichpolierten lederbraunen Ware“ wird als fein geglättet bis poliert mit brauner, rotbrauner bis lederbrauner Oberfläche beschrieben438 und läßt sich mit den olynthischen Waren 5, 14 und 22 vergleichen. Die Kategorie der gut bis sehr gut geglätteten roten Ware mit glimmerhaltigem Ton und grauem Kern439 ist mit Warengruppe 8

421 Heurtley/Ralegh Radford 1928/29, 129 Taf. 16,452. 422 Stefani 1994, 128. Ich danke Liana Stefani herzlich, die mir Einblick in das Material im Magazin von Veria gewährt hat. 423 Stefani 2000, 546 f; 553 Abb. 9–12. 424 Ebd. 539–541: Die Differenzierung der Gattungen wurde anhand der Größe und der Häufigkeit der Magerungspartikel bestimmt. Grobkeramik dominiert mit 69 %, gefolgt von 28 % „mittelfeiner Keramik“ und nur 2 % Feinkeramik. 425 Ebd. 539. 426 Papadopoulos 1981, 20; 21 Nr. 47–51. 427 Wardle 1977, 168. 428 Dakaris 1951. 429 Hammond 1967, 308. 430 Tartaron 1996, 250. 431 Hanschmann 1981, 117. 432 Ebd. 433 Ebd. 434 Ebd. 435 Ebd. 436 Theochari 1960, 50 Abb. 4,α–γ; 53 Abb. 7,α–γ; dies. 1962, 40 f. u. Abb. 6. 437 Ich danke J. Maran für die Möglichkeit, die von R. Avila erstellten Zeichnungen und Beschreibungen der unpublizier-ten Keramik der Pevkakia im Archiv der Universität Heidelberg studieren zu dürfen. 438 Avila, unpubl. Manuskript. 439 Ebd.

Gattungen und Warengruppen 68

aus Olynth vergleichbar. Die ebenfalls unpublizierte Keramik aus Kastro Palia und aus den griechischen Gra-bungen der Pevkakia zeigen, daß auch im Golf von Volos handgemachte fein geglättete Keramik von SH I bis zum Ende der Spätbronzezeit verwendet wurde, die, zumindest der Beschreibung nach, durchaus mit den o-lynthischen Waren vergleichbar ist440. Die jüngeren Ausgrabungen der mykenischen Anlagen von Dimini haben zwar viel scheibengedrehte mykenische, aber bislang kaum handgemachte unverzierte Keramik erbracht441. Dies ist umso verwunderlicher, da neben den großen „Megara“ auch einfache Häuser ausgegraben wurden442, die eine größere Menge handgemachter lokaler Ware erwarten lassen würden.

Die weniger häufigen Warengruppen 2, 4, 18 und 22 zeigen in ihrer Verteilung im Siedlungsverlauf ein ähnli-ches Bild wie die oben erläuterten Hauptgruppen (Abb. 24).

Die mittelporige, weniger fein geglättete Ware 2 (Taf. 139) ist ab Schicht 13 vorhanden, verschwindet in den Schichten 11 bis 8 und tritt in den Schichten 7 und 6 wieder verstärkt auf (Abb. 24). Danach läuft sie langsam aus und kommt nach Schicht 4 nicht mehr vor. Dagegen ist die feinporige und fein geglättete Ware 4 (Taf. 139) in den älteren Schichten 13 bis 8 nur gering vertreten, tritt ab Schicht 7 massiv auf und ist bis Schicht 2 vorhan-den. Die mittelporige und weniger fein geglättete Ware 18 (Taf. 140) ist in den Schichten 13 und 12 häufig, geht danach stark zurück und wird erst in den Schichten 3 und 2 wieder wichtig. Die fein geglättete Ware 22 (Taf. 141) läßt zwar einen Schwerpunkt in Schicht 7 erkennen, ist aber kontinuierlich von Schicht 13 an – inklusive der Schichten 11 bis 8 – bis zu den jüngsten Schichten vorhanden.

0 500 1000 1500 2000

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

WG 2

WG 4

WG 18

WG 22

Abb. 24. Verteilung der feinkeramischen Warengruppen 2, 4, 18 und 22 in Relation zur Schichtenmächtigkeit (n=808)

440 Batsiou-Efstathiou 1998, 281; 307; 319; 327; 340; 350; 364. 441 Ich danke V. Adrimi-Sismani für die Möglichkeit, die Ausgrabungen zu besichtigen, und ihrer Mitarbeiterin Dimitra Rousioti für anregende Gespräche und Diskussionen. 442 Adrimi-Sismani 1992, 276 Abb. 1; dies. 1999–2001, 72 Abb. 1; dies. 2000, 280 Abb. 1.

Gattungen und Warengruppen 69

0 100 200 300 400 500 600 700

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

Abb. 25. Verteilung der Warengruppen 39 und 40 in Relation zur Schichtenmächtigkeit (n=145) Die leuchtend orangefarbenen Warengruppen 39 und 40 (Taf. 142) hingegen zeigen einen deutlichen chrono-

logischen Schwerpunkt im Siedlungsverlauf (Abb. 25). Sie sind gekennzeichnet durch eine fein geglättete und glänzende Oberfläche und unterscheiden sich nur

durch einen durchgehend (Warengruppe 39) bzw. nicht durchgehend gebrannten Scherben (Warengruppe 40 mit hellgrauem Kern). Durch ihre kräftig orange Farbe heben sie sich deutlich von den übrigen feinkeramischen Waren ab. Sie treten in der ältesten spätbronzezeitlichen Schicht 13 plötzlich und massiv auf443 und werden kennzeichnend bis Schicht 11. Nach einem klaren Rückgang in Schicht 8 werden die Waren 39 und 40 zwar bis inklusive Schicht 3 weiterhin verwendet, doch deutlich weniger als in den älteren Siedlungsphasen. Aus Make-donien gibt es nur ein vergleichbares Fragment aus Stiwos, und zwar einen Wishbone-Henkel aus der Samm-lung Schachermeyr (Taf. 132,S10), der in Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Bruch und Magerung in etwa unse-rer Warengruppe 40 entspricht. In den anderen makedonischen Siedlungen wurde keine vergleichbare Ware festgestellt.

Inwieweit sich diese beiden Waren mit der epirotischen orangen Feinkeramik vergleichen lassen, kann nur hypothetisch bleiben. In Dodona hat diese sogenannte „orange-red-ware“ einen Anteil von 16 % am gesamten Keramikrepertoire444. Aufgrund der Farbe und des Brandes vermutet Wardle, daß hier die erste in einem ge-bauten Brennofen hergestellte Keramik in Epirus vorliegt445. Ohne gesicherte quantitative Angaben liegt eine ähnliche Ware auch aus Ephyra446 und Krya vor, die stratigraphisch zusammen mit der ersten mattbemalten Keramik vorkommt447. Aufgrund von Ähnlichkeiten mit einer früheisenzeitlichen Ware in Makedonien448 und dem Zusammenhang mit mattbemalter Keramik datiert Wardle die orange-rote Ware aus Dodona nicht älter als das 11. Jahrhundert v. Chr.449 Da die olynthische orange Ware ihren Schwerpunkt aber in der älteren Spätbron-

443 In den vorangehenden mittelbronzezeitlichen Schichten 18–14 gibt es meines Wissens nach keine vergleichbare Ware. 444 Wardle 1977, 177. 445 Ebd. 181. 446 Eine spätere Zählung von ausgewählten Komplexen aus gesicherten Kontexten nahm Tartaron vor und ermittelte einen Anteil von 5 % der „orange-red-ware“ in Ephyra (Tartaron 1996, 232). 447 Tartaron 1996, 232. 448 Vokotopoulou 1986, 252. 449 Wardle 1977, 181.

Gattungen und Warengruppen 70

zezeit hat und in den jüngeren Phasen überhaupt nicht mehr vorkommt, ist ein Zusammenhang mit der epiroti-schen Ware vermutlich nicht anzunehmen.

Als letzte Kategorie der feinkeramischen Waren sollen die Gruppen 23, 24 und 32 behandelt werden, die durch eine besondere Oberflächenbehandlung hervorstechen. Die Waren 23 und 24 sind feinporig mit einem sehr fein geschlämmten Ton und weisen eine polierte Oberfläche auf, die dadurch sehr glatt, ebenmäßig und glänzend ist (Taf. 141). Beide sind vor allem an offenen Gefäßformen wie Schalen, Schüsseln und Kantharoi zu beobachten, die in dieser Ware sehr dünnwandig aufgebaut sind. Während Warengruppe 23 ab Schicht 13 vor-kommt und einen deutlichen Schwerpunkt in den Schichten 7 bis 4 hat, tritt Warengruppe 24 erst ab Schicht 11 auf und hat ihren Schwerpunkt in Schicht 2 (Abb. 26).

Die durchgehend hart gebrannte rote Ware 32 zeichnet sich durch eine flächige beige Engobe aus (Taf. 142). Gefäße dieser Ware treten vor allem in den jüngeren Schichten 7 bis 2 auf, doch zeigt ihr Vorkommen in Schicht 13, daß sie ab dem Beginn der Spätbronzezeit, wenn auch mit einer Unterbrechung von Schicht 12 bis 8, verwendet wurden (Abb. 26).

Abschließend werden alle feinkeramischen Waren nochmals hinsichtlich ihrer Farbe nebeneinander gestellt. Auch wenn die heutige Farbgebung nicht unbedingt auf ihren Zustand in der Spätbronzezeit schließen läßt und durch vielerlei Faktoren beeinflußt wurde, vermittelt sie zumindest einen farblichen Eindruck des feinkerami-schen Gefäßrepertoires. Die grobe Aufteilung der Waren in rot (Warengruppen 2, 4, 8, 15, 39 und 40), braun (Warengruppen 5, 14, 18, 22, 23, 24 und 32) und schwarz (Warengruppe 30) zeigt wieder eine konstante Ge-wichtung im Schichtenverlauf (Abb. 27). Braune Waren dominieren von Schicht 13 an und erreichen teilweise einen Anteil von über 60 %, so in den Schichten 8 und 5 bis 2. Rote Waren sind annähernd konstant von Schicht 13 bis 2 vertreten, abgesehen von dem Anstieg auf über 40 % in den Schichten 11 und 6. Schwarze Feinkeramik gibt es von der ältesten Phase 13 bis Schicht 3, wobei der Anteil in den jüngeren Schichten stetig geringer wird.

Somit zeigt auch die heutige Farbgebung der feinkeramischen Waren eine Regelmäßigkeit im Schichtenver-lauf, die ein weiteres Indiz für ein konservatives und traditionelles Töpferverhalten liefert. Wie die detaillierte Analyse der Gruppen gezeigt hat, sind zwar Schwankungen und gelegentliche Schwerpunke einzelner und spe-zieller Waren erkennbar, doch zeigt die Feinkeramik im Siedlungsverlauf aller spätbronzezeitlichen Schichten eine bruchlose und kontinuierliche Entwicklung.

0 50 100 150 200 250 300

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

WG 23

WG 24

WG 32

Abb. 26. Verteilung der Warengruppen 23, 24 und 32 in Relation zur Schichtenmächtigkeit (n=118)

Gattungen und Warengruppen 71

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Prozentueller Anteil im Schichtenverlaufrot schwarz braun

Abb. 27. Prozentueller Anteil der roten, schwarzen und braunen Warengruppen innerhalb der feinkeramischen Gattung (n=4902)

Warengruppen der inkrustierten Keramik (Taf. 143–144) Die inkrustierte Keramik mit knapp 2 % Anteil am gesamten Keramikrepertoire wurde in neun Warengruppen

gegliedert (Abb. 28). Die einzelnen Warengruppen fallen durch ihre besonders qualitätsvolle Bearbeitung auf, sind sehr dünnwandig und meist hochglänzend poliert. Der Kontrast von dunkel glänzendem Grund und hell leuchtendem Muster bildete sicherlich ein ästhetisch ansprechendes Bild, das durch die bunten Ornamente ge-prägt war.

Von den 157 inkrustierten Scherben stammen nur 39 von Rändern, Böden oder Henkeln. Sie lassen sich – von drei Sonderformen abgesehen – ausnahmslos den Kugelkantharoi zuweisen. Die Warengruppen 26 und 28, gekennzeichnet durch eine braun glänzende Oberfläche mit einer pinken bzw. hellroten Inkrustation (Taf. 143–144), sind nur bei Wandfragmenten von Kugelkantharoi erhalten. Die übrigen, für die statistische Berechnung als Grundlage verwendeten charakteristischen Fragmente zeigen, daß die Waren in unterschiedlicher Häufigkeit vertreten sind (Abb. 29).

Die schwarz glänzende polierte Warengruppe 19 mit hellweißer, leuchtender Inkrustation (Taf. 143) ist mit 43 % Anteil die häufigste Ware, gefolgt von der roten, fein geglätteten Warengruppe 6, deren Inkrustationspaste nicht mehr erhalten ist (Taf. 143). Die beiden braunen Waren 21 und 35 mit cremefarbener bzw. hellweißer Paste sind mit jeweils fünf charakteristischen Fragmenten nur noch selten vertreten (Taf. 143–144). Bei Ware 21 ist die cremefarbene Paste zum Teil noch in einem dicken flächendeckenden Auftrag erhalten. Schließlich sind die Waren 17, 27 und 36 nur mehr an vereinzelten Fragmenten nachweisbar (Taf. 143–144). Die Verteilung der sicher stratifizierten Scherben im Schichtenverlauf veranschaulicht die geringe Menge der inkrustierten Keramik in der Toumba von Olynth. Aufgrund der geringen Zahl wurde in dem Fall nicht die Relation zur Schichten-mächtigkeit gemessen, die hier eher verfälschend wirken könnte (Abb. 30).

Die Aufschlüsselung in charakteristische Scherben (Rand-, Boden-, Henkelfragmente) und Wandfragmente zeigt, daß die Relation in den einzelnen Besiedlungsphasen annähernd regelmäßig ist. Inkrustierte Keramik ist ab Schicht 13 – zumindest anhand einer Rand- und einer Wandscherbe – nachweisbar und ist, abgesehen von Schicht 10, durchgehend bis Schicht 1+0 vorhanden.

Gattungen und Warengruppen 72

Ohne die geringe Anzahl überbewerten zu wollen, scheinen die Warengruppen 19 und 35 die einzigen Vertre-ter inkrustierter Keramik in den frühen Phasen 13 bis 11 zu sein (Abb. 31), also schwarz glänzende und polierte bzw. hell- bis rotbraune fein geglättete Keramik mit hellweißer Paste als Dekorationselement. Erst in Schicht 7 kommen andere Waren hinzu, die sich unter anderem durch bunte Pasten, wie hellrot oder pink, definieren (Abb. 31).

Bei der Dekoration mit Inkrustationspaste wurden verschiedene Techniken angewandt, sofern dies mit bloßem Auge zu beurteilen ist. Entweder wurden tiefe Rillen mit U-förmigem Querschnitt in die Oberfläche eingebracht, in die anschließend die Paste eingestrichen wurde. Das dadurch erzeugte Muster entspricht damit den Rillen und Punkten. Oder die Oberfläche wurde durch kreuz und quer eingetiefte Ritzungen aufgerauht und anschließend wurde die Paste flächig aufgetragen. Das dadurch entstandene Muster entspricht nicht den einzelnen Ritzlinien, die durch die Inkrustation flächig überdeckt werden und nicht mehr zu sehen sind. Beide Techniken wurden offenbar nebeneinander verwendet, da sie beide von Schicht 13 an nachweisbar sind, teilweise sogar an ein und demselben Gefäß vorkommen.

Die Suche nach vergleichbaren Waren der Gattung der inkrustierten Keramik muß beim derzeitigen For-schungsstand scheitern, da in der Regel keine weiterführenden Angaben zu Brand, Farbe, Paste etc. publiziert sind. Eine Ausnahme bildet die Siedlung von Kastanas, wo inkrustierte Kugelkantharoi in vergleichbaren Waren vorkommen. Auch in Kastanas sind die Gefäße fein geglättet, meist auch poliert und haben eine leicht glänzende Oberfläche450. Es überwiegen auch hier hellweiße und weiße Pasten, wobei auch rote, rosafarbene und gelbe vorkommen451. Die Technik der einzelnen mit Paste gefüllten Rillen ist seltener als in Olynth, aber ebenfalls zeitgleich zur dort häufigeren Technik der kreuzenden Ritzungen, die als Aufrauhung für die dann flächig auf-getragene Paste gedacht sind452. Da ein Vergleich einzelner Warengruppen mit anderen Fundorten nicht möglich ist, soll an dieser Stelle die inkrustierte Keramik als gesamtes Phänomen in Makedonien und den benachbarten Kulturregionen betrachtet werden, wobei eine Analyse der Gefäßformen und ihrer Muster erst im dazugehörigen Kapitel (Kap. 5.1.3.4. Kugelkantharoi) vorgenommen wird.

Warengruppe Kurzbeschreibung

6 Ware: feinporig, fein geglättet und inkrustiert, Oberfläche: glatt und leicht glänzend, rot, sehr dünnwandig, Inkrustationspaste nicht erhalten, durchgehend hart gebrannt, roter Kern (Taf.143)

17 Ware: mittelporig, mittelfein geglättet und inkrustiert, Oberfläche: leicht uneben, nicht glatt, stumpf, rötlich-braun bis grau-braun, Inkrustationspaste nicht erhalten, nicht durchgehend gebrannt; breiter, grauer Kern (Taf. 143)

19 Ware: feinporig, fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche: sehr glatt und glänzend, dunkelgrau bis schwarz, Inkrustationspaste hellweiß (N8/1), durchgehend hart gebrannt, grauer Kern (Taf. 143)

21 Ware: feinporig, fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche sehr glatt und glänzend, mittelbraun, Inkrustationspaste cremefarben (10YR8/4), nicht durchgehend hart gebrannt, grauer Kern (Taf. 143)

26 Ware: feinporig, fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche: glatt und glänzend, dunkel-braun, Inkrustationspaste pink (10R6/4), durchgehend hart gebrannt, roter Kern (Taf. 143)

27 Ware: mittelporig, fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche: sehr glatt und glänzend, dunkelbraun, Inkrustationspaste hellrot (10R5/8), durchgehend hart gebrannt, roter Kern (Taf. 144)

28 Ware: feinporig, sehr fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche: sehr glatt und leicht glänzend, mittelbraun, Inkrustationspaste hellweiß (N8/1), durchgehend hart gebrannt, roter Kern (Taf. 144)

35 Ware: mittelporig, fein geglättet und inkrustiert, Oberfläche: glatt und leicht glänzend, hell-braun bis rotbraun, Inkrustationspaste hellweiß (N8/1), nicht durchgehend hart gebrannt; dün-ner, grauer Kern (Taf. 144)

450 Hochstetter 1984, 64. 451 Ebd. 65. 452 Ebd.

Gattungen und Warengruppen 73

36 Ware: feinporig, sehr fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche: glatt und glänzend, beige bis hellbraun, Inkrustationspaste pink (10R7/4), nicht durchgehend hart gebrannt; breiter, grauer Kern (Taf. 144)

Abb. 28. Warengruppen der inkrustierten Keramik

615%

178%

1943%

2113%

275%

3513%

363%

Abb. 29. Prozentuelle Verteilung der inkrustierten Waren anhand der charakteristischen Fragmente (n=39)

0 2 4 6 8 10 12 14 16

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2

1+0Schicht

absolute Anzahl

WandfragmentCharakteristisch

Abb. 30. Verteilung der inkrustierten charakteristischen Scherben (Rand-, Boden-, Henkelfragmente) und Wandfragmente im

Schichtenverlauf ohne Berücksichtigung der Schichtenmächtigkeit (n=102)

Gattungen und Warengruppen 74

Schicht WG 35 WF WG 6 WF WG 21 WF WG 17 WG 19 WF WG 27 WF 13 1 1 12 1 3 11 1 10 8 1 1 2 7 1 7 1 2 1 2 2 6 6 2 3 2 5 5 2 1 6 4 1 4 1 8 3 1 6 1 1 2 8 2 2 1 2

1+0 1 1 Abb. 31. Vorkommen der einzelnen Waren inkrustierter Keramik in den Schichten. WG = Warengruppe charakteristisch WF

= Wandfragment (vgl. Taf. 142–143)

4.4. Exkurs: Betrachtungen zum Phänomen der inkrustierten Keramik

Inkrustierte Keramik gilt schon lange als Charakteristikum der zentral- und ostmakedonischen Spätbronze-

zeit453 und wurde bezüglich ihrer ursprünglichen Herkunft auch immer wieder diskutiert454. Der Zusammenhang mit kontinental-südosteuropäischen Kulturgruppen wurde vor allem anhand von Ziermotiven herausgearbei-tet455, wobei eine direkte Herleitung der inkrustierten Ware aus der einen oder anderen Region auch aufgrund des Forschungsstandes nicht gelingen konnte. A. Hochstetter sieht Makedonien als Teil eines südosteuropäi-schen Kulturkreises, der aus mehreren Gruppen mit inkrustierter Keramik besteht456. Da sie, abgesehen von dem eponymen Fundort Čerkovna in Bulgarien, keinerlei Vergleiche im Raum südlich der Donau finden kann, dafür aber ähnliche Dekorationsmotive von Muntenien bis zum Eisernen Tor feststellt, schließt sie auf weitreichende Kulturkontakte von Nordgriechenland bis zum Karpatengürtel457. So stellt sie Gefäßverzierungen der Coslogeni-, Tei-, Verbicoara/Govora- und schließlich auch der Wietenberg-Gruppe den inkrustierten Ornamenten aus Kastanas gegenüber458. Während sie die auffallende Fundlücke in Bulgarien mit den für die Spätbronzezeit cha-rakteristischen weitreichenden Kulturbeziehungen erklärt, vermutet sie im Fehlen der inkrustierten Keramik an der Morava und im Vardartal einen Ausdruck des Forschungsstandes459. Ch. Koukouli-Chrysanthaki untersucht – ausgehend von ihrer gründlichen Auswertung der Nekropolen auf Thasos – die Verbreitung der inkrustierten Kugelkantharoi und sieht Verbindungen zu Tei IV–V, Verbicioara IV, Zimnicea-Plovdiv und Gîrla Mare-Dubovac-Žuto Brdo460. In den Ähnlichkeiten von Formen und Dekorationsmotiven erkennt sie eine „balkani-

453 Z.B. Heurtley 1939, 95 f.; Wardle 1993, 123. 454 Hochstetter 1982a; Koukouli-Chrysanthaki 1992, 463 ff. 455 Hänsel 1982, 14 Abb. 9; 15 f.; Hochstetter 1982a, 114; Koukouli-Chrysanthaki 1992, 125. 456 Hochstetter 1982a, 114. 457 Ebd. 115 Abb. 10. 458 Ebd. 106 Abb. 3; 107 Abb. 4. 459 Ebd. 116. 460 Koukouli-Chrysanthaki 1992, 492 f.

Gattungen und Warengruppen 75

sche Koine“461. Nach mehreren Neufunden an der Morava sieht D. Garašanin 15 Jahre nach Hochstetter in der Verbreitung inkrustierter Kugelkantharoi enge Beziehungen Makedoniens zur kulturellen Entwicklung des mitt-leren und östlichen Balkans, der in der späten Bronzezeit durch „fremde aus dem inneren Balkan kommende Gruppen friedlich infiltriert wird“462. Der communis opinio entsprechend, wäre die inkrustierte Keramik der späten Bronzezeit in Makedonien also in direktem Zusammenhang mit Vorgängen auf dem mittleren und nördli-chen Balkan zu sehen, wobei die engsten Beziehungen zu den nördlich der Donau liegenden Regionen Munte-nien und Oltenien und sogar bis nach Siebenbürgen bestehen würden. Auf der Suche nach alternativen Erklä-rungsmöglichkeiten zum Phänomen der inkrustierten Keramik in Makedonien sollen an dieser Stelle einige Gedanken angeführt werden. Zu diesem Zweck werden die einzelnen Regionen zwischen Ägäis und Donau bezüglich ihrer inkrustierten Keramik untersucht, um abschließend auf die Frage möglicher autochthoner Ent-wicklungen in Makedonien einzugehen.

Betrachtet man die Verbreitung inkrustierter Ware in der späten Bronzezeit (Abb. 32), zeigt sich ein deutlicher Schwerpunkt in Zentral- und Ostmakedonien. Zwischen Axios und Strymon kennen wir diese Gattung aus so gut wie jeder Siedlung463, wobei der verzierte Kugelkantharos die charakteristische Leitform darstellt (Abb. 33). Sehr selten sind verzierte Schalen und Krüge, wie wir sie aus Kastanas464, Perivolaki465, Salamanlé466, Thermi A467 und der Toumba von Thessaloniki468 kennen.

461 Ebd. 493. 462 Garašanin, D. 1999, 52. 463 Siehe Fundortnachweis zu Abb. 32 im Anhang. 464 Z.B. Hochstetter 1984, Taf. 6,10; 12,1–4. 465 Heurtley 1939, 222 Nr. 438 Abb. 93,f.k. 466 Ebd. 221 Nr. 436. 467 Ebd. 222 Nr. 453: Die anhand der Rekonstruktionszeichnung zu identifizierenden Originalfragmente könnten meiner Meinung nach ebenso gut zu einem Kugelkantharos gehört haben. 468 Andreou/Kotsakis 1996, 377 Abb. 6,TK 626.

Gattungen und Warengruppen 76

Abb. 32. Verbreitung inkrustierter Keramik in der Spätbronzezeit auf dem südlichen Balkan ohne Einzelkartierung der nörd-

lich der Donau anschließenden Kulturgruppen mit inkrustierter Keramik (Žuto Brdo-Gîrla Mare nach Şandor-Chicideanu 2003, Taf. 202; Tei nach Hänsel 1976, 53–56, Karte 2; Coslogeni nach ebd. 73–76, Karte 2)

1. Ai Vlasis Pentapolis; 2. Ajios Antonios; 3. Ajio Pnevma; 4. Alonia; 5. Angelochori; 6. Apsalos; 7. Asprovrisi (Akbounar); 8. Assiros; 9. Axiochori (Vardaroftsa); 10. Čairite; 11. Cărkvišteto; 12. Čepelare; 13. Čerkovna; 14. Crănča; 15. Crni Kao (Crnokalačka bara); 16. Ćuprija (Kasarna); 17. Dikili Tash; 18. Elaphi; 19. Exochi; 20. Godse Delčev; 21. Gona; 22. Jagodi-na (Panjevački rit; Sarina međa); 23. Kalindria (Kilindir); 24. Kamenska Čuka; 25. Karyanis (Toumba Paliokastro); 26. Kastanas; 27. Kastri (Serres); 28. Kastri (Thasos); 29. Klučka-Hipodrom; 30. Kragujevac; 31. Majur (Vecina mala); 32. Mesimeriani Toumba; 33. Mikrokampos; 34. Monovrisi; 35. Muselievo; 36. Nikiphoros; 37. Niš (Mediana); 38. Obrež; 39. Paläokomi; 40. Paliokastro; 41. Paraćin (Gloždak; Kneselačka); 42. Paradeisos; 43. Perivolaki (Saratsé); 44. Phäa Petra; 45. Pirot (Mađilka); 46. Platania II; 47. Potami; 48. Profitis Ilias; 49. Razkopanica; 50. Rutevac (Školska gradina); 51. Salaman-lé; 52. Stathmos Angistas; 53. Stiwos; 54. Thermi A (Sedes); 55. Tsautsitsa; 56. Thessaloniki; 57. Turlata; 58. Valtouda; 59. Verji; 60. Vrtište (Velika česma); 61. Pevkakia; 62. Lividi; 63. Pavonia; 64. Episkopi; 65. Zimnicea (Fundortnachweis im Anhang)

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Fundort Kugelkantharos Amphore Krug Schale unbestimmbar anderes 2. Ajios Antonios x 4. Alonia x 5. Angelochori x x 6. Apsalos x? 7. Asprovrisi x 8. Assiros x 9. Axiochori x klein 10. Čairite x x Henkel 11. Cărkvišteto x 12. Čepelare x x 13. Čerkovna x 14. Crănča x x

15. Crni Kao Henkel? Ständerfrgmt.?

16. Ćuprija x 17. Dikili Tash? x 18. Elaphi x x 19. Exochi x x 20. Godse Delčev x x 21. Gona x x? 22. Jagodina x 23. Kalindria x 24.Kamenska Cuka x 25. Karyanis x 26. Kastanas x x 28. Kastri (Thasos) x x x 29.Klučka-Hipodrom x 30. Kragujevac x 31. Majur x 32. Mesimeriani ? 34. Monovrisi Henkel 35. Muselievo x 37. Niš x 38. Obrež x 40. Paliokastro x 42. Paradisos x 41. Paraćin x 43. Perivolaki x x x 61. Pevkakia x Henkel 44. Phäa Petra x x x 45. Pirot x 47. Potami x x x 48. Profitis Ilias x x 49. Razkopanica x x Tasse

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50. Rutevac x x 51. Salamanlé x 52.Stathmos Angistas x x x Topf 53. Stiwos x 54. Thermi A x x 56. Thessaloniki x 55. Tsautsitsa x 57. Turlata x 58. Valtouda x 60. Vrtište x 65. Zimnicea x

Abb. 33. Fundorte mit spätbronzezeitlicher inkrustierter Keramik südlich der Donau, gegliedert nach Gefäßformen (nicht

angeführt sind Fundorte, die undefinierbare Gefäße erbrachten, siehe Fundortnachweis im Anhang)

Die stärkste Konzentration dieser verzierten Ware aber ist in Ostmakedonien zu beobachten. Auch hier kann der inkrustierte Kugelkantharos als Leitform definiert werden, obwohl das Spektrum an verzierten Gefäßformen größer ist. Die Grabhügel von Potami und Exochi beinhalten sehr qualitätsvoll verzierte Ware469, vor allem die beinahe flächig verzierten Kegelhalsamphoren mit zwei bis vier Vertikalhenkeln weisen eine komplizierte Or-namentik auf470. Eine vergleichbare Amphore in Form und Dekor kennen wir aus dem Brandgräberfeld von Phäa Petra471, aus dem des weiteren eine ebenfalls qualitätsvolle Fußschale472 und ein eher gröberer Krug473 publiziert wurden. Auch die älteste Phase der Belegung in der Nekropole von Kastri auf Thasos zeigt dieses Spektrum aus Kegelhalsamphore474, Fußschale475 und Kugelkantharos476. Das Fehlen der verzierten Amphoren westlich des Strymon kann auf zweierlei Art erklärt werden: Zum einen kennen wir in Zentralmakedonien keine einzige reguläre Bestattung der Spätbronzezeit; falls es sich also um speziell für den Grabritus produzierte Gefä-ße handelt, dann ist die Absenz über den Forschungsstand zu erklären477. Zum anderen aber läßt sich das dezi-mierte Spektrum Zentralmakedoniens auch über einen anderen Verzierungsstil, und zwar die mattbemalte Ke-ramik erklären. Vergleichbare Kegelhalsamphoren, wenn auch mit unterschiedlicher Randbildung, werden west-lich des Strymon gerne bemalt. Diese Verzierungstechnik reicht, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nur bis zum Strymon und scheint in Ostmakedonien unbekannt gewesen zu sein.

Grundsätzlich ist die inkrustierte Keramik in Zentral- und Ostmakedonien aber sehr ähnlich478, worauf bei der Behandlung der Musterkompositionen im Kapitel der Kugelkantharoi näher eingegangen wird. Westlich des Axios dünnt die Verbreitung inkrustierter Keramik deutlich aus und ist nur noch in fünf Siedlungen festzustel-len. Die regulär ausgegrabenen Toumben von Angelochori, Apsalos und Episkopi (Slata) haben nur sehr wenige inkrustierte Fragmente erbracht479, die den zentralmakedonischen in Gefäßform und Dekoration entsprechen480. Wenn inkrustierte Gefäße in Westmakedonien zum Repertoire des „feineren Geschirres“ gehören würden, dann

469 Grammenos 1979, 32 Abb. 1,3.5–6.9.13; 35 Abb. 3,1; 40 Abb. 7,4. 470 Ebd. 34 Abb. 2; 39 Abb. 6,7; 45 Abb. 10,7; 47 Abb. 11,3; 48 Abb. 12,3. 471 Valla 2000, 108 Abb. 12. 472 Ebd. 108 Abb. 11. 473 Ebd. 107 Abb. 4. 474 Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 3,23. 475 Ebd. Taf. 1,6. 476 Ebd. Taf. 2,19. 477 Ich gehe davon aus, daß auch in Zentralmakedonien in der späten Bronzezeit reguläre Nekropolen angelegt wurden, die aber bislang noch nicht entdeckt worden sind. Da alle umgebenden Regionen ihre Toten in Nekropolen – wenn auch in un-terschiedlicher Art – bestatteten, sehe ich keinen Grund, dies für Zentralmakedonien nicht zu vermuten. 478 Vgl. Koukouli-Chrysanthaki 1992, 480 Abb. 130 mit ebd. 481 Abb. 131. 479 Lediglich aus Angelochori sind auch Abbildungen in den Vorberichten publiziert, wobei insgesamt nur 17 Fragmente gefunden wurden (Meroussis/Stefani 1997, 355). Die inkrustierte Ware aus Apsalos (Chrysostomou u.a. 2000, 499; 504) und Episkopi (Meroussis/Stefani 1999, 746) ist bislang nur beschreibend publiziert worden. Inkrustierte Keramik aus den Toumben von Paionia und Livadi sind durch Oberflächenfunde bekannt (French 1967, 35 f.). 480 Meroussis/Stefani 1997, 356 u. Taf. 40,c mit Fragmenten von Kugelkantharoi und Wishbone-Schalen.

Gattungen und Warengruppen 79

sollten sie auch in den reichen Nekropolen in der Region entlang des Aliakmonas zu finden sein481. Das völlige Fehlen dieser Ware in den Gräbern verstärkt den Eindruck, daß die wenigen Funde aus den Siedlungen direkt westlich des Axios als letzte Ausläufer einer eigentlich zentral- bis ostmakedonischen Töpfereitradition zu ver-stehen sind. Aus dem gesamten Raum westlich und südwestlich unseres Verbreitungsgebiets von Pelagonien bis zum Aliakmonas über das Devoll-Tal bis zur Adria ist keine inkrustierte Keramik aus der späten Bronzezeit bekannt. Ebenso scheint Epirus diesbezüglich fundleer zu sein. Nur aus Thessalien, aus der spätbronzezeitlichen Siedlung auf der Pevkakia Magula, stammen zwei kleine Fragmente, die zu inkrustierten Gefäßen gehören482. Es handelt sich um einen Henkel und ein Wandfragment, wobei letzteres zu einem kleinen geschlossenen Gefäß, möglicherweise einem Kugelkantharos, gehören könnte. Zwar ist das thessalische Hinterland aufgrund des For-schungsstandes kaum zu beurteilen, doch läßt die Lage der Pevkakia am Golf von Volos einen möglichen Kon-takt zum Norden über den Seeweg annehmen, was diese Einzelfunde inkrustierter Keramik in isolierter Stellung erklären könnte.

Das östlich an die massive Verbreitung inkrustierter Keramik anschließende Gebiet vom Nestos bis zum Bos-porus ist kaum zu beurteilen (Abb. 32). Während der griechisch-thrakische Raum kaum erforscht ist und nur wenige vereinzelte, dürftig ausgegrabene Fundorte bekannt sind, scheint der türkisch-thrakische Raum tatsäch-lich weitgehend fundleer zu sein, wie die Ergebnisse der intensiven langjährigen Surveys von M. Özoğan erge-ben haben483. Aus Griechisch-Thrakien gelten die Fundorte der Maroneia-Höhle und Asartepe als spätbronze-zeitlich484, doch gibt es zu beiden keine Vorlage eines stratigraphisch gegliederten Materials485. Zu der im Mu-seum Komotini ausgestellten Keramik aus der Maroneia-Höhle gehört eine inkrustierte Kanne, die aber vermut-lich eher eisenzeitlich ist. Andere Befunde unseres Zeitraums sind mir aus Thrakien nicht bekannt486.

Aus den Rhodopen kennen wir inkrustiert verzierte Gefäße als Beigaben in Brandgräbern, die wohl in direk-tem Zusammenhang mit den ostmakedonischen Bestattungen stehen, ohne allerdings die dort übliche Verzierung für die vergleichbaren vierhenkligen Kegelhalsamphoren zu übernehmen487. Das Spektrum der in Gräbern der südbulgarischen Bergregion beigegebenen Gefäße umfaßt lediglich Kugelkantharoi und seltener Schalen. Aus den Tumuli von Čairite488 und Turlata489 liegen inkrustierte Kugelkantharoi vor, ebenso wie aus der als Kultplatz gedeuteten Fundstelle von Crănča490. Die beiden verzierten Schalen aus den Gräbern von Cărkvišteto491 und Čepelare492 sind aufgrund ihrer Form mit der Fußschale aus Phäa Petra493 vergleichbar. Entlang des Strymontals belegen die Siedlung von Godse Delčev494 und der Zentralort von Kamenska Čuka495 die Verwendung in-krustierter Kugelkantharoi in einem profanen Kontext, wie wir es auch aus den Toumben in Zentralmakedonien kennen. Im eigentlichen Verbreitungsgebiet der spätbronzezeitlichen Čerkovna-Gruppe496 bzw. des Zimnicea-Plovdiv-Komplexes497 ist inkrustierte Keramik kein üblicher Bestandteil des Keramikrepertoires498, grundsätz-lich scheint Verzierung überhaupt eher selten zu sein499. Somit scheint der Einfluß der donauländischen Kultu-

481 Äani: Karamitrou-Mentessidi 2000, 591–606. – Ano Komi: Karamitrou-Mentessidi 1999b. 482 Avila, unpubl. Manuskript. Ich danke J. Maran für die Möglichkeit, das unpublizierte Material anhand von Zeichnun-gen und dem unpublizierten Manuskript von R. Avila studieren zu dürfen. 483 Özdoğan 1993; 2003, 356 f. – Siehe Kapitel 3 zum Forschungsstand in Thrakien. 484 Z.B. Grammenos 1979, 55. 485 Pentasos 1971. 486 Koukouli-Chrysanthaki (1992, Abb. 128) kartiert zwar 15 Fundorte mit inkrustierter Keramik rund um den Vistonis-See, doch fehlen die Fundstellen im Fundortnachweis (ebd. 465–466). Als ehemaliger Direktorin der Ephorie von Kavala sind ihr diese Stücke vermutlich bekannt, die aber wohl nicht publiziert sind. 487 Derselbe Typus der Kegelhalsamphore mit zwei bis vier Henkeln findet sich auch in den Rhodopen, z.B. in einer Be-stattung von Cărkvišteto (Kisjov 1993, 6 Abb. 8). 488 Vălčanova 1984, 49 Abb. 8. 489 Kisjov 1993, 5 Abb. 6, oben. 490 Domaradski 1986b, 14 Abb. 5,3. Zahlreiche weitere inkrustierte Wandfragmente weisen auf eine mehr als einmalige Nutzung inkrustierter Gefäße hin (ebd. 19 Abb. 11). 491 Kisjov 1993, 6 Abb. 8, unten rechts. 492 Ebd. 9 Abb. 13. 493 Valla 2000, 7 Abb. 11. 494 Alexandrov 2002, z.B. 329 Abb. 14,6.8. 495 Stefanovič/Bankoff 1998, 270 Abb. C.D. 496 Hänsel 1976, 76–87 u. Karte 2. 497 Morintz/Angelescu 1970, 407 ff. 498 Hänsel (1976, 79) kann nur wenige verzierte Gefäße feststellen. 499 Anders Lichardus (u.a. 2002), der gerade über die Verzierungsstile auf Keramik eine zweistufige Gliederung des be-handelten Kulturraums in eine Asenovec- und Čerkovna-Stufe vorschlägt. Grundsätzlich scheint mir aber bei der Durch-

Gattungen und Warengruppen 80

ren zumindest auf die Verzierungsstile im Gebiet der Čerkovna-Gruppe nicht allzu groß gewesen zu sein500. Damit scheidet Bulgarien als Mittler zwischen den Kulturen mit inkrustierter Keramik in der späten Bronzezeit im nördlichen Donauraum mit Gîrla Mare, Tei und Coslogeni einerseits und Zentral- und Ostmakedonien ande-rerseits aus501.

Wieder Richtung Westen findet sich die letzte stärkere Konzentration inkrustierter Keramik in der späten Bronzezeit südlich der Donau entlang der Morava in Serbien (Abb. 32)502. Die von Stojić zusammengestellten inkrustierten Kugelkantharoi503 gehören in den Paraćin I-Horizont bzw. zur Donja Brnjica – Gornja Stražava-Gruppe, über deren Abgrenzung, Definition und chronologische Einhängung noch Uneinigkeit herrscht504. Trotz aller Schwierigkeiten aber scheint zumindest klar, daß Paraćin sich grundsätzlich aus der Vatin-Kultur entwi-ckelt hat, deren Keramikformen zum Teil noch weiter produziert worden zu sein scheinen505. Je nachdem, wann man das Ende von Vatin in Serbien nun ansetzen möchte, ergibt sich ein nebulöser Beginn des Paraćin-Horizontes, der irgendwo im Bereich zwischen 1800506 und 1400507 v. Chr. liegt. Bemerkenswert bleibt die mas-sive Häufung inkrustierter Kugelkantharoi mit vergleichbarem Dekorationssystem in derselben Technik wie wir sie aus Zentral- und Ostmakedonien kennen.

Zurück zu unserem Ausgangsgebiet soll abschließend die Frage nach einer möglichen lokalen und autochtho-nen Entwicklung inkrustierter Keramik untersucht werden. Aus verschiedenen frühbronzezeitlichen Siedlungen ist inkrustiert verzierte Keramik bekannt, wie aus der Mesimeriani Toumba508 und Thermi A509 in Zentralmake-donien, aus Amphipolis (Lofos 133)510 in Ostmakedonien ebenso wie aus Pharangi511 in Westmakedonien, um nur einige Beispiele zu nennen512. Inwieweit diese Verzierungstechnik in der makedonischen Mittelbronzezeit weiterhin ihre Anwendung findet, ist aufgrund der dünnen Quellenlage sehr schwer zu beurteilen. Aus der prä-

sicht des publizierten Repertoires die Keramik aus dem Raum zwischen Donau und Maritsa eher auffallend verzierungs-arm zu sein. Nur rund 10 % der Fundstellen erbrachten verzierte Gefäße, wobei in der Regel unklar ist, in welchen Quanti-täten sie im Vergleich zur unverzierten Ware stehen. Beim derzeitigen Forschungsstand muß der Eindruck einer haupt-sächlich unverzierten Keramik aber hypothetisch bleiben. 500 Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch Hochstetter 1982a, 115 Abb. 10, wo überhaupt nur der verzierte Kugel-kantharos vom eponymen Fundort Čerkovna als Vergleich zum spätbronzezeitlichen Kastanas kartiert wird, im Gegenzug dazu aber deutliche Zusammenhänge mit Tei IV–V, Verbicioara und Wietenberg herausgearbeitet werden. 501 Anders Koukouli-Chrysanthaki 1982a, 125, die hier eine Verwandtschaft Thrakiens mit der Čerkovna-Gruppe auch an-hand der ritzverzierten Keramik annimmt. 502 Nicht kartiert wurden Funde der Žuto-Brdo- und Belegiš-Gruppe im serbischen Donautal, die wohl in direktem Zu-sammenhang mit den donauländischen Gruppen inkrustierter Keramik zu sehen sind (Tasić 1996, bes. 148 mit Abb. 1; Šalganova 1995). 503 Stojić 1997, Karte 1. 504 Grundlegend M. Garašanin 1983a, 727–735. – D. Garašanin 1999, 51: Beginn der Gruppe Donja Brnjica – Gornja Stražava mindestens in der späten Bronzezeit, Paraćin I reine Spätbronzezeit. – Deutlicher formuliert in ders. 1996, 223: Paraćin wird mit der verwandten Gruppe Čerkovna parallelisiert, durch deren starke Expansion in der beginnenden Über-gangsperiode (Garašanin Ia früh; Bz D/Ha A1) in südlichere Regionen der Morava kommt es zur Herausbildung der Donja Brnjica – Gornja Stražava-Gruppe. – Jovanović/Janković 1996, 196 f.: Donja Brnijca ist kulturelle Weiterentwicklung der Paraćin-Gruppe und dementsprechend jünger, parallele Erscheinung im 13.–11., vor allem aber 13.–12. Jahrhundert v. Chr. – Anders Stojić 1996, 251 f.; 254 Tab.: sieht den Beginn von Paraćin I und Brnjica I parallel zu Belegiš I am Über-gang von der Mittel- zur Spätbronzezeit um 1400 v. Chr. – Jovanović 1999, 67–72: definiert die Unterschiede beider Kul-turgruppen über verschiedene Bestattungsbräuche, vor allem anhand der verschiedenen Grabgestaltungen und sieht hierin allerdings nur unterschiedliche Ausformungen derselben Kulturerscheinung im 13.–11. Jahrhundert v. Chr. – Jüngst zu dieser Diskussion Stellung bezogen haben N.N. Tasić und N. Tasić (2003, 100 ff.), die eine Trennung in zwei autonome Kulturen postulieren, von denen die Paraćin-Kultur älter als die Brnjica-Kultur sei. Argumentiert wird über die unter-schiedliche Grabgestaltung und das Fehlen verzierter Kugelkantharoi in der Brnjica-Kultur, was kaum nachvollziehbar ist, da die eben dieser Kultur zugeordnete Nekropole von Klučka-Hipodrom in Skopje (ebd. 101) einen solchen inkrustierten Kugelkantharos in Grab 9 enthält (Mitrevski 1995, 80 Abb. 4). 505 Jovanović/Janković 1996, 195. 506 Z.B. Bogdanović 1996, 103. 507 Z. B. Stojić 1996, 250 f. 508 Grammenos/Kotsos 2002, Taf. 35,µ mit 14C-Daten für den Zeitraum 2194–1931 v. Chr. (Grammenos/Kotsos 1996, 361). 509 Heurtley 1939, 24; 224 Nr. 453 u. Taf. 17,453. 510 Lazaridis 1965, Taf. 73,α. 511 Chondrojianni-Metoki 1997, 42 Abb. 1. 512 Zur Keramik der frühen Bronzezeit siehe auch Alram-Stern 2004, 342–344; 356 f. mit einer Zusammenstellung aller Fundorte.

Gattungen und Warengruppen 81

historischen Siedlung von Olynth erbrachten die mittelbronzezeitlichen Bauphasen 18 bis 14 bislang keine in-krustiert verzierte Keramik, die erst ab Schicht 13 einsetzt513. Dagegen ist aus den oberen Schichten der Sied-lung von Archontiko, die nach neuesten 14C-Daten am Beginn des 2. Jahrtausends endet514, besonders qualitäts-volle inkrustierte Keramik bekannt515, die einen Anteil von 0,96 % am gesamten Material einnimmt516. Mikro-skopische Analysen haben gezeigt, daß die Oberfläche – im Unterschied zu späteren Phasen – mit einem gerun-deten, nicht scharfkantigen Werkzeug bearbeitet wurde517. Aus den kaum faßbaren älteren Besiedlungsphasen 8–10 der Toumba von Thessaloniki, die grob in die erste Hälfte des 2. Jahrtausends datiert werden können518, liegt ein inkrustierter Krug vor519. Das vermutliche Fehlen dieser Verzierungstechnik in der mittelbronzezeitli-chen Besiedlung der Toumba von Olynth scheint also eher untypisch zu sein, könnte aber mit der Lage auf der Chalkidiki und dem starken südgriechischen mittelhelladischen Einfluß zusammenhängen520. Denn auch in der Siedlung von Toroni an der Südwestküste der Sithonia, die nach den publizierten Vorberichten zu beurteilen unter vergleichbaren Einflüssen stand521, ist inkrustierte Keramik bislang nicht gefunden worden522. Dasselbe Phänomen können wir auch in der dem Prähistorischen Olynth benachbarten Toumba von Molyvopyrgos beo-bachten, deren mittelbronzezeitliche Schichten keine inkrustierte Keramik erbrachten523. Mit aller Vorsicht könnte hieraus der Schluß gezogen werden, daß in den der Küste entfernteren Siedlungen wie Archontiko die traditionelle Verzierungstechnik der Inkrustation in der Mittelbronzezeit weitergeführt wurde, während in den Einflußzonen der mittelhelladischen Kultur, die wir bislang nur auf der Chalkidiki fassen, davon abgegangen wurde. Obwohl ein mittelbronzezeitlicher Horizont in Makedonien bislang nur sehr schwer greifbar ist, läßt sich hier also eine regionale Differenziertheit erahnen. Zumindest die Siedlung von Archontiko belegt die Anwen-dung der Inkrustationstechnik noch am Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. Die darauffolgende Lücke in unserem Wissen zu den Vorgängen auf dem gesamten mittleren Balkan von rund 400 Jahren läßt sich ohne neue Ausgra-bungen nicht schließen. Solange wir keinen mittelbronzezeitlichen Horizont im Hinterland bis in den mittleren Balkan hinein kennen und definieren können, sollte meiner Meinung nach auch das Weiterleben einer lokalen Tradition in Betracht gezogen werden.

Zusammenfassend scheint eine Herleitung der inkrustiert verzierten Keramik im spätbronzezeitlichen Make-donien aus den Regionen nördlich der unteren Donau bis in das Karpatenbecken somit unwahrscheinlich, wenn man die frühbronzezeitliche Verzierungstechnik in die Überlegung mit einbezieht. In diesem Sinne ist es auch nicht unbedingt notwendig, ganze Völkerbewegungen zu rekonstruieren, um den verzierten Kugelkantharos in Makedonien zu erklären524. Meiner Meinung lassen sich statt dessen Kommunikationsräume rekonstruieren, in denen unterschiedliche Gestaltungsvorlieben von Keramik erkennbar sind. So wird im östlichen Kommunikati-onsnetz entlang des Strymon bis zur Region der Čerkovna-Gruppe vor allem der unverzierte Kugelkantharos hergestellt, was zumindest in der Formgebung unsere Töpfer in Zentral- und Ostmakedonien beeinflußt haben könnte (s. Kapitel 5. Kugelkantharoi). Dagegen ist der westlichere Kommunikationsweg entlang von Axios und Vardar durch regionale Unterschiede geprägt: Am mittleren und oberen Vardar fehlen inkrustierte Kugelkantha-roi, statt dessen werden Gefäße hier gerne in einer lokalen Variante der mattbemalten Verzierung dekoriert (sie-he Kapitel 7). Die Nekropole von Klučka bei Skopje ist ein Verbindungsglied zwischen Zentralmakedonien und dem innerbalkanischem Raum der Morava-Region525, wo inkrustierte Kugelkantharoi wieder charakteristisch sind. Somit sind die Lücken in der Verbreitungskarte keine unbedingte Wiedergabe des Forschungsstandes, sondern zeigen vielmehr unterschiedliche Gestaltungsvorlieben bei den einzelnen Kulturgruppen der späten Bronzezeit, die in einem großen Kommunikationsraum liegen, der von der Chalkidiki bis zur Donau reicht.

513 Eine endgültige Beurteilung wird erst nach Abschluß der Aufarbeitung des gesamten Materials durch I. Aslanis mög-lich sein (Aslanis in Vorb.). 514 Papanthimou/Pilali 2004, 59. 515 Ebd. 20 f. 516 Meroussis/Stefani 1997, 354. 517 Ebd. 355. 518 Andreou/Kotsakis 1996, 379. 519 Ebd. 382 Abb. 10, TKA 302. 520 Siehe Kapitel 6 „Die minysch imitierte Keramik“. 521 Cambitoglou/Papadopoulos 1990, 142. 522 Cambitoglou/Papadopoulos 1988, 215. 523 Heurtley 1927/28, 161–170. 524 Z.B. D. Garašanin 1999, 52. 525 So auch ebd.

Περίληψη κεφαλαίου 4: Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες

Ορολογία και µέθοδος

Η ανάλυση της οικιστικής κεραµικής από το διάστηµα συνολικά της Ύστερης Εποχής του Χαλκού προσφέρει

πολλές δυνατότητες στην έρευνα του υλικού. Μεταξύ των ανασκαµµένων σπιτιών, δωµατίων και δρόµων των στρωµάτων 13 ως 1+0 δεν υπάρχει καµιά ξεχωριστή εξαιτίας της κοινωνικής ή θρησκευτικής λειτουργίας της κατασκευή. Αντίθετα υπάρχουν µόνο «απλές» κατοικίες. Ο µεγάλος όγκος µεταφερµένων επιχωµατώσεων περιέχει πιθανόν κεραµική από διάφορες περιοχές χρήσης του οικισµού. Συνεπώς υπάρχει µια µεγάλη ποικιλία ευρηµάτων, τα οποία θέτουν ένα πλήθος ερωτηµάτων. Η εξέταση των κεραµικών οµάδων είναι ειδικά στην περίπτωση της χειροποίητης κεραµικής ένας πολύ

σηµαντικός παράγοντας που µπορεί να προσφέρει άφθονες πληροφορίες (σηµ. 328). Στις δηµοσιεύσεις κεραµικής της Εποχής του Χαλκού στην περιοχή των Βαλκανίων και στο Αιγαίο η εξέταση των κεραµικών οµάδων αντιµετωπίζεται κάθε φορά διαφορετικά. Στις µελέτες που ασχολούνται µε τη µυκηναϊκή κεραµική συνηθίζεται η ανάλυση των κεραµικών οµάδων (σηµ. 331), ενώ τελευταία συνηθίζονται και οι αναλύσεις των κεραµικών οµάδων της µινυακής κεραµικής (σηµ. 332, 333). Ο W. Heurtley είχε ήδη περιγράψει λιγοστές κεραµικές οµάδες στη Μακεδονία (σηµ. 335). Η αναλυτικές δηµοσιεύσεις της κεραµικής του Καστανά από την Α. Hochstetter και το R. Jung περιέχουν λεπτοµερείς περιγραφές των κεραµικών οµάδων (σηµ. 336, 337). Παροµοίως έχουν αναλυθεί σε µια τεχνολογικού χαρακτήρα εργασία ευρήµατα από την Τούµπα της Θεσσαλονίκης (σηµ. 338). Η κεραµική από τα στρώµατα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στη Μεσηµεριανή τούµπα έχει παρουσιαστεί πολύ συνοπτικά: Η ταξινόµηση του υλικού σε κεραµικές οµάδες έγινε µόνο πρόχειρα µε κριτήρια το χρώµα και την επεξεργασία της επιφάνειας και έτσι δεν έχει ιδιαίτερη αξία (σηµ. 339). Οι ανασκαφές στις υπόλοιπες θέσεις της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στην κεντρική Μακεδονία είτε είναι παλιές, χωρίς ταξινοµήσεις του υλικού σε κεραµικές οµάδες (σηµ. 340), είτε είναι αρκετά πρόσφατες και ελάχιστα γνωστές, µόνο από προκαταρκτικές ανακοινώσεις (σηµ. 341). Θέσεις της Ύστερης Εποχής του Χαλκού από τη δυτική Μακεδονία είναι γνωστές µέχρι σήµερα από σύντοµα άρθρα, τα οποία ορισµένες φορές περιέχουν µια πιο ακριβή περιγραφή των κεραµικών οµάδων: Αγγελοχώρι (σηµ. 342), Άψαλος (σηµ. 343), Καλλίπετρα (σηµ. 344) και Κουφόγιαννος (σηµ. 345). Από την ανατολική Μακεδονία και Θράκη υπάρχει κυρίως η ανάλυση σε κεραµικές οµάδες του υλικού από το νεκροταφείο στο Καστρί (σηµ. 346). Η κεραµική από την Αλβανία – µε εξαίρεση την αµαυρόχρωµη και ψευδοµινύα κεραµική – έχει δηµοσιευτεί

χωρίς κεραµικές οµάδες. Τα σηµαντικά σύνολα της Π.Γ.∆.Μ. που έχουν δηµοσιευτεί ως σήµερα δεν περιέχουν επίσης περιγραφές των κεραµικών οµάδων. Από την περιοχή της Βουλγαρίας µπορούν να χρησιµοποιηθούν για συγκριτικούς λόγους κυρίως τα αποτελέσµατα των νεότερων ανασκαφών (Kamenska Čuka: σηµ. 347 και Godse Delčev: σηµ. 348).

Ορισµός των κεραµικών οµάδων Ο ορισµός µιας κεραµικής οµάδας (Ware) γίνεται κάθε φορά µε διαφορετικό τρόπο στα εγχειρίδια (γερµανικό:

Fabrikat, Paste, Klasse· αγγλικό: fabric, paste, technological group etc.). Οι διαφορές βρίσκονται κυρίως στην επιλογή των εκάστοτε κριτηρίων, που µπορούν να ορίσουν µια κεραµική οµάδα. Σύµφωνα µε τους C. Orton, P. Tyers und A. Vince αυτά τα κριτήρια είναι το ψήσιµο, τα εγκλείσµατα και η κεραµική ύλη (σηµ. 351, 352), ενώ ο R. Schreg χρησιµοποιεί και µορφολογικά κριτήρια (σηµ. 353). Για το υλικό της Ολύνθου περισσότερο νόηµα έχει ο ορισµός του G. Schneider: «Der Begriff Ware soll nur für in Material bzw. Herstellungstechnik übereinstimmende Gruppen verwendet werden, nicht jedoch für Provenienzen, Form- oder Stilgruppen». (σηµ. 354). Οι ολυνθιακές κεραµικές οµάδες ορίσθηκαν µε τη βοήθεια έξι κριτηρίων: Σκληρότητα, πόροι, σπάσιµο, χρώµα, επεξεργασία επιφάνειας και εγκλείσµατα. Επειδή µπορεί να υπάρχουν µεγάλες αποκλίσεις στα χαρακτηριστικά µεταξύ των δειγµάτων που ταξινοµούνται σε µια κεραµική οµάδα (Ware), σε αυτήν την εργασία χρησιµοποιείται στα γερµανικά ο όρος «Warengruppe». Αυτές οι κεραµικές οµάδες (Warengruppen) ανήκουν σε πέντε µεγάλες κατηγορίες κεραµικής (Gattungen): χοντροειδής κεραµική (Grobkeramik), λεπτή κεραµική (Feinkeramik), ένθετη κεραµική (inkrustierte Keramik), αποµίµηση µινυακών (minysch imitierte) und αµαυρόχρωµη κεραµική (mattbemalte Keramik) (σηµ. 355).

Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες 82

Οι κατηγορίες

Χοντροειδής Κεραµική Η χοντροειδής κεραµική περιλαµβάνει κεραµικές οµάδες, οι οποίες έχουν µεγάλους πόρους, οι οποίοι είναι

ορατοί µε γυµνό µάτι. Έχουν πολλά εγκλείσµατα, των οποίων το µέγεθος κυµαίνεται µεταξύ 0,4 και 1 εκ. Οι επιφάνειες των αγγείων είτε δεν έχουν δεχθεί καµία επεξεργασία είτε η επεξεργασία τους είναι υποτυπώδης. Άλλοτε είναι αδρά σκουπισµένη και άλλοτε αδρά στιλβωµένη. Μια ιδιαίτερη τεχνική επεξεργασίας είναι το πέρασµα της επιφάνειας µε µια χτένα ή ένα παρόµοιο αντικείµενο που δηµιουργεί µια αδρή υφή (Besenstrich).

Λεπτή κεραµική Ο πηλός της λεπτής κεραµικής έχει λεπτά ως πολύ λεπτά εγκλείσµατα. Τα εγκλείσµατα είναι µικρά, σπάνια

και συνήθως ορατά µόνο µε φακό. Η επιφάνεια έχει στιλβωθεί µε ένα σκληρό εργαλείο ή έχει λειανθεί µε ένα µαλακό πανί αφήνοντας µια γυαλάδα. Τα ίχνη της στίλβωσης είναι λεπτά και σε µικρή απόσταση το ένα από το άλλο σε αντίθεση µε εκείνα της χοντροειδούς κεραµικής. Σπάνια καλύπτεται η επιφάνεια µε ένα επίχρισµα.

Ένθετη κεραµική***

Η ένθετη κεραµική δε διαφέρει από την λεπτή κεραµική σε κανένα από τα κριτήρια που ορίσαµε. Η µόνη διαφορά είναι ο ιδιαίτερος τρόπος διακόσµησης µε εγχάραξη και ένθεση. Μια πάστα γεµίζει αυλακιές ή εγχαράξεις που έχουν ανοιχτεί προηγουµένως στην επιφάνεια του αγγείου. Με αυτόν τον τρόπο γίνονται πιο φωτεινά και συνεπώς τονίζονται τα µοτίβα πάνω στην σκούρα επιφάνεια. Οι επιφάνειες είναι τις περισσότερες φορές προσεκτικά λειασµένες και έχουν έντονη γυαλάδα.

Αποµίµηση µινυακής κεραµικής Αυτή η κεραµική που µιµείται τη µινυακή κεραµική είναι πάντα χειροποίητη και διαφέρει ξεκάθαρα από τις

υπόλοιπες κεραµικές κατηγορίες. Η κεραµική ύλη είναι σκληρή, οι πόροι µόλις διακρίνονται µε γυµνό µάτι και ο πηλός είναι λεπτός. Η επιφάνεια είναι πολύ προσεκτικά στιλβωµένη, κάποτε λειασµένη, ορισµένες φορές έχει «σαπουνοειδή» υφή ή καλύπτεται από ένα µαύρο επίχρισµα (λεπτοµερής περιγραφή στο κεφ. 6).

Αµαυρόχρωµη Κεραµική Αυτή η κατηγορία ξεχωρίζει από τις υπόλοιπες εξαιτίας της γραπτής της διακόσµησης. Ο πηλός είναι λεπτός

µε λιγοστά εγκλείσµατα και οι πόροι δε διακρίνονται εύκολα µε γυµνό µάτι. Η επιφάνεια είναι προσεκτικά στιλβωµένη, συχνά µε ένα επίχρισµα πάνω στο οποίο ζωγραφίζεται η διακόσµηση (αναλυτική περιγραφή στο κεφ. 7).

Ποσοτικά οι πέντε κατηγορίες εµφανίζονται ως εξής (εικ. 4): 51% λετπή κεραµική, 28% χοντροειδής

κεραµική, 4% αµαυρόχρωµη κεραµική, 1,7% ένθετη κεραµική und 1,5% κεραµική που µιµείται τη µινυακή. Κατά τη διάρκεια της Ύστερης Εποχής του Χαλκού σηµειώνονται κάποιες αλλαγές στις παραπάνω αναλογίες (εικ. 5). Οι τρεις κατηγορίες της χοντροειδούς, λεπτής και ένθετης κεραµικής (σηµ. 357, 358) εµφανίζονται σχεδόν αδιάκοπα σε όλη τη διάρκεια της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Ανήκουν σε µια σταθερή κεραµική παράδοση µε διάρκεια από την αρχή ως το τέλος της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στην τούµπα. Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή περιορίζεται στα στρώµατα 13 ως 7. Εµφανίζεται κυρίως στα στρώµατα 13 ως 10 και η χρήση της υποχωρεί σηµαντικά από το στρώµα 8. Ακριβώς σε αυτήν τη φάση – στρώµα 8 – ξεκινά η παραγωγή της αµαυρόχρωµης κεραµικής, η οποία χρησιµοποιείται ως το τέλος της κατοίκησης. Οι δυνατότητες για τη χρονολόγηση του οικισµού που προκύπτουν από τα παραπάνω αποτελέσµατα εξετάζονται στα κεφάλαια 6, 7 και 9.

*** Σηµ. της µεταφράστριας: Για την κατηγορία της κεραµικής η οποία στην ελληνική βιβλιογραφία είναι συνήθως γνωστή

µε την ονοµασία «εγχάρακτη κεραµική» προτιµούµε εδώ τον όρο «ένθετη κεραµική» (inkrustierte Keramik). Από τους δύο αυτούς όρους ο τελευταίος περιγράφει πιο σωστά την τεχνική της διακόσµησής της, στην οποία βεβαίως αναφέρονται και οι δύο. Τα αγγεία της κεραµικής αυτής δε διακοσµούνται µόνο µε εγχαράξεις, αλλά και µε άλλες τεχνικές, π.χ. µε εµπιέσεις. Σε κάθε περίπτωση όµως κοινό χαρακτηριστικό στη διακόσµησή τους είναι η χρήση µιας ανοιχτόχρωµης πάστας µε την οποία γεµίζονται τα εγχάρακτα και εµπίεστα µοτίβα (ένθεση).

Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες 83

Οι κεραµικές οµάδες Τα κριτήρια ορισµού των κεραµικών οµάδων Η εξέταση της κεραµικής ύλης έγινε βασικά µε γυµνό µάτι, ενώ µεγεθυντικός φακός χρησιµοποιήθηκε σε

περιπτώσεις όπου υπήρχαν αµφιβολίες. Ο καθορισµός των έξι κριτηρίων έγινε µε το ακόλουθο τρόπο:

Σκληρότητα Η χρήση του κριτηρίου της σκληρότητας συνιστάται από πολλούς µελετητές (σηµ. 361). Η εξέταση 10.000

δειγµάτων από την Όλυνθο έδειξε ότι αυτό το κριτήριο δε δίνει πολλές πληροφορίες (σηµ. 362): σε ένα ποσοστό περισσότερο του 99% του υλικού η κεραµική ύλη είναι, σύµφωνα µε την κλίµακα του Mohs, σκληρή (πίν. 6). Μαλακή είναι µόνο η κεραµική ύλη της οµάδας 1, η οποία χρησιµοποιήθηκε χωρίς εξαίρεση για λεκάνες ψησίµατος. Όλα τα υπόλοιπα αγγεία είναι σκληρά και προφανώς µε τον ίδιο τρόπο ψηµένα. Σε αυτό το σηµείο θυµίζουµε τη σταθερή θερµοκρασία όπτησης των κεραµικών της Τούµπας Θεσσαλονίκης, όπου η Ε. Κυριατζή έδειξε για τις φάσεις 5 και 4 (ΥΕ ΙΙΙΑ2–ΙΙΙΒ µέση, σηµ. 364) µια θερµοκρασία µεταξύ των 700 και 900οC (σηµ. 365).

Πόροι Η δηµιουργία των πόρων στην κεραµική ύλη µπορεί να οφείλεται σε διάφορους παράγοντες (βλ. σηµ. 366)

και µπορούν να µετρηθούν µόνο µε υψηλής τεχνολογίας µέσα (σηµ. 367). Κατά κανόνα πάντως ισχύει ότι όσο λιγότερα είναι τα εγκλείσµατα και όσο ψηλότερη είναι η θερµοκρασία όπτησης, τόσο µικρότεροι είναι οι πόροι. Υπ’ αυτήν την έννοια ήταν οπωσδήποτε χρήσιµη η εξέταση των πόρων στο υλικό της Ολύνθου. Ιδιαίτερη πρακτική αξία στην εφαρµογή είχαν οι µετρικές κλίµακες των Shepard (σηµ. 371) και Orton/Tyers/Vince (σηµ. 372) (Μέτρα του United States Department of Agriculture), οι οποίες χρησιµοποιήθηκαν ελαφρώς προσαρµοσµένες (σηµ. 373, πίν. 7, 8).

Σπάσιµο Το σπάσιµο µπορεί να περιγραφεί µε τους εξής τέσσερις τρόπους: σχεδόν οµαλό (annähernd glatt),

σχιστοειδές (schiefrig), ελαφρώς σχιστοειδές (leicht schiefrig) και µε εγκλείσµατα στην επιφάνεια (körnig) (εικ. 9).

Χρώµα Το χρώµα δεν αποτελεί ιδιαίτερα σταθερό κριτήριο και µπορεί να χρησιµοποιηθεί µόνο ως σηµείο αναφοράς.

Με τη βοήθεια του Munsell Soil Colour Charts περιγράφεται το χρώµα του σπασίµατος και της επιφάνειας εσωτερικά και εξωτερικά. Κάθε κεραµική οµάδα έχει ένα ευρύ φάσµα χρωµάτων. Στην χοντροειδή κεραµική κυριαρχούν οι αποχρώσεις του κόκκινου, ενώ µεγαλύτερες αποκλίσεις υπάρχουν στα χρώµατα της λεπτής κεραµικής: πέρα από το κόκκινο, υπάρχει επίσης το µπεζ, διάφορες αποχρώσεις του καστανού, το γκρίζο και το µαύρο.

Επιφάνεια Η εξέταση της επιφάνειας αποδείχθηκε ότι έχει µεγάλη αξία για τη µελέτη του ολυνθιακού υλικού. Υπάρχουν

αρκετές τεχνικές επεξεργασίας της επιφάνειας και µόνο σε πολύ σπάνιες περιπτώσεις η επιφάνεια δεν έχει δεχθεί καµία επεξεργασία. Η επεξεργασία της επιφάνειας γινόταν όταν το αγγείο ήταν ακόµη υγρό ή είχε σχεδόν στεγνώσει. Επειδή υπάρχει µεγάλη σύγχυση στη χρήση της ορολογίας σχετικά µε την επεξεργασία της επιφάνειας, παραθέτουµε εδώ τους ακόλουθους ορισµούς (πίν. 12):

σκουπισµένη: σκουπίζεται η επιφάνεια µε υγρά χέρια, απευθείας µετά το πλάσιµο του αγγείου (σηµ. 376)

(γερµανικά: verstrichen· αγγλικά: wiped, evened, smoothed, wet smoothed, σηµ. 377–380). στιλβωµένη: επεξεργασία της υγρής ή σχεδόν στεγνωµένης επιφάνειας του αγγείου µε ένα σκληρό εργαλείο

το οποίο έχει αφήσει ίχνη (βότσαλο, ξύλο, κτλ.). Η γυαλάδα εξαρτάται από το πόσο έχει λειανθεί η επιφάνεια (γερµανικά: geglättet· αγγλικά: burnished, polished, rubbed, smoothed, dry smoothed, σηµ. 382–388). λειασµένη: επεξεργασία της υγρής ή στεγνωµένης επιφάνειας µε ένα µαλακό αντικείµενο, το οποίο δεν άφησε

ίχνη (πανί, δέρµα, κτλ.). Το αποτέλεσµα είναι µια εξολοκλήρου λεία και γυαλιστερή επιφάνεια (γερµανικά: poliert· αγγλικά: burnished, polished, rubbed, smoothed, σηµ. 389–390). επιχρισµένη: λειτουργικά το επίχρισµα εξασφαλίζει τη στεγανότητα και αισθητικά εξασφαλίζει µια ενιαία

εντύπωση της επιφάνειας. Τα αγγεία είναι σπανίως επιχρισµένα, όταν όµως υπάρχει επίχρισµα, αυτό διακρίνεται πολύ εύκολα. Το αποτέλεσµα είναι µια λεία και θαµπή επιφάνεια (γερµανικά: engobiert· αγγλικά: sliped, coated).

Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες 84

Εγκλείσµατα Περιγράφεται το είδος των εγκλεισµάτων (εικ. 14), η συχνότητά τους, το σχήµα τους και το µέγεθός τους (εικ.

15).

Οι κεραµικές οµάδες Χοντροειδής κεραµική

Κεραµικές οµάδες Σύντοµη περιγραφή

1 πόροι µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά σκουπισµένη και πολύ τραχιά, κεραµική ύλη

ανοιχτού πορτοκαλί ως ανοιχτού ερυθρού χρώµατος, προσµίξεις µε οργανικά υλικά, από τα οποία διατηρούνται τα αποτυπώµατα (άχυρο) (πίν. 134)

7 πόροι µεσαίου µεγέθους, επιφάνεια αδρά στιλβωµένη και σκουπισµένη, κεραµική ύλη ωχροκάστανου ως γκρίζου χρώµατος µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 134)

9 πόροι µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά στιλβωµένη, κεραµική ύλη πορτοκαλέρυθρου ως µπεζ χρώµατος µε φαρδύ γκρίζο πυρήνα (πίν. 134)

10 πόροι πολύ µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά στιλβωµένη, ερυθρή κεραµική ύλη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 134)

11 πόροι µεσαίου και µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά στιλβωµένη και σκουπισµένη

(µερικές φορές καλά στιλβωµένη), τραχιά, κεραµική ύλη ερυθρού ως ερυθροκάστανου χρώµατος µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 135)

12 πόροι µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά σκουπισµένη, ορισµένες φορές επίσης αδρά

στιλβωµένη, µέτρια ως πολύ τραχιά, κεραµική ύλη ερυθρή, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα (πίν. 135)

13 πόροι µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά σκουπισµένη, αδρή και ανώµαλη, κεραµική ύλη γκρίζα ως µαύρη, σκληρά ψηµένη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 135)

16 πόροι µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά σκουπισµένη, κεραµική ύλη ερυθρή ως

ερυθροκάστανη, εξωτερικά µε έντονα ίχνη από κάψιµο, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα (πίν. 135)

20 πόροι µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά σκουπισµένη, πολύ αδρή, κεραµική ύλη ερυθρή ως ερυθροκάστανη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 136)

25 πόροι µεσαίου και µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά στιλβωµένη και σκουπισµένη,

αδρή, κεραµική ύλη πορτοκαλέρυθρη ως ερυθροκάστανη µε γκρίζο πυρήνα, µε χρυσή µίκα! (πίν. 136)

41 πόροι µεσαίου και µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά σκουπισµένη και µε κανονικά ίχνη

σάρωσης, πολύ αδρή, κεραµική ύλη ερυθρή ως ερυθροκάστανη, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα (πίν. 136)

Κεραµικές οµάδες των πίθων

3 κεραµική οµάδα πίθων: χοντρά τοιχώµατα, µε κενά µεσαίου και µεγάλου µεγέθους,

επιφάνεια προσεκτικά σκουπισµένη, εσωτερικά µε γκριζωπό επίχρισµα (κατάλοιπα του περιεχοµένου;), κεραµική ύλη ανοιχτού πορτοκαλί χρώµατος µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 137)

31 κεραµική οµάδα πίθων: χοντρά τοιχώµατα, πόροι µεσαίου και µεγάλου µεγέθους,

επιφάνεια αδρά στιλβωµένη και σκουπισµένη, θαµπή και αδρή, κεραµική ύλη βιολετί-ερυθρή ως ερυρθοκάστανη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 137)

33 κεραµική οµάδα πίθων: πόροι µεσαίου και µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά στιλβωµένη, αδρή, κεραµική ύλη ερυθρή, σκληρά ψηµένη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 137)

34 κεραµική οµάδα πίθων: πόροι µεσαίου και µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά στιλβωµένη, ελαφρώς αδρή, κεραµική ύλη ερυθρή µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 138)

37 κεραµική οµάδα πίθων: πόροι µεγάλου µεγέθους, επιφάνεια αδρά σκουπισµένη, αδρή,

κεραµική ύλη ανοιχτού ερυθρού ως πορτοκαλί χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 138)

38 κεραµική οµάδα πίθων: πόροι µεσαίου µεγέθους, επιφάνεια µέτρια στιλβωµένη, κεραµική

ύλη ανοιχτού ερυθρού χρώµατος, πιθανόν µε µπεζ επίχρισµα, πολύ σκληρά ψηµένη µε φαρδύ γκρίζο πυρήνα (πίν. 138)

Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες 85

Στις κεραµικές οµάδες 3, 31, 33, 34, 37 και 38 ανήκουν αγγεία µε εξαιρετικά χοντρά τοιχώµατα τα οποία πρέπει να χρησιµοποιήθηκαν ως αποθηκευτικά. Εµφανίζονται στα στρώµατα 13 ως 2 του οικισµού (εικ. 17) και µοιάζουν πολύ µε τις αντίστοιχες κεραµικές οµάδες του Καστανά και της Τούµπας Θεσσαλονίκης (σηµ. 404). ∆ιαφορετικές είναι οι υπόλοιπες 11 κεραµικές οµάδες µε διαφορετική επίσης συχνότητα (εικ. 18). Μεταξύ

αυτών συχνότερα εµφανίζονται οι κεραµικές οµάδες 7, 9, 11, και 12 (εικ. 20). Ξεχωρίζει η κεραµική οµάδα 25 (εικ. 19, πίν. 136), η οποία χρησιµοποιήθηκε κυρίως για πυραύνους και είναι η µοναδική µε χρυσή µίκα στο σπάσιµο και στην επιφάνεια.

Λεπτή Κεραµική

Η λεπτή κεραµική ταξινοµείται σε 14 κεραµικές οµάδες. Οι χρωµατικές τους αποχρώσεις κυµαίνονται από το

πορτοκαλί ως το κόκκινο, το µπεζ και το καστανό ως το σκούρο καστανό και το µαύρο. Κεραµικές οµάδες Σύντοµη περιγραφή

2 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, επιφάνεια µέτρια στιλβωµένη και ανώµαλη, κεραµική ύλη

ανοιχτού πορτοκαλί ως πορτοκαλί χρώµατος µε µαύρες κηλίδες, σκληρά ψηµένο µε κόκκινο πυρήνα (πίν. 139, εικ. 24)

4 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη, λεία επιφάνεια, κεραµική ύλη ανοιχτού κόκκινου ως πορτοκαλί χρώµατος µε λεπτό, ανοιχτού γκρίζου χρώµατος πυρήνα (πίν. 139, εικ. 24)

5 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια, συνολικά πολύ λεία και

λίγο λειασµένη, κεραµική ύλη ερυθροκάστανου ως καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 139, εικ. 23)

8 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, µέτρια στιλβωµένη επιφάνεια, λεία µέχρι ελαφρώς αδρή µε µικρές ανωµαλίες, κεραµική ύλη ερυθρού χρώµατος µε φαρδύ γκρίζο πυρήνα (πίν. 140, εικ. 23)

14 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη επιφάνεια, λεία µε µικρές ανωµαλίες, λίγο γυαλιστερή, κεραµική ύλη ερυρθοκάστανη ως µπεζ µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 140, εικ. 23)

15 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη επιφάνεια, ελαφρώς αδρή ως λεία, λίγο γυαλιστερή, κεραµική ύλη ερυθρή, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα (πίν. 140, εικ. 23)

18 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, µέτρια στιλβωµένη επιφάνεια, ελαφρώς αδρή, κεραµική ύλη ανοιχτού καστανού ως µπεζ χρώµατος µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 140, εικ. 24)

22 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη επιφάνεια, λεία µε λίγη γυαλάδα,

κεραµική ύλη φαιοκάστανου ως καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε κόκκινο πυρήνα (πίν. 141, εικ. 24)

23 πολύ λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια µε λίγη γυαλάδα,

κεραµική ύλη µπεζ ως φαιοκάστανου χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε οµοιόχρωµο ανοιχτό γκρίζο πυρήνα (πίν. 141, εικ. 26)

24 πολύ λεπτοί πόροι, πολύ προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια, πολύ λεία και

γυαλιστερή, κεραµική ύλη µπεζ ως ανοιχτού καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε ανοιχτό γκρίζο πυρήνα (πίν. 141, εικ. 26)

30 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια, ελαφρώς

ανώµαλη και γυαλιστερή, κεραµική ύλη µαύρου ως σκούρου γκρίζου χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε γκρίζο πυρήνα (πίν. 142, εικ. 23)

32 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και επιχρισµένη επιφάνεια, κεραµική ύλη ανοιχτού καστανού ως µπεζ χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα (πίν. 142, εικ. 26)

39 λεπτοί ως µεσαίοι πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λεία επιφάνεια µε µικρές ανωµαλίες,

κεραµική ύλη πορτοκαλί χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε πυρήνα πορτοκαλί χρώµατος (πίν. 142, εικ. 25)

40 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη επιφάνεια, λεία µε λίγη γυαλάδα, κεραµική ύλη

πορτοκαλί χρώµατος, πολύ σκληρά ψηµένη µε φαρδύ ανοιχτού γκρίζου χρώµατος πυρήνα (πίν. 142, εικ. 25)

Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες 86

Η διάδοση των πέντε συχνότερα εµφανιζόµενων κεραµικών οµάδων της λεπτής κεραµικής (εικ. 22) δείχνει ξεκάθαρα δύο πράγµατα: πρώτον, οι πιο σηµαντικές οµάδες εµφανίζονται από την αρχή της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στο στρώµα 13 ως το τέλος αυτής της περιόδου (εικ. 23). ∆εύτερον, η παραγωγή της λεπτής κεραµικής ανήκει σε µια συντηρητική παράδοση, όπου διαφορές εντοπίζονται µόνο στις λεπτοµέρειες. Σύµφωνα µε όσα γνωρίζουµε µέχρι σήµερα, στην κεντρική Μακεδονία υπάρχει µια κοινή παράδοση στην

παραγωγή της λεπτής κεραµικής. Έτσι για τις 5 κύριες ολυνθιακές κεραµικές οµάδες υπάρχουν καλά παράλληλα στον Καστανά (σηµ. 412–414), στην Τούµπα της Θεσσαλονίκης (σηµ. 415), στο Αξιοχώρι (σηµ. 418), στη Μεσηµεριανή τούµπα (σηµ. 419), στη Θέρµη Α (σηµ. 420, πίν. 130,S18; 131,S16–S17), στην τούµπα της Γκόνας (πίν. 129,S1) και στο Στίβο (πίν. 132,S11–S12). Παρόµοια συγκρίσιµα στοιχεία υπάρχουν επίσης πιθανόν στην Άσσηρο (σηµ. 416–417) και το Περιβολάκι (σηµ. 421). Εκτός κεντρικής Μακεδονίας δεν εντοπίζονται εύκολα κεραµικές οµάδες όµοιες µε εκείνες της Ολύνθου.

Παράλληλα βρίσκονται στο Αγγελοχώρι (σηµ. 422) και στην Καλλίπετρα (σηµ. 423). Στις υπόλοιπες θέσεις της δυτικής Μακεδονίας (σηµ. 424–425) και στην Ήπειρο (σηµ. 426–430) δεν αναγνωρίζεται σχεδόν καµία οµοιότητα µε τις ολυνθιακές οµάδες. Αντίθετα φαίνεται να υπάρχουν οµοιότητες µε τη λεπτή κεραµική της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στη Θεσσαλία (σηµ. 431–442). Ένθετη Κεραµική

Η ένθετη κεραµική (9 κεραµικές οµάδες, εικ. 29–31) περιλαµβάνει αγγεία εξαιρετικής ποιότητας µε λεπτά

τοιχώµατα και συνήθως µε πολύ καλά λειασµένες επιφάνειες. Τα εγχάρακτα και εµπίεστα µοτίβα γεµισµένα µε µια πολύχρωµη πάστα δίνουν µια πολύχρωµη εντύπωση µε έντονη αντίθεση πάνω στο σκοτεινό βάθος. Τα θραύσµατα µε ένθετη διακόσµηση ανήκουν – σχεδόν χωρίς εξαίρεση – σε σφαιρικούς κανθάρους (κεφ. 5 εικ. 61). Οι κεραµικές οµάδες της ένθετης κεραµικής εµφανίζονται από το στρώµα 13 ως το 1+0 (εικ. 30–31).

Κεραµικές οµάδες Σύντοµη περιγραφή

6 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση, λεία και λίγο

γυαλιστερή, κεραµική ύλη ερυθρή µε πολύ λεπτά τοιχώµατα, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα. Η πάστα της διακόσµησης δε διατηρείται (πίν. 143)

17 µεσαίοι πόροι, µέτρια στιλβωµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση, µε µικρές ανωµαλίες,

θαµπή και καθόλου λεία, κεραµική ύλη ερυθροκάστανου ως φαιοκάστανου χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε παχύ γκρίζο πυρήνα. Η πάστα της διακόσµησης δε διατηρείται (πίν. 143)

19 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση, πολύ

λεία και γυαλιστερή, κεραµική ύλη σκούρου γκρίζου ως µαύρου χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε γκρίζο πυρήνα. Η πάστα είναι λευκού χρώµατος (πίν. 143)

21 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση, πολύ

λεία και γυαλιστερή, κεραµική ύλη καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε γκρίζο πυρήνα. Κιτρινωπή πάστα (10YR8/4) (πίν. 143)

26 λεπτοί πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση, λεία

και γυαλιστερή, κεραµική ύλη σκούρου καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα. Ροζ πάστα (10R6/4) (πίν. 143)

27 µεσαίοι πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση, πολύ

λεία και γυαλιστερή, κεραµική ύλη σκούρου καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα. Πάστα ανοιχτού ερυθρού χρώµατος (10R5/8) (πίν. 144)

28 λεπτοί πόροι, πολύ προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση,

πολύ λεία και λίγο γυαλιστερή, κεραµική ύλη καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε ερυθρό πυρήνα. Λευκή πάστα (N8/1) (πίν. 144)

35 µεσαίοι πόροι, προσεκτικά στιλβωµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση, λεία και λίγο

γυαλιστερή, κεραµική ύλη ανοιχτού καστανού ως ερυθροκάστανου χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε λεπτό γκρίζο πυρήνα. Λευκή πάστα (N8/1) (πίν. 144)

36 λεπτοί πόροι, πολύ προσεκτικά στιλβωµένη και λειασµένη επιφάνεια µε ένθετη διακόσµηση,

λεία και γυαλιστερή, κεραµική ύλη µπεζ ως ανοιχτού καστανού χρώµατος, σκληρά ψηµένη µε φαρδύ γκρίζο πυρήνα. Ροζ πάστα (10R7/4) (πίν. 144)

Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες 87

Παράρτηµα: Παρατηρήσεις στην ένθετη κεραµική Η ένθετη κεραµική, η προέλευση της οποίας αποτέλεσε ήδη πολλές φορές αντικείµενο συζήτησης (σηµ. 454),

είναι µια χαρακτηριστική κατηγορία της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στην κεντρική και ανατολική Μακεδονία (σηµ. 453). Η σχέση της µε διάφορες πολιτισµικές οµάδες της νοτιοανατολικής Ευρώπης είναι ορατή στα διακοσµητικά µοτίβα (σηµ. 455). ∆εν έχει ωστόσο προσδιορισθεί από ποια συγκεκριµένη περιοχή κατάγεται. Οι έρευνες που έχουν γίνει µέχρι σήµερα επιτρέπουν να πούµε τα εξής συνοπτικά: Η ένθετη κεραµική στη

Μακεδονία έχει έντονες σχέσεις µε πολιτισµικές οµάδες βόρεια του ∆ούναβη, από τη Μουτένια και Ολτένια ως την Τρανσυλβανία (Hochstetter, Κουκούλη-Χρυσανθάκη) και συγκεκριµένα µε τις πολιτισµικές οµάδες Coslogeni, Tei, Verbicoara/Govora, Wietenberg, Ziminicea-Plovdiv και Gîrla Mare-Dubovac-Žuto Brdo (σηµ. 456–460). Η Κουκούλη-Χρυσανθάκη ερµηνεύει το φαινόµενο αυτό ως µια «βαλκανική κοινή» (σηµ. 461), ενώ ο D. Garašanin διακρίνει µια «φιλική εισβολή ξένων πληθυσµιακών οµάδων» στην περιοχή των κεντρικών Βαλκανίων (σηµ. 462). Πριν προταθεί εδώ ένα εναλλακτικό ερµηνευτικό µοντέλο, θεωρείται απαραίτητο να γίνει – ακόµα και σε

αυτήν την περίληψη – µια σύντοµη αναφορά στο σχηµατολόγιο της ένθετης κεραµικής, η οποία είναι µια χαρακτηριστική κατηγορία της περιοχής ανάµεσα στον Αξιό και το Στρυµόνα (εικ. 32, σηµ. 463). Χαρακτηριστικό, κυρίαρχο σχήµα είναι ο σφαιρικός κάνθαρος (εικ. 33), ενώ σπάνια απαντούν διακοσµηµένες φιάλες και πρόχοι, όπως στον Καστανά (σηµ. 464), στο Περιβολάκι (σηµ. 465), στο Σαλαµανλέ (σηµ. 466), στη Θέρµη A (σηµ. 467) και στην τούµπα της Θεσσαλονίκης (σηµ. 468). Ακόµα πιο συχνά απαντά η ένθετη κεραµική στην ανατολική Μακεδονία (βλ. εικ. 32), όπου ο σφαιρικός κάνθαρος αποτελεί επίσης χαρακτηριστικό σχήµα, το ρεπερτόριο των διακοσµηµένων αγγείων όµως έχει συνολικά µεγαλύτερο εύρος (εικ. 33). Οι αµφορείς µε κωνικό λαιµό και δύο ως τέσσερις κάθετες λαβές, οι φιάλες µε ψηλό πόδι και οι πρόχοι διακοσµούνται συνήθως µε περίπλοκα και άριστα εκτελεσµένα µοτίβα, όπως τα συναντάµε σε τάφους στους Ποταµούς, την Εξοχή, τη Φαιά Πέτρα και το Καστρί (παλιότερη φάση) (σηµ. 469–476). Με δύο τρόπους µπορεί ίσως να εξηγήσει κάποιος την απουσία των παραπάνω σχηµάτων από το σχηµατολόγιο της ένθετης κεραµικής που παράγεται δυτικά του Στρυµόνα: Πρώτον, αν υποθέσουµε πως τα αγγεία αυτά έχουν αποκλειστικά ταφική χρήση, η απουσία τους από την κεντρική Μακεδονία δικαιολογείται διότι µέχρι σήµερα δεν είναι γνωστή από την περιοχή αυτή καµιά κανονική ταφή της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 477). ∆εύτερον, ακριβώς τα ίδια σχήµατα εµφανίζονται συχνά στην κατηγορία της αµαυρόχρωµης κεραµικής της κεντρικής Μακεδονίας, η οποία εκτός ελαχίστων εξαιρέσεων, απουσιάζει παντελώς από την ανατολική Μακεδονία. Στη σύνθεση των διακοσµητικών θεµάτων της ένθετης κεραµικής της ανατολικής και κεντρικής Μακεδονίας

διακρίνεται µια αρκετά µεγάλη οµοιογένεια (σηµ. 481, βλ. κεφ. 5.1.3.4 και εικ. 71–72). ∆υτικά από τον Αξιό αγγεία µε ένθετη διακόσµηση µας είναι γνωστά µόνο από πέντε οικισµούς (Αγγελοχώρι, Άψαλος, Επισκοπή, Παιονία, Λειβάδια – σηµ. 479–480), ενώ λείπουν εντελώς από τους τάφους (σηµ. 481). Στην ευρύτερη περιοχή δυτικά και νότια των παραπάνω οικισµών, από την Πελαγονία µέχρι τον Αλιάκµονα και από το Devoll-Tal µέχρι την Αδριατική και την Ήπειρο, δεν εµφανίζεται καθόλου η ένθετη κεραµική στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Στη Θεσσαλία τα λιγοστά ευρήµατα από τα Πευκάκια φαίνεται πως αποτελούν µεµονωµένα δείγµατα αυτής της κεραµικής (σηµ. 482). Τις γνωστές διαπιστωµένες στενές σχέσεις ανάµεσα στην περιοχή του Παγασητικού κόλπου και της ακτής του Θερµαϊκού δικαιολογεί ίσως µια πιθανή απευθείας επαφή µέσω της θαλάσσιας οδού (βλ. επίσης κεφ. 6.5. και 7.9). Η κατάσταση ανατολικά του Νέστου και µέχρι το Βόσπορο δεν είναι εύκολο αξιολογηθεί. Ο περιοχή της ελληνικής Θράκης δεν έχει σχεδόν καθόλου ερευνηθεί (για µεµονωµένα ευρήµατα βλ. σηµ. 485–486). Από την τουρκική Θράκη φαίνεται πραγµατικά να µην υπάρχουν καθόλου ευρήµατα της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 483).

Στην ένθετη κεραµική διαπιστώνεται στενή συγγένεια µεταξύ της περιοχής της Ροδόπης και της ανατολικής

Μακεδονίας. Το σχηµατολόγιο περιλαµβάνει σφαιρικούς κανθάρους και φιάλες, κανέναν όµως διακοσµηµένο αµφορέα. Τα αγγεία από τις ταφές του Čairite (σηµ. 488), Turlata (σηµ. 489), Cărkvišteto (σηµ. 491) και Čepelare (σηµ. 492) βρίσκουν καλά παράλληλα στην ανατολική Μακεδονία. Σφαιρικοί κάνθαροι µε ένθετη διακόσµηση απαντούν στο Godse Delčev (σηµ. 494) και στην Kamenska Čuka (σηµ. 495) σε µη λατρευτικά σύνολα, όπως στις τούµπες της κεντρικής Μακεδονίας. Στη βασική περιοχή διάδοσης της οµάδας Čerkovna ή του συνόλου Zimnicea-Plovdiv της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 496–497), όπου βασικά σπάνια διακοσµούνται τα αγγεία, δε συνηθίζεται η κεραµική µε ένθετη διακόσµηση (σηµ. 498–499). Η επιρροή των Πολιτισµών της περιοχής του ∆ούναβη στην περιοχή της οµάδας Čerkovna φαίνεται συνεπώς ότι ήταν πολύ µικρή (σηµ. 500). Έτσι αποκλείεται η πιθανότητα να έπαιξε η περιοχή της Βουλγαρίας το ρόλο του ενδιάµεσου παράγοντα ανάµεσα στους Πολιτισµούς µε ένθετη κεραµική βόρεια του ∆ούναβη (Gîrla Mare, Tei, Coslogeni) και τη Μακεδονία (σηµ. 501).

Κεραµικές κατηγορίες και οµάδες 88

Το κατώτερο σηµείο διάδοσης κεραµικής µε ένθετη διακόσµηση νότια του ∆ούναβη βρίσκεται κατά µήκος του Μοράβα στη Σερβία (εικ. 32). Αυτοί οι διακοσµηµένοι σφαιρικοί κάνθαροι ανήκουν στον ορίζοντα Paraćin I ή στην οµάδα Donja Brnjica – Gornja Stražava. Ο ορισµός αυτής της οµάδας και η χρονολόγησή της είναι προβληµατικά (για τις διάφορες προτάσεις και συγχρονισµούς βλ. σηµ. 504). Βασικά φαίνεται ξεκάθαρα ότι το Paraćin αποτελεί εξέλιξη του Πολιτισµού Vatin (σηµ. 505). Ανάλογα µε το πότε χρονολογείται το τέλος του Πολιτισµού Vatin στη Σερβία, τοποθετείται και η αρχή του ορίζονται Paraćin κάπου µεταξύ του 1800 (σηµ. 506) και 1400 (σηµ. 507) π.Χ. Υπάρχει πιθανότητα µιας τοπικής, αυτόχθονης εξέλιξης της κεραµικής µε ένθετη διακόσµηση στην κεντρική

και ανατολική Μακεδονία; Αυτή η ιδιαίτερη τεχνική διακόσµησης είναι ήδη γνωστή από ευρήµατα οικισµών της Πρώιµης Εποχής του Χαλκού (Μεσηµεριανή τούµπα, Θέρµη Α, Αµφίπολη, Φαράγγι, κτλ. – σηµ. 508–512). Λίγα είναι αυτά που µπορεί να πει κανείς για τις µεταγενέστερες εξελίξεις στη µακεδονική Μέση Εποχή του Χαλκού. Από τα νεότερα στρώµατα του Αρχοντικού (χρονολογήσεις 14C: αρχή 2ης χιλιετίας π.Χ.) προέρχεται εξαιρετικής ποιότητας κεραµική µε ένθετη διακόσµηση (σηµ. 514–517). Από τις φάσεις της Μέσης Εποχής του Χαλκού στην Τούµπα της Θεσσαλονίκης (φάσεις 10-8) προέρχεται µια πρόχους µε ένθετη διακόσµηση (σηµ. 518–519). Εντύπωση προκαλεί η απουσία αυτής της κεραµικής από τη Χαλκιδική, στους οικισµούς της Τορώνης, του Μολυβόπυργου και της προϊστορικής Ολύνθου (σηµ. 513, 521–523). Ακριβώς όµως σε αυτούς τους τρεις οικισµούς διαπιστώθηκαν ισχυρές επιδράσεις από την κεντρική και νότια Ελλάδα (βλ. κεφ. 6 και 10). Με κάθε επιφύλαξη µπορεί λοιπόν να συµπεράνει κανείς ότι η χρήση της παραδοσιακής κεραµικής µε ένθετη διακόσµηση συνεχίζεται κατά τη διάρκεια της Μέσης Εποχής του Χαλκού στην ηπειρωτική Μακεδονία (π.χ. στο Αρχοντικό), ενώ δεν είναι πλέον στη µόδα στην περιοχή της Χαλκιδικής που δέχεται περισσότερες επιρροές σε αυτήν την περίοδο. Μέχρι το σαφή ορισµό ενός γνήσιου µεσοελλαδικού ορίζοντα από την κεντρική Μακεδονία ως την περιοχή των κεντρικών Βαλκανίων µπορούµε να θεωρούµε ως πιθανότερο το ενδεχόµενο ότι η κεραµική µε ένθετη διακόσµηση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού αποτελεί συνέχεια µιας παράδοσης που ξεκίνησε στην Πρώιµη Εποχή του Χαλκού. Αυτό βέβαια δε συνεπάγεται οπωσδήποτε ότι µπορεί κάποιος να αποδώσει την παρουσία του διακοσµηµένου

σφαιρικού κανθάρου στη Μακεδονία σε µετακινήσεις πληθυσµών (σηµ. 524). Αντίθετα µπορεί κανείς να διακρίνει χώρους επικοινωνίας: σε ένα ανατολικό δίκτυο κατά µήκος του Στρυµόνα ως την περιοχή της οµάδας Čerkovna κυριαρχεί ο αδιακόσµητος κάνθαρος. Ο τελευταίος απουσιάζει από την περιοχή του µέσου και πάνω ρου του Αξιού ποταµού, όπου αντίθετα χρησιµοποιούνται οι ανοιχτοί κάνθαροι µε αµαυρόχρωµη διακόσµηση του τοπικού στιλ (βλ. κεφ. 7.8.4. και εικ. 168), ενώ πάλι συνηθίζεται στην περιοχή του Μοράβα. Τα κενά στο χάρτη διάδοσης δεν οφείλονται απαραίτητα σε κενά της έρευνας, αλλά δείχνουν τη διαφορετικότητα στις προτιµήσεις των εκάστοτε τοπικών πολιτισµικών οµάδων. Οι τελευταίες ανήκουν σε ένα µεγάλο δίκτυο επαφών που ξεκινά από τη Χαλκιδική και φτάνει ως το ∆ούναβη.

89Formengruppen

5. Formengruppen Nach der Analyse der einzelnen keramischen Gattungen und ihrer Warengruppen folgt nun die Behandlung

der Gefäßformen der spätbronzezeitlichen handgemachten Keramik, wobei hier zwei große Fragenkreise beant-wortet werden sollen: Wie sieht das Keramikspektrum der Schichten 13 bis 1 aus, welche Formen, Typen und Varianten lassen sich definieren und welche innere Entwicklung läßt sich in der hier untersuchten Siedlung daraus ablesen? Lassen sich in Zentralmakedonien und den benachbarten Regionen Vergleiche finden, die in letzter Konsequenz Schlußfolgerungen zu chronologischen Problemen und Kulturkontakten ermöglichen? Um diese Fragen zu beantworten, wird zunächst jede Formengruppe definiert und mit ihren Typen und Varianten vorgestellt. Jede Gefäßvariante wird statistisch ausgewertet, ihre Laufzeit innerhalb der Siedlungshorizonte bestimmt und mit den Ergebnissen der Warenuntersuchung aus Kap. 4 korreliert. Erst nachdem diese Definition einer Gefäßvariante für unsere Siedlung abgeschlossen ist, werden mögliche Vergleichsbeispiele aus den Nach-barregionen behandelt, die direkt im Anschluß an jede Variante in derselben regionalen Reihenfolge wie in Kap. 2 (Forschungs- und Publikationsstand) untersucht werden. Das Ziel ist eine Darstellung des spätbronzezeitlichen handgemachten Gefäßrepertoires im Prähistorischen Olynth mit näheren und ferneren Vergleichen, exklusive der minysch imitierten und mattbemalten Keramik, die in separaten Kapiteln behandelt werden. Die Auswertung für eine Gliederung möglicher Siedlungsphasen folgt in Kap. 9 („Die Keramik in den Schichten 13 bis 1“), die aus den Vergleichsstudien gewonnenen Erkenntnisse werden in Kap. 10 („Verhältnis der Chalikidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse“) behandelt.

Die Gliederung und Benennung der keramischen Formen folgt der in Makedonien üblichen Terminologie und der Einteilung des Materials von Hochstetter, da die Formen aus Kastanas und der Toumba von Olynth prinzi-piell gut vergleichbar sind, die Keramik aus Kastanas ausführlich publiziert ist526 und auch vor Ort studiert wer-den konnte527. Daraus ergibt sich eine Klassifikation, die mit möglichst einfachen und nachvollziehbaren Begrif-fen arbeitet, um komplizierte Zahlenkombinationen in der Beschreibung zu vermeiden. Ausdrücklich betont werden soll, daß eingebürgerte Termini wie „Topf“ nicht per se eine Funktion beschreiben („Kochtopf“), son-dern in der vorliegenden Arbeit als formale Definition verstanden werden.

Da die Methodik der Aufnahme und Dokumentation der Funde schon in Kap. 2 ausführlich behandelt wurde, kann gleich mit der grundsätzlichen Gliederung der Gefäße begonnen werden. Ausgehend von der im ersten Arbeitsschritt aufgenommenen Menge von rund 1.500 charakteristischen Stücken wurde eine Gliederung der Formen erarbeitet, die dann als Grundlage für die Bestimmung der restlichen Fragmente verwendet werden konnte. Zunächst wurden alle Zeichnungen und Notizen in vier große Gruppen gegliedert – offene Gefäßfor-men, geschlossene Gefäße, Sonderformen und charakteristische Gefäßteile, die folgendermaßen definiert wur-den: Geschlossene Formen haben einen Mündungsdurchmesser, der mindestens ein Drittel kleiner ist als der maximale Durchmesser des Gefäßkörpers. Der Mündungsdurchmesser offener Gefäße ist mindestens gleich groß oder größer als der maximale Bauchdurchmesser. Zur Gruppe der Sonderformen zählen all jene Fragmente, die in keine der beiden oben genannten Kategorien passen, und schließlich besteht die vierte Gruppe aus charak-teristischen Gefäßteilen, die keinen Aufschluß über die grundsätzliche Form des Gefäßes mehr geben können. Diese Einteilung, die abweichend vom kastaniotischen System erstellt wurde, ermöglichte es, auch sehr schlecht erhaltene Fragmente, die keiner speziellen Formengruppe mehr zuweisbar waren, zumindest nach einer dieser übergeordneten Kategorien zu bestimmen. Auf diese Weise konnten 10.678 Fragmente aus 2.423 Fundkomple-xen definiert werden.

Jede dieser vier Kategorien läßt sich nun in mehrere Formengruppen gliedern, die sich folgendermaßen zu-ordnen lassen:

Offene Gefäßformen Geschlossenen Gefäßformen Sonderformen Charakteristische Gefäßteile Schalen Schüsseln Kantharoi/Tassen Töpfe Pyraunoi

Amphoren Krüge Pithoi

Siebgefäße Deckel Miniaturgefäße Backwannen Einzelstücke

Henkel Böden Appliken und Verzierungen Tüllen

526 Hochstetter 1984. 527 Die Funde lagern im Magazin des Alten Museums Yeni Cami in Thessaloniki, die ich ausführlich untersuchen konnte.

Formengruppen 90

Im folgenden Teil werden die einzelnen Formengruppen jeder Kategorie besprochen. Nach der grundlegenden Definition und einer Beschreibung der Typen und Varianten anhand einer Typentafel folgen eine Korrelation mit den Gattungen und Warengruppen sowie eine Darstellung in der Schichtenabfolge. Mögliche Vergleichsbei-spiele werden direkt im Anschluß an jede Variante diskutiert.

5.1. Offene Gefäßformen

5.1.1. Schalen Schalen sind flache und weitmundige Gefäße mit einem unprofilierten Gefäßkörper. Die Gefäßmündung ist in

der Regel doppelt so groß wie die Gefäßhöhe. Als Handhaben kommen ausschließlich Horizontalhenkel in un-terschiedlicher Ausformung vor.

Die Abgrenzung zu den anderen offenen Gefäßformen ist, abgesehen von den Schüsseln, problemlos. Töpfe sind viel höher und in der Regel auch dickwandiger als Schalen, ebenso die Formengruppe der Pyraunoi. Kantharoi und Tassen haben die charakteristischen Vertikalhenkel und sind zusätzlich auch höher als Schalen. Die Abgrenzung zu den Schüsseln erfolgt in Zweifelsfällen über das Verhältnis von Gefäßhöhe zur Mündung. So werden Gefäße ab dem Verhältnis Mündung zu Höhe = 1,5:1 und größer zu den Schalen gezählt, ab dem Verhältnis 1,4:1 und kleiner werden sie als Schüssel definiert. Die daraus resultierende Gliederung überzeugt auch wegen der Unterschiede in der Körper-, Rand- und Lippenbildung, die eine klare Differenzierung beider Formengruppen erlauben. Einzig der Typ der einfachen Kalottenform ist in beiden Formengruppen vertreten und nur anhand des soeben erläuterten Verhältnisses der Gefäßmündung zur Höhe zuzuordnen. Die in der Gra-fik (Abb. 34) dargestellten Kurven der Verhältnisse von Durchmesser zu Höhe bei Schüsseln und Schalen bestä-tigen das Bild, das sich aus ihrer Gliederung nach Gefäßkörper und Randausbildung ergeben hatte.

0

5

10

15

20

25

30

35

0,8 0,9 1 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9 3 3,1 3,2 3,3 3,8 4 4,3 5 5,3

Durchmesser:Höhe

Anzahl

Schüsseln

Schalen

Abb. 34. Kurvendiagramm zur Relation von Mündungsdurchmesser zu Höhe bei Schüsseln und Schalen

Formengruppen 91

V. Ausschwingende Form8%

II. Kalottenform66%

III. Einziehendes Oberteil

14%

IV. Knickwandschale

4%

I. Steilwandige Schale

8%

Abb. 35. Prozentuale Verteilung der fünf definierten Schalentypen (n=1294)

Die Definition einzelner Schalentypen erfolgt über den Gefäßkörper, eine weitere Unterteilung in Varianten ergibt sich aus der unterschiedlichen Rand- und Lippenbildung, wobei auch Varianten mit und ohne Henkel differenziert werden (Abb. 36). Die insgesamt 1294 Schalenfragmente lassen sich in fünf Typen gliedern, die in unterschiedlicher Menge und Häufigkeit im Material vertreten sind (Abb. 35).

Schalen Typen (I–V) und Varianten (A–C)

TYP I II III

A

B

Formengruppen 92

C

Abb. 36. Typentafel der Schalen (versch. Maßstäbe)

TYP IV V

A

B

Typen- und Variantenbenennung

Typ I: Steilwandige Schale A: Rand horizontal abgerundet B: Rand schräg nach innen abgestrichen Typ II: Kalottenförmige Schale A1: Rand regelmäßig gerundet A2: Rand regelmäßig gerundet, Wishbone-Henkel B1: Rand horizontal abgestrichen, innen verdickt B2: Rand horizontal abgestrichen, innen verdickt, Wish-bone-Henkel B3: Rand horizontal abgestrichen, innen verdickt, horizon-tale Rundstabhenkel C1: Rand schräg nach innen abgestrichen, innen verdickt C2: Rand schräg nach innen abgestrichen, innen verdickt, Wishbone-Henkel C3: Rand schräg nach innen abgestrichen, innen verdickt, Gabelhenkel Typ III: Schale mit einziehendem Oberteil A1: Rand regelmäßig gerundet A2: Rand regelmäßig gerundet, horizontale Rundstabhen-kel

B1: Rand horizontal abgestrichen, innen und/oder außen verdickt B2: Rand horizontal abgestrichen, innen verdickt, horizonta-le Rundstabhenkel C1: Rand schräg nach innen abgestrichen, innen verdickt C2: Rand schräg nach innen abgestrichen, innen verdickt, Wishbone-Henkel Typ IV: Knickwandschale A: Rand regelmäßig gerundet, einziehendes Oberteil B: Rand regelmäßig gerundet, ausschwingendes Oberteil Typ V: Schale mit ausschwingender Form A1: leicht ausschwingendes Oberteil A2: leicht ausschwingendes Oberteil, horizontale Rundstab-henkel B1: stark ausschwingendes Oberteil B2: stark ausschwingendes Oberteil, horizontale Rundstab-henkel

Formengruppen 93

5.1.1.1. Steilwandige Schale (Typ I) (Kat. Nr. 1–98)

Die steilwandige Schale wird charakterisiert über die sehr steile Wandung des Gefäßkörpers, die beinahe senkrecht steht. Da aber kein vollständiges Gefäß mit Boden erhalten ist, kann über den Winkel der Wandung zur Standfläche und deren Ausformung nichts gesagt werden. Es werden zwei Varianten aufgrund ihrer Rand-ausformung unterschieden:

– Variante A hat einen horizontal abgerundeten Rand ohne besondere Lippenbildung. – Variante B hat einen schräg nach innen abgestrichenen Rand. Beide Varianten scheinen als einziger Schalentyp keine Henkel zu haben, doch liegt dies möglicherweise auch

am Erhaltungszustand der steilwandigen Schalen, denn die Randfragmente sind nur bis maximal 10 % des Mün-dungsdurchmessers erhalten. Die Wandstärke der erhaltenen Fragmente liegt zwischen 0,3 und 1,0 cm.

Typ I hat insgesamt nur einen Anteil von 8 % an der Formengruppe der Schalen, wobei Variante A rund drei Viertel und Variante B ein Viertel ausmachen. Von den 98 definierbaren Exemplaren dieses Typs stammen 50 aus sicher stratifizierten Kontexten, die eine folgende Schichtenverteilung zeigen (Abb. 37). Aufgrund der ge-ringen Zahl werden sie in diesem Fall nicht im Verhältnis zum Schichtenvolumen berechnet, sondern als absolu-te Zahlen dargestellt.

0 6

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2

1+0Schicht

absolute Anzahl 12

Variante B

Variante A

Abb. 37. Steilwandige Schalen und ihre Varianten im Schichtenverlauf. Darstellung der absoluten Anzahl (n=50) Beide Varianten haben erste Vertreter in Schicht 13 und fehlen in den darauffolgenden Schichten (Taf. 5,74–

75.98). Variante B mit schräg nach innen abgestrichenem Rand setzt in Schicht 8 wieder ein, hat in Schicht 3 ihren Höhepunkt und endet in Schicht 2 (Taf. 74,91; Kat. Nr. 76–98). Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand setzt erst in Schicht 7 ein, läßt einen deutlichen Schwerpunkt in den Schichten 7 bis 4 erkennen und kommt danach nur mehr vereinzelt vor (Taf. 39,62; 58,58; 74,46; 84,15; 93,4; 106,2; 110,6; Kat. Nr. 1–75). Beide Varianten sind überwiegend den Warengruppen 5 und 15 zuzuordnen, also brauner und roter Feinkeramik mit fein geglätteter Oberfläche.

Einen vergleichbaren Schalentyp gibt es in Kastanas, auch dort eher selten und auf die Schichten 13–4 be-schränkt528. Er tritt in der Siedlung am Axios demnach erst am Ende der Spätbronzezeit in SH IIIC Entwickelt bis Fortgeschritten auf529 und läuft durch die gesamt Eisenzeit. Der kastaniotische Typ hat ausnahmslos einen

528 Hochstetter 1984, 80; 84; 85 Abb. 20. 529 Datierung nach Jung 2002, 228.

Formengruppen 94

regelmäßig gerundeten Rand530 und tritt vor allem in Form von Miniaturgefäßen auf. Eine Randbildung wie bei Variante B ist in Kastanas nicht vorhanden.

Steilwandige Schalen sind insgesamt selten und auch kein auf die Spätbronzezeit beschränkter Typ (Abb. 38). In Mikro Vouni kommen handgemachte Schalen dieses Typs in mittelbronzezeitlichen Schichten vor531, in Pot-ami und Kastri stammen sie aus gesichert spätbronzezeitlichen Gräbern532, Elaphi ist ohne größeren Kontext datiert und in Kastanas beginnen steilwandige Schalen erst am Ende der späten Bronzezeit. Aus den übrigen Regionen sind Schalen dieses Typs überhaupt nicht bekannt.

Abb. 38. Verbreitung der steilwandigen Schalen. 1. Kastanas; 2. Elaphi; 3. Potami; 4. K

(Fundortnachweis im Anhang) 4.1.1.2. Kalottenförmige Schale (Typ II) (Kat. Nr. 99–962)

Charakteristisch ist der kalottenförmige Körper dieses Schalentyps, der im Unterwandigen Schale, eine gekrümmte Wandung besitzt. Aufgrund der unterschiedlicheVarianten differenziert werden (Abb. 36).

– Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand, – Variante B mit horizontal abgestrichenem und innen verdicktem Rand und – Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem und innen verdicktem Rand. Von den insgesamt 146 Stücken der Variante A (Kat. Nr. 668–719) haben drei Fr

ständige Rundstabhenkel (Kat. Nr. 672–674), vier weitere einen nicht näher definieNr. 668–671), eine Schale weist einen Tüllenausguß auf (Kat. Nr. 675) und 43 weitForm von Wishbone-Henkeln (Kat. Nr. 676–719). Die vereinzelte Schale mit Tülle

530 Hochstetter 1984, Taf. 115,6–9; 186,11; 187,7; 192,6; 210,5; 246,1. 531 Ich danke D. Matsas für die Gelegenheit, die Funde von Mikro Vouni auf Samothraki stud532 Potami: Grammenos 1979, 36 Abb. 4, links oben; Kastri: Koukouli-Chrysanthaki 1992, T

steilwandige Schalen

astri; 5. Mikro Vouni

schied zu Typ I, der steil-n Randformen können drei

agmente horizontale, rand-rbaren Henkelansatz (Kat. ere besitzen Handhaben in aus einem möglicherweise

ieren zu dürfen. af. 2,16 (Phase IA).

Formengruppen 95

gestörten Befund in Schicht 12 (12+0) steht eindeutig noch in mittelbronzezeitlicher Tradition, wo der Tülle-nausguß zum charakteristischen Gefäßrepertoire gehört533.

Variante B mit horizontal abgestrichenem und innen verdicktem Rand ist mit 471 Exemplaren vertreten (Kat. Nr. 99–563), wovon neun horizontale Rundstabhenkel (Kat. Nr. 372–380), 178 Wishbone-Henkel (Kat. Nr. 381–558) und weitere fünf die charakteristische Auszipfelung von Wishbone-Schalen auf dem Rand haben.

Zur Variante C schließlich gehören insgesamt 233 Fragmente (Kat. Nr. 724–958), wovon vier Gabelhenkel (Kat. Nr. 911–914) und 41 Wishbone-Henkel (Kat. Nr. 915–958) aufweisen. Vereinzelte kalottenförmige Scha-len haben eine schräg nach außen abgestrichene Lippe (Kat. Nr. 720–723), aufgrund ihrer geringen Anzahl werden sie nicht als eigene Variante definiert. Auffallend ist ihr punktuelles Auftreten in den älteren Schichten 14 bis 12534.

Schalen mit Wishbone-Henkeln stellen eine besondere Gefäßform dar und werden deshalb auch am Ende des Kapitels der Schalen ausführlich und separat behandelt.

0 100 200 300 400 500 600

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Var. CVar. BVar. A

Abb. 39. Relative Häufigkeit kalottenförmiger Schalen und ihrer Varianten im Schichtenverlauf ohne Berücksichtigung der

Wishbone-Schalen (n=324)

All drei Varianten bestehen hauptsächlich aus den Warengruppen 5, 14, 22, 15 und 30, haben eine fein geglät-tete und teilweise polierte Oberfläche und sind relativ dünnwandig. Fünf Schalen sind mit dazugehörigem Bo-den erhalten, der als abgesetzte und leicht eingewölbte Standfläche ausgebildet ist. Der Durchmesser der Stand-flächen liegt zwischen 6 und 12 cm. Alle drei Varianten sind ab Schicht 13 im Gefäßrepertoire vertreten, weisen aber verschiedene Häufigkeitsschwerpunkte auf (Abb. 39). Variante B mit horizontal abgestrichenem Rand ist am häufigsten in den Schichten 7 bis 5, nimmt danach deutlich ab und kommt in Schicht 2 nicht mehr vor (Taf. 4,561–562; 32,343; 40,309; 57,200.373–374). Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem Rand wird hingegen erst in Schicht 5 häufiger und hat einen deutlichen Schwerpunkt in den Schichten 3 und 2 (Taf. 18,733; 26,734; 58,902; 74,812.862; 83,897). Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand ist in Schicht 13 noch stärker vertreten, geht danach massiv zurück, ist in den Schichten 7 und 6 wieder häufiger zu beobachten und danach nur noch seltener, aber kontinuierlich bis Schicht 2 vertreten (Taf. 4,620.635; 25,666; 82,619; 110,584). Grundsätzlich auffallend ist, daß kalottenförmige Schalen in den Schichten 12 bis 8 kaum vorkommen

533 Aslanis in Vorb. 534 Die Fragmente M 278/4 (Kat. Nr. 720) und M 277/99 (Kat. Nr. 721) stammen aus Komplexen, die den Schichten 14 und 13 angehören; B 1116/3 (Kat. Nr. 722) kommt aus Schicht 12. Das vierte Exemplar A 2175/10 (Kat. Nr. 723) ist nicht sicher stratifiziert.

Formengruppen 96

und in Schicht 10 überhaupt fehlen. Trotzdem läßt sich in der Schichtenverteilung eine Kontinuität ablesen, die sich darin ausdrückt, daß alle drei möglichen Varianten ab Schicht 13 vorhanden sind und schließlich bis zu den Schichten 3 bzw. 2 weiter hergestellt werden.

Abb. 40. Verbreitung kalottenförmiger Schalen und ihrer Varianten (A: regelmäßig gerundeter Rand; B: horizontal abgestri-

chener Rand; C: schräg nach innen abgestrichener Rand). 1. Mesimeriani; 2. Toumba von Thessaloniki; 3. Klučka, Hi-podrom; 4. Alonia; 5. Paläokastro (Serres); 6. Mesorachi; 7. Exochi; 8. Potami; 9. Stathmos Angistas; 10. Mikro Vouni;

11. Kallipetra; 12. Zagore; 13. Pevkakia; 14. Kastanas (Fundortnachweis im Anhang)

Kalottenförmige Schalen sind nun wesentlich häufiger in spätbronzezeitlichen Kontexten zu finden als die zu-

vor behandelten steilwandigen Schalen, wobei in deren Verbreitung – bei aller Vorsicht – Schwerpunkte er-kennbar sind (Abb. 40). Die olynthische Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand findet sich nur östlich des Axios, Variante B mit horizontal abgestrichenem Rand ist von der Siedlung Zagore535 im Westen bis Mikro Vouni auf Samothraki536 im Osten vertreten, aber ohne einen einzigen Vertreter in Ostmakedonien. Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem Rand hat eine ähnlich weite Verbreitung wie Variante B, ist aber auch noch in den spätbronzezeitlichen Schichten der Pevkakia in Thessalien vorhanden537. Die Vergesellschaftung aller drei Varianten findet sich außer in unserer Toumba noch in den Siedlungen von Mesimeriani538 und Kasta-nas539. Interessanterweise unterscheiden sich die Laufzeiten der Typen in Kastanas aber grundlegend von O-lynth. So sind die Varianten A und B zwar besonders häufig in Kastanas vertreten, allerdings erst in den eisen-zeitlichen Schichten540. Variante C, die in Olynth einen massiven Schwerpunkt in den Schichten 4 und 3 hat, ist

535 Andrea 1996, 43 Taf. 2,10–12.14–16.19–21. 536 Unpubl. 537 Unpubl. 538 Grammenos/Kotsos 2002, 220 f. Taf. 34,γ.µ.η. 539 Hochstetter 1984, 80; 84; 85 Abb. 20; 86. – Variante A entspricht dem kastaniotischen Typ 1a, Variante B entspricht 3b und Variante C schließlich Typ 3a. 540 Laufzeit von Typ 1a1 in Kastanas von Schicht 13 bis 1, Typ 3b von Schicht 12 bis 1 (Hochstetter 1984, 85 Abb. 20).

Formengruppen 97

in Kastanas mit wenigen Exemplaren auf die Schichten 16 und 15 beschränkt541, also auf den Zeitraum von SH IIIA Spät bis SH IIIB Ende542.

5.1.1.3. Schale mit einziehendem Oberteil (Typ III) (Kat. Nr. 960–1147)

Charakteristisch für Typ III ist der enge Mündungsdurchmesser im Vergleich zum Bauchumfang der Schale. Eine Gliederung über die Randformen ergibt dieselben Varianten wie der soeben besprochene Typ der kalotten-förmigen Schale, ist aber aufgrund des einziehenden Oberteils klar von diesem zu unterscheiden. Varianten A und B mit regelmäßig gerundetem Rand (Kat. Nr. 996–1090) bzw. horizontal abgestrichenem und innen ver-dicktem Rand (Kat. Nr. 960–994) können randständige horizontale Rundstabhenkel mit ovalem oder rundem Querschnitt haben. Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem und verdicktem Rand (Kat. Nr. 1091–1147) kann Wishbone-Henkel besitzen.

Die überwiegende Mehrheit des Typs III gehört zu den Warengruppen 5, 14, 30, 15 und 18. Sie sind somit fein geglättet, teilweise poliert und haben eine Farbe von rot, braun oder schwarz.

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Typ C

Typ B

Typ A

Abb. 41. Relative Häufigkeit der Schalen mit einziehendem Oberteil und ihrer Varianten (n=130)

Die verschiedenen Varianten zeigen wieder eine deutlich unterschiedliche Gewichtung im Schichtenverlauf unserer Siedlung (Abb. 41). Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand hat einen ersten Schwerpunkt in den Schichten 13 und 12, fehlt in den darauffolgenden Schichten 11 bis 8 komplett und ist nach dieser Unterbre-chung wieder häufig in den Schichten 7 und 6 (Taf. 3,1034.1066.1068.1077.1079; 40,1085; 56,1010.1071.1081.1083). Danach werden Schalen dieser Variante merklich weniger und kommen in Schicht 2 schließlich nicht mehr vor (Taf. 73,999.1013). Variante B mit horizontal abgestrichenem und innen verdicktem Rand läßt keinen deutlichen Schwerpunkt in ihrer Häufigkeit erkennen. Sie ist ab Schicht 13 mit wenigen Ex-emplaren vertreten (Taf. 3,961), fehlt danach in den Schichten 12 bis 10, ist in den Schichten 8 bis 5 wieder nachweisbar (Taf. 32,962; 40,972; 56,992), fehlt wiederum in Schicht 4 und ist in den Schichten 3 bis 1+0 wie-der vorhanden (Taf. 109,963; 110,983). Dagegen läßt Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem Rand

541 Ebd. 542 Jung 2002, 228 Abb. 80.

Formengruppen 98

eine deutliche Entwicklungstendenz erkennen. Nach punktuellem Vorkommen in den Schichten 13 und 11 (Taf. 3,1094) wird sie ab Schicht 6 immer häufiger und ist am stärksten in Schicht 2 vorhanden (Taf. 56,1096; 74,1115; 93,1110; 94,1107).

Schalen mit einziehendem Oberteil sind vor allem in der Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand häufi-ger verbreitet. In Kastanas entsprechen die Typen 2c1 und 2c2 unserer Variante A543, die aber weitaus seltener in den spätbronzezeitlichen Schichten vertreten sind544. Der Schwerpunkt beider kastaniotischer Typen liegt in den Schichten 14a bzw. 13 bis 5545, also in dem Zeitraum SH IIIC Früh bis in die entwickelte Eisenzeit546. Ande-re Randformen – wie unsere Varianten B und C mit horizontal abgestrichenem und innen verdicktem Rand – gibt es in der Siedlung von Kastanas nicht. Weitere Vergleichsbeispiele finden sich von der albanischen Sied-lung Zagore547, über Thermi A (Taf. 131,S17) bis nach Jagnilo in NO-Bulgarien548, die alle einen regelmäßig gerundeten Rand aufweisen. Nur in Ostmakedonien gibt es auch Beispiele mit horizontalen Henkeln (Variante A2), wie in Elaphi549, Karyani550 und Monovrisi551. Einziges vergleichbares Exemplar zu unserer Variante B mit horizontal abgestrichenem Rand ist aus Kallipetra in Westmakedonien bekannt552, und nur in Mikro Vouni553 gibt es auch die Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem Rand.

Wie sich bei der Analyse der Typen II und III gezeigt hat, scheint die Randform dieser Schalen in Olynth chronologisch empfindlich zu sein. Betrachtet man nun die vergleichbaren Randformen beider Typen, dann stechen vor allem die Randvarianten A (regelmäßig gerundet) und C (schräg nach innen abgestrichen) heraus (Abb. 43). Die Gegenüberstellung im Schichtenverlauf läßt eine sehr deutliche Tendenz erkennen: Schalen mit schräg nach innen abgestrichenen Rändern lösen die zuvor häufigeren regelmäßig gerundeten Ränder als domi-nierenden Typ ab, die zwar weiterhin vorhanden sind, aber in weitaus geringerer Zahl.

5.1.1.4. Knickwandschalen (Typ IV) (Kat. Nr. 1148–1193)

Knickwandschalen sind charakterisiert durch einen scharfen Umbruch in oder oberhalb der Körpermitte und ein konkav einziehendes Oberteil. Diese ausgeprägte Profilierung des Gefäßkörpers unterscheidet die Knick-wandschalen klar von Typ III, den Schalen mit einziehendem Oberteil. Die insgesamt 54 definierten Knick-wandschalen lassen sich in zwei Varianten gliedern, die beide einen regelmäßig gerundeten Rand aufweisen:

– Variante A mit einziehendem Oberteil (Kat. Nr. 1148–1182) und – Variante B mit ausschwingendem Oberteil (Kat. Nr. 1183–1193). Handhaben lassen sich nur in einem Fall nachweisen, was aber am Erhaltungszustand liegen könnte, da die

Randfragmente nur bis maximal 8 % ihres ursprünglichen Durchmessers erhalten sind. Am Exemplar mit der Kat. Nr. 1168 ist der Ansatz eines Horizontalhenkels zu beobachten (Taf. 5,1168), das Stück mit der Kat. Nr. 1183 hat eine Knubbe auf dem Bauchknick (Taf. 19,1183). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 33 cm, mit einer Wandstärke zwischen 0,3 und 0,9 cm sind sie eher dünnwandig. Die häufigsten Warengruppen der Knickwandschalen sind 5, 30 und 14. Sie sind demnach mehrheitlich braun, schwarz oder beige mit fein geglätteter, seltener auch polierter Oberfläche.

Knickwandschalen sind in der Toumba von Olynth vor allem in den älteren Schichten vor Schicht 13 eine charakteristische Form554, die meistens in der von J. Maran für die Pevkakia definierten „rötlichen Keramik“

543 Hochstetter 1984, 84. 544 Ebd. 85 Abb. 20: In der Darstellung des Typs 2c1 werden 65 Exemplare angeführt, die über die Schichten 19 bis 1 ver-teilt sind. Typ 2c2 mit 20 Exemplaren ist auf die Schichten 13 bis 4 beschränkt. Im Tafelteil sind lediglich 5 Stücke aus spätbronzezeitlichen Schichten abgebildet (ebd. Taf. 3,10; 14,9; 41,3; 63,2; 70,3), die alle mit der olynthischen Variante A des Typs III gut vergleichbar sind. Die übrigen Fragmente stammen entweder aus weitaus jüngeren Siedlungsphasen (ebd. Taf. 107,1; 116,8; 136,3; 138,9; 166,2; 177,6; 180,3; 196,2; 236,9) oder sind nicht mit der olynthischen Form vergleichbar (ebd. Taf. 79,3; 83,3; 96,2; 115,13; 154,10; 188,1). 545 Ebd. 546 Jung 2002, 228 Abb. 80. 547 Andrea 1996, 48 Taf. 7,7 mit unterrandständigen Vertikalhenkeln. 548 Tončeva 1977, 159 Taf. 9,7–10. 549 Grammenos/Fotiadis 1980, 32 Nr. 150 Taf. 10,150. 550 Koukouli-Chrysanthaki 1972, 528 Abb. 4,2. 551 Grammenos/Fotiadis 1980, 32 Nr. 196 Taf. 8,196. 552 Stefani 2000, 545 Abb. 4, oben rechts. 553 Unpubl. 554 Aslanis in Vorb.

Formengruppen 99

auftritt555. Vereinzelte Exemplare dieser Gattung laufen noch bis Schicht 12, worunter sich auch Knickwand-schalen befinden, die von I. Aslanis bearbeitet werden556.

Die Häufigkeitsverteilung dieser Form zeigt auch einen deutlichen Schwerpunkt in den Schichten 13 und 12 mit einem Ausklingen in den Schichten 7 und 6 (Taf. 4,1190; 5,1168.1171.1173.1191; 18,1185–1186; 19,1183; 41,1157.1161; 58,1153). Variante B ist ausnahmslos auf die Schichten 13 und 12 beschränkt (Taf. 4,1190; 5.1191; 18,1185–1186; 19,1183). Die einzelnen Fragmente der Variante A in den Schichten 4 bis 1+0 sind wohl durch Erdbewegungen verschleppte Stücke, die ursprünglich in älteren Schichten lagen (Taf. 106,1148). Dem-nach sind Knickwandschalen eine aus der Mittelbronzezeit tradierte Gefäßform, die ab Schicht 13 auch in ande-ren Waren hergestellt wird, während die sogenannte „rötliche Keramik“ zu diesem Zeitpunkt schon ausläuft.

Abb. 42. Verbreitung der Schalen mit einziehendem Oberteil (Typ III) und der Knickwandschalen (Typ IV). 1. Toumba Thessaloniki; 2. Kallipetra; 3. Zagore; 4. Mikro Vouni; 5. Elaphi; 6. Karyani; 7. Monovrisi; 8. Stathmos Angistas; 9. Deveta-

ki; 10. Jagnilo; 11. Vardarski Rid; 12. Cetushit; 13. Potami; 14. Exochi; 15. Softex; 16. Kastanas; 17. Thermi A; 18. Gona (Fundortnachweis im Anhang)

Es lassen sich nur wenige Vergleichsbeispiele aus dem südlichen Balkan anführen (Abb. 42). Ein Exemplar

aus der albanischen Siedlung von Cetushit stammt aus einem Horizont, der mit Maliq IIIc und d1 parallelisiert wird, also grob formuliert, der Mittelbronzezeit angehören soll557. Aus mittelbronzezeitlichen Schichten von Mikro Vouni auf Samothraki gibt es ebenfalls gut vergleichbare Knickwandschalen558. Die zweifelsohne spät-bronzezeitlichen Exemplare aus Vardarski Rid in der Republik Mazedonien559 sowie Exochi560 und Potami561 in

555 Maran 1992b, 110 ff. – Die Gattung beginnt in der Pevkakia in der fortgeschrittenen Mittelbronzezeit und wird erst in Phase 7 häufig. Die dort typischen Gefäßtypen der Schalen, Tassen und Näpfe lassen sich nicht direkt mit den olynthi-schen Knickwandschalen der älteren Schichten vor 13 vergleichen. 556 B 819/4 (Schicht 12); B 1000/2 (Schicht 11+12); B 1003/1 (Schicht 12); B 1129/10 (Schicht 12+13); B 1192/5 (Schicht 12+13). 557 Korkuti/Bunguri 1996, 9; 15 Taf. 2,11. 558 Unpubl. 559 Mitrevski 2003, 71 Abb. 6 (sowie Autopsie im Museum Gevgeljia). 560 Grammenos 1979, 47 Abb. 11,2. 561 Ebd. 32 Abb. 1,4.

Formengruppen 100

Ostmakedonien und Gona am Golf von Thessaloniki (Taf. 129,S2) belegen – neben den Befunden aus unserer Toumba – ein Weiterleben dieser Form in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. in der Region zwischen Axios und Strymon.

0 100 200 300 400 500 600 700

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Rand schräg nach innenabgestrichenRand regelm. gerundet

Abb. 43. Schalen mit regelmäßig gerundetem oder schräg nach innen abgestrichenem Rand der Typen II (Kalottenform)

und III (einziehendes Oberteil) in relativer Häufigkeit (n=267)

0 1 2 3 4 5 6 7 8

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2

1+0Schicht

absolute Anzahl

Var. B

Var. A

Abb. 44. Varianten der Knickwandschalen im Schichtenverlauf in absoluter Anzahl (n=25)

Formengruppen 101

5.1.1.5. Schalen mit ausschwingender Form (Typ V) (Kat. Nr. 1194–1292)

Typ V ist charakterisiert durch eine geschwungene Wandung und ein ausbiegendes Oberteil, das mit dem Begriff „ausschwingende Form“ umschrieben wird. Der Grad der Ausbiegung definiert den Unterschied der zwei Varianten dieses Typs:

– Variante A (Kat. Nr. 1194–1266) ist leicht ausschwingend im Unterschied zu – Variante B (Kat. Nr. 1267–1292) mit stark ausschwingendem Oberteil, dessen Mündungsdurchmesser grö-

ßer ist als der Bauchumfang der Schale. Beide Varianten können horizontale Rundstabhenkel mit rundem oder ovalem Querschnitt haben, die an der

Wandung über dem maximalen Bauchdurchmesser sitzen. Die Basis ist bei keinem der Fragmente erhalten, und so kommen sowohl Flachböden als auch Standfüße in Betracht, wie die unten angeführten Vergleiche zeigen werden. Die Ränder sind regelmäßig gerundet oder laufen in einer sich verjüngenden Lippe aus.

Die häufigsten Warengruppen dieses Schalentyps sind vor allem 22 und 40, seltener sind 5, 15 und 14. Sie sind demnach vor allem rot, weniger häufig braun oder beige und immer fein geglättet. Mit einer Wandstärke von 0,4 bis 0,8 cm sind sie, im Verhältnis zu ihrem Mündungsdurchmesser zwischen 12 und 23 cm, dünnwandig aufgebaut.

Von den insgesamt 98 Exemplaren dieses Schalentyps stammen lediglich 57 aus gesicherten rein spätbronze-zeitlichen Kontexten (Abb. 45).

0 5 10 15 20

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

absolute Anzahl

Var. B

Var. A

Abb. 45. Varianten der Schalen ausschwingender Form (Typ V) im Schichtenverlauf ohne Berücksichtigung der Schichten-

mächtigkeit aufgrund der geringen Zahl (n=57)

Variante A tritt in Schicht 13 sofort mit größerer Häufigkeit auf (Taf. 2,1254.1256; 3,1261–1262), geht da-

nach in den Schichten 12 bis 8 massiv zurück und hat in Schicht 7 ihren deutlichsten Schwerpunkt (Taf. 17,1251; 25,1249). In den darauffolgenden Schichten geht sie stark zurück und kommt nach Schicht 4 nicht mehr vor (Taf. 56,1199–1200). Variante B mit stark ausschwingendem Oberteil beginnt in Schicht 12 (Taf. 18,1287.1288), fehlt in den Schichten 11 und 10 und hat ebenfalls in Schicht 7 ihren deutlichen Schwerpunkt. Da in den Schichten 5 bis 3 keine Vertreter dieser Variante mehr beobachtet werden können, sind die zwei Ex-emplare aus Schicht 2 wohl als verschleppte ältere Stücke zu interpretieren (Taf. 106,1267). Insgesamt zeigt die Verteilung, daß Schalen mit ausschwingender Form in den Schichten 13 bis 6 konzentriert auftreten und danach aus dem Gefäßrepertoire verschwinden, sieht man von den jüngeren, wohl sekundär verlagerten Exemplaren ab.

Formengruppen 102

Abb

so

Wi14, dnoch

VeOberSiedlSiedlmon TumuPotamchen kalhe

562 563 564 199lisi565 566 567 568 569 570 571 572 573 574 575

Schale VB: stark ausschwingend

. 46. Verbreitung der Schalen mit stark ausschwingendem Oberteil (Typ V, Variante B). 1. Kallipetra; 2. Kastri (Tha-s); 3. Potami; 4. Exochi; 5. Argissa Magula; 6. Čărkvišteto; 7. Godse Delčev; 8. Progled; 9. Sandanski; 10. Turlata;

11. Pevkakia (Fundortnachweis im Anhang)

e bei den Knickwandschalen gibt es auch für den Schalentyp V Vorläufer in den älteren Schichten 18 bis ie wohl vor allem in der Gattung der „rötlichen Keramik“ vorkommen562. Vereinzelte Ausläufer finden sich bis in Schicht 12563, die von I. Aslanis bearbeitet werden. rgleiche zu unserem Schalentyp V finden sich vor allem für die Variante B mit stark ausschwingendem teil (Taf. 18,1287–1288; 106,1267; Abb. 46)564. Im Westen gibt es Exemplare in den spätbronzezeitlichen ungsablagerungen von der Pevkakia am Golf von Volos565, aus der Argissa Magula am Pinios566 und der ung von Kallipetra am Aliakmonas567. Die dichteste Häufung liegt aber nordöstlich von Olynth vom Stry-bis zu den mittleren Rhodopen. Hier kennen wir Schalen dieser Form auf hohem konischen Standfuß aus lusgräbern, die in der Regel keine Handhaben aufweisen, wie in Čărkvišteto568, Progled569, Turlata570, i571 und Exochi572. Es gibt sie auch in den Flachgräbern von Sandanski573 und aus beiden spätbronzezeitli-

Siedlungshorizonten von Godse Delčev574. Die Exemplare aus der Nekropole von Kastri575 können Verti-nkel haben und belegen eine Verbreitung bis zur Insel Thasos. Inwieweit diese Schalen auch westlich des

Aslanis in Vorb. B 1312/99; B 1315/17 (beide Schicht 13); B 988/4 (Schicht 12); B 717/16 (Schicht 11+12). Einzig mögliches Vergleichsbeispiel für Variante A gibt es in der albanischen Siedlung von Cetushit (Korkuti/Bunguri 6, 17 Taf. 4,11), die von den Ausgräbern in die mittlere Bronzezeit bzw. Maliq IIIc–d1 datiert wird (ebd. 9). Zur Loka-

erung siehe Abb. 42, Fundpkt. 12. Unpubl. Hanschmann 1981, 177 f. Taf. 126,11–13. Stefani 2000, 553 Abb. 11. Kisjov 1993, 6 Abb. 7,a; 8,б.д.е. Ebd. 3 Abb. 3,б. Ebd. 4 Abb. 4. Grammenos 1979, 35 Abb. 1,2–3. Ebd. 44 Abb. 9,2.4. Ivanov 2002 Taf. 8,1.3. Alexandrov 2002, 328 Abb. 11,7; 333 Abb. 22,4. Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 9,13–21 (Phase IA); Taf. 10,28–29; 91,1 (Phase IB).

Formengruppen 103

Strymon mit hohem Standfuß ausgestattet waren, bleibt ungewiß, da weder in Olynth noch in den westlich gele-genen Fundorten die Böden der Gefäße erhalten sind.

5.1.1.6. Exkurs zu Wishbone-Schalen

Die verschiedenen Varianten von Schalentypen mit Wishbone-Henkel sollen an dieser Stelle zusammenfas-send vorgestellt werden, um einen Überblick über die Formen dieser speziellen Schalengruppe geben zu können. Charakteristisch sind zwei Henkel, die, geformt wie die namengebende Vogelknochenform, an den Rändern sitzen. Am Rand können außerdem in einer Stellung von 90 Grad im Verhältnis zur Position der Henkel zwei kurze, meist spitze Zipfel angebracht sein, die eine Identifizierung als Wishbone-Schale auch bei starker Frag-mentierung ermöglichen. Sowohl kalottenförmige Schalen (Typ II) in allen drei Varianten als auch Schalen mit einziehendem Oberteil (Typ III) in der dritten Variante mit schräg nach innen abgestrichenem und verdicktem Rand können diese spezielle Henkelform haben. Somit lassen sich insgesamt vier Varianten an Wishbone-Schalen unterscheiden, die im folgenden als Varianten A–D angesprochen werden (Abb. 47):

– A: Kalottenform mit regelmäßig gerundetem Rand, – B: Kalottenform mit horizontal abgestrichenem, innen verdicktem Rand, – C: Kalottenform mit schräg nach innen abgestrichenem und verdicktem Rand und – D: einziehendes Oberteil mit schräg nach innen abgestrichenem und verdicktem Rand.

Variante A Variante B Variante C Variante D

Abb. 47. Varianten der Wishbone-Schalen

Trapezform Dreieckform

T1

Abb. 48. Gliederung

Insgesamt sind 281 Schalen mit Wishbone-He

typen ausmachen, die 279 Henkelfragmente lasmuten. Variante A (Kat. Nr. 676–719) hat einen381–558) ist mit 59 % die häufigste Form, Vaschließlich stellt Variante D mit einem Anteil vo

Knapp ein Drittel der Wishbone-Schalen gehein weiteres Viertel zu 15 und 8. Die Schalen stens nicht poliert. Ihre Wandstärke liegt in der R

576 Von den 281 Wishbone-Schalen stammen 155 gendermaßen auf die Varianten aufteilen: Variante

T2

D1 – D3 (von oben nach u

der Wishbone-Henkel nach ihrer Form

nkel bekannt, die mit rund 22 % knasen noch einen weit höheren Antei Anteil von 20 % aller Wishbone-S

riante C (Kat. Nr. 915–959) ist mitn 7 % die kleinste Gruppe der Wishört zu Warengruppe 5, ein Viertel zind braun, beige oder rot, fein bis mi

egel zwischen 0,4 und 0,6 cm, die

aus gesicherten und reinen spätbronzezei A: 31, Variante B: 91, Variante C: 22 un

D4

nten)

pp ein Viertel aller Schalen-l an Wishbone-Schalen ver-chalen, Variante B (Kat. Nr. 14 % weitaus seltener, und bone-Schalen576. u den Waren 14 und 22 und ttelfein geglättet, aber meis-Wishbone-Schalen sind also

tlichen Kontexten, die sich fol-d Variante D: 11 Exemplare.

Formengruppen 104

allgemein sehr dünnwandig. Die Schalen sind unterschiedlich groß, der Mündungsdurchmesser schwankt zwi-schen 12 und 42 cm, und sie sind grundsätzlich eher flach. Drei Exemplare mit Boden belegen eine abgesetzte, leicht eingewölbte Standfläche, deren Durchmesser zwischen 7,5 und 12 cm liegt (Taf. 150,467.545).

Bevor nun die Häufigkeit der Schalen im Schichtenverlauf und ihre Verbreitung in Makedonien und den be-nachbarten Kulturräumen diskutiert werden, müssen noch die verschiedenen Henkelformen vorgestellt werden.

Die Wishbone-Henkel selbst sind immer überrandständig und stehen in einem Winkel zwischen 45O und 70O zum Gefäßkörper. Die insgesamt 279 einzelnen Henkel teilen sich in zwei Grundformen, trapezoide und drei-eckige Henkel (Abb. 48).

Henkel in Trapezform sind am Henkelende annähernd so breit wie am Henkelansatz, das Ende kann sowohl gerade auslaufend (T1) wie auch nach unten abgeknickt sein (T2). Henkel in Dreieckform können verschiedene Henkel-Enden haben, ein gerundetes Ende (D3), eine kurzes und breites Ende (D2) oder ein langes und „ausge-zipfeltes“ Ende, ebenfalls gerade auslaufend (D1) oder nach unten abgeknickt (D4). Die zugehörigen Waren-gruppen decken sich mit denen der Schalen, wobei die Henkel grundsätzlich weniger sorgfältig geglättet sind als der Gefäßkörper. Die variantenreiche Gestaltung der Henkel ließ darauf hoffen, hier eine Formenentwicklung herausarbeiten zu können, die chronologisch interpretierbar ist.

0 5 10 15 20 25 30

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

absolute Anzahl

T1T2D1D4D2D3

Abb. 49. Verteilung der Wishbone-Henkelvarianten im Schichtenverlauf in ihrer absoluten Anzahl, inklusive der noch an den Schalen erhaltenen Henkel (n=77)

Die Wishbone-Henkel von Olynth zeigen demnach folgende Entwicklung (Abb. 49): Am Beginn in Schicht 13 stehen dreieckige Henkel mit ausgezipfeltem Ende (D1 und D4), die gleichsam die ältesten Belege für Wish-bone-Schalen in unserer Toumba sind (Taf. 4,5628; 33,5620). Kurz darauf läßt sich die trapezoide Variante mit gerade auslaufendem Henkel (T1) in den Schichten 12 und 11 erstmals nachweisen (Taf. 18,5585–5586). Dem-nach treten trapezoide und dreieckige Wishbone-Henkel annähernd gleichzeitig auf. In Schicht 7 ist ein abrupter Anstieg zu beobachten (Taf. 41,5612–5613.5618–5619.5624–5625.5648; 42,5670; 150,5650), erstmals sind nun trapezoide Henkel mit abgeknicktem Ende (T2) und dreieckige Henkel mit abgerundetem Ende (D3) zu beo-bachten. Es dominieren aber die dreieckigen Henkel mit kurzem, breitem Ende (D2), die in den folgenden Schichten 6 und 5 wieder stark zurückgehen und nach Schicht 4 nicht mehr vorkommen (Taf. 58,5608.5638; 73,5572; 150,5632–5633.5650). In Schicht 3 schließlich werden die übrigen Varianten – wenn auch nur noch vereinzelt – parallel hergestellt, womit die Entwicklung in Olynth endet (Taf. 96,5535.5538.5593.5595; 97,5539–5540; 150,5535.5539.5552).

Formengruppen 105

Eine Korrelation der verschiedenen Henkelformen mit den Schalenvarianten ist aufgrund des Erhaltungszu-standes schwierig. Da nur 14 Schalen noch formal definierbare Henkel besitzen (vgl. Taf. 150,467.545), sind weitere Schlußfolgerungen aufgrund der geringen Zahl problematisch und sollen hier auch nicht zu weit getrie-ben werden (Abb. 50).

T1 T2 D1 D4 D2 D3 Variante A 2 1 Variante B 2 2 Variante C 3 1 Variante D 1 2

Abb. 50. Korrelation der Schalenvarianten mit Wishbone-Henkelvarianten (n=14)

Da also eine Korrelierung von Schalen- und Henkelform nicht weiterführt, wenden wir uns nochmals dem Ge-fäßkörper der Wishbone-Schalen zu, die in den Varianten A bis D definiert wurden (Abb. 47). Ihr Vorkommen im Schichtenverlauf zeigt wie die Untersuchung der Henkel keine klaren Grenzen, aber Entwicklungslinien, die kurz zusammengefaßt werden sollen (Abb. 51).

0 100 200 300 400 500 600 700

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

A B

C D

Abb. 51. Häufigkeit der Wishbone-Schalenvarianten in relativer Häufigkeit (n=155)

Die Entwicklung beginnt mit jeweils einem Exemplar der Varianten A und D in den Schichten 13 und 12 (Taf. 3,1088; 18,713). Beide Formen fehlen in den Schichten 11 bis 8 und setzen recht zögerlich ab Schicht 7 wieder ein (Taf. 40,684.1090). Während Variante A nun annähernd konstant in den Schichten 6 bis 3 verteilt ist (Taf. 57,689.705; 73,680; 83,699; 95,695.702), hat Variante D einen Schwerpunkt in den Schichten 4 und 3 (Taf. 82,1135; 94,1132.1134.1144). Beide kommen hier zum letzten Mal vor577. Die kalottenförmige Schale mit horizontal abgestrichenem Rand (Variante B) tritt in Schicht 11 erstmals auf (Taf. 25,557), fehlt wie alle ande-

577 Die zwei Exemplare der Variante A aus der Schicht 1+0 werden hier aufgrund der unklaren Verhältnisse am Ende der Besiedlung der Toumba nicht in die Auswertung miteinbezogen, die in diesem Fall auch eher verfälschend wirken würde.

Formengruppen 106

ren auch in Schicht 10, setzt in Schicht 8 wieder ein (Taf. 32,545) und dominiert in den Schichten 7 bis 4 deut-lich (Taf. 40,554; 57,441; 73,458; 82,407; 150,467.545). Mit den letzten Exemplaren in den Schichten 3 bis 1+0 belegt diese Variante ein Fortleben der Wishbone-Schalen bis zu diesem Horizont (Taf. 94,395; 110,394). Im Vergleich dazu hat Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem Rand eine relativ kurze Lebensdauer, die auf die Schichten 7 bis 3 beschränkt ist, wobei ein deutlicher Schwerpunkt in den Schichten 4 und 3 erkennbar ist (Taf. 40,958; 83,928.929.936; 95,939; 96,942.946). Hier zeigt sich wieder das temporäre Auftreten dieser speziellen Randform, wie sie auch schon bei den Schalentypen II und III (Abb. 43) zu beobachten war.

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß Wishbone-Schalen in der Toumba von Olynth grundsätzlich in al-len Schichten ab 13 vorkommen, wobei der Schwerpunkt insgesamt klar in den Schichten 7 bis 3 zu beobachten ist. Eine Analyse der Gefäß- und Henkelformen konnte Entwicklungstendenzen aufzeigen, die aber ohne große Brüche ablaufen. Sind Wishbone-Schalen in den älteren Schichten 13 bis 8 noch selten, werden sie mit Schicht 7 ein charakteristischer Bestandteil des olynthischen Gefäßrepertoires.

Daß diese spezielle Schalenform ein Charakteristikum der makedonischen Bronzezeit ist, wurde schon sehr früh festgestellt. H. Schmidt stellt in einer Untersuchung der makedonischen Tumuli von 1905 verschiedene Henkelvarianten in seiner Gruppe der Bügelhenkel zusammen578 und zieht Vergleiche zu trojanischen Hen-keln579. Die dabei angeführten Exemplare aus Troia sind allerdings wesentlich älter und stehen wohl in keinem direkten Zusammenhang mit den bei ihm angeführten makedonischen Formen. Für A. J. B. Wace und M. S. Thompson sind die Wishbone-Fragmente aus Thessalien Importe aus dem Norden, deren Ursprung sie in Make-donien oder Troia annehmen580. W. A. Heurtley sieht den Beginn dieser Form aufgrund vereinzelter Henkel-fragmente aus Axiochori581 und Thermi A582 schon am Ende der Frühbronzezeit583. Einzelne Fragmente aus Kalindria584, Perivolaki585 und Salamanlé586 führt er als Vertreter für die Mittelbronzezeit an587, wobei er aber einräumt, daß das Gefäßspektrum dieser Zeit kaum bekannt ist.588 Schließlich beschreibt er Wishbone-Schalen als Leitform für die späte Bronzezeit589, da sie an allen bekannten Fundstellen Zentralmakedoniens und der Chalkidiki in dieser Periode vorhanden sind.

Betrachten wir zunächst die Gefäßform selbst. Die Verbreitung der verschiedenen Varianten veranschaulicht einerseits die schon von Heurtley erkannte Dichte in Zentralmakedonien und andererseits die Langlebigkeit der Formen (Abb. 52). So sind kalottenförmige Wishbone-Schalen die offenbar typische Variante, die von der Mit-telbronzezeit (Mikro Vouni590) bis in die Eisenzeit (Koukos591) existiert. Hingegen sind Schalen mit einziehen-dem Oberteil nur an einzelnen Orten vertreten und streuen im Osten nicht über den Strymon hinaus. Das Exemp-lar aus der Argissa Magula ist vermutlich der Spätbronzezeit zuzuordnen592, das Fragment aus Tren wird Hori-zont III zugewiesen593 und datiert damit in die frühe Eisenzeit. Nur in den zentralmakedonischen Siedlungen von Assiros und Kastanas sind beide Varianten wie in Olynth parallel zu beobachten594. In Assiros scheinen Wish-bone-Schalen in den Phasen 7 und 6 zu beginnen (SH IIIC) und laufen weiter in der Eisenzeit595. In Kastanas beginnen sie in Schicht 18 und werden ebenfalls noch weit in die Eisenzeit hinein hergestellt596.

578 Schmidt 1905, 98 Abb. 6–15. 579 Ebd. 99 u. Abb. 16–18. 580 Wace/Thompson 1912, 185. 581 Heurtley 1939, 181 Abb. 52,(ii). 582 Ebd. 183 Abb. 56,e. 583 Ebd. 81. 584 Ebd. 205 Nr. 374. 585 Ebd. 206 Abb. 72,e. 586 Ebd. 205 Abb. 71,d. 587 Ebd. 90. 588 Ebd. „As to shapes we are not well informed“. 589 Ebd. 97: „The Late Bronze Age is the great period of the bowl with wishbone handles“. 590 Unpubl. 591 Unpubl. (Museum Polygyros). 592 Hanschmann 1981, 117 f. Taf. 127,1. 593 Korkuti 1971 Taf. 8,4. 594 Assiros: Wardle 1996, 451 Abb. 1,1.3.4 (Kalottenform); Wardle 1980, 244; 245 Abb. 9,1 (einziehendes Oberteil). – Kastanas: Hochstetter 1984, 83; 97; Taf. 8,3; 14,1.3; 17,5; 29,1; 30,2; 31,1.4.11; 32,7; 34,11; 49,3; 53,9; 57,3.13; 61,2; 63,1 (Kalottenform); Taf. 13,1; 14,2; 30,1; 49,1.2; 57,4; 61,3 (einziehendes Oberteil). 595 Wardle 1996, 447. 596 Hochstetter 1984, 94 Abb. 24.

Formengruppen 107

Abb. 52. Verbreitung der Wishbone-Schalen in ihrer Gefäßform (Varianten A–C). 1. Koukos; 2. Perivolaki; 3. Thermi A; 4. Axiochori; 5. Assiros; 6. Toumba Thessaloniki; 7. Mikro Vouni; 8. Kastri; 9. Stathmos Angistas; 10. Devetaki; 11. Godse

Delčev; 12. Angelochori; 13. Kastanas; 14. Tren; 15. Argissa Magula; 16. Limnotopos; 17. Molyvopyrgos; 18. Maliq; 19. Kallipetra; 20. Daphnoudi; 21. Verji; 22. Gona (Fundortnachweis im Anhang)

Bei den kalottenförmigen Schalen überwiegt insgesamt Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand597, selte-

ner scheint Variante B mit horizontal abgestrichenem Rand zu sein (vgl. Termi A: Taf. 131,S16)598. Variante C mit schräg nach innen abgestrichenem Rand läßt sich nur noch an drei weiteren Fundorten feststellen. Das Ex-emplar aus Godse Delčev stammt aus dem zweiten Siedlungshorizont und datiert in SH IIIB599, das Stück aus Koukos kommt aus der eisenzeitlichen Nekropole600, und bei einem Exemplar aus Gona ist der stratigraphische Zusammenhang unklar (Taf. 129,S1). Die ersten beiden bestätigen somit die jüngere Verankerung dieser Vari-ante, die in Olynth ihren Schwerpunkt in den Schichten 4 und 3 hat (Abb. 51).

Daß eine Untersuchung der Schalen allein täuschen kann, zeigt die Verbreitungskarte der Wishbone-Henkel, die sich in der Regel eher erhalten haben als die Gefäßkörper (Abb. 53).

Die Henkel belegen eine wesentlich stärkere und weiträumigere Verbreitung als man anhand der Schalen vermuten würde. Auch die verschiedenen Henkelformen zeigen eine größere Differenzierung der einzelnen Regionen. Zwischen Axios und Strymon kommen trapezoide und dreieckige Henkel gleichermaßen vor, ohne eine chronologische Gliederung erkennen zu lassen. In den mittelbronzezeitlichen Schichten von Mikro Vouni sind beide Varianten vertreten601, ebenso wie in der wohl mittelbronzezeitlich zu datierenden Siedlung von Mo-

597 Assiros: Wardle 1996, 451 Abb. 1,1.3–4. – Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, 158; Abb. 5.30,KA 1842.KA 1680 werden nur mit Zipfel rekonstruiert, sind aber sicherlich Wishbone-Schalen mit abgebrochenen Henkeln. – Kastri (Tha-sos): Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 1,4 (Phase IA). – Stathmos Angistas: Koukouli-Chrysanthaki 1980, 74 Taf. 10,161.207. – Devetaki: Hänsel 1976, Taf. 12,5–6. – Angelochori: Stefani/Meroussis 1997, 356 Taf. 151,c–d (mattbemalt). – Kastanas: Hochstetter 1984, Taf. 8,3; 14,1.3; 30,2; 31,1.4.11; 53,9; 57,3.13; 63,1. 598 Mikro Vouni: unpubl. – Axiochori: Heurtley 1925/26, Taf. 3,a. – Assiros: Wardle 1996, 451 Abb. 1,1. – Toumba Thes-saloniki: Kiriatsi 2000, Abb. 5.30,KA 150; 5.31,KA 1620.KA 969. – Kastanas: Hochstetter 1984, Taf. 29,1; 32,7; 34,11. 599 Alexandrov 2002, 328 Abb. 11,9. 600 Unpubl. (Museum Polygyros). 601 Unpubl.

Formengruppen 108

lyvopyrgos602. Bemerkenswert ist der am Ende leicht gesattelte Henkel aus Molyvopyrgos603, der mit zwei in Olynth singulären Stücken – beide aus Schicht 12 – vergleichbar ist (Taf. 18,5585–5586). „Gesattelte“ Wishbo-ne-Henkel sind zwar insgesamt selten, streuen aber weit und scheinen eher eine ältere Version der Handhabung zu sein. Ein solches Fragment aus Lianokladi datiert in die Mittelbronzezeit604, ein Exemplar aus der Argissa Magula steht möglicherweise am Beginn der späten Bronzezeit605. Die Stücke aus Kouphojiannos in Westmake-donien606 und Pazhok in Albanien607 gehören in die späte Bronzezeit, ohne sich allerdings näher eingrenzen zu lassen.

Kommen also in Zentralmakedonien noch beide Henkelvarianten nebeneinander vor, dominiert westlich des Axios bis nach Albanien die trapezoide Form. In Thessalien hingegen sind dreieckige Wishbone-Henkel häufi-ger zu beobachten, kommen aber parallel zur trapezoiden Variante vor. In einer lockeren Streuung sind sie in Bulgarien bis in den Donauraum verbreitet, wobei hier die dreieckige Variante zu überwiegen scheint.

Abb. 53. Verbreitung trapezoider und dreieckiger Wishbone-Henkel. 1. Koukos; 2. Assiros; 3. Axiochori; 4. Molyvopyrgos; 5. Amphipoli; 6. Pevkakia; 7. Mikro Vouni; 8. Kouphoujiannos; 9. Burrel; 10. Ngurë; 11. Luaras; 12. Pazhok; 13. Symiza;

14. Alonia; 15. Asenovec; 16. Devetaki; 17. Emen; 18. Krakra; 19. Nova Zagora; 20. Argissa Macula; 21. Kastro Palia; 22. Kastanas; 23. Toumba Thessaloniki; 24. Angelochori; 25. Tren; 26. Kallipetra; 27. Lianokladi; 28. Kavallari; 29. Mesi-

meriani; 30. Perivolaki; 31. Maroneia-Höhle; 32. Kalindria; 33. Podgorie; 34. Karyani; 35. Čărkvišteto; 36. Cairote; 37. Gorno Pavlikeni; 38. Jagnilo; 39. Razkopanica; 40. Archontiko; 41. Dimini; 42. Melitäa; 43. Sesklo; 44. Tsangli;

45. Tsani; 46. Zerelia; 47. Kiperi; 48. Dodona; 49. Stiwos (Fundortnachweis im Anhang)

602 Heurtley 1927/28, 166 Abb. 41,5 (Periode B). 603 Ebd. 604 Wace/Thompson 1912, 186 Abb. 134,a. 605 Hanschmann 1981, 117 f. Taf. 127,6. 606 Stefani 2000, 552 Abb. 4. 607 Bodinaku 1982, 91 Taf. 2,5.

Formengruppen 109

5.1.2. Schüsseln (Kat. Nr. 1293–1856)

Schüsseln sind weitmundige Gefäße, die annähernd so hoch wie breit sind. Ihr Körper ist meist leicht profiliert in eine Hals- und Bauchzone. Schüsseln haben in der Regel keine Henkel oder sonstige Handhaben. Sie sind mitunter verziert und im allgemeinen dünnwandig.

Die Unterscheidung von anderen offenen Formengruppen ist problemlos. Töpfe sind dickwandiger und höher, Schalen sind niedriger und über das Verhältnis Mündungsdurchmesser zu Gefäßhöhe gut zu unterscheiden, was im Abschnitt über die Schalen bereits erläutert wurde (Abb. 34). Kantharoi und Tassen können ähnlich profilier-te Körper haben, unterscheiden sich aber über ihre charakteristischen Vertikalhenkel. Sehr kleine Randfragmen-te, die theoretisch zu einem Kantharos gehören könnten, wurden im Zweifelsfall den Schüsseln zugeordnet.

Die 567 Schüsselfragmente wurden über Gefäßkörper und Oberflächenbehandlung in drei Typen gegliedert – in bauchige Form, Kalottenform und verzierte Formen, deren prozentuelle Verteilung stark variiert (Abb. 54):

Demnach haben mehr als zwei Drittel der Schüsseln eine bauchige Form (Kat. Nr. 1462–1837), knapp unter einem Drittel ist kalottenförmig (Kat. Nr. 1293–1461) und nur 1 % ist verziert (Kat. Nr. 1838–1856).

Abb. 54. Prozentuale Verteilung der drei Schüsseltypen (n=567)

Kalottenform30%

Bauchige Form69%

verzierte Formen1%

Nur in einem Fall ist der dazugehörige Bo-den zum Gefäß erhalten (Taf. 59,634), der als einfacher Flachboden (Dm. 6 cm) ausgebildet ist. Des Weiteren ist eine Korrelation mit Bo-denfragmenten aufgrund des Erhaltungszu-standes nicht möglich. In seltenen Fällen sind Handhaben in Form von Knubben oder wandständigen Horizontalhenkeln nachge-wiesen. Die Wandstärke liegt allgemein zwi-schen 0,4 und 0,8 cm, ist also eher gering. Schüsseln gehören grundsätzlich zur Gattung der Feinkeramik, nur in einigen Ausnahmen können sie einer grobkeramischen Ware zugewiesen werden.

Schüsseln – Typen (I–III) und Varianten (A–D) TYP I II III

A

B

C

D

Abb. 55. Typologie der Schüsseln

Formengruppen 110

Typen- und Variantenbezeichnung Typ I: Kalottenform Rand regelmäßig gerundet Typ II: Bauchige Form II A: Rand leicht ausbiegend II B: Rand leicht ausbiegend, innen verdickt II C: Trichterhals II D: Rand T-förmig verdickt Typ III: Verziert

5.1.2.1. Kalottenförmige Schüsseln (Typ I) (Kat. Nr.: 1293–1461)

Knapp ein Drittel aller Schüsseln ist Typ I zuzuweisen608, dessen kalottenförmiger Körper charakteristisch ist. Die Unterscheidung von kalottenförmigen Schalen erfolgt über das Verhältnis von Mündungsdurchmesser zu Höhe, für Schüsseln wurde diese Relation bei Dm. zu H.: H. ist maximal 1,4:1 festgelegt, wobei der Großteil eine Relation von 0,8–1,0:1 aufweist. Kalottenförmige Schüsseln bilden eine sehr homogene Gruppe, haben einen einfachen, regelmäßig gerundeten Rand und keine Handhaben, weshalb keine Varianten unterschieden wurden.

Sie sind in der Regel eher klein und hoch mit einem Mündungsdurchmesser von 10 cm, wenige Exemplare haben einen Durchmesser von 20 cm. Die Tonqualität und die Oberflächenbehandlung sind weit weniger homo-gen als bei den kalottenförmigen Schalen. Die hauptsächlichen Warengruppen sind 30, 13, 5, 7, 12, 9 und 15 und spiegeln ein heterogenes Bild wider, da bei diesem Schüsseltyp gleich viele Waren der Grob- und Feinke-ramik vertreten sind. Kalottenförmige Schüsseln können demnach sowohl grob gemagert und gröber bis mittel-fein geglättet wie auch fein gemagert, fein geglättet und poliert sein. Ein Großteil der Gefäße ist schwarz bis grau, repräsentiert durch die Waren 30, 13 und 7, danach folgen rote Gefäße, Warengruppen 12, 9 und 15, und nur wenige sind – im Unterschied zu den Schalen – braun.

Kalottenförmige Schüsseln sind ab Schicht 13 im Fundmaterial vertreten und sind in den Schichten 12 bis 8 selten, in Schicht 10 fehlen sie komplett (Taf. 7,1456). Ihr Schwerpunkt liegt klar in den Schichten 7 bis 5, in letzterer übersteigen sie sogar die Zahl der bauchigen Varianten (Taf. 42,1383.1429). In der darauffolgenden Schicht 4 gehen sie massiv zurück und kommen in Schicht 2 schließlich nicht mehr vor (Abb. 56).

0 100 200 300 400 500

13

11

8

6

4

2Schicht

Relative Häufigkeit

verziertBauchige FormKalottenform

608 Von insgesamt 169 zuweisbaren Stücken stammen 93 aus reinen spätbronzezeitlichen Komplexen, die sicher einer be-stimmten Schicht zugewiesen werden können.

Formengruppen 111

Abb. 56. Häufigkeit der Schüsseltypen in relativer Häufigkeit (n=314) Schüsseln dieses Typs scheinen keine häufige Erscheinung in der späten Bronzezeit – weder in Makedonien

noch in den benachbarten Regionen – gewesen zu sein. Die einzigen Vergleichsbeispiele finden sich in Zentral-makedonien, in den Toumben von Mesimeriani609, Thessaloniki610 und in Kastanas611, wo sie häufig sind und im gesamten Schichtenverlauf vorkommen612. 5.1.2.2. Schüsseln bauchiger Form (Typ II) (Kat. Nr. 1462–1837)

Die größte Gruppe der Schüsseln ist charakterisiert durch einen bauchigen Gefäßkörper und ein leicht einzie-hendes Oberteil, wodurch der Mündungsdurchmesser wenig kleiner ist als der maximale Bauchdurchmesser. Von den insgesamt 381 Exemplaren dieses Typs613 konnten aufgrund der unterschiedlichen Rand- bzw. Hals-formen vier Varianten herausgearbeitet werden.

– Variante A mit leicht ausbiegendem Rand, – Variante B mit leicht ausbiegendem und zusätzlich innen verdicktem Rand, – Variante C mit abgesetztem Trichterhals und – Variante D mit T-förmig verdicktem Rand oder auskragender Lippe. Variante A (Kat. Nr. 1462–1616), mit 45 % Anteil die häufigste Form, ist charakterisiert durch den leicht aus-

biegenden Rand. An vier Exemplaren lassen sich Ansätze horizontaler Handhaben feststellen (Kat. Nr. 1582, 1613–1615; Taf. 150), zweimal mit ovalem Querschnitt und einmal mit einem Querschnitt mit einfacher Ker-bung, die alle auf dem Bauch der Gefäße sitzen. Die zugehörigen Warengruppen sind 5, 14, 15, 22 und 30, also durchgängig Gruppen der Feinkeramik. Sie sind fein geglättet, teilweise poliert und sind rot, braun und schwarz, ein Fragment ist engobiert (Warengruppe 32).

Variante B (Kat. Nr. 1617–1697) mit 21 % Anteil unterscheidet sich von Variante A durch den zusätzlich nach innen verdickten Rand, der ebenfalls leicht ausbiegt. In einem Fall sind horizontale Henkel mit rundem Querschnitt am Bauch des Gefäßes nachgewiesen (Kat. Nr. 1621). Die gängigen Waren sind 4, 5, 14 und 30, sie sind somit wie Variante A fein geglättet, poliert und orange, braun oder schwarz.

Variante C (Kat. Nr. 1698–1798) hat einen deutlich abgesetzten Trichterhals, der mit bis zu 22 cm Mün-dungsdurchmesser relativ weitmundig ist. Mit 26 % Anteil an den bauchigen Schüsseln ist diese Variante die zweitgrößte Gruppe nach Variante A. In einem Fall sind die Ansätze eines unterrandständigen Vertikalhenkels erhalten (Kat. Nr. 1798). Die häufigsten Warengruppen sind 22, 5, 23, 14 und 30. Sie sind fein geglättet, teil-weise poliert und vor allem graubraun, braun oder beige, rot ist im Unterschied zu den anderen Varianten selten.

Variante D (Kat. Nr. 1799–1837) ist mit 8 % Anteil an den bauchigen Schüsseln die kleinste Gruppe. Sie ist charakterisiert durch eine verdickte Lippe, die entweder T-förmig verdickt oder nach außen auskragend gebildet ist. Handhaben sind keine nachgewiesen, sind aber aufgrund des starken Fragmentierungsgrades durchaus denk-bar. Die häufigen Waren sind 30, 12 und 5, also Gruppen sowohl der Fein- als auch der Grobkeramik. Diese Variante kann also grob geglättet und grobporig sein, wie auch feinporig, fein geglättet und poliert. Die mögli-chen Farben sind Schwarz, Braun und Rot, wobei Schwarz und Braun überwiegen.

Die Verteilung der 217 Exemplare der vier Varianten der Schüsseln bauchiger Form aus reinen Schichten im Schichtenverlauf zeigt die Abb. 57. Variante A mit leicht ausbiegendem Rand dominiert deutlich in den Schichten 13 und 12 (Taf. 5,1596; 6,1606.1609.1616; 19,1589.1590), geht danach zurück, steigt in Schicht 7 wieder an und wird danach von Schicht 6 bis 3 die häufigste Variante (Taf. 60,1615; 42,1552; 58,1518; 59,1523–1524; 75,1504; 84,1484; 150,1615). Variante B mit leicht ausbiegendem und innen verdicktem Rand ist in Schicht 13 noch kaum vor-handen (Taf. 6,1697), wird in Schicht 12 häufiger (Taf. 19,1690; 20,1692) und ist durchgehend bis inklusive Schicht 2 vertreten, wobei die Schwerpunkte in den Schichten 11 und 7 bis 5 liegen (Taf. 26,1683.1686; 59,1634.1666; 75,1630.1655; 106,1617). Variante C mit Trichterhals ist ab Schicht 13 relativ konstant vorhan-den, läßt eine klare Häufigkeit in den Schichten 7 und 6 erkennen, nimmt danach wieder kontinuierlich ab und

609 Hier erscheint dieser Schüsseltyp zwar in der Überblickstafel zum spätbronzezeitlichen Typenrepertoire (Gramme-nos/Kotsos 2002, 227 Taf. 42,37), doch ist im Tafelteil kein einziges Exemplar abgebildet. 610 Kiriatsi 2000, Taf. 5.27,KA 538. 611 Typ 1a1 (Hochstetter 1984, 105; Taf. 8,5; 42,8; 58,9; 108,8; 115,4; 166,9; 182,4; 189,6; 209,5–6; 227,5; 252,2; 255,3.4). 612 Hochstetter 1984, 105; 106 Abb. 27. 613 Von den insgesamt 381 Fragmenten stammen 217 aus reinen, ungestörten Schichten.

Formengruppen 112

endet in Schicht 3 (Taf. 6,1760; 7,1782.1784; 20,1788; 26,1797; 30,1790–1791; 42,1712; 60,1708). Variante D mit T-förmig

Formengruppen 113

0 100 200 300 400 500 600

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Variante AVariante BVariante CVariante D

Abb. 57. Relative Häufigkeit der bauchigen Schüsseln und ihrer Varianten (n=204)

verdicktem Rand erscheint nur punktuell im Schichtenverlauf. Zunächst häufig in Schicht 13 (Taf. 6,1831.1833–1834), fehlt sie in den Schichten 12 bis 8 und tritt danach seltener in den Schichten 7, 6 und 4 auf (Taf. 60,1818; 84,1802).

Schüsseln mit bauchiger Form sind mit Abstand die häufigste Gruppe und ab Schicht 13 ein wesentlicher Be-standteil des Gefäßrepertoires unserer Toumba (Abb. 56). Die vier Varianten belegen eine kontinuierliche bruchlose Abfolge und lassen Schwerpunkte in ihrer Häufigkeit erkennen.

Die einzelnen Varianten sind unterschiedlich häufig und offenbar auch regional begrenzt in unserem Untersu-chungsraum verbreitet (Abb. 58). Variante A mit leicht ausbiegendem Rand ist in Zentralmakedonien selbst aus vier weiteren Siedlungen bekannt (Assiros614, Kastanas615, Mesimeriani616 und Thessaloniki617). In Ostmakedo-nien kennen wir sie lediglich aus Potami618, und das Exemplar aus einem Grab in Kluçka (Hipodrom) in Skop-je619 ist der einzige Beleg aus der Republik Makedonien und gleichzeitig der nördlichste Verbreitungspunkt. Im Westen kommt diese Variante in den albanischen Siedlungen von Cetush620 und Sovjan vor621, die in beiden Fällen mittelbronzezeitlich datiert werden622. Im Süden ist die Schüssel bauchiger Form mit leicht ausbiegendem Rand durch Survey-Funde im Raum von Nikopolis in Epirus623 und in den spätbronzezeitlichen Schichten der Magulen von Argissa624 und Pevkakia625 in Thessalien belegt. Schüsseln der Variante A sind demnach in lockerer Streu-

614 Wardle 1980, 248 Abb. 12,22. 615 Hochstetter 1984, Taf. 3,1–2; 15,5; 17,1; 41,6; 51,8; 74,2; 76,6; 81,3. – Unterschiedlichen Typen zugeordnet. 616 Grammenos/Kotsos 2002, 227 Taf. 42,39. – Nur in Übersichtstafel des Gefäßspektrums abgebildet, der Nachweis ein-zelner Stücke fehlt im Tafelteil. 617 Kiriatsi 2000, Abb. 5.27,KA 536; 5.32,KA 859. 618 Grammenos 1979, 32 Abb. 1,7. 619 Mitrevski 1994, 119 Abb. 4,9. 620 Korkuti/Bunguri 1996, 17 Taf. 4,7. 621 Andrea 1999/2000, 331 Abb. 20,5. 622 Cetush wird insgesamt nur mit Maliq III c–d1 parallelisiert und würde damit der Mittelbronzezeit angehören. – Sovjan: Zwar scheint das einzige Radiokarbondatum von Phase 7 aus Sovjan mit 2843–2416 BC viel zu hoch, doch wird die Da-tierung in die Mittelbronzezeit durch zwei Faktoren erhärtet: Zum einen durch die 14C-Daten der darauffolgenden Phase 6, die das 16. und 15. Jh. v. Chr. umfassen, und zum anderen durch eine realtivchronologische Anbindung an Maliq III c (Prendi u.a. 1996, 259 ff. bes. 261 mit Anm. 45–47). 623 Tartaron 1996, 270; 511 Abb. 52,b. 624 Hanschmann 1981, 82; 117 f. Taf. 126,17.

Formengruppen 114

Abb. 58. Verbreitung bauchiger Schüsseln und ihrer Varianten A–D: Variante A; Variante B; Variante C; Varian-te D. 1. Assiros; 2. Mesimeriani; 3. Toumba von Thessaloniki; 4. Nikopolis; 5. Platania; 6. Argissa; 7. Pevkakia; 8. Cetush; 9. Ngurë; 10. Himarë; 11. Sovjan; 12. Potami; 13. Kastri (Thasos); 14. Klučka (Hipodrom); 15. Čărkvišteto; 16. Čerkovna;

17. Sandanski; 18. Godse Delčev; 19. Kastanas (Fundortnachweis im Anhang)

ung relativ weit verbreitet. Ihr massives Auftreten in der olynthischen Schicht 13 läßt ältere Vorgänger vermu-ten, was durch das Vorkommen in der Phase 7 von Sovjan bestätigt wird. Die Beispiele aus Zentralmakedonien belegen, daß es sich um eine in der Spätbronzezeit übliche Form handelt.

Variante B mit leicht ausbiegendem und innen verdicktem Rand ist wohl keine übliche Form, da sie nur in Thessaloniki626 und der befestigten Siedlung von Ngurë627 an der albanischen Küste zu beobachten ist. Dagegen sind Schüsseln der Variante C mit Trichterhals wesentlich häufiger und weiter verbreitet (Abb. 58). Ähnlich wie Variante A ist diese Form in Zentralmakedonien (Mesimeriani628 und Kastanas629) und Albanien (Cetush630 und Sovjan631) belegt. Das Vorkommen dieser Variante in der westmakedonischen Siedlung von Platania (Bou-bousti)632 läßt einen Zusammenhang dieser Schüsseln in Zentralmakedonien und Albanien vermuten, in dem die dazwischen liegende Region von Westmakedonien eine Mittlerrolle eingenommen haben könnte. Im Süden reicht Variante C bis nach Thessalien, wo sie in der Argissa633 und der Pevkakia634 zu beobachten ist. Während

625 Unpubl. 626 Andreou/Kotsakis 1996, 382 Abb. 10,TKA 726. – Das Exemplar stammt aus Phase 8, die in den Übergangshorizont MH III–SH I datiert wird (ebd.). 627 Koçi 1991, 63 Taf. 2,34. – Das Stück wird der Phase II der Siedlung zugerechnet, die relativchronologisch über Ver-gleiche mit Maliq in die Spätbronzezeit datiert wird. 628 Grammenos/Kotsos 2002, 227 Taf. 42,33. 629 Hochstetter 1984, Taf. 2,9; 7,1–2; 17,6 (verschiedenen Typen zugeordnet). 630 Korkuti/Bunguri 1996, 17 Taf. 4,4. 631 Andrea 1999/2000, 330 Abb. 19,9. – Das Exemplar stammt aus Phase 5, die über mykenische Importe in SH IIIB da-tiert wird (Prendi u.a. 1996, 259 ff. bes. 261 mit Anm. 45–47). 632 Heurtley 1939, 229 Nr. 467. 633 Hanschmann 1981, 82; 117 f. Taf. 126,17. 634 Unpubl.

Formengruppen 115

sie also im Westen und Süden ähnlich wie Variante A verbreitet ist, zeigen sich die Unterschiede Richtung Os-ten. Soweit die wenigen Fundorte eine Interpretation zulassen, ist die Schüssel mit Trichterhals östlich des Strymon häufiger. Sie ist den Gräbern von Kastri auf Thasos635, Sandanski636 und Čărkvišteto637 und in der Sied-lung von Godse Delčev638 zu finden. Die große Fundlücke bis zum Fundort von Čerkovna639 macht eine Inter-pretation schwierig, da unklar bleibt, ob hier ein Zusammenhang besteht.

Die vorliegenden, gut datierten Exemplare der Trichterhalsschüsseln vermitteln – zumindest für Zentralmake-donien – eine lange Laufzeit. In Kastanas sind sie vor allem in den Schichten 19 bis 17 belegt640, die in die ältere Spätbronzezeit bis SH IIIA datieren641. Für die Beispiele aus Sovjan642 und Godse Delčev643 gilt SH IIIB als terminus ante quem aufgrund mykenischer Importe. Ähnlich ist die Situation in Phase I A des Gräberfelds von Kastri, die zwar keine scheibengedrehte Keramik aufweist, aber aufgrund der darauffolgenden Phase I B vor SH IIIC Früh bis Entwickelt datiert werden muß644. Da Trichterhalsschüsseln in unserer Toumba von Schicht 13 an vorkommen, finden wir sowohl hier als auch in Kastanas die ältesten Vertreter, während die übrigen Beispie-le im Westen wie im Osten offenbar erst ab SH IIIB einsetzen, soweit dies aus den wenigen datierbaren Kom-plexen zu schließen ist.

5.1.2.3. Verzierte Schüsseln (Kat. Nr. 1838–1856)

Charakteristisch für diesen Typ ist eine lineare Verzierung, die, abhängig vom verwendeten Werkzeug, als Ritz- oder Rillenverzierung bezeichnet wird. So sind Linien mit einem spitzen, dreieckigen Querschnitt mit einem spitzen Gegenstand eingeritzt, Linien mit einem U-förmigen Querschnitt sind mit einem breiteren Werk-zeug herausgearbeitet und werden als Rillenverzierung bezeichnet. Zusätzlich laufen manchmal zwischen den Rillen fortlaufende Punktreihen. Die erhaltenen Gefäße sind so fragmentiert, daß die Muster nicht mehr flächig rekonstruierbar sind, die Linien scheinen meist parallel und schräg zueinander in Liniengruppen die Oberfläche zu bedecken (Taf. 152,1852).

Die charakteristische Gefäßform ist – soweit dies aus den 19 zugewiesenen Stücken zu schließen ist – vom bauchigen Typ und hat einen leicht ausbiegenden Rand oder einen abgesetzten Trichterhals (Taf. 30,1854; 33,1847; 42,1848; 152,1852). Ausgehend von den erhaltenen Randfragmenten sind verzierte Schüsseln mit einem Anteil von 1 % nur sehr selten. Zieht man aber die verzierten Wandscherben hinzu, erhöht sich die Zahl schlagartig. Da außer den Schüsseln nur noch Kantharoi verziert sind, diese dann aber zusätzlich auch in-krustiert sind und einer anderen Gattung angehören, ist eine Zuweisung der Wandfragmente zu den jeweiligen Formengruppen möglich. Somit können 477 linearverzierte Wandscherben (Kat. Nr. 8041–8518) dem Typ der verzierten Schüsseln zugeordnet werden. Die Muster bestehen aus geraden oder leicht geschwungenen Linien-gruppen, die parallel oder schräg zueinander angeordnet sind und in seltenen Fällen von Punktreihen begleitet werden. Es handelt sich vor allem um breite, nicht tief in die Oberfläche eingebrachte Rillen mit U-förmigem Querschnitt, die ein seichtes, nicht kantiges Muster bewirken (Taf. 151,8414.8435.8151.8150.8435.8126.8159.8181.8225). Die dazugehörigen Warengruppen sind wie bei den Randfragmenten vor allem Ware 22 und 30. Sie sind fein geglättet oder poliert, haben eine glänzende Oberflä-che und sind im allgemeinen dünnwandig. Die kleinere Gruppe verteilt sich auf die Waren 23, 5, 14, 15, 4 und 39. Sie sind fein geglättet und von roter bis brauner Farbe.

Bezieht man die zu keiner anderen Gefäßform zuordenbaren verzierten Wandfragmente in die Analyse der Häufigkeitsverteilung mit ein, dann ergibt sich folgendes Bild (Abb. 59): Der Schwerpunkt verzierter Schüsseln liegt eindeutig in den Schichten 7 und 6, was auch durch die darin vorkommenden vereinzelten Randfragmente dieses Typs bestätigt wird (Taf. 7,8511; 33,8181; 43,8224–8225.8446; 60,8133.8158–8159.8–210). Der starke

635 Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 5,53–54 (Phase I A). 636 Ivanov 2002, Taf. 15,7. 637 Kisjov 1993, 7 Abb. 9,б. 638 Alexandrov 2003, 336 Abb. 27,2–3 (Koprivlen II). 639 Hänsel 1976, 77 Nr. 2 Taf. 9,7. 640 Hochstetter 1984, 110 Abb. 29. – Typ 3d ist mit 12 Vertretern auf die Schichten 19–17 beschränkt, Typ 5c läuft bis Schicht 14b, wobei aber unklar bleibt, in welcher Schicht wie viele der insgesamt lediglich sechs Exemplare vorkommen. 641 Jung 2002, 228 Abb. 80. 642 Prendi u.a. 1996, 259 ff. 643 Alexandrov 2003, 79 f. 644 Jung 2002, 240 f.

Formengruppen 116

Rückgang in den darauffolgenden Schichten und das Fehlen charakteristischer Scherben scheint ein Ausklingen dieses Schüsseltyps nach Schicht 6 nahezulegen.

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Randfrgmt.Wandfrgmt.

Abb. 59. Relative Häufigkeit verzierter Schüsseln und möglicher zugehöriger Wandfragmente (n=207)

Der Typ der vor allem rillenverzierten Schüsseln scheint eine olynthische Eigenheit zu sein, da sich keine

Vergleichsbeispiele dazu finden lassen. Die Exemplare aus Elaphi645 in Ost- und Kastanas646 in Zentralmakedo-nien sind beide mit schmalen Ritzlinien verziert, die sich von unserer Dekortechnik unterscheiden. 5.1.3. Kantharoi und Tassen (Kat. Nr. 1857–2096)

Kantharoi sind charakterisiert durch zwei hochgezogene, überrandständige Henkel und sind – mit Ausnahme

der Kugelkantharoi – offene schüsselartige Gefäße. Eine deutliche Unterscheidung von Tassen, die durch ihre Einhenkeligkeit definiert werden, ist – anders als in Kastanas – nicht möglich. Daher werden Kantharoi und Tassen in einer gemeinsamen Formengruppe behandelt, da der Erhaltungszustand in der Regel keine eindeutige Definition der Henkelanzahl zuläßt. Nur wenn die Einhenkeligkeit mit Sicherheit gegeben ist, wird der Begriff Tasse verwendet.

Der Begriff Kantharos ist aus der Terminologie für antike Keramik entlehnt und für prähistorische Formen unüblich. Die von Hochstetter verwendete Bezeichnung Kantharostopf ist für das Material von Olynth unpas-send, da diese Formen im Unterschied zu den Töpfen dünnwandiger sind und der Gattung der Fein- bzw. in-krustierten Keramik angehören. Eher noch sind Ähnlichkeiten mit den Schüsseln in ihrer Form und mit den Schalen in ihrer Tonqualität gegeben. Deshalb wurde auf das Suffix „Topf“ verzichtet und statt dessen der Beg-riff Kugelkantharos verwendet.

Eine Abgrenzung von anderen Gefäßformen ergibt sich zunächst über die hochgezogenen Henkel, die die Gruppe der Kantharoi und Tassen definieren. Die engmundigen unverzierten Kugelkantharoi unterscheiden sich von den engmundigen Töpfen durch ihre Dünnwandigkeit und ihre Tonqualität. Die offenen Kantharoi sind, wenn keine Henkel erhalten sind, schwer von den Schüsseln zu unterscheiden und werden diesen auch im Zwei-felsfall zugeordnet. Die Henkel können verschiedene Querschnitte haben, was bei den einzelnen Varianten be-

645 Grammenos/Fotiadis 1980, 32 Nr. 142 Taf. 10,142. 646 Hochstetter 1984, Taf. 1,1 (Schicht 19).

Formengruppen 117

sprochen wird. Eine Korrelation mit Böden ist nur bedingt möglich, da nur ein Gefäß mit zugehörigem Boden erhalten ist, der in diesem Fall als Standring mit spitzem Ringabschluß ausgebildet ist.

Typ I13%

Typ II41%

Typ III3%

Typ IV43%

Abb. 60. Prozentuale Verteilung der vier definierten Typen von Kantharoi (n=281)

Aufgrund der Gefäßkörper lassen sich die insgesamt 281 definierten Kantharoi in vier Typen gliedern, die in unterschiedlicher Häufigkeit vertreten sind (Abb. 60)647.

Kantharoi bauchiger Form (Typ II) und Kugelkantharoi (Typ IV) sind gleichermaßen dominierend, während Kalottenform (Typ I) und einziehendes Oberteil (Typ III) selten vorkommen.

Kantharoi und Tassen – Typen (I–V) und Varianten (A–C)

TYP A B C

I

II

III

647 Von den 281 Exemplaren stammen lediglich 134 aus reinen Schichten.

Formengruppen 118

IV

V

Abb. 61. Typen und Varianten der Kantharoi und Tassen

Typen- und Variantenbezeichnung

Typ I: Kalottenform I A: Rand regelmäßig gerundet Typ II: Bauchige Form II A: Rand leicht ausbiegend II B: Nietimitation am Henkelansatz II C: ritzverziert Typ III: Einziehendes Oberteil III A: Rand schräg nach innen abgestrichen

Typ IV: Kugelkantharos IV A: Hals kurz und abgesetzt IV B: Hals gleichmäßig einziehend IV C: verziert Typ V: Sonderform V A: Steilwandige Tasse

5.1.3.1. Kalottenförmige Kantharoi (Typ I) (Kat. Nr. 1857–1879)

Typ I ist mit 23 zugewiesenen Exemplaren, wovon 17 aus reinen Schichten kommen, eine kleine Gruppe. Der

Typ ist charakterisiert durch einen kalottenförmigen Körper und einen regelmäßig abgerundeten Rand ohne besondere Lippenbildung (Taf. 150,1860). Die hochgezogenen Henkel haben entweder einen schmalen und langen Querschnitt (Bandhenkel) oder einen runden oder gekerbten Querschnitt, wobei die Bandhenkel über-wiegen. Die Gruppe der kalottenförmigen Kantharoi und Tassen ist sehr homogen, weshalb keine weiteren Va-rianten untergliedert werden. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 14 und 26 cm, und sie sind mit einer Wandstärke von 0,4 bis 0,7 cm relativ dünnwandig.

Die Waren sind 14, 15 und 22, sie sind feinporig, fein geglättet, die Farben sind überwiegend beige bis rot. Sie entsprechen in ihrer Form den kalottenförmigen Schüsseln, sind aber im Durchschnitt größer und anhand

der hochgezogenen Henkel von ihnen zu unterscheiden. Des weiteren besteht Typ I der Kantharoi und Tassen im Unterschied zu den Schüsseln nur aus Waren der feinkeramischen Gattung. Trotzdem besteht die Möglich-keit, daß stark fragmentierte Randstücke, die ihre ursprünglichen Henkel nicht mehr erkennen lassen, den kalot-tenförmigen Schüsseln zugewiesen werden, obwohl sie kalottenförmige Kantharoi sind.

Sie sind ab Schicht 13, wenn auch selten, vorhanden (Taf. 7,1879; 26,1877; 44,1873–75), werden in den Schichten 6 und 5 häufiger (Taf. 61,1864; 74,1867; 85,1860) und haben ihren Schwerpunkt in Schicht 3 (Taf. 97,1862), wo sie gleichzeitig zum letzten Mal zu beobachten sind (Abb. 62).

Kalottenförmige Kantharoi gehören nicht zum charakteristischen Gefäßrepertoire im spätbronzezeitlichen Zentralmakedonien, wie die wenigen Vergleiche zeigen, die alle im Westen bzw. Südwesten liegen (Abb. 63). Die Exemplare aus den spätbronzezeitlichen Schichten der Magulen von Argissa648 und Pevkakia weisen beide Henkel mit gekerbtem Querschnitt auf, so wie sie auch in Olynth vorkommen. Schließlich kommt aus Gërmenj649 das westlichste Beispiel eines Vertreters der kalottenförmigen Kantharoi.

648 Hanschmann 1981, 82 f.; 117 f. Taf. 127,3. 649 Andrea 1981, 225 Taf. 1,6.

Formengruppen 119

0 50 100 150 200 250 300 350 400

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Typ ITyp IITyp IIITyp IV

Abb. 62. Relative Häufigkeit der Kantharostypen im Verhältnis zur Schichtenmächtigkeit (n=134)

Abb. 63. Verbreitung kalottenförmiger (Typ I) und bauchiger Kantharoi (Typ IIA). Typ I; Typ IIA. 1. Argissa; 2. Pevkakia; 3. Gërmenj; 4. Kalindria; 5. Toumba von Thessaloniki; 6. Molyvopyrgos; 7. Dodona; 8. Apsalos;

9. Kallipetra; 10. Dimini; 11. Larisa; 12. Cetush; 13. Çuke (Fundortnachweis im Anhang)

Formengruppen 120

5.1.3.2. Kantharoi bauchiger Form (Typ II) (Kat. Nr. 1880–1988)

Kantharoi und Tassen mit bauchiger Form sind mit 110 zugewiesenen Fragmenten und einem Anteil von 41 % die zweitgrößte Gruppe dieser Gefäßform, wovon 55 Exemplare aus reinen Schichten stammen. Der Typ ist charakterisiert durch einen bauchigen Gefäßkörper und einen leicht ausschwingenden Rand. Aufgrund se-kundärer Merkmale können drei Varianten unterschieden werden (Abb. 61):

– Variante A ohne Appliken und Verzierungen, – Variante B mit Nietimitation am Henkelansatz und – Variante C mit ritzverziertem Gefäßkörper. Kantharoi bauchiger Form sind ab Schicht 13 im Gefäßrepertoire vorhanden, sie sind bis zur Schicht 11 sel-

ten, aber konstant vertreten (Taf. 7,1979; 20,1975; Abb. 62). In Schicht 10 fehlen sie komplett, in Schicht 8 lassen sich vereinzelte Stücke beobachten (Taf. 150,1960), und in den Schichten 7 bis 5 treten sie massiv auf (Taf. 44,1954.1963; 60,1890.1900.1908; 150,1962; 151,1908), gehen danach wieder zurück und kommen nach Schicht 4 nicht mehr vor (Taf. 84,1883–1884).

Variante A (Kat. Nr. 1880–1982) kann gleichermaßen Rundstabhenkel mit

rundem oder ovalem Querschnitt, einfache Bandhenkel oder Henkel mit einfa-cher Kerbung haben (vgl. Taf. 150,1960.1962; 151,1908). Mit einem Mün-dungsdurchmesser zwischen 10 und 20 cm sind sie von mittlerer Größe und sind mit einer Wandstärke zwischen 0,4 und 0,7 cm dünnwandig. Ein Gefäß der Variante A ist komplett erhalten und hat einen Standring mit spitzem Rin-gabschluß (Taf. 150,1960). Die häufigsten Warengruppen sind 14 und 22, sie sind fein geglättet, haben eine leicht glänzende Oberfläche und sind mehrheit-lich beige bis graubraun und braun.

Ein besonders gut erhaltenes Exemplar (Kat. Nr. 1982) belegt, daß man nicht grundsätzlich von einer Zweihenkeligkeit dieser Gefäßform ausgehen kann. An der zu 80 % erhaltenen Gefäßmündung sitzt ein hochgezogener Bandhenkel. Die Basis bildet ein einfacher Flachboden. Die Tasse stammt aus einem byzan-tinisch gestörten Komplex und läßt sich keiner Schicht zuweisen.

Der Variante A lassen sich 52 Exemplare aus reinen Schichten zuweisen, die einen deutlichen Schwerpunkt in den Schichten 7 bis 5 erkennen lassen (Abb. 64; Taf. 44,1954.1963; 60,1890.1900.1908; 150,1962; 151,1908). Die wenigen Stücke aus den älteren Schichten 13 bis 11 belegen ein früheres Vorkommen

(Taf. 7,1979; 20,1975), nach Schicht 4 verschwindet Variante A aus dem Typenspektrum. Das einzelne Frag-ment aus Schicht 1+0 kann wohl als sekundär verschleppt angesehen werden.

Schicht Typ II A 13 2 12 2 11 2 8 1 7 18 6 14 5 9 4 3

1+0 1

Abb. 64. Häufigkeit der Kantharoi bauchiger Form mit leicht ausbiegendem Rand in absoluter Anzahl (n=52)

Wie die Verbreitung dieser Variante zeigt, ist sie vor allem westlich des Axios häufig und kommt in Zentral-makedonien nur vereinzelt vor, wie in der benachbarten Siedlung von Molyvopyrgos650, in Thessaloniki651 und Kalindria652 (Abb. 63). Im Westen kommen Vertreter dieser Variante von Westmakedonien (Apsalos653 und Kallipetra654) bis Albanien (Cetush655 und Çuke656) vor, im Südwesten ist sie bis in den Epirus (Dodona657) und Thessalien (Argissa658, Dimini659 und Larisa660) verbreitet. Der Ursprung dieses Kantharostyps liegt wohl in der

650 Aus Molyvopyrgos stammen drei Exemplare mit Bandhenkel (Heurtley 1939, 209 Nr. 389, 390, 392; 210 Abb. 76,d.f.), die vom Ausgräber in die Mittelbronzezeit datiert werden. Warum dieser Horizont meiner Meinung nach aber erst an den Übergang von MH IIIB zu SH I bzw. in die ältere Spätbronzezeit datiert werden sollte, wird in Kap. 6 zur minysch imitier-ten Keramik ausführlich diskutiert. 651 Andreou/Kotsakis 1996, 382 Abb. 10,TKA 363. – Das Exemplar mit gekerbtem Vertikalhenkel stammt aus Schicht 8, die in den Übergang von MH III zu SH I datiert wird (ebd.). 652 Heurtley 1939, 220 Nr. 430. 653 Chrysostomou/Georgiadou 2001, 529 Abb. 4. 654 Stefani 2000, 546 Abb. 5. 655 Korkuti/Bunguri 1996, 15 Taf. 2,3. – Zwar ist dieses Exemplar ein wenig weitmundiger und flacher, ist aber grundsätz-lich mit Variante A des Typs II der Kantharoi zu vergleichen. 656 Korkuti 1980, 80 Taf. 1,8; 82 Taf. 3,3. 657 Vokotopoulou 1969, Taf. 25,δ (Mitte). 658 Hanschmann 1981, 83; 117 f. Taf. 127,4–5. 659 Adrimi-Sismani 1994a, Taf. 1,3 (unten links). – Eine vergleichbare Gefäßprofilierung, aber unterschiedliche Henkel bei ebd. Taf. 2,4; Adrimi-Sismani 1994b, 230 Abb. 13 (ich danke R. Jung für diesen Hinweis).

Formengruppen 121

minyschen Drehscheibenkeramik der Mittelbronzezeit. Die stringente Entwicklung dieser Form läßt sich in Olynth sehr gut nachvollziehen. Der ab Schicht 15 verwendete scheibengedrehte minysche Kantharos wird ab Schicht 13 auch in der handgemachten minysch imitierten Ware produziert, was in Kapitel 6 ausführlich disku-tiert wird. Dies erklärt auch die lange Zeitspanne, in der Kantharoi dieses Typs vorkommen. So stammt das Exemplar von Dimini aus einem mittelhelladischen Horizont, der allerdings noch nicht näher einzugrenzen ist661. Die Stücke aus Molyvopyrgos und Thessaloniki gehören zumindest in den Übergangshorizont von MH III zu SH I662, und schließlich weisen auch die Beispiele aus Albanien auf ein höheres Alter663. Die beiden westma-kedonischen Kantharoi kommen aus gesichert spätbronzezeitlichen Siedlungshorizonten664 und belegen somit ein Weiterleben dieser Variante bis in diese Zeitstufe. Die Häufigkeit im Schichtenverlauf unserer Toumba (Abb. 64) belegt, daß diese Form – unter Einfluß der minyschen und minysch imitierten Gattungen – schon in den älteren Schichten auftritt, ihren Schwerpunkt aber klar in den Schichten 7 und 6 hat.

Variante B (Kat. Nr. 1983–1984) ist charakterisiert durch eine oder mehrere Appliken am Henkelansatz, die wohl im Sinne einer Nachahmung von Metallgefäßen als Nietimitation zu verstehen sind (Taf. 116,1984). Zwar sind nur zwei größere Gefäßfragmente mit passendem Henkel der Variante B erhalten, doch existieren weitere 18 abgebrochene Henkelfragmente mit Nietimitation (Taf. 44,5338.5340–5341; Kat. Nr. 5338–5347), die nur dieser speziellen Form zuzuweisen sind. Die beiden größeren Fragmente haben jeweils einen Henkel mit einfa-cher Kerbung und einen imitierten Niet an der Henkelinnenseite. Die 18 Henkelfragmente mit Nietimitation sind ebenfalls Vertikalhenkel mit einer einfachen Kerbung, wovon 11 Stücke einen Niet haben, ein Henkel zwei Niete und einer insgesamt fünf Niete an der Henkelinnenseite aufweist. Die zugehörigen Warengruppen sind 22, 23 und 30, die Gefäße sind graubraun bis schwarz und haben eine glänzende Oberfläche, nur ein Henkelfrag-ment ist Ware 5 und demnach von roter Farbe.

Da die einzigen beiden Randfragmente mit Nieten aus gestörten Kom-

plexen kommen, können nur die Henkel Auskunft über die stratigraphische Häufigkeit und Verteilung geben. Von den insgesamt 18 Henkeln stammen 13 aus reinen Komplexen, deren Verteilung in Abb. 65 aufgelistet ist.

Demnach sind Kantharoi bauchiger Form mit Nietimitation am Henkelansatz (Variante B) auf die Schichten 10 bis 6 beschränkt. Die spezielle Gefäßgestaltung dieser Variante steht in unmittelbarem Zusam-menhang mit der Gattung der minysch imitierten Keramik, in der ebenfalls Kantharoi mit Nietimitation vorkommen, die in Kapitel 6 ausführlich be-sprochen werden. Es sei hier nur erwähnt, daß diese mit einem ersten Ver-treter in Schicht 10+11 beginnen und auf die Schichten 10 bis 7 beschränkt sind (Taf. 29,8841; 37,8854; 54,8840.8924). Der Schluß liegt nahe, daß wir in den Kantharoi der Variante B eine Umsetzung in lokaler Ware vor uns haben, die parallel zur Gattung der minysch imitierten Keramik herge-stellt wird. Die Verbreitung dieses speziellen Typs wird gemeinsam mit den Vertretern der minysch imitierten Ware in Kapitel 6 diskutiert.

Variante C (Kat. Nr. 1985–1988) ist ebenfalls bauchig, hat aber einen stärker profilierten Körper mit einem eindeutig abgesetzten Oberteil. Die vier zugeordneten Fragmente sind in der Schulterzone mit linearen Strich-gruppen verziert. Die zugehörigen Henkel sind einfache hochgezogene Bandhenkel. Die Warengruppen sind 22 und 30, die Gefäße sind demnach

graubraun bis schwarz mit einer glänzenden Oberfläche. Nur ein Exemplar dieser Variante kommt aus einem gesicherten Kontext (Kat. Nr. 1988), und zwar aus der Schicht 5+6. Die wenigen Stücke aus Olynth scheinen singulär zu sein, da sich für diese Variante keine Vergleiche finden lassen. Offene Kantharoi sind östlich des Axios ohnehin selten (Abb. 63; 66) und in verzierter Variante gibt es sie wohl nur in der Siedlung auf der Toum-ba von Olynth.

Schicht Nietimitation 13 12 11 10 2 8 3 7 6 6 2 5 4 3 2

1+0

Abb. 65. Häufigkeit der Vertikal-

henkel mit Nietimitation aus reinen Schichten in absoluter Anzahl (n=13)

660 Theochari 1960, 50 Abb. 4,α. 661 Adrimi-Sismani 1994a, 1288 ff. 662 Zur Datierung beider Siedlungen s. Anm. 651–652. 663 Cetush wird mit Maliq IIIc–d1 parallelisiert und würde demnach in die Mittelbronzezeit datieren (Korkuti/Bunguri 1996), der Hort von Çuke gehört ebenfalls in diesen Horizont (Korkuti 1980). 664 Apsalos: Chrysostomou/Georgiadou 2001, 529; Kallipetra: Stefani 2000, 546.

Formengruppen 122

Abb. 66. Verbreitung von Kantharoi mit einziehendem Oberteil (Typ III) und unverzierten Kugelkantharoi (Typ IV, A–B): Typ III; Typ IVA–B.

1. Molyvopyrgos; 2. Elaphotopos; 3. Kastanas; 4. Chasambali; 5. Symiza; 6. Sandanski; 7. Axiochori; 8. Toumba Thessalo-niki; 9. Angelochori; 10. Ulanci; 11. Čerkovna; 12. Devetaki; 13. Gradešnica; 14. Krušovica; 15. Nova Zagora; 16. Novo

Selo; 17. Ostrov; 18. Plovdiv; 19. Razkopanica; 20. Turlata; 21. Godse Delčev; 22. Novgrad; 23. Batak; 24. Dolno Linevo; 25. Badarsi; 26. Pleven-Kailăka; 27. Ruse; 28. Atia (Fundortnachweis im Anhang)

Die drei Varianten sind sehr unterschiedlich gewichtet, Variante A, die einfache, unverzierte Form überwiegt, die Varianten B und C sind selten. Was aber bei einer solch speziellen Form wie der Imitation von Metalltassen im Fall von Variante B nicht verwundert, da es sich hierbei wohl um eine Sonderform handelt. Eine Untersu-chung der Gewichtung in den Schichten ist schwierig, da mehr als die Hälfte dieses Typs aus unsicheren oder gestörten Komplexen kommt und eine statistische Auswertung erschwert. Doch läßt sich ein Schwerpunkt aller Varianten in den Schichten 7 bis 5 feststellen, sofern man das einzelne Fragment der Variante C nicht überinter-pretiert.

5.1.3.3. Kantharoi mit einziehendem Oberteil (Typ III) (Kat. Nr. 1989–1995)

Mit nur sieben Gefäßfragmenten ist Typ III die kleinste Gruppe der Kantharoi und Tassen. Die sehr flache Form mit dem klar abgesetzten und einziehenden Oberteil unterscheidet sich aber so deutlich von den anderen Formen, daß ein eigener Typ gerechtfertigt scheint.

Sie haben, soweit sich dies bei den wenigen Stücken sagen läßt, hochgezogene Vertikalhenkel mit einfacher Kerbe. Ihre Größe variiert zwischen einem Mündungsdurchmesser von 10 und 29 cm, und sie sind mit einer Wandstärke von 0,4 bis 0,8 cm als dünnwandig zu bezeichnen. Die zugewiesenen Warengruppen sind 14, 2, 5 und 30; damit sind sie beige bis orange und schwarz und haben eine fein geglättete, auch polierte Oberfläche.

Formengruppen 123

Die wenigen Exemplare zeigen in ihrer Häufigkeit einen deutlichen Schwerpunkt (Abb. 62), der in den Schich-ten 7 und 6 liegt (Taf. 61,1992). Ein Exemplar aus Schicht 12 unterscheidet sich von den jüngeren Stücken durch einen konischen Körper, der an Knickwandschalen erinnert (Taf. 20,1994). Die Reste eines vertikalen, hochgezogenen Henkels weisen dieses Fragment aber als Kantharos bzw. Tasse aus. Es gibt demnach einen Vorläufer in Schicht 12, der sich von den Vertretern aus den jüngeren Schichten unterscheidet. Nach Schicht 6 gehören Kantharoi mit einziehendem Oberteil nicht mehr zum Gefäßrepertoire unserer Toumba.

Kantharoi mit einziehendem Oberteil sind wie die zuvor behandelten bauchigen Typen eine offenbar vor al-lem im Westen verbreitete Gefäßform (Abb. 66). Es gibt ein vermutlich einhenkeliges Exemplar aus einem Grab in Elaphotopos in Epirus665 als gleichzeitig südlichster Fundpunkt dieses Typs. In Thessalien ist die Form nur in Chasambali am Peinios666 belegt. Östlich des Axios ist der Kantharos mit einziehendem Oberteil nur noch im benachbarten Molyvopyrgos667 und schließlich in der Nekropole von Sandanski am Strymon668 zu beobachten.

5.1.3.4. Kugelkantharoi (Typ IV) (Kat. Nr. 1996–2094)

Typ IV ist mit 100 zugewiesenen Fragmenten die größte Gruppe der Kantharoi. Er ist charakterisiert durch ei-nen engmundigen und kugeligen Körper. Obwohl diese Form per definitionem zu den geschlossenen Gefäßen gehört, werden die Kugelkantharoi im Rahmen der offenen Kantharoi besprochen, da die hochgezogenen Hen-kel als das bestimmende Kriterium angesehen werden. Sie können aufgrund ihrer Körperform und der Gattun-gen in drei Varianten gegliedert werden (Abb. 61):

– Variante A hat einen kurzen, abgesetzten Hals und gehört zur Gattung der Feinkeramik, – Variante B hat ein gleichmäßig einziehendes Oberteil und gehört ebenfalls zur Feinkeramik, – Variante C ist verziert und gehört zur Gattung der inkrustierten Keramik. Variante A (Kat. Nr. 1996–2033) hat hochgezogene Rundstabhenkel mit rundem oder spitzovalem Quer-

schnitt, die an der Gefäßschulter ansetzen. Der Mündungsdurchmesser ist knapp ein Drittel kleiner als der Bauchdurchmesser und liegt zwischen 6,5 und 10 cm. Der Rand ist regelmäßig gerundet und hat keine besonde-re Lippenbildung. Mit einer Wandstärke zwischen 0,4 und 0,7 cm ist die Variante A dünnwandig, die zugehöri-gen Warengruppen sind mehrheitlich 30, 22 und 23, vereinzelt auch 5, 14, 15 und 4. Die Gefäße der Variante A sind fein geglättet, teilweise glänzend poliert und vorrangig schwarz oder beige, in selteneren Fällen rot oder orange. Erste Exemplare dieser Variante gibt es in Schicht 12 (Taf. 20,2031), ihr Schwerpunkt liegt aber – den wenigen sicher stratifizierten Stücken nach zu urteilen – in den Schichten 7 und 6 (Abb. 67; Taf. 44,2015.2020; 45,2023; 97,1996).

Variante B (Kat. Nr. 2034–2063) kann sowohl Rundstabhenkel mit rundem Querschnitt wie auch Bandhenkel haben, die an der ausgeprägten Gefäßschulter ansetzen. Der Mündungsdurchmesser ist ca. zwei Drittel kleiner als der Bauchdurchmesser, wodurch das Gefäß sehr gedrungen wirkt. Der Rand ist wie bei Variante A regelmä-ßig gerundet und hat keine besondere Lippenbildung, die Gefäßwand ist mit 0,4 bis 0,6 cm ebenfalls eher dünn. Die meisten Fragmente sind Ware 30, vereinzelt auch 5, 14, 22 und 23. Variante B ist damit vorrangig schwarz und glänzend poliert bzw. auch rot bis beige und fein geglättet. Ihre Verteilung im Schichtenverlauf ist schwie-rig zu interpretieren (Abb. 67). Sie kommen zunächst in den Schichten 13 bis 11 vor (Taf. 7,2061.2062), fehlen danach aber in den Schichten 10 und 8, sind mit sechs Exemplaren in Schicht 7 vertreten und mit weiteren vier in Schicht 4. Schließlich stammen noch zwei Fragmente aus Schicht 1+0.

Ausgehend von den definierbaren Randscherben haben die unverzierten Varianten A und B einen weitaus größeren Anteil als die verzierten Kugelkantharoi (Variante C). Variante A ist demnach die größte Gruppe mit 40 %, gefolgt von Variante B mit 32 % Anteil (Abb. 68).

Verbreitet sind unverzierte Kugelkantharoi vor allem im Raum zwischen den Rhodopen und der Donau, wo sie von B. Hänsel als die charakteristischste Gefäßform der Čerkovna-Gruppe definiert wurden (Abb. 66)669. Die Tatsache, daß Kugelkantharoi in Bulgarien vor allem unverziert vorkommen, hebt diesen Raum deutlich von den

665 Vokotopoulou 1969, 180 f. Kat. Nr. 1; Taf. 25β,α – Auf dem publizierten Foto ist ein Henkel erhalten, die gegenüber-liegende (dem Betrachter abgewandte) Seite der Mündung scheint aber rekonstruiert bzw. ergänzt zu sein, ein zweiter anti-thetischer Vertikalhenkel wäre denkbar. 666 Theochari 1960, 50 Abb. 4,β. – In diesem Fall handelt es sich mit Sicherheit um eine einhenkelige Tasse. 667 Heurtley 1939, 209 Nr. 393. 668 Ivanov 2002, Taf. 6,5. 669 Hänsel 1976, 80; Taf. II; Karte 2.

Formengruppen 124

benachbarten Regionen ab, wie die Verbreitung der inkrustierten Kantharoi (Kap. 4, Abb. 32) zeigt. Während die

Schicht IV A IV B 13 3 12 3 1 11 2 10 1 8 7 8 6 6 4 5 2 4 4 3 2 2

1+0 2 2

Abb. 67. Absolute Anzahl der unverzierten Kugelkantha-

roi in den Schichten (n=40)

Abb. 68. Prozentuale Verteilung der drei Kugelkantharos-

Varianten (n=96)

IV A40%

IV B32%

IV C28%

verzierte Variante eine starke Konzentration in Ost- und Zentralmakedonien aufweist, sind eben diese Regionen bei der Verbreitung unverzierter Kugelkantharoi beinahe fundleer. In Zentralmakedonien sind sie in Axiocho-ri670, Kastanas671 und Thessaloniki672 belegt, westlich des Axios ist ein Stück aus Angelochori673 bekannt. Nicht direkt vergleichbare, aber ähnliche Gefäße stammen aus der Nekropole von Ulanci am Vardar674. Die chronolo-gische Abfolge der Typen, die Hänsel unter Einbeziehung verzierter und unverzierter Formen anhand der Schichtenfolge in Kastanas aufgestellt hat675, findet bei den wenigen Exemplaren aus Olynth keine Bestätigung. In unserer Toumba sind Kugelkantharoi mit abgesetztem Hals und solche mit gleichmäßig einziehendem Hals gleichermaßen in den Schichten verteilt (Abb. 67), beider Schwerpunkt liegt – soweit man dies überhaupt postu-lieren kann – in Schicht 7. Möchte man mit den wenigen Stücken eine Entwicklung rekonstruieren, dann scheint die Form mit gleichmäßig einziehendem Hals (IV B) älter zu sein, zumindest ist sie in den Schichten 13 bis 11 häufiger vertreten als Variante IV A mit abgesetztem Hals.

Variante C (Kat. Nr. 2069–2095) ist charakterisiert durch eine besondere Verzierung, die durch den Auftrag einer Paste in die zuvor durch Ritzen oder Rillen aufgerauhte Oberfläche gebildet wird. Diese sogenannte in-krustierte Keramik ist als eigene Gattung definiert worden, da sie sich durch die spezielle Oberflächenbehand-lung eindeutig von der unverzierten Feinkeramik absetzt (s. Kap. 4.2.3). Insgesamt sind 27 Gefäßfragmente dieser Variante erhalten, eines davon beinahe vollständig (Taf. 150,2093), so daß die Gefäßform trotz der gerin-gen Anzahl der Stücke klar definierbar ist. Die inkrustierten Kugelkantharoi haben einen kurzen abgesetzten Hals, einen mitunter leicht ausbiegenden, regelmäßig gerundeten Rand und sind mit einer Wandstärke zwischen 0,35 und 0,7 cm dünnwandig. Ihr Mündungsdurchmesser ist bis maximal die Hälfte kleiner als der Bauch-durchmesser und liegt zwischen 6 und 16 cm. Die Henkel sind Rundstabhenkel mit rundem Querschnitt oder Bandhenkel, die an der Gefäßschulter ansetzen. Zwei Bodenfragmente, an deren Wandung inkrustierte Verzie-rung erhalten ist, und die deshalb den verzierten Kugelkantharoi zugewiesen werden können, sind als Flach- bzw. als Kugelboden ausgebildet. Die einzelnen Warengruppen der inkrustierten Keramik teilen sich folgen-dermaßen auf die erhaltenen Gefäßfragmente auf (Abb. 69):

670 Heurtley 1939, 214 Nr. 407; 249 Taf. 17,407. 671 Hochstetter 1984, Taf. 39,10. 672 Andreou/Kotsakis 1996, 376; 377 Abb. 6,TKA 852; Kiriatsi 2000, Abb. 5,35. – Die Henkel haben im Unterschied zu Olynth ausgezipfelte Enden. 673 Stefani 1997, 107 Abb. 8 (möglicherweise verziert?). 674 Mitrevski 2003, 70 Abb. 1. – Die Gefäßform ist ein wenig weitmundiger doch grundsätzlich gleich, die Henkel haben aber ausgezipfelte Enden. 675 Hänsel 1982, 14 Abb. 9; 15 f.

Formengruppen 125

Elf Gefäße sind glänzend schwarz und haben eine hellweiße In-krustation, zwei sind glänzend braun mit cremeweißer Inkrustation, drei haben eine stumpfe, dunkelbraune Oberfläche mit weißer In-krustation, des weiteren sind zwei glänzend dunkelbraun mit hellro-ter Inkrustation, drei sind rotbraun mit weißer Inkrustation und weitere drei haben eine hellrote Oberfläche mit weißer Inkrustati-onspaste.

Die Verzierung kann die gesamte Gefäßoberfläche füllen (Taf. 150,2093) oder nur auf dem Bauch angebracht sein. Die Aufrau-hung der Oberfläche für die bessere Haftung der Inkrustationspaste kann dünn geritzt oder breiter gerillt sein (Taf. 152,2070), teilweise sind die Rillen so breit, daß sie jeweils für sich gefüllt waren und als umlaufende dünne Bänder wirken. Die vorherrschenden Einzelele-

mente sind senkrechte und waagrechte Bänder, Spiralen und hängende Dreiecke (Taf. 152,8589.8058.8617), worauf weiter unten näher eingegangen wird.

Warengruppe Anzahl

19 11 21 2 17 3 27 2 35 3 6 3

Abb. 69. Warengruppen der Randfragmente inkrustierter Kugelkantharoi (Variante C)

Da die Kugelkantharoi – von wenigen Ausnahmen abgesehen – als einzige Gefäßform auf diese Weise ver-ziert sind, können auch die einzelnen inkrustierten Wandfragmente dieser Variante zugeordnet werden. Die insgesamt 130 Wandscherben (Kat. Nr. 8579–8682; vgl. Taf. 152,2080.2082–2083.2070.8058.8589) bestätigen die Verteilung der Warengruppen annähernd. Die überwiegende Mehrheit ist demnach hellweiß inkrustiert und hat eine schwarz glänzende Oberfläche. Weitere 25 Stück sind ebenfalls weiß inkrustiert und haben eine braune oder beige Oberfläche (Waren 21, 35). Das übrige Farbenspektrum ist nur gering vertreten, die Inkrustation in hellrot oder rosafarben ist demnach wohl eine Ausnahme (s. Kap. 4).

Die Häufigkeit der inkrustierten Rand- und Wandfragmente belegt ein erstes, wenn auch geringes Auftreten noch in den älteren Schichten 13 bis 11 (Taf. 20,8681; 27,2095; 33,2093). Ab Schicht 7 sind inkrustierte Kugel-kantharoi konstant im Schichtenverlauf vertreten und zeigen einen klaren allmählichen Anstieg bis Schicht 2 (Abb. 70; Taf. 45,2083.2089; 62,2080.2082.2085; 74,2079; 85,2076; 97,2064.2072.8591.8589; 105,2069.2071).

0 50 100 150 200 250 300

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

RandfragmenteWandfragmente

Abb. 70. Relative Häufigkeit der Rand- und Wandscherben inkrustierter Kugelkantharoi (n=63)

Formengruppen 126

Aussagen zum Dekorationsstil oder zur Musterentwicklung sind aufgrund des starken Fragmentierungsgrades nicht möglich. Doch lassen sich zumindest grundsätzliche Strukturen der Verzierung und häufige Motive fest-stellen. Durch die Gefäßform vorgegeben, ist der Bauch die größte Dekorationsfläche, die in der Regel mit zent-ralen Bildmotiven gefüllt ist. Dieses zentrale Motiv ist an den Seiten durch eine Vertikale begrenzt, beginnt unterhalb des Halses und reicht oft bis zum Gefäßboden676. Die vertikale und horizontale Gliederung ist oft in Form breiter Bänder gebildet, die wohl ursprünglich flächig mit Paste bedeckt waren. Zwar handelt es sich nicht unbedingt um ein Muster im Stil des „horror vacui“, doch ist das zentrale Bildfeld häufig noch mit kleineren Zusatzmotiven dekoriert, die insgesamt ein dichtes Muster bewirken. Das häufigste Motiv ist das Dreieck, das vom Halsumbruch herabhängend, einen umlaufenden Fries bilden kann. Seltener sind große und kleine Spiralen, die entweder als zentrales Bildmotiv den Bauch zieren (Taf. 152,2070.8617), oder in kleinerer Version den Abschluß eines anderen Motivs bilden (Taf. 150,2093). Öfter verläuft eine Punktreihe entlang einer breiteren Rille, die horizontal unterhalb der Gefäßmündung oder am Halsumbruch sowie als vertikales gliederndes Ele-ment auftritt.

Abb. 71. Motive zentralmakedonischer inkrustierter Keramik

(nach Koukouli-Chrysanthaki 1992, 480 Abb. 130)

Abb.72. Motive ostmakedonischer inkrustierter Keramik (nach Koukouli-Chrysanthaki 1992, 481 Abb. 131)

Das Phänomen der inkrustierten Keramik wurde in bezug auf ihre Verbreitung, Datierung und mögliche Her-leitung schon ausführlich am Ende von Kap. 4 diskutiert (Abb. 32). An dieser Stelle soll deshalb lediglich die Dekoration selbst behandelt werden, wobei die wenigen in Olynth rekonstruierbaren Muster kaum weitergehen-de Schlüsse zulassen. Wie schon Ch. Koukouli-Chrysanthaki ausführlich besprochen hat, gibt es bei den verzier-ten Kugelkantharoi Zentralmakedoniens einige wiederkehrende Motive (Abb. 71)677. Unsere olynthischen Ver-zierungselemente passen ausnahmslos in das von ihr definierte Spektrum, sind jedoch lange nicht so vielfältig, was sicherlich auch am Erhaltungszustand liegen wird. Die zentralmakedonischen Muster der Kugelkantharoi unterscheiden sich von denen der ostmakedonischen zwar nur im Detail678, doch sind die letzteren variantenrei-cher (Abb. 72)679. Wesentlich erweitert wird das Spektrum allerdings durch die verzierten Amphoren, die es in Zentralmakedonien überhaupt nicht gibt. Sie weisen wie die Kugelkantharoi eine Strukturierung der Dekoration

676 Vgl. Wardle 1980, Taf. 21,a–b. 677 Koukouli-Chrysanthaki 1992, 478 ff.; bes. 480 mit Abb. 130. 678 Vgl. ebd. 480 Abb. 130 mit 481 Abb. 131. 679 Z.B. ebd. 493 Abb. 135 mit verschiedenen zentralen Bildmotiven, wie sie in Zentralmakedonien nicht bekannt sind.

Formengruppen 127

in einer horizontalen und vertikalen Gliederung auf680 und sind in großen flächigen Zonen dekoriert. Die Motive sind variantenreich und vielfältig.

Die inkrustierten Kugelkantharoi aus unserer Toumba bestätigen somit das Bild eines relativ homogenen Ver-zierungsschemas in Zentralmakedonien, die in dieser Region als einzige Gefäßform auf diese Weise dekoriert wurden. 5.1.3.5. Sonderformen der Kantharoi und Tassen (Typ V) (Kat. Nr. 2096)

Die Gruppe der Sonderformen bilden Gefäße, deren Körper per definitionem nicht in eine der besprochenen Varianten passen. Es handelt sich um ein konisches, relativ hohes und offenes Gefäß mit einem Henkel, das somit als Tasse angesprochen werden kann. Das Exemplar hat einen Vertikalhenkel mit Aufsatz, der als einge-zogener Zipfel gebildet ist (Kat. Nr. 2096). Es ist Ware 23 zuweisbar, fein geglättet und poliert, mit einer leicht glänzenden Oberfläche und mit 0,6 cm dünnwandig. Diese Tasse stammt aus einem Komplex der Schicht 3+0. Vereinzelte abgebrochene Vertikalhenkel mit vergleichbarer Auszipfelung belegen, daß es sich bei dem einen Exemplar nicht um eine singuläre Erscheinung handelt (Kat. Nr. 5314–5334; Taf. 150,5325.5330.5334). Von den einzelnen Henkel können vier den Schichten 5, 4, 2 und 1+0 zugewiesen werden (Taf. 75,5325).

Zusammenfassung

Das Spektrum der Kantharoi und Tassen umfaßt offene (Typen I–III, V) und geschlossene Formen (Typ IV),

die bei der Analyse ihrer Verbreitung sehr unterschiedliche Schwerpunkte zeigen. Demnach sind weitmundige Kantharoi auf den Westen und Südwesten konzentriert und kommen östlich des Strymon nicht mehr vor (Abb. 63; 66). Dies steht wohl in unmittelbarem Zusammenhang mit ihrer Herleitung aus der minyschen Keramik, wie sie in Olynth gut belegbar und nachvollziehbar ist (s. Kap. 6). Ganz im Gegensatz dazu stehen die Kugelkantha-roi, die vor allem im Norden und Osten konzentriert sind. Unverzierte und engmundige Kugelkantharoi kommen massiv in Bulgarien vor, wo sie ein charakterisierendes Element der Čerkovna-Gruppe sind, und streuen nur vereinzelt bis nach Westmakedonien (Abb. 66). Im Gegensatz dazu sind verzierte Kugelkantharoi am stärksten in Zentral- und Ostmakedonien verbreitet und sind zwischen Rhodopen und Donau nur vereinzelt zu beobach-ten.

In der großen Gruppe der Kantharoi lassen sich demnach zwei verschiedene Strömungen fassen. Die weit-mundigen Gefäße lassen sich aus der mittelhelladischen minyschen Keramik herleiten und sind dementspre-chend vor allem westlich und südlich von Zentralmakedonien verbreitet. Engmundige Kugelkantharoi hingegen stehen in direktem Zusammenhang mit den Kulturen des Donauraums und sind vor allem im Norden und Osten verbreitet. Im Spektrum aus Olynth sind beide Elemente faßbar, was sich in der gleichzeitigen Verwendung offener und geschlossener Kantharoi ausdrückt.

5.1.4. Töpfe (Kat. Nr. 2097–3602) Töpfe sind weitmundige, tiefe Gefäße, mit einer dickeren Wandung, sie sind grundsätzlich höher als breit. Sie

sind mit verschiedenen Henkeln und Handhaben ausgestattet und können verziert sein. Die Abgrenzung von anderen offenen Gefäßformen ist, abgesehen von den Pyraunoi, unproblematisch. Scha-

len sind viel flacher und dünnwandiger, Kantharoi und Tassen unterscheiden sich aufgrund ihrer hochgezogenen Henkel, haben auch völlig andere Körperformen und sind außerdem dünnwandiger. Schüsseln sind ebenfalls eher dünnwandig und im Unterschied zu den Töpfen annähernd so hoch wie breit. Eine Abgrenzung von den Pyraunoi ist schwierig, wenn nur Randfragmente erhalten sind, da der obere Teil eines Pyraunos eine topfähnli-che Form hat. So besteht die Möglichkeit, daß stark fragmentierte Pyraunoioberteile den Töpfen zugewiesen wurden, sofern kein spezielles Merkmal der Pyraunoi zu erkennen war, was im danach folgenden Abschnitt über diese Formengruppe noch ausführlich besprochen wird.

Die insgesamt 1522 definierten Töpfe681 sind grundsätzlich in zwei große Gruppen zu gliedern, nämlich in engmundige und weitmundige Formen, wobei hier das Verhältnis von Hals zu Mündung ausschlaggebend ist, da der Gefäßbauch in den seltensten Fällen erhalten ist. Eine Unterteilung in Varianten ergibt sich aus den ver-schiedenen Randformen bzw. bei den weitmundigen Töpfen aus der Körperprofilierung und der Halsbildung.

680 Amphoren verschiedener Fundstellen bei ebd. 498 Abb. 137. 681 Von den 1.522 zugewiesenen Töpfen stammen 915 aus reinen Schichten.

Formengruppen 128

Die verzierten Töpfe wurden zunächst separat behandelt, doch es hat sich gezeigt, daß sie dieselben Körper- und Randformen wie die unverzierten Töpfe aufweisen und sich nur durch ihre Verzierungen unterscheiden. Daher werden verzierte Töpfe innerhalb der eng- und weitmundigen Formen besprochen, vor allem weil bei kleineren Fragmenten eine ursprünglich vorhandene Verzierung oder Applikation nicht auszuschließen ist.

Die wenigen erhaltenen Fragmente von Dreifußtöpfen werden im Rahmen der Töpfe als Sonderform am Ende dieses Abschnittes behandelt.

0 500 1000 1500 2000 2500

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2

1+0Schicht

Relative Häufigkeit

Weitmundig

Engmundig

Abb.73. Relative Häufigkeit eng- und weitmundiger Töpfe im Verhältnis zur Schichtenmächtigkeit (n=1.522)

Weitmundige Töpfe überwiegen mit einem Anteil von 67 % gegenüber den engmundigen Töpfen mit 33 %

deutlich682. Das Verhältnis beider großer Topftypen zueinander verändert sich im Schichtenverlauf kaum (Abb. 73). Sie sind in einer annähernd konstanten Relation von Schicht 13 bis 2 vertreten, lediglich in Schicht 12 steigt der Anteil engmundiger Töpfe und erreicht beinahe die Anzahl der weitmundigen Varianten. Die Typen selbst lassen also keine chronologischen Schwerpunkte erkennen, die sich hingegen hinter den einzelnen Varianten verbergen, die nun besprochen werden sollen.

Eine Untersuchung von Häufigkeiten und Verbreitung einzelner Topfvarianten macht im Unterschied zu den zuvor behandelten Gefäßformen keinen Sinn, da Töpfe in der Regel überhaupt nicht, nur beschreibend oder in schlechter Abbildung publiziert sind, so daß ein Rückschluß auf Rand-, Lippen- und Halsform nicht möglich ist. Auf dieser Grundlage ist nur eine Analyse möglich, die grob unverzierte und verzierte Töpfe differenziert, wie sie am Ende dieses Abschnittes erfolgt. Bei den einzelnen Varianten muß eine Untersuchung ihrer Verbreitung – abgesehen von Vergleichen mit Kastanas – demnach ausbleiben683.

5.1.4.1. Engmundige Töpfe (Typ I) (Kat. Nr. 2097–2588 )

Die Gruppe der engmundigen Töpfe hat mit 499 zugewiesenen Fragmenten einen Anteil von rund einem Drit-tel aller Töpfe. Charakteristisch sind das einziehende Oberteil und der im Verhältnis zum Oberteil enge Mün-dungsdurchmesser. Weder die Relation von Gefäßhöhe zur Mündung noch das Verhältnis von maximalem Bauchdurchmesser zur Mündung können berücksichtigt werden, da der Gefäßkörper in der Regel nicht erhalten ist. Somit ist das bestimmende Kriterium das einziehende Oberteil und die damit verbundene enge Mündung der Gefäße. Randständige Henkel können als Handhaben ausgeschlossen werden, Henkel am Gefäßbauch sind theo-

682 1.023 Exemplare der weitmundigen Töpfe stehen 499 des engmundigen Typs gegenüber. 683 Zur Interpretation der Funktion von Töpfen s. Horejs 2005.

Formengruppen 129

retisch möglich, aber nicht erhalten. Aufgrund des Winkels von Gefäßoberteil zur Mündung und der Randfor-men können vier Varianten unterschieden werden (Abb. 74): – Variante A mit gleichmäßig einziehendem Oberteil und regelmäßig gerundetem Rand, unverziert oder ver-

ziert, – Variante B mit kugeligem Körper und einem leicht abgesetzten Zylinderhals, unverziert oder verziert, – Variante C mit kugeligem Körper und leicht auskragender Lippe, nur unverziert, – Variante D mit kugeligem Körper und leicht nach innen verdicktem Rand, selten mit applizierten Knubben.

Typ I: Engmundige Töpfe (Varianten A–D und Subvarianten 1–3)

1 2 3

A

B

C

D

Abb. 74. Engmundige Töpfe mit ihren Varianten und Subvarianten (M. ~ 1:8)

A Gleichmäßig einziehendes Oberteil A1: unverziert A2: verdickter eindruckverzierter Rand A3: Horizontalleiste unterhalb des Randes B Kugelform mit Zylinderhals B1: unverziert B2: Wülste

C Kugelform mit auskragender Lippe C1: unverziert D Kugelform mit innen verdicktem Rand D1: unverziert D2: Knubben

Variante A: Gleichmäßig einziehendes Oberteil (Kat. Nr. 2097–2431)

Formengruppen 130

Variante A können beinahe drei Viertel (72 %) aller engmundigen Töpfe zugewiesen werden (Abb. 75). Das Gefäßoberteil zieht regelmäßig in einem Winkel zwischen ca. 60° und 80° zur Mündung ein. Der Mündungs-durchmesser liegt im Schnitt zwischen 16 und 30 cm, vereinzelt auch zwischen 35 und 50 cm, die Wandungsstärke schwankt zwi-schen 0,8 und 1,7 cm, wobei die Mächtigkeit der Gefäßwand nicht in direktem Zusammen-hang mit dessen Größe stehen muß. So können mitunter auch kleine Töpfe der Variante A eine Wandstärke von 1,5 cm haben und große Vorratstöpfe nur 0,8 cm.

Die Töpfe der Variante A sind also in der Regel mittelgroß, können aber auch die Aus-maße von großen, dünn- und dickwandigen Vorratstöpfen annehmen, wobei sowohl die kleineren wie auch die großen Vorratsgefäße verziert sein können. Die Vorratstöpfe haben

aufgrund ihrer Größe mitunter eine Ähnlichkeit mit den Pithoi, deren Wandung aber mindestens 2 cm stark ist. Die Ähnlichkeit zeigt sich neben ihrer Größe auch in ihrer Machart, da die dickwandigen Vorratstöpfe in ihrer Warengruppe mitunter den sogenannten Pithoswaren zugeordnet werden können.

A72%

B14%

C10%

D4%

Abb. 75. Prozentuelle Verteilung engmundiger Topfvarianten

(n=298)

0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

1,4

1,6

1,8

9 16 17 18 20 22 24 27 28 32 33 35 36 40 50

Mündungsdurchmesser

Wandstärke

Abb. 76. Verhältnis von Mündungsgröße zu Wandstärke bei engmundigen Töpfen

Töpfe mit gleichmäßig einziehendem Oberteil können in zwei verschiedenen Varianten verziert sein. Bei Va-

riante A2 ist die eingedrückte Verzierung in den verdickten Rand direkt an der Mündungsaußenseite eingebracht (Kat. Nr. 2295–2351). Variante A3 ist mittels einer applizierten horizontalen Leiste verziert, die ebenfalls durch Eindrücke dekoriert ist (Kat. Nr. 2352–2431). Die Leiste sitzt in der Regel unterhalb der Mündung oder in

Formengruppen 131

Schulterhöhe, soweit dies bei dem stark fragmentierten Material festzustellen ist. Beide Verzierungen laufen um den gesamten Gefäßkörper und sind in der Regel eher grob ausgeführt.

Die hauptsächlichen Waren der kleinen und mittelgroßen Gefäße von Variante A sind die grobkeramischen Gruppen 11, 7, 9, 16, seltener sind 12, 13 und 8. Sie sind mittel- bis grobporig, grob verstrichen und grob ge-glättet und von roter bis grauer Farbe. 18 Fragmente gehören zur Warengruppe 25, die möglicherweise aufgrund ihrer schlechten Erhaltung nicht mehr als Pyraunoi zu erkennen sind (s. Kap. 5.1.5. Pyraunoi). Sie werden aber aufgrund ihrer Form den Töpfen zugeordnet, um eine Verzerrung der Ergebnisse zu verhindern, da die Zuord-nung in diesem Fall nur auf dem Indiz der Ware beruhen würde. Insgesamt 45 Fragmente gehören zu den Pithoswaren 31, 33 und 34. Sie sind rot und rotviolett, dickwandig sowie mittelfein geglättet.

Töpfe der Variante A sind in allen Schichten vertreten, wobei die einzelnen Subvarianten (A1–A3) unter-schiedliche Schwerpunkte erkennen lassen (Abb. 77). Die unverzierte Variante (A1) ist in den Schichten 13 und 12 häufig, geht danach zurück, tritt ab Schicht 6 wieder massiv auf und kommt ab Schicht 3 als einzige der drei Varianten weiter und in großer Häufigkeit vor (Taf. 30,2243; 45,2232; 85,2125; 98,2108; 111,2130). Engmun-dige Töpfe mit eindruckverziertem Rand (A2) kommen erstmals in Schicht 8 – in Form eines vereinzelten Frag-mentes – vor und haben in den Schichten 7 bis 5 ihren Schwerpunkt (Taf. 63,2309; 76,2315). Nach Schicht 4 fehlen sie im Typenrepertoire unserer Siedlung (Taf. 86,2298). Die Verzierung in Form applizierter Leisten (A3) ist hingegen älter und schon in Schicht 13 häufig zu beobachten, wo sie auch gleichzeitig ihren Schwerpunkt hat. Nach einem klaren Rückgang ist Variante A3 wieder in den Schichten 7 und 6 häufiger und kommt nach Schicht 4 nicht mehr vor (Taf. 45,2377; 75,2378). Verzierte Töpfe dieser Variante sind demnach in den älteren Schichten 13 bis 12 und vor allem in den Schichten 7 bis 5 vertreten und verschwinden nach Schicht 4 aus dem Gefäßsatz.

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

A3A2A1

Abb. 77. Relative Häufigkeit engmundiger Töpfe mit gleichmäßig einziehendem Oberteil mit Darstellung der Subvarian-

ten (A1–A3) im Verhältnis zur Schichtenmächtigkeit (n=212) Töpfe der Variante A sind mit den kastaniotischen Typen 3a (unverziert), 9d (entspricht Variante A2) und 8c

(entspricht A3) vergleichbar, die unterschiedlich datiert werden684. Die unverzierte Variante ist auf die kastanio-tischen Schichten 17 bis 8 beschränkt685 und datiert demnach von SH IIIA bis in die entwickelte Eisenzeit686. Der unserer Variante A2 entsprechende Typ 9d ist in Kastanas auf die Schichten 10 bis 1 beschränkt und kommt

684 Hochstetter 1984, 125 f.; 133; 135. 685 Ebd. 126 Abb. 33 (Typ 3a). 686 Jung 2002, 228 Abb. 80.

Formengruppen 132

in der Spätbronzezeit nicht vor687. Schließlich ist Typ 8c, der Variante A3 entspricht, sowohl in den spätbronze-zeitlichen Schichten 17 bis 13 als auch in der darauffolgenden Eisenzeit in Kastanas vertreten688.

Variante B: Kugelform mit Zylinderhals (Kat. Nr. 2432–2495)

Variante B der engmundigen Töpfe ist kugelförmig und hat einen sehr kurzen, abgesetzten Zylinderhals mit in der Regel regelmäßig gerundetem Rand. Mit 43 zugewiesenen Fragmenten beträgt der Anteil an den engmundi-gen Töpfen 14 % (Abb. 75). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 14 und 45 cm, die Wandstärke schwankt zwischen 0,7 und 1,5 cm.

Insgesamt acht Gefäße sind mit applizierten Wülsten verziert, die in verschiedenen Formen auf die Oberfläche aufgelegt sind (Kat. Nr. 2488–2495)689. Die Wülste können kurz und senkrecht an dem Übergang von Hals- zur Bauchzone liegen (Taf. 152,2488) oder in einem wellenförmigen Muster waagerecht angebracht sein, wobei kleine und größere Gefäße der Variante B auf diese Weise verziert sein können.

Die zugehörigen Warengruppen sind hauptsächlich 11, 7, 9 und 15. Die Töpfe sind damit mehrheitlich grob-porig und grob geglättet, können aber auch feinporig (Warengruppe 15) und mittelfein geglättet sein. Eines der verzierten Gefäße gehört zur Warengruppe 25.

0 50 100 150 200 250

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

B2

B1

Abb.78. Relative Häufigkeit engmundiger Töpfe mit Zylinderhals (Variante B) im Verhältnis zur Schichtenmächtigkeit

(n=43) Die Häufigkeitsverteilung von Vertretern der Variante B läßt einen deutlichen Schwerpunkt in den älteren

Schichten 13 und vor allem 12 erkennen (Abb. 78). Wesentlich seltener sind sie in den jüngeren Schichten, und nach Schicht 3 kommen sie nicht mehr vor (Taf. 8,2480.2485; 20,2473; 27,2472; 62,2450; 85,2439.2441). Ver-zierung in Form von Wülsten ist auf die Schicht 7 beschränkt (Taf. 46,2492.2494)690.

687 Hochstetter 1984, 136 Abb. 36. 688 Ebd. 132 Abb. 35. 689 Von den acht Exemplaren stammen sechs aus sicher stratifizierten Kontexten. 690 Ein einzelnes kleines Fragment aus einem Komplex der Schicht 13+14 soll hier nicht überwertet werden, da alle übri-gen sicher aus prähistorischen Kontexten aus den Schichten 7 bzw. 7+8 stammen.

Formengruppen 133

Die engmundige Variante B ist mit dem kastaniotischen Typ 2b annähernd vergleichbar691, der in der Regel unverziert ist und durch die gesamte Spätbronze- und Eisenzeit in Kastanas vorkommt692.

Variante C: Kugelform mit auskragender Lippe (Kat. Nr. 2496–2563)

Die Gefäße der Variante C sind kugelförmig mit einem stark einziehenden Oberteil, das etwa in einem Winkel zwischen 40° und 50° zur Mündung führt. Mit 68 zugewiesenen Fragmenten, wovon 31 aus gesicherten Kom-plexen kommen, hat Variante C einen Anteil von 10 % an den engmundigen Töpfen (Abb. 75). Charakteristisch sind die auskragende Lippe und der leicht nach innen verdickte Rand. Der Mündungsdurchmesser liegt zwi-schen 11 und 31 cm, die Wandungsstärke zwischen 0,7 und 1,2 cm. Verzierte Formen der Variante C sind nicht bekannt, doch wären eine Verzierung des Gefäßkörpers oder applizierte Knubben denkbar, was aber aufgrund des Erhaltungszustandes nicht mehr zu beurteilen ist.

Die zugehörigen Warengruppen sind hauptsächlich 7, 11, 14 und 9. Die Töpfe der Variante C sind demnach mittel- bis grobporig, grob geglättet und verstrichen, seltener mittelfein geglättet (Ware 14).

Kugelförmige Töpfe mit auskragender Lippe sind ab Schicht 13 vorhanden, fehlen aber in den Schichten 11 bis 8 und sind ab Schicht 7 wieder durchgehend im Repertoire vertreten (Abb. 79; Taf. 45,2537; 75,2520.2535; 107,2496). Ihr Schwerpunkt liegt eindeutig in Schicht 5, wobei sie aber, abgesehen von ihrer Absenz in 11 bis 8, im gesamten Schichtenverlauf vorhanden sind. In Kastanas gibt es keine vergleichbare Topfform.

0 20 40 60 80 100 120 14

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

0

Abb. 79. Relative Häufigkeit engmundiger Töpfe der Variante C im Verhältnis zur Schichtenmächtigkeit (n=31)

Variante D: Kugelform mit innen verdicktem Rand (Kat. Nr. 2564–2588)

Variante D ist mit 16 zugewiesenen Fragmenten und einem Anteil von 4 % an allen engmundigen Töpfen die kleinste Gruppe (Abb. 75). Charakteristisch sind der kugelförmige Körper mit einem Oberteil, das in einem Winkel von ca. 50° bis 70° Grad zur Mündung einzieht und ein nach innen verdickter Rand. Der Gefäßkörper selbst ist in keinem einzigen Fall erhalten, so daß die postulierte Kugelform nur eine mögliche Rekonstruktion darstellt.

691 Hochstetter 1984, 124. 692 Ebd. 126 Abb. 33.

Formengruppen 134

Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 11 und 30 cm, die Wandung ist zwischen 0,5 und 1,3 cm eher dick. Die größeren Gefäße haben eine Wandstärke, die an große Vor-ratstöpfe erinnert. Mehr als die Hälfte dieser Variante hat als Handhaben oder Verzierungselement ausgezogene Knubben, die am oberen Bauchdrittel sitzen (Kat. Nr. 2580–2588); in einem Fall sind vertikale Rundstabhenkel mit ovalem Quer-schnitt, ebenfalls am oberen Bauchdrittel sitzend, erhalten (Kat. Nr. 2567).

Die wenigen dickwandigeren Gefäße entsprechen den Pithoswaren 31 und 33, sind also rotviolett bis rot und haben eine mittel bis grob geglättete Oberfläche. Die kleinen und mittelgroßen Töpfe gehören zu zwei Dritteln zu den Waren-gruppen 16, 13 und 7. Sie sind grobporig, grob geglättet, haben eine rauhe Oberfläche und sind grau bis braun. Gut ein Drittel ist der feinkeramischen Gattung zuzuweisen, den Gruppen 18, 14, 15 und 4. Sie sind demnach feinporig, fein bis mittelfein geglättet und beige bis rot. Variante D umfaßt damit gleichermaßen die Gattungen der Grob- und Feinke-ramik, die größeren Töpfe entsprechen den Pithoswaren.

Schicht D1 D2 13 2 12 11 10 8 7 1 6 2 5 2 4 1 3 1 2

1+0 2 1

Abb. 80. Verteilung der engmundigen Töpfe der

Variante D ohne (D1) und mit Knubben (D2) in abso-luter Anzahl (n=12)

Variante D scheint ihren Schwerpunkt in den jüngeren Schichten 6 bis 4 zu haben, soweit dies aus den weni-gen sicher stratifizierten Exemplaren zu erschließen ist (Abb. 80; Taf. 62,2573; 75,2571).

Zwei Exemplare mit Knubben aus Schicht 13 (Kat. Nr. 2586–87) lassen aber auf eine längere Laufzeit dieser Topfform schließen, die sich aufgrund ihrer geringen Anzahl nicht mehr sicher rekonstruieren läßt. In Kastanas gibt es keine vergleichbare Topfform.

Zusammenfassung der engmundigen Töpfe Die engmundigen Töpfe bilden eine sehr homogene Gruppe und wurden daher nur in vier Varianten geglie-

dert, die unterschiedlich gewichtet in den Schichten vorkommen. So ist Variante A mit 72 % Anteil die weitaus größte Gruppe, Variante D mit 4 % die kleinste. Eine Gegenüberstellung ihrer Häufigkeiten zeigt Abb. 81:

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Variante A

Variante B

Variante C

Variante D

Formengruppen 135

Abb. 81. Varianten der engmundigen Töpfe (A–D) in relativer Häufigkeit (n=298)

Variante A ist als häufigste Form auch die dominierende Variante in allen Schichten. Insgesamt sind engmun-

dige Töpfe in den Schichten 13 und 7 bis 5 am häufigsten, wobei Variante B ihren Schwerpunkt in Schicht 12 und Variante C in Schicht 5 hat. Variante D ist – von den einzelnen Exemplaren in Schicht 13 abgesehen – auf die Schichten 7 bis 3 beschränkt. Betrachtet man die verzierten Gefäße separat, dann zeigt sich ein deutlicher Schwerpunkt in den Schichten 7 bis 5.

In bezug auf die Waren unterscheiden sich die engmundigen Varianten nur unwesentlich: Dominierende Wa-ren sind 11, 7, 9 und 16 der grobkeramischen Gattung, daneben ist eine kleine Gruppe der Feinkeramik den Waren 8, 15, 14 und 18 zugeordnet. Besonders dickwandige Töpfe können z. T. den Pithoswaren zugeordnet werden.

Vergleichbare Töpfe lassen sich beim engmundigen Typ nur für die Varianten A (gleichmäßig einziehendes Oberteil) und B (Kugelform mit Zylinderhals) in Kastanas beobachten. 5.1.4.2. Weitmundige Töpfe (Typ II) (Kat. Nr. 2589–3589 )

Die weitmundigen Töpfe haben mit 1000 zugewiesenen Fragmenten einen Anteil von 67 % an allen Töpfen

und sind wesentlich variantenreicher als die zuvor besprochenen engmundigen Formen. Charakterisiert sind sie durch einen im Verhältnis zum Bauch größeren oder gleich großen Mündungsdurchmesser. Sie sind unverziert oder verziert und können horizontale oder vertikale Henkel haben.

136Formengruppen 1 2 3 4 5

A

B

C

D

E

F

G

H

Abb. 82. Weitmundige Töpfe (Typ II) Varianten

(A–H) und Subvarianten (1–5) M=1:8 M=1:4M=1:16

Formengruppen 135

Das Hauptkriterium zur Gliederung in Varianten ist die Körperprofilierung und die Halsform, Henkel werden erst in zweiter Linie berücksichtigt, und verzierte Formen werden wie bei den engmundigen Töpfen nicht sepa-rat behandelt, sondern bei den jeweiligen Varianten mitbesprochen. Folgende acht Varianten, die verschieden häufig vorkommen, können unterschieden werden (Abb. 82):

– Variante A mit einem s-förmigen Körperprofil, – Variante B mit leicht ausschwingendem, trichterförmigen Rand, – Variante C mit stark ausschwingendem, trichterförmigem Rand, – Variante D mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe, – Variante E mit konisch ausschwingendem und schräg nach außen abgestrichenem Rand, – Variante F mit eimerförmigem Körper, – Variante G mit kalottenförmigem Körper, – Variante H mit leicht einziehendem Oberteil.

Variantenbenennung (Abb. 82) A S-Profilierung A1: unverziert A2: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand B Leicht ausschwingender Trichterrand B1: unverziert B2: Ritz- und Rillenverzierung C Stark ausschwingender Trichterrand C1: unverziert C2: eindruckverzierte Leiste im Halsumbruch D Ausbiegender Rand mit auskragender Lippe D1: unverziert D2: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand E Konisch ausschwingender, schräg nach außen ab-gestrichener Rand E1: unverziert E2: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand

F Eimer F1: unverziert F2: eindruckverzierter Rand F3: eindruckverzierter Rand und eindruckverzierte Leiste unter dem Rand F4: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand F5: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand, Zipfel G Kalottenform G1: unverziert mit Tüllenausguß G2: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand G3: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand, Zipfel H Leicht einziehendes Oberteil H1: Zipfel H2: eindruckverzierte Leiste unter dem Rand

Variante A: S-Profilierung (Kat. Nr. 2589–2657)

Mit 72 zugewiesenen Fragmenten und einem Anteil von 12,1 % gehört Variante A zur kleineren Gruppe der weitmundigen Töpfe (Abb. 83). Charakteristisch ist der S-förmig profilierte Körper mit einem bauchigen Unter-teil und einem sanft ausschwingenden Hals. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 11 und 40 cm, zwei Gefäße sind besonders klein mit einem Durchmesser von 6 bzw. 7 cm. Da diese aber sowohl in Form wie auch in Machart exakt den größeren Gefäßen entsprechen, werden sie zur Variante A der weitmundigen Töpfe geord-net. Die Wandstärke liegt zwischen 0,5 und 1,6 cm. An sieben Exemplaren sind Handhaben in Form vertikaler randständiger Henkel zu beobachten (Kat. Nr. 2622, 2623, 2637, 2647, 2648, 2650). Die unverzierten Exempla-re werden als Subvariante A1 bezeichnet. An zwei Gefäßen ist unterhalb des Randes eine applizierte und ein-druckverzierte Leiste angebracht (Subvariante A2). In beiden Fällen ist das Gefäßprofil soweit erhalten, daß ihr S-förmig geschwungener Körper erkennbar ist (Kat. Nr. 2653–54). Die beiden Beispiele haben Handhaben, einmal als vertikaler Rundstabhenkel mit rundem Querschnitt an der Schulter und im anderen Fall hochgezogene Knubben, ebenfalls an der Schulter. Weitere fünf Stücke sind mit applizierten Wülsten (Kat. Nr. 2655) oder Knubben verziert (Kat. Nr. 2640, 2652, 2656–57).

Die zugehörigen Waren sind hauptsächlich 7, 11 und 9, weniger oft sind 12 und 16. Sie sind mittel- bis grob-porig, grob geglättet und verstrichen, haben in der Regel eine rauhe Oberfläche und sind grau bis rotbraun.

Die insgesamt 36 sicher stratifizierten Stücke zeigen eine interessante Verteilung im Schichtenverlauf (Abb. 84). Unverzierte S-profilierte Töpfe (Variante A1) sind in den älteren Schichten 13 bis 10 konstant häufig ver-treten (Taf. 9,2648.2650–2651; 21,2641), brechen danach aber ab und sind nur noch punktuell und vereinzelt in den

Formengruppen 136

Variante A12,1%

Variante B9,5%

Variante C9,4%

Variante D13,0%

Variante E8,2%

Variante F46,9%

Variante G0,5%

Variante H0,5%

Abb. 83. Prozentueller Anteil der acht weitmundigen Topfvarianten (n=987)

0 50 100 150 200 250 300 350

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

A2A1

Abb. 84. Relative Häufigkeit S-profilierter Töpfe in unverzierter (A1) und verzierter Form (A2) im Schichtenverlauf (n=36)

Schichten 8, 6 und 4 zu beobachten (Taf. 34,2634; 64,2631; 86,2623) bevor sie in Schicht 2 ihre massivste Dichte haben (Taf. 107,2592). Es handelt sich also um keine kontinuierliche Entwicklung im Schichtenverlauf, die ab Schicht 8 von Brüchen gekennzeichnet ist. Hingegen weisen die verzierten Exemplare eine deutliche Gewichtung in den älteren Schichten 13 und 12, mit letzten Vertretern in den Schichten 8 und 7, auf (Taf. 10,2657; 22,2656; 34,2652; 47,2653).

Formengruppen 137

Vergleichbare Töpfe finden sich im kastaniotischen Typ 1b693, der dort aber ohne erkennbare Häufigkeiten von Schicht 19 bis 1 durchgehend vorhanden ist694. Der in Kastanas verzierte Typ 8b entspricht in etwa unserer Subvariante A2695. Während er aber in Olynth auf die älteren Schichten 13 bis 12 und 8 bis 7 beschränkt ist, kommt er in Kastanas nur in den Schichten 13 bis 7 vor696, datiert demnach von SH IIIC Entwi-ckelt/Fortgeschritten bis weit in die Eisenzeit697.

Variante B: Leicht ausschwingender Trichterrand (Kat. Nr. 2658–2726)

Variante B hat mit 66 zugewiesenen Fragmenten einen Anteil von 9,5 % an den weitmundigen Töpfen (Abb. 83). Charakteristisch ist der Trichterrand, der in einem Winkel von maximal 30° zum Körper ausschwingt, wo-bei die Mündung annähernd so groß ist wie der maximale Bauchdurchmesser. Die Gefäße sind damit im Unter-schied zu den weit ausschwingenden Trichterrandtöpfen der Variante C eher schmal, hoch und weniger bauchig. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 40 cm, die Größe schwankt von sehr kleinen Töpfchen bis zu großen und hohen Gefäßen, wobei die verzierten Formen eher im unteren Größendrittel liegen. Die Wandstärke ist abhängig von der Gefäßgröße und liegt zwischen 0,5 und 2 cm, reicht damit vereinzelt an die Wandungsgrö-ße der Pithoi heran. An drei Exemplaren sind noch Vertikalhenkel erhalten (Kat. Nr. 2704–05, 2707), an weite-ren drei lediglich noch die Henkelansätze (Kat. Nr. 2687, 2714; Taf. 152,2693).

0 50 100 150 200 250 300 350

13

11

8

6

4

2

Schicht

Relative Häufigkeit

B2

B1

Abb. 85. Relative Häufigkeit der Töpfe mit leicht ausschwingendem Trichterrand in unverzierter (B1) und verzierter Form

(B2) im Schichtenverlauf (n=43)

Gefäße der Variante B sind mehrheitlich unverziert, an sieben Exemplaren ist aber eine grobe Ritz- und Ril-lenverzierung festzustellen (Subvariante B2). Es handelt sich dabei um Strichgruppen oder Appliken, die schräg oder waagerecht am Bauch unter dem Halsumbruch angebracht sind, oder um grobe Fingereindrücke auf dem Rand (Kat. Nr. 2720–2726; Taf. 152,2693.2725).

693 Hochstetter 1984, 121 f. 694 Ebd. 121 Abb. 31. 695 Ebd. 133. 696 Ebd. 132 Abb. 35. 697 Jung 2002, 228 Abb. 80.

Formengruppen 138

Die zugehörigen Waren sind 11, 9, 13 und 7, die Gefäße sind grob geglättet und verstrichen, haben eine rauhe Oberfläche und sind grau bis rotbraun. Vereinzelt sind verzierte wie unverzierte Gefäße von feinkeramischer Gattung und können den Waren 22, 15 und 30 zugeordnet werden. Der Großteil gehört aber zur Gattung der Grobkeramik.

Weitmundige Töpfe mit leicht ausschwingendem Trichterrand sind in den einzelnen Schichten unterschiedlich häufig (Abb. 85). Die unverzierte Subvariante (B1) ist ab Schicht 13 vorhanden (Taf. 9,2716; 27,2705), fehlt in Schicht 10 und hat in den jüngsten Schichten 2 bzw. 1+0 ihren Schwerpunkt (Taf. 33,2703; 46,2697; 47,2699–2700; 63,2685; 67,2691; 86,2673.2676.2687; 99,2664–2665.2668; 107,2659). Verzierte Formen (B2) hingegen sind vereinzelt in den Schichten 8 und 7 (Taf. 35,2723; 48,2721; 152,2725), vor allem aber in Schicht 3 vorhan-den.

Für die Variante B mit leicht ausschwingendem Trichterrand lassen sich in Kastanas keine direkten Vergleiche finden. Das einzige mir bekannte Vergleichsbeispiel ist ein Topffragment aus Perivolaki (Taf. 130,S9), dessen stratigraphischer Zusammenhang aber ungeklärt ist. Variante C: Stark ausschwingender Trichterrand (Kat. Nr. 2727–2793)

Variante C hat mit 68 zugewiesenen Fragmenten einen Anteil von 9,4 % an den weitmundigen Töpfen und ist damit etwa gleich häufig wie Variante B. Charakteristisch sind ein Trichterrand, der im Unterschied zu Variante B in einem Winkel von mindestens 40° Grad zum Körper ausschwingt, und ein stark bauchiger Gefäßkörper. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 16 und 40 cm, wobei die verzierten Gefäße im oberen Größendrittel mit einer Mündung von 34 bis 40 cm liegen, soweit dies aus dem schlechten Erhaltungszustand zu schließen ist. Die Wandstärke liegt zwischen 0,7 – bei den verzierten ab 1,2 cm – und 1,7 cm. Die Töpfe der Variante C sind also mittelgroß bis groß, und vor allem die verzierten Gefäße haben eine dicke Wandung, die an die Stärke von Vorratsgefäßen heranreicht.

Die unverzierten Gefäße (Variante C1) haben mehrheitlich die Warengruppen 7, 11 und 23, sind zum einen Teil grobporig, grob geglättet und verstrichen mit einer rauhen Oberfläche und zum anderen Teil fein- bis mit-telporig, fein geglättet mit einer glatten und leicht glänzenden Oberfläche.

Knapp ein Drittel ist mit einer applizierten Leiste verziert, in die grobe Fingertupfen oder Kerben eingedrückt sind (Subvariante C2). Die Leiste ist in den Umbruch von Bauch zu Hals eingelegt, die Wandung ist dadurch meist an der Innenseite verdickt (Kat. Nr. 2774–2793). Sie gehören mehrheitlich zu den Grobwaren 12, 9 und 7 und sind grobporig, grob geglättet oder nur grob verstrichen und haben eine sehr rauhe Oberfläche. Während die unverzierten und kleineren Gefäße der Variante C zum Teil der feinkeramischen Gattung angehören, sind die verzierten und größeren Formen rein grobkeramisch.

Ihre relative Häufigkeit im Schichtenverlauf zeigt einen klaren Schwerpunkt beider Subvarianten (C1 und C2) in den jüngeren Schichten (Abb. 86). Zwar sind unverzierte Töpfe mit stark ausschwingendem Trichterrand schon in den älteren Schichten 13 und 12 vorhanden (Taf. 9,2772), fehlen in den darauffolgenden Schichten, sind ab Schicht 7 wieder Teil des Repertoires und steigern sich massiv in den Schichten 4 bis 2 (Taf. 47,2762; 92,2744; 100,2731–2732.2734.2737). Verzierte Formen dieser Variante beginnen erst in Schicht 8 und haben ihre größte Häufigkeit in Schicht 2 (Taf. 98,2776; 98 u. 152,2777; 107,2774).

Vergleiche zu Variante C mit stark ausschwingendem Trichterrand finden sich teilweise in den unverzierten kastaniotischen Typen 1e698, 5699 und 6e700. Ersterer kommt aus den Schichten 13 bis 1701 und datiert damit frü-hestens in SH IIIC Entwickelt702, Typ 5 kommt aus den Schichten 14b und 11 bis 3703, datiert demnach frühes-tens in SH IIIC Früh704, und schließlich stammt Typ 6e aus den Schichten 13 bis 10705. Alle drei Typen treten in Kastanas erst ab SH IIIC auf. Ähnlich verzierte Gefäße wie Subvariante C2 unserer weitmundigen Töpfe gibt es in Kastanas nicht.

698 Hochstetter 1984, 122. 699 Ebd. 128 f. 700 Ebd. 131. 701 Ebd. 121 Abb. 31. 702 Jung 2002, 228 Abb. 80. 703 Hochstetter 1984, 129 Abb. 34. 704 Jung 2002, 228 Abb. 80. 705 Hochstetter 1984, 129 Abb. 34.

Formengruppen 139

0 20 40 60 80 100 120 140

13

11

8

6

4

2

Schicht

Relative Häufigkeit

C2C1

Abb. 86. Relative Häufigkeit engmundiger Töpfe mit stark ausbiegendem Trichterrand in unverzierter (C1) und verzierter

Form (C2) im Schichtenverlauf (n=35) Variante D: Ausbiegender Rand mit auskragender Lippe (Kat. Nr. 2794–2948)

Variante D ist mit 162 zugewiesenen Fragmenten und einem Anteil von 13 % an den weitmundigen Töpfen die zweitgrößte Gruppe dieses Typs. Charakteristisch ist der ausbiegende Rand mit einer deutlich auskragenden Lippe als Abschluß. Henkelansätze oder Handhaben sind keine erhalten, doch wären bauchständige Henkel denkbar, die aber aufgrund des starken Fragmentierungsgrades nicht mehr nachweisbar sind. Der Mündungs-durchmesser liegt zwischen 13 und 39 cm, wobei die kleineren Gefäße bis 28 cm unverziert sind und die verzierten Formen die größeren Gefäße darstellen. Die Wandstärke schwankt zwischen 0,7 und 1,4 cm, wobei die unverzierten zumeist dünner als 1 cm sind.

Weniger als ein Drittel der Variante D ist verziert, indem direkt unter der auskragenden Lippe eine eindruck-verzierte umlaufende Leiste appliziert ist. In die Leiste, die in der Regel eher schmal ist, sind grobe, unregelmä-ßige Fingertupfen eingedrückt (Taf. 152,2896).

Die Warengruppen 7, 13, 11 und 9 dominieren, Ausnahme sind die besonders dickwandigen verzierten Töpfe, die der Pithosware 31 angehören. Somit sind die Gefäße grob geglättet oder verstrichen, haben eine rauhe Ober-fläche und gehören ausnahmslos zur Gattung der Grobkeramik. Sie sind überwiegend rot bis rotbraun und selte-ner von grauer Farbe. Der Unterschied zwischen den unverzierten und verzierten Formen liegt vor allem in der Größe und der Stärke der Wandung, wogegen die Waren ziemlich einheitlich sind.

Töpfe der Variante D mit auskragender Lippe sind ab Schicht 13 vorhanden, wobei die Gewichtung klar in den Schichten 7 bis 3 liegt (Abb. 87). Unverzierte Gefäße dieser Variante (D1) sind von Schicht 7 bis 3 annä-hernd konstant häufig vertreten (Taf. 8,2887; 27,2882; 46,2872; 98,2796). Zwar fehlen sie in Schicht 2, sind aber in Schicht 1+0 wieder so häufig, daß ein Weiterleben dieser Form anzunehmen ist. Die verzierte Subvarian-te (D2) ist in Schicht 13 zu beobachten, fehlt aber in den darauffolgenden Schichten und hat in 7 und 6 einen deutlichen Schwerpunkt (Taf. 47,2937; 63,2908; 98,2890; 107,2889).

Die olynthische Variante D läßt sich am ehesten mit dem kastaniotischen Typ 1g vergleichen, der dort aber nur unverziert vorkommt706. Er ist in den Schichten 14a bis 3 vertreten707 und datiert frühestens in SH IIIC Früh708.

706 Ebd. 123. 707 Ebd. 121 Abb. 31.

Formengruppen 140

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200

13

11

8

6

4

2

Schicht

Relative Häufigkeit

D2D1

Abb. 87. Relative Häufigkeit der Töpfe mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe in unverzierter (D1) und verzierter

Form (D2) im Schichtenverlauf (n=103) Variante E: Konisch ausschwingender, schräg nach außen abgestrichener Rand (Kat. Nr. 2949–3023)

Variante E hat mit 78 zugewiesenen Fragmenten einen Anteil von 8,2 % an allen weitmundigen Töpfen. Cha-rakteristisch ist der konisch ausschwingende, schräg nach außen abgestrichene Rand. Der Mündungsdurchmes-ser liegt zwischen 21 und 45 cm, ein einzelnes verziertes Gefäß mißt 60 cm. Die Wandstärke schwankt zwischen 0,5 und 1,5 cm, in einem einzelnen Fall sogar 2,1 cm. Die Töpfe der Variante E sind demnach mittelgroß bis groß und können auch die Ausmaße großer Vorratsgefäße haben, mit einer den Pithoi verwandten Wandungsdi-cke.

Rund ein Drittel dieser Variante (Subvariante E2) hat entweder einen eindruckverzierten und dadurch verdick-ten Rand, der als grobe und unregelmäßige Fingertupfenleiste geformt ist, oder eine applizierte eindruckverzier-te Leiste direkt unterhalb des Rands (Kat. Nr. 3000–3023).

Die zugehörigen Waren sind mehrheitlich 12, 9 und 7, die dickwandigen, großen Gefäße gehören zu den Pithoswaren 31, 33 und 34, einzelne unverzierte Formen sind mit den Waren 4 und 15 feinkeramisch. Die Gefä-ße sind grob geglättet oder nur grob verstrichen, haben eine rauhe Oberfläche und sind rot oder grau. Einzelne sind feinporig, fein geglättet und orange bis rot. Die großen Exemplare, die wohl als Vorratstöpfe gedient haben, sind rotviolett bis rot und mittel bis grob geglättet, mit rauher Oberfläche.

Unverzierte Gefäße dieser Variante (E1) sind in den älteren Schichten 13 bis 12 häufig (Taf. 8,2992; 9,2996; 21,2985) und kommen bis zu Schicht 2, wo sie ihren größten Schwerpunkt haben, nur punktuell und seltener vor (Abb. 88; Taf. 47,3018; 76,2973; 98,2957; 113,2961). Verzierte Exemplare (E2) beginnen in Schicht 8 (Taf. 34,3015), sind am häufigsten in Schicht 7 (Taf. 47,3018), fehlen in Schicht 6 und klingen danach langsam aus. Nach Schicht 4 verschwinden sie aus dem Topfrepertoire.

Töpfe unserer Variante E lassen sich in etwa mit dem kastaniotischen Typ 1c vergleichen709, der allerdings un-terschiedliche Randformen aufweist. Er tritt erstmals in Schicht 13 auf710 und datiert demnach frühestens in SH IIIC Entwickelt711.

708 Jung 2002, 228 Abb. 80. 709 Hochstetter 1984, 122. 710 Ebd. 121 Abb. 31. 711 Jung 2002, 228 Abb. 80.

Formengruppen 141

0 50 100 150 200 250

13

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

E2E1

Abb. 88. Relative Häufigkeit der Töpfe mit konisch ausschwingendem, schräg nach außen abgestrichenem Rand in unver-zierter (E1) und verzierter Form (E2) im Schichtenverlauf (n=47)

Variante F: Eimer (Kat. Nr. 3024–3570)

Variante F ist mit 553 zugewiesenen Fragmenten und einem Anteil von 46,9 % an den weitmundigen Töpfen die eindeutig größte Gruppe (Abb. 83). Charakteristisch ist der hohe unprofilierte Körper mit einer maximal leicht geschwungenen Wandung und einem einfach abgerundeten Rand ohne komplizierte Lippenbildung. Diese eimerförmigen Töpfe haben mitunter randständige, dicke Vertikalhenkel mit ovalem Querschnitt. Sie lassen sich aufgrund unterschiedlicher Verzierungsweisen in insgesamt fünf Subvarianten (F1–F5) gliedern, wovon die überwiegende Mehrheit einfache unverzierte Formen sind (F1), die konstant in allen Schichten vorkommen (Taf. 22,3438; 30,3426; 46,3344.3391.3393; 63,3147.3229; 76,3197; 86,3065; 107,3029; 113,3044).

Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 14 und 40 cm, die Wandungsstärke zwischen 0,7 und 1,5 cm, wo-bei die Gefäßwand an den einzelnen Töpfen sehr unregelmäßig aufgebaut ist und auch an einem Gefäß zwischen 0,7 und 1,5 cm schwanken kann. Doch läßt sich allgemein feststellen, je größer die Mündung, desto höher ist das Gefäß und umso dicker ist auch die Gefäßwand gearbeitet. Sowohl kleine wie auch große Eimer können verziert sein, die Gefäßgröße ist also im Unterschied zu Variante D kein Kriterium für Verzierung.

Subvariante F2 hat einen verdickten und eindruckverzierten Rand (Kat. Nr. 3473–3495), F3 ist zusätzlich zum eindruckverzierten Rand noch mit einer horizontal applizierten Leiste darunter dekoriert (Kat. Nr. 3496–3498), was nur an drei Exemplaren zu beobachten ist. Bei Subvariante F4 sitzt eine horizontale, applizierte Leiste un-terhalb des Randes (Kat. Nr. 3499–3557), die bei F5 durch antithetische Zipfel, die auf dem Rand sitzen, ergänzt wird (Kat. Nr. 3558–3570).

Betrachtet man die Subvarianten F2 bis F5 im Schichtenverlauf zeigen sich deutliche Schwerpunkte (Abb. 89). So gibt es Eimer mit applizierter Leiste und Zipfel (F5) nur in den Schichten 13 und 12 (Taf. 10,3561.3566–3568; 21,3558). Eimer mit applizierter Leiste unterhalb des Randes und ohne Zipfel haben einen sehr klaren Schwerpunkt in Schicht 13 und kommen danach nur noch punktuell und vereinzelt vor (Taf. 10,3532; 11,3547; 31,3511; 63,3502; 86,3499). Schließlich ist die Subvariante mit eindruckverziertem Rand (F2) am häufigsten in den Schichten 13 bis 11 und tritt danach nur mehr in geringer Häufigkeit auf (Taf. 76,3481; 98,3473; 112,3474.3476). Von den drei Exemplaren der Subvariante F3 stammen zwei aus byzanti-nisch gestörten Komplexen und eines aus einem Komplex der Schichten 7+8, weshalb sie in Abb. 89 auch nicht dargestellt werden.

Formengruppen 142

0 100 200 300 400 500 600

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

F2F4F5

Abb. 89. Relative Häufigkeit der verzierten Subvarianten (F2, F4, F5) der Eimer im Schichtenverlauf (n=72) In bezug auf die Waren ist die Variante der Eimer, abgesehen von einer Ausnahme, sehr homogen. Bei den

verzierten Eimern dominiert die Warengruppe 16, die bei den unverzierten Töpfen überhaupt nicht vorkommt. Die verzierten Gefäße sind überwiegend rot, grob verstrichen und haben eine rauhe Oberfläche. Seltener gehö-ren Fragmente zu den Waren 7, 9, 11 und 12, was exakt den zugeordneten Waren der unverzierten Eimer ent-spricht. Sie sind grob geglättet oder grob verstrichen, teilweise sehr grob gemagert und rot oder grau. Beide Formen haben vereinzelt Fragmente, die der Warengruppe 25, der „Goldglimmerware“, zugeordnet werden können. Die größeren, dickwandigen Eimer, verziert und unverziert, gehören zu den Pithoswaren 31, 33 und 34. Gefäße der feinkeramischen Gattung kommen bei den kleineren und dünnwandigen Formen vor, sind aber ex-trem selten.

Werfen wir einen detaillierten Blick auf die Häufigkeiten bestimmter Waren im Schichtenverlauf, löst sich diese Homogenität wieder auf (Abb. 90). Eimer werden erst ab Schicht 7 in Ware 12 und den Pithoswaren her-gestellt, während die Waren 9 und 11 auch in den älteren Schichten zur Herstellung von Eimern verwendet wer-den.

Die Variante der Eimer ist grundsätzlich in allen Schichten häufig und kontinuierlich vertreten. Diese relativ homogene Gefäßgruppe läßt relative Häufigkeiten und damit eine chronologische Entwicklung nur schwer er-kennen. Dies gelingt einerseits bei der Analyse einzelner Waren, die sehr wohl punktuelle Häufigkeiten erken-nen lassen. Andererseits zeigen sich Unterschiede im Schichtenverlauf, wenn man die Entwicklung verzierter und unverzierter Eimer zusammen betrachtet (Abb. 91): In Schicht 13 dominieren mit knapp 70 % die verzierten Eimer gegenüber den unverzierten, in Schicht 12 pendelt sich das Verhältnis auf 1:1 ein und nimmt danach stetig ab. Verzierte Eimer werden kontinuierlich seltener, bis sie in Schicht 3 nur noch einen Anteil von 8 % haben. In Schicht 2 kommen sie schließlich nicht mehr vor.

Vergleichbare unverzierte Eimer sind die Typen 1a und 4b aus Kastanas, die dort ab den Schichten 13 bzw. 16 auftreten712 und demnach frühestens in SH IIIA Spät datieren713. Im Unterschied zu Olynth kommen sie nur sehr selten vor, sind also keine typische Topfform der kastaniotischen Spätbronzezeit714. Unseren vielen verzierten

712 Hochstetter 1984, 120; 121 Abb. 31 (Typ 1a); 128; 129 Abb. 34 (Typ 4b). 713 Jung 2002, 228 Abb. 80. 714 Hochstetter 1984, 121 Abb. 31; 129 Abb. 34. – Es handelt sich wohl um insgesamt nur 18 Eimer!

Formengruppen 143

Subvarianten ist lediglich Typ 8a ähnlich, der erstmals in Schicht 13 vorkommt715 und damit frühestens in SH IIIC Entwickelt bis Fortgeschritten datiert werden kann716.

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

WG 11

WG 12

WG 9

Pithoswaren

Abb. 90. Relative Häufigkeit der Waren 9, 11 und 12 und der Pithoswaren bei Eimern im Schichtenverlauf (n=101)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Prozentualer Anteil im Schichtenverlauf

unverziert

verziert

Abb. 91. Prozentueller Anteil verzierter und unverzierter Eimer im Schichtenverlauf (n=553)

715 Ebd. 131 f. mit Abb. 35. 716 Jung 2002, 228 Abb. 80.

Formengruppen 144

Variante G: Kalottenform (Kat. Nr. 3571–3579)

Kalottenförmige Töpfe sind mit insgesamt nur neun zugewiesenen Fragmenten und einem Anteil von 0,5 % an allen weitmundigen Töpfen eine Randerscheinung in dieser Formengruppe. Sie sind charakterisiert durch ihren kalottenförmigen Gefäßkörper und einen regelmäßig gerundeten Rand ohne besondere Lippenbildung. Handhaben hat diese Topfform nicht. Sie tritt in zwei verschiedenen Subvarianten auf: G1 wird durch eine un-terrandständige Tülle als Ausgußgefäß definiert, die an fünf Exemplaren nachweisbar ist (Kat. Nr. 3571–3575). Weitere vier abgebrochene Tüllenfragmente lassen eine noch größere Anzahl an Töpfen mit Tüllenausguß ver-muten. Gefäße der Variante G1 haben einen Mündungsdurchmesser von 15 bis 19 cm und sind relativ klein und dickwandig mit einer Wandstärke von 0,8 bis 1 cm.

Subvariante G2 (Kat. Nr. 3576–3579) ist charakterisiert durch eine applizierte horizontale Zierleiste mit Ein-druckverzierung unterhalb des Randes. In einem Fall sind zwei Zipfel auf dem Rand antithetisch einander ge-genüber angebracht (Kat. Nr. 3578), die als Handhabungshilfen gedeutet werden können. Gefäße dieser Form sind relativ groß mit einem Mündungsdurchmesser von 30 bis 34 cm und einer Wandstärke zwischen 1 und 1,4 cm.

Beide gehören überwiegend zur Warengruppe 9, seltener sind die Waren 12 und 7. Die Gefäße sind demnach grobporig, haben eine nur grob verstrichene und rauhe Oberfläche und sind rot, rotorange und grau.

Von den acht stratifizierten Exemplaren stammen sieben aus Schicht 13 und eines aus Schicht 12 (Taf. 8,3572–3574; 11,3577–3579; 21,3571). Tüllengefäße sind vor allem für die Mittelbronzezeit charakteristische Formen und sie sind in den olynthischen Schichten 18 bis 14 ein typisches Element im Geschirrepertoire717. Sie werden bis Schicht 13 hergestellt und verschwinden danach aus dem Typenspektrum. In Kastanas gibt es keine vergleichbare Topfform in den Schichten 19 bis 1. Variante H: Leicht einziehendes Oberteil (Kat. Nr. 3580–3587)

Die letzte hier zu besprechende Variante der weitmundigen Töpfe sind Gefäße mit leicht einziehendem Ober-teil, die mit insgesamt nur acht Vertretern und einem Anteil von 0,5 % ebenso selten vorkommen wie Variante G. Sie sind charakterisiert durch einen unprofilierten Gefäßkörper, dessen Oberteil leicht zur Mündung hin ein-zieht. Handhaben sind keine nachgewiesen. Die Töpfe haben einen Mündungsdurchmesser von 20 bis 31 cm und eine Wandstärke von über 1 cm.

Subvariante H1 (Kat. Nr. 3580–3582) hat eine horizontale, applizierte Zierleiste unterhalb des Randes sowie antithetisch angebrachte Zipfel auf dem Rand, die als Hilfe zur Handhabung interpretiert werden können. H2 wird nur durch die fehlenden Zipfel unterschieden (Kat. Nr. 3583–3587), die Verzierung unterhalb des Randes ist dieselbe wie bei H1.

Sie gehören beide überwiegend zur Warengruppe 11, seltener sind sie Ware 9 zugehörig. Sie sind demnach grobporig, haben eine grob verstrichene und geglättete Oberfläche und sind rot bis rotbraun. Von den sechs sicher stratifizierten Exemplaren stammen vier aus Schicht 13 und zwei aus Schicht 12, womit sie wie Variante G nur auf diese beiden Schichten beschränkt sind (Taf. 12,3585; 22,3583). Vergleichbare Topfformen fehlen in Kastanas.

Zusammenfassung der weitmundigen Töpfe

Abschließend soll die große Gruppe der weitmundigen Töpfe und ihrer Varianten zusammengefaßt werden.

Die vier Varianten A bis D sind in den älteren Schichten 13 bis 8 alle relativ selten (Abb. 92). Ab Schicht 7 ist Variante D mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe häufig und wird ab Schicht 4 wieder seltener. Hin-gegen nimmt Variante C (stark ausschwingender Trichterrand) ab Schicht 4 deutlich zu und hat wie die Varian-ten A (S-Profil) und B (leicht ausschwingender Trichterrand) ihren Schwerpunkt in Schicht 2.

Variante E mit konisch ausschwingendem Rand ist kontinuierlich selten in den Schichten vorhanden und kann als klassischer „Durchläufer“ bezeichnet werden (Abb. 93). Der Eimer (Variante F) ist die dominierende Topf-form in Schicht 13, geht danach ein wenig zurück und ist annähernd konstant bis Schicht 2 vertreten. Die Vari-anten G und H schließlich bleiben auf die älteren Schichten 13 und 12 beschränkt.

717 Aslanis in Vorb.

Formengruppen 145

Somit sind weitmundige Töpfe zwar konservative Formen, die kaum große Brüche in ihrer Entwicklung ha-ben, jedoch deutliche Schwerpunkte einzelner Varianten und zum Teil auch der verwendeten Waren im Schich-tenverlauf erkennen lassen, die sich aber beträchtlich von den Laufzeiten vergleichbarer Varianten in Kastanas unterscheiden718.

0 200 400 600 800 1000 1200

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufikeit

Variante AVariante BVariante CVariante D

Abb. 92. Relative Häufigkeit der weitmundigen Topfvarianten A bis D im Schichtenverlauf (n=217)

718 Siehe auch Horejs 2005.

Formengruppen 146

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Variante EVariante FVariante GVariante H

Abb. 93. Relative Häufigkeit der weitmundigen Topfvarianten E bis H im Schichtenverlauf (n=402)

Formengruppen 146

5.1.4.3. Dreifußtöpfe (Kat. Nr. 3603–04)

Dreifußtöpfe gehören nicht zum üblichen Geschirrepertoire der hier behandelten Siedlung auf der Chalkidiki. Ein gut erhaltenes Gefäß mit einem vollständigen Körperprofil und ein Bruchstück eines Fußes belegen diese Form im Prähistorischen Olynth. Das gut erhaltene Gefäß (Taf. 87 u. 151,3603) stammt aus Komplexen der Schichten 4+5, hat einen S-förmig geschwungenen Körper, an dem zwei Ansätze für Füße, mit einem Durch-messer von ca. 3 cm erhalten sind. Als Handhabe verläuft ein vertikaler Rundstabhenkel mit ovalem Querschnitt vom Rand zur Gefäßschulter. Der Mündungsdurchmesser mißt 12 cm, die Wandstärke 0,8 cm. Der Dreifußtopf weist an der Außenseite starke Schmauchspuren auf, die auf eine Nutzung als Kochtopf hinweisen. Das Frag-ment eines Fußes (Taf. 22,3604) ist in einer Höhe von 6 cm erhalten und am ursprünglichen Übergang zum Ge-fäß abgebrochen. Anhand dieser Bruchstelle ist das Fragment eindeutig als Standfuß eines Gefäßes zu interpre-tieren. Der kurze flache Fuß mit abgerundeter Basis unterscheidet sich an der Bruchstelle deutlich vom zuvor besprochenen, besser erhaltenen Dreifußtopf. Er stammt aus einem Komplex der Schichten (11+)12, ist also wahrscheinlich Schicht 12 zuzurechnen.

Beide entsprechen keiner der lokalen Waren exakt, lassen sich am ehesten mit Warengruppe 11 vergleichen; sie sind mittelporig mit einer grob verstrichenen und geglätteten Oberfläche und rotbraun bis grau, soweit dies nach der sekundären Brandeinwirkung noch zu beurteilen ist. Der gut erhaltene Topf aus Schicht 4+5 ist mit Sicherheit handgemacht. Beide Beispiele passen gut in das lokale Spektrum der Waren und sind makroskopisch auch nicht von diesen zu unterscheiden. Solange aber petrographische Analysen fehlen, ist eine Bestimmung als Import oder lokales Produkt rein hypothetisch.

Dreifußtöpfe sind in makedonischen Siedlungen der späten Bronzezeit absolut ungewöhnlich. Das einzige mögliche weitere Exemplar außerhalb Olynths stammt aus Kastanas. Es handelt sich um ein Fußfragment aus Schicht 13 (SH IIIC Mitte), das als Standfuß eines Topfes interpretiert werden kann719. Es bleibt die Tatsache, daß Dreifußtöpfe kein Bestandteil des makedonischen Geschirrs sind, weshalb zur möglichen Herleitung dieser Gefäße in unserer Toumba etwas weiter – in chronologischer und geographischer Hinsicht – ausgeholt werden muß. 5.1.4.4. Exkurs: Dreifußtöpfe in der Ägäis

Die Idee, einen Topf auf drei tönerne Beine zu stellen, ist in Nordgriechenland nur im Neolithikum bekannt.

So kennen wir Beispiele aus den mittelneolithischen Fundstätten von Sitagri, Dikili Tash und Paradimi720. Sogar direkt aus der spätneolithischen Fundstelle von Olynthos, die einige 100 m nördlich der bronzezeitlichen Toum-ba liegt, ist ein Dreifußtopf belegt721. In der Frühbronzezeit scheint diese Tradition in Makedonien und Thrakien abzubrechen, aus den wenigen Fundorten sind meines Wissens nach keine Dreifußtöpfe überliefert. Ebenso scheint es auf den Kykladen und auf dem griechischen Festland keine Gefäße dieser Form zu geben. Statt dessen tauchen an der nördlichen und südlichen Grenze der Ägäis nun erstmals Dreifußtöpfe auf. Schon am Beginn der Frühbronzezeit gibt es in der Nordost-Ägäis Belege, und zwar aus Troia,722 Poliochni723, Thermi724 und Empori-o725. Gleichzeitig werden auch in Kreta (Debla, Knossos, Myrtos und Mallia)726 erste Töpfe auf drei Füßen her-gestellt. Inwieweit dieses Phänomen in den beiden weit auseinander liegenden Regionen nun zusammenhängt, ist noch unklar727. In der Mittelbronzezeit setzt eine langsame Verbreitung dieser Gefäßform vor allem in der südli-chen Ägäis ein, was wohl unmittelbar mit minoischen Einflüssen in Zusammenhang steht (Abb. 94)728. In Kreta selbst wird der Dreifußtopf ab mittelminoischer Zeit zum gängigen Kochgefäß729 und ist in fast jeder Siedlung anzutreffen730.

719 Hochstetter 1984, Taf. 64,1. 720 Philippa-Touchais 2000, 425. 721 Ebd. 434 Abb. 2. 722 Ebd. 426 Anm. 27. 723 Ebd. 426 Anm. 28. 724 Ebd. 426 Anm. 29. 725 Ebd. 426 Anm. 30. 726 Ebd. 426 Anm. 23–26. 727 Ebd. 426. 728 Ebd. 429. – Anders Polichronakou-Sgouritsa 1998, 106: sie sieht eine Verbreitung auf den Kykladen erst in spätmino-ischer Zeit. 729 Polichronakou-Sgouritsa 1998, 104. 730 Ebd. 104; Philippa-Touchais 2000, 427.

Formengruppen 147

Abb. 94. Verbreitung von Dreifußtöpfen in der Ägäis ohne Einzelkartierung von Kreta. 1. Ajia Irini; 2. Ajios Stephanos; 3. Akrotiri; 4. Asine; 5. Aspidas; 6. Athen; 7. Eleusis; 8. Kiapha Thiti; 9. Korakou; 10. Koukounisi; 11. Kythera; 12. Lerna;

13. Mikri Vigla; 14. Mikro Vouni; 15. Nichoria; 16. Thermi; 17. Tiryns; 18. Tsoungiza (Fundortnachweis im Anhang)

Für die frühmykenische Phase in SH I und SH II gibt es auf dem griechischen Festland nur wenig Belege für die Verwendung von Dreifußtöpfen, die zu dieser Zeit offenbar noch kein fester Bestandteil des Kochgeschirrs sind. Die vereinzelten Beispiele aus Ajios Stephanos731, Korakou732, Asine733, Athen734 und Tiryns735 haben sehr unterschiedliche Formen und lassen keine Gemeinsamkeiten erkennen. Unser Fußfragment aus Schicht 12 läßt sich mit den festländischen Formen kaum vergleichen. Der Topf aus Asine hat weitaus höhere Füße und kann wohl als Vorläufer der charakteristischen mykenischen Kochtöpfe bezeichnet werden736, das Gefäß aus Athen hat flache und hohe Füße737, und der vollständig erhaltene Dreifußtopf aus Tiryns weist ebenfalls höhere, dies-mal aber runde Füße auf738. Einzig das Fußfragment aus Ajios Stephanos hat einen ähnlichen flachen Quer-

731 Rutter (1990, 451) vermutet, daß sich die Dreifußtöpfe eventuell direkt von den minoischen Formen ableiten lassen. 732 Ebd. beschreibt er ein einzelnes Fragment eines Gefäßfußes. 733 Kammergrab I:2 ist meines Wissens nach der einzige Nachweis in der Vorpalastzeit für die Beigabe eines Dreifußtopfes in ein Grab (Frödin/Persson 1938, 385 Nr. 48). 734 Mountjoy 1981, 25; Abb. 6,25; Taf. 5,b. 735 Gercke/Hiesel 1971, 17 Taf. 23,1. 736 Für die typische Form der Palastzeit siehe Furumark 1941, 75 Abb. 21: FT 320. 737 Mountjoy 1981, Taf. 5,b. 738 Gercke/Hiesel 1971, Taf. 23,1.

Formengruppen 148

schnitt mit einer breiten abgerundeten Basis und ist daher mit unserem Stück vergleichbar739. Für beide Fußfor-men lassen sich exakte Parallelen in Kreta finden740, wo der Dreifußtopf schon ab MM I zu den typischen Koch-töpfen zählt. Vor allem die Variante mit großem zylindrischen Gefäßkörper auf kurzen flachen Füßen741 bildet eine gute Parallele mit einer offenbar langen Laufzeit von mindestens SM I bis IIIA742. Kontakte von Kreta mit der Nordost-Ägäis sind, wie der minoische Siegelabdruck aus Mikro Vouni auf Samothraki743 belegt, vorhanden. Ob unser Dreifußfragment damit in Zusammenhang steht, darüber kann nur spekuliert werden. Da aber andere Analogien zur Zeit fehlen, kann diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden.

Ab dem 14. Jahrhundert v. Chr. (SH IIIA) schließlich wird der Dreifußtopf auch auf dem griechischen Fest-land fester Bestandteil des Kochgeschirrs,744 mit einem eigenen Ideogramm für die metallene Variante745 taucht er in den jüngeren Inventarlisten der Paläste auf746. In verschiedenen Varianten des FT 320 wird er bis zum Ende der Spätbronzezeit produziert. In diesem Zusammenhang ist wohl auch unser handgemachter Dreifußtopf aus Schicht 4+5 zu sehen. Der S-förmig profilierte Körper mit ausschwingendem Rand und randständigem Vertikal-henkel mit ovalem Querschnitt findet zum Beispiel eine gute Parallele in Eutresis747, des weiteren bestehen Ähn-lichkeiten zu den Gefäßen aus Dimini748, Athen749 und Mykene750, um nur einige Beispiele zu nennen. Grund-sätzlich sind mykenische Dreifußtöpfe auf der Drehscheibe hergestellt, wobei möglicherweise auch handge-machte Exemplare im Umlauf waren751.

Die beiden Dreifußtöpfe aus Olynth können prinzipiell lokal hergestellt worden sein, was ihre sehr olynthisch anmutende Ware auch nahelegt. Der Impuls für unseren Topf aus Schicht 12 kommt vermutlich aus der südli-chen Ägäis, wo diese Gefäßform sich – von Kreta ausgehend – langsam verbreitet. Das besser erhaltene Gefäß aus Schicht 4+5 ist deutlich durch die mykenische Form beeinflußt, deren nördlichster Verbreitungspunkt in Dimini liegt. Für unser jüngeres Exemplar könnte der Impulsgeber also in unmittelbarer Nähe am Golf von Vo-los liegen. Letztlich bleibt aber auch die Möglichkeit weiterhin offen, daß es sich um aus der Ägäis importierte Objekte handelt.

5.1.5. Pyraunoi (Kat. Nr. 3605–3836) In Anlehnung an die Definition in Kastanas wird hier eine Formengruppe unter dem Begriff Pyraunos zusam-

mengefaßt, der nicht unbedingt der Bedeutung der in der Antike verwendeten Bezeichnung entspricht, die darun-ter tragbare Kohlebecken verstanden hat752. Ebenso üblich ist der Terminus „tragbarer Feuerherd“, wie ihn z.B. K.P. Fischl, V. Kiss und G. Kulcsár verwenden753. In Anlehnung an Hochstetter754 ist der Pyraunos eine tönerne Standvorrichtung, die mit dem topfähnlichen Gefäß in einem Stück gearbeitet ist. In den Ständer sind kleinere Öffnungen eingearbeitet, die zur Belüftung dienen (Lüftungslöcher), ein außen angebrachter Kaminzug wie in Kastanas755 ist an den Pyraunoi von Olynth nicht nachweisbar. Über eine größere Öffnung im Untersatz (Schür-öffnung) kann das Gefäß befeuert werden, worauf die teilweise extrem starke sekundäre Verbrennung mit ein-hergehenden Schmauchspuren auf den Scherben hinweist.

739 Rutter 1990, 450 Abb. 18,171. 740 Hier hat auch Rutter (1990, 451) die Herkunft gesehen, allerdings ohne eine weitere Begründung anzugeben. 741 Typen A II (ohne Ausguß) und D II (mit Ausguß) bei Martlew ohne Datierungs- oder Häufigkeitsangaben: Martlew 1988, 422. 742 Vergleiche Tsedakis/Martlew 1999, 109 Nr. 78–79; 112 Nr. 82–83. Eine umfassende Untersuchung der minoischen Dreifußtöpfe steht bislang noch aus, die hier angeführten Beispiele sollen lediglich die offensichtlich sehr lange Produktion dieser Form zeigen. 743 Matsas 1991, 159–179; 163 Abb. 5. 744 Polychronakou-Sgouritsa 1998, 106; Philippa-Touchais 2000, 432. 745 Matthäus 1980, 113–115. 746 Ventris/Chadwick 1973, 324 Abb. 16,331–336, 111 Taf. 3,b. 747 Mounjoy 1983, Taf. 19,c. 748 Adhrimi-Sismani 2001, 95 Abb. 20. 749 Gauß 2000, 175 Abb. 7,1. 750 Tsedakis/Martlew 1999, 196 Nr. 181. 751 So erwähnt Polichronakou-Sgouritsa 1998, 107 mykenische Dreifußtöpfe, die mit der Hand aufgebaut sein können. 752 Siehe auch Hochstetter 1984, 155 f. 753 Fischl u.a. 2001, 125 f. 754 Hochstetter 1984, 157. 755 In Kastanas gibt es nur einen Nachweis von Kaminschächten an der Außenseite eines Pyraunos in Schicht 17. Hochstet-ter 1984, 160; Taf. 16,4.

Formengruppen 149

Da die gefundenen Fragmente zahlenmäßig viel geringer und gleichzeitig auch wesentlich schlechter erhalten sind als in Kastanas, können Gefäßprofile nur mit Hilfe von Vergleichen rekonstruiert werden, was bei größeren Fragmenten auch versucht wurde. Eine weiterführende Gliederung in Typen und Varianten ist aufgrund des Erhaltungszustandes nicht möglich. Lediglich die manchmal feststellbare Verzierung kann als gliederndes Ele-ment verwendet werden.

Abweichend von der sonst üblichen Praxis wurden bei den über 700 zum Teil sehr kleinen Pyraunoifragmen-ten mehrere Scherben bisweilen – sofern es eine Übereinstimmung in ihrer Ware gab und sie aus demselben Fundkomplex stammen – als ein Gefäß gezählt, auch wenn keine direkte Anpassung möglich war. So verringert sich die Individuenzahl auf 231 Pyraunoi, wovon 202 aus spätbronzezeitlichen Kontexten stammen, wovon wiederum 121 Exemplare auch reinen Schichten zuweisbar sind. Im Fall der Pyraunoi wurde die Gesamtzahl demnach anders ermittelt als bei den übrigen Gefäßformen, was einen statistischen Vergleich mit anderen Gefäß-formen erschwert. Ein weiteres Problem ist die möglicherweise vorhandene Schnittmenge mit den Töpfen. So können Randfragmente von Pyraunoi als Töpfe klassifiziert worden sein, wenn keine weiteren Indizien für die Definition als Pyraunos vorhanden waren. Diese methodischen Schwierigkeiten ließen sich nicht verhindern, und so kann die Formengruppe der Pyraunoi in der Gegenüberstellung mit anderen Gefäßen lediglich eine tenden-zielle Aussagekraft haben.

Wenige Exemplare sind soweit erhalten, daß ihr Profil zumindest teilweise rekonstruierbar ist: Ein relativ kleiner Pyraunos (Taf. 36 u. 152,3825) hat einen zylindrischen Untersatz mit zwei erhaltenen kreis-

runden Lüftungslöchern und dem Ansatz der Schüröffnung. Die Wandstärke des Ständers ist sehr unregelmäßig und variiert von 0,8 bis 2 cm. Das Oberteil ist ein engmundiger Topf mit einem Mündungsdurchmesser von 18 cm, mit abgesetztem Zylinderhals ohne Handhaben. Unterhalb des Randes ist eine Verzierung in Form appli-zierter Wülste angebracht, die einmal als stehendes U, im anderen Fall als einfache vertikale Applikation ge-formt ist. Die Gesamthöhe läßt sich auf rund 35 cm rekonstruieren. Der Pyraunos entspricht der Warengruppe 25, ist demnach mittel- bis grobporig, grob geglättet mit einer rauhen Oberfläche, von rotbrauner Farbe und hat Goldglimmer an der Oberfläche und im Kern. Das Gefäß stammt aus Schicht 8. Zu der soweit rekonstruierbaren Form dieses Gefäßes sind mir keine direkten Vergleiche bekannt. Mit den wieder zusammensetzbaren Scherben aus einem gestörten Komplex der Schicht 7 (Schicht 7 bzw. 7+0) ist auch das vollständige Profil eines Pyrau-nosständers belegt (Taf. 117 u. 152,3806). Es handelt sich um einen eiförmigen Ständer mit einer Höhe von 39 cm bis zum Topfansatz. Die Unterkante ist nach außen verdickt und horizontal abgeflacht. An der Vorderseite sind an beiden Seiten der Schüröffnung zusätzliche Auszipfelungen an der Unterkante angebracht, vermutlich zur besseren Fixierung des Gefäßes im Boden. Drei länglich ovale Lüftungslöcher in unterschiedlicher Höhe sind erhalten. Die Schüröffnung mit einer Höhe von 12 cm und einer maximalen Breite von 10 cm ist an den Rändern leicht verdickt ausgearbeitet. Der Mündungsdurchmesser des Ständers mißt 26 cm, die Wandstärke ist annähernd gleichmäßig mit 1,2 cm. Er entspricht der Warengruppe 11, ist wie der zuvor besprochene Pyraunos mittel- bis grobporig, grob geglättet, von rotbrauner Farbe, hat aber keine Goldglimmermagerung und stammt aus Schicht 7+0.

Drei weitere Pyraunoi sind zwar nur noch in wenigen Fragmenten erhalten, lassen sich aber – bei aller Vor-sicht – vielleicht folgendermaßen rekonstruieren: Aus Haus 3 in Schicht 5 kommt ein verziertes Fragment (Taf. 78,3617), bei dem es sich möglicherweise um einen Pyraunos mit S-förmig geschwungenem Behälter handelt. Pyraunoi dieses Typs sind in Kastanas aber auf die Schichten 13 bis 6 beschränkt756, sie beginnen also erst in SH IIIC. Zwei weitere Exemplare aus den Schichten 6 und 5 (Taf. 66,3680; Kat. Nr. 3732) könnten sich zu Py-raunoi mit sackförmigem Behälter und applizierter Horizontalleiste auf dem Bauch rekonstruieren lassen, die in unverzierter Form in Kastanas ab Schicht 17 (SH IIIA) auftreten757.

Die übrigen 225 zugeordneten Pyraunosfragmente sind dermaßen kleinteilig, daß eine genauere Bestimmung nicht möglich ist. Die Analyse der relativen Häufigkeit aller Pyraunoi zeigt klare Schwerpunkte im Schichtenverlauf (Abb. 95)758. Sie sind – wenn auch selten – in den älteren Schichten 13 bis 8 vorhanden (Taf. 12,3833; 27,3828; 36,3799.3825), wobei sie in Schicht 10 vollkommen fehlen. In den Schichten 7 bis 5 sind deutlich die meisten Pyraunoi vertreten (Taf. 49,3754; 66,3680.3692; 68,3689; 78,3613.3617.3710.3732; 117,3806;), sie werden danach weniger und kommen nach Schicht 4 nicht mehr vor.

756 Hochstetter 1984, 161 f. mit Abb. 43. 757 Ebd. 758 Die statistische Darstellung ist hier ausnahmsweise mit Stücken aus Mischkomplexen ergänzt, da ihr Auslassen sonst zu einer groben Verzerrung führen würde. Dies sind drei Exemplare aus Schicht 12+13, zwei aus Schicht 11+12 und weiter zwei aus Schicht 3+4.

Formengruppen 150

0 100 200 300 400 500

13

12

11

10

8

7

6

5

4

Schicht

Relative Häufigkeit

verziert

unverziert

Abb. 95. Relative Häufigkeit unverzierter und verzierter Pyraunoi im Schichtenverlauf (n=121)

Pyraunoi sind in ihrer Ware eine relativ homogene Gruppe, wovon sich 83 % den Waren 10, 11, 12 und 25 zu-

ordnen lassen. Sie sind demnach grob- bis sehr grobporig, grob verstrichen und geglättet, haben teilweise eine rauhe Oberfläche und sind rot bis rotbraun. Knapp ein Drittel der bestimmbaren Stücke (Ware 25) weist einen Goldglimmerzusatz auf, der sowohl oberflächlich als auch im Bruch zu erkennen ist (s. auch Kap. 4). Ware 25 („Goldglimmerware“) scheint in direktem Zusammenhang mit der Gefäßform der Pyraunoi zu stehen. Vereinzelt läßt sie sich auch bei Henkelbruchstücken, verzierten Wandfragmenten und Töpfen feststellen, die mehrheitlich eimerförmig oder engmundig sind. Hierbei könnte es sich auch um Fragmente bzw. Oberteile von Pyraunoi handeln, die ihnen aufgrund fehlender Indizien nicht zugeordnet werden können. Trifft diese Vermutung zu, dann wurden Pyraunoi in einem speziellen Verfahren hergestellt bzw. mit anderen Zusätzen gemagert oder aus Ton einer anderen Lagerstätte getöpfert, was sie vom übrigen lokalen Geschirrsatz unterscheidet.

Die Verteilung dieser vier Waren im Schichtenverlauf zeigt, daß die Goldglimmerware schon in den älteren Schichten 12 bis 8 vorhanden ist, aber erst ab Schicht 6 gegenüber den anderen drei Waren dominiert (Abb. 96). Ware 12 dagegen hat in den Schichten 7 und 6 ihren Schwerpunkt mit vereinzelten Beispielen davor und danach.

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

13

12

11

8

7

6

5

4Schicht

Relative Häufigkeit

WG 10

WG 11

WG 12

WG 25

Abb. 96. Relative Häufigkeit der wichtigsten Pyraunoswaren im Schichtenverlauf (n=108)

Formengruppen 151

Zusammenfassend läßt sich zu den olynthischen Pyraunoi sagen, daß sie in Schicht 13 erstmals auftreten, da-nach konstant häufiger werden, einen klaren Schwerpunkt in den Schichten 7 bis 5 haben und nach Schicht 4 nicht mehr benutzt werden. Eine Untersuchung ihrer Ware hat ergeben, daß sie vermutlich in einem vom übrigen Geschirr unterschiedlichen Töpferverfahren produziert wurden. Die wenigen größeren Wand- und Randscherben erlauben, bei aller Vorsicht, einen Vergleich mit den kastaniotischen Typen mit sackförmigem Behälter759 und mit leicht S-förmig geschwungenem Behälter760. Insgesamt aber ist die Anzahl der typologisch definierbaren Gefäße zu gering, um chronologische Schlüsse ziehen zu können. Verzierungen in Form von Fingertupfenleisten am Rand, direkt darunter oder auf der Wandung des Körpers und in Form applizierter Wulstauflagen sind sel-ten761 und auf die Schichten 8 bis 6 beschränkt.

Die olynthischen Pyraunoi entsprechen dem Typ A bei Romsauer762, der unterschiedlichste Formen an Koch-geräten aus verschiedenen Epochen unter dem Terminus Pyraunos zusammenfaßt763. In der grundlegenden Un-tersuchung von Fischl, Kiss und Kulcsár gehört er zur Gruppe der „tragbaren Feuerherde mit eingebautem Ge-fäß“ im Unterschied zum „tragbaren Feuerherd mit eingebautem Rost“764, der in Makedonien nicht nachweisbar ist. Grundsätzlich sind Pyraunoi in den spätbronzezeitlichen Siedlungen Zentralmakedoniens nicht unüblich, wie schon Hochstetter765 herausarbeiten konnte. Neue Funde aus Griechenland766, Albanien767, der Republik Maze-donien768 und Bulgarien769 erweitern das damalige Verbreitungsbild aber deutlich, wobei es sich hier – sofern ganze Gefäße rekonstruierbar sind – um den Typ mit eingebautem Gefäß und Ständer mit Rundmantel handelt (Abb. 97)770.

Neufunde aus einer Siedlungsgrabung in Karamizi bei Vidin in Nordbulgarien wurden vom Grabungsleiter Stefan Alexandrov dankenswerterweise für die vorliegende Arbeit zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um fünf Fragmente (Kat. Nr. K1-K5 s. Katalog Vergleichsfunde; Taf. 133), die sich eindeutig diesem speziellen Kochgefäßtyp zuordnen lassen. Der Kontext der Befunde wird vom Ausgräber in den Horizont Verbicioara III datiert, ein Zeitansatz, der sich mit den nördlich der Donau liegenden Funden gut verbinden läßt. Bei den fünf Fragmenten handelt es sich im einzelnen um das Wandfragment einer Schüröffnung mit eindruckverzierter Leis-te (Kat. Nr. K1), um das Bruchstück eines Lüftungsloches (Kat. Nr. K2), um ein Ständerfragment mit applizier-ter eindruckverzierter Leiste (Kat. Nr. K3), um ein weiteres Ständerfragment mit applizierter, aber glatter Leiste (Kat. Nr. K4) und schließlich um weitere zwei Fragmente eines Ständers mit Schüröffnung, die keine Leiste aufweisen, aber eindruckverziert sind (Kat. Nr. K5). Sie weisen alle dieselbe Ware auf: Der Scherben ist orange mit grauem Kern, mittel bis grob gemagert, die Oberfläche ist lediglich grob verstrichen und stumpf (detaillierte Beschreibung s. Katalog Vergleichsfunde). Aufgrund der unterschiedlichen Verzierungen lassen sie sich vermut-lich mindestens drei verschiedenen Gefäßen zuordnen, wovon eines eine applizierte eindruckverzierte Leiste trägt (K1 und K3), ein weiterer Pyraunos eine glatte Leiste (K4) und schließlich ein drittes Exemplar direkt mit Eindrücken in die Oberfläche dekoriert ist (K5). Ihre donauländisch-mittelbronzezeitliche Datierung läßt sich sehr gut mit den Befunden aus der Toumba von Olynth verbinden, wo verzierte Pyraunoi ein Charakteristikum der Schichten 8 bis 6 sind und in den Zeithorizont SH I bis IIIA1 gehören (vgl. Kap. 9 Abb. 184; 185).

Ein von Blegen als „potstand“ tituliertes Fragment in Troia771 könnte ebenfalls als Unterteil eines Pyraunos in-terpretiert werden, was damit den östlichsten Verbreitungspunkt darstellt.

759 Hochstetter 1984, 161 f. 760 Ebd. 162. 761 Verzierte Pyraunoi haben einen Anteil von 3 % im gesamten Schichtenverlauf. 762 Romsauer 2003, 24 Abb. 3,A1–A3. 763 Diese Vermischung verschiedenster Gefäßformen unterschiedlicher Zeiten schlägt sich auch in den Verbreitungskarten Romsauers nieder, die eine Beziehung des Kochgeschirrs von Italien, dem Karpatenbecken, der Balkanhalbinsel bis nach Ostanatolien suggerieren. – Romsauer 2003, Karten 2–8. 764 Fischl u.a. 2001, 126. 765 Hochstetter 1984, 380 Abb. 60. 766 Siedlung von Angelochori: Stefani 1994, 128; Siedlung von Apsalos: Chrysostomou 2000, 501; Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, 172. 767 Ein kleines Fragment aus Kukum mit kreisrundem Lüftungsloch könnte als Ständerfragment eines Pyraunos interpre-tiert werden (Koçi 1991, 62 Taf. 1,15). 768 Siedlung von Ulanci: Mitrevski 1997, 45 Abb. 10. 769 Das Fragment eines Pyraunosständers (?) findet sich als Beigabe (?) im spätbronzezeitlichen Gräberfeld von Sandanski (Ivanov 2002, Taf. 15,8). 770 Im Unterschied zu den Pyraunoi der Spät-Ottomány- und frühen Suciu de Sus-Kultur mit zwei seitlichen breiten Stän-dern (Fischl u.a. 2001, 126). 771 Blegen 1953, 243; Abb. 438,17.

Formengruppen 152

Abb. 97. Verbreitung der bronzezeitlichen Pyraunoi mit eingebautem Gefäß und Rundmantel. 1. Kastanas; 2. Assiros; 3. Limnotopos (Vardina); 4. Toumba von Thessaloniki; 5. Angelochori; 6. Apsalos; 7. Vitsa; 8. Menelaion (Sparta); 9. Troia; 10. Sandanski?; 11. Kuç i Zi; 12. Prodan; 13. Kukum; 14. Prilep-Varoš; 15. Pesak; 16. Stari Kostolac; 17. Boljetin; 18. Male Livadice; 19. Plažane; 20. Omoljica; 21. Vršac; 22. Vattin; 23. Ilandža; 24. Novi Sad; 25. Beška; 26. Kalakača; 27. Belegiš; 28. Feudvar; 29. Beograd; 30. Gomolava; 31. Bosut; 32. Radovanu; 33. Portăteşti; 34. Cârna; 35. Bistrati; 36. Verbicioara;

37. Izvoarele; 38. Fieni; 39. Balta Verde; 40. Ostrovu Mare; 41. Ostrovul Corbului; 42. Insula Banului; 43. Perivolaki; 44. Karamizi; 45. Ulanci (Fundortnachweis im Anhang)

Formengruppen 153

Die Verwendung dieser speziellen Kochgefäße im südbalkanisch-nordägäischen Raum ist zweifelsohne mit den Pyraunoi des Donauraums in Verbindung zu bringen, die wiederum in Zusammenhang mit den mittel- bis spätbronzezeitlichen Pyraunoi des Karpatenbeckens stehen772. Die Befunde im südlichen Balkan zeigen deutlich, daß diese Kochgefäße aus dem Karpatenraum adaptiert und anschließend lokal produziert wurden. Interessan-terweise wurde nur die Variante des Pyraunos mit eingebautem Gefäß und Rundmantel übernommen. Die Form mit eingebautem Rost, die von Italien773, möglicherweise über Kroatien774, bis in das Karpatenbecken775 verbrei-tet war, wurde auf dem südlichen Balkan meines Wissens nach nicht verwendet776.

5.2. Geschlossene Gefäßformen

5.2.1. Amphoren (Kat. Nr. 3837–4243) Amphoren sind hohe, schlanke Gefäße, deren Mündung um mindestens ein Drittel kleiner als ihr maximaler

Bauchdurchmesser ist. Sie sind deutlich profiliert in eine Hals- und Bauchzone und sind im Verhältnis zu ihrer Höhe eher dünnwandig. Sie haben mitunter Handhaben in Form von zwei vertikalen Rundstabhenkeln oder Bandhenkeln, die am Hals ansetzen. Horizontale Henkel auf dem Bauch sind denkbar, aber nicht erhalten.

Eine Abgrenzung zu den anderen geschlossenen Gefäßformen erfolgt über die Gefäßmündung einerseits und die Wandstärke andererseits. So sind Krüge zwar per definitionem einhenkelig, doch ist die Anzahl der Henkel in den seltensten Fällen nachweisbar. Krüge können einen anderen Mundsaum haben, was sie von den Ampho-ren auch bei schlechtem Erhaltungszustand unterscheidet. Pithoi haben eine Wandstärke von mindestens 2 cm und sind des weiteren auch höher und größer als Amphoren. Kugelkantharoi, die geschlossene Gefäßform der Kantharoi, sind kleiner und engmundiger als Amphoren und außerdem über ihre hochgezogenen Vertikalhenkel charakterisiert. So liegt der Mündungsdurchmesser der Amphoren zwischen 10 und maximal 40 cm, die Mün-dung der Kugelkantharoi mehrheitlich zwischen 5 und 13 cm, und der Durchmesser der Krüge zwischen 5 und 15 cm (Abb. 98). Krüge und Kugelkantharoi sind demnach engmundiger und kleiner als Amphoren.

0

2

4

6

8

10

12

14

16

5 6 8 10 12 13 14 15 16 17 18 19 20 22 23 24 25 26 28 30 32 33 36 40

Mündungsdurchmesser in cm

Anzahl

Amphoren

Krüge

Kugelkantharoi

Abb. 98. Mündungsgrößen in cm von Amphoren, Krügen und Kugelkantharoi

772 Fischl u.a. 2001, 148 Abb. 1. 773 Scheffer 1981, 28 f.; 68 Abb. 41a; 69 Abb. 41b. 774 Teržan u.a. 1999, 184 Abb. 1: Das Fragment könnte Teil der Rostplatte eines Pyraunos mit eingebautem Rost sein. 775 Fischl u.a. 2001, 149 Abb. 2. 776 Zur Verwendung des Pyraunos als Kochgefäß s. auch Horejs 2005.

Formengruppen 154

Eine Abgrenzung zu den offenen Gefäßformen ergibt sich aus dem Verhältnis der Mündung zum maximalen Bauchdurchmesser des Körpers. Die Relation bei Amphoren beträgt in der Regel – soweit der Erhaltungszustand eine Rekonstruktion ermöglicht – Mündung zu Bauchdurchmesser ist 1:2 bis 1:3, wodurch eine klare Abgren-zung zu den offenen Gefäßen gegeben ist.

Eine Gliederung der insgesamt 409 Amphorenfragmente ist aufgrund des Erhaltungszustandes nur über die Halsform der Gefäße möglich. So lassen sich zwei Typen unterscheiden: Amphoren mit zylindrischem und sol-che mit kegelförmigem Hals, wobei die ersteren mit einem Anteil von 36 % leicht gegenüber 30 % mit Kegel-hals überwiegen. 34 % lassen sich in ihrer Halsform nicht näher bestimmen (Abb. 99–100).

Amphoren – Typen (I–II) und Varianten (A–C)

TYP I II

A

B

C

Abb. 99. Typentafel der Amphoren (versch. Maßstäbe)

Typen- und Variantenbenennung

Typ I: Zylinderhals A: steiler Hals mit Trichterrand B: konischer Hals mit leicht ausbiegendem Rand

Typ II: Kegelhals A: Trichterrand B: rund ausbiegender, innen verdickter Rand C: leicht ausbiegender, innen verdickter Rand

Zylinderhals36%

Kegelhals30%

Unbest immte Halsform

34%

Abb. 100. Prozentueller Anteil definierbarer Halsformen bei Amphoren (n=407)

Formengruppen 155

5.2.1.1. Amphoren mit Zylinderhals (Typ I) (Kat. Nr. 3837–3976)

Zylinderhalsamphoren haben mit 143 zugewiesenen Stücken, wovon 70 aus reinen Schichten stammen, einen Anteil von 36 % an der Formengruppe der Amphoren (Abb. 100). Charakteristisch ist der zylinderförmige Hals, der steil oder konisch ausgebildet sein kann, wodurch zwei Varianten unterschieden werden können:

– Variante A mit steilem Hals und ausladendem Trichterrand, – Variante B mit konisch ausschwingendem Hals und leicht ausbiegendem Rand. Variante A der Zylinderhalsamphoren hat einen langen, steilen Hals mit ausladendem Trichterrand. In zwei

Fällen sind Henkel erhalten, einmal als vertikale Rundstabhenkel mit ovalem Querschnitt am Hals (Kat. Nr. 3873) und in zwei Fällen als Bandhenkel, die an der Mündung ansetzen (Kat. Nr. 3845, 3896). Ein einziges Exemplar besitzt wohl ursprünglich zwei horizontale Rundstabhenkel, die an der Bauchmitte sitzen (Taf. 151,3904), wovon noch einer erhalten ist. Die Halsform dieses Exemplars entspricht den übrigen lokalen Stü-cken, erinnert in ihrer Gesamtheit ein wenig an mykenische Amphorenformen. Ob hier aber tatsächlich eine möglich lokale handgemachte Imitation eines mykenischen Typs vorliegt, muß offen bleiben, da die Amphore aus einem gestörten Kontext der Schicht 11 stammt (11+0), die an und für sich in den Schachtgräberhorizont zu datieren ist (s. Kap. 9.3.2). Die übrigen Gefäße sind so stark fragmentiert, daß zwar keine Henkel erhalten, aber durchaus denkbar sind. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 11 und 33 cm, die Wandstärke mißt – abhän-gig von der Gefäßhöhe – 0,4 bis 1 cm.

Variante B ist charakterisiert durch einen konisch geschwungenen Hals, der in einen ausbiegenden Rand mün-det. Handhaben lassen sich an einem einzigen besser erhaltenen Beispiel in Form horizontaler Rundstabhenkel auf dem Bauch nachweisen (Taf. 55,3940). Diese Amphore ist engmundig, schlank, leicht S-förmig profiliert und mit ca. 80 cm Höhe besonders groß und entspricht der Warengruppe 33, hat aber nur eine Wandstärke von 1,2 cm. Am äußeren Rand beginnend sind vertikale, 6 cm lange und bis zu 2 cm breite Wülste als Dekoration appliziert. Eine Verzierung der Oberfläche ist auch an einer großen Amphore in Form von Knubben auf der Schulter (Kat. Nr. 3955) belegt. Ein Amphoriskos mit 10 cm Mündungsdurchmesser ist an der Mündung innen und außen eindruckverziert (Taf. 39,3954). Der Mündungsdurchmesser der normalgroßen Amphoren liegt zwi-schen 10 und 32 cm, die Wandstärke zwischen 0,5 und 1,4 cm, sie sind in Relation zur Mündung und Höhe dünnwandig.

Die zwei Varianten unterscheiden sich in ihrer äußeren Form, gehören aber denselben Warengruppen an. Die feinkeramischen Waren 14, 5 und 15 überwiegen, weniger häufig sind 8 und 39. Sie sind demnach braun, rot bis orange und fein geglättet. Einzelne Fragmente (weniger als 1 %) gehören zur Gattung der Grobkeramik, sind grobporig und haben eine grob verstrichene Oberfläche. Vier Gefäße sind besenstrichverziert (Warengruppe 41), wovon drei aus Schicht 13 und eines aus Schicht 12 stammen (Taf. 1,3968; 2,3974; 17,3905).

0 20 40 60 80 100 120

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Typ IBTyp IA

Abb. 101. Relative Häufigkeit der Zylinderhalsamphoren (Typ I) und ihrer Varianten A und B im Schichtenverlauf (n=70)

Formengruppen 156

Abb. 102. Verbreitung der Amphoren mit Zylinder- und Kegelhals und ihrer Varianten (A–B). 1. Mesimeriani; 2. Perivolaki; 3. Apsalos; 4. Pevkakia; 5. Toumba Thessaloniki; 6. Kastri (Thasos); 7. Crănča; 8. Sandanski; 9. Godse Delčev; 10. Novgrad;

11. Assiros; 12. Axiochori; 13. Potami; 14. Exochi; 15. Phäa Petra; 16. Stathmos Angistas; 17. Kluçka (Hipodrom); 18. Batak; 19. Čărkvišteto; 20. Esenica; 21. Kamenska Čuka; 22. Donja Brnjica; 23. Ljubča; 24. Plovdiv; 25. Progled;

26. Ulanci (Siedlung); 27. Kastanas; 28. Varoš (Prilep) (Fundortnachweis im Anhang) Beide Varianten sind schon in Schicht 13 vorhanden und laufen annähernd konstant bis Schicht 2 durch (Abb.

101). Variante B mit konisch ausschwingendem Hals dominiert in Schicht 13 (Taf. 1,3968.3971; 2,3974–3975), geht danach massiv zurück (Taf. 17,3960.3962; 25,3961), fehlt komplett in den Schichten 10 und 8 und wird in den Schichten 3 und 2 wieder häufig (Taf. 39,3954; 55,3933.3941; 73,3942; 108,3915; 109,3923). Dagegen überwiegt die steilhalsige Variante A in den Schichten 11, 7, 6 und 4 und hat in Schicht 2 schließlich ihren größ-ten Schwerpunkt (Taf. 17,3905–3906; 25,3901; 39,3875.3895; 55,3860.3863.3864; 105,3838; 108,3845). Zylin-derhalsamphoren sind demnach im gesamten Schichtenverlauf unserer Siedlung vorhanden und zeigen lediglich bei ihren Varianten unterschiedliche Schwerpunkte.

Amphoren mit Zylinderhals sind grundsätzlich nicht sehr verbreitet (Abb. 102). Variante A mit steilem Hals und Trichterrand ist nur westlich von Olynth, in der Mesimeriani Toumba777 und der spätbronzezeitlichen Be-siedlung der Pevkakia am Golf von Volos778 belegt779.

Amphoren mit konisch ausschwingendem Zylinderhals sind auf die Region östlich des Axios beschränkt (Abb. 102). Wir kennen sie aus den zentralmakedonischen Siedlungen von Perivolaki780 und Thessaloniki781. In Kastri

777 Grammenos/Kotsos 2002, 227 Taf. 42,42. – Die Form ist allerdings hier nur in der schematischen Typentafel aufge-führt, Zeichnungen von Funden dieses Typs fehlen aber im Tafelteil. 778 Unpubl. 779 Bei der Amphore von Apsalos könnte es sich um diese Variante handeln, die allerdings nur beschrieben und nicht abge-bildet publiziert ist (Chrysostomou u.a. 2000, 500). 780 Heurtley 1939, 222 Nr. 440; 249 Taf. 16,440. 781 Kiriatsi 2000, Abb. 5.37,KA 544.

Formengruppen 157

auf Thasos ist diese Amphorenvariante für die beiden ältesten Phasen im Gräberfeld und der Siedlung belegt782, datiert demnach SH IIIB bis IIIC Früh bis Entwickelt783. In denselben Zeithorizont gehören die Beispiele aus der Siedlung von Godse Delčev784. Weit vom eigentlichen Verbreitungsgebiet entfernt liegt Novgrad an der Donau, wo ebenfalls eine Amphore mit konisch ausschwingendem Zylinderhals belegt ist785.

5.2.1.2. Amphoren mit Kegelhals (Typ II) (Kat. Nr. 3977–4101)

Amphoren von Typ II sind charakterisiert durch einen kegelförmigen Hals und einen leicht ausbiegenden, trichterförmigen oder zylindrischen Rand (Abb. 99). Nur wenige Exemplare sind von der Mündung bis zum Bauchansatz des Gefäßkörpers erhalten, so daß zu den Handhaben kaum eine Aussage möglich ist. Im Unter-schied zu Typ I der Zylinderhalsamphoren kann die Wandstärke bei Amphoren von Typ II mit Kegelhals auch bei großer Gefäßmündung sehr dünn sein. Aufgrund der unterschiedlichen Randbildung lassen sich drei Varian-ten unterscheiden:

– Variante A mit Trichterrand, – Variante B mit rund ausbiegendem und innen verdicktem Rand, – Variante C mit nur leicht ausbiegendem und innen verdicktem Rand. Variante A hat mit 51 zugewiesenen Fragmenten, wovon 27 aus reinen Schichten stammen, einen Anteil von

42 % an den Kegelhalsamphoren (Abb. 100). Sie ist charakterisiert durch eine abgesetzte Trichtermündung mit einem scharfen, leicht verdickten Umbruch an der Innenwand des Gefäßes. Soweit der Bauchansatz des Körpers erhalten ist, ist der Hals deutlich von diesem abgesetzt (vgl. Taf. 151,4004). In zwei Fällen sind vertikale Rund-stabhenkel mit ovalem Querschnitt erhalten, die unter dem Trichter am Hals ansetzen (Kat. Nr. 3985, 3989). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 30 cm, die Wandung ist 0,35 bis 1 cm stark. Sie gehören glei-chermaßen zur beigen bis braunen Feinkeramik (Warengruppen 5, 14 und 22) und zur roten bis orangen Feinke-ramik (Warengruppen 15/8, 39/40 und 4). Sie sind fein geglättet, haben mitunter eine leicht glänzende Oberflä-che und sind überwiegend hart gebrannt und dünnwandig.

Variante B hat mit 38 Fragmenten, wovon 25 reinen Schichten zugewiesen werden können, einen Anteil von 38 % an den Kegelhalsamphoren. Diese Variante ist charakterisiert durch einen rund ausbiegenden, innen ver-dickten Rand, der im Unterschied zu Variante A nicht trichterförmig abgesetzt ist. In zwei Fällen sind vertikale Rundstabhenkel am Hals erhalten, die direkt an der Mündung oder unterhalb des Randes ansetzen (Kat. Nr. 4031, 4033). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 40 cm, die Gefäßwand ist 0,4 bis 1,9 cm dick. Die Fragmente der Variante B gehören überwiegend zu den Warengruppen 5, 15 und 8, sind demnach fein ge-glättet, haben mitunter eine glänzende Oberfläche und sind braun oder rot.

Variante C können 31 Fragmente, wovon 13 aus reinen Schichten stammen, zugewiesen werden; sie haben damit einen Anteil von 20 % an den Kegelhalsamphoren. Sie sind charakterisiert durch einen kurzen, leicht aus-biegenden und innen verdickten Rand. In drei Fällen sind vertikale Rundstabhenkel mit ovalem Querschnitt erhalten, die an der Mündung oder am Hals sitzen (Kat. Nr. 4068, 4082–4083, 4088). Wie bei den übrigen Vari-anten sind auch hier mehr Henkel am Bauch oder Hals denkbar, die aber aufgrund des Erhaltungszustandes nicht nachgewiesen werden können. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 16 cm, die Wandung zwischen 0,5 und 0,9 cm. Die häufigsten Warengruppen sind 5, 14 und 30, Fragmente der Variante C sind demnach fein bis mittelfein geglättet, teilweise poliert und sind beige, braun oder glänzend schwarz. Ein Fragment aus Schicht 13 ist besenstrichverziert (Kat. Nr. 4065) und steht damit vermutlich wie die Zylinderhalsamphoren mit Besen-strichverzierung in mittelbronzezeitlicher Tradition.

Die drei Varianten der Kegelhalsamphoren kommen in annähernd gleicher Anzahl vor und unterscheiden sich auch in ihren Warengruppen kaum, abgesehen von Variante C, die auch schwarz glänzend oder orange und be-senstrichverziert sein kann. Zwei Amphoren mit Kegelhals weisen eine Verzierung in der Randzone auf. Ein Exemplar ist mit umlaufenden Kreisstempeleindrücken am Rand außen dekoriert (Taf. 116,4100), die zweite Amphore hat eine eingeritzte Wellenlinie an der Randinnenseite (Taf. 116,4101). Beide stammen zwar aus by-zantinisch gestörten Kontexten, doch läßt ihre Warenbestimmung annehmen, daß sie ursprünglich aus einem prähistorischen Komplex kommen.

782 Gräberfeld: Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 4,30 (IA); 7,4 (IB); Siedlung: ebd. 706 Abb. 167, oben (IB). 783 Jung 2002, 240 f. 784 Alexandrov 2003, 331 Abb. 17,1 (II. Horizont). 785 Hänsel 1976, 78 Nr. 6 Taf. 62,5.

Formengruppen 158

0 20 40 60 80 100 120 140

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Typ IICTyp IIBTyp IIA

Abb. 103. Relative Häufigkeit der Kegelhalsamphoren (Typ II) und ihrer Varianten (A–C) (n=65)

Die relative Häufigkeit aller drei Varianten der Kegelhalsamphoren zeigt eine unterschiedliche Gewichtung im

Schichtenverlauf (Abb. 103). So sind Amphoren mit Trichtermündung (Variante A) zunächst in den älteren Schichten 13 und 11 vertreten (Taf. 1,4026), haben in den Schichten 7 und 6 ihre größte Häufigkeit (Taf. 32,4021; 38,4004.4006.4015.4017.4020; 151,4004) und kommen nach Schicht 3 nicht mehr vor. Dagegen sind Amphoren mit rund ausbiegendem Rand (Variante B) von Schicht 13 an relativ konstant, wenn auch seltener vorhanden (Taf. 1,4064), werden ab Schicht 4 häufiger und haben in Schicht 2 schließlich ihren Schwerpunkt (Taf. 93,4034; 108,4039). Variante C mit leicht ausbiegendem und verdicktem Rand fehlt in den älteren Schich-ten, tritt vereinzelt in den Schichten 8 und 7 erstmals auf, hat in Schicht 6 einen Höhepunkt und geht danach wieder massiv zurück (Taf. 55,4083.4085; 82,4072). Amphoren der Variante C kommen – von einem wohl ver-schleppten Stück in Schicht 1+0 abgesehen (Taf. 108,4066) – nach Schicht 4 nicht mehr vor.

Kegelhalsamphoren sind grundsätzlich häufiger und weiter verbreitet als Amphoren mit zylindrischem Hals. Nur Variante C mit leicht ausbiegendem, innen verdicktem Rand scheint eine olynthische Spielart zu sein, die auf unsere Toumba beschränkt bleibt. Variante A mit Trichtermündung ist von Zentralmakedonien über Ostma-kedonien bis in die Rhodopen verbreitet (Abb. 102). Variante B hat eine ähnliche räumliche Verbreitung, ist aber entlang der Flußläufe von Axios/Vardar-Morava und Strymon noch weiter in den Norden gelangt. Der weitaus östlichste Fundpunkt dieser Amphorenvariante liegt in Esenica bei Varna, als Objekt eines Gefäßdepots786.

Sonderformen

Zwei Amphoren haben einen trichterförmigen Hals mit einem schräg nach außen abgestrichenen bzw. regel-mäßig gerundeten Rand (Kat. Nr. 4102–03). Mit einer Mündung von 12 bzw. 15 cm und einer Wandstärke von rund 1 cm sind sie relativ dickwandig. Sie können beide der Ware 41 zugewiesen werden, die durch einen flä-chigen Besenstrich auf der Oberfläche definiert wird. Eine stammt aus Schicht 13 (Taf. 1,4103), die andere aus einem gestörten Kontext. Eine gut vergleichbare Amphore stammt aus Phase 9 der Thessaloniki Toumba (MH III–SH I), die ebenfalls einen Trichterhals und flächigen Besenstrich aufweist787.

786 Nikolov/Žekova 1982, Taf. 1,3; 2,3. 787 Andreou/Kotsakis 1996, 382 Abb. 10,TKA 794.

Formengruppen 159

Insgesamt weisen acht Amphoren einen flächigen Besenstrich an der Oberfläche auf, was sie als Vorratsgefäß definiert (s. Kap. 4 Waren). Amphoren dieser Art stammen nur aus den Schichten 13 und 12 und sind in den jüngeren Schichten nicht mehr zu beobachten (Taf. 1,3968.3974.4103; 17,3905). Eine Aufrauhung der Gefäß-oberfläche durch Besen- oder Kammstrich ist vor allem in den vorausgehenden älteren Schichten 18 bis 14 zu beobachten. Es handelt sich demnach um ein mittelbronzezeitliches Element, das bis Schicht 12 weiter ange-wendet wird und danach aus dem Gefäßrepertoire verschwindet. 5.2.2. Krüge (Kat. Nr. 4244–4280)

Krüge sind hohe, schlanke, einhenkelige Gefäße mit einer deutlichen Gliederung in eine Hals- und Bauchzone,

die eine Ausgußvorrichtung haben können. Sie können ähnliche Halsformen wie Amphoren haben, doch sind sie – wie schon bei den Amphoren erläutert – engmundiger und kleiner als diese (vgl. Abb. 98) und unterscheiden sich außerdem durch ihre Einhenkeligkeit. Im Unterschied zu den Kugelkantharoi mit ihren zwei charakteristi-schen hochgezogenen Henkeln, sind Krughenkel in der Regel unterrandständig oder randständig.

Insgesamt können nur 37 Fragmente der Formengruppe der Krüge zugeordnet werden, doch sind diese weni-gen Stücke so unterschiedlich, daß eine weitere Unterteilung in die folgenden vier Typen gerechtfertigt scheint (Abb. 104).

S-Profilierung

Zylinderhals

Kegelhals

Gestufter Hals

TYP

I

II

III

IV

Abb. 104. Krugtypen (I–IV)

5.2.2.1. Krüge mit S-Profilierung (Typ I) (Kat. Nr. 4244–4251)

Krüge von Typ I sind definiert über einen S-förmig profilierten Körper mit bauchigem Unterteil, einen leicht ausschwingenden Hals und einen geraden Mundsaum. Die acht erhaltenen Exemplare haben einen vertikalen Rundstabhenkel mit rundem bzw. ovalem Querschnitt, der an der Mündung ansetzt (Kat. Nr. 4244–4251). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 8 und 14 cm, die Wandstärke mißt 0,5 bis 0,7 cm.

Formengruppen 160

Krüge mit S-Profilierung sind fein geglättet, mitunter glänzend poliert und mehrheitlich beige bis hellbraun (Warengruppen 18, 15 und 30). Die fünf gesichert stratifizierten Exemplare stammen aus den Schichten 7, 5 und 3 (Taf. 39,4249; 93,4244.4247).

5.2.2.2. Krüge mit Zylinderhals (Typ II) (Kat. Nr. 4252–4261)

Krüge von Typ II haben einen steilen zylindrischen Hals und einen leicht ausschwingenden Rand. Der Henkel als vertikaler Rundstabhenkel mit ovalem Querschnitt oder als Bandhenkel setzt entweder am Hals oder am geraden Mundsaum an. In einem einzelnen Fall ist der Henkel leicht über den Rand hochgezogen (Taf. 151,4261). Die zehn zugewiesenen Fragmente haben einen Mündungsdurchmesser zwischen 5 und 13 cm und eine Wandstärke von 0,35 bis 1,1 cm.

Zylinderhalskrüge sind mittelfein bis fein geglättet und sind von beiger (Warengruppen 14, 11) oder roter Far-be (2, 4, 8 und 39). Ihr Vorkommen ist auf die Schichten 13, 11, 7 und 6 beschränkt (Taf. 2,4260–4261; 25,4259; 39,4257; 56,4254; 151,4261).

5.2.2.3. Krüge mit Kegelhals (Typ III) (Kat. Nr. 4262–4267)

Typ III ist charakterisiert durch einen kegelförmigen Hals und einen schräg nach außen abgestrichenen oder leicht ausbiegenden Rand. Der Henkel ist entweder randständig oder setzt darunter am Hals an und kann als Bandhenkel, vertikaler Rundstabhenkel mit ovalem Querschnitt oder mit einfacher Kerbung geformt sein. In einem Fall (Kat. Nr. 4267) ist am Henkel eine Ritz- und Punktverzierung erhalten, die das zentrale Motiv eines eingeritzten Hakenkreuzes oben und unten umgibt. Das X-förmige Kreuz hat vier Arme mit 2 bis 2,5 cm Länge, deren Enden in einem spitzen bis annähernd rechten Winkel umgeschlagen sind, was zur Form eines Hakenkreu-zes führt. Darüber sind zwei Reihen von vier und sechs eingedrückten Punkten angebracht. Unter dem Kreuz folgen auf eine Gruppe von sechs kurzen vertikalen Strichen drei horizontale Linien als Ornamentabschluß.

Der Mündungsdurchmesser der Kegelhalskrüge liegt zwischen 8 und 13 cm, ein besonders engmundiges Ex-emplar hat einen Mündungsdurchmesser von 5 cm. Die Wandstärke mißt zwischen 0,4 und 0,7 cm. Die Krüge von Typ III sind mittelfein bis fein geglättet und sind von beiger (Warengruppe 14) oder roter Farbe (Waren-gruppen 4, 8, 15).

Kegelhalskrüge sind auf die Schichten 7, 6 und 3 beschränkt, das verzierte Exemplar stammt aus Schicht 7 (Taf. 39,4267; 55,4264; 56,4266; 93,4263).

5.2.2.4. Krüge mit gestuftem Hals (Typ IV) (Kat. Nr. 4268–4277)

Abweichend von der Formendefinition in Kastanas wird die Gruppe der Krüge mit ausgeschnittenem Nacken hier nicht weiter gegliedert in Stufenhalskrüge und Krüge mit geschnäbeltem Ausguß, da die stark fragmentier-ten Gefäße die dafür notwendigen Kriterien nicht erkennen lassen. Die Krüge von Typ IV sind in der vorliegen-den Arbeit über einen hochgezogenen Ausguß charakterisiert, der – soweit sich das beurteilen läßt – in einen gestuften Hals mündet. Da nur zehn Fragmente dem Typ der Krüge mit gestuftem Hals zugeordnet werden kön-nen, erscheint eine weitere Unterteilung nicht sinnvoll.

Aufgrund des starken Fragmentierungsgrades ist weder Körperform noch Henkelbildung näher bekannt. Auch erlaubt der Erhaltungszustand keine Angaben über die Mündungsgröße oder den Körperdurchmesser der Krüge des Typs IV. Soweit die kleinen Fragmente eine Aussage diesbezüglich zulassen, sind sie fein geglättet, teilwei-se glänzend poliert und von roter, hellbrauner oder schwarzer Farbe (Warengruppen 4, 11, 14 und 30). Zwei Exemplare weisen eine Eindruckverzierung im Mündungsbereich auf (Kat. Nr. 4270, 4276), die nicht näher bestimmbar ist.

Krüge mit gestuftem Hals kommen ab Schicht 7 mit Unterbrechungen bis Schicht 2 vor (Taf. 39,4274.4276; 73,4271; 93,4270).

Krüge sind im Formenspektrum unserer Toumba mit nur 37 Stücken selten, zeigen in ihren Typen aber trotz-dem eine divergierende Häufigkeitsverteilung (Abb. 105). In den älteren Schichten kommen lediglich Krüge mit Zylinderhals vor (Typ II), die das letzte Mal in Schicht 6 zu beobachten sind. Hingegen treten die anderen drei Typen erstmals in Schicht 7 auf und haben in den Schichten 3 (Typ I und III) und 2 (Typ IV) ihre größte Häufig-keit.

Formengruppen 161

0 20 40 60 80 100 120 140

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Typ ITyp IITyp IIITyp IV

Abb. 105. Relative Häufigkeit der vier Krugtypen (I–IV) im Schichtenverlauf (n=22)

Insgesamt sind Krüge unserer Definition keine häufige Erscheinung in der späten Bronzezeit. Vertreter mit S-profiliertem Körper (Typ I) sind noch aus Kastanas788, Perivolaki,789 Salamanlé790, Chasambali791 und Prilep792 belegt. Krüge mit Zylinderhals (Typ II) kennen wir aus Kalindria793, der Toumba Thessaloniki794, der Pevkaki-a795 und aus dem Gräberfeld von Kastri auf Thasos796. Krüge mit Kegelhals (Typ III) sind an keinem anderen Fundort belegt und scheinen nur im Prähistorischen Olynth hergestellt worden zu sein. Krüge mit gestuftem Hals sind hingegen häufiger – vor allem am Ende der späten Bronzezeit – vertreten, was schon A. Hochstetter heraus-gearbeitet hat797. Ihrer Kartierung sind lediglich die neu hinzugekommenen Exemplare aus Mesimeriani798 und der Siedlung von Ulanci am Vardar799 hinzuzufügen. 5.2.3. Pithoi (Kat. Nr. 4281–4419)

Pithoi sind besonders große Vorratsgefäße mit einem schlanken Körper und einer im Verhältnis zur Gefäßhöhe

engen Mündung. Der Boden ist als schmale Standfläche oder kleiner Standfuß ausgebildet, wodurch ein freies Stehen der Gefäße nicht möglich ist. Charakteristisch ist die besonders dicke Gefäßwand, die in der Regel min-destens 2 cm mißt. Pithoi sind mitunter verziert und haben in seltenen Fällen nachgewiesene Handhaben. Da

788 Hochstetter 1984, 53 Abb. 12; 55. – Krüge des kastaniotischen Typs 5 entsprechen zum Teil dem olynthischen Typ I und scheinen in allen Schichten belegt zu sein. 789 Heurtley 1939, 223 Nr. 446; 250 Taf. 19. 790 Ebd. Nr. 436. 791 Theochari 1960, 53 Abb. 7,γ. 792 Mitrevski 1997, 304 Nr. 47. 793 Heurtley 1939, 220 Nr. 430. – Hier aber mit hochgezogenem Henkel. 794 Kiriatsi 2000, Abb. 5.47,KA 989. 795 Unpubl. 796 Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 84,3 (IB). 797 Hochstetter 1984, 55 ff.; 378 mit Abb. 59 (Verbreitungskarte). – Hochstetter unterscheidet Krüge mit gestuftem Hals, die erst am Ende der Spätbronzezeit bzw. am Beginn der Eisenzeit einsetzen von Krügen mit geschnäbeltem Ausguß (~ olynthischem Typ IV), die in den Kastanas-Schichten 16 bis 13 vorkommen. 798 Grammenos/Kotsos 2002, 227 Taf. 42,40. 799 Mitrevski 1997, 45 Abb. 10, unten rechts.

Formengruppen 162

kein Gefäß vollständig erhalten ist, kann über die Höhe keine Aussage getroffen werden. Eine Korrelation von Bodenform und Randform ist in keinem einzigen Fall möglich, durch die typische Wandstärke aber können auch kleine Wandfragmente, die eine Verzierung oder Applikation aufweisen, den Pithoi zugeordnet werden.

Die Abgrenzung von anderen geschlossenen Gefäß-formen ist aufgrund der charakteristischen Wandstär-ke problemlos. Die großen Vorratstöpfe weisen zwar in einigen Fällen eine Wandstärke bis zu 2 cm auf, doch unterscheiden diese sich durch ihre offene, weitmundige Form von den Pithoi. Obwohl den Pithoi aufgrund der erläuterten Charakteristika auch einfache Wandscherben zugeordnet werden können, werden für die Analyse dieser Formengruppe nur charakteris-tische Fragmente verwendet, um dieselbe statistische Voraussetzung wie für die übrigen Gruppen zu schaf-fen. Die drei bestimmbaren Elemente – Ränder, Bö-den und verzierte Wandfragmente – sind annähernd gleichmäßig verteilt, wobei die Wandscherben mit 24 % den geringsten Anteil haben, was unter anderem auch auf viele unverzierte Pithoi schließen läßt (Abb. 106).

Abb. 106. Prozentualer Anteil der Rand-, Boden- und verzierten Wandfragmente der Pithoi (n=65)

Ränder39%

Böden37%

Charakteristische Wandfragmente

24%

Pithoi – Oberteile – Böden – Wandfragmente

Oberteile (Halsformen)

I II III

Typ I: Trichterhals Typ II: Zylindrisch-konkaver Hals Typ III: Kegelhals

Böden

TYP A B C

I

II

Typ I: Standfläche Typ II: Standfuß A: einfache Standfläche A: niedriger Fuß B: verdickte Standfläche B: hoher Fuß C: verzierte Standfläche C: verzierter Fuß

Formengruppen 163

Wandfragmente A B C D

A: Eindruckverzierte Leiste B: Einfache glatte Leiste C: Leiste mit Aufsatz D: Knopfaufsatz

Abb. 107. Oberteile, Böden und Wandfragmente von Pithoi in ihren Typen und Varianten

5.2.3.1. Halsformen der Pithoi (Kat. Nr. 4281–4341)

Pithoi mit Trichterhals (Typ I) (Kat. Nr. 4281–4305)

Pithoi mit Trichterhals sind mit 25 zugewiesenen Fragmenten, wovon acht aus reinen Schichten stammen, die größte Gruppe der Halsformen (Abb. 107). Charakteristisch ist ein sich leicht verjüngender Hals, der in einen ausbiegenden Trichter mündet, der an der Gefäßinnenseite durch einen deutlichen Knick erkennbar ist. Der Rand ist in der Regel schräg nach außen abgestrichen und etwas verdickt. Die Wandstärke der Trichterhalspithoi schwankt zwischen 1,8 und 2,7 cm, der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 24 und 65 cm. Da die Gefäßober-teile nur bis maximal 20 cm vom Rand abwärts erhalten sind, kann die Höhe der Gefäße nicht rekonstruiert wer-den. Die erhaltenen Oberteile sind weder verziert noch sind Handhaben zu beobachten.

Am häufigsten ist Warengruppe 34 (40 %), gefolgt von 33 (20 %) und 31 (10 %). Trichterhalspithoi sind dem-nach rot bis rotviolett, haben eine leicht rauhe bis deutlich rauhe Oberfläche und sind mehrheitlich durchgehend hart gebrannt (Warengruppe 34). Sie sind schon in den Schichten 13 und 12 vertreten (Taf. 12,4304; 23,4301), fehlen in den darauffolgenden Schichten 10 und 8, sind wieder selten in 7 bis 5 und haben in Schicht 2 ihre größ-te Häufigkeit (Abb. 108; Taf. 106,4281).

0 20 40 60 80 100 120 140

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

TrichterhalsZylinderhalsKegelhals

Abb. 108. Relative Häufigkeit der Pithoi-Oberteile im Schichtenverlauf (Typ I–III) (n=18)

Formengruppen 164

Pithoi mit zylindrisch-konkavem Hals (Typ II) (Kat. Nr. 4306–4320) Insgesamt weisen 15 Fragmente der Pithoi einen zylindrisch-konkaven Hals auf (Abb. 107), wovon sechs Ex-

emplare aus reinen Schichten stammen. Charakteristisch ist der zylindrische Hals, der, im Unterschied zum Trichterhals, regelmäßig rund ausschwingt. Der Rand kann schräg nach außen abgestrichen oder zu einer nach außen verdickten Lippe ausgebildet sein. In zwei Fällen ist unterhalb des Randes eine Verzierung in Form von umlaufenden, regelmäßigen, nicht sehr tiefen Fingereindrücken angebracht (Taf. 67,4309; 23,4319). Handhaben sind an keinem Beispiel vorhanden.

Die Wandstärke liegt zwischen 1,8 und 2,5 cm, der Mündungsdurchmesser mißt 28 bis maximal 35 cm. Bei einem Erhaltungszustand des Halses bis nur 23 cm Höhe ist auch bei den Zylinderhalspithoi eine Rekonstruktion der vollständigen Gefäßhöhe nicht möglich. Ihre Warengruppen sind in gleicher Anzahl 31, 33 und 34 und stimmen mit den Waren der Trichterhalspithoi überein. Sie sind wie diese rot bis rotviolett, haben eine leicht rauhe bis rauhe Oberfläche, sind aber nur in einem Fall durchgehend hart gebrannt. Die Mehrzahl weist einen breiten, grauen Kern auf.

Pithoi mit Zylinderhals sind ebenso punktuell im Schichtenverlauf vertreten, wie die zuvor besprochenen Trichterhalspithoi (Abb. 108). Sie lassen sich in Schicht 13 das erste Mal beobachten (Taf. 13,4320), sind danach immer wieder kurzfristig in den Schichten 11, 7 und 5 vertreten (Taf. 27,4316; 49,4315; 77,4308. 4312) und haben in Schicht 2 ihre größte Häufigkeit (Taf. 106,4306).

Pithoi mit konisch einziehendem Kegelhals (Typ III) (Kat. Nr. 4321–4333)

Pithoi mit Kegelhals können 13 Fragmente zugewiesen werden, wovon lediglich vier aus reinen Schichten stammen. Charakteristisch ist der konisch zulaufende, kegelförmige Hals, der in einen abgerundeten oder schräg nach außen abgestrichenen Rand mündet (Abb. 107). In einem Fall ist unterhalb des Randes eine Applikation in Form einer kleinen, rechteckig bis ovalen Warze erhalten (Taf. 77,4323). Die übrigen Exemplare sind unverziert.

Die Wandstärke liegt zwischen 1,8 und 2,1 cm, der Mündungsdurchmesser zwischen 28 und 36 cm. Auch bei den Kegelhalspithoi ist eine Rekonstruktion der Gefäßhöhe aufgrund des Erhaltungszustandes nicht möglich. Die häufigsten Waren sind 31 und 33, sie sind demnach rotviolett bis rot, haben eine rauhe Oberfläche und einen grauen Kern. Nur ein Gefäßfragment ist durchgehend hart gebrannt (Warengruppe 34). Ihr Vorkommen ist auf die Schichten 7 bis 5 unserer Siedlung beschränkt (Taf. 65,4328; 77,4324).

5.2.3.2. Pithoi-Böden (Kat. Nr. 4342–4391) Die insgesamt 52 erhaltenen Pithoi-Unterteile lassen sich in zwei grundsätzliche Typen gliedern (Abb. 107): – Typ I: Pithoi mit Standfläche und – Typ II: Pithoi mit Standfuß.

4

4,5

5

5,5

6

6,5

7

7,5

8

5 6 7 8 9 10 11 12Durchmesser

Höhe

Abb. 109. Verhältnis von Durchmesser zu Höhe bei Pithoi-Böden

Formengruppen 165

Die Unterscheidung zwischen Fuß und Standfläche wird nicht allein über den Bodendurchmesser definiert, sondern auch über das Verhältnis von Durchmesser zur Dicke der Basis (Abb. 109). Die Darstellung von Durch-messer zur Basishöhe zeigt vier massive Einschnitte, die in diesem Fall die Standflächen repräsentieren, die Kurvenspitzen kennzeichnen die Standfüße.

Standfläche (Typ I) (Kat. Nr. 4342–4364)

Die insgesamt 22 dem Typ der Standfläche zugewiesenen Fragmente haben einen Bodendurchmesser zwi-schen 8 und 11 cm. Ein Exemplar aus einem Hauskontext konnte zumindest im unteren Körperteil bis zu einer Höhe von 64 cm zusammengesetzt werden, ohne allerdings ein vollständiges Profil zu erreichen. Die Form des Wandansatzes über der Basis erlaubt eine Gliederung in drei Varianten:

– Variante A: Einfache Standfläche mit regelmäßig einziehender Wandung, – Variante B: Standfläche mit über dem Bodenansatz verdicktem Wulst, – Variante C: Verzierte Standfläche. Variante A ist mit 12 zugewiesenen Stücken die weitaus größte Gruppe (Kat. Nr. 4342–4354), gefolgt von Va-

riante B mit sieben Fragmenten (Kat. Nr. 4355–4362), und schließlich ist Variante C mit zwei verzierten Exemp-laren am seltensten. Die Verzierung ist in beiden Fällen appliziert (Kat. Nr. 4363–64). Einmal als einfache um-laufende Leiste, im anderen Fall als eindruckverzierte Leiste (Taf. 35,4363–4364). Beide sitzen in geringem Abstand über dem Bodenansatz.

In bezug auf ihre Tonzusammensetzung und Oberflächenbehandlung sind die drei Varianten durchaus unter-schiedlich. Variante A besteht überwiegend aus den Warengruppen 9 und 33, ist demnach sehr grob gemagert, an der Oberfläche nur grob verstrichen und rauh (Warengruppe 9) bzw. mittel gemagert und grob geglättet (Wa-rengruppe 33). Vereinzelte Fragmente entsprechen den Pithoswaren 34 und 3. Variante B besteht aus den Waren 9 und 11, ist grob gemagert und verstrichen und hat eine rauhe Oberfläche. Die beiden Exemplare der Variante C entsprechen der Warengruppe 3, sind mittelfein gemagert und fein bis mittel geglättet, haben eine leicht rauhe Oberfläche und sind hellorange. Damit heben sich die verzierten Pithoi-Standflächen auch durch eine feinere Pithosware von den unverzierten Varianten ab.

Einfache und verdickte Standflächen sind vereinzelt in den älteren Schichten 13 und 12 vorhanden, kommen im gesamten Schichtenverlauf immer wieder vor und haben in den Schichten 6 und 7 ihre größte Häufigkeit (Taf. 12,4354; 49,4350). Die beiden verzierten Exemplare stammen aus den Schichten 8 bzw. 8+0 (Taf. 35,4363–4364).

Standfuß (Typ II) (Kat. Nr. 4365–4391)

Als Standfuß werden jene Pithoi-Böden definiert, deren Verhältnis von Bodendurchmesser zur Basishöhe kleiner als zwei ist (Abb. 107). Mit insgesamt 28 bestimmbaren Fragmenten, wovon 14 aus reinen Schichten stammen, bilden Standfüße die größere Gruppe der Pithoi-Böden. Innerhalb des Typs des Standfußes ergibt sich eine weitere Unterteilung über die Höhe des Fußes selbst und über mögliche Verzierungen in drei Varianten:

– Variante A mit niedrigem Fuß, – Variante B mit hohem Fuß und – Variante C mit verziertem Fuß. Standfüße der Variante A (Kat. Nr. 4365–4379) haben eine Höhe zwischen 3 und 6 cm, sie werden dadurch als

niedrig definiert. Ihr Fußdurchmesser liegt zwischen 3,3 und 7,4 cm, abhängig von der Höhe. Mit 14 zugewiese-nen Fragmenten ist Variante A die größte Gruppe der Standfüße. Die häufigste Warengruppe ist 10, gefolgt von 7, 16 und 33, wobei hier besonders grobporige Waren (10, 7, 16) gegenüber den mittelporigen und etwas weni-ger grob gemagerten Pithoswaren (33) dominieren.

Standfüße ab einer Höhe von 6 cm werden als hoch definiert (Variante B), wobei die maximale Höhe 8 cm be-trägt (Kat. Nr. 4380–4386). Der Basisdurchmesser liegt zwischen 5 und 12,5 cm, nicht in direkter Abhängigkeit von der Höhe. Mit nur sechs zugewiesenen Stücken sind hohe Standfüße eher selten vertreten. Die zugehörigen Warengruppen sind mehrheitlich 34 und 33, vereinzelt auch Ware 3. Sie sind mittel- bis grobporig, grob geglät-tet, mit einer leicht rauhen Oberfläche und weit weniger grob gemagert als die Grobwaren der Variante A der Standfüße.

Zwei Standfüße mit Verzierungselementen werden hier als eigene Variante zusammengefaßt (Variante C). Ein Exemplar hat einen knopfähnlichen Fuß, der mit umlaufenden Fingereindrücken verziert ist; er stammt aus Schicht 6+0 (Taf. 67,4388). Ein breiter klobiger Fuß (Taf. 67,4387) ist mit einer applizierten und eindruckver-zierten Leiste über der Basis ausgestattet und kommt aus dem Bereich des nicht stratifizierbaren Hangschutts der Toumba. Beide gehören zu den Pithoswaren (Warengruppe 31 und 34) und haben eine geglättete und rauhe Oberfläche.

Formengruppen 166

Standfüße sind erstmals in Schicht 8 zu beobachten und sind annähernd konstant bis Schicht 1+0 vertreten (Taf. 36,4385; 105,4380).

5.2.3.3. Charakteristische Wandfragmente der Pithoi (Kat. Nr. 4392–4419) Als charakteristisch werden all jene Wandscherben definiert, die besondere Merkmale im Sinne einer Verzie-

rung aufweisen. Sie können in applizierte und in negativ angebrachte Dekoration unterschieden werden, wobei die Verzierung in Form der Applikation deutlich überwiegt.

Die drei erhaltenen Fragmente mit negativ angebrachter Verzierung sind uneinheitlich (Kat. Nr. 4404, 4407, 4410). Das erste Fragment (Taf. 66,4404) mit einer Wandstärke von 2,1 cm weist eine horizontale Kerbe auf, die annähernd die Breite einer Fingerkuppe mißt (ca. 1 cm) und umlaufend sein könnte. Das zweite Beispiel (Taf. 66,4407) mit einer Wandstärke von 2,5 bis 2,8 cm ist in zwei horizontalen Parallelen mit eingedrückten Finger-tupfen verziert, die ebenfalls umlaufend sein könnten. Schließlich ist das dritte Fragment (Kat. Nr. 4410) mit einfachen Fingereindrücken verziert. Ein Exemplar (Taf. 87,4397) weist einen Henkelansatz auf, der einer der wenigen nachweisbaren Handhaben an den Pithoi darstellt, und hat eine Wandstärke von 2,9 cm. Am Übergang von Gefäßwand zu Henkel sind zwei direkt am Ansatz beginnende eingetiefte Riefen zu erkennen, die vermut-lich vom Verstreichen des überschüssigen Tons direkt nach Anbringung des Henkels herrühren und wohl nicht als bewußte Dekoration zu verstehen sind.

Die ersten drei Fragmente entsprechen der Warengruppe 31. Sie sind rötlich bis violett, mittelporig, mittel bis grob gemagert, grob geglättet und haben eine leicht rauhe Oberfläche. Die ersten beiden stammen aus Schicht 6 (Taf. 66,4404.4407), das dritte Exemplar aus einem Komplex der Schichten 12+13. Das Fragment mit Henkelan-satz stammt aus Schicht 4 (Taf. 87,4397) und entspricht der Warengruppe 34, ist also rot, durchgehend hart ge-brannt, mittel bis grob gemagert, geglättet und hat eine rauhe Oberfläche.

Verschiedene auf die Gefäßoberfläche der Pithoi positiv angebrachte Verzierungselemente werden hier unter dem Begriff der Appliken zusammengefaßt. Je nach Verzierungsart lassen sich vier Varianten unterscheiden (Abb. 107).

Die häufigste Form der Appliken sind mit 18 zugewiesenen Fragmenten umlaufende, horizontale Leisten mit Eindruckverzierung, die in verschiedenen Ornamenten ausgebildet sein können (Variante A: Kat. Nr. 4392–4410). Aufeinander folgende Fingertupfen, die grob oder fein eingedrückt sind, bilden dabei die zahlenmäßig größte Gruppe. Vereinzelt treten leicht schräg gestellte und parallele eingekerbte Vertiefungen auf. In zwei Fäl-len sind in die applizierte Leiste grobe Wellenlinien eingearbeitet (Taf. 66 u. 152,4401; Kat. Nr. 3392), wobei die Leiste in einem Fall direkt neben einem Vertikalhenkelansatz auf gleicher Höhe anschließt. Die Wandstärke der Fragmente mit eindruckverzierter Leiste liegt zwischen 2 und 3,2 cm. Die zugehörigen Warengruppen sind 31, 33, 34 und in einem Fall 38. Sie sind demnach rötlich-violett bis hellrot, mittelfein gemagert, mittel bis grob geglättet, haben eine leicht rauhe bis rauhe Oberfläche und sind mehrheitlich nicht durchgehend hart gebrannt. Fingertupfenverzierung tritt erstmals in Schicht 7 auf (Taf. 49,4409), gehäuft in Schicht 6 und läuft annähernd konstant bis Schicht 1+0 (Taf. 65,4405; 77,4400; 87,4395; 102,4393). Insgesamt liegt der Schwerpunkt der ein-druckverzierten Leisten eindeutig in Schicht 6 und wird bis Schicht 2 stetig geringer.

Mit nur vier zugewiesenen Stücken ist die Verzierungsform der einfachen Leiste (Variante B: Kat. Nr. 4411–4415) deutlich seltener als Variante A. Die vermutlich horizontal umlaufende Leiste ist zwischen 3 und 4 cm hoch, die äußeren Ränder sind leicht verdickt (Taf. 152,4411). Die entsprechenden Warengruppen sind 31 und 34, die Fragmente sind demnach rötlich-violett bis rot, mittelfein gemagert, mittel bis grob geglättet und haben eine rauhe Oberfläche. Ihr Vorkommen ist auf die Schichten 7 bis 4 beschränkt (Taf. 66,4413–4414; 92,4411).

Zwei Exemplare haben zusätzlich zur horizontal umlaufenden Leiste einen Aufsatz in Form einer dreieckigen Applikation (Variante C). Ein Fragment (Taf. 49 u. 152,4417) hat in der Leiste eingedrückte Fingertupfen und direkt darüber stehende, annähernd gleichseitige Dreiecke mit einer Höhe von 1,3 cm, die in einem Abstand von ca. 1 cm aneinander gereiht sind. Es stammt aus Schicht 7+0 und entspricht der Warengruppe 34, ist demnach durchgehend hart gebrannt, mittel bis grob gemagert und grob geglättet. Das zweite Exemplar (Taf. 92,4416) hat über einer einfachen unverzierten Leiste ein stehendes Dreieck (Basis 7 cm, Schenkel 5 cm). Die Seiten bestehen aus einem ca. 1 cm breiten erhabenen Wulst, in die Mitte ist eine runde (Dm. 1,5 cm) Vertiefung eingedrückt. Das Stück stammt aus Schicht 4+0 und entspricht der Warengruppe 31, ist demnach rötlich-violett, mittel bis grob gemagert und grob geglättet.

Ebenfalls nur zwei Exemplare haben eine Applikation in Form eines knopfähnlichen Aufsatzes (Variante D). Ein Fragment (Taf. 67,4418) hat einen einfachen, erhabenen, annähernd kreisrunden Knopf mit einem Durch-messer von ca. 5,5 cm. Es stammt aus Schicht 6+0 und entspricht der Warengruppe 34. Das zweite Beispiel (Taf. 67,4419) ist mit einem ca. 5 cm breiten, umlaufenden horizontalen Band und einem darauf sitzenden Knopf

Formengruppen 167

verziert. Das Band ist gefüllt mit abwechselnd stehenden und hängenden Dreiecken, in die zentral eine kreisrun-de Vertiefung eingedrückt ist. Das Muster ist erhaben als Wolfszahnornament bzw. als negative Wellenlinie zu sehen. Der darauf angebrachte einzelne kreisrunde Knopf mit einem Durchmesser von ca. 5 cm hat an der Ober-fläche eine zentral beginnende, zu den Rändern auslaufende eingedrückte Spirale. Das Fragment entspricht der Warengruppe 31 und stammt aus Schicht 5+6.

Insgesamt liegt der Schwerpunkt verzierter Pithoi in Schicht 6 und wird danach – abgesehen von einer kleinen Anhäufung in Schicht 4 – stetig weniger. Verzierte Pithoifragmente sind mehrheitlich Warengruppe 34, 31 und 33.

Betrachten wir abschließend die relative Häufigkeit der Pithoi im Schichtenverlauf unserer Siedlung, zeigt sich ein klarer Schwerpunkt in Schicht 2 (Abb. 110). Sie sind in den älteren Schichten 13 bis 11 eher gering vertreten, werden in den Schichten 7 bis 5 ein wenig häufiger und haben in Schicht 2 ihr massivstes Vorkommen. Auch wenn Rand- und Bodenfragmente in Schicht 4 fehlen, so wird eine kontinuierliche Nutzung von Pithoi aber durch drei verzierte Wandfragmente belegt, die sich eindeutig dieser Gefäßform zuweisen lassen.

0 50 100 150 200 250 300

13

11

8

6

4

2Schicht

Relative Häufigkeit

RänderBöden

Abb. 110. Relative Häufigkeit von Rand- und Bodenfragmenten der Pithoi im Schichtenverlauf (n=42)

Pithoi sind demnach für unsere Toumba ab Schicht 13 nachweisbar und werden am Ende der späten Bronze-

zeit am häufigsten benutzt. Dieses Ergebnis unterscheidet sich deutlich von Kastanas, wo Pithoi in den Schichten 17 und 16 häufig vorkommen und in den Schichten 14a und 13 (SH IIIC Früh–Mitte)800 massiv zurückgehen801. Hochstetter erklärt diese Entwicklung in Kastanas mit den parallel vorkommenden mykenischen Importen und dem damit einhergehenden Impuls aus dem Süden802. In Olynth taucht mykenische Importkeramik erstmals in Schicht 7 auf, also lange nach den ersten belegten Pithoi. Somit gilt der direkte Zusammenhang – mykenische Keramik und Aufkommen von Pithoi – zumindest für Olynth nicht. Zweifelsohne ist diese Art der Vorratshal-tung aber aus dem mittel- und südgriechischen Raum beeinflußt, die Impulse beginnen lediglich früher, sicher-lich vor der mykenischen Palastzeit.

800 Jung 2002, 228 Abb. 80. 801 Hochstetter 1984, 143 Abb. 38. 802 Ebd.

Formengruppen 168

Die Art der Vorratshaltung wird in der späten Bronzezeit in Makedonien gerne adaptiert, wie Pithoifunde aus Siedlungen belegen. Sie sind neben Kastanas803 auch in den zentralmakedonischen Siedlungen von Axiochori804, Limnotopos805 und Thessaloniki806 belegt, ebenso westlich des Axios in Kouphojiannos807 und Pondokomi808 und im Osten in Kastri auf Thasos809, Stathmos Angistas810 und Kastro Palia811. Ihre Verbreitung reicht bis über die Rhodopen in den bulgarischen Raum (Rašče812, Kamenska Čuka813 und Razkopanica814).

5.3. Charakteristische Gefäßteile (ohne explizite Zuordnung) 5.3.1. Henkel

Zusätzlich zu den an den Gefäßen erhaltenen Henkeln wurden insgesamt 2.213 abgebrochene oder fragmen-

tierte Henkel aufgenommen (Kat. Nr. 4420–6733). Sofern die Henkelform einer bestimmten Formengruppe zugeordnet werden kann, wurde sie schon im Rahmen der Gefäßformen besprochen. Der Vollständigkeit halber werden hier alle Henkel zusammengefaßt und in ihren Typen und Varianten vorgestellt.

Nach der grundsätzlichen Unterscheidung aufgrund ihrer vertikalen oder horizontalen Ausrichtung erfolgt die Gliederung der Henkel in Typen über den mittleren Querschnitt bzw. über spezielle Appliken oder Verzierun-gen. Mit 931 zugewiesenen Stücken überwiegen die Vertikalhenkel deutlich gegenüber den 457 Horizontalhen-keln, bei 924 Henkelfragmenten ist eine Bestimmung ihrer Ausrichtung nicht mehr möglich (Kat. Nr. 5810–6733).

5.3.1.1. Vertikalhenkel (Kat. Nr. 4420–5351)

Typ I, der einfache Rundstabhenkel mit rundem oder ovalem Querschnitt, tritt an den verschiedensten Gefäß-formen als Handhabe auf und kann grob- oder feinkeramisch sein (Kat. Nr. 4420–4638; Taf. 64,4503.4506.4499; 65,4511; 87,4469.4481; 92,4479; 102,4435; 102,4447–4448; 105,4421.4429; 114,4440.4467.4439.4444; 115,4455). Vertikale Rundstabhenkel gehören zu Töpfen, Amphoren, Krügen oder Pithoi, wobei die Henkel mehrheitlich einen ovalen Querschnitt haben. Rundstabhenkel mit rundem Querschnitt sind überwiegend kleiner und gehören zur feinkeramischen Gattung, was für eine Zuordnung zu Amphoren oder Krügen spricht bzw. bei hochgezogener Form zu Kantharoi.

Typ II, der Bandhenkel, die häufigste Vertikalhenkelform (Abb. 112), ist – von wenigen Ausnahmen abgese-hen – feinkeramisch (Kat. Nr. 4650–5147; Taf. 14,5120.5136; 17,5093.5099; 101,4657; 109,4664.4668). Die zugehörigen Formengruppen sind vor allem Amphoren und Krüge, in hochgezogener, überrandständiger Form gehören sie zu Kantharoi.

Typ III, der gekerbte Henkel mit einfacher Kerbe und S-förmigem Querschnitt (Variante A) oder doppelter Kerbe und wellenförmigem Querschnitt (Variante B) ist an Gefäßen nur bei Kantharoi – beschränkt auf die Ty-pen II und III – bekannt (Kat. Nr. 5148–5313). Von vereinzelten Exemplaren abgesehen, gehören alle zur feinke-ramischen Gattung. Problematisch sind die eindeutig nicht überrandständigen Fragmente, die nun keiner speziel-len Formengruppe zugeordnet werden können und ebenfalls feinkeramisch sind. Während Variante B mit wel-lenförmigem Querschnitt vor allem auf die Schichten 8 bis 6 beschränkt ist, existiert Variante A mit S-förmigem Querschnitt von Schicht 12 bis 1+0, mit einem klaren Schwerpunkt in den Schichten 7 und 6 (Taf. 20,5313; 27,5287; 30,5282; 62,5194; 75,5206).

803 Ebd. 142 ff. 804 Heurtley 1925/26, Taf. 16,c. 805 Ders. 1939, 218 Nr. 420; 251 Taf. 20. 806 Kiriatsi 2000, Abb. 5.48,KA 875. 807 Stefani 2000, 552 Abb. 3. 808 Karamitrou-Mentesidi 1999, 348; 365 Abb. 17. 809 Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 116,Π1–3 (IB). 810 Dies. 1980, Abb. 4,A. 811 Batsiou-Efstathiou 1998, Taf. 79,α. 812 Sarschaski 1992, 33. 813 Stefanovič/Bankoff 1998, 276 Abb. 22–23; 304 Abb. 31; 305 Abb. 32. 814 Detev 1981, 162 Abb. 30,1.

Formengruppen 169

Typ I: Rundstabhenkel A: Querschnitt rund B: Querschnitt oval

Typ III: Henkel mit Kerbung A: einfache Kerbe, Querschnitt S-förmig B: doppelte Kerbe, Querschnitt wellenförmig

Typ II: Bandhenkel

Abb. 111. Typen und Variante

Vertikaler Rundstabhenkel

21%

Vertikalhenkel mit Aufsatz

3%

Vertikalhenkel mit Kerbung

18%

Vertikalhenkel mit Nietimitation

2%

Abb. 112. Prozentueller Anteil vertik

Typ IV: Henkel mit Aufsatz A: Zipfelspitze B: Knopfaufsatz C: breite Auszipfelung

Typ VII: Facettierte Henkel

Typ VI: Henkel mit Nietimitation A: ein Niet am Ansatz B: zwei Niete am Ansatz

Typ V: Henkel mit Verzierung A: inkrustierte Ritzverzierung B: Stichpunktverzierung C: Fingertupfeneindruck

n der Vertikalhenkel

Bandhenkel55%

Facettierter Vertikalhenkel

1%

Verzierter Vertikalhenkel

0%

aler Henkeltypen (n=931)

Formengruppen 170

Typ IV, der Vertikalhenkel mit Aufsatz, ist überwiegend grobkeramisch und meist sehr dick im Querschnitt (Kat. Nr. 5314–5334). Die feinkeramischen und auch kleineren Exemplare können wohl den Tassen, an denen sich Henkel mit Aufsatz erhalten haben, zugeordnet werden. Sie sind allgemein selten und einzeln in den Schich-ten 13 bis 2 verteilt (Taf. 75,5325; 87,5324).

Typ V, verzierte Vertikalhenkel, kommt nur vereinzelt vor und ist in Form und Verzierung unterschiedlich. Ein feinkeramischer Bandhenkel ist mit einer Stich-Punkt-Reihe verziert (Taf. 48,5337), die vertikal und mittig angelegt ist und an der Außenseite verläuft. Ein grobkeramischer Rundstabhenkel mit rundem Querschnitt (Taf. 64,5335) ist im oberen Drittel durch einen einzelnen Fingereindruck verziert. Erwähnenswert ist die starke Goldglimmermagerung, die auf einen Pyraunos hinweisen könnte. Ein Exemplar (Taf. 33 u. 151,5336) weist eine inkrustierte Ritzverzierung auf, die sonst nur auf dem Gefäßkörper der Kugelkantharoi beobachtet wurde. Es handelt sich um einen überrandständigen, hochgezogenen Rundstabhenkel mit ovalem Querschnitt, der im oberen Drittel mit einem hochgestellten X mit umgelegten, verlängerten Enden zwischen zwei horizontalen, parallelen Linien verziert ist. Das Motiv erinnert an die Verzierung auf dem Bandhenkel eines Kegelhalskruges (Taf. 39,4267), die ebenfalls ein zentrales, hochgestelltes X mit umgelegten Enden (Hakenkreuzmotiv) hat. Der hochgezogene Henkel kann einem Kantharos oder einem Krug zugewiesen werden.

Die drei verzierten Vertikalhenkel stammen aus den Schichten 6 (Kat. Nr. 5335), 7+8 (Kat. Nr. 5336) und 7 (Kat. Nr. 5337). Dieses punktuelle Vorkommen von Verzierungselementen auf Vertikalhenkeln in den Schichten 7 und 6 wird durch den Kegelhalskrug (Taf. 39,4267) bestätigt, der aus Schicht 7 stammt.

Typ VI, Henkel mit Nietimitation, umfaßt immer hochgezogene, überrandständige Henkel mit ovalem oder S-förmigem Querschnitt (Kat. Nr. 5338–5347). In der Regel sitzt eine kreisrunde oder ovale Applikation über dem Henkelansatz am Gefäßrand an der Innenseite. In einem Fall sind zwei nebeneinander liegende „Niete“ am Henkelansatz angebracht (Taf. 44,5341). Sie entsprechen überwiegend der Warengruppe 22, sind graubraun und können den Kantharoi mit bauchiger Form zugewiesen werden. Die Henkelfragmente stammen – wie die Kantharoi selbst – aus den Schichten 8 bis 6 (Taf. 44,5338.5340–5341).

Typ VII, facettierte Henkel, kommt überwiegend aus unsicher stratifizierten Kontexten, soll hier aber der Vollständigkeit halber mit aufgeführt werden (Kat. Nr. 5348–5351; Taf. 117,5351). Die vier erhaltenen Frag-mente, deren Ausrichtung am Gefäß nicht immer klar ist, sind mehrheitlich feinkeramisch, nur zwei Exemplare entsprechen der Gattung der Grobkeramik. Das einzige sicher stratifizierte Fragment (Kat. Nr. 5348) stammt aus Schicht 4. 5.3.1.2. Horizontalhenkel (Kat Nr. 5352–5809)

Horizontale Henkel lassen sich aufgrund ihres Querschnitts bzw. einer Verzierung in fünf Typen gliedern (Abb. 113). Mehr als 50 % der Horizontalhenkel sind Wishbone-Henkel (Kat. Nr. 5532–5809), die schon im Rahmen der Wishbone-Schalen ausführlich besprochen wurden.

Typ I, der einfache Rundstabhenkel mit rundem, ovalem oder spitzovalem Querschnitt ist die häufigste Form der horizontalen Henkel, abgesehen von den Wishbone-Henkeln (Kat. Nr. 5352–5505; Taf. 43,5410; 101,5354; 102,5359; 113,5365; 114,5373). Rundstabhenkel mit rundem Querschnitt sind selten, gehören zur Gattung der Feinkeramik und können wohl den Schalen zugewiesen werden. Exemplare mit ovalem oder spitzovalem Quer-schnitt sind weitaus häufiger und gehören gleichermaßen zur Gattung der Fein- wie der Grobkeramik. Wenige Beispiele können den Pithoswaren und damit den Pithoi zugeordnet werden. Die feinkeramischen Stücke können wieder den Schalen zugewiesen werden, die grobkeramischen Fragmente am ehesten den Trichterhalstöpfen bzw. den größeren Vorratstöpfen.

Typ II umfaßt Horizontalhenkel mit Kerbung, die wie die Varianten der Vertikalhenkel mit Kerbung einen S-förmigen Querschnitt durch eine Kerbe oder einen wellenförmigen Querschnitt durch zwei Kerben haben (Kat. Nr. 5512–5518), aber wesentlich seltener als ihre vertikalen Verwandten sind. Ersterer ist seltener, gehört zur Gattung der Feinkeramik und ist in der Regel schmal und klein, was für eine Zuweisung zu den Schalen spricht. Dagegen sind Henkel mit doppelter Kerbe groß und grobporig und können den Vorratstöpfen oder Pithoi zuge-ordnet werden. Die wenigen Exemplare stammen aus den Schichten 8 bis 6 und 3 (Taf. 48,5517; 64,5513; 102,5512).

Typ III, der verzierte Horizontalhenkel, ist nur aus vier Beispielen bekannt, die aus den Schichten 7, 6 und 5 stammen (Kat. Nr. 5519–5522; Taf. 48,5521; 76,5522). Sie sind grobporig, grob gemagert und auffallend groß, gehören also zu großen Vorratstöpfen oder Pithoi. Die Verzierung besteht aus eingedrückten Rillen oder groben Fingertupfen.

Typ IV, der Wishbone-Henkel (Kat. Nr. 5532–5809), ist im Kapitel der Wishbone-Schalen schon ausführlich beschrieben worden.

Formengruppen 171

Typ II: Henkel mit Kerbung A: einfache Kerbe B: doppelte Kerbe

Typ I: Rundstabhenkel A: Querschnitt rund B: Querschnitt oval C: Querschnitt spitzoval

Typ IV: Wishbone-Henkel A: trapezoid B: dreieckig

Typ III: Henkel mit Verzierung

Abb. 113. Typen und Varianten der Horizontalhenkel

Drei Henkel weisen eine doppelte Lochung auf, die auf eine sekundäre Verwendung schließen läßt (Kat. Nr. 5668–5670). Es handelt sich um Wishbone-Henkel, wovon das einzig sicher stratifizierte Exemplar (Taf. 42,5670) ein doppelt gelochter Henkel aus Schicht 6+7 ist. Die übrigen Stücke stammen aus byzantinisch gestör-ten Kontexten, könnten also auch zu einem weit späteren Zeitpunkt wiederverwendet worden sein.

Als nur vereinzelt auftretende Sonderformen können zwei facettierte Henkel (Kat. Nr. 5523–24), drei Korb-henkel (Kat. Nr. 5527–29) und zwei Ösenhenkel (Kat. Nr. 5530–31) gewertet werden.

5.3.2. Böden Alle stark fragmentierten Gefäßunterteile, die keiner speziellen Gefäßform zugeordnet werden können, werden

hier im Rahmen der Böden zusammengefaßt. Konsequenterweise werden die Pithoiböden, die wegen ihrer Grö-ße und Wandstärke eindeutig diesen Gefäßen zugeordnet werden können, in dem betreffenden Kapitel behandelt und an dieser Stelle nicht mehr erläutert. Aufgrund der unterschiedlichen Ausformung der Standflächen ergibt sich eine Gliederung der 750 Fragmente in sieben Typen, die folgendermaßen verteilt sind (Abb. 114–115):

Typ I: Flachboden49%

Typ II: Boden mit abgesetzter Standfläche

23%

Typ III: Boden mit abgesetzter und eingewölbter Standfläche

6%

Typ IV: Standring17%

Typ V: Standfuß mit gewölbten Ring

4%

Typ VI: Kugelboden1%

Typ VII: Spitzboden0%

Abb. 114. Prozentueller Anteil der Bodentypen (n=750)

Formengruppen 172

Böden – Typen (I–VII) und Varianten (A–C)

TYP A B C

I

II

III

IV

V

VI

VII

Abb. 115. Typen und Varianten der Böden

Typen- und Variantenbenennung

Typ I: Flachboden A: gerade Standfläche B: eingewölbte Standfläche Typ II: Boden mit abgesetzter Standfläche A: Standfläche mit rundem Abschluß B: Standfläche mit eckigem Abschluß Typ III: Boden mit abgesetzter und eingewölb-ter Standfläche

Typ IV: Standring A: spitzer Ringabschluß B: flacher Ringabschluß C: runder Ringabschluß Typ V: Standfuß A: Basis abgeflacht B: Basis eingewölbt Typ VI: Kugelboden Typ VII: Spitzboden

Flachboden (Typ I) (Kat. Nr. 6734–7236) Der einfache Flachboden ohne abgesetzte Standfläche (IA) hat einen Bodendurchmesser zwischen 3 und

14 cm, wobei die Mehrzahl bei rund 10 cm liegt. Die Fragmente von Typ I gehören zu zwei Drittel zur Feinke-ramik und zu rund einem Drittel zur Gattung der Grobkeramik. Flachböden sind mit knapp 50 % Anteil an den Böden die weitaus häufigste Form (Abb. 114). Eine eindeutige Zuweisung zu einer Gefäßform ist nicht möglich. Flachböden mit gerader Standfläche kommen im gesamten Schichtenverlauf vor (Taf. 13,7163.7182.7193.7214; 22,7084.7091.7109; 65,6847; 76,6791; 82,6779; 100,6756; 105,6737; 115,6778).

Formengruppen 173

Wesentlich seltener ist Variante IB als Flachboden mit leicht eingewölbter Standfläche (Kat. Nr. 7237–7242). Diese Variante gehört ausnahmslos zur Gattung der Feinkeramik und ist – abgesehen von einem Exemplar aus Schicht 6 – auf die Schichten 13 und 12 beschränkt (Taf. 14,7239.7242).

Ein einzelnes Exemplar der Warengruppe 5 (Taf. 23,7243) ist durch horizontal aneinandergereihte eingetiefte Punkte über der Basis verziert. Es stammt aus einem Komplex der Schichten 12+13.

Boden mit abgesetzter Standfläche (Typ II) (Kat. Nr. 7244–7436)

Typ II ist charakterisiert durch eine ebene Standfläche, die sich deutlich vom Gefäßkörper absetzt. Die Form der Standfläche erlaubt eine Gliederung in zwei Varianten (Abb. 115):

Variante A kennzeichnet ein gerundeter Basisabschluß (Kat. Nr. 7244–7406). Der Durchmesser liegt einheit-lich zwischen 10 und 13 cm, die Fragmente gehören überwiegend zur Feinkeramik, nur wenige sind grobporig.

Variante B ist charakterisiert durch einen spitzen und eckigen Abschluß der Standfläche (Kat. Nr. 7407–7436). Der Durchmesser liegt zwischen 3 und 10 cm, die Stücke sind ausnahmslos der Grobkeramik zuzuweisen.

Variante A ist weitaus häufiger als Variante B, beide sind annähernd gleichmäßig in den Schichten verteilt, wobei eine dichtere Anhäufung von Variante A in Schicht 5 zu beobachten ist (Taf. 14,7381; 35,7370; 43,7368.7429; 58,7425; 75,7269.7296; 101,7414; 115,7410.7257).

Boden mit abgesetzter und eingewölbter Standfläche (Typ III) (Kat. Nr. 7437–7493)

Typ III ist gekennzeichnet durch eine eingewölbte Standfläche, die sich Richtung Basismittelpunkt verjüngt (Abb. 115). Der Durchmesser liegt zwischen 4 und 14 cm, die Stücke gehören – von zwei Ausnahmen abgese-hen – zur Gattung der Feinkeramik. Böden von Typ III kommen im gesamten Schichtenverlauf vor, wobei ein Schwerpunkt in Schicht 7 zu erkennen ist.

Standring (Typ IV) (Kat. Nr. 7494–7642)

Typ IV ist charakterisiert durch einen klar abgesetzten Ring, der als Standbasis dient. Die Ausformung des äu-ßeren Endes des Ringes erlaubt eine Gliederung in drei Varianten (Abb. 115):

Variante A mit einem spitzen Ringabschluß ist nur an zwei Beispielen zu beobachten (Kat. Nr. 7494, 7506). Variante B mit einem flachen Ringabschluß (Taf. 152,7567) ist zahlenmäßig annähernd so häufig wie Variante C mit einem runden Ringabschluß (Taf. 152,7501). Alle drei Varianten sind überwiegend feinkeramisch, der Durchmesser liegt zwischen 3,5 und 25 cm. Sie kommen im gesamten Schichtenverlauf vor, wobei der Schwer-punkt in den jüngeren Schichten 7 bis 5 liegt (Taf. 19,7640; 30,7629; 33,7593.7608; 58,7516.7523).

Standfuß (Typ V) (Kat. Nr. 7643–7676)

Typ V ist charakterisiert durch einen deutlich abgesetzten Standfuß, der aufgrund der Fußform in zwei Varian-ten zu gliedern ist:

Variante A ist an der Basisunterseite abgeflacht, der Fuß läuft in einem schrägen Bogen aus. Variante B hin-gegen ist in einer Linie von Fuß bis Basis gewölbt, der Fuß verläuft in einem runden Bogen zur Mitte. Beide Varianten sind gleichermaßen selten und gehören zur Feinkeramik (Taf. 33,7661; 42,7651.7663; 84,7645; 152,7663).

Kugelboden (Typ VI) (Kat. Nr. 7677–7687)

Typ VI der Böden ist gekennzeichnet durch das Fehlen einer Standfläche, das Gefäßunterteil läuft in leicht ge-rundeter Form zusammen, was ein freies Stehen des Gefäßes nicht ermöglicht. Insgesamt lassen sich zehn Ex-emplare diesem Typ zuweisen, die aus den Schichten 8 bis 3 stammen (Taf. 43,7686¸115,7681). Sie entsprechen den Warengruppen 5 und 15 und gehören demnach zur Gattung der Feinkeramik.

Spitzboden (Typ VII) (Kat. Nr. 7688)

Nur ein Fragment – aus Schicht 5 – kann dem Typ Spitzboden zugeordnet werden (Taf. 75,7688), wird aber wegen seiner besonderen Form als eigener Typ behandelt. Die Gefäßwand läuft in einem steilen Winkel zu einer Spitze zusammen, der somit den Boden bildet. Ein freies Stehen des Gefäßes ist nicht möglich. Durch starke, vermutlich sekundäre Brandeinwirkung ist die Bestimmung der Warengruppe nicht möglich.

5.3.3. Appliken und Verzierungen

Insgesamt wurden 885 Wandscherben mit Applikation oder Verzierung aufgenommen. In den Fällen, in denen

eine eindeutige Zuordnung zu einer Formengruppe möglich ist, wie den verzierten Pithoi aufgrund der Wand-

Formengruppen 174

stärke oder den Kugelkantharoi aufgrund der inkrustierten Verzierung, wurden die Stücke schon im entspre-chenden Kapitel besprochen.

5.3.3.1. Appliken (Kat. Nr. 7693–8040)

Alle Elemente, mit Ausnahme der Henkel, die zusätzlich an der Oberfläche eines Gefäßes angebracht sind, werden hier als Appliken definiert. Die insgesamt 343 Fragmente mit Applikationen lassen sich aufgrund ihrer Form in vier Typen und maximal vier Varianten gliedern (Abb. 116).

TYP A B C D

I

II

III

IV

Abb. 116. Wandfragmente mit applizierter Verzierung in Typen (I–IV) und Varianten (A–D)

Typen- und Variantenbenennung

Typ I: Knopf A: geschlossene Form B: Ringform Typ II: Knubbe A: ausgezogene Form B: Warzenform Typ III: Leiste A: eindruckverziert

B: einfach C: gekerbt D: kompliziert Typ IV: Wulst A: kurz und senkrecht B: fortlaufend und horizontal

Knopf (Typ I) (Kat. Nr. 7697–7701)

Die Knopf-Applike der Variante A des geschlossenen Knopfes oder der Variante B des ringförmigen Knopfes ist mehrheitlich den Pithoi zuzuordnen. Ausnahmen sind fünf Fragmente, drei in Ringform, zwei mit geschlos-senem Knopf, die eine Wandstärke zwischen 1,4 und 1,7 cm aufweisen (Taf. 152,7694–7695.7697). Da sie ei-nerseits grobporig, andererseits besonders groß sind und auf ein entsprechend großes Gefäß schließen lassen, können sie wohl dünnwandigen Pithoi oder, wahrscheinlicher, offenen Vorratstöpfen zugewiesen werden. Sie

Formengruppen 175

stammen überwiegend aus den Schichten 13 und 12, zwei kommen aus rezent gestörten Komplexen in Schicht 6+0.

Knubbe (Typ II) (Kat. Nr. 7702–7844)

Knubben können je nach Plastizität und Abstand vom Gefäßkörper in zwei Varianten gegliedert werden: Variante A ist deutlich schräg nach oben ausgezogen, wohl mit dem Zweck, als Handhabe zu fungieren. Fünf

Exemplare der ausgezogenen Knubben sind zusätzlich gesattelt, eines sogar doppelt. Variante B hingegen liegt flach am Körper an, hat meist Warzenform und scheint keinerlei praktische Funktion zu haben, außer die, ein Abrutschen an der Gefäßwand zu verhindern. Beide Varianten sind mehrheitlich grobporig und gehören zu Ge-fäßen mit einer Wandstärke zwischen 0,8 und 1,2 cm. Ausgezogene und gesattelte Knubben kommen vor allem in den älteren Schichten 13 bis 10 vor, sind aber noch in den jüngeren Schichten 7 und 6 sowie 3 vertreten (Taf. 12,7839; 23,7790.7800; 27,7783; 31,7780; 35,7770; 48,7765; 76,7744; 152,7726). „Normale“ Knubben sind in allen Schichten Teil des Gefäßrepertoires (Taf. 31,7779; 76,7735; 100,7705; 115,7706; 152,7818).

Leiste (Typ III) (Kat. Nr. 7845–8016)

Die weitaus größte Gruppe der Appliken bilden aufgelegte, horizontal umlaufende Leisten, die nach ihrer Ver-zierungsweise in vier Varianten gegliedert werden können (Abb. 116):

Variante A, die eindruckverzierte Leiste, ist mit rund 80 % Anteil die häufigste Form, wobei es sich um zu-meist grobe Fingertupfen handelt, die in die applizierte Leiste eingedrückt sind. Die Fragmente haben eine Wandstärke von 0,5 bis 1,7 cm und gehören zur Gattung der Grobkeramik, in einigen Fällen auch zur Unter-gruppe der Pithoswaren. Sechs Fragmente aus den Schichten 6 bis 4 sind mit Goldglimmer gemagert, was man mit verzierten Oberteilen von Pyraunoi in Verbindung bringen könnte. Die übrigen Stücke sind wohl den ver-zierten Töpfen zuzuschreiben. Appliken in Form eindruckverzierter Leisten beginnen in Schicht 13 und laufen bis Schicht 2, wobei sie in den Schichten 7 bis 5 am häufigsten sind (Taf. 49,7936; 65,7914; 76,7945–7946; 87,7861; 101,7849; 115,7866).

Variante B, die einfache, unverzierte Leiste, ist mit 16 % Anteil an den Leisten weitaus seltener als Variante A. Die Fragmente haben eine Wandstärke von 0,7 bis 1,7 cm und gehören zur Gattung der Grobkeramik. Vertre-ter der Variante B sind auf die Schichten 8 bis 5 beschränkt, sieht man von einzelnen Stücken in den Schichten 2 und 1+0 ab (Taf. 65,7915; 115,7852).

Variante C, die eingeschnittene oder gekerbte Leiste, ist äußerst selten vertreten. Charakteristisch ist die Ver-zierung, die in Form von dünnen, meist schräg gestellten, kurzen Linien in die Leiste eingeritzt ist. Die Wand-stärke der Fragmente liegt zwischen 0,9 und 1,8 cm, und sie gehören zur Gattung der Grobkeramik. Die Exemp-lare dieser Variante stammen ausnahmslos aus gestörten Komplexen.

Variante D, die „komplizierte“ Leiste, faßt zwei Fragmente mit unterschiedlicher Musterung zusammen, die beide aus unsicher stratifizierten Kontexten bzw. Schicht 1+0 kommen, der Vollständigkeit halber hier aber trotzdem aufgeführt werden. Ein Fragment (Taf. 117,7886) mit einer Wandstärke von 1,7 cm hat über und unter der eindruckverzierten Leiste an der Gefäßwand eine parallele Linie von eingedrückten Punkten, die aber kleiner und feiner ausgeführt sind als die groben Fingertupfen der Variante A. Ein weiteres Fragment aus Schicht 1+0 (Taf. 115,7855) ist mit einer tordierten Leiste verziert, die vor der Auflage gedreht wurde. Beide Stücke gehören zur Gattung der Grobkeramik. Wulst (Typ IV) (Kat. Nr. 8017–8033)

Die 16 definierbaren Fragmente mit Wülsten unterscheiden sich von applizierten Leisten aufgrund ihrer Form. Wülste sind nicht horizontal umlaufend, sondern können kurz und vertikal oder in horizontaler Wellenlinie auf-gelegt sein. Sie sind zudem schmaler und runder gearbeitet und nicht mehr zusätzlich verziert. Die Wandstärke der Fragmente liegt zwischen 0,8 und 1,55 cm, und sie gehören gleichermaßen zur Gattung der Grob- wie auch der Feinkeramik. Variante A mit kurzen senkrechten oder waagerechten Wülsten ist seltener als Variante B mit wellenlinienförmigen, fortlaufenden Wülsten (Taf. 65,8025; 77,8026).

Die häufigsten Formen der applizierten Verzierung, die Leiste und die Knubbe, sind in allen Schichten vertre-ten, ihr Schwerpunkt liegt in den Schichten 7 bis 5.

5.3.3.2. Verzierungen (Kat. Nr. 8041–8682) Insgesamt wurden 641 Wandfragmente aufgenommen, die auf vier unterschiedliche Arten verziert sein können

und die zum Teil schon bei den jeweiligen Gefäßen behandelt wurden. So sind Fragmente mit breiter Ritz- und vor allem Rillenverzierung ohne Paste vermutlich den verzierten Schüsseln zuzuweisen (Kat. Nr. 8041–8518).

Formengruppen 176

Sie gehören zu denselben Waren wie die Schüsseln, die als einzige Gefäßform mit dieser Dekorationsart belegt sind (s. Kap. 5.1.2.3).

An 58 Wandscherben ist ein flächiger Besenstrich nachweisbar (Kat. Nr. 8520–8578), der zwar nicht unbe-dingt als verzierendes Element zu verstehen ist, aber im Rahmen der besonderen Wandfragmente hier trotzdem angeführt werden soll. Die Wandscherben lassen sich alle ausnahmslos der Ware 41 zuweisen und können ver-mutlich Amphoren und größeren Vorratstöpfen zugerechnet werden, wo sie auch schon besprochen wurden (s. auch Kap. 4 Waren).

Schließlich läßt sich an 183 Fragmenten inkrustierte Ritz- oder Rillenverzierung nachweisen (Kat. Nr. 8579–8682), die schon ausführlich im Rahmen der inkrustierten Ware allgemein (Kap. 4) und der Kugelkantharoi im speziellen (Kap. 5.1.3.4) behandelt wurde.

5.3.4. Tüllen (Kat. Nr. 8683–8686) Vier einzelne abgebrochene Tüllen sind in ihrer Form und Größe relativ einheitlich. Sie sind charakterisiert

durch einen kurzen, schräg nach oben gebogenen Ausguß, dessen Ende ausgebogen und verdickt ist. Der äußere Durchmesser liegt zwischen 3 und 3,5 cm. Sie gehören zur Gattung der Grobkeramik und können eindeutig den kalottenförmigen Töpfen mit Ausguß zugewiesen werden (Kat. Nr. 3571–3575). Da diese Töpfe klar auf die Schichten 13 und 12 beschränkt sind, was auch durch zwei der vier Tüllen bestätigt wird, können die zwei Tül-lenfragmente aus den Schichten 8 bzw. 4 wohl als sekundär verschleppt angesehen werden (Taf. 35,8684).

5.4. Sonderformen Zu den Sonderformen werden all jene Gefäße gerechnet, die entweder aufgrund ihrer äußeren Form, die sich in

keine der bislang besprochenen Gruppen einreihen läßt, eine Besonderheit darstellen oder nur als Einzelstücke vorliegen und deshalb keinen eigenen Typ rechtfertigen. 5.4.1. Siebgefäße (Kat. Nr. 8687–8715)

In Ermangelung einer besseren deutschen Bezeichnung werden in Anlehnung an Kastanas Gefäße mit eng an-

einander liegenden Durchbohrungen Siebgefäße genannt (Taf. 152,8691.8697.8701.8706.8710). Charakteristisch sind kleine, von außen nach innen ausgehöhlte Löcher, die vor dem Brand angefertigt wurden, was am überste-henden Ton an der Innenseite zu erkennen ist.

Die insgesamt 28 Fragmente, die diese Lochung aufweisen, sind in der Mehrzahl Wandscherben. Charakteris-tisch sind nur fünf Bodenstücke, drei Flachböden und zwei vermutliche Rundböden, deren Durchmesser zwi-schen 4 und 7 cm liegt. Die Rundböden sind nur an der Basis durchlocht, die Gefäßwand ist, soweit erhalten, durchgehend geschlossen. Die Flachböden sind ebenfalls an der Basis gelocht, wobei die Löcher jedoch die nur gering erhaltene Gefäßwand hochziehen. Eine Aussage über die Form der Siebgefäße ist nicht möglich.

Die Löcher sind unterschiedlich geformt und reichen von klein (Dm. 0,3 cm) und kreisrund bis länglich-oval und groß (Dm. 0,7 cm). Die Fragmente sind gleichermaßen fein- wie grobporig, haben eine verstrichene und teilweise geglättete Oberfläche und sind rot, rotbraun bis orange (Warengruppen 11, 12, 18, 22, 39). Da in der Regel keine Schmauchspuren oder sekundäre Feuereinwirkung an den Stücken beobachtet werden konnten, ist eine Funktion als Räuchergefäß oder Kohlebecken äußerst unwahrscheinlich, weshalb hier auch der Begriff Siebgefäß verwendet wird, was aber nicht unbedingt die tatsächliche Funktion wiedergeben muß.

Siebgefäße sind schon in Schicht 13 vorhanden, sie fehlen dann in allen darauffolgenden Schichten wieder und haben in Schicht 7 ihre größte Häufigkeit. Sie gehen danach zwar zurück, sind aber weiterhin bis Schicht 1+0 im Gefäßrepertoire unserer Toumba vorhanden (Taf. 13,8714; 49,8706.8709.8710; 62,8698; 107,8687; 111,8691).

Vergleichbare Gefäße sind in den spätbronzezeitlichen Siedlungen von Kastanas815, Angelochori816 und Skalo-chori (Nikophritis)817 belegt. Ein schüsselförmiges Sieb mit Flachboden stammt aus dem Tell von Razkopani-ca818.

815 Hochstetter 1984, 177 f. 816 Stefani 1997, 108 Abb. 10. 817 Karamitrou-Mentesidi 1999a, 377 Abb. 128, unten rechts. 818 Detev 1981, 162 Abb. 30,3–5.

Formengruppen 177

5.4.2. Backwannen (Kat. Nr. 87169–8734) Backwannen lassen sich aufgrund ihrer Machart deutlich von den übrigen Gefäßformen unterscheiden, da sie

eine sehr homogene Gruppe bilden. Sie sind gekennzeichnet durch einen groben, wohl ursprünglich mit Häcksel gemagerten Ton, eine rauhe Oberfläche und ihre hellorange bis orange Farbe (Warengruppe 1). Da sich nur sehr kleine Fragmente erhalten haben, ist eine Rekonstruktion der Gefäßform nur bedingt möglich. Es handelt sich wohl um größere flache Wannen – ähnlich wie in Kastanas819 –, die als Zubereitungsgefäß dienten820. Einzelne Randfragmente zeigen, daß die Wannen eher flach, dickwandig (Wandstärke bis zu 4 cm) und sich zum Rand hin verjüngend gestaltet waren (Kat. Nr. 8718, 8720–23, 8733–34).

0 20 40 60 80 100 120 140 160

13

12+13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Relative Häufigkeit

Abb. 117. Relative Häufigkeit der Backwannen im Schichtenverlauf (n=18).

Backwannen sind klar auf die Schichten 13 bis 11 beschränkt, sie kommen in den jüngeren Schichten nicht

mehr vor (Abb. 117; Taf. 12,8733; 23,8721–722; 24,8720; 27,8723)821. Offenbar unterscheiden sich die Koch-bräuche unserer Toumba hier deutlich von denen in Kastanas, wo Backwannen erst am Ende der späten Bronze-zeit erstmals auftreten und in der Eisenzeit charakteristisch werden822. Das ist umso erstaunlicher, da ihre Mach-art in beiden Siedlungen identisch ist, sowohl hinsichtlich Magerung, Farbe und auch Konsistenz und Härte.

Ein einzelnes Fragment mit groben Löchern könnte als Backrost oder Grillplatte interpretiert werden (Taf. 36,8746). Es stammt aus einem Komplex der Schicht 9+0.

5.4.3. Einzelstücke Ein Fragment (Taf. 97,8735) ist flach und platt und hat die Maße 4,8 x 2,7 sowie eine Dicke von 1 cm. An der

abgerundeten Seite sind zwei vertikale Riefen eingetieft. Das Stück entspricht der Warengruppe 9 und gehört zur Gattung der Grobkeramik. Eine Deutung als Platte oder flache Unterlage wäre denkbar, es ist gesichert stratifi-ziert und stammt aus Schicht 3.

819 Hochstetter 1984, 164–168. 820 Ausführliche Diskussion und Interpretation s. auch Horejs 2005. 821 Einzelne kleine Wandscherben der charakteristischen, mit Häcksel gemagerten Ware der Backwannen sind noch in Schicht 10 belegt (vgl. Kap. 4 Abb. 19). 822 Hochstetter 1984, 164 f. mit Abb. 44.

Formengruppen 178

Ein Exemplar (Taf. 85,8736) hat eine abgeflachte Unterseite, ist ca. 1,7 cm hoch und vermutlich 6 cm breit. An dem flacheren Teil setzt eine flache, aber schmale Verlängerung an, die an einen Henkel oder Griff denken läßt. In den flachen Hauptteil ist eine runde, der äußeren Form folgende Rille eingetieft. Das Fragment entspricht der Warengruppe 12, ist demnach grob gemagert, sehr grob verstrichen, hat eine rauhe Oberfläche und ist rot bis rotbraun. Es stammt aus Schicht 4 und könnte meiner Meinung nach als Deckel oder Lampenfragment interpre-tiert werden, obwohl Feuereinwirkung und Schmauchspuren – möglicherweise auch aufgrund der starken Ver-sinterung der Oberfläche – nicht zu erkennen sind.

Ein Fragment (Taf. 111,8737) hat eine lang-rechteckige Form und ist 3,5 cm breit, 2 cm hoch und mindestens 8,8 cm lang. Das nicht gebrochene Ende ist eckig abgeflacht und an den Ecken leicht verdickt. Das Fragment stammt aus Schicht 1+0 und könnte als Stiel oder Griff einer Kelle o. ä. interpretiert werden.

Ein besonderes Stück aus Schicht 8 ist ein spiralverziertes Fragment, das entweder als Amphoren- und Krug-mündung oder als Standfuß interpretiert werden kann, was aber wegen der starken Fragmentierung nicht mehr sicher zu beurteilen ist (Taf. 33,8739). Die fortlaufende Spirale ist eingeritzt, die Zwischenräume zum einrah-menden Horizontalband sind in Kerbtechnik herausgenommen. Es weist keine Pastenrückstände auf und war vermutlich nicht inkrustiert, entspricht aber in Magerung und Oberflächenbeschaffenheit der Warengruppe 19.

Miniaturgefäße sind selten und kommen meist aus byzantinisch gestörten Kontexten, so daß ihre Ansprache als bronzezeitliches Objekt nicht immer gesichert ist. Lediglich zwei Beispiele stammen aus gesichert spätbron-zezeitlichen Schichten (Kat. Nr. 8742–43; Taf. 7,8743).

Ein überaus reich dekoriertes Töpfchen mit kugeligem Bauch und Zylinderhals hat zwei abgeplattete Vertikal-henkel, die aufgrund ihrer kleinen Perforierung wohl als Hängevorrichtung dienten (Taf. 16 u. 151,8745). Das Gefäß ist vollständig erhalten und im Schulter- und Bauchbereich flächig verziert. Hauptmotiv ist ein eingeritz-tes doppeltes horizontales Zickzackband unterhalb der Henkelzone. Darüber folgt bis zum Halsumbruch eine doppelte Aneinanderreihung eingetiefter Kreisaugen, die oberhalb von einer Punktreihe abgeschlossen werden. Die Zwischenräume sind – scheinbar wahllos – mit einer Unmenge an Punkten gefüllt, die auch die „Henkel“ flächig zieren. Das Gefäß ist relativ grob getöpfert, hat eine unregelmäßige beige Oberfläche und läßt sich op-tisch keiner der lokalen Waren zuweisen. Es stammt aus einem Komplex der Schichten 13+14.

Περίληψη κεφαλαίου 5: Τα σχήµατα

Σε αυτό το κεφάλαιο εξετάζεται το σχηµατολόγιο των αγγείων της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στην

Όλυνθο. Αφού οριστεί τι σηµαίνει σχήµα, τύπος και παραλλαγή ακολουθεί µια συνολική συζήτηση µε τα αποτελέσµατα τα οποία προέκυψαν από την ανάλυση του υλικού σε κεραµικές οµάδες και γίνεται λεπτοµερής παράθεση πιθανών συγκρίσιµων παραδειγµάτων. Το υλικό ταξινοµήθηκε βασικά σε τέσσερις κατηγορίες: τα ανοιχτά σχήµατα αγγείων, τα κλειστά αγγεία (µε

διάµετρο στοµίου µικρότερη τουλάχιστον κατά ένα τρίτο από τη µέγιστη διάµετρο του σώµατος), τα λοιπά σχήµατα και τα χαρακτηριστικά τµήµατα αγγείων. Σε αυτές τις τέσσερις κατηγορίες ταξινοµήθηκαν 10.678 θραύσµατα από 2.423 σύνολα. Ανοιχτά αγγεία: Φιάλες, λεκάνες, κάνθαροι/κύπελλα, χυτροειδή αγγεία, πύραυνοι. Κλειστά αγγεία: Αµφορείς, οινοχόες, κάνθαροι. Λοιπά σχήµατα: ηθµοί, πώµατα, µινιατούρες, λεκάνες για ψήσιµο, µεµονωµένα σχήµατα. Χαρακτηριστικά τµήµατα αγγείων: λαβές, βάσεις, προσαρτήµατα (απλίκες) και διακοσµηµένα θραύσµατα σώµατος, προχοές.

5.1.1. Φιάλες (αρ. κατ. 1–1292)

Οι συνολικά 1294 φιάλες ταξινοµούνται σε πέντε τύπους (που διακρίνονται µε κριτήριο το σχήµα του

σώµατος), µεταξύ των οποίων γίνεται επιπλέον διάκριση σε παραλλαγές ανάλογα µε το χείλος (εικ. 35–36). Οι φιάλες µε κάθετα τοιχώµατα (τύπος Ι) είναι βασικά σπάνιες (εικ. 35 και 37) µε επίσης λίγα παράλληλα στις

γειτονικές περιοχές (εικ. 38 και σηµ. 528–532). Οι πιλόσχηµες φιάλες (τύπος ΙΙ) και οι φιάλες µε κλίση των τοιχωµάτων τους προς τα µέσα στο πάνω µέρος τους είναι ουσιαστικά λιγότερες (εικ. 35). Συγκριτικά στοιχεία µαρτυρούν ότι πρόκειται για τοπικές παραλλαγές µε συγκέντρωση σε συγκεκριµένες περιοχές (εικ. 39–42, σηµ. 535–553). Οι γωνιώδεις φιάλες (τύπος IV, εικ. 35) κατάγονται από µια µεσοελλαδική παράδοση και εµφανίζονται κυρίως στην πρώιµη Υστεροελλαδική περίοδο (εικ. 44). Στην περιοχή των κεντρικών Βαλκανίων εντοπίζονται µόνο λίγα συγκρίσιµα παραδείγµατα (εικ. 42, σηµ. 557–561), τα οποία όµως µαρτυρούν τη χρήση αυτού του σχήµατος στο δεύτερο µισό της 2ης χιλιετίας π.Χ. Οι φιάλες επίσης µε τοµή σχήµατος S (τύπος V, εικ. 35 και 45) ανήκουν σε µια µεσοελλαδική παράδοση και διαδίδονται µόνο τοπικά (εικ. 46, σηµ. 562–575). Η ξεχωριστή για το σχήµα της διχαλωτή λαβή (Wishbone-Henkel) εµφανίζεται σε διάφορους τύπους φιαλών

και παρουσιάζεται συνοπτικά σε ξεχωριστό κεφάλαιο. Ανάλογα µε το σχήµα του αγγείου διακρίνονται τέσσερις παραλλαγές (εικ. 47 και 51, σηµ. 576), ενώ οι χαρακτηριστικές λαβές απαντούν σε δύο βασικά σχήµατα και έξι παραλλαγές (εικ. 48–49). Οι φιάλες µε διχαλωτές λαβές εµφανίζονται στο στρώµα 13 και φαίνεται καθαρά ότι χρησιµοποιούνται κυρίως στα στρώµατα 7–3. Η σηµασία των φιαλών µε διχαλωτές λαβές στην κεραµική της Μακεδονίας της Εποχής του Χαλκού έχει

τονιστεί ήδη από καιρό (σηµ. 578–579). Η ανάλυση των διαφόρων παραλλαγών τους δείχνει τη µεγάλη διάρκεια χρήσης τους (εικ. 52), ενώ µεταξύ τους πιο συχνός είναι ο πιλόσχηµος τύπος (σηµ. 590–91 και 594–600). Η ανάλυση των σπασµένων λαβών µαρτυρά ότι αυτός ο τύπος είναι πολύ συχνότερος από ό, τι δείχνουν τα ολόκληρα σωζόµενα αγγεία (εικ. 53). Από την Αλβανία ως τον Αξιό ποταµό κυριαρχούν οι τραπεζιόσχηµες λαβές, στην κεντρική Μακεδονία συνηθίζονται εξίσου οι δύο παραλλαγές (τριγωνικές και τραπεζιόσχηµες), στη Θεσσαλία είναι συχνότερες οι τριγωνικές, διχαλωτές λαβές, ακριβώς όπως και στη Βουλγαρία µέχρι την περιοχή του ∆ούναβη (σηµ. 601–607).

5.1.2. Λεκάνες (αρ. κατ. 1293–1856)

Οι συνολικά 567 λεκάνες ταξινοµούνται ανάλογα µε το σχήµα του σώµατός τους και την επεξεργασία της

εξωτερικής τους επιφάνειας σε τρεις τύπους (εικ. 54–55). Οι πιλόσχηµες λεκάνες (τύπος Ι, σηµ. 608) εµφανίζονται στο στρώµα 13 και χρησιµοποιούνται κυρίως στα

στρώµατα 7 ως 5 (εικ. 56). Λεκάνες αυτού του τύπου είναι γνωστές µόνο από τη Μεσηµεριανή τούµπα, τη Θεσσαλονίκη και τον Καστανά (σηµ. 609–612). Συχνότερες είναι οι λεκάνες µε ηµισφαιρικό σώµα (τύπος ΙΙ), µεταξύ των οποίων διακρίνονται τέσσερις παραλλαγές (εικ. 55 και σηµ. 613), οι οποίες εµφανίζονται µε

Τα σχήµατα 180

διαφορετική συχνότητα στα στρώµατα του οικισµού (εικ. 57). Η διάδοση της κάθε µιας από αυτές τις παραλλαγές είναι περιορισµένη τόσο γεωγραφικά όσο και χρονολογικά (εικ. 58, σηµ. 614–644). Οι διακοσµηµένες λεκάνες (τύπος ΙΙΙ) έχουν ηµισφαιρικό σώµα που διακοσµείται µε γραµµικά µοτίβα (εγχαράξεις ή εµβαθύνσεις, εικ. 55). Πολλά θραύσµατα από το σώµα συνανήκουν µε λιγοστά θραύσµατα χείλους, τα οποία δεν µπορούν να αποδοθούν σε κανέναν άλλο τύπο (εικ. 59). Οι διακοσµηµένες φιάλες είναι µια ειδική παραλλαγή της Ολύνθου, χωρίς γνωστά, συγκρίσιµα παράλληλα από άλλες περιοχές (σηµ. 645–46). 5.1.3. Κάνθαροι και κύπελλα (αρ. κατ. 1857–2096)

Οι 281 συνολικά κάνθαροι και κύπελλα ταξινοµούνται σε τέσσερις τύπους (εικ. 60–61, σηµ. 647). Οι

πιλόσχηµοι κάνθαροι (τύπος Ι, εικ. 61–62) δεν ανήκουν στο τυπικό σχηµατολόγιο της κεντρικής Μακεδονίας κατά την Ύστερη Εποχή του Χαλκού, ενώ παράλληλά τους βρίσκονται µόνο στα δυτικά και νοτιοδυτικά (εικ. 63, σηµ. 648–49). Οι ηµισφαιρικοί κάνθαροι (τύπος ΙΙ, εικ. 60–62) ταξινοµούνται σε τρεις παραλλαγές (εικ. 61). Η παραλλαγή Α µε το σφαιρικό σώµα και το χείλος µε τη µικρή κλίση προς τα έξω είναι επίσης σπάνια στην κεντρική Μακεδονία και εµφανίζεται κυρίως δυτικά του Αξιού και πιο νότια στην Ήπειρο και τη Θεσσαλία (εικ. 63, σηµ. 650–660). Ο τύπος αυτός κατάγεται πιθανόν από τη µινυακή τροχήλατη κεραµική της Μέσης Εποχής του Χαλκού. Τη λογική εξέλιξη αυτού του σχήµατος µπορεί να παρακολουθήσει κανείς στην προϊστορική Όλυνθο. Ο τροχήλατος κάνθαρος της µινυακής κεραµικής που χρησιµοποιείται από το στρώµα 15, παράγεται από το στρώµα 13 και στη χειροποίητη κεραµική που µιµείται τη µινυακή (βλ. κεφ. 6). Αυτό εξηγεί επίσης τη µεγάλη διάρκεια χρήσης των κανθάρων αυτού του τύπου. Έτσι, το δείγµα από το ∆ιµήνι προέρχεται από ένα µεσοελλαδικό ορίζοντα, ο οποίος ωστόσο δεν µπορεί ακόµη να χρονολογηθεί καλύτερα (σηµ. 661). Τα δείγµατα από το Μολυβόπυργο και τη Θεσσαλονίκη ανήκουν το νωρίτερο στον ορίζοντα της µετάβασης από τη ΜΕ ΙΙ στην ΥΕ Ι (σηµ. 662), και τα παραδείγµατα από την Αλβανία φαίνεται τελικά να χρονολογούνται σε µια αρκετά πρώιµη περίοδο (σηµ. 663). Και οι δυο δυτικοµακεδονικοί κάνθαροι προέρχονται από ασφαλείς οικιστικούς ορίζοντες της Υστεροελλαδικής περιόδου (σηµ. 664) και µαρτυρούν συνεπώς ότι αυτή η παραλλαγή συνεχίζει να χρησιµοποιείται µέχρι αυτήν την περίοδο. Και οι κάνθαροι της παραλλαγής Β έχουν άµεση σχέση µε τη µινυακή κεραµική. Το κύριο χαρακτηριστικό

τους είναι η µίµηση ραφών στην εσωτερική επιφάνεια των λαβών. Συνήθως ανήκουν στην κατηγορία της κεραµικής που µιµείται τη µινυακή, ενώ σε λίγες περιπτώσεις (εικ. 65) παράγονται στην τοπική χειροποίητη κεραµική (για τη συζήτηση και ανάλυση αυτής της παραλλαγής βλ. κεφ. 6). Οι κάνθαροι µε κλίση των τοιχωµάτων στο πάνω µέρος τους προς τα µέσα (τύπος ΙΙΙ, εικ. 60–62)

περιορίζονται σαφώς στα στρώµατα 7 και 6. Ο τύπος αυτός διαδίδεται επίσης στα δυτικά και τα νότια κυρίως και δε συγκαταλέγεται µεταξύ των τυπικών σχηµάτων της κεντρικής Μακεδονίας (εικ. 66, σηµ. 665–668). Οι σφαιρικοί κάνθαροι (τύπος ΙV) µε τις τρεις διαφορετικές παραλλαγές τους είναι κλειστά αγγεία σε

αντίθεση µε τους τύπους Ι–ΙΙΙ (εικ. 60–61). Οι παραλλαγές Α και Β δεν έχουν διακόσµηση (εικ. 67–68). Οι παραπάνω παραλλαγές διαδίδονται κυρίως στην περιοχή µεταξύ του ∆ούναβη και της Ροδόπης, όπου αποτελούν ένα από τα βασικά χαρακτηριστικά του Πολιτισµού Čerkovna (εικ. 66, σηµ. 669). Στη Βουλγαρία εµφανίζονται µόνο ακόσµητοι σφαιρικοί κάνθαροι και αυτό αποτελεί ένα χαρακτηριστικό της περιοχής µε το οποίο διαφοροποιείται από τις γειτονικές (βλ. εικ. 32 στο κεφ. 4). Οι ακόσµητοι σφαιρικοί κάνθαροι είναι λοιπόν εξαιρετικά σπάνιοι στην κεντρική, δυτική και ανατολική Μακεδονία, όπου αντίθετα συνηθίζεται η διακοσµηµένη παραλλαγή τους (σηµ. 670–73). Ένας όµοιος ακόσµητος τύπος απαντά επίσης στη νεκρόπολη του Ulanci στον Αξιό ποταµό (σηµ. 674). Στην παραλλαγή C ανήκουν σφαιρικοί κάνθαροι µε ένθετη διακόσµηση (αναλυτική περιγραφή των

κεραµικών οµάδων της ένθετης κεραµικής γίνεται στο κεφ. 4.2.3, εικ. 69–70). Η διακόσµηση άλλοτε καλύπτει όλη την επιφάνεια και άλλοτε περιορίζεται στην κοιλιά των αγγείων. Κυρίαρχα στοιχεία της είναι οι κάθετες και οριζόντιες ταινίες και τα κρεµάµενα τρίγωνα (εικ. 71–72 και σηµ. 677–680). Η συζήτηση για τη χρονολόγηση, διάδοση και καταγωγή της ένθετης κεραµικής γίνεται στο κεφ. 4 (κεφ. 4, εικ. 32). Στη µεγάλη οµάδα των κανθάρων διακρίνονται λοιπόν δύο διαφορετικές τάσεις στη διαµόρφωση του

σχήµατος του αγγείου. Οι ευρύστοµοι κάνθαροι κατάγονται από τη µεσοελλαδική µινυακή κεραµική και διαδίδονται κυρίως δυτικά και νότια της κεντρικής Μακεδονίας. Οι σφαιρικοί κάνθαροι µε στενό στόµιο αντίθετα έχουν άµεση σχέση µε τους Πολιτισµούς της περιοχής του ∆ούναβη και διαδίδονται κυρίως στα βόρεια και στα ανατολικά. Στο σχηµατολόγιο της Ολύνθου υπάρχουν ταυτόχρονα και οι δύο αυτές τάσεις, των ανοιχτών δηλαδή και των κλειστών κανθάρων.

Τα σχήµατα 181

5.1.4. Χυτροειδή αγγεία (αρ. κατ. 2097–3602) Τα συνολικά 1522 χυτροειδή αγγεία της Ολύνθου ταξινοµούνται σε δύο µεγάλες οµάδες: τα ευρύστοµα αγγεία

(67%) και τα αγγεία µε το στενό στόµιο (33%) (σηµ. 681–82). Η ποσοτική αναλογία των δύο τύπων παραµένει σχεδόν αµετάβλητη σε όλη τη διάρκεια της παραγωγής τους (εικ. 73). ∆ιαφορές και εξελίξεις µπορεί να δει κανείς µόνο στις µεµονωµένες παραλλαγές τους (εικ. 74–93). Η ανάλυση της συχνότητας και της διάδοσης των χυτροειδών αγγείων στις περιοχές που ερευνούµε δεν είναι δυνατή, µιας και τα αγγεία αυτά δε δηµοσιεύονται ή παρουσιάζονται συνοπτικά.

5.1.4.4. Τριποδικά χυτροειδή αγγεία (αρ. κατ. 3603-04) Τα τριποδικά χυτροειδή αγγεία δε συνηθίζονταν στην οικοσκευή της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (εικ. 94).

Στην προϊστορική Όλυνθο βρέθηκαν δύο τέτοια αγγεία (στρώµα 4+5: πίν. 87,3606 και στρώµα (11+)12: πίν. 22,3604). Κανένα από τα δύο δεν ανήκει ακριβώς σε κάποια τοπική κεραµική οµάδα και ταξινοµούνται καλύτερα στην οµάδα 11. Το καλύτερα σωζόµενο τριποδικό αγγείο από το στρώµα 4+5 είναι χειροποίητο. Χωρίς πετρογραφικές αναλύσεις δεν µπορεί όµως να γνωρίζει κανείς αν πρόκειται για εισαγωγές ή τοπικά προϊόντα. 4.1.5. Πύραυνοι (αρ. κατ. 3605–3836)

Οι πύραυνοι είναι µαγειρικά αγγεία, ο ορισµός των οποίων ως σχήµα και λειτουργία έγινε από τη Hochstetter

και τις Fischl, Kiss και Kulcsár (σηµ. 752–755). Εξαιτίας του µικρού µεγέθους των θραυσµάτων που διατηρούνται από αυτά τα αγγεία η αποκατάσταση της τοµής τους µπορεί να γίνει µόνο τη βοήθεια παραλλήλων και έτσι είναι αδύνατη η ταξινόµησή τους σε τύπους και παραλλαγές. 700 όστρακα ανήκουν σε 231 συνολικά πυραύνους. Σε µερικά δείγµατα τα οποία διατηρούνται καλύτερα διακρίνεται η ίδια ποικιλοµορφία όπως στον Καστανά (πίν. 36 και 152,3825· 117 και 152,3806· 78,3617· 66,3680· σηµ. 759–760). Οι πύραυνοι είναι ακόµη σπάνιοι στα αρχαιότερα στρώµατα 13–10, συνηθίζονται κυρίως στα στρώµατα 7–5 και δεν εµφανίζονται ξανά µετά το στρώµα 4 (εικ. 95–96 και σηµ. 758). Η χρήση αυτού του ιδιαίτερου µαγειρικού αγγείου στο βορειοελλαδικό χώρο πρέπει χωρίς αµφιβολία να

συνδεθεί µε τους πυραύνους της περιοχής του ∆ούναβη, οι οποίοι µε τη σειρά τους κατάγονται από τους προδροµικούς τύπους της λεκάνης των Καρπαθίων (εικ. 97). Τα αγγεία αυτά υιοθετήθηκαν στα νότια Βαλκάνια και παρήχθησαν σε τοπικές κεραµικές οµάδες. Ενδιαφέρον είναι ότι σε αυτήν την περιοχή υιοθετήθηκε µόνο ο τύπος µε την ενσωµατωµένη στο αγγείο ποδιά (σηµ. 762–776). 5.2.1. Αµφορείς (αρ. κατ. 3837–4243)

Μεταξύ των συνολικά 409 αµφορέων διακρίνονται δύο τύποι ανάλογα µε το σχήµα του λαιµού (εικ. 98–100).

Οι αµφορείς µε κυλινδρικό λαιµό (τύπος Ι) απαντούν σε δύο παραλλαγές (εικ. 99 και 101). Τα αγγεία αυτά δεν είναι ιδιαίτερα συχνά στο σχηµατολόγιο των Βαλκανίων κατά την Ύστερη Εποχή του Χαλκού (εικ. 102 και σηµ. 777–785). Οι αµφορείς µε κωνικό λαιµό (τύπος ΙΙ, δύο παραλλαγές) αντίθετα είναι περισσότερο συνηθισµένοι και µε µεγαλύτερη διάδοση (εικ. 99· 102–03· σηµ. 786). 5.2.2. Πρόχοι (αρ. κατ. 4244–4280)

Τα 37 θραύσµατα ταξινοµούνται σε τέσσερις τύπους (εικ. 104–05): πρόχοι µε τοµή S (τύπος Ι), µε κυλινδρικό

λαιµό (τύπος ΙΙ), µε κωνικό λαιµό (τύπος ΙΙΙ) και βαθµιδωτό λαιµό (τύπος ΙV). Βασικά, τα αγγεία αυτά σπανίζουν στο Βαλκάνια και στο βόρειο Αιγαίο στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού (σηµ. 788–99). 5.2.3. Πίθοι (αρ. κατ. 4281–4419)

Οι πίθοι εµφανίζουν σχετική ποικιλία στη διαµόρφωση του λαιµού, της βάσης και της διακόσµησής τους (εικ.

106–09). Σπανίζουν στην αρχή της Ύστερης Εποχής του Χαλκού και συνηθίζονται στο τέλος της περιόδου αυτής, στο στρώµα 2 (εικ. 110). Η χρήση αυτών των αγγείων ως µέσα αποθήκευσης κατάγεται από την κεντρική και νότια Ελλάδα και όπως φαίνεται από τα ευρήµατα της προϊστορικής Ολύνθου υιοθετήθηκε ήδη πριν την ανακτορική περίοδο. Στην εξελιγµένη Ύστερη Εποχή του Χαλκού αποτελούν πλέον χαρακτηριστικό στοιχείο

Τα σχήµατα 182

του σχηµατολογίου της Μακεδονίας και νότιας Βουλγαρίας, το οποίο µαρτυρά τη µεγάλη τους διάδοση (σηµ. 800–14). 5.3. Χαρακτηριστικά τµήµατα αγγείων (αρ. κατ. 4420–8686)

Στα χαρακτηριστικά τµήµατα αγγείων ανήκουν οι λαβές (εικ. 111-13), οι βάσεις (εικ. 114-15), όπως και τα

προσαρτήµατα (απλίκες) και τα διακοσµηµένα όστρακα από το σώµα αγγείων (εικ. 116). 5.4. Λοιπά σχήµατα

Στα λοιπά σχήµατα γίνεται συζήτηση για τους ηθµούς (αρ. κατ. 8687–8715 σηµ. 815–18), τις λεκάνες για

ψήσιµο (αρ. κατ. 8716–8734·σηµ. 819–22·εικ. 117) και τα διάφορα µεµονωµένα αγγεία (πίν. 97,8735 85,8736·111,8737·33,8739·7,8743 16 και 151,8745).

6. Die minysch imitierte Keramik Eine Keramikgattung wurde schon während der Ausgrabungen als besondere Kategorie erkannt und getrennt

von den übrigen ausgesondert. Es handelt sich um eine scheibengedrehte, vor allem graue Ware, die als „mi-nysch“ identifiziert wurde. Da minysche Keramik in der Regel mittelbronzezeitlich ist, hat man u.a. in dieser Gattung ein schlüssiges Argument für eine chronologische Trennung der Schichten 18 bis 14 und 13 bis 1 ge-funden. Ihre Bearbeitung wurde von I. Aslanis übernommen, der auch die Publikation der anderen mittelbronze-zeitlichen Gattungen und der Architekturbefunde aus den Schichten 18 bis 14 vorbereitet. Während der Auf-nahme und Dokumentation hat sich herausgestellt, daß im Spektrum der lokalen Ware eine Gattung existiert, die nicht „echt minysch“, aber als handgemachte Imitation davon zu verstehen ist. Diese imitierte minysche Kera-mik scheint vor allem ab Schicht 13 aufzutreten, weshalb sie auch in die Analyse der handgemachten Keramik miteinbezogen werden muß.

Nun ist eine Imitation ohne Kenntnis des Vorbildes kaum zu verstehen. So ist es – zumindest in groben Zügen – unabdingbar, die minysche Keramik in ihrem Ursprungsgebiet zu betrachten, ohne aber allzu tief in Probleme der mittelbronzezeitlichen Keramikforschung einzudringen. Dies soll der Bearbeitung der original-minyschen Keramik von Olynth überlassen bleiben. Denn wie die kurzen Ausführungen hier zeigen werden, sind grundle-gende Fragen zur Keramikentwicklung und der damit verbundenen Chronologie im mittelhelladischen Südgrie-chenland nach wie vor problematisch und bedürfen einer ausführlichen Aufarbeitung und Diskussion.

Trotz aller Schwierigkeiten bietet die minysche Keramik aus Olynth aber die einzigartige Möglichkeit, eine makedonische Siedlung in einem bislang beinahe unbekannten Zeitabschnitt in dieser Region mit dem griechi-schen Mittelhelladikum zu verbinden. So kann einerseits der Übergang von der Mittel- zur Spätbronzezeit in einer makedonischen Siedlung definiert werden, der andererseits mit einer halbwegs abgesicherten relativen Chronologie – in begrenzten Zeitspannen – in Mittel- und Südgriechenland korreliert werden kann. Wie bereits in der Einleitung der vorliegenden Arbeit angesprochen, sind die jüngeren Phasen unserer Siedlung durch my-kenische Keramik datiert. Durch die minysche Keramik können auch die älteren Schichten in einem relativchronologischen System verankert werden. Diese Möglichkeit eines nach oben und unten eingehängten Chronologiegerüstes soll hier nicht ungenutzt bleiben. Da die Bearbeitung der minyschen Keramik durch Aslanis nicht abgeschlossen ist, werden hier eigene Vorschläge zur Datierung dieser Gattung in Olynth diskutiert. Es versteht sich von selbst, daß es sich hierbei nur um vorläufige Ergebnisse handeln kann.

In den folgenden Abschnitten wird zunächst der Begriff des „Minyschen“ diskutiert, der in der Forschung sehr heterogen angewendet wird. Gängige Terminologien werden kurz erläutert, um die Waren aus Olynth in einem akzeptierten System zu definieren. Anschließend wird die original-minysche Keramik in groben Zügen vorge-stellt und über Vergleiche analysiert, wobei die wichtigsten Vergleichsfundorte vorab vorgestellt werden. Die minysch imitierte Keramik wird in ihren Waren, Gefäßformen und ihrer Entwicklung ausführlich besprochen und in ihrer Bedeutung für das olynthische Keramikspektrum erörtert. Zum Schluß werden die einzelnen Datie-rungsvorschläge zusammengefaßt und in ihrer chronologischen Konsequenz für unsere Toumba diskutiert.

6.1. Überlegungen zu Definition und Terminologie Was bedeutet „minysch“ und was ist konkret unter minyscher Keramik zu verstehen? Nach über 120 Jahren

Forschung ist eine Beantwortung dieser Fragen tatsächlich nicht so einfach. Allgemein formuliert ist minysche Keramik die Leitform der Mittelbronzezeit auf dem griechischen Festland, die in FH III823 beginnt und in SH I–II langsam ausläuft824. Der Begriff leitet sich vom „Minyeischen Orchomenos“ ab, das H. Schliemann in Anleh-nung an Homer so bezeichnet825. Bei seinen Ausgrabungen im Bereich des sogenannten Schatzhauses des Miny-as (Tholosgrab von Orchomenos) stellt er unter dem Horizont mit figürlich bemalter mykenischer Keramik eine „monochrome rote, schwarze oder gelbe Ware“ fest, die handgemacht und scheibengedreht ist und Ähnlichkei-ten mit seinen Funden aus Mykene und Troja VI hat826. Mit dem von A. Furtwängler und H. Bulle bei den Ausgrabungen in Orchomenos eingeführten Terminus der minyschen Ware827 ist eine Gattung klassifiziert

823 Zum Beginn grauminyscher Keramik siehe Rutter 1983. 824 Maran 1992b, 81. 825 Schliemann 1881, 17. 826 Ebd. 40 f.

Die minysch imitierte Keramik 184

grabungen in Orchomenos eingeführten Terminus der minyschen Ware827 ist eine Gattung klassifiziert worden, die bis heute neben der mattbemalten Keramik als Leitform des Mittelhelladikums gilt828. A.J.B. Wace und C.W. Blegen erweitern das Spektrum dieser Gattung zu grauminysch, gelbminysch und argivisch-minysch829. J.L. Caskey stellt 1966 fest, daß die ursprünglich nur für eine Ware eingeführte Bezeichnung minysch nun auch für Gefäßformen verwendet wird830. Die Ware definiert er als gut gebrannt, grau oder gelb mit einer geglätteten Oberfläche, die aber nur in seltenen Fällen „seifig“ ist, was sich in der Literatur aber als gängiges Klischee mi-nyscher Keramik verbreitet hat831. Die mittlerweile zusätzlich verwendeten Begriffe rot-, braun- und schwarzmi-nysch lehnt Caskey ebenso ab wie das schon länger gebräuchliche argivisch-minysch. Diese vier Waren haben seiner Meinung nach nur wenig mit der grau- und gelbminyschen Keramik gemeinsam832.

V. Milojčić klassifizierte das Material der Argissa Magula noch in sieben minysche Kategorien, in der Pevka-kia definierte er nur noch vier minysche Gattungen833. K. Kilian faßt unter dem Begriff des Minyschen schließ-lich auch verschiedenste Imitationen zusammen, deren Verbreitung er bis zur Morava beobachtet834. C. Zerner erarbeitet an den Funden aus Lerna V und VI eine Gliederung in grauminysch, „echt“ grauminysch, gelbmi-nysch und „black burnished ware“835. J. Maran unterscheidet in seiner gründlichen Aufarbeitung der mittelbron-zezeitlichen Funde aus der Pevkakia in Anlehnung an Zerner schließlich nur noch grauminysche und braunmi-nysche Waren, wobei er erstere noch zusätzlich in feine und grobe Machart gliedert836. Statt schwarzminyscher spricht er von schwarz polierter Ware, die einen Überzug aufweist, matt oder seidig glänzt und sich in Ton und Oberflächenbeschaffenheit von den minyschen Gattungen unterscheidet837.

Uneinigkeit herrscht auch bei der Frage zur Herstellungstechnik. S. Dietz beschreibt die grauminysche Ware der Argolis, die in seiner Klassifikation auch rötlich-gelb sein kann, als Produkt der Drehscheibe838. Das sieht G. Nordquist offenbar anders, der in der Argolis vor allem handgemachte Gefäße beobachtet839. Auch Zerner stellt für Lerna nur handgemachte grauminysche Keramik fest, die wenigen scheibengedrehten Exemplare klassifiziert sie als Importe aus Zentralgriechenland, das gleichermaßen das eigentliche Zentrum der minyschen Keramik darstellt840.

Schließlich muß an dieser Stelle auch eine graue Drehscheibenkeramik in Westkleinasien erwähnt werden, die dank der jüngsten Arbeiten von Peter Pavúk nun auch eindeutig definiert ist841. In Anlehnung an die Leitgattung der Mittelbronzezeit auf dem griechischen Festland hat Carl Blegen die für Troia VI und VII typische graue Ware als grauminysch klassifiziert842. Diese Korrelierung wurde bereits vor den neuen Grabungen in Troia ver-schiedentlich angezweifelt843. Mit der Aufarbeitung des neuen Troia VI-Materials scheint die Frage nach dem Zusammenhang mit der grauminyschen Gattung in Griechenland nun endgültig geklärt. Die nun zur besseren terminologischen Differenzierung als Anatolische Grauware (AGW) bezeichnete Keramik844 läßt sich in mehre-re Gruppen gliedern845, wobei vor allem der Unterschied zwischen Küste und Inland für unsere Frage wichtig ist. Während die Graue Ware im Inland aus rein anatolischen Formen besteht, lassen die Küstenorte sehr wohl griechische Einflüsse erkennen und zeigen zudem eine weitaus schnellere Formentwicklung846. Entscheidend ist der chronologische Unterschied zum griechischen Festland, wo grauminysche Keramik bereits rund 300 Jahre produziert wird und schon langsam wieder ausläuft847, als sie schließlich an den türkischen Küstenorten erstmals

827 Bulle 1907, 9. 828 Schon 1914 faßt E.J. Forsdyke die ersten Probleme der „minyschen Ware“ zusammen (Forsdyke 1914). 829 Wace/Blegen 1916–18, 180 f. 830 Caskey 1966, 119. 831 Ebd. 832 Ebd. 833 Maran 1992b, 80 mit Anm. 33–34. 834 Kilian 1976b, bes. 117 mit Abb. 5. 835 Zerner 1986, 59–66; dies. 1993. 836 Ebd. 81; 99. 837 Maran 1992b, 80; 102. 838 Dietz 1991, 31. 839 Nordquist 1987, 48. 840 Zerner 1993, 42 ff. 841 Pavúk 2002a; 2002b; 2005a; ders. im Druck a; ders. im Druck b; ders. im Druck c. 842 Blegen u.a. 1953. 843 U.a. French 1969, 68 ff.; Bayne 2000, 15 ff. – Anders Schachner 1994/95, 23 Anm. 43. 844 Pavúk 2002b; ders. im Druck a, mit Literaturangaben. 845 Ders. 2002a, 100; 111 mit Abb. 1. 846 Pavúk im Druck a. 847 S.o. Anm. 823–824.

Die minysch imitierte Keramik 185

auftaucht848. Ihr erstes Vorkommen in Troia markiert den Beginn von Stadt VI849, die nach Pavúk in MH III zu datieren ist850. Diese Erste Phase – Troia VIa nach Blegen, Erste Phase nach Pavúk– ist geprägt durch Formen der Anatolischen Grauware, die sich eindeutig von festlandgriechischen Typen ableiten lassen851. Sie sind alle scheibengedreht, dünnwandig, hellgrau bis grau und haben eine glimmerhaltige Oberfläche852. Obwohl Troia selbst vom ursprünglichen Verbreitungszentrum grauminyscher Keramik noch weiter entfernt ist als das Prähis-torische Olynth, scheint eine vergleichende Analyse trotzdem sinnvoll, da sich möglicherweise Parallelen auf-zeigen lassen, die auf ein vergleichbares Phänomen in Troia und der olynthischen Toumba hindeuten.

Fassen wir die Publikationen der wenigen Spezialisten zu dieser Thematik zusammen, dann erschließt sich meiner Meinung nach folgendes Bild (Abb. 118). Echte grauminysche Drehscheibenkeramik ist vor allem in Zentralgriechenland verbreitet, wobei aus dem von Zerner postulierten Zentrum Böotien am allerwenigsten bekannt ist. Die wenigen Altgrabungen sind alle unpubliziert. Am besten erschließt sich dem Leser das Entwick-lungsbild dieser Ware in Mittelgriechenland über die ausführlich publizierte Pevkakia, mit der Einschränkung, daß diese Siedlung am Ende der Mittelbronzezeit den Anschluß an die Kulturentwicklung im Süden verliert853.

Gray Minyan True Gray Minyan Yellow Minyan Dark Burnished

LE

RN

A

handgemacht fgg/poliert „seifig“ Kalkmagerung grau reduzierend ge-brannt auch ritzverziert

scheibengedreht nur als Import

handgemacht wie GMW, nur oxidierend gebrannt hellgelb bis beige, auch mattbemalt Zunahme in MH spät, Ablösung der grauen Ware in SH I?

handgemacht mfgg (deutliche Glättspuren, partiell) keine Kalkmagerung reduzierend gebrannt (niedri-gere Temperatur als GMW) = Argive Minyan = Dark Minyan

ZE

NT

RA

L-

GR

IEC

HE

NL

AN

D

scheibengedreht sehr glatt und glänzend (sfgg, poliert?) „seifig“ Kalkmagerung reduzierend gebrannt (hohe Temperatur) durchgehend grau in Bruch und OF Herkunft: Orchomenos?

handgemacht? sfgg oder poliert „poliertes Holz“ Kalkmagerung rotbraun – hellbraun oxidierend gebrannt (=oxidierende Variante der GMW) auch mattbemalt

PEV

KA

KIA

scheibengedreht und handgemacht Magerung sehr fein (Sand, Kalk) OF und Bruch homogen grau sehr fein geglättet, kein Überzug, „seifig“ reduzierend gebrannt hart – klingend hart selten verziert (Rillen, Rippen)

„schwarz polierte Ware“: handgemacht dunkelgrau – schwarz sehr fein poliert, glänzend Magerung: sehr fein Bruch: grauer Kern mit roter Ummantelung, oder nur rot/rosa meist Überzug, selten verziert (Rillen, Einstich) keine Rippen

Abb. 118. Versuch einer Korrelation minyscher Waren in Süd- und Mittelgriechenland

Neben dieser echten grauminyschen Ware ist eine weniger qualitätvolle grauminysche Gattung relativ weit

verbreitet, die offenbar handgemacht und scheibengedreht sein kann, was im folgenden Abschnitt noch ausführ-

848 Zur Datierung der AGW an der westkleinasiatischen Küste mit weiterführender Literatur zu Panaztepe und Limantepe s. Pavúk im Druck a. 849 Blegen 1953, 3 ff. 850 Pavúk im Druck b. – Ich danke Peter Pavúk für zahlreiche Diskussionen und die Überlassung von Informationen aus seiner noch unpublizierten Doktorarbeit. 851 Ders. 2002b mit Herleitung und Analyse der griechischen Parallelen. 852 Ders. 2002a, 101 f. 853 Maran 1992b, 374.

Die minysch imitierte Keramik 186

lich erläutert wird. Gelbminysche Keramik ist die oxidierend gebrannte Variante der grauminyschen Ware, die in verschiedenster Form – auch als mattbemalte Version – vor allem am Ende des Mittelhelladikums aufkommt und die reduzierend gebrannte grauminysche Gattung ablöst. Parallel zu diesen Waren existiert eine schwarz polierte Gattung, die handgemacht ist und einen Überzug aufweist (schwarzminysch, argivisch-minysch)854.

Man kann Zerner nur zustimmen, die meint: „Nothing is more confusing than MH and early LH ceramic ter-minology!“855 In diesem Sinne soll die minysch imitierte Keramik aus Olynth deutlich definiert werden. Bei dieser olynthischen Gattung handelt es sich um eine Anlehnung an grauminysche, gelbminysche und schwarz polierte Vorbilder. Sie stellen eine Nachahmung ihrer Gefäßform und/oder Ware dar und können zusätzlich auch die charakteristische Oberflächengliederung durch horizontale Rippen imitieren. Minysch imitierte Gefäße sind immer handgemacht.

6.2. Original und Imitation: die scheibengedrehte minysche Keramik (ein Ausblick) Bevor die scheibengedrehte grauminysche Keramik – das Vorbild für die minysch imitierte Ware – aus Olynth

behandelt wird, soll noch kurz auf die wichtigsten Fundorte für die anschließenden vergleichenden Analysen eingegangen werden. Da die Zentren dieser Gattung außerhalb unseres eigentlichen Untersuchungsgebietes liegen und auch chronologisch keinen Schwerpunkt dieser Arbeit bilden, wurden sie im Kapitel zum For-schungs- und Publikationsstand (Kap. 3) nicht berücksichtigt.

6.2.1. Überblick zu den wichtigsten Fundorten In Makedonien ist grauminysche Keramik und eine lokale Imitation neben unserer Toumba noch an vier wei-

teren Fundorten bezeugt. In der direkt benachbarten Toumba von Molyvopyrgos hat W.H. Heurtley Siedlungs-reste freigelegt, die er in die Früh- und Mittelbronzezeit datiert856. Die Funde aus vier Sektoren lassen sich kei-nen einzelnen Bauphasen zuweisen und beinhalten auch spätbronzezeitliches Material. Neben handgemachter Imitation minyscher Keramik ist auch scheibengedrehte minysche Ware vorhanden857, die nach Maran frühes-tens in die Mature Minyan-Phase, aber ebenso gut auch an den Übergang von MH III zu SH I datiert werden kann858. Warum vieles für eine Datierung in den Schachtgräberhorizont spricht, wird im Anschluß diskutiert werden. Die Arbeiten zu Toroni an der Südwestküste der Sithonia auf der Chalkidiki sind noch nicht abge-schlossen. In den Vorberichten und dem ersten Band einer Reihe werden mittelbronzezeitliche Scherben er-wähnt und zum Teil auch abgebildet, die mit Molyvopyrgos und den Altfunden aus Olynth (Agios Mamas) verglichen werden859. Aus Kastanas Schicht 19 stammt ein handgemachter Kantharos aus feinem grauen Ton, der von Hochstetter zu Recht als lokale Imitation minyscher Keramik verstanden wurde860. Schicht 19 stellt vermutlich gerade den Übergangshorizont von der Mittel- zur frühen Spätbronzezeit dar861, läßt sich aber auf-grund der nur in Ausschnitten erfaßten Befunde nicht näher eingrenzen862. Eine Schüssel mit horizontalen Rie-fen, die den gesamten Körper gliedern, stammt aus Phase 8 der Toumba Thessaloniki863. Rein formal erinnert dieses Gefäß stark an die handgemachte minysche Imitation aus der Toumba von Olynth und datiert grob in die späte Mittel- bis frühe Spätbronzezeit864.

854 Ich danke J. Maran für das überaus hilfreiche Gespräch zur Problematik der minyschen Waren. 855 Zerner 1993, 39; vgl. auch die Übersichtstabelle zu mittelhelladischen Waren bei Dietz 1991, 34 Abb. 2. 856 Heurtley 1939, 12. 857 Ebd. 210 ff. Nr. 398–399; 211 Abb. 78–79; 212 Abb. 80–81. 858 Maran 1992b, 382 f. 859 Cambitoglou/Papadopoulos 1988; 1990, bes. 142a; dies. 1991, bes. 165 Abb. 21a; Cambitoglou u.a. 2001, Abb. 48,3.16–3.22; 49,3.23–3.25. 860 Hochstetter 1984, 64; Taf. 2,10. 861 Hänsel 1989, 53. – Neben dem minysch imitierten Kantharos spricht vor allem ein Goldring für eine Datierung in die-sen Horizont, der in Grab Ξ aus Mykene die beste Parallele hat (Hochstetter 1987, 15; Taf. 25,9). 862 Hänsel 1989, 65–70. 863 Andreou/Kotsakis 1996, 382 Abb. 10,TKA 889. 864 Ebd. 379.

Die minysch imitierte Keramik 187

Abb. 119. Phasengliederung der Pevkakia Magula (Maran 1992b, 370 Abb. 25)

Das mittelhelladische Thessalien ist durch die Untersuchung Marans sehr gut aufgearbeitet865. In seiner kom-

parativstratigraphischen Untersuchung betont er die divergierenden Kulturabfolgen von Thessalien und Mittel- bis Südgriechenland866. Seiner Meinung nach lassen sich die Übergänge von Früh- zu Mittel- und Mittel- zu Spätbronzezeit in Thessalien nicht mit den Zäsuren von früh-, mittel- und späthelladisch synchronisieren. Die sieben Phasen der Pevkakia synchronisiert er überwiegend mit dem Mittelhelladikum (Abb. 119). Phase 1 bis 2 ist noch FH III, in Phase 3 liegt der Übergang von FH zu MH I; die Phasen 4, 5 und 6 sind mittelhelladisch, wobei er Phase 6 weiter in früh, Mitte und spät unterteilt. Danach bricht die Bebauungskontinuität ab, der letzten Phase 7 können nur Gruben und einzelne Mauerzüge zugeordnet werden867. Parallel zu diesem letzten Sied-lungshorizont werden Steinkistengräber angelegt, die bis in die Spätbronzezeit laufen868. Die grauminysche Keramik feiner Machart ist in den Phasen 4 bis 6 die dominierende Feinkeramik und wird in Phase 7 zur häu-figsten Gattung869. Der Formenkanon der grauminyschen Ware ist eng abgesteckt und bis Phase 6 spät relativ homogen870. In Phase 7 kommt es zu einem Qualitätsverfall dieser Gattung, die nun auch in neuen Formen, u.a. Amphoriskoi, hergestellt wird871. Ihre große Bedeutung in dieser Phase belegt, daß es am Übergang von mittel- zu späthelladisch keinen abrupten Abbruch in der Entwicklung gibt. Ihre Vergesellschaftung mit mykenischer Keramik aus SH II und IIIA1 in zwei Gruben läßt ein Weiterleben dieser Keramik bis in diesen Horizont an-nehmen872. Daß grauminysche Gefäße zumindest bis zum Beginn der späten Bronzezeit verwendet werden, wird

865 Maran 1992b, bes. 217–289. 866 Ebd. 301 Anm. 872; 370 Abb. 25 (vergleichende Chronologie). 867 Ebd. 48 ff; 64. 868 Ebd. 34–44. 869 Ebd. 81 f. 870 Maran 1992b, 89. 871 Ebd. 82 f.; 90. 872 Ebd. 215.

Die minysch imitierte Keramik 188

in den Gräbern der Phase 7 bestätigt, deren Laufzeit allerdings unklar bleibt873. Maran kann anhand des stratifi-zierten Materials eine Entwicklung der grauminyschen Ware erarbeiten, die in den Phasen 5 bis 6 spät kaum Veränderungen erkennen läßt. Für uns interessant ist seine Gliederung der Goblets seines Typs 1FIa („Schalen mit tiefsitzendem Bauchknick“), die eine Entwicklung erkennen lassen874. Henkel und Bauchknick wandern mit der Zeit immer höher, charakteristisch für Phase 7 werden die niedrige Schulter und der angequetschte Hen-kel875.

Aus Böotien, dem vermutlichen Zentrum der grauminyschen Ware, ist lediglich Eutresis publiziert876. Grau-minysche Keramik ist nach H. Goldman ab dem ersten von drei mittelhelladischen Horizonten vertreten und geht im dritten Horizont zurück, wo statt dessen die gelbminysche Keramik zunimmt877. Leider sind die Funde nicht getrennt nach Horizonten vorgelegt, was eine nachträglich Überprüfung unmöglich macht. Maran syn-chronisiert Eutresis 2 und 3 mit der Pevkakia Phase 7, die damit in MH III bzw. den Übergang zu SH datieren würden. Aus den wichtigen Fundstellen von Orchomenos878 und Theben879 sind bis heute kaum Funde veröf-fentlicht.

Die Siedlung von Eleusis in Attika ist leider ohne stratigraphischen Zusammenhang publiziert880. Die Funde aus der Westnekropole machen einen relativ homogenen Eindruck881 und gehören nach Dickinson in einen spä-ten Abschnitt des Mittelhelladikums882.

Die große Siedlung von Ägina-Kolonna mit ihren Städten I–X wird zur Zeit weiter ausgegraben und in einem neuen Projekt untersucht883. Die Aufarbeitung der Funde wird intensiv betrieben884, die jedoch selbstverständ-lich noch nicht abschließend publiziert sind885, weshalb zu Fragen der minyschen Keramik vor allem die älteren Publikationen herangezogen werden können. Nach H. Walter und F. Felten liegt der Schwerpunkt minyscher Ware in Stadt IX, die in das entwickelte bis späte Mittelhelladikum datiert wird886. Maran merkt die große chro-nologische Spannbreite an, die zum Teil in dem publizierten Material aus Ägina IX steckt887, die von der „Mature Minyan“ Phase bis an das Ende des Mittelhelladikums reicht888. In den neuesten Forschungen von W. Gauß und R. Smetana wird das Material der Siedlung in elf Keramikphasen untergliedert, wovon die Phasen H bis K mit den Siedlungen VIII bis X korreliert und in das Mittel- und frühe Späthelladikum datiert werden889. Das mittelbronzezeitliche Schachtgrab von Ägina wird von I. Kilian-Dirlmeier mit Stadt IX parallelisiert und in MH II datiert890.

Aus der mehrphasigen Siedlung von Lefkandi auf Euböa ist nur sehr wenig Material publiziert891. Es ist aber trotzdem von entscheidender Bedeutung, da die einzelnen Phasen in der Literatur immer wieder zu chronologi-schen Vergleichsstudien herangezogen werden892. So gründet O. Dickinson sein fünfstufiges Entwicklungs-schema u.a. auf Lefkandi und Lerna (Abb. 120–121). Demnach gehört Lefkandi 5 in die „Mature Minyan“ Pha-

873 Ebd. 43 f. 874 Ebd. 83–88. 875 Ebd. 86 Abb. 3. 876 Goldmann 1931. 877 Ebd. 124. 878 Orchomenos: Buchholz/Karageorghis 1971, 301 Abb. 866 u. 868; 304 Abb. 881. – Eine Dissertation über die graumi-nysche Keramik von K. Sarri ist abgeschlossen, aber unpubliziert (freundl. Mitt. Sarri). 879 Einzelne Funde sind ohne innere Phasengliederung vorgelegt, deren Datierung nur anhand von Vergleichen bestimmt wird (Demakopoulou/Konsola 1975; Konsola 1985). 880 Mylonas 1932. 881 Ders. 1975. 882 Dickinson 1977, 22. 883 Im Rahmen des SCIEM 2000 ist Ägina ein Teilprojekt, s. auch http://www.nhm-wien.ac.at/sciem2000/Pr15main.html (1.10.2004). 884 Ich danke W. Gauß für die herzliche Gastfreundschaft, die intensive Führung über das Grabungsgelände, die Präsenta-tion vieler Funde und vor allem für die fruchtbaren Diskussionen in Ägina. 885 Bei einer vom Ägina-Team veranstalteten Tagung in Salzburg 2004 wurden erste Ergebnisse präsentiert und eine aus-führliche Besprechung der neuen stratigraphischen Sequenz inklusive der Funde zur Verfügung gestellt (Gauß/Smetana, im Druck), wofür ich den Veranstaltern an dieser Stelle danken möchte. 886 Walter/Felten 1981. 887 Maran 1992b, 324 ff. 888 Ebd. 328. 889 Gauß/Smetana im Druck und freundl. Mitt. W. Gauß. 890 Kilian-Dirlmeier 1997, 66. 891 Popham/Sackett 1968. 892 Z.B. Maran 1992b, 370 Abb. 25.

Die minysch imitierte Keramik 189

se und Lefkandi 6 in seine „Late Phase“, die er mit Eutresis 2 und 3 und Kirrha „MH IIIB“ korreliert893. Auch aus der Siedlung von Lerna steht die Publikation der minyschen Keramik noch aus, die bislang nur in ihren Waren vorgelegt wurde894. Aufgrund zahlreicher Artikel und der umfassenden Vorlage der älteren Funde aus FH III ist die Phaseneinteilung gut nachvollziehbar895. Für uns interessant sind Lerna V bis VI, die das Mittelhelladikum bis zum Schachtgräberhorizont umfassen.

893 Dickinson894 Zerner 19dem Areal D895 Caskey 19

Proto-Minyan

Early Minyan Decorated Minyan Mature Minyan

Abb. 120. Entwicklungsschema minyscher Keramik nach Dickinson 1977, 19 Abb. 2

1977, 17–23. 86; 1993. – Bei der Salzburger Tagung (s.o. Anm. 885) wurde ein unpublizierter Katalog der Keramik aus von Lerna V verteilt (Zerner 2004), wofür ich C. Zerner danken möchte. 54; 1955; 1956; 1957; 1958; 1959; 1966.

Die minysch imitierte Keramik 190

Abb. 121. Charakteristische Formen der jüngsten minyschen Entwicklung, sog. „Late Phase“ (Dickinson 1977, 22 Abb. 3) In der Argolis gibt es neben Lerna natürlich noch zahlreiche andere wichtige Fundorte des Mittelhelladikums,

wobei für unsere Fragestellung vor allem Asine, Mykene, Argos und Korakou interessant sind. Die Befunde der alten Grabungen von Asine wurden den Horizonten MH I–III zugewiesen, wobei grauminysch nur in den ersten beiden Phasen vorkommt und in MH III durch gelbminysche Keramik abgelöst wird896. Maran steht dieser Ein-teilung äußerst skeptisch gegenüber, da die Funde nach damaligem Verständnis datiert wurden und ihre Zuwei-sung zu einzelnen Phasen nicht mehr nachvollziehbar ist897. So umfaßt die „MH II“-Phase seiner Meinung nach einen längeren Zeitraum, der bis zu Pevkakia Phase 7 reicht, also an den Übergang von MH zu SH I898. Die sog. „MH III“-Phase datiert er an das Ende des Mittelhelladikums bis möglicherweise SH I899. Die Ergebnisse der neueren Grabungen in Asine im Siedlungsbereich und der Nekropole sind gut stratifiziert und ausführlich publi-ziert900, weshalb sie sich für Vergleichsstudien sehr gut eignen. Gräberrund B aus Mykene beinhaltet vor allem gelbminysche Gefäße, die für das Verständnis der Formentwicklung wichtig sind. Von den unterschiedlichen chronologischen Gliederungen der einzelnen Gräber ist die Analyse von S. Dietz am überzeugendsten901, der mittels Seriation fünf Stufen herausarbeitet902, die von MH IIIA bis SH IIA datieren903, Aspis (Argos) wird in drei mittelhelladische Bauphasen gegliedert, aus denen aber kaum Funde publiziert sind904, Die Funde vom Deirashügel aus Argos werden von J. Deshayes ebenfalls in drei chronologische Phasen gegliedert, die anhand verschiedener Gruben und Bothroi festgestellt werden905. Ihre chronologische Zuweisung wird von Maran in Zweifel gezogen, der die Funde vom Beginn bis zum fortgeschrittenen Mittelhelladikum datiert906. Aus Korakou sind vor allem Funde der sonst kaum zu fassenden SH I-Phase interessant, die von J. Davis publiziert wurden907. Die Vorlage der Altfunde aus den älteren Schichten von Blegen beinhaltet keine stratigraphische Gliederung908.

Zwar schon weit vom mittelhelladischen Zentrum entfernt, aber aufgrund guter Stratigraphien von Bedeutung sind die Siedlungen von Nichoria in Messenien909 und Ayios Stephanos in Lakonien910. Ebenso peripher ist die Siedlung von Ajia Irini auf Keos, deren Perioden IV bis VI uns hier interessieren, wobei in Periode IV die meis-te grauminysche Keramik vorhanden ist911.

6.2.2. Die „echte“ minysche Keramik (Drehscheibenware) Alle hier vorgebrachten Analysen basieren auf der Grundlage der Dokumentation von Th. Urban. Da dieses

Material niemals Teil meines Zuständigkeitsbereiches war, wurden auch keine Untersuchungen an den Funden selbst vorgenommen. Daher fehlen alle aus eigener Anschauung gewonnenen Informationen zu Detailfragen und statistischen Häufigkeiten. Ebenso ist mir außer der Farbe der Gefäße durch fotografische Aufnahmen nichts über die Waren bekannt. Aus diesem Grund werden hier lediglich die Gefäßformen präsentiert.

Das Formenspektrum der scheibengedrehten minyschen Keramik ist relativ übersichtlich und besteht vorran-gig aus offenen Gefäßen.

Goblets

Offenbar am häufigsten ist der sogenannte Goblet, der in sechs verschiedenen Typen vorkommt (Abb. 122). Kein einziger Goblet ist vollständig erhalten, weshalb seine Bodenform nur hypothetisch rekonstruiert werden

896 Frödin/Persson 1938. 897 Maran 1992b, 346 f. mit Anm. 1269. 898 Ebd. 349. 899 Ebd. 350. 900 Dietz 1980; Nordquist 1987; 2002. 901 Dietz 1991. 902 Ebd. 245 Abb. 77. 903 Ebd. 250 Abb. 78. 904 Touchais 1980, bes. 697 Abb. 13a; ders. 1984. 905 Deshayes 1966, 136. 906 Maran 1992b, 356. 907 Davis 1979. 908 Blegen 1921. 909 McDonald/Wilkie 1992. 910 Rutter/Rutter 1976. 911 Davis 1986; Overbeck 1989.

Die minysch imitierte Keramik 191

kann. Die zahlreichen abgebrochenen Standfüße unterschiedlichster Form lassen eine solche Bodenform an-nehmen, doch sind natürlich auch Flachböden denkbar.

G1

G2

G3

G4

G5

G6

Abb. 122. Goblet-Typen (G1–G6) der scheibengedrehten minyschen Keramik

Abb. 123. Entwicklungsschema der Goblets in der Pevkakia Magula (nach Mar

„Lianokladi-Goblets“

„Pteleon-Goblets“

Am häufigsten vertreten sind Typen, die unter der Bezeichnung „Lianokladi-Go

können (Abb. 122, Typen G1–G4). Lianokladi-Goblets sind eine sehr typische Gemik und sind an vielen Fundorten zu beobachten. Sie stellen eine Leitform der M

Phase 7

an 1992b, 86 Abb. 3)

blet“ zusammengefaßt werden fäßform der minyschen Kera-

ature Minyan Stufe von Di-

Die minysch imitierte Keramik 192

ckinson dar912. Gut vergleichbar ist der von Maran definierte Typ 1FIa im Material der Pevkakia (Abb. 124,4)913, wo diese Form charakteristisch für die Phasen 5 bis 7 ist, wobei es Maran gelungen ist, eine chronolo-gische Formentwicklung herauszuarbeiten. So wandern Schulter und Henkel immer höher und erreichen in Pha-se 7 eine Form mit hoch sitzender Schulter, randständigem angequetschten Henkel und weit ausladendem Trich-terrand (Abb. 123)914. Das olynthische Spektrum der Lianokladi-Goblets läßt sich in vier Typen gliedern.

Abb. 124. Vergleichbare Lianokladi-Goblets. 1. Asine, Haus 2 (nach Nordquist 1987, 173 Abb. 52,5); 2. Ajia Irini V (nach Davis 1986, Taf. 22,8); 3. Mykene, Gräberrund B, Grab Λ (nach Mylonas 1972, Taf. 215,Λ-125); 4. Pevkakia, Haus 311B,

Phase 6 früh (nach Maran 1992b, Taf. 69,1). Versch. Maßstäbe

Typen G1 und G2 Die Typen G1 und G2 sind durch einen stark profilierten Körper charakterisiert. Über der deutlich abgesetzten

Schulter führt der kantig profilierte Hals zu einer trichterförmigen Gefäßmündung. Handhaben sind bei beiden Typen keine erhalten. Sie unterscheiden sich zum einen durch die Profilierung des Halses und zum anderen durch ihre verschiedene Ausformung der Lippe.

Die zwei Exemplare des Typs G1 aus den Schichten 14 und 13 haben eine ausgezogene Lippe, die abgerundet oder schräg nach unten abgestrichen sein kann (Taf. 122,M 569/1; 124,M 1473/1). Typ G2 hat eine stark ausge-zogene und außen unterschnittene Lippe und ist auf die Schichten 12 und 11 beschränkt (Taf. 126,B 742/16; 126,B 801/5; 128,B 829/2). Für G2 lassen sich keine vergleichbaren Formen in Mittel und Südgriechenland finden. G1 hat Ähnlichkeit mit einigen Vertretern der „Schale mit Bauchknick und Trichterrand“ aus der Pevka-kia (Typ 1FIa), die mit dieser Lippenform auf die Phasen 5 bis 7 beschränkt sind915. In der Profilgestaltung gut vergleichbar – wenn auch nicht grauminysch, sondern von schwarz polierter Ware – scheint ein Gefäß aus Ler-na, das aus einem Horizont mit gemischten Komplexen der Phasen Lerna V:7 (MH III „later“) und „Traditional V/VI“ (MH III–SH I) stammt916. Grobe Übereinstimmungen gibt es mit einem Gefäß aus Fundgruppe 35 von Ägina917. Daß diese Variante durchaus ein charakteristisches Element des minyschen Formenspektrums ist, belegen die Exemplare aus Eutresis918, Theben919 und Orchomenos920. Auch in dem benachbarten Molyvopyrgos ist eine vergleichbare Randform an Goblets zu beobachten, die auf grauminysche Gefäße beschränkt ist921.

912 Dickinson 1977, 19 Abb. 2,4. – Gute Zusammenfassung der Formentwicklung griechisch-festländischer Lianokladi-Goblets bei Pavúk 2002b, 48. 913 Maran 1992b, 85 f.; Taf. 46,13 (ohne Bauchknick).15; 55,6.8; 68,10; 69,1. 914 Ebd. 86 mit Abb. 3. 915 Maran 1992b, 85 f.; Taf. 55,6.8; 95,1; 96,13; 103,10; 112,2–3. 916 Zerner 2004, Abb. 39,P727. 917 Walter/Felten 1981, Taf. 121,441. 918 Goldmann 1931, 137 Abb. 185,2 – ohne Zuordnung zu einem Horizont.

Die minysch imitierte Keramik 193

Typ G3 Typ G3 ist vor allem über die Lippe charakterisiert, die deutlich nach außen verdickt bis T-förmig ausgebildet

ist. Die trichterförmige Mündung ist weniger ausladend als bei Typ G1. Da die Schulter in keinem Fall erhalten ist, kann über das übrige Gefäßprofil nur spekuliert werden, doch lassen sich die Fragmente meiner Einschät-zung nach den Goblets zuweisen. Sie kommen in den Schichten 15 bis 11 der Toumba vor (Taf. 120,M 1186/1; 121,B 1309/2; 122,M 1330/8; 124,M 1177/1.M 1531/24; 127,B 1182/1; 128, B706/1.B 829/3). Die besten Ver-gleiche – vor allem in bezug auf Rand- und Lippenbildung – finden sich wieder in der Pevkakia, wieder bei Schalentyp 1FIa, der in der Variante mit verdickter bis T-förmiger Lippe auf die Phasen 6 früh bis 7 beschränkt ist922. Eine vergleichbare Randform ist sonst nur noch im 1. Horizont von Eutresis und in Theben zu beobach-ten923. Typ G4

Typ G4 hat einen profilierten Körper, der durch einen deutlichen Bauchknick in eine Bauch- und Schulterzone gegliedert wird (Abb. 122; Taf. 120,M 729/7; 121,M 1171/17; 122,M 1057/80; 125,M 2174/5; 126,M 1064/3; 127,B 995/2). Die Schulter kann tief bis mittig sitzen, der trichterförmige Rand biegt ohne weitere Profilierun-gen aus und ist in der Regel schräg nach außen abgestrichen. Einige Exemplare weisen Vertikalhenkel auf, die nach der Analyse Marans (s.o.) chronologisch bedeutsam erscheinen (Abb. 123). An den olynthischen Beispie-len des Typs G4 sitzen die Henkel direkt unterhalb des Randes bzw. sind bereits randständig (Taf. 120,M 729/7; 121,M 1171/17; 125,M 2174/5). An einem Gefäß aus Schicht 12 ist der Henkel nicht nur randständig, sondern auch deutlich angequetscht (Taf. 127,B 995/2). Nach dem Maranschen Schema gehören sie in die späte Ent-wicklung minyscher Goblets, wobei das letztgenannte zu seiner jüngsten Phase (MH IIIB–SH I) gehört (Abb. 123)924.

Goblets vom Typ G4 tauchen in Schicht 15 erstmals auf und sind im weiteren Schichtenverlauf kontinuierlich bis Schicht 12 vertreten. Ebenso kommen die Exemplare mit rand- oder knapp unterrandständigen Henkeln bereits ab Schicht 15 vor, wobei das Gefäß mit angequetschtem Henkel in Schicht 12 den chronologischen Ab-schluß dieses Goblettyps darstellt.

Zumindest im oberen Gefäßaufbau ähnlich ist eine gelbminysche Schale aus Haus 1 in Asine, das in das späte Mittelhelladikum datiert wird925. Ebenfalls aus Asine, aus dem MH IIIA datierten Haus 2, stammen zwei Ex-emplare, die mit Typ G4 vergleichbar, aber handgemacht sind (Abb. 124,1)926. Aus dem Gräberrund B stammen zahlreiche gelbminysche Goblets, die in ihrem Körperprofil mit Typ G4 vergleichbar sind. Die größte Überein-stimmung gibt es mit Gefäßen aus den Gräbern Η927, Ι928, Ν929, Ρ930, die nach Dietz noch MH IIIB datieren, aus den Gräbern Γ931 und O932, die er in SH I A–B setzt, und des weiteren aus Grab Λ933, das er an den Übergang MH IIIB zu SH IA datiert (Abb. 124,3). An das Ende des MH werden zwei vergleichbare Exemplare aus Ajia Irini V datiert (Abb. 124,2), die in Profil, Rand- und Henkelform mit unserem Typ G4 vergleichbar sind934. Aus der zu Olynth benachbarten Siedlung von Molyvopyrgos sind zwei grauminysche Goblets publiziert, wovon ein Gefäß einen dicken Überzug trägt935. Die Stellung ihrer Henkel zum Körper läßt sich nicht eruieren, ebenso ist ihr Standfuß nicht mehr erhalten und in der Zeichnung rekonstruiert angegeben.

919 Konsola 1985, 16 Abb. 1,4. – Die Gefäßprofile stimmen zwar nicht exakt überein, sind meiner Meinung nach aber ver-

gleichbar. 920 Buchholz/Karageorghis 1971, 304 Nr. 880. 921 Heurtley 1939, 212 Abb. 80 (erste Reihe rechts). 922 Maran 1992b, 85. – Außen verdickte Lippen kommen in deutlicher Ausprägung erst ab Phase 6 früh vor; vgl. ebd. Taf. 89,3; 96,10; 103,9; 117,8; 120,6–7. 923 Eutresis: Goldman 1931, 137 Abb. 185,3; Theben: Konsola 1985, 16 Abb. 1,2.6. 924 Maran 1992b, 86 mit Abb. 3. 925 Nordquist 1987, 171 Abb. 49,2. 926 Ebd. 173, Abb. 52,4–5. 927 Mylonas 1972, Taf. 92,δ. 928 Ebd. Taf. 96,α.γ; 97,α. 929 Ebd. 141,α. 930 Ebd. Taf. 197,α. 931 Ebd. Taf. 51,γ–δ; 205,β–γ. 932 Ebd. Taf. 174,β.γ; 175,α.β. 933 Ebd. Taf. 118,α.β; 119,α.β; 120,α. 934 Davis 1986, Taf. 22,7–8. 935 Heurtley 1939, 210 Nr. 398; 211 Nr. 399 (“thick buff slip”).

Die minysch imitierte Keramik 194

Abb. 125. Vergleichbare Goblets zu Typ G2 („Pteleon-Goblet“). 1. Pteleon (nach Maran 1992b, Taf. 148,2); 2. Pevkakia Phase 6 Mitte (nach Maran 1992b, Taf. 89,3); 3. Ägina-Kolonna, Fundgr. 35 (Walter/Felten 1981, Taf. 121,439); 4. Eutresis,

1. Horizont (Goldman 1931, 136 Abb. 184,4). 5. Mykene, Gräberrund B, Grab Ξ (Mylonas 1972, Taf. 156,α). Versch. Maßstäbe

Die Datierung der Vergleichsbeispiele variiert bei Typ G4 vom entwickelten bis zum späten Mittelhelladikum, wobei die Variante mit angequetschtem Henkel vermutlich in die letzte Entwicklungsphase minyscher Keramik, nämlich in MH IIIB bis SH I gehört.

Die Lianokladi-Goblets aus Troia weisen zwar zum Teil eine ähnliche Gefäßprofilierung auf, sind aber auf-grund der unterschiedlichen Lippenbildung nur bedingt mit den olynthischen Stücken vergleichbar936. Sie treten nur in Pavúks Erster Phase von Troia VI (VIa) auf937, die von ihm in seiner Neubearbeitung in MH III datiert wird938.

Typ G5

Typ G5, der sogenannte Pteleon-Goblet939, ist offenbar auf die Schicht 14+15 beschränkt, aus der drei Exemp-lare kommen (Taf. 120,M 729/6; 121,M 1057/43; 122,M 953/8). Sie haben eine stark konisch einziehende Schulter, die in einem schräg nach außen abgestrichenen Rand mit leicht verdickter Lippe mündet. Zwar ist kein Henkel vollständig erhalten, doch handelt es sich – wie bei den Gefäßen aus Pteleon (Abb. 125,1)940 – wohl ursprünglich um zwei hochgezogene horizontale Stabhenkel. Diese Gefäße sind gut mit Typ 1FIb der Pevkakia

936 Pavúk 2002b, 49 Abb. 9,30–33; ders. im Druck a. 937 Ders. im Druck a. 938 Ders. im Druck b. – Ich danke P. Pavúk an dieser Stelle für hilfreiche Diskussionen und Informationen aus seiner noch unpublizierten Doktorarbeit. 939 Die Bezeichnung „Pteleon-Goblet“ wurde von P. Pavúk (2002b, 48 ff., bes. 51 Anm. 107) in Anlehnung an den na-mengebenden Fundort mit den am besten erhaltenen Stücken eingeführt. 940 Maran 1992b, Taf. 148,1–3.

Die minysch imitierte Keramik 195

vergleichbar, die von Phase 5 bis 7 vorkommen und ihren Schwerpunkt in Phase 6 Mitte haben (Abb. 125,2)941. Vertreter dieses Typs gibt es im 1. Horizont von Eutresis (entwickeltes MH) (Abb. 125,4)942, aus der Fundgrup-pe 35 (Abb. 125,3) sowie den neueren Grabungen (Phase I) in Ägina943 und aus dem von Dietz MH IIIB datier-ten Grab Ξ in Gräberrund B von Mykene (Abb. 125,5)944. Drei Pteleon-Goblets aus Lerna zeigen eine breite chronologische Streuung, wo sie von MH II früh bis MH III früh vorkommen945. In Troia sind Goblets dieses Typs charakteristisch für den älteren Abschnitt der Phase VI Früh (VIa)946, die von Pavúk in MH III datiert wird947. Typ G6

Typ G6 ist charakterisiert durch einen nicht profilierten und bauchigen Gefäßkörper mit einem kurz ausbie-genden und schräg nach innen abgestrichenen Trichterrand. Die wenigen Exemplare stammen aus den Schichten 12 und 11 (Abb. 122). Vergleichbare Gefäße sind mir aus dem minyschen Keramikspektrum Griechenlands nicht bekannt.

Die in Olynth vorkommenden Goblets finden demnach zahlreiche Vergleiche im mittelhelladischen Griechen-

land und lassen sich – abgesehen von den Typen G2 und G6 – gut in das minysche Keramikspektrum einglie-dern. Sie sind in den Schichten 15 und 14 noch selten, haben ihren Schwerpunkt offenbar in Schicht 13 und laufen bis Schicht 11 langsam aus. Stratifizierte Vergleiche finden sich in der Pevkakia Phase 5 bis 7, in Phase I bzw. Stadt IX von Ägina, in MH III datierten Häusern von Asine, in den Schachtgräbern des Gräberrundes B von Mykene (MH IIIB–SH I nach Dietz), in Lerna V bzw. V/VI (MH III–SH I), in Ajia Irini V (Ende MH), im 1. Horizont von Eutresis sowie in Troia VI Früh (MH III–SH I). Die Datierung der Vergleichsbeispiele streut vom entwickelten Mittelhelladikum (MH II) bis in SH I. Standfüße

Eine Aussage zur Entwicklung der Standfüße ist leider kaum möglich. Hohe gerippte Füße sind in Schicht 14+15 erstmals vertreten und scheinen bis Schicht 11 zu laufen (Taf. 121,M 1057/75.M 790/14; 122,M 640/4; 123,B 1319/2;). Da in der Regel weder die Fußbasis noch der Ansatz zum Gefäßkörper erhalten sind, bleibt die Form unklar. Im olynthischen Spektrum singulär ist ein schmaler Standfuß mit ausschwingender Basis und zwei breiten kantigen horizontalen Rippen, die den Fuß im oberen Drittel profilieren (Taf. 121,M 790/16). Eine gute Analogie findet sich in den drei ganz erhaltenen Goblets aus Pteleon, die dieselbe Fußform aufweisen948. Dieser Standfuß aus Schicht 14 könnte demnach zu einem der Pteleon-Goblets aus Schicht 14+15 gehören. Aus den Schichten 13 und 12 kommt jeweils ein Fragment eines gerippten hohen Standfußes mit mächtiger Wandstärke, das einen fließenden Übergang zum Gefäßkörper aufweist und nicht deutlich von diesem abgesetzt ist (Taf. 123,B 1585/5; 128,B 942/1). Er findet eine gute Parallel in Grab ∆ des Gräberrundes B in zwei Goblets949, die sich aufgrund ihrer Profilierung und angequetschten Henkel mit Pevkakia Phase 7 verbinden lassen und von Dietz in MH IIIB datiert werden950. Parallel dazu kommen in den Schichten 13 bis 11 offenbar auch niedrigere Füße mit glatter oder gerippter Oberfläche vor (Taf. 126,B 742/10.B 1305/17; 127,B 912/1; 128,B 610/4), die in etwa der Gruppe 2 nach Dietz entsprechen951, also der jüngeren Goblet-Entwicklung angehören952.

Neben den dominierenden Goblets gibt es im minyschen Spektrum von Olynth auch noch andere offene Ge-fäßformen, die aber wesentlich seltener sind (Abb. 126).

Schalen

941 Ebd. 86; Taf. 55,7; 68,12; 82,14; 89,3; 93,7; 96,15; 107,18; 113,5.6; 116,14. 942 Goldman 1931, 136 Abb. 184,3–4; 137 Abb. 185,6. 943 Walter/Felten 1981, Taf. 121,437–439; Gauß/Smetana im Druck, Kat. Nr. XXXV-4; XXXV-5; XXXV-6; 12a/11-1. 944 Mylonas 1973, Taf. 156,α. 945 Zerner 2004, Abb. 24,P475 (Lerna V:4); Abb. 28,P550 (Lerna V:5 oder V:6). 946 Pavúk 2002b, 48 ff. Abb. 10; ders. im Druck a. 947 Ders. im Druck b. 948 Maran 1992b, Taf. 148. 949 Mylonas 1972, Taf. 66,δ1–2. 950 Dietz 1991, 204 Abb 62; 250 Abb. 78. 951 Ders. 1980, 80 f. gliedert die Goblets aus Gräberrund B in zwei chronologische Gruppen, wovon die jüngere (Gruppe 2) durch Goblets mit gerundeten Körpern ohne Rippen und niedrigem Standfuß charakterisiert wird. 952 Vgl. Grab Γ (Mylonas 1972, Taf. 51,γ.δ). – Nach Dietz 1991, 250: SH IA–B.

Die minysch imitierte Keramik 196

Schalen kommen nicht oft vor und sind scheinbar kein typischer Bestandteil der minyschen Keramik in Olynth (Abb. 126,S1–S2). Ein einzelnes Exemplar aus Schicht 15 bildet Typ S1 (Knickwandschale), wofür sich keine Vergleiche finden lassen. Typ S2 der Schalen hat eine leicht gekrümmte Wandung mit regelmäßig gerundetem Rand. Die wenigen Exemplare stammen aus den Schichten 14+15 und 13. Schalen dieser Form sind an und für

Die minysch imitierte Keramik 197

S1

S2

T1

T2

K1

K2

Schalen

Bauchige Tassen?

Kantharoi

Abb. 126. Schalen, Tassen und Kantharoi der minyschen Keramik

sich kein Element im minyschen Gefäßrepertoire953. Eine entfernte Ähnlichkeit besteht nur mit Typ 1DI bzw. II der Pevkakia, wobei die größte Übereinstimmung mit einem Stück aus Phase 6 spät besteht954.

Tassen

Die Typen T1 und T2 (Abb. 126) werden hier aufgrund von Vergleichen mit anderen Fundorten als bauchige Tassen bezeichnet, obwohl kein einziges Exemplar von Olynth einen erhaltenen Henkel hat. Die beiden Formen unterscheiden sich nur durch die bei T2 vorhandene flächige horizontale Rippengliederung des Körpers, wohin-gegen T1 eine glatte Oberfläche hat. Sie sind charakterisiert durch einen bauchigen Körper und einen leicht ausbiegenden Rand mit abgerundeter Lippe und kommen in den Schichten 15 bis 11 vor (Taf. 120,M 953/21; 121,M 639/8.M 1171/88; 122,B 1326/20.M 959/11; 123,B 1475/2.M 838/1; 124,M 1324/3.M 1834/34; 125,B 801/1; 126,B 800/3; 127,B 991/7 ). Einige Exemplare weisen eine Lippe auf, die innen nicht abgestrichen, son-dern leicht nach außen gedrückt und konkav geformt ist, ein Element, das sich im Süden häufiger findet (vgl. Abb. 127). Bauchige Tassen mit konkaver Lippe scheinen auf die älteren Phasen beschränkt zu bleiben und tauchen in den Schichten 14+15, 14 und zuletzt auch noch in Schicht 13 auf (Taf. 120,M 953/21; 121,M 639/8.M1171/88; 122,M 959/11; 124,M 1834/34), wo dann aber bereits die Tassen mit gerade auslaufender Lippe dominieren. Typ T1

Tassen von Typ 1 lassen sich über das Profil grob mit Typ 3F der Pevkakia vergleichen, der von Phase 4 bis 6 Mitte auftritt, die größten Übereinstimmungen finden sich ab Phase 5955. Gewisse Ähnlichkeiten sind auch mit Typ 1FII festzustellen, der von Phase 4 bis 7 vorkommt956. Weitaus bessere Parallelen finden sich aber in der

953 Dickinson 1977, 19–23 zählt keine Schalen zum charakteristischen Formenspektrum. 954 Maran 1992b, 84; Taf. 107,14; 955 Ebd. 89; Taf. 51,9; 97,3. 956 Ebd. 85; Taf. 113,2.8.

Die minysch imitierte Keramik 198

Argolis: Gefäße mit demselben Körperprofil und einer ebenfalls konkav geformten Lippe und einem Henkel gibt es in den Gräbern Γ (Abb. 127,1–2) und M (Abb. 127,3) von Gräberrund B957, die Dietz der jüngeren Gruppe (SH I) zuweist958. Eine gleichsam sehr gute Parallele einer grauminyschen bauchigen Tasse mit konka-ver Lippe stammt aus Lerna V:5–6 (MH II spät–MH III früh)959, wo die Mehrzahl aber, wie im Prähistorischen Olynth, eine flächige Rippung aufzuweisen scheint (s.u.). Glatte bauchige Tassen mit konkaver Lippe sind in Troia ebenfalls auf ihr frühestes Vorkommen in Troia VIa (MH III) beschränkt960 und haben erst in VIb/c (SH I) eine gerade auslaufende Lippe961, was der olynthischen Entwicklung sehr gut entspricht.

Abb. 127. Einhenkelige bauchige Tassen aus dem Gräberrund B von Mykene. 1–2. Grab Γ (nach Mylonas 1972, Taf. 52,δ1–

2); 3. Grab M (nach Mylonas 1972, Taf. 133η). Versch. Maßstäbe

Typ T2 Die flächigen Horizontalrippen bei Typ T2, der eine überwiegend gerade auslaufende Lippe aufweist, schei-

nen zunächst ungewöhnlich, da bislang lediglich aus Argos vergleichbare Exemplare publiziert sind962. Aller-dings sind im Keramikspektrum aus Lerna V ähnliche Gefäße vorhanden, die wie im Prähistorischen Olynth eine flächige horizontale Rippung aufweisen, wo sie von MH II–III vertreten sind963. Auch in Ägina kommen vergleichbare Gefäße vor, die den Keramikphasen I und J–K (MH–SH I) zugeordnet werden964, demnach also bereits in einer entwickelten bis späten Stufe des Mittelhelladikums erstmals auftreten. Datierung bauchiger Tassen

Bauchige Tassen mit glatter Oberfläche („semiglobular cups“) werden in der Forschung übereinstimmend als Charakteristikum der Stufe SH I gewertet965, wo sie auch gleichzeitig das Ende der minyschen Keramikentwick-lung markieren sollen966. Nun finden sich diese Tassen im olynthischen Spektrum zusammen mit Gefäßformen, die in Süd- und Mittelgriechenland in MH III datiert werden (s.o.). Exakt dasselbe Phänomen ist auch in Troia zu beobachten, wo Pavúk das Problem der zu frühen Tassen in Troia VIa explizit herausstellt967. Beide Siedlun-gen liegen jedoch zu weit vom eigentlichen Entwicklungszentrum der minyschen Keramik entfernt, um daraus weiterreichende chronologische Rückschlüsse für das griechische Festland ziehen zu können. Auch scheint es mir sehr unwahrscheinlich, daß diese Form im Norden früher als im eigentlichen Ursprungsgebiet verbreitet sein

957 Mylonas 1972, Taf. 52,δ1–2; 133,η. 958 Dietz 1991, 250 Abb. 78. 959 Zerner 2004, Abb. 28,P545. – Allerdings könnte dieser Typ in Lerna VI durchaus weiterhin vertreten sein, was erst nach der abschließenden Publikation zu beurteilen sein wird. 960 Pavúk 2002b, 57 f. Abb. 15,52–53; ders. im Druck a. 961 Ders. 2002b, 58 Abb.15,54–55. – Datierung nach Pavúk im Druck b. 962 Deshayes 1966, Taf. 13,3–4.8.12. 963 Bauchige Tassen scheinen nur in Zerners „Dark burnished ware“ aufzutreten, weisen aber dasselbe Körperprofil wie der olynthische Typ T2 auf (Zerner 2004, Abb. 23,P449; Abb. 24,P477–480; 26,P507.509; Abb. 28,P529.530; Abb. 29,P563.566.568; Abb. 36,P677). – Auch hier ist einschränkend anzumerken, daß das Material aus Lerna VI noch nicht vorliegt, der hier besprochene Typ daher durchaus auch noch später vertreten sein könnte. 964 Gauß/Smetana im Druck (Kat. Nr. 12a/11-3; Q3/86-11; FG 87-16). 965 Davis 1979, 255; Maran 1992a, 120 f.; Graziadio 356; Dietz 1991, 201. 966 Dickinson 1977, 22 mit Abb. 3. 967 Pavúk im Druck a.

Die minysch imitierte Keramik 199

soll968. Grundsätzlich wird aber bei dieser Datierungsdiskrepanz das Problem minyscher Keramikchronologie mehr als deutlich. Solange keine durchgehenden Siedlungsstratigraphien des Schachtgräberhorizontes in Mittel- und Südgriechenland mit ausreichendem Material vorliegen, muß die allseits verwendete Chronologie vorläufig bleiben. Vor dem Hintergrund dieser Problematik kann das Vorkommen der bauchigen Tassen im olynthischen Spektrum nur unter Vorbehalt als Indiz für den Beginn von SH I gewertet werden.

Kantharoi

Der Kantharostyp K1 ist charakterisiert durch einen bauchigen Körper, einen leicht ausbiegenden Rand und zwei hochgezogene überrandständige Vertikalhenkel (Abb. 126). Die Gefäßoberfläche kann durch Rippen ge-gliedert oder glatt sein. Die wenigen Exemplare sind auf die Schichten 15 bis 12 verteilt (Taf. 120,M 1066/9; 125,B 741/29). Der bauchige Kantharos wird als ein Element der „Mature Minyan“-Phase sowie der „Late Pha-se“ von Dickinson zugeordnet969 und ist auch dementsprechend häufig im Spektrum der minyschen Keramik vertreten. Gute Parallelen lassen sich in der Pevkakia zum Teil bei Stücken der Typen 1HII970, 1HIII971, 2CII972 und 2CIII973 finden, die aus den Phasen 5 bis 7 stammen und überwiegend eine glatte Oberfläche aufweisen. Ein Exemplar mit flächigen Horizontalrippen und Bandhenkel kommt aus dem 2. Horizont von Eutresis974, das gro-ße Ähnlichkeit mit einem Kantharos aus Orchomenos975 hat. Die Kantharoi des späten MH aus Asine sind nur in der Schulterzone mit Rippen dekoriert976. Ebenfalls nur im Bereich der Schulter ist ein im Profilverlauf gut ver-gleichbarer Kantharos aus Lerna V:5 (MH II spät) verziert, der allerdings Zerners „Dark Burnished Ware“ an-gehört977. Aus Molyvopyrgos sind zwei formgleiche Kantharoi mit Bandhenkeln und Horizontalrippen auf der Schulter publiziert, die als scheibengedreht beschrieben werden978. In Troia treten Kantharoi bereits in der Ers-ten Phase (VIa) der Anatolischen Grauware auf, gehören ab der Zweiten Phase (VIb) zum typischen Gefäß-spektrum und bleiben bis VI Mitte (VId–f) in Gebrauch979. Sie sind zum Teil durch einen deutlichen Wan-dungsknick in der Schulterzone gekennzeichnet, der sie von den olynthischen Stücken unterscheidet. Die troja-nischen Beispiele mit sanft umbiegender Schulter hingegen lassen sich gut mit dem olynthischen Typ K1 ver-gleichen und datieren in ihrem Vorkommen von MH III bis SH IIA/B980.

Der hier als K2 definierte Kantharostyp ist durch drei Exemplare aus Schicht 14+15 belegt. Er hat einen fla-chen weitmundigen Körper mit vermutlich zwei horizontal hochgezogenen Henkeln, zu dem sich keine Analo-gien im minyschen Keramikrepertoire finden lassen.

Von den seltener vorkommenden Schalen, Tassen und Kantharoi stellen lediglich die Typen T1, T2 (mit Ein-

schränkung) und K1 eine charakteristische minysche Gefäßform dar, die zahlreiche Parallelen in mittel- und südgriechischen Fundorten sowie in Troia findet. Die den Stücken aus dem Prähistorischen Olynth vergleichba-ren Kantharoi weisen in das fortgeschrittene bis späte MH, evenzuell noch in SH I, und haben nach Dickinson eine Laufzeit von der „Mature Minyan“-Phase bis in die „Late Phase“.

Amphoren und Krüge

Geschlossene Gefäßformen sind in der Hochblüte der minyschen Keramik kein Bestandteil des Formenka-nons, sondern tauchen erst am Ende der Entwicklung auf981. Im Prähistorischen Olynth belegen wenige Exemp-lare das Vorkommen von Amphoren (Amphoriskoi?) und Krügen (Abb. 128), die auf die Schichten 13 und 11 beschränkt bleiben.

968 Vorschlag von Pavúk (ebd.). 969 Ebd. 19–23. 970 Maran 1992b, 87; Taf. 55,14; 97,2. 971 Ebd. 87; Taf. 56,1; 64,10; 69,7.8; 113,12. 972 Ebd. 88; Taf. 83,3. 973 Ebd. 88; 103,16a–b; 117,9; 124,6. 974 Goldman 1931, 139 Abb. 187,2. 975 Buchholz/Karageorghis 1971, 304 Nr. 883. 976 Nordqusit 1987, 171 Abb. 48,3 (Lower Town West); 173 Abb. 52,6.7 (Haus 2). 977 Zerner 2004, Abb. 28,P528. – Zur Problematik der Waren s.o. Kap. 6.1. und Abb. 118. 978 Heurtley 1939, 210 Nr. 396–397. 979 Pavúk 2002b, 51 f. Abb. 11,39–42; präzisiert bei ders. im Druck, b. 980 Ebd. 52, Abb. 11,39.42. – Datierung nach Pavúk im Druck, b. 981 Ebd. 22 mit Abb. 3; Dietz 1991, 31.

Die minysch imitierte Keramik 200

A1

Amphore/Amphoriskos?

Kr1

Krug

Abb. 128. Geschlossene Gefäßtypen der minyschen Keramik

Zwei Randfragmente von Amphoren mit nach außen gebogener und verdickter Lippe stammen aus Schicht 13 (Taf. 123,M 1064/4; 124,M 1181/12). Ein großes Wandfragment eines sicherlich geschlossenen Gefäßes mit mindestens drei Horizontalrippen auf der Schulter kommt aus derselben Schicht (Taf. 124,M 1324/2). Die bes-ten Analogien zu unseren Amphoren/Amphoriskoi finden sich in den Gräbern E und M von Gräberrund B982, das von Dietz in SH IA–B datiert wird983. Die Amphoren aus Eutresis und Theben sind zwar ähnlich, aber nicht direkt vergleichbar984. Auch die Amphoriskoi aus den Steinkistengräbern der Pevkakia stellen keine unmittelba-re Analogie dar985, doch scheint mir ihr erstmaliges Auftreten in frühestens Phase 7 ein wichtiger chronologi-scher Anker zu sein.

Ein Krug mit ausgeschnittenem Nacken, an dem ein Vertikalhenkel ansetzt, stammt aus Schicht 11 (Taf. 127,B 527/2). Die Form der abgebrochenen Mündung ist nicht rekonstruierbar. Der erhaltene Gefäßhals ist von der Mündung bis zur Bruchkante mit flächigen schmalen Horizontalrippen überzogen. Der enge Hals und der ausgeschnittene Nacken finden die beste Parallele in einem grauminyschen Krug aus Grab 1971–3 in Asine986, das in MH IIIB bzw. SH IA datiert wird987.

Singulär ist das Ausgußfragment eines Brückenskyphos aus Schicht 13 (Taf. 125,M 1987/2), dessen einzige Analogie aus Gräberrund A (Grab VI, 949) von Mykene stammt und, der communis opinio folgend, in das be-ginnende SH zu datieren ist988.

Verteilung im Schichtenverlauf

Die Verteilung minyscher Keramik im Schichtenverlauf zeigt – auch ohne statistische Sicherheiten – einen klaren Schwerpunkt (Abb. 129). Diese Gattung tritt in Schicht 16 erstmals auf und bleibt bis Schicht 15 eine Seltenheit. In Schicht 14 steigt ihr relativer Anteil massiv, und in Schicht 13 ist sie deutlich am häufigsten zu beobachten. In Schicht 12 wird minysche Keramik seltener und läuft schließlich in Schicht 11 aus.

Der Schwerpunkt der scheibengedrehten minyschen Keramik liegt den vorhandenen Informationen zufolge in den Schichten 14 bis 12. Betrachten wir nun die Laufzeiten einzelner Typen (Abb. 130) und ihre stratifizierten und datierten Analogien in Mittel- und Südgriechenland, dann ergibt sich folgendes Bild:

Goblets von Typ G1 haben Entsprechungen in den Pevkakia-Phasen 5 bis 7, Ägina IX und in Lerna V:7 bzw. V/VI (MH III–SH I). Datierbare Vergleiche zu Goblet 3 (G3) finden sich in der Pevkakia 6 früh bis 7 sowie im 1. Horizont von Eutresis. Typ G4 entspricht den älteren Goblets der Pevkakia aus den Phasen 5 bis 6 spät, da-tiert in Asine in MH III (Haus 1 und 2), in Ajia Irini an das Ende des MH (Periode V) und ist im Gräberrund B

982 Mylonas 1972, Taf. 80,α1–2 (Grab E); Taf. 133,γ (Grab M). 983 Dietz 1991, 250. 984 Eutresis: Goldman 1931, 141 Abb. 193; 164 Abb. 230; 166 Abb. 232,1; Theben: Konsola 1985, 18 Abb. 4,1. 985 Maran 1992b, Taf. 123,8.12.14. 986 Dietz 1980, 48 Abb. 49; 51 Abb. 57,37. 987 MH IIIB nach Dietz 1980, 88; SH IA nach ders. 1991, 203 Abb. 61,BE-1. 988 Dickinson 1977, 22; Dietz 1991, 203.

Die minysch imitierte Keramik 201

in Gräbern der älteren Gruppe aus MH IIIB und der jüngeren Gruppe aus SH I nach Dietz vertreten. Das Ex-emplar

Die minysch imitierte Keramik 202

0 200 400 600 800 1000 1200

16

15

14

13

12

11

10

8

7

6

5Schicht

Relative Häufigkeit

Abb. 129. Relative Häufigkeit minyscher Keramik (gezählt anhand charakteristischer Fragmente) im Schichtenverlauf (n=208)

Schichten 16 15 14 13 12 11

G1

G3

G4

G5

T1

K1

A1

Kr1

Die minysch imitierte Keramik 203

Abb. 130. Laufzeiten einzelner minyscher Typen im Schichtenverlauf mit angequetschtem Henkel (Taf. 127,B 995/2) läßt sich exakter fixieren und datiert in den Übergangshorizont MH IIIB/SH I, wie in Pevkakia 7 und den Gräbern ∆, Η, Λ und Γ aus Gräberrund B.

Die im Prähistorischen Olynth vorkommenden Lianokladi-Goblets repräsentieren in ihrer Varianz den miny-schen Gefäßtyp per excellence, wie er für das entwickelte und späte Mittelhelladikum charakteristisch ist. Zu-dem kommt auch die späte Variante mit angequetschten Henkeln vor, die bereits an den Übergang zu SH I ge-setzt werden kann.

Die olynthischen Pteleon-Goblets (G5) haben Analogien in Pevkakia 6 Mitte, Eutresis (1. Horizont), Ägina IX bzw. Phase I, Lerna MH II bis III früh, Grab Ξ aus Gräberrund B (MH IIIB nach Dietz) und schließlich in Troia VIa (MH III).

Die Problematik der Datierung der bauchigen Tassen mit glatter Oberfläche (T1) ist bereits weiter oben disku-tiert worden. Sie lassen sich mit Pevkakia 5 bis 7, den jüngeren Gräbern in Gräberrund B (SH I) und Troia VI Früh (MH III–SH I) korrelieren und können als Indiz für SH I gesehen werden989.

Die Amphoren sind, wie der Krug, ein Element der „Late Phase“ nach Dickinson und stehen am Ende der mi-nyschen Formenentwicklung, was sich in den jüngeren Gräbern von Gräberrund B bestätigt (SH I).

Fazit

Synchronisieren wir die eben zusammengefaßten Ergebnisse mit den Laufzeiten der olynthischen Typen, be-ginnt der Übergangshorizont MH IIIB/SH I möglicherweise schon in Schicht 14. Aus Schicht 13 stammen For-men, die im eigentlichen Verbreitungsgebiet minyscher Keramik in das fortgeschrittene MH gehören, sowie Gefäße, die das Endstadium der Entwicklung markieren und schon in SH I datieren können. Dasselbe Bild zeigt sich in Schicht 12 mit dem Unterschied, daß grauminysche Keramik insgesamt deutlich zurückgeht, bis sie in Schicht 11 schließlich ausläuft. Die Schichten 14 bis 11 entsprechen somit dem Schachtgräberhorizont, der grob formuliert den Übergang von der Mittel- zur Spätbronzezeit markiert, wobei der Übergang von MH IIIB zu SH I spätestens in Schicht 13 anzusetzen ist und mindestens in den weiteren zwei Schichten 12 und 11 andauert.

6.3 Die minysch imitierte Keramik (handgemacht) Die Gattung der minysch imitierten Keramik ist eine handgemachte Imitation der scheibengedrehten miny-

schen Ware in Gefäßform, Ware und/oder Oberflächendekor. Insgesamt lassen sich 326 Fragmente dieser Gat-tung zuordnen, die in verschiedene Formen und Waren klassifiziert werden können. Diese besondere Gattung ist nicht mehr direkt mit der vorausgehenden scheibengedrehten Keramik zu verknüpfen, sondern stellt vielmehr eine Mischung aus lokalen und minyschen Elementen dar, die in einem relativ kurzen Zeitraum zusammentref-fen und wieder auslaufen. In den folgenden Abschnitten wird zunächst ihre Ware vorgestellt, anschließend wer-den die einzelnen Gefäßformen diskutiert.

6.3.1. Waren der minysch imitierten Keramik Die Analyse der Waren erfolgt nach denselben sechs Faktoren – Härte, Porosität, Bruch, Farbe, Oberflächen-

behandlung und Magerung – wie bei den anderen Gattungen. Vorgangsweise und Definitionskriterien wurden bereits in Kapitel 4 ausführlich beschrieben. Insgesamt können bei der minysch imitierten Gattung sieben Waren definiert werden, die sich voneinander unterscheiden lassen. Ebenso problemlos ist eine Abgrenzung von den anderen Gattungen, da die minysch imitierten Waren sich ganz klar von den „normalen“ Gattungen abheben. Die Waren sind hart bis sehr hart, mehrheitlich feinporig und haben eine qualitätvoll behandelte Oberfläche (Abb. 131).

Die Waren M1 und M2 weisen einen dicken schwarzen Überzug auf und unterscheiden sich über den Scher-benbruch und unterschiedliche Magerungspartikel (Taf. 145). Die Oberfläche ist glänzend poliert und oft nicht regelmäßig glatt, sondern uneben. Die Ware M3 hat eine graubraune Oberfläche, die geglättet, aber stumpf ist und sich leicht „seifig“ anfühlt, was an original-minysche Waren erinnert (Taf. 145). Ware M4 weist viele Ähn-lichkeiten mit original-minyscher Keramik auf: Sie ist sehr hart gebrannt, hat einen annähernd dichten Bruch und eine graue bis graubraune sehr glatte „seifige“ Oberfläche (Taf. 145). Ware M7 stimmt mit M4 in Oberflä-chenstruktur und Magerung überein, doch ist der Scherben innen rot und außen graubraun (Taf. 146). Die leuch-

989 S. Anm. 965.

Die minysch imitierte Keramik 204

tend

Die minysch imitierte Keramik 205

Ware

Härte

Bruch

Porosität

Oberfläche

Farbe OF au-ßen

Farbe Bruch

Bemerkungen

M1 hart leicht schiefrig feinporig engobiert und

poliert schwarz 2.5/N

rot – grau 2.5YR/5/6–- 10R5/6

Glänzend polierte, schwarze Ware mit dünnem roten Kern mit grauer Ummantelung.

M2 hart leicht schiefrig feinporig engobiert und

poliert schwarz 2.5/N

grau 3/10B

Glänzend polierte, schwarze Ware, dünn-wandig, durchgehend grauer Kern.

M3 sehr hart leicht schiefrig – dicht

mittelporig mittelfein geglättet „seifig“

graubraun 2.5YR5/1–2

grau 4/5B–10B

Sehr harte graubraune Ware mit grauem Kern. Seifige Oberflä-che (in echter miny-scher Tradition?)

M4 sehr hart

annähernd dicht

feinporig sehr fein ge-glättet

grau – graubraun4/N–7.5YR5/1

grüngrau 7/10Y–6/5GY

Graue, sehr harte, fein geglättete Ware mit seifiger OF. Kern helles Grüngrau (nicht durchgehend ge-brannt?)

M5 sehr hart leicht schiefrig feinporig fein geglättet rot

5YR6/6–5YR6/4rot 5YR5/6

Rote, durchgehend hart gebrannte Ware, fein geglättet, glänzende (nicht seifige) OF. Wie Ware M6 – aber durchgehend gebrannt.

M6 sehr hart leicht schiefrig feinporig fein geglättet rot

5YR6/6–5YR6/4grau 4/10B

Rote, nicht durchge-hend hart gebrannte Ware (grauer Kern), fein geglättet, glänzen-de OF. Wie Ware M5 – aber grauer Kern.

M7 sehr hart leicht schiefrig feinporig sehr fein ge-

glättet graubraun 4/N–7.5YR5/1

rot 10R5/8

Graubraune Ware mit rotem Kern, fein ge-glättet mit seifiger OF. Wie Ware M4 – aber roter Kern.

Abb. 131. Kurzbeschreibung der minysch imitierten Waren (M1–M7); ausführliche Informationen finden sich im Katalog der Waren, Teil II dieser Arbeit

roten bis rotorangen Waren M5 und M6 sind hart bis sehr hart, haben eine leicht glänzende, fein geglättete O-berfläche und unterscheiden sich voneinander lediglich durch den Bruch (Taf. 146).

Fassen wir die Waren, die sich nur durch kleine Details unterscheiden, zu Gruppen zusammen, dann bilden die Waren M1 und M2 mit schwarzem Überzug eine Gruppe (Taf. 145), M4 und M7 bilden die Gruppe der „grauminysch“ anmutenden Ware (Taf. 145–146) und M5 und M6 können zur Gruppe der roten Waren zusam-mengezogen werden (Taf. 145). Diese vier Gruppen sind unterschiedlich häufig im Material vertreten (Abb. 132). Waren mit schwarzem Überzug (M1/M2) und graue „seifige“ Waren (M4/M7) bilden jeweils rund ein Drittel des Materials. Die graubraune Ware M3 hat einen Anteil von 27 %, am seltensten sind die roten Waren M5/M6 mit einem Anteil von nur 7 % an der minysch imitierten Gattung.

Die Verteilung dieser vier Warengruppen im Schichtenverlauf zeigt eine klare Entwicklung (Abb. 133). Die relative Häufigkeit ist nur anhand der charakteristischen Fragmente berechnet, um keine verfälschende Verzer-

Die minysch imitierte Keramik 206

rung durch Wandscherben zu riskieren. Die drei häufigsten Gruppen – die schwarze, graubraune und graue Ware

M1/M234%

M327%

M4/M732%

M5/M67%

Abb. 132. Prozentualer Anteil der Warengruppen M1/M2, M3, M4/M7 und M5/M6 (n=282)

0 100 200 300 400 500 600 700 800

13

12

11

10

8

7

6

5

5

4Schicht

Relative Häufigkeit

schwarze Waregraue Warerote Waregraubraune Ware

Abb. 133. Relative Häufigkeit der graubraunen (M3), roten (M5/M6), grauen (M4/M7) und schwarzen (M1/M2) Waren der

minysch imitierten Keramik im Schichtenverlauf anhand der charakteristischen Fragmente (n=92) – sind in Schicht 13 massiv vertreten990, wobei schwarze und graue Waren deutlich dominieren. Graue Waren gehen danach massiv zurück, fehlen in Schicht 11 und kommen nach Schicht 10 nur mehr vereinzelt vor. Die graubraune Ware wird in Schicht 12 weniger und hat in Schicht 11 ihre größte Häufigkeit. In Schicht 10 fehlt

990 Möglicherweise gibt es Fragmente dieser Gattung auch schon in älteren Schichten, was die Aufarbeitung durch I. Asla-

nis zeigen wird.

Die minysch imitierte Keramik 207

sie völlig und ist danach nur noch gering vertreten. Die roten Waren setzen schon in Schicht 13 ein, werden in den Schichten 11 und 10 häufiger und verschwinden dann aus dem Warenspektrum der minysch imitierten Ke-ramik.

Diese vier Warengruppen sind selbstverständlich keine minyschen Waren, sondern eine mehr oder weniger geglückte lokale Imitation, die an die ab Schicht 15 vorhandene original-minysche Tradition anknüpft. Insofern lassen sich die schwarzen Waren (M1/M2) als Nachahmung der schwarzminyschen („argivisch-minysch“, „black burnished“ oder „dark polished ware“) und die grauen Waren (M4/M7) als Imitation der grauminyschen Gattung verstehen. Ob es für die graubraunen und roten Waren Vorbilder in der minyschen Keramik der älteren Schichten von Olynth gibt, ist noch unklar.

In der Regel sind Gefäße, die als minysch imitiert klassifiziert werden, auch einer der vier Warengruppen zu-zuordnen. Nur 46 Fragmente, was einem Anteil von 16 % entspricht, entsprechen keiner dieser Waren, sondern gehören vielmehr zur „klassischen lokalen Feinkeramik“ von Olynth. Dies sind vorrangig die Waren 22 und 5, also graubraune bis braune fein geglättete Waren. Da die Gefäße durch ihre Form eindeutig als minysch imitiert anzusprechen sind, werden sie auch in diesem Sinne beschrieben.

6.3.2. Gefäßformen der minysch imitierten Keramik Von den insgesamt 326 minysch imitierten Fragmenten sind 180 charakteristische Rand-, Boden- oder Hen-

kelfragmente, die sich unterschiedlichen Gefäßformen zuordnen lassen. Das Formenspektrum ist relativ eng begrenzt und besteht aus Amphoren, Schüsseln, Schalen und Kantharoi bzw. Tassen (Abb. 94), wobei die offe-nen Gefäßformen deutlich gegenüber den engmundigen Amphoren überwiegen, was für die Interpretation ihrer Nutzung von Bedeutung sein wird. Amphoren (Kat. Nr. 8747–8767)

Insgesamt 20 Randfragmente lassen sich der Formengruppe der Amphoren zuweisen, die in drei Typen ge-gliedert werden können (Abb. 134). Typ A ist charakterisiert durch einen zylindrischen Hals und eine trichter-förmige Gefäßmündung, die deutlich abgesetzt ist (Taf. 14,8755; 28,8764; 53,8759; 72,8760). Mit neun defi-nierbaren Gefäßen ist Typ A die häufigste Amphorenform. Typ B ist lediglich durch drei Exemplare vertreten, die ebenfalls einen zylindrischen Hals, aber einen nur leicht ausbiegenden Rand aufweisen, der nicht trichter-förmig abgesetzt ist (Taf. 14,8758; 28,8762). Schließlich ist Typ C durch einen kegelförmigen Hals mit leicht ausschwingender Trichtermündung charakterisiert, dem sich vier Gefäße sicher zuweisen lassen (Taf. 28,8753–54).

Amphoren haben einen Mündungsdurchmesser von 11 bis 26 cm und eine Wandstärke zwischen 0,4 und 1 cm. Sie treten in allen minysch imitierten Waren auf, wobei die schwarz polierte Gruppe (M1/M2) überwiegt. Ihr Hals ist meist durch horizontale Rippen oder Riefen gegliedert, die grob und breit sowie schmal und feiner ausgeführt sein können. Selten weist der Gefäßkörper eine glatte ungegliederte Oberfläche auf (Taf. 14,8758). Von den insgesamt 145 Wandscherben lassen sich 13 Fragmente allgemein den Amphoren zuweisen, deren Oberfläche ebenfalls durch horizontale breite wie schmale Riefen gegliedert ist. Handhaben sind nur in einem einzigen Fall nachweisbar. Bei einer Amphore des Typs B (Kat. Nr. 8763) ist der Ansatz eines randständigen Vertikalhenkels erhalten. Über die Gestaltung des Bodens ist keine Aussage möglich.

Minysch imitierte Amphoren sind von Schicht 13 an konstant vorhanden, wobei der Schwerpunkt deutlich in den Schichten 13 bis 11 liegt (Taf. 14,8758.8755; 28,8753–54.8762.8764). Das jüngste sicher stratifizierte Ex-emplar stammt aus einem Komplex der Schicht 6 (Taf. 72,8760). Die einzelnen Amphorentypen lassen sich nicht direkt von minyschen Vorbildern ableiten, die als geschlossene Gefäßformen erst am Ende der minyschen Keramikentwicklung auftreten. Die wenigen original-minyschen Amphoren aus Olynth weisen eine andere Ge-fäßprofilierung auf. Lediglich aus Eutresis ist eine grauminysche Amphore publiziert991, die mit ihrem zylindri-schen Hals und der trichterförmigen Mündung durchaus als Vorbild für den olynthisch imitierten Typ A dienen könnte. Minysch imitierte Amphoren unterscheiden sich in ihrer Form deutlich von den parallel vorkommenden lokalen handgemachten Amphoren, die in einer anderen Entwicklungstradition stehen, und scheinen diese auch nicht nachhaltig zu beeinflussen.

991 Goldman 1931, 141 Abb. 193.

Die minysch imitierte Keramik 208

Amphoren Schüsseln Kantharoi/Tassen Böden

A

B

C

D

E

Schalen

F

G

Abb. 134. Typenspektrum der minysch imitierten Keramik

Form- und Variantenbenennung992

Amphoren A: Zylinderhals mit Trichterrand B: Zylinderhals mit leicht ausbiegendem Rand C: konisch ausschwingender Kegelhals Schüsseln A: bauchige Form mit Trichterrand

Kantharoi/Tassen A: bauchige Form, Rand horizontal abgestrichen, Lippe nach außen verdickt B: bauchige Form, Rand leicht ausbiegend, innen verdickt C: bauchige Form mit Nietimitation am Henkelansatz Böden

992 Im Spektrum der Formen zeichnen sich keine klar definierbaren Typen ab, weshalb die Formen nur in Varianten ge-gliedert werden, die dem System der gesamten Klassifikation folgend, mit fortlaufenden Buchstaben bezeichnet werden.

Die minysch imitierte Keramik 209

B: bauchige Form, Rand leicht ausbiegend C: bauchige Form, Rand leicht ausbiegend, innen verdickt D: Kalottenform, Rand leicht ausbiegend E: bauchige Form, Rand T-förmig verdickt Schalen F: steilwandige Form mit schräg nach außen abgestriche-nem Rand G: Schale ausschwingender Form

A: Flachboden B: Standfuß mit abgeflachter Basis C: Standfuß mit ausschwingender Basis und verdicktem Ring

Schüsseln (Kat. Nr. 8768–8831)

Schüsseln sind mit 63 definierbaren Fragmenten die weitaus größte Formengruppe der minysch imitierten Ke-ramik, die sich in fünf Typen gliedern lassen (Abb. 134).

– Typ A mit bauchiger Form und Trichterrand, – Typ B mit bauchiger Form und leicht ausbiegendem Rand, – Typ C mit bauchiger Form, leicht ausbiegendem und innen verdicktem Rand, – Typ D mit Kalottenform und schließlich – Typ E mit gedrungen-bauchiger Form und T-förmigem Rand. Schüsseln von Typ A sind mit 13 zugewiesenen Exemplaren eher selten (Kat. Nr. 8817–8830). Sie haben ei-

nen Mündungsdurchmesser von 10 bis 28 cm und eine Wandstärke zwischen 0,4 und 0,9 cm. An einem einzel-nen Gefäß ist eine Handhabe in Form eines unterrandständigen Vertikalhenkels erhalten (Kat. Nr. 8830). Ihr Gefäßkörper ist häufig durch horizontale Riefen gegliedert, die ihn flächig überziehen. Sie können überwiegend den schwarz polierten Waren M1 und M2 zugewiesen werden, seltener sind sie grau oder graubraun (M3, M4, M7). Sie treten auch in lokalen Waren auf, wobei hier die Warengruppe 22 überwiegt. Schüsseln mit Trichter-rand sind auf die Schichten 13 bis 8 beschränkt (Taf. 24,8825.8830; 29,8818; 31,8820).

Schüsseln von Typ B stellen mit 27 Fragmenten die größte Gruppe dar (Kat. Nr. 8768–8795). Sie haben im Unterschied zu Typ A eine Mündung, die nicht deutlich vom Körper abgesetzt ist und leicht ausbiegt. Mit einem Mündungsdurchmesser von 10 bis 16 cm sind sie kleiner und engmundiger als Typ A, haben aber dieselbe Wandstärke im Bereich von 0,4 bis 0,8 cm. An drei Gefäßen ist der Ansatz horizontaler Handhaben erhalten (Taf. 15,8794; Kat. Nr. 8793–95). Schüsseln dieses Typs gehören überwiegend zur graubraunen und grauen Ware (M3, M4/M7), nur selten sind sie schwarz poliert (M1/M2). Vereinzelte Stücke können lokalen feinkera-mischen Waren zugeordnet werden (Warengruppen 5, 14, 22 und 23). Ihr Gefäßkörper kann durch paarige Rie-fen oder Rillen unterhalb der Mündung oder durch flächige horizontale Riefen gegliedert sein. Nur selten ist die Oberfläche durchgehend glatt und ungegliedert. Sie kommen in den Schichten 13 bis 6+7 vor (Taf. 15,8794; 24,8788–89; 28,8771; 54,8768).

Schüsseln von Typ C unterscheiden sich vom zuvor besprochenen Typ lediglich durch ihren Rand, der zusätz-lich innen verdickt ist (Kat. Nr. 8796–8810). Diese Form ist mit 14 zugewiesenen Exemplaren wesentlich selte-ner als Typ B. Mit einem Mündungsdurchmesser von 11 bis 16 cm und einer vergleichbaren Wandstärke sind sie wie Typ B eher klein und engmundig. Im Unterschied zu diesem gehören Schüsseln von Typ C aber häufiger zur schwarz polierten Ware M1 und sind selten grau oder graubraun (M3, M4/M7). Vereinzelt können sie den lokalen feinkeramischen Waren 5, 22, 23 und 30 zugewiesen werden. Schüsseln dieses Typs sind ebenfalls ger-ne durch horizontale breite oder schmale Riefen an der Oberfläche gegliedert, nur selten sind sie durchgehend glatt. Sie sind ab Schicht 13 vertreten, das jüngste Exemplar kommt aus einem Komplex der Schicht 5+6 (Taf. 15,8808; 37,8801; 72,8807).

Der kalottenförmige Typ D der Schüsseln ist nur durch ein einziges Exemplar belegt (Taf. 37,8831). Mit ei-nem Mündungsdurchmesser von 14 cm und einer Wandstärke von 0,6 cm entspricht dieses Gefäß in etwa den üblichen Schüsselgrößen der bauchigen Typen B und C. Es ist im oberen Körperdrittel durch seichte breite Rie-fen gegliedert und im unteren Bereich glatt belassen. Das Fragment stammt aus Schicht 8 und gehört zur schwarz polierten Ware M1.

Typ E mit bauchig-gedrungener Form und T-förmig verdicktem Rand können sechs Gefäße zugeordnet wer-den (Kat. Nr. 8811–8816). Mit einem Mündungsdurchmesser zwischen 16 und 26 cm und einer Wandstärke von 0,6 bis 1,1 cm sind sie größer, weitmundiger und dickwandiger als die bauchigen Typen B und C. An einem einzigen Gefäß ist der Ansatz eines Horizontalhenkels erhalten (Kat. Nr. 8816). Die Gefäße des Typs E gehören gleichermaßen zu den Waren M1/M2, M3 und M4, sie sind demnach schwarz poliert, graubraun oder grau. Wie

Die minysch imitierte Keramik 210

die anderen Schüsseltypen sind sie meist durch flächige horizontale Riefen gegliedert und weisen nur selten eine glatte Oberfläche auf. Ihr Vorkommen ist auf die Schichten 13 bis 10+11 beschränkt (Taf. 24,8816).

Die Formgebung der Schüsseln läßt sich in der Entwicklung der original-minyschen Keramik verstehen, die zum Teil vermutlich Pate gestanden hat. So sind die handgemachten Schüsseln mit bauchiger Form und Trich-terrand (Typ A) wohl eine Nachahmung des olynthischen Goblets G4, der zu den charakteristischen Formen minyscher Keramik in Mittel- und Südgriechenland gehört (s. Kap. 6.2.2.) und in Olynth bis Schicht 12 vertre-ten ist (Abb. 130). Durchaus vergleichbar sind die handgemachten (?) Schüsseln aus Toroni993, die von einem mittelhelladisch datierten Fußboden stammen, der aber teilweise durch jüngere Eingriffe gestört zu sein scheint994. Die Schüsseltypen B und C der minysch imitierten Keramik stehen in einer Entwicklungslinie mit den bauchigen Tassen der minyschen Ware von Olynth, die in Schicht 12 enden (Abb. 130). Ihre handgemachte Imitation wird zur häufigsten Gefäßform dieser Gattung und wie ihr Vorbild gerne mit horizontalen parallelen Riefen auf der Außenseite gegliedert.

Schalen (Kat. Nr. 8832–8838)

Schalen sind mit insgesamt nur sieben Stücken eine Randerscheinung im minysch imitierten Gefäßspektrum. Die zwei Exemplare der steilwandigen Schalen (Typ F) haben eine annähernd senkrechte Gefäßwand und einen ausschwingenden oder ausbiegenden Rand (Kat. Nr. 8832–33). Sie haben einen Mündungsdurchmesser von 15 bzw. 18 cm und eine Wandstärke von 0,6 bzw. 0,8 cm. Beide sind durch flächige horizontale Riefen gegliedert und gehören zur schwarz polierten Ware M2. Ein sicher stratifiziertes Exemplar stammt aus Schicht 13 (Taf. 15,8833).

Schalen mit ausschwingender Form (Typ G) können vier Gefäße zugewiesen werden, die auf die Schichten 13 und 12 beschränkt sind (Taf. 14,8834; 15,8835). Ihr Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 14 cm, ihre Wandstärke im Bereich von 0,4 bis 0,6 cm. Ihre Gefäßoberfläche ist im Unterschied zu Typ F immer glatt belas-sen, und sie gehören zu den grauen (M4) oder graubraunen (M3) Waren.

Schalen sind in der original-minyschen Keramik kein elementarer Bestandteil des Formenspektrums, insofern liegt die einzige Verbindung darin, daß sie auch in der handgemachten Imitation keine Rolle spielen. Schalen werden in Olynth vor allem in der lokalen traditionellen Ware hergestellt, in der sie ein charakteristisches Ele-ment im Gefäßrepertoire der Toumba von Olynth bilden (s. Kap. 5.1.1).

Kantharoi und Tassen (Kat. Nr. 8839–8863)

Dieser Formengruppe können 24 Fragmente zugewiesen werden, die grundsätzlich durch eine offene Gefäß-form und hochgezogene Vertikalhenkel charakterisiert sind. Da in den seltensten Fällen beide Henkel erhalten sind und auch die Möglichkeit von Einhenkeligkeit in Betracht gezogen werden muß, wird hier von Kantharoi und Tassen gesprochen. Sie lassen sich in drei Typen untergliedern, die alle einen bauchigen Gefäßkörper auf-weisen (Abb. 134).

Typ A mit horizontal abgestrichener und außen verdickter Lippe können nur zwei Gefäße zugeordnet werden (Kat. Nr. 8844–45). Das besser erhaltene Exemplar hat einen im Querschnitt flachen Bandhenkel, der nicht weit über die Mündung hochgezogen ist (Taf. 7,1979). Beide weisen eine Oberflächengliederung durch horizontale breite Riefen unterhalb des Randes auf. Sie haben einen Mündungsdurchmesser von 14 bzw. 13 cm und eine Wandstärke von 0,6 cm und können der grauen Ware M4 und der lokalen feinkeramischen Ware 22 zugewiesen werden. Sie stammen aus den Schichten 13 und 6+7 (Taf. 7,1979; 54,8844).

Typ B ist charakterisiert durch einen bauchigen Körper mit leicht ausbiegendem und innen verdicktem Rand und ist mit 12 sicheren Exemplaren häufiger als Typ A. Sein Mündungsdurchmesser liegt zwischen 9 und 13 cm, seine Wandstärke im Bereich von 0,4 bis 0,8 cm. Die meisten Gefäße dieses Typs weisen eine durch Horizontalriefen gegliederte Oberfläche auf, können aber auch glatt belassen sein. Die charakteristische Henkel-form ist – soweit solche erhalten sind – der weit hochgezogene flache Bandhenkel (vgl. Taf. 150,8859). Sie gehören zu den grauen und graubraunen Waren (M3, M4), zwei Gefäße können der seltenen roten Ware M5 zugewiesen werden. Vereinzelt sind sie in den lokalen feinkeramischen Waren 18, 22 und 23 zu beobachten. Gefäße dieses Typs stammen mehrheitlich aus Schicht 13, das jüngste Exemplar kommt aus Schicht 7 (Taf. 24,8839.8856; 31,8847.8852; 36,8851; 37 u.150,8859; 72,8849).

993 Cambitoglou/Papadopoulos 1991, 165 Abb. 21. 994 Ebd. 162 ff.

Die minysch imitierte Keramik 211

Vier Kantharoi weisen eine kleine runde bis längliche Applikation am Henkelansatz bei der Mündung auf, die als Nietimitation verstanden wird (Kat. Nr. 8840–41, 8854, 8862). Soweit sich dies an den besonders kleinen Fragmenten beurteilen läßt, scheinen sie einen bauchigen Körper mit leicht ausbiegendem Rand zu haben. Der Mündungsdurchmesser ist nur bei einem Gefäß ermittelbar und beträgt 21 cm, die Wandstärke liegt im Bereich von 0,5 cm. Zwei Exemplare entsprechen der graubraunen Ware M3, eines der grauen Ware M4 und ein weite-res der schwarz polierten Ware M2. Sie stammen aus den Schichten 10+11, 8+9 und 7 (Taf. 29,8841; 37,8854; 116 u. 151,8862). Vier einzelne abgebrochene Henkel mit Nietimitation (Taf. 54,8840.8924) bestätigen diese stratigraphische Zuordnung, sie stammen aus den Schichten 10, 7 und 5+6 (Kat. Nr. 8923–26; Taf. 151,8924.8926).

Parallel zu diesen minysch imitierten Kantharoi werden vergleichbare Formen mit Nietimitation in feinkera-mischer, nicht minysch imitierter Ware hergestellt (s. Kap. 5.1.3.2. Variante B), die ebenfalls auf die Schichten 10 bis 6 beschränkt bleiben (Taf. 44,5338.5340–5341; 116,1984; 151,5338; Kat. Nr. 5338–5347).

Die Vorbilder der handgemachten Kantharoi und Tassen von Typ B sind deutlich in den minyschen Gefäßen von Olynth zu finden (Abb. 126), die in den Schichten 15 bis 12 vertreten sind (Abb. 130; Taf. 120,M 1066/9; 125,B 741/29). Die imitierten Gefäße sind mitunter ein wenig höher und bauchiger als ihre Vorbilder, weisen aber auch dieselbe horizontale Oberflächengliederung durch Riefen und Rippen auf. Parallel dazu werden Kantharoi ähnlicher Form auch in der Gattung der Feinkeramik hergestellt (Kap. 5 Abb. 61), die in Schicht 13 erstmals auftreten, ab Schicht 7 häufig werden und schließlich zum charakteristischen Repertoire der spätbron-zezeitlichen Siedlung gehören (Kap. 5 Abb. 62). Diese vor allem in den jüngeren Schichten von Olynth typische Gefäßform läßt sich somit direkt aus der minyschen Drehscheibenware herleiten, was auch ihre stark nach Wes-ten und Süden orientierte Verbreitung erklärt (Kap. 5 Abb. 63).

Die spezielle Dekoration mit applizierten „Nieten“ ist an den original-minyschen Kantharoi nicht zu beobach-ten, sondern ein Phänomen der handgemachten Gattung, die offenbar ebenfalls einen direkten Einfluß auf die Herstellung lokaler Waren hat. In der benachbarten Siedlung von Molyvopyrgos ist eine vergleichbare Nietimi-tation an Kantharoshenkeln festzustellen995. Sie stammen – gemeinsam mit anderen handgemachten „miny-schen“ Gefäßen – aus der sogenannten Periode B, die W.H. Heurtley in die Mittelbronzezeit datiert. Grundsätz-lich scheint diese Periode B unterschiedliche Horizonte zu beinhalten, wo original-minysche Formen der „Matu-re Minyan“-Stufe mit handgemachten jüngeren Imitationen wie in Olynth vergesellschaftet sind996. Ein handge-machter Kantharos mit Riefendekor in der Schulterzone ist aus Schicht 19 in Kastanas publiziert997, wie schon eingangs erwähnt wurde. Er belegt eine Verbreitung minysch imitierter Waren bis an den Axios schon in der frühen Spätbronzezeit.

Böden (Kat. Nr. 8868–8902)

Insgesamt 34 Fragmente von Böden oder Füßen können aufgrund ihrer Ware der Gattung der minysch imitier-ten Keramik zugeordnet werden. Am seltensten sind einfache Flachböden, die an der Standfläche leicht nach innen eingewölbt sein können. Der Bodendurchmesser liegt im Mittel bei 5 cm mit einer Wandstärke im Bereich von 0,4 bis 0,8 cm. Sie gehören überwiegend zu den graubraunen und grauen Waren (M3, M4), seltener zu den schwarz polierten Waren (M1/M2). Ihr Schwerpunkt liegt klar in Schicht 13 (Taf. 15,8873.8876), das jüngste Exemplar eines Flachbodens stammt aus einem Komplex der Schicht 10+11 (Kat. Nr. 8871). Wesentlich häufi-ger sind Standfüße, die horizontale Rippen oder eine glatte Oberfläche aufweisen können. Sofern sich die Frag-mente exakter bestimmen lassen, können zwei Typen an Füßen unterschieden werden (Abb. 134). Typ B schwingt an der Basis leicht aus und wird durch einen abgeflachten, nicht betonten Ring abgeschlossen (Taf. 15,8888–8894; 29,8891). Dagegen besitzt Typ C mit ausschwingender Basis einen deutlich hervorgehobenen, weil verdickten Ringabschluß (Taf. 15,8901; 24,8898; 29,8899; 37,8902; 54,8897). Beide Varianten sind von Schicht 13 bis 8 vertreten. Das Vorbild dieser Standfüße ist sicherlich in den minyschen Goblets des Prähistori-schen Olynth anzunehmen, die aber alle so stark fragmentiert sind, daß keine ganzen Profile rekonstruierbar sind (s. Kap. 6.2.2).

6.4. Funktion und Bedeutung

995 Heurtley 1927/28, 164 Abb. 39,4–5; 166 Abb. 41,3. 996 Ders. 1939, 210 Abb. 76 Nr. 396–398. 997 Hochstetter 1984, 64 Taf. 2,10.

Die minysch imitierte Keramik 212

Betrachten wir die relative Häufigkeit der gesamten Gattung der minysch imitierten Keramik im Schichtenver-lauf, dann sehen wir ihren klaren Schwerpunkt in Schicht 13 (Abb. 135). Sie ist in den darauffolgenden Schich-ten 12 bis 10 noch annähernd konstant vertreten und läuft danach aus.

0 100 200 300 400 500 600 700 800

13

12

11

10

8

7

6

5Schicht

Relative Häufigkeit

WandfragmenteCharakteristisch

Abb. 135. Relative Häufigkeit minysch imitierter Keramik im Schichtenverlauf (n=187)

Die minysch imitierte Keramik 213

0 20 40 60 80 100 120 140 160

13

12

11

10

8

7

6

5Schicht

Relative Häufigkeit

AmphorenKantharoi/TassenSchüsselnSchalen

Abb. 136. Relative Häufigkeit minysch imitierter Gefäßformen im Schichtenverlauf (n=56)

0% 20% 40% 60% 80% 100%

13

12

11

10

8

7Schicht

Prozentualer Anteil in relativer Häufigkeit

Amphoren

Trinkgefäße

Abb. 137. Prozentualer Anteil der Gefäße der minysch imitierten Gattung in ihrer funktionalen Interpretation im Schichtenverlauf (n=52)

Die minysch imitierte Keramik 214

Die olynthische Imitation von mittelhelladischer Drehscheibenware ist demnach ein relativ kurzes Phänomen, das seinen Schwerpunkt in den Schichten 13 bis 10 unserer Siedlung hat. Die Profilierung der Gefäßformen ist zum Teil an mittelhelladische Vorbilder angelehnt und hat in einigen Fällen auch einen deutlichen Einfluß auf die parallel hergestellte Massenware der lokalen handgemachten Feinkeramik. Ihre Produktion in einer kurzen Zeitspanne erlaubt uns, diese Gattung als eine in sich relativ geschlossene Gruppe zu betrachten. Zweifelsohne handelt es sich bei den Gefäßen um Objekte, die eher in den Bereich des Darreichens und Konsumierens fallen als in den der Zubereitung von Nahrungsmitteln998.

Die Analyse der relativen Häufigkeit einzelner Gefäßformen belegt, daß nur in den Schichten 13 bis 11 ein annähernd konstantes Spektrum aus geschlossenen und offenen Formen vorhanden ist, das sich schon in Schicht 10 wieder auflöst (Abb. 136). Eine funktionale Interpretation basiert auf eben diesem konstanten Verhältnis verschiedener Gefäßformen. So können Amphoren zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, vor allem Flüssigkeit, dienen, die wiederum aus den offenen Gefäßen (Schüsseln, Kantharoi/Tassen und Schalen) konsumiert werden. Will man dieser funktionalen Interpretation folgen, ergibt sich eine Gliederung in Amphoren zur Aufbewahrung von Flüssigkeit und Trinkgefäße zur Konsumierung (Abb. 137).

Die in sich geschlossene Gruppe der minysch imitierten Keramik könnte also ein Trinkservice darstellen, das in dieser Relation und Zusammensetzung nur in den Schichten 13 bis 11 verwendet wurde und danach nur zum Teil wieder aus dem Geschirrepertoire von Olynth verschwindet, um möglicherweise von einer anderen Kera-mik ersetzt zu werden. Sie ist in ihrer Entwicklung auf ältere Formen begründet und hat ihre Vorbilder sicher-lich in der mittelhelladischen Drehscheibenware. Die handgemachte Imitation könnte für eine kurze Zeit als „standardisiertes Trinkset“ in der Toumba von Olynth verwendet worden sein. Einige Gefäßformen – wie der offene Kantharos – wurden in das lokale handgemachte Repertoire übernommen und bleiben die gesamte Spät-bronzezeit über weiter in Verwendung.

Das Vorkommen ähnlicher handgemachter Gefäße in Molyvopyrgos und Kastanas spricht für eine über die Toumba von Olynth hinausgehende Beeinflussung durch mittelhelladische Vorbilder. Der Einfluß schlägt sich in einer speziellen lokalen Variante nieder, die in dieser Form nur in Zentralmakedonien zu beobachten ist. Mi-nysch imitierte Keramik ist damit eine auf Zentralmakedonien beschränkte Gattung, die als regionale Erschei-nung der frühen Spätbronzezeit betrachtet werden kann.

6.5. Fazit In diesem Kapitel wurden zwei Gattungen behandelt, die für Fragen zur Chronologie der Toumba von Olynth

und ihrer Beziehung zu Nachbarregionen von entscheidender Bedeutung sind. Die scheibengedrehte minysche Keramik belegt einen direkten Kontakt zu Mittel- und Südgriechenland im fortgeschrittenen Mittelhelladikum. Die vergleichende Analyse hat gezeigt, daß es Verbindungen von Olynth zur Pevkakia am Golf von Volos eben-so wie eine lockere Anbindung an die Entwicklung in der Argolis gegeben haben muß999. Des weiteren zeigen sich Parallelen zur Entwicklung der Anatolischen Grauware in Troia VI, wo ein vergleichbares Formenreper-toire zu beobachten ist. Das Formenspektrum der olynthischen minyschen Keramik umfaßt in den Schichten 15 bis 12 die Entwicklungsstufen der „Mature Minyan“-Phase bis zum Endpunkt der „Late Phase“, also einen Zeit-rahmen vom fortgeschrittenen bis zum späten Mittelhelladikum und dem Übergang zu SH I. Da schon in Schicht 14 Formen der jüngsten Entwicklung vorkommen, die schließlich in Schicht 13 massiv auftreten, ist spätestens hier der Übergang von MH IIIB zu SH I anzunehmen. Dieser Horizont läßt sich zur Zeit auch in den Zentren Mittel- und Südgriechenlands nicht exakter fassen und ist für das Prähistorische Olynth am ehesten in den Schichten 13 bis 11 zu verankern. Das Vorkommen einer handgemachten Imitation deutet eine Lockerung der Beziehungen mit den spätmittelhelladischen bzw. frühmykenischen Zentren an und kann als „zentralmakedoni-sche Sondergattung“ interpretiert werden, die auch in Molyvopyrgos, der Toumba Thessaloniki und Kastanas zu beobachten ist. Der minysche Einfluß wirkt aber noch wesentlich länger nach und beeinflußt auch teilweise die lokale traditionelle Keramik der späten Bronzezeit.

998 Vgl. die Trennung von Gefäßen in Funktionsformen (Lagerung, Zubereiten, Darreichen), die H. Riemer überzeugend herausarbeitete (Riemer 1997, bes. 125 mit Abb. 3). 999 Zur Struktur dieser Kontakte s. auch Horejs 2007a u. b.

Περίληψη κεφαλαίου 6: Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή

Η µινυακή κεραµική αναγνωρίστηκε ήδη κατά τη διάρκεια των ανασκαφών ως ξεχωριστή κατηγορία και η

µελέτη της ανατέθηκε στον Ι. Ασλάνη µαζί µε το σύνολο της χειροποίητης κεραµικής των στρωµάτων 18 ως 14. Κατά τη διάρκεια της καταγραφής του υλικού αποδείχθηκε πως πέρα από τις τοπικές κεραµικές οµάδες µινυακής κεραµικής υπάρχει µια ακόµη, η οποία δεν ήταν «γνήσια µινυακή», αλλά χειροποίητη αποµίµησή της. Αυτή η κεραµική που µιµείται τη µινυακή φαίνεται ότι εµφανίζεται για πρώτη φορά κυρίως στο στρώµα 13 και εξετάζεται αναλυτικά ως µέρος της χειροποίητης κεραµικής που παρουσιάζεται στην παρούσα µελέτη. ∆εν µπορεί όµως να καταλάβει κανείς µια αποµίµηση, χωρίς να γνωρίζει το πρότυπο. Γι’ αυτό είναι απαραίτητο, έστω σε γενικές γραµµές, να εξετάσουµε τη µινυακή κεραµική στον τόπο προέλευσής της, χωρίς ωστόσο να εισχωρήσουµε πολύ βαθιά στα προβλήµατα της έρευνας αυτής της µεσοελλαδικής κατηγορίας κεραµικής. Αυτό είναι ένα ζήτηµα το οποίο θα πρέπει να απασχολήσει τη µελέτη της αυθεντικής µινυακής κεραµικής της Ολύνθου. Όπως ήδη είπαµε στην εισαγωγή αυτής της εργασίας, οι νεότερες φάσεις του οικισµού µας χρονολογούνται

µε τη βοήθεια της µυκηναϊκής κεραµικής. Με τη βοήθεια της µινυακής κεραµικής µπορούν και τα πρωιµότερα στρώµατα να τοποθετηθούν στην κλίµακα ενός συστήµατος σχετικής χρονολόγησης. Αυτή η δυνατότητα δηµιουργίας ενός χρονολογικού σκελετού µεταξύ των νεότερων και πρωιµότερων φάσεων του οικισµού δεν πρέπει να µείνει ανεκµετάλλευτη. Καθώς η µελέτη της µινυακής κεραµικής από τον Ι. Ασλάνη δεν έχει ολοκληρωθεί, συζητούνται εδώ ορισµένες προτάσεις για τη χρονολόγηση αυτής της κατηγορίας κεραµικής από την Όλυνθο. Τα αποτελέσµατα βέβαια είναι προσωρινά.

Ορισµός και ορολογία

Ακόµα και µετά από 120 χρόνια έρευνας δεν υπάρχει συµφωνία στο ερώτηµα τι σηµαίνει µινυακή κεραµική.

Βασικά, η µινυακή κεραµική, που εµφανίζεται στην ΠΕ ΙΙΙ και σταµατά σταδιακά να χρησιµοποιείται στην ΥΕ Ι–ΙΙ (σηµ. 823–824), είναι o βασικός οδηγός που διαθέτουµε για τη χρονολόγηση της Μέσης Εποχής του Χαλκού στην ηπειρωτική Ελλάδα. Η ονοµασία της προέρχεται από το επίθετο «Minyeisch» που αποδόθηκε από τον Schliemann στον Ορχοµενό σύµφωνα µε τον Όµηρο (σηµ. 825) και χρησιµοποιήθηκε από τους Furtwängler και Bulle ως όρος για την κεραµική (σηµ. 827). Οι Wace και Blegen προσθέτουν τις κατηγορίες γκρίζα, κίτρινη και αργίτικη µινυακή (σηµ. 829), ο Caskey τη χαρακτηρίζει ως καλοψηµένη, γκρίζα ή κίτρινη κεραµική µε στιλβωµένη επιφάνεια, που µόνο σπάνια όµως έχει σαπουνοειδή υφή, το οποίο παρόλα αυτά έχει καθιερωθεί ως στερεότυπο χαρακτηριστικό (σηµ. 831). Ο Milojčić διακρίνει στην Άργισσα Μαγούλα ακόµη επτά κατηγορίες µινυακής κεραµικής και τέσσερις ακόµη στα Πευκάκια (σηµ. 833). Ο Kilian µε τον όρο αυτό εννοεί πολλές ακόµα µιµήσεις, που η διάδοσή τους φτάνει, όπως ο ίδιος παρατηρεί, µέχρι το Μοράβα (σηµ. 834). Ο Zerner ορίζει µε τη βοήθεια των ευρηµάτων από τη Λέρνα V και VI τις εξής κατηγορίες: γκρίζα µινυακή, πραγµατική γκρίζα µινυακή, κίτρινη µινυακή και «black burnished ware» (σηµ. 835). Ο Maran διακρίνει στα Πευκάκια µια γκρίζα µινυακή (χοντρόκοκκη και λεπτόκοκκη), µια καστανή µινυακή και µια µαύρη λειασµένη κεραµική οµάδα (σηµ. 836–837). Η µινυακή κεραµική µπορεί να είναι τροχήλατη και χειροποίητη. Ο Dietz παρατηρεί πως στην Αργολίδα

επικρατούν τα τροχήλατα, ενώ ο Nordquist βλέπει κυρίως χειροποίητα µινυακά αγγεία (σηµ. 838–839). Στη Λέρνα η κεραµική αυτή είναι σύµφωνα µε τον Zerner αποκλειστικά χειροποίητη και τα πολύ λίγα τροχήλατα όστρακα είναι εισαγωγές από τη Βοιωτία, το πιθανό κέντρο παραγωγής της µινυακής κεραµικής (σηµ. 840).

H Γκρίζα Ανατολική κεραµική της δυτικής Μικράς Ασίας είναι τροχήλατη, έχει λεπτά τοιχώµατα και χρώµα που κυµαίνεται από ανοιχτό γκρι ως γκρι και διακρίνεται σε επιµέρους κεραµικές οµάδες (σηµ. 841, 845, 846, 852). Στην πρώτη της εµφάνιση στην Τροία, η οποία σηµαίνει την αρχή της φάσης VI (VIα = ΜΕΙΙΙ), φαίνεται ότι κατάγεται από σαφώς ελληνικά πρότυπα (σηµ. 849–851). Συµπέρασµα (εικ. 118): Η γνήσια γκρίζα µινυακή κεραµική («True Gray Minyan») διαδίδεται κυρίως στην

κεντρική Ελλάδα. Από τη Βοιωτία, που είναι και το πιθανό κέντρο παραγωγής της, δεν έχουµε σηµαντικά στοιχεία. Οι παλιές ανασκαφές είναι όλες αδηµοσίευτες. Την καλύτερη µέχρι σήµερα εικόνα που έχουµε για αυτήν την κεραµική οφείλουµε στην αναλυτική δηµοσίευση των ευρηµάτων από τα Πευκάκια, αν και ο οικισµός αυτός χάνει στο τέλος της ΜΕΧ την επαφή µε τις εξελίξεις στη νότια Ελλάδα (σηµ. 853). Πέρα από τη γνήσια γκρίζα µινυακή κεραµική υπάρχει και µια κατώτερης ποιότητος γκρίζα µινυακή κεραµική οµάδα, η

Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή 213

οποία µπορεί να είναι και τροχήλατη και χειροποίητη. Η κίτρινη µινυακή είναι µια παραλλαγή που έχει ψηθεί σε οξειδωτική ατµόσφαιρα. Αυτή η κεραµική, η οποία µπορεί επίσης να φέρει αµαυρόχρωµη γραπτή διακόσµηση, εµφανίζεται στο τέλος της Μεσοελλαδικής και αντικαθιστά σταδιακά τη γκρίζα µινυακή. Παράλληλα υπάρχει και µια µαύρη λειασµένη κεραµική οµάδα που φέρει επίχρισµα και είναι πάντα χειροποίητη (µαύρη µινυακή, αργίτικη µινυακή).

Αυθεντική τροχήλατη µινυακή κεραµική στην προϊστορική Όλυνθο

Τα αποτελέσµατα που παρατίθενται εδώ βασίζονται στην ανάλυση των σχηµάτων των αγγείων που έχουν

σχεδιαστεί, από τα οποία ορισµένα µόνο επιλέχθηκαν για παρουσίαση στους πίνακες (πίν. 120–127). Στόχος της έρευνας είναι ο χρονολογικός συγχρονισµός των πρώιµων υστεροελλαδικών στρωµάτων (13 ως 10) µε την κεντρική και νότια Ελλάδα. Το σχηµατολόγιο της τροχήλατης µινυακής κεραµικής είναι σχετικά περιορισµένο στην προϊστορική Όλυνθο

και αποτελείται κυρίως από ανοιχτά αγγεία. Είναι προφανές ότι κυριαρχεί η λεγόµενη κύλικα µε ταινιωτές λαβές, η οποία απαντά σε έξι διαφορετικούς τύπους (εικ. 122). Οι τύποι αυτοί συγκρίνονται µε άφθονα παραδείγµατα της Μέσης Εποχής του Χαλκού στην Ελλάδα (εικ. 124–125) και ταξινοµούνται εξίσου καλά, µε εξαίρεση τους τύπους G2 και G6, στο σχηµατολόγιο της µινυακής κεραµικής. Είναι ακόµη σπάνιοι στα στρώµατα 15 και 14, εµφανίζονται µε αρκετά δείγµατα κυρίως στο στρώµα 13 και σταδιακά εξαφανίζονται ως το στρώµα 11 (εικ. 130). Στρωµατογραφηµένα παράλληλα υπάρχουν στα Πευκάκια, στις φάσεις 5 ως 7, στη φάση 6 της Αίγινας (σηµ. 915, 917, 922, 941, 943), στις οικίες της ΜΕ ΙΙΙ από την Ασίνη (σηµ. 925–926), στους κάθετους λακκοειδείς τάφους του ταφικού κύκλου Β των Μυκηνών (ΜΕ ΙΙΙΒ–ΥΕ Ι σύµφωνα µε τον Dietz) (σηµ. 927–933, 944), στη Λέρνα V και V/VI (ΜΕ ΙΙ, ΙΙΙ–ΥΕ Ι) (σηµ. 916, 945), στην Αγία Ειρήνη V (τέλος της ΜΕ) (σηµ. 934), στον ορίζοντα Ι της Εύτρησης (σηµ. 918, 923, 942), καθώς και στην Τροία VI πρώιµη (ΜΕ ΙΙΙ–ΥΕ Ι) (σηµ. 936–938, 946–947). Τα παράλληλα χρονολογούνται από την εξελιγµένη Μεσοελλαδική (ΜΕ ΙΙ) µέχρι την ΥΕ Ι. Επιπλέον συγκρίσιµα αγγεία βρίσκει κανείς στη Θήβα, (σηµ. 919, 923), στον Ορχοµενό (σηµ. 920), στον Πτελεό (σηµ. 940) και στο Μολυβόπυργο (σηµ. 921, 935), τα οποία όµως δεν αποτελούν ουσιαστική βοήθεια στη χρονολόγηση. Για τη χρονολόγηση σηµαντικό ρόλο παίζουν τα αγγεία τύπου G4, που διατηρούν τη µια τουλάχιστον λαβή

τους. Οι λαβές βρίσκονται ακριβώς κάτω από το χείλος ή φύονται από αυτό (πίν. 120,Μ 729/7. 121,Μ 1171/17. 125,Μ 2174/5). Σε ένα αγγείο από το στρώµα 12 η λαβή όχι µόνο φύεται από το χείλος, αλλά εµφανίζεται και πιεσµένη (πίν. 127,B 1064/1). Σύµφωνα µε το εξελικτικό σχήµα του Maran τα αγγεία αυτά ανήκουν σε µια προχωρηµένη φάση των µινυακών κυλίκων µε ταινιωτές λαβές, ενώ το τελευταίο όστρακο ανήκει σε µεταγενέστερη φάση (ΜΕ ΙΙΙΒ–ΥΕ Ι) (εικ. 123) (σηµ. 914, 924). Άλλα σχήµατα ανοιχτών αγγείων, που απαντούν όµως πολύ πιο σπάνια, είναι οι φιάλες, τα κύπελλα και οι

κάνθαροι (εικ. 126). Οι φιάλες δεν µπορούν να προσφέρουν καµιά βοήθεια στο συγχρονισµό της χρονολόγησης. Οι δύο τύποι κυπέλλων (εικ. 126, Τ1 και Τ2) χαρακτηρίζονται εδώ εξαιτίας της οµοιότητάς τους µε κύπελλα

άλλων θέσεων ως ηµισφαιρικά κύπελλα (semiglobular cups), αν και κανένα από τα παραδείγµατα της Ολύνθου δε σώζει κάποια λαβή. Μερικά παραδείγµατα έχουν χείλος µε απλή διαµόρφωση εσωτερικά, ελαφρά προς τα έξω γυρισµένο και καµπύλο, όπως συνηθίζεται στο νότο (πρβλ. εικ. 127). Τα καλύτερα συγκρίσιµα παραδείγµατα βρίσκονται στα Πευκάκια, στις φάσεις 5 ως 7 (σηµ. 955–956), στον ταφικό κύκλο Β των Μυκηνών (ΥΕ Ι σύµφωνα µε τον Dietz) (εικ. 127, σηµ. 957–958), στη Λέρνα V (ΜΕ ΙΙ–ΙΙΙ ύστερη) (σηµ. 959, 963), στην Αίγινα, φάσεις 6 ως 7 (σηµ. 964), και στην Τροία VI πρώιµη (ΜΕ ΙΙΙ–ΥΕ Ι) (σηµ. 960–961). Τα ηµισφαιρικά κύπελλα µε λεία επιφάνεια (semiglobular cups) οµόφωνα θεωρούνται ότι είναι

χαρακτηριστικό σχήµα της ΥΕ Ι περιόδου (σηµ. 965) και ταυτόχρονα σηµαίνουν το τέλος στην εξέλιξη της µινυακής κεραµικής (σηµ. 966). Τα κύπελλα αυτά τα βρίσκουµε στο σχηµατολόγιο της Ολύνθου µαζί µε τύπους αγγείων που στη νότια και κεντρική Ελλάδα χρονολογούνται στη ΜΕ ΙΙΙ (βλ. παραπάνω). Ακριβώς το ίδιο φαινόµενο παρατηρείται και στην Τροία, όπου ο Pavúk τονίζει ρητά το πρόβληµα µε τα πολύ πρώιµα κύπελλα στην Τροία VIα (σηµ. 967). Ωστόσο και οι δύο οικισµοί βρίσκονται πολύ µακριά από το βασικό κέντρο εξέλιξης της µινυακής κεραµικής για να αντλήσουµε από αυτούς περισσότερα χρήσιµα συµπεράσµατα σχετικά τη χρονολόγηση της ηπειρωτικής Ελλάδας. Στην ουσία, από τη χρονολογική αυτή ανακολουθία γίνεται ακόµα πιο ξεκάθαρο το πρόβληµα της χρονολόγησης της µινυακής κεραµικής. Από τη στιγµή που δεν υπάρχει καµιά συνεχής στρωµατογραφία οικισµού µε πλούσιο υλικό της περιόδου των κάθετων λακκοειδών ταφών στην κεντρική και νότια Ελλάδα, θα πρέπει το σύστηµα χρονολόγησης που χρησιµοποιείται µέχρι σήµερα από όλους να θεωρείται προσωρινό. Έχοντας υπόψη τον παραπάνω προβληµατισµό µπορεί µε κάποια επιφύλαξη να αξιολογηθεί τώρα η εµφάνιση του ηµισφαιρικού κυπέλλου στο σχηµατολόγιο της Ολύνθου ως ένδειξη για την αρχή της ΥΕ Ι.

Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή 214

Για τον κάνθαρο τύπου Κ1 (εικ. 126) υπάρχουν παράλληλα στις φάσεις 5 ως 7 στα Πευκάκια (σηµ. 970–973), στον ορίζοντα 2 της Εύτρησης (σηµ. 974), στον Ορχοµενό (σηµ. 975), στην Ασίνη (σηµ. 976), στη Λέρνα V (σηµ. 977), στο Μολυβόπυργο (σηµ. 978) και στην Τροία VI πρώιµη ως µέση (σηµ. 979–980). Τα αγγεία που συγκρίνονται µε τους κανθάρους της προϊστορικής Ολύνθου ανήκουν στην προχωρηµένη ως ύστερη ΜΕ, κάποιες φορές και στην ΥΕ Ι, και διαρκούν σύµφωνα µε τον Dickinson από τη «Mature Minyan» φάση ως τη «Late Phase» (σηµ. 969, πρβλ. εικ. 126–127). Τα κλειστά αγγεία δε συνηθίζονται ιδιαίτερα στο σχηµατολόγιο της µινυακής κεραµικής στο βασικό διάστηµα

της παραγωγής της. Αντίθετα εµφανίζονται για πρώτη φορά προς το τέλος της εξέλιξης αυτής της κεραµικής (σηµ. 981). Στην προϊστορική Όλυνθο µόνο λίγα δείγµατα µαρτυρούν την ύπαρξη αµφορέων (αµφορίσκων;) και πρόχων (εικ. 128), τα οποία περιορίζονται στα στρώµατα 13 και 11. Τα παράλληλα από τις Μυκήνες (σηµ. 982–983) και την Ασίνη (σηµ. 986–987) υποδεικνύουν µια χρονολόγηση στην πρώιµη υστεροελλαδική περίοδο. Στην ΥΕ Ι µπορεί να χρονολογηθεί και µια γεφυρόστοµη πρόχους από το στρώµα 13 (σηµ. 988).

∆ιάρκεια χρήσης και σχετική χρονολόγηση των στρωµάτων

Η παρουσία της µινυακής κεραµικής στα στρώµατα του οικισµού δείχνει ξεκάθαρα, ακόµα και χωρίς την

επιβεβαίωση της στατιστικής ανάλυσης, ότι η µεγαλύτερή της ποσότητα εντοπίζεται στα στρώµατα 14 ως 12 (εικ. 129). Ο συγχρονισµός των παραλλήλων µε τη διάρκεια χρήσης των ολυνθιακών τύπων αγγείων (εικ. 91) δείχνει πως η µεταβατική φάση ΜΕ ΙΙΙΒ/ΥΕ Ι ξεκινά ήδη από το στρώµα 14. Στο στρώµα 13 υπάρχουν σχήµατα, τα οποία στην κύρια περιοχή διάδοσης της µινυακής κεραµικής, χρονολογούνται στην προχωρηµένη ΜΕ, καθώς και αγγεία που ανήκουν στο τελικό στάδιο της εξέλιξης αυτής της κεραµικής και µπορούν να χρονολογηθούν ήδη στην ΥΕ Ι. Την ίδια εικόνα παρουσιάζει και το στρώµα 12, µε τη διαφορά ότι η παραγωγή της µινυακής κεραµικής υποχωρεί ξεκάθαρα, µέχρι που εξαφανίζεται τελικά στο στρώµα 11. Τα στρώµατα 14 ως 11 αντιστοιχούν εποµένως στην περίοδο των κάθετων λακκοειδών τάφων, η οποία σε γενικές γραµµές σηµαίνει τη µετάβαση από τη Μέση στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Η µετάβαση λοιπόν από τη ΜΕ ΙΙΙΒ στην ΥΕ Ι εκτιµάται ότι γίνεται το αργότερο στο στρώµα 13 και διαρκεί τουλάχιστον µέχρι και τα επόµενα δύο στρώµατα, 12 και 11.

Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή στην προϊστορική Όλυνθο

Αυτή η ολυνθιακή κατηγορία κεραµικής έχει ως πρότυπο τη γκρίζα µινυακή, την κίτρινη µινυακή και τη

µαύρη λειασµένη κεραµική. Μιµείται δηλαδή τα σχήµατα των αγγείων τους και/ή τις κεραµικές τους οµάδες καθώς επίσης και τη χαρακτηριστική άρθρωση της επιφάνειας µε οριζόντιες νευρώσεις. Τα αγγεία που µιµούνται τη µινυακή κεραµική είναι πάντα χειροποίητα. Συνολικά 326 θραύσµατα αυτής της κατηγορίας κεραµικής διακρίνονται σε διάφορα σχήµατα και κεραµικές

οµάδες. Η κατηγορία αυτή δεν µπορεί πλέον να συνδέεται άµεσα µε την παραπάνω τροχήλατη κεραµική κατηγορία, αλλά αποτελεί περισσότερο µια ανάµιξη τοπικών και µινυακών στοιχείων, που συναντιούνται για ένα σχετικά σύντοµο χρονικό διάστηµα και µετά εξαφανίζονται. Ο ορισµός των κεραµικών οµάδων της παραπάνω κεραµικής κατηγορίας γίνεται µε τα έξι κριτήρια, όπως στις

άλλες κατηγορίες κεραµικής (βλ. κεφ. 4). ∆ιακρίθηκαν επτά κεραµικές οµάδες (Μ1–Μ7, εικ. 131–132), που ξεχωρίζουν σαφώς από τις άλλες κατηγορίες. Τα αγγεία των οµάδων της κεραµικής κατηγορίας που µιµείται τη µινυακή έχουν σκληρή ως πολύ σκληρή κεραµική ύλη, µε λεπτούς συνήθως πόρους και επιφάνεια προσεκτικά επεξεργασµένη. Περισσότερο διαδεδοµένη είναι η κεραµική οµάδα Μ1/Μ2 (πίν. 144), που φέρει επίχρισµα και στιλπνό µαύρο γυάλισµα, την οποία θα µπορούσε κανείς να θεωρήσει µίµηση της µαύρης µινυακής («αργίτικη µινυακή», «black polished» ή «dark polished ware»). Η οµάδα Μ5/Μ6 είναι ανοιχτού κόκκινου ως πορτοκαλί χρώµατος, µε καλά λειασµένη, στιλπνή επιφάνεια (πίν. 145), η Μ3 είναι γκρίζα-καφέ µε λειασµένη, αλλά θαµπή επιφάνεια (πίν. 144). Η οµάδα Μ4/Μ7 είναι γκρίζα, έχει επιφάνεια σαπουνοειδή (πίν. 144–145) και µπορεί να ερµηνευτεί ως µίµηση της γκρίζας µινυακής κεραµικής. Το σχηµατολόγιο είναι σχετικά περιορισµένο και αποτελείται από αµφορείς, λεκάνες, φιάλες και κανθάρους ή

κύπελλα (εικ. 134), ενώ τα ανοιχτά σχήµατα είναι σαφώς περισσότερα από τα κλειστά, δηλαδή τους αµφορείς µε το στενό στόµιο.

Αµφορείς (Αρ. Κατ. 8747–8767) Από τους τρεις τύπους αµφορέων (σύνολο 20 θραύσµατα από το χείλος) που υπάρχουν (εικ. 134, Α–C), ο

τύπος Α είναι αυτός που απαντά συχνότερα. Ο λαιµός των αγγείων αυτών τις περισσότερες φορές φέρει

Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή 215

οριζόντιες νευρώσεις. Από το στρώµα 13 και µετά συναντάµε τους αµφορείς αδιάκοπα, ενώ εµφανίζονται συχνότερα στα στρώµατα 13 ως 11 (πρβλ. εικ. 136). Οι τύποι των αµφορέων δεν κατάγονται άµεσα από µινυακά πρότυπα, καθώς οι κλειστοί τύποι εµφανίζονται στη µινυακή κεραµική προς το τέλος της εξέλιξής της. Μόνο από την Εύτρηση είναι γνωστός ένας γκρίζος µινυακός αµφορέας (σηµ. 992), που θα µπορούσε να αποτελεί πρότυπο για την ολυνθιακή αποµίµηση του τύπου Α. Οι αµφορείς που µιµούνται τους µινυακούς διαφέρουν ολοφάνερα στη µορφή από τους αντίστοιχους χειροποίητους που υπάρχουν την ίδια στιγµή στην υπόλοιπη τοπική παραγωγή. Οι τελευταίοι ακολουθούν µια διαφορετική παράδοση στην εξέλιξή τους και φαίνεται πως δεν επηρεάζουν ιδιαίτερα τους πρώτους.

Λεκάνες (αρ. κατ. 8768–8831) Οι λεκάνες (σύνολο 63 θραύσµατα) είναι το πιο συχνό σχήµα της κεραµικής που µιµείται τη µινυακή και

διακρίνονται σε πέντε τύπους (εικ. 134, Α–Ε). Στην επιφάνειά τους υπάρχουν συνήθως οριζόντιες νευρώσεις, ενώ σπάνια διατηρούνται και κάθετες λαβές. Εµφανίζονται κυρίως στα στρώµατα 13 ως 11 (πρβλ. εικ. 136). Μπορεί κανείς να αντιληφθεί κανείς καλύτερα τις λεκάνες µέσα από την εξέλιξη της αυθεντικής µινυακής κεραµικής. Έτσι ο τύπος Α µιµείται µάλλον τις ολυνθιακές κύλικες µε ταινιωτές λαβές G4, οι οποίες ανήκουν στα πιο χαρακτηριστικά σχήµατα της µινυακής κεραµικής της κεντρικής και νότιας Ελλάδας (βλ. κεφ. 6.2.2.) και χρησιµοποιούνται στην προϊστορική Όλυνθο ως το στρώµα 12 (εικ. 130). Σύγκριση µπορεί να γίνει και µε τις χειροποίητες (;) λεκάνες από την Τορώνη, που βρέθηκαν σε ένα µεσοελλαδικό δάπεδο, µέρος του οποίου όµως φαίνεται πως έχει καταστραφεί από νεότερες επεµβάσεις (σηµ. 993–994). Οι τύποι Β και C που µιµούνται τη µινυακή κεραµική έχουν την ίδια εξέλιξη µε τα ηµισφαιρικά κύπελλα της µινυακής κεραµικής οµάδας της Ολύνθου, τα οποία συναντά κανείς ως το στρώµα 12 (εικ. 130). Οι χειροποίητες αποµιµήσεις τους είναι το πιο συχνό σχήµα αγγείου αυτής της κατηγορίας.

Φιάλες (αρ. κατ. 8832–8838) Οι φιάλες (σύνολο 7 θραύσµατα) απαντούν σπάνια και περιορίζονται στα στρώµατα 13 ως 12 (εικ. 136).

Καθώς το σχήµα αυτό δεν κατέχει σηµαντική θέση στο ρεπερτόριο της αυθεντικής µινυακής κεραµικής, έχει δευτερεύουσα σηµασία και στις χειροποίητες αποµιµήσεις της. Στην προϊστορική Όλυνθο οι φιάλες παράγονται κυρίως σε µια εγχώρια τυπική ολυνθιακή κεραµική οµάδα αποτελώντας ένα χαρακτηριστικό στοιχείο του σχηµατολογίου των αγγείων που χρησιµοποιούνται στην τούµπα της Ολύνθου (βλ. κεφ. 5.1.1.).

Κάνθαροι και Κύπελλα (αρ. κατ. 8839–8863) Στους κανθάρους (σύνολο 24 θραύσµατα) διατηρούνται πολύ σπάνια και οι δύο κάθετες λαβές και αυτός είναι

ο λόγος για τον οποίο συζητούµε µαζί τους κανθάρους και κύπελλα (εικ. 134, Α–C). Τα αγγεία αυτά έχουν πάντοτε ηµισφαιρικό σώµα, νευρώσεις στην επιφάνειά τους και εµφανίζονται συχνά στα στρώµατα 13 ως 10 (πρβλ. εικ. 136). Σε τέσσερα αγγεία και ακόµα τέσσερις αποσπασµατικά σωζόµενες λαβές υπάρχουν αποµιµήσεις καρφιών στη ρίζα της λαβής, ακριβώς δίπλα στο στόµιο του αγγείου (αρ. κατ. 8840–41, 8854, 8862, 8923–26, στρώµατα 10+11 ως 5+6). Παράλληλα µε αυτούς τους κανθάρους που µιµούνται τους µινυακούς παράγονται ανάλογοι τύποι µε αποµιµήσεις καρφιών και στη λεπτή κεραµική (που δε µιµείται τη µινυακή) (βλ. κεφ. 5.1.3.2. Παραλλαγή Β), οι οποίοι περιορίζονται στα στρώµατα 10 ως 6 (αρ. κατ. 5338–5347). Πρότυπα των χειροποίητων κανθάρων και κυπέλλων τύπου Β είναι σαφώς τα µινυακά αγγεία (εικ. 126) των

στρωµάτων 15 ως 12 στην Όλυνθο (εικ. 130). Οι αποµιµήσεις είναι ορισµένες φορές λίγο ψηλότερες και πιο σφαιρικές από τα πρότυπά τους, παρουσιάζουν ωστόσο την ίδια οριζόντια διάρθρωση στην επιφάνειά τους µε αυλακιές και νευρώσεις. Ταυτόχρονα παρόµοιοι κάνθαροι παράγονται και στην κατηγορία της λεπτής κεραµικής (κεφ. 5 εικ. 61), οι οποίοι εµφανίζονται για πρώτη φορά στο στρώµα 13, γίνονται συχνότεροι στο στρώµα 7 και έτσι συνθέτουν ένα από τα βασικά χαρακτηριστικά του σχηµατολογίου του οικισµού της ύστερης Εποχής του Χαλκού (κεφ. 5, εικ. 62). Αυτό το σχήµα είναι τυπικό κυρίως στα νεότερα στρώµατα και κατάγεται απευθείας από τη µινυακή τροχήλατη κεραµική, το οποίο εξηγεί και τη διάδοσή του κυρίως στη ∆ύση και στο Νότο (κεφ. 5, εικ. 63). Η ιδιαίτερη διακόσµηση µε προσαρτήµατα όπως τα «καρφιά» δεν παρατηρείται στους αυθεντικούς µινυακούς

κανθάρους, αντίθετα εµφανίζεται µόνο στη χειροποίητη µίµηση και σε άλλες τοπικές κεραµικές οµάδες. Στο γειτονικό οικισµό του Μολυβόπυργου διαπιστώνονται παρόµοιες µιµήσεις καρφιών στις λαβές των κανθάρων (σηµ. 995). Προέρχονται, µαζί µε άλλα χειροποίητα «µινυακά» αγγεία, από τη λεγόµενη περίοδο Β, την οποία ο W. H. Heurtley χρονολογεί στη µέση Εποχή του Χαλκού. Ουσιαστικά φαίνεται πως η περίοδος Β περιλαµβάνει διάφορους ορίζοντες, όπου τα αυθεντικά µινυακά σχήµατα της «Mature Minyan» φάσης εµφανίζονται όπως και στην Όλυνθο µαζί µε τις νεότερες µιµήσεις (σηµ. 996). Ένας χειροποίητος κάνθαρος µε διακόσµηση από αυλακώσεις στη ζώνη του ώµου έχει δηµοσιευτεί από το στρώµα 19 του Καστανά (σηµ. 997).

Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή 216

Λειτουργία της κεραµικής που µιµείται τη µινυακή Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή είναι χαρακτηριστική των στρωµάτων 13 ως 10 και αργότερα

εξαφανίζεται (εικ. 135). Το σχήµα των αγγείων της βασίζεται σε µεσοελλαδικά πρότυπα και επηρεάζει σε ορισµένες περιπτώσεις την παράλληλη µαζική παραγωγή της τοπικής χειροποίητης λεπτής κεραµικής. Παράγεται µόνο για ένα πολύ σύντοµο χρονικό διάστηµα (ΜΕ ΙΙΙΒ–ΥΕ Ι) και µπορεί να χαρακτηριστεί ως µια σχετικά κλειστή οµάδα. Η ανάλυση των σχηµάτων αποδεικνύει ότι µόνο στα στρώµατα 13 ως 11 υπάρχει ένα αρκετά συνεπές

σχηµατολόγιο από ανοιχτά και κλειστά αγγεία, το οποίο χάνεται από το στρώµα 10 (εικ. 136). Σε αυτήν ακριβώς τη σταθερή αναλογική σχέση των διαφόρων σχηµάτων βασίστηκε η λειτουργική τους ερµηνεία. Έτσι λοιπόν οι αµφορείς φαίνεται ότι χρησιµοποιούνται για τη διατήρηση τροφίµων και ιδιαίτερα υγρών που καταναλώνονται βέβαια από τα ανοιχτά αγγεία (λεκάνες, κάνθαροι/κύπελλα και φιάλες) (σηµ. 998). Αν δεχθεί κανείς αυτήν τη λειτουργική ερµηνεία, οδηγείται στο συµπέρασµα ότι υπάρχει µια διάκριση ανάµεσα στους αµφορείς που χρησιµοποιούνται για τη διατήρηση των υγρών και στα αγγεία πόσεως που χρησιµεύουν για την κατανάλωσή τους (εικ. 137). Η οµάδα της κεραµικής που µιµείται τη µινυακή µε τη διαπιστωµένη συνοχή της θα µπορούσε λοιπόν να

αποτελεί ένα σερβίτσιο για ποτό, το οποίο σε συγκεκριµένη αναλογία και µε συγκεκριµένη σύνθεση χρησιµοποιείται µόνο στα στρώµατα 13 ως 11 και έπειτα πάλι εγκαταλείπεται, εν µέρει µόνο, στο σχηµατολόγιο της Ολύνθου για να αντικατασταθεί πιθανότατα από κάποια άλλη κατηγορία κεραµικής. Στην εξέλιξή της η κεραµική που µιµείται τη µινυακή βασίζεται σε παλιότερα σχήµατα και τα πρότυπά της βρίσκονται σίγουρα στη µεσοελλαδική τροχήλατη κεραµική. Οι χειροποίητες αποµιµήσεις θα µπορούσαν για ένα σύντοµο χρονικό διάστηµα να έχουν χρησιµοποιηθεί ως ένα «τυποποιηµένο σερβίτσιο ποτού» στην τούµπα της Ολύνθου. Μερικά σχήµατα αγγείων, όπως ο ανοιχτός κάνθαρος, υιοθετήθηκαν στο τοπικό χειροποίητο σχηµατολόγιο και παραµένουν σε χρήση σε όλη τη διάρκεια της ύστερης Εποχής του Χαλκού.

Η µινυακή κεραµική στη Μακεδονία

Πέρα από τη δική µας τούµπα η ύπαρξη γκρίζας µινυακής κεραµικής και της τοπικής µίµησής της έχει

διαπιστωθεί σε τέσσερις ακόµη θέσεις της Μακεδονίας. Στην τούµπα του Μολυβόπυργου, που γειτνιάζει άµεσα µε αυτήν της Ολύνθου, ο Heurtley αποκάλυψε υπολείµµατα ενός οικισµού, τον οποίο χρονολόγησε στην Πρώιµη και Μέση Εποχή του Χαλκού (σηµ. 856). Στα ευρήµατα από τους τέσσερις ανασκαφικούς τοµείς, τα οποία δεν αποδόθηκαν σε κάποια οικοδοµική φάση, συµπεριλαµβάνεται και υλικό της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. ∆ίπλα στη χειροποίητη κεραµική που µιµείται τη µινυακή υπάρχει και τροχήλατη µινυακή (σηµ. 857) που σύµφωνα µε τον Maran µπορεί να χρονολογηθεί το νωρίτερο στην «Mature Minyan-Phase» ή στη µετάβαση από την ΜΕ ΙΙΙ στην ΥΕ Ι (σηµ. 858). Οι εργασίες σχετικά µε την Τορώνη, στα νοτιοδυτικά παράλια της Σιθωνίας στη Χαλκιδική, δεν έχουν ακόµα ολοκληρωθεί. Στις προκαταρκτικές ανακοινώσεις και στον πρώτο τόµο της σειράς αναφέρεται η ύπαρξη οστράκων της Μέσης Εποχής του Χαλκού, ορισµένα από τα οποία απεικονίζονται. Αυτά συγκρίνονται µε ευρήµατα από το Μολυβόπυργο και µε παλιά ευρήµατα από την Όλυνθο (σηµ. 859). Από το στρώµα 19 του Καστανά προέρχεται ένας χειροποίητος κάνθαρος από γκρίζο, λεπτόκοκκο πηλό, ο οποίος δικαιολογηµένα θεωρείται από τη Hochstetter ότι µιµείται την τοπική µινυακή κεραµική (σηµ. 860). Το στρώµα 19 ανήκει πιθανόν στη µεταβατική ακριβώς φάση από τη Μέση στην πρώιµη Ύστερη Εποχή του Χαλκού (σηµ. 861). Τα λιγοστά όµως οικοδοµικά λείψανα δε µας επιτρέπουν να ορίσουµε µε µεγαλύτερη ακρίβεια τα χρονολογικά όρια της φάσης αυτής (σηµ. 862, πρβλ. και κεφ. 10.1. και εικ. 185). Μια λεκάνη µε οριζόντιες αυλακώσεις σε ολόκληρο το σώµα της προέρχεται από τη φάση 8 της τούµπας της Θεσσαλονίκης (σηµ. 863). Το αγγείο αυτό µορφολογικά θυµίζει έντονα µια χειροποίητη αποµίµηση µινυακού αγγείου από την τούµπα της Ολύνθου και χρονολογείται σε γενικές γραµµές στο τέλος της µέσης ως την αρχή της ύστερης Εποχής του Χαλκού (σηµ. 864).

Συµπέρασµα

Στο κεφάλαιο αυτό συζητούνται δύο κατηγορίες κεραµικής που έχουν ιδιαίτερη σηµασία για το ζήτηµα της

χρονολόγησης της τούµπας της Ολύνθου και των σχέσεών της µε τις γειτονικές περιοχές. Η τροχήλατη µινυακή κεραµική µαρτυρά µια άµεση επαφή µε την κεντρική και νότια Ελλάδα στην προχωρηµένη µεσοελλαδική περίοδο. Η συγκριτική ανάλυση έχει δείξει πως θα πρέπει να υπήρχαν κάποιες σχέσεις στην περιοχή από την Όλυνθο µέχρι τα Πευκάκια και τον Παγασητικό κόλπο, καθώς και ένας χαλαρός δεσµός µε τις εξελίξεις στην

Η κεραµική που µιµείται τη µινυακή 217

Αργολίδα (σηµ. 999). Επιπλέον παράλληλα υπάρχουν και µε την εξέλιξη της Γκρίζας Ανατολικής κεραµικής στην Τροία VI, όπου παρατηρείται ένα ανάλογο σχηµατολόγιο. Τα σχήµατα της ολυνθιακής µινυακής κεραµικής στα στρώµατα 15 ως 12 καλύπτουν χρονολογικά το στάδιο εξέλιξης από τη φάση «Mature Minyan» ως το τέλος της «Late Phase», δηλαδή µια χρονική περίοδο από την προχωρηµένη ως την ύστερη Μεσοελλαδική και τη µετάβαση στην ΥΕ Ι. Επειδή ήδη από το στρώµα 14 εµφανίζονται εξελιγµένα σχήµατα, τα οποία απαντούν τελικά µαζικά στο στρώµα 13, µπορούµε να δεχτούµε πως η µετάβαση από τη ΜΕ ΙΙΙΒ στην ΥΕ Ι γίνεται το αργότερο σε αυτό το στρώµα. Αυτόν το χρονολογικό ορίζοντα δεν είµαστε σε θέση να τον εντοπίσουµε προς το παρόν µε ακρίβεια ούτε στα κέντρα της κεντρικής και νότιας Ελλάδας, ενώ στην προϊστορική Όλυνθο πρέπει να τοποθετηθεί το νωρίτερο στα στρώµατα 13 ως 11. Η εµφάνιση µιας χειροποίητης αποµίµησης σηµαίνει τη χαλάρωση των σχέσεων µε τα ύστερα µεσοελλαδικά και πρώιµα µυκηναϊκά κέντρα και µπορεί να ερµηνευτεί ως µια ιδιαίτερη κατηγορία κεραµικής της κεντρικής Μακεδονίας που τη βρίσκει κανείς και στο Μολυβόπυργο, στην τούµπα της Θεσσαλονίκης και στον Καστανά. Η µινυακή επίδραση ωστόσο συνεχίζεται έχοντας σαφώς µεγαλύτερη διάρκεια και µπορούµε να την παρακολουθήσουµε σε κάποιο βαθµό ακόµα και στην τοπική κεραµική παράδοση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού.

7. Die mattbemalte Keramik Die mattbemalte Keramik unterscheidet sich in ihrer Warenart, zum Teil in ihren Formen und schließlich

durch ihre charakteristische Bemalung so deutlich von der übrigen handgemachten spätbronzezeitlichen Kera-mik aus der Toumba von Olynth, daß diese Gattung hier gesondert und ausführlich besprochen werden soll. Das Phänomen handgemachter bemalter Keramik hat seit W.H. Heurtleys Publikation in den 1930er Jahren1000 zu verschiedensten Hypothesen in bezug auf die Beziehungen Nordgriechenlands mit den Nachbarregionen ge-führt. Die Analyse dieser besonderen Gattung im Kontext einer stratifizierten Siedlung wie der Toumba von Olynth ermöglicht nun, alte Fragen zu dieser Thematik neu aufzugreifen und aus einer anderen – chronologisch neuen – Perspektive zu betrachten. Auch aus diesem Grund soll die mattbemalte Keramik hier ausführlich be-handelt werden. Zunächst wird diese Keramik in ihrem Vorkommen im Prähistorischen Olynth bezüglich ihrer Ware, ihrer Dekorationsweise und ihrer Gefäßform vorgestellt. Im Anschluß daran erfolgt ein kurzer Abriß zur Forschungsgeschichte dieser Keramik in Nordgriechenland, mit einer Analyse des gegenwärtigen Publikations-standes. Nach einer Untersuchung ihrer Verbreitung in den Nachbarregionen folgen ein mögliches hypotheti-sches Erklärungsmodell zur Genese und Entwicklung dieser besonderen Gattung in Zentralmakedonien und eine Diskussion der daraus resultierenden hypothetischen Konsequenzen zu Kontakt und Austausch zwischen Zent-ralmakedonien und den Nachbarregionen. 7.1. Definition und Dokumentation

Die Gattung der mattbemalten Keramik bildet eine relativ homogene Gruppe und ist neben den drei importier-

ten Tassen, einem vermutlich importierten geschlossenen kleinen Gefäß (s. Kapitel 8) und mykenischer Keramik die einzige bemalte Gattung in der Toumba von Olynth. Die importierten Gefäße heben sich deutlich von ihr ab, eine Unterscheidung von mykenischer Keramik ist ebenfalls relativ einfach möglich. So ist die Bemalung myke-nischer Keramik anders in ihrem Farbton und kann – im Unterschied zur mattbemalten Kategorie – auch leicht glänzend sein. Mykenische Gefäße weisen kleinere Poren auf, sind wesentlich feiner gemagert und haben einen kompakteren Scherben. Schließlich ist die mattbemalte Keramik der Toumba von Olynth beinahe ausnahmslos handgemacht1001, während mykenische Gefäße auf der Drehscheibe hergestellt sind.

Die Gattung der mattbemalten Keramik im Prähistorischen Olynth ist handgemacht, feinporig und hart ge-brannt. Sie tritt in insgesamt sieben verschiedenen Waren auf und ist gekennzeichnet durch eine matte mono-chrome Bemalung, die entweder auf einen Überzug oder direkt auf die geglättete Oberfläche aufgetragen ist.

Um einen Überblick über das gesamte Spektrum der Formen- und Verzierungsvarianten zu bekommen, war es notwendig, alle mattbemalten Stücke – unabhängig von der Herkunft aus sicheren oder unsicheren oder sogar eindeutig gestörten Komplexen – aufzunehmen. Um alle Bestimmungsfaktoren eines Fragmentes zu dokumen-tieren, wurde für die Aufnahme ein Nummerncode eingeführt, der sich folgendermaßen zusammensetzt: Die Warengruppen haben die Bezeichnung A–G, das Muster wurde, zerlegt in Einzelornamente, mit einer Zahlen-folge benannt (siehe Kapitel 7.5. Katalog der Ornamente), und schließlich folgt die Farbe der Bemalung mit Kleinbuchstaben a–f. Daraus ergibt sich zum Beispiel die Kodierung B 1(Lippe)/3(Schulter) a, womit ein Frag-ment der Warengruppe B mit Randband auf der Lippe und horizontalem Fransenband auf der Schulter des Ge-fäßes in rotbrauner Bemalung gemeint ist. Die Gefäßform wurde wie bei der zuvor behandelten unbemalten handgemachten Keramik nach Formengruppe, Typ und Variante gegliedert.

Die Beschreibung der Gattung der mattbemalten Keramik beginnt mit den verschiedenen Warengruppen und der Bemalungsfarbe. Danach folgen die Zusammenstellung der Einzelornamente mit einer kurzen Beschreibung ihrer Gliederung und die Behandlung der Gefäßformen. Nach einer Besprechung der Gefäßformen folgen eine Zusammenstellung der wichtigsten Mustersysteme, die sich aus Einzelornamenten zusammensetzen, und eine Korrelation mit den Gefäßtypen, soweit dies möglich ist. Abschließend wird die Entwicklung der Gefäße in Zusammenhang mit ihrer Dekorationssyntax im Schichtenverlauf der Toumba von Olynth untersucht.

1000 Heurtley 1939. 1001 Vereinzelte scheibengedrehte Fragmente werden von R. Jung bearbeitet.

Die mattbemalte Keramik 219

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

A hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein geglättet und engo-biert (seifig)

10YR7/4-7.5YR7/6, beige

7.5YR6/1, mittelgrau

B hart leicht schiefrig feinporig fein geglättet 10YR5/4-6/4, beige bis gelb- und hell-braun

10YR6/1, grau

C hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein geglättet

2.5YR5/6-6/6-4/6, rot 5YR6/1, grau

D hart – sehr hart

leicht schiefrig bis glatt feinporig fein geglättet 7.5YR4/3-5/3,

braun 7.5YR5/1, grau

E hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein geglättet und poliert (glänzend)

4/N-4/10Y, dunkel-grau 4/10BG, grau

F hart – sehr hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein

geglättet 2.5YR5/6-6/6-4/6, rot

2.5YR5/6-6/6, rot

G hart leicht schiefrig feinporig fein geglättet 10YR5/4-6/4, beige bis gelb- und hell-braun

10YR5/4-6/4, hellbraun

Abb. 138. Kurzbeschreibung der mattbemalten Warengruppen A–G (ausführliche Beschreibung im Teil II)

Insgesamt wurden 1317 Fragmente mattbemalter Keramik aufgenommen, die 964 Wandscherben (73 %) und nur 353 charakteristische Gefäßteile (27 %) umfassen. Die Zahl verringert sich drastisch, wenn man ausschließ-lich die Stücke aus reinen Schichten betrachtet. Lediglich 418 Wandfragmente und 136 Rand-, Boden- oder Henkelfragmente stammen aus ungestörten Komplexen, die sicher einer Schicht zugewiesen werden können.

7.2. Die Warengruppen Obwohl die Gruppe der mattbemalten Keramik auf den ersten Blick relativ homogen wirkt, lassen sich doch

sehr schnell verschiedene Waren erkennen. Insgesamt konnten in der makroskopischen Analyse sieben Waren-gruppen unterschieden werden. Die Unterscheidungskriterien waren neben den schon in Kapitel 4 ausführlich erläuterten Faktoren wie Porösität, Härte, Bruch, Magerung und Oberflächenbehandlung auch besonders die Farbe des Scherbens und seiner Oberfläche. Von den sieben definierten Warengruppen unterscheiden sich je-weils zwei nur durch eine unterschiedliche Brennqualität. So entspricht Warengruppe G in allen Belangen Wa-rengruppe B, doch ist erstere durchgehend hart gebrannt und hat keinen grauen Kern. Dasselbe gilt für die Wa-rengruppen F und C, wobei hier Warengruppe F durchgehend gebrannt und hart bis sehr hart ist. Die Tabelle Abb. 138 listet die einzelnen Warengruppen mit ihren kennzeichnenden Faktoren auf, die genaue Ausführung der Magerungsbestandteile in ihrer Art, Häufigkeit, Form und Größe ist in Teil II im Anschluß an die Warengruppen 1 bis 41 der lokalen handgemachten Keramik und der Waren M1 bis M7 der minysch imitierten Keramik zu finden.

Warengruppe A ist gekennzeichnet durch einen hellbraunen bis beigen Überzug, der auf die geglättete Ober-fläche aufgetragen wurde (Taf. 146). Diese weist zum Teil gröbere Unebenheiten auf, die Engobierung ist auf-grund dessen, daß sie teilweise abblättert, gut zu erkennen. Die Oberfläche ist stumpf und hat im Unterschied zu den übrigen Warengruppen der mattbemalten Keramik einen leicht seifigen Charakter, der an die gelbminysche Keramik in Mittel- und Südgriechenland erinnert (s. Kap. 6). Fragmente dieser Warengruppe weisen immer einen grauen Kern auf und sind nicht durchgehend gebrannt.

Die Warengruppen B und G sind beige bis hellbraun, haben eine fein geglättete Oberfläche und sind im Un-terschied zu Warengruppe A nicht engobiert, weisen also keinen Überzug auf. Die Mehrzahl ist nicht durchge-hend hart gebrannt (Warengruppe B) und hat einen grauen Kern (Taf. 146), nur wenige, zumeist dünnwandige Fragmente sind durchgehend gebrannt, haben einen hellbraunen Kern und sind hart bis sehr hart (Warengruppe G).

Die mattbemalte Keramik 220

Warengruppen C und F sind charakterisiert durch eine leuchtend rote Oberflächenfarbe, die durch intensives Glätten auch leicht glänzen kann (Taf. 147). Auch in diesem Fall ist die überwiegende Mehrheit nicht durchge-hend gebrannt und hat einen grauen Kern (Warengruppe C), nur vereinzelte Stücke sind klingend hart und durchgehend rot im Bruch. Der Scherben selbst ist rot und weist keinen Überzug auf. Ohne petrographische Analysen bleibt ungeklärt, ob die unterschiedliche Farbgebung des Scherbens im Vergleich zu den anderen Waren auf der Verwendung eines anderen Tones oder einer anderen Brenntechnik oder auch auf beidem beruht.

Warengruppe D hat eine mittelbraune bis braune Oberfläche ohne Überzug, die fein bis mittelfein geglättet ist und zum Teil gröbere Unebenheiten aufweist (Taf. 147). Fragmente dieser Warengruppe sind nie durchgehend gebrannt und haben immer einen grauen Kern.

Warengruppe E ist charakterisiert durch eine graue, stark glänzende Oberfläche, die auf intensive Glättung und Politur zurückzuführen ist (Taf. 147). Die Menge des Glimmeranteils an der Oberfläche verstärkt zum Teil den Glanzeffekt. Die Fragmente sind durchgehend hart gebrannt, der Kern unterscheidet sich in seiner Farbe nicht vom Scherben selbst, der keinen Überzug aufweist. Die durchgehend graue Farbe des Scherbens läßt auf eine differenzierte Technik im Brennverfahren der Töpfer schließen, die ohne petrographische und chemische Analysen aber hypothetisch bleibt.

Betrachtet man die prozentuelle Verteilung der Warengruppen, so zeigt sich ein deutlicher Schwerpunkt der Warengruppen A und B. Die folgenden beiden Grafiken veranschaulichen die Verteilung einmal unter Berück-sichtigung aller Fragmente und einmal nur ausgehend von den charakteristischen Stücken, also von Rand-, Bo-den- und Henkelfragmenten (Abb. 139).

A32%

B33%

C17%

F6%

G1%

D7%

E4%

A27%

B40%

C12%

D11%

E4%

F5%

G1%

Abb. 139. Prozentuelle Verteilung der Warengruppen der mattbemalten Keramik. Links: alle Fragmente (n=1317); rechts: charakteristische Fragmente (Rand-, Boden-, Henkelfragmente) (n=353)

Während die Verteilung der Warengruppen D bis G bei der Zählung aller Fragmente annähernd dasselbe Bild widerspiegelt, das auch die charakteristischen Stücke ergeben, gibt es deutliche Differenzen bei den Waren A, B und C. Dieses Phänomen läßt sich aber über die Gefäßformen erklären, denn zu Warengruppe C gehören vor-rangig kleine, offene Gefäße, deren Wandscherben im gesamten Material natürlich weniger stark repräsentiert sind als Amphorenfragmente, die den Hauptteil der Warengruppe B ausmachen. Ausgehend von der Verteilung der charakteristischen Stücke, die folglich das wahrheitsgetreuere Bild repräsentiert, sind die Warengruppen A und B/G mit jeweils knapp einem Drittel am gesamten Material die häufigsten Gruppen. Danach folgen die Warengruppen C/F mit einem Gesamtanteil von 23 % am Material. Die übrigen Waren D und E sind mit einem Anteil von 7 % bzw. 4 % als eher selten zu bezeichnen. Demnach sind also mattbemalte Waren mit beiger bis hellbrauner Oberfläche am häufigsten, rote Waren sind seltener und graue bis braune Waren gehören zur kleins-ten Gruppe innerhalb der mattbemalten Keramik.

Die mattbemalte Keramik 221

Die Verteilung der Waren im Schichtenverlauf bestätigt den zuvor gewonnen Eindruck eines relativ homoge-nen und konstanten Spektrums dieser Gattung (Abb. 140). Mattbemalte Keramik ist erstmals mit einem charakte-

Die mattbemalte Keramik 222

0 100 200 300 400 500 600

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

A

B

C/F

D

E

Abb. 140. Verteilung mattbemalter Warengruppen in Relation zur Schichtenmächtigkeit anhand charakteristischer Rand-, Boden- und Henkelfragmente

ristischen Randfragment der Ware A in Schicht 8 zu beobachten1002. Diese beige engobierte Ware nimmt in Schicht 7 zu, ist konstant bis Schicht 5 vertreten, wird in Schicht 4 häufiger und hat in Schicht 3 einen markan-ten Höhepunkt. Als einzige Ware ist Warengruppe A noch in Schicht 2 vorhanden, wenn auch seltener als in der vorangehenden Schicht 3. Ware A ist somit als älteste und jüngste Ware innerhalb der mattbemalten Keramik zu verstehen, die im gesamten Verlauf von Schicht 8 bis 2 vorhanden ist.

Die beige bis hellbraune Ware B ohne Überzug ist in den Schichten 7 und 6 noch selten, nimmt danach deut-lich zu und hat in den Schichten 5 bis 3 ihren Schwerpunkt1003. Die roten Warengruppen C und F sind in Schicht 7 die häufigste Gruppe innerhalb der mattbemalten Waren, gehen danach etwas zurück, haben in Schicht 4 ihren größten Schwerpunkt und kommen danach nicht mehr vor. Die braune Warengruppe D ist insgesamt selten und in ihrem Vorkommen auf die Schichten 7, 5 und 3 beschränkt. Die graue Ware E ist erstmals und auch am häu-figsten in Schicht 6 zu beobachten und tritt danach nur noch selten in den Schichten 5 und 3 auf. Insgesamt 14 charakteristische Fragmente aus Schicht 1+0 gehören zu den Waren A, B, C/F und D, die ein Weiterleben dieser Waren bis zum Ende der Siedlung bestätigen1004.

1002 Einzelne Wandscherben aus den Schichten 13, 12 und 10 und weitere Wandscherben aus gestörten Kontexten inner-halb der älteren Schichten werden aufgrund fehlender charakteristischer Fragmente nicht als erste Vertreter dieser Gattung in der Toumba von Olynth gewertet. Neben dem einzelnen Randfragment aus Schicht 8 bestätigen vier weitere Wand-scherben aus dieser Schicht ein erstes gesichertes Vorkommen mattbemalter Keramik in Schicht 8. Zur Diskussion des Vorkommens im Schichtenverlauf und der damit zusammenhängenden Datierung siehe auch Kap. 7.6. 1003 Charakteristische Fragmente der vergleichbaren Warengruppe G stammen alle aus gestörten Komplexen, weshalb sie in der Grafik der Warenverteilung von Abb. 140 fehlen. 1004 Schicht 1+0 kann aufgrund des hohen Koeffizienten nicht in einer Grafik dargestellt werden. Die hohe Anzahl matt-bemalter charakteristischer Stücke aus dieser Schicht weist aber auf ein Fortleben dieser Gattung bis in die frühe Eisenzeit hin.

Die mattbemalte Keramik 223

7.3. Die Farbe der Bemalung Die mattbemalte Keramik ist – abgesehen von drei äußerst kleinen Fragmenten, die möglicherweise bichrome

Spuren aufweisen – monochrom bemalt. Das Spektrum der Farbgebung reicht von rotbraun über rot, violett bis tiefschwarz. Es wurden insgesamt fünf Farben unterschieden, die jeweils in einem breiteren Spektrum liegen (Abb. 141):

Kodierung Farbe Bezeichnung nach Munsell

a rotbraun bis braun 2.5YR3/2–3/4

b rot 10R6/6–6/5

c rotviolett 10R4/2–4/3

d schwarz 2.5YR2.5/1–5YR2.5/1

e violett 10R4/1–10R5/2; 2.5YR4/1

Abb. 141. Farben der Bemalung mit ihrer Kodierung im Aufnahmesystem und einer Zuordnung zu den Munsell Soil Colour Charts

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

A B C D E F GWarengruppe

Prozentualer Anteil der Bemalung

edcba

Abb. 142. Verbindung der Bemalungsfarbe mit den Warengruppen, gemessen am prozentualen Anteil der Bemalungsfarben

innerhalb der einzelnen Warengruppen

Mit rund 48 % ist knapp die Hälfte der Bemalung rotbraun bis braun (a) und rund ein Drittel (32 %) ist rotvio-lett (c), das im Unterschied zu rotbraun einen starken blauen Charakter aufweist. Die übrigen Farben sind eher selten – rot mit 4 % (b), schwarz mit 9 % (d) und schließlich violett mit einem Anteil von rund 7 % (e). Die Farbe der Bemalung ist teilweise an eine spezielle Warengruppe gebunden, was vom Töpfer unter Umständen bewußt so hergestellt sein kann, zum Teil aber wohl auch mit den Erhaltungsbedingungen nach über 3000 Jah-ren Lagerung im Boden zu erklären ist.

Die mattbemalte Keramik 224

So zeigt die Korrelation von Warengruppe und Bemalungsfarbe einen deutlichen Zusammenhang der grau glänzenden Ware E und der violetten Bemalung (e), der sicherlich nicht allein auf den Erhaltungszustand zu-rückzuführen ist (Abb. 142). Eine chemische Analyse würde möglicherweise eine unterschiedliche Zusammen-setzung der Farbfaktoren ergeben, bei violetter Bemalung liegt der Verdacht auf eine bewußte Beimengung von Mangan nahe. Schwarze Bemalung (d) tritt vor allem bei den Warengruppen C und F, die durch eine rote Ober-fläche charakterisiert sind, auf, wohingegen schwarz bei den übrigen Waren nur äußerst selten vorkommt.

Bevor nun die verschiedenen Gefäßformen der mattbemalten Keramik besprochen werden, soll die Bandbreite der Verzierung, gegliedert in Einzelornamente, vorgestellt werden, auf die danach bei der Besprechung der Gefäßformen bezug genommen werden wird.

7.4. Katalog der Ornamente

Die Muster der mattbemalten Keramik wurden zunächst in einzelne Ornamente zerlegt und, wie schon ein-

gangs erwähnt, mit einem Nummerncode aufgenommen. Zusätzlich zur Numerierung wurde die Position am Gefäßkörper – soweit erkennbar – und die Stellung der Ornamente zueinander, die dann das Muster bestimmen, dokumentiert. So erklärt sich zum Beispiel die Bezeichnung 37 (Rand innen)/1 (Lippe) als Punktreihe auf der Randinnenseite und als Randband an der Lippe des Gefäßes (s. Katalogteil). Die Numerierung der Ornamente ergibt sich aus der Reihenfolge ihrer Aufnahme bzw. ihres Auftretens bei der Dokumentation der Keramikfrag-mente. Eine nachträgliche Änderung dieser Numerierung im Datenbanksystem erschien zu fehleranfällig. Daher wird der Katalog der Ornamente der Dekoration in zwei Teile gegliedert: Teil 1 listet die Einzelornamente nu-merisch auf, in Teil 2 werden sie zu übergeordneten Gruppen zusammengefaßt und inhaltlich zusammengefaßt.

Die Nummern waren als Dokumentationshilfe gedacht, in der Beschreibung werden zum besseren Verständnis auch die zugewiesenen Ornamentbezeichnungen angeführt. Bei der Auswahl dieser Bezeichnungen spielten mehrere Faktoren eine Rolle. Soweit vergleichbare mykenische Ornamente bekannt sind, wurde die jeweilige Benennung übernommen. Da die grundlegende Literatur zur mykenischen Keramik englischsprachig ist1005, wurden hier die deutschen Termini von Ch. Podzuweit und G. Schönfeld übernommen1006. Für die regionalen, makedonischen Ornamente der mykenischen Keramik wurden die Bezeichnungen von R. Jung adaptiert1007, um eine vergleichbare Basis zu schaffen. Schließlich bleibt eine Gruppe von Ornamenten übrig, für die – trotz der nicht geringen Mengen an mattbemalter Keramik in Makedonien – keine Vergleiche gefunden werden konnten, was mit dem Publikationsstand zu erklären ist (s. Kap. 7.7)1008. Daher erschien es mir sinnvoll, einen grundle-genden Katalog aller vorkommenden Einzelornamente zusammenzustellen, welche aufgrund fehlender Analo-gien nun teilweise neue Bezeichnungen bekommen.

Ornamentkatalog Teil 1 (numerisch geordnet)

1 Randband horizontal

2 Außenband horizontal

3

Fransenband horizontal

4

Fransenband schräg

5

Fransenband vertikal

6

Band schräg

1005 Furumark 1941; Mountjoy 1986; 1999b. 1006 Podzuweit 1981; 1988; Schönfeld 1988. 1007 Jung 2002, 575 ff. 1008 Zwar gibt es zahlreiche, auch umfassende Beiträge zu dieser Keramikgattung, doch existiert bislang keine Zusammen-stellung des gesamten Musterrepertoires. In den bisher erschienen Arbeiten zu dieser Thematik wurde vor allem auf die mit mykenischen Ornamenten vergleichbaren Verzierungsstile eingegangen. Beispielhaft erwähnt sei hier nur Hochstetter 1982b.

Die mattbemalte Keramik 225

7

Band vertikal

8

Hängendes Dreieck schraffiert

9

Hängendes Dreieck flächig gefüllt

10

Wellenband horizontal

11

Konzentrische hängende Girlanden mit Spiralende

12

Zickzackband horizontal

13

Hängendes Dreieck leer

14

Isolierte Spirale

15

Sägeblatt vertikal

16

Doppeltes Sägeblatt mit Mittelband

18

Strichgruppe horizontal

19

Strichgruppe vertikal

20

Stehendes Dreieck punktgefüllt

21

Punktreihe

22

Wellenband mit Spiralabschluß

23

Sägeblatt horizontal (1)

24

Sägeblatt mit doppeltem Wellenband

25

Zickzackband mit Spiralabschluß

26

Leitermotiv

27

Spiralrapport

28 Winkel hängend

29 Winkel stehend

30

Konzentrische Halbkreise horizontal

31

Streifengitter

Die mattbemalte Keramik 226

33

Ineinandergreifende Spiralen vertikal

34

Gestielte Spiralen stehend

35

Gestielte Spiralen hängend

36

Kreuz mit Winkelfüllung

37

Tupfenreihe

38

Konzentrische Girlanden horizontal

39

Zickzackband vertikal

40

Hängende Haken fortlaufend

41

Punkte flächig

42

Kammuster

43

Lanzett ohne Mittelteil mit Spiralenden

44

Hängende konzentrische Dreiecke

45

Wellenband vertikal

46

Zone mit gegenständig einfachen kleinen und konzentrischen großen Girlanden

47

Konzentrische Girlanden mit umlaufen-den Fransen

48

Antithetische Haken (?)

49 Sägeblatt horizontal

50 Einfache Girlanden horizontal

51

Einfache Girlanden vertikal

52

Ovaler Ring

53

Ausgefülltes Oval

54

Mausefallen-Motiv

55

Hängendes Dreieck punktgefüllt

Die mattbemalte Keramik 227

Die insgesamt 53 Einzelornamente1009 lassen sich in folgende 13 übergeordnete Motivgruppen gliedern: Bän-der, Streifenkombinationen, Dreiecke, Punkte, Zickzack- und Wellenbänder, Sägeblattmotive, Girlandenmotive, Spiralmotive, Spirale als Abschlußelement, Hakenmotive, Winkelmotive, Strichgruppen und schließlich ver-schiedene Einzelornamente. Der folgende Teil 2 des Ornamentkataloges ist eine Darstellung der Ornamentgrup-pen ohne numerische Reihenfolge in ihrer inhaltlichen Gliederung.

Eine Besprechung der Einzelornamente und ihre Zusammensetzung zu Musterkompositionen erfolgt bei bzw. nach der Behandlung der Gefäßformen.

Ornamentkatalog Teil 2 (Gliederung nach Ornamentgruppen)

I. Bänder

1–2 Rand-, Außenband horizontal

3 Fransenband horizontal

6

Band schräg

4

Fransenband schräg

7

Band vertikal

5

Fransenband vertikal

II. Streifenkombinationen

26

Leitermotiv

42

Kammuster

31

Streifengitter

III. Dreiecke

13

Hängendes Dreieck leer

44

Hängende konzentrische Dreiecke

55

Hängendes Dreieck punktgefüllt

9

Hängendes Dreieck flächig gefüllt

8

Hängendes Dreieck ein-fach schraffiert

20

Stehendes Dreieck punktgefüllt

IV. Punkte

21 Punktreihe

37 Tupfenreihe

41

Punkte flächig

53

Ausgefülltes Oval

1009 Die bei der Dokumentation vergebenen Nummern 17 und 32 lassen sich anderen Ornamenten zuweisen und können daher weggelassen werden.

Die mattbemalte Keramik 228

V. Zickzack- und Wellenlinien

12 Zickzackband horizontal

10 Wellenband horizontal

39

Zickzackband vertikal

45

Wellenband vertikal

VI. Sägeblatt-Gruppe

15

Sägeblatt vertikal

23

Sägeblatt horizontal (1)

49 Sägeblatt horizontal (2)

16

Doppeltes Sägeblatt mit Mittelband

24

Sägeblatt mit doppeltem Wellenband

VII. Girlandenmotiv

50

Einfache Girlanden horizontal

38

Konzentrische Girlanden horizontal

51

Einfache Girlanden vertikal

30

Konzentrische Halbkreise horizontal

47

Konzentrische Girlanden mit umlaufenden Fransen

VIII. Spiralmotiv

14

Isolierte Spirale

27

Spiralrapport

33

Ineinandergreifende Spiralen vertikal

34

Gestielte Spiralen stehend

35

Gestielte Spirale hängend

43

Lanzett ohne Mittelteil mit Spiralenden

IX. Spirale als Abschlußornament

11

Konzentrische Girlande mit Spiralende

25

Zickzackband mit Spira-labschluß

22

Wellenband mit Spiralabschluß

Die mattbemalte Keramik 229

X. Hakenmotiv

40

Hängende Haken fortlau-fend

48

Antithetische Haken (?)

XI. Winkelmotiv

28 Winkel hängend

29 Winkel stehend

36

Kreuz mit Winkelfüllung

XII. Strichgruppen

18

Strichgruppe horizontal

19

Strichgruppe vertikal

XIII. Einzelornamente

54

Mausefallenmmotiv

52

Ovaler Ring

46

Zone mit gegenständig einfachen kleinen und konzentrischen großen Girlanden

7.5. Die Gefäßformen Die Gefäßformen der mattbemalten Keramik sind weniger variantenreich als die der unbemalten Gattungen

und bilden eine überschaubare Gruppe weniger offener und geschlossener Typen. Amphoren bilden mit einem Anteil von 54 % die weitaus größte Gruppe (Abb. 143). Krüge sind in der Regel selten zu erkennen – wenn es sich nicht um Krüge mit ausgeschnittenem Hals handelt – und haben vermutlich auch deshalb nur einen gerin-gen Anteil von 2 % am Formenrepertoire. Der übrige Geschirrsatz setzt sich aus Schüsseln (19 %), Schalen (12 %) und Kantharoi bzw. Tassen (13 %) zusammen (Abb. 143).

Amphoren54%

Kantharoi/Tassen13%

Schalen12%

Schüsseln19%

Krug2%

Die mattbemalte Keramik 230

Abb. 143. Prozentualer Anteil mattbemalter Gefäßformen anhand charakteristischer Randfragmente (n=209) Das Formenrepertoire zeigt demnach eine vollkommen andere Zusammensetzung als die lokale unbemalte

Keramik, in der offene Gefäße eindeutig überwiegen (s. Kap. 5). Ein Interpretationsmodell zu Funktion und Rolle dieser Keramikgattung in der Toumba von Olynth wird im Anschluß an die Besprechung der Gefäßformen in Kapitel 7.6. diskutiert.

Obwohl die Gefäßformen in ihren Typen zum Teil mit den Formen der unbemalten Keramik übereinstimmen, wird jede Formengruppe separat besprochen, um vorhandene Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuar-beiten. Die in Klammern kursiv angegebenen Nummern beziehen sich auf die Einzelornamente (s. oben).

7.5.1. Amphoren und Krüge

7.5.1.1. Amphoren: Typen und Varianten (Kat. Nr. 9073–9185) Grundsätzlich ist keine einzige Amphore vollständig erhalten, die stark fragmentierten Stücke erlauben eine

Gliederung über die Halsform in drei Typen: Trichterhals-, Zylinderhals- und Kegelhalsamphoren, die unter-schiedlich häufig vorkommen (Abb. 144).

Kegelhals56%

Trichterhals20%

Zylinderhals24%

Abb. 144. Prozentualer Anteil der Amphorentypen (n=113)

Amphoren Typen und Varianten (A–C)

TYP Trichterhals Zylinderhals Kegelhals

A

B

C

Die mattbemalte Keramik 231

Abb. 145. Typentafel mattbemalter Amphoren Typen- und Variantenbenennung

I A: Trichterhals, Rand ausschwingend und schräg nach außen abgestrichen II A: Zylinderhals, Rand schräg nach außen abgestrichen und verdickt

III: Kegelhals A: Rand horizontal abgestrichen, außen verdickte Lippe B: Rand schräg nach außen abgestrichen (verdickte Lippe) C: Trichterrand, Rand schräg nach außen abgestrichen

Amphoren mit Trichterhals (Kat. Nr. 9073–9094) Trichterhalsamphoren sind mit 22 zugewiesenen Fragmenten und einem Anteil von 19 % die kleinste Gruppe

der Amphoren. Sie sind charakterisiert durch einen weit ausschwingenden Trichter und einen meist schräg nach außen abgestrichenen Rand. Eine weitere Unterteilung in Varianten erscheint aufgrund der großen Homogenität dieses Typs nicht sinnvoll. Der Erhaltungszustand der Fragmente erlaubt keine Aussage über die Form der Ge-fäßschulter oder des Bauches, ebenso kann über mögliche Henkel, die sich in diesen Bereichen befinden müß-ten, keine Aussage getroffen werden. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 22 cm, die Wandstärke variiert von 0,4 bis 1,2 cm. Im lokalen unbemalten Repertoire existiert kein vergleichbarer Amphorentyp.

Bei den Warengruppen dominieren die Waren A und B, sie sind demnach mehrheitlich beige oder hellbraun. Sechs Fragmente sind rot (Warengruppen C und F) und nur zwei Fragmente sind grau. Die Farbe der Muster steht mit den Waren in direktem Zusammenhang, so sind Trichterhalsamphoren mit beigefarbener Oberfläche rotbraun bemalt, ist die Oberfläche rot, sind die Ornamente schwarz gemalt, und die zwei Exemplare mit grauer Oberfläche sind rotviolett bzw. dunkelviolett bemalt.

Die Wahl der Ornamente für die Bemalung ist bei den Amphoren mit Trichterhals relativ einheitlich. Knapp drei Viertel haben ein umlaufendes Band (1) direkt auf dem schräg nach außen abgestrichenen Rand, der da-durch optisch betont wird (z.B. Taf. 68,9083; 88,9077). Einmal ist das Randband durch eine fortlaufende Wel-lenlinie (10) ersetzt (Kat. Nr. 9090), in einem anderen Fall durch eine Tupfenreihe (37) (Taf. 50,9089). Sofern die Innenseite des ausbiegenden Trichters verziert ist, dominiert die fortlaufende Wellenlinie (Taf. 50,9088–9089). Daneben kommen auch nach innen hängende einfache Girlanden (50), konzentrische Girlanden (38) und konzentrische Halbkreise (30) vor (Taf. 88,9075.9077; 68,9083). Auf dem Hals außen ist das umlaufende hori-zontale Außenband (2) charakteristisch, das einzeln, doppelt oder dreifach vorkommen kann (z.B. Taf. 68,9083). Zwei Fragmente sind auf dem Hals mit einem horizontalen Fransenband (3) dekoriert (Taf. 88,9077; Kat. Nr. 9073), in einem Fall mit einem schrägen Fransenband (4) (Kat. Nr. 9074). Einmal ist der Hals mit mindestens einem hängenden, einfach schraffierten Dreieck (8) bemalt (Kat. Nr. 9073).

Amphoren mit Trichterhals tauchen in Schicht 7 erstmals auf und sind annähernd gleichmäßig bis Schicht 4 vertreten, wo sie mit sechs Exemplaren die größte Häufigkeit haben (Taf. 88,9075.9077; 68,9083; 50,9088–9089). Sie kommen in den drauffolgenden Schichten 3 bis 1+0 nicht mehr vor. Betrachtet man die Entwicklung der Muster in den Schichten, so zeigt sich ein differenzierteres Bild. Die Dekoration der Trichterinnenseite mit einer horizontalen Wellenlinie existiert nur in Schicht 7 (Taf. 50,9088–9089), konzentrische Girlanden oder hängende konzentrische Dreiecke an der Trichterinnenseite gibt es in den Schichten 6 und 4 (Taf. 68,9083; 88,9077), wohingegen in Schicht 5 die Randinnenseite überhaupt nicht verziert ist. Die wenigen Fransenbänder – horizontal oder schräg auf der Halsaußenseite – sind auf Schicht 4 beschränkt (Taf. 88,9077).

Amphoren mit Zylinderhals (Kat. Nr. 9095–9123)

Gefäße dieses Typs haben mit 29 zugewiesenen Fragmenten einen Anteil von 26 % an den Amphoren. Sie sind charakterisiert durch einen konisch-zylindrischen Hals und einen schräg nach außen abgestrichenen und meist deutlich verdickten Rand. Nur in einem Fall ist der Rand horizontal abgestrichen, nach außen gebogen und stark verdickt (Taf. 37,9116), was dieses Exemplar als vereinzelte „Sondervariante“ kennzeichnet. Die übrigen 26 zugewiesenen Fragmente sind so einheitlich, daß eine weitere Unterteilung in Varianten nicht sinnvoll scheint. In einem Fall ist ein unterrandständiger, vertikaler Bandhenkel im Ansatz erhalten (Kat. Nr. 9110). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 24 cm, die Wandstärke schwankt zwischen 0,4 und 0,8 cm. Ver-treter dieses Typs unterscheiden sich aufgrund ihrer Randbildung klar von den unbemalten Zylinderhalsampho-ren, die einen trichterförmigen oder leicht ausbiegenden Rand aufweisen (s. Kap. 5).

Die mattbemalte Keramik 232

Bei den Warengruppen dominiert Ware A eindeutig gegenüber Ware B. Zylinderhalsamphoren tragen dem-nach überwiegend einen beigefarbenen Überzug, zwei einzelne Exemplare sind braun bzw. glänzend grau (Warengruppe D bzw. E). Die Farbe der Bemalung ist überwiegend rotbraun, seltener ist violettrot, ein einziges Exemplar ist violett bemalt, schwarz und rot kommen als Bemalungsfarben nicht vor.

Neben der Form und der Ware ist auch die Bemalung sehr einheitlich. Typisch ist das horizontale Randband (1) auf dem schräg nach außen abgestrichenen Rand. Darunter folgt in der Regel ein horizontales Außenband (2), das auch verdoppelt sein kann. Ein einzelnes Exemplar hat statt des Außenbandes ein horizontales Fransen-band (3) als Halsornament (Kat. Nr. 9096). Ein Fragment ist anstelle des charakteristischen Randbandes mit einem horizontalen Zickzackband (12) auf dem nach außen abgestrichenen Rand verziert (Kat. Nr. 9118). Neben seinem Muster ist das Stück auch aufgrund seiner grauen Ware (Warengruppe E) auffallend, die es von den übrigen Zylinderhalsamphoren unterscheidet. Das Fragment mit Henkelansatz weist zwei vertikale Bänder auf der direkt neben dem Henkel liegenden Gefäßwand auf (Kat. Nr. 9110).

Zylinderhalsamphoren sind auf die Schichten 4 bis 2 bzw. bis 1+0 beschränkt, in denen sie regelmäßig vertre-ten sind (Taf. 103,9101). Ausnahme ist das als „Sondervariante“ angesprochene Fragment mit der Kat. Nr. 9116 (Taf. 37,9116), das aus Schicht 8 stammt und damit die älteste definierbare Amphorenvariante der Toumba von Olynth darstellt. Die große Lücke im Vorkommen dieser Variante zwischen den Schichten 8 und 4 läßt den Schluß zu, daß das einzelne Exemplar aus Schicht 8 in keinem direkten Zusammenhang mit den anderen Zylin-derhalsamphoren steht und eine Bezeichnung als „Sondervariante“ zusätzlich rechtfertigt. Der Aufbau der Ver-zierung der Zylinderhalsamphoren in den Schichten 4 bis 1+0 verändert sich nicht, soweit dies anhand der klei-nen Fragmente beurteilt werden kann. Das Randband auf dem schräg abgestrichenen Rand und das horizontale Außenband auf dem Hals bleiben von Schicht 4 bis 1+0 charakteristisch.

Amphoren mit Kegelhals (Kat. Nr. 9124–9185)

Amphoren mit kegelförmigem Hals sind mit 62 Exemplaren und einem Anteil von 55 % die größte Gruppe der mattbemalten Amphoren und unterscheiden sich von den unbemalten Amphoren durch eine deutlich anders ausgebildete Randzone. Diese Randbildung ermöglicht eine weitere Unterteilung in drei Varianten: – Variante A mit horizontal abgestrichener, außen verdickter Lippe, – Variante B mit schräg nach außen abgestrichenem Rand und meist verdickter Lippe und – Variante C mit trichterförmigem und schräg nach außen abgestrichenem Rand.

Variante A

Variante A hat mit 22 Fragmenten einen Anteil von 35 % an den Kegelhalsamphoren und ist durch eine stark nach außen verdickte Lippe mit einem horizontal abgestrichenen Rand charakterisiert (Kat. Nr. 9124–9145). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 26 cm, die Wandstärke variiert von 0,4 bis 0,8 cm.

Über 80 % dieser Variante gehören zu den Warengruppen A und B, nur einzelne Exemplare können den Wa-rengruppen D, E oder C zugewiesen werden (Taf. 148,9142). Sie sind demnach überwiegend beige engobiert oder hellbraun mit geglätteter Oberfläche ohne Überzug, vereinzelte Stücke sind braun oder grau, ein Exemplar ist rot (Taf. 148,9142 Warengruppe C). Die Farbe der Bemalung ist mehrheitlich rotbraun, einzelne Exemplare der Warengruppe B weisen eine violettrote Bemalung auf.

Die Verzierung der Kegelhalsamphoren mit verdickter Lippe und horizontal abgestrichenem Rand ist relativ einheitlich. Typisch ist wieder das horizontale Randband (1), das häufig von der Randinnenseite bis zum äuße-ren Ende der verdickten Lippe ausgreift (Taf. 78,9142; 91,9136; 115,9134). Gleich darunter sitzt im Bereich der Kehle immer ein horizontales Außenband (2) (Taf. 78,9142; 91,9136–9137; 115,9134; 148,9142). In weiterer Folge schließt – soweit der Hals erhalten ist – ein horizontales Fransenband (3) an (Taf. 91,9136–9137; 115,9134; 148,9142; Kat. Nr. 9139). Die horizontal gegliederte Bemalung und das Außenband unterhalb der Lippe betonen den stark nach außen gezogenen Rand zusätzlich. Ein Exemplar mit horizontal abgestrichenem Rand ohne deutlich verdickte Lippe ist an der Randinnenseite mit hängenden, konzentrischen Girlanden (38) bemalt (Taf. 78 u. 148,9142). Auf der Außenseite folgt das Muster wieder dem üblichen Schema mit horizonta-lem Außen- und darunter liegendem Fransenband.

Variante A der Kegelhalsamphoren ist mit dem vereinzelten Exemplar mit konzentrischen Girlanden an der Randinnenseite in Schicht 5 erstmals vertreten (Taf. 78,9142) und ist ab der folgenden Schicht 4 bis zum Ende der Siedlung kontinuierlich vorhanden (Taf. 91,9136–9137; 115,9134). Die charakteristische Verzierung bleibt im gesamten Schichtenverlauf unverändert.

Variante B

Die mattbemalte Keramik 233

Variante B ist mit 25 zugewiesenen Exemplaren und einem Anteil von 41 % die häufigste Variante der Kegel-halsamphoren (Kat. Nr. 9146–9170). Sie ist charakterisiert durch eine nach außen verdickte Lippe, die im Unter-schied zu Variante A schräg abgestrichen und leicht ausbiegend ist. Der Mündungsdurchmesser ist deutlich kleiner als der von Variante A und liegt zwischen 10 und 14 cm, nur ein einzelnes Exemplar weist einen Durchmesser von 29 cm auf. Die Wandstärke schwankt zwischen 0,4 und 0,7 cm. Ein Gefäß weist einen beson-ders kleinen Mündungsdurchmesser von 8 cm auf und könnte ebensogut den Kugelkantharoi zugeordnet werden (Taf. 70,9165). Da aber trotz einer Erhaltung von 20 % der Gefäßmündung kein Henkelansatz erkennbar ist, wird es den Amphoren zugerechnet.

In einem Fall ist ein randständiger, breiter Bandhenkel erhalten, der vermutlich vom Rand bis zur Schulter führt (Taf. 103,9147). Zu einem Randfragment mit der Kat. Nr. 9161 gehört vermutlich eine Standfläche aus demselben Komplex, die in Ware und Wandstärke mit dem Oberteil übereinstimmt, ohne aber direkt anzupassen (Taf. 88,9512). Die leicht nach innen gewölbte Standfläche ist direkt über der Basis mit zwei parallelen horizon-talen Außenbändern verziert und hat einen Bodendurchmesser von 12 cm und einen Mündungsdurchmesser von 10 cm. Die Farbe ist stark abgerieben, doch könnte es sich, bei aller Vorsicht aufgrund des Erhaltungszustandes, um ein bichrom bemaltes Gefäß handeln, da sowohl rote als auch schwarze Bemalungsspuren zu erkennen sind. Das Gefäß stammt aus der vierten Siedlungsschicht.

Bei Amphoren dieser Variante dominiert Warengruppe B (vgl. Taf. 148,9155) gegenüber Warengruppe A, nur zwei Exemplare können der Ware C zugewiesen werden. Es dominiert die Bemalung in rotbrauner Farbe, ver-einzelt kommt auch violettrote Bemalung vor. Die überwiegende Mehrheit dieser Amphoren ist demnach hell-braun bis beige mit geglätteter Oberfläche ohne und mit Überzug. Nur zwei Gefäße weisen eine rote Oberfläche auf.

Die Ornamentkompositionen entsprechen dem Musterschema der Variante A der Kegelhalsamphoren annä-hernd. So folgt auf ein Randband auf der Lippe (1) in der Regel ein horizontales Außenband (2) in der Kehle des Halses (Taf. 68,9163; 70,9166; 102,9148; 104,9150.9155), oft gefolgt von einem horizontalen Fransenband (3) darunter (Taf. 70,9166; 102,9148; 104,9155; 148,9155). Statt des Fransenbandes können auch mehrfach hori-zontale Bänder in kurzen Abständen aufeinanderfolgend auftreten (Taf. 68,9163; 91,9158; Kat. Nr. 9167). Zwei Exemplare sind zusätzlich an der Randinnenseite mit einem fortlaufenden Wellenband (10) verziert (Taf. 70,9166; Kat. Nr. 9153). Die Verzierung des schon eingangs erwähnten sehr engmundigen Gefäßes mit der Kat. Nr. 9165 ist stark abgerieben, doch sind noch Reste einer Spiraldekoration erkennbar (Taf. 70,9165). Zwischen zwei horizontalen Außenbändern (2) direkt unterhalb der Mündung ist eine gestielte hängende (35) neben einer gestielten stehenden Spirale (34) zu erahnen.

Variante B der Kegelhalsamphoren beginnt mit einem einzelnen Vertreter in Schicht 6 (Taf. 68,9163), kommt in Schicht 5 vereinzelt vor (Taf. 70,9165–9166), und ist in den Schichten 4 bis 2 Teil des Formenspektrums (Taf. 91,9158–9159; 102,9148; 103,9147; 104,9150.9155; 148,9155).

Variante C

Variante C hat mit 15 definierbaren Fragmenten einen Anteil von 24 % und ist somit die kleinste Gruppe der Kegelhalsamphoren. Sie ist charakterisiert durch einen trichterförmigen, ausbiegenden Rand, der schräg nach außen abgestrichen ist. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 8 und 26 cm, die Wandstärke variiert von 0,4 bis 0,8 cm. Henkel oder Schulteransatz des Gefäßes sind in keinem Fall erhalten.

Die häufigste Warengruppe dieser Amphorenvariante ist Ware B (vgl. Taf. 148,9171.9180), wohingegen en-gobierte Fragmente (Warengruppe A) selten sind. Drei Exemplare können der Ware E zugewiesen werden, haben also eine graue glänzende Oberfläche, und ein einzelnes Fragment ist rot und durchgehend hart gebrannt (Warengruppe F). Die Bemalung auf braunen Oberflächen (Warengruppe B) ist rotbraun bis violettrot, auf grau-en Oberflächen (Warengruppe E) leuchtend rot bis violett und auf roter Oberfläche rotbraun bis braun.

Die Muster der Bemalung sind bei Amphoren der Variante C weit weniger homogen als bei den Varianten A und B. Zwar existieren auch Beispiele mit dem gängigen Schema von bemalter Lippe, horizontalem Außenband und Fransenband (Kat. Nr. 9172, 9176), doch sind komplizierte Randmuster häufiger. So gibt es die Kombina-tion von hängenden, konzentrischen Girlanden (38) auf der Randinnenseite mit einer Tupfenreihe (37) auf der ausbiegenden Lippe, einem Fransenband auf dem Hals darunter und – aufgrund des guten Erhaltungszustandes rekonstruierbar – zwei parallelen Wellenbändern (10) auf dem unteren Halsdrittel (Taf. 70 u. 148,9180). Des weiteren gibt es konzentrische Girlanden mit Spiralende (11) auf der Randinnenseite mit dem üblichen Schema von bemalter Lippe, Außenband und Fransenband auf der Gefäßaußenseite (Taf. 81,9177). Auch die Kombina-tion konzentrischer Girlanden ohne Spiralende (38) auf der Randinnenseite mit dem dreiteiligen Musterschema ist möglich (Taf. 68,9178). Neben komplizierten Ornamenten auf der Randinnenseite ist auch ein einfaches horizontales Band als Verzierung möglich.

Die mattbemalte Keramik 234

Neben den verschiedenen Varianten der Dekoration der Randinnenseite gibt es auch kompliziertere Muster auf der Außenseite. In dem Schema Randband, Außenband und Fransenband kann statt des letzteren ein Lanzett ohne Mittelteil mit Spiralenden (43) oder ein Wellenband mit Spiralabschluß (22) als Ornament verwendet wor-den sein (Taf. 148,9171; Kat. Nr. 9182).

An dem Fragment mit der Kat. Nr. 9184 sind zudem technische Details der Bemalung zu beobachten (Kat. Nr. 9184): Unterhalb des Randes wurden ursprünglich zwei horizontale Außenbänder gemalt, die dann aber in ei-nem zweiten Schritt flächig übermalt wurden, jedoch nach wie vor durchscheinen. So ist der nun breite, durch-gängige Streifen auch untypisch für das Musterrepertoire der Kegelhalsamphoren, den der Töpfer oder Gefäß-maler (?) erst nachträglich angebracht hat.

Nur drei Exemplare stammen aus reinen Kontexten der Schicht 6 (z.B. Taf. 148,9180). Einzelne Stücke aus Komplexen der Schichten 6+7, 5+6, 3+4 und 2+3 lassen aber ein weniger punktuelles Vorkommen vermuten, als man bei der Betrachtung der Gefäße aus reinen Schichten vermuten würde (Taf. 68,9178.9183; 81,9177; 70,9180; Kat. Nr. 9171, 9173, 9181, 9182, 9184).

Kegelhalsamphoren treten in Schicht 6 zum ersten Mal auf und sind bis inklusive Schicht 1+0 annähernd re-gelmäßig vertreten. Die Varianten lassen in ihrer stratigraphischen Verteilung – auch aufgrund der geringen Anzahl – keine chronologischen Schlüsse zu, doch zeichnet sich eine Differenzierung in den Verzierungsstilen ab. Während Varianten A und B mit einem immer wiederkehrenden Schema bemalt sind, weisen Amphoren der Variante C neben dem charakteristischen Amphorenmuster auch kompliziertere und zum Teil singuläre Orna-mente auf.

Fassen wir die Verteilung der drei Amphorentypen nochmals zusammen, dann zeigen sich deutliche Schwer-punkte, die chronologisch zu interpretieren sind (Abb. 146). Die älteste Amphore ist eine „Sonderform“ der Zylinderhalsamphoren, die nur einmal in Schicht 8 belegt ist. Trichterhalsamphoren beginnen in Schicht 7, ha-ben in Schicht 4 ihren Schwerpunkt und kommen danach nicht mehr vor. Amphoren mit Kegelhals beginnen erst in Schicht 6 und haben in den Schichten 3 und 2 ihre größte Häufigkeit und laufen bis Schicht 1+0. Erst in Schicht 4 beginnen Amphoren mit Zylinderhals, die danach konstant weiter bis zum Ende der Siedlung vertreten sind1010.

Bevor nun die Entwicklung der Verzierungsvarianten von Amphoren diskutiert wird, sollen noch mögliche andere Informationsquellen wie sicher zuordenbare Wandfragmente und Henkelbruchstücke vorgestellt werden.

1010 Funde der Schicht 1+0 sind aufgrund des hohen Koeffizienten nicht grafisch darstellbar, doch würden die Fragmente aus diesen Komplexen die Darstellung nicht verändern. Trichterhalsamphoren fehlen in Schicht 1+0, wohingegen Ampho-ren mit Zylinder- und Kegelhals weiter vorkommen.

Die mattbemalte Keramik 235

0 20 40 60 80 100 120 140

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

Zylinderhals "Sonderform"KegelhalsZylinderhalsTrichterhals

Abb. 146. Vorkommen der Amphorentypen im Schichtenverlauf in Relation zur Schichtenmächtigkeit (n=44)

7.5.1.2. Wandfragmente von Amphoren (Kat. Nr. 9186–9297)

Insgesamt 112 Fragmente, die aufgrund ihrer Krümmung, Form und Innenflächenbehandlung eindeutig gro-

ßen geschlossenen Gefäßen zugeordnet werden können, an denen aber weder Rand-, Boden- noch Henkelansät-ze erhalten sind, gehören in die Gruppe der Wandfragmente von Amphoren. Da diese Wandscherben Auskunft geben können über Form und vor allem Verzierung von Hals, Schulter und Bauch der Amphoren, werden sie hier ausführlicher besprochen.

Sofern die Größe der erhaltenen Fragmente es zuläßt, wurde die ursprüngliche Position am Körper dokumentiert. So lassen sich die Wandscherben folgenden Körperpartien der Amphoren zuordnen (Abb. 147):

Die Wandstärke der Fragmente schwankt zwischen 0,4 und 1,3 cm, wobei die Mehrzahl im Bereich zwischen 0,5 und 0,8 cm liegt. Die Warengruppen entsprechen in ihrer Relation einer ähnlichen Verteilung wie die Warengruppen der charakteristischen Randstücke (Abb. 148), auch wenn das quantitative Verhältnis von Rand- zu Wandscherbe teilweise erstaunt.

Die Waren A und B sind auch bei den Wandscherben die häufigste Gruppe (vgl. Taf. 148,9201.9214.9222 [A] u. 9217.9246 [B]), obwohl die engobierte Ware A bei den Wandscherben insgesamt seltener beobachtet wurde. Die

Waren C bis F entsprechen in etwa dem Bild, das bei den Randscherben gewonnen wurde (Abb. 148). Nach einer annähernden Übereinstimmung der Waren mit den Randfragmenten kann man also feststellen, daß die Mehrzahl der mattbemalten Amphoren hellbraun und geglättet ohne Überzug oder beige engobiert mit einer stumpfen, seifigen Oberfläche ist. Amphoren mit roter und fein geglätteter Oberfläche (Warengruppen C und F) sind eher selten, ebenso wie braune oder graue Fragmente mit feiner Glättung (Warengruppen D [vgl. Taf. 148,9219] und E).

Wandscherben Prozentualer Anteil

Bauch-Schulter 2% Bauch 3% Hals 5% Henkelansatz 25% Position unklar 65%

Abb. 147. Wandfragmente der Amphoren in ihrer ver-

muteten ursprünglichen Position am Gefäßkörper (n=112)

Die mattbemalte Keramik 236

0

10

20

30

40

50

60

A B C D E F GWarengruppe

Anzahl

Randfragmente

Wandscherben

Abb. 148. Verteilung der Rand- und Wandfragmente von Amphoren innerhalb der Warengruppen A–G

Die Beschreibung der Bemalung der Wandfragmente folgt der Gefäßform von oben beginnend bei Hals über

Schulter zu Bauch. Halsverzierung

Die Halsbemalung ist bei den wenigen Fragmenten sehr unterschiedlich: So gibt es die Kombination von an einem horizontalen Außenband (2) hängenden langgezogenen leeren Dreiecken (13) mit einseitigem Spira-labschluß. Darunter schließt nach einem schmalen Abstand eine einfache horizontale Wellenlinie (10) an, auf die ein auf dem Kopf stehendes horizontales Fransenband (3) folgt (Taf. 78 u. 148,9246). Ein singuläres Orna-ment ist das umlaufend gefüllte Band mit gegenständig einfachen und konzentrischen Girlanden (46) (Taf. 118,9286). Ebenfalls einzigartig ist die Kombination von vertikalem und horizontalem Außenband zu einem Rechteck oder Kästchen, das flächig mit Punkten gefüllt ist (41) (Taf. 115 u. 148,9214). Schließlich gibt es aber auch das einfache horizontale Fransenband ohne weitere darunter liegende, zur Schulter führende Muster (Taf. 79,9237).

Verzierung der Schulterzone

Auch im Bereich des Überganges von Hals zu Bauch sind die Ornamente vielfältig. Direkt im Umbruch zur Schulter sitzt immer ein horizontales Außenband, das einzeln oder doppelt auftreten kann (Taf. 91,9224–25.9227; 104,9201.9217; Taf. 148,9217). Anschließend an dieses die Schulter betonende Band können sich verschiedene Motive anreihen. Mögliche Kombinationen sind Wellenband mit Spiralabschluß (22) über dem Außenband und vertikales Fransenband (5) darunter, das vermutlich über den Bauch läuft (Taf. 91,9224). Häu-fig ist das Zusammenspiel von doppeltem Außenband und darunter angehängtem vertikalen Fransenband paral-lel zu vertikalem Sägeblatt (15) zu beobachten (Taf. 104 u. 148,9217). Dieses Muster sitzt in den meisten Fällen direkt neben dem Henkel, der von der Schulter bis auf den Bauch reicht. Zwischen den Henkeln können vom Außenband konzentrische oder schraffierte Dreiecke herabhängen (44, 8), die jeweils mit einer Spirale (14) an beiden Seiten abgeschlossen sein können (Taf. 89,9253; 91,9225; 104 u. 148,9201).

Bauchmuster

Auf den Wandfragmenten des Amphorenbauches ist eine Fortführung der Schultermuster zu erkennen. Die Kombination von vertikalem Sägeblatt (15) und vertikalem Fransenband (5), die vertikal oder schräg verlaufen können, ist häufig (Taf. 88 u. 148,9222; 107 u. 148,9219). In einem Fall ist das Sägeblatt neben dem vertikalen Fransenband in Form von seitlich an einem vertikalen Außenband liegenden konzentrischen Dreiecken ausge-

Die mattbemalte Keramik 237

führt (Taf. 68,9255.9261). Daneben führen in einigem Abstand ineinandergreifende, vertikale Spiralen (33) vom Schulterband über den Bauch. Das Spiralmotiv taucht auch als Abschluß der von der Schulter herabhängenden Dreiecke auf. In einem Fall läuft unter dem Dreieck ein Wellenband (10) als horizontaler Abschluß um den Gefäßkörper (Taf. 91,9225). Deutlich wird eine Gliederung des Gefäßkörpers durch parallele und sich kreuzen-de vertikale und horizontale Bänder (Taf. 50 u. 148,9345; 69,9250.9252; 79,9269).

Verzierte Amphorenfragmente unbekannter Position

In der Regel finden sich bei dieser großen Gruppe die bislang besprochenen üblichen Ziermotive der Ampho-ren. Dies sind vertikale und horizontale Fransenbänder, oft in Kombination mit dem Sägeblattmotiv, des weite-ren hängende Dreiecke, horizontale oder vertikale Wellen- und Zickzackbänder (Taf. 70,9263) und Spiralen, die als Abschlußornament neben Dreiecken oder Wellenbändern hängen. Ein einziges Exemplar ist mit einer größe-ren Spirale als Hauptmotiv verziert (Taf. 89,9226).

7.5.1.3. Amphorenhenkel Von den insgesamt 81 abgebrochenen Bandhenkeln können 59 Stück mit einem Henkelquerschnitt zwischen 3

und 4,9 cm den Amphoren zugewiesen werden, da Amphoren als einzige Gefäßform Henkel dieser Dimension haben (Kat. Nr. 9298–9256). Die übrigen 22 Bandhenkel sind – soweit erkennbar – überrandständig, mit einem Querschnitt zwischen 1,7 und 2,8 cm, und können nur zu Kantharoi gehören (s. Kap. 7.5.3).

Die Verzierung der Amphorenhenkel ist sehr einheitlich, vor allem zwei Ornamente sind besonders häufig. Das Leitermotiv (26), das den ganzen Henkel überzieht und dessen oberste Sprosse am Außenband der Schulter ansetzen kann, ist an rund 70 % der Amphorenhenkel zu beobachten (Taf. 78,9343; 81,9327; 89,9228.9484; 103,9305.9311; 119,9213; 148,9311). Die übrigen Henkel sind mit einem vertikalen Kammuster (42) verziert, die Streifen laufen also im Unterschied zum Leitermotiv nicht horizontal, sondern vertikal über die Henkelober-seite (Taf. 89,9483; 119,9328).

Neben den vertikalen Bandhenkeln gibt es ein Wandfragment mit einem abgebrochenen vertikalen Rundstab-henkel mit ovalem Querschnitt, der vermutlich ebenfalls den Amphoren zuzurechnen ist, allerdings anders be-malt ist (Taf. 52 u. 148,9500). Auf der Henkeloberseite läuft ein vertikales Zickzackband (39), das an den Au-ßenkanten von Bändern eingerahmt ist. Des weiteren gibt es zwei Wandfragmente mit Horizontalhenkelansatz, die nahe an der Wandung abgebrochen sind und deshalb keine Bemalung mehr erkennen lassen (Taf. 69,9250; 70,9358).

Soweit die wenigen Wandfragmente mit Henkelansatz und die Henkelbruchstücke selbst eine Aussage zulas-sen, sitzen die Handhaben der Amphoren vor allem am Hals und an der Schulter bzw. kurz darunter. Die Henkel können direkt an der Gefäßmündung oder darunter am Hals ansetzen und zur Schulter bzw. zum Bauch führen.

Das absolut häufigste Ornament der Henkeldekoration bei Amphoren ist das Leitermotiv (26), das erstmals in Schicht 5 zu beobachten und bis zum Ende der Siedlung in Schicht 1+0 belegt ist. Eine Aussage zur Verzierung der älteren Amphorenhenkel ist nicht möglich.

7.5.1.4. Entwicklung, Komposition und Syntax der Amphorenbemalung Jedes Exemplar der mattbemalten Amphoren hat einen individuellen Charakter, und kein einziges Stück

stimmt in allen Verzierungselementen mit einem anderen überein. Trotzdem lassen sich einige immer wieder-kehrende Ornamentkompositionen feststellen, die als typisches Verzierungsschema interpretiert werden können. So werden die Mündung und der obere Halsbereich beinahe ausnahmslos mit umlaufenden Motiven dekoriert, die eine horizontale Gliederung des Gefäßkörpers bewirken. Die Lippe ist häufig durch ein breites Horizontal-band betont, das selten auch durch Tupfen, Punkte oder ein Zickzackband ersetzt sein kann, die die gleiche Wir-kung erzielen. Die Mündungsinnenseite ist abhängig von der jeweiligen Form verziert oder unverziert. Ausla-dende Trichtermündungen, deren Innenseite vom Benutzer gesehen werden konnten, sind mit umlaufenden Girlanden verschiedenster Form oder umlaufenden horizontalen Wellenbändern bemalt.

Der obere Amphorenhals ist regelhaft mit Horizontalbändern bemalt, die meistens mit einem abschließenden Fransenband kombiniert sind (Abb. 149,4–5). Statt des Fransenbandes können auch aneinandergereihte Drei-ecke (Abb. 149,2) oder das sich wiederholende Motiv des Lanzetts ohne Mittelteil mit Spiralende (Abb. 149,1) folgen.

Die mattbemalte Keramik 238

Obwohl keine einzige Amphore vollständig erhalten ist, soll hier trotzdem der Versuch unternommen werden, ein mögliches charakteristisches Musterschema des gesamten Amphorenkörpers zu rekonstruieren, was auf-grund der zahlreichen, wenn auch kleinen Wandfragmente möglich scheint. Beziehen wir diese Wandscherben in die Musterkomposition mit ein, dann zeigt sich auch hier ein immer wiederkehrendes regelhaftes Schema in der Verzierung. Der untere Halsbereich bis zur Schulter ist bei Gefäßen mit Kegelhals aufgrund der größeren Fläche gerne verziert (Abb. 150). Zwischen gliedernden horizontalen Elementen, wie Bändern oder Fransen-bändern, füllen zartere Motive, häufig mit Spiralabschluß, die Fläche. Diese Ornamente sind ebenfalls immer in einer horizontalen Aneinanderreihung zu beobachten (Abb. 150).

Abb. 149. V(vgl.

1

erschiedene Ornamentkompositionen auTaf. 68,9163; 81,9177; 104,9155; Kat. N

2

f dem Amphorenhals r. 9171, 9182)

3

4

5

Die mattbemalte Keramik 239

Die Schulterzone selbst ist in der hier abgebildeten hypo-thetischen Rekonstruktionszeichnung leer belassen, da zu wenige Schulterfragmente vorhanden sind. Die wenigen Beispiele sind mit horizontalen Fransenbändern (Taf. 91,9224) oder mit an einem Horizontalband hängenden Dreiecken (Taf. 104 u. 148,9201) verziert. Grundsätzlich scheint die Schulter am Übergang zum Bauch häufig mit einem umlaufenden Horizontalband betont zu sein. Der Amphorenbauch wird durch vertikale Ornamente verziert (Abb. 150), dessen unterer Abschluß aufgrund fehlender Wandscherben nicht rekonstruiert werden kann. Deutlich kehren hier einige Motive immer wieder, wie das vertikale Fransenband in Kombination mit liegenden konzentrischen aneinander gereihten Dreiecken oder mit dem vertikalen Sägeblattornament, die in der Rekonstruktion nebeneinander gestellt wurden. Die Flächen zwischen diesen Vertikalmoti-ven können mit kleineren Füllornamenten wie der ineinan-dergreifenden Spirale verziert sein.

Der vertikale Henkel – hier vom mittleren Hals zur Schul-ter rekonstruiert – ist regelhaft mit dem Leitermotiv bemalt.

Der Gesamteindruck der Amphorenverzierung vermittelt einen tektonischen Aufbau, der sich aus gliedernden Hori-zontalbändern und locker aneinander gereihten Vertikalmo-tiven zusammensetzt. Obwohl zu wenige Standflächen für eine generelle Aussage erhalten sind, scheint ein horizonta-ler Abschluß im unteren Teil des Gefäßes z.B. in Form eines

Horizontalbandes sehr wahrscheinlich. Grundsätzlich scheint der gesamte Amphorenkörper in die Komposition miteinbezogen, die wenigen leeren Zonen dazwischen lockern die streng tektonische Syntax ein wenig auf.

Abb. 150. Zeichnerisch rekonstruierter möglicher De-

korationsaufbau einer charakteristisch bemalten Amphore aufgrund verschiedener Wandscherben unter-

schiedlicher Gefäße (s. z.B. Taf. 78,9246; 88,9222; 68,9255). Stellung und Anzahl der Henkel hypothetisch

In der Entwicklung der Amphorendekoration lassen sich zwei Stufen erkennen. In den älteren Schichten 7 und 6 scheint der Verzierungsstil noch weniger schematisiert zu sein. So gibt es in dieser Zeit zwar schon die später standardisierte Musterkombination aus Randband mit darunter liegendem horizontalen Außenband, die aber mit komplizierten Mustern auf der Mündungsinnenseite verbunden sein können. Konzentrische Girlanden und Drei-ecke auf der Innenseite kommen nach Schicht 6 nicht mehr vor. Statt des durchgehenden breiten Randbandes kann die Gefäßmündung in den älteren Schichten 7 und 6 mit umlaufenden Tupfen oder einem Zickzackband verziert sein, was mit Schicht 5 endet, wo nur noch das Randband zu beobachten ist. Ebenso scheint das einfa-che oder doppelte horizontale Wellenband als Rand- wie auch als Bauchornament nach Schicht 5 zu verschwin-den. Vereinzelt wird auch schon das horizontale Fransenband verwendet, das aber selten bleibt. In Schicht 5 wird das horizontale Fransenband als Ornament häufiger, und ab diesem Zeitpunkt scheint sich ein relativ ein-heitlicher Verzierungsstil bei den Amphoren durchzusetzen. Das horizontale Fransenband in Kombination mit anderen Horizontalbändern wird zum häufigsten Verzierungsschema, das bis zum Ende der Siedlung nicht mehr abgewandelt wird. Mit Schicht 5 enden gleichzeitig die zuvor verwendeten komplizierteren Innendekorationen, einige Ornamente – wie das vertikale und horizontale Sägeblattmotiv – bleiben aber weiterhin bis Schicht 1+0 beliebt.

Zusammenfassung der Amphoren Amphoren sind die häufigste Gefäßform der mattbemalten Keramik, sie sind mit drei verschiedenen Halstypen

vertreten, die verschiedene Schwerpunkte in den Schichten haben und damit eine chronologische Entwicklung zeigen. Mattbemalte Amphoren sind im gesamten Entwicklungsverlauf vor allem beige engobiert oder hellbraun mit geglätteter Oberfläche. Die Farbe der Bemalung ist überwiegend rotbraun bis violettrot. Eine Analyse ihrer Verzierung ergab eine zweistufige Entwicklung. Nach einer Phase des Experimentierens mit verschiedensten Mustervarianten setzt sich ab Schicht 5 ein relativ standardisiertes Verzierungsschema durch, das bis zur frühen Eisenzeit in Schicht 1+0 nicht mehr verändert wird. Innerhalb dieser zweiten Entwicklungsstufe, aus der der größte Teil der mattbemalten Gefäße aus der Toumba von Olynth stammt, ist keine weitere Veränderung im Lauf der Zeit erkennbar.

Die mattbemalte Keramik 240

7.5.1.5. Krüge (Kat. Nr. 9359–9363)

Krüge sind wohl keine charakteristische Gefäßform der mattbemalten Keramik, da sich nur fünf Gefäße dieser Formengruppe zuweisen lassen, die aber deutlich in zwei Typen zu gliedern sind.

Krüge mit Kegelhals sind durch einen kegelförmigen Hals und eine enge Mündung mit einem Durchmesser zwischen 8 und 12 cm charakterisiert, der wesentlich kleiner als bei den Amphoren ist. Alle drei Exemplare haben einen randständigen Vertikalhenkel mit länglich-ovalem bis eckig-ovalem Querschnitt (Taf. 70,9361; 118,9362–9363). Da alle drei Gefäße stark abgerieben und nur im Mündungsbereich erhalten sind, läßt sich zu ihrer Körperform oder Verzierung kaum etwas sagen. Die Henkeloberfläche ist in einem Fall mit schmalen hori-zontalen parallelen Bändern verziert (Taf. 118,9362), in einem anderen Fall mit leicht schräg aufeinander zulau-fenden horizontalen parallelen Bändern, die dem Henkelquerschnitt angepaßt sind (Taf. 70,9361). Am dritten Exemplar sind noch Farbreste erkennbar, die aber zu keinem Muster rekonstruiert werden können. Nur ein Krug mit Kegelhals stammt aus einem ungestörten Komplex der Schichten 5+6 (Taf. 70,9361), die anderen beiden kommen aus durch byzantinische Bebauung gestörten Schichten. Alle drei gehören zur Warengruppe A und sind demnach beige engobiert und tragen eine rotbraune Bemalung.

Zwei Gefäße lassen sich dem Typ mit schräger oder ausgeschnittener Mündung zuweisen, deren Mündungs-durchmesser aufgrund des Erhaltungszustandes nicht mehr zu ermitteln ist. Bei dem Exemplar mit der Kat. Nr. 9359 ist noch der Ansatz eines vertikalen Rundstabhenkels erhalten, der unterhalb der Mündung ansetzt. Der Krug ist so stark verwittert, daß nur noch geringe Bemalungsspuren an den Henkelseiten erkennbar sind. Er stammt aus einem nicht sicher stratifizierten Kontext der Schicht 4+0. Das zweite Fragment (Taf. 50,9360) ist ebenfalls nur ein Teil eines vermutlich schrägen Halses. Es ist rot, durchgehend hart gebrannt und schwarz be-malt (Ware F). Auf der Randinnenseite folgt auf eine Tupfenreihe (37) ein dünnes Randband (1) direkt auf der Lippe. Unterhalb des Randes sind zwei horizontale Zickzackbänder (12) von zwei dünnen Außenbändern einge-faßt. Das Krugfragment stammt aus Schicht 7.

7.5.2. Schalen und Schüsseln (Kat. Nr. 9364–9427)

Die Gefäßformen der Schalen und Schüsseln werden hier zusammengefaßt, da sie einerseits ähnliche bzw. die gleichen Verzierungsmuster aufweisen und andererseits auch in ihrer äußeren Form nicht so klar voneinander zu trennen sind wie bei der unbemalten Keramik.

Insgesamt 64 Fragmente lassen sich dieser Formengruppe zuweisen, die einen Anteil von 31 % an allen matt-bemalten Gefäßen haben. Die aufgrund von Formvergleichen eindeutig definierbaren Schalen lassen sich ebenso wie die Schüsseln in drei Varianten (A–C) gliedern (Abb. 151). Dazwischen steht die Gruppe der kalottenförmi-gen Schalen und Schüsseln, die sich keiner der beiden Gefäßformen exakt zuordnen lassen.

Variante Schalen Schalen/Schüsseln Schüsseln

A

B

C

Abb. 151. Typentafel der mattbemalten Schalen und Schüsseln

7.5.2.1. Schalen mit einziehendem Oberteil (Kat. Nr. 9364–9381)

Die mattbemalte Keramik 241

Alle der Gruppe der Schalen zugeordneten Gefäße haben einen Körper mit einziehendem Oberteil und ent-

sprechen in Form und Randausbildung exakt dem vorhandenen Typ der Schalen mit einziehendem Oberteil der unbemalten lokalen Keramik (s. Kap. 5.1.1.3). Insgesamt 18 Fragmente lassen sich diesem Typ zuordnen, wo-von sechs einen regelmäßig gerundeten Rand aufweisen (Variante A) und die übrigen 12 durch einen schräg nach innen abgestrichenen Rand charakterisiert sind (Variante C). Bei zwei Schalen der Variante B ist ein Henkelansatz erhalten, der aber aufgrund des starken Fragmentierungsgrades nicht näher angesprochen werden kann (Kat. Nr. 9377, 9378; Taf. 149). Vier der Schalen mit einziehendem Oberteil sind anhand des charakteristi-schen Zipfels bzw. über die nicht komplett abgebrochenen Henkel eindeutig den Wishbone-Schalen zuzuordnen (Variante B; Taf. 90,9374–75; 104,9373; Kat. Nr. 9376), wie sie typisch für die unbemalte Keramik sind. Diese Schalen kommen in den Schichten 6 und 4 vor, in denen sie gleichzeitig auch in der unbemalten Gattung am häufigsten werden.

Variante A mit regelmäßig gerundetem Rand gehört in gleichen Teilen zu den Warengruppen B und C/F, die Schalen sind demnach hellbraun oder rot und fein geglättet. Bei den Schalen der Varianten B und C überwiegt die Warengruppe A (vgl. Taf. 149,9377) gegenüber Ware C. Sie sind überwiegend beige engobiert und seltener rot und geglättet. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 12 und 22 cm, die Wandstärke variiert von 0,3 bis 0,8 cm. Mattbemalte Schalen mit einziehendem Oberteil sind auf die Schichten 7 bis 4 beschränkt, wobei die Varianten – abgesehen von den Wishbone-Schalen – annähernd gleichmäßig verteilt sind (Taf. 51,9369; 69,9378; 71 u. 149,9377; 80,9366.9380; 90,9364.9374–75; 104,9373). Insofern ist die Ausbildung des Randes kein chronologisches Kriterium. Bemerkenswert ist ihre morphologische Übereinstimmung mit dem entspre-chenden Typ der unbemalten Keramik, der schon vor Schicht 7 vorkommt (s. Kap. 5, Abb. 41). Da die Gefäß-form so deutlich übereinstimmt, ist hier eine starke Beeinflussung der mattbemalten Schalenform durch die lokale unbemalte Keramik anzunehmen. Die Bemalung

Die Farbe der Bemalung ist rotbraun bis leuchtend rot bei beige engobierten Gefäßen und schwarz auf Schalen mit roter Oberfläche. Die Form des Randes beeinflußt aus rein platztechnischen Gründen die Wahl der Orna-mente, so bietet der regelmäßig gerundete Rand kaum Platz für eine Innenbemalung, im Unterschied zum schräg nach innen abgestrichenen Rand, der eine zusätzliche Fläche für Verzierungen bietet.

Schalen mit regelmäßig gerundetem Rand sind zumindest im Randbereich einheitlich verziert. Das Randband (1) reicht von der Randinnenseite über die Lippe nach außen und ist an allen Schalen dieser Variante festzustel-len. Aber abgesehen davon scheint die Verzierung des Bauches – soweit dies bei dem schlechten Erhaltungszu-stand überhaupt zu beurteilen ist – sehr unterschiedlich zu sein. Unterhalb des Randes können horizontale Au-ßenbänder (2) in nicht näher definierbarer Anzahl folgen (Taf. 90,9364). Des weiteren können ein horizontales Sägeblatt mit nach unten weisenden Zacken (23) oder auch gestielte hängende Spiralen (34) – möglicherweise als Abschluß eines Dreieckornamentes – den Bereich unter dem Gefäßrand zieren (Taf. 80,9366). Eine besser erhaltene Schale zeigt einen zweiteiligen Verzierungskanon: Nach der mit Randband bemalten Lippe folgt dar-unter ein schmales Außenband (Taf. 51,9369). Ca. 1 cm unter dem Rand sitzt ein kreisrundes, gebohrtes Loch, das kaum als Flickloch interpretiert werden kann, da die Musterung dieses Loch in den Verzierungsrhythmus integriert. Direkt neben der Bohrung setzen zwei Spiralen an, die eine umlaufende Wellenlinie (22) einleiten. Im Bereich des größten Bauchumfanges, in der Mitte der Schale, laufen eng nebeneinander ein horizontales Wel-lenband (10) und zwei schmale horizontale Außenbänder (2). Die Schale stammt aus Schicht 7.

Schalen mit schräg nach innen abgestrichenem Rand sind öfter mit einem horizontalen Wellenband (10) auf der Randinnenseite verziert (Taf. 69,9378; 71 u. 149,9377; Kat. Nr. 9379, 9381). In einem Fall ist das Wellen-band durch hängende konzentrische Halbkreise (30) ersetzt (Taf. 80,9380). Die Verzierung der Außenseite ist sehr heterogen. Möglich sind hängende leere Dreiecke (13), von Spiralen (14) flankiert (Taf. 71 u. 149,9377), hängende konzentrische Dreiecke (44) (Taf. 80,9380) oder auch hängende konzentrische Girlanden (38) (Kat. Nr. 9381). An einem Exemplar ist auch das für Amphoren typische Element des horizontalen Fransenbandes (3) zu beobachten (Taf. 90,9375). Insgesamt also ist die Musterung dieser Schalenvariante vielfältig, nur das hori-zontale Wellenband an der Randinnenseite ist ein immer wiederkehrendes Motiv.

Die wenigen sicher zuweisbaren Wishbone-Schalen folgen diesem Verzierungsschema. Der einzig besser erhaltene, aber abgebrochene Wishbone-Henkel (Taf. 69,9509) stammt aus Schicht 6 und ist ebenfalls bemalt. Auf der grauglänzenden Oberfläche (Warengruppe E) sind zwei horizontale Bänder am Henkelende und ein dem Oval folgendes Band in hellroter Farbe aufgetragen.

Die Analyse der einzelnen Ornamente im Schichtenverlauf zeigt bei der charakteristischen Musterung keine chronologische Differenzierung. So ist mit dem ersten Auftreten der Schalen auch das horizontale Wellenband

Die mattbemalte Keramik 242

an der Randinnenseite bzw. das Randband auf der Lippe schon vorhanden und bleibt bis Schicht 4 üblich. Nach dem Sägeblattmotiv in Schicht 7 folgen hängende Dreiecke in den Schichten 6 und 5. Schließlich tauchen das Sägeblattornament wieder und das singuläre Fransenband erstmals in Schicht 4 auf, wobei letzteres bei dem eigentlich typischen Träger dieses Ornamentes, den Amphoren, schon ab Schicht 6 verwendet wird.

7.5.2.2. Kalottenförmige Schalen und Schüsseln (Kat. Nr. 9382–9393) Da der Fragmentierungsgrad der wenigen Schalen bzw. Schüsseln dieses Typs so groß ist, kann eine Differen-

zierung in Schale oder Schüssel über das Verhältnis von Mündungsdurchmesser zu Gefäßhöhe nicht erfolgen. Sie sind charakterisiert durch einen kalottenförmigen Körper und einen regelmäßig abgerundeten Rand. Henkel oder sonstige Handhaben sind nicht nachgewiesen.

Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 20 cm, die Wandstärke schwankt zwischen 0,4 und 0,9 cm. Die insgesamt 12 Fragmente kalottenförmiger Schalen/Schüsseln teilen sich gleichermaßen auf die Warengrup-pen A, B und C auf. Sie sind also entweder beige engobiert, hellbraun und geglättet oder rot und geglättet und trotz der zum Teil sehr dünnen Wandung nicht durchgehend hart gebrannt.

Die Mehrzahl stammt aus unsicher stratifizierten oder gestörten Komplexen, daher ist eine statistische Aus-wertung innerhalb des Schichtenverlaufes schwierig (Taf. 115,9385). Ein Fragment stammt aus Schicht 7 (Kat. Nr. 9393), weitere Exemplare kommen aus der Schicht 3 bzw. 3+4 (Taf. 103,9388).

Die Bemalung

Neben Rotbraun als häufigste Bemalungsfarbe kommen auch hellrot auf beige engobierte und schwarz auf rot bemalte Oberflächen vor. Die Verzierungsornamente sind zumeist die gleichen, so ist das Randband auf der Lippe (1) absolut üblich (Taf. 103,9388; 118,9389). Wie schon bei den Schalen mit einziehendem Oberteil und regelmäßig gerundetem Rand richtet sich die Bemalung nach der Randform, die auch bei den kalottenförmigen Schalen und Schüsseln ohne Lippenbildung geformt ist. Unterhalb des Randes folgt häufig ein horizontales, schmales Außenband (2), das an der Hälfte dieses Gefäßtyps zu beobachten ist. In einem Fall ist das Randband durch eine Tupfenreihe (37) auf der Lippe ersetzt, der außen einfache, hängende Girlanden (50) folgen (Taf. 71,9390).

7.5.2.3. Schüsseln (Kat. Nr. 9394–9427) Schüsseln sind charakterisiert durch einen weitmundigen, tiefen und bauchigen Körper. Ihre unterschiedliche

Randbildung ermöglicht eine Gliederung in drei Varianten: – Variante A mit kurzer auskragender und außen leicht unterschnittener Lippe und schräg nach innen abgestri-chenem Rand, – Variante B mit leicht ausbiegendem Rand und – Variante C mit leicht ausbiegendem, innen verdicktem Rand und manchmal lang ausgezogener Lippe.

Da Ornamente und Verzierungsschemata der drei Varianten sehr ähnlich sind, werden sie nach der Bespre-chung ihrer Formen zusammenfassend für die Varianten A bis C erläutert.

Während die Varianten B und C auch in der unbemalten Keramik durchaus übliche Formen sind, ist Variante A mit dem schräg nach innen abgestrichenen Rand und der auskragenden Lippe auf die Gattung der mattbemal-ten Keramik beschränkt (Kat. Nr. 9394–9401). Mit insgesamt acht zugewiesenen Stücken hat Variante A einen Anteil von 22 % an den Schüsseln.

Bei den Warengruppen überwiegen C und F, zwei Fragmente gehören zu den Warengruppen B und G, ein einzelnes zur Warengruppe E. Sie sind zumeist durchgehend und hart gebrannt. Die Farbe der Bemalung ist gleichermaßen rotbraun und schwarz, das einzelne graue Exemplar ist dunkelviolett bemalt. Der Mündungs-durchmesser liegt zwischen 12 und 20 cm, die Wandstärke variiert von 0,3 bis 0,6 cm. Die drei sicher stratifi-zierten Schalen der Variante A stammen alle aus Schicht 5, drei weitere stammen aus Komplexen der Schichten 5+6, 4+5 und 3+4 (Taf. 79,9399–9400; 80,9395; 104,9394).

Die Schüsseln der Variante B mit leicht ausbiegendem Rand (Kat. Nr. 9402–9415) entsprechen exakt dem Typ der unbemalten lokalen Keramik, der schon ab Schicht 13 ein charakteristischer Bestandteil im Keramikre-pertoire ist (s. Kap. 5, Abb. 57). Eine direkte Beeinflussung in der Formgebung der bauchigen Schüsseln mit leicht ausbiegendem Rand scheint demnach durch die ältere unbemalte Keramik gegeben zu sein. Mit 14 zuge-wiesenen Fragmenten haben sie den größten Anteil von 44 % an den Schüsseln.

Die mattbemalte Keramik 243

Diese Schüsseln gehören mehrheitlich zu den Warengruppen C (vgl. Taf. 149,9412) und F, nur vier Exempla-re können der Warengruppe A zugewiesen werden. Sie sind demnach überwiegend rot und fein geglättet, weni-ge sind beige engobiert. Die Farbe der Bemalung ist dementsprechend vor allem schwarz, selten rotbraun oder violettrot. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 18 cm, die Wandstärke schwankt zwischen 0,3 und 0,7 cm. Schüsseln dieser Form sind in den Schichten 7 und 6 sicher belegt (Taf. 149,9412), ein einzelnes Ex-emplar aus einem gestörten Komplex der Schicht 3 könnte auf eine längere Laufzeit hinweisen (Taf. 50,9409.9412; 51,9415).

Auch Variante C mit dem leicht ausbiegenden und innen verdickten Rand, der manchmal zu einer langen Lip-pe ausgezogen sein kann (Kat. Nr. 9416–9427), hat als Gefäßform eine Entsprechung in der unbemalten Kera-mik (s. Kap. 5). Die insgesamt 12 zugewiesenen Fragmente haben einen Anteil von 34 % an den Schüsseln.

Die Schüsseln dieser Variante gehören gleichermaßen den Warengruppen B und C/F an, das heißt, sie sind hellbraun oder rot und haben eine fein geglättete Oberfläche. Die Farbe der Bemalung ist rotbraun (vgl. Taf. 149,9418–9419) oder schwarz (vgl. Taf. 149,9421). Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 12 und 26 cm, die Schüsseln der Variante C können also wesentlich weitmundiger sein als die anderen beiden Varianten. Die Wandstärke variiert von 0,3 bis 0,7 cm. Schüsseln der Variante C sind wie Variante B auf die Schichten 7 und 6 beschränkt, haben also nur eine sehr kurze Lebensdauer (Taf. 51,9421.9425; 71,9417.9419; 9418, 118,9421; 149,9418–9419.9421).

Die wenigen sicher stratifizierten Stücke aller Schüsseln lassen kaum eine generelle Aussage zu ihrem Vor-kommen im Siedlungsverlauf zu. Grundsätzlich scheinen die beiden aus der lokalen unbemalten Keramik über-nommenen Varianten B und C älter zu sein als die neu entwickelte Variante A. Schüsseln mit leicht ausbiegen-dem und auch innen verdicktem Rand scheinen auf die Schichten 7 und 6 beschränkt zu sein, wobei eine längere Lebensdauer möglich ist. Schüsseln mit auskragender Lippe (Variante A) hingegen sind erst ab Schicht 5 zu beobachten.

Die Bemalung der Schüsseln

Der leicht ausbiegende Rand, den alle Schüsseln gemeinsam haben, ist in der Regel verziert, wobei hier drei große Gruppen unterschieden werden können: – Das horizontale Wellenband (10) an der Randinnenseite, meist in Kombination mit einem schmalen Randband (1) auf der Lippe ist die dominierende Randverzierung (Taf. 50,9409; 51,9425.9415; 69,9378; 71,9377.9419; 79,9399; 149,9419). – Weniger häufig ist eine umlaufende Tupfenreihe (37) auf der Randinnenseite ohne abschließendes Randband auf der Lippe (Taf. 71,9390; Kat. Nr. 9404, 9411). – Die dritte große Gruppe hat an der Randinnenseite keine Verzierung, weist aber immer ein schmales Rand-band auf der Lippe auf (Taf. 50 u. 149,9412; 51,9369.9421; 80,9366; 90,9364; 103,9388; 118,9389; 149,9421).

Einfache oder konzentrische Girlanden (50, 38) an der Randinnenseite sind nur an zwei Schüsseln zu beobachten und stellen damit eine Ausnahme dar (Taf. 118 u. 149,9418; Kat. Nr. 9407). In einem Fall folgt dem horizontalen Wellenband statt einem Randband das Lanzett ohne Mittelteil mit Spiralende (43) (Taf. 79,9400).

Die Bemalung der Außenseite des Gefäßkörpers ist – unabhängig von der Randverzierung – relativ einheit-lich. Unterhalb des Randes verläuft meist ein horizontales, schmales Außenband (2), dem häufig ein horizonta-les Sägeblatt (23) folgt (Taf. 50 u. 149,9412; 71,9417.9419; 149,9419; Kat. Nr. 9403). Die Abfolge kann durch horizontale Wellenlinien unterbrochen oder fortgeführt werden. In einem Fall ist das Sägeblatt durch ein hori-zontales Fransenband (3) ersetzt worden (Taf. 79,9399), das als singuläre Erscheinung bei den Schüsseln zu bewerten ist.

Drei der Schüsseln sind mit seltenen Motiven verziert, die hier deshalb kurz gesondert besprochen werden. Eine Schüssel mit ausbiegendem und verdicktem Rand (Taf. 118 u. 149,9418) ist mit einer einfachen Girlande (50) auf der Randinnenseite und einem Randband auf der Lippe bemalt. Unterhalb des Randes sitzt eine größere konzentrische Girlande mit umlaufenden Fransen (47). Dasselbe Ornament ist auch auf einer anderen Schüssel zu beobachten (Taf. 51 u. 149,9421): Unter der bemalten Lippe und einem horizontalen Außenband in der Kehle befindet sich dieses Motiv, auf das zusätzlich noch hängende, flächig gefüllte Dreiecke (9) folgen. Diese Drei-ekke sind auch auf einem anderen Schüsselfragment zu erkennen (Kat. Nr. 9407), von denen eines mit einer Spirale abgeschlossen wird. Da alle drei Schüsseln aus unsicher stratifizierten Kontexten stammen, ist eine chronologische Auswertung dieser besonderen Ornamente leider nicht möglich. 7.5.2.4. Entwicklung, Komposition und Syntax der Bemalung

Sucht man im Verzierungsstil der Schalen und Schüsseln ein wiederkehrendes übergeordnetes Schema, dann

ist dies am ehesten in der Tektonik der Dekoration zu finden. Die Gefäßmündung wird farblich betont, wobei

Die mattbemalte Keramik 244

hier das breite Randband am häufigsten ist. Das obere Gefäßdrittel wird gerne durch horizontale Ornamente gegliedert, an die häufig einzelne aufeinanderfolgende Elemente angehängt sind, die vermutlich den gesamten Körper umlaufend zieren. Die wenigen gut erhaltenen Schalen und Schüsseln sind auch in ihrer Körpermitte durch horizontale Muster betont. Zum unteren Gefäßdrittel kann aufgrund der Erhaltungsbedingungen keine Aussage getroffen werden. Insgesamt scheinen Schalen und Schüsseln aber weniger standardisiert verziert wor-den zu sein als die zuvor besprochenen Amphoren.

Betrachtet man die Muster der Schüsseln im Schichtenverlauf, so zeichnet sich keine chronologische Entwick-lung ab. Das häufigste Verzierungsschema des Randes – das horizontale Wellenband – tritt ab Schicht 7 auf, ebenso ist auch die fortlaufende Tupfenreihe schon früh zu beobachten. Das singuläre Stück mit horizontalem Fransenband stammt aus Schicht 5, wo dieses Motiv auch bei Amphoren häufiger vorkommt. Die zahlreichen Fragmente mit Sägeblattmotiv stammen großteils aus unsicheren Kontexten, doch scheint dieses Ornament schon ab Schicht 7 Teil des Verzierungsrepertoires zu sein.

7.5.3. Kantharoi (Kat. Nr. 9428–9453) Die Formengruppe der Kantharoi weist viele Ähnlichkeiten mit den Kantharoi der lokalen unbemalten Kera-

mik auf. Die insgesamt 26 zugewiesenen Fragmente lassen sich in drei Typen gliedern (Abb. 152): – Kantharoi mit bauchiger Form (Typ I), – Kantharoi mit einziehendem Oberteil (Typ II) und – Kugelkantharoi mit engmundiger Gefäßform (Typ III).

TYP A B

I

II

III

Abb. 152. Typen und Varianten mattbemalter Kantharoi

7.5.3.1. Bauchige Form (Typ I) (Kat. Nr. 9428–9438)

Der Kantharos mit bauchiger Form ist durch einen bauchigen Körper mit leicht ausbiegendem Rand charakte-risiert, der innen auch leicht verdickt sein kann, wodurch der Gefäßkörper den bauchigen Schüsseln mit ausbie-gendem Rand ähnlich ist (Abb. 152). Unterscheidungskriterium sind die hochgezogenen, überrandständigen Henkel, die in der Regel abgebrochen sind. An zwei Gefäßen sind die Henkel noch soweit vorhanden, daß ihr Querschnitt und ihre Bemalung erkennbar sind. In einem Fall ist der Ansatz eines breiten Bandhenkels erhalten (Taf. 69,9431), an einem anderen Gefäß handelt es sich um einen Vertikalhenkel mit einfacher Kerbe, dessen Umbruch durch einen deutlichen Knick betont ist (Taf. 51,9433), der eine Verwandtschaft zu den sogenannten

Die mattbemalte Keramik 245

„thumb grips-handles“ aufweist1011. Henkel dieses speziellen Typs sind nur an diesem und einem weiteren Bei-spiel belegt (Taf. 52,9463) und scheinen keine häufige Form im Prähistorischen Olynth zu sein.

Ihr Mündungsdurchmesser liegt zwischen 12 und 30 cm, die Wandstärke variiert von 0,35 bis 0,6 cm. Sie ge-hören mehrheitlich zu den Warengruppen C und F, wenige Exemplare können der Warengruppe B zugewiesen werden (z.B. Taf. 149,9430). Sie sind also überwiegend rot mit geglätteter Oberfläche, seltener hellbraun. Sie kommen erstmals in Komplexen aus den Schichten 7+8 vor und haben in Schicht 7 einen klaren Schwerpunkt. Mit jeweils einem Exemplar sind Kantharoi bauchiger Form noch in den Schichten 6, 5 und 4 vertreten und kommen danach nicht mehr vor (Taf. 51,9433.9436; 52,9437–9438; 53,9435; 69,9431; 80,9434; 118,9432; 119,9430).

Bemerkenswert ist die Ähnlichkeit mit dem entsprechenden Kantharostyp (Typ II A) der unbemalten lokalen Keramik (Kap. 5.1.3. mit Abb. 61). Die unbemalte Variante kommt ab Schicht 13 vor, hat aber einen ganz deut-lichen Schwerpunkt in den Schichten 7 bis 5 und verschwindet nach Schicht 4 aus dem Typenrepertoire (Kap. 5 mit Abb. 64). Wie an anderer Stelle ausführlich diskutiert, können unbemalte Kantharoi dieser Form direkt aus der älteren minyschen Drehscheibenkeramik abgeleitet werden (Kap. 5 mit Abb. 63). Die mattbemalten Kantha-roi bauchiger Form sind vermutlich über die Zwischenstufe der lokalen handgemachten Ware ebenfalls aus der minyschen Keramik abzuleiten, womit ein sehr lang andauernder und auch intensiver Einfluß dieser mittelhella-dischen Gattung auf die lokale Keramikproduktion belegt zu sein scheint.

Die Bemalung

Die Farbe der Bemalung ist gleichermaßen schwarz wie rotbraun, ein einzelnes Fragment ist hellrot bemalt. Die Lippe ist in der Regel mit einem schmalen Randband (1) verziert (vgl. Taf. 149,9430), die Randinnenseite

ist mit unterschiedlichen Motiven, die aber immer umlaufend sind, bemalt. Möglich sind Wellenbänder mit (22) und ohne Spiralabschluß (10) (Taf. 52,9437; 118,9432), Zickzackbänder (12) (Taf. 80,9434) und hängende konzentrische Girlanden (38) (Taf. 119 u. 149,9430). Die Außenseite kann mit einem horizontalen Außenband (2) in Kombination mit einem horizontalen Sägeblatt (23) verziert sein (Taf. 52,9438; 90,9428). Das Sägeblatt-motiv kann auch ohne Außenband auftreten. Die übrigen Motive der Außenbemalung sind vielfältig, so gibt es vertikale, verdoppelte Wellenbänder (Taf. 52,9437), eine konzentrische Girlande mit umlaufenden Fransen (47) (Taf. 119 u. 149,9430), konzentrische Girlanden mit Spiralende (11) (Taf. 80,9434) und stehende bzw. antitheti-sche Haken (40, 48) (Taf. 51,9436). Mehrmals ist ein horizontales Fransenband (3) unterhalb des Randes zu beobachten (Taf. 69,9431; 90,9428; 118,9432).

Alles in allem sind die Kantharoi mit bauchiger Form in ihrem tektonischen Musteraufbau relativ homogen. Die Gefäßmündung wird immer durch ein umlaufendes Band betont, die Innenseite ist ebenfalls regelhaft ver-ziert, wobei hier Wellenbänder und Girlanden dominieren. Die Außenseite des Gefäßkörpers ist im oberen Drit-tel mit einem umlaufenden Horizontalmotiv verziert (Band oder Wellenband). Darunter folgen entweder ein weiteres Horizontalmotiv, wie das Sägeblatt, das Fransen- und Wellenband, oder locker aneinander gereihte Einzelornamente, wie verschiedenste Girlandenvarianten. Das einzige besser erhaltene Exemplar ist in der Bauchmitte und dem unteren Körperdrittel nicht dekoriert. 7.5.3.2. Einziehendes Oberteil (Typ II) (Kat. Nr. 9439–9442)

Den Kantharoi mit einziehendem Oberteil können nur vier Exemplare sicher zugewiesen werden, von denen

eines besonders gut erhalten ist. Charakteristisch ist das einziehende Oberteil und der schräg nach innen abge-strichene Rand (Abb. 152); der einzig besser erhaltene Henkel ist ein Vertikalhenkel mit einfacher Kerbe. Der Mündungsdurchmesser liegt zwischen 10 und 18 cm, die Wandstärke schwankt zwischen 0,3 und 0,6 cm.

Das schon angesprochene Gefäß mit der Kat. Nr. 9441 (Taf. 61,9441[=1991]) ist zwar so gut erhalten, daß beinahe das gesamte Körperprofil rekonstruiert werden kann, doch ist es derartig stark versintert, daß eine Wa-renbestimmung nicht möglich ist. Die anderen Exemplare gehören zu den Warengruppen B und C, sind also hellbraun oder rot und fein geglättet. Die Farbe der Bemalung ist bei den beiden hellbraunen Gefäßen rotbraun, bei dem Exemplar mit roter geglätteter Oberfläche schwarz.

Die vier Gefäße diese Typs stammen aus Fundkomplexen der Schichten 7, 6, 5 und 6+0 (Taf. 52,9442; 61,9441; 80,9439).

Auch der Kantharos mit einziehendem Oberteil scheint in einem Zusammenhang mit der lokalen unbemalten Keramik zu stehen, auch wenn die morphologischen Übereinstimmungen nicht so deutlich sind, wie beim zuvor

1011 Heurtley 1939, 94 mit Anm. 2.

Die mattbemalte Keramik 246

besprochenen Typ. Typ III der unbemalten Kantharoi hat einen stärker ausgeprägten Bauchknick, stimmt aber in seiner grundsätzlichen Körperform mit dem mattbemalten Typ überein (Kap. 5.1.3. mit Abb. 61). Ein gewichti-ges Argument sind auch die speziell gestalteten Vertikalhenkel, die bei beiden einfach gekerbt sind. Die unbe-malte Version ist schon in Schicht 12 vorhanden, hat in den Schichten 7 und 6 ihren Schwerpunkt und kommt danach nicht mehr vor (Kap. 5 mit Abb. 62). Auch dieser Kantharostyp der mattbemalten Gattung läßt sich also aus der unbemalten lokalen Keramik herleiten und scheint – nach dem einzelnen Fragment aus Schicht 5 zu urteilen – eine etwas längere Lebensdauer gehabt zu haben.

Die Bemalung

Zwei Exemplare aus den Schichten 7 und 5 weisen einen identischen Musteraufbau auf (Taf. 52,9442; 80,9439). Die Randinnenseite ist mit einem umlaufenden horizontalen Wellenband betont. Direkt unterhalb der Mündung auf der Außenseite sitzt ein horizontales Sägeblatt mit hängenden Zacken. Der weitere Verzierungs-verlauf ist aufgrund des Erhaltungszustandes nicht mehr zu rekonstruieren. Bei einem sehr kleinen Fragment aus Schicht 6+0 (Kat. Nr. 9440) ist nur noch das Randband (1) auf der Lippe zu erkennen.

Der gut erhaltene Kantharos (Taf. 61,9441[=1991]) ist auf der Randinnenseite mit einer Tupfenreihe (37) ver-ziert, dem ein Randband auf der Lippe folgt, das über den Rand auf die Außenseite übergreift. Unterhalb des Randes laufen dreifach konzentrische Girlanden (38), die an einem schmalen Band hängen, um den Körper herum. Die hochgezogenen Henkel mit einfacher Kerbe sind am Ansatz zur Mündung mit einem Leitermotiv mit vier Sprossen (26) verziert. Mit Beginn der Kerbe führt eine Zickzacklinie mit Spiralanfang (25) vertikal der Kerbe folgend über den Henkel und endet mit einem Spiralabschluß am Ansatz des Henkels am Bauch des Ge-fäßes. Die beiden hochgezogenen Seiten des Henkels sind jeweils mit schmalen Bändern eingefaßt, die auf dem Bauch in zwei auslaufenden Spiralen enden. Der Kantharos ist weder auf der Innenseite noch im unteren Drittel des Körpers außen verziert. Dieses Exemplar stammt aus Schicht 6.

7.5.3.3. Kugelkantharos (Typ III) (Kat. Nr. 9443–9453 Kugelkantharoi können aufgrund ihres Oberteils in zwei unterschiedliche Varianten gegliedert werden (Abb.

152): – Kugelkantharoi mit kurzem, abgesetztem Zylinderhals (Variante A) und – Kugelkantharoi mit gleichmäßig einziehendem Oberteil (Variante B).

Von den insgesamt elf definierbaren Kugelkantharoi haben nur zwei einen abgesetzten, zylindrischen Hals (Taf. 81,9445; 119 u. 149,9446). Ihr Mündungsdurchmesser mißt 8 bzw. 10 cm, die zugehörige Wandstärke mißt 0,4 bzw. 0,7 cm. Die neun Fragmente von Kugelkantharoi mit gleichmäßig einziehendem Oberteil haben einen Mündungsdurchmesser zwischen 5 und 12 cm und eine Wandstärke von 0,35 bis 0,65 cm. Der einzige besser erhaltene Henkel an einem Kugelkantharos mit zylindrischem Hals ist ein Bandhenkel mit länglichem Querschnitt (Taf. 119 u. 149,9446). Die Form der übrigen Henkel ist aufgrund des schlechten Erhaltungszustan-des unklar.

Sie gehören gleichermaßen zu den Warengruppen B und C/F, ein einzelnes Fragment kann der Warengruppe E zugeordnet werden. Von den Kugelkantharoi mit abgesetztem Hals (Variante A) ist nur ein Exemplar sicher stratifiziert, es kommt aus einem Komplex der Schichten 4+5 (Taf. 81,9445). Kugelkantharoi mit gleichmäßig einziehendem Oberteil stammen aus den Schichten 7, 5 und 3, haben also eine relativ lange Laufzeit (Taf. 52,9450.9452; 71,9447; 80,9449; 81,9444; 103,9443;).

Auch die Form der mattbemalten Kugelkantharoi steht in direktem Zusammenhang mit der lokalen Keramik. Kugelkantharoi kommen ab Schicht 13 vor, wobei die unverzierten Varianten A und B in Schicht 7 ihren Höhe-punkt haben, die inkrustiert verzierte Variante C erst ab Schicht 7 häufiger wird und in den jüngeren Schichten ihren Schwerpunkt hat (Kap. 5.1.3. mit Abb. 62; 67–68). Es handelt sich demnach um eine Gefäßform, die ne-beneinander in verschiedenster Ausführung existiert hat. Kugelkantharoi können in der gleichen Zeitphase un-verziert, inkrustiert oder mattbemalt sein. Ganz deutlich ist auch bei dieser Kantharosvariante eine Beeinflus-sung durch die lokale Keramik gegeben. Die Bemalung

Auch bei den Kugelkantharoi ist ein Randband (1) direkt auf der Lippe häufig, ebenso oft folgt unterhalb des Randes ein horizontales Außenband (2). Das Außenband kann entweder ersetzt sein durch oder kombiniert sein mit einem horizontalen Sägeblatt mit hängenden Zacken (23) (Kat. Nr. 9444, 9450). In einem Fall ist eine hori-zontale Wellenlinie (10) dazwischen gesetzt (Kat. Nr. 9452).

Die mattbemalte Keramik 247

Ein Kugelkantharos der Variante B (Kat. Nr. 9453) ist mit einer Tupfenreihe (37) auf der Randinnenseite und mit hängenden konzentrischen Girlanden (38) auf der Außenseite verziert. Der besser erhaltene Kugelkantharos mit Zylinderhals (Taf. 119 u. 149,9446) ist ebenfalls mit einer Tupfenreihe, die aber direkt auf der Lippe sitzt, geschmückt. Der Hals selbst ist nicht bemalt, und am Bauchansatz leitet ein horizontales Außenband die Verzie-rung des Bauches ein. An diesem Band hängen doppelte vertikale Sägeblätter (24), unterbrochen von hängen-den, leeren Dreiecken (13), die sich rund um das Gefäß ziehen. Der erhaltene Bandhenkel ist auf seiner Obersei-te mit einer Zickzacklinie bemalt, die mit einer Spirale am Henkelansatz bei der Mündung eingeleitet wird.

Kugelkantharoi werden in demselben tektonischen Schema mit Betonung der Mündung und Gliederung des K

Henkelfragmente (Kat. Nr. 9454–9478) n Zusammenhang mit den soeben besprochenen Kantharoi vor und sol-

le

enverlauf entspricht der Häufigkeit der Kantharoi. Sie stammen vor allem aus S

l mit einem schmalen H

7.5.3.4. Entwicklung, Komposition und Syntax der Bemalung

emeinsamkeiten in der Verzierung der Kantharoi, die eine übergeordnete Syntax erkennen lassen, sind wie-de

usammenfassung Kantharoi

antharoi sind in der mattbemalten Keramik mit einem Anteil von nur 13 % eine eher seltene Gefäßform. Alle dr

örpers durch Horizontalmotive verziert wie die offenen Gefäßformen, allerdings mit einem Unterschied: Der kugelige Körper scheint – soweit dies an den wenigen gut erhaltenen Stücken zu beurteilen ist – flächig verziert zu sein, während Schalen, Schüsseln und offene Kantharoi vor allem nur im oberen Gefäßdrittel bemalt sind. Insofern besteht eine Ähnlichkeit zu der ebenfalls geschlossenen Gefäßform der Amphoren, die auch eine relativ flächige Dekoration des gesamten Körpers aufweisen. Eine Ähnlichkeit dieser Grundstruktur besteht auch mit den inkrustiert verzierten Kugelkantharoi, die ebenfalls flächig dekoriert, aber durch eine andere tektonische Gliederung der Muster charakterisiert sind.

Spezielle Henkelformen kommen nur in deshalb in diesem Kapitel beschrieben werden. Insgesamt 17 abgebrochene Vertikalhenkel mit einfacher

Kerbung (Kat. Nr. 9454–9470) gehören entweder zu den Kantharoi mit bauchiger Form oder zu solchen mit einziehendem Oberteil. Sie sind mit einem immer wiederkehrenden Musterschema dekoriert, das mit dem Ver-zierungsstil der wenigen am Gefäß erhaltenen Henkel übereinstimmt. In der Kerbe verläuft eine Wellen- oder Zickzacklinie, die häufig einen Spiralabschluß und/oder einen Spiralanfang (25) aufweist (z.B. Taf. 149,9461). Die hochgezogenen Seiten sind mit je einem vertikal laufenden Band betont, welches die Kerbenverzierung einrahmt.

Ihre Verteilung im Schichtchicht 7, einzelne Exemplare kommen aus den Schichten 6 und 5 (Taf. 52,9463.9469; 69 u. 149,9461), zu

denen auch ein Exemplar mit „thumb grips“ gehört (Taf. 52,9463; vgl. Taf. 51,9433)1012. Weitere sieben eindeutig überrandständige Bandhenkel bzw. vertikale Rundstabhenkeenkelquerschnitt zwischen 1,7 und 2,8 cm können den Kantharoi zugewiesen werden und sind ebenfalls mit

Wellen- oder Zickzacklinien verziert (Kat. Nr. 9471–9477). Die sicher stratifizierten Stücke kommen aus Kom-plexen der Schichten 7+8 und 5+6 (Taf. 52,9474; 71,9495; 72,9472).

Gr in der grundlegenden tektonischen Gliederung der Körper zu finden. Die Gefäßmündung und das obere

Gefäßdrittel sind generell durch horizontale Motive betont. Allgemein ist die Verzierung der Lippe und Randin-nenseite mit Band, Tupfen, Wellenlinien oder Girlanden üblich. Ebenso kann die Gefäßaußenseite mit Girlan-den, horizontalen Bändern, Sägeblättern und selten auch Fransenbändern verziert sein. Die Henkel sind in einer Komposition aus Spirale und Wellen- bzw. Zickzackband in einem immer wiederkehrenden Kanon bemalt. Wie die wenigen besser erhaltenen Exemplare zeigen, sind die Gefäßinnenseite und das untere Bauchdrittel der offe-nen Kantharoi nicht bemalt. Hingegen scheinen die geschlossenen Kugelkantharoi flächig dekoriert zu sein, was sie mit den inkrustiert verzierten Formen verbindet. Z

Kei Typen weisen eine deutliche Beeinflussung durch die lokale unbemalte Keramik auf und lassen sich in ihrer

Formgebung direkt von ihr ableiten. Daß diese zum Teil selbst aus der minyschen mittelhelladischen Gattung entstanden sind, belegt den starken Einfluß dieser Drehscheibenware auf das lokale Töpferverhalten. Während

1012 Heurtley 1939, 94 mit Anm. 2.

Die mattbemalte Keramik 248

Kugelkantharoi eine relativ lange Laufzeit von Schicht 7 bis Schicht 3 haben, enden die anderen beiden Varian-ten spätestens in den Schichten 5 bzw. 4. 7.5.3.5. Tasse

in einzelnes Fragment kann als mattbemalte Tasse mit konischer Form und abgerundeter Lippe angespro-ch

ntext und kann keiner prähistorischen S

7.5.4. Henkel und Böden

enkel (Kat. Nr. 9479–9508) henen Henkelfragmente der Gattung der mattbemalten Keramik lassen sich zum

T

öden sgesamt zehn Bodenfragmente können nicht definitiv einer Gefäßform zugeordnet werden, weshalb sie

au

eingewölbter Standfläche, wie er auch für die unbemalte Kera-m

er handelt es sich um einen oder zw

ge

essen flache B

Een werden (Taf. 53,9478). Sie hat einen Mündungsdurchmesser von 8 cm und eine Wandstärke von 0,5 cm.

Die Tasse hat einen roten Scherben, ist fein geglättet (Warengruppe C) und mit rotbrauner Farbe bemalt. Die Lippe ist mit einem schmalen Randband eingefaßt (1), darunter schließt an der Außenseite ein horizontales Fransenband (3) an. Ein weiteres paralleles Band scheint die Horizontalverzierung nach unten fortzusetzen, was aber aufgrund der starken Fragmentierung nicht genau zu erkennen ist.

Das Tassenfragment stammt aus einem byzantinisch gestörten Kochicht zugeordnet werden. Die drei Faktoren, Ware, Bemalungsfarbe und Verzierung, weisen die Tasse ein-

deutig als Produkt der lokalen mattbemalten Keramik aus. Ihre Form aber stimmt mit der vermutlich importier-ten mattbemalten Tasse aus Schicht 7 überein (Taf. 53 u. 149,10379), die in Kapitel 8.2. ausführlich besprochen wird. Jene Tasse gehört zu einer Gruppe von drei importierten konischen Tassen, die wohl als Ensemble zu verstehen sind (s. Kap. 8.2; Taf. 53 u. 149,10377–10378). Die hier besprochene lokale Variante könnte als Imi-tation der importierten Tasse zu verstehen sein, die aber keine weiteren Nachfolger in der Toumba von Olynth gefunden hat.

H

Die insgesamt 114 abgebroceil bestimmten Gefäßformen zuordnen. So können die großen Bandhenkel mit Sicherheit den Amphoren zu-

gewiesen werden, in deren Rahmen sie schon besprochen wurden (Kat. Nr. 9298–9358). Die wenigen überrand-ständigen Bandhenkel, die einen schmaleren Querschnitt haben, wurden bei der zugehörigen Gefäßform der Kantharoi besprochen (Kat. Nr. 9471–9477). Ebenso können auch die Vertikalhenkel mit einfacher Kerbe sicher den Kantharoi zugeordnet werden (Kat. Nr. 9454–9470). Auch der einzelne mattbemalte Wishbone-Henkel ist im Rahmen der Wishbone-Schalen behandelt worden (Kat. Nr. 9509). Die übrigen 31 Henkelfragmente lassen sich keiner Gefäßform mit Sicherheit zuweisen (Kat. Nr. 9479–9508; Taf. 149,9495). B

Die inch im Rahmen der Gefäßformen der mattbemalten Keramik nicht besprochen wurden. Drei verschiedene

Typen von Böden können festgestellt werden: Typ I ist ein Boden mit abgesetzter und leichtik aus der Toumba von Olynth üblich ist. Der Bodendurchmesser liegt zwischen 5 und 10 cm, die insgesamt

sieben Fragmente gehören zu den Warengruppen A und B, ein einzelnes Fragment kann der Warengruppe C zugewiesen werden. Sie sind demnach beige engobiert oder hellbraun und geglättet und in einem Fall rot mit geglätteter Oberfläche. Alle Bodenfragmente mit abgesetzter und eingewölbter Standfläche stammen aus den Schichten 5 bis 3 (Taf. 79,9515; 89,9513–9514; 103,9510).

Die Bemalung in rotbrauner Farbe ist einheitlich, bei dem erhaltenen Mustei horizontale Außenbänder, die kurz über der Basis das Gefäß zieren. Ausnahme ist das Fragment mit der

Kat. Nr. 9513 aus Schicht 4 (Taf. 89,9513), dessen Standfläche selbst mit einem Streifengitter (31) verziert ist. Typ II ist ein Standring, der nur an einem einzigen Fragment sicher belegt ist (Taf. 119,9519), das aus einemstörten Komplex der Schichten 12+13 stammt. Es gehört zur Warengruppe B und ist an der Außenseite über

dem Ring mit einem horizontalen Außenband schwarz bemalt. Der Ringdurchmesser mißt 6,5 cm. Ein sehr kleines Fragment könnte ebenfalls Teil eines flachen Standringes sein (Taf. 52,9517), dasis einen Durchmesser von 8 cm hat. Zwar ist die Bemalung schon stark verwittert, doch scheint die Standflä-

che selbst mit roter Farbe grundiert zu sein, auf die eine schwarze Bemalung aufgetragen wurde. Als Ornament ist noch schwach ein vertikales Sägeblatt (15) zu erkennen, das auf der Außenseite der Standfläche sitzt. Das Fragment stammt aus einem Fundkomplex der Schichten 7+8.

Die mattbemalte Keramik 249

Typ III schließlich wird durch einen einzelnen Standfuß (Taf. 53,9518) aus einem Komplex der Schichten 7+8 gebildet. Die komplett erhaltene kreisrunde Basis mißt 4,3 cm, die davon abgehende Wandung 0,5 cm. Er gehört zur Warengruppe A, ist demnach beige engobiert, und er ist rotbraun bemalt. Die Verzierung der Basis ent-spricht exakt den Ornamenten eines Deckelfragmentes (s. Kap. 7.5.5. Sonderformen). Ein Kreuz mit einfacher Winkelfüllung (36) ziert die Basis flächig und ist an den Rändern mit einem dünnen Kreis eingefaßt. Zusätzlich verläuft um den Fuß ein schmales horizontales Außenband (2). 7.5.5. Sonderformen (Kat. Nr. 9520–9522)

Zu den Sonderformen werden drei mattbemalte Fragmente gezählt, die nur als Einzelstücke vorkommen bzw.

Fragmente einer nicht näher spezifizierbaren Gefäßform sind. Das Stück mit der Kat. Nr. 9520 stammt aus Schicht 4 und ist eine mit dem Rest einer Wandung abgebroche-

ne, leicht ausgezogene Knubbe (Taf. 89,9520). Sie kann der Warengruppe B zugewiesen werden und ist violett-rot bemalt. Die Wandstärke des ursprünglichen Gefäßes mißt 0,5 cm. Die Knubbe ist am Ansatz von einem ovalen Ring umgeben (52), ein vertikales Band läuft zentral in der Mitte, ein weiteres Band umfaßt die Außen-kante der Knubbe vom Ansatz über die ausgezogene Rundung bis wieder zum Ansatz.

Das Fragment mit der Kat. Nr. 9521 stammt aus einem Komplex der Schichten 6+7 und kann vermutlich als der Knauf eines Deckelfragmentes interpretiert werden (Taf. 72 u. 149,9521). Der ovale Knauf hat an der Ober-seite einen ungefähren Durchmesser von 3 cm und zieht sich verjüngend zur Deckeloberfläche zusammen. Diese hat eine Wandstärke von 0,45 cm und ist nur in dem Bereich des Knaufes erhalten. Das Deckelfragment gehört zur Warengruppe C, die Oberfläche ist rot, geglättet und schwarz bemalt. Die Knaufoberseite ist über die gesam-te Fläche mit einem Kreuz mit doppelter Winkelfüllung (36) verziert, wobei die Winkel schon der Form konzen-trischer Dreiecke oder langgezogener konzentrischer Halbkreise ähnlich sind.

Das Stück mit der Kat. Nr. 9522 kommt aus Schicht 7 und ist ein Randstück eines kleinen geschlossenen Ge-fäßes mit einem Handhabenansatz, der direkt bei der Mündung gelocht ist (Taf. 50,9522). Das Gefäß hat einen zylindrischen Hals mit einem kurzen ausbiegenden Rand und kann als Amphoriskos interpretiert werden. Der Mündungsdurchmesser mißt 6 cm, die Wandung ist mit 0,25 cm besonders dünn. Es gehört zur Warengruppe F, ist rot, fein geglättet und durchgehend hart gebrannt. Als Bemalung sind ein Randband auf der Lippe des aus-biegenden Randes und eine schmale Einfassung des Loches bei der Mündung in rotbrauner Farbe erhalten.

7.5.6. Wandfragmente (Kat. Nr. 9523–10.375)

on den insgesamt 965 Wandfragmenten lassen sich 112 den Amphoren zuweisen, die im entsprechenden A

7.6. Entwicklung und Erscheinungsform der mattbemalten Keramik in der Toumba von Olynth

folgenden Abschnitt sollen die Faktoren zusammengefaßt bzw. herausgearbeitet werden, die die Entwick-lu

.6.1. Verzierung

Vbschnitt behandelt wurden. Die restlichen 853 Wandscherben können keiner bestimmten Gefäßform zugeord-

net werden. Bei Stücken, die vermutlich zu kleinen offenen Gefäßen gehören, läßt sich keine Unterscheidung zwischen Schalen, Schüsseln oder Kantharoi machen. Da diese Wandscherben aber trotzdem eine wichtige In-formationsquelle darstellen, sind sie im Katalogteil mit den Angaben zu ihrer Wandstärke, Ware, Musterung und Schichtzuordnung aufgeführt (Kat. Nr. 9523–10.375).

Imng und Erscheinungsform der olynthischen mattbemalten Keramik am stärksten prägen. An erster Stelle steht

hier ihre Verzierung, die auf den ersten Blick sehr heterogen wirkt. Die in den einzelnen Abschnitten zu den Gefäßformen analysierten Musterschemata werden zusammengefaßt und abschließend kommentiert. Ein anderer wichtiger Faktor ist die chronologische Verankerung der mattbemalten Gattung im Siedlungsverlauf. Ein weite-rer Punkt ist ihre morphologische Entwicklung im Zusammenhang mit der lokalen unbemalten Keramik und schließlich ihre Funktion als Teil des spätbronzezeitlichen Keramikrepertoires. Anhand dieser drei Punkte – Verzierung, Laufzeit und Funktion – sollen Entwicklung und Erscheinungsform untersucht werden. 7

Die mattbemalte Keramik 250

Bevor die Syntax der Verzierungsmuster zusammenfassend betrachtet wird, werfen wir noch einen kurzen B

lick auf die Einzelornamente und ihre Bindung an spezielle Gefäßformen oder Körperpositionen (Abb. 153). Die in der Tabelle angeführten Zahlen beziehen sich auf alle aussagekräftigen Stücke, die bei den Amphoren aufgrund der zuweisbaren Wandfragmente häufiger sind als bei den übrigen Gefäßformen (Abb. 153).

Motive Amphoren Schalen/Schüsseln Kantharoi

Randband 74 31 16

Fransenband, horizontal 45 3 3

Fransenband, vertikal 13

Sägeblatt, vertikal 8

Sägeblatt und Fransenband, vertikal 6

Sägeblatt, horizontal 10 7 8

Leitermotiv 31

Tupfenreihe 6 4 3

Wellen-/Zickzackband 17 22 5

Girlandenmotiv 8 6 3

Girlande mit umlaufenden Fransen 0 2 1

Zickzackband mit Spiralabschluß, vertikal 3 13

Abb. 153. Vorkommen der häufigsten Motive in Verbindung mit den Gefäßformen

ie Mehrzahl der Ornamente kann in vielfältigen Kombinationen auftreten, die auf verschiedenen Gefäßfor-m

ehrerer Ornamente, so zeichnen si

und horizontalem Sägeblatt auf der Außenseite ist au

fäße meiner Meinung nach unter einem einzigen „o

Den zur Anwendung kommen. Ein Beispiel ist die Kategorie der Punktmuster, die in vielen Varianten offene

und geschlossene Gefäße – vor allem in der Randzone – verzieren. Ein weiteres Beispiel ist das Spiralmotiv, das als abschließendes Element überall auftreten kann. Dasselbe gilt für Zickzack- und Wellenlinien, die grundsätz-lich in jeder Position als Zierelement auftreten.

Betrachtet man nun nicht das einzelne Element, sondern die Kombination mch doch eindeutige Muster ab, die wiederum auf bestimmte Gefäße beschränkt zu sein scheinen. Dies gilt in

erster Linie für die Kombination von Randband, horizontalem Außenband und horizontalem Fransenband, die als dreiteiliges Muster nur bei Amphoren auftritt. Ebenfalls auf Amphoren bzw. deren Henkel beschränkt scheint das Leitermotiv in stehender und liegender Version.

Die Kombination von Wellenband auf der Randinnenseitef offene Gefäßformen beschränkt. Des weiteren ist das Ornament der hängenden konzentrischen Girlande mit

umlaufenden Fransen auch nur auf Schüsseln und Kantharoi zu beobachten. Umgekehrt können auch einzelne Gefäßteile an ein spezielles Verzierungsschema gebunden sein, wie dies bei den Kantharoshenkeln mit einfacher Kerbung zu sehen ist. Zwar tritt die Zickzacklinie mit Spiralabschluß auch bei anderen Gefäßen auf, diese spe-ziellen Henkel aber sind immer auf diese Weise verziert.

Trotz der vielfältigen Verzierungsweisen können alle Gelynthischen Stil“ zusammengefaßt werden. Dieser gemeinsame Verzierungsstil drückt sich in erster Linie in

einer fast kanonischen Verwendung horizontaler Motivelemente als unterstützende Gliederung des Gefäßkör-pers aus. So sind die Gefäßmündung und der darunter liegende Hals regelhaft durch Bänder o. ä. betont. Ge-schlossene engmundige Gefäße (Amphoren, Kugelkantharoi) sind auch auf Schulter und Bauch dekoriert, wo-hingegen offene Gefäßformen (Schalen, Schüsseln, Kantharoi) vor allem im oberen Körperbereich verziert sind. Ein weiteres verbindendes Element sind die immer wiederkehrenden Motive, die zu standardisierten Mustern kombiniert werden. Eine innere Entwicklung dieses Verzierungsstils ist am ehesten bei den langlebigen Ampho-ren zu beobachten. In den älteren Schichten 7 und 6 werden noch verschiedene Spielarten der Dekoration pro-biert, ab Schicht 5 setzt mit dem Aufkommen des Fransenbandes ein langsamer Wandel ein, der in Schicht 4 zu einer deutlichen Schematisierung der Verzierung führt und bis zum Ende der Siedlung beibehalten wird.

Die mattbemalte Keramik 251

7.6.2. Laufzeit der mattbemalten Keramik

lteren Schichten 13 bis 10 markieren vermutlich nicht den Beginn der mattbemalten Gattung in der Toumba von Olynth. Durch die massiven Erdbewegungen, denen ein Tell un-w

Vereinzelte kleine Wandscherben aus den ä

eigerlich ausgesetzt ist, scheinen die vereinzelten Stücke verschleppt worden zu sein. Erst mit dem ersten cha-rakteristischen Randfragment einer Amphore in Schicht 8 kann das Vorkommen mattbemalter Keramik mit Sicherheit postuliert werden (Abb. 154). Ausgehend von den charakteristischen Scherben ist sie in den Schich-ten 7 und 6 gleichermaßen häufig vertreten, nimmt danach in Schicht 5 ein wenig zu und hat in den Schichten 4 und 3 ihre größte Häufigkeit (Abb. 154).

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

WandfragmenteCharakteristische Fragmente

Abb. 154. Relative Häufigkeit mattbemalter Keramik, gegliedert nach charakteristischen Fragmenten und Wandscherben

in Relation zur Schichtenmächtigkeit (n=557)

In Schicht 2 geht mattbemalte Keramik ein wenig zurück, ist aber weiterhin, wenn auch weniger, bis Schicht +0 – die in der Grafik aufgrund des hohen Koeffizienten nicht darstellbar ist – vorhanden.

sten Amphoren mit T

elvarianten ein klar begrenztes Vorkommen in den Schichten. So sind die Varian-te

1Einzelne Gefäßtypen haben beschränkte Laufzeiten und zeigen eine innere chronologische Entwicklung. So

sind die drei Amphorentypen nicht in allen Schichten gleichzeitig vorhanden, nach den älterichterhals in Schicht 7 kommen in Schicht 6 Amphoren mit Kegelhals und erst in Schicht 4 solche mit Zylin-

derhals auf (Abb. 155). Schalen mit einziehendem Oberteil sind auf die Schichten 7 bis 4 beschränkt und kommen danach nicht mehr

vor. Ebenso zeigen die Schüssn B und C (leicht ausbiegender und/oder innen verdickter Rand) nur auf die Schichten 7 und 6 beschränkt, die

Variante A mit kurzer auskragender Lippe und schräg nach innen abgestrichenem Rand beginnt erst in Schicht 5. Kantharoi bauchiger Form beginnen in Schicht 7 und lassen sich bis Schicht 4 nachweisen, solche mit einzie-hendem Oberteil sind in den Schichten 7 bis 5 belegt. Kugelkantharoi scheinen eine längere Laufzeit zu haben und sind in den Schichten 7, 5 und 3 zu finden.

Typ Varianten/ Schichten 7 6 5 4 3 2 1+0

Am

-ph

o-re

n

Die mattbemalte Keramik 252

Scha

len/

Schü

ssel

n

? ?

Kan

thar

oi

?

?

Varianten in den Schichten

Die Zusammenstellung de en zeigt nun eine klare Tendenz (Abb. 155): In den älteren Schichten 7 nd 6 ist das Formenspektrum variantenreich, in den Schichten 6 bis 4 kommen neue Varianten hinzu, während

langsam auslaufen. Ab och aus wenigen Varianten. den jüngsten Schichten 2 und 1+0 werden schließlich nur noch mattbemalte Amphoren hergestellt.

n und Va-anten direkt aus der lokalen unbemalten Keramikproduktion herleiten. Von den insgesamt 16 Formvarianten ist eniger als ein Drittel neu und nur auf die Gattung der mattbemalten Keramik beschränkt. Der überwiegende

ch aus der unbemalten Feinkeramik herleiten. Demnach sind lediglich 31 % neu im olynthischen Gefäßspektrum.

Abb. 155. Laufzeiten einzelner

r Laufzeituandere In

Schicht 4 wird das Spektrum kleiner und besteht nur n

7.6.3. Gefäßformen und ihre Funktion Wie schon bei der Besprechung der einzelnen Gefäßformen ausgeführt, lassen sich die meisten Type

riwTeil, nämlich 69 % aller Varianten, läßt si

Schalen Schalen/Schüsseln Schüsseln Kantharoi A Kantharoi B

Die mattbemalte Keramik 253

Abb. 156. Offene Gefäßvarianten der mattbemalten Keramik. Grau markiert ist die einzige neue Variante

en ist lediglich die Schüsselvariante mitabgestrichenem Rand neu und nicht aus der lokalen Keramik adaptiert (Abb. 156). Alle anderen varianten entsprechen in ihrer Form den schon zuvor vorhandenen lokalen unbemalten Gefäßen. Hingegen sind die Vari n (Abb.

57).

Bei den offenen Gefäßform auskragender Lippe und schräg nach innen offenen Gefäß-

anten der Amphoren zum größten Teil neu und nicht aus dem lokalen Formensatz übernomme1

Trichterhals Zylinderhals Kegelhals

Abb. 157. Amphoren der mattbemalten Keramik. Grau markiert

Somit ist weniger als ein Drittel des Formenrepertoires speziell auf die m alte Gattung beschränkt. Be-trachtet man das Vorkommen neuer und lokaler Varianten im Schichtenverl f, dann zeigt sich eine langsame ber stetige Entwicklung (Abb. 158). In den älteren um hergestellt,

ur wenige neue Formen werden in dieser Zeit entwickelt. In Schicht 5 setzt offenbar ein Wandel ein: Nun wer-en annähernd gleich viele neue wie alte Gefäßvarianten verwendet. Dieser Trend verstärkt sich massiv in den

fo

klung mattbemalter Verzierungskompositionen auch in der Formentwick-lu

sind alle neuen Varianten

attbemau

a Schichten 7 und 6 werden mehrheitlich Formen aus dem bekannten Typenspektr

nd

lgenden jüngeren Schichten. In den Schichten 4 und 3 überwiegen die neu entstandenen Formen, alte adaptier-te gehen zurück und verschwinden schließlich in Schicht 2 völlig.

Somit zeigt sich wie bei der Entwicng ein deutlicher Wandel, der in Schicht 5 langsam beginnt und sich ab Schicht 4 durchsetzt.

Die mattbemalte Keramik 254

0 2 4 6 8 10 12 1

8

7

6

5

4

3

2

Schicht

Absolute Anzahl4

neue Variantenlokale Varianten

Abb. 158. Vorkommen von Gefäßen neuer und lokaler Varianten in absoluter Anzahl im Schichtenverlauf

Eine Deutung zur Funktion der mattbemalten Keramik bleibt natürlich hypothetisch, doch sollen einige Ge-danken zu einer möglichen Interpretation hier kurz angeführt werden. Betrachtet man die vier Grundformen als Ensemble, dann drängt sich unweigerlich der Eindruck eines speziellen Geschirrsatzes auf (Abb. 159).

Abb. 159. Die vier Grundformen mattbemalter Keramik als Ensemble

Die mattbemalte Keramik 255

0 50 100 150 200 250

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

Konsumgefäße

Aufbewahrungsgefäße

Abb. 160. Anzahl offener „Konsumgefäße“ und geschlossener „Aufbewahrungsgefäße“ der mattbemalten Keramik in Relation zur Schichtenmächtigkeit (n=84)

Dieses Ensemble besteht aus engmundigen Amphoren zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten und verschiede-

nen offenen Gefäßen zur Konsumierung, die zusammen als spezielles Tischgeschirr gedeutet werden können1013. Dementsprechend müßten im Verhältnis mehr offene als geschlossene Gefäße vorhanden sein. Untersucht man die Relation von offenen Gefäßen zur Konsumierung und geschlossenen Formen zur Aufbewahrung, dann zeigt sich ein unerwartetes Bild (Abb. 160).

Nur in den Schichten 7 und 5 scheint das Verhältnis von Amphoren und offenen Gefäßen für eine Interpreta-tion als Tischgeschirr zu funktionieren. In Schicht 6 ist der Anteil beider annähernd gleich, und in den jüngeren Schichten 4 und 3 schließlich gibt es wesentlich mehr Amphoren als offene Gefäße. Die mattbemalte Keramik alleine kann also kaum als eigenes spezielles Geschirrset, das sich konstant aus einer bestimmten Anzahl an Formen zusammensetzt, interpretiert werden. Möglicherweise wurde dieses Geschirr auch nicht isoliert von den anderen Gattungen, sondern in Kombination mit ihnen verwendet. Der massive Rückgang offener Gefäße in den jüngeren Schichten 4 bis 2 könnte möglicherweise mit mykenischer Keramik in Verbindung stehen, die in die-sen Schichten auch deutlich zunimmt1014.

Vorstellbar ist ab Schicht 4 die Verwendung eines symbolisch oder inhaltlich herausgehobenen Geschirrsat-zes, der aus mattbemalten und mykenischen Gefäßen besteht. In der Zeit davor ist ein eigenständiges Set für sicherlich besondere Anlässe aus mattbemalten Gefäßen anhand der statistischen Verteilung durchaus denkbar, zumal in den Schichten 7 bis 5 kaum mykenische Keramik vorhanden ist1015.

Ein weiteres Argument für die Interpretation der mattbemalten Keramik als besonderes Service ist meiner Meinung nach in der grundsätzlich vorhandenen traditionellen Anbindung an ältere Phasen in der Siedlung zu finden. In der Siedlungsgeschichte gibt es keine markanten Brüche, und viele Gefäßformen werden über eine sehr lange Zeit weiterhin – mit kleinen Abwandlungen – hergestellt. Auch nach dem Auslaufen der minysch imitierten Keramik in Schicht 7 (s. Kap. 6) ist eine kontinuierliche und in großen Zügen unveränderte Produkti-

1013 Vgl. die Bestimmung von funktionalen Formen in Lagerung, Zubereitung und Darreichung von H. Riemer (1997, bes. 125 mit Abb. 3). 1014 Freundl. Mitt. von R. Jung. Eine abschließende Beurteilung eines möglichen Zusammenhangs mit mykenischer Dreh-scheibenware wird erst nach der abschließenden statistischen Auswertung der mykenischen Keramik und ihrer Formenver-teilung in den Schichten durch R. Jung möglich sein. 1015 Freundl. Mitt. R. Jung.

Die mattbemalte Keramik 256

on des lokalen Repertoires zu beobachten (s. Kap. 9.2). Die minysch imitierte Keramik besteht in den vorausge-henden älteren Schichten nun sehr deutlich aus einem eng begrenzten Spektrum an Formen, das als Trinkservice interpretiert werden kann (Kap. 6.4. mit Abb. 136). Da das Ende dieser Gattung in Schicht 7 mit dem ersten Vorkommen mattbemalter Keramik zusammenfällt, scheint auch eine inhaltliche Überschneidung durchaus möglich zu sein. Möglicherweise haben mattbemalte Gefäße nicht nur die Stellung der minysch imitierten Ware als besondere feinkeramische Gattung übernommen, sondern auch ihre inhaltliche Konnotation. Folgt man die-sem Gedanken, wird auch die innere Entwicklung der mattbemalten Keramik verständlich. In ihrer ersten Ver-wendung nach dem Auslaufen minysch imitierter Ware ist sie sowohl in ihrer Verzierung wie auch in ihren Formen variantenreich und wenig schematisiert. Nach dieser „Experimentierphase“ wird sie in Schicht 4 stark standardisiert. Mit dem vermehrten Vorkommen mykenischer Keramik könnte es zu einer inhaltlichen Über-schneidung oder auch Vermischung gekommen sein, in der mykenische wie mattbemalte Keramik zusammen in einem Set verwendet werden. Ab diesem Zeitpunkt enden viele der mattbemalten Formen, die durch den Einsatz mykenischer Gefäße vielleicht überflüssig geworden sind. Lediglich die mattbemalte Amphore – die keine ver-gleichbare Entsprechung in mykenischer Drehscheibenware hat – wird kontinuierlich bis zum Ende der Besied-lung hergestellt und verwendet. 7.7. Forschungs- und Publikationsstand zur mattbemalten Keramik

Der Terminus „mattbemalte Keramik“ wurde von A. Furtwängler und G. Loeschke erstmals bei der Klassifi-

kation von Keramik aus dem Gräberrund A von Mykene verwendet1016. Der Begriff hat sich in der Forschung sehr schnell für die Bezeichnung einer Gattung mit stumpfer Bemalung durchgesetzt1017. Im Lauf der Zeit wur-den verschiedene chronologische und technologische Erscheinungen unter diesem terminologisch sehr dehnba-ren Begriff zusammengefaßt. Das Spektrum reicht von scheibengedrehter und handgemachter polychromer Ware im mittelhelladischen Süden Griechenlands über spätbronzezeitlich handgemachte Keramik – bichrom und monochrom in Westmakedonien, monochrom in Zentralmakedonien – bis zum eisenzeitlichen Phänomen bemal-ter handgemachter Keramik in Epirus und Albanien.

Die Bedeutung mattbemalter Keramik liegt vor allem in ihrer von Archäologen zugewiesenen angeblichen Schlüsselrolle in Fragen zu ethnischen Vorgängen auf dem Balkan. So sah R.J. Buck im Aufkommen der Matt-malerei den Nachweis eines zeitlich nach den sogenannten „Minyern“ eingewanderten Volkes1018, und F. Matz verknüpfte ihre Herleitung mit der grundlegenden Ethnogenese der Griechen selbst1019. Auch in Albanien wird die Herleitung mattbemalter Keramik in unmittelbarem Zusammenhang mit dem „illyrischen Volk“ gesehen. So erklärt F. Prendi die Erscheinungen im Devolltal als indigene kontinuierliche Entwicklung der Illyrer, die älter sein soll als die in Makedonien und Epirus und die von Albanien ausgehend diese Regionen beeinflußt habe1020. N.G.L. Hammond hingegen verbindet mit der Verbreitung der Mattmalerei die Einwanderung der Dorer und postuliert über eine transhumante Hirtenbewegung eine Beeinflussung von Epirus durch Makedonien1021. J. Vokotopoulou sieht in der spätbronzezeitlichen Mattmalerei in Makedonien das Ergebnis einer Wanderbewe-gung „makedonischer Stämme“ aus Mittelgriechenland in den Norden und Nordosten1022. Ohne hier die kom-plexe Debatte zu methodischen Problemen der „pots and peoples“-Diskussion aufzurollen, sei an dieser Stelle

1016 Furtwängler/Loeschke 1879, 2; dies. 1886, 54 ff. 1017 Bulle 1907, 15; Wace/Thompson 1912, 21 f.: “Mattmalerei. This is the name usually given by German archaeologists to a ware that is sometimes known as Pre-Mycenaean geometric”. 1018 Buck 1964, 280. 1019 Matz 1962, 162. Vgl. auch die Diskussion zur Einwanderung am Beginn des Mittelhelladikums bei Schachermeyr 1954, 1489 ff. 1020 Prendi 1982a, 228. – Grundlage seiner Hypothese ist die Tatsache, daß er einen „kulturellen Bruch“ nur am Beginn der Bronzezeit in Maliq IIIa erkennen kann. Alles darauf Folgende muß demnach kontinuierlich und autochthon sein, wie z.B. die Herleitung mattbemalter Keramik seiner Meinung nach nur aus dem lokalen Spektrum erklärbar ist. Daher kann diese Keramik nicht von außen kommen, sondern ist ein indigenes „illyrisches Element“ (ebd. 187 ff.). Zur grundlegenden Prob-lematik der Datierung bronzezeitlicher Abfolgen in Albanien s. Kap. 3 (Forschungs- und Publikationsstand). 1021 Hammond 1967, 390. 1022 Vokotopoulou 1986, 255 ff.

Die mattbemalte Keramik 257

auf vorhandene Arbeiten verwiesen, die überzeugend gegen eine simple Verknüpfung neuer Keramikgattungen mit einwandernden Völkern argumentieren1023.

1023 Exemplarisch French (1973), der eine Loslösung der Frage zur griechischen Ethnogenese von der minyschen Keramik fordert (ebd. 53); Wünsche 1977, 79 ff., mit einer kritischen Stellungnahme zu verschiedenen Einwanderungstheorien im früh- bis mittelhelladischen Griechenland.

Die mattbemalte Keramik 255

Die Zusammenführung vieler unterschiedlicher geographischer und chronologischer Keramikgattungen unter einem Terminus führt einerseits zur Verwirrung und impliziert andererseits einen beabsichtigten oder unbeab-sichtigten inhaltlichen Zusammenhang. De facto kann nicht jede stumpf bemalte Keramik automatisch zur matt-bemalten Gattung gerechnet werden bzw. sollte sie terminologisch klar von dieser zu unterscheiden sein1024. Im folgenden Abschnitt soll daher versucht werden, die verschiedenen großregionalen Erscheinungen nach dem gegenwärtigen Forschungsstand – getrennt voneinander – kurz vorzustellen. Mittel- und Südgriechenland

„Mattbemalte Keramik gilt zusammen mit der grauminyschen Ware als die wichtigste keramische Erscheinung der mittleren Bronzezeit des griechischen Festlandes“, wie J. Maran treffend schreibt1025. J.L. Caskey erwähnte 1966 rund 140 Fundorte auf dem griechischen Festland, wo mattbemalte mittelhelladische Keramik gefunden wurde1026, deren Anzahl heute vermutlich noch wesentlich höher ist. Sucht man Definitionen und Beschreibun-gen dieser mittelhelladischen Ware, sieht man sich mit unterschiedlichsten Klassifikationsmodellen konfrontiert. Schon Furtwängler und Loeschke unterschieden scheibengedrehte und handgemachte mattbemalte Keramik1027, Wace und Blegen differenzierten drei verschiedene Gruppen1028, die C. Blegen anhand des Materials aus Kora-kou als „Coarse Ware“, „Fine Ware“ und „Polychrome Mattpainted Ware“ bezeichnete1029. Wace und Thompson definierten in Lianokladi die ∆ 1β-Ware (roter Scherben, schwarze Bemalung), die sie von der bislang bekannten Mattmalerei anderer Fundorte unterschieden1030. Die Funde aus Eutresis gliedert Goldman in die zwei Haupt-gruppen der „Matt-painted Ware“ und „Yellow Minyan Matt-painted Ware“1031. In mehreren Arbeiten der 1970er und 1980er Jahre wurde schließlich deutlich, daß die mittelhelladische mattbemalte Keramik des griechi-schen Festlandes eine vielschichtige und heterogene Gattung mit starken regionalen Unterschieden ist1032.

Eine innere Entwicklung dieses Phänomens ist bislang nur für einzelne Regionen erkennbar. So definiert R. Wünsche für die äginetische Mattmalerei drei chronologische Etappen, die er als dichten, reifen und späten Stil bezeichnet. In einem stark strukturalistischen Sinne analysiert H. Siedentopf ebenfalls die äginetische Ware, die in einzelnen Entwicklungsstufen den jeweiligen architektonischen Phasen der Stadt entsprechen soll1033. Für die Argolis definiert S. Dietz die große Gruppe der „Argive light ware“, zu der verschiedene gelbminysche Waren mit matter Bemalung gehören1034. Anhand des großen Fundmaterials aus Lerna erarbeitete C. Zerner vier Waren, die mattbemalt dekoriert sein können1035. Eine grundlegende Aufarbeitung dieser Gattung in Thessalien hat J. Maran mit der Publikation der mittelbronzezeitlichen Keramik aus der Pevkakia Magula vorgelegt. Er gliedert das Material in die zwei Hauptgruppen der mattbemalten Keramik grober Machart und solcher feiner Machart, die aus insgesamt 18 verschiedenen Waren bestehen1036.

Daß diese Gattung mit dem Ende der Mittelbronzezeit nicht aus dem Keramikrepertoire Mittel- und Südgrie-chenlands verschwindet, ist an zahlreichen Fundorten belegt. So gibt es Nachweise mattbemalter Keramik bis SH IIA in der Argolis (Tsoungiza/Nemea)1037 und bis vermutlich SH IIIA1 in Lakonien (Menelaion)1038 und Attika (Akropolis Südhang)1039. In Thessalien ist mattbemalte Keramik in späthelladischer Zeit in Trikala1040, der

1024 Vgl. Zerner 1983, 109. 1025 Maran 1992b, 147. 1026 Caskey 1966, 121. 1027 Furtwängler/Loeschke 1879, 2. 1028 Wace/Blegen 1916–18, 183 ff. 1029 Blegen 1921, 119 f. 1030 Wace/Thompson 1912, 20 ff. 1031 Goldman 1931, 144 ff. 1032 Z.B. French 1972, 32; Rutter/Rutter 1976, 9 ff.; Wünsche 1977. 1033 Siedentopf. – Siehe auch Rezensionen in Germania 71, 1993, 234 ff.; Journal Hell. Stud. 113, 1993, 223 f; Gymnasium 101,1, 1994, 263 f. – Neue Ergebnisse sind durch die wieder aufgenommenen österreichischen Ausgrabungen in Ägina-Kolonna zu erwarten (Gauß/Smetana 2002). Ich danke W. Gauß für die Möglichkeit, die neuen Funde zu sehen, für die Führung über das Grabungsgelände und die anregende, sehr hilfreiche Diskussion zu diesem Thema. 1034 Dietz 1991, 29 f.: Dies sind die Waren „Fine tempered burnished“, „Fine tempered unburnished“, „Medium tempered burnished ware 1a” und „Medium tempered unburnished ware 2 und 2a”. 1035 Zerner 1986: Ihre Gruppen „Dark Tempered Fabric“, „Dark Burnished Fabric“ (?), „Gold Mica Fabric“ und „Pink and White Fabric“ können u. a. mattbemalt sein. 1036 Maran 1992b, 149–174. 1037 Rutter 1993, bes. 83. 1038 Mountjoy 1981, 76 f. 1039 Ebd. 75. – Skeptisch gegenüber der späten Datierung dagegen Zerner 1983, 109 f. 1040 Theocharis 1959, 74 Abb. 4; Maran 1992b, 262 mit Anm. 642–644.

Die mattbemalte Keramik 256

Pevkakia Magula1041, Iolkos (Volos)1042, Sesklo1043 und Lianokladi1044 belegt. Maran beschreibt die jüngere spät-bronzezeitliche Mattmalerei der Pevkakia als anders in Machart und Dekoration, doch sieht er auch grundsätzli-che Ähnlichkeiten zur älteren mittelbronzezeitlichen Keramik1045, worauf in Kapitel 7.9. noch detailliert einge-gangen wird.

Inwieweit die mattbemalte Keramik der einzelnen Regionen Mittel- und Südgriechenlands nun in einer Ver-bindung steht und wie groß die Unterschiede und Gemeinsamkeiten wirklich sind, müssen zukünftige Arbeiten klären. Wieviele spannende, aber unaufgearbeitete Informationen in dieser großen mittelhelladischen Keramik-gattung liegen, hat erst jüngst Maran am Beispiel thessalischer Mattmalerei vorgeführt1046. Eine grundlegende Analyse des gesamten Phänomens – auch in Zusammenhang mit anderen bemalten Gattungen – wäre wün-schenswert und könnte auch zu chronologischen Fragen des mittelhelladischen Festlandes wichtige Informatio-nen beitragen (s. Kap. 6.2.1). Makedonien

Die mattbemalte Keramik in Makedonien wurde schon von W.H. Heurtley als spätbronzezeitliche Gattung er-kannt und in ihrer Form und Dekoration beschrieben1047, wobei er auch schon die Unterschiede zwischen West-makedonien – anhand der Gruppe von Boubousti – und Zentralmakedonien hervorhob1048. N.G.L. Hammond betonte die Ähnlichkeiten mit epirotischer Mattmalerei, die er als makedonische Beeinflussung durch Wander-bewegungen erklärte1049. Mit den Ausgrabungen von Kastanas lag erstmals eine stratigraphische Abfolge vor, anhand derer die Entwicklung mattbemalter Keramik untersucht werden konnte. A. Hochstetter legte eine gründ-liche Untersuchung des Materials vor und entwickelte ein Erklärungsmodell, das auf folgenden Fakten beruh-te1050: – Mattbemalte Keramik ist in Kastanas in den Schichten 18 bis 13, mit wenigen Ausläufern und sekundär ver-

schleppten Stücken bis Schicht 10 vorhanden und datiert demnach in den Zeitraum von vor SH IIIA bis SH I-IIC. Die Entwicklung mykenischer Drehscheibenware verläuft genau umgekehrt. Mit Zunahme mykenischer Keramik verliert Mattmalerei daher offenbar an Bedeutung.

– Es gibt keine direkten chronologischen Anknüpfungsmöglichkeiten an die mittelhelladische Mattmalerei in Südgriechenland, da diese mit dem Ende der Mittelbronzezeit ausläuft.

– Die Muster spätbronzezeitlicher Mattmalerei sind nicht mit mittelhelladischen Motiven vergleichbar, dafür bestehen große Ähnlichkeiten mit Ornamenten mykenischer Keramik.

– Die Erscheinungsform spätbronzezeitlicher Mattmalerei mit ihrem hellen Ton und der kunstvollen Pinselbema-lung ist als Imitation mykenischer Keramik zu verstehen.

Aufgrund dieser Argumente sieht Hochstetter in der spätbronzezeitlichen Mattmalerei ein Phänomen, das als

Imitation mykenischer Gefäße zu erklären sei. Die Töpfer Makedoniens hätten solange „bunt bemalte“ Gefäße nachgeahmt, bis sie in der Lage waren, eigenes mykenisches Geschirr selbst herzustellen.

Diesem Modell von Hochstetter stellt J. Vokotopoulou 1986 eine konträre Theorie gegenüber1051. Ihrer Mei-nung nach hat die spätbronzezeitliche Mattmalerei kaum eine Beziehung zum lokalen Repertoire und kann – rein optisch gesehen – mykenisch beeinflußt sein, erscheint aber vor den ersten mykenischen Importen. Des weiteren sieht Vokotopoulou eine engere Bindung an die Motive mittelhelladischer Mattmalerei, von der sie ihrer Mei-nung nach auch hergeleitet werden kann1052. Das erste Auftreten von Mattmalerei in Makedonien erklärt sie nach Herodot über eine Einwanderung von Stämmen aus Mittelgriechenland in Makedonien, die diese Keramik mit-gebracht hätten1053.

1041 Maran 1992b, 174–176. 1042 Theocharis 1956, 124; Hochstetter 1984, 23; 376 Abb. 57. 1043 Maran 1992b, 225 f. Taf. 151,4–5. 1044 Wace/Thompson 1912, 171–192; Maran 1992b, 274–278. 1045 Maran 1992b, 174 ff.: Er erkennt z.B. in den neuen spätbronzezeitlichen Waren eine Ähnlichkeit mit der älteren hellro-ten bis gelben, gut geglätteten Feinware und der ∆ 1β-Ware. 1046 Unpubl. Vortrag „Emulation of Outside Traditions in the Middle Bronze Age Mattpainted Pottery of Coastal Thessaly“ im Rahmen des Sciem-Workshops in Salzburg am 1. 11. 2004. 1047 Heurtley 1939, 94 f. 1048 Ebd. 99. 1049 Hammond 1967, 390. 1050 Hochstetter 1982b; 1982c; 1984, 181–188; 367 Abb. 57. 1051 Vokotopoulou 1986, 255 ff. 1052 Ebd. bes. 262; 272. 1053 Ebd. 272 ff.

Die mattbemalte Keramik 257

20 Jahre danach stehen diese beiden konträren Thesen noch immer nebeneinander, eine weiterführende Dis-kussion gab es seitdem in der Forschung nicht. Ausgehend von den Funden aus dem Prähistorischen Olynth, die einen neuen chronologischen Ansatz bieten, sowie zahlreichen neuen Fundorten wird die in den 1980er Jahren beendete Debatte zur Herleitung der mattbemalten Keramik in Makedonien in Kapitel 7.9. mit anderen Überle-gungen weitergeführt. Vor allem in Westmakedonien sind in jüngerer Zeit zahlreiche neue Fundplätze bekannt geworden, die hinsichtlich Funktion und Dekorationsweise überraschende neue Einblicke liefern. Allen voran sind die SH IIIA Spät bis SH IIIB Mitte datierten Nekropolen von Aiani und Ano Komi zu nennen1054, wo matt-bemalte bichrome Gefäße höchster Qualität zusammen mit mykenischer Keramik den Toten beigegeben wur-den1055. Weiter kennen wir durch die Ausgrabungen in Toroni nun auch frühmykenische Keramikimporte, die einen möglichen Zusammenhang der Mattmalerei mit mykenischen Gefäßen weiter erhellen können (Kap. 3).

Die schon lange bekannte chronologisch differenzierte Verbreitung innerhalb Makedoniens hat sich durch die Ausgrabungen der letzten zwei Jahrzehnte bestätigt. In Zentralmakedonien endet diese Gattung am Übergang zur frühen Eisenzeit, während sie in Westmakedonien, wo sie vermutlich in Zusammenhang mit der sogenannten „nordwestgriechischen Mattmalerei“ zu sehen ist, noch bis weit in die Eisenzeit hinein verwendet wird. In Ost-makedonien und Thrakien ist – abgesehen von der schon lange bekannten Siedlung in Stathmos Angistas1056 – keine weitere mattbemalte Keramik bekannt. Republik Mazedonien und Bulgarien

Durch die Ausgrabungen D. Mitrevskis ist in der Region des mittleren und unteren Vardars ebenfalls eine Gat-tung mattbemalter Keramik bekannt geworden, die an das Ende der späten Bronzezeit datiert werden kann. Aus Krivi Dol1057, Stobi1058, Ulanci1059, Vodovrati1060 und Vardarski Rid1061 kennen wir mattbemalte Gefäße, die Ähnlichkeiten zur zentralmakedonischen Mattmalerei aufweisen, aber durchaus als eigenständige Gruppe cha-rakterisiert werden können, worauf in Kapitel 7.8. noch näher eingegangen wird. Im Unterschied zu Zentralma-kedonien endet diese Gattung aber nicht am Ende der späten Bronzezeit, sondern wird in der Eisenzeit weiterhin produziert1062.

In Bulgarien sind nur wenige mattbemalte Scherben aus der Kamenska Čuka bekannt1063, die vermutlich über die besondere Funktion dieses Platzes als mögliches Handels- oder Umschlagslager erklärt werden können (Kap. 3). Epirus und Albanien

Aus der gesamten Region von Epirus und Albanien kennen wir nach wie vor nur die drei Fundorte Barç, Maliq und Tren im Devolltal mit möglicher spätbronzezeitlicher Mattmalerei, die auch schon Hochstetter diskutiert hat1064. Die Problematik einer relativen Datierung dieser Fundorte wurde schon in Kapitel 3 ausführlich disku-tiert und soll hier nicht wiederholt werden. Die in der Einleitung zu diesem Abschnitt angesprochene ethnische Interpretation albanischer Mattmalerei als „illyrisches Element“ ist aufgrund methodischer Probleme abzuleh-nen1065. Das grundlegende Argument gegen diese Theorie liegt in der Datierung. Prendi geht davon aus, daß die im Becken von Korcë gefundene Mattmalerei älter ist als in anderen Regionen1066. De facto ist die erste bemalte Keramik – wenn auch noch in einem Experimentierstadium1067 – in Maliq IIId2 zu finden und wird ab Maliq

1054 Datierung nach Jung im Druck, 212. 1055 Aiani: Karamitrou-Mentessidi 1988; 1989, 54 Abb. 3; 56 Abb. 11; dies. 1994, 120 Abb. 64; 121 Abb. 69; Lykiardo-poulou-Petrou 1995, 70 Abb. 22–24; Karamitrou-Mentessidi 2000, 597 Tab. 1; 605 Abb. 2–7; 606 Abb. 8–10. – Ano Ko-mi: Karamitrou-Mentessidi 1998, 445 ff. mit Zeichnung 3–7; 462 Abb. 2–5; 463 Abb. 6–10; 464 Abb. 14–20. 1056 Koukouli-Chrysanthaki 1980. 1057 Mitrevski 1997, 297 Nr. 33. 1058 Ebd. 313 Nr. 62. 1059 Ebd. 316 f. Nr. 68. 1060 Ebd. 285 f. Nr. 13. 1061 Mitrevski 2001, 20 Abb. 6; ders. 2003, 71 Abb. 6. 1062 Z.B. in Brod (Mitrevski 1997, 282 f. Nr. 7), in Dubiče-Vuči Dol (Hochstetter 1984, 347; 367 Abb. 57) und in Živojno (Mitrevski 1997, 318 Nr. 70). 1063 Stefanovich/Bankoff 1998, 270 Abb. 15,a–b; 274. 1064 Hochstetter 1984, 359; 376 Abb. 57. 1065 Prendi 1982a, 228. 1066 Ders. 1982b, 215 ff. 1067 Prendi beschreibt eine Keramik, die nach dem Brand bemalt worden sein soll (ebd. 215), was meiner Meinung nach am ehesten als erste experimentelle Versuche in der Anwendung einer neuen fremden Technik verstanden werden kann, sofern diese Beschreibung richtig ist.

Die mattbemalte Keramik 258

Abb. 161. Verbreitung mattbemalter Keramik in der Mittel- und Spätbronzezeit

1. Äani; 2. Aidniotiki Magula; 3. Angelochori; 4. Ano Komi; 5. Apidea; 6. Apsalos; 7. Argissa Magula; 8. Asprovrisi; 9. Assiros; 10. Axiochori; 11. Axiokastro; 12. Barç; 13. Bounarbaşi; 14. Chadsinota; 15. Chasambali; 16. Chasan Tartar; 17. Chortiatis; 18. Chromio; 19. Delichani; 20. Bodoni; 21. Domokos-Kastri; 22. Dourmousli; 23. Dogati; 24. Dukat; 25. Elati; 26. Episcopi; 27. Evochi; 28. Gona; 29. Kalindria; 30. Kalo Nero; 31. Kamenska Čuka; 32. Kastanas; 33. Kastritsa; 34. Kato Pedina; 35. Koutsochero; 36. Kranidia; 37. Kria; 38. Krioneri; 39. Krivi Dol; 40. Lembet; 41. Levkopetra; 42. Lianokladi; 43. Limnotopos; 44. Liti; 45. Maliq; 46. Makria Magula; 47. Mavropigi; 48. Melitäa; 49. Mesimeriani Tomba; 50. Metamorfosi; 51. Molyvopyrgos; 52. Mylos; 53. Paläokastro (Glas); 54. Paläokastro (Derengli); 55. Pevkakia Magula; 56. Pelasgia; 57. Perivolaki; 58. Pherä; 59. Platania; 60. Polimylos; 61. Pontokomi; 62. Pteleon; 63. Pyrasos; 64. Raches; 65. Revmatia-Paliambela; 66. Rimino; 67. Rini; 68. Sesklo; 69. Servia; 70. Sourpi-Magula; 71. Sousouli; 72. Sparto; 73. Spilia (Pharsala); 74. Spilia (Eklisaki); 75. Stathmos Angistas; 76. Stobi; 77. Toumba Thessaloniki; 78. Tranovalto; 79. Tren; 80. Tritala; 81. Tsangli; 82. Tsautsitsa; 83. Ulanci; 84. Vandali; 85. Velvendo; 86. Vodovrati; 87. Volos (Iolkos); 88. Vrysi Platania; 89. Vardarski Rid; 90. Thermi A; 91. Anchialos (Fundortnachweis im Anhang) IIId3 offenbar häufiger. Maliq IIId3 kann chronologisch kaum näher eingegrenzt werden, wird aber auch von Prendi nicht älter als in das 13. Jahrhundert datiert1068. Die mattbemalte Keramik aus Barç ist über mykenische Beifunde frühestens in SH IIIB zu datieren, also höchstens ins 14. Jahrhundert v. Chr. (Kap. 3) und ist damit jünger als die älteste Mattmalerei in Zentral- und Westmakedonien (s. oben). Sein zweites Hauptargument sind die lokalen Gefäßformen, die ab Maliq IIId3 mattbemalt werden und nur aus einer lokalen traditionellen Ent-wicklung zu erklären sind, weshalb die Mattmalerei wiederum nur dort entstanden sein kann1069. Wendet man

1068 Prendi 1982b, 215 ff. 1069 Ebd.

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dieses methodische Verfahren auch in anderen Regionen an, wo Mattmalerei ebenfalls auf lokalen Gefäßformen verwendet wird, dann müßte die Mattmalerei in jeder Region autochthon und unabhängig entstanden sein, was relativ unwahrscheinlich erscheint.

Neben diesen wenigen spätbronzezeitlichen Belegen mattbemalter Keramik existiert eine große Gruppe eisen-zeitlicher Funde, die unter dem Namen der „nordwestgriechischen Mattmalerei“ zusammengefaßt werden1070. Durch die ausführliche Publikation des Gräberfeldes von Vitsa durch Vokotopoulou, durch zahlreiche weitere Fundorte in Epirus und viele eisenzeitliche Tumuli in Albanien ist diese Gruppe relativ gut gegliedert und zu-gänglich1071. K. Kilian analysierte die Ähnlichkeiten dieser von ihm als „albanisch-epirotische Gruppe“ bezeich-neten Einheit mit Funden aus Unteritalien1072.

7.8. Verbreitung und Erscheinungsformen mattbemalter Keramik in der späten Bronzezeit Im folgenden Abschnitt soll versucht werden, Charakteristika der gesamten spätbronzezeitlichen Mattmalerei

zu erarbeiten, die mögliche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede in ihrem weiten Verbreitungsgebiet erkennen lassen. Spätbronzezeitliche mattbemalte Gefäße sind von der Kamenska Čuka in Bulgarien bis zum Devolltal im Westen (Abb. 161) sowie bis in die Argolis und Lakonien im Süden verbreitet.

Ausgehend von den in der Verbreitung erkennbaren Fundkonzentrationen werden die einzelnen geographi-schen Mikroregionen besprochen, die unterschiedlich gut erforscht und publiziert sind. Folgende Fragen stehen hierbei im Mittelpunkt: Charakteristische Gefäßform und Dekoration, möglicher gemeinsamer Verzierungsstil, Datierung und Laufzeit und schließlich die Vergesellschaftung mit mykenischer Keramik.

Folgende Mikroregionen werden dabei im Einzelnen besprochen, um das gesamte Gebiet möglich flächig zu erfassen: Chalkidiki, Golf von Thessaloniki bis Ebene von Langadas, unteres Axiostal, mittleres Axios- bzw. Vardartal, Becken von Iannitsa, Region entlang des Aliakmonas, Devolltal und schließlich Mittel- und Südgrie-chenland.

7.8.1. Chalkidiki Aus der Chalkidiki sind außer dem Prähistorischen Olynth und dem benachbarten Molyvopyrgos keine weite-

ren Fundorte mit mattbemalter Keramik bekannt. Dies ist bei insgesamt mindestens 36 Plätzen mit nachweislich spätbronzezeitlicher Nutzung erstaunlich1073. Aus Molyvopyrgos sind nur vier mattbemalte Scherben publiziert, die aus der jüngsten Nutzungsphase des Hügels stammen (Abb. 162)1074.

Die wenigen Fragmente lassen sich gut mit Stü-

cken aus dem Prähistorischen Olynth vergleichen. Die drei offenen Gefäße (Abb. 162,1.3–4) entspre-chen den Schüsseln bauchiger Form mit leicht aus-biegendem Rand (s. Kap. 7.5.2. mit Abb. 151). Das größere Wandfragment (Abb. 162,2) könnte auf-grund seiner Dekoration einer Amphore zugewiesen werden. Soweit ein Verzierungsstil an den wenigen Stücken beurteilt werden kann, ist er durchaus mit dem „olynthischen Stil“ vergleichbar (vgl. Taf. 50,9409.9412; 71,9419; Kat. Nr. 9407). Zur genaue-ren Datierung oder zur Vergesellschaftung mit my-kenischer Keramik sind keine weiteren Aussagen möglich.

Abb. 162. Mattbemalte Fragmente aus Molyvopyrgos (nach Heurtley 1927/28, 171 Abb. 50)

1070 Vokotopoulou 1986, 255 ff. 1071 Vgl. ausführliche Diskussion bei ebd. 255–276. 1072 Kilian 1972. 1073 Vgl. die jüngst publizierten Survey-Ergebnisse auf der Sithonia, die bei 61 prähistorischen Fundorten offenbar keine mattbemalten Scherben erbrachten (Smagas 2000, bes. 52–54 mit Tab.). 1074 Vgl. Heurtley 1927/28, 156–161; 171 Abb. 50. – Zur Diskussion des Befundes s. auch Kap. 3.

Die mattbemalte Keramik 260

Abb. 163. Mattbemalte Fragmente aus der Region vom Golf in Thessaloniki bis in die Ebene von Langadas 1. Chortiatis (nach Grammenos u.a. 1997, Taf. 5,8); 2–4, 7. Gona (nach Rey 1916, 276 Abb. 11); 5. Gona (nach Heurtley

1939, 224 Nr. 450); 6. Liti (nach Heurtley 1939, 219 Abb. 90,c) 7.8.2. Der Golf von Thessaloniki und die Ebene von Langadas

In dieser Region ist deutlich eine Konzentration mattbemalter Keramik zu erkennen, die zwar an elf Fundorten

nachgewiesen ist, wovon aber die wenigsten mit Abbildungen publiziert sind. Aus Asprovrisi (Akbounar) ist – abgesehen von einem möglichen Henkelfragment1075 – keine mattbemalte Ke-

ramik publiziert worden. E.A. Gardner und S. Casson beschreiben unter anderem eine „Pre-Mycenaean painted fabric“, bei der es sich vermutlich um Mattmalerei handelt1076. In Assiros scheint mattbemalte Keramik nur in geringen Mengen vertreten und auf die Phasen vor der Verwendung mykenischer Keramik beschränkt zu sein1077. Zeichnungen oder Fotos sind leider nicht veröffentlicht. Aus Chortiatis ist der Hals einer mattbemalten Kegelhalsamphore publiziert, die mit einem umlaufenden Horizontalband im Halsknick dekoriert ist und nur grob in die Spätbronzezeit datiert werden kann (Abb. 163,1)1078. Durch die Ausgrabungen Reys in der Toumba von Gona beim heutigen Flughafen von Thessaloniki sind einige mattbemalte Fragmente bekannt, die er dem vormykenischen Horizont zuordnet (Abb. 163,2–4.7)1079. Ein weiteres Fragment, das sich heute auch in der Aus-stellung des Archäologischen Museums von Thessaloniki befindet, wurde von Heurtley zusammen mit einigen anderen mattbemalten Scherben nochmals publiziert (Abb. 163,5)1080. Schließlich befinden sich noch drei weite-re mattbemalte Fragmente aus Gona in der Sammlung Schachermeyr der Akademie der Wissenschaften in Wien (Taf. 129,S3–S5). Von Liti (Aivate) hat Heurtley nur einen einzelnen Kantharoshenkel publiziert (Abb. 163,6)1081.

1075 Gardner/Casson 1918/19, Taf. 2,8. 1076 Ebd. 30. 1077 Wardle 1980, 249. 1078 Grammenos u.a. 1997, Taf. 5,8. 1079 Rey 1916, 271 ff.; 276 Abb. 11. – Vgl. auch die Beschreibung bei Hochstetter 1984, 295 f. 1080 Heurtley 1939, 219 Abb. 89,a–g; 224 Nr. 450. 1081 Ebd. 219 Abb. 90,c.

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Abb. 164. Mattbemalte Fragmente aus der Region vom Golf in Thessaloniki bis in die Ebene von Langadas. 1–2. Perivolaki (nach Heurtley 1928/29, 131 Abb. 16,a.c); 3–5. Mesimeriani Toumba (nach Grammenos/Kotsos 2002, 220

Taf. 34,δ.ε.η); 6. Toumba Thessaloniki (nach Andreou/Kotsakis 1996, 387 Abb. 1)

In Perivolaki ist Mattmalerei selten, weshalb Heurtley wohl auch nur zwei Fragmente abgebildet hat (Abb. 164,1–2)1082. Die Mesimeriani Toumba hat offenbar auch nur einen geringen Anteil mattbemalter Keramik er-bracht, die aus Schnitt 1 der jüngeren Ausgrabungen von D. Grammenos stammt und grob in die späte Bronze- bis frühe Eisenzeit datiert wird (Abb. 164,3–5)1083. Aus Thermi A (Kaputsedes, Sedes) befinden sich zwei matt-bemalte Fragmente in der Sammlung Schachermeyr in Wien, die rein stilistisch wohl in die Spätbronzezeit zu datieren sind, ohne aber nähere Angaben dazu zu kennen (Taf. 131,S14–S15). In der Toumba von Thessaloniki taucht Mattmalerei wie in der olynthischen Toumba bereits vor mykenischer Keramik erstmals in den Phasen 7 und 6 auf, die an den Beginn der späten Bronzezeit datiert werden1084. Zwar sind bislang nur wenige Stücke publiziert1085, doch zeigen sich insgesamt große Ähnlichkeiten mit den olynthischen Gefäßen (Abb. 164,6)1086.

Aufgrund der schlechten Publikationslage ist es zwar nicht möglich, statistische Informationen zu Häufigkeit oder Anzahl mattbemalter Keramik in der Region vom Golf von Thessaloniki bis in die Langadas-Ebene zu bekommen, doch lassen sich zumindest Erkenntnisse zu Dekorationen und Gefäßformen gewinnen. Hier finden sich Amphoren, Schalen und Kantharoi, die sich rein formal gut mit den olynthischen Formen vergleichen las-sen.

Auch die Verzierung ist in vielen Fällen ähnlich. Die Amphoren aus Gona (Abb. 163,7) und Thessaloniki (Abb. 164,6) sind mit Horizontalbändern in Kombination mit dem horizontalen Fransenband bemalt. Das bei beiden den Hals gliedernde horizontale Zickzack- bzw. Wellenband kennen wir auch aus dem Prähistorischen Olynth (Taf. 70,9180). Das Fragment mit erhaltenem Schulteransatz aus Thessaloniki zeigt, wie der Amphoren-körper flächig – in einzelne Ornamentzonen gegliedert – verziert sein kann (vgl. Taf. 68,9255). Die Amphore aus Thessaloniki stammt aus Phase 4, die mittlerweile in SH IIIB Spät bis IIIC datiert wird, und läßt sich stilis-

1082 Heurtley 1928/29, 131 Abb. 16,a.c. 1083 Grammenos/Kotsos 2002, 27; 29 f.; 220 Taf. 34,δ.ε.η. 1084 Andreou/Psaraki im Druck. – Ich danke St. Andreou für noch unpublizierte Informationen und anregende Diskussio-nen zu diesem Thema. 1085 Ebd.; Andreou/Kotsakis 1996, 387 Abb. 1; Ausstellungskat. Thessaloniki 1986, 87 Abb. 67. 1086 Ich danke K. Psaraki für die Möglichkeit, die Funde zu sehen, und für die interessante Diskussion im Depot von Thes-saloniki.

Die mattbemalte Keramik 262

tisch gut mit Exemplaren aus den olynthischen Schichten 6 und 5 vergleichen1087. Die Schulterfragmente von Amphoren aus Gona sind mit einem gliedernden Horizontalband verziert, unter dem großformatige Spiralrappor-te sitzen (Taf. 129,S3–S4). Die offenen Gefäßformen sind wie im Prähistorischen Olynth mit Horizontalbändern verziert, an denen aneinandergereihte, sich wiederholende Einzelornamente hängen. Die hängenden konzentri-schen Dreiecke auf dem Kantharos aus Gona (Abb. 163,4) lassen sich gut mit der Verzierung von Schalen aus der olynthischen Schicht 5 vergleichen (Taf. 80,9366.9380). Das Henkelfragment aus Liti weist eine Perforation am Henkelansatz auf, die von einzelnen gestielten Spiralen umgeben ist (Abb. 163,6). Dieses Phänomen eines Musters, das auf eine Durchbohrung ausgerichtet ist, findet sich auch an einer Schale in der olynthischen Schicht 7 (Taf. 51,9369). Singulär ist die Verzierung der Wishbone-Schale aus Gona (Abb. 163,5), deren Henkeldekora-tion keine Entsprechung im Prähistorischen Olynth hat.

Die wenigen Fragmente lassen viele Ähnlichkeiten zum olynthischen Material erkennen und entsprechen in ihrer Gefäßform und Dekoration dem im Prähistorischen Olynth definierten Verzierungsstil. Die Datierung ist an den meisten Fundorten nicht näher einzugrenzen, nur für die Toumba Thessaloniki sind genauere chronologische Informationen vorhanden. Dort kommt mattbemalte Keramik zum ersten Mal vor mykenischer Keramik am Beginn der Spätbronzezeit vor und wird in den folgenden Phasen parallel zu dieser auch weiter verwendet. Eine Ablösung dieser Gattung durch mykenische Gefäße im Sinne Hochstetters ist hier demnach nicht zu beobachten.

7.8.3. Das untere Axiostal

Aus dem unteren Axiostal sind sieben Fundorte mit mattbemalter Keramik bekannt, von denen Kastanas als

einziger gut gegliedertes und stratifiziertes Material in größeren Mengen bietet. Zunächst soll aber die Mattmale-rei der anderen sechs Fundorte kurz besprochen werden.

Abb. 165. Mattbemalte Keramik im unteren Axiostal. 1–3. Axiochori (nach Heurtley 1926/27, Taf. 13a,3.12; 13b,4); 4. Var-darski Rid (nach Mitrevski 2003, 71 Abb. 6); 5. Limnotopos (nach Heurtley 1939, 217 Nr. 413); 6–8. Kalindria (nach Heurt-

ley 1939, 218 Nr. 422–423; Koukouli-Chrysanthaki 1994, 55 Abb. 58); 9–11. Tsautsitsa (nach Heurtley 1939, 219 Abb. 89,j.k; 220 Nr. 434)

Aus Axiochori hat Heurtley einige mattbemalte Scherben publiziert, die wohl vorrangig zu offenen Gefäßfor-men gehören (Abb. 165,1–3)1088. Die hier vorkommenden Muster zeigen kaum Entsprechungen zu dem Prähisto-rischen Olynth oder der zuvor untersuchten Region des Golfs von Thessaloniki. Die Ornamente bedecken im Stil eines „horror vacui“ den gesamten Körper, andere Ornamente – wie der Mäander oder das Rautenmotiv – schei-

1087 Andreou/Kotsakis 1996, 375. – Die hier publizierte Datierung der Phase 4 von SH IIIC Früh bis Mitte ist mittlerweile leicht nach oben korrigiert worden (freundl. Mitt. St. Andreou). 1088 Heurtley 1926/27, 158 ff. Taf. 13.

Die mattbemalte Keramik 263

nen häufig. Die Fragmente stammen alle aus Periode C („burnt layer“) der Siedlung und datieren damit an das Ende der späten Bronzezeit bzw. an den Übergang zur Früheisenzeit1089. Die Stücke aus Limnotopos (Abb. 165,5), Kalindria (Abb. 165,6–8) und Tsautsitsa (Abb. 165,9–11) bilden eine sehr homogene Gruppe, die kaum Ähnlichkeiten mit den Stücken aus Axiochori hat. Offene Kantharoi scheinen häufig und sind mit den Formen aus dem Prähistorischen Olynth vergleichbar. Beliebtestes Motiv scheint das Dreieck zu sein, das in vielfältiger Weise angewendet wird. Konzentrisch, kreuzschraffiert oder flächig gefüllt bedeckt es in stehender und hängen-der Form den gesamten Gefäßkörper. Zwar finden sich vergleichbare Ornamente auch in der Gruppe am Golf von Thessaloniki, doch weisen diese eine andere Syntax der Verzierung auf. Charakteristisch scheint hier eine den gesamten Körper miteinbeziehende Verzierung zu sein, was sie deutlich von den Funden der Chalkidiki und des Golfs von Thessaloniki unterscheidet. Die wenigen Stücke aus Vardarski Rid bei Gevgelija lassen sich gut in die Gruppe des unteren Axios eingliedern und werden von D. Mitrevski an das Ende der späten Bronzezeit da-tiert1090.

Die mattbemalte Keramik aus Kastanas wurde von Hochstetter ausführlich vorgelegt und kann deshalb viele Informationen zu den eingangs gestellten Fragen zur Form, Dekoration, zum Verzierungsstil und Zusammen-hang mit mykenischer Keramik liefern. Mattmalerei ist in den kastaniotischen Schichten 18 bis 13 belegt, ver-einzelte jüngere Stücke werden von Hochstetter als sekundär verlagert gedeutet1091. Ihr Vorkommen ist damit auf den Zeitraum vom Ende der frühmykenischen Zeit bis SH IIIC Entwickelt bis Fortgeschritten beschränkt1092. Das Gefäßrepertoire ist mit dem olynthischen Spektrum vergleichbar, besteht aber aus etwas weniger Formen und Typen (Abb. 166). Der häufig vorkommende inkrustiert verzierte Kugelkantharos1093 fehlt im mattbemalten Geschirrsatz, und die Gruppe der Schalen ist nur durch ein einziges Exemplar vertreten1094. Amphoren, Schüs-seln und Kantharoi entsprechen den Formen im Prähistorischen Olynth und sind in den Schichten 17 bis 14a als vollständiger Geschirrsatz vorhanden. Krüge sind wie im olynthischen Repertoire eine Ausnahme und nur selten vertreten.

Abb. 166. Vorkommen einzelner Gefäßtypen in den Schichten von Kastanas (nach Hochstetter 1984, 185 Abb. 48)

1089 Vgl. Diskussionen der Datierung bei Wardle 1996, 443 ff.; Jung 2002, 231. 1090 Mitrevski 2000, 20 Abb. 6; ders. 2003, 71 Abb. 6. 1091 Hochstetter 1984, 181. 1092 Jung 2002, 228 Abb. 80. 1093 Hochstetter 1984, 58–66. 1094 Ebd. 184–187.

Die mattbemalte Keramik 264

Abb. 167. Beispiel mattbemalter Gefäße aus Kastanas in der Schichtenabfolge (nach Hochstetter 1984, Taf. 6,1.4; 11,1.4–6;

22,2.5; 24,4; 29,12; 31,5; 33,7; 46,4–5; 51,3; 54,1; 56,5; 93,5). Verschiedene Maßstäbe

Die Waren sind grundsätzlich mit dem Prähistorischen Olynth vergleichbar, weisen aber auch prägnante Un-terschiede auf1095. Es gibt neben einer ockerfarbenen bis hellbraunen Ware, die mit Warengruppe B vergleichbar ist (s. Kap. 7.2; Taf. 146) auch rote Waren1096, die Übereinstimmungen mit den olynthischen Warengruppen C und F aufweisen (s. Kap. 7.2; Taf. 147). Eine grau glänzende Ware wie Warengruppe E (Taf. 147) konnte nicht festgestellt werden. Die kastaniotischen Stücke sind – im Unterschied zum Prähistorischen Olynth – alle mit einem hohen Anteil an Silberglimmer gemagert und sind zum Teil wesentlich feiner geschlämmt als die olynthi-schen Waren. Nur an einem einzigen Gefäß konnte ein der Warengruppe A vergleichbarer ockerfarbener Über-zug beobachtet werden1097, der in der Toumba von Olynth charakteristisch ist (vgl. Kap. 7.2; Taf. 146). Die Aus-führung der Bemalung ist bei offenen Gefäßen aus Kastanas zum Teil feiner und mit dünneren Pinselstrichen ausgeführt, bei Amphoren sind keine Unterschiede festzustellen. Die vergleichende Warenanalyse führt zu dem Schluß, daß die Gefäße vermutlich aus verschiedenen Werkstätten kommen, da neben den Unterschieden im Scherben selbst auch eine differenzierte Bemalung zu beobachten ist.

1095 Ebd. 181. – Durch eine eigene Autopsie des Materials aus Kastanas ist eine Vergleichsanalyse der Waren möglich. 1096 Anders Hochstetter 1984, 181. 1097 Ebd. Taf. 39,4.

Die mattbemalte Keramik 265

Hochstetter hebt die Vielfältigkeit der in Kastanas verwendeten Muster hervor und sieht in der Zusammenstel-lung der Motive kaum Regelhaftes1098. Dreiecke, Strichgruppen- und Fransenbänder sowie Spiralmuster – vor allem als Abschlußornament – werden als Hauptmotive beschrieben1099.

Trotz vielfältiger Ornamentkompositionen – wie an einer Zusammenstellung mattbemalter Gefäße aus Kasta-nas zu sehen ist (Abb. 167) – läßt sich meiner Meinung nach sehr wohl ein grundsätzliches Verzierungsschema erkennen. So weisen Amphoren nicht nur dieselbe tektonische Gliederung wie im Prähistorischen Olynth auf, sondern sind auch mit formgleichen Motiven verziert. Mündung und oberer Hals sind durch parallele Horizontal- und Fransenbänder betont (Abb. 167,2.15.18; vgl. Taf. 78 u. 148,9142; 91,9136–9137; 115,9134), unterer Hals und Bauch sind durch Horizontal- und Vertikalmotive gegliedert (Abb. 167,3.6.16.18; vgl. Taf. 68,9255; 78 u. 148,9246; 88 u. 148,9222; 89,9253; 91,9224; 104 u. 148,9217) und die Bereiche dazwischen mit lockeren Mus-tern gefüllt (Abb. 167,3). Die in der Toumba von Olynth charakteristische und häufige Kombination von Hori-zontal- und Fransenband auf Amphoren ist in Kastanas vom ersten Auftreten der Mattmalerei in Schicht 18 (Abb. 167,2) bis Schicht 12 (Abb. 167,18) belegt. Die wenigen erhaltenen Amphorenhenkel sind mit dem glei-chen Leitermotiv wie im Prähistorischen Olynth dekoriert (vgl. Taf. 103,9305.9311; 148,9311)1100. Die kastanio-tischen Amphoren weisen also einen dem Prähistorischen Olynth sehr ähnlichen Verzierungsstil auf.

Die offenen Gefäße hingegen zeigen nur eine beschränkte Übereinstimmung. So ist die Innenbemalung der Mündung mit aneinandergereihten Dreiecken (Abb. 167,5.8.14), einer Wellenlinie (Abb. 167,4) oder Tupfenrei-he (Abb. 167,9) sehr gut mit Gefäßen aus der Toumba von Olynth vergleichbar (vgl. Taf. 50,9409; 51,9415; 71 u.149,9377.9390.9419; 79,9399; 118,9432). Die Außendekoration der Schüsseln und Kantharoi kann aber kaum mit dem „olynthischen Verzierungsstil“ verglichen werden. Hier zeigen sich Übereinstimmungen mit anderen Fundorten am unteren Axios, wie Limnotopos, Kalindria, Tsautsitsa und Vardarski Rid (Abb. 165). Gemeinsa-mes Charakteristikum ist eine den gesamten Gefäßkörper überspannende Bemalung, mit dem Dreieck als domi-nierendem Motiv (vgl. Abb. 167,4.8.9.13a–14 mit Abb. 165,4–11). Zwar ist das Dreieck in verschiedenster Form auch im Prähistorischen Olynth häufig auf offenen Gefäßen zu beobachten, doch ist es dort in der Regel auf das obere Gefäßdrittel des Körpers beschränkt (vgl. Taf. 51 u. 149,9421; 71 u. 149,9377; 80,9366.9380). Die Kom-bination horizontaler Wellenbänder mit Horizontalbändern auf der Gefäßaußenseite wie in Kastanas Schicht 15 (Abb. 167,12) findet einige Entsprechungen in der Toumba von Olynth (vgl. Taf. 51,9369.9415; 53,9435; 71 u. 149,9419; 90,9364).

Die wenigen Stücke aus Limnotopos, Kalindria, Vardarski Rid und Tsautsitsa lassen in ihrem Verzierungsstil einige Gemeinsamkeiten mit Kastanas erkennen, die wiederum kaum Übereinstimmungen mit der Region vom Golf von Thessaloniki bis in die Ebene von Langadas oder der Chalkidiki haben. Eine Ausnahme bildet die De-koration der Amphoren, die wir am unteren Axios bislang nur aus Kastanas kennen. Sie entsprechen in ihrer Gefäßform, Dekoration und Musterkombination den bekannten Beispielen aus der Region am Golf von Thessa-loniki und der Toumba von Olynth.

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß offene Gefäße am unteren Axios in einem anderen Stil verziert sind als in den südlich bis südöstlich anschließenden Regionen, was die Definition als eigene Gruppe zu rechtfer-tigen scheint. Aufgrund der vergleichenden, rein optisch vorgenommenen Warenanalyse an der Mattmalerei aus der Toumba von Olynth und aus Kastanas scheint es sich um Produktionen verschiedener Werkstätten zu han-deln.

7.8.4. Mittleres Axios- bzw. Vardartal

Aus der Region am mittleren Vardar sind vier Fundorte mit mattbemalten Gefäßen bekannt, die an das Ende

der späten Bronzezeit datiert werden. Sie sind als Beigaben zu den Bestattungen in Steinkistengräbern in Stobi, Krivi Dol, Ulanci und Vodovrati publiziert1101. Aus der Siedlung von Ulanci stammen ebenfalls einige mattbe-malte Gefäße1102. Sie haben eine ockerfarbene bis mittelbraune geglättete Oberfläche und sind – ähnlich wie im Prähistorischen Olynth – monochrom rot, violett oder rotbraun bemalt1103. Das Formenrepertoire scheint über-wiegend aus Kantharoi und aus der mykenischen Keramik adaptierten Alabastra und Amphoriskoi zu beste-

1098 Ebd. 182 f. 1099 Dreiecke sind an 50 % der Gefäße, Strichgruppen- und Fransenbänder an 30 % und Spiralmuster an 20 % der Gefäße zu beobachten (ebd. 183). 1100 Vgl. Hochstetter 1984, Taf. 29,9.11. 1101 Mitrevski 1997, 50 Abb. 12; 285 Nr. 13; 297 Nr. 33; 313 Nr. 62; 316 f. Nr. 68; ders. 1999, 796 Abb. 2,1–5. 1102 Ders. 1997, 45 Abb. 10. 1103 Ich danke D. Mitrevski und A. Papazovska für die Möglichkeit, die Funde im Museum Skopje studieren zu dürfen.

Die mattbemalte Keramik 266

hen1104. Die Kantharoi sind morphologisch gut mit Beispielen aus den bislang behandelten Regionen zu verglei-chen (Abb. 168,1–3.5). Die Dekoration findet aber nur wenige Entsprechungen in der nächstgelegenen Region am unteren Axios. Ähnlich ist die Verzierung der Mündungsinnenseite durch umlaufende Tupfen1105. Die Deko-ration der Außenseite wirkt – soweit sich das bei den wenigen Stücken sagen läßt – relativ homogen. Zwei Kantharoi aus Ulanci und Krivi Dol (Abb. 168,3.5) sind mit parallelen horizontalen Fransenbändern in umlau-fender Zickzackform verziert. Der restliche Gefäßkörper scheint undekoriert zu sein.

Abb. 168. Mattbemalte Gefäße aus der Region des mittleren Vardar. 1. Vodovrati; 2. Stobi; 3–4. Ulanci; 5. Krivi Dol (nach

Mitrevski 1997, 50 Abb. 12,2.4–7). Verschiedene Maßstäbe

Bei einem Kantharos aus Vodovrati (Abb. 168,1) sind nur noch wenige Verzierungsspuren erkennbar, die zu einem umlaufenden, aus mehreren schmalen Einzelbändern bestehenden Zickzackband rekonstruiert werden können, das Ähnlichkeiten zu Vardarski Rid und Tsautsitsa zeigt (vgl. Abb. 165,4.9). An einem Kantharos aus Stobi (Abb. 168,2) ist neben dem Henkel eine vertikale langgezogene kreuzschraffierte Raute zu erkennen, die möglicherweise bis in das untere Gefäßdrittel reicht. Ein mattbemalter Amphoriskos aus Ulanci (Abb. 168,4) ist durch ein umlaufendes Horizontalband in der Höhe der Handhaben gegliedert, an dem aneinandergereihte lang-gezogene gefüllte Dreiecke hängen. Der Hals ist durch gegenständige Strichgruppen, die bis zum Horizontalband reichen, betont. Handgemachte Amphoriskoi und Alabastra, die mykenische Vorbilder imitieren, scheinen am mittleren Vardar gerne verwendet worden zu sein, da sie unverziert und mattbemalt vorkommen1106.

Insgesamt besteht das Gefäßrepertoire der mattbemalten Keramik am mittleren Vardar aus offenen und kleinen geschlossenen Formen, die in einem eigenen Stil verziert sind und deshalb als eigene Gruppe definiert werden können. Amphoren sind bislang nicht belegt, was diese Gruppe ebenfalls von den anderen unterscheidet1107. In dieser gesamten Region gibt es kaum mykenische Keramik1108, weshalb eine relative Datierung schwierig ist. Morphologisch vergleichbare Kantharoi gibt es in den olynthischen Schichten 7 bis 4 (vgl. Abb. 155) und in Kastanas in den Schichten 18 bis 12. Mitrevski datiert die Gräber in seine sogenannte „Transitional Period“1109, Jung korreliert die drei Nekropolen mit den kastaniotischen Schichten 15 bis 14a (SH IIIB Entwickelt – IIIC Früh)1110. Aus Sicht der mattbemalten und unverzierten Gefäße ist eine Datierung frühestens in die entwickelte Spätbronzezeit anzunehmen (s. Kap. 9 und 10.6). Belege für eine ältere Mattmalerei in dieser Region fehlen.

1104 Aus Ulanci stammen einige noch unpubl. mattbemalte Schüsseln. 1105 Unpubl. Museum Skopje. 1106 Vgl. Jung 2002, 168 mit Abb. 62; 243. 1107 Allerdings kennen wir – abgesehen von Ulanci – keine mattbemalte Keramik aus Siedlungen, sondern nur aus Gräbern, was das Fehlen von Amphoren erklären könnte. 1108 Mitrevski 1999; Jung 2002, 243. 1109 Mitrevski 1997, 46 ff. 1110 Jung 2002, 243.

Die mattbemalte Keramik 267

Abb. 169. Mattbemalte Gefäße aus dem Becken von Iannitsa. 1–6. Angelochori (nach Stefani 1994, 130 Abb. 3–4; Merous-

sis/Stefani 1997, Taf. 152,a.d.e); 7–9. Chadsinota (nach Allamani 1983, Taf. 123,b–d); 10–12. Episkopi, Toumba Slata (nach Vokotopoulou 1986, Taf. 337b). Verschiedene Maßstäbe

7.8.5. Becken von Iannitsa

Westlich des Axios – im Becken von Iannitsa – sind vier Siedlungen mit Mattmalerei bekannt (vgl. Abb. 161).

Die Siedlung von Apsalos als nördlichster Fundpunkt dieser Region wird erst seit kurzem ausgegraben (s. Kap. 3). In den bislang erschienenen Vorberichten ist ein mattbemalter Kantharos publiziert, der morphologisch sehr gut mit den Beispielen aus der Region am unteren Axios vergleichbar ist1111. Die Dekoration ist anhand des Fotos kaum zu beurteilen. Aus den nahe beieinander liegenden Toumben von Angelochori, Chadsinota und E-piskopi sind einige Fragmente publiziert1112.

Die mattbemalten Gefäße aus Angelochori haben eine beige, orange und selten auch graue Oberfläche1113 und sind – abgesehen von einem einzelnen bichromen Fragment1114 – monochrom verziert. Die Farbe der Bemalung reicht von schwarz über braun bis dunkelviolett1115. Die Siedlung besteht aus mindestens zwei Phasen, die durch

1111 Chrysostomou u.a. 2000, 504 Abb. 12. 1112 Zusammenfassende Darstellung der Toumben bei Meroussis/Stefani 1999, 735 ff. 1113 Stefani 1994, 127. 1114 Ebd. 126; 130 Abb. 1. 1115 Ich danke L. Stefani für die Möglichkeit, das Material im Museum von Veria sichten zu dürfen.

Die mattbemalte Keramik 268

einen Brandhorizont deutlich voneinander zu trennen sind1116. In der älteren Phase, die offenbar vor 1550 v. Chr. einsetzt, gibt es sehr viel Mattmalerei und keine mykenische Keramik1117. In der zweiten jüngeren Phase sind relativ wenig mykenische Gefäße, aber nach wie vor viele mattbemalte Stücke belegt1118. Insgesamt soll der Anteil der Mattmalerei rund 40 % an der gesamten Keramik betragen1119, was alle bislang bekannten Fundorte bei weitem übertrifft. Das Gefäßrepertoire besteht aus Tassen, Krügen, Amphoren und Kantharoi1120. Von den anderen beiden Toumben sind keine statistischen Daten oder exakteren Datierungen innerhalb der Spätbronze-zeit bekannt.

Der Verzierungsstil in dieser Region zeigt viele Ähnlichkeiten mit den Stilen am unteren Axios und der Chal-kidiki. Die Amphoren sind durch horizontale und vertikale Bänder gegliedert, an denen Dreiecke, gestielte Spira-len oder Zickzack- und Wellenbänder hängen können (Abb. 169,4–6.10–12). Offene Gefäße sind offenbar häufig flächig mit Mustern überzogen, unter denen das Dreieck dominiert (Abb. 169,2.7–8), was bereits als Charakteris-tikum der Gruppe am unteren Axios herausgearbeitet wurde (vgl. Abb. 165,5–11). Das schon in Kastanas begeg-nete Motiv der gestielten Spiralen, die sich um eine vorher angebrachte Durchbohrung an der Henkeloberseite eines Kantharos gruppieren (Abb. 167,10), ist formgleich auch in Angelochori zu beobachten (Abb. 169,9). Die Ähnlichkeiten der Musterkombinationen mit der Gruppe am unteren Axios sind sehr groß und lassen keinen unterschiedlichen Verzierungsstil erkennen.

7.8.6. Region entlang des Aliakmonas

Aus der Region entlang des Aliakmonas sind zahlreiche Fundorte mit mattbemalter Keramik bekannt (Abb.

161), von denen nur wenige sicher in die Spätbronzezeit datiert werden können und noch weniger auch mit Ab-bildungen der Gefäße publiziert sind. Die vielzitierte, von Heurtley ausgegrabene Siedlung von Boubousti1121 datiert, wie Hochstetter überzeugend herausgearbeitet hat, vorrangig in die Eisenzeit1122. Eine einzige mykeni-sche Scherbe kann als Beleg einer möglichen voreisenzeitlichen Besiedlung verstanden werden1123. Die große Menge mattbemalter Keramik stammt aber sicherlich aus dem 1. Jahrtausend v. Chr.1124. Um ein klares und ungestörtes Bild der spätbronzezeitlichen Mattmalerei zu bekommen, werden die Funde aus Boubousti deshalb auch nicht in die Untersuchung miteinbezogen1125. Für eine Analyse der Keramik bleiben lediglich die beiden Nekropolen von Äani Livadia und Ano Komi, die bislang in knappen Vorberichten vorgelegt wurden1126. Äani Livadia

Das Gräberfeld von Äani Livadia besteht aus mindestens 29 Grubengräbern, die in einem mauereingefaßten Areal in parallelen Reihen liegen1127. Die überaus reichen und vielfältigen Beigaben setzen sich aus verschiede-nen Waffen, Schmuck und Keramikgefäßen zusammen1128. Von den insgesamt 48 Gefäßen sind 17 mykenisch, 19 mattbemalt und 13 unverziert.

Die Beigabenanalyse zeigt, daß in 13 der Bestattungen mattbemalte Gefäße – meist einzeln – beigegeben wur-den (Abb. 170), sieben Mal treten sie in Kombination mit mykenischen Gefäßen, meist Alabastra, auf. Die Kombination mykenischer und mattbemalter Keramik ist in den Gräbern häufig und scheint vor allem bei beson-ders reichen Gräbern ein standardisiertes Set zu sein. So beinhaltet eines der beiden durch ein Schwert hervorge-

1116 Stefani 1994, 128. 1117 Freundl. Mitt. L. Stefani. 1118 Freundl. Mitt. L. Stefani. 1119 Stefani 1994, 127. 1120 Ebd. 128. 1121 Heurtley 1939, 227 ff. mit Nr. 459–465 u. Abb. 98–101. 1122 Hochstetter 1984, 320 ff. 1123 Heurtley 1926/27, 174; 177; 182 Abb. 29,3. – Dazu Jung 2002, 38 mit Anm. 48: „Wenn sie nicht überhaupt protogeo-metrisch ist“. 1124 Hochstetter 1984, 320. 1125 Anders Karamitrou-Mentessidi 1994, 117: Sie spricht vom sogenannten „Bouboustityp“ mattbemalter Keramik im Zu-sammenhang mit den Dorern. Vokotopoulou (1986, 262) vergleicht die Funde aus Boubousti mit Kastanas. Die von ihr hervorgehobenen Ornamente (ebd. 264 Abb. 17) zeigen aber nur bedingte Ähnlichkeiten. Die grundlegende Verzierungs-syntax ist in Boubousti definitiv anders (vgl. Heurtley 1939, 227 ff. mit Nr. 459–465 u. Abb. 98–101). 1126 Äani: Karamitrou-Mentessidi 1988; 1989; 1990; Lykiardopoulou-Petrou 1995; Karamitrou-Mentessidi 2000; Ano Komi: dies. 1998; 1999b. 1127 Karamitrou-Mentessidi 2000, 591 ff. bes. 593 mit Abb.1. 1128 Ebd.

Die mattbemalte Keramik 269

hobe-

Die mattbemalte Keramik 270

Grab Geschlecht Mattbemalt Mykenische Gefäße

Handgemacht unbemalt Waffen Schmuck Sonstiges

1 m 2 m Amphoriskos Alabastron Lanzenspitze Bernsteinperlen

3 m Krug Alabastron Schwert (D), Lanzenspitze 2 Nadeln Bernsteinplättchen

4 0 Alabastron 2x Spinnwirtel 5 w Nadel Glasperlen 6 m Lanzenspitze Nadel 7 m Kantharos Alabastron Krug Lanzenspitze Nadel

8 0 Kantharos Krug Glasperlen Bronzespiralen

9 0 Kantharos Glasperlen Bronzespiralen

10 0 Alabastron Kantharos Glasperlen Bronzespiralen

11 0 alabastron-ähnliches Gefäß Glasperlen, Bronzespiralen

12 m Kantharos Alabastron

13 k Bernsteinperlen, Glasperlen, Bronzeperlen, Bronzespiralen

14 k Kantharos Schulterhenkel- amphoriskos Kyathos Bernsteinperlen

Bronzespiralen 15 k Kantharos

16 0 Alabastron, Schulterhenkel-amphoriskos

2 Nadeln

17 0 Glasperlen, Steinknöpfe, Bernsteinperlen

18 w

Krug, alabastron-ähnliches Gefäß, Tasse

Messer Nadel Bernsteinperlen

19 w Kantharos Glasperlen

20 0 Krug, Kantharos 2 Nadeln Bernsteinperlen, Glasperlen, Bronzespiralen

21 w Alabastron Kantharos?*

22 m Krug** 2 Alabastra, Schulterhenkel-amphoriskos

Schwert (C),Lanzenspitze

Nadel Bernsteinperlen Glasperlen

23 0 Krug, Kantha-ros Spinnwirtel

24 w Alabastron Kyathos

Bernsteinperlen, Steinknopf, Steinperlen, Glasperlen, Tonperlen, 2x Spinnwirtel, Astragal

25 k Krug, Tasse 2 Kantharoi 5 Knochenpfeil-spitzen Nadel

26 m Alabastron Messer Nadel 27 w Kantharos

28 k Krug Alabastron Glasperlen, Bronzespiralen, Bernsteinperlen

29 0 Krug, Kantha-ros

Schulterhenkel- amphoriskos Bronzeperlen

Abb. 170. Beigabenkombination in den Gräbern der Nekropole von Äani Livadia, erstellt nach Karamitrou-Mentessidi 2000, 591 ff. (*Kantharos wird im Text nicht erwähnt, aber auf 606 Abb. 8 mit Zugehörigkeit zu Grab 21 beschriftet; **Krug auf

598 als mattbemalt beschrieben, in 597 Tab. 1 nicht)

Die mattbemalte Keramik 271

nen Gräber (Grab 22) einen Geschirrsatz aus zwei mykenischen Alabastra, einem mykenischen Schulterhenkel-amphoriskos und einem mattbemalten handgemachten Krug (Abb. 170)1129. Der zweiten herausragenden Bestat-tung wurde die Kombination von Schwert und Lanze mit einem Geschirrsatz aus mattbemaltem Krug und myke-nischem Alabastron beigegeben (Grab 3 in Abb. 170). Betrachten wir die Gefäße hinsichtlich ihrer Funktion, dann sind in den Gräbern 2, 3 und 28 je ein geschlossenes mattbemaltes mit einem geschlossenen mykenischen Gefäß kombiniert.

In drei Gräbern sind mattbemalte Kantharoi mit mykenischen Alabastra bzw. Schulterhenkelamphoriskoi ver-gesellschaftet (Gräber 7, 12, 14). Dasselbe Ensemble, ergänzt durch einen mattbemalten Krug, findet sich in Grab 29. Diese Kombinationen belegen einen – zumindest im Grabritus – verwendeten Geschirrsatz, der aus mattbemalten und mykenischen Gefäßen besteht, die offenbar unterschiedliche Funktionen in diesem Set erfüll-ten. Die Nekropole kann in den Zeitraum von SH IIIA Spät bis IIIB Mitte datiert werden1130.

Innerhalb des Gräberfeldareals ist in einer Grube eine große Menge an Keramik deponiert worden, die offen-bar bewußt zerschlagen wurde1131. Dieses möglicherweise in SH IIIA zu datierende Depot1132 beinhaltet 80 matt-bemalte und 10 mykenische Gefäße, wovon das mattbemalte Formenspektrum Krüge, Amphoren, Ständer, Kantharoi, Kyathoi und zoomorphe Gefäße umfaßt und das mykenische Repertoire auf Skyphoi und Alabastra beschränkt ist1133. Das Formenspektrum der Mattmalerei ist wesentlich größer als in den Gräbern1134 und läßt teilweise eine kultische Funktion vermuten1135.

Bislang sind aus dem gesamten Fundmaterial nur wenige Stücke publiziert, die aber zumindest einen grundle-genden Eindruck verschaffen können.

Die Gefäße sind wie in den zuvor behandelten Regionen handgemacht, aber in einer wesentlich feineren und komplizierteren Technik verziert. Bei der Bemalung wurden verschiedene Malschlicker kombiniert, die zu einer bichromen Farbigkeit führen, wobei hier offenbar die Farben Rotbaun und Schwarzbraun bis Schwarz vorherr-schen1136. Die Farbe ist direkt auf die polierte ockerfarbene bis rote Oberfläche (ohne Überzug?) aufgetragen1137. Daneben existieren, wenn auch seltener, monochrom verzierte Gefäße1138.

Die Gefäßformen sind teilweise mit den Gruppen am Axios bzw. Vardar vergleichbar. So findet der bauchige Kantharos mit zu einer Spitze ausgezogenen Henkeln1139 gute Parallelen am mittleren Vardar (Abb. 168,1–3.5) und am unteren Axios (Abb. 165,5–6.8–9). In Kastanas sind Kantharoi mit dieser Henkelform erst in Schicht 14b das erste Mal belegt (Abb. 167,13). Die Henkel der älteren Schichten von Kastanas entsprechen den olynthi-schen Vertikalhenkeln mit Kerbung oder den Henkeln mit sogenannten „thumb grips“ (vgl. Taf. 51,9433; 52,9463)1140. Die spezielle Henkelform ist in Kastanas demnach frühestens in SH IIIC Früh belegt1141.

Eine Bewertung der anderen Gefäßformen – auch in Zusammenhang mit der lokalen unbemalten Keramik – wird erst nach der Vorlage des gesamten Materials möglich sein. Grundsätzlich ist der offene Kantharos die häufigste Form der mattbemalten Keramik in der Nekropole von Äani (vgl. Abb. 170). Weitere Formen sind Krüge, alabastronähnliche Gefäße und Amphoriskoi (Abb. 170). Amphoren wurden – wie in den Gräberfeldern am mittleren Vardar – nicht beigegeben, wurden aber zumindest für den kultischen Gebrauch hergestellt1142.

1129 Dieser Krug erscheint zwar nicht in der tabellarischen Auflistung (ebd. 597 Tab. 1), wird aber im Text (ebd. 598) als mattbemalt beschrieben, was mir von R. Jung bestätigt wurde (freundl. Mitt.). 1130 Jung 2003, 212 mit Anm. 16. 1131 Karamitrou-Mentessidi 2000, 591 f.; 593 Abb. 1; 603 f. 1132 Die Datierung geht von der grundlegenden These aus, daß alle 90 Gefäße gleichzeitig deponiert wurden, ohne eine mögliche spätere Nutzung oder Wiederaufsuchung in Betracht zu ziehen (ebd.). Bis zur abschließenden Vorlage des ge-samten Befundes, inklusive aller Gefäße, bleibt die Datierung spekulativ. 1133 Ebd. 605 Abb. 2–4. 1134 Z.B. zoomorphe Ausgußgefäße (s. Lykiardopoulou-Petrou 1995, 70 Abb. 24). 1135 In diesem Zusammenhang sind wohl auch die – bislang unpublizierten – sehr qualitätsvoll verzierten zylindrischen Ständer zu sehen, die keinerlei Feuereinwirkung aufweisen (Autopsie im Museum von Äani). 1136 Karamitrou-Mentessidi 1994, 117. 1137 Ebd. – Ich danke G. Karamitrou-Mentessidi für ihre Gastfreundschaft in Äani und die Möglichkeit, die Funde zu se-hen. 1138 Karamitrou-Mentessidi (2000, 603 f.) beschreibt bei den 18 mattbemalten Gefäßen aus der Nekropole vier mit mono-chromer Bemalung. 1139 Für die Darstellung der bereits von der Ausgräberin publizierten Stücke aus Äani (Karamitrou-Mentessidi 1988, Taf. 215a; dies. 1994, 120 Abb. 64) wurde leider keine Reproduktionserlaubnis für die vorliegende Arbeit erteilt. 1140 Hochstetter 1984, Taf. 6,4 (Schicht 18); 24,4 (Schicht 16); vgl. ebd. Taf. 27,5 (Schicht 16) mit Heurtley 1939, 94 mit Anm. 2. 1141 Jung 2002, 228 mit Abb. 80. 1142 Unpubl. im Museum Äani, aus dem Keramikdepot im Gräberfeldareal von Äani.

Die mattbemalte Keramik 272

Grab Mattbemalt Mykenisch Handgemacht unbemalt Waffe Schmuck Sonstiges

1 Kännchen* 2 Kantharos 3 1 Kantharos 1 Kantharos*

4 alabastronähnliches Gefäß 2 Alabastra 1 Kantharos* 2 Bronzespiralen

3 Bernsteinperlen

5 Kantharos

6 Kantharos Alabastron

2 Bronzeperlen, 4 Bernsteinperlen, Bronzespiralen bei Kopf

8 kl. Gefäß 9 1 Kantharos 10 Kantharos

11 Alabastron, Kantharos 1 Kännchen**

1 Tasse*

12 Tasse Kännchen Lanzenspitze

13 Spitze einer Bronzescheide

14 1 Kantharos Kantharos Nadel 15 Kantharos Pfeilspitze 16 Tasse 17 Scherben Scherben Scherben 18 2 Kantharoi 19 Scherben Scherben Scherben

20 alabastronähnliches Gefäß 1 Scherbe**

24 1 Scherbe 25 Kännchen* Nadel 26 1 Kantharos Nadel

Abb. 171. Beigabenkombination in den Gräbern der Nekropole von Ano Komi, Flur Stavros, erstellt nach Karamitrou-

Mentessidi 1998, 443 ff. *Oberfläche stark versintert, Bemalung möglich, aber nicht feststellbar, **keine Angaben zur Oberfläche

Die Dekoration der Gefäße ist wesentlich feiner und akkurater ausgeführt als bei den bislang besprochenen

Gruppen. Einzelne Ornamente können zwar mit Fundorten in Zentralmakedonien und der Chalkidiki verglichen werden, doch scheint die gesamte Musterkomposition unterschiedlich zu sein. Auffallend ist die vorherrschende Symmetrie in der Anordnung der Motive, die ohne auflockernde schräge oder vertikale Füllmuster auskommt1143. Grundsätzlich vergleichbar sind die tektonische Gliederung des Gefäßkörpers durch Horizontal-muster, die Betonung der Gefäßmündung durch ein Randband und die Dekoration der Mündungsinnenseite1144. Die Motive der stehenden oder hängenden horizontal aneinandergereihten Dreiecke in Verbindung mit einem Horizontalband sind zwar auch weiter im Osten zu beobachten, aber in deutlich anderer Umsetzung und daher auch nicht direkt vergleichbar1145. Das horizontale Fransenband mit stehenden Fransen kennen wir auch aus dem Prähistorischen Olynth, Schicht 5 (Taf. 78 u. 148,9246) und aus den kastaniotischen Schichten 18 und 12 (Abb. 167,3.18).

Ano Komi

In Ano Komi (Flur Stavros) sind neben der Nekropole auch die direkt im Süden anschließenden Teile einer Siedlung ausgegraben worden1146. Die Siedlung umfaßt einen kleinen Bereich, der aus Abfallgruben, einer run-den Herdstelle und mehreren anderen Befunden besteht1147. Die Nekropole wird anhand mykenischer Keramik von der Ausgräberin in SH IIIB bis IIIC datiert1148, scheint aber wohl eher älter zu sein und in SH IIIA bis B zu

1143 Vgl. Karamitrou-Mentessidi 1988, Taf. 215a; dies. 1994, 120 Abb. 64; Flyer zur Ausstellung “Aiani. A visit to the An-cient City“ (im Museum von Äani erhältlich). 1144 Ebd. 1145 Z. B. Kastanas: Hochstetter 1984, Taf. 6,4; 11,1. 1146 Karamitrou-Mentessidi 1998, 443 mit Lageplan. 1147 Ebd. 459 f. 1148 Ebd.

Die mattbemalte Keramik 273

gehören1149, was aufgrund der Ähnlichkeiten der mattbemalten Formen und Dekorationen mit dem gleichzeitigen Gräberfeld von Äani Livadia1150 auch wesentlich überzeugender ist. Aus der in SH IIIA–B datierten Siedlung1151 ist bislang keine mattbemalte Keramik publiziert.

Die Bestattungen in Grubengräbern sind ähnlich wie in Äani Livadia in gleicher Ausrichtung als Reihen ange-legt1152. Von den insgesamt 26 ausgegrabenen Gräbern sind der überwiegenden Mehrheit mattbemalte Gefäße beigegeben, nur in den auch sonst beigabenlosen Gräbern fehlen sie (Abb. 171)1153.

Das Verhältnis mykenischer

und mattbemalter Keramik ist in den Gräbern deutlich ungleich gewichtet, wie ihr prozentualer Anteil an der Anzahl der Bestat-tungen zeigt (Abb. 172). Myke-nische Gefäße oder Scherben sind nur in fünf Gräbern zu beo-bachten, was einem Anteil von 19 % entspricht. Mattbemalte Keramik ist hingegen in 81 % aller Bestattungen vorhanden und häufig auch mit lokaler unbemalter Keramik kombiniert (Abb. 171).

Kantharoi sind in der mattbe-malten Keramik eindeutig die häufigste Gefäßform, gefolgt von Tassen1154. Das mykenische Spektrum besteht aus drei Ala-bastra, einer Tasse und einigen Scherben. Die mattbemalte Ke-

ramik aus den Gräbern ist bislang nur in wenigen Abbildungen publiziert, weshalb eine erste Auswertung nur anhand weniger Beispiele möglich ist.

Ma t t b e m a l t8 1%

My k e n i s c h19 %

Abb. 172: Prozentualer Anteil an Gräbern mit mykenischer und mattbemalter

Keramik (n=26)

Karamitrou-Mentessidi gliedert die mattbemalten Kantharoi aufgrund ihrer Gefäßform und Henkel in drei Ty-pen (A–C)1155. Typ A (Abb. 173,2) hat einen bauchigen Gefäßkörper mit deutlichem Bauchknick und langen, zu einer Spitze ausgezogenen Henkeln1156. Sie sind neben Ano Komi noch an vier weiteren Fundorten im Nomos Kozani vertreten1157. Die Ausgräberin vermutet eine Herkunft dieser Stücke aus einer Werkstatt in Äani1158. Die bereits beim Gräberfeld von Äani diskutierte Henkelform ist auch in den Regionen am unteren Axios und am mittleren Vardar zu beobachten und datiert in Kastanas in SH IIIC Früh.

Typ B (Abb. 173,3) wird über die charakteristischen Henkel definiert, die Heurtley als „thumb grips“ bezeich-net hat1159. Über eine Parallele aus Barç1160 zu einem Vertreter dieses Typs aus Grab 3 (Abb. 171; 173,3) datiert die Ausgräberin den gesamten Typ B an das Ende des 12. Jahrhunderts v. Chr.1161. Kantharoshenkel mit „thumb

1149 Jung 2003, 212 mit Anm. 16. – Jung sieht keinerlei Hinweise auf SH IIIC (freundl. Mitt.). 1150 Datierung von Äani Livadia ebenfalls in SH IIIA Spät bis IIIB Mitte (ebd.). 1151 Vgl. Karamitrou-Mentessidi 1998, 459. 1152 Karamitrou-Mentessidi 1998, 443 f. – Die Gräber sind Ost-West-orientiert, nur vier Bestattungen sind nach Norden ausgerichtet. 1153 In den Gräbern 7 und 21 bis 23 wurden keine Beigaben beobachtet (ebd. 444); Grab 13 ist mit der Spitze einer bronze-nen Schwertscheide ausgestattet und beinhaltet sonst keine weiteren Beigaben (ebd. 463 Abb. 13). 1154 Kantharoi haben einen Anteil von 63 % an der Mattmalerei und Kyathoi einen Anteil von 26 %. Grundlage sind die in Tab. 29 erstellten Grabinventare. 1155 Dies. 1998, 465. 1156 Ebd. 456 f. 1157 Ebd. mit Anm. 15. 1158 Ebd. 457. 1159 Heurtley 1939, 94 mit Anm. 2. 1160 Eggebrecht 1988, 192 Nr. 34. 1161 Karamitrou-Mentessidi 1998, 457 f. mit Anm. 18.

Die mattbemalte Keramik 274

Abb. 173: Mattbemalte Gefäße aus Ano Komi (nach Karamitrou-Mentessidi 1998, 445 Abb. 4; 447 Abb. 5; 449 Abb. 6). Verschiedene Maßstäbe

grips“ sind in der Toumba von Olynth nicht häufig, kommen aber schon in Schicht 7 vor (Taf. 51,9433; 52,9463) und datieren dort demnach in den Zeitraum von SH I bis IIA (s. Kap. 9.3.). In Kastanas sind diese Henkel eben-falls selten und in Schicht 16 erstmals belegt1162, womit sie in SH IIIA Spät bis IIIB Mitte datieren1163. Diese Henkelform ist demnach auf der Chalkidiki ein wenig älter als am unteren Axios und in der Region am Aliak-monas, wo sie vermutlich eher gleichzeitig mit Kastanas zu datieren sind, was aufgrund der mykenischen Kera-mik anzunehmen ist1164. Die Parallele aus Barç belegt hier lediglich die Langlebigkeit dieser Henkelgestaltung in Albanien, kann aber nicht als Datierungsanker für eine Nekropole am Aliakmonas verwendet werden.

Typ C wird über ein einzelnes Exemplar definiert, das nicht abgebildet ist und von der Ausgräberin mit Stü-cken aus Vitsa, Vergina, Malliq IIId und Tsautsitsa verglichen wird1165.

Bemerkenswert ist ein als „διώτο αγγείο“ bezeichnetes handgemachtes mattbemaltes Gefäß (Abb. 173,1), in dem die Ausgräberin mykenische Vorbilder erkennt, die allerdings in SH II datieren1166. Vergleichbare Gefäße stammen wohl auch aus Polymylos und Äani, die Karamitrou-Mentessidi einer äanitischen Werkstatt zuweist1167. Das engmundige bauchige Gefäß mit kurzem abgesetzten Zylinderhals ist aber nur grob mit mykenischen For-men vergleichbar. Dem Vertikalhenkel an der Schulter steht antithetisch ein hochgezogener kleiner Horizontal-henkel gegenüber, was gänzlich untypisch mykenisch ist. Ebenso untypisch ist die Dekoration mit auf einem Horizontalband stehenden aneinandergereihten schräg schraffierten und zusätzlich breit gerahmten Dreiecken, die das gesamte Gefäß in Schulterhöhe zieren1168. So ist die Gefäßform selbst möglicherweise noch eine mykeni-sche Imitation, die sich dann aber sehr lange tradiert haben muß, bis sie von einem Töpfer am Aliakmonas nach-geahmt wurde. Die Dekoration und Handhaben stehen aber eindeutig in einem lokalen Zusammenhang.

Betrachten wir die Mattmalerei in der Region am Aliakmonas zusammenfassend, dann ist eine Definition als eigene Gruppe gerechtfertigt. Die Gefäße sind – im Unterschied zu den anderen Regionen – bichrom verziert und wesentlich feiner und qualitätsvoller bemalt. Das Spektrum in den Gräbern ist eng begrenzt und mit den Formen in den Nekropolen vom mittleren Vardar vergleichbar. Die Stücke aus der Deponierung im Gräberfeld von Äani zeigen ein wesentlich größeres Repertoire an Formen, die aber nicht in die Gräber gekommen sind. Die

1162 Hochstetter 1984, Taf. 27,1.5. 1163 Jung 2002, 228 Abb. 80. 1164 Ders. im Druck a, 212 mit Anm. 16. 1165 Karamitrou-Mentessidi 1998, 458 mit Anm. 20. 1166 Ebd. 458 mit Anm. 22. 1167 Ebd. 458 mit Anm. 23. 1168 Mein Dank gilt hier R. Jung für die anregende Diskussion und Information.

Die mattbemalte Keramik 275

Formen der Grabbeigaben zeigen eine Verwandtschaft zu den Regionen am Axios, ihre Dekoration hingegen ist in ihrem Gesamtaufbau als völlig selbständig zu definieren.

7.8.7. Becken von Korcë

Die überwiegende Mehrheit der mattbemalten Keramik in Albanien ist, wie schon eingangs angesprochen, ei-

senzeitlich. Nur in Tren, Maliq und Barç ist auch Mattmalerei der späten Bronzezeit belegt. Von Tumulus I in Barç lassen sich nur wenige Gräber der späten Bronzezeit zuordnen, wovon allein Grab 162

auch ein mattbemaltes Gefäß enthält1169. Es handelt sich um einen bauchigen Kantharos mit „thumb grip“-Henkeln, der sich morphologisch mit Exemplaren aus der Region am mittleren Aliakmonas und am Axios ver-gleichen läßt und Typ B von Karamitrou-Mentessidi entspricht (Abb. 173,3). Am Bauchknick sitzen zwei paral-lele schmale Horizontalbänder, auf denen aneinandergereihte stehende konzentrische Dreiecke die Zone bis zur Mündung füllen. Unterhalb der Horizontalbänder hängen gestielte Spiralen, die den gesamten Körper umlaufen.

Die Problematik der Datierung von den Siedlungsschichten in Tren und Maliq wurde schon mehrmals ange-sprochen (s. Kap. 3). Die Zusammenstellung spätbronzezeitlicher Mattmalerei aus Maliq IIId und Tren IIb von N. Bodinaku veranschaulicht das charakteristische Verzierungsschema (Abb. 174)1170.

Abb. 174. Zusammenstellung spätbronzezeitlicher Mattmalerei aus Maliq IIId und Tren IIb (nach Bodinaku 1989, 64) Typische Gefäßformen sind geschlossene Kantharoi mit langem oder kurzem abgesetzten Hals, Schüsseln,

Schalen mit randständigen Horizontalhenkeln und Krüge mit ausgeschnittenem Hals. Die Verzierung kann auf das obere Gefäßdrittel beschränkt sein oder den gesamten Körper umfassen. Das Dreieck ist wohl das häufigste Motiv, das zumeist hängend und schräg schraffiert angewendet wird. Schachbrettartige Ornamentik ist aufgrund zahlreicher Parallelen wohl eher der Eisenzeit zuzurechnen.

Die wenigen sicher spätbronzezeitlichen Stücke ermöglichen es kaum, ein sicheres Bild der Mattmalerei aus dem Becken von Korcë zu bekommen. Der Kantharos aus Barç weist einige Ähnlichkeiten mit West- und Zent-ralmakedonien auf, wohingegen die Stücke aus Tren und Maliq kaum Übereinstimmungen aufweisen.

1169 Andrea 1985, Taf. 15,V.162. 1170 Bodinaku 1989, 64.

Die mattbemalte Keramik 276

7.8.8. Mittel- und Südgriechenland Spätbronzezeitliche Mattmalerei ist in Lakonien bis SH IIIA1,1171 in der Argolis bis SH IIA1172 und in Thessa-

lien bis mindestens SH II belegt1173. Da aus Thessalien die meisten Fundorte mit spätbronzezeitlicher Mattmalerei bekannt sind, bietet sich diese

Region am ehesten für eine vergleichende Analyse des Materials an. Mattbemalte Gefäße kennen wir sowohl aus Gräbern, wie in Volos („Iolkos“)1174, als auch aus Siedlungen, wie in Trikala1175, der Pevkakia Magula1176, Sesklo1177 und Lianokladi1178.

Insgesamt läßt sich die Mattmalerei Thessaliens in drei verschiedene Waren gliedern. Die sogenannte ∆ 1γ-Ware wurde von Wace und Thompson anhand der Funde in Lianokladi definiert1179 und kann auch im spätbron-zezeitlichen Material der Pevkakia beobachtet werden1180. Es handelt sich um eine fein geschlämmte, mit Sand und Kalk gemagerte Ware mit rosa bis hellroter, fein geglätteter bis polierter Oberfläche und rötlichbrauner Bemalung. Sie zeigt Ähnlichkeiten zur älteren mittelbronzezeitlichen hellroten bis gelben, gut geglätteten Fein-ware der Pevkakia1181. Eine zweite Ware, ebenfalls fein gemagert, mit hellroter bis blaßbrauner Oberfläche ist dunkelbraun bis dunkelgrau bemalt1182. Eine dritte Ware zeichnet sich durch bichrome Bemalung in dunkelgrau oder dunkelbraun und rot auf rötlichgelber bis rosa Oberfläche aus1183. Die überwiegende Mehrheit der Mattma-lerei scheint handgemacht, auf der Pevkakia sind lediglich zwei Stücke auf der Drehscheibe hergestellt1184.

Das Formenspektrum umfaßt vor allem offene Gefäße, wie Schalen, Tassen und Schüsseln (Abb. 175,1–2.4–12). Seltener sind geschlossene Formen wie Krüge mit waagerechter Mündung und Amphoren, die in der voran-gegangenen Mittelbronzezeit keine große Rolle spielten1185. Die zuvor charakteristischen mattbemalten Pithoi fehlen komplett. Die offenen Gefäße sind rein morphologisch gut mit einzelnen Regionen in Zentralmakedonien vergleichbar. So finden wir die bauchige Schüssel mit leicht ausbiegendem und manchmal auch innen verdick-tem Rand in Sesklo mit einem Horizontalhenkel als Handhabe (Abb. 175,3–4) und in der Pevkakia ohne Hand-haben (Abb. 175,6–9). Vergleichbare Schüsseln kennen wir aus Kastanas Schicht 16 (Abb. 167,9) und den o-lynthischen Schichten 7 bis 5 (Taf. 50 u. 149,9412; 51 u. 149,9421; 71 u. 149,9419; 118 u. 149,9418). Der offe-ne bauchige Kantharos mit leicht ausbiegendem Rand und Vertikalhenkeln mit einfacher Kerbung findet eben-falls Parallelen in den olynthischen Schichten 7 bis 5 (Taf. 52,9437; 69 u. 149,9431.9461) und in Kastanas in den Schichten 18 (Abb. 167,1) bis 161186. Das in der Pevkakia einhenkelig rekonstruierte engmundige Gefäß mit kurzem abgesetzten Zylinderhals (Abb. 175,13) findet gute Entsprechungen in den zwei Kugelkantharoi aus dem Prähistorischen Olynth aus einem Komplex der Schichten 4+5 (Taf. 81,9445; 119 u. 149,9446).

Die Syntax der Verzierung ist gut mit den Regionen in Nordgriechenland vergleichbar. So scheint die Dekora-tion der offenen Gefäße der thessalischen Mattmalerei überwiegend auf das obere Gefäßdrittel beschränkt zu sein (Abb. 175,2–3.5–7.10–11), wie wir es auch im Prähistorischen Olynth beobachten konnten (s. Kap. 7.5.2 und 7.5.3). Ebenso ist die Mündungsinnenseite gerne mit umlaufenden Tupfen, einem Wellenband oder langge-zogenen Strichen verziert (Abb. 175,2.4.6.11), was in den olynthischen Schichten 7 bis 5 absolut typisch (Taf. 50,9409; 51,9415; 52,9442; 71 u. 149,9417.9419; 79,9399; 80,9434) und auch in Kastanas, Schichten 17 bis 14b, zu beobachten ist (Abb. 167,4.9)1187. Schließlich finden auch die Art der Ornamente, ihre Ausführung und Position am Gefäßkörper zahlreiche Parallelen in den Regionen am unteren Axios, im Becken von Iannitsa und auf der Chalkidiki. Die Fragmente aus Trikala sind mit parallelen schmalen Horizontalbändern in Zickzackform

1171 Mountjoy 1981, 75 ff. 1172 Rutter 1993, bes. 83. 1173 Maran 1992b, 174 mit Anm. 150. 1174 Theocharis 1956, 124; Hochstetter 1984, 23; 376 Abb. 57. 1175 Theocharis 1959, 74 Abb. 4; Maran 1992b, 262 mit Anm. 642–644. 1176 Maran 1992b, 174–176. 1177 Ebd. 225 f. Taf. 151,4–5. 1178 Wace/Thompson 1912, 171–192; Maran 1992b, 274–278. 1179 Wace/Thompson 1912, 185. 1180 Maran 1992b, 174 f. 1181 Ebd. 174. 1182 Ebd. 175. 1183 Ebd. 1184 Ebd. 176. 1185 Ebd. – Vgl. auch Hochstetter 1982, 217 Abb. 9, wo der Unterschied des Formenrepertoires mittel- und spätbronzezeit-licher Mattmalerei herausgearbeitet wird. 1186 Hochstetter 1984, Taf. 17,9; 24,4. 1187 Ebd. Taf. 11,4; 22,5; 46,3; 51,1

Die mattbemalte Keramik 277

Abb. 175. Mattmalerei der Spätbronzezeit aus Thessalien. 1. Trikala (nach Theochari 1959, 74 Abb. 4); 2. Sesklo (nach Maran 1992b, Taf. 151,4); 3–4. Lianokladi (nach Wace/Thompson 1912, 183 Abb. 127; Maran 1992b, Taf. 147,4);

5–15. Pevkakia (nach Maran 1992b, Taf. 126,1–4.6–11.13). Verschiedene Maßstäbe verziert (Abb. 175,1), sehr ähnlich wie in Tsautsitsa (Abb. 165,9). Umlaufende aneinandergereihte stehende Dreiecke mit eng gesetzter Kreuzschraffur auf einem Kantharos aus der Pevkakia (Abb. 175,5) kennen wir auch aus Kalindria und Tsautsitsa (Abb. 165,8.10–11). Ein weiteres Gefäß der Pevkakia mit stehendem Dreieck mit breiter Kreuzschraffur unter einem Horizontalband (Abb. 175,6) ist einem Exemplar aus Angelochori ähnlich (Abb. 169,2). Das häufigste Motiv ist das Wellenband, bei offenen Gefäßen in horizontaler Ausführung. Doch nicht nur das Ornament selbst, sondern auch seine Kombination mit Horizontalbändern und seine Position in der Zone unterhalb der Mündung (Abb. 175,2.7.10.11) läßt sich sehr gut mit olynthischen Stücken aus den Schichten 7 bis 5 vergleichen (Taf. 50,9409.9412; 51,9415; 52,9442; 53,9435; 52,9438; 71 u. 149,9419; 80,9439).

Die Verzierung der wenigen geschlossenen Gefäße kann ebenfalls gut mit Funden aus dem Becken von Iannit-sa und bis zur Chalkidiki verglichen werden. Das engmundige Gefäß mit Zylinderhals (Abb. 132,13) hat wie ein olynthischer Kugelkantharos (Taf. 119,9446) ein umlaufendes Horizontalband im Halsumbruch, an das in größe-rem Abstand Vertikalmuster aus einer Kombination von Bändern und Wellenbändern angehängt sind. Schließ-lich können zwei Wandfragmente der Pevkakia (Abb. 132,14–15) gut mit dem charakteristischen Verzierungs-schema der olynthischen Amphoren verglichen werden (vgl. Taf. 68,9255; 88 u. 148,9222; 104 u. 148,9217),

Die mattbemalte Keramik 278

Abb. 176. Gruppen mattbemalter Keramik in der späten Bronzezeit. Mittel- und Spätbronzezeit; Spätbronzezeit; Spätbronze- und Eisenzeit; Datierung unsicher. 1. Chalkidki; 2. Golf von Thessaloniki bis Ebene von Langadas;

3. Unterer Axios; 4. Mittlerer Vardar; 5. Becken von Iannitsa; 6. Region entlang des Alikamon; 7. Becken von Korcë; 8. Golf von Volos bis Sperchiostal. Fundortnachweis s. Abb. 161

wobei hier die Kombination von Vertikalband und vertikalem Wellenband noch zusätzlich durch das vertikale Fransenband ergänzt wird.

Insgesamt ist die spätbronzezeitliche Mattmalerei aus Thessalien in vielen Faktoren mit den definierten Cha-rakteristika der Regionen im Becken von Iannitsa, am unteren Axios und der Chalkidiki zu vergleichen. Gefäß-form, Dekoration, die Wahl der Ornamente und ihre Komposition auf dem Gefäßkörper finden zahlreiche Ent-sprechungen in Nordgriechenland. Insgesamt ist der Verzierungsstil in Thessalien weniger variantenreich und ist durch die beiden Hauptmotive Wellenband und Dreieck geprägt. Das Nebeneinander monochromer und bichro-mer Bemalung und die drei eigenständigen Waren rechtfertigen trotzdem eine Definition Thessaliens als eigene Gruppe innerhalb der spätbronzezeitlichen Mattmalerei. Über eine Vergesellschaftung mit mykenischer Keramik kann nur die Pevkakia sichere Auskunft geben, wo beide Gattungen gleichzeitig in Verwendung waren1188. Zusammenfassung

Die Analyse der spätbronzezeitlichen Mattmalerei führt zu einer Definition von acht mikroregionalen Stil-

gruppen, die sich jeweils über gemeinsame Charakteristika in Gefäßform, Dekoration und Verzierungsstil be-schreiben lassen. Die Gruppen 3 und 5 am unteren Axios und im Becken von Iannitsa zeigen zwar eine enge Verwandtschaft (Abb. 176), doch ist Gruppe 5 bis zu einer abschließenden Publikation der zahlreichen mattbe-malten Gefäße noch schwierig zu beurteilen und wird deshalb als eigene Gruppe betrachtet.

1188 Maran 1992b, 174 mit Anm. 150. – Die Publikation des gesamten spätbronzezeitlichen Materials der Pevkakia steht noch aus, doch zeigen die unpublizierten Aufzeichnungen R. Avilas ein gleichzeitiges (?) Vorkommen mykenischer und mattbemalter Gefäße.

Die mattbemalte Keramik 279

Ausgehend vom derzeitigen Publikationsstand sind die Gruppen 1 (Chalkidiki) und 8 (Golf von Volos bis Sperchiostal) die ältesten Belege von Mattmalerei innerhalb der späten Bronzezeit. In der Toumba von Olynth kommt diese Gattung erstmals in den Schichten 8 und 7, also in einem Zeitraum von SH I bis SH IIA vor (s. Kap. 9.3). In den Fundorten der Gruppe 8 und möglicherweise auch der Gruppe 2 (Toumba Thessaloniki) knüpft die spätbronzezeitliche Mattmalerei direkt und ohne Brüche an die ältere Mittelbronzezeit an. Gruppe 3 beginnt ebenfalls in der frühen Spätbronzezeit, wenn man von den Ergebnissen in Kastanas ausgeht. Mattmalerei ist dort erstmals in Schicht 18 belegt, die vor SH IIIA datiert werden muß1189 und aufgrund ihrer lokalen unbemalten Keramik am ehesten mit den olynthischen Schichten 7 und 6 korreliert werden kann (s. Kap. 10.1). Wann die Mattmalerei in Gruppe 5 genau beginnt, muß bis zur Publikation der Funde aus Angelochori abgewartet werden, doch sprechen die Parallelen zu Kastanas und dem Prähistorischen Olynth auch hier für einen frühen Anfang der Mattmalerei. Vor allem der offene Kantharos mit einfach gekerbten Henkeln ohne „thumb grips“, wie er in den kastaniotischen Schichten 18 und 17 und den olynthischen Schichten 7 bis 6 belegt ist, legt eine ältere Datierung dieses Typs nahe. Die eindeutig jüngeren Formen mit den ausgeprägten charakteristischen Henkeln mit „thumb grips“, die am Aliakmonas ab SH IIIA Spät und in Kastanas erst ab Schicht 16 belegt sind, fehlen in Angelocho-ri. Gruppe 6 am Aliakmonas setzt erst in SH IIIA Spät ein, Gruppe 4 am mittleren Vardar kann ebenfalls erst in eine entwickelte Stufe der Spätbronzezeit datiert werden. Der Beginn von Mattmalerei in Gruppe 7 muß schließ-lich offen bleiben.

7.9. Genese und Entwicklung der mattbemalten Keramik in der späten Bronzezeit Seit den beiden konträren Thesen zur Herleitung spätbronzezeitlicher Mattmalerei in Nordgriechenland von A.

Hochstetter1190 und J. Vokotopoulou1191 vor rund 20 Jahren blieb die Problematik weiterhin ungelöst (s. auch Kap. 7.7). Im folgenden Abschnitt sollen die Thesen und Argumente beider kurz zusammengefaßt werden, um anschließend eine eigene Theorie zu präsentieren, die auf den neuen Ergebnissen aus dem Prähistorischen O-lynth und aus den umfassenden Vergleichsanalysen in Kapitel 7.8 beruht.

Hochstetter erklärt die spätbronzezeitliche Mattmalerei als Imitation mykenischer Gefäße in Südgriechenland und stützt sich dabei auf folgende Argumente1192. 1. Chronologische Ablösung der Mattmalerei durch mykenische Lokalproduktion. 2. Fehlen direkter chronologischer Anknüpfungspunkte an die mittelhelladische Mattmalerei in Mittel- und Süd-

griechenland. 3. Spätbronzezeitliche Mattmalereimotive haben keine Ähnlichkeit mit den mittelhelladischen Motiven. 4. Große Ähnlichkeit spätbronzezeitlicher mattbemalter Motive mit mykenischen Ornamenten ist vorhanden. 5. Die gesamte Erscheinungsform der Mattmalerei mit hellem Ton und feiner Pinselbemalung ist als Imitation

mykenischer Keramik zu verstehen. Vokotopoulou leitet die spätbronzezeitliche Mattmalerei in Nordgriechenland mit folgenden Argumenten di-

rekt von mittelhelladischen Vorläufern in Mittel- und Südgriechenland ab, die durch einwandernde Stämme nach Makedonien gekommen seien1193. 1. Spätbronzezeitliche Mattmalerei in Makedonien hat keine Beziehung zu lokalem Repertoire. 2. Die Gattung erscheint vor den ersten mykenischen Importen in dieser Region. 3. Ähnlichkeit mit mittelhelladischen Motiven ist vorhanden.

Bei den folgenden Überlegungen zur Genese spätbronzezeitlicher Mattmalerei soll von den nachweislich ältes-ten Gruppen ausgegangen werden (s. auch Zusammenfassung Kap. 7.8). Dies sind die Regionen auf der Chalki-diki (Gruppe 1) und der Golf von Volos bis zum Sperchiostal (Gruppe 8). Mit der Toumba von Thessaloniki liegt ein weiterer Küstenort aus der Gruppe 2 vor, wo diese Gattung bereits am Beginn der Spätbronzezeit ein-setzt, doch sollte die Vorlage des gesamten Materials für eine weitere Interpretation abgewartet werden. In der thessalischen Gruppe 8 ist eine kontinuierliche und bruchlose Weiterführung mittelhelladischer Mattmalerei in der Spätbronzezeit bis mindestens SH II belegt, die in ihrer Ware eindeutig an ältere Vorbilder anknüpft (s. Kap. 7.8.8). Diese thessalische Gruppe läßt wiederum zahlreiche Verbindungen mit der ältesten Mattmalerei auf der Chalkidiki erkennen, die sicher in SH I bis SH IIA datiert werden kann. Diese Übereinstimmungen reichen über

1189 Vgl. Jung 2002, 218 f. 1190 Hochstetter 1982. 1191 Vokotopoulou 1986, 255 ff. 1192 Hochstetter 1982. 1193 Vokotopoulou 1986, 255 ff.

Die mattbemalte Keramik 280

Bezeichnung Mattmalerei-Motive in Mittel- und Spätbronzezeit Mittelhelladische Fundorte

Stehende Dreiecke

Lianokladi Aidniotiki

Pevkakia 6 spät–7 Asine

Hängende Dreiecke

Eutresis Asine

Dreieck mit Spira-labschluß

Lianokladi

gestielte Spiralen

Lianokladi

Melitäa Grab B Gräberrund B Mykene

„Starfish“-Motiv

Grab Γ Gräberrund B Mykene

Spiralrapport

Grab B, Grab Γ, Grab ∆ in Gräber-

rund B Mykene

kreuzschraffierte Raute

Lianokladi Bounarbaşi

Ägina-Kolonna IX Eutresis

hängende konzentri-sche Girlanden

Ägina-Kolonna IX

Grab Γ Gräberrund B Mykene Eutresis

Wellenbänder

Bounarbaşi Eutresis

Fransenbänder

Lianokladi Bounarbaşi

Pevkakia 6 früh

Doppeltes Sägeblatt mit Mittelband

Grab Λ Gräberrund B Mykene

Abb. 177. Übereinstimmung von Motiven in der mittel- und spätbronzezeitlichen Mattmalerei

Die mattbemalte Keramik 281

die reine Ähnlichkeit der Ornamentik hinaus und betreffen sowohl die Gefäßformen als auch die Kompositionen der Verzierung, den gesamten Musteraufbau und seine Syntax (s. Kap. 7.8.8). Zweifelsohne ist hier eine direkte Anknüpfung von früher spätbronzezeitlicher Mattmalerei in Nordgriechenland an die mittelhelladische Tradition Thessaliens gegeben.

Verbindungen spätbronzezeitlicher Motive zur mittelhelladischen Mattmalerei sind vor allem in Thessalien zu finden1194. Gerade die von Hochstetter aus dem mykenischen Musterkanon abgeleiteten Ornamente wurden be-reits auf mittelhelladischer mattbemalter Keramik verwendet (Abb. 177)1195. Das stehende Dreieck mit einfacher Schraffur, kreuzschraffiert oder in konzentrischer Anordnung als aneinandergereihtes Hauptmotiv ist weit ver-breitet und z.B. auf mittelhelladischen Gefäßen aus Lianokladi1196, der Aidniotiki Magula1197, der Pevkakia-Phasen 6 spät und 71198 sowie in Asine1199 belegt1200. Ebenso ist auch das stehende Dreieck mit der Spirale als Abschlußornament schon lange vor mykenischer Keramik bekannt1201, wie z.B. in Lianokladi1202. Die von ihr als charakteristisch für SH IIIB beschriebene gestielte Spirale kennen wir von mittelbronzezeitlichen Gefäßen aus Lianokladi1203, Melitäa1204 und aus Grab B von Gräberrund B in Mykene1205. Ebenso finden sich auch zum soge-nannten „starfish“-Motiv, das von Hochstetter über Vergleiche mit mykenischer Keramik in SH II datiert wird1206, ältere Parallelen in der Mattmalerei, wie z.B. in Grab Γ aus Gräberrund B von Mykene1207. Dasselbe gilt für den Spiralrapport1208, die kreuzschraffierte Raute1209 und die hängenden konzentrischen Girlanden1210, die alle schon lange vor mykenischer Keramik auf mattbemalten Gefäßen der Mittelbronzezeit zu beobachten sind.

Demnach lassen sich ausnahmslos für alle von Hochstetter aus der mykenischen Keramik abgeleiteten Motive auch ältere Vorbilder in der mittelbronzezeitlichen Mattmalerei finden (Abb. 177). Dies gilt auch für die an und für sich in der frühen spätbronzezeitlichen Mattmalerei wesentlich häufigeren Motive der hängenden, aneinan-dergereihten Dreiecke und des Wellenbandes in verschiedensten Varianten (s. Kap. 7.6, 7.6.1 und 7.8.8). So finden wir für ersteres Belege in Eutresis1211 und Asine1212. Beispiele für die Verwendung des Wellenbandes auf mittelhelladischer Mattmalerei gibt es in Bounarbaşi1213 und Eutresis1214. Zum Teil finden sich sogar exakte Entsprechungen von Ornamentkomposition in Verbindung mit dem Wellenband, wie das doppelte Sägeblatt mit Mittelband aus Grab Λ im Gräberrund B von Mykene1215, das formgleich mit einem Muster auf einem Kugel-kantharos aus dem Prähistorischen Olynth ist (vgl. Taf. 119 u. 149,9446). Schließlich ist auch das auf spätbron-zezeitlichen Gefäßen charakteristische Motiv des vertikalen und horizontalen Fransenbandes ebenfalls schon in der älteren Mattmalerei belegt1216.

1194 Die Probleme fehlender regionaler Definitionen und Publikationen zur gesamten mittelhelladischen Mattmalerei wur-den bereits angesprochen (Kap. 7.7). Die Region am Golf von Volos und der Halbinsel Magnisia stellt hier sicherlich eine eigene Gruppe dar und ist von anderen Regionen, wie Ägina, zu unterscheiden (unpubl. Vortrag von J. Maran am 1. 11. 2004 in Salzburg). 1195 Hochstetter 1982, 212 Abb. 6. 1196 Wace/Thompson 1912, 182 Abb. 132,c; 126,g.h. 1197 Maran 1992b, Taf. 144,7. 1198 Ebd. Taf. 107,12; 125,1. 1199 Nordquist 1987, 167 Abb. 34. 1200 Anders Hochstetter 1982, 212 Abb. 6; sie verbindet das Ornament mit SH IIIA datierter mykenischer Keramik. 1201 Anders Hochstetter ebd. 1202 Maran 1992b, Taf. 147,2. 1203 Wace/Thompson 1912, 184 Abb. 131,a. 1204 Bakalaki 1959, 89 Abb. 13; 91 Abb. 15. 1205 Mylonas 1972, Taf. 27,γ. 1206 Hochstetter 1982, 212 Abb. 6 1207 Mylonas 1972, Taf. 50,γ. 1208 Z.B. Grab B in Gräberund B, Mykene: Mylonas 1972, Taf. 27,γ; Grab Γ: ebd. Taf. 42,α; Grab ∆: ebd. Taf. 66,γ. 1209 Z.B. Lianokladi: Maran 1992b, Taf. 146,8–9; Wace/Thompson 1912, 183 Abb. 128. – Bounarbaşi: Maran 1992b, Taf. 145,14. – Ägina-Kolonna IX: Siedentopf 1991, Taf. 33,151. – Eutresis: Goldman 1931, 174 Abb. 242,7. 1210 Z.B. Ägina-Kolonna Stadt X: Siedentopf 1991, Taf. 17,82–84. – Grab Γ in Gräberrund B: Mylonas 1972, Taf. 52,α; 53,β1. – Eutresis: Goldman 1931, 173 Abb. 241,4. 1211 Goldman 1931, 171 Abb. 240,4. 1212 Nordquist 1987, 172 Abb. 50,5. 1213 Maran 1992b, Taf. 145,15. 1214 Goldman 1931, 153 Abb. 211,8.10; 168 Abb. 235,4; 169 Abb. 238,1; 171 Abb. 240,3.5; 173 Abb. 241,3. 1215 Mylonas 1972, Taf. 114,β. 1216 Z. B. Lianokladi: Maran 1992b, Taf. 147,2. – In derselben charakteristischen Anordnung am Halsumbruch zur Schulter in Kombination mit Horizontalband (vgl. Kap. 7.5.1). – Bounarbaşi: Maran 1992b, Taf. 145,16. – Pevkakia (Phase 6 früh): Maran 1992b, Taf. 67,4.

Die mattbemalte Keramik 282

Die von Hochstetter postulierte Ähnlichkeit der gesamten Erscheinung spätbronzezeitlicher Mattmalerei mit frühmykenischer Keramik ist meiner Meinung nach problematisch. Die Unterschiede in der gesamten Komposi-tionssyntax1217 lassen sich am besten am Beispiel frühmykenischer Gefäße aus einer Siedlung in unmittelbarer Nähe zum Prähistorischen Olynth und zu Kastanas feststellen. Toroni liegt auf der Sithonia-Halbinsel der Chal-kidiki und hat als einzige Siedlung eine größere Menge an SH I bis SH II zu datierender mykenischer Keramik erbracht1218, die nun in ihrer Dekoration, Ornamentik und Komposition nicht mit spätbronzezeitlicher Mattmale-rei zu vergleichen ist. Das Argument der hellen Oberfläche mit dunkler feiner Bemalung mattbemalter Gefäße könnte ebensogut für eine Nachahmung der „Dark on Light-Ware“, der „Lustrous Decorated Ware“ wie vieler anderer gleichzeitiger bemalter Keramikgattungen in der Ägäis gelten.

Schließlich bleibt noch die Frage nach einer chronologischen und inhaltlichen Ablösung der Mattmalerei durch mykenische Lokalproduktion, wie sie in Kastanas zu beobachten ist. In der Toumba von Olynth wird Mattmalerei nicht durch mykenische Keramik abgelöst, sondern kommt ab Schicht 7 parallel zu dieser vor und wird ab Schicht 4 möglicherweise auch kombiniert in einem gemischten Set verwendet (s. Kap. 7.6). Ebenso gibt es auch in der Toumba von Thessaloniki und in der Siedlung von Apsalos eine weitergehende Verwendung mattbemalter Gefäße in größerer Zahl noch lange nachdem mykenische Keramik erstmals zum Einsatz kommt (s. Kap. 7.8.2. und 7.8.5). Schließlich belegen auch die Nekropolen am Aliakmonas eine gleichzeitige Nutzung mattbemalter und mykenischer Gefäße in einer Kombination als gemischtes Geschirrset (s. Kap. 7.8.6), was deutlich gegen eine inhaltliche Ablösung der Mattmalerei durch mykenische Keramik spricht.

Im Gegensatz zu Vokotopoulous Meinung scheint sehr wohl ein starker Bezug makedonischer Mattmalerei zur lokalen Tradition zu bestehen, der sich deutlich in der Wahl der Gefäßformen ausdrückt. Wie in Kapitel 7.6. dargelegt wurde, ist die überwiegende Mehrheit des mattbemalten Gefäßspektrums direkt aus der lokalen spät-bronzezeitlichen Keramik adaptiert, was meiner Meinung nach gegen ihre Einwanderungsthese spricht.

Schlußfolgerungen

Die spätbronzezeitliche Mattmalerei läßt sich aufgrund ihrer Gefäßform, Dekoration und ihres Verzierungsstils

in insgesamt acht mikroregionale Stilgruppen gliedern, wovon die Regionen auf der Chalkidiki, am Golf von Volos bis zum Sperchiostal und möglicherweise auch am unteren Axios zu den ältesten gehören und in die frühe Spätbronzezeit datieren. Eine direkte chronologische und geographische Anknüpfung an die ältere mittelhelladi-sche Mattmalerei ist mit der thessalischen Gruppe 8 belegt. Sowohl die charakteristischen Hauptmotive als auch zahlreiche seltenere Ornamente lassen sich einzeln und als Musterkombination aus der mittelbronzezeitlichen Mattmalerei ableiten. Der Kontakt zu Mittel- und Südgriechenland mit einhergehenden Importen und Nachah-mungen ganzer Keramikgattungen ist – zumindest für das Prähistorische Olynth – für die älteren Schichten 14 bis 10 durch die minysche und minysch imitierte Ware belegt (s. Kap. 6). In diesem Zusammenhang ist meiner Meinung nach auch die mattbemalte Keramik zu sehen, die nach dem Auslaufen der minysch imitierten Gattun-gen in das lokale Repertoire übernommen und an lokale Traditionen angepaßt wird. Spätbronzezeitliche Mattma-lerei kann technologisch, morphologisch sowie über ihre Ornamentik und Musterkompositionen aus der mittel-helladischen Mattmalerei hergeleitet werden. Als mögliche Kontaktzone kommt am ehesten die Region um den Golf von Volos in Betracht, mit der auch die größten Übereinstimmungen beobachtet werden können. Die älteste makedonische Mattmalerei ist demnach kein Produkt einer aus Mittelgriechenland nach Makedonien immigrier-ten Bevölkerung, sondern ein Ergebnis des schon lange vorher vorhandenen und offenbar weiterhin funktionie-renden Kontaktes mit Regionen in Mittel- und Südgriechenland. Technik, Ornamentik und Komposition wurden übernommen und in lokales traditionelles Geschirr umgesetzt. So ist eine spezifisch nordgriechische Keramik-gattung am Beginn der späten Bronzezeit entstanden, die ihren Ursprung im mittelhelladischen Mittel- und Süd-griechenland hat.

). 1217 Auf die sehr unterschiedliche Dekorationssyntax mykenischer und mattbemalter Keramik weist auch R. Jung ausdrücklich hin, der hier ebenfalls keinerlei Ähnlichkeiten erkennen kann (Jung im Druck b1218 Cambitoglou/Papadopoulos 1991, Abb. 22–23.

Περίληψη κεφαλαίου 7: Η αµαυρόχρωµη κεραµική

Η αµαυρόχρωµη κεραµική είναι µια σχετικά οµοιογενής οµάδα κεραµικής. ∆ίπλα σε τρία εισαγόµενα

κύπελλα, ένα πιθανόν εισαγόµενο, µικρό, κλειστό αγγείο (βλ. κεφ. 8) και τη µυκηναϊκή κεραµική είναι η µοναδική κατηγορία κεραµικής µε γραπτή διακόσµηση στην Όλυνθο. Είναι χειροποίητη, µε λεπτούς πόρους και σκληρά ψηµένη. Η διακόσµηση ζωγραφίζεται είτε πάνω σε ένα επίχρισµα είτε απευθείας στην επιφάνεια του αγγείου. Τα αγγεία της ταξινοµούνται σε επτά διαφορετικές κεραµικές οµάδες (εικ. 139–140 σηµ. 1002–1004):

Κεραµική οµάδα Σκληρότητα Σπάσιµο Πόροι Επιφάνεια

Χρώµα εξωτερικής επιφάνειας

Χρώµα στο σπάσιµο

A σκληρή ελαφρώς ανώµαλο λεπτοί

σχεδόν καλά ως καλά στιλβωµένη και επιχρισµένη (σαπουνοειδής υφή)

10YR7/4-7.5YR7/6 7.5YR6/1

B σκληρή ελαφρώς ανώµαλο λεπτοί καλά στιλβωµένη 10YR5/4-6/4 10YR6/1

C σκληρή ελαφρώς ανώµαλο λεπτοί σχεδόν καλά ως

καλά στιλβωµένη 2.5YR5/6-6/6-4/6 5YR6/1

D σκληρή –πολύ σκληρή

ελαφρώς ανώµαλο ως λείο

λεπτοί καλά στιλβωµένη 7.5YR4/3-5/3 7.5YR5/1

E σκληρή ελαφρώς ανώµαλο λεπτοί

σχεδόν καλά ως καλά στιλβωµένη και λειασµένη (γυαλιστερή)

4/N-4/10Y 4/10BG

F σκληρή –πολύ σκληρή

ελαφρώς ανώµαλο λεπτοί σχεδόν καλά ως

καλά στιλβωµένη 2.5YR5/6-6/6-4/6 2.5YR5/6-6/6

G σκληρή ελαφρώς ανώµαλο λεπτοί καλά στιλβωµένη 10YR5/4-6/4 10YR5/4-6/4

Η βαφή είναι µονόχρωµη και ερυθροκάστανου, κόκκινου-βιολετί, µαύρου ή βιολετί χρώµατος (εικ. 141–42).

Τη βασική διακόσµηση συνθέτουν διάφορα µεµονωµένα κοσµήµατα (συνολικά 53), τα οποία µε τη σειρά τους ταξινοµούνται σε 13 οµάδες µοτίβων (βλ. καταλόγους κοσµηµάτων, σηµ. 1005–09). Από το σύνολο των 1317 θραυσµάτων αµαυρόχρωµης κεραµικής της προϊστορικής Ολύνθου µόνο τα 353

είναι χαρακτηριστικά (27%).

Τα σχήµατα Το σχηµατολόγιο της αµαυρόχρωµης κεραµικής έχει µικρό εύρος (εικ. 143) και κυριαρχεί σαφώς το σχήµα

του αµφορέα. Οι αµφορείς (αρ. κατ. 9073–9185) απαντούν σε τρεις παραλλαγές (εικ. 144–45), οι οποίες εξελίσσονται

χρονολογικά (εικ. 146). Οι περισσότεροι φέρουν ένα µπεζ ή ανοιχτού καστανού χρώµατος επίχρισµα, έχουν στιλβωµένη επιφάνεια και ερυθροκάστανη ως βιολετί/κόκκινη βαφή. Σύµφωνα µε τα αποτελέσµατα της ανάλυσης της διακόσµησης υπάρχουν δύο εξελικτικά στάδια (εικ. 149–50). Μετά από µια πειραµατική φάση στα στρώµατα 7 και 6, καθιερώνεται από το στρώµα 5 ένα τυποποιηµένο διακοσµητικό σχήµα. Καθοριστική σε αυτό είναι η κροσσωτή οριζόντια ταινία µε τις απλές παράλληλες ταινίες στο λαιµό.

Η αµαυρόχρωµη κεραµική 283

Επιπλέον υπάρχουν πρόχοι (αρ. κατ. 9359–9363), φιάλες και λεκάνες (αρ. κατ. 9364–9472 εικ. 151), κάνθαροι (εικ. 152), ένα και µοναδικό κύπελλο (πίν. 53,9478) και λιγοστά άλλα σχήµατα (αρ. κατ. 9520–22).

∆ιάρκεια χρήσης και λειτουργία

Η αµαυρόχρωµη κεραµική εµφανίζεται στην προϊστορική Όλυνθο στο στρώµα 8 και χρησιµοποιείται ως το

τέλος της κατοίκησης (εικ. 140 και 154). Η χρήση ορισµένων τύπων αγγείων όµως περιορίζεται σε λίγα στρώµατα (εικ. 155). Από το σύνολο των σχηµάτων της αµαυρόχρωµης κεραµικής το 69% κατάγεται από το τοπικό ρεπερτόριο

(εικ. 156–57). Στην αρχή της εµφάνισής της κυριαρχούν οι τοπικοί τύποι αγγείων, στο στρώµα 5 για πρώτη φορά µεταβάλλεται η σύνθεση και από το στρώµα 4 δηµιουργούνται κυρίως νέες παραλλαγές (εικ. 158). Τα τέσσερα βασικά σχήµατα της αµαυρόχρωµης κεραµικής αποτελούν ένα ενιαίο σύνολο (εικ. 159), που

απαρτίζεται από αµφορείς για αποθήκευση υγρών και ανοιχτά αγγεία για κατανάλωση (σηµ. 1013) και θα µπορούσε να ερµηνευθεί ως σερβίτσιο. Σε συγκεκριµένη αναλογία συνυπάρχουν όµως τα παραπάνω σχήµατα µόνο στα αρχαιότερα στρώµατα (εικ. 160). Από το στρώµα 4 χρησιµοποιήθηκαν πιθανόν και σε συνδυασµό µε τη µυκηναϊκή κεραµική, η οποία έκτοτε εµφανίζεται σε µεγάλες ποσότητες (σηµ. 1014–15).

Ιστορία της έρευνας της αµαυρόχρωµης κεραµικής Ο όρος «mattbemalte Keramik» (αµαυρόχρωµη κεραµική) χρησιµοποιήθηκε για πρώτη φορά από τους A.

Furtwängler και G. Loeschke στην ταξινόµηση της κεραµικής από τον ταφικό περίβολο Α των Μυκηνών (σηµ. 1016). Ο όρος καθιερώθηκε πολύ γρήγορα στην έρευνα για την ονοµασία µιας κατηγορίας κεραµικής µε θαµπή βαφή (σηµ. 1017). Στο πέρασµα του χρόνου αυτός ο ιδιαίτερα ελαστικός, όσον αφορά τη σηµασία του, όρος χρησιµοποιήθηκε

για το συνοπτικό χαρακτηρισµό διαφόρων κατηγοριών κεραµικής µε αναφορά στην τεχνολογία ή τη χρονολόγησή τους. Ο όρος αυτός χρησιµοποιήθηκε λοιπόν για την ονοµασία της τροχήλατης και χειροποίητης πολύχρωµης κεραµικής της νότιας Ελλάδας στη Μέση Εποχή του Χαλκού, της υστεροελλαδικής χειροποίητης κεραµικής (δίχρωµης και µονόχρωµης στη δυτική Μακεδονία, µονόχρωµης στην κεντρική Μακεδονία), ως και της γραπτής χειροποίητης κεραµικής της Εποχής του Σιδήρου στην Ήπειρο και την Αλβανία.

Σηµασία και ερµηνείες Η σηµασία της αµαυρόχρωµης κεραµικής έγκειται κυρίως στο ρόλο κλειδί που της έχει αποδοθεί από τους

αρχαιολόγους σε ερωτήµατα σχετικά µε την εθνικότητα των λαών στην κεντρική και βόρεια Ελλάδα. Έτσι ο R.J. Buck είδε στην εµφάνιση της αµαυρόχρωµης κεραµικής την απόδειξη για την ύπαρξη ενός λαού που µεταναστεύει µετά τους «Μινύες», και ο F. Matz συνέδεσε την προέλευσή της µε την εθνογένεση των Ελλήνων (σηµ. 1018–19). Στην Αλβανία από την άλλη συνδέουν άµεσα την προέλευση της αµαυρόχρωµης κεραµικής µε τον «ιλλυρικό λαό». Έτσι εξηγεί ο F. Prendi την εµφάνιση της κεραµικής αυτής στην κοιλάδα του ∆έβολη ως αυτόχθονη εξέλιξη του ιλλυρικού πολιτισµού. Σύµφωνα µάλιστα µε την παραπάνω άποψη η κεραµική αυτή εµφανίζεται στην Αλβανία σε αρχαιότερη εποχή από ότι στη Μακεδονία ή στην Ήπειρο. Στις τελευταίες περιοχές έρχεται, σύµφωνα µε την ίδια πάντα άποψη, από την Αλβανία (σηµ. 1020). Ο N.G.L. Hammond αντίθετα συνδέει τη διάδοση της αµαυρόχρωµης κεραµικής µε τη µετανάστευση των ∆ωριέων και βλέπει µακεδονικές επιρροές στην Ήπειρο από τη Μακεδονία µέσω της µετακίνησης των νοµάδων (σηµ. 1021). Η Ι. Βοκοτοπούλου στην αµαυρόχρωµη κεραµική της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στη Μακεδονία βλέπει το αποτέλεσµα της µετακίνησης των «µακεδονικών φύλων» από την κεντρική Ελλάδα προς τα βόρεια και τα βορειανατολικά (σηµ. 1022).

Η ονοµασία πολλών κεραµικών κατηγοριών διαφορετικής γεωγραφικής και χρονολογικής προέλευσης µε τον

ίδιο όρο προκαλεί από τη µια σύγχυση, ενώ από την άλλη αφήνει να εννοηθεί σκόπιµα ή όχι ότι υπάρχει κάποια σχέση µεταξύ τους. Η αλήθεια είναι ότι κάθε κατηγορία κεραµικής που φέρει θαµπή βαφή δεν µπορεί να ταξινοµείται σε µια µεγάλη οµάδα υπό τον όρο «αµαυρόχρωµη κεραµική». Επίσης, όταν γίνεται περιγραφή των τεχνολογικών χαρακτηριστικών της διακόσµησης δεν πρέπει να δηµιουργείται σύγχυση µε αυτό που εκφράζει ο παραπάνω όρος (σηµ. 1024).

Η αµαυρόχρωµη κεραµική 284

Η αµαυρόχρωµη κεραµική στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού Στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού η αµαυρόχρωµη κεραµική διαδίδεται από την Kamenska Čuka στη

Βουλγαρία ως την κοιλάδα του ∆έβολη στα ∆υτικά και ως την Αργολίδα και τη Λακωνία στη νότια Ελλάδα (εικ. 161·σηµ. 1025–72). Με την ανάλυση των οµοιοτήτων και διαφορών διακρίνονται µικρότερες τοπικές οµάδες αµαυρόχρωµης κεραµικής που ορίζονται µε τη βοήθεια των ιδιαίτερων χαρακτηριστικών τους. Τα κριτήρια µε τα οποία γίνεται ο ορισµός των παραπάνω µικρών οµάδων είναι τα εξής: σχήµα αγγείου, µοτίβα, στιλ διακόσµησης, χρονολόγηση και διάρκεια χρήσης. Συνολικά διακρίθηκαν οκτώ στιλιστικές οµάδες αµαυρόχρωµης κεραµικής στην Ελλάδα και τα Βαλκάνια, οι

οποίες τοποθετούνται στις ακόλουθες περιοχές (εικ. 176): Χαλκιδική (εικ. 162 σηµ. 1073–74), Θερµαϊκός κόλπος ως τη λεκάνη του Λαγκαδά (εικ. 163–64 σηµ. 1075–87), κάτω ρου του Αξιού (εικ. 165–67 σηµ. 1088–1100), µέσο ρου του Αξιού (εικ. 168 σηµ. 1101–10), λεκάνη των Ιωαννίνων (εικ. 169 σηµ. 1111–20), περιοχή κατά µήκος του Αλιάκµονα (εικ. 170–73 σηµ. 1121–68), κοιλάδα του ∆έβολη (εικ. 174 σηµ. 1169–70) και τέλος κεντρική Ελλάδα (εικ. 175 σηµ. 1171–88). Σύµφωνα µε όσα είναι γνωστά ως σήµερα η αρχαιότερη εµφάνιση της αµαυρόχρωµης κεραµικής της Ύστερης

Εποχής του Χαλκού γίνεται µε την οµάδα 1 (Χαλκιδική) και 8 (Παγασητικός κόλπος ως την κοιλάδα του Σπερχειού). Στην τούµπα της Ολύνθου εµφανίζεται για πρώτη φορά στα στρώµατα 8 και 7, δηλαδή κατά τη διάρκεια της ΥΕ Ι ως ΥΕ ΙΙΑ (κεφ. 9 µε εικ. 182–83). Σε ορισµένες θέσεις της οµάδας 8 και ίσως της οµάδας 2 (τούµπα Θεσσαλονίκης) φαίνεται η υστεροελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική να συνδέεται απευθείας και χωρίς κενά µε την αρχαιότερη µεσοελλαδική, αντίστοιχη κεραµική. Η οµάδα 3, σύµφωνα µε τα αποτελέσµατα της έρευνας στον Καστανά, ξεκινά επίσης στην αρχή της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Η αµαυρόχρωµη κεραµική εµφανίζεται εκεί για πρώτη φορά στο στρώµα 18, το οποίο χρονολογείται στην ΥΕ ΙΙΑ (σηµ. 1189). Η τοπική ακόσµητη χειροποίητη κεραµική δείχνει ότι το στρώµα 18 του Καστανά είναι σύγχρονο το νωρίτερο µε τα στρώµατα 7 και 6 της προϊστορικής Ολύνθου (βλ. κεφ. 10.1. µε εικ. 185). Η τελική δηµοσίευση των ευρηµάτων από το Αγγελοχώρι θα δείξει πότε χρονολογείται η πρώτη εµφάνιση της αµαυρόχρωµης κεραµικής της οµάδας 5. Μέχρι τότε όµως, µε τη βοήθεια των παραλλήλων από τον Καστανά και τον Άγ. Μάµα, µπορεί να προβλέψει κανείς ότι και στην οµάδα 5 ξεκινά νωρίς η παραγωγή της αµαυρόχρωµης κεραµικής. Η οµάδα 6 στον Αλιάκµονα τοποθετείται στην ΥΕ ΙΙΙΑ Ύστερη. Η οµάδα 4 στο µέσο ρου του Αξιού µπορεί

επίσης να χρονολογηθεί σε µια εξελιγµένη φάση της υστεροελλαδικής περιόδου. Ακόµη δεν γνωρίζουµε πότε εµφανίζεται η αµαυρόχρωµη κεραµική της οµάδας 7.

Η καταγωγή της αµαυρόχρωµης κεραµικής στη Μακεδονία

Μετά τις δύο αντίθετες απόψεις σχετικά µε την καταγωγή της αµαυρόχρωµης κεραµικής που διατυπώθηκαν

πριν 20 περίπου χρόνια από την A. Hochstetter (σηµ. 1190) και την Ι. Βοκοτοπούλου, παραµένει το πρόβληµα ουσιαστικά χωρίς λύση. Τα βασικά επιχειρήµατα παρατίθενται εδώ συνοπτικά. Η Hochstetter θεωρεί την υστεροελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική µίµηση της µυκηναϊκής κεραµικής της

νότιας Ελλάδας. Την άποψη αυτή στηρίζει στα ακόλουθα επιχειρήµατα (σηµ. 1192): - Σταδιακή αντικατάσταση της αµαυρόχρωµης κεραµικής από την τοπική παραγωγή αγγείων

µυκηναϊκού τύπου στη Μακεδονία (σηµ. 1192) - Καµία απευθείας χρονολογική σύνδεση µε τη µεσοελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική της

κεντρικής και νότιας Ελλάδας. - Καµία οµοιότητα µεταξύ των µοτίβων της υστεροελλαδικής και µεσοελλαδικής

αµαυρόχρωµης κεραµικής. - Μεγάλη οµοιότητα των µοτίβων της υστεροελλαδικής αµαυρόχρωµης κεραµικής µε τα µοτίβα

της µυκηναϊκής κεραµικής. - Η συνολική εµφάνιση της αµαυρόχρωµης κεραµικής µε τον ανοιχτόχρωµο πηλό και τις λεπτές

πινελιές στη διακόσµησή της µαρτυρά ότι πρόκειται για µίµηση της µυκηναϊκής κεραµικής. Η Βοκοτοπούλου, στηριζόµενη στα παρακάτω επιχειρήµατα, αποδίδει την καταγωγή της υστεροελλαδικής

αµαυρόχρωµης κεραµικής της βόρειας Ελλάδας απευθείας στους µεσοελλαδικούς προδροµικούς τύπους της κεντρικής και νότιας Ελλάδας, οι οποίοι έφτασαν στη Μακεδονία µε τις µετακινήσεις ορισµένων φύλων (σηµ. 1193):

- Καµία σχέση της υστεροελλαδικής αµαυρόχρωµης κεραµικής στη Μακεδονία µε το τοπικό ρεπερτόριο.

- Εµφάνιση της κεραµικής αυτής στη Μακεδονία πριν τις πρώτες µυκηναϊκές εισαγωγές. - Οµοιότητες µε τα µεσοελλαδικά µοτίβα.

Η αµαυρόχρωµη κεραµική 285

Την παρακάτω συζήτηση γύρω από την καταγωγή της αµαυρόχρωµης κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού θα ξεκινήσουµε µε τις αποδεδειγµένα αρχαιότερες οµάδες, της Χαλκιδικής (οµάδα 1) και της περιοχής από τον Παγασητικό κόλπο ως την κοιλάδα του Σπερχειού (οµάδα 8). Μια ακόµη θέση όπου εµφανίζεται αυτή η κεραµική από την αρχή της υστεροελλαδικής περιόδου είναι η παραθαλάσσια Τούµπα Θεσσαλονίκης της οµάδας 2. Στη οµάδα 8 της Θεσσαλίας η παραγωγή της µεσοελλαδικής αµαυρόχρωµης κεραµικής συνεχίζεται χωρίς κενά στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού, τουλάχιστον ως την ΥΕ ΙΙ, διατηρώντας σαφείς σχέσεις, όσον αφορά τις κεραµικές της οµάδες, µε τα αρχαιότερα πρότυπα. Μεταξύ αυτής της θεσσαλικής οµάδας και της αρχαιότερης αµαυρόχρωµης κεραµικής της Χαλκιδικής, η οποία χρονολογείται µε ασφάλεια από την ΥΕ Ι ως ΥΕ ΙΙΑ, διακρίνονται πολλές σχέσεις. Αυτές δεν περιορίζονται µόνο στις ξεκάθαρες οµοιότητες µεταξύ των διακοσµητικών τους κοσµηµάτων, αλλά αφορούν και τα σχήµατα των αγγείων και συνολικά τη δοµή και σύνταξη της διακόσµησης. ∆εν υπάρχει λοιπόν καµία αµφιβολία ότι η πρωιµότερη υστεροελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική της βορείου Ελλάδας έχει απευθείας σχέση µε τη µεσοελλαδική παράδοση της Θεσσαλίας. Οµοιότητες των υστεροελλαδικών µοτίβων µε τη µεσοελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική εντοπίζονται κυρίως

στη Θεσσαλία (σηµ. 1194). Ακριβώς εκείνα τα διακοσµητικά µοτίβα που θεωρήθηκαν από τη Hochstetter ότι κατάγονται από το µυκηναϊκό ρεπερτόριο έχουν ήδη χρησιµοποιηθεί στη µεσοελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική (εικ. 177 σηµ. 1195). Το επαναλαµβανόµενο όρθιο τρίγωνο µε απλή διαγράµµιση, µε δικτυωτό ή σε οµόκεντρη διάταξη ως κύριο µοτίβο είναι πολύ διαδεδοµένο και γνωστό για παράδειγµα από µεσοελλαδικά αγγεία στο Λιανοκλάδι, στην Αϊδινιώτικη Μαγούλα, στη φάση 6 Ύστερη και 7 στα Πευκάκια, όπως και στην Ασίνη (σηµ. 1196–1200). Γνωστό ήδη αρκετό καιρό πριν την εµφάνιση της µυκηναϊκής κεραµικής είναι και το όρθιο τρίγωνο µε µια σπείρα ως τελείωµα, όπως για παράδειγµα στο Λιανοκλάδι (σηµ. 1201–02). Τη στελεχωτή σπείρα, που περιγράφτηκε από τη Hochstetter ως χαρακτηριστική της ΥΕ ΙΙΙΒ, τη γνωρίζουµε από µεσοελλαδικά αγγεία στο Λιανοκλάδι, τη Μελιταία, όπως και τον τάφο Β του ταφικού περιβόλου Β στις Μυκήνες (σηµ. 1203–05). Παροµοίως, για το λεγόµενο µοτίβο «starfish», το οποίο η Hochstetter χρονολόγησε µέσω συγκρίσεων µε τη µυκηναϊκή κεραµική στην ΥΕ ΙΙ, υπάρχουν αρχαιότερα παράλληλα στην αµαυρόχρωµη κεραµική, όπως για παράδειγµα στον τάφο Γ του ταφικού περιβόλου Β των Μυκηνών (σηµ. 1206–07). Το ίδιο ισχύει για την τρέχουσα σπείρα (σηµ. 1208), το γεµισµένο µε δικτυωτό ρόµβο (σηµ. 1209) και τις κρεµάµενες οµόκεντρες γιρλάνδες (σηµ. 1210), τα οποία απαντούν όλα σε µεσοελλαδικά αµαυρόχρωµα αγγεία πολύ πριν τη µυκηναϊκή κεραµική. Συνεπώς, για όλα ανεξαιρέτως τα κοσµήµατα που θεωρήθηκαν από τη Hochstetter ότι κατάγονται από τη

µυκηναϊκή κεραµική υπάρχουν παλιότερα πρότυπα στη µεσοελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική (εικ. 177). Αυτό βασικά ισχύει και για τα δηµοφιλέστερα µοτίβα της πρώιµης υστεροελλαδικής αµαυρόχρωµης κεραµικής, όπως τη σειρά των κρεµάµενων τριγώνων και την κυµατιστή ταινία σε διάφορες παραλλαγές. Έτσι, για το πρώτο βρίσκουµε παράλληλα στην Εύτρηση και την Ασίνη (σηµ. 1211–12). Παραδείγµατα για τη χρήση της κυµατιστής ταινίας στην µεσοελλαδική κεραµική υπάρχουν στο Μπουνάρµπασι και την Εύτρηση (σηµ. 1213–14). Σε ορισµένες µάλιστα περιπτώσεις εντοπίζονται ακριβείς αντιστοιχίες στη σύνθεση της διακόσµησης µε την κυµατιστή ταινία, όπως η διπλή πριονωτή µε µια απλή ενδιάµεση ταινία (doppelte Sägeblatt mit Mittelband) από τον τάφο Λ του ταφικού περιβόλου Β των Μυκηνών (σηµ. 1215), η οποία είναι όµοια µορφολογικά µε ένα µοτίβο σε κάποιο σφαιρικό κάνθαρο της προϊστορικής Ολύνθου (πίν. 119,9446). Τέλος, και το χαρακτηριστικό µοτίβο των καθέτων και οριζοντίων κροσσωτών ταινιών των υστεροελλαδικών αγγείων χρησιµοποιείται ήδη στην αρχαιότερη αµαυρόχρωµη κεραµική (σηµ. 1216). Η οµοιότητα που βλέπει η Hochstetter συνολικά µεταξύ της υστεροελλαδικής αµαυρόχρωµης κεραµικής και

της πρώιµης µυκηναϊκής κεραµικής πιστεύω ότι είναι προβληµατική. Οι διαφορές στη σύνταξη και σύνθεση της διακόσµησης (σηµ. 1217) διαπιστώνονται καλύτερα µε το παράδειγµα των πρώιµων µυκηναϊκών αγγείων από έναν οικισµό που βρίσκεται σε άµεση γειτνίαση µε την προϊστορική Όλυνθο και τον Καστανά. Η Τορώνη που βρίσκεται στη χερσόνησο της Σιθωνίας στη Χαλκιδική είναι ο µοναδικός οικισµός στη βόρεια Ελλάδα όπου αποκαλύφθηκαν µεγάλες ποσότητες µυκηναϊκής κεραµικής της ΥΕ Ι ως ΥΕ ΙΙ. Η κεραµική αυτή δεν µπορεί να συγκριθεί στη διακόσµηση, τα µοτίβα και τη σύνθεση µε την υστεροελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική (σηµ. 1218). Το επιχείρηµα της ανοιχτόχρωµης επιφάνειας µε τη σκοτεινόχρωµη βαφή των αµαυρόχρωµων αγγείων θα µπορούσε εξίσου καλά να ισχύει και για µια µίµηση της «Dark on Light-Ware» και της «Lustrous Decorated Ware», όπως συµβαίνει για πολλές άλλες σύγχρονες γραπτές κατηγορίες κεραµικής στο Αιγαίο. Τέλος µένει το ερώτηµα της σταδιακής, χρονολογικά, αντικατάστασης της αµαυρόχρωµης κεραµικής από την

τοπική µυκηναϊκού τύπου κεραµική, όπως παρατηρήθηκε στον Καστανά. Στην τούµπα της Ολύνθου η αµαυρόχρωµη δεν αντικαθίσταται από την µυκηναϊκού τύπου τοπική κεραµική, αντίθετα εµφανίζεται παράλληλα µε αυτήν από το στρώµα 7. Από το στρώµα 4 πιθανόν χρησιµοποιείται σε συνδυασµό µε µυκηναϊκού τύπου κεραµική σε ένα ανάµικτο σερβίτσιο. Παροµοίως συνεχίζεται η χρήση των αµαυρόχρωµων αγγείων στην Τούµπα της Θεσσαλονίκης και στον οικισµό της Αψάλου σε µεγάλη ποσότητα και για µεγάλο

Η αµαυρόχρωµη κεραµική 286

διάστηµα µετά την εισαγωγή της κεραµικής µυκηναϊκού τύπου στα τοπικά νοικοκυριά. Τέλος, την ταυτόχρονη χρήση της αµαυρόχρωµης κεραµικής και των µυκηναϊκών αγγείων συνδυασµένων σε ένα ανάµικτο σερβίτσιο µαρτυρούν επίσης οι νεκροπόλεις στον Αλιάκµονα. Τα τελευταία ευρήµατα δείχνουν ότι πρέπει να αποκλειστεί το ενδεχόµενο αντικατάστασης της αµαυρόχρωµης κεραµικής από την κεραµική µυκηναϊκού τύπου. Σε αντίθεση µε την άποψη της Βοκοτοπούλου, είναι πολύ πιθανή µια άµεση σχέση της µακεδονικής

αµαυρόχρωµης κεραµικής µε την τοπική παράδοση, το οποίο αποτυπώνεται καθαρά στην επιλογή των σχηµάτων. Η µεγάλη πλειοψηφία των σχηµάτων της αµαυρόχρωµης κεραµικής υιοθετήθηκε απευθείας από το τοπικό υστεροελλαδικό σχηµατολόγιο, το οποίο πιστεύω ότι ανατρέπει τη µεταναστευτική θεωρία που διατύπωσε η Βοκοτοπούλου.

Συµπεράσµατα Η υστεροελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική ταξινοµείται συνολικά σε οκτώ τοπικές – στιλιστικές οµάδες µε

κριτήρια τα σχήµατα και το στιλ της διακόσµησης. Μεταξύ των τοπικών αυτών οµάδων αρχαιότερες είναι εκείνη της Χαλκιδικής, της περιοχής γύρω από τον Παγασητικό κόλπο ως την κοιλάδα του Σπερχειού και ίσως του κάτω ρου του Αξιού που χρονολογούνται πιθανόν από την πρώιµη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Μια απευθείας χρονολογική και γεωγραφική σχέση µε την αρχαιότερη αµαυρόχρωµη κεραµική τεκµηριώνεται στη θεσσαλική οµάδα 8. Τόσο τα πιο χαρακτηριστικά κύρια µοτίβα, όσο και πολλά λιγότερο δηµοφιλή κοσµήµατα κατάγονται από τη µεσοελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική, όπου µάλιστα εµφανίζονται και παρόµοιες συνθέσεις. Την επαφή µε την κεντρική και νότια Ελλάδα µε ταυτόχρονες εισαγωγές κεραµικών προϊόντων και µιµήσεις τους µαρτυρά – τουλάχιστον για την προϊστορική Όλυνθο – η µινυακή κεραµική και η τοπική, χειροποίητη µίµησή της στα αρχαιότερα στρώµατα 14 ως 10. Μέσα σε αυτό το πλαίσιο σχέσεων πρέπει κατά τη γνώµη µου να τοποθετήσουµε και την αµαυρόχρωµη κεραµική, η οποία υιοθετείται στο τοπικό ρεπερτόριο µετά την εγκατάλειψη της χειροποίητης µίµησης της µινυακής κεραµικής και προσαρµόζεται στις τοπικές παραδόσεις. Η υστεροελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική φαίνεται να κατάγεται τεχνολογικά και µορφολογικά

(διακοσµητικά µοτίβα και σύνθεση) από τη µεσοελλαδική αµαυρόχρωµη κεραµική. Ως πιθανότερη ζώνη επαφής θεωρείται ο Παγασητικός κόλπος µε τη στιλιστική οµάδα του οποίου άλλωστε παρατηρήθηκαν οι µεγαλύτερες οµοιότητες. Η πρώιµη µακεδονική αµαυρόχρωµη κεραµική δεν είναι λοιπόν προϊόν της µετανάστευσης κάποιας πληθυσµιακής οµάδας από την κεντρική Ελλάδα προς τη Μακεδονία, αλλά αποτέλεσµα της ήδη από καιρό υπάρχουσας και προφανώς συνεχιζόµενης επαφής µε περιοχές της κεντρικής και νότιας Ελλάδας. Τεχνική, µοτίβα και σύνθεση υιοθετήθηκαν και προσαρµόστηκαν στην τοπική παραδοσιακή παραγωγή. Έτσι δηµιουργήθηκε µια ιδιαίτερη βορειοελλαδική κεραµική κατηγορία στην αρχή της Ύστερης Εποχής του

Χαλκού µε καταγωγή από την κεντρική και νότια Ελλάδα της Μέσης Εποχής του Χαλκού.

8. Importierte Gefäße Vier handgemachte Gefäße lassen sich als „fremde Elemente“ im Keramikspektrum von Olynth definieren.

Sie passen in ihrer Ware und Form eindeutig nicht in das Repertoire der zentralmakedonischen lokalen Keramik, was sie zunächst als Importe klassifiziert. In den folgenden Abschnitten werden diese besonderen Gefäße be-sprochen und – soweit erschließbar – auch ihrer kulturellen Ursprungsregion zugeordnet und diskutiert. Ein fünftes Objekt kann nicht per se als Import definiert werden, läßt sich aber auch in das lokale Umfeld nur schwer eingliedern und wird deshalb als Sonderform am Ende dieses Kapitels beschrieben.

8.1. Ein Becher der Vatin-Kultur Das Gefäß mit der Kat. Nr. 10376 (Taf. 16 u. 151) stammt aus dem lehmigen Bereich eines Pfostenloches an

der Südostecke von Haus 2 in Schicht 13. Aufgrund seiner Form, Ware und Farbe setzt es sich klar von der lokalen Keramik ab. Abgesehen von der leider abgebrochenen Basis, die als Standfuß oder als einfacher Flach-boden ausgebildet sein könnte, konnte der Becher wieder vollständig zusammengesetzt werden.

Mit einer erhaltenen Höhe von 9,5 cm ist er mit einer Wandstärke bis max. 0,4 cm im Verhältnis zur lokalen Feinkeramik sehr dünnwandig. Der graue Kern ist durchgehend hart gebrannt und weist einen leicht schiefrigen Bruch auf. Die graubraune, leicht glänzende Oberfläche ist fein geglättet, die Spuren des Glättwerkzeuges sind teilweise noch sichtbar. Die Magerung besteht aus weißen und schwarzen Partikeln, an der Oberfläche ist ver-einzelt Glimmer zu beobachten. Nach dem Klassifikationssystem der lokalen Waren ist dieses Gefäß feinkera-misch.

Die Gefäßform setzt sich aus einem bauchigen, leicht gedrungenen Unterteil und einem langgezogenen, zy-lindrischen Oberteil zusammen. Zwei vertikale Wulsthenkel mit oval-rechteckigem Querschnitt führen von der Mündung zur maximalen Bauchwölbung und sind mit leicht nach außen gezipfelten Aufsätzen verziert. Der Mündungsdurchmesser – unregelmäßig oval ausgebildet – mißt im Durchschnitt 8,5 cm.

Die Form dieses Bechers zeigt deutliche Verbindungen zur Vatin-Kultur im Karpatenbecken. Die Ware ihrer charakteristischen Keramik wird als von hoher Qualität, gut gereinigtem Ton und geglätteter Oberfläche beschrieben1219, mitunter sogar als „beste Töpferei des mittleren Donaubeckens“ eingestuft1220, was – soweit man dies anhand von Beschreibungen deklarieren kann – der Ware unseres Bechers in etwa entspricht.

Unabhängig von der Oberflächenbehandlung stammen die besten Parallelen aus Gräbern in Starčevo1221 und Mojsinje1222 sowie aus der Siedlung von Feudvar1223, alle im Gebiet des heutigen Serbien gelegen. Im Unter-schied zu unserem Becher aus dem Prähistorischen Olynth sind diese Gefäße alle verziert, weisen aber eine große Übereinstimmung mit der Gefäßform selbst auf. Der Becher mit gedrungenem Unterteil und zylindri-schem Hals in Kombination mit gezipfelten Vertikalhenkeln läßt sich unverkennbar der Vatin-Kultur zuordnen. Aufgrund der Parallelen ist die Gestaltung des Bodens in Form eines Standfußes, oder zumindest eines Stand-ringes, anzunehmen.

Da nun eine Herkunft des Bechers aus dem Bereich der Vatin-Kultur aufgrund von Übereinstimmungen in Form und Ware zu vermuten ist, stellt sich unweigerlich die Frage seiner Einordnung in deren innere Kulturab-folge, wobei sich die Beantwortung dieser Frage etwas schwierig gestaltet. Denn sowohl die Abfolge der einzel-nen Entwicklungsphasen der Keramik wie auch ihre relativchronologische Zuweisung werden zum Teil kontro-vers diskutiert.

Die Vatin-Kultur wird grundsätzlich in die frühe bis mittlere Bronzezeit datiert und im südöstlichen Teil des Karpatenbeckens – im Raum zwischen Leskovac-Becken, der unteren Schlucht des Eisernen Tores, dem jugos-lawischen Banat, Srem und Mittelserbien – lokalisiert1224.

Die innere Entwicklung dieser Kultur wird prinzipiell über Keramikformen definiert, die zunächst in zwei chronologische Stufen gegliedert wurde1225. Sowohl ihre inhaltliche Definition als auch ihre Abfolge sind aber

1219 Tasić 1984, 64. 1220 Bóna 1975, 181. 1221 Garašanin 1954, Abb. 8,9. – Dieselben Gefäße in qualitätsvollerer Darstellung bei ders. 1972, Abb. 57,2–3. 1222 Nikitović u.a. 1997, 124 Abb. 2; 125 Abb. 5; 126 Abb. 13; 127 Abb. 14–15. 1223 Ihde 2001, Taf. 9,11; 13,8; 294 Abb. 213: Henkelformen J21, J25, J28. 1224 Bogdanović 1996, 98.

Importierte Gefäße 288

nach wie vor relativ undurchsichtig und problematisch. So spricht D. Garašanin von einer Vatin-Vršac-Stufe1226, die er chronologisch – mit Einschränkungen – auf die Pančevo-Omoljica-Phase folgen läßt1227, deren Beginn er in die Stufen Reinecke A2/B1 setzt1228. Diese Einteilung wurde von B. Hänsel und P. Medović aufgrund der Ergebnisse ihrer Ausgrabungen in Feudvar – der einzigen modern ausgegrabenen Siedlung dieser Kultur – übe-rarbeitet1229. Sie definieren die Pančevo-Omoljica-Keramik als Nebenstilentwicklung1230, die das Ende der früh-bronzezeitlichen Entwicklung der Vatin-Keramik fixiert und in den Übergang von Bz A2 zu Bz B1 bzw. an das Ende von MD I datiert. Die vorausgehende klassische Vatin-Phase beginnt ihrer Meinung nach in der entwickel-teren Frühbronzezeit, deren Endpunkt durch die stilistische Gruppe der Pančevo-Omoljica-Keramik am Über-gang von Reinecke A2 zu B1 abgeschlossen wird1231. Diese chronologische Einhängung wird durch die in Ljul-jaci II gewonnenen Radiokarbondaten (1730BC–1690BC) gestützt1232.

Dieser Phasengliederung der Keramiktypen in zwei Stufen wurde durch den Horizont Ljuljaci I eine Proto-Vatin-Phase vorgeschaltet, woraus sich nun eine Dreiphasigkeit in der Keramiktypologie zu ergeben scheint. Eine inhaltliche Abgrenzung dieser Proto-Vatin-Stufe von den beiden folgenden steht zwar noch aus, doch geht die allgemeine Meinung in eine immer höhere Datierung für den Beginn dieser „Proto-Stufe“1233. Für den An-fang der „eigentlichen“ Vatin-Keramik stehen in der heutigen Forschung die Stufen Bz A11234 und Bz A21235 zur Diskussion.

Obwohl sich eine immer ältere Datierung für den Beginn der Vatin-Kultur abzuzeichnen scheint, ist eine Ein-ordnung unseres Bechers in eine entwickelte Phase der Keramikabfolge und damit in die Stufe Reinecke A2 am Übergang zu B1 bzw. in MD I meiner Meinung nach am ehesten zutreffend.

Die mit unserem Becher vergleichbaren Gefäße aus Starčevo ordnet D. Garašanin in die entwickelte Vatin-Vršac-Phase ein1236, die er frühestens in die Stufe Reinecke B1 datiert1237 bzw. als charakteristisch mittelbronze-zeitliche Typen sieht1238. Mit den Erkenntnissen aus Feudvar und einer Überarbeitung dieser Einteilung durch Hänsel und Medović1239, die diese Keramikphase nun vor, zum Teil auch überschneidend mit der Pančevo-Omoljice-Gruppe datieren, scheint eine Einordnung der Vergleiche aus Starčevo in MD I wahrscheinlich. Die vergleichbaren Gefäße aus der Siedlung von Feudvar selbst kommen aus den Schichten E–G des Grabungs-schnittes W1240, die den Phasen IIIa bzw. IIIb zugeordnet werden. Aufgrund gründlicher Vergleichsstudien kann Ch. Ihde diese Siedlungsphasen mit der Hänselschen Stufe MD I korrelieren1241 und datiert sie demnach in den Übergang von Bz A2 zu B1.

Die Analogien aus der Nekropole Lugovi-Bent in Mojsinje kommen aus dem stratigraphisch gut belegten Le-vel 1 des Hügelgrabes 1, der insgesamt 18 vollständig erhaltene oder rekonstruierbare Vatin-Formen beinhal-tet1242. Die für den Becher aus Olynth interessanten „Pear-shaped goblets“ weisen ein homogenes Formenspekt-rum auf, ihre Verzierung hingegen reicht von inkrustierter Ritzverzierung, plastischen Applikationen bis hin zur Kannelur1243, wohingegen unser Becher unverziert ist. Aufgrund einer Hülsenkopfnadel datieren die Ausgräber

1225 Überblick zur älteren Forschungsgeschichte der Vatin-Kultur bei: Hänsel/Medović 1989/90, 64; Tasić 1996, 97 ff.; Tasić 1984, 59 f.; Bóna 1975, 179 f. 1226 Garašanin 1954, 73. Abb. 8–9. 1227 Ders. 1972, 37. 1228 Ebd. 1229 Hänsel/Medović 1989/90, 115. 1230 Dies. 1991. 1231 Ebd. 120. 1232 Bogdanović 1986; Forenbaher 1993. 1233 Tasić (1996, 103) läßt Protovattina schon 2500 v. Chr. beginnen, ebenso früh datiert Nikolova (1999, 257 Tab. 12,4). – Jüngst bestätigt von Ihde (2001, 233), der Ljuljaci I „vor 2000“ und den Beginn der Vatin-Kultur „um 2000“ v. Chr. defi-niert. 1234 Tasić 1984, 74; Bóna 1975, 186; Tasić 1996, 102 f.; Gumă 1997, 121 ff.; zuletzt Ihde 2001, 233 – spricht vom Beginn der Vatin-Kultur um 2000. 1235 Hänsel und Medović (1989/90, 64) sprechen von der entwickelteren Frühbronzezeit für den Beginn der Vatin-Kultur unter der Einschränkung, daß die frühesten Vatin-Phasen in Feudvar selbst nicht ergraben wurden. 1236 Garašanin 1954, 73. 1237 Ebd. 1238 Ders. 1972, 36; 98. 1239 Hänsel/Medović 1989/90, 115. 1240 Ihde 2001, Taf. 9,11, 13,8, 28,5 (mit Einschränkung). 1241 Ebd. 346 Abb. 281. 1242 Nikitović u.a. 1997. 1243 Ebd. 123 Abb. 1; 124 Abb. 2; 125 Abb. 5; 126 Abb. 13; 127 Abb. 14–15.

Importierte Gefäße 289

jenen Level 1 in die Stufen Bz B2 bzw. C11244. Jedoch spricht meiner Meinung nach nichts gegen eine – den Keramikgefäßen entsprechende – frühere Datierung des Levels 1 in Mojsinje. Hülsenkopfnadeln mit tordiertem Schaft1245 sind u.a. in der Slowakei schon am Übergang von Bz A2 zu B1 belegt1246, ebenso in einem Körper-grab des Gräberfeldes von Tiszafüred in Ungarn1247. Generell werden Hülsenkopfnadeln mit tordiertem Schaft von Hänsel für das westliche, östliche und südliche Karpatenbecken in FD III bis MD I datiert1248. Aus diesen Gründen erscheint mir eine Datierung des Levels 1 in der Nekropole von Lugovi-Bent an den Übergang von Bz A2 zu B1 und damit in die Stufe MD I wesentlich wahrscheinlicher.

Zusammenfassend ist der in Olynth singuläre Becher aller Wahrscheinlichkeit nach der Vatin-Kultur zuzuord-nen und damit als Importstück zu betrachten. Schicht 13 von Olynth – aus der unser Becher stammt –gehört in den Übergangshorizont von MH IIIB zu SH I, der vermutlich bis Schicht 11 andauert und in absoluten Daten in etwa das 18./17. bzw. das 17./16. Jahrhundert v. Chr. umfaßt (s. Kap. 9 mit Abb. 185)1249. Die durch Analogien erschlossene relative Einhängung unseres Bechers in MD I wird durch die Datierung der Schichten von Olynth demnach bestätigt.

8.2. Bemalte Tassen (Kat. Nr. 10377–10379) Aus einem exponierten Areal eines großen Gebäudekomplexes in Schicht 7 stammen Fragmente von drei ver-

schiedenen Tassen. Die einzelnen Scherben sind alle im Bereich von Raum 3 in Haus 4 konzentriert (Abb. 178), der sich durch seine Größe, seine Lage im Raumgefüge und seine durch Pfosten erschließbare Innengliederung von den anderen Räumen abhebt. Die lockere Pfostensetzung an seiner Ostseite zur Straße hin mit einem zentra-len, massiveren Mittelpfosten lassen hier eine Eingangssituation vermuten, die Raum 3 als eine Art Vorhalle erscheinen läßt. Die Konzentration der drei Tassen, die ausschließlich aus dieser möglichen Vorhalle stammen, könnte auf eine spezielle Aufbewahrung oder auch Nutzung dieser Gefäße hinweisen, denen als importierte „fremde“ Objekte vielleicht eine besondere Bedeutung zukam.

Alle drei Tassen sind handgemacht. Zwei davon entsprechen einander in ihrer Ware und Bemalungstechnik, die keine Analogien in Zentralmakedonien haben und auch sonst relativ schwierig einzuordnen sind. Die dritte Tasse ist mattbemalt und unter Umständen ebenfalls importiert, da sie sich von den lokalen mattbemalten Waren in Form und Dekoration sehr deutlich unterscheidet. Zwei bemalte Tassen

Die beiden Tassen (Taf. 53 u. 149,10377–10378) sind innen und außen monochrom tiefrot und überwiegend deckend bemalt, nur an wenigen Stellen erscheint die Farbe leicht wäßrig. Die leicht glänzende Oberfläche ist fein geglättet und weist vereinzelte Unebenheiten auf. Die Dekoration ist in milchig-weißer, stumpfer Farbe aufgetragen, die den roten Untergrund nicht restlos überdeckt. Der Scherben ist hart bis sehr hart gebrannt und hat einen grauen Kern. Die Magerung ist fein bis sehr fein, vereinzelt ist an der Oberfläche Glimmer zu beo-bachten (zur detaillierten Warenbeschreibung s. Katalog). Beide Tassen sind in ihrer Ware identisch, unter-scheiden sich aber geringfügig in ihrer Form und vor allem ihrer Dekoration.

Die Tasse mit der Kat. Nr. 10377 (Taf. 53; 149) besteht aus fünf einzelnen Fragmenten, die ein vollständiges Profil ohne Boden ergeben. Der konische Körper mündet in einen regelmäßig gerundeten Rand ohne besondere Lippenbildung. Die Wandstärke verjüngt sich leicht von 0,5 zu 0,3 cm im Mündungsbereich. Von der Mündung führt ein randständiger vertikaler Henkel mit länglich-ovalem Querschnitt von 0,8 cm Breite zur Körpermitte. Der Mündungsdurchmesser mißt 12 cm und ist zu 20 % erhalten. Die Verzierung ist auf die Zone unterhalb der Mündung und den Henkel beschränkt, die untere Gefäßhälfte scheint unverziert. Die Lippe ist mit einem schma-len Band bemalt, das leicht unregelmäßig bis zum Henkelansatz führt und in die Dekoration des Henkels ein-mündet. Der Henkel ist an den Seiten jeweils durch vertikale Bänder eingefaßt. Drei horizontale, parallele, breite Bänder (~ 0,8 cm) gliedern die Henkelaußenseite und münden in seine vertikale Einfassung („Leitermotiv“). Direkt unterhalb der Mündung ist eine rund 1,7 cm hohe Zone verziert, die an der Gefäßaußenseite durch den Henkel nicht unterbrochen wird, der gleichzeitig die untere Begrenzung dieses umlaufenden Frieses bildet. Die

1244 Ebd. 131. 1245 Ebd. 125 Abb. 8. 1246 Novotná 1980, 17–20; Taf. 1. 1247 Kovács 1992. 1248 Hänsel 1968, 164; Beil. 4–6. 1249 Abhängig davon, ob man die hohe oder niedere Chronologie als Datierungsbasis nimmt.

Importierte Gefäße 290

Abb. 178. Kartierung der bemalten Tassen im Befund der Schicht 7. Kat. Nr. 10379; Kat. Nr. 10377; Kat. Nr. 10378

Importierte Gefäße 291

Verzierung wird jeweils durch ein schmales horizontales umlaufendes Band (~ 0,3 cm) oben und unten einge-faßt. Das Hauptmotiv besteht aus einer sich wiederholenden Aneinanderreihung eines Ornaments, das in Form eines um 90° im Uhrzeigersinn gedrehten V gebildet ist. Das geschlossene Ende des Ornaments ist zu einer verdickten Spitze ausgezogen, hinter der das nächste, liegende V anschließt.

Die zweite Tasse dieser Ware mit der Kat. Nr. 10378 (Taf. 53; 149) besteht aus drei einzelnen Fragmenten, die leider kein vollständiges Profil ergeben. Der Gefäßkörper unterscheidet sich von der zuvor besprochenen Tasse durch eine leicht gekrümmte Wandung, die insgesamt einen gerundeteren Körper ergibt. Die Wandstärke von 0,3 cm verjüngt sich an der Mündung zu einer schmalen Lippe von 0,1 cm. Diese Tasse hat mit 12 cm den-selben Mündungsdurchmesser wie das zuvor besprochene Gefäß, wovon lediglich noch 10 % erhalten sind. Ein Henkel ist nicht erhalten, aber durchaus denkbar. Auch bei diesem Gefäß ist die Lippe mit einem umlaufenden schmalen Band bemalt. Unterhalb der Mündung sitzt ein schmales Horizontalband (~ 0,3 cm), an das ein hori-zontales Zickzackband mit rund 1 cm Höhe anschließt. Dieses Zickzackband wirkt durch die unregelmäßigen Pinselstriche und die unterschiedliche Länge der einzelnen Zacken recht grob ausgeführt.

Trotz der Unterschiede im Detail sind beide Tassen einander so ähnlich, daß derselbe Ursprung anzunehmen ist. Sie sind in derselben Ware hergestellt und in derselben Bemalungstechnik verziert. Beiden gemeinsam sind die durch Bemalung hervorgehobene Lippe und die Dekoration durch einen umlaufenden Horizontalfries im oberen Gefäßdrittel. Der Stil der Bemalung in Hell auf dunklem Grund ist in Nordgriechenland absolut singulär, weshalb eine Klassifizierung als Import berechtigt scheint. Die größten Übereinstimmungen finden sich mit Gefäßen vom südgriechischen Festland, die sich allerdings nur auf die Gefäßform und Details der Muster bezie-hen. Die Suche nach einer vergleichbaren Ware gestaltet sich hingegen schwieriger.

In Mittel- und Südgriechenland existieren zahlreiche verschiedene bemalte Keramikgattungen im Mittel- und Späthelladikum mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Laufzeiten1250. Aus diesem Spektrum ist mir keine direkte Analogie zu unseren Tassen bekannt, doch sind Grundstrukturen der Verzierungstechnik vergleichbar. So ist die „White on Burnished Dark Ware“ grundsätzlich ähnlich, die durch eine stumpfe weiße Bemalung auf einer rotbraunen Oberfläche definiert wird1251. Doch weisen Gefäße dieser Klasse keinen Überzug auf und ha-ben – anders als unsere Tassen – einen pinkfarbenen Kern und kleine schwarze Magerungspartikel1252. Das Gefäßspektrum der „White on Burnished Dark Ware“ besteht aus Tassen, Krügen und Amphoren, die keinerlei Ähnlichkeit mit den beiden olynthischen Tassen haben1253. Mit einer Laufzeit von MH IIIB bis SH IB ist die Herstellung dieser Ware relativ eng abgesteckt1254.

Bemalte Gattungen mit monochromem Überzug, wie die „Lustrous Decorated Ware“ oder die „Polychrome Mainland Ware“ sind mit den olynthischen Tassen nicht vergleichbar, da sie einen völligen anderen Scherben, andere Farben und eine differente Bemalung aufweisen1255.

Die Gefäßform der beiden Tassen ist grundsätzlich mit den „Mainland Panelled Cups“ vergleichbar, die aber in einer völlig anderen Ware produziert wurden. Sie sind charakterisiert über ihren leicht bauchigen Körper, eine weite Gefäßmündung, die größer als ihre Höhe ist, und eine dünn auslaufende Lippe1256. Ein kleiner Vertikal-henkel mit länglich-ovalem Querschnitt läuft von der Zone unterhalb der Mündung zur Gefäßmitte. Die Basis ist als schmaler Standfuß ausgebildet1257. Einige Exemplare sind unverziert, doch ist die überwiegende Mehrheit der bei J.L. Davis aufgelisteten Tassen im „Mainland Style“ verziert, der absolut nicht mit der Verzierung der beiden olynthischen Gefäße zu vergleichen ist1258. Nur zwei Details der Dekoration finden eine Übereinstim-mung mit den „Mainland Panelled Cups“. So ist die Gefäßmündung durch ein schmales Lippenband hervorge-hoben und der Henkel mitunter mit einem „Leitermotiv“ bemalt1259. Die grundlegende Struktur der festgelegten Dekorzone, die den Körper füllt, aber den Henkel ausspart, steht der Verzierung der olynthischen Tassen dia-metral gegenüber. Davis hat insgesamt 32 Exemplare der „Mainland Panelled Cups“ aus Asine, Ägina, Korakou, Mykene, Tiryns und Zygouries zusammengetragen, die von MH III bis SH I datieren, aber nicht mehr in den jüngeren Gräbern von Gräberrund A vorkommen1260. Interessant ist eine von Davis im Addendum erwähnte

1250 Dietz 1991, 29–35. 1251 Ebd. 32. 1252 Ebd. – Ich danke M. Lindblom für diesen Hinweis. 1253 Vgl. ebd. 213 Abb. 66. 1254 Ebd. 212. 1255 Ebd. 31 ff. 1256 Davis 1978, 219. 1257 Ebd. 217 Abb 1,d; 219 mit Abb. 2–3. 1258 Zur Definition des Verzierungsstiles und den Zusammenhang mit den „Cycladic Panelled Cups“ s. Davis 1978. 1259 Ebd. 219 Abb. 3. 1260 Ebd. 219; 221.

Importierte Gefäße 292

unpublizierte Tasse aus der Verfüllung des Schachtgrabes II von Lerna, die, anders als alle bekannten Exempla-re, mit weißer Bemalung auf dunklem Grund dekoriert ist1261, was in etwa den beiden olynthischen Tassen ent-spricht.

Der gemalte Dekor beider Tassen weist ebenfalls Richtung südgriechisches Festland, allerdings ohne exakte Parallelen. So findet sich das Motiv des liegenden V auf einer mattbemalten Tasse aus dem Kistengrab B30 vom Barbouna-Hügel in Asine 1262, die im „Mainland Panelled Style“ dekoriert ist. Das einzelne Ornament ist ebenso horizontal hintereinander gereiht, doch sind insgesamt fünf Reihen untereinander angeordnet, die die verzierte Zone flächig füllen. Es wird allgemein in den Schachtgräber-Horizont datiert1263. Ein sehr ähnliches Stück aus der Unterstadt von Asine ist mattbemalt und weist drei parallele horizontale Reihen mit aufeinanderfolgenden liegenden V auf. Die Tasse ist ebenfalls im „Mainland Panelled Style“ verziert und wird von S. Dietz in SH IA datiert1264.

Die beste Parallele zu unserer Tasse mit liegender V-Reihe findet sich auf einer Tasse aus Grab Γ vom Grä-berrund B in Mykene1265. Die Mustersyntax dieser mattbemalten Variante entspricht nicht dem „Mainland Pa-nelled Style“. Unterhalb der Gefäßmündung sitzen drei schmale horizontale Bänder, an denen konzentrische Halbkreise hängen. Der Übergang zum Flachboden ist mit zwei schmalen parallelen horizontalen Bändern be-tont. Die große Zone zwischen Mündung und Basis ist mit einem einzelnen horizontalen – abgesehen von der Henkelzone – umlaufenden Fries geschmückt. Dieser besteht aus einer liegenden V-Reihe, die oben und unten durch zwei schmale Horizontalbänder eingefaßt ist. Grab Γ wird von S. Dietz in SH IA datiert1266. Das Orna-ment des liegenden V begegnet in der flächigen Anordnung wie in Asine noch auf anderen Tassen, ebenfalls aus Grab Γ, die wieder im charakteristischen „Mainland Panelled Style“ verziert sind1267.

Zu dem Motiv der zweiten Tasse mit einfachem hängenden horizontalen Zickzackband sind mir keine Analo-gien bekannt. Zickzackbänder sind zwar grundsätzlich ein übliches Motiv der mattbemalten Keramik in Mittel- und Südgriechenland, doch handelt es sich hierbei um mehrfach parallele Bänder, die in großen Zacken ange-ordnet sind1268, die mit unserem Motiv nicht vergleichbar sind.

Zusammenfassend konnten für die beiden Tassen mit weißer Bemalung auf rotem Überzug keine direkten Pa-rallelen gefunden werden, die in Ware und Verzierung vergleichbar wären. Insgesamt ergibt sich aber der Ein-druck einer Herkunft vom mittel- bis südgriechischen Festland, wobei die wenigen Anhaltspunkte auf die Argo-lis weisen. Eine ähnliche, wenn auch nicht direkt analoge Ware existiert in der Argolis von MH IIIB bis SH IB, die Gefäßform gehört ebenfalls in MH III bis SH I, und schließlich datieren die vergleichbaren Ornamente in denselben Horizont. Damit ergibt sich SH I als jüngster Zeitansatz für eine Verankerung der beiden Tassen im helladischen Chronologiesystem. Eine mattbemalte Tasse

Die mattbemalte Tasse mit der Kat. Nr. 10379 (Taf. 53; 149) wurde in demselben Areal wie die beiden zuvor besprochenen bemalten Tassen gefunden (Abb. 178). Sie weist Ähnlichkeiten mit der lokalen mattbemalten Ware D auf, hat aber andere Magerungspartikel (s. Beschreibung im Katalogteil). Ihre braune Oberfläche ohne Überzug ist fein bis mittelfein geglättet und leicht glänzend. Die Farbe der Bemalung ist monochrom rötlich-braun bis dunkelrot. Da Tassen kein Bestandteil im zentralmakedonischen mattbemalten Gefäßrepertoire sind und unsere Tasse des weiteren auch einen untypischen Dekor aufweist, könnte es sich um ein Importstück han-deln.

Die konische Tasse ist steilwandiger als die beiden weiß auf rot bemalten Tassen und weniger bauchig. An zwei nicht direkt anpassenden Fragmenten sind noch die Reste eines an der Mündung beginnenden Henkelan-satzes zu erkennen. Der Mündungsdurchmesser von 12 cm ist zu 22 % erhalten. Die Wandstärke von 0,5 cm verjüngt sich zur regelmäßig gerundeten Lippe auf 0,3 cm. Die konische, nicht bauchige Form mit randständi-gem Vertikalhenkel ist am ehesten mit Tassen aus Mittel- und Südgriechenland vergleichbar1269. Die Verzierung

1261 Ebd. 221 f. 1262 Hägg/Hägg 1975, 159 Abb. 14 (rechts). 1263 Ebd. 160. 1264 Dietz 1991, 94 Nr. 256; 95 Abb. 27,256. 1265 Mylonas 1972, Taf. 52,α; 240,Γ-53. 1266 Dietz 1991, 164 Abb. 49,AB-10.3; 245 Abb. 77; 250 Abb. 78. 1267 Mylonas 1972, Taf. 53,α.. 1268 Vgl. z.B. Nordquist 1987, 169 Abb. 43,5.7–8. 1269 Vgl. die Form z.B. bei Davis 1978, 220 Abb. 4–5 (glatte Gefäßwand); Lólos 1987, Abb. 104–09 (mykenische Vaphio-tassen mit hervorgehobener plastischer Rippe auf der Gefäßwand).

Importierte Gefäße 293

ist nur an dem größeren der insgesamt drei Fragmente besser erhalten. Die Lippe ist mit einem Horizontalband eingefaßt, unter dem an der Außenseite ein weiteres horizontales schmales umlaufendes (?) Band sitzt. Darunter beginnt eine Zone von rund 2,5 cm Höhe, die im unteren Gefäßdrittel durch ein weiteres schmales Horizontal-band abgeschlossen wird. In dieser Zone ist ein zentrales (?) Motiv erhalten, das aus einer nach rechts laufenden Spirale besteht, in die oben und unten jeweils ein Zwickelornament (V und Λ) eingefüllt ist. Unklar ist, ob die Verzierung die gesamte Gefäßoberfläche füllt oder wie im „Mainland Panelled Style“ auf eine bestimmte Zone beschränkt bleibt1270.

Mattbemalte Tassen dieses Typs mit vergleichbarer Körperprofilierung gibt es u.a. in Asine aus dem SH I da-tierten Haus B1271, aus der Westnekropole von Eleusis in bemalter und unbemalter Form1272 und aus Kiapha Thiti1273. Tassen dieser Form sind bis SH I auch aus Ägina, Athen, Korakou, Mykene und Tiryns belegt1274.

Das Motiv der laufenden Spirale entspricht der von Furumark unter den „various early types“ eingeordneten Variante1275, die auf mykenischen Gefäßen bis SH IIA datiert wird1276. Auf mattbemalter Keramik ist dieses Motiv ab dem späten Mittelhelladikum zu beobachten, wie in Korakou1277, den Gräbern I und Λ im Gräberrund B von Mykene1278 und der Siedlung von Eleusis1279.

Mattbemalte Tassen von dieser Form sind in Mittel- und Südgriechenland bis mindestens SH I verbreitet. Das Hauptmotiv der Verzierung läßt sich ebenfalls am besten in diesem Horizont verankern. Somit ergibt sich auch für die mattbemalte Tasse, die möglicherweise aus dem Süden importiert ist, eine Datierung bis SH I, jüngere Analogien sind mir – abgesehen vom identischen Motiv auf mykenischer Keramik – keine bekannt.

Zusammenfassung zu den Tassen

Insgesamt drei konische bemalte Tassen stammen aus Raum 3 des Hauses 4 in Schicht 7. Die Analyse ihrer

Ware, ihrer Form und ihres Dekors weist sie als mögliche Importe aus Südgriechenland aus, wo ähnliche Gefäße bis SH I vorkommen. Daß diese drei Tassen konzentriert, noch dazu in einem relativ exponierten Raum („Vor-halle“), angetroffen wurden, läßt auf ihre besondere Bedeutung schließen. So könnten die drei Gefäße in einem speziellen Rahmen eine Funktion erfüllt haben, die mit ihrer „fremden Herkunft“ in Verbindung zu bringen ist. Die Anbindung der Gefäße an das helladische Chronologiesystem ermöglicht eine Verankerung in SH I, ohne Kenntnis darüber, wie lange die drei Tassen im Prähistorischen Olynth selbst in Verwendung waren. 8.3. Ein kleines bemaltes Gefäß

Im Brandschutt von Haus 3 und in dessen Umgebung wurden drei bemalte Fragmente gefunden, die zu einem

in der Toumba von Olynth singulären Gefäß gehören, das der Schicht 11+12 zugeordnet werden kann (Taf. 29 u. 149,10380). Es handelt sich um ein kleines geschlossenes (?) Gefäß, das von der Basis bis zu einer Höhe von 4,8 cm erhalten ist. Der Boden – in Form einer abgesetzten Standfläche – hat einen Durchmesser von 5 cm und ist zu rund 20 % erhalten. Die Wandstärke ist überaus unregelmäßig und mißt zwischen 0,4 und 1 cm. Das Frag-ment eines wohl vertikalen Henkels mit unregelmäßig eckig bis ovalem Querschnitt (~ 1,8 cm) ist dem Gefäß vermutlich zuzuordnen. Das Gefäß ist hart gebrannt, feinporig, hat einen dichten Scherbenbruch und ist sehr fein geschlämmt. Magerungspartikel sind nicht erkennbar, das Fehlen von Glimmer läßt eine fremde Herkunft vermuten. Der Scherben ist hellgelb bis weiß, die Oberfläche durch eine hellgelbe bis beige Engobe extrem glatt, sehr feine Glättspuren sind zum Teil noch sichtbar (s. Beschreibung im Katalogteil). Es ist nicht auf der Drehscheibe hergestellt und ist in Tonaufbereitung und Oberflächenbehandlung weitaus qualitätsvoller als das übliche Spektrum der feinkeramischen handgemachten Keramik aus der Toumba von Olynth. Die Außenseite

1270 Konische Tassen im „Mainland Panelled Style“ sind auf den Zeitraum von MH III bis SH I beschränkt (Davis 1978, 220). 1271 Nordquist 1987, 175 Abb. 59 (rechts). 1272 Mylonas 1975, Taf. 415,Ηπ20-527. 1273 Maran 1992a, Taf. 19,622. 1274 Davis 1978, 220 Nr. 1–24. 1275 Furumark 1941, 353 Abb. 59 Nr. 32. 1276 Ebd. 352. 1277 Blegen 1921, 24 Abb. 34,8. 1278 Mylonas 1972, Taf. 98,β; 115,α1; Datierung nach Dietz 1991, 250 Abb. 78. 1279 Mylonas 1975, 103 Abb. 83.

Importierte Gefäße 294

te des kleinen geschlossenen Gefäßes ist in dunkelbrauner bis dunkelgrauer deckender stumpfer Farbe verziert, das Muster ist nur noch teilweise rekonstruierbar. Die hauptsächliche Zierzone befindet sich offenbar in der mittleren bis oberen Gefäßhälfte. Davon ist noch der untere Abschluß in Form eines schmalen umlaufenden Horizontalbandes erhalten. Daran schließen nach oben hin schräg verlaufende parallele Vertikalbänder an, die möglicherweise ein stehendes konzentrisches Dreieck bilden. An der Basis sitzt am Übergang zur Standfläche ein schmales Horizontalband. Die Standfläche selbst ist mit einem Gitternetzmuster überzogen, das durch das zum Körper hin begrenzende Horizontalband abgeschlossen wird. Das kleine Henkelfragment ist an der Schau-seite nach außen mit sich kreuzenden schrägen parallelen schmalen Bändern verziert.

Das Gefäß ist vermutlich nicht lokal produziert, doch fehlen vergleichbare Gefäße in dieser Ware aus anderen Regionen, die eine definitive Zuordnung ermöglichen würden. Die Verzierung ist am ehesten mit mittel- bis südgriechischen mattbemalten Gefäßen vergleichbar, die aber in einer anderen Ware hergestellt wurden. So sind z.B. die Standflächen mattbemalter geschlossener Gefäße manchmal verziert, wie an Beispielen aus der Pevka-kia1280 oder aus Sesklo1281, in beiden Fällen in Form eines Kreuzmotivs. Auch die Musterung des Henkels findet Parallelen in der Mattmalerei, wie in Lianokladi1282. Schließlich sind auch für die Mustersyntax mit möglichem stehenden Dreieck und abschließendem Horizontalband im unteren Gefäßdrittel Vergleiche in der spätmittel-bronzezeitlichen Mattmalerei zu finden1283.

Die sogenannte „Argive Light Ware“ umfaßt in ihrem Spektrum von MH IIIB bis SH IB kleine geschlossenen Gefäße mit Flachboden und abgesetzter Standfläche1284. Diese am ehesten ähnliche Ware aus Südgriechenland kann auch mattbemalt sein, unterscheidet sich aber in ihrem Scherben und ihrer Magerung von dem kleinen geschlossenen Gefäß aus der Toumba von Olynth1285.

Die Herkunft unseres Gefäßes muß beim derzeitigen Forschungsstand offen bleiben, grundsätzlich weisen ei-nige Indizien auf Südgriechenland, aber ohne Kenntnis einer exakten Analogie. Ähnlichkeiten mit der „Argive Light Ware“ in ihrer mattbemalten Version sind zu beobachten und legen eine Datierung des Gefäßes aus Schicht 11+12 in MH IIIB bis SH I nahe.

1280 Maran 1992b, Taf. 142,4. 1281 Ebd. Taf. 151,5. 1282 Ebd. Taf. 147,2.3. 1283 Magula Aidiniotiki: ebd. Taf. 144,6.7. – Pevkakia (Phase gleich alt oder jünger als 7): ebd. Taf. 124,8a. 1284 Dietz 1991, 180–182 mit Abb. 53 u. 54. 1285 Ebd. 29 ff.

Περίληψη κεφαλαίου 8: Εισαγόµενα αγγεία

Τέσσερα χειροποίητα αγγεία είναι πιθανόν εισαγωγές όπως φαίνεται από την κεραµική ύλη και το σχήµα τους.

Ένα πέµπτο θραύσµα δεν προέρχεται οπωσδήποτε από εισαγόµενο αγγείο, δεν ταιριάζει όµως ούτε στο τοπικό ρεπερτόριο και εξετάζεται στο τέλος ως ξεχωριστό σχήµα.

Κύπελλο του Πολιτισµού Vatin

Το αγγείο προέρχεται από την οικία 2 (νοτιοανατολική γωνία) του στρώµατος 13 (αρ. κατ. 10376 πίν. 16 και

151, περιγραφή στον κατάλογο). Σχήµα και κεραµική οµάδα στην οποία ανήκει το αγγείο δείχνουν καθαρά ότι συνδέεται µε τον Πολιτισµό Vatin της λεκάνης των Καρπαθίων (σηµ. 1215–1216). Τα καλύτερα παράλληλα βρίσκονται στους τάφους του Starčevo (σηµ. 1217) και Mojsinje (σηµ. 1218), όπως και στον οικισµό του Feudvar (σηµ. 1219), όλες θέσεις στη σηµερινή Σερβία. Αυτά τα παραδείγµατα – αντίθετα από το δείγµα της Ολύνθου – είναι µεν όλα διακοσµηµένα, έχουν όµως σηµαντικές οµοιότητες στο σχήµα τους. Το κοντόχοντρο κάτω µέρος του σώµατος σε συνδυασµό µε τον κυλινδρικό λαιµό και τις κάθετες λαβές µε τη µυτερή απόληξη στο πάνω µέρος τους είναι χαρακτηριστικά που το εντάσσουν χωρίς αµφιβολία σε αυτόν τον πολιτισµικό κύκλο. Σήµερα όµως δεν υπάρχει βεβαιότητα στη διαδοχή των εξελικτικών φάσεων του Πολιτισµού Vatin και αυτό

κάνει δύσκολη την ακριβή χρονολογική τοποθέτηση του κυπέλλου µας. Ο Πολιτισµός Vatin χρονολογείται στην Πρώιµη και Μέση Εποχή του Χαλκού και µπορεί να τοποθετηθεί στη νοτιοανατολική λεκάνη των Καρπαθίων, στην περιοχή ανάµεσα στη λεκάνη Leskovac, στο νότιο µέρος του φαραγγιού της Σιδηράς Πύλης, στη γιουγκοσλαβική Banat, στο Srem και στην κεντρική Σερβία (σηµ. 1220). Η εσωτερική εξέλιξη αυτού του Πολιτισµού καθορίζεται κυρίως από τα σχήµατα των αγγείων και διαιρείται αρχικά σε δύο φάσεις. Προβληµατικός όµως είναι τόσο ο ορισµός των φάσεων, όσο και η εξέλιξή τους. Ο µοναδικός µε σύγχρονο τρόπο ανασκαµµένος οικισµός είναι το Feudvar. Σε αυτόν βασίζεται η νέα διάκριση φάσεων από τους B. Hänsel και P. Medović, στην οποία η φάση Pančevo-Omoljica ορίζεται ως παράλληλη στιλιστική εξέλιξη. Αυτή η φάση ορίζει το τέλος της εξέλιξης της κεραµικής του Πολιτισµού Vatin στην Πρώιµη Εποχή του Χαλκού και ανήκει στη µετάβαση Bz A2/ Bz B1, δηλαδή στο τέλος της MD I (για µια άλλη άποψη βλ. D. Garašanin, σηµ. 1222–1224). Η πρώιµη κλασική φάση Vatin ξεκινά σύµφωνα µε τους παραπάνω µελετητές µετά την εξελιγµένη Πρώιµη Εποχή του Χαλκού. Η άποψη αυτή στηρίζεται στις χρονολογήσεις C-14 (1730 π.Χ. – 1690 π.Χ.) από τη Ljuljaci II (σηµ. 1228). Στη σηµερινή έρευνα συζητούνται ως αρχή της «βασικής» κεραµικής του Vatin οι φάσεις Bz A1 (σηµ. 1230) και Bz A2 (σηµ. 1231). Τα αγγεία από το Starčevo που συγκρίνονται µε το κύπελλό µας τοποθετούνται από τον D. Garašanin στην

εξελιγµένη φάση Vatin-Vršac (σηµ. 1232), την οποία ο παραπάνω µελετητής χρονολογεί στη φάση Reinecke B1 (σηµ. 1233). Τα νέα στοιχεία από το Feudvar δείχνουν ως πιθανότερη όµως µια χρονολόγηση στην ΜD I (σηµ. 1235). Τα παράλληλα από το ίδιο το Feudvar χρονολογούνται από τον Ch. Idhe επίσης στην MD I (µετάβαση Bz A2/B1, σηµ. 1236–1237). Ανάλογα παραδείγµατα από τη νεκρόπολη του Lugovi-Bent στη Mojsinje προέρχονται από το στρώµα 1 του

τύµβου 1, το οποίο χρονολογήθηκε µε τη βοήθεια µιας περόνης µε σωληνωτή κεφαλή (Hülsenkopfnadel) στην Βz B2 ή C1 (σηµ. 1238–1240). Όµως, πέρα από την κεραµική, η ίδια αυτή περόνη υποδεικνύει µια αρχαιότερη χρονολόγηση. Περόνες µε σωληνωτή κεφαλή και συστρεµµένο στέλεχος γενικά ανήκουν µάλλον στις φάσεις FD III–MD I (για παραδείγµατα βλ. σηµ. 1242–1244). Συνοψίζοντας, το ολυνθιακό αγγείο είναι πιθανόν µια εισαγωγή από την περιοχή του Πολιτισµού Vatin, όπου

µπορεί να χρονολογηθεί κατά προσέγγιση στην MD I. Προέρχεται από το στρώµα 13 της Ολύνθου, το οποίο πάλι µπορεί να χρονολογηθεί στη ΜΕ ΙΙΙΒ/ΥΕ Ι, δηλαδή στο 18ο–17ο ή 17ο–16ο αι. π.Χ. (βλ. κεφ. 9 και εικ. 185).

Τρία κύπελλα µε γραπτή διακόσµηση

Θραύσµατα τριών διαφορετικών κυπέλλων ήταν συγκεντρωµένα σε ένα χώρο (προθάλαµος) ενός µεγάλου

κτηρίου του στρώµατος 7 (εικ. 178). Και τα τρία αγγεία είναι χειροποίητα. Τα δύο από αυτά µοιάζουν πολύ

Εισαγόµενα αγγεία 296

µεταξύ τους και δε βρίσκουν ανάλογα παραδείγµατα στη Μακεδονία. Το τρίτο φέρει αµαυρόχρωµη διακόσµηση, διαφέρει ξεκάθαρα όµως από την τοπική αµαυρόχρωµη κεραµική οµάδα.

Τα δύο κύπελλα µε γραπτή διακόσµηση Και τα δύο κύπελλα (αρ. κατ. 10377–10378, πίν. 53 και 149) ανήκουν στην ίδια κεραµική οµάδα, διαφέρουν

όµως ελάχιστα στο σχήµα και κυρίως στη διακόσµησή τους (για περιγραφή βλ. Κατάλογο). Κοινό χαρακτηριστικό και των δύο είναι ο τονισµός του χείλους µε γραπτή διακόσµηση και η διακόσµηση του πάνω µέρους του σώµατος µε µια οριζόντια ζώνη. Στιλιστικά, τα αγγεία αυτά µε την ανοιχτόχρωµη διακόσµηση πάνω σε σκούρα επιφάνεια είναι µοναδικά στη βόρεια Ελλάδα και αυτό δικαιολογεί µάλλον την άποψη ότι είναι εισαγόµενα. Οι περισσότερες οµοιότητες εντοπίζονται σε αγγεία της νότιας ηπειρωτικής Ελλάδας, οι οποίες όµως αφορούν µόνο το σχήµα και λεπτοµέρειες των µοτίβων. Στην Μεσο- και Υστεροελλαδική υπάρχουν µεν άφθονες κατηγορίες γραπτής κεραµικής, καµιά όµως µε την

οποία να υπάρχει ακριβής αντιστοιχία των δειγµάτων της Ολύνθου (σηµ. 1246–1251). Το σχήµα των αγγείων συγκρίνεται βασικά µε τα «Mainland Panelled Cups», τα οποία όµως ανήκουν σε µια

εντελώς διαφορετική κεραµική οµάδα. Τα αντιπροσωπευτικότερα δείγµατα αυτού του τύπου αγγείων, όπως ορίστηκαν από τον J. Davis, διακοσµούνται διαφορετικά από τα ολυνθιακά κύπελλα (σηµ. 1252–1255), χρονολογούνται στη ΜΕ ΙΙΙ ως ΥΕ Ι και δεν εµφανίζονται πλέον στους νεότερους τάφους του ταφικού κύκλου Α (σηµ. 1256). Η διακόσµηση των ολυνθιακών δειγµάτων φαίνεται επίσης να σχετίζεται περισσότερο µε τη νότια Ελλάδα,

χωρίς όµως να υπάρχουν ακριβή παράλληλα. Τα πιο σηµαντικά συγκρίσιµα στοιχεία προέρχονται από την Ασίνη (σηµ. 1258–1260) και τις Μυκήνες (σηµ. 1261–1263) και µπορούν γενικά να χρονολογηθούν στον ορίζοντα των κάθετων λακκοειδών τάφων.

Το αµαυρόχρωµο κύπελλο

Το κύπελλο (αρ. κατ. 10379 πίν. 53 και 149) έχει µεν οµοιότητες µε την τοπική αµαυρόχρωµη κεραµική οµάδα D, διαφέρει όµως από αυτήν στα εγκλείσµατα της κεραµικής ύλης (για περιγραφή βλ. κατάλογο). Επειδή το σχήµα του αγγείου, η κεραµική οµάδα στην οποία ανήκει και το µοτίβο του δεν είναι χαρακτηριστικά της κεντρικής Μακεδονίας θα µπορούσε το αγγείο να είναι εισαγόµενο. Το κωνικό, µη σφαιρικό σχήµα µε τη λαβή που ξεκινά από το χείλος συγκρίνεται καλύτερα µε κύπελλα από την κεντρική και νότια Ελλάδα (σηµ. 1265). Άγνωστο είναι αν η διακόσµηση κάλυπτε όλη την επιφάνεια του αγγείου, ή αν περιορίζονταν µόνο σε µια ζώνη, όπως στο «Mainland Panelled Style» (σηµ. 1266). Αµαυρόχρωµα κύπελλα αυτού του τύπου υπάρχουν επίσης µεταξύ άλλων στην Ασίνη (οικία Β: ΥΕ Ι, σηµ.

1267), στην Ελευσίνα (δυτικό νεκροταφείο: σηµ. 1268) και στη θέση Κιάφα-Θίτη (σηµ. 1269). Άλλα παραδείγµατα (της ΥΕ Ι) είναι γνωστά από την Αίγινα, την Αθήνα, τη θέση του Κοράκου, τις Μυκήνες και την Τίρυνθα (σηµ. 1270). Το µοτίβο της τρέχουσας σπείρας βρίσκει αντιστοιχία σε µια παραλλαγή που ταξινοµήθηκε µεταξύ των

«various early types» από τον Fururmark (σηµ. 1271), η οποία στα µυκηναϊκά αγγεία χρονολογείται µέχρι την ΥΕ ΙΙΑ (σηµ. 1272). Στην αµαυρόχρωµη κεραµική εµφανίζεται το µοτίβο από την ύστερη Μεσοελλαδική, όπως στη θέση Κοράκου, στον ταφικό κύκλο Β των Μυκηνών (τάφος Ι και Λ) και στον οικισµό της Ελευσίνας (σηµ. 1273–1275). Αµαυρόχρωµα κύπελλα αυτού του σχήµατος χρησιµοποιούνται στην κεντρική και νότια Ελλάδα τουλάχιστον

ως την ΥΕ Ι. Το κύριο διακοσµητικό µοτίβο χρονολογείται επίσης καλύτερα σε αυτόν τον ορίζοντα. Έτσι, και για το αµαυρόχρωµο κύπελλο της Ολύνθου, το οποίο κατά πάσα πιθανότητα είναι εισαγωγή από το νότο, προκύπτει µια χρονολόγηση στην ΥΕ Ι. Κανένα παράλληλο από µεταγενέστερες περιόδους – εξαιρουµένου του όµοιου µοτίβου της µυκηναϊκής κεραµικής – δε µου είναι γνωστό.

Μικρό αγγείο µε γραπτή διακόσµηση

Ένα µικρό κλειστό αγγείο (αρ. κατ. 10380, πίν. 29 και 149) προέρχεται από το στρώµα καύσης της οικίας 3

στο στρώµα 11+12 (για περιγραφή βλ. κατάλογο). Είναι χειροποίητο και πολύ καλύτερο ποιοτικά σε σχέση µε την υπόλοιπη λεπτή χειροποίητη κεραµική από

την Τούµπα της Ολύνθου. Η εξωτερική επιφάνεια διακοσµείται µε µια σκούρα καστανή ως σκούρα γκρίζα, θαµπή βαφή και το µοτίβο µπορεί µόνο εν µέρει να αναπαρασταθεί. Η διακόσµηση συγκρίνεται καλύτερα µε αµαυρόχρωµα αγγεία της κεντρικής και νότιας Ελλάδας, τα οποία όµως ανήκουν σε διαφορετικές κεραµικές οµάδες. Έτσι φέρουν ορισµένες φορές οι επιφάνειες έδρασης των κλειστών αµαυρόχρωµων αγγείων διακόσµηση, όπως για παράδειγµα το µοτίβο του σταυρού σε Πευκάκια (σηµ. 1276) και Σέσκλο (σηµ. 1277). Η

Εισαγόµενα αγγεία 297

διακόσµηση των λαβών βρίσκει επίσης παράλληλα στην αµαυρόχρωµη κεραµική, όπως στο Λιανοκλάδι (σηµ. 1278). Τέλος, και στη σύνθεση της διακόσµησης (όρθια τρίγωνα[;] µε οριζόντια ταινία στο κάτω µέρος) διαπιστώνονται αντιστοιχίες µε την αµαυρόχρωµη κεραµική της ύστερης Μεσοελλαδικής (σηµ. 1279). Στο ρεπερτόριο της λεγόµενης «Argive Light Ware» συµπεριλαµβάνονται µικρά κλειστά αγγεία της ΜΕ ΙΙΙΒ

ως ΥΕ ΙΒ µε λεπτή δισκοειδή βάση (σηµ. 1280). Αυτή η κεραµική από τη νότια Ελλάδα, µε την οποία έχει τις περισσότερες οµοιότητες το αγγείο µας, µπορεί να είναι και αµαυρόχρωµη, διαφέρει όµως στην κεραµική ύλη και στα εγκλείσµατά της από το ολυνθιακό αγγείο (σηµ. 1281). Σύµφωνα µε τις παραπάνω ενδείξεις φαίνεται, ότι το αγγείο αυτό είναι µια ακόµα εισαγωγή από τη νότια

Ελλάδα που έγινε στο διάστηµα από τη ΜΕ ΙΙΙ ως την ΥΕ Ι, χωρίς όµως να µπορούµε να ονοµάσουµε για αυτό σαφή παράλληλα.

9. Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 Die Einzelergebnisse der Keramikstudien, die in den Kapiteln 5 bis 8 nach Gattungen getrennt behandelt wur-

den, sollen in diesem Abschnitt der Arbeit in bezug zu den einzelnen Schichten und der Bauphasenabfolge zu-sammenfassend betrachtet werden. Ziel dieser Analyse ist es, eine Gliederung in Entwicklungsstufen innerhalb der handgemachten Keramik herauszuarbeiten. Zunächst werden die Schichten, beginnend bei der chronologisch ältesten, einzeln besprochen und mit ihren jeweiligen charakteristischen Fundspektren kurz zusammengefaßt, wobei teilweise auf Einzelergebnisse der Kapitel 5 bis 8 verwiesen wird. In diesem Zusammenhang wird auch die Architektur der einzelnen Bauphasen kurz vorgestellt. Die daraus resultierenden Perioden der Siedlung wer-den im darauf folgenden Abschnitt präsentiert. Abschließend wird der gesamte Siedlungsverlauf der Toumba von Olynth anhand der Ergebnisse in eine relativ- und absolutchronologische Abfolge gesetzt.

9.1. Auswertung der olynthischen Keramik in Korrelation mit den Schichten 13 bis 1 Die einzelnen Schichten mit ihren Ablagerungen unterscheiden sich in ihrer Mächtigkeit teilweise gewaltig,

weshalb für die statistische Analyse ein ausgleichender Koeffizient eingeführt wurde (s. Kap. 2.5). Betrachten wir die absolute Anzahl definierbarer Stücke der einzelnen Schichten, wird die Differenz deutlich (Abb. 179). So können aus Schicht 10 lediglich 66 Stücke bestimmt werden, während aus Schicht 7 1.382 Fragmente für eine Analyse zu Verfügung standen.

Die Dokumentation des Fragmentierungsgrades, des all-gemeinen Erhaltungszustandes und der ungefähren Scher-bengröße hat ergeben, daß das Material aus so gut wie allen Fundkomplexen gleichermaßen kleinteilig und schlecht erhalten ist. Das heißt, es ist in allen Schichten eine vergleichbare Materialbasis vorhanden. Die Unterschiede definierbarer Stücke in den Schichten lassen sich demnach nicht über einen unterschiedlichen Erhaltungszustand der Befunde erklären. Das Ergebnis nach der Hochrechnung bestimmbarer Keramikfragmente mit einem – die verschiedene Schichtenmächtigkeit relativierenden – Koeffizienten ist deshalb überraschend (Abb. 180). In den Schichten 11 bis 8 ist ein deutlicher Rückgang an Funden insgesamt zu verzeichnen, während in den übrigen Schichten – nach einer Relativierung ihrer Mächtigkeit – eine annähernd vergleichbarer Basis vorhanden ist1286. Die Schichten 11 bis 8 beinhalten in Relation zur ausgegrabenen Erdmasse demnach deutlich weniger Funde als alle anderen Schichten1287, was bei einer zusammenfassenden und komparativstatistischen Analyse zu berücksichtigen ist.

In der nun folgenden Zusammenfassung der einzelnen Schichten steht das charakteristische Keramikspektrum im Mittelpunkt. Es sollen deshalb auch nicht alle einzel-nen Waren oder Varianten aufgezählt werden, sondern es werden die verbindenden oder unterscheidenden Merkmale zur jeweils vorangehenden älteren Schicht herausgearbeitet, die in der Reihenfolge der dazugehörigen Kapitel beschrieben werden.

Schicht Absolute Anzahl

13 703

12 332

11 118

10 66

8 289

7 1382

6 975

5 713

4 397

3 409

2 95

1+0 308

Abb. 179. Absolute Anzahl definierbarer Frag-mente aus reinen Schichten (n=5.787)

1286 Eine abschließende Auswertung der Architektur durch B. Hänsel wird diese Problematik des starken Fundrückganges in den Schichten 11 bis 8 möglicherweise in Zusammenhang mit Größe und Beschaffenheit der Befunde klären. 1287 Ein vergleichbares Ergebnis ist auch in der statistischen Verteilung der Knochen zu beobachten (freundl. Mitt. C. Becker).

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 299

0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000

13

12

11

10

8

7

6

5

4

3

2Schicht

Anzahl in Relation zur Schichtenmächtigkeit

Abb. 180. Relative Anzahl definierbarer Fragmente der Toumba von Olynth im Schichtenverlauf

Schicht 13

In Schicht 13 ist eine deutliche Veränderung zur vorangegangenen Schicht 14 in der Bebauung des Hügels festzustellen. Erstmals werden Lehmziegel für den Bau der Mauern verwendet, die aus Pfosten errichtet werden. Neben der Bauweise ändert sich auch die Struktur der Siedlung. Statt der zuvor, in den Schichten 17 bis 14, angelegten mehrräumigen Häusern in größerem Abstand, wird nun in dichter Raum- bzw. Hausfolge gebaut1288.

Im Keramikspektrum der Schicht 13 lassen sich viele für die folgenden Schichten charakteristische Elemente erstmals beobachten, die in Schicht 14 noch fehlen. So kommen erste rote und rotviolette Pithoswaren vor (Kap. 4 Abb. 17). Auch in der Feinkeramik ist ein deutlicher Wandel zu verzeichnen: Die ab dieser Schicht bis zum Ende der Besiedlung typischen feinen braunen, roten und schwarz glänzenden Waren mit geglätteter Oberfläche werden zum ersten Mal verwendet (Kap. 4 Abb. 23–24). Die feinkeramischen orangen Waren treten erstmals und gleich in ihrer größten Häufigkeit auf (Kap. 4 Abb. 25) und fehlen ebenfalls in der älteren Schicht 141289. Neu ist auch die Technik der inkrustierten Verzierung, die sich erstmals in Schicht 13 beobachten läßt (Kap. 4 Abb. 30) und auf die Dekoration mit hellweißer Paste auf einer schwarz glänzenden Oberfläche beschränkt bleibt (Kap. 4 Abb. 31). Insgesamt ist der Anteil undekorierter Feinkeramik niedriger als der der grobkerami-schen Gefäße, die fast die Hälfte aller Waren ausmachen (Kap. 4 Abb. 5).

Im Formenspektrum sind erstmals viele für die jüngeren Schichten charakteristische Typen vorhanden: Steil-wandige Schalen in beiden Varianten (Kap. 5 Abb. 37), kalottenförmige Schalen aller drei Varianten, wobei die Form mit regelmäßig gerundetem Rand dominiert (Kap. 5 Abb. 39), des weiteren Schalen mit einziehendem Oberteil, vor allem mit regelmäßig gerundetem Rand (Kap. 5 Abb. 41), der bei allen Schalen aus Schicht 13 ein charakteristisches und häufiges Merkmal ist (Kap. 5 Abb. 43). Ebenso sind Knickwandschalen beider Varianten vorhanden (Kap. 5 Abb. 44), die sich möglicherweise von den älteren Formen der sogenannten „rötlichen Ke-ramik“ herleiten lassen1290. Schalen mit leicht ausschwingendem Oberteil ergänzen das Repertoire in Schicht 13. Zum ersten Mal werden Schalen mit Wishbone-Henkeln als Handhaben ausgestattet, die aber noch nicht den gesamten Variantenreichtum dieser in späteren Schichten so typischen Form widerspiegeln (Kap. 5 Abb. 49;

1288 Hänsel/Aslanis in Vorb. 1289 Freundl. Mitt. I. Aslanis. 1290 In welcher Häufigkeit und Form die Knickwandschalen der charakteristischen mittelbronzezeitlichen Gattung der „röt-lichen Keramik“ in Schicht 14 vorkommen, werden die Ergebnisse von I. Aslanis zeigen.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 300

51). Bauchige und kalottenförmige Schüsseln sind in Schicht 13 vertreten (Kap. 5 Abb. 56), wobei erstere schon in allen Spielarten zu beobachten sind (Kap. 5 Abb. 57). Offene Kantharoi, die sich aus der minyschen Keramik herleiten lassen, werden nun erstmals in Schicht 13 auch in lokaler Ware hergestellt (Kap. 5 Abb. 62). Parallel dazu existieren auch unverzierte und verzierte engmundige Kugelkantharoi, die in Schicht 14 ebenfalls feh-len1291.

Bei den Amphoren mit zylindrischem Hals dominiert die Variante mit konisch ausschwingendem Hals (Kap. 5 Abb. 101), Amphoren mit Kegelhals können eine trichterförmige Mündung oder einen rund ausbiegenden Rand aufweisen (Kap. 5 Abb. 103). Selten, aber durchaus noch üblich, ist die Aufrauhung der Oberfläche großer Ex-emplare durch Besenstrich. Krüge sind selten und auf den Typ mit zylindrischem Hals beschränkt (Kap. 5 Abb. 105).

Die Töpfe haben in Schicht 13 ihre größte Vielfalt, da hier einerseits ältere Typen weiterverwendet werden1292 und neue Formen das Spektrum erweitern (Kap. 5 Abb. 92–93), wobei insgesamt die weitmundigen Töpfe deut-lich dominieren (Kap. 5 Abb. 73). Die engmundigen Töpfe sind bereits in allen auch später bekannten Varianten vorhanden, sind aber in Relation zur den weitmundigen Formen seltener (Kap. 5 Abb. 81). Bei den weitmundi-gen Formen sind die Typen mit S-Profilierung (Kap. 5 Abb. 84), leicht und stark ausschwingendem Trichterrand (Kap. 5 Abb. 85–86), mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe (Kap 5 Abb. 87), des weiteren die Töpfe mit konisch ausschwingendem und schräg nach außen abgestrichenem Rand (Kap. 5 Abb. 88) und der einfache Eimer relativ häufig. Töpfe in Kalottenform und mit leicht einziehendem Oberteil, die mit Ausgußtülle oder Zipfelhandhaben versehen sind, können vermutlich von der charakteristischen Topfform der vorangehenden Schichten abgeleitet werden und kommen auch in Schicht 13 noch vor (Kap. 5 Abb. 93). Insgesamt sind verzier-te Töpfe überaus beliebt, die einen Anteil von knapp 70 % in Schicht 13 haben (Kap. 5 Abb. 91).

Der Pyraunos als typisch balkanisches Kochgeschirr ist erstmals in dieser Schicht belegt (vgl. Kap. 5 Abb. 95; 97). In Zusammenhang mit dieser Kulturregion ist möglicherweise auch der importierte Vatin-Becher, der in Schicht 13 gefunden wurde, zu sehen (s. Kap. 8.1).

Des weiteren sind grob hergestellte Backwannen ein typisches Kochutensil in Schicht 13 (Kap. 5 Abb. 117). Pithoi mit zylindrischem und trichterförmigem Hals belegen eine geplante Vorratshaltung1293.

Die „echte“ minysche Drehscheibenware kommt zwar ab Schicht 16 vor, hat aber in Schicht 13 ihre größte Häufigkeit und Formenvielfalt (Kap. 6 mit Abb. 130; 132). Inwieweit die minysch imitierte Gattung schon in den vorangehenden Schichten vorhanden ist, muß die zukünftige Auswertung von I. Aslanis zeigen. De facto ist diese Gattung in allen Waren und Formen in Schicht 13 vorhanden und bildet vermutlich ein in sich geschlosse-nes Geschirrset (Kap. 6 Abb. 136–137).

Der Wandel im Keramikspektrum der Schichten 14 und 13 ist insgesamt sehr deutlich, doch existieren auch einige verbindende Elemente, die eine Kontinuität in der Keramikherstellung der Toumba von Olynth belegen. So ist die ältere traditionelle Technik der Gefäßaufrauhung großer Vorratsgefäße durch Besenstrich auch in Schicht 13 noch beliebt (Kap. 4 Abb. 19), obwohl parallel dazu schon erste Pithoswaren mit verstrichener Ober-fläche hergestellt werden. Des weiteren knüpfen einige Topfvarianten direkt an ältere Vorgänger an und werden weiterhin produziert. In der feinkeramischen Gattung belegen die Knickwandschalen eine weiterführende Formtradi-tion, die vermutlich aus der Mittelbronzezeit stammt1294.

Die Bebauung der Siedlung und das verwendete Keramikspektrum lassen zwar starke Veränderungen zwi-schen den Schichten 14 und 13 erkennen, die aber ohne große Brüche ablaufen und am ehesten als kontinuierli-cher Wandel zu umschreiben sind. Ältere Töpfertraditionen werden nicht abrupt aufgegeben, wie die Weiterfüh-rung einiger älterer Formen und Waren in Schicht 13 belegt. Charakteristisch spätbronzezeitliche Keramikele-mente treten in Schicht 13 zum ersten Mal und gleichzeitig auch massiv auf.

Einflüsse direkter und indirekter Art aus sehr unterschiedlichen Regionen sind am Material aus Schicht 13 zu erkennen. Einerseits bestehen wohl intensive Kontakte zum mittleren Balkan und südöstlichen Karpatenbecken, wie ein importierter Becher aus dem Raum der Vatin-Kultur und die lokale Produktion der vorher nicht heimi-schen Pyraunoi bezeugen. Auch die Verwendung engmundiger Kugelkantharoi ist in dieser Hinsicht zu verste-hen. Andererseits belegen Formen und Herstellungstechnik der minyschen Drehscheibenware auch einen engen

1291 Freundl. Mitt. I. Aslanis. 1292 Die Varianten G und H der weitmundigen Töpfe sind sicherlich schon in den älteren Schichten vorhanden, was die Auswertung durch I. Aslanis zeigen wird. 1293 In welcher Form und Häufigkeit Pithoi auch in den älteren Schichten vorhanden sind, müssen die Auswertungen von I. Aslanis zeigen. 1294 Inwieweit auch andere Schalen-, Schüssel- und Amphorentypen an ältere Vorbilder anknüpfen, muß bis zur endgülti-gen Auswertung des Materials der Schichten 18 bis 14 durch I. Aslanis offen bleiben.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 301

Bezug zu Mittel- und Südgriechenland. Unter diesem Einfluß entsteht mit der minysch imitierten Ware parallel eine neue lokale Keramikgattung, die sich nur noch indirekt an südgriechischen Vorbildern orientiert, aber deut-lich an diese anknüpft.

Schicht 12

Schicht 12 unterscheidet sich in der grundlegenden Struktur der Siedlungsanlage und der verwendeten Bau-technik nicht von der vorangegangenen Schicht 131295. Die Häuser werden weiterhin in dichter Raumfolge in Pfosten- und Lehmziegeltechnik errichtet.

Auch im Keramikspektrum sind kaum Unterschiede zu Schicht 13 festzustellen. Die schon zuvor vorhandenen charakteristischen Fein- und Grobwaren sind weiterhin in Gebrauch (Kap. 4 Abb. 20; 23; 25; 27). Vorratsgefäße mit aufgerauhter Oberfläche gehen stark zurück und sind im Unterschied zu Schicht 13 wesentlich seltener be-legt (Kap. 4 Abb. 19). Die in Schicht 13 so häufigen orangefarbenen geglätteten Waren sind immer noch zahl-reich, werden aber weniger (Kap. 4 Abb. 25). Inkrustiert verzierte Gefäße sind wie in Schicht 13 zwar selten, aber vorhanden (Kap. 4 Abb. 30). Neben der schon bekannten Dekoration schwarzer Oberflächen (Warengruppe 19), werden erstmals auch hellbraune bis rotbraune Gefäße mit weißer Paste verziert (Warengruppe 35; Kap. 4 Abb. 31). Die Verteilung der Gattungen im Warenspektrum ist weiterhin durch einen hohen Prozentsatz grobke-ramischer Waren geprägt, die nach wie vor einen Anteil von knapp 45 % haben (Kap. 4 Abb. 5).

Im Formenrepertoire der feinkeramischen Gefäße gibt es kaum Veränderungen. Lediglich die zuvor vorhan-denen steilwandigen Schalen fehlen (Kap. 5 Abb. 37). Kalottenförmige Schalen sind weiterhin in allen drei Varianten in Gebrauch (Kap. 5 Abb. 39), die Schalen mit einziehendem Oberteil sind nun auf die Variante mit regelmäßig gerundetem Rand beschränkt (Kap. 5 Abb. 41). Knickwandschalen sind in der gleichen Varianten-vielfalt wie zuvor vorhanden (Kap. 5 Abb. 44). Bei den Schalen mit ausschwingendem Oberteil kommt erstmals die Variante mit stark ausschwingendem Oberteil parallel zur schon bekannten älteren Variante vor (Kap. 5 Abb. 45). Wishbone-Schalen sind wie in Schicht 13 noch selten und wenig variantenreich (Kap. 5 Abb. 51). Bei den Schüsseln gibt es keine Unterschiede zum Vorkommen in Schicht 13. Bei den Kantharoi ist nun erstmals der Typ mit einziehendem Oberteil belegt, wohingegen der kalottenförmige Kantharos im Formenspektrum fehlt (Kap. 5 Abb. 62).

Amphoren mit Zylinderhals sind weiterhin in beiden Varianten vertreten, wohingegen Kegelhalsamphoren nur auf die Variante mit rund ausbiegendem Rand beschränkt sind (Kap. 5 Abb. 103). Amphoren mit Besenstrich sind in Schicht 12 zum letzten Mal zu beobachten und laufen aus. Krüge waren vorher schon selten und fehlen nun komplett im Formenrepertoire (Kap. 5 Abb. 105).

Bei den grobkeramischen Töpfen geht der Anteil weitmundiger Formen zurück und ist jetzt annähernd gleich groß wie der von engmundigen Töpfen (Kap. 5 Abb. 73). Bei der Häufigkeit der einzelnen Varianten lassen sich nur graduelle Unterschiede zu Schicht 13 feststellen (Kap. 5 Abb. 77–79; 81; 84–86; 88). Die in Schicht 13 noch häufiger verwendeten, an die älteren Schichten anknüpfenden Topfvarianten laufen nun aus und kommen nach Schicht 12 nicht mehr vor (Kap. 5 Abb. 89). Verzierte Töpfe werden insgesamt zwar weniger, haben aber immer noch einen Anteil von 50 % (Kap. 5 Abb. 91).

Die schon vorher vorhandenen Pyraunoi werden häufiger (Kap. 5 Abb. 95). Backwannen bleiben weiterhin ein typisches Koch- oder Backutensil (Kap. 5 Abb. 117). Fragmente von Pithoi mit Trichterhals belegen eine Vorratshaltung auch in Schicht 12.

Die minysche Drehscheibenware ist weiterhin, wenn auch weniger häufig, vorhanden und zeigt in ihrem For-menrepertoire kaum Unterschiede zu Schicht 13 (Kap. 6 Abb. 130). Minysch imitierte Gefäße werden – in Rela-tion zu Schicht 13 – seltener (Kap. 6 Abb. 135), sind aber in derselben Waren- und Formenvielfalt vorhanden (Kap. 6 Abb. 136). Sie bilden nach wie vor einen selbständigen Geschirrsatz (Kap. 6 Abb. 137).

Das Fragment eines Dreifußtopfes zeigt starke Ähnlichkeit mit Stücken aus der südlichen Ägäis, speziell von Kreta. Ob dieses Gefäß lokal produziert wurde oder als Import zu definieren ist, muß offen bleiben (s. Kap. 5.1.4.4), doch besteht bei dieser Form grundsätzlich ein starker Bezug zur südlichen Ägäis.

Schicht 12 unterscheidet sich sowohl in ihrer Bebauung als auch in ihrem Keramikspektrum nur graduell von Schicht 13. Der Einfluß und Kontakt zu Mittel- und Südgriechenland, wie er anhand der minyschen und mi-nysch imitierten Gefäße beobachtet werden kann, ist weiterhin vorhanden. Ein einzelnes Dreifußfragment zeigt einen möglichen Kontakt nach Kreta bzw. zu minoischen Töpfern (auf Samothraki?). Der schon in Schicht 13 erstmals hergestellte Pyraunos wird nun häufiger und in das lokale Standardrepertoire an Kochgefäßen integ-riert.

1295 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 302

Schicht 11

Struktur und Technik der Bebauung ändern sich im Vergleich zu den Schichten 13 und 12 nicht1296. Wie ein-gangs erwähnt, ist der Fundanteil dieser und der folgenden Schichten 10 bis 8 zahlenmäßig deutlich geringer, was wohl auch das Fehlen mancher Formen erklärt, die später wieder vorhanden sind. Insgesamt ist im Kera-mikspektrum keine große Veränderung zu erkennen.

Die Gefäße werden weiterhin in denselben Waren hergestellt (Kap. 4 Abb. 20; 23–25; 30–31). Grobkerami-sche Waren werden zwar in Relation zur Vorgängerschicht weniger, haben aber immer noch einen Anteil von rund 38 % im Warenspektrum (Kap. 4 Abb. 5). Das Repertoire der Schalen, Schüsseln und Kantharoi ist zwar kleiner, zeigt aber grundsätzlich kaum Änderungen (Kap. 5 Abb. 39; 41; 45; 57; 62). Neu ist eine Variante der Wishbone-Schalen mit kalottenförmigen Körper und horizontal abgestrichenem Rand (Kap. 5 Abb. 47; 51).

Amphoren sind nach wie vor im bekannten Spektrum vorhanden (Kap. 5 Abb. 101; 103), wobei die Aufrau-hungstechnik durch Besenstrich bei größeren Gefäßen zur Vorratshaltung nun nicht mehr verwendet wird (Kap. 4 Abb. 19). Krüge mit Kegelhals, die in Schicht 12 fehlten, sind nun wieder vertreten (Kap. 5 Abb. 105).

Das Spektrum der Töpfe zeigt nur graduelle Unterschiede zu den Schichten 13 und 12 (Kap. 5 Abb. 73; 77–78; 81; 84–85; 87; 92). Die Vielfalt an verzierten Eimern und verzierten Töpfen allgemein geht stark zurück (Kap. 5 Abb. 89). Waren zuvor noch zwei Drittel oder die Hälfte aller Eimer verziert, sind es nun nur noch knapp ein Viertel (Kap. 5 Abb. 91). Daß dieser starke Rückgang verzierter Töpfe nicht auf einer Verzerrung durch eine kleinere Materialbasis beruht, beweisen die folgenden Schichten, wo sich die Tendenz noch weiter verstärkt. Die in den Schichten 13 und 12 noch gebräuchlichen mittelbronzezeitlichen Topfformen fehlen nun im Repertoire und werden nicht mehr hergestellt (Kap. 5 Abb. 93).

Pyraunoi (Kap. 5 Abb. 95) und Pithoi (Kap. 5 Abb. 110) sind unveränderter Bestandteil des Formenreper-toires in Schicht 11. Auch Backwannen sind nach wie vor vorhanden (Kap. 5 Abb. 117).

Deutliche Änderungen sind hingegen bei der minyschen Drehscheibenkeramik zu beobachten, die nun stark zurückgeht und in dieser Schicht zum letzten Mal faßbar ist (Kap. 6 Abb. 129). Die zuvor üblichen Gefäßformen fehlen nun fast vollständig (Kap. 6 Abb. 130). Dieser Abbruch in der Drehscheibenware wird aber nicht von einem Auslaufen der handgemachten Imitation begleitet, die nach wie vor als selbständiges Gefäßset Verwen-dung findet (Kap. 6 Abb. 136–137).

Ein kleines geschlossenes Gefäß mit bemalter Dekoration ist wohl als Importstück zu werten (s. Kap. 8.3). Obwohl exakte Analogien fehlen, weisen die Indizien doch auf eine Herkunft aus Südgriechenland.

Architektur und Keramik aus Schicht 11 zeigen demnach kaum Änderungen zu den Schichten 13 und 12. Le-diglich die letzten, in Schicht 12 noch vorhandenen, Reste lokaler mittelbronzezeitlicher Töpfertradition sind nun verschwunden. Die minysche Drehscheibenware endet in Schicht 11, während ihre Imitation noch länger hergestellt wird. Ein importiertes bemaltes Gefäß hat vermutlich in Südgriechenland seinen Ursprung, was zu-mindest noch einen punktuellen Kontakt mit dieser Region oder einer Mittlerzone dazwischen belegt.

Schicht 10

Die nur in geringen Ausschnitten ergrabene Architektur der Schicht 10 ist schwierig zu beurteilen, doch zei-gen sich im Grundaufbau und der verwendeten Technik keine Unterschiede zu den vorangegangenen Schich-ten1297.

Die wenigen definierbaren Keramikfragmente zeigen kaum einen Unterschied zum Spektrum der Schichten 13 bis 11. Soweit es zu beurteilen ist, werden dieselben Waren (Kap. 4 Abb. 20; 23–25; 27) verwendet. Das Fehlen inkrustierter Kugelkantharoi hängt wohl mit der geringen Materialbasis zusammen, da sie sowohl vorher als auch nachher wieder Teil des Formenspektrums sind (Kap. 4 Abb. 30–31; Kap. 5 Abb. 70). In der Zusammen-setzung aller Gattungen ist der Anteil grobkeramischer Waren zwar geringer, mit rund 36 % aber nach wie vor hoch (Kap. 4 Abb. 5).

Ebenso läßt sich das stark reduzierte Repertoire an Schalen (Kap. 5 Abb. 37; 39; 41; 43–45; 51) erklären. Schüsseln in charakteristisch bauchiger Form sind nach wie vor vertreten (Kap. 5 Abb. 56). Zwar ist das Spekt-rum der Kantharoi reduziert (Kap. 5 Abb. 62), doch sind in Schicht 10 erstmals Gefäße mit einer Nietimitation am Henkelansatz zu beobachten, die wohl Metallgefäße nachahmen (Kap. 5 Abb. 65) und in Schicht 7 am häu-figsten werden.

Amphoren sind, wenn auch weniger variantenreich, weiterhin vorhanden (Kap. 5 Abb. 101; 103), während Krüge komplett fehlen (Kap. 5 Abb. 105).

1296 Hänsel/Aslanis in Vorb. 1297 Ebd.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 303

Die wenigen Töpfe sind mit dem Spektrum der vorangegangenen Schichten vergleichbar, wenn auch weniger Varianten belegt sind (Kap. 5 Abb. 73; 77–79; 81; 85–88; 92–93). Der Anteil verzierter Eimer geht weiter zu-rück und besteht nur noch aus knapp einem Fünftel (Kap. 5 Abb. 91).

Pyraunoi und Pithoi fehlen im Repertoire der Schicht 10 (Kap. 5 Abb. 95; 110), was vermutlich durch die ge-ringe Fundmenge zu erklären ist. Backwannen werden zum letzten Mal als Koch- oder Backgerät verwendet. (Kap. 4 Abb. 19).

Minysche Drehscheibenware, die einen engen Bezug zu Mittel- und Südgriechenland in den Schichten 13 bis 11 belegt hat, gibt es nicht mehr (Kap. 6 Abb. 129). Ihre handgemachte Imitation ist aber weiterhin in Gebrauch (Kap. 6 Abb. 136), allerdings in einem stark dezimierten Formenspektrum (Kap. 6 Abb. 137). Die zuvor relativ konstante Zusammensetzung ist nicht mehr vorhanden, was auf ein Ende dieser Gattung als selbständiges Trink-service hindeutet (Kap. 6 Abb. 137).

Schicht 10 ist in ihrer Bebauung und Keramik schwierig zu fassen. Die geringe Materialbasis der lokalen handgemachten Gattungen zeigt aber doch einen starken Bezug zu den vorangegangenen Schichten 13 bis 11. Gravierender Unterschied ist das Fehlen minyscher Drehscheibenware, die schon in Schicht 11 ausläuft. Ihre handgemachte Imitation wird zwar weiter hergestellt, bildet aber in Schicht 10 kein eigenständiges Service mehr. Importe aus anderen Regionen gibt es in dieser Schicht nicht. Schicht 9

Schicht 9 ist mangels Fundmaterial nicht zu beurteilen (s. auch Kap. 1.1)1298. Schicht 8

Zeigte die Bebauung der Schichten 13 bis 10 eine konstante, immer wiederkehrende strukturell gleiche Abfol-ge, ändert sich dies in Schicht 8. Die Häuser mit mehreren Räumen sind nun um einiges größer. Lehmziegel-mauern werden – im Unterschied zu den vorangegangenen Schichten – auf solide Steinfundamente gesetzt.

Bemerkenswert ist, daß die absolute Fundmenge im Verhältnis zur Mächtigkeit der ausgegrabenen Erdmasse in Schicht 8 am geringsten ausfällt (Abb. 179–180). Das heißt, im Verhältnis zum Schichtvolumen wurden nur auffallend wenig Scherben geborgen.

Im Spektrum der Waren sind leichte Veränderungen zu erkennen. Die häufigsten grob- und feinkeramischen Waren sind weiterhin vorhanden, aber in veränderter Zusammensetzung (Kap. 4 Abb. 20; 23). In der Grobkera-mik wird die vorher häufige rotbraune Ware mit teilweise geglätteter Oberfläche (Warengruppe 11) deutlich weniger, während der prozentuelle Anteil einer besonders groben roten Ware (Warengruppe 12) steigt (Kap. 4 Abb. 20). Die zuvor noch häufigere orangefarbene Feinware mit geglätteter Oberfläche ist nur noch vereinzelt vorhanden (Kap. 4 Abb. 25), während die zuvor seltene besonders feine Ware 23 mit beigefarbener, glänzend polierter Oberfläche nun häufiger wird (Kap. 4 Abb. 26). Inkrustiert verzierte Gefäße sind wieder Teil des For-menrepertoires, bleiben aber selten und auf dieselben altbekannten Waren beschränkt (Kap. 4 Abb. 30–31). Insgesamt ist in der Zusammensetzung der Gattungen aber eine deutliche Veränderung zu bemerken: Grobke-ramische Waren sinken nun unter einen Anteil von 30 %, was sich deutlich von den Vorgängerschichten unter-scheidet (Kap. 4 Abb. 5).

Die in den Schichten 12 bis 10 fehlenden steilwandigen Schalen werden nun in der Variante mit schräg nach innen abgestrichenem Rand wieder verwendet (Kap. 5 Abb. 37). Kalottenförmige Schalen sind nun in allen drei möglichen Spielarten vertreten, wobei die in den älteren Schichten dominante Form mit regelmäßig gerundetem Rand zwar zurückgeht (Kap. 5 Abb. 39), insgesamt aber noch immer die häufigste Randform bei Schalen dar-stellt (Kap. 5 Abb. 43). Schalen mit einziehendem Oberteil sind selten (Kap. 5 Abb. 41), und Knickwandschalen fehlen ganz (Kap. 5 Abb. 44). Schalen mit ausschwingender Form sind nun wieder in beiden Varianten Teil des Formenrepertoires (Kap. 5 Abb. 45). Wishbone-Schalen sind weiterhin selten (Kap. 5 Abb. 51).

Schüsseln werden in Schicht 8 erstmals verziert und kommen parallel dazu auch in den beiden unverzierten Spielarten vor (Kap. 5 Abb. 56). Kantharoi mit kalottenförmigem und bauchigem Körper sind vertreten, worun-ter sich auch die Variante mit einem Niet am Henkelansatz, die schon in Schicht 10 erstmals beobachtet wurde, befindet (Kap. 5 Abb. 65). Unverzierte Kugelkantharoi gibt es in Schicht 8 nicht, wohingegen die inkrustiert verzierte Variante durch einige Wandscherben belegt ist (Kap. 5 Abb. 70).

Amphoren mit Zylinderhals sind selten (Kap. 5 Abb. 101), erstmals sind nun alle drei möglichen Varianten an Amphoren mit Kegelhals vertreten, von denen die Variante mit leicht ausbiegendem und verdicktem Rand neu ist (Kap. 5 Abb. 103). Krüge sind nicht belegt (Kap. 5 Abb. 105).

1298 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 304

Bei der Formengruppe der grobkeramischen Töpfe lassen sich leichte Veränderungen erkennen. So kommen engmundige Gefäße mit gleichmäßig einziehendem Oberteil und verdicktem, eindruckverziertem Rand in Schicht 8 erstmals vor (Kap. 5 Abb. 77), wohingegen kugelförmige Töpfe weitgehend fehlen (Kap. 5 Abb. 78–81). Ebenfalls neu ist die verzierte Variante der Töpfe mit konisch ausschwingendem und schräg nach außen abgestrichenem Rand (Kap. 5 Abb. 88). Weitmundige Töpfe mit S-Profilierung, die in den Schichten 13 bis 10 häufig waren, sind nun selten und nur mit Verzierung vorhanden (Kap. 5 Abb. 84). Statt dessen gehen die in den älteren Schichten vielfältig verzierten Eimerformen nun massiv zurück (Kap. 5 Abb. 89) und werden in Schicht 8 erstmals in einer für Pithoi charakteristischen Ware hergestellt (Kap. 5 Abb. 90), was in den älteren Schichten nicht zu beobachten war. Insgesamt sinkt der Anteil verzierter Töpfe drastisch, die sich in den älteren Schichten andeutende Tendenz setzt sich in Schicht 8 weiter fort, wo verzierte Eimer nur noch einen Anteil von 8 % haben (Kap. 5 Abb. 91).

Die schon in den vorausgehenden Schichten in das lokale Spektrum integrierten Pyraunoi werden nun erst-mals verziert (Kap. 5 Abb. 95) und zeigen eine größere Varianz in ihrer Ware (Kap. 5 Abb. 96). Backwannen, die zuvor zum charakteristischen Koch- und Backgeschirr gehörten, fehlen in Schicht 8 (Kap. 4 Abb. 19). Pithoi, die in Schicht 10 fehlten, sind nun wieder, wenn auch selten, vorhanden (Kap. 5 Abb. 110).

Die Gattung der minysch imitierten Ware geht massiv zurück und läuft aus. Sie ist nur mehr in einem geringen Spektrum an Waren und Formen vertreten (Kap. 6 Abb. 133; 135–136). Der Bruch zur älteren Schicht 10 wird hier sehr deutlich, denn diese Gattung spielt nun so gut wie keine Rolle mehr im lokalen Geschirrspektrum.

Eine technische und ästhetische Innovation ist der Beginn mattbemalter Keramik. In Schicht 8 kann erstmals die Verzierung von Gefäßen in der speziellen Technik der matten Bemalung nachgewiesen werden, die aber noch selten ist (Kap. 7 Abb. 154).

Die Zusammenfassung aller detaillierten Veränderungen in der lokalen unbemalten Keramik zeigt insgesamt doch einen deutlichen Entwicklungsschritt in Relation zu den vorausgehenden Schichten. Zuvor häufige und übliche Formen werden weniger oder verschwinden aus dem Repertoire, andere kommen statt dessen neu hinzu. Auch im Spektrum der Waren schlägt sich dieser Wandel nieder. Schließlich wird die minysch imitierte Kera-mik durch die Mattmalerei offenbar abgelöst, was ebenfalls als starke Veränderung interpretiert werden kann. Dieser Wandel in der Keramik geht Hand in Hand mit einer Veränderung in der Bebauung der Toumba von Olynth. Änderungen in Baustruktur und -technik lassen auch hier eine Entwicklung erkennen, die sich von den älteren Schichten 13 bis 10 abhebt1299.

Durch die Übernahme der Mattmalerei in die lokale Töpferei muß indirekt auch in Schicht 8 ein Kontakt zu Mittel- und Südgriechenland angenommen werden, wo der Ursprung dieser Technik zu finden ist (s. Kap. 7.7–7.9). Schicht 7

Die Bebauung der Siedlung folgt demselben Schema wie in Schicht 8. Große Mehrraumbauten aus Lehmzie-geln auf einem soliden Steinfundament zeigen eine kontinuierliche Fortführung der in Schicht 8 einsetzenden Entwicklung.

Im Keramikspektrum zeigen sich nur geringe Veränderungen zur vorangegangenen Schicht 8. Die schon zu-vor festgestellten Unterschiede zu den älteren Schichten 13 bis 10 werden lediglich noch deutlicher. Insgesamt ist durch die enorm große Menge an Fundmaterial auch ein enormer Zuwachs bei allen Formen und Typen zu be-obachten, die sich aber – abgesehen von ihrer Häufigkeit – in ihrer Zusammensetzung kaum von Schicht 8 unterscheiden.

Im Spektrum der Waren sind leichte Verschiebungen erkennbar. Zu den schon in Schicht 8 vielfältigen Vari-anten an Pithoswaren kommt eine weitere, hellrote Ware mir rauher Oberfläche bei Vorratsgefäßen hinzu (Kap. 4 Abb. 17). Bei der Zusammensetzung der grobkeramischen Waren wird das sich schon in Schicht 8 abzeich-nende Bild nun deutlicher. Der Anteil einer sehr groben roten Kochware (Warengruppe 12) steigt weiter an (Kap. 4 Abb. 20), wodurch sich das grobkeramische Spektrum prozentuell anders als in den Schichten 13 bis 10 zusammensetzt. Bei den feinkeramischen Waren nimmt der Anteil der roten, fein geglätteten Waren (Waren-gruppen 8 und 15) ebenfalls zu, die nun ein häufiger Bestandteil im Keramikrepertoire werden (Kap. 4 Abb. 23). Dieselbe Tendenz zeigt sich auch bei anderen, weniger häufigen, feinkeramischen Waren, die insgesamt ein verändertes Spektrum im Vergleich zu den Schichten 13 bis 10 bilden (Kap. 4 Abb. 24). So wird eine sehr feine, beigefarbene Ware mit glänzender und polierter Oberfläche (Warengruppe 23), die schon in Schicht 8 stark anstieg, nun ein charakteristisches Element bei kleineren offenen Gefäßen (Kap. 4 Abb. 26). In der inkrustierten Keramik ist eine größere Vielfalt an Waren zu beobachten, die sich unter anderem in unterschiedlichen Farben

1299 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 305

der Oberflächen und Füllpasten ausdrückt (Kap. 4 Abb. 30–31). Parallel zu den altbekannten Kombinationen hellweißer Pasten auf schwarzer oder rotbrauner Oberfläche (Warengruppen 19 und 35) werden nun auch erst-mals rote und glänzend polierte braune Oberflächen mit cremefarbener Inkrustationspaste verziert (Warengrup-pen 6, 17, 21; Kap. 4 Abb. 31). Die schon in Schicht 8 beobachtete Veränderung im Spektrum aller Gattungen setzt sich auch in Schicht 7 fort. Der Anteil grobkeramischer Waren ist weitaus geringer als in den älteren Schichten 13 bis 10, während die Gattung der Feinkeramik deutlich dominiert (Kap. 4 Abb. 5).

Im Repertoire der Gefäßformen ändert sich – abgesehen von der Häufigkeit einzelner Typen – wenig. Weiter-hin sind steilwandige Schalen (Kap. 5 Abb. 37), kalottenförmige Schalen, vor allem mit horizontal abgestriche-nem Rand (Kap. 5 Abb. 39), und Schalen mit einziehendem Oberteil vorhanden (Kap. 5 Abb. 41). Insgesamt dominiert nach wie vor der regelmäßig gerundete Rand bei dieser Formengruppe (Kap. 5 Abb. 43). Knickwand-schalen mit einziehendem Oberteil sind häufig (Kap. 5 Abb. 44), und Schalen mit ausschwingender Form sind – wie in Schicht 8 – in beiden Varianten vertreten (Kap. 5 Abb. 45). Wishbone-Schalen werden nun erstmals in großer Varianz verwendet, wobei die kalottenförmige Schale mit horizontal abgestrichenem Rand dominiert (Kap. 5 Abb. 51). Neu ist die Ausstattung von Schalen mit einziehendem Oberteil mit Wishbone-Henkeln als Handhaben. Die Henkel selbst sind nun vielfältig gestaltet und kommen erstmals in allen Varianten vor (Kap. 5 Abb. 49).

Bei den Schüsseln zeigt sich dasselbe Spektrum in annähernd derselben Relation wie in Schicht 8 (Kap. 5 Abb. 56). Bei den Kantharoi überwiegen die offenen bauchigen Gefäße, die nun relativ häufig mit einer Nietimi-tation am Henkelansatz ausgestattet werden (Kap. 5 Abb. 62; 64–65). Der massive Anstieg offener Kantharoi ist wohl mit dem langsamen Auslaufen der minysch imitierten Gattung zu erklären, aus der diese Gefäßform über-nommen wurde (s. Kap. 5.1.3.2 mit Abb. 63–64). Erstmals ist die gesamte Formenvielfalt der Kantharoi gleich-zeitig vorhanden (Kap. 5 Abb. 62). Während unverzierte Kugelkantharoi nun öfter vorkommen, bleibt ihre in-krustiert verzierte Variante selten (Kap. 5 Abb. 67; 69).

Amphoren mit Zylinderhals und solche mit Kegelhals sind in allen Varianten vertreten (Kap. 5 Abb. 101; 103). Krüge sind – im Unterschied zu Schicht 8 – nun in großer Varianz vorhanden, und erstmals sind Formen mit S-Profilierung, kegelförmigem und gestuftem Hals zu beobachten (Kap. 5 Abb. 105), während zuvor nur Zylinderhalskrüge bekannt waren.

Bei den grobkeramischen Töpfen dominieren unverändert die weitmundigen Formen (Kap. 5 Abb. 73). Die Zusammensetzung der einzelnen Typen zeigt nur wenige Unterschiede zu Schicht 8 (Kap. 5 Abb. 77; 87). Ku-gelförmige Töpfe werden häufiger und kommen in größerer Varianz vor (Kap. 5 Abb. 78–81). Die in den älte-ren Schichten 13 bis 10 so typischen Töpfe mit S-Profilierung kommen nur noch vereinzelt und in verzierter Form vor (Kap. 5 Abb. 84). Die erstmals in Schicht 8 beobachteten verzierten Töpfe mit stark ausbiegendem Trichterrand sind weiterhin vorhanden (Kap. 5 Abb. 86). Die sich schon in Schicht 8 abzeichnende Tendenz der Varianz an Waren bei Eimern verstärkt sich deutlich. Große Eimer werden in denselben Waren wie Pithoi her-gestellt und wurden vermutlich zur Vorratshaltung und Aufbewahrung von Lebensmitteln benutzt (Kap. 5 Abb. 90). Dieses Phänomen fehlt in den Schichten 13 bis 10, setzt erstmals in Schicht 8 ein und bleibt für die folgen-den Phasen typisch. Weitmundige Töpfe mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe werden nun häufig verwendete Topfvarianten (Kap. 5 Abb. 92).

Pyraunoi bleiben ein charakteristisches Kochgeschirr und werden wie in Schicht 8 auch weiterhin manchmal verziert (Kap. 5 Abb. 95). Backwannen hingegen fehlen nach wie vor und sind seit Schicht 11 aus dem Kochre-pertoire verschwunden (Kap. 4 Abb. 19; Kap. 5 Abb. 117). Pithoi belegen weiterhin eine geplante Vorratshal-tung in Schicht 7 und sind erstmals, parallel zu den Varianten mit Trichter- und Zylinderhals, auch mit kegel-förmigem Hals belegt (Kap. 5 Abb. 108; 110).

Bei der minysch imitierten Gattung sind nur mehr vereinzelte Ausläufer festzustellen (Kap. 6 Abb. 133; 136). Gefäße dieser Gattung spielen nun keine Rolle mehr im Geschirrsatz der Toumba von Olynth. Um so beachtli-cher ist der massive Anstieg an mattbemalter Keramik, die nach ihrer Entwicklungsphase in Schicht 8 nun ein charakteristisches und häufiges Element im Keramikrepertoire ist (Kap. 7 Abb. 154). Das Formenspektrum umfaßt in Schicht 7 Trichterhalsamphoren, Schalen mit einziehendem Oberteil, Schüsseln mit ausbiegendem und teilweise verdicktem Rand sowie alle Arten an Kantharoi (Kap. 7 Abb. 155). Die Gefäßformen wurden überwiegend aus dem lokalen Kanon übernommen, nur wenige neue Varianten bleiben auf die Gattung der Mattmalerei beschränkt (Kap. 7 Abb. 158). In ihrer Funktion knüpfen die Gefäße deutlich an die nun auslaufen-de minysch imitierte Keramik an und können in Schicht 7 als eigenständiges Tischservice definiert werden (Kap. 7 Abb. 160). Ihre Verzierung ist vielfältig und noch nicht, wie in späteren Phasen, standardisiert (Kap. 7.6), kann aber bereits als eigenständiger Stil definiert werden (Kap. 7.7). Amphoren weisen teilweise eine komplizierte Innendekoration ihrer Mündung auf, und der Mündungsrand selbst kann mit einem Zickzackband oder umlaufenden Tupfen verziert sein (s. Kap. 7.5.1.4; Taf. 50,9088–9089), wie es auch in der folgenden

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 306

Schicht 6 noch zu be-obachten ist. Vereinzelte Beispiele zeigen schon die später so typisch werdende Gliede-rung der Amphoren durch vertikale und horizontale Bänder, die mit Einzelornamenten wie einem Zickzackband kombiniert sein können (sog. Sägeblattmotiv Taf. 50,9345). Bei den Schalen und Schüsseln sind Wellen- und Zickzackband in Kombination mit Horizontalbändern die dominierenden Muster (s. Kap. 7.5.2; Taf. 51,9369.9415.9425), die auch die große Mehrheit der Kantharoi zieren (Taf. 52,9437–9438.9442.9452; 53,9435). Ein einzelner Kantharoshenkel ist bereits mit dem charakteristischen Motiv des Wellenbandes zwi-schen zwei Bändergruppen auf der Schauseite verziert (Taf. 52,9474), während ein anderes Henkelfragment, dessen Bemalung kaum erkennbar ist, die typische gekerbte Form mit deutlichem Fortsatz („thumb grip“) auf-weist (Taf. 52,9463).

Drei konische Tassen, die in einem exponierten Bereich der Siedlung aufbewahrt wurden (Kap. 8 Abb. 178), können vermutlich als Importstücke aus Südgriechenland gewertet werden (Kap. 8.2; Taf. 53,10377–79). Ein Kontakt zu dieser Region wird auch durch erste, wenn auch noch vereinzelte, mykenische Gefäße belegt.

Insgesamt zeigen die Architektur der Siedlung und das Keramikspektrum einen starken inhaltlichen Bezug zur vorangegangenen Schicht 8. Sich dort schon abzeichnende Tendenzen im Gefäß- und Warenspektrum werden nun deutlich und belegen eine kontinuierliche Entwicklung ohne große Brüche. Dazu gehören auch die Unter-schiede zu den älteren Schichten 13 bis 10, die bereits in Schicht 8 begonnen haben und sich in Schicht 7 klarer fassen lassen. Schicht 6

In der Bebauung der Toumba von Olynth machen sich – nach der gleichbleibenden Struktur in den Schichten 8 und 7 – nun wieder Veränderungen bemerkbar. Die Häuser werden kleiner und reihen sich entlang einer Stra-ße, die parallel zur Hügelachse verläuft. Sie werden aus Lehmziegeln und noch teilweise auf soliden Steinfun-damenten errichtet1300.

Dieser Wandel in der Architektur schlägt sich aber in der Entwicklung der Keramik nicht nieder. Im Gegen-teil, die Schicht 6 weist mit ihrem Keramikspektrum einen starken Bezug zu den vorangegangenen Schichten 8 und 7 auf. Weder bei den verwendeten Waren noch in ihrer Zusammensetzung und schon gar nicht im Reper-toire der Formen zeigen sich irgendwelche Brüche.

Die Waren spiegeln dasselbe Bild wie in Schicht 7 wider (Kap. 4 Abb. 17; 20; 23–27; 30–31). Nur der Anteil der Goldglimmerware, aus der überwiegend Pyraunoi hergestellt wurden, steigt massiv an (Kap. 4 Abb. 19). Im gesamten Spektrum der Gattungen wird die in Schicht 8 einsetzende Wandlung weiter fortgesetzt. Feinkeramik dominiert insgesamt klar gegenüber den grobkeramischen Waren (Kap. 4 Abb. 5). Auch im Formenrepertoire wird die Übereinstimmung mit Schicht 7 deutlich.

Es sind weiterhin steilwandige Schalen beider Varianten (Kap. 5 Abb. 37), kalottenförmige Schalen – wieder mit vor allem horizontal abgestrichenem Rand (Kap. 5 Abb. 39) – sowie Schalen mit einziehendem Oberteil vorhanden (Kap. 5 Abb. 41). Nach wie vor überwiegt bei den Schalen insgesamt der regelmäßig gerundete Rand (Kap. 5 Abb. 43). Knickwandschalen (Kap. 5 Abb. 44) und Schalen ausschwingender Form kommen weiterhin in denselben Varianten wie in Schicht 7 vor (Kap. 5 Abb. 45). Das vielfältige Spektrum an Wishbone-Schalen ist auch in Schicht 6 vorhanden (Kap. 5 Abb. 51).

Auch die Schüsseln kommen noch immer in dem seit Schicht 8 vertretenen Spektrum aller drei Varianten vor (Kap. 5 Abb. 56). Kantharoi sind weiterhin in allen vier Varianten vertreten, unter denen die bauchige Form, wie in Schicht 7, dominiert (Kap. 5 Abb. 62; 64). Auch die schon vorher vorhandene Subvariante mit Nietimitation am Henkel ist in Schicht 6 zu beobachten, wird aber weniger (Kap. 5 Abb. 65). Der Anteil verzierter und unver-zierter Kugelkantharoi bleibt annähernd konstant (Kap. 5 Abb. 67; 70).

Zylinderhalsamphoren sind noch immer in beiden Varianten vertreten (Kap. 5 Abb. 101), bei den Amphoren mit Kegelhals zeigt sich eine Verschiebung der Häufigkeiten (Kap. 5 Abb. 103). Die zuvor seltene Variante mit leicht ausbiegendem und innen verdicktem Rand wird in Schicht 6 häufig. Bei den Krügen fehlt die Form mit S-Profilierung, während die auch schon in Schicht 7 vorhandenen Typen mit kegelförmigem, zylindrischem und gestuftem Hals kontinuierlich weiterverwendet werden (Kap. 5 Abb. 105).

Das Spektrum der Töpfe ändert sich kaum (Kap. 5 Abb. 73; 77; 81; 92–93). Weiterhin sind kugelförmige Töpfe mit auskragender Lippe (Kap. 5 Abb. 77) und solche mit innen verdicktem Rand vorhanden (Kap. 5 Abb. 80). Die in Schicht 7 nur noch vereinzelt vorkommenden Töpfe mit S-Profilierung fehlen nun ganz (Kap. 5 Abb. 84). Weiterhin werden Töpfe mit leicht und stark ausschwingendem Trichterrand verwendet (Kap. 5 Abb. 85; 86), die schon in Schicht 7 häufige Form mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe bleibt beliebt (Kap. 5 Abb. 87). Die Warenvielfalt bei den Eimern wird weitergeführt (Kap. 5 Abb. 90).

1300 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 307

Der Anteil an Pyraunoi steigt weiter, wie zuvor werden sie auch manchmal verziert (Kap. 5 Abb. 95). Pithoi kommen in derselben Häufigkeit wie in Schicht 7 vor, die zuvor neu hinzugekommene Variante mit Kegelhals wird weiterhin verwendet (Kap. 5 Abb. 108; 110).

Mattbemalte Gefäße kommen in Schicht 6 in konstant bleibender Häufigkeit vor (Kap. 7.6. Abb. 154). Das schon in Schicht 7 verwendete Formenspektrum aus Trichterhalsamphoren, Schalen mit einziehendem Oberteil, Schüsseln mit ausbiegendem und teilweise verdicktem Rand sowie Kantharoi bauchiger Form und mit einzie-hendem Oberteil wird weitergeführt und durch die Amphore mit Kegelhals und schräg nach außen abgestriche-nem Rand und verdickter Lippe ergänzt (Kap. 7.6. Abb. 155). Noch immer überwiegt der Anteil der lokal adap-tierten Formen gegenüber neuen Varianten deutlich (Kap. 7.6. Abb. 158). Die schon in Schicht 7 verwendete Ornamentik setzt sich weiter fort. Amphoren können auf der Mündungsinnenseite kompliziertere Muster wie hängende konzentrische Girlanden (Taf. 68,9083) tragen und direkt auf dem Rand statt dem Randband durch Zickzackbänder verziert sein (Kat. Nr. 9118). Die Dekoration des Amphorenbauches entspricht bereits dem später so deutlich werdenden Verzierungsschema. Der Körper wird durch eine Kombination paralleler, sich kreuzender Bänder gegliedert, an die aneinandergereihte Einzelmotive angehängt sein können (Taf. 68,9255). Die leeren Zwischenzonen werden durch feine Füllmotive, wie die ineinandergreifende Spirale, aufgelockert. Bei den offenen Gefäßen dominiert nach wie vor das Wellen- oder Zickzackband (Taf. 50,9409.9412; 69,9378; 71,9417.9419), ergänzt und erweitert durch hängende einfache oder konzentrische Girlanden (Taf. 71,9390), hängende Dreiecke (Taf. 71,9377) und die Spirale als Abschlußornament (Taf. 71,93771). Ein abgebrochener Kantharoshenkel gekerbter Form ist in dem schon bekannten Schema mit zentralem Zickzackband mit abschlie-ßender Spirale verziert (Taf. 69,9461), und ein einzelner Wishbone-Henkel belegt die Übernahme dieser in der unbemalten lokalen Gattung so typischen Form in das mattbemalte Spektrum (Taf. 69,9509).

Es sind, wie in Schicht 7, nur sehr wenige vereinzelte mykenische Gefäße vorhanden. Importe anderer Gat-tungen, wie in der vorangegangenen Schichten, existieren nicht.

Während in der Architektur des Prähistorischen Olynth ein Wandel stattfindet, bleibt das Spektrum der Kera-mik in jeder Hinsicht konstant. Dasselbe Repertoire an Waren und Formen wird verwendet, und auch in der Mattmalerei bleiben der Verzierungsstil und das Gefäßspektrum annähernd unverändert zu Schicht 7. Aus Sicht der Keramikentwicklung ist demnach eine enge Bindung des Materials aus Schicht 6 an die vorangegangenen Schichten 8 und 7 festzustellen. Schicht 5

Die Architektur von Schicht 5 folgt demselben Schema wie in Schicht 6 und zeigt keinerlei Veränderungen. Kleine Häuser aus ein oder zwei Räumen reihen sich entlang einer Straße, die parallel zur Hügelachse verläuft. Auch die Bautechnik aus Lehmziegelmauern, die teilweise auf solide Steinfundamente gesetzt wurden, ent-spricht dem aus Schicht 6 bekannten Muster1301.

Das Keramikspektrum zeigt einen starken Bezug zu den Schichten 8 bis 6 und läßt insgesamt nur graduelle Veränderungen erkennen. Das Repertoire der häufigsten Pithoswaren bleibt unverändert, die schon seit Schicht 7 verwendete hellrote Ware (Warengruppe 37) bleibt auch in Schicht 5 in Gebrauch (Kap. 4 Abb. 17). Grobke-ramische Waren werden in derselben prozentuellen Zusammensetzung wie zuvor eingesetzt, die besonders gro-be rote Warengruppe 12 ist weiterhin häufig (Kap. 4 Abb. 20). Der schon in Schicht 6 hohe Anteil an Gold-glimmerware (Warengruppe 25) steigt noch einmal weiter an und erreicht in Schicht 5 seine größte Häufigkeit (Kap. 4 Abb. 19). In der Feinkeramik werden die graubraune bis braune Ware 22, die hellorange Ware 2 und die schwarz glänzende Ware 30 etwas seltener (Kap. 4 Abb. 23–24), während die braune Ware 5, die beigefarbene Ware 14 und auch die selteneren Gruppen konstant bleiben. Insgesamt werden etwas weniger feinkeramische rote Waren (Warengruppe 8 und 15) hergestellt (Kap. 4 Abb. 23; 27), gleichzeitig werden braune Waren häufi-ger. Inkrustiert verzierte Gefäße sind nach wie vor selten, sind aber wie in den vorangegangenen Schichten 7 und 6 in größerer Varianz vorhanden (Kap. 4 Abb. 30–31). Neben der schwarz glänzenden Ware mit hellwei-ßem Pastenauftrag (Warengruppe 19) kommen auch weiterhin die in Schicht 7 erstmals auftretenden braunen Waren (Waren 35, 21) mit cremefarbener Inkrustation vor (Kap. 4 Abb. 31).

Die Zusammensetzung des Formenrepertoires bleibt annähernd gleich. Steilwandige Schalen haben in Schicht 5 ihren größten Schwerpunkt und kommen nach wie vor in beiden Varianten vor (Kap. 5 Abb. 37). Bei den in allen drei Varianten auftretenden kalottenförmigen Schalen dominiert, wie in den Schichten 8 bis 6, die Spielart mit horizontal abgestrichenem Rand (Kap. 5 Abb. 39). Schalen mit einziehendem Oberteil werden insgesamt weniger verwendet, die zuvor so beliebte Variante mit regelmäßig gerundetem Rand geht massiv zurück (Kap. 5 Abb. 41). Bei den Randformen der Schalen zeigt sich eine Veränderung: Schräg nach innen abgestrichene Rän-

1301 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 308

der werden bei der Mündungsgestaltung nun bevorzugt, während regelmäßig gerundete Ränder seltener werden (Kap. 5 Abb. 43). Die vor allem in den älteren Schichten 13 und 12 so charakteristischen Knickwandschalen fehlen im Repertoire und scheinen auszulaufen (Kap. 5 Abb. 44)1302. Schalen mit leicht ausschwingendem Ober-teil kommen noch vor, werden aber weniger (Kap. 5 Abb. 45). Kalottenförmige Wishbone-Schalen mit regel-mäßig gerundetem oder horizontal abgestrichenem Rand sind genauso häufig wie zuvor, doch fehlen die vorher seltenen Varianten mit schräg nach innen abgestrichenem Rand und einziehendem Oberteil (Kap. 5 Abb. 51).

Bei den Schüsseln enden die verzierten Formen, kalottenförmige Schüsseln bleiben konstant häufig, während bauchige Gefäße etwas seltener werden (Kap. 5 Abb. 56). Das Spektrum der Kantharoi ist leicht verändert: Die kurzlebige Variante mit einziehendem Oberteil ist aus dem Repertoire verschwunden. Kugelkantharoi sind et-was seltener, während kalottenförmige und bauchige Formen genauso häufig sind wie in Schicht 6 (Kap. 5 Abb. 62). Die spezielle Gestaltung durch Nietimitationen am Henkelansatz endet nach Schicht 6 und wird nicht weiter gepflegt (Kap. 5 Abb. 65).

Amphoren mit Zylinderhals bleiben konstant in beiden Varianten vertreten, wobei die Variante mit steilem Hals und Trichtermündung etwas seltener wird (Kap. 5 Abb. 101). Kegelhalsamphoren kommen mit rundem und leicht ausbiegendem Rand vor, während die Variante mit Trichterrand fehlt (Kap. 5 Abb. 103). Das Spekt-rum der Krüge wird weiter kleiner und ist nun auf die Typen mit S-Profilierung und gestuftem Hals beschränkt (Kap. 5 Abb. 105).

Bei den grobkeramischen Töpfen sind keine wesentlichen Änderungen zu beobachten. Der Anteil eng- und weitmundiger Formen bleibt gleich (Kap. 5 Abb. 73). Töpfe mit gleichmäßig einziehendem Oberteil bleiben in allen drei Varianten Teil des Kochgeschirrs (Kap. 5 Abb. 77). Kugelförmige Töpfe mit Zylinderhals und solche mit innen verdicktem Rand sind annähernd so häufig wie in den vorangegangenen Schichten (Kap. 5 Abb. 78; 80), während die Variante mit auskragender Lippe häufiger wird (Kap. 5 Abb. 79; 81). Weiterhin selten sind Töpfe mit S-Profilierung (Kap. 5 Abb. 84), leicht ausschwingendem Trichterrand (Kap. 5 Abb. 85) und stark ausschwingendem Trichterrand (Kap. 5 Abb. 86). Gefäße mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe sind nach wie vor häufig, werden aber seltener verziert (Kap. 5 Abb. 87). Statt dessen wird die Variante mit konisch ausschwingendem und schräg nach außen abgestrichenem Rand nun wieder, wie in Schicht 7, gerne dekoriert (Kap. 5 Abb. 88). Eimer bleiben häufig, während verzierte Eimer – wie in den Schichten 7 und 6 – kaum noch eine Rolle spielen (Kap. 5 Abb. 89; 91–92). Große Exemplare werden offenbar weiterhin als Vorratsgefäße verwendet, worauf ihre vielfältige Warengestaltung hinweist (Kap. 5 Abb. 90).

Pyraunoi bleiben auch in Schicht 5 ein grundlegender Bestandteil des Kochgeschirrs (Kap. 5 Abb. 95). Pithoi sind nach wie vor häufig und mit allen drei Halsvarianten belegt (Kap. 5 Abb. 108; 110).

Der Anteil mattbemalter Keramik steigt leicht (Kap. 7 Abb. 154), wobei das Formenspektrum sich geringfügig ändert. Die beiden bereits in Schicht 6 bekannten Amphorentypen werden weiterverwendet. Bei den offenen Gefäßen verschwindet die bauchige Schüssel mit leicht ausbiegendem und verdicktem Rand, sie wird von der erstmals auftauchenden Schüssel mit auskragender Lippe und schräg nach innen abgestrichenem Rand abgelöst (Kap. 7 Abb. 155). Die Kantharoi sind nach wie vor als offene Formen mit bauchigem und als solche mit ein-ziehendem Oberteil sowie als geschlossene Kugelkantharoi Teil des mattbemalten Formenkanons. Es überwie-gen ferner die aus dem lokalen Spektrum adaptierten Formen gegenüber neuen Typen (Kap. 7 Abb. 158). Das gesamte Repertoire läßt sich, wie in den vorangegangenen Schichten, als selbständiges Geschirrset interpretier-ten (Kap. 7 Abb. 160).

In der Dekoration der Mattmalerei beginnt in Schicht 5 ein Standardisierungsprozeß, der zu immer wiederkeh-renden Mustern und Kompositionen in den folgenden Schichten 4 und 3 führt. Amphoren werden ab Schicht 5 häufig mit dem charakteristischen Schema aus Randband, Horizontalband und horizontalem Franseband auf dem Hals und der Mündung verziert (Taf. 70,9166; 78,9142), wobei die Fransen kürzer werden als bei den Ex-emplaren aus Schicht 6 (vgl. Taf. 68,9178; 70,9180). Ein letztes Mal kann die Mündungsinnenseite der Ampho-ren mit den schon bekannten komplizierten Mustern, wie hängende konzentrische Girlanden mit Spiralabschluß, verziert sein, wie es in den Schichten 7 und 6 typisch war (Taf. 81,9177). Das horizontale Fransenband ist nun auch als Dekorelement des Halses mit stehenden oder hängenden Fransen zu beobachten (Taf. 78,9246; 79,9237).

Im Verzierungsschema der offenen Gefäße lassen sich keine Veränderungen erkennen. Nach wie vor werden

die Mündung und das obere Gefäßdrittel durch Horizontalmotive dekoriert, an die aneinandergereihte Einzelor-namente angebracht sein können. Dominierend ist nach wie vor das horizontale Wellen- und Zickzackband auf der Randinnenseite oder unterhalb der Mündung außen (Taf. 79,9399; 80,9434.9439; 81,9444). Die Spirale als

1302 Die vereinzelten Stücke aus den Schichten 4 bis 1+0 scheinen sekundär verlagert (s. Kap. 5.1.1.4).

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 309

Einzel- oder Abschlußornament ist ebenfalls weiterhin zu beobachten (Taf. 79,9399; 80,9366). Des weiteren kommen hängende konzentrische Girlanden und Dreiecke vor (Taf. 80,9380.9434), die schon in Schicht 6 üb-lich waren (vgl. Taf. 71,9377.9390; 61,9441[=1991]).

Zusammenfassend repräsentieren die Architektur der Siedlung und ihre Keramik in Schicht 5 eine kontinuier-liche Weiterentwicklung der Schicht 6, die ohne große Veränderungen an das Bekannte anknüpft. Im Spektrum der Mattmalerei wird in dieser Schicht eine langsame Schematisierung der Verzierung greifbar, doch sind bei der Mehrzahl der Musterkompositionen – vor allem der offenen Gefäße – und beim Gefäßspektrum insgesamt noch starke inhaltliche Bezüge zu Schicht 6 zu beobachten. In Schicht 5 wird die Funktion der mattbemalten Gefäße als selbständiges Set ein letztes Mal faßbar und löst sich danach auf. Schicht 4

Architektonisch und bautechnisch sind keine Veränderungen zur vorangehenden Schicht 5 bemerkbar. Es werden weiterhin kleine Häuser entlang einer Straße in der bewährten Lehmziegeltechnik errichtet1303.

Diese Kontinuität in der Architektur zeigt sich nur bedingt auch im Keramikspektrum, in dem einige Verände-rungen im Vergleich zu den Schichten 8 bis 5 zu erkennen sind. So gehen die Pithoswaren insgesamt massiv zurück, die hellroten und orangefarbenen Waren dieser Vorratsgefäße (Warengruppe 3 und 37) verschwinden aus dem Repertoire (Kap. 4 Abb. 17). Ebenso sinkt der Anteil an grobkeramischer Goldglimmerware, was un-mittelbar mit dem Rückgang von Pyraunoi in Verbindung steht, die deutlich seltener als zuvor verwendet wer-den (Kap. 4 Abb. 19). Desgleichen ist auch bei der zuvor häufigen besonders groben roten Ware (Warengruppe 12) zu bemerken, die nun massiv zurückgeht (Kap. 4 Abb. 20). Im feinkeramischen Spektrum zeigt sich ein ähnlicher Wandel. Die in den Schichten 7 bis 5 charakteristischen braunen und hellroten fein geglätteten Waren (Warengruppe 4 und 5) werden seltener, und die mittelfeine orangefarbene Ware (Warengruppe 2) verschwindet fast (Kap. 4 Abb. 23; 24). Inkrustiert verzierte Gefäße hingegen werden häufiger (Kap. 4 Abb. 30).

Auch im Repertoire der Gefäßformen läßt sich ein Wandel postulieren. Bei den steilwandigen Schalen wird die Variante mit horizontal abgerundetem Rand seltener (Kap. 5 Abb. 37). Kalottenförmige Schalen sind zwar weiterhin vorhanden, doch dominiert nun die Variante mit schräg nach innen abgestrichenem Rand, während die zuvor so charakteristische Form mit horizontal abgestrichenem Rand selten wird (Kap. 5 Abb. 39). Dasselbe Phänomen ist auch bei den Schalen mit einziehendem Oberteil zu beobachten, wo die Spielart mit horizontal abgestrichenem Rand überhaupt fehlt (Kap. 5 Abb. 41). Die Umgestaltung der Randformen bei Schalen hat schon in Schicht 5 eingesetzt, wird aber ab Schicht 4 charakteristisch. Nun überwiegen bei dieser Gefäßform deutlich die schräg nach innen abgestrichenen Ränder (Kap. 5 Abb. 43). Knickwandschalen und Schalen mit ausschwingender Form spielen keine Rolle mehr (Kap. 5 Abb. 44–45). Statt dessen werden Wishbone-Schalen immer beliebter und sind in Schicht 4 in allen Varianten vertreten. Erstmals sind auch bei diesen Schalen die Varianten mit schräg nach innen abgestrichenem Rand häufig, die zuvor nur vereinzelt vorkamen (Kap. 5 Abb. 51). Das Spektrum der Schalen beschränkt sich jetzt also auf Typen mit steiler Wandung, Kalottenform und einziehendem Oberteil, ergänzt durch Wishbone-Schalen, bei denen insgesamt der schräg nach innen abgestri-chene Rand überwiegt. Das in den älteren Schichten weitaus größere Spektrum an Schalenformen ist massiv zurückgegangen.

Schüsseln werden zwar weiterhin verwendet, bleiben aber im wesentlichen auf den Typ mit bauchiger Form beschränkt. Die zuvor typischen kalottenförmigen Schüsseln kommen nur noch vereinzelt vor (Kap. 5 Abb. 56). Bei den Kantharoi übernimmt der engmundige Kugelkantharos die Rolle des in den Schichten 7 bis 5 so belieb-ten Typs mit bauchigem Körper (Kap. 5 Abb. 62), der nur noch vereinzelt vorkommt (Kap. 5 Abb. 64). Kugel-kantharoi werden als verzierte und unverzierte Variante parallel hergestellt (Kap. 5 Abb. 67; 70).

Amphoren mit Zylinderhals werden vermehrt mit steilem Hals und Trichtermündung verwendet (Kap. 5 Abb. 101), bei den Kegelhalsamphoren wird die Variante mit rund ausbiegendem Rand beliebter, die vorher nur sel-ten vorkam (Kap. 5 Abb. 103). Krüge fehlen komplett (Kap. 5 Abb. 105).

Im Spektrum der grobkeramischen Töpfe sind ebenfalls Veränderungen zu bemerken, die sich aber weniger deutlich niederschlagen als in der Feinkeramik. Die in den Schichten 7 bis 5 besonders häufigen engmundigen Töpfe mit gleichmäßig einziehendem Oberteil werden seltener (Kap. 5 Abb. 77; 81), genauso wie kugelförmige Töpfe mit auskragender Lippe kein häufiges charakteristisches Element mehr darstellen, sondern nur noch spär-lich vorkommen (Kap. 5 Abb. 79; 81). Kugelförmige Töpfe mit Zylinderhals und solche mit innen verdicktem Rand bleiben nach wie vor selten (Kap. 5 Abb. 78; 80–81). S-profilierte Töpfe, die in den Schichten 13 bis 10 so beliebt waren und danach seltener wurden, fehlen nun ganz (Kap. 5 Abb. 84). Töpfe mit leicht ausschwingen-dem Trichterrand werden wieder häufiger (Kap. 5 Abb. 85), und solche mit stark ausschwingendem Trichter

1303 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 310

nehmen massiv zu (Kap. 5 Abb. 86). Eimer, die in den Schichten 7 bis 5 die beliebteste Topfform waren, wer-den nun wesentliche seltener verwendet (Kap. 5 Abb. 93) und auch nur noch in geringer Warenvielfalt herge-stellt (Kap. 5 Abb. 90). Ihre Funktion als zusätzliche Vorratsgefäße, die parallel zu den Pithoi eingesetzt wur-den, haben sie wohl verloren.

Offensichtlich setzt auch beim sonstigen Kochgeschirr ein Wandel ein. Pyraunoi werden bisweilen noch ver-wendet, sind aber kein so häufiges und charakteristisches Element im Repertoire der olynthischen Grobkeramik mehr (Kap. 5 Abb. 95). Dafür steht eine handgemachte Imitation mykenischer Dreifußtöpfe für einen Versuch, südgriechisches Kochgeschirr zu verwenden (Taf. 87,3603).

Pithoi werden in Schicht 4 offenbar kaum noch zur Vorratshaltung benutzt (Kap. 5 Abb. 110; Taf. 92,4411. 4416), genauso wenig wie die zuvor häufigen großen Exemplare der Eimer.

Der Anteil mattbemalter Keramik steigt an (Kap. 7 Abb. 154), was vor allem durch die weitaus größere An-zahl und Vielfalt von Amphoren zu erklären ist (Kap. 7 Abb. 146; 155). Die schon bekannten Amphoren mit Trichter- und Kegelhals werden nun durch den Typ mit zylindrischem Hals ergänzt, die erstmals in Schicht 4 vorkommen (Kap. 7 Abb. 146). Dafür werden offene mattbemalte Gefäße immer seltener und bleiben auf weni-ge Typen beschränkt. Schalen mit einziehendem Oberteil und solche mit auskragender, schräg nach innen abge-strichener Lippe, die erstmals in Schicht 5 vorkamen, werden nach wie vor verwendet (Kap. 7 Abb. 155). Auch Kantharoi bauchiger Form werden in Schicht 5 noch benutzt. Indessen sind Schüsseln bauchiger Form und Kantharoi mit einziehendem Oberteil aus dem Formenrepertoire der Mattmalerei verschwunden (Kap. 7 Abb. 155).

Bei der Wahl der gebrauchten Gefäßtypen ist ein massiver Wandel festzustellen. Wurden zuvor noch vorran-gig aus dem unbemalten Spektrum bekannte Formen adaptiert, sind es jetzt überwiegend neue Spielarten, die auf die Gattung der Mattmalerei beschränkt bleiben (Kap. 7 Abb. 158). Ebenso drastisch scheint die Veränderung in ihrer Funktion zu sein. Aufgrund der Zusammensetzung der Gefäße kann sie nicht mehr als selbständiges Servi-ce interpretiert werden, sondern wird möglicherweise mit mykenischer Keramik kombiniert verwendet (s. Kap. 7.6 mit Abb. 160), die ebenfalls häufiger wird1304.

Die Dekoration der Mattmalerei ist klar schematisiert und auf wenige Musterkombinationen beschränkt. Die in den Schichten 7 und 6 noch beobachtete Vielfalt ist stark zurückgegangen, und die in Schicht 5 einsetzende Standardisierung der Verzierung kommt nun voll zum Einsatz. Amphoren sind regelhaft mit der Kombination aus Randband und horizontalem Franseband verziert, das durch ein weiteres paralleles Horizontalband ergänzt sein kann (Taf. 88,9077; 91,9136–9137.9158). Der Innendekor der Mündung aus konzentrischen Girlanden, wie er zuvor noch häufig war, stellt nun eine Ausnahme dar (Taf. 88,9077; vgl. Schicht 6 Taf. 68,9083; 70,9180; 81,9177). Hals und Bauch sind durch horizontale und vertikale sich kreuzende Bänder gegliedert, die gerne mit Wellen- und Fransenbändern sowie Einzelornamenten – wie konzentrischen Dreiecken mit Spiralabschluß – verbunden werden (Taf. 89,9253; 88,9222; 91,9224–9225.9227.9159). Die Henkel der Amphoren sind seltener mit vertikalen Bändern und häufiger mit dem typischen Leitermotiv aus horizontalen Bändern verziert (Taf. 89,9228.9483–9484; 91,9159).

Die wenigen verbliebenen offenen Gefäße sind nach wie vor mit einem Muster aus Horizontalbändern und ho-rizontalen Wellenbändern verziert (Taf. 90,9364). Einzelne Fragmente von Wishbone-Schalen mit kaum er-kennbarer Musterung belegen, daß diese erstmals in Schicht 6 nachgewiesene Form weiterhin benutzt wird (Taf. 90,9374–9375). Insgesamt werden nur noch wenige Schalen, Schüsseln und Kantharoi verwendet, was auch durch das Fehlen der charakteristischen Henkel letzterer bestätigt wird.

Das Formenspektrum der Mattmalerei umfaßt vor allem größere geschlossene Gefäße, die nun in ihrer größten Varianz vorkommen. Ihre Dekoration wirkt sehr stark schematisiert und ist auf wenige Muster beschränkt. Gleichzeitig werden nur noch wenige offene Gefäße benutzt. Insgesamt werden mehr mattbemalte Gefäße ver-wendet als zuvor, ihr Wandel im Formenspektrum ist möglicherweise mit einer Kombination von mattbemalten mit mykenischen Gefäßen zu erklären, denn erstmals bildet das mattbemalte Geschirr kein selbständiges Service mehr. Eine Ablösung der Mattmalerei durch mykenisches Geschirr findet nicht statt, da der Anteil beider Gat-tungen in dieser Schicht steigt.

Das gesamte Keramikspektrum der olynthischen Schicht 4 ist durch Veränderungen geprägt, die einen konti-nuierlichen, aber deutlichen Wandel zum Repertoire der Schicht 5 erkennen lassen. Charakteristische Formen und Waren werden nur noch selten oder gar nicht mehr hergestellt, was sowohl in der Fein- als auch in der Grobkeramik zu beobachten ist. Die Änderungen beim an und für sich konservativen und traditionellen Kochge-schirr fallen um so deutlicher ins Auge. Die Mattmalerei ist erstmals kein selbständiges Service mehr und muß

1304 Freundl. Mitt. R. Jung.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 311

funktional anders interpretiert werden. Alle diese Veränderungen demonstrieren einen Wandel, der zwar konti-nuierlich vonstatten geht, aber einen großen Entwicklungsschritt erkennen läßt. Schicht 3

Die Architektur der Toumba von Olynth ändert sich in Schicht 3 nicht und entspricht in ihrer Grundstruktur dem Schema der Schichten 5 und 4. Kleinere Häuser werden weiterhin entlang einer Straße parallel zur Hügel-achse errichtet und sind aus Lehmziegeln aufgebaut1305.

Das Keramikspektrum entspricht im Gesamtbild dem der vorangegangenen Schicht 4 ohne einschneidende Änderungen. Die in vielen Fällen beobachteten Tendenzen in Schicht 4 werden nun lediglich noch deutlicher. So werden Pithoswaren noch seltener, und auch die charakteristische Goldglimmerware kommt nur noch verein-zelt vor (Kap. 4 Abb. 17; 19). Die wichtigsten Waren der Grob- und Feinkeramik zeigen dasselbe Bild wie in Schicht 4 (Kap. 4 Abb. 20; 23). Lediglich der Anteil einer beigefarbenen mittelfeinen rauhen Feinware steigt in Relation zu Schicht 4 an (Kap. 4 Abb. 24). Inkrustiert verzierte Gefäße haben in Schicht 3 ihre größte Häufig-keit (Kap. 4 Abb. 30) und kommen in der schon bekannten Vielfalt an Waren weiterhin vor (Kap. 4 Abb. 31).

Auch das Repertoire der Gefäßformen entspricht dem Spektrum aus Schicht 4. Steilwandige Schalen werden noch seltener (Kap. 5 Abb. 37), bei den kalottenförmigen Schalen dominiert noch deutlicher die Variante mit schräg nach innen abgestrichenem Rand (Kap. 5 Abb. 39). Ebenso steigt der Anteil dieser Randform bei den Schalen mit einziehendem Oberteil, der nun eindeutig überwiegt (Kap. 5 Abb. 41). Die Beliebtheit dieser Rand-gestaltung, die schon in Schicht 4 erkennbar wurde, nimmt weiter zu (Kap. 5 Abb. 43). Wishbone-Schalen blei-ben weiter beliebt und kommen in allen vier Varianten vor (Kap. 5 Abb. 51). Die übrigen Schalenformen spie-len, wie bereits schon in Schicht 4 festgestellt, keine Rolle mehr (Kap. 5 Abb. 44–45).

Bei den Schüsseln herrscht nach wie vor die bauchige Form vor, ebenso ist der kalottenförmige Typ kaum noch vertreten (Kap. 5 Abb. 56). Das Bild der Kantharoi verstärkt den bereits in Schicht 4 gewonnenen Ein-druck eines Wandels im Formenrepertoire. Die schon vorher seltener gewordenen bauchigen Kantharoi sind nun komplett aus dem Spektrum verschwunden, während Kugelkantharoi noch häufiger werden (Kap. 5 Abb. 62; 64). Bei letzteren herrscht nun die inkrustiert verzierte Variante vor, während unverzierte Kugelkantharoi selte-ner werden (Kap. 5 Abb. 67; 70).

Zylinderhalsamphoren mit konischem Hals und ausbiegendem Rand werden häufiger (Kap. 5 Abb. 101), bei den Kegelhalsamphoren überwiegen weiterhin die Formen mit rund ausbiegendem Rand (Kap. 5 Abb. 103). Die in den älteren Schichten seltenen und in Schicht 4 überhaupt fehlenden Krüge sind plötzlich massiv vertreten und kommen in den Varianten der S-Profilierung, des kegelförmigen und des gestuften Halses vor. Die älteren Exemplare mit Zylinderhals laufen in Schicht 6 aus (Kap. 5 Abb. 105).

Das Repertoire der Töpfe zeigt eine enge Bindung an die vorangegangene Schicht 4. Engmundige Typen mit gleichmäßig einziehendem Oberteil werden wieder ein wenig häufiger und nicht mehr verziert (Kap. 5 Abb. 77). Kugelförmige Töpfe mit Zylinderhals, mit auskragender Lippe und solche mit innen verdicktem Rand sind sel-ten, bleiben aber Teil des Topfspektrums (Kap. 5 Abb. 78–80). Die in Schicht 4 fehlenden Töpfe mit S-Profilierung werden nun wieder vereinzelt verwendet (Kap. 5 Abb. 84). Die Varianten mit leicht und stark aus-schwingendem Trichterrand werden noch häufiger und jetzt auch manchmal verziert (Kap. 5 Abb. 85–86), wäh-rend die Töpfe mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe wie in Schicht 4 nur selten verziert vorkommen (Kap. 5 Abb. 87). Eimer bleiben in ihrer Häufigkeit annähernd konstant und wurden bereits in Schicht 4 von anderen Typen als häufigste Topfform verdrängt (Kap. 5 Abb. 92–93).

Pyraunoi, die schon in Schicht 4 bedeutungslos wurden, sind nun komplett aus dem olynthischen Geschirrsatz verschwunden (Kap. 5 Abb. 95). Pithoi lassen sich seltener als in den Schichten 7 bis 5 nachweisen, wurden aber zur Vorratshaltung verwendet (Kap. 5 Abb. 110). Die in Schicht 4 belegte Nachahmung eines mykenischen Dreifußtopfes findet keine weitere Fortsetzung und muß als einmaliger Versuch gewertet werden.

Mattbemalte Gefäße sind annähernd so häufig wie in Schicht 4 (Kap. 7 Abb. 154) und haben in diesen beiden Schichten ihre größte Häufigkeit. Das Formenrepertoire beschränkt sich nun fast ausnahmslos auf geschlossene Gefäße. Amphoren mit kegelförmigem und zylindrischem Hals sind nach wie vor in Verwendung, wohingegen Trichterhalsamphoren aus dem Spektrum verschwunden sind. Die zuvor nur noch seltenen offenen Gefäße wie Schalen und Kantharoi fehlen komplett. Vereinzelt kommen noch engmundige Kugelkantharoi vor (Kap. 7 Abb. 155). Insgesamt werden jetzt überwiegend Formen benutzt, die auf die Gattung der Mattmalerei beschränkt bleiben und keine Bindung an das lokale unbemalte Repertoire mehr zeigen (Kap. 7 Abb. 158). Der ebenfalls schon in Schicht 4 postulierte Bedeutungswandel dieser Keramik setzt sich in Schicht 3 fort (Kap. 7 Abb. 160), was in direktem Zusammenhang mit der nun stark angewachsenen mykenischen Lokalproduktion zu sehen ist.

1305 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 312

Beide Gattungen haben in Schicht 3 ihre größte Häufigkeit und wurden möglicherweise kombiniert miteinander benutzt (s. Kap. 7.6).

Im Verzierungsschema der Mattmalerei sind keinerlei Änderungen zu bemerken, im Gegenteil weist das Feh-len jeglicher neuer Ornamente oder Musterkombinationen auf ein sehr konservatives Dekorationsverhalten der Keramikmaler hin. Amphoren werden wie gehabt mit umlaufendem breiten Randband auf der Mündung (Taf. 104,9150) in Kombination mit horizontalem Franseband unterhalb des Randes verziert (Taf. 102,9148). Der Gefäßkörper wird nach wie vor durch parallele horizontale und vertikale Bänder gegliedert (Taf. 104,9217), an die Einzelornamente wie das schraffierte Dreieck angehängt sein können (Taf. 104,9201). Die Henkel der Am-phoren sind mit dem charakteristischen Leitermotiv bemalt (Taf. 103,9305.9311; 104,9217). Ein einzelnes, sehr kleines Fragment eines Kugelkantharos zeigt die in den älteren Schichten typische Dekoration aus Horizontal-band an der Mündung außen mit angehängten konzentrischen Girlanden (Taf. 103,9443). Die letzten Belege von Schalen zeigen – soweit eine Verzierung erkennbar ist – das schon von Anfang an typische Schema aus Rand-band und horizontalem Wellenband (Taf. 103,9388; 104,9394). An einem einzelnen abgebrochenen Randstück mit Wishbone-Henkelansatz ist keine Dekoration mehr rekonstruierbar (Taf. 104,9373).

Die mattbemalte Keramik entspricht demnach dem Repertoire und Verzierungsschema von Schicht 4 und läßt keinerlei Änderungen erkennen. Der schon zuvor vollzogene Funktionswandel setzt sich ebenso weiter fort wie das zum Schema reduzierte Verzierungssystem. Die schon in Schicht 4 gelockerte Bindung an den Formenka-non der lokalen unbemalten Keramik wird weiter aufgelöst. Es werden nun fast ausnahmslos Gefäße in der Mattmalerei produziert, die keine Entsprechungen im unbemalten Formenspektrum haben.

Somit demonstrieren sowohl die Architektur als auch die Keramik von Schicht 3 eine bruchlose und konstante Fortführung der die Schicht 4 charakterisierenden Elemente ohne Veränderungen. Das Keramikrepertoire zeigt eine starke inhaltliche Übereinstimmung mit der Vorgängerschicht, die als kontinuierliche Entwicklung ohne Wandel zu interpretieren ist. Schicht 2

Die ausgegrabene Fläche auf dem Hügel ist zwar kleiner als die der Schicht 3 und erbrachte auch weniger Be-funde, doch zeigt die Bebauungsstruktur grundsätzlich eine kontinuierliche Weiterführung des seit Schicht 5 bekannten Schemas kleinerer Häuser entlang einer Straße1306.

Dieser Ausgrabungssituation entsprechend, ist auch die Fundmenge geringer als in den Vorgängerschichten, was bei einer komparativen Auswertung zu berücksichtigen ist (vgl. Abb. 179–180 in diesem Kapitel). Das Fehlen einzelner Typen kann demnach durchaus mit der geringeren Materialbasis zusammenhängen, vor allem, da das Keramikspektrum in groben Zügen unverändert bleibt.

So läßt sich unter anderem das plötzlich entstandene Mißverhältnis von fein- und grobkeramischen Waren als Verzerrung durch die kleinere Fundmenge erklären (Kap. 4 Abb. 5), die sich davor und danach wieder auf das bekannte und gängige Niveau einpendeln. In der Zusammensetzung der häufigsten Waren hingegen ändert sich im Vergleich zu den Schichten 4 und 3 nichts (Kap. 4 Abb. 20), lediglich die schon in Schicht 3 seltene schwarz glänzende Feinware der Warengruppe 30 verschwindet nun aus dem Repertoire (Kap. 4 Abb. 23). Die bereits in der Vorgängerschicht häufige beigefarbene mittelfeine Ware 18 wird weiterhin oft verwendet (Kap. 4 Abb. 24). Inkrustiert verzierte Gefäße bleiben nach wie vor beliebt (Kap. 4 Abb. 30) und werden in ähnlicher Varianz an Waren hergestellt (Kap. 4 Abb. 31).

Im Spektrum der feinkeramischen Formen setzt sich eine weitere, schon in Schicht 4 einsetzende Reduzierung fort. Selten sind steilwandige Schalen, die auf die Variante mit horizontal abgerundetem Rand beschränkt blei-ben (Kap. 5 Abb. 37). Kalottenförmige Schalen gehen massiv zurück und kommen nur noch in der Variante mit regelmäßig gerundetem Rand vor (Kap. 5 Abb. 39). Bei den Schalen mit einziehendem Oberteil wird die schon vorher häufigste Variante mit schräg nach innen abgestrichenem Rand nun zur beherrschenden Form (Kap. 5 Abb. 41). Wishbone-Schalen werden weniger und sind in ihrem Vorkommen auf die Variante mit horizontal abgestrichenem Rand beschränkt (Kap. 5 Abb. 51).

Ein sehr ähnliches Bild vermitteln auch die Schüsseln: Die zuvor bereits seltene Variante des kalottenförmigen Typs läuft jetzt endgültig aus, und es bleiben lediglich Schüsseln bauchiger Form übrig (Kap. 5 Abb. 56). Kantharoi sind nur noch in der Variante des engmundigen Kugelkantharos vertreten, was sich tendenziell bereits in Schicht 3 abzeichnete (Kap. 5 Abb. 62). Sie werden ausnahmslos mit inkrustierter Verzierung produziert (Kap. 5 Abb. 67; 70), die in der Gesamtbetrachtung in den Schichten 3 und 2 ihre größte Häufigkeit hat.

1306 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 313

Zylinderhalsamphoren sind weiter in beiden Varianten vorhanden (Kap. 5 Abb. 101), Kegelhalsamphoren kommen nur noch in der Variante mit rund ausbiegendem Rand vor, was sich ebenfalls bereits in Schicht 3 an-deutete (Kap. 5 Abb. 103). Krüge sind auf den Typ mit gestuftem Hals beschränkt (Kap. 5 Abb. 105).

Engmundige Töpfe mit gleichmäßig einziehendem Oberteil waren bereits in Schicht 3 zu beobachten und er-reichen jetzt ihre größte Häufigkeit (Kap. 5 Abb. 77; 81). Bei den schon vorher seltenen kugelförmigen Töpfen fehlen die Varianten mit Zylinderhals und die mit innen verdicktem Rand (Kap. 5 Abb. 78; 80–81), während die Form mit auskragender Lippe nach wie vor vorhanden ist (Kap. 5 Abb. 79). Einigermaßen überraschend ist das plötzlich so massive Auftreten von Töpfen mit S-Profilierung und mit konisch ausschwingendem Rand (Kap. 5 Abb. 84; 88), während sich das häufige Vorkommen von Töpfen mit leicht oder stark ausschwingendem Trichterrand bereits in den Schichten 4 und 3 ankündigte (Kap. 5 Abb. 85–86). Das nun wieder vermehrte Vorkommen von Eimern scheint eine Verzerrung durch die geringe Anzahl zu sein, da sie in den Vorgänger-schichten eine deutlich andere Entwicklung genommen haben (Kap. 5 Abb. 93).

Pyraunoi fehlen weiterhin und bestätigen das schon in Schicht 4 gewonnene Bild eines Verschwinden dieses speziellen Kochgeschirrs aus dem olynthischen Repertoire (Kap. 5 Abb. 95). Bemerkenswert ist der relativ hohe Anteil an Pithoi, die in den beiden Vorgängerschichten kaum noch eine Rolle spielten (Kap. 5 Abb. 110). Mög-licherweise setzt hier ein Wandel in der Vorratshaltung ein.

Mattbemalte Gefäße werden nach ihrem statistischen Höhepunkt in den Schichten 4 und 3 seltener und blei-ben auf Amphoren mit Kegel- oder Zylinderhals beschränkt (Kap. 7 Abb. 154–155), die in dieser Form nur als mattbemalte Gefäße vorkommen (Kap. 7 Abb. 157). Der bereits in Schicht 4 begonnene Funktionswandel gip-felt nun in einer Reduktion des Gefäßspektrums auf wenige Amphoren (Kap. 7 Abb. 160).

Ein einzelnes Bauchfragment einer Amphore ist in dem altbekannten Schema aus Vertikalband in Kombinati-on mit Franseband verziert (Taf. 107,9219). Die wenigen weiteren Wandscherben mit rekonstruierbarer Dekora-tion zeigen dasselbe Schema aus Horizontal- und Fransenbändern, die den Körper gliedern. Das Fragment der Mündung einer Kegelhalsamphore ist mit dem an und für sich ungewöhnlichen Motiv des Lanzetts ohne Mittel-teil mit Spiralenden verziert, die an das wieder typische breite Randband angehängt sind (Kat. Nr. 9171).

Das gesamte Keramikspektrum läßt kaum Änderungen zur vorangegangenen Schicht 3 erkennen. Einige schon zuvor seltene Typen fehlen nun im Repertoire, und der Anteil an Mattmalerei sinkt gleichzeitig zu den wieder weniger werdenden mykenischen Gefäßen. Im großen und ganzen zeigt das Spektrum noch einen deutli-chen Bezug zur Vorgängerschicht, der als kontinuierliche Entwicklung verstanden werden kann.

Schicht 1+0

Sowohl die kleine Ausgrabungsfläche als auch die stark durch die spätere byzantinische Bebauung gestörten Befunde sowie Erosionsvorgänge ermöglichen uns kein klares Bild von dieser letzten Nutzungsphase der Sied-lung. Einzelne Mauerzüge lassen sich zu keinen Gebäuden rekonstruieren, große Gruben bilden die einzigen sicheren Fundkomplexe dieser Schicht. Einzelne protogeometrische Fragmente ohne stratigraphischen Kontext weisen auf ein Ende der Besiedlung in dieser Phase.

Das Keramikspektrum ist ebenfalls nur schwer zu beurteilen. Eindeutig eisenzeitliche Formen – wie die in Kastanas charakteristische kannelierte Keramik – fehlen1307. Die Zusammensetzung der Gattungen spiegelt ein ähnliches Bild wie in den vorangegangenen Schichten wider (Kap. 4 Abb. 5), große Brüche sind hier nicht zu erkennen. Ebenso zeigt das Formenrepertoire noch einen starken Bezug zu den älteren Schichten, fehlende Ty-pen und Varianten sind wohl mit der grabungsbedingten geringen Fundmenge zu erklären. Da die Funde aus Schicht 1+0 in die relativ zur Schichtenmächtigkeit berechneten statistischen Verteilungsgrafiken aufgrund des hohen Koeffizienten nicht miteinbezogen werden konnten, wird im folgenden Abschnitt auf die im Tafelteil abgebildeten Referenzstücke verwiesen.

Steilwandige Schalen werden in der Variante mit horizontal abgestrichenem Rand weiter benutzt (Kap. 5 Abb. 37). Kalottenförmige Schalen kommen wie in Schicht 2 nur noch mit regelmäßig gerundetem Rand vor (Taf. 110,584), und Schalen mit einziehendem Oberteil sind ebenfalls weiterhin vorhanden (Taf. 109,963; 110,983). Kalottenförmige Wishbone-Schalen kommen immer noch vor (Taf. 110,940–941.983. 5537.5594). Schüsseln sind mit bauchigem und kalottenförmigem Körper vertreten (Taf. 111,1296.1781. 1807). Kantharoi sind vermut-lich wie in Schicht 2 auf engmundige Kugelkantharoi beschränkt, ein einzelnes Fragment eines bauchigen Kantharos (Kap. 5 Abb. 64) kann als sekundär verschleppt angesehen werden. Kugelkantharoi gibt es in verzier-ter und unverzierter Form (Kap. 5 Abb. 67; Taf. 111,1997.8584.8622).

1307 Hochstetter 1984, 188–194.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 314

Amphoren kommen in allen bekannten Varianten vor (Taf. 108,3845.3915.3978.4039.4066), und Krüge sind durch ein Exemplar mit dem schon lange ausgelaufenen Typ des Zylinderhalses vertreten (Taf. 109,4252), was sicherlich ebenfalls als sekundäre Verlagerung zu deuten ist.

Das Spektrum der grobkeramischen Töpfe umfaßt engmundige Formen mit gleichmäßig einziehendem Ober-teil (Taf. 11,2130) sowie kugelförmige Töpfe mit Zylinderhals und solche mit innen verdicktem Rand (Taf. 112,2565–2566). Des weiteren kommen noch die Typen mit S-Profilierung, stark ausschwingendem Trichter-rand, konisch ausschwingendem Rand und Eimer in verzierter und unverzierter Form vor (Taf. 112,3476; 113,2607.2733.2961.3044).

Der Anteil mattbemalter Keramik ist zwar prozentuell, von der gesamten Materialmenge ausgehend gesehen, hoch (Kap. 4 Abb. 5), doch handelt es sich lediglich um wenige Fragmente, die aus unsicheren Kontexten kom-men. Das Fragment einer Kegelhalsamphore ist mit dem altbekannten Schema aus Randband, Horizontalband und darunter folgendem Fransenband dekoriert (Taf. 115,9134). Ein kleines Halsfragment ist auffallend dick-wandig und durch Horizontal- und Vertikalbänder gegliedert, die leeren Zwischenzonen sind sehr untypisch mit einem flächigen Punktmuster gefüllt (Taf. 115,9214). Die Stücke einer kalottenförmigen Schale lassen kein rekonstruierbares Muster mehr erkennen (Taf. 115,9385).

Insgesamt knüpfen die aus Schicht 1+0 stammenden Gefäße in ihrer Ware und Form eindeutig an die Vorgän-gerschichten an. Eine statistische Auswertung ihrer Häufigkeit ist aufgrund der geringen Menge ohne Relevanz. Zusammenfassend läßt sich über diese letzte Nutzungsphase der Toumba lediglich sagen, daß sie in ihrem Ke-ramikspektrum eindeutig eine kontinuierliche Entwicklung erkennen läßt, die keine großen Brüche aufweist. Andernorts charakteristische klar früheisenzeitliche Formen fehlen.

9.2. Perioden in der Besiedlung der Toumba von Olynth

Die handgemachte Keramik aus den Schichten 13 bis 2 läßt insgesamt drei große Entwicklungsstufen erken-

nen, die im folgenden zu Perioden zusammengefaßt werden. Ziel dieser Periodeneinteilung ist es, einen über-sichtlichen Entwicklungsablauf darzustellen, der sich in einzelne definierte Perioden gliedern läßt. Sie werden im chronologischen Sinne als frühe, mittlere und späte Periode innerhalb der spätbronzezeitlichen Entwicklung aufgefaßt. Die Ansprache der jüngsten Nutzungsphase der Siedlung als Periode der frühen Eisenzeit ist kein Ergebnis aus der Analyse der handgemachten Keramik, sondern eine Erkenntnis aus der Analyse der vereinzel-ten scheibengedrehten Gefäßfragmente, die in diesen Zeitraum datieren1308. Frühe Periode

Die frühe und älteste Periode der späten Bronzezeit umfaßt die Schichten 13 bis 10, die sich aufgrund zahlrei-cher gemeinsamer Charakteristika deutlich von den vorherigen und nachfolgenden Schichten unterscheiden. Fassen wir die zuvor im einzelnen erläuterten Elemente der Schichten 13 bis 10 zusammen, dann läßt sich das Spektrum folgendermaßen umschreiben:

Feinkeramische Gefäße mit roter, brauner, orangefarbener oder schwarzer und geglätteter Oberfläche werden erstmals in Schicht 13 und in konstanter Häufigkeit bis Schicht 10 verwendet. Die große Gruppe der Schalen wird bereits in allen, auch den teilweise erst später charakteristischen Typen hergestellt, wobei sich einzelne Formen – wie die Knickwandschale – aus der älteren „rötlichen Keramik“ herleiten lassen. Steilwandige und kalottenförmige Schalen sind überaus selten und kein typisches Element in dieser Periode. Hingegen sind Scha-len mit einziehendem Oberteil, Knickwandschalen und solche mit ausschwingender Form äußerst beliebt. Ver-einzelt werden in dieser frühen Periode schon Wishbone-Schalen benutzt, doch bleiben sie insgesamt noch eine seltene Form.

Parallel dazu kommen tiefere Schüsseln mit kalottenförmigem oder bauchigem Körper ohne Oberflächenver-zierung vor.

Zum ersten Mal werden am Beginn der frühen Periode, in Schicht 13, offene Kantharoi in lokaler handge-machter Ware hergestellt, die als Nachahmung der gleichzeitig verwendeten minyschen Drehscheibenkeramik zu erklären sind. Parallel dazu werden auch engmundige Kugelkantharoi verwendet, die einen engen Bezug zu den typischen Gefäßen der Čerkovna-Kultur aufweisen (s. Kap. 5.1.3. mit Abb. 66). Vereinzelt werden Kugel-kantharoi bereits inkrustiert verziert, doch handelt sich noch um seltene Ausnahmen.

Amphoren kommen in dieser Periode in den Varianten mit kegelförmigem Hals und trichterförmiger oder rund ausbiegender Mündung sowie mit zylindrischem Hals und steilem oder konisch ausschwingendem Hals

1308 Schicht 1+0 wird in die submykenische bis protogeometrische Zeit datiert (freundl. Mitt. R. Jung).

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 315

vor. Krüge spielen in den Schichten 13 bis 10 keine Rolle und sind in ihrem Vorkommen auf den Typ mit Zy-linderhals beschränkt. Teilweise wird die Oberfläche der Amphoren noch durch Besenstrich aufgerauht, was ein Charakteristikum der älteren mittelbronzezeitlichen Schichten ist und in dieser Periode langsam ausklingt.

Grobkeramische Gefäße sind in den Schichten 13 bis 10 häufiger als in den folgenden Perioden1309 und beste-hen außerdem aus einem größeren Typenspektrum. Dies erklärt sich aus der Kombination von älteren tradierten Formen der vorangegangenen Schichten mit neuen, erstmals verwendeten Typen, die in den folgenden Schich-ten typisch werden. So kommen kalottenförmige Töpfe mit Ausgußtüllen oder Zipfelhandhaben auf dem Rand in dieser frühen Periode der Spätbronzezeit zum letzten Mal vor. Gleichzeitig werden kugelförmige Töpfe mit Zylinderhals und engmundige Formen mit gleichmäßig einziehendem Oberteil häufig verwendet. Absolut ty-pisch für die Schichten 13 bis 10 sind Töpfe mit S-Profilierung und Eimer in allen Varianten, wie sie später nur noch selten vorkommen. Ein weiteres prägendes Element ist die große Beliebtheit verzierter Töpfe, was eben-falls später nicht mehr zu beobachten ist.

Pyraunoi werden in dieser Periode erstmals hergestellt, bleiben aber noch ein selten verwendetes Kochge-schirr. Absolut charakteristisch hingegen sind grob gemachte Backwannen, die nur in dieser frühen Periode verwendet werden und danach aus dem Kochrepertoire verschwinden. Die Vorratshaltung in großen engmundi-gen Pithoi bleibt noch eher die Ausnahme und löst die traditionelle Aufbewahrungsmethode in großen Töpfen und Amphoren mit durch Besenstrich aufgerauhter Oberfläche nur sehr langsam ab und wird in dieser Periode noch parallel gebraucht.

Die Verwendung scheibengedrehter „echter“ minyscher Gefäße hat in dieser Periode ihren Höhepunkt und läuft am Ende, in Schicht 11, wieder aus. Diese Gattung beginnt zwar schon in den älteren Schichten 16 bis 14, doch hat sie in Schicht 13 ihre größte Häufigkeit und Formenvielfalt, was aber nur von kurzer Dauer ist.

Gleichzeitig wird in dieser Periode eine lokale handgemachte neue Gattung entwickelt, die auf minyschen Vorbildern beruht und als handgemachte Imitation interpretiert werden kann. Die Gefäße dieser speziellen Gat-tung können aufgrund ihrer Form und statistischen Zusammensetzung als selbständiges Trinkservice gedeutet werden, das ebenfalls auf diese frühe Periode der späten Bronzezeit beschränkt bleibt.

Beide Gattungen – die scheibengedrehte minysche Ware und ihre lokale Imitation – prägen die Feinkeramik dieser Periode und sind ein weiteres charakterisierendes Element. Parallel dazu findet eine erste Adaption miny-scher Formen in das normale lokale Warenspektrum statt (offene Kantharoi), die aber insgesamt noch selten bleiben und erst nach dem Ende beider Vorbilder häufiger werden.

Schließlich können auch die einzelnen, aus unterschiedlichen Regionen importieren Gefäße als Charakteristi-kum der Schichten 13 bis 10 zusammengefaßt werden. Ein Becher aus dem Bereich der Vatin-Kultur, das Frag-ment eines Dreifußtopfes mit starkem Bezug zu Kreta oder der südlichen Ägäis und schließlich ein bemaltes handgemachtes Töpfchen mit vermutetem Ursprung auf dem mittel- oder südgriechischen Festland belegen weiträumige Kontakte mit weit auseinander liegenden Regionen. Die gleichzeitig stattfindende Übernahme „fremder Formen“ in das olynthische Spektrum – wie der minysch imitierten Keramik und der Pyraunoi – bele-gen, daß diese Beziehungen über einen punktuellen Austausch hinausgehen und einen starken Einfluß auf das lokale Töpferverhalten haben.

Das lokale handgemachte Keramikspektrum der frühen Periode ist durch viele neue Elemente geprägt, die es in dieser Form vorher nicht gegeben hat. Dies betrifft sowohl die Auswahl der Waren als auch die Gestaltung der Gefäßformen, die einen überwiegend spätbronzezeitlichen Charakter haben. Einzelne technische Details, wie der Besenstrich, demonstrieren eine Bindung an die älteren mittelbronzezeitlichen Schichten. Ebenso ist auch der hohe Anteil an grobkeramischen Töpfen in großer Vielfalt als aus der Mittelbronzezeit weitergeführtes, aber traditionelles Element zu verstehen, das ein konservatives Töpferverhalten widerspiegelt. In der Entwicklung der lokalen Keramik ist demnach kein Bruch, sondern ein langsamer und kontinuierlicher Wandel zu erkennen. Mittlere Periode

Die Schichten 8 bis 5 lassen einerseits viele Gemeinsamkeiten im Keramikspektrum erkennen, die sie anderer-seits jedoch von den älteren und jüngeren Schichten so deutlich abheben, daß sie als eigene Periode zusammen-gefaßt werden können.

1309 Diese Tatsache muß nicht unbedingt chronologisch gewertet werden, sondern kann auch durch unterschiedliche Nut-zungsareale innerhalb der Siedlung zu erklären sein. Es ist durchaus möglich, daß im Bereich der Häuser der Schichten 13 bis 10 andere Tätigkeiten stattfanden, als in den Bereichen der jüngeren Schichten. Diese Frage kann möglicherweise nach Abschluß der Baubefundanalyse durch B. Hänsel und einer erst danach möglichen Kartierung der Gefäßfunde im Sied-lungsareal beantwortet werden.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 316

Charakteristisch ist die starke Zunahme roter und brauner fein geglätteter Waren, die zwar auch in der frühen Periode vorkommen, aber nun wesentlich häufiger werden. Insgesamt ist diese Periode geprägt durch einen Anstieg feinkeramischer Waren, die nun auch in Spielarten vertreten sind, die vorher selten oder gänzlich unbe-kannt waren.

Das Repertoire der Gefäße aus diesen feinkeramischen Waren trägt nun deutlich andere Züge als in der frühen Periode. Knickwandschalen werden wesentlich seltener und laufen langsam aus. Schalen mit ausschwingender Form sind am Beginn der mittleren Periode noch häufig und laufen am Ende aber ebenfalls aus. Gleichzeitig werden hingegen steilwandige und kalottenförmige Schalen immer beliebter und können als charakteristisches Element der mittleren Periode bezeichnet werden. Schalen mit einziehendem Oberteil stellen einen verbinden-den Faktor dar, da sie sowohl in der frühen als auch in der mittleren Periode gleichermaßen gerne verwendet werden. Grundsätzlich werden die Schalen zunächst noch vor allem mit regelmäßig gerundetem Rand herge-stellt, doch setzt am Ende der mittleren Periode, in Schicht 5, ein Wandel ein, der aber erst in den jüngeren Schichten voll zum Tragen kommt. Die in der frühen Periode noch seltenen Wishbone-Schalen werden nun charakteristisch, wobei die kalottenförmigen Varianten mit regelmäßig gerundetem und mit horizontal abgestri-chenem Rand typisch sind. Neu ist die Henkelvariante in Trapezform mit abgeknicktem Ende, die es in der frü-hen Periode noch nicht gab.

Schüsseln werden in der mittleren Periode insgesamt häufiger und nur jetzt auch mit Ritz- oder Rillendekor verziert. Charakteristisch ist die große Varianz an Schüsseln, die auf diese Periode beschränkt bleibt. Neben dem bauchigen Typ in verzierter und unverzierter Form sind auch kalottenförmige Schüsseln beliebt.

Offene Kantharoi, die zuvor noch keine große Rolle spielten, werden nun in der mittleren Periode sehr häufig und bilden ein weiteres charakteristisches Element dieser Schichten. Ihre massive Herstellung in lokalen Waren ist mit dem gleichzeitigen Ende aller minysch imitierten Waren in Verbindung zu bringen, wo der Kantharos ein entscheidendes Element im Formenspektrum war. Sie werden nun in verschiedensten Varianten produziert, die in dieser Zusammensetzung auf die mittlere Periode beschränkt bleiben. So kann unter anderem der bauchige Kantharos mit einer Nietimitation am Henkelansatz als typisches Gefäß der mittleren Periode bezeichnet wer-den, das vereinzelte Vorläufer am Ende der frühen Periode hat. Ebenso kommt der Kantharos mit einziehendem Oberteil, mit vereinzelten Vorreitern in Schicht 12, in den jüngeren Schichten nicht mehr vor. Engmundige Kugelkantharoi sind insgesamt wesentlich seltener als offene Formen, sie sind nach wie vor überwiegend unver-ziert.

Die Gruppe der Amphoren belegt verbindende und trennende Elemente zur frühen Periode. So sind Zylinder-halsamphoren weiterhin in den schon bekannten Varianten vertreten, wohingegen die Kegelhalsamphoren durch die neue Variante mit leicht ausbiegendem Rand ergänzt werden, die es in der frühen Periode noch nicht gab.

Krüge sind kein konstantes Merkmal der mittleren Periode, doch treten sie in mehreren neuen Typen auf, die vorher unbekannt waren. Dazu gehören Krüge mit S-Profilierung, kegelförmigem und gestuftem Hals.

Das grobkeramische Spektrum wird durch neue Waren erweitert, die vorher selten oder gar nicht vorkamen. Insgesamt sinkt der Anteil von Grobkeramik gegenüber den Feinwaren aber deutlich. Das in der frühen Periode noch vielfältige Repertoire an Töpfen wird nun auffallend geringer. Töpfe mit Tüllenausguß oder Zipfelhandha-ben auf dem Rand gibt es nicht mehr. Wesentlich seltener werden die kugelförmigen Töpfe mit Zylinderhals, die vorher typisch waren. Auch die in der frühen Periode so charakteristischen S-profilierten Töpfe spielen nun keine Rolle mehr. Statt dessen werden die Formen mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe gerne ver-wendet und prägen das charakteristische grobkeramische Spektrum. Die zuvor vielfältig verzierten Eimer wer-den in der mittleren Periode vor allem undekoriert verwendet und erleben einen Funktionswandel. Ihre Herstel-lung in einer großen Warenvielfalt läßt auf eine Verwendung der großen Gefäße als Vorratsbehälter schließen, die es so vorher nicht gegeben hat. Insgesamt werden die Töpfe auffallend seltener verziert, was als Charakteris-tikum zusammen mit den typischen Formen der mittleren Periode definiert werden kann.

Parallel dazu werden Pithoi in unterschiedlichster Gestaltung häufig, die zuvor verwendeten großen Vorrats-töpfe und -amphoren mit Besenstrichaufrauhung werden nicht mehr zur Aufbewahrung von Lebensmitteln ein-gesetzt. Die große Varianz der Pithoswaren ist ein weiteres charakteristisches Element der mittleren Periode, das weder in der vorangegangenen noch in der folgenden Phase zu beobachten ist.

Pyraunoi werden nun ein häufiges und charakteristisches Kochgefäß, das überwiegend in einer speziellen Wa-re hergestellt wird und manchmal auch verziert ist. Sie bilden ein weiteres bestimmendes Element der mittleren Periode.

Die in der frühen Periode der Spätbronzezeit kennzeichnende minysch imitierte Keramik kommt am Beginn der mittleren Periode nur noch vereinzelt vor und läuft aus. Sie wird direkt von einer anderen feinkeramischen Gattung abgelöst, die am Beginn der mittleren Periode erstmals belegt ist. Diese mattbemalten Gefäße sind rasch in großer Vielfalt vorhanden und bilden in ihrer Zusammensetzung – ähnlich wie die gleichzeitig endende mi-

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 317

nysch imitierte Gattung – in der mittleren Periode ein selbständiges Geschirrset, das für diese Entwicklungsstufe charakteristisch ist. Ebenso typisch ist die Adaption lokaler Formen, die nun auch mattbemalt vorkommen, was in der folgenden Periode ausbleibt. Des weiteren kann die Entwicklung der Dekoration insgesamt von der in den jüngeren Schichten unterschieden werden. Hier sind mattbemalte Amphoren noch nicht in dem erst am Ende der mittleren Periode aufkommenden Schema verziert. Typisch ist eine noch vielfältige Gestaltung der Mündung-sinnenseiten von Amphoren, die später fehlt. Erst am Ende dieser Periode wird das Fransenband in Kombination mit Rand- und Horizontalband immer beliebter, was schließlich zu einer Standardisierung führt. Des weiteren sind kleine offene Gefäße – wie Schalen, Schüsseln und Kantharoi – ein prägendes Element im Formenspekt-rum. Ihre Dekoration wird vorrangig durch horizontale Wellen- und Zickzackbänder in Kombination mit Hori-zontalbändern und Einzelornamenten mit Spiralabschluß bestimmt.

Parallel zum Aufkommen der Mattmalerei lassen sich drei importierte handgemachte Tassen feststellen, deren Ursprung vermutlich in Mittel- und Südgriechenland liegt. Gleichzeitig kommen vereinzelte mykenische Gefäße vor, die aber noch selten bleiben.

Insgesamt zeigt die Keramik der mittleren Periode zwar grundlegende Ähnlichkeiten zu den vorangegangenen Schichten, doch überwiegen die unterscheidenden Elemente. In der lokalen unbemalten Keramik werden andere und teilweise auch neue Formen und Waren typisch, die das Gesamtbild prägen. Zuvor charakteristische Gefäß-formen werden selten und laufen langsam aus. Die Funktion der minysch imitierten Keramik wird nahtlos von der Mattmalerei übernommen, die in der mittleren Periode ein selbständiges Service bildet. Ihre Verzierung und Formenvielfalt kann als frühe Entwicklungsstufe definiert werden, die sich deutlich von den folgenden Schich-ten unterscheidet.

Die Übernahme von Mattmalerei in die lokale Herstellung, der Import bemalter Tassen und schließlich das erste Vorkommen mykenischer Keramik belegen insgesamt einen deutlich von Mittel- und Südgriechenland ausgehenden Impuls, der zur Entwicklung einer neuen Gattung in der lokalen Töpferei führt. Späte Periode

Die späte Periode umfaßt die Schichten 4 bis 2, die sich durch viele gemeinsame Elemente verbinden lassen, durch die sie sich von der vorangegangenen mittleren Periode abheben.

In der Zusammensetzung der feinkeramischen Waren sind nur graduelle Änderungen zur mittleren Periode zu beobachten. Unter anderem wird die schwarze und glänzend polierte Ware nur noch selten verwendet und läuft am Ende der späten Periode aus. Insgesamt belegt das Warenspektrum der Feinkeramik aber eine starke Konti-nuität in der Herstellungstechnik der Gefäße.

Steilwandige Schalen sind am Beginn der späten Periode noch häufiger und gehen ab Schicht 3 massiv zu-rück. Bei den kalottenförmigen Schalen wird die Variante mit schräg nach innen abgestrichenem Rand nun charakteristisch. Weiterhin beliebt sind Schalen mit einziehendem Oberteil, die jetzt aber überwiegend mit schräg nach innen abgestrichenem Rand hergestellt werden, was als weiteres typisches Element der späten Peri-ode gewertet werden kann. Insgesamt dominiert diese Randgestaltung bei Schalen in der späten Periode deut-lich. Das gesamte Schalenspektrum dieser Schichten ist geprägt durch die nun sehr häufigen Wishbone-Schalen. Neben den schon zuvor verwendeten kalottenförmigen Varianten mit regelmäßig gerundetem und horizontal abgestrichenem Rand werden jetzt auch die Varianten mit schräg nach innen abgestrichenem Rand und einzie-hendem Oberteil beliebt, was typisch für die späte Periode ist. Die in der frühen Periode noch gerne verwende-ten Knickwandschalen und Schalen mit ausschwingendem Oberteil sind bereits in der mittleren Periode aus dem Repertoire verschwunden.

Schüsseln werden nur noch in einem stark dezimierten Spektrum verwendet. Lediglich die bauchige Form ist weiterhin beliebt, wohingegen kalottenförmige Schüsseln keine Rolle mehr spielen und verzierte Varianten gänzlich verschwunden sind.

Auch im Spektrum der Kantharoi ist ein starker Wandel zu beobachten. Die vorher so charakteristischen offe-nen Formen werden seltener und laufen am Ende der späten Periode aus. Statt dessen werden die engmundigen Kugelkantharoi nun typisch, die erstmals auch häufig inkrustiert verziert werden. Diese Abkehr von den aus der minyschen Keramik adaptierten Formen hin zu einer verstärken Verwendung der balkanischen Kugelkantharoi ist ein weiterer definierender Faktor der späten Periode.

Zylinderhalsamphoren bleiben nach wie vor in beiden Varianten beliebt, bei den Kegelhalsamphoren ist eine langsame Reduktion auf die Variante mit rund ausbiegendem Rand zu beobachten. Krüge lassen keine kontinu-ierliche Entwicklung erkennen. Sie fehlen am Beginn der späten Periode, in Schicht 4, und sind danach in den schon bekannten Typen mit S-Profilierung, kegelförmigem oder gestuftem Hals wieder vorhanden. Lediglich der Krugtyp mit Zylinderhals scheint am Ende der mittleren Periode auszulaufen.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 318

Das Spektrum der grobkeramischen Waren ändert sich nur geringfügig und ist mit dem Auslaufen einzelner Formen in Verbindung zu bringen. Engmundige Töpfe werden überwiegend in der Variante mit gleichmäßig einziehendem Oberteil verwendet, während die anderen engmundigen Typen kaum noch eine Rolle spielen. Charakterisierend ist die massive Zunahme von Töpfen mit leicht und stark ausbiegendem Trichterrand, die erst in der späten Periode beliebt werden. Die in der mittleren Periode typischen Töpfe mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe werden am Beginn der späten Periode noch verwendet, gehen dann aber massiv zurück und spielen am Ende keine Rolle mehr. Eine Dekoration der Töpfe ist selten und kein bestimmendes Element. Die zuvor vielfältig hergestellten Eimer werden seltener und offenbar auch nicht mehr als zusätzliche Vorratsgefäße eingesetzt.

Der in der mittleren Periode typische Pyraunos ist am Beginn der späten Periode noch vereinzelt vorhanden, hat aber keine Bedeutung mehr und verschwindet aus dem Kochgeschirrepertoire. In diesem Zusammenhang ist auch der massive Rückgang an Goldglimmerware zu sehen, aus der Pyraunoi überwiegend hergestellt wurden.

Pithoi sind in den Schichten 4 und 3 äußerst selten und werden erst am Ende der späten Periode wieder häufi-ger verwendet. Ihre zuvor charakteristische Warenvielfalt ist nun drastisch reduziert.

Mattbemalte Keramik erreicht in der späten Periode ihre größte Häufigkeit und wird erst am Ende, in Schicht 2, wieder weniger. Der kurz zuvor einsetzende langsame Wandel in dieser Gattung kommt nun voll zum Tragen und kann als zweite Entwicklungsstufe definiert werden, die charakteristisch für die späte Periode der Toumba von Olynth ist. Das Spektrum der Gefäßformen ist stark reduziert und wird von Amphoren dominiert. Diese werden nun in Varianten hergestellt, die auf die Gattung der Mattmalerei beschränkt bleiben und keinen Bezug zur lokalen unbemalten Keramik mehr haben. Offene Gefäße werden nur noch vereinzelt verwendet und ver-schwinden aus dem Repertoire. Der Wandel in der Zusammensetzung der Formen spiegelt ihre sich verändernde Rolle im gesamten olynthischen Spektrum wider. Sie bilden kein selbständiges Service mehr, sondern werden vermutlich kombiniert mit anderen Gattungen, möglicherweise der mykenischen Keramik, verwendet.

Die Dekoration der Mattmalerei ist in der späten Periode stark schematisiert und auf wenige standardisierte Musterkombinationen beschränkt. Absolut charakteristisch ist nun eine Verzierung der Amphoren mit Rand-, Horizontal- und parallelem Fransenband, ergänzt durch mehrere vertikale und horizontale Bänder, die den Ge-fäßkörper gliedern. Henkel sind mit dem typischen Leitermotiv bemalt.

Gleichzeitig mit der größten Häufigkeit der Mattmalerei steigt auch in Schicht 3 die lokale Produktion myke-nischer Keramik massiv an. Beide Gattungen werden demnach gleichzeitig und möglicherweise sogar kombi-niert miteinander verwendet. Mykenische Gefäße werden – wie die Mattmalerei – am Ende der späten Periode wieder deutlich weniger.

Importe, die in der frühen und mittleren Periode der späten Bronzezeit charakteristisch waren, kommen in der späten Periode nicht vor. Lediglich die Herstellung mykenischer Drehscheibenware bezeugt weiterhin einen starken Bezug zu Mittel- und Südgriechenland, wie er bereits in den Vorgängerperioden festgestellt wurde.

Das gesamte Spektrum der Schichten 4 bis 2 kann als späte Periode des spätbronzezeitlichen Olynth zusam-mengefaßt werden. Die Herstellungstechnik der einzelnen Gattungen belegt eine kontinuierliche und konserva-tive Töpfertradition, die sich nur geringfügig von der mittleren Periode unterscheidet. In der Gestaltung der Formen zeigt sich insgesamt ein Wandel, nach dem nun andere Typen als zuvor bevorzugt werden und ältere, vorher beliebte Gefäßformen langsam auslaufen. Die späte Periode ist geprägt durch die zweite Entwicklungs-stufe mattbemalter Keramik und die anwachsende Produktion mykenischer Gefäße. Periode der frühen Eisenzeit

Über das Keramikspektrum dieser letzten Nutzungsphase der Toumba von Olynth in Schicht 1+0 sind kaum gesicherte Aussagen möglich, wie schon im vorangegangenen Abschnitt erläutert wurde. Prägend ist eine starke Kontinuität, die sich sowohl in den Formen als auch den Waren des Keramikspektrums ausdrückt. Gesichert eisenzeitliche Gattungen oder Typen können in der handgemachten Keramik nicht festgestellt werden. Es fehlt die zu erwartende kannelierte Keramik ebenso wie andernorts typische Formen. Alles weist auf eine kontinuier-liche, bruchlose Weiterführung des bekannten Keramikrepertoires hin.

In der folgenden Tabelle werden die charakteristischen Elemente der drei Perioden in der spätbronzezeitlichen Keramikentwicklung kurz zusammengefaßt (Abb. 181). Angeführt werden nur die typischen und definierenden Gattungen, Waren und Formen, die selbstverständlich vorhandenen „Durchläufer“ wurden im Text erwähnt und werden in der Tabelle weggelassen.

Perioden der Keramikentwicklung in den spätbronzezeitlichen Schichten Perioden Schicht Gattungen Waren Gefäßformen

S p ä t 2 Mattmalerei inkrustierte hoher Anteil Feinke- wenig verzierte Töpfe kalottenförmige

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 319

3

4

späte Entwick-lungsstufe

Keramik Höhepunkt

ramik Rückgang an Pithos-waren „Goldglimmerware“ selten

Töpfe mit Trichterrand Eimer Pithoi selten

Schalen Randform: schräg nach innen abgestri-chen Wishbone-Schalen häufig Kugelkantharoi häufig und inkrustiert

5 6 7

Mitt

e

8

Mattmalerei frühe Entwick-lungsstufe

inkrustiere Keramik

hoher Anteil Feinke-ramik neue, seltenere feine Waren große Vielfalt an Pithoswaren „Goldglimmerware“ häufig

weniger verzierte Töpfe Töpfe m. ausbiegendem Rand Eimer als Vorratsgefäße Höhepunkt Pyraunoi Pithoi häufig

steilwandige Schalen kalottenförmige Schalen Randform: regelm. gerundet Wishbone-Schalen verzierte Schüsseln offene Kantharoi häufig (Nietimitation) Kugelkantharoi selte-ner

10 11 12

Früh

13

„Echte“ miny-sche Drehschei-benware

Minysch imitierte Ware

hoher Anteil Grobke-ramik „Besenstrich-Technik“ neue geglättete feinke-ramische Waren vereinzelte Pithoswa-ren

hoher Anteil verzierter Töpfe S-profilierte Töpfe Eimer variantenreich Töpfe m. Tüllenausguß Backwannen Pyraunoi selten Pithoi vereinzelt

Knickwandschalen Schalen m. ausschw. Oberteil Wishbone-Schalen selten offene Kantharoi selten unverzierte Kugel-kantharoi

Abb. 181. Charakteristische Elemente der einzelnen Perioden in der Keramikentwicklung des spätbronzezeitlichen Olynth

9.3. Datierung und Chronologie der Toumba von Olynth

Die zuvor erarbeitete innere Entwicklung der handgemachten Keramik des spätbronzezeitlichen Olynth soll

nun einerseits in den gesamten Siedlungsverlauf eingebunden und andererseits in einem relativen, überregional vergleichbaren Chronologiegerüst verankert werden.

9.3.1. Lokale Chronologie Betrachten wir zunächst nochmals zusammenfassend die schon mehrfach angesprochene lokale Entwicklung

im Prähistorischen Olynth, dann lassen sich insgesamt sechs Perioden definieren, die aus der Analyse der Archi-tektur1310 und der handgemachten lokalen Keramik hervorgehen, die den Hauptteil der Fundmenge ausmacht (Abb. 182).

Periode I umfaßt die älteste ausgegrabene Schicht 18, in der möglicherweise noch letzte Anklänge frühbron-zezeitlicher Elemente vorkommen, die aber schon überwiegend in die Mittelbronzezeit zu setzen ist1311. Da nur bis zur mittleren Höhe des Hügels, von oben gesehen, gegraben wurde, ist eine ältere Vorgängerbesiedlung der frühen Bronzezeit unter Schicht 18 anzunehmen. Periode I bezeichnet demnach lediglich die in der bislang ausgegrabenen Abfolge ermittelte älteste Phase.

Perioden Schichten Lokale Chronologie handgemachte Keramik Architektur

PO VI 1+0 Eisenzeit

1310 Hänsel/Aslanis in Vorb. 1311 Hänsel 2002a, 72 ff. mit Abb. 2; 5–6.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 320

2 3 PO V

4

spät

5 6

in Bautypen und Parzellierung kontinuier-liche Abfolge; kleinere Häuser entlang einer Straße; Lehmziegelbauten, teilw. und partiell mit Steinfundamenten

7 PO IV

8

mittel größere Mehrraumhäuser; Lehmziegelbauten auf soliden Steinfun-damenten

(9) 10 11 12

PO III

13

Spätbronzezeit

früh dichte Raum- bzw. Hausfolge parallel zur Längsachse des Hügels; erste Lehmziegel bei Pfostenbauten

14 15 16

PO II

17

Mittelbronzezeit Mehrraumbauten in regelm. Ordnung entlang der Hügelachse; z.T. mit Treppen-aufgängen in Pfostenbauweise

PO I

18

MBZ

FBZ

agglutinierend gebaute Einraumwohnein-heiten in Pfostenbauweise

Abb. 182. Lokale Chronologie und Periodeneinteilung des Prähistorischen Olynth (PO)

Periode II umfaßt die Schichten 17 bis 14, die charakteristisch mittelbronzezeitliche Keramik, unter anderem die sogenannte „rötliche Ware“, beinhalten. Die Bebauung dieser Periode unterscheidet sich deutlich von der vorausgehenden älteren Periode I und der folgenden Periode III. Es handelt sich um größere mehrräumige Häu-ser, die in regelmäßiger Anordnung in Pfostenbauweise errichtet werden und teilweise mit internen Treppenauf-gängen ausgestattet sind. Die Auswertung der Keramik und ihrer inneren Entwicklung im Verlauf der mittleren Bronzezeit wird derzeit von I. Aslanis vorbereitet.

Periode III beinhaltet die Schichten 13 bis 10 bzw. 91312 und setzt sich inhaltlich klar von der älteren Periode II ab. Es handelt sich um die frühe Periode der spätbronzezeitlichen Keramikentwicklung, die im vorangegange-nen Abschnitt definiert wurde. Die anhand der lokalen Keramik begrenzte Periode III entspricht auch einem prägnanten architektonischen Bild, das sich durch andere Strukturen und Bautechniken im Vergleich zu Periode II auszeichnet1313. Erstmals werden nun Lehmziegel in Kombination mit Pfostenbauweise zur Errichtung der Häuser verwendet, die jetzt in dichter Raumfolge parallel zur Längsachse des Hügels angeordnet sind und damit die vorher üblich Struktur der Siedlung auflösen.

Periode IV entspricht der mittleren Periode der lokalen Keramikentwicklung, die sich sehr klar von der älteren Periode III abhebt (s. Kap. 9.2). Am Beginn von Periode IV wird abermals eine deutliche Veränderung in der Siedlungsarchitektur greifbar. Größere Häuser aus Lehmziegelwänden auf soliden Steinfundamenten beherr-schen nun das Bild. Im zweiten Abschnitt von Periode IV ändert sich die Bebauungsstruktur von großen Häu-sern hin zu kleineren Wohneinheiten entlang einer Straße, die nur noch partiell auf soliden Steinfundamenten ruhen. Die grundlegende, in Periode III eingeführte Technik der Lehmziegelbauweise ändert sich aber nicht und wird bis zum Ende der Besiedlung beibehalten.

Periode V umfaßt mit den Schichten 4 bis 2 die letzte Phase der lokalen Keramikentwicklung in der späten Bronzezeit (s. Kap. 9.2). Die bereits in der zweiten Hälfte von Periode IV veränderte Siedlungsarchitektur wird kontinuierlich weitergeführt und läßt keine weiteren Brüche erkennen.

Periode VI schließlich bezeichnet mit Schicht 1+0 die letzte Nutzungsphase der Siedlung, die aber inhaltlich aufgrund späterer byzantinischer Bebauung und starker Erosion kaum zu definieren ist. Vereinzelte unstratifi-zierte Keramikfragmente belegen eine letzte Nutzung des Hügels in protogeometrischer Zeit.

1312 Da Schicht 9 im Grenzbereich der Flächen A und B lag, ließen sich kaum konkrete Befunde erfassen. Dementspre-chend gering ist auch die daraus geborgene Fundmenge. Eine Beurteilung dieser ursprünglich als eigene Schicht deklarier-ten Fundkomplexe ist nicht möglich. 1313 Hänsel/Aslanis in Vorb.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 321

Die gesamte Entwicklung der Toumba von Olynth ist durch eine kontinuierliche Besiedlung geprägt. Die an-hand der Keramikspektren definierten Perioden lassen zwar klare Entwicklungsstufen erkennen, die aber durch ein kontinuierliches und konservatives Töpferverhalten bestimmt sind, das sich nie vollständig von der lokalen Tradition löst. Diese Tatsache ermöglicht es letztlich erst, eine durchgehende Entwicklung lokaler Keramiker-zeugnisse zu erarbeiten, die den gesamten Zeitraum der mittleren und späten Bronzezeit umspannt.

9.3.2. Relative und absolute Datierung

Neben der großen Menge lokaler Keramik, aus der die Periodengliederung der Siedlung entstanden ist, gibt es

glücklicherweise im gesamten Abschnitt der späten Bronzezeit auch andere Fundgattungen, die eine überregio-nale relativchronologische Einhängung der Schichten und Perioden ermöglichen (Abb. 183).

In der Regel betreffen diese relativchronologischen Verknüpfungen mit dem helladischen Datierungssystem keinen konkreten Zeitpunkt, sondern eine Zeitspanne, in die das Material eingegliedert werden kann. Die Anga-ben zu absoluten Jahreszahlen beziehen sich auf die derzeit in der Ägäis parallel verwendeten Chronologien („niedrig“ und „hoch“) und sollen dem Leser lediglich eine Orientierungshilfe geben1314. Radiokarbondatierun-gen aller Schichten wurden durchgeführt, werden aber erst nach der Publikation eines Großteils der Funde und der Architektur in einem umfassenden Beitrag vorgelegt und diskutiert werden.

Die relative Datierung der Periode III ist über die minysche Drehscheibenware möglich. Wie in Kapitel 6.2.2 ausführlich diskutiert, lassen sich einzelne „Leitformen“ sehr gut mit mittel- und südgriechischen Phasen ver-gleichen. Das Spektrum besteht aus Formen der „Mature Minyan“-Phase, wie in Asine MH III, Ajia Irini V, den älteren und jüngeren Gräbern aus Gräberrund B in Mykene, Pevkakia-Phase 6, Eutresis 1–3 und Ägina-Kolonna IX. Charakteristische Formen der „Late Phase“ haben Analogien in Asine MH III bis SH I, den jüngeren Grä-bern von Gräberrund B sowie Grab VI (959) in Gräberrund A von Mykene, Pevkakia-Phase 7 und jünger und schließlich in Eutresis 1–3. Periode III und damit die lokal definierte frühe Phase der Spätbronzezeit ist mit MH IIIB bis SH I zu korrelieren, was grob formuliert dem 17./16. bzw. 18.–16. Jahrhundert v. Chr. entspricht.

In diese Zeitspanne paßt auch ein in der Toumba von Olynth singuläres bemaltes handgemachtes Gefäß, das vermutlich aus Südgriechenland stammt und am ehesten in diesen Horizont zu datieren ist (s. Kap. 8.3).

Drei vermutlich importierte bemalte handgemachte Tassen und einzelne erste mykenische Scherben aus Schicht 7 erlauben eine Verankerung des Beginns der direkt folgenden Periode IV. Die handgemachten, vermut-lich aus Südgriechenland importierten Tassen sind aufgrund ihrer Ware, Form und Dekoration, wie in Kapitel 8.2. diskutiert, eindeutig in SH I zu datieren. Von den einzelnen, sehr kleinen mykenischen Scherben ist ledig-lich ein Wandfragment einer bauchigen Tasse näher zu bestimmen. Sie wird von R. Jung unter anderem auf-grund ihrer nicht engobierten Innenoberfläche in SH I bzw. ein frühes SH IIA datiert1315.

Die relativchronologische Datierung der folgenden Schichten 6 bis 2 erfolgt einzig über die mykenische Dreh-scheibenware, die von Jung in eine durchgehende Abfolge von SH IIIA1 bis SH IIIC Spät eingehängt werden kann. Lediglich in Schicht 6 fehlen die Belege für SH IIB, das der nachgewiesenen Stufe von SH IIIA1 aber vorausgegangen sein muß, da die Besiedlung der Toumba auch nach Schicht 7 bruchlos und kontinuierlich wei-tergeht1316. Eine exaktere absolutchronologische Ansprache der einzelnen Schichten in den Perioden IV und V muß mit einer Diskussion der mykenischen Keramik verknüpft werden, was zur Zeit von R. Jung vorbereitet wird.

Perioden

Schichten

relative Datierung

absolute Daten

lokale Chronologie

PO VI 1+0 submykenisch – protogeometrisch – 10. Jh. v. Chr. Eisenzeit

1314 Zur grundlegenden Literatur s. Warren/Hankey 1989; Manning 1999. – Die Diskussionen zu niedriger und hoher Chronologie sind noch lange nicht abgeschlossen (vgl. z.B. Bietak 2003; Hammer u.a. 2003; Bietak/Czerny im Druck) und wurden erst jüngst durch den Fund eines Olivenbaumes in den Ascheablagerungen des Vulkanausbruches von Santorini wieder neu belebt, der im Prinzip für eine hohe Datierung von SM IA sprechen würde (s. dazu Friedrich u.a. 2006; Man-ning u.a. 2006). Bis zur Vorlage der 14C-Daten aus den olynthischen Siedlungsschichten und einer breiteren Diskussion zu ihrem Kontext und historischen Einbindung werden beide Chronologiesysteme hier angegeben, um den Leser zumindest eine grobe Orientierung zu ermöglichen. 1315 Freundl. Mitt. R. Jung. 1316 Alle Informationen von R. Jung.

Die Keramik in den Schichten 13 bis 1 322

2 SH IIIC Fortgeschritten – Spät 3 SH IIIB Ende – IIIC Fortgeschritten PO V 4 SH IIIB Früh – Entwickelt

– 1065 Späte Phase der Spät-bronzezeit

5 SH IIIA Spät 6 (SH IIB–) SH IIIA1

– 1340/30

7 PO IV

8 SH I – SH IIA – 1440

[– 1410]

Mittlere Phase der Spätbronzezeit

(9) 10 11 12

PO III

13

MH IIIB – SH I 1640/30 – 1510/00 [1750 – 1500]

Frühe Phase der Spätbronzezeit

14 15 16 PO II

17

– – Mittelbronzezeit

PO I

18

– –

MBZ

FBZ

Abb. 183. Relative und absolute Datierung der Schichten im Prähistorischen Olynth mit Angabe beider Datierungsansätze, niedrige Datierung nach Warren/Hankey 1989; hohe Chronologie in Klammern [ ] nach Friedrich u.a. 2006;

Manning u.a. 2006 Damit liegt für Nordgriechenland erstmals eine kontinuierliche stratigraphische Abfolge der gesamten Spät-

bronzezeit vor, die eine durchgehende Verknüpfung aller drei Entwicklungsstufen mit einem überregionalen relativchronologischen System ermöglicht. Demnach beginnt Periode III ungefähr in der Mitte des 17. Jahrhun-derts v. Chr. und dauert rund 120 bis 140 Jahre bzw. beginnt nach der hohen Chronologie bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts v. Chr. und würde dementsprechend rund 250 Jahre umfassen. Periode IV umspannt einen Zeitraum von ca. 160 bis 180 Jahren, und Periode V umfaßt rund 270 Jahre.

Die gesamte Epoche der späten Bronzezeit, die sich in der Toumba von Olynth in eine lokale frühe, mittlere und späte Phase gliedern läßt, dauert rund 550/600 Jahre bzw. sogar 700 Jahre nach hohem Chronologieansatz.

Περίληψη κεφαλαίου 9: Η κεραµική των στρωµάτων 13 ως 1

Σε αυτό το κεφάλαιο γίνεται η συνοπτική παρουσίαση της κάθε µιας κεραµικής κατηγορίας. Στόχος είναι η

δηµιουργία µιας εσωτερικής εξελικτικής κλίµακας στη χειροποίητη κεραµική της Ύστερης Εποχής του Χαλκού και ο ορισµός τοπικών περιόδων (εικ. 181). Αυτές οι περίοδοι µπορούν µε τη βοήθεια της προηγούµενης αναλυτικής µελέτης να τοποθετηθούν σε µια κλίµακα σχετικής και απόλυτης χρονολόγησης. Με την ανάλυση της κεραµικής του καθενός στρώµατος ξεχωριστά (βλ. κεφ. 9.1.) διακρίθηκαν κοινά στοιχεία

και διαφορές ανάµεσα στα στρώµατα, που οδήγησαν στη περαιτέρω διάκριση συνολικά τριών µεγάλων χρονολογικών σταδίων εξέλιξης, της πρώιµης, µέσης και ύστερης περιόδου. Η χρονολόγηση της νεότερης φάσης χρήσης (στρώµα 1+0) στην Πρώιµη Εποχή του Σιδήρου γίνεται µε τη βοήθεια της τροχήλατης κεραµικής. Μεµονωµένα δείγµατα τροχήλατων αγγείων (τα οποία µελετούνται από τον R. Jung) αυτής της φάσης χρονολογούνται στην υποµυκηναϊκή και πρωτογεωµετρική περίοδο (σηµ. 1304).

Πρώιµη περίοδος

Η πρώιµη και αρχαιότερη περίοδος της ύστερης Εποχής του Χαλκού περιλαµβάνει τα στρώµατα 13 ως 10 και

έχει τα ακόλουθα χαρακτηριστικά: Λεπτή κεραµική µε ερυθρή, καστανή, πορτοκαλί ή µαύρη και λειασµένη επιφάνεια εµφανίζεται διαρκώς ως το

στρώµα 10. Χαρακτηριστικές είναι οι φιάλες µε κλίση των τοιχωµάτων τους στο πάνω µέρος τους προς τα µέσα, οι φιάλες µε κλίση των τοιχωµάτων τους στο πάνω µέρος τους προς τα έξω και οι φιάλες µε γωνιώδη τοιχώµατα, οι οποίες κατάγονται από την «ερυθρή κεραµική» της Μέσης Εποχής του Χαλκού. Οι φιάλες µε διχαλωτές λαβές είναι ακόµη σπάνιες και όχι χαρακτηριστικές της περιόδου.

Ανοιχτοί κάνθαροι παράγονται στις τοπικές κεραµικές οµάδες για πρώτη φορά στην αρχή της πρώιµης περιόδου (στρώµα 13) και µιµούνται σύγχρονα µινυακά αγγεία που χρησιµοποιούνται στην ίδια περίοδο. Νέα σχήµατα είναι επίσης οι ακόσµητοι σφαιρικοί κάνθαροι, που µπορούν να συνδεθούν µε τον Πολιτισµό Čerkovna (βλ. κεφ. 5.1.3. και εικ. 66). Η ένθετη διακόσµηση δεν είναι ακόµη ο κανόνας, ούτε χαρακτηρίζει την περίοδο. Χρησιµοποιούνται αµφορείς µε κωνικό ή κυλινδρικό λαιµό, ενώ οι πρόχοι δεν παίζουν σπουδαίο ρόλο στην

οικοσκευή των τοπικών νοικοκυριών. Οι αµφορείς σε ορισµένες περιπτώσεις εξακολουθούν να έχουν σαρωµένη επιφάνεια, το οποίο ήταν χαρακτηριστικό της Μέσης Εποχής του Χαλκού και σταδιακά παύει να εµφανίζεται σε αυτήν την περίοδο. Στην πρώιµη περίοδο εµφανίζεται βασικά η χοντρή κεραµική συχνότερα από ότι στις επόµενες περιόδους και

χαρακτηρίζεται από µια µεγαλύτερη ποικιλία τύπων (σηµ. 1305). Από τη µια παράγονται ακόµη παραλλαγές της Μέσης Εποχής του Χαλκού, από την άλλη όµως ξεκινά ήδη η παραγωγή ορισµένων χαρακτηριστικών σχηµάτων της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Χαρακτηριστικά τα χυτροειδή αγγεία µε τοµή σχήµατος S και οι κάδοι όλων των παραλλαγών. Εξίσου χαρακτηριστικά είναι τα διακοσµηµένα χυτροειδή αγγεία, τα οποία αργότερα εµφανίζονται µόνο σπάνια. Για πρώτη φορά χρησιµοποιούνται τώρα οι πύραυνοι, είναι όµως ακόµη σπάνιοι. Οι λεκάνες για ψήσιµο συνηθίζονται στην πρώιµη περίοδο και παύουν να εµφανίζονται αµέσως µετά. Η αποθήκευση σε πίθους δε συνηθίζεται ακόµη, αλλά γίνεται κυρίως σε µεγάλα χυτροειδή αγγεία και αµφορείς µε σαρωµένη επιφάνεια. Η γνήσια τροχήλατη µινυακή κεραµική παράγεται κυρίως σε αυτήν την περίοδο και εγκαταλείπεται οριστικά

στο στρώµα 11 (βλ. κεφ. 6). Ταυτόχρονα δηµιουργείται µια νέα τοπική µίµηση µινυακής κεραµικής. Τα αγγεία αυτής της κεραµικής κατηγορίας µπορούν να ερµηνευθούν ως ένα ανεξάρτητο σερβίτσιο για ποτό, η χρήση του οποίου περιορίζεται επίσης στην πρώιµη περίοδο. Τέλος, µπορούν επίσης και τα αγγεία που έχουν εισαχθεί από διάφορες περιοχές να θεωρηθούν ως

χαρακτηριστικά της πρώιµης περιόδου: ένα κύπελλο από την περιοχή του Πολιτισµού Vatin (αρ. κατ. 10376, πίν. 16 και 151), το θραύσµα ενός τριποδικού χυτροειδούς αγγείου που φαίνεται να σχετίζεται στενά µε την Κρήτη ή µε το νότιο Αιγαίο, (πίν. 22,3604) και ένα µικρό κλειστό αγγείο µε γραπτή διακόσµηση, πιθανόν από την κεντρική ή νότια Ελλάδα (αρ. κατ. 10380, πίν. 29 και 149). Τα παραπάνω αγγεία µαρτυρούν ευρείες επαφές µε διάφορες περιοχές. Η υιοθέτηση µεµονωµένων ξένων σχηµάτων (κεραµική που µιµείται τη µινυακή, πύραυνοι) δείχνουν επίσης ότι αυτές οι σχέσεις έχουν ορισµένες φορές ισχυρές επιρροές στην τοπική κεραµική παραγωγή.

Η κεραµική των στρωµάτων 13 ως 1 324

Μέση περίοδος Η µέση περίοδος της Ύστερης Εποχής του Χαλκού περιλαµβάνει τα στρώµατα 8 ως 5 και έχει τα ακόλουθα

χαρακτηριστικά: Tο ποσοστό τη λεπτής κεραµικής αυξάνεται σηµαντικά και άφθονες νέες κεραµικές οµάδες χρησιµοποιούνται

τώρα για πρώτη φορά. Αλλαγές σηµειώνονται στο ρεπερτόριο των σχηµάτων της λεπτής κεραµικής. Οι αγαπητές σε προηγούµενες εποχές φιάλες διαφόρων παραλλαγών τίθενται σταδιακά εκτός µόδας, αντίθετα γίνονται ιδιαίτερα δηµοφιλείς οι φιάλες µε κάθετα τοιχώµατα και οι πιλόσχηµες φιάλες. Οι φιάλες µε διχαλωτές λαβές είναι τώρα ένα από τα πιο χαρακτηριστικά σχήµατα. Εξίσου χαρακτηριστική της µέσης περιόδου είναι η µεγάλη ποικιλία σε λεκάνες. Οι ανοιχτοί κάνθαροι µε τις διάφορες παραλλαγές τους είναι χαρακτηριστικοί αυτής της φάσης και αντικαθιστούν φανερά την κεραµική κατηγορία που µιµείται τη µινυακή, η οποία τώρα πια δεν παράγεται. Στους αµφορείς προστίθενται τώρα νέες παραλλαγές. Λιγότερη είναι τώρα η χοντρή κεραµική συνολικά, ενώ και µεταξύ των χυτροειδών αγγείων δεν υπάρχει πια

µεγάλη ποικιλία στους τύπους. Πολλές παραλλαγές που συνηθίζονταν παλιότερα δεν παράγονται πλέον. Σπάνια µόνο διακοσµούνται τα χυτροειδή αγγεία. Συχνότερα, µε περισσότερα σχήµατα και σε περισσότερες κεραµικές οµάδες εµφανίζονται τώρα οι πίθοι. Οι πύραυνοι είναι τώρα το πιο χαρακτηριστικό µαγειρικό σκεύος και τυπικό σχήµα της µέσης περιόδου. Η κεραµική κατηγορία που µιµείται τη µινυακή κεραµική ήταν χαρακτηριστική της πρώιµης περιόδου και

εγκαταλείπεται σταδιακά στη µέση περίοδο. Αντικαθίσταται απευθείας από την αµαυρόχρωµη κεραµική που χρησιµοποιείται τώρα για πρώτη φορά. Η τελευταία εµφανίζει ήδη από την αρχή µια µεγάλη ποικιλία στην παραγωγή της και αποτελεί (όπως η κεραµική που µιµείται τη µινυακή) ένα ανεξάρτητο σύνολο σκευών, τυπικό της µέσης περιόδου. Σε αυτήν την εξελικτική φάση υιοθετούνται στο ρεπερτόριο της αµαυρόχρωµης κεραµικής τοπικά σχήµατα, το οποίο δε συµβαίνει στην ύστερη περίοδο. Μικρά ανοιχτά αγγεία και αµφορείς εµφανίζονται το ίδιο συχνά. Στη µέση περίοδο δεν υπάρχει ακόµη τυποποίηση στα διακοσµητικά µοτίβα. Ταυτόχρονα µε την πρώτη εµφάνιση της αµαυρόχρωµης κεραµικής απαντούν τα πρώτα µεµονωµένα

µυκηναϊκά όστρακα. Τρία εισηγµένα χειροποίητα κύπελλα µε γραπτή διακόσµηση προέρχονται πιθανόν από την κεντρική ή νότια Ελλάδα. Συνολικά φαίνεται εδώ µια πιο ισχυρή σχέση µε το Νότο, η οποία εκδηλώνεται και µε την εξέλιξη µιας νέας κατηγορίας κεραµικής, της αµαυρόχρωµης.

Ύστερη περίοδος

Η ύστερη περίοδος της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στην Όλυνθο περιλαµβάνει τα στρώµατα 4 ως 2. Στη λεπτή κεραµική µπορούν να διαπιστωθούν µόνο βαθµιαίες αλλαγές σε σχέση µε τη µέση περίοδο. Η

ποικιλία των κεραµικών οµάδων µαρτυρά συνολικά µια σταθερή συνέχεια στην τεχνική παραγωγής των αγγείων. Στις φιάλες µπορούν να παρατηρηθούν ορισµένες αλλαγές σε κάποιες λεπτοµέρειες (π.χ. στο σχήµα του χείλους). Οι φιάλες µε διχαλωτές λαβές γίνονται όλο και πιο δηµοφιλείς και εµφανίζονται σε νέες παραλλαγές. Οι λεκάνες είναι σπανιότερες και µε µικρότερη ποικιλία στις παραλλαγές µε τις οποίες εµφανίζονται. Οι ανοιχτοί κάνθαροι εµφανίζονται επίσης σπανιότερα. Αντίθετα, ο κάνθαρος µε σφαιρικό σώµα και στενό στόµιο γίνεται το τυπικό σχήµα, το οποίο επίσης φέρει συχνά τώρα ένθετη διακόσµηση. Ασήµαντες είναι οι αλλαγές στο ρεπερτόριο των χοντρών κεραµικών οµάδων, οι οποίες συνδέονται κυρίως µε

µεµονωµένα σχήµατα αγγείων. Ο τυπικός για τις προηγούµενες περιόδους πύραυνος δεν παίζει πλέον κανένα ρόλο στην ύστερη περίοδο και εξαφανίζεται από το σχηµατολόγιο των αγγείων. Οι πίθοι γίνονται βασικά σπανιότεροι και παράγονται σε πολύ λιγότερες κεραµικές οµάδες. Αυτή είναι η περίοδος µε τα µεγαλύτερα ποσοστά στην παραγωγή και χρήση της αµαυρόχρωµης κεραµικής.

Τυπική της ύστερης περιόδου είναι η µεγάλη µείωση που παρατηρείται στην ποικιλία των σχηµάτων. Κυριαρχούν οι αµφορείς και παράγονται τώρα σε παραλλαγές, οι οποίες – αντίθετα από ό, τι συνέβαινε στη µέση περίοδο – δεν έχουν καµία άµεση σχέση µε την τοπική άβαφη κεραµική. Τα ανοιχτά σχήµατα των αγγείων είναι σπάνια και εξαφανίζονται από το ρεπερτόριο της αµαυρόχρωµης κεραµικής. ∆εν αποτελούν πλέον ανεξάρτητο σερβίτσιο αγγείων, αλλά χρησιµοποιούνται πιθανόν σε συνδυασµό µε µια άλλη κατηγορία αγγείων, τη µυκηναϊκή κεραµική. Τυπική για την ύστερη περίοδο είναι επίσης η µεγάλη τυποποίηση στα µοτίβα της αµαυρόχρωµης κεραµικής. Ταυτόχρονα µε τη µεγάλη αύξηση της αµαυρόχρωµης κεραµικής στο στρώµα 3 εµφανίζεται συχνότερα και η

µυκηναϊκή κεραµική. Και οι δύο κατηγορίες χρησιµοποιούνται ταυτόχρονα και ίσως σε συνδυασµό µεταξύ τους στον οικισµό της Ολύνθου. Τώρα λείπουν οι χαρακτηριστικές εισαγωγές της πρώιµης και µέσης περιόδου. Μόνο η µυκηναϊκή κεραµική

είναι αυτή που δείχνει ακόµη ισχυρούς δεσµούς µε την κεντρική και νότια Ελλάδα.

Η κεραµική των στρωµάτων 13 ως 1 325

Περίοδος της Πρώιµης Εποχής του Σιδήρου Η τελευταία φάση χρήσης της τούµπας της Ολύνθου είναι το στρώµα 1+0, για το οποίο δύσκολα µπορεί

κανείς να βγάλει συµπεράσµατα. Το σχηµατολόγιο της κεραµικής και οι κεραµικές της οµάδες δείχνουν ωστόσο ισχυρές σχέσεις µε την ύστερη περίοδο της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Στη χειροποίητη κεραµική δεν υπάρχουν γνήσιοι τύποι της Πρώιµης Εποχής του Σιδήρου και η χρονολόγηση αυτού του ορίζοντα γίνεται µόνο µε βοήθεια της τροχήλατης κεραµικής.

Εξέλιξη της τούµπας της Ολύνθου Με τη βοήθεια της ανάλυσης της εξέλιξης της αρχιτεκτονικής και της κεραµικής µπορούν να ορισθούν έξι

περίοδοι (I–IV) στην προϊστορική Όλυνθο:

Περίοδοι Στρώµατα Τοπική χρονολόγηση

Χειροποίητη κεραµική Αρχιτεκτονική

PO VI 1+0 Πρώιµη Εποχή του Σιδήρου

2

3 PO V

4

ύστερη

5

6

συνεχής διαδοχή στους αρχιτεκτονικούς τύπους και στα οικόπεδα· µικρότερες κατοικίες κατά µήκος ενός δρόµου· κατασκευές από ωµές πλίνθους ενίοτε και µερικώς µε λίθινο θεµέλιο

7 PO IV

8

µέση µεγαλύτερα δωµάτια στις κατοικίες· πλινθόκτιστες κατασκευές σε σταθερά λιθόκτιστα θεµέλια

(9) 10 11 12

PO III

13

Ύστερη Εποχή του Χαλκού

πρώιµη Πυκνή δόµηση στο µακρύ άξονα

του λόφου· τα πρώτα ωµά πλινθιά σε πασσαλόπηκτες κατασκευές

14 15 16

PO II

17

Μέση Εποχή του Χαλκού

Πολύχωρα οικοδοµήµατα σε κανονικό σχέδιο κατά µήκος του άξονα της τούµπας· πασσαλόπηκτες κατασκευές, συχνά µε βαθµιδωτές προσβάσεις

PO I

18

Πρώιµη Εποχή του Χαλκού/ Μέση Εποχή του Χαλκού

Πυκνά δοµηµένες µονόχωρες πασσαλόπηκτες κατασκευές

Η περίοδος Ι περιλαµβάνει το πρωιµότερο ανασκαµµένο στρώµα 18, το οποίο χρονολογείται κυρίως στη

Μέση Εποχή του Χαλκού (σηµ. 1307). Επειδή η ανασκαφή έχει φτάσει σε βάθος ως τη µέση της τούµπας, µπορεί να υποθέσει κανείς έναν προδροµικό οικισµό της Πρώιµης Εποχής του Χαλκού κάτω από το στρώµα 18.

Η περίοδος ΙΙ περιλαµβάνει τα στρώµατα 17 ως 14 και χρονολογείται στη Μέση Εποχή του Χαλκού. Η

αρχιτεκτονική διαφέρει ξεκάθαρα από εκείνη των περιόδων Ι και ΙΙΙ. Κύριο χαρακτηριστικό είναι οι µεγάλες πολύχωρες κατοικίες σε κανονική διάταξη. Η αξιολόγηση της κεραµικής από τον Ι. Ασλάνη θα δείξει κατά πόσο η περίοδος ΙΙ µπορεί να χωριστεί σε επιµέρους φάσεις.

Η περίοδος ΙΙΙ περιλαµβάνει τα στρώµατα 13 ως 10 (σηµ. 1308) και έχει εµφανείς διαφορές από την περίοδο

ΙΙ. Η περίοδος ΙΙΙ αντιστοιχεί στην πρώιµη περίοδο της εξέλιξης της κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού και ορίζεται από νέες κατασκευές και τεχνικές δόµησης (σηµ. 1309). Για πρώτη φορά χρησιµοποιούνται τώρα πλινθιά για την κατασκευή των οικιών.

Η κεραµική των στρωµάτων 13 ως 1 326

Η περίοδος ΙV περιλαµβάνει τα στρώµατα 8 ως 5 και αντιστοιχεί στη µέση περίοδο της εξέλιξης της κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Στην αρχή της PO IV διαπιστώνονται πάλι σαφείς αλλαγές στη δοµή του οικισµού. Τώρα κυριαρχούν οι µεγάλες πλινθόκτιστες οικίες µε λίθινα θεµέλια.

Η περίοδος V περιλαµβάνει τα στρώµατα 4 ως 2 και είναι η τελευταία φάση της εξέλιξης στην τοπική

κεραµική. Εδώ συνεχίζεται ο τρόπος δόµησης µε µικρές οικίες που ξεκίνησε στη δεύτερη φάση της περιόδου IV.

Η περίοδος IV µε το στρώµα 1+0 αποτελεί την τελευταία περίοδο χρήσης του οικισµού. Εξαιτίας των µεγάλων

διαταραχών δεν µπορεί να πει κανείς τίποτα για την αρχιτεκτονική της. Λιγοστά όστρακα µαρτυρούν τη χρήση της τούµπας ως την πρωτογεωµετρική περίοδο.

Σχετική και απόλυτη χρονολόγηση

Ενώ η εσωτερική διαίρεση της εξέλιξης στην τούµπα της Ολύνθου ήταν δυνατό να γίνει µε τη βοήθεια της

τοπικής κεραµικής, η συγκριτική σχετική χρονολόγησή της µπορεί να γίνει µόνο µε άλλες κατηγορίες κεραµικής. Το ευτύχηµα είναι ότι δείγµατα από τις τελευταίες υπάρχουν σε όλες τις περιόδους της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Η σύνδεση της σχετικής χρονολόγησής της µε το ελλαδικό χρονολογικό σύστηµα δεν αφορά συγκεκριµένες χρονολογίες, αλλά περισσότερο συγκεκριµένες χρονολογικές περιόδους. Οι τιµές της απόλυτης χρονολόγησης σχετίζονται µε τις χρονολογίες που χρησιµοποιούνται σήµερα

παράλληλα στο Αιγαίο («υψηλή» και «χαµηλή») και χρησιµεύουν µόνο ως προσανατολισµός (σηµ. 1310). ∆είγµατα 14C πάρθηκαν από όλα τα στρώµατα, µετρήθηκαν και αξιολογήθηκαν και θα παρουσιαστούν µαζί µε την αρχιτεκτονική. Η σχετική χρονολόγηση της περιόδου ΙΙΙ γίνεται µε τη βοήθεια της µινυακής κεραµικής, η οποία συζητείται

διεξοδικά στο κεφάλαιο 6.2.2. Αυτή η τοπική πρώιµη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού µπορεί λοιπόν να συγχρονιστεί µε τη ΜΕ ΙΙΙΒ ως την ΥΕ Ι. Σε αυτόν το χρονολογικό ορίζοντα ανήκει επίσης το µικρό αγγείο µε τη γραπτή διακόσµηση, το οποίο πιθανόν προέρχεται από τη νότια Ελλάδα (βλ. κεφ. 8.3).

Περίοδοι Στρώµατα Σχετική χρονολόγηση Απόλυτες τιµές Τοπική χρονολογία

PO VI 1+0 Υποµυκηναϊκή-πρωτογεωµετρική – 10ος αι π.Χ. Πρώιµη Εποχή του

Σιδήρου

2 ΥΕ ΙΙΙΒ Προχωρηµένη – Ύστερη

3 ΥΕ IIIB Τελική – IIIΓ Προχωρηµένη

PO V

4 ΥΕ IIIB Πρώιµη – Εξελιγµένη

– 1065 Ύστερη φάση της

Ύστερης Εποχής του Χαλκού

5 ΥΕ IIIA Ύστερη 6 (ΥΕ IIB–) ΥΕ IIIA1 – 1340/30

7 PO IV

8 ΥΕ I – ΥΕ IIA – 1440

[– 1410]

Μέση φάση της Ύστερης Εποχής του

Χαλκού

(9) 10 11 12

PO III

13

ΜΕ IIIB – ΥΕ I 1640/30 – 1510/00 [1750 – 1500]

Πρώιµη φάση της Ύστερης Εποχής του

Χαλκού

14 15 16 PO II

17

– – Μέση Εποχή του Χαλκού

PO I

18

– – ΜΕΧ/ΠΕΧ

Η κεραµική των στρωµάτων 13 ως 1 327

Τα εισηγµένα, γραπτά κύπελλα (κεφ. 8.2.) και τα λιγοστά πρώτα µυκηναϊκά όστρακα βοηθούν στη συγκριτική χρονολόγηση της αρχής της περιόδου IV. Τα χειροποίητα κύπελλα χρονολογούνται ίσως στην ΥΕ Ι. Από τα µυκηναϊκά όστρακα µπορεί να χρονολογηθεί σύµφωνα µε τον R. Jung, ο οποίος µελετά αυτό το υλικό, µόνο ένα θραύσµα από το σώµα ενός ηµισφαιρικού κυπέλλου (σηµ. 1311) και τοποθετείται στην ΥΕ Ι ή ΥΕ ΙΙΑ. Η συγκριτική χρονολόγηση των επόµενων στρωµάτων 6 ως 2 µπορεί να γίνει µόνο µε τη µυκηναϊκή

κεραµική, την οποία τοποθετεί ο Jung σε µια συνεχή διαδοχή από την ΥΕ ΙΙΙΑ1 ως την ΙΙΙΓ ύστερη (σηµ. 1279). Έτσι έχουµε για πρώτη φορά στη βόρεια Ελλάδα µια συνεχή στρωµατογραφική ακολουθία συνολικά της

Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Συνολικά η εποχή αυτή µπορεί διαιρεθεί στην τούµπα της Ολύνθου σε µια τοπική πρώιµη, µέση και ύστερη φάση και να χρονολογηθεί συγκριτικά. Η εποχή αυτή διαρκεί συνολικά 550/600 ή 700 χρόνια σύµφωνα µε την υψηλή χρονολογία.

10. Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth

In den folgenden Abschnitten sollen die in den einzelnen Untersuchungen dieser Arbeit gewonnenen Erkennt-

nisse zum Verhältnis der Chalkidiki zu ihren Nachbarregionen anhand der handgemachten Keramik in der spä-ten Bronzezeit zusammengefaßt und abschließend kommentiert werden. Von der Chalkidiki selbst sind außer Toroni an der Südwestküste der Sithonia und dem zum Prähistorischen Olynth benachbarten Molyvopyrgos, die hier als Einleitung nochmals zusammenfassend besprochen werden sollen, keine weiteren stratifizierten spät-bronzezeitlichen Fundorte bekannt (s. Kap. 3).

Wie lange Toroni und Molyvopyrgos in der späten Bronzezeit existiert haben, muß offen bleiben. In Toroni wird in den Schnitten 67 und 68 eine einzelne Mauer mit dazugehörigem Fußboden der Mittelbronzezeit zuge-wiesen1317. Die aus diesen Befunden publizierte Keramik scheint weniger „echt“ scheibengedrehte grauminysche Ware als vielmehr die für den Norden charakteristische lokale handgemachte Imitation zu sein (Abb. 184), wie wir sie auch im Prähistorischen Olynth kennen (s. Kap. 6.3). Die als „mittelbronzezeitlich“ bezeichneten Gefäße lassen sich sehr gut mit den Schüsseln der Variante A mit bauchiger Form und Trichterrand der minysch imitier-ten Keramik vergleichen (vgl. Abb. 184 mit Taf. 24,8825.8830; 29,8818; 31,8820), die auf die olynthischen Schichten 13 bis 8 beschränkt sind und damit in die frühe bis mittlere Phase der Spätbronzezeit datieren (PO III–IV, s. Kap. 9.3.2).

Abb. 184. Minysch imitierte (?) Schüsseln aus Toroni, Schnitt 67/68 (nach. Cambitoglou/Papadopoulos 1989, 165, Abb. 21).

Verschiedene Maßstäbe

Bemerkenswert ist die relativ große Menge frühmykenischer Keramik, die in SH I und SH IIA–B datiert wird1318 und eine Weiternutzung dieses Areals in diesem Zeitabschnitt belegt1319. Da die dazugehörige handge-machte lokale Ware noch unpubliziert ist, kann eine Korrelierung nur allgemein über die relativchronologischen Phasen erfolgen. Die in Toroni als „mittelbronzezeitlich“ angesprochene Mauer 23 entspricht am ehesten der

1317 Cambitoglou/Papadopoulos 1989, 159 Abb. 15; 162 ff. 1318 Ebd. 165 Abb. 22; 166 Abb. 23. 1319 Die nur in kleinen Ausschnitten erfaßten Befunde erlauben kaum einen Eindruck der dazugehörigen Architektur. Er-wähnt wird ein Steinsockel mit aufgehendem Lehmziegelmauerwerk und dazugehörigem Fußbodenniveau (Cambi-toglou/Papadopoulos 1988, 140), der wohl zum dem Haus der Mauern 16, 9 und 10 gehört, in dessen Fußboden in einer zweiten Phase Pithoi eingetieft wurden (dies. 1989, 162 ff.).

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 329

olynthischen Periode III, während die frühmykenischen Gefäße eine Parallelisierung mit Periode IV annehmen lassen, die aber am lokalen Material noch nicht überprüfbar ist.

Die Besiedlung von Molyvopyrgos reißt nicht am Ende der Mittelbronzezeit ab, sondern besteht – auch nach den Erkenntnissen aus dem Prähistorischen Olynth – bis mindestens in die olynthische Periode IV weiter1320. Die scheibengedrehten minyschen Goblets1321 und Kantharoi1322 der Periode B lassen sich gut mit den olynthi-schen Typen G1, G4 und K1 der olynthischen Perioden II und III vergleichen (s. Kap. 6.2.2). Die aus der miny-schen Keramik adaptierten und lokal entwickelten handgemachten offenen Kantharoi weisen teilweise dieselbe Nietimitation am Henkelansatz wie in der olynthischen Periode IV auf1323, für die diese Form typisch ist (s. Kap. 6.3.2; Taf. 37,8854; 54,8924). Die wenigen mattbemalten Scherben entsprechen der frühen Entwicklungsstufe der Mattmalerei, die ebenfalls in die olynthische Periode IV datiert (s. Kap. 7.8.1 mit Abb. 162). Charakteristi-sche Formen und Typen der späten Phase der späten Bronzezeit der Periode V, wie kalottenförmige Schalen und inkrustierte Kugelkantharoi, fehlen. Die vereinzelten Wishbone-Schalen können mit den Perioden III, IV wie auch mit Periode V korreliert werden (s. Kap. 5.1.1.6 mit Abb. 52–53).

Obwohl weder aus Toroni noch aus Molyvopyrgos viel Material publiziert ist, lassen sich doch erstaunliche Gemeinsamkeiten aller drei Siedlungen auf der Chalkidiki feststellen. Das verbindende Element ist der offenbar vorhandene Kontakt zum mittelhelladischen und frühmykenischen Mittel- und Südgriechenland, der vor allem an Importen minyscher und frühmykenischer Gefäße deutlich wird. Diese „fremden“ Keramikgattungen beeinflußten in weiterer Folge auch die lokale Töpfertradition, in der parallel zu den importierten Gefäßen eine handgemachte Imitation minyscher Keramik entwickelt wird. Eine Ursache dafür ist sicherlich in ihrer gemein-samen günstigen, dem Meer zugewandten Lage zu finden. Eine Beurteilung des restlichen lokalen Keramik-spektrums, das sicherlich in überwiegender Mehrheit verwendet wurde, ist weder in Toroni noch in Molyvopyr-gos möglich, weshalb die weiteren Vergleichsanalysen der Chalkidiki mit den Nachbarregionen nur vom Mate-rial des Prä-historischen Olynth ausgehen können

Die drei Siedlungen zusammengenommen bilden somit die Ausgangslage der komparativen Untersuchungen mit den Nachbarregionen, wobei der Schwerpunkt auf der Toumba von Olynth liegen wird.

Selbstverständlich ist die Keramik nur ein Teil der archäologischen Quellen und soll deshalb auch nicht über-bewertet werden. Doch gerade die alltäglichen Keramikgefäße, die in einer lokalen Tradition verhaftet sind, genauso wie das „besondere“ Geschirr für spezielle Anlässe können wichtige Informationsquellen zu Kontinui-täten und Wandel in den Beziehungen einzelner Regionen sein. Solange die anderen Fundkategorien aus der Toumba von Olynth noch nicht abschließend ausgewertet sind, ist diese zusammenfassende Analyse aber als vorläufiges Ergebnis zu verstehen.

Die einzelnen Regionen werden in derselben Reihenfolge wie in Kapitel 3 (Forschungs- und Publikations-stand) besprochen, auf das auch grundlegend Bezug genommen wird. Die dort bereits im Einzelnen vorgestell-ten Fundorte und Forschungsprobleme jeder Region sollen nicht en detail wiederholt werden. Die in den einzel-nen Vergleichsanalysen gewonnenen Erkenntnisse werden zusammenfassend dargestellt, wobei auf die jeweili-gen Verbreitungskarten und Kapitel verwiesen wird. Ziel ist es, das Gemeinsame und Unterschiedliche im spät-bronzezeitlichen Keramikspektrum der Chalkidiki und benachbarter Regionen herauszuarbeiten, um die Intensi-tät möglicher Kontakte und Beziehungen zu eruieren.

10.1. Zentralmakedonien

Zentralmakedonien bietet als topographisch geschlossener und gut erforschter Siedlungsraum die beste

Grundlage für eine vergleichende Analyse (s. Kap. 3). Hochstetter hat bereits bei ihrer Bearbeitung des kastanio-tischen Materials die grundlegenden Übereinstimmungen im Keramikspektrum der einzelnen Toumben festge-stellt und auch eine mögliche ähnlich verlaufende Entwicklung herausgearbeitet1324. Die hier vorgenommene komparative Analyse stützt sich auf diese Grundlage und geht von den neueren Fundorten aus, wobei der Schwerpunkt aufgrund der umfassenden Publikation bei Kastanas selbst liegt. Im Anschluß an diese Siedlung am Axios werden andere zentralmakedonische Fundplätze erörtert. Nach einer Korrelation der erarbeiteten Ent-

1320 Vgl. auch Hochstetter 1984, 298 f. mit Abb. 54. – Hochstetter erwägt eine mögliche Nutzungsdauer von Molyvopyr-gos bis Kastanas V. 1321 Heurtley 1939, 210 Nr. 398; 211 Nr. 399; 212 Abb. 80 (erste Reihe rechts). 1322 Ebd. 210 Nr. 396–397. 1323 Ders. 1927/28, 164 Abb. 39,A2.D4; 166 Abb. 41,3. 1324 Hochstetter 1984, 277 ff. bes. 299 mit Abb. 54.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 330

wicklungsstufen folgt eine abschließende Betrachtung zu gemeinsamen und unterschiedlichen Charakteristika des Keramikspektrums in Zentralmakedonien und der Chalkidiki.

Kastanas

Die älteste unserem Arbeitszeitraum entsprechende kastaniotische Bauphase ist die nur in geringen Ausschnit-ten erfaßte Schicht 19, die aufgrund eines goldenen Spiralschmucks in MH IIIB und SH I datiert wird1325. Ihr Keramikspektrum zeigt nur wenige Ähnlichkeiten zum Spektrum der frühen Spätbronzezeit im Prähistorischen Olynth.

Die in der olynthischen Periode III charakteristischen Knickwandschalen und Schalen mit ausschwingendem Oberteil (z.B. Schicht 13: Taf. 2,1254.1256; 3,1261–1262; 4,1190; 5,1168.1173.1191) gibt es in Kastanas nicht. Teilweise vergleichbar sind die bauchigen Schüsseln, die in der Variante mit leicht ausbiegendem Rand und mit Trichterhals vorkommen1326. Einzelne engmundige Gefäße sind den olynthischen Amphoren ähnlich und weisen einen zylindrischen oder kegelförmigen Hals auf1327. Pyraunoi sind in der kastaniotischen Schicht 19 erstmals nachweisbar, Pithoi hingegen fehlen noch im Repertoire. Die im Prähistorischen Olynth so typischen verzierten Töpfe spielen in der kastaniotischen Schicht 19 keine Rolle1328. Ungewöhnlich und ohne Parallelen im Prähisto-rischen Olynth ist die dominierende schwarz polierte, sehr hart gebrannte und dünnwandige Feinkeramik1329. Schließlich finden auch die zahlreichen verzierten Gefäße aus Kastanas keinerlei Entsprechung in der Toumba von Olynth1330. Verblüffend ist sowohl die große Varianz der Ornamentierungstechnik (Ritzverzierung, Fur-chenstich, Kerbschnitt und Stempeldekor) als auch die Wahl der Motive, die zum Teil an mittelhelladische Mattmalerei erinnern (vgl. Kap. 7 Abb. 177). Ein einzelner handgemachter Kantharos kann derselben minysch imitierten Gattung zugeordnet werden1331, wie sie für die Chalkidiki in der frühen Spätbronzezeit typisch ist (s. Kap. 6.3).

Insgesamt läßt sich die Keramik der kastaniotischen Schicht 19 zwar grob mit der olynthischen Periode III pa-rallelisieren, doch gibt es nur wenige verbindende Elemente im Repertoire beider Siedlungen, was möglicher-weise auch an der geringen Materialbasis von Kastanas liegt. Die für die Chalkidiki so typische minysch imitier-te Ware ist nur an einem Beispiel auch in Kastanas belegt. Daß sie dort aber keinen weiteren Einfluß hat, zeigen unter anderem auch die kaum vorhandenen offenen Kantharoi in den jüngeren Schichten, die sich direkt aus der minyschen Keramik herleiten lassen. Die in der Toumba von Olynth in vier Schichten repräsentierte frühe Phase der Spätbronzezeit ist in Kastanas nur in den geringen Ausschnitten der Schicht 19 erfaßt und ausgegraben wor-den, deren Korrelation mit dem Prähistorischen Olynth III daher nur in groben Zügen festgestellt werden kann.

Zahlreiche Indizien weisen auf eine Parallelisierung der kastaniotischen Schichten 18, 17 und teilweise auch noch 16 mit der olynthischen Periode IV, der mittleren Phase der Spätbronzezeit, hin1332. So finden sich in die-sen Schichten die für das Prähistorische Olynth IV charakteristischen Formen, wie die kalottenförmigen Wish-bone-Schalen mit regelmäßig gerundetem oder horizontal abgestrichenem und verdicktem Rand (vgl. Taf. 32,545; 40,684; 57,441.689.705; 73,458.680)1333. Auch bei den vermutlich henkellosen Schalen mit einziehen-dem Oberteil oder Kalottenform dominiert der regelmäßig gerundete Rand1334, was für die olynthische Periode IV typisch ist (vgl. Taf. 32,343.962; 40,309.972; 56,1010; 57,200; 73,999.1013). Die an und für sich langlebi-gen olynthischen Schüsselvarianten haben in den kastaniotischen Schichten 18 bis 16 zahlreiche Parallelen, wo der bauchige Typ mit leicht ausbiegendem Rand, mit Trichterrand oder T-förmiger, verdickter Lippe häufig ist1335. Die auf das Prähistorische Olynth IV beschränkte ritz- oder rillenverzierte Variante der Schüsseln ist mit Exemplaren der kastaniotischen Schicht 17 vergleichbar, wo sie ebenfalls am häufigsten sind (vgl. Taf. 33,8181;

1325 Dies. 1987, 15 f. Taf. 1,6. 1326 Dies. 1984, 199; Taf. 1,1; 3,2.3. 1327 Ebd. 199; Taf. 4,4–7. 1328 Zwei kleine Topffragmente mit Fingertupfenleisten belegen aber ein seltenes Vorkommen (ebd. 199; Taf. 3,9; 4,3). 1329 Ebd. 198 f. – Der durch eigene Autopsie dieser Ware gewonnene Eindruck bestätigt die von Hochstetter beschriebene besondere Qualität, die meines Wissens nach keine Entsprechungen in Zentralmakedonien hat. Die andernorts vorhandene polierte schwarze Ware ist wesentlich gröber und dickwandiger als in Kastanas (vgl. Kap. 4 „Feinkeramik“). 1330 Hochstetter 1984, 199; Taf. 1. 1331 Ebd. 200; Taf. 2,10. 1332 Zwar werden die kastaniotischen Schichten 19 und 18 zu Periode III zusammengefaßt (vgl. Schichtenbeschreibung bei Hochstetter 1984, 198–211), doch zeigt Schicht 18 einerseits viele Ähnlichkeiten zu den jüngeren Schichten von K IV und dementsprechend auch zur mittleren Phase der Spätbronzezeit in der Toumba von Olynth. 1333 Ebd. 202; 205; 209; Taf. 8,3; 14,1.3; 29,1; 30,2. 1334 Ebd. Taf. 14,9; 23,1. 1335 Ebd. 202; 206; 209; Taf. 7,1.2; 10,3.5; 14,4; 17,1.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 331

42,1848; 43,8224–8225.8446; 60,8158)1336. Einige wenige offene Kantharoi der Schichten 18 bis 161337 sind am ehesten mit dem Prähistorischen Olynth IV zu korrelieren, wo diese Form charakteristisch ist. Kegelhalsampho-ren mit Trichterrand gehören in der gesamten olynthischen Spätbronzezeit zum üblichen Geschirr, kommen in Kastanas aber erstmals in Schicht 18 vor1338. Inkrustiert verzierte Kugelkantharoi werden ab der olynthischen Periode IV häufiger und gehören auch in den Schichten 18 bis 16 zum Standardrepertoire, sind in Kastanas aber wesentlich öfter vertreten1339.

Im Spektrum der grobkeramischen Töpfe von Kastanas ist keine vergleichbare Formenentwicklung zum Prä-historischen Olynth zu beobachten. Zwar herrschen auch in Kastanas die weitmundigen Gefäße vor und werden ab Schicht 18 auch öfter verziert, sie lassen sich aber nur grob mit den olynthischen Typen vergleichen. Eine wie im Prähistorischen Olynth deutliche Häufigkeit der Typen mit ausbiegendem Rand und auskragender Lippe und der Eimer gibt es in Kastanas nicht1340. Die in Periode IV charakteristischen, mitunter auch verzierten Py-raunoi kommen in der kastaniotischen Schicht 19 erstmals vor und werden danach häufiger1341. Schließlich sind ab Schicht 18 auch erstmals Pithoi in verschiedenen Varianten vorhanden1342, die auch im Prähistorischen O-lynth IV gerne zur Vorratshaltung verwendet werden.

Ab Schicht 18 gehört mattbemalte Keramik auch in Kastanas zum lokalen Gefäßrepertoire, läßt sich aber nur bedingt mit der olynthischen Mattmalerei vergleichen, die einer anderen Stilgruppe angehört (s. Kap. 7.8.3 mit Abb. 165–167). Kastanas kann gemeinsam mit einigen anderen Fundorten zur Gruppe am unteren Axios zu-sammengefaßt werden, was an anderer Stelle schon ausführlich dargelegt wurde (s. Kap. 7.8.3 mit Abb. 174). Obwohl die kastaniotische Schicht 18 selbst relativchronologisch nicht datierbar ist1343, spricht die Korrelierung der handgemachten Keramik mit den olynthischen Perioden für eine früh- bis mittelmykenische Zeitstellung. Damit wäre die älteste Mattmalerei am unteren Axios ebenfalls schon ab der im Prähistorischen Olynth definier-ten mittleren Phase der Spätbronzezeit nachweisbar.

Die komparativstatistische Analyse legt somit eine Parallelisierung der kastaniotischen Schichten 18, 17 und teilweise auch 16 mit der olynthischen Periode IV nahe, die den Zeitraum von SH I bis IIIA Spät umfaßt (s. Kap. 9 mit Abb. 183). Schicht 18 von Kastanas ist aufgrund kaum vorhandener und winziger mykenischer Fragmente nicht relativchronologisch fixierbar, muß aber vor SH IIIA datiert werden1344. Die folgenden Schich-ten 17 und 16 lassen sich in SH IIIA und SH IIIA Spät bzw. SH IIIB Früh bis SHIIIB Mitte datieren1345. Die anhand der lokalen Keramik überzeugende Korrelierung findet demnach auch in der relativen Datierung ihre Bestätigung, wenn man davon ausgeht, daß Schicht 16 sowohl Ähnlichkeiten mit Periode IV als auch mit Perio-de V aufweist.

Zusammenfassend lassen sich also in diesem Zeitabschnitt in beiden Siedlungen vor allem bei feinkerami-schen Formen viele Gemeinsamkeiten feststellen. Des weiteren gehören Pyraunoi in dieser Phase zum charakte-ristischen Kochgeschirr, und Pithoi werden nun an beiden Orten häufiger zur Vorratshaltung eingesetzt. Matt-bemalte Keramik zeigt eine eigene, mikroregional gebundene Entwicklung, die sich nur in groben Zügen ver-gleichen läßt.

Schließlich können die kastaniotischen Schichten 15 bis 14a mit der späten Phase der Spätbronzezeit in der Toumba von Olynth korreliert werden, wobei der Wandel in Kastanas wesentlich weniger deutlich wird als im Prähistorischen Olynth. Die Funde aus Schicht 16 finden Parallelen in den olynthischen Perioden IV und V, was aber bei der langsamen und kontinuierlichen Entwicklung handgemachter Keramik verständlich wird. Vor die-sem Hintergrund muß der Übergang beider olynthischer Perioden auch als fließend betrachtet werden und läßt sich am ehesten in der kastaniotischen Schicht 16 annehmen.

In den kastaniotischen Schichten 15 bis 14a kommen nun auch Schalen mit schräg nach innen abgestrichenem Rand vor1346, sind aber wesentlich seltener als im Prähistorischen Olynth V, wo diese Variante charakteristisch ist (vgl. Kap. 5.1.1. mit Abb. 43). Bei den Wishbone-Schalen ist eine chronologische Entwicklung wie in der Toumba von Olynth nur schwer zu erkennen. Sie werden weiterhin in Kalottenform mit regelmäßig gerundetem

1336 Ebd. 205; Taf. 12,1–3. 1337 Ebd. 202; 206; 209; Taf. 7,8–9; 18,3; 24,5. – Hochstetter bezeichnet diese Formen als Tassen. 1338 Ebd. 202 f. Taf. 7,3–4; 10,1. 1339 Ebd. 58 ff. mit Abb. 14; Taf. 8,7; 12,5–9; 13;3–5; 18,1; 20,1–2; 16,6–8. 1340 Ebd. Taf. 9,1–6; 15,8–9.13; 18,7–8; 21,5.7; 24,6.8; 26,1.3.5; 28,2.5. 1341 Ebd. 198; 201 ff. Taf. 10,8; 16,7. 1342 Ebd. 203; 206; 209; Taf. 10,6; 16,1–3; 17,2; 19,1–4; 21,1–2; 23,7–8; 25,1–7; 26, 2.4.6–7. 1343 Vgl. Jung 2002, 219. 1344 Ebd. 1345 Ebd. 1346 Hochstetter 1984, 213; Taf. 31,7; 34,10; 41,3.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 332

oder horizontal abgestrichenem Rand hergestellt, was sie von den älteren kastaniotischen Schichten nicht unter-scheidet1347. Die verschiedenen Varianten des Prähistorischen Olynth V fehlen in Kastanas (vgl. Kap. 5.1.1.6 mit Abb. 47; 51). Schließlich ist wohl auch die Entwicklung der Henkelform dieser Schalen unterschiedlich. In Kastanas gibt es abgeknickte Wishbone-Henkel erst ab Schicht 10, wo sie ein charakteristisches Element der Eisenzeit darstellen1348. Hingegen gibt es diese Variante in der Toumba von Olynth bereits ab der mittleren Pha-se der Spätbronzezeit in Periode IV (vgl. Kap. 5 mit Abb. 48–49; Taf. 41,5613.5618–5619.5625; 58,5608; 84,5599; 96,5535.5593.5595).

Vergleichbar ist der Anstieg inkrustiert verzierter Kugelkantharoi, der in Kastanas in Schicht 16 beginnt und bis Schicht 14a andauert1349 und der für das Prähistorischen Olynth V typisch ist. Sowohl die Gefäßgestaltung als auch ihre Verzierung ähneln sich in beiden Siedlungen sehr1350. Ebenso sind die langlebigen Schüsseln und Amphoren an beiden Orten weiterhin in ihren charakteristischen Formen vorhanden1351.

Pithoi werden sowohl in der olynthischen Periode V (s. Kap. 9. 2) als auch in den kastaniotischen Schichten 15 bis 14a nun seltener zur Vorratshaltung eingesetzt und spielen keine so große Rolle1352. Pyraunoi werden in der Toumba von Olynth kaum noch verwendet und laufen aus, bleiben in Kastanas aber noch lange in Ge-brauch1353. Die grobkeramischen Töpfe werden in Kastanas Schicht 14b häufiger verziert, ganz im Gegensatz zum Prähistorischen Olynth V, wo verzierte Töpfe stark zurückgehen. In der Entwicklung der Topfformen las-sen sich keine Gemeinsamkeiten erkennen.

Deutlich unterschiedlich ist die Entwicklung der mattbemalten Keramik in diesem Zeitabschnitt (s. Kap. 7.8). In Kastanas geht sie zwar ab Schicht 14a massiv zurück, bleibt aber wohl bis zuletzt als selbständiges Service in Gebrauch1354. Zu einer möglichen kombinierten Nutzung mit mykenischer Keramik, wie im Prähistorischen Olynth, scheint es in Kastanas nicht zu kommen. Im Gegenteil, das Ende dieser Gattung steht vermutlich in direktem Zusammenhang mit der verstärkten Lokalproduktion mykenischer Drehscheibenware, was an anderer Stelle bereits ausführlich diskutiert und kommentiert wurde (s. Kap. 7.9).

Die grundlegenden Gemeinsamkeiten erlauben eine Korrelierung der Kastanas-Schichten 16 (teilweise), 15 bis 14a mit der olynthischen Periode V. Das gesamte Spektrum beider Siedlungen wirkt in diesem Zeitabschnitt zwar ähnlich, zeigt aber bei detaillierter Betrachtung auch Unterschiede. Einzelne Entwicklungsschritte vollzie-hen sich an beiden Orten offenbar unterschiedlich und sind nur in groben Zügen vergleichbar. Erstaunlich ist das Fehlen an Übereinstimmungen in der Entwicklung der Wishbone-Schalen, die in beiden Siedlungen offenbar jeweils anderen Modeströmungen unterworfen waren.

Die kastaniotischen Schichten 15 bis 14a umfassen einen Zeitraum von SH IIIB Entwickelt/Ende bis SH IIIC Früh1355, was nicht den gesamten Zeitraum der olynthischen Periode V füllt, die von SH IIIB Früh bis SH IIIC Spät datiert (s. Kap. 9 Abb. 183). Die Lösung dieser Diskrepanz liegt in der kastaniotischen Schicht 13 (SH IIIC Entwickelt bis Fortgeschritten), die eine neue Periode in Kastanas einleitet1356.

Mit Schicht 13 lassen sich zahlreiche größere und kleinere Unterschiede zu den vorausgehenden Phasen fest-stellen, die sich in allen archäologischen Quellen widerspiegeln und von B. Hänsel als Ergebnisse einer fremden Zuwanderung interpretiert werden1357. Das Spektrum der handgemachten Keramik veranschaulicht diese Verän-derungen einerseits recht deutlich, steht aber andererseits auch in vielen Fällen in der Töpfertradition der voran-gegangenen Phasen1358. Diese traditionellen und altbekannten Formen lassen sich weiterhin mit der olynthischen Periode V vergleichen. Hier sind vor allem kalottenförmige Wishbone-Schalen1359, ritzverzierte Kugelkantha-

1347 Ebd. 213; 217; 222; Taf. 31,1.11; 32,7; 34,11; 37,8; 41,1–2; 45,1; 49,2–3; 57,3. 1348 Ebd. 94 Abb. 24; 98; 100. 1349 Ebd. 58 ff. mit Abb. 14; 213; 218; 221. 1350 Ebd. Taf. 35,1; 40,5–7; 47,1–3; 56,7. – Vgl. Taf. 85,2076; 62,2080.2082; 33,2093. 1351 Ebd. 213; 217; 222. – Schüsseln: Taf. 41,6–7; 43,6; 51,8; 56,3; 58,9 (vgl. Taf. 84,1484.1802; 106,1617); Amphoren: Taf. 33,5; 34,3; 36,2–3; 37,6; 43,1–2; 45,5.7–8; 48,1–3; 50,1–2; 57,9–11; 58,3 (vgl. Taf. 82,4072.4097; 93,4034; 105,3838). 1352 Ebd. 142 ff. mit Abb. 38; 213. 1353 Ebd. 157 ff. mit Abb. 42. 1354 Ebd. 187 mit Abb. 49. – Die Tendenz des Auslaufens offener Formen, wie in der Toumba von Olynth, ist in Kastanas nicht zu beobachten. Amphoren, Kantharoi und Schüsseln bleiben parallel in Verwendung (s. Kap. 7 mit Abb. 166). 1355 Jung 2002, 219 f; 228 mit Abb. 80. 1356 Hochstetter 1984, 15. 1357 Hänsel 2002b. 1358 Hochstetter 1984, 223–227. 1359 Ebd. Taf. 63,1.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 333

roi1360, Kegelhalsamphoren1361 und bauchige Schüsseln1362 zu nennen, die sich klar mit der späten Phase der olynthischen Spätbronzezeit verknüpfen lassen. Alle neuen Elemente des Keramikspektrums, die Schicht 13 als Phase der Veränderungen charakterisieren, finden in der Toumba von Olynth keine Parallelen. Dies betrifft die kannelierte Keramik genauso wie die starke Varianz an plötzlich häufigen Tassen und die große Beliebtheit von Pyraunoi1363, die zu dieser Zeit aus olynthischen Haushalten längst verschwunden sind.

Aus Sicht des Keramikspektrums ist eine Verknüpfung der kastaniotischen Schicht 13 mit der olynthischen Periode V nur bedingt möglich. Alle in Kastanas in SH IIIC Entwickelt bis Fortgeschritten auftauchenden neuen Elemente der Keramik fehlen in den gleichzeitigen olynthischen Schichten, wo die Zusammensetzung des Ke-ramikrepertoires kontinuierlich an die vorangehenden Schichten anschließt. Wenn diese Veränderungen in Kastanas mit Migrationsbewegungen in Zusammenhang stehen, dann scheinen die Auswirkungen regional be-grenzt zu bleiben und haben zumindest unsere Siedlung auf der Chalkidiki nicht erreicht.

Die vergleichende Analyse der handgemachten Keramik und die für beide Siedlungen vorhandenen relativ-chronologischen Daten führen zu folgender Korrelation einzelner Schichten und Perioden (Abb. 185)1364.

Prähistorisches Olynth Kastanas – – 11

PO VI 1+0 12 2 13

K V

14a 14b 3

15

PO V

4

5 16

6

K IV

17 7 PO IV

8 18

(9) 10 11 12

PO III

13

K III

19

Abb. 185. Korrelation der spätbronzezeitlichen Schichten und Perioden des Prähist

Kastanas anhand der keramischen Vergleichsanalyse und der relativ

Die früheste spätbronzezeitliche Phase ist in der Toumba von Olynth mit Pbis SH I), in Kastanas hingegen mit Schicht 19 kaum erfaßt. Die folgende oIV und den Schichten 18, 17 und teilweise auch 16, korrelierbar. In diesebronzezeit (SH I bis IIIA Spät) lassen sich die meisten Übereinstimmungenlungen feststellen. In der darauffolgenden olynthischen Periode V (SH IIIBsierung der handgemachten Keramik nur in groben Zügen möglich. CharakteOlynth finden sich in Kastanas teilweise nicht wieder, was auf eine – zumEntwicklung schließen läßt. Ihre relativchronologische Verankerung führt zuPeriode V mit überwiegend K IV und den Schichten 16 (teilweise), 15 b

1360 Ebd. Taf. 64,8. 1361 Ebd. Taf. 67,2; 70,2; 73,1. 1362 Ebd. Taf. 74,1–2. 1363 Ebd. 225 ff. 1364 Schichten- und Periodengliederung nach Hochstetter 1984, 15. – Ursprünglicvon B. Hänsel (2002b, 26) jüngst modifiziert und K V zugeordnet. Relative DatierJung 2002, 218 ff. mit Abb. 80.

?

orischen Olynth und der Siedlung von chronologischen Daten

eriode III gut definierbar (MH IIIB lynthische Periode IV ist mit K III– r voll entwickelten Phase der Spät- im Keramikspektrum beider Sied-

Früh – IIIC Spät) ist eine Paralleli-ristische Elemente der Toumba von indest graduell – unterschiedliche

einer Korrelation der olynthischen is 14a und nur begrenzt auch noch

he Zuweisung der Schicht 14a zu K IV ung der kastaniotischen Schichten nach

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 334

Schicht 13. Der in dieser Zeit durch mögliche Migrationsprozesse verursachte Wandel in Kastanas erreicht die Toumba von Olynth nicht. Im Gegenteil, die olynthischen Schichten 4 bis 2 sind von einer traditionellen und kontinuierlichen Entwicklung in ihrer Architektur und ihrem Keramikspektrum geprägt.

Andere zentralmakedonische Fundorte

Bei der Mehrzahl der zentralmakedonischen Siedlungen ist erst eine entwickelte Phase der Spätbronzezeit faßbar (s. Kap. 3). Lediglich in der Toumba Thessaloniki sind auch noch ältere Abschnitte ausgegraben worden, aus denen bislang noch wenig Material publiziert ist. Es handelt sich um die Phasen 10 bis 6, die in die Mittel-bronzezeit bzw. die beginnende Spätbronzezeit datiert werden1365. Eine einzelne „echte“ grauminysche Scherbe belegt zumindest ein geringes Vorkommen dieser Gattung auch am Golf von Thessaloniki1366. Eine handge-machte bauchige Schüssel mit Riefendekor läßt sich gut mit minysch imitierten Schüsseln der olynthischen Peri-ode III vergleichen (s. Kap. 6.3)1367. Dazu paßt auch eine durch Besenstrich aufgerauhte Trichterhalsamphore, wie sie ebenfalls in PO III noch vorkommt1368.

Für die mittlere und späte Phase der Spätbronzezeit (PO IV–V) ist das aus den Vergleichsanalysen gewonnene Bild relativ einheitlich und bestätigt die von Hochstetter bereits festgestellte Homogenität im Keramikspektrum der Siedlungen dieser Zeit1369. Viele der im Prähistorischen Olynth charakteristischen Formen finden sich in Zentralmakedonien wieder, wie die kalottenförmigen Schalen in den Toumben von Mesimeriani und Thessalo-niki (Abb. 40), Schalen mit einziehendem Oberteil in Thessaloniki und Thermi A (Abb. 42) sowie kalottenför-mige Wishbone-Schalen in Gona, Perivolaki, Thermi A, Thessaloniki, Assiros und Axiochori (Abb. 52). Hinge-gen kommen Wishbone-Schalen mit einziehendem Oberteil neben Kastanas nur noch in Assiros vor (Abb. 52), sind also wesentlich weniger häufig vertreten. Daß Schalen mit Wishbone-Henkeln aber grundsätzlich zum typischen Repertoire Zentralmakedoniens zählen, belegen die zahlreichen Fundorte dieser speziellen Handhaben in überwiegend dreieckiger Form, wobei auch die trapezoide Variante vertreten ist (Abb. 53).

Schüsseln in allen im Prähistorischen Olynth vorkommenden Varianten kennen wir auch aus Assiros sowie den Toumben von Thessaloniki und Mesimeriani (Abb. 58). Amphoren haben in Zentralmakedonien mehrheit-lich einen kegelförmigen Hals, der den olynthischen Typen entspricht, wie in Axiochori, Assiros, Perivolaki, Thessaloniki und Mesimeriani (Abb. 102). Pyraunoi sind nicht in allen zentralmakedonischen Siedlungen ein fester Bestandteil des Kochgeschirrs, sie sind aber relativ stark verbreitet (Abb. 97). Grundlegende Überein-stimmungen gibt es auch bei den verzierten Gefäßen. So gehören inkrustiert verzierte Kugelkantharoi zum fes-ten Bestandteil einer spätbronzezeitlichen Siedlung (Abb. 32), genauso wie sich die Mattmalerei in der entwi-ckelten Spätbronzezeit in Zentralmakedonien großer Beliebtheit erfreut (Abb. 161). Innerhalb dieser Region lassen sich in der mattbemalten Gattung zwei Stilgruppen unterscheiden (Abb. 178), wovon zumindest die Gruppe am unteren Axios schon ab frühmykenischer Zeit belegt ist (s. Kap. 7.9).

Neben diesen Gemeinsamkeiten bestehen aber auch einige, nicht unwesentliche Unterschiede zwischen dem Keramikspektrum der Toumba von Olynth und dem in den Siedlungen Zentralmakedoniens. Die charakteristi-schen steilwandigen Schalen sind nur in Kastanas belegt (Abb. 38), Schalen mit ausschwingendem Oberteil und Knickwandschalen fehlen hingegen – abgesehen von einem einzelnen unstratifizierten Exemplar aus Gona (Taf. 129,S2) – vollständig in den zentralmakedonischen Siedlungen (Abb. 42; 46). Ebenso auffällig ist die Bedeu-tungslosigkeit offener Kantharoi im zentralmakedonischen Spektrum (Abb. 63). Da sie sich direkt aus der miny-schen Keramik herleiten lassen, ist das Fehlen dieser Form mit einem ausbleibenden, von Mittel- und Südgrie-chenland ausgehenden Impuls in dieser Region zu erklären, der auf der Chalkidiki (und im Golf von Thessalo-niki?) dafür um so stärker spürbar ist. Unverzierte engmundige Kugelkantharoi, die sich aus der Čerkovna-Gruppe in Bulgarien herleiten lassen, sind ebenfalls nur selten belegt (Abb. 66), wohingegen verzierte Kugel-kantharoi charakteristisch sind (Abb. 32).

Fassen wir die einzelnen Faktoren zusammen, dann überwiegen die Gemeinsamkeiten deutlich gegenüber den Unterschieden im spätbronzezeitlichen Keramikrepertoire beider Regionen. Differenzen sind vor allem mit einer ungleich starken Intensität überregionaler Einflüsse von außen zu erklären. Obwohl natürlich kaum Siedlungen mit schachtgräberzeitlichen Befunden bekannt sind, ist das Fehlen mancher Formen auch in der entwickelten Spätbronzezeit ein starkes Indiz. So kennen wir aus Kastanas – abgesehen von einzelnen mykenischen Scherben

1365 Andreou/Kotsakis 1996, 379. 1366 Ebd. 380 mit Anm. 23. 1367 Ebd. 382 Abb. 10,TKA 889. – Vgl. Taf. 15,8808; 24,8788–8789; 28,8771. 1368 Ebd. 382 Abb. 10, TKA 794. – Vgl. z.B. Taf. 1,4103. 1369 Hochstetter 1984, 298 ff.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 335

und einem goldenen Armband, das die besten Analogien in Grab Ξ von Mykene hat1370 – keine direkt aus Mit-tel- und Südgriechenland importierten Gefäße, wie wir sie von der Chalkidiki in verschiedensten Gattungen kennen (s. Kap. 6.2. und 8). Ebenso erstaunlich sind die geringen Belege minysch imitierter Gefäße, die ledig-lich an einem Exemplar aus Kastanas und einem weiteren aus der Toumba Thessaloniki bekannt sind. Ein we-sentlich entscheidenderes Indiz aber ist die Bedeutungslosigkeit offener Kantharosformen, die auf der Chalkidiki als Reaktion auf mittel- und südgriechische Einflüsse verstanden werden können. Dieser Impuls war im zent-ralmakedonischen Hinterland offenbar weitaus weniger stark.

Schließlich zeigt die Analyse der mattbemalten Stilgruppen einen stärkeren Bezug der Chalkidiki zum direkt benachbarten Golf von Thessaloniki als zur Gruppe am unteren Axios (s. Kap. 7.9).

10.2. Westmakedonien

Die zwar mittlerweile zahlreichen Fundorte der späten Bronzezeit in Westmakedonien sind bislang ausnahms-

los nur in kurzen Vorberichten publiziert, weshalb ein Überblick zum lokalen Keramikspektrum nur bedingt möglich ist. Die bereits an anderer Stelle ausführlich beschriebenen Siedlungen und Nekropolen sollen hier nicht im Einzelnen wiederholt werden (s. Kap. 3), sondern in ihren Ähnlichkeiten und Unterschieden zur Chalkidiki zusammengefaßt werden. Es soll hier aber nochmals betont werden, daß sich alle komparativen Analysen nur auf die in Vorberichten vorgelegte und aus eigener Anschauung bekannte Keramik stützen. Da handgemachte und vor allem unverzierte Keramik in den Publikationen kaum beachtet wurde, bleiben die meisten Schlußfolge-rungen hypothetisch.

Die überwiegende Mehrheit der westmakedonischen Fundorte läßt sich innerhalb der späten Bronzezeit nicht exakter datieren. Die Toumba von Angelochori ist in zwei Siedlungsphasen gegliedert, von denen die jüngere aufgrund von Radiokarbondaten in einen Zeitraum von 1420–1134 v. Chr. datiert wird1371. Die Nekropolen von Äani Liavadia und Ano Komi Stavros lassen sich aufgrund mykenischer Keramik in einen relativ engen Zeit-raum von SH IIIA Spät bis SH IIIB Mitte fixieren1372, was im Kapitel zur Mattmalerei bereits diskutiert wurde (s. Kap. 7.8). Die übrigen Fundorte können nur allgemein der späten Bronzezeit zugeordnet werden.

Soweit es also zu beurteilen ist, zeigt das handgemachte unverzierte Keramikspektrum überraschend viele Ähnlichkeiten zur Chalkidiki, auch wenn einzelne Typen nur an einem einzigen Fundort belegt sind. Vor allem das Spektrum der Schalen läßt sich gut mit den olynthischen Formen vergleichen. Kalottenförmige Schalen und solche mit einziehendem Oberteil kommen in Kallipetra vor (Abb. 40; 42), wo auch der in Zentralmakedonien sonst völlig fehlende Typ mit ausschwingendem Oberteil belegt ist (Abb. 46). Auch Schalen mit Wishbone-Henkeln scheinen zum westmakedonischen Repertoire zu gehören, da sie in Angelochori, Kouphoujiannos und Kallipetra vorkommen (Abb. 52–53). Trotz der geringen Materialbasis sind auch offene Kantharoi in Apsalos, Kallipetra und Ano Komi belegt, die große Ähnlichkeiten mit den chalkidischen Formen haben (Abb. 63; 66). Hingegen sind engmundige Kugelkantharoi in inkrustiert dekorierter und unverzierter Form auf die östlichste Region im Becken von Iannitsa bis zum Axios beschränkt (Abb. 32; 66). Form und Verzierungstechnik knüpfen damit eindeutig an die weiter östlich verbreitete charakteristische Tradition an (Kap. 4.4) und gehören bereits im Tal des Aliakmonas nicht mehr zum üblichen Geschirrsatz. Dasselbe Bild spiegelt auch die Verteilung der Py-raunoi wider, die ebenfalls auf das Becken von Iannitsa beschränkt bleiben (Abb. 97).

Daß diese kleinräumige Differenzierung keine forschungsbedingte Verzerrung wiedergibt, beweist die Analy-se der westmakedonischen Mattmalerei, die zwei klar unterscheidbare Stilgruppen ergeben hat (s. Kap. 7.8 mit Abb. 176). Mattbemalte Gefäße sind im Becken von Iannitsa einerseits in einer anderen Technik und einem anderen Dekorationsschema verziert als die Stilgruppe in der Region am Aliakmonas und haben andererseits auch einen starken Bezug zur Gruppe am mittleren Axios, zu der sie viele Ähnlichkeiten aufweisen. Vor diesem Hintergrund wird das beschränkte Vorkommen typischer zentralmakedonischer Formen im Becken von Iannitsa verständlich. Ein starker östlicher Einfluß reicht demnach lediglich bis zum Vegoritissee und hat auf die weiter südlich gelegenen Gebiete beim Aliakmonas und Olymp kaum noch Auswirkungen.

Der einzige schachtgräberzeitliche Befund ist möglicherweise in der ersten Siedlungsphase von Angelochori zu finden, wo meines Wissens nach keine minyschen oder minysch imitierten Gattungen vorkommen. Dies würde den bereits in Zentralmakedonien gewonnenen Eindruck bestätigen, daß die zu dieser Zeit in der chalki-

1370 Hochstetter 1987, 15 f. Taf. 1,6. 1371 Stefani 1994, 125 ff. 1372 Jung 2003, 212 mit Anm. 16.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 336

dischen Küstenregion wirkenden Einflüsse aus Mittel- und Südgriechenland nur noch geringe Auswirkungen auf das makedonische Hinterland haben.

Die aus der Analyse der handgemachten Keramik gezogenen Schlußfolgerungen zu den Beziehungen der Chalkidiki und Zentralmakedoniens zu Westmakedonien sind also zu differenzieren. Die Region im Becken von Iannitsa zeigt einen starken Einfluß „östlicher“ oder „nordöstlicher“ Elemente, wie inkrustierter Kugelkantharoi und Pyraunoi. Die Entwicklung mattbemalter Keramik knüpft in diesem Gebiet wohl direkt an die Region des mittleren Axios an, und ihr erstes Vorkommen ist unter Umständen ebenso alt1373. Hingegen fehlen viele für Zentralmakedonien und die Chalkidiki charakteristische Elemente in der Region am Aliakmonas und beim Olymp. Hier scheinen – soweit dies nach dem derzeitigen Publikationsstand zu beurteilen ist – andere Einflüsse zu wirken. Wann Mattmalerei hier beginnt, muß vorläufig offen bleiben, doch datieren die ältesten Belege in Äani und Ano Komi nicht vor SH IIIA1374. Diese zu dieser Zeit bereits voll entwickelte und überaus qualitätsvolle Keramikgattung zeigt nur geringe Ähnlichkeiten zu den Stilgruppen im Becken von Iannitsa, in Zentralmakedonien und der Chalkidiki. Ebenso wenige Verbindungen lassen sich aber auch zur Mattmalerei in Thessalien erkennen, die wiederum überwiegend in die frühe Spätbronzezeit datiert. Solange wir keine frühmykenischen Fundorte in der Region am Aliakmonas kennen, bleiben diese Fragen unbeantwortet.

10.3. Thessalien

Ein lokales Keramikspektrum ist im spätbronzezeitlichen Thessalien nur sehr schwer zu beurteilen, da insge-

samt nur wenige Fundorte mit ihrem dazugehörigen Material vorgelegt wurden (s. Kap. 3). Umso bedeutungs-voller scheint daher die Tatsache, daß, wenn spätbronzezeitliche handgemachte Keramik publiziert wird, immer auch Ähnlichkeiten zum Spektrum der Chalkidiki vorhanden sind. Die große Lücke in den Verbreitungskarten gibt demnach eher einen Forschungsstand als tatsächliche Gegebenheiten wieder. In diesem Sinne lassen sich trotz der geringen Materialbasis einige Gemeinsamkeiten Thessaliens bzw. seiner küstennahen Regionen mit der Chalkidiki feststellen.

So gibt es vergleichbare Schalen mit ausschwingender Form, die in der Toumba von Olynth in die frühe Phase der Spätbronzezeit (PO III) datieren, in den spätbronzezeitlichen Schichten der Magulen von Argissa und der Pevkakia (Abb. 46) (s. Kap. 5.1.1.6). Des weiteren zeigen die Schalen mit Wishbone-Henkeln eine weiträumige und flächige Verbreitung in Thessalien (Abb. 53). Wo nun der Ursprung dieser speziellen Form horizontaler Handhaben liegt, ist schwierig zu beurteilen, da sowohl in Thessalien als auch in Makedonien mittelbronzezeit-liche Vorläufer bekannt sind1375, die offenbar ebenfalls schon weiträumig verbreitet waren, wie einzelne Exemp-lare aus Samothraki belegen1376. Aus der weiträumigen Nutzung dieser Schalenform muß demnach nicht unbe-dingt auf Kontaktzonen in der späten Bronzezeit geschlossen werden, sondern sie scheint vielmehr ein Hinweis auf ältere, der Spätbronzezeit vorausgehende Beziehungen zu sein. Die seit der Mittelbronzezeit verwendete Wishbone-Schale erlebt in den darauffolgenden Jahrhunderten lokal begrenzte Entwicklungen, die – was die Beispiele vom Prähistorischen Olynth und Kastanas zeigen – durchaus unterschiedlich sein können. Die Bei-spiele aus Thessalien veranschaulichen daher eher die Fortsetzung lokaler traditioneller Formen als eine überre-gionale Beziehung zum Norden und Nordosten.

Wesentlich stärkere Indizien für einen Kontakt zwischen Thessalien und der Chalkidiki liefern hingegen die offenen Kantharoi, die in allen in der Toumba von Olynth bekannten Varianten an mehreren thessalischen Fundorten vorkommen (s. Abb. 63; 66). Offene Kantharoi lassen sich in ihrer Entwicklung von der mittelhella-dischen minyschen Keramik ableiten und sind dementsprechend nur in mittel- und südgriechisch beeinflußten Regionen verbreitet, zu denen die Chalkidiki sicherlich zu zählen ist, was aus der Analyse der minyschen Kera-mik zu schließen ist (s. Kap. 6).

Noch deutlicher aber wird der Zusammenhang beider Regionen bei der Betrachtung der Mattmalerei. Die frü-he spätbronzezeitliche Stilgruppe vom Golf von Volos bis in das Sperchiostal zeigt in ihren Formen, Waren und

1373 Das erste Vorkommen von Mattmalerei in Angelochori datiert möglicherweise auch bereits in frühmykenische Zeit (freundl. Mitt. L. Stefani; s. auch Kap. 7.8.5). 1374 Jung 2003, 212 mit Anm. 16. 1375 So gibt es frühe Exemplare in Makedonien in Axiochori, Thermi A, Kalindria, Perivolaki und Salamanlé (Heurtley 1939, 81; 181 Abb. 52 (ii); 183 Abb. 56,e; 205 Nr. 374 Abb. 71,d; 206 Abb. 72,e). – In Thessalien sind ältere Vorläufer in Lianokladi (Wace/Thompson 1912, 185; 186 Abb. 134,a.), Dimini (?) (Adrimi-Sismani 1994, Taf. 1,3), Melitäa (Bakalaki 1959, 84 Abb. 5), Sesklo (Wace/Thompson 1912, 185), Tsangli (ebd.), Tsani (ebd.) und Zerelia (ebd.) belegt (s. Abb. 53). 1376 Unpubl. Funde aus Mikro Vouni.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 337

ihrem Dekorationsschema verblüffende Übereinstimmungen mit der gleichzeitigen chalkidischen Gruppe (s. Kap. 7.8 und 7.9 mit Abb. 176). Da sich thessalische Mattmalerei der Spätbronzezeit sehr klar aus den mittelhel-ladischen Vorläufern entwickelt, kann eine Herleitung dieser Keramik auf der Chalkidiki aus Thessalien ange-nommen werden. Eine migrationsbedingte Übernahme dieser Gattung auf der Chalkidiki ist aber auszuschlie-ßen, da hier von Anfang an starke lokale Elemente im mattbemalten Spektrum vorhanden sind, die bei einer Einwanderung neuer Volksgruppen kaum zu erklären sind (s. Kap. 7.9). Da beide Regionen – der Golf von Volos und die Halbinsel der Chalkidiki – direkten Meereszugang haben, liegt einen Kontakt über den Seeweg nahe. Auf diesem Wege könnten auch die vereinzelten Exemplare inkrustiert verzierter Gefäße zur Siedlung der Pevkakia gelangt sein, die in Thessalien sonst nicht vorkommen und in ihrer Verbreitung klar auf den Norden beschränkt bleiben (Abb. 32).

Die Analyse thessalischer Keramik prädestiniert vor allem die Region um den Golf von Volos als potentielle Kontaktzone für die auf der Chalkidiki so deutlich erkennbaren mittel- bis südgriechischen Einflüsse. Hier be-findet sich sowohl in der Mittelbronzezeit als auch zur Zeit der mykenischen Palaststaaten das aus südgriechi-scher Perspektive am nördlichsten gelegene Gebiet mit starken mittel- bzw. späthelladischen Erscheinungsfor-men, im Sinne einer kulturellen Prägung. Der an verschiedenen keramischen Indizien festgemachte starke Einfluß mittelhelladischer und früher späthelladischer Kulturen auf der Chalkidiki könnte über einen länger anhaltenden Kontakt zum Golf von Volos erklärt werden, wie er am Beispiel der Mattmalerei zu belegen ist.

10.4. Epirus

Wie bereits im Kapitel zum Forschungs- und Publikationsstand erläutert, lassen sich zu Epirus aufgrund der

unverändert schlechten Materialbasis zur späten Bronzezeit keine neuen Erkenntnisse gewinnen. Den Ergebnis-sen Hochstetters ist im Grunde genommen nichts hinzuzufügen1377. Verbindende Elemente zwischen Makedo-nien, Thessalien und Epirus bleiben weiterhin auf ein Minimum beschränkt und beziehen sich auf die wenigen Funde aus Dodona, Elaphotopos, Kiperi und Nikopolis (s. Abb. 53; 58; 63; 66). 10.5. Albanien

Da das charakteristische Keramikspektrum der albanischen Spätbronzezeit und die damit verbundenen Prob-

leme bereits an anderer Stelle ausführlich diskutiert wurden (s. Kap. 3), sollen hier lediglich die aus den Ver-gleichsanalysen gewonnenen Erkenntnisse zusammengefaßt werden.

Grundsätzlich ist das spätbronzezeitliche Keramikrepertoire anders als das auf der Chalkidiki und zeigt einige Ähnlichkeiten nur bei detaillierter Betrachtung. So gibt es in Phase II der Siedlung von Zagore neben den lang-lebigen Schalen mit einziehendem Oberteil auch kalottenförmige Schalen mit schräg nach innen abgestrichenem Rand (Abb. 40; 42), wie sie in der olynthischen Periode V charakteristisch sind. Die unter anderem aufgrund kannelierter Gefäße angenommene Datierung in BzD bis HaB21378 findet dadurch zumindest eine Bestätigung. Wishbone-Schalen sind im Norden bis zum Ulzësee und im Westen bis an die Adriaküste verbreitet (Abb. 52–53), gehören aber zumindest teilweise bereits in die Eisenzeit1379. Einzelne Varianten der bauchigen Schüsseln, wie sie auch in Westmakedonien und Thessalien belegt sind, sind in lockerer Streuung von Himarë an der Adria bis nach Cetush verbreitet (s. Abb. 58). Ein vereinzeltes Vorkommen von Pyraunoi beweist, daß zumindest die Region vom Devolltal bis zur Küste von den Entwicklungen des mittleren Balkans nicht unberührt blieb. Die Verbreitung offener Kantharoi bis nach Cetush im Norden und Çuke im Westen (Abb. 63; 66) bestätigt den bislang gewonnenen Eindruck einer Verbreitung dieser Form in mittelhelladischen oder frühmykenischen Kon-taktzonen1380. Das Fehlen jeglicher inkrustiert verzierter Keramik veranschaulicht, daß diese Technik nur bis in das Becken von Iannitsa reicht und den daran westlich anschließenden Raum nicht mehr berührt (Abb. 32).

Möglicherweise noch in die jüngste Spätbronzezeit sind einige mattbemalte Gefäße aus dem Becken von Kor-cë zu datieren, was an anderer Stelle ausführlich diskutiert wurde (Kap. 7.8.7). Soweit diese Gruppe der Mattmalerei überhaupt stilistisch beurteilt werden kann, sind kaum Übereinstimmungen zu den Gruppen in

1377 Hochstetter 1984, 325. 1378 Andrea 1996. 1379 Z.B. die Wishbone-Schale mit einziehendem Oberteil aus Tren III (Korkuti 1971, Taf. 8,4), die in der Toumba von Olynth für die jüngste spätbronzezeitliche Phase typisch ist (PO V). 1380 Siehe dazu Kapitel 3 „Albanien“ mit Literaturangaben.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 338

malerei überhaupt stilistisch beurteilt werden kann, sind kaum Übereinstimmungen zu den Gruppen in Makedo-nien und Thessalien festzustellen.

Insgesamt zeigt die keramische Vergleichsanalyse zwar einige Berührungspunkte zum benachbarten Westma-kedonien sowie zu Zentralmakedonien und der Chalkidiki, doch lassen sich hier kaum konkretere Kontaktzonen erkennen. Einzelne Entwicklungen des mittleren Balkans oder Mittelgriechenlands erreichen teilweise auch das südliche Albanien bis zur Adriaküste, das lokale Keramikspektrum der späten Bronzezeit wird dadurch aber nur marginal beeinflußt.

10.6. Republik Mazedonien

Die Ergebnisse der Vergleichsanalyse mit der Republik Mazedonien beschränken sich auf die späte Phase der

Spätbronzezeit, da so gut wie keine älteren Fundorte bekannt sind, was schon in Kapitel 3 erschöpfend diskutiert wurde.

Verwandte oder direkt entsprechende Formen finden sich in den Nekropolen und den wenigen Siedlungsbe-funden, die sich am Vardar aneinanderreihen und damit an der direkten Verkehrsroute des Axios-Vardartals nach Zentralmakedonien und dem Golf von Thessaloniki liegen. Obwohl insgesamt bislang nur relativ wenig Material publiziert ist, überraschen die daher in großen Zügen vorhandenen Übereinstimmungen und Ähnlich-keiten nicht. In der Nekropole von Kluçka (Hipodrom) in Skopje finden wir die gleichen kalottenförmigen Scha-len und bauchigen Schüsseln, wie sie auch weiter südlich vorkommen (Abb. 40; 58). Auch die Kegelhalsampho-ren sind entlang der Vardar-Morava-Route bis nach Donjia Brnjica hinauf verbreitet (Abb. 102). Obwohl so gut wie keine Siedlungen bekannt sind, ist auch der Pyraunos als Element des Kochgeschirrs, wie in Prilep und Ulanci, belegt (Abb. 97). Unverzierte Kugelkantharoi haben in Ulanci ihren westlichsten Verbreitungspunkt und gehören offenbar nicht zum üblichen Keramikspektrum (Abb. 66). Ein Einfluß der im Osten anschließenden Čerkovna-Gruppe ist demnach kaum zu fassen. Auch inkrustiert verzierte Keramik gehört zu den Ausnahmeer-scheinungen im Vardartal (Abb. 32). Das singuläre Exemplar aus der Nekropole von Klučka bei Skopje stellt ein Verbindungsglied zwischen Zentralmakedonien und dem innerbalkanischem Raum der Morava-Region dar1381, wo inkrustierte Kugelkantharoi wieder charakteristisch sind. Wie bereits an anderer Stelle erörtert, reprä-sentiert die Lücke in der Verbreitung inkrustierter Keramik im Vardartal keine forschungsbedingte Verzerrung, sondern spiegelt vielmehr unterschiedliche Gestaltungsvorlieben in einem größeren Kommunikationsraum wider (s. Kap. 4.4).

Entlang des Vardar waren statt dessen mattbemalte Gefäße beliebt, die – wie in Westmakedonien – den Be-statteten in Kistengräbern beigegeben wurden (s. Kap. 7.8.4). Die Mattmalerei am mittleren Vardar bildet eine eigene Stilgruppe (Abb. 176), die zwar grundlegende Ähnlichkeiten zum unteren Axios aufweist – von der sie vermutlich herzuleiten ist –, aber auch charakteristische Eigenheiten besitzt. Beispielsweise werden hier, ähnlich wie in Westmakedonien, ursprünglich mykenische Gefäßformen mattbemalt dekoriert und in das lokale Spekt-rum adaptiert (s. Kap. 7.8.4). Ihr erstes Aufkommen ist mit den ältesten in der Spätbronzezeit bekannten Befun-den verknüpft, die mit der späten Phase der Spätbronzezeit in der Toumba von Olynth (PO V) korreliert werden können.

Zusammenfassend finden sich in der Republik Mazedonien, vor allem entlang des Vardartals, zahlreiche ver-bindende Elemente mit Zentralmakedonien. Die Nutzung der Flüsse als Verkehrswege – die in diesem Fall ganz deutlich einen weiträumigeren Kontakt zwischen den einzelnen Regionen ermöglichen – ist nicht weiter überra-schend. Wie die Beziehungen zwischen den Regionen im Zeitabschnitt der frühen Spätbronzezeit aussahen, muß beim derzeitigen Forschungsstand offen bleiben.

10.7. Ostmakedonien und Thrakien

Die komparativen Untersuchungen mit den östlich an die Chalkidiki anschließenden Regionen haben gezeigt,

daß es zahlreiche verbindende Elemente zu Ostmakedonien gibt, während das Verhältnis zu Thrakien aufgrund der unverändert geringen Materialbasis weiterhin unbekannt bleibt. Wie bereits erläutert (s. Kap. 3), kann die überwiegende Mehrheit der ostmakedonischen Fundstellen entweder nur allgemein aufgrund stilistischer Ver-

1381 Garašanin 1999, 52. – Zur Diskussion des Phänomens der inkrustierten Keramik s. Kap. 4.4.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 339

gleiche in die Spätbronzezeit datiert werden, während ein geringer Teil in die späte Phase der Spätbronzezeit (PO V) gehört, was dem Horizont SBZ II von Ch. Koukouli-Chrysanthaki entspricht1382.

Die Parallelen im Keramikspektrum der Chalkidiki und Ostmakedoniens sind vielfältig und zahlreich. So fin-den wir die gleichen steilwandigen Schalen westlich und östlich des Strymon (Abb. 38), während kalottenförmi-ge Schalen auf die Variante mit regelmäßig gerundetem Rand beschränkt bleiben (Abb. 40). Schalen mit einzie-hendem Oberteil sind ebenso vorhanden wie der Typ mit geknickter Wandung (Abb. 42). Solche mit stark aus-schwingendem Oberteil – die in Zentralmakedonien nicht zum Repertoire gehören – sind östlich des Strymon häufiger verbreitet (Abb. 46). Die in Zentralmakedonien so charakteristischen Wishbone-Schalen kommen zwar vor, sind aber wesentlich seltener und auf die kalottenförmige Gefäßform beschränkt, die mit dreieckigen oder trapezoiden Henkeln ausgestattet sein kann (Abb. 52–53). Vereinzelte Schüsseln lassen sich mit Typen der Chalkidiki vergleichen (Abb. 58). Amphoren haben in Ostmakedonien fast ausnahmslos einen kegelförmigen Hals und entsprechen den bekannten Varianten, die auch in Zentralmakedonien und entlang des Vardar bis nach Donja Brnjica üblich sind (Abb. 102). Nur aus dem Gräberfeld und der Siedlung von Kastri sind gleichzeitig auch Zylinderhalsamphoren bekannt1383, die mit der späten Phase der Spätbronzezeit im Prähistorischen Olynth korreliert werden können (PO V)1384.

Schließlich stellt die inkrustiert verzierte Keramik ein bedeutsames Bindeglied zwischen Ost- und Zentralma-kedonien sowie der Chalkidiki dar (Abb. 32). Diese Dekorationstechnik gehört östlich des Strymon zum Stan-dardrepertoire und ist – anders als in Zentralmakedonien – überaus variantenreich (s. Kap. 4.4). Zwar werden auch hier gerne engmundige Kugelkantharoi derartig verziert, doch werden daneben auch Amphoren, Krüge und Schalen überaus qualitätsvoll mit ansprechenden, fein ausgeführten Mustern dekoriert (s. Kap. 4.4. mit Abb. 33). Möglicherweise erfüllt diese Keramik hier eine Funktion, für die weiter westlich, wo Amphoren zum Stan-dardgeschirr der Mattmalerei gehören, die mattbemalten Gefäßen verwendet werden (s. Kap. 7.8). Denn die Technik der Mattmalerei wurde in Ostmakedonien nie übernommen, die vereinzelten Stücke aus Stathmos An-gistas sind eine Ausnahme und stellen Fremdelemente im lokalen ostmakedonischen Spektrum dar (vgl. Abb. 161).

Ein weiterer Unterschied zur Chalkidiki zeigt sich im Fehlen jeglicher offener Kantharosformen (Abb. 63; 66), die auf der Chalkidiki durch mittel- und südgriechische impulsgebende Einflüsse zu erklären sind, welche den Raum östlich des Strymon offenbar nicht mehr erreichten. Verwunderlich ist die in Ostmakedonien zu kons-tatierende Lücke in der Verbreitung unverzierter Kugelkantharoi, die als charakteristisches Element der Čerkov-na-Gruppe bis an den Axios und die Chalkidiki streuen (Abb. 66). Hier ist die Verzerrung möglicherweise durch den Forschungsstand bedingt, da die Verbindungen zu den benachbarten Rhodopen sonst zahlreich sind (vgl. Abb. 32; 46; 58; 102). Schließlich sollen auch noch die Pyraunoi angeführt werden, die östlich des Strymon offenbar kein Element des Kochgeschirrs sind und nicht verwendet werden (Abb. 97).

Insgesamt zeigen sich viele Ähnlichkeiten zwischen der Keramik der Chalkidiki und dem ostmakedonischen

Keramikspektrum in der olynthischen Periode V, die einen starken Kontakt und Austausch in diesem Raum zu erkennen geben, die aber auch selektive Strömungen erahnen lassen. Die Mattmalerei als entscheidendes Ele-ment der weiter westlich gelegenen Regionen wurde hier nicht adaptiert und in das lokale Repertoire übernom-men. Statt dessen kommt der inkrustiert verzierten Keramik eine möglicherweise vergleichbare Funktion zu, die sie westlich des Strymon wohl nicht mehr hatte. Das Fehlen anderer südlich beeinflußter Formen, wie der offe-nen Kantharoi, kann mit den bislang kaum bekannten älteren Phasen der Spätbronzezeit in dieser Region zu-sammenhängen. De facto sind aber außer einigen mykenischen Scherben, die frühestens in SH III B datiert wer-den können1385, keinerlei Impulse oder Einflüsse aus Mittel- und Südgriechenland feststellbar, wie sie für die Entwicklung auf der Chalkidiki entscheidend sind.

1382 Koukouli-Chrysanthaki 1992, 481 ff. – Diese Periode wird durch das Vorkommen mykenischer Keramik definiert, die in den Zeitraum von SH IIIB–C datiert. Die vorangehende SBZ I ist hingegen kaum anhand lokaler Formen charakteri-sierbar (zur Diskussion dieser Problematik s. Kap. 3). 1383 Gräberfeld: Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 4,30 (IA); 7,4 (IB); Siedlung: ebd. 706 Abb. 167, oben (IB). 1384 Die Phase IB wird von R. Jung (2002, 240 f.) in SH IIIC Früh bis Entwickelt datiert und mit den kastaniotischen Schichten 14b bis 13 korreliert, was der olynthischen Periode V entspricht. Die älteste Phase IA enthält keine mykenische Keramik, die Indizien der handgemachten Keramik weisen aber ebenfalls in diesen Horizont der späten Phase der Spät-bronzezeit. 1385 Vgl. Jung 2002, 239 ff. mit Besprechung der wenigen mykenischen Funde.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 340

10.8. Bulgarien

Wie bereits an anderer Stelle ausführlich dargelegt, sind in den letzten Jahren zwar zahlreiche neue Fundstel-

len aus der späten Bronzezeit in Bulgarien hinzugekommen, doch fehlen hier nach wie vor grundlegende Untersuchungen zum lokalen Keramikspektrum – vor allem in den südlichen Regionen –, die auch hier anhand der wenigen Vorberichte nicht geleistet werden können (s. Kap. 3)1386. Trotzdem gestatten die Vergleichsanaly-sen mit den Funden der neuen Ausgrabungen zumindest ein deutlicheres Bild zu Fragen nach Kontaktzonen und regionalen Beziehungen als es zuvor möglich war1387.

Die Region in den Rhodopen zeigt einen klaren Bezug zu den direkt im Süden benachbarten ostmakedoni-schen Funden, die teilweise auch Ähnlichkeiten zum Keramikspektrum der Chalkidiki aufweisen. So gibt es hier eine starke Häufung an Schalen mit ausschwingender Form, manchmal auf einem hohen Standfuß, die in den Gräbern von Čărkvišteto1388, Progled1389 und Turlata1390 beigegeben wurden (vgl. Abb. 58) und große Ähnlich-keit mit den Exemplaren aus den Bestattungen von Potami1391 und Exochi1392 aufweisen. Ihr Vorkommen in der Siedlung von Godse Delčev1393 bestätigt die Datierung der älteren Phase Koprivlen I in einen vorpalastzeitlichen Horizont1394, denn Schalen dieses Typs sind in der Toumba von Olynth deutlich auf die frühe bis mittlere Phase der Spätbronzezeit (PO III–IV) beschränkt und laufen danach aus. Koprivlen I läßt sich demnach gut mit der olynthischen Perioden IV korrelieren, was der früh- bis mittelmykenischen Zeit entspricht (s. Kap. 9 Abb. 183). Während dieser Schalentyp auf der Chalkidiki in der späten Phase der Spätbronzezeit nicht mehr verwendet wird, lebt er östlich des Strymon weiter, was sowohl in der jüngeren Siedlungsphase Koprivlen II als auch in den verschiedenen Gräbern von Kastri auf Thasos1395 bis in die Rhodopen belegt ist.

Wishbone-Schalen gehören ebenfalls zum spätbronzezeitlichen Keramikspektrum, was die lockere Streuung der charakteristischen Henkel von den Rhodopen bis an die Jantra zeigt (vgl. Abb. 53). Soweit die dazugehörige Gefäßgestaltung bekannt ist, handelt es sich nur um kalottenförmige Schalen (Abb. 52), ähnlich wie in Ostma-kedonien. Wishbone-Schalen mit einziehendem Oberteil sind eine auf den Westen beschränkte Form und östlich des Strymon nicht mehr verbreitet (Abb. 52). Eine exakte Verankerung innerhalb der späten Bronzezeit ist nur in der Siedlung von Godse Delčev möglich, wo sie erst ab der jüngeren Siedlungsphase (Koprivlen II) verwen-det werden, die in SH IIIB datiert wird1396.

Neben den verschiedenen Schalentypen belegen auch noch andere Formen, daß es sich bei dem Gebiet von der Maritsa zum Strymon und bis in die Ebenen Ostmakedoniens um einen größeren Kommunikationsraum handelt. Dies veranschaulichen sowohl die Verbreitung der Schüsseln (Abb. 58) als auch die Häufigkeit einan-der sehr ähnlicher Amphoren (Abb. 102) in dieser Region. In dieses Bild paßt auch die lockere Ausbreitung inkrustiert verzierter Keramik, die nur bis zur Maritsa reicht (Abb. 32), was wohl durch den unmittelbaren Kon-takt zu Ostmakedonien zu erklären ist. Nördlich der Maritsa – im eigentlichen Gebiet der Čerkovna-Kultur – gehört die Technik der Inkrustation nicht zum üblichen Repertoire, was in Kapitel 4.4. ausführlich erläutert wurde. Einzelne Elemente der Čerkovna-Kultur, wie der charakteristische unverzierte Kugelkantharos, gelangen vermutlich über diesen Kommunikationsraum auch bis zur Chalkidiki (vgl. Abb. 66).

Schließlich bestätigen auch die nur marginal vorhandenen Pyraunoi (vgl. Abb. 97) und einzelne Scherben mattbemalter Keramik (vgl. Abb. 161) in dieser Region das schon in Ostmakedonien gewonnene Bild eines zwar zu Zentralmakedonien und der Chalkidiki ähnlichen, aber selbständigen Keramikspektrums in der späten Bronzezeit.

1386 Für den mittel- bis nordbulgarischen Raum ist nach wie vor die Studie B. Hänsels (1976) grundlegend, zu der in den letzten drei Jahrzehnten leider kaum neue Erkenntnisse hinzugekommen sind (vgl. die Diskussion des Forschungsstandes in Kap. 3). 1387 Vgl. Hochstetter 1984, 361 ff. 1388 Kisjov 1993, 6 Abb. 7,a; 8,б.д–е. 1389 Ebd. 3 Abb. 3,б. 1390 Ebd. 4 Abb. 4. 1391 Grammenos 1979, 35 Abb. 1,2–3. 1392 Ebd. 44 Abb. 9,2.4. 1393 Alexandrov 2002, 328 Abb. 11,7; 333 Abb. 22,4. 1394 Ebd. 80. 1395 Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 9,13–21 (Phase IA) Taf. 10,28–29; 91,1 (Phase IB). 1396 Alexandrov 2002, 80; 328 Abb. 11,9.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 341

Die vergleichenden Analysen haben gezeigt, daß ein bereits von Hochstetter vermuteter Kommunikations-raum1397 im Gebiet von der Maritsa und dem Strymon bis an die ostmakedonische Küste existiert, der über die beiden Flüsse Strymon und Nestos durchgehend verbunden ist. Die wenigen auf der Chalkidiki erkennbaren Einflüsse aus Mittel- und Nordbulgarien scheinen über diese Mittlerregion gekommen zu sein, über die vermut-lich auch vereinzelte südliche Elemente bis an die Donau gelangten. Wie die Beziehungen zum weiter östlich anschließenden Thrakien aussehen, ist beim derzeitigen Forschungsstand nur schwer zu beantworten. Die weni-gen aus Südostbulgarien bekannten spätbronzezeitlichen Funde lassen meiner Meinung nach keine Ähnlichkei-ten zur Nordägäis erkennen, was bereits in Kapitel 3 ausführlich diskutiert wurde. Die vereinzelten möglicher-weise mykenischen Scherben lassen einen punktuellen Kontakt erahnen, ebenso wie das Schwert aus Sokol1398, Fragmente von Ochsenhautbarren1399, verschiedene Lanzenspitzen und ein sogenanntes Axtzepter1400 (s. Diskus-sion in Kap. 3). Das keramische Repertoire in diesem Raum aber läßt auf keine länger andauernden Beziehun-gen zu den südlichen und südwestlichen Nachbarn schließen.

10.9. Troia

Da der Stadt an den Dardanellen trotz aller bereits in Kapitel 3 ausführlich diskutierten offenen Fragen in der

Erforschung der Nordägäis eine immense Bedeutung zukommt, soll an dieser Stelle auf die diesbezüglichen Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit eingegangen werden. Selbstverständlich sind im handgemachten Keramik-spektrum Makedoniens keine Parallelen zum scheibengedrehten, sehr speziellen Keramikrepertoire Troias zu erwarten. Das völlige Fehlen trojanischer Keramik im Westen hingegen ist doch erstaunlich. Vor dem Hinter-grund des starken mittel- und südgriechischen Einflusses während der frühen Phase der späten Bronzezeit in der Toumba von Olynth (s. Kap. 6) verblüfft das Ausbleiben jeglicher Indizien für einen Kontakt zum nahegelege-nen nächsten großen Bezugspunkt im Osten. Lediglich das Formenspektrum der Anatolischen Grauware in Troia VI läßt Parallelen zur scheibengedrehten minyschen Ware im Prähistorischen Olynth erkennen, was aber vermutlich eher mit den gleichen Vorbildern im mittelhelladischen Griechenland zu erklären ist1401. Rein trojani-sche Formen aber fehlen im olynthischen Repertoire minyscher Keramik. Schließlich würde man auch das eine oder andere Stück der in Massen produzierten trojanischer Tan Ware erwarten, von der meines Wissens nach kein einziges Exemplar westlich von Troia selbst bekannt ist.

Zusammenfassend bleibt zum Thema Troia daher lediglich der Schluß, daß es zur Zeit keinerlei Indizien für einen Kontakt der Chalkidiki mit diesem berühmten Fundort an den Dardanellen gibt. Ob die in VIIb1 erstmals auftauchende Handgemachte Geglättete Keramik (sog. „Barbarian ware“) etwas an diesem Bild ändert (s. Kap. 3), wird die noch nicht abgeschlossene Aufarbeitung dieser Keramik in Zukunft zeigen1402.

10.10. Schlußfolgerungen

Die vergleichende Analyse der Gemeinsamkeiten und Unterschiede anhand der handgemachten Keramik-

spektren auf der Chalkidiki und in ihren Nachbarregionen zeigt grundlegende Tendenzen, die als Hinweise auf größere Kommunikationsräume und engere Kontaktzonen verstanden werden.

Auf der Chalkidiki kommt in der frühen Spätbronzezeit (MH IIIB – SHI) sehr deutlich ein starker mittel- und südgriechischer Einfluß zum Tragen, der über einen engen Kontakt zum nicht weit entfernten Golf von Volos erklärt werden könnte. Diese Beeinflussung geht über den Import neuartiger und fremder Gefäße hinaus, die auch von punktuellen und individuellen Kontakten herrühren könnten. Statt dessen wirken diese Einflüsse auch massiv und für eine lange Zeit auf das lokale Töpferverhalten ein und führen zur Entwicklung neuer Keramik-gattungen, wie der minysch imitierten und mattbemalten Keramik.

1397 Hochstetter 1984, 361 f. 1398 Hänsel 1973. 1399 Pernicka u.a. 1997; Lichardus u.a. 2002, 160 ff.; Abb. 17–19. 1400 Lichardus u.a. 2002, 158–160; Abb. 16. 1401 Bei einem im Druck befindlichen Vortrag in Salzburg am 2. 11. 2004 hat der Bearbeiter der Anatolischen Grauware Troias, P. Pavúk, einige bauchige Tassen präsentiert, die durchaus mit olynthischen Exemplaren der Periode III vergleich-bar sind (Pavúk im Druck a; ders. im Druck b). – Ich danke P. Pavúk für die hilfreichen Diskussionen zu diesem Thema und die Überlassung unpublizierter Manuskripte. 1402 Die handgemachte Keramik aus VIIb1 und b2 wird derzeit von P. Hnila bearbeitet.

Verhältnis der Chalkidiki zu den Nachbarregionen anhand der Ergebnisse aus der Toumba von Olynth 342

Einzelne Elemente dieses Einflusses sind auch im Raum von Westmakedonien bis Albanien zu bemerken, er-reichen das zentralmakedonische Hinterland nur noch marginal und fehlen östlich des Strymon vollständig. Aufgrund dieser so deutlichen Abstufung scheint es legitim, zwischen der Chalkidiki und dem Golf von Volos eine besondere, möglicherweise auch engere Kontaktzone zu postulieren, die durch zukünftige Forschungen in Thessalien selbst noch zu überprüfen wäre.

Auf der anderen Seite ist die Halbinsel der Chalkidiki Teil eines größeren Kommunikationsraumes, der vom Becken von Iannitsa im Westen bis an den Nestos im Osten und die Maritsa im Norden reicht und durch zahlrei-che traditionelle Charakteristika im Keramikspektrum verbunden ist. In diesem größeren Kommunikationsraum lassen sich wiederum engere Kontaktzonen herausstellen. Dies ist zum einen die Region von der Langadasebene und dem Golf von Thessaloniki entlang des Axios bis hoch zum mittleren Vardar, die im Westen bis in das Becken von Iannitsa reicht. Zum anderen kann eine deutlich abgegrenzte und über die Flußwege des Strymon und Nestos verbundene Region von der Insel Thasos im Süden über die ostmakedonischen Ebenen zu den Rho-dopen und möglicherweise sogar bis an die Maritsa definiert werden. Dieser östlich des Strymon gelegene Kon-taktraum bildet vermutlich die Mittlerrolle zur Čerkovna-Gruppe in Mittel- und Nordbulgarien, deren Einflüsse bis zur Chalkidiki und in das Becken von Iannitsa wirken, aber nicht darüber hinaus reichen.

Einzelne verbindende Elemente zwischen der Chalkidiki und der Region entlang des Aliakmonas sowie rund um den Olymp in Westmakedonien sind vorhanden und haben möglicherweise Anteil an der zum Golf von Volos postulierten engen Kontaktzone. Solange wir aber keine frühmykenischen Fundorte in dieser Region kennen, bleibt diese Annahme hypothetisch.

Demnach ist die Chalkidiki nach Norden, Westen und Süden in ein großräumiges Kommunikationsnetz ein-gebunden, in dem einzelne engere Kontaktzonen definiert werden können. Diese Kulturregion scheint im Osten nur bis an den Nestos zu reichen, soweit Thrakien überhaupt beurteilt werden kann. Ganz deutlich aber ist das Ausbleiben jeglicher Indizien zu einer Beziehung mit Troja, das als nächstgelegener, in der Forschung bekannter Bezugspunkt im Osten liegt. Offensichtlich standen die Chalkidiki und die Troas in keinem engen Kontakt, wenn man von den archäologischen Hinterlassenschaften ausgeht, sondern es scheint im Gegenteil eine Art Kulturscheide zwischen beiden Regionen zu liegen, über die nach derzeitigem Forschungsstand kein Austausch erfolgt ist.

Die Chalkidiki stellt sich somit als Teil eines nordwestägäischen Kommunikationsraumes dar, dessen Hinter-

land sich durch deutlich abgegrenzte engere Kontaktzonen zusammensetzt.

Περίληψη Κεφαλαίου 10: Οι σχέσεις της Χαλκιδικής µε τις γειτονικές περιοχές στην Ύστερη Εποχή

του Χαλκού σύµφωνα µε τα αποτελέσµατα της έρευνας

Οι µοναδικές στρωµατογραφηµένες θέσεις στη Χαλκιδική είναι η Όλυνθος, ο Μολυβόπυργος και η Τορώνη

(βλ. κεφ. 3). ∆εν είναι ακόµη σαφές µέχρι πότε κατοικούνται ο Μολυβόπυργος και η Τορώνη στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Η ανάλυση του συγκρίσιµου υλικού έδειξε ότι οι αντίστοιχες φάσεις της Τορώνης είναι σύγχρονες µε τις φάσεις PO III–IV (εικ. 184 σηµ. 1313–15). Στο Μολυβόπυργο συνεχίζεται επίσης η κατοίκηση τουλάχιστον ως την PO IV, όπως φαίνεται από τις συγκρίσεις µε τα ολυνθιακά ευρήµατα (σηµ. 1316–19). Μεταξύ των τριών αυτών οικισµών διαπιστώνονται βασικά ορισµένες αξιοσηµείωτες οµοιότητες. Κοινό

χαρακτηριστικό είναι η σχέση τους µε τη µεσοελλαδική και πρώιµη υστεροελλαδική κεντρική και νότια Ελλάδα, όπως µαρτυρούν κυρίως οι εισαγωγές. Επίσης αυτές οι «ξένες» κατηγορίες κεραµικής επηρέασαν την τοπική κεραµική παραγωγή: παράλληλα µε τα εισαγόµενα αγγεία αναπτύχθηκε δηλαδή µια χειροποίητη µίµηση της µινυακής κεραµικής. Οι σχέσεις αυτές οφείλονται ασφαλώς στην ευνοϊκή θέση των παραπάνω οικισµών, που είναι προσανατολισµένες προς τη θάλασσα. Για την υπόλοιπη τοπική κεραµική παραγωγή, η οποία αποτελούσε και τη µεγάλη πλειοψηφία στα τοπικά νοικοκυριά της Τορώνης και του Μολυβόπυργου, δεν µπορεί να πει κανείς πολλά πράγµατα. Για αυτό περαιτέρω συγκρίσεις µεταξύ της Χαλκιδικής και των γειτονικών της περιοχών µπορούν να γίνουν µόνο µε υλικό από την προϊστορική Όλυνθο.

10.1. Κεντρική Μακεδονία

Η κεντρική Μακεδονία αποτελεί την καλύτερη βάση για µια συγκριτική ανάλυση. Η θεµελιώδης έρευνα

σχετικά µε τις οµοιότητες του υλικού στις διάφορες τούµπες έγινε από τη Hochstetter (σηµ. 1320). Η ανάλυση στηρίζεται εδώ στα αποτελέσµατα αυτής της έρευνας, ενώ συµπεριλαµβάνονται και νέες θέσεις. Εξαιτίας της λεπτοµερούς δηµοσίευσής του αποτελεί ο Καστανάς το πλέον σηµαντικό στήριγµα της ανάλυσης αυτής. Οι λεπτοµερείς συγκριτικές αναλύσεις όλων των κεραµικών κατηγοριών από τον Καστανά και την

προϊστορική Όλυνθο (σηµ. 1321–60) οδηγούν στα παρακάτω συµπεράσµατα σχετικά µε τη χρονολόγηση (εικ. 185): η πρωιµότερη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού συγχρονίζεται πολύ καλά στην Όλυνθο µε την PO III (ΜΕ ΙΙΙ–ΥΕ Ι). Αντίθετα στον Καστανά από το στρώµα 19 είναι ελάχιστα πράγµατα γνωστά. Η φάση PO IV (ΥΕ Ι–ΙΙΙΑ Ύστερη) συνδέεται µε τα στρώµατα 18, 17 και εν µέρει επίσης µε το 16 (Κ ΙΙΙ–IV). Σε αυτήν την εξελιγµένη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού παρατηρούνται οι περισσότερες οµοιότητες στο σχηµατολόγιο της κεραµικής µεταξύ των δύο οικισµών. Στην PO V (ΥΕ ΙΙΙΒ Πρώιµη–ΥΕ ΙΙΙΓ Ύστερη) λιγοστεύουν οι οµοιότητες. Η σχετική χρονολόγηση οδηγεί στο συγχρονισµό της PO V µε τα στρώµατα 16 (εν µέρει) και 15 ως 13 του Καστανά. Οι σηµαντικές µεταβολές που συµβαίνουν σε αυτήν τη φάση στον Καστανά δε λαµβάνουν χώρα στην Όλυνθο. Αν έφτασε ποτέ στον Καστανά κάποιο µεταναστευτικό ρεύµα, αυτό δεν επηρέασε την τούµπα της Ολύνθου. Στις περισσότερες θέσεις της κεντρικής Μακεδονίας η Ύστερη Εποχή του Χαλκού γίνεται αντιληπτή µόνο σε

µια εξελιγµένη φάση της (βλ. κεφ. 3). Μόνο από την Τούµπα της Θεσσαλονίκης είναι γνωστές πρωιµότερες φάσεις (φάσεις 10–6, σηµ. 1361), που συνδέονται µε την PO III (σηµ. 1362–64). Στη µέση και ύστερη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (ΡΟ IV–V) διαπιστώνεται µε τις συγκρίσεις µια ιδιαίτερα οµοιογενής εικόνα στην κεραµική παραγωγή της κεντρικής Μακεδονίας. Οι χαρακτηριστικοί τύποι της PO IV και V απαντούν σε όλη την κεντρική Μακεδονία (σύγκρ. εικ. 32; 40; 42; 52; 53; 58; 97; 102;·161; 178). Ορισµένες τυπικές για την Όλυνθο παραλλαγές δεν εµφανίζονται στους οικισµούς της κεντρικής Μακεδονίας (σύγκρ. εικ. 38; 42; 46; 66). Ξεχωρίζει η απουσία των ανοιχτών κανθάρων από την κεντρική Μακεδονία (εικ. 63). Στην προϊστορική Όλυνθο κατάγονται σαφώς από τη µεσοελλαδική µινυακή κεραµική. Συνοπτικά λοιπόν φαίνεται ότι µεταξύ της Χαλκιδικής και της κεντρικής Μακεδονίας υπερέχουν οι

οµοιότητες στο κεραµικό υλικό. Τις όποιες διαφορές εξηγούν καλύτερα οι διαφορετικού κάθε φορά µεγέθους επιρροές των άλλων περιοχών. Οι ισχυρές επιρροές από την κεντρική και νότια Ελλάδα είχαν µικρότερο αντίκρισµα στην ενδοχώρα της κεντρικής Μακεδονίας από ότι στη Χαλκιδική.

Οι σχέσεις της Χαλκιδικής µε τις γειτονικές περιοχές 344

10.2. ∆υτική Μακεδονία Οι γνωστές θέσεις της Ύστερης Εποχής του Χαλκού έχουν δηµοσιευτεί µόνο σε προκαταρκτικές

ανακοινώσεις. Από αυτές µόνο το Αγγελοχώρι, τα Λειβάδια Αιανής και η Άνω Κώµη Σταυρού µπορούν να χρονολογηθούν µε µεγαλύτερη ακρίβεια στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού (σηµ. 1367–68 και κεφ. 3). Η χειροποίητη ακόσµητη κεραµική έχει πολλές οµοιότητες µε εκείνη της Χαλκιδικής (εικ. 40; 42; 46; 52; 53). Σε αντίθεση µε ό, τι συµβαίνει στην κεντρική Μακεδονία, εδώ εµφανίζονται επίσης οι ανοιχτοί κάνθαροι (εικ. 60 63). Αντίθετα, διακοσµηµένοι ή ακόσµητοι σφαιρικοί κάνθαροι, όπως και πύραυνοι υπάρχουν µόνο στη λεκάνη των Γιαννιτσών ως τον Αξιό ποταµό (εικ. 32; 66; 97). Αυτές οι διαφορές εντός της δυτικής Μακεδονίας φαίνονται επίσης στην αµαυρόχρωµη κεραµική: στη λεκάνη των Γιαννιτσών κυριαρχεί µια διαφορετική στιλιστική οµάδα από ότι εκείνη που χρησιµοποιείται στα νοτιοδυτικά (εικ. 178). Στην περιοχή της λεκάνης των Γιαννιτσών διακρίνονται λοιπόν επιρροές «ανατολικών» ή

«βορειοανατολικών» στοιχείων. Η εξέλιξη της αµαυρόχρωµης κεραµικής σε αυτήν την περιοχή συνδέεται απευθείας µε την περιοχή του µέσου ρου του Αξιού και η πρώτη της εµφάνιση είναι το ίδιο παλιά (σηµ. 1369). Αντίθετα, στην περιοχή του Αλιάκµονα και στον Όλυµπο λείπουν αρκετά από τα χαρακτηριστικά στοιχεία της κεντρικής Μακεδονίας και της Χαλκιδικής. Εδώ φαίνεται να δρουν άλλες επιρροές. Προς το παρόν δεν µπορεί να δοθεί απάντηση στο ερώτηµα πότε εµφανίζεται εδώ η αµαυρόχρωµη κεραµική. Τα αρχαιότερα δείγµατα στην Αιανή και στην Άνω Κώµη δε χρονολογούνται πριν την ΥΕ ΙΙΙΑ (σηµ. 1370). Τα ερωτήµατα αυτά παραµένουν αναπάντητα, αφού δε γνωρίζουµε ακόµη καµιά θέση της πρώιµης µυκηναϊκής περιόδου στην περιοχή του Αλιάκµονα. 10.3. Θεσσαλία

Λίγα είναι γνωστά για το τοπικό θεσσαλικό σχηµατολόγιο (βλ. κεφ. 3). Τα λιγοστά δηµοσιευµένα θραύσµατα

χειροποίητων αγγείων δείχνουν όµως µεγάλες οµοιότητες µε τη Χαλκιδική. Στους χάρτες διάδοσης µε τα µεγάλα κενά αποτυπώνεται λοιπόν το επίπεδο της έρευνας και όχι η πραγµατικότητα (εικ. 46; 53 σηµ. 1371–72). Σηµαντικές ενδείξεις για επαφές µεταξύ των δύο περιοχών προσφέρουν η αµαυρόχρωµη κεραµική και οι

ανοιχτοί κάνθαροι (εικ. 63; 66), οι οποίοι κατάγονται από τη µινυακή κεραµική. Η οµάδα της αµαυρόχρωµης κεραµικής του Παγασητικού κόλπου από την πρώιµη Ύστερη Εποχή του Χαλκού εµφανίζει πολλές οµοιότητες µε τη Χαλκιδική (εικ. 176) και φαίνεται να είναι το κέντρο των άµεσων επιρροών (συζήτηση στο κεφ. 7). Η περιοχή του Παγασητικού κόλπου φαίνεται ότι διατηρούσε απευθείας επαφές µε τη Χαλκιδική. Έτσι εξηγείται πιθανόν η παρουσία των λιγοστών θραυσµάτων ένθετης κεραµικής στα Πευκάκια (εικ. 32). Εδώ βρίσκεται από νοτιοελλαδικής σκοπιάς η βορειότερη περιοχή µε τα περισσότερα µεσοελλαδικά και υστεροελλαδικά σχήµατα που σχετίζονται µε το Νότο. Τις ισχυρές µεσοελλαδικές και υστεροελλαδικές επιρροές που αποτυπώνονται στην κεραµική της Χαλκιδικής δικαιολογούν οι µεγάλες σε διάρκεια επαφές µε τον Παγασητικό κόλπο, όπως µαρτυρά το παράδειγµα της αµαυρόχρωµης κεραµικής.

10.4. Ήπειρος

Στα αποτελέσµατα της µελέτης της Hochstetter το 1984 δεν έχουµε να προσθέσουµε τίποτα, µιας και από την

Ήπειρο δεν έχει δηµοσιευτεί από τότε καµιά νέα θέση (σηµ. 1373). Υπάρχουν λίγα µόνο στοιχεία που συνδέουν τη Χαλκιδική µε την Ήπειρο στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού (εικ. 53; 58; 63; 66).

10.5. Αλβανία

Η προβληµατική της εσωτερικής διάρθρωσης της αλβανικής Ύστερης Εποχής Χαλκού παρουσιάζεται

αναλυτικά στο κεφ. 3. Η συγκριτική ανάλυση δείχνει ότι ορισµένα ανατολικά και νότια στοιχεία φτάνουν µέχρι την ακτή της Αδριατικής (εικ. 40; 42; 52; 53; 58; 63 66 σηµ. 1374–76). Πιθανόν ορισµένα αµαυρόχρωµα αγγεία από τη λεκάνη της Κορυτσάς να χρονολογούνται ακόµα στη νεότερη

φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (κεφ. 7.8.7). Όσο µπορεί να κρίνει κανείς αυτήν την οµάδα της αµαυρόχρωµης κεραµικής, δεν είναι δυνατόν να διακριθούν οµοιότητες µε τις οµάδες της Μακεδονίας και της Θεσσαλίας. Η συγκριτική ανάλυση γενικά δείχνει ορισµένα κοινά σηµεία µε τη γειτονική δυτική Μακεδονία, όπως και την

κεντρική Μακεδονία και τη Χαλκιδική, ωστόσο δεν είναι δυνατόν να διακριθούν συγκεκριµένες ζώνες επαφής.

Οι σχέσεις της Χαλκιδικής µε τις γειτονικές περιοχές 345

Ορισµένες εξελίξεις των κεντρικών Βαλκανίων ή της κεντρικής Ελλάδας φτάνουν ορισµένες φορές στη νότιο Αλβανία ως την ακτή της Αδριατικής, όµως σχεδόν καθόλου δεν επηρεάζεται το τοπικό σχηµατολόγιο της κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού.

10.6. Πρώην Γιουγκοσλαβική ∆ηµοκρατία της Μακεδονίας Η σύγκριση µε την Π.Γ.∆.Μ. περιορίζεται στη νεότερη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (PO V), διότι

δεν έχει εντοπιστεί µέχρι σήµερα καµιά αρχαιότερη θέση (βλ. κεφ. 3). Μεταξύ των ευρηµάτων από τις νεκροπόλεις και τους λιγοστούς οικισµούς κατά µήκος τους Αξιού ποταµού διαπιστώνονται βεβαίως σηµαντικές οµοιότητες µε συγκεκριµένους τύπους φιαλών και αµφορέων καθώς και µε τους πυραύνους της Χαλκιδικής (εικ. 40; 58; 97; 102). Η ένθετη κεραµική σπανίζει, ιδιαίτερα δηµοφιλής είναι όµως η αµαυρόχρωµη κεραµική. Αυτό οφείλεται ίσως σε συγκεκριµένες επιλογές και προτιµήσεις στην κατανάλωση κεραµικής (εικ. 32 σηµ. 1377 κεφ. 4.4). Η αµαυρόχρωµη κεραµική στον άνω ρου του Αξιού αποτελεί µια ξεχωριστή στιλιστική οµάδα (εικ. 176) µε καταγωγή πιθανόν από νοτιότερα πρότυπα στην περιοχή του κάτω ρου του ίδιου ποταµού (κεφ. 7.8.4). Κατά µήκος του Αξιού παρατηρούνται πολλά κοινά στοιχεία µε την κεντρική Μακεδονία, τα οποία εξηγεί η

χρήση του ποταµού ως µέσου επικοινωνίας. Προς το παρόν αναπάντητο µένει το ερώτηµα, πώς ήταν οι σχέσεις των δύο αυτών περιοχών στην πρώιµη και µέση Ύστερη Εποχή του Χαλκού (PO III–IV).

10.7. Ανατολική Μακεδονία και Θράκη

Οι αναλύσεις του υλικού έδειξαν ότι υπάρχουν πολλές οµοιότητες µεταξύ Χαλκιδικής και ανατολικής

Μακεδονίας, ενώ οι σχέσεις µε τη Θράκη δεν είναι σαφείς, όπως και πριν, διότι δεν υπάρχουν χρονολογηµένες θέσεις (βλ. κεφ. 3). Η χρονολόγηση των θέσεων της ανατολικής Μακεδονίας συνήθως µπορεί να γίνει µόνο κατά προσέγγιση

στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Ορισµένες θέσεις που µπορούν να χρονολογηθούν καλύτερα ανήκουν στη νεότερη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού (PO V), η οποία αντιστοιχεί στον ορίζοντα ΥΕΧ ΙΙ της Κουκούλη-Χρυσανθάκη (σηµ. 1378). Καλά παράλληλα υπάρχουν για τις φιάλες, τις λεκάνες και τους αµφορείς (εικ. 38; 40; 42; 46; 52; 53; 58; 102

σηµ. 1379–80). Στα ανατολικά του Στρυµόνα η ένθετη κεραµική σπάνια απουσιάζει από την τοπική οικοσκευή και

παρουσιάζει µεγαλύτερη ποικιλοµορφία από εκείνη της κεντρικής Μακεδονίας ή της Χαλκιδικής (εικ. 32–33 κεφ. 4.4). Πέρα από τους γνωστούς σφαιρικούς κανθάρους ένθετη διακόσµηση βρίσκουµε και σε φιάλες, λεκάνες και αµφορείς. Πιθανόν η κεραµική µε αυτήν τη διακόσµηση έχει κάποια λειτουργία, την οποία στα δυτικά του Στρυµόνα εξυπηρετεί η αµαυρόχρωµη κεραµική. Η τεχνική της αµαυρόχρωµης κεραµικής δεν υιοθετήθηκε ποτέ στην ανατολική Μακεδονία και τα µεµονωµένα δείγµατα από το Σταθµό Αγγίστας αποτελούν εξαιρέσεις (σύγκρ. εικ. 161). Επιπλέον απουσιάζουν ανοιχτοί κάνθαροι και πύραυνοι, από τους οποίους δεν είναι γνωστό ούτε ένα παράδειγµα (σύγκρ. εικ. 63; 66; 97). Έτσι υπάρχουν στην PO V (ύστερη φάση της ΥΕΧ) ορισµένες σχέσεις µε την περιοχή στα ανατολικά του

Στρυµόνα, οι οποίες µαρτυρούν κάποια επαφή. Ωστόσο, οι σαφείς επιρροές από την κεντρική και νότια Ελλάδα που ανιχνεύονται στη Χαλκιδική λείπουν από την ανατολική Μακεδονία. Εκτός από ορισµένα µυκηναϊκά όστρακα, που χρονολογούνται το νωρίτερο στην ΥΕ ΙΙΙΒ (σηµ. 1381), δεν υπάρχει καµία επιρροή – ερέθισµα από τη νότια Ελλάδα, όπως εκείνα µε τον καθοριστικό ρόλο που ανιχνεύσαµε στις εξελίξεις της Χαλκιδικής.

10.8. Βουλγαρία

Με τη βοήθεια πολλών νέων ερευνηµένων θέσεων οι συγκριτικές αναλύσεις δίνουν νέα γνώση γύρω από τις

σχέσεις της Βουλγαρίας µε το Νότο (σηµ. 1382–83), παρόλο που λείπουν βασικές εργασίες για την τοπική κεραµική (βλ. κεφ. 3). Η περιοχή της Ροδόπης παρουσιάζει στενή σχέση µε την ανατολική Μακεδονία. Χαρακτηριστικό σχήµα είναι

η φιάλη µε πόδι (σηµ. 1384–89 και 1391), µε τη βοήθεια της οποίας µπορεί να γίνει ο συγχρονισµός του Koprilen I µε τη φάση PO IV (εικ. 183). Σχέσεις µέχρι τους ποταµούς Γιάντρα και Μαρίτσα µαρτυρούν οι φιάλες µε διχαλωτές λαβές (εικ. 52–53 και σηµ. 1392), οι λεκάνες (εικ. 58) και οι αµφορείς (εικ. 102). Η ένθετη κεραµική χρησιµοποιείται µέχρι τον ποταµό Μαρίτσα (εικ. 32), ενώ βορειότερα – στη περιοχή όπου κυρίως εντοπίζεται ο Πολιτισµός Čerkovna – δεν υπάρχει πλέον ένθετη διακόσµηση.

Οι σχέσεις της Χαλκιδικής µε τις γειτονικές περιοχές 346

Οι αναλύσεις δείχνουν ότι η περιοχή από τον ποταµό Μαρίτσα ως την ακτή του Αιγαίου είναι ένας χώρος µε στενές επαφές, οι οποίες αναπτύχθηκαν µέσω των δικτύων του Στρυµόνα και του Νέστου. Οι επιρροές από την κεντρική και βόρεια Βουλγαρία που ανιχνεύθηκαν στη Χαλκιδική φαίνεται ότι έφτασαν στο νότο µέσω αυτών των ποτάµιων οδών. Λίγες σχέσεις έχουν οι θέσεις της Ύστερης Εποχής του Χαλκού από την ανατολική Βουλγαρία µε τη

Μακεδονία. Μεµονωµένα µυκηναϊκά όστρακα (;), το ξίφος από το Sokol (σηµ. 1394), θραύσµατα από τάλαντα σε σχήµα τεντωµένου δέρµατος βοδιού (σηµ. 1395), διάφορες αιχµές δοράτων και ένα σκήπτρο-πέλεκυς (σηµ. 1396) οδηγούν ίσως στη σκέψη ότι υπάρχουν επαφές σε διάφορα επίπεδα. Ωστόσο το σχηµατολόγιο της κεραµικής αυτής της περιοχής µαρτυρά ότι δεν υπάρχουν σταθερές και διαρκείς σχέσεις µε τις περιοχές στα νότια και νοτιοδυτικά.

10.9. Τροία

Αυτονόητο είναι ότι στο σχηµατολόγιο της χειροποίητης κεραµικής της Μακεδονίας δεν υπάρχει κανένα

παράλληλο για την τροχήλατη κεραµική της Τροίας. Περίεργη όµως είναι η απουσία τρωικής κεραµικής στα δυτικά. Ενώ µάλιστα στην προϊστορική Όλυνθο διαπιστώθηκαν κατά τη διάρκεια της πρώιµης φάσης της Ύστερης Εποχής του Χαλκού ισχυρές επιρροές από την κεντρική και νότια Ελλάδα (βλ. κεφ. 6), εκπλήσσει η απουσία έστω και µιας ένδειξης για σχέσεις µε το πλησιέστερο και µεγαλύτερο κέντρο στα ανατολικά. Μόνο µεταξύ των σχηµάτων της Γκρίζας Ανατολικής κεραµικής της Τροίας VI βρίσκονται παράλληλα της τροχήλατης µινυακής κεραµικής της προϊστορικής Ολύνθου, το οποίο όµως εξηγούν ίσως τα κοινά πρότυπα από την κεντρική Ελλάδα (σηµ. 1397). Τα κατεξοχήν τρωικά σχήµατα λείπουν από το ολυνθιακό σχηµατολόγιο. Επίσης, από την «Tan Ware» που παράγεται σε µεγάλες ποσότητες δεν είναι γνωστό ούτε ένα δείγµα δυτικά της Τροίας. Συνεπώς, δεν υπάρχει καµία ένδειξη για επαφές της Χαλκιδικής µε την Τροία στην Ύστερη Εποχή του

Χαλκού. Οι µελλοντικές έρευνες στην Τροία (σηµ. 1398) θα δείξουν αν η στιλβωµένη χειροποίητη κεραµική που πρωτοεµφανίζεται στη φάση VIIb1 θα αλλάξει την παραπάνω εικόνα (βλ. κεφ. 3).

11. Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit ist eine vergleichende Studie, die von den spätbronzezeitlichen Keramikfunden in der

Toumba von Olynth auf der Chalkidiki in Nordgriechenland ausgeht. Sie verfolgt zwei große inhaltliche Schwerpunkte: Einerseits wird die handgemachte Keramik aus der olynthischen Siedlung selbst auf vielfältige Weise analysiert, andererseits werden über komparative Analysen mit den Nachbarregionen Schlußfolgerungen zu Kontakten und Beziehungen in der späten Bronzezeit erarbeitet.

Die Arbeit ist in drei große Teile (I–III) und zehn Kapitel gegliedert: In Kapitel 1, der Einleitung, werden die Situation der Ausgrabung der Toumba von Olynth und ihre methodi-

schen Grundlagen erörtert. Kapitel 2 behandelt zunächst die Problematik bei der Aufnahme so großer Materialmengen wie in der vorlie-

genden Studie, anschließend werden die einzelnen methodischen Entwicklungsschritte des Aufnahmeverfahrens erläutert. Darauf folgt die Beschreibung der verwendeten Datenbanken und ihres zugrunde gelegten Systems der Dokumentation der Scherben. Die Methode der bildlichen Darstellungen im Tafelteil und die dazu verwendeten Computerprogramme werden beschrieben. Daraufhin wird in einem kurzen Abschnitt die hier verwendete Ter-minologie erläutert und begründet. Dieses Kapitel wird mit einer knappen Darstellung der angewendeten statisti-schen Verfahrensweisen abgeschlossen.

Kapitel 3 widmet sich ausführlich dem Forschungs- und Publikationsstand, speziell zur spätbronzezeitlichen Keramik, in den einzelnen benachbarten Regionen der Chalkidiki. Die Region Zentralmakedoniens kann als gut erforscht gewertet werden, da zahlreiche Fundorte gründlich ausgegraben und teilweise auch ausführlich publi-ziert wurden. Vor allem die Siedlung von Kastanas bietet mit ihrer von A. Hochstetter erstellten Keramikstudie eine gute Vergleichsbasis. Das Bild Westmakedoniens wurde durch viele neu hinzugekommene Fundorte der späten Bronzezeit, die überwiegend in eine entwickelte Phase der Spätbronzezeit zu datieren sind, in den letzten zehn Jahren erweitert. In Thessalien können lediglich die Küstenregionen, vor allem im Gebiet des Golfs von Volos, viele neue Erkenntnisse liefern. Das Hinterland muß weiterhin als kaum bekannt eingestuft werden. Der Forschungsstand zu Epirus hat sich in bezug auf das in dieser Arbeit behandelte Thema in den letzten Jahrzehn-ten nicht verändert. Diese Region ist auch weiterhin in ihren Erscheinungsformen der späten Bronzezeit kaum zu beurteilen. In Albanien sind in den letzten beiden Jahrzehnten zahlreiche neue Fundstellen aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. hinzugekommen, die zumeist in Vorberichten publiziert wurden. Das südliche Albanien bis maximal zum Shkumbin kann als relativ geschlossene Kulturregion aufgefaßt werden, aus der ein homogenes Keramikspektrum definiert werden kann, das ausführlich diskutiert wird. Die Republik Mazedonien bietet vor allem mit ihren Nekropolen entlang des Vardar eine gute neue Grundlage für Vergleichsstudien. Sie werden gemeinsam mit den vereinzelten Siedlungsbefunden vorgestellt und besprochen. Alle bekannten Fund-stellen Mazedoniens datieren in die sogenannte „Transitional Period“, die grob in dem Zeitraum vom 13. bis 10. Jahrhundert v. Chr. verankert werden kann. Ostmakedonien bietet grundsätzlich eine große Materialbasis für Analysen vergleichbarer Funde, die aber kaum aus stratifizierten und gründlich ausgegrabenen Fundorten stam-men. Dementsprechend unklar ist auch ihre chronologische Verankerung innerhalb der späten Bronzezeit. Thra-kien muß nach wie vor als „terra inkognita“ der späten Bronzezeit gewertet werden. In Bulgarien sind vor allem im Raum der Rhodopen bis zur Maritsa einige neue Fundstellen, bei denen es sich überwiegend um Gräber handelt, bekannt geworden, die neue Grundlagen zu Vergleichsstudien bieten und im Einzelnen besprochen werden. Die prinzipiellen Probleme der angewendeten Kulturdefinitionen der späten Bronzezeit in Bulgarien werden ausführlich diskutiert. Schließlich bildet Troia, als östlichster Fundplatz dieser Studien, den Abschluß dieses Kapitels. Die in den letzten Jahren zum Teil sehr heftig ausgetragene Debatte wird anhand der wesentli-chen neuen Erkenntnisse und offenen Fragen zusammengefaßt.

In Kapitel 4 stehen die Waren und Gattungen im Mittelpunkt, die zunächst bezüglich ihres Forschungsstandes auf der Chalkidiki und deren benachbarten Regionen untersucht werden. Die fünf im spätbronzezeitlichen O-lynth definierbaren handgemachten Gattungen sind Feinkeramik, Grobkeramik, inkrustierte Keramik, minysch imitierte Keramik und mattbemalte Keramik, die in ihrem Vorkommen im Siedlungsverlauf diskutiert werden. Darauf folgt eine sehr ausführliche Besprechung verschiedener Definitionskriterien in der Warenbestimmung und ihrer Verwendung in der Forschung. Die Analyse der einzelnen Warengruppen jeder Gattung zeigt teilweise chronologische Entwicklungstendenzen und Übereinstimmungen oder Unterschiede zu vergleichbaren Fundor-ten und gewährt damit – unabhängig von den Gefäßformen – einen Einblick in das spätbronzezeitlich Töpfer-

Zusammenfassung 348

verhalten. In einem längeren Exkurs zum Phänomen der inkrustiert verzierten Keramik auf dem mittleren Bal-kan wird die Wahrscheinlichkeit einer autochthonen Entwicklung dieser Technik aus lokalen frühbronzezeitli-chen Traditionen in Makedonien diskutiert und als mögliches Entstehungsmodell präsentiert.

Kapitel 5 hat die Gestaltung der Gefäßformen des spätbronzezeitlichen Olynth zum Inhalt, ohne Einbeziehung der minysch imitierten und mattbemalten Gattungen, die separat behandelt werden. Das Formenrepertoire be-steht aus Schalen, Schüsseln, Kantharoi und Tassen sowie Töpfen, Amphoren, Krügen, Pithoi und einzelnen Sonderformen. Jede Gefäßform wird in ihren Typen und Varianten vorgestellt und bezüglich ihrer Waren und Häufigkeiten im Siedlungsverlauf besprochen. Darauf folgt eine ausführliche Diskussion gleicher oder verwand-ter Formen auf der Chalkidiki und ihrer Nachbarregionen.

Kapitel 6 wird mit einer breiten Diskussion zu verwendeten Definitionen und Terminologien bei einer der Leitformen im mittelbronzezeitlichen Griechenland – der minyschen Keramik – eingeleitet. Die „echte“ miny-sche Drehscheibenware aus dem Prähistorischen Olynth wird mittels Vergleichen analysiert und datiert. Im Anschluß daran wird ihre handgemachte Nachahmung – die minysch imitierte Keramik – in ihren Waren und Formen vorgestellt und diskutiert. Die konstante Zusammensetzung aus funktional gleich interpretierbaren Ge-fäßen führt zu dem Schluß, daß die minysch imitierte Gattung ein besonderes Set bildet, das auf die Schichten 13 bis 10 beschränkt bleibt und sich danach auflöst.

Kapitel 7 widmet sich der mattbemalten Keramik, die zunächst in ihren Waren und Formen analysiert wird. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch bei der Untersuchung ihrer Mustersyntax und ihren Dekorationskompo-sitionen, die eine chronologische Entwicklung und teilweise eine regelhafte Standardisierung erkennen lassen. In einem zusammenfassenden Abschnitt zur ihrer Entwicklung und ihren Erscheinungsformen in der Toumba von Olynth wird abschließend eine These zu ihrer Nutzung und Funktion diskutiert. Es handelt sich demnach um eine Gattung, die die zuvor verwendete minysch imitierte Keramik in ihrer Rolle als besonderes Geschirrset ablöst und zunächst als selbständiges Service eingesetzt wird. Erst mit dem vermehrten Aufkommen lokal pro-duzierter mykenischer Keramik könnte es zu einer Kombination beider bemalten Gattungen im Prähistorischen Olynth gekommen sein. Darauf folgt die Besprechung des Forschungs- und Publikationsstandes zur Mattmalerei in einem überregionalen Kontext, auf die eine Untersuchung ihrer Verbreitung und Erscheinungsformen an-schließt. Aus dieser Analyse werden acht stilistische Gruppen spätbronzezeitlicher Mattmalerei definiert, die von Thessalien bis Albanien und der Republik Mazedonien reichen. Die Diskussion dieser einzelnen Gruppen belegt ein chronologisch paralleles Vorkommen mattbemalter Gefäße, die in ihrer gesamten Gestaltung sehr viele Ähnlichkeiten aufweisen, in der Region um den Golf von Volos und der Chalkidiki in SH I und SH II. Abschließend werden verschiedene Thesen zur Genese und Herleitung spätbronzezeitlicher Mattmalerei disku-tiert. Ihre direkte chronologische Anbindung an mittelhelladische Vorbilder, ihre Ähnlichkeit zur mittelhelladi-schen Ornamentik – sowohl bei einzelnen Motiven als auch in deren Gesamtkomposition –, läßt sich am Golf von Volos direkt und in weiterer Folge auch in der Toumba von Olynth belegen. Aufgrund ihrer – an lokale makedonische Traditionen anbindenden – Gefäßformen ist die These einer neu einwandernden Bevölkerungs-gruppe abzulehnen. Das Phänomen spätbronzezeitlicher Mattmalerei in Makedonien läßt sich hingegen plausibel über den nahe gelegenen Golf von Volos in Thessalien erklären, zu dem intensive Kontakte anzunehmen sind.

In Kapitel 8 werden einzelne, vermutlich importierte Gefäße besprochen, die aus verschiedenen Regionen kommen. Ein Becher läßt sich der Vatin-Kultur im südlichen Karpatenbecken zuweisen und entspricht stilistisch in etwa der chronologischen Stufe MD I, was durch seine Einhängung in die olynthische Periode III (MH IIIB – SH I) bestätigt wird. Drei konische bemalte Tassen weisen nach Mittel- und Südgriechenland, auch wenn keine direkten Parallelen, die in Muster, Form und Ware übereinstimmen würden, bekannt sind. Viele Indizien lassen ihren Ursprung aber in diesen Regionen annehmen. Die Tassen stammen aus Schicht 7 des Prähistorischen O-lynth IV und können über mittel- und südgriechische Vergleiche in der Stufe SH I verankert werden. Schließlich wird ein kleines geschlossenes bemaltes Gefäß vorgestellt, dessen beste Parallelen ebenfalls in Südgriechenland vorkommen und das in einen Zeitraum von MH IIIB bis SH I eingehängt werden kann.

Im Kapitel 9 werden die Einzelergebnisse der vorangegangenen Abschnitte in ihrem Vorkommen im Sied-lungsverlauf der Toumba von Olynth zunächst nach Schichten zusammengefaßt. Diese Auswertung der Schich-ten bezüglich ihrer Architektur und Keramik führt schließlich zu einer Gliederung der spätbronzezeitlichen Sied-lung in drei große Etappen, die als frühe, mittlere und späte Phase der Spätbronzezeit in der Toumba von Olynth definiert werden und die auf die mittelbronzezeitlichen Perioden (Perioden I–II) folgen. Über die minysche Drehscheibenware, einzelne aus Mittel- und Südgriechenland stammende Importe und schließlich die mykeni-sche Keramik können die einzelnen Perioden der Siedlung in einem relativchronologischen System verankert werden. Die Perioden I und II gehören in den Übergang zur bzw. in eine voll entwickelte Mittelbronzezeit. Das Prähistorische Olynth III beinhaltet die frühe Phase der Spätbronzezeit und datiert in den Zeitraum von MH IIIB bis SH I. Periode IV stellt die mittlere Phase der Spätbronzezeit dar und kann mit SH I–IIA bis SH IIIA Spät

Zusammenfassung 349

korreliert werden. Darauf folgt das Prähistorische Olynth V als späte Phase der Spätbronzezeit, die mit SH IIIB Früh bis SH IIIC Spät synchronisiert werden kann. Periode VI schließlich bildet die letzte Nutzungsphase der Toumba von Olynth, die in die frühe Eisenzeit gehört.

Kapitel 10 geht auf die am Beginn dieser Arbeit gestellten Fragen zu Kontakten und Beziehungen der Chalki-diki zu ihren Nachbarregionen nochmals detailliert ein, indem die Einzelergebnisse der Kapitel zu jeder Region zusammenfassend betrachtet werden. Die Chalkidiki stellt sich nach dieser Analyse als Teil eines größeren Kommunikationsraumes dar, der vom Becken in Iannitsa im Westen bis an den Nestos im Osten und die Maritsa im Norden reicht. Innerhalb dieses Kommunikationsnetzes lassen sich des weiteren engere Kontaktzonen defi-nieren, die von den anderen abgegrenzt werden können. So bildet die Chalkidiki vermutlich mit dem Golf von Volos eine solchermaßen definierte enge Kontaktzone, deren Auswirkungen nicht weiter in das makedonische Hinterland reichen, sondern auf die Küstenzonen beschränkt bleiben. Die Chalkidiki kann demnach einerseits als Element eines nordwestägäischen Kommunikationsraumes bezeichnet werden, der bislang so gut wie keine Kontakte in die Nordostägäis erkennen läßt. Andererseits gehört die Chalkidiki gleichermaßen auch in eine innerbalkanische Kontaktregion, die bis an die Maritsa reicht und über deren engere Kontaktzonen zwischen Strymon und Nestos unter anderem auch Einflüsse der Čerkovna-Kultur in den Süden gelangen. Die Auswer-tung der handgemachten Keramik der Toumba von Olynth und ihrer Vergleichsstudien veranschaulicht, daß die Chalkidiki in der späten Bronzezeit Anteil an einem komplexen Beziehungssystem hatte, das von Bulgarien über die Republik Mazedonien sowie Albanien und Makedonien bis nach Thessalien reichte.

Σύνοψη των αποτελεσµάτων

Η παρούσα εργασία αποτελεί µια συγκριτική µελέτη που γίνεται µε αφορµή την κεραµική της Ύστερης Εποχής του Χαλκού από την τούµπα της Ολύνθου της Χαλκιδικής στη βόρεια Ελλάδα. Το περιεχόµενο της εργασίας χωρίζεται σε δύο µεγάλες θεµατικές ενότητες: από τη µια γίνεται µια πολύπλευρη ανάλυση της ίδιας της χειροποίητης κεραµικής του οικισµού της Ολύνθου και από την άλλη, µε τη βοήθεια συγκριτικών αναλύσεων µε τις γειτονικές περιοχές, κερδίζουµε κάποια αποτελέσµατα σχετικά µε τις επαφές και τις σχέσεις στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Η εργασία διαιρείται σε τρία µεγάλα τµήµατα (Ι–ΙΙΙ) και δώδεκα κεφάλαια. Στο κεφάλαιο 1, την Εισαγωγή,

συζητούνται διεξοδικά η ανασκαφή στην τούµπα της Ολύνθου και τα βασικά σηµεία της µεθόδου που ακολουθήθηκε σε αυτήν. Το κεφάλαιο 2 ασχολείται αρχικά µε την προβληµατική γενικά της επιλογής και επεξεργασίας ενός µεγάλου όγκου υλικού, όπως αυτό της παρούσας εργασίας, ενώ στη συνέχεια γίνεται αναλυτική συζήτηση του καθενός από τα βήµατα της µεθόδου που ακολουθήσαµε στην επιλογή και επεξεργασία του υλικού. Ακολουθεί η περιγραφή της βάσης δεδοµένων που χρησιµοποιήθηκε και του συστήµατος τεκµηρίωσης των οστράκων στο οποίο αυτή βασίστηκε. Περιγράφεται η µέθοδος παρουσίασης των εικόνων στους πίνακες και τα ψηφιακά προγράµµατα που χρησιµοποιήθηκαν. Στη συνέχεια γίνεται επεξήγηση και τεκµηρίωση της ορολογίας που χρησιµοποιείται. Αυτό το κεφάλαιο κλείνει µε µια σύντοµη περιγραφή της µεθόδου στη στατιστική ανάλυση του υλικού. Το κεφάλαιο 3 ασχολείται αποκλειστικά µε τις µέχρι σήµερα έρευνες και δηµοσιεύσεις κεραµικής ειδικά της

Ύστερης Εποχής του Χαλκού σε κάθε µια από τις γειτονικές στη Χαλκιδική περιοχές. Η περιοχή της κεντρικής Μακεδονίας µπορεί να θεωρηθεί ως καλά ερευνηµένη, καθώς αρκετές θέσεις της έχουν ανασκαφεί µε σύγχρονο τρόπο και έχουν επίσης εν µέρει αναλυτικά δηµοσιευτεί. Το καλύτερο συγκρίσιµο παράδειγµα είναι ο οικισµός του Καστανά µε τη δηµοσιευµένη από την A. Hochstetter κεραµική του. Η εικόνα που έχουµε από τη δυτική Μακεδονία έχει εµπλουτιστεί τα τελευταία δέκα χρόνια µε αρκετές νέες θέσεις της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, οι οποίες χρονολογούνται κυρίως στις µεταγενέστερες φάσεις της παραπάνω περιόδου. Στη Θεσσαλία νέες γνώσεις δίνουν µόνο οι περιοχές κοντά στις ακτές, κυρίως η περιοχή του Παγασητικού κόλπου. Η θεσσαλική ενδοχώρα παραµένει ελάχιστα γνωστή. Το επίπεδο της έρευνας στην Ήπειρο δεν έχει αλλάξει τις τελευταίες δεκαετίες όσον αφορά τα θέµατα µε τα οποία ασχολείται αυτή η εργασία. Και για αυτήν την περιοχή δύσκολα µπορεί να βγάλει κανείς ορισµένα συµπεράσµατα µέσα από τα σχήµατα των αγγείων της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Από την Αλβανία τις τελευταίες δύο δεκαετίες έχουν γίνει γνωστές, κυρίως από προκαταρκτικές ανακοινώσεις, αρκετές νέες θέσεις της 2ης χιλιετίας π.Χ. Η νότια Αλβανία, µε απώτερα όρια ως το Shkumbin, µπορεί να θεωρηθεί ως µια σχετικά κλειστή πολιτισµικά περιοχή, στην οποία διακρίθηκε ένα αρκετά οµοιογενές σύνολο κεραµικής που εξετάζεται αναλυτικά. Η Π.Γ.∆.Μ. κυρίως µε τις νεκροπόλεις της κατά µήκος του Αξιού ποταµού αποτελεί µια νέα βάση για συγκριτικές µελέτες. Αυτές οι νεκροπόλεις παρουσιάζονται και σχολιάζονται µαζί µε µεµονωµένα ευρήµατα από οικισµούς. Όλες οι γνωστές θέσεις της Π.Γ.∆.Μ. χρονολογούνται στη λεγόµενη «Transitional Period», η οποία σε γενικές γραµµές µπορεί να τοποθετηθεί στο διάστηµα από το 13ο ως το 10ο αι. π.Χ. Από την ανατολική Μακεδονία προέρχεται ένας µεγάλος όγκος υλικού για συγκριτικές αναλύσεις, τα ευρήµατα όµως αυτά σπάνια βρίσκονται σε στρωµατογραφηµένες και καλά ανασκαµµένες θέσεις. Συνεπώς, είναι ασαφής η ακριβής χρονολογική τοποθέτηση αυτών των ευρηµάτων µέσα στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού. Η Θράκη παραµένει όπως και πριν µια «terra incognita» της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Από τη Βουλγαρία, κυρίως από την περιοχή της Ροδόπης ως τον ποταµό Μαρίτσα, έχουν γίνει γνωστές ορισµένες νέες θέσεις, οι περισσότερες από τις οποίες είναι κυρίως νεκροταφεία, που προσφέρουν µια νέα βάση για συγκριτικές µελέτες και εξετάζονται ξεχωριστά η κάθε µια. Γίνεται αναλυτική συζήτηση των βασικών προβληµάτων των πολιτισµικών οµάδων της Βουλγαρίας στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού, όπως αυτές έχουν ορισθεί. Το κεφάλαιο αυτό κλείνει µε την Τροία, την ανατολικότερη από τις θέσεις που εξετάζονται. Εδώ συνοψίζονται, µε βάση ορισµένα ουσιαστικά νέα στοιχεία και κάποια ανοιχτά ερωτήµατα, βασικά σηµεία του συχνά έντονου διαλόγου των τελευταίων ετών. Το κεφάλαιο 4 ασχολείται µε τις κεραµικές οµάδες και κατηγορίες, οι οποίες αρχικά εξετάζονται µε αναφορά

στο επίπεδο όπου βρίσκεται σήµερα η έρευνα στον αντίστοιχο τοµέα στη Χαλκιδική και τις γειτονικές περιοχές. Οι πέντε κεραµικές κατηγορίες της χειροποίητης κεραµικής που διακρίθηκαν στην προϊστορική Όλυνθο και εξετάζονται σύµφωνα µε την εµφάνισή τους στη στρωµατογραφία είναι η λεπτή κεραµική, η χοντρή κεραµική, η ένθετη κεραµική, η κεραµική που µιµείται τη µινυακή και η αµαυρόχρωµη κεραµική. Ακολουθεί µια αναλυτική συζήτηση των διαφόρων κριτηρίων για τη διάκριση κεραµικών οµάδων και της χρήσης τους στην έρευνα. Η ανάλυση των κεραµικών οµάδων της κάθε κατηγορίας κεραµικής δείχνει συχνά χρονολογικά εξελικτικές τάσεις,

Σύνοψη των αποτελεσµάτων 351

οµοιότητες ή διαφορές µε συγκρίσιµες θέσεις και έτσι παρέχει – ανεξάρτητα από τη µορφολογική ανάλυση – γνώσεις για τη συµπεριφορά των κεραµέων κατά τη διάρκεια της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Σε ένα εκτενές παράρτηµα όπου συζητείται η κεραµική µε ένθετη διακόσµηση στην περιοχή των κεντρικών Βαλκανίων εξετάζεται το ενδεχόµενο µιας αυτόχθονης εξέλιξης αυτής της τεχνικής από την τοπική κεραµική παράδοση της Πρώιµης Εποχής του Χαλκού στη Μακεδονία και παρουσιάζεται ως ένα πιθανό µοντέλο καταγωγής της. Το περιεχόµενο του κεφαλαίου 5 είναι αφιερωµένο στη µορφολογία των σχηµάτων των αγγείων,

εξαιρουµένων των σχηµάτων της κεραµικής κατηγορίας που µιµείται τη µινυακή και εκείνων της αµαυρόχρωµης κεραµικής, τα οποία εξετάζονται χωριστά. Το σχηµατολόγιο αποτελείται από φιάλες, λεκάνες, κανθάρους και κύπελλα, όπως και από χυτροειδή αγγεία, αµφορείς, πρόχους, πίθους και µεµονωµένα άλλα παραδείγµατα σχηµάτων. Το κάθε σχήµα παρουσιάζεται µε τους τύπους και τις παραλλαγές του και εξετάζεται µε αναφορά πάντα στην κεραµική οµάδα στην οποία ανήκει, αλλά και στη συχνότητα µε την οποία απαντά στη στρωµατογραφία. Ακολουθεί αναλυτική συζήτηση των ίδιων ή παρόµοιων σχηµάτων στη Χαλκιδική και στις γειτονικές περιοχές. Το κεφάλαιο 6 ξεκινά µε µια µεγάλη συζήτηση γύρω από τον ορισµό και την ορολογία των σηµαντικότερων

σχηµάτων της µινυακής κεραµικής στην Ελλάδα της Μέσης Εποχής του Χαλκού. Η «γνήσια» µινυακή, τροχήλατη κεραµική της προϊστορικής Ολύνθου αναλύεται και χρονολογείται µε τη βοήθεια συγκριτικών στοιχείων. Στη συνέχεια παρουσιάζεται και συζητείται η χειροποίητη µίµησή της, η κεραµική δηλαδή που µιµείται τη µινυακή, µε τις κεραµικές της οµάδες και τα σχήµατά της. Η συνέπεια που διακρίνεται στη σύνθεση της κεραµικής αυτής από αγγεία που έχουν ίδια λειτουργία σύµφωνα µε την προτεινόµενη ερµηνεία τους, οδηγεί στο συµπέρασµα ότι η κεραµική που µιµείται τη µινυακή αποτελεί ένα ιδιαίτερο σερβίτσιο, η χρήση του οποίου περιορίζεται στα στρώµατα 13 ως 10 και µετά εγκαταλείπεται. Το κεφάλαιο 7 αφιερώνεται στην αµαυρόχρωµη κεραµική, της οποίας αναλύονται αρχικά οι κεραµικές οµάδες

και τα σχήµατα. Ένα ιδιαίτερο, ξεχωριστό σηµείο είναι η ανάλυση της σύνταξης των µοτίβων και της σύνθεσης της διακόσµησης, όπου διακρίνεται µια χρονολογική εξέλιξη και συχνά µια συνεπής τυποποίηση. Συνοπτικά εξετάζεται η εξέλιξη της κεραµικής αυτής στην τούµπα της Ολύνθου και µαζί συζητείται και µια άποψη για τη χρήση και τη λειτουργία της. Σύµφωνα µε αυτή, η αµαυρόχρωµη κεραµική είναι η κατηγορία που αντικαθιστά ως µια ιδιαίτερη οµάδα αγγείων την κεραµική που µιµείται τη µινυακή και αρχικά εισάγεται ως ένα αυτόνοµο σερβίτσιο. Μόνο όταν αρχίζει να διαδίδεται η χρήση της τοπικής, µυκηναϊκού τύπου κεραµικής στην προϊστορική Όλυνθο θα µπορούσε να υπάρχει ένας συνδυασµός των δύο γραπτών κατηγοριών κεραµικής. Ακολουθεί η συζήτηση της ιστορίας έρευνας που έχει ασχοληθεί µέχρι σήµερα µε την αµαυρόχρωµη κεραµική σε όλες εκείνες τις περιοχές όπου αυτή έχει εµφανιστεί και µαζί εξετάζονται η διάδοση και τα σχήµατά της. Αυτή η ανάλυση ανέδειξε οκτώ στιλιστικές οµάδες αµαυρόχρωµης κεραµικής από τη Θεσσαλία ως την Αλβανία και την Π.Γ.∆.Μ. Από την εξέταση της κάθε µιας από αυτές τις οµάδες διαπιστώθηκε ότι στην περιοχή γύρω από τον Παγασητικό κόλπο και στη Χαλκιδική απαντούν ταυτόχρονα κατά την ΥΕ Ι και ΙΙ αγγεία αµαυρόχρωµης κεραµικής που εµφανίζουν σε όλα τα επίπεδα, τόσο στο σχήµα, όσο και στη διακόσµηση σηµαντικές οµοιότητες. Επιπλέον, γίνεται συζήτηση των διαφόρων απόψεων γύρω από το πρόβληµα της προέλευσης και εξέλιξης της αµαυρόχρωµης κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού. Η απευθείας χρονολογική σύνδεσή της µε τα µεσοελλαδικά πρότυπα, η οµοιότητές της µε τη διακόσµηση της αντίστοιχης µεσοελλαδικής κεραµικής – τόσο στα µεµονωµένα µοτίβα, όσο και γενικά στη σύνθεση της διακόσµησης – διαπιστώνονται κυρίως στην περιοχή του Παγασητικού κόλπου και κατ΄ επέκταση στην τούµπα της Ολύνθου. Εξαιτίας των σχηµάτων της, που συνδέονται άρρηκτα µε την τοπική µακεδονική παράδοση, πρέπει κανείς να απορρίψει την άποψη που µιλά για µια νέα µετανάστευση πληθυσµών. Αντίθετα, το φαινόµενο της αµαυρόχρωµης κεραµικής της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στη Μακεδονία εξηγείται καλύτερα από τη γειτνίαση της περιοχής µε τον Παγασητικό κόλπο, µε τον οποίο µπορεί να υποθέσει κανείς ότι υπήρχαν στενές επαφές. Στο κεφάλαιο 8 εξετάζονται µεµονωµένα, πιθανόν επείσακτα αγγεία, που προέρχονται από διάφορες περιοχές.

Ένα κύπελλο αποδίδεται στον Πολιτισµό Vatin της νότιας λεκάνης των Καρπαθίων και αντιστοιχεί στιλιστικά περίπου στη χρονολογική φάση MD I, το οποίο επιβεβαιώνεται από τη χρονολόγησή του στην Ολυνθιακή περίοδο ΙΙΙ (ΜΕ ΙΙΙΒ ως ΥΕ Ι). Τρία κωνικά κύπελλα φαίνεται ότι προέρχονται από την κεντρική ή νότια Ελλάδα, µολονότι δεν υπάρχει κανένα κοντινό παράλληλο στα µοτίβα, το σχήµα και την κεραµική οµάδα στην οποία ανήκουν. Υπάρχουν αρκετές ενδείξεις ωστόσο που µαρτυρούν ότι εισήχθησαν από κάποια από αυτές τις περιοχές. Τα κύπελλα προέρχονται από το στρώµα 7 της προϊστορικής Ολύνθου IV και µπορούν µε τη βοήθεια ορισµένων συγκρίσιµων στοιχείων από την κεντρική και νότια Ελλάδα να χρονολογηθούν στην ΥΕ Ι. Στο τέλος παρουσιάζεται ένα µικρό κλειστό αγγείο, του οποίου τα καλύτερα παράλληλα εµφανίζονται επίσης στη νότια Ελλάδα και το οποίο µπορεί να χρονολογηθεί στο διάστηµα µεταξύ της ΜΕ ΙΙΙΒ και ΥΕ Ι. Στο κεφάλαιο 9 συνοψίζονται αρχικά ανά στρώµα τα αποτελέσµατα των προηγούµενων ενοτήτων µε την

παρουσίαση όλων των τύπων για κάθε στρώµα ξεχωριστά. Αυτή η αξιολόγηση των στρωµάτων µε αναφορά

Σύνοψη των αποτελεσµάτων 352

στην αρχιτεκτονική και στην κεραµική οδηγεί τελικά στη διάκριση τριών µεγάλων εξελικτικών σταδίων του οικισµού της Ύστερης Εποχής του Χαλκού, που ορίζονται ως πρώιµη, µέση και ύστερη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού στην τούµπα της Ολύνθου, οι οποίες ακολουθούν τις µεσοελλαδικές περιόδους (περίοδοι Ι–ΙΙ). Με τη βοήθεια της τροχήλατης µινυακής κεραµικής, ορισµένων εισαγωγών από την κεντρική και νότια Ελλάδα και της µυκηναϊκής, τέλος, κεραµικής είναι δυνατόν να ενταχθεί η κάθε µια από αυτές τις περιόδους του οικισµού σε ένα σύστηµα σχετικής χρονολόγησης. Οι περίοδοι Ι και ΙΙ τοποθετούνται στη µετάβαση προς τη Μεσοελλαδική ή σε µια εξελιγµένη φάση αυτής της περιόδου. Η προϊστορική Όλυνθος ΙΙΙ εµπεριέχει την πρώιµη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού και χρονολογείται από τη ΜΕ ΙΙΙΒ ως την ΥΕ Ι. Η µέση φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού ανήκει στην περίοδο IV, η οποία µπορεί να συγχρονιστεί µε την ΥΕ Ι–ΙΙΑ ως ΥΕ ΙΙΙΑ Ύστερη. Ακολουθεί η ύστερη φάση της Ύστερης Εποχής του Χαλκού µε την προϊστορική Όλυνθο V, η οποία µπορεί να συγχρονιστεί µε την ΥΕ ΙΙΙΒ Πρώιµη ως την ΥΕ ΙΙΙΓ Ύστερη. Η περίοδος VI αποτελεί την τελευταία φάση χρήσης της τούµπας της Ολύνθου και ανήκει στην Πρώιµη Εποχή του Σιδήρου. Το κεφάλαιο 10 επανέρχεται αναλυτικά στα ερωτήµατα που τέθηκαν στην αρχή αυτής της εργασίας σχετικά

µε τις επαφές και τις σχέσεις της Χαλκιδικής µε τις γειτονικές της περιοχές, επανεξετάζοντας συνοπτικά τα συµπεράσµατα των κεφαλαίων για κάθε περιοχή ξεχωριστά. Μετά από αυτήν την ανάλυση εµφανίζεται η Χαλκιδική ως µέρος ενός µεγαλύτερου χώρου επαφών, που εκτείνεται από τη λεκάνη των Ιωαννίνων στα δυτικά ως το Νέστο στα ανατολικά και το Μαρίτσα στα βόρεια. Μέσα σε αυτό το δίκτυο διαπιστώνονται στενότερες ζώνες επαφών µε ιδιαίτερα χαρακτηριστικά. Έτσι η Χαλκιδική µαζί ίσως µε τον Παγασητικό κόλπο αποτελεί µια στενή ζώνη επαφών, όπως αυτή ορίστηκε, της οποίας οι επιδράσεις δε φτάνουν πολύ µακριά µέσα στη µακεδονική ενδοχώρα, αντίθετα περιορίζονται στις παραθαλάσσιες περιοχές. Από τη µια λοιπόν µπορεί η Χαλκιδική να χαρακτηριστεί ως τµήµα ενός χώρου επαφών στο βορειοδυτικό Αιγαίο, ο οποίος δε φαίνεται να διατηρεί σχεδόν καµία σχέση µε το βορειοανατολικό Αιγαίο. Από την άλλη η Χαλκιδική ανήκει και σε µια περιοχή επαφών των κεντρικών Βαλκανίων, η οποία φτάνει ως τον ποταµό Μαρίτσα. Μέσω των περιοχών που βρίσκονται ανάµεσα στο Στρυµόνα και το Νέστο και άλλων, µε τις οποίες διατηρεί η Χαλκιδική στενές επαφές, φτάνουν οι επιδράσεις του Πολιτισµού Čerkovna στα νότια. Η αξιολόγηση της χειροποίητης κεραµικής της τούµπας της Ολύνθου και η συγκριτική εξέτασή της δείχνει ότι η Χαλκιδική συµµετείχε στην Ύστερη Εποχή του Χαλκού σε ένα σύνθετο σύστηµα σχέσεων που ξεκινούσε από τη Βουλγαρία και έφτανε µέσω της Π.Γ.∆.Μ., της Αλβανίας και της Μακεδονίας ως τη Θεσσαλία.

Μετάφραση: Μαρία Κιτσάτη

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Anhang

1. Fundortnachweise zu Karten Abb. 32. inkrustierte Keramik der Spätbronzezeit auf dem Balkan südlich der Donau

1. Ai Vlasis Pentapolis: Grammenos 1982, 95 Nr. 63. 2. Ajios Antonios: Koukouli-Chrysanthaki 1971, Taf. 410,β–γ. 3. Ajio Pnevma: Grammenos 1975, 230 Nr. 45. 4. Alonia: Grammenos/Fotiadis 1980, 42 Taf. 15,208–209. 5. Angelochori: Stefani 1994, 128; 130 Abb. 6; Stefani 1997, 105; 107 Abb. 8. 6. Apsalos: Chrysostomou 2000, 499; 504 Abb. 13. 7. Asprovrisi (Akbounar): Heurtley 1939, 224 Abb. 449. 8. Assiros: Wardle 1980, Taf. 21,a–b.e; Wardle 1989, Taf. 71,b. 9. Axiochori (Vardaroftsa): Heurtley 1939, 210 Abb. 403–405; Heurtley 1925/26, Taf. 12,a–b; 13. 10. Čairite: Vulčanova 1982, Abb. 6–10; 13–14. 11. Cărkvišteto: Kisjov 1993, 6 Abb. 8,e. 12. Čepelare: Kisjov 1993, 9 Abb. 13; 10 Abb. 14. 13. Čerkovna: Hänsel 1976, 77 Taf. 9,2. 14. Crănča: Domaradski 1986a, 96 Abb. 5,3–10; Domaradski 1986b, 14 Abb. 5,3. 15. Crni Kao (Crnokalačka bara): Stojić 1997, 55 Abb. 1,11. 16. Ćuprija (Kasarna): Stojić 1997, 58 Abb. 3,2. 17. Dikili Tash: Daux 1962, 929 Abb. 22. 18. Elaphi: Grammenos/Fotiadis 1980, Taf. 10,139–141. 64. Episkopi (Toumba Slata): Meroussis/Stefani 1999, 746. 19. Exochi: Grammenos 1979, 39 Abb. 6,7; 45 Abb. 10,7; 47 Abb. 11,3; 48 12,3. 20. Godse Delčev: Alexandrov 2002, 328 Abb. 11,1–3.5; Abb. 12,1; 329 Abb. 13,1–17; 14,6.8. 21. Gona: Rey 1916, 275 Abb. 10; Sammlung Schachermeyr Wien (132,S25–S27). 22. Jagodina (Panjevački rit; Sarina međa): Stojić 1997, 55 Abb. 1,4. 23. Kalindria (Kilindir): Heurtley 1939, 220 Abb. 427. 24. Kamenska Čuka: Stefanovič/Bankoff 1998, 270 Abb. 15,c–d; 307 Abb. 34. 25. Karyanis (Toumba Paliokastro): Koukouli-Chrysanthaki 1972, 528 Abb. 4,8; Taf. 462,α. 26. Kastanas: Hochstetter 1984, 58 ff. 27. Kastri (Serres): Grammenos 1982, 95 Nr. 66. 28. Kastri (Thasos): Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 1,1.3.6; Taf. 2,10.19–22;Taf. 3,23–26. 29. Klučka-Hipodrom (Skopje): Mitrevski 1997, 52 Abb. 13,9. 30. Kragujevac: Stojić 1997, 55 Abb. 1,10. 62. Livadi: French 1967, 36; 67; A13. 31. Majur (Vecina mala): Stojić 1997, 58 Abb. 3,5–6.9. 32. Mesimeriani Toumba: Grammenos/Kotsos 2002, 27; 220 Taf. 34,ν. 33. Mikrokampos: Grammenos 1975, 228 Nr. 41. 34. Monovrisi: Grammenos/Fotiadis 1980, 32 Nr. 118; Taf. 8. 35. Muselievo: Gergov 1979, 45 Abb. 8. 36. Nikiphoros: Grammenos 1975, 227 Nr. 40. 37. Niš (Mediana): Stojić 1997, 57 Abb. 2,5. 38. Obrež: Stojić 1997, 55 Abb. 1,9. 63. Pavonia: French 1967, 35; 67; A10. 39. Paläokomi: Grammenos 1982, 92. 40. Paliokastro: Grammenos/Fotiadis 1980, 45 Nr. 272–284; Taf. 19,277. 41. Paraćin (Gloždak; Kneselačka): Stojić 1997, 58 Abb. 1,5–8. 42. Paradeisos: Hellström/Holmberg 1978, 142 Abb. 2. 43. Perivolaki (Saratsé): Heurtley 1939, 222 Nr. 438, Abb. 93. Sammlung Schachermeyer Wien. 61. Pevkakia: Grabungsarchiv Universität Heidelberg. 44. Phäa Petra: Valla 2000, 107 Abb. 4; 108 Abb. 11–12. 45. Pirot (Mađilka): Stojić 1997, 57 Abb. 2,6–7. 46. Platania II: Grammenos 1975, 227 Nr. 39. 47. Potami: Grammenos 1979, 32 Abb. 1,3.5–6.9; 2; 3,1. 48. Profitis Ilias: Koukouli-Chrysanthaki u.a. 1996, 658 Abb. 5. 49. Razkopanica: Detev 1981, 168 Abb. 36,4; 176 Abb. 45,5–6. 50. Rutevac (Školska gradina): Stojić 1997, 57 Abb. 2,1–3.

Anhang 370

51. Salamanlé: Heurtley 1939, 221 Nr. 436. 52. Stathmos Angistas: Koukouli-Chrysanthaki 1980, Abb. 12–14. 53. Stiwos: Sammlung Schachermeyer Wien. 54. Thermi A (Sedes): Heurtley 1939, 224 Nr. 453. Sammlung Schachermeyer Wien. 55. Tsautsitsa: Heurtley 1939, 221 Nr. 435. 56. Thessaloniki: Andreou/Kotsakis 1996, 375; 377 TKA 626. 57. Turlata: Kis’ov 1993, 5 Abb. 6,1. 58. Valtouda: Grammenos/Fotiadis 1980, 37 Nr. 156–157; Taf. 11,156–157. 59. Verji: Grammenos 1975, 200 Nr. 3 (12). 60. Vrtište (Velika česma): Stojić 1997, 57 Abb. 2,4. 65. Zimnicea: Hänsel 1976, 78 Nr. 3; Taf. 10,8.

Abb. 38. Verbreitung der steilwandigen Schalen

1. Kastanas: Hochstetter 1984, 80; 84; 85 Abb. 20; Taf. 115,6–9; 186,11; 187,7; 192,6; 210,5; 246,1. 2. Elaphi: Grammenos/Fotiadis 1980, 32 Nr. 153 Taf. 10,153. 3. Potami: Grammenos 1979, 36 Abb. 4, links oben. 4. Kastri (Thasos): Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 2,16. 5. Mikro Vouni: unpubl.

Abb. 40. Verbreitung der kalottenförmigen Schalen

1. Mesimeriani: Grammenos/Kotsos 2002, 220 f. Taf. 34,γ.µ.η. 2. Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, Abb. 5.27,KA 120; 5.30,KA 106.KA 827. 3. Kluçka, Hipodrom: Mitrevski 1995, 116 Abb. 1,9. 4. Alonia: Grammenos/Fotiadis 1980, 42 Nr. 224. 5. Paläokastro (Serres): Grammenos/Fotiadis 1980, 45 Nr. 272–273 Taf. 19,272–273. 6. Mesorachi: Grammenos/Fotiadis 1980, 42 Nr. 227a Taf. 8,227a. 7. Exochi: Grammenos 1979, 39 Abb. 6,11. 8. Potami: Grammenos 1979, 36 Abb. 4. 9. Stathmos Angistas: Koukouli-Chrysanthaki 1980, Taf. 10,203.212. 10. Mikro Vouni: unpubl. 11. Kallipetra: Stefani 2000, 553 Abb. 10; 545 Abb. 4, rechts. 12. Zagore: Andrea 1996, 43 Taf. 2,10–12.14–16.19–21. 13. Pevkakia: unpubl. 14. Kastanas: Hochstetter 1984, 80; 84; 85 Abb. 20; S. 86.

Abb. 42. Verbreitung der Schalen mit einziehendem Oberteil und Knickwandschalen

1. Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, Abb. 5.32,KA 904. 2. Kallipetra: Stefani 2000, 545 Abb. 4, oben rechts. 3. Zagore: Andrea 1996, 48 Taf. 7,7. 4. Mikro Vouni: unpubl. 5. Elaphi: Grammenos/Fotiadis 1980, 32 Nr. 150–151 Taf. 10,150–151. 6. Karyani: Koukouli-Chrysanthaki 1972, 528 Abb. 4,2. 7. Monovrisi: Grammenos/Fotiadis 1980, 32 Nr. 196 Taf. 8,196. 8. Stathmos Angistas: Koukouli-Chrysanthaki 1980, Taf. 10,115. 9. Devetaki-Höhle: Hänsel 1976, Taf. 12,12. 10. Jagnilo: Tončeva 1977, 159 Taf. 9,7–10. 11. Vardarski Rid: Mitrevski 2003, 71 Abb. 6. 12. Cetush: Korkuti/Bunguri 1996, 15 Taf. 2,11. 13. Potami: Grammenos 1979, 32 Abb. 1,4. 14. Exochi: Grammenos 1979, 47 Abb. 11,2. 15. Softex: Grammenos/Fotiadis 1980, 42; 45 Nr. 255 Taf. 17,255. 16. Kastanas: Hochstetter 1984, 81; 86 Taf. 14,9; 41,3; 63,2; 70,3. 17. Thermi A: Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 131,S17). 18. Gona: Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 129,S2).

Abb. 46. Verbreitung der Schalen mit stark ausschwingendem Oberteil (Typ V, Variante B)

1. Kallipetra: Stefani 2000, 553 Abb. 11. 2. Kastri (Thasos): Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 9,13–21; 10,28–29; 91,1. 3. Potami: Grammenos 1979, 35 Abb. 1,2–3. 4. Exochi: Grammenos 1979, 44 Abb. 9,2.4. 5. Argissa Magula: Hanschmann 1981, 117 f. Taf. 126,11–13. 6. Čărkvišteto: Kisjov 1993, 6 Abb. 7,a; 8,б.д–е. 7. Godse Delčev: Alexandrov 2002, 328 Abb. 11,7; 333 Abb. 22,4.

Anhang 371

8. Progled: Kisjov 1993, 3 Abb. 3,б. 9. Sandanski: Ivanov 2002, Taf. 8,1.3. 10. Turlata: Kisjov 1993, 4 Abb. 4. 11. Pevkakia: unpubl.

Abb. 52. Verbreitung der Wishbone-Schalen nach Gefäßformen

1. Koukos: unpubl. 2. Perivolaki: Heurtely 1939, 222 Nr. 439; 251 Taf. 21,439. 3. Thermi A: Heurtely 1939, 224 Nr. 452; 249 Taf. 18,452; Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 131,S16). 4. Axiochori: Heurtely 1939, Taf. 18,406; Heurtley 1925/26, Taf. 3,a; Karamitrou-Mentessidi 1994, 112 Nr. 57; 113

Abb. 56. 5. Assiros: Wardle 1996, 451 Abb. 1,1.3–4. 6. Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, 158 Abb. 5.30,KA 150.KA 1842.KA 1680; 5.31,KA 1019. 7. Mikro Vouni: unpubl. 8. Kastri (Thasos): Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 1,4. 9. Stathmos Angistas: Koukouli-Chrysanthaki 1980, Taf. 10,161.207. 10. Devetaki: Hänsel 1976, Taf. 12,5–6. 11. Godse Delčev: Alexandrov 2002, 328 Abb. 11,9. 12. Angelochori: Stefani/Meroussis 1997, 356 Taf. 151,c–d. 13. Kastanas: Hochstetter 1984, 83; 97; Taf. 8,3; 14,1.3; 17,5; 29,1; 30,2; 31,1.4.11; 32,7; 34,11; 49,3; 53,9; 57,3.13;

61,2; 63,1 (Kalottenform); Taf. 13,1; 14,2; 30,1; 49,1–2; 57,4; 61,3 (einziehendes Oberteil). 14. Tren: Korkuti 1971, Taf. 8,4. 15. Argissa Magula: Hanschmann 1981, 117 f. Taf. 127,1. 16. Limnotopos: Heurtley 1939, 35. 17. Maliq: unpubl. (Museum Korcë) 18. Molyvopyrgo: Heurtley 1939, 209 Nr. 385–388. 19. Kallipetra: Stefani 2000, 545 Abb. 4, rechts. 20. Daphnoudi: Grammenos 1975, 200 Nr. 1 (10). 21. Verji: Grammenos 1975, 200 Nr. 3 (12). 22. Gona: Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 129,S1).

Abb. 53. Verbreitung der Wishbone-Henkel

1. Koukos: unpubl. 2. Assiros: Wardle 1996, 451 Abb. 1,1.3–4. 3. Axiochori: Heurtley 1925/26, Taf. 3b,5.9–11. 4. Molyvopyrgo: Heurtley 1927/28, 166 Abb. 41,5. 5. Amphipoli: unpubl. (Museum Amphipoli). 6. Pevkakia: unpubl. 7. Mikro Vouni: unpubl. 8. Kouphoujiannos: Stefani 2000, 552 Abb. 4. 9. Burrel: Kurti 1983, 106 Taf. 4,4. 10. Ngurë: Koçi 1991, 63 Taf. 2,40.46. 11. Luaras: Aliu 2003, Taf. 26,284. 12. Pazhok: Bodinaku 1982, 91 Taf. 2,5. 13. Symiza: Léra 1992, 200 Taf. 2,7. 14. Alonia: Grammenos/Fotiadis 1980, 42 Nr. 216. 15. Asenovec: Kănčev 1974, 68 Abb. 4, links. 16. Devetaki: Hänsel 1976, Taf. 12,6. 17. Emen: Nikolova/Angelov 1961, 310 Abb. 17, Mitte oben. 18. Krakra: Radunčeva 1981, 44 Abb. 33,5, unten links. 19. Nova Zagora: Kantinčarov 1972, 141 Abb. 5,a unten rechts. 20. Argissa Macula: Hanschmann 1981, 117 f. Taf. 127,6–7. 21. Kastro Palia: Batsiou-Efstathiou 1985 Taf. 16,β rechts oben. 22. Kastanas: Hochstetter 1984, Taf. 14,1.3; 17,5; 29,1; 30,1–2; 32,7. 23. Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, Abb. 5.31,KA 969. 24. Angelochori: Stefani/Meroussis 1997, 356 Taf. 151,c–d. 25. Tren: Korkuti 1971, Taf. 8,4. 26. Kallipetra: Stefani 2000, 545 Abb. 4, rechts. 27. Lianokladi: Wace/Thompson 1912, 185; 186 Abb. 134,a. 28. Kavallari: Papa 1989, 338 Abb. 6. 29. Mesimeriani: Grammenos/Skourtopoulos 1992, 347 Abb. 9. 30. Perivolaki: Heurtley 1927/28, 125 Abb. 10,5. 31. Maroneia-Höhle: unpubl. (Museum Komotini).

Anhang 372

32. Kalindria: Heurtley 1939, 205 Abb. 71,d. 33. Podgorie: Léra 1983, 69 Taf. 6,7. 34. Karyani: Koukouli-Chrysanthaki 1972, 528 Abb. 4,9. 35. Čărkvišteto: Kisjov 1993, 7 Abb. 10, Mitte rechts. 36. Čairite: Vălčanova 1984, 52 Abb. 13. 37. Gorno Pavlikeni: Kančev/Pavlov 1986, Abb. 2. 38. Jagnilo: Tončeva 1977, 158 Taf. 8,1–4; 10,1. 39. Razkopanica: Detev 1981, 170 Abb. 38. 40. Archontiko: Stefani/Meroussis 1997, 355 Taf. 149,d. 41. Dimini: Adrimi-Sismani 1994, Taf. 1,3. 42. Melitäa: Bakalaki 1959, 84 Abb. 5. 43. Sesklo: Wace/Thompson 1912, 185. 44. Tsangli: ebd. 45. Tsani: ebd. 46. Zerelia: ebd. 47. Kiperi: Papadopoulos 1981, 20; 21 Abb. 5, Nr. 48–50. 48. Dodona: Wardle 1977, 176. 49. Stiwos: Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 132,S10–S12).

Abb. 58. Verbreitung bauchiger Schüssel und ihrer Varianten

1. Assiros: Wardle 1980, 248 Abb. 12,22. 2. Mesimeriani: Grammenos/Kotsos 2002, 227 Taf. 42,33.39. 3. Toumba Thessaloniki: Andreou/Kotsakis 1996, 382 Abb. 10,TKA 726; Kiriatsi 2000, Abb. 5.27,KA 536; 5.32,KA

859. 4. Nikopolis: Tartaron 1996, 270; 511 Abb. 52,b. 5. Platania: Heurtley 1939, 229 Nr. 467. 6. Argissa: Hanschmann 1981, 82; 117 f. Taf. 126,5.8.17. 7. Pevkakia: unpubl. 8. Cetush: Korkuti/Bunguri 1996, 17 Taf. 4,4.7. 9. Ngurë: Koçi 1991, 63 Taf. 2,34. 10. Himarë: Koçi 1991, 64 Taf. 3,65. 11. Sovjan: Andrea 1999/2000, 330 Abb. 19,9; 331 Abb. 20,5. 12. Potami: Grammenos 1979, 32 Abb. 1,7. 13. Kastri (Thasos): Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 5,53–54. 14. Kluçka, Hipodrom: Mitrevski 1994, 119 Abb. 4,9. 15. Čărkvišteto: Kisjov 1993, 7 Abb. 9,б. 16. Čerkovna: Hänsel 1976, 77 Nr. 2 Taf. 9,7. 17. Sandanski: Ivanov 2002, Taf. 15,7. 18. Godse Delčev: Alexandrov 2003, 336 Abb. 27,2–3. 19. Kastanas: Hochstetter 1984, Taf. 3,1–2; 7,1–2; 15,5; 17,1–2; 41,6; 51,8; 74,2; 76,6; 81,3 (Variante A); Taf. 2,9;

7,1–2; 17,6 (Variante C); 14,4; 41,7; 57,7 (Variante D). Abb. 63. Verbreitung kalottenförmiger und bauchiger Kantharoi (Typ I–II)

1. Argissa: Hanschmann 1981, 82 f.; 117 f. Taf. 127,3–5. 2. Pevkakia: unpubl. 3. Gërmenj: Andrea 1981, 225 Taf. 1,6.8–9. 4. Kalindria: Heurtley 1939, 220 Nr. 430. 5. Toumba Thessaloniki: Andreou/Kotsakis 1996, 382 Abb. 10,TKA 363. 6. Molyvopyrgos: Heurtley 1939, 209 Nr. 389; Nr. 390; Nr. 392; 210 Abb. 76,d.f. 7. Dodona: Vokotopoulou 1969, Taf. 25,δ Mitte. 8. Apsalos: Chrysostomou/Georgiadou 2001, 529 Abb. 4. 9. Kallipetra: Stefani 2000, 546 Abb. 5. 10. Dimini: Adrimi-Sismani 1994a, Taf. 1,3 unten links. 11. La risa: Theochari 1960, 50 Abb. 4,α. 12. Cetush: Korkuti/Bunguri 1996, 15 Taf. 2,3. 13. Çuke: Korkuti 1980, 80 Taf. 1,8; 82 Taf. 3,3.

Abb. 66. Verbreitung der Kantharoi mit einziehendem Oberteil (Typ III) und unverzierter Kugelkantharoi (Typ IV, A–B)

1. Molyvopyrgo: Heurtley 1939, 209 Nr. 393. 2. Elaphotopos: Vokotopoulou 1969, 180 f. Kat. Nr. 1 Taf. 25β,α. 3. Kastanas: Hochstetter 1984, Taf. 39,10. 4. Chasambali: Theochari 1960, 50 Abb. 4,β.

Anhang 373

5. Symiza: lera 1992, 199 Taf. 1,4. 6. Sandanski: Ivanov 2002, Taf. 3,3; 6,4–5; 9,1; 12,2. 7. Axiochori: Heurtley 1939, 214 Nr. 407; 249 Taf. 14,407. 8. Toumba Thessaloniki: Andreou/Kotsakis 1996, 376; 377 Abb. 6,TKA 852; Kiriatsi 2000, Abb. 5,35. 9. Angelochori: Stefani 1997, 107 Abb. 8. 10. Ulanci: Mitrevski 2003, 70 Abb. 1. 11. Čerkovna: Hänsel 1976, 77 f. Nr. 2 Taf. 9,1. 12. Devetaki: Hänsel 1976, 78 Nr. 7 Taf. 12,14. 13. Gradešnica: Nikolov 1978, 23 Abb. 3,a; 25 Abb. 4,б. 14. Krušovica: Nikolov 1964, 76 Abb. 12,б; 13,а.б. 15. Nova Zagora: Katinčarov 1972, 152 Abb. 15,б. 16. Novo Selo: Hänsel 1976, 79 Nr. 10 Taf. 35,3. 17. Ostrov: Nikolov 1964, 71 Abb. 4,a. 18. Plovdiv: Detev 1964, 68 Abb. 5. 19. Razkopanica: Detev 1981, 179 Abb. 50,б. 20. Turlata: Kisjov 1990, 48 Abb. 11. 21. Godse Delčev: Alexandrov 2003, 329 Abb. 14,7. 22. Novgrad: Hänsel 1976, 78 Nr. 6 Taf. 61,9. 23. Batak: Cončev/Milčev 1970, 193 Abb. 87. 24. Dolno Linevo: Hänsel 1976, 79 Nr. 12 Taf. 34,1. 25. Badarsi: Hänsel 1976, 79 Nr. 15 Taf. 34,4–5. 26. Pleven-Kailăka: Hänsel 1976, 79 Nr. 16 Taf. 34,2–3. 27. Ruse: Hänsel 1976, 79 Nr. 18 Taf. 36,5. 28. Atia: Hänsel 1976, 79 Nr. 22. 29. Kastanas: Hochstetter 1984, Taf. 39,10.

Abb. 94. Verbreitung der Dreifußtöpfe in der Ägäis

1. Ajia Irini: Philippa-Touchais 2000, 429 Anm. 46. 2. Ajios Stephanos: Rutter 1990, 451. 3. Akrotiri: Philippa-Touchais 2000, 427 Anm. 39. 4. Asine: Frödin/Persson 1938, 385 Nr. 48; 386 Abb. 250,3; Dietz 1991, 64 Nr. 108; 65 Abb. 16,108. 5. Aspidas: Philippa-Touchais 2000, 431 Anm. 59. 6. Athen, Akropolis: Gauß 2000, 175 Abb. 7,1; Mountjoy 1981, 22; 58 Abb. 6,25; Taf. 5,b. 7. Eleusis: Mylonas 1932, 84. 8. Kiapha Thiti: Maran 1992, 41 Nr. 349. 9. Korakou: Rutter 1990, 451. 10. Koukounisi: Philippa-Touchais 2000, 427 Anm. 33. 11. Kythera: Polichronakou-Sgouritsa 1998, 106 Anm. 46; Philippa-Touchais 2000, 429 Anm. 49. 12. Lerna: Philippa-Touchais 2000, 431 Anm. 56. 13. Mikri Vigla: Philippa-Touchais 2000, 428 Anm. 45. 14. Mikro Vouni: freundl. Mitteilung von D. Matsas. 15. Nichoria: Howell 1992, 65; 76. 16. Thermi: Philippa-Touchais 2000, 427 Anm. 33. 17. Tiryns: Gercke/Hiesel, 1971, 17 Taf. 23,1. 18. Tsoungiza: Rutter 1990, 450 Abb. 18,171.

Abb. 97. Verbreitung der Pyraunoi mit eingebautem Gefäß und Rundmantel

1. Kastanas: Hochstetter 1984, 155–164. 2. Assiros: Wardle 1980, 249 Fig. 13. 3. Limnotopos (Vardina): Heurtley 1939, 234 Nr. 474. 4. Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, 172. 5. Angelochori: Stefani 1994, 128. 6. Apsalos: Chrysostomos 2000, 501. 7. Vitsa: Hochstetter 1984, 328. 8. Menelaion (Sparta): Catling/Catling 1981, 75; 79 Abb. 4,34. 9. Troia: Blegen 1953, Abb. 438,17. 10. Sandanski: unpubl. Magisterarbeit Taf. 15,8. 11. Kuç i Zi: Andrea 1985, Taf. 23,V.7.2; 29,V.43.1. 12. Prodan: Aliu 1984, 1; 60 Grab 55 Nr. 54. 13. Kukum: Koçi 1991, 62 Taf. 1,15. 14. Prilep-Varoš: Kitanovski 1980, 37 Abb. 2. 15. Pesak: Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 28. 16. Stari Kostolac – Pećine: Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 24

Anhang 374

17. Boljetin: Jevtić 1981, Taf. 8,6–7. 18. Male Livadice: Letica 1984, 185 Abb. 1,1–2; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 29. 19. Plažane: Garašanin 1983, Abb. 4. 20. Omoljica: Vulić/Grbić 1938, Taf. 23,4. 21. Vršac: Rašajski 1975, 62 Abb. 1. 22. Vattin: Milleker 1905, Taf. 18,3. 23. Ilandža: Marijanski 1957, Taf. 6,4; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 23. 24. Novi Sad: Medović 1978, Taf. 20,5; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 50. 25. Beška: Medović 1978, Taf. 117,6. 26. Kalakača: Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 47 Abb. 8,47. 27. Belegiš: Trbuhović 1960, 169 Abb. 16; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 22. 28. Feudvar: Hänsel/Medović 1991, Taf. 39,1–2; 40,1–7; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 48–49. 29. Beograd: Todorović 1977, 11. 30. Gomolava: Tasić 1981, 47. 31. Bosut: Popović 1981, 61 Taf. 33; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 46. 32. Radovanu: Moscalu 1976, 83; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 31. 33. Portăteşti: Tătulea 1982, 127 Abb. 5,8–9. 34. Cârna: unpubl., nach Romsauer 2003, 124. 35. Bistreţi: unpubl., nach Romsauer 2003, 124. 36. Verbicioara: Berciu 1952, 151 Abb. 10. 37. Izvoarele: Crăciunescu 1992, Abb. 2,5. 38. Foieni: unpubl., nach Romsauer 2003, 126. 39. Balta Verde: Berciu/Comşa 1956, 303 Abb. 38; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 25. 40. Ostrovu Mare: Berciu 1953, Abb. 29,4; Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 27. 41. Ostrovul Corbului: Hänsel/Roman 1984, 24, 1–5. 42. Insula Banului: (ohne Abb. publiziert) Fischl/Kiss/Kulcsár 2001, Nr. 26. 43. Perivolaki: Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 130,S8). 44. Karamizi: Taf. 33, Kat. Nr. K1-K5 im Katalog der Vergleichsfunde. 45. Ulanci: Mitrevski 1997, 45 Abb. 10.

Abb. 102. Verbreitung der Amphoren mit Zylinder- und Kegelhals und ihrer Varianten

1. Mesimeriani: Grammenos/Kotsos 2002, 227 Taf. 42,42. 2. Perivolaki: Heurtley 1939, 222 Nr. 440; 249 Taf. 16,440. 3. Apsalos: Chrysostomou u.a. 2000, 500. 4. Pevkakia: unpubl. 5. Toumba Thessaloniki: Kiriatsi 2000, Abb. 5.37,KA 544; Andreou/Kotsakis 1996, 377 Abb. 6,TKA 599. 6. Kastri (Thasos): Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 4,30; 7,4; S. 706 Abb. 167, oben. 7. Crănča: Domaradski 1986b, 14 Abb. 5,б. 8. Sandanski: Ivanov 2002, Taf. 5,1. 9. Godse Delčev: Alexandrov 2003, 331 Abb. 17,1. 10. Novgrad: Hänsel 1976, 78 Nr. 6 Taf. 62,5. 11. Assiros: Wardle 1980, 245 Abb. 9,4; 246 Abb. 10,15; Wardle 1996, 453 Abb. 2,1. 12. Axiochori: Heurtley 1939, 214 Nr. 408; 249 Taf. 17,408. 13. Potami: Grammenos 1979, 34 Abb. 2. 14. Exochi: Grammenos 1979, 45 Abb. 10,2; 48 Abb. 12,2. 15. Phäa Petra: Valla 2000, 108 Abb. 12. 16. Stathmos Angistas: Koukouli-Chrysanthaki 1980, Abb. 8,B,12; 9 unten. 17. Kluçka (Hipodrom): Mitrevski 1994, 116 Abb. 1,2.4; 117 Abb. 2,1. 18. Batak: Cončev 1959, 84 Abb. 66; Hänsel 1976, 78 Nr. 9. 19. Čărkvišteto: Kisjov 1993, 6 Abb. 8,б,ѕ. 20. Edenica: Nikolov/Žekova 1982, Taf. 1,3; 2,3. 21. Kamenska Čuka: Stefanovič/Bankoff 1998, 302 Abb. 29,A–E; 303 Abb. 30,A–B. 22. Donja Brnjica: Stefanovič/Bankoff 1998, 350 f. 23. Ljubča: Kisjov 1993, 8 Abb. 12,a. 24. Plovdiv: Detev 1964, 69 Abb. 6; 70 Abb. 7. 25. Progled: Kisjov 1993, 3 Abb. 3,a. 26. Ulanci: Mitrevski 1997, 45 Abb. 10, oben Mitte. 27. Kastanas: Hochstetter 1984, 43 Abb. 9; 46 f. 28. Varoš (Prilep): Hochstetter 1984, 348.

Anhang 375

Abb. 161: Verbreitung mattbemalter Keramik in der mittleren und späten Bronzezeit 1. Äani: Karamitrou-Mentessidi 1988; Karamitrou-Mentessidi 1989, 54 Abb. 3; 56 Abb. 11; Karamitrou-Mentessidi

1994, 120 Abb. 64; 121 Abb. 69; Lykiardopoulou-Petrou 1995, 70 Abb. 22–24; Karamitrou-Mentessidi 2000, 597 Tab. 1; 605 Abb. 2–7; 606 Abb. 8–10.

2. Aidniotiki Magula: Maran 1992b, 267 f. Taf. 144,6–11. 3. Angelochori: Hochstetter 1984, 324; Stefani 1994, 125 ff.; 130 Abb. 1,3–5; Stefani 1997, 105; 107 Abb. 5–7. 4. Ano Komi: Karamitrou-Mentessidi 1998, 445 ff. mit Zeichnung 3–7; 462 Abb. 2–5; 463 Abb. 6–10; 464 Abb. 14–

20. 5. Apidea: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 120; 132; 146 f.; 319 Abb. 16. 6. Apsalos: Chrysostomou u.a. 2000, 500; 504 Abb. 12. 7. Argissa Magula: Hanschmann 1981, 114 ff.; Maran 1992b, 232 ff. 8. Asprovrisi: Hochstetter 1984, 376 Abb. 57. 9. Assiros: Rey 1917–19, 119 f. Taf. 33,1; Wardle 1980, 249; Hochstetter 1984, 293; 376 Abb. 57. 10. Axiochori: Heurtley 1925/26, 1 ff.; Heurtley 1939, 36 ff.; Hochstetter 1984, 208 f.; 283; 376 Abb. 57. 11. Axiokastro: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 116; 132; 145 f.; 317 Abb. 11–12. 12. Barç: Hochstetter 1984, 359; 376 Abb. 57. 13. Bounarbaşi: Maran 1992b, 251 Taf. 145,14–17. 14. Chadsinota: Allamani 1983, 304 f. Taf. 123,b–d. 15. Chasambali: Maran 1992b, 236 f. 16. Chasan Tartar: Hochstetter 1982, 204. 17. Chortiatis: Grammenos u.a. 1997, 38 Taf. 5,3.7–8. 18. Chromio: Romiopoulou 1971, Taf. 58; 60; Hochstetter 1984, 323 f.; 376 Abb. 57. 19. Delichani: Maran 1992b, 238. 20. Dodoni: Hochstetter 1984, 327; 376 Abb. 57. 21. Domokos-Kastri: Maran 1992b, 272. 22. Dourmousli: Hochstetter 1984, 376 Abb. 57. 23. Dogatsi Magula: Maran 1992b, 256. 24. Dukat: Bodinaku 1990, 85. 25. Elati: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 138. 26. Episkopi, Toumba Slata: Vokotopoulou 1986, 262 Taf. 337,b; Hochstetter 1984, 376 Abb. 57. 27. Exochi: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 135. 28. Gona: Hochstetter 1984, 295 f.; 376 Abb. 57; Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 129,S3–S5). 29. Kalindria: Hochstetter 1984, 288 ff.; 376 Abb. 57; Koukouli-Chrysanthaki 1994, 113 Abb. 58. 30. Kalo Nero: Maran 1992b, 265. 31. Kamenska Čuka: Stefanovič/Bankoff 1998, 270 Abb. 15,a–b; 274. 32. Kastanas: Hochstetter 1984, 181 ff.; 376 Abb. 57. 33. Kastritsa: Hochstetter 1984, 325 ff.; 376 Abb. 57. 34. Kato Pedina: Andreou/Kotsakis 1991, 254 Abb. 18. 35. Koutsochero: Maran 1992b, 240. 36. Kranidia: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 138. 37. Kria: Andreou/Kotsakis 1991, 255 Abb. 20–21. 38. Krioneri: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 117; 132; 344 Abb. 66. 39. Krivi Dol: Mitrevski 1997, 297 Nr. 33. 40. Lembet: Hochstetter 1984, 376 Abb. 57. 41. Levkopetra: Stefani 2000, 547 f. 42. Lianokladi: Wace/Thompson 1912, 171–192; Maran 1992b, 274 ff. 43. Limnotopos: Hochstetter 1984, 284 f.; 376 Abb. 57. 44. Liti: Hochstetter 1984, 376 Abb. 57. 45. Maliq: Hochstetter 1984, 359 f.; 376 Abb. 57. 46. Makria Magula: Maran 1992b, 259. 47. Mavropigi: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 139. 48. Melitäa: Maran 1992b, 272 f. 49. Mesimeriani Toumba: Grammenos/Kotsos 2002, 27. 50. Metamorfosi: Hochstetter 1984, 376 Abb. 57; Karamitrou-Mentessidi 1999a, 347 Abb. 73. 51. Molyvopyrgos: Hochstetter 1984, 298; 376 Abb. 57. 52. Mylos: Maran 1992b, 259. 53. Paläokastro (Glas): Karamitrou-Mentessidi 1999a, 117 f.; 360 Abb. 100. 54. Paläokastro (Derengli): Maran 1992b, 260. 55. Pevkakia Magula: Maran 1992b, 147 ff. 56. Pelasgia: Maran 1992b, 278 f. 57. Perivolaki: Hochstetter 1984, 293 f.; 376 Abb. 57. 58. Pherä: Maran 1992b, 246 f. 59. Platania: Hochstetter 1984, 320 f.; Vokotopoulou 1986, 262 ff. Abb. 16; 17; Taf. 335; 336,b; 337,a.

Anhang 376

60. Polimylos: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 123; 128. 61. Pontokomi: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 139. 62. Pteleon: Maran 1992b, 281 ff. Taf. 150,1–2. 63. Pyrasos: Theocharis 1959, 29 ff.; Maran 1992b, 269. 64. Raches: Maran 1992b, 283. 65. Revmatia-Paliambela: Maran 1992b, 261. 66. Rimno: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 139. 67. Rini: Maran 1992b, 264. 68. Sesklo: Maran 1992b, 225 f. Taf. 151,4–5. 69. Servia: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 139. 70. Sourpi Magula: Maran 1992b, 271. 71. Sousouli: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 135. 72. Sparto: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 123; 128; 140. 73. Spilia (Pharsala): Maran 1992b, 256. 74. Spilia (Eklisaki): Karamitrou-Mentessidi 1999a, 140. 75. Stathmos Angistas: Hochstetter 1984, 311; 376 Abb. 57. 76. Stobi: Mitrevski 1997, 313 Nr. 62. 77. Toumba Thessaloniki: Andreou/Kotsakis 1997, 371; 377 Abb. 6,TKA 603; S. 378; 387 Abb. 1. 78. Tranovalto: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 140. 79. Tren: Hochstetter 1984, 376 Abb. 57. 80. Trikala: Maran 1992b, 262. 81. Tsangli: Maran 1992b, 264. 82. Tsautsitsa: Hochstetter 1984, 287 f.; 376 Abb. 57. 83. Ulanci: Mitrevski 1997, 316 f. Nr. 68. 84. Vardali: Maran 1992b, 263. 85. Velvendo: Karamitrou-Mentessidi 1999a, 137. 86. Vodovrati: Mitrevski 1997, 285 f. Nr. 13. 87. Volos (Iolkos): Hochstetter 1984, 376 Abb. 57; Maran 1992b, 221. 88. Vrysi Platania: Maran 1992b, 265. 89. Vardarski Rid: Mitrevski 2001, 20 Abb. 6; Mitrevski 2003, 71 Abb. 6. 90. Thermi A (Kaputsedes, Sedes): Sammlung Schachermeyr Wien (Taf. 131,S14–S15). 91. Anchialos (Sindos): freundl. Mitt. St. Gimatzidis.

Anhang 377

2. Tabellen zu Textabbildungen

Verwendete Abkürzungen: WG: Warengruppe; Var.: Variante Absolute Zahlen zu Abb. 17: Schicht WG 3 WG 31 WG 33 WG 34 WG 37

13 3 1 12 2 11 1 1 10 8 2 2 5 8 7 6 26 31 15 8 6 1 16 11 14 4 5 1 11 12 10 1 4 5 5 2 3 1 2 1 1 2 2 1 2

1+0 1 3 4 3

Absolute Zahlen zu Abb. 19: Schicht WG 25 WG 41 WG 1

13 1 18 2 12+13 9

12 8 4 11 1 3 2 10 1 8 7 2 7 3 6 6 32 9 5 28 5 4 7 3 2 2 2

1+0 3

Absolute Zahlen zu Abb. 20: Schicht WG 7 WG 9 WG 11 WG 12

13 52 67 108 10 12 20 17 50 4 11 8 2 8 2 10 6 1 4 1 8 9 8 4 7 7 43 30 27 48 6 29 26 35 45 5 18 16 28 33 4 20 8 5 5 3 18 24 11 8 2 8 12 10 4

1+0 8 5 7 6

Absolute Zahlen zu Abb. 23: Schicht WG 5 WG 8/15 WG 14 WG 22 WG 30

13 35 13 28 17 37 12 14 9 15 12 20 11 9 3 3 3 3 10 4 1 2 8 3 8 22 9 29 37 36 7 158 129 69 115 93 6 84 107 80 59 49 5 72 47 49 31 22 4 33 32 39 17 13 3 23 43 36 9 6 2 3 4 6 3

1+0 24 24 26 11 10

Absolute Zahlen zu Abb. 24:

Schicht WG 2 WG 4 WG 18 WG 22 13 6 1 43 17 12 4 1 32 12 11 2 12 3 10 1 8 8 2 10 4 37 7 31 97 18 115 6 32 44 10 59 5 3 33 9 31 4 1 9 6 17 3 10 31 9 2 1 7 3

1+0 2 6 18 11

Absolute Zahlen zu Abb. 25: Schicht WG 39/40

13 46 12 25 11 10 10 2 8 2 7 20 6 22 5 6 4 8 3 4 2 0

Anhang 378

Absolute Zahlen zu Abb. 26: Schicht WG 23 WG 24 WG 32

13 2 3 12 11 1 1 10 8 11 1 7 24 2 7 6 13 1 1 5 15 1 6 4 12 1 1 3 3 1 2 1 1

1+0 4 1 4

Absolute Zahlen zu Abb. 27: Schicht rot schwarz braun

13 66 37 128 12 39 20 73 11 15 3 19 10 3 3 15 8 23 36 104 7 277 93 393 6 205 49 248 5 89 22 183 4 50 13 109 3 57 6 103 2 5 21

Absolute Zahlen zu Abb. 29:

WG Charakteristische Fragmente 6 6

17 3 19 17 21 5 27 2 35 5 36 1

Absolute Zahl zu Abb. 35: Typ Anzahl

Ausschwingende Form 99 Einziehendes Oberteil 188 Kalottenform 863 Knickwandschale 46 Steilwandige Schale 98

Absolute Zahl zu Abb. 39: Schicht Var. A Var. B Var. C

13 12 6 2 12 1 2 1 11 1 1 8 6 7 3 7 17 41 15 6 15 49 10 5 6 35 23 4 5 8 23 3 3 6 25 2 1

Absolute Zahlen zu Abb. 41: Schicht Var. A Var. B Var. C

13 14 2 1 12 6 11 1 10 8 2 7 16 7 6 13 2 2 5 2 3 2 4 3 3 3 2 1 4 2 1 3

1+0 1 2

Anhang 379

Absolute Zahlen zu Abb. 43: Schicht Typ II A Typ II C Typ III A Typ III C

13 12 2 14 1 12 1 1 6 11 1 1 1 10 8 6 3 7 17 15 16 6 15 10 13 2 5 6 23 2 2 4 5 23 3 3 3 3 25 2 4 2 1 3

1+0 4 20 1

Absolute Zahlen zu Abb. 51: Schicht A B C D

13 1 1 12 1 1 11 2 10 8 4 7 3 23 3 1 6 9 22 2 1 5 4 20 4 7 10 9 3 3 4 3 5 4 2 2

1+0 2 5 3

Absolute Zahlen zu Abb. 56:

Schicht Kalottenform Bauchige Form verziert 13 8 30 12 2 14 11 2 8 10 5 8 4 16 1 7 29 54 2 6 22 38 1 5 18 17 4 2 13 3 3 11 2 1

1+0 3 10 Absolute Zahlen zu Abb. 57:

Schicht Variante A Variante B Variante C Variante D 13 16 1 6 6 12 7 4 3 11 3 4 1 10 1 1 2 8 9 2 5 7 15 12 20 6 6 18 6 11 3 5 9 7 1 4 7 1 4 1 3 8 2 1 2 1

Anhang 380

Absolute Zahlen zu Abb. 59: Schicht Randfragmente Wandfragmente

13 5 12 1 11 10 1 8 1 31 7 2 91 6 1 37 5 12 4 7 3 10 2 1

1+0 7

Absolute Zahlen zu Abb. 62: Schicht Typ I Typ II Typ III Typ IV

13 2 3 5 12 2 1 4 11 1 2 3 10 1 8 1 2 7 3 19 1 17 6 3 14 2 7 5 3 9 3 4 1 3 5 3 3 7 2 2

1+0 1 4

Absolute Zahlen zu Abb. 70:

Schicht Wandfragmente Randfragmente 13 1 12 3 11 1 10 8 3 7 5 3 6 5 3 5 8 1 4 9 1 3 12 4 2 3 2

Absolute Zahlen zu Abb. 73: Engmundig Weitmundig

unverziert 343 788 verziert 156 235 gesamt 499 1023

Absolute Zahlen zu Abb. 75:

Variante A Variante B Variante C Variante D 38 8 5 2 17 13 1 4 2 2 0 6 1 0 47 6 7 1 34 2 5 2 28 3 9 2 9 3 2 1 11 3 1 1 6 0 1 10 2 3

212 43 31 12

Absolute Zahlen zu Abb. 77: Schicht A1 A2 A3

13 19 19 12 12 5 11 4 10 2 8 2 1 3 7 14 17 16 6 21 8 5 5 22 5 1 4 7 1 1 3 11 2 6

1+0 8 2

Anhang 381

Absolute Zahlen zu Abb. 78: Schicht B1 B2

13 8 12 13 11 2 10 0 8 1 7 3 3 6 2 5 3 4 3 3 3 2 0

1+0 2

Absolute Zahlen zu Abb. 84: Schicht Variante A1 A2

13 3 1 12 5 1 11 2 10 2 9 8 1 1 7 1 6 1 5 4 1 3 6 2 5

1+0 6

Absolute Zahlen zu Abb. 85: Schicht B1 B2

13 8 12 1 11 2 10 8 3 1 7 3 1 6 7 5 1 4 3 3 5 2 5 1

1+0 2

Absolute Zahlen zu Abb. 86: Schicht C1 C2

13 3 12 2 11 10 9 8 2 7 2 1 6 1 5 2 1 4 6 3 6 2 2 2 2

1+0 3

Absolute Zahlen zu Abb. 87: Schicht D1 D2

13 4 3 12 1 11 2 10 8 2 3 7 17 16 6 11 13 5 12 1 4 7 1 3 7 1 2 1

1+0 1

Absolute Zahlen zu Abb. 88:

Schicht E1 E2 13 9 12 4 11 10 9 1 8 1 7 2 9 6 5 5 3 4 4 1 3 3 2 3

1+0 2

Absolute Zahlen zu Abb. 89:

Schicht F2 F4 F5 13 4 39 10 12 3 1 1 11 1 10 1 8 1 7 1 6 1 3 5 1 1 4 1 3 1 2

1+0 2

Anhang 382

Absolute Zahlen zu Abb. 90: Schicht WG 11 WG 12 WG 9 Pithoswaren

13 7 1 12 1 1 11 10 1 9 8 3 1 7 4 10 6 14 6 6 6 4 3 5 6 7 3 7 4 1 3 1 1 1 2 3 1

1+0 1 1

Absolute Zahlen zu Abb. 92: Schicht Variante A Variante B Variante C Variante D

13 60 120 45 105 12 114 19 38 19 11 50 50 50 10 84 8 12 24 12 30 7 9 36 27 297 6 12 84 12 288 5 15 45 195 4 21 63 126 168 3 132 110 176 176 2 320 384 256 64

1+0 654 218 327 109

Absolute Zahlen zu Abb. 93:

Schicht Variante E Variante F Variante G Variante H13 135 1155 90 60 12 76 190 19 38 11 100 10 210 8 6 90 7 99 819 6 60 636 5 105 720 4 21 210 3 66 286 2 192 512

1+0 218 981

Absolute Zahlen zu Abb. 95: Schicht Pyraunoi davon verziert

13 1 12 11 2 10 8 12 1 7 40 6 39 1 5 19 1 4 1 3 0 2 0

Absolute Zahlen zu Abb. 96: Schicht WG 10 WG 11 WG 12 WG 25

13 1 12+13 2 11+12 1

11 1 1 8 2 1 3 6 7 7 10 16 1 6 4 2 11 20 5 1 2 12

4+5 1 4 1

3+4 2

Absolute Zahlen zu Abb. 101: Schicht Typ IA Typ IB

13 3 8 12 2 2 11 3 1 10 1 8 2 7 11 4 6 6 3 5 1 3 4 3 1 3 2 5 2 2 1

1+0 4 2

Absolute Zahlen zu Abb. 103: Schicht Typ IIA Typ IIB Typ IIC

13 4 2 12 2 11 1 1 10 1 8 1 1 1 7 9 3 1 6 5 3 7 5 1 1 4 1 3 1 3 2 4 2 1

1+0 4 3 2

Anhang 383

Absolute Zahlen zu Abb. 105: Schicht Typ I Typ II Typ III Typ IV

13 2 12 11 1 10 8 7 1 1 1 1 6 1 2 1 5 1 1 4 3 3 2 1 2 2

1+0 1

Absolute Zahlen zu Abb. 108: Schicht Trichterrand Zylinderhals Kegelhals

13 2 1 12 1 11 1 10 8 7 1 1 2 6 1 1 5 1 2 1 4 3 2 1 1

1+0 1

Absolute Zahlen zu Abb. 110:

Schicht Ränder Böden 13 3 1 12 1 11 1 10 8 2 7 4 7 6 2 6 5 4 4 4 3 3 2 2 2

Absolute Zahlen zu Abb. 117: Schicht Backwanne

13 1 12+13 9

12 3 11 2 10 8 7 6 5 4 3 2

Absolute Zahlen zu Abb. 129: Schicht Anzahl

16 2 15 4

14+15 25 14 19

13+14 2 13 91

12+13 9 12 36

11+12 9 11 8

10+11 3

Absolute Zahlen zu Abb. 133:

Schicht schwarze Ware

graue Ware

rote Ware

graubraune Ware

13 21 20 1 11 12 2 6 1 3 11 1 0 2 7 10 3 1 1 0 8 1 2 2 7 1 2 4 6 5 5 4

Absolute Zahlen zu Abb. 135: Schicht Charakteristisch Wandfragmente

13 54 22 12 14 16 11 12 8 10 7 15 8 6 5 7 7 13 6 1 3 5 1 3

Anhang 384

Absolute Zahlen zu Abb. 136: Schicht Amphoren Kantharoi/Tassen Schüsseln Schalen

13 4 6 12 4 12 1 2 5 1 11 1 1 5 10 2 1 8 2 3 7 1 1 2 6 1 5 1

Absolute Zahlen zu Abb. 137: Schicht Amphoren Trinkgefäße

13 4 20 12 1 8 11 1 6 10 2 1 8 5 7 1 3

Absolute Zahlen zu Abb. 140:

Schicht A B C/F D E 8 1 7 6 6 12 3 6 5 3 6 5 5 9 11 4 1 1 4 8 10 6 3 14 6 1 1 2 3 0

1+0 4 4 4 2

Absolute Zahlen zu Abb. 146: Schicht Trichterhals Zylinderhals Kegelhals

8 1 7 2 6 3 4 5 2 1 4 6 2 3 3 4 6 2 1 2

1+0 5 2

Absolute Zahlen zu Abb. 154:

Schicht Charakteristisch Wandfragment 13 2 12 1 11 10 1 8 1 4 7 27 45 6 19 58 5 26 119 4 24 65 3 22 60 2 3 6

1+0 14 60

Absolute Zahlen zu Abb. 160: Schicht Amphoren Trinkgefäße

8 1 0 7 2 14 6 7 6 5 3 11 4 11 5 3 10 2 2 3 0

1+0 7 2

TEIL II WARENGRUPPEN UND TAFELN

Einleitung

Der vorliegende Teil II der Arbeit beinhaltet zunächst die Abbildungen der im Text zitierten Keramikgefäße und Fragmente aus der Toumba von Olynth. Die Tafeln sind stratigraphisch gereiht und beginnen mit der ältes-ten hier behandelten Schicht 13, gefolgt von den Schichten 12 bis 1+0 (Taf. 1–115). Im Anschluß daran werden einzelne für die typologische Entwicklung interessante Stücke aus gestörten Fundkomplexen abgebildet (Taf. 116–119). Die Numerierung der Stücke bezieht sich auf ihre Katalognummern, auf die sowohl im Text als auch in Teil III dieser Arbeit Bezug genommen wird. Ausnahme sind die „echt“ minyschen scheibengedrehten Gefä-ße, die im Anschluß an die Schichten 13 bis 1+0 auf eigenen Tafeln zusammengestellt (Taf. 120–128) und mit ihren ursprünglichen Fundnummern bezeichnet werden (s. Kap. 6).

Darauf folgen zunächst die Vergleichsstücke aus der Sammlung Schachermeyer, die nach Fundorten geglie-dert dargestellt werden (Taf. 129–132), danach die Fragmente aus Karamizi (Taf. 133). Die dazugehörige Be-schreibung dieser Fragmente ist in Teil III dieser Arbeit zu finden.

Der daran anschließende beschreibende Katalog aller Waren wird mit den dazugehörigen farbigen Makroauf-nahmen der Brüche und Oberflächen eingeleitet (Taf. 134–147). Der Katalog aller Warengruppen ist dem Text in Teil I entsprechend aufgebaut. Nach der lokalen handgemachten Keramik der Warengruppen 1 bis 41, folgen die minysch imitierten Waren M1 bis M7 und die mattbemalten Waren A bis G in tabellarischer Form.

Warengruppen 1 bis 41

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

1 weich schiefrig grobporig GV 2.5YR6/6-8 2.5YR6/6-8 2.5YR6/6-8

Ware: grob bis sehr grob, Oberfläche grob ver-strichen und sehr rauh, hellorange bis hellrot, ehemals mit organischem Material gemagert, vermutlich mit Häcksel, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel - selten

eckig - länglich grob

2 Glimmer vereinzelt (0-1%) gerundet sehr fein

3 violette Körner

selten (1-5%) eckig grob

4 dunkel-graue K.

selten (1-5%) -

mittel (5-25%)

gerundet - länglich mittel

5 Pflanzen-reste

häufig (>25%) länglich grob Häcksel

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

2 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig MG 5YR6/6; 2.5/1 5YR6/6; 2.5/1 5YR2.5/2

Ware: mittel bis fein, mittelfein geglättet, Ober-fläche uneben, hellorange bis orange, fleckig schwarz angeschmaucht, hart durchgebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

häufig (>25%) gerundet fein

2 Glimmer vereinzelt (0-1%) gerundet sehr fein

3 rote Körner

vereinzelt (0-1%) gerundet fein

4 dunkel-graue K.

mittel - selten

gerundet - länglich mittel

387

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

3 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig FV 7.5YR7/4 2.5YR6/8-5YR6/8 7.5YR7/4

Pithosware: dickwandig, mittelgrob, fein ver-strichen, hellorange, innen gräulicher Überzug (Benutzungsspuren), nicht durchgebrannt, grau-er Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

selten (1-5%) gerundet fein

2 dunkel-graue K.

selten (1-5%)

eckig - länglich mittel

3 Glimmer vereinzelt (0-1%) gerundet fein

4 Poren häufig - mittel

eckig - länglich mittel

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

4 hart leicht schiefrig feinporig FG 5YR6/6 5YR7/6-5YR5/6 5YR6/8 5YR6/8 5GY6/3

Ware: fein, fein geglättet, Oberfläche glatt, hellrot bis orange, nicht durchgebrannt, dünner, hellgrauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet fein flächig innen und

außen

2 weiße Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich mittel

3 hellgraue Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich mittel

4 schwarze Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich mittel

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

5 hart leicht schiefrig feinporig SFGP 5YR5/6 5YR5/6-7.5YR4/4 2.5YR5/6

Ware: sehr fein bis fein, fein geglättet und po-liert, Oberfläche flächig sehr glatt und leicht glänzend, rotbraun bis mittelbraun, nicht durch-gehend aber sehr hart gebrannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

388

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

häufig - mittel gerundet sehr fein

2 weiße Körner

vereinzelt (0-1%)

eckig - länglich fein

3 Kalk weiß

vereinzelt (0-1%)

eckig - länglich mittel

4 schwarze Körner

mittel - selten gerundet sehr fein

5 Poren vereinzelt (0-1%) länglich fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

6 hart leicht schiefrig feinporig FGIN 5YR7/2 5YR6/6 5YR5/6

Ware: fein, fein geglättet und inkrustiert, Ober-fläche: glatt und leicht glänzend, rot, sehr dünn-wandig, durchgehend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

häufig - mittel gerundet sehr fein

2 weiße Körner

mittel - selten

eckig - länglich fein

3 gelbe Körner

mittel - selten gerundet sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

7 hart körnig mittelpo-rig GGGV 10YR5/3 -

10YR4/1 10YR6/4 -

2.5Y3/1; 5/3 10YR4/1 - 10YR6/4 2.5Y4/1

Ware: mittel bis grob, grob geglättet und verstri-chen, beige-braun bis grau, durchgehend hart gebrannt, grauer Kern, reduzierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Quarz mittel - selten

eckig - länglich mittel

2 weiße Körner

häufig - mittel

gerundet - länglich fein

389

3 rote Körner

mittel - selten

eckig - länglich mittel

4 gelbe Körner

häufig - mittel gerundet sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

8 hart schiefrig fein - mittel MG

2.5YR6/6;5/6;5/4 - 2.5YR2.5/1 -

5YR6/6

5YR6/6;5/6 - 2.5YR2.5/1 -

5YR6/6 2.5YR6/6 10Y6/1

Ware: fein bis mittel, mittel geglättet, Oberflä-che: glatt bis leicht rauh mit kleinen Unebenhei-ten, rot, nicht durchgebrannt, breiter, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich fein

2 schwarze Körner

mittel - selten gerundet sehr fein

3 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

9 hart schiefrig grobporig GGGV 7.5YR5/4 - 5YR5/4 7.5R5/4; 5/2 5YR6/6 2.5Y6/1

Ware: grob, grob geglättet und im Randbereich grob verstrichen, rötlich-orange bis beige, nicht durchgebrannt, breiter, grauer Kern, oxidieren-der Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

häufig (>25%)

gerundet - länglich grob

2 dunkel-graue

Körner

mittel - selten

eckig - länglich mittel

3 Poren mittel - selten

gerundet - länglich mittel

390

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

10 hart körnig grobporig GV 10R5/6 2.5YR5/6 - 10YR3/1 10R5/6 10G5/1

Ware: sehr grob, grob verstrichen, rot, nicht durchgebrannt, breiter, grauer Kern, oxidieren-der Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel (5-25%)

eckig - länglich sehr grob

2 schwarze Körner

mittel (5-25%) gerundet mittel

3 violette Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich grob

4 Glimmer selten (1-5%)

eckig - länglich sehr grob

5 dunkel-graue

Körner

mittel - selten

eckig - länglich sehr grob

6 rote Körner

häufig - mittel gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

11 hart körnig mittelpo-rig GGGV 7.5YR5/4;5/3 5YR5/4 - 5YR4/1

-7.5YR5/4 5YR5/4;5/3 10Y6/2 - N3/1

Ware: mittel bis grob, grob geglättet und verstri-chen (partiell feiner geglättet), Oberfläche: rauh, rot bis rotbraun, nicht durchgebrannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel - selten gerundet sehr fein

2 weiße Körner

mittel - selten

eckig - länglich grob

3 rote Körner

selten (1-5%) gerundet fein

4 Schwarze Körner

selten (1-5%) gerundet mittel

391

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

12 hart körnig mittelpo-rig GGGV 10R4/6 -

2.5YR5/4 10R5/6 - 5YR5/4 -

2.5YR5/6 10R4/6;5/6 -

2.5YR5/4

Ware: grob, grob verstrichen, manchmal auch grob geglättet, Oberfläche: mittel bis sehr rauh, rot, durchgehend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich sehr grob

2 violette Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich grob

3 schwarze Körner

häufig - mittel gerundet fein

4 dunkel-graue K.

mittel (5-25%) länglich mittel

5 Glimmer

ober-flächlich

selten (1-5%) gerundet sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

13 hart körnig mittelpo-rig GV N4/1 10Y5/2 N4/1 - 105/6

Ware: grob, grob verstrichen, Oberfläche: rauh und uneben, grau bis schwarz, durchgehend hart gebrannt, grauer Kern, reduzierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel - selten

gerundet - länglich fein

2 schwarze Körner

mittel - selten gerundet fein

3 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

4 rote Körner

selten (1-5%) länglich mittel

5 dunkel-graue K.

vereinzelt (0-1%)

eckig - länglich grob

392

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

14 hart leicht schiefrig feinporig FG 2.5YR6/6 -

10YR6/3 5YR5/4 - 7.5YR5/4 5YR5/4 -

2.5YR5/6 10BG5/3

Ware: fein, fein geglättet, Oberfläche: glatt mit kleinen Unebenheiten, leicht glänzend, rotbraun bis beige, nicht durchgebrannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 weiße Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich mittel

3 dunkel-graue K.

selten (1-5%) gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

15 hart leicht schiefrig

fein - mittel FG

2.5YR5/6 - 5YR6/6 - 7.5YR6/6

2.5YR4/6 - 5YR5/6 - 7.5YR6/4

2.5YR4/6

Ware: fein bis mittel, fein geglättet, Oberfläche: leicht rauh bis glatt, leicht glänzend, rot, durch-gehend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

selten (1-5%) gerundet fein

2 weiße Körner

selten (1-5%) gerundet fein

3 gelbe Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich mittel

4 schwarze Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich fein

5 hellgraue Körner

selten (1-5%)

eckig - länglich mittel

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

16 hart körnig mittelpo-rig GV 10YR6/4 7.5YR5/3 -

7.5YR3/1 7.5Y5/4Ware: grob, grob verstrichen, rot bis rotbraun, außen starke Schmauchspuren, durchgehend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

393

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer selten (1-5%) gerundet fein

2 weiße Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich mittel

3 gelbe Körner

mittel - selten

eckig - länglich grob

4 rote Körner

selten (1-5%) gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

17 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig FGIN 7.5YR4/4 7.5YR4/1 7.5YR6/6 7.5YR4/1

Ware: mittel, mittelfein geglättet und inkrustiert, Oberfläche: leicht uneben, nicht glatt, stumpf, rötlich-braun bis grau-braun, nicht durchgehend gebrannt, breiter, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich fein

2 schwarze Körner

mittel - selten länglich mittel

3 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

18 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig MG 7.5YR6/4 7.5YR6/4 -

5YR5/4 7.5YR6/4 N4/1 Ware: mittelfein, mittelfein geglättet, Oberflä-che: leicht rauh, hellbraune bis beige, nicht durchgebrannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 weiße Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich fein

3 schwarze Körner

mittel - selten gerundet mittel

394

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

19 hart leicht schiefrig feinporig FPIN 10B4/5 N3/1 10B4/5

Ware: sehr fein, fein geglättet, poliert und in-krustiert, Oberfläche: sehr glatt und glänzend, dunkelgrau bis schwarz, hellweiß inkrustiert (Inkrustation: N8/1), durchgehend hart gebrannt, grauer Kern, reduzierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 weiße Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich fein

3 rote Körner

vereinzelt (0-1%) gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

20 hart körnig mittelpo-rig GV 5YR5/3 5YR5/3 5YR5/4 5GY5/3

Ware: grob, Oberfläche sehr rauh, rot bis rot-braun, nicht durchgebrannt, grauer Kern, oxidie-render Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

häufig (>25%)

gerundet - länglich mittel viele an der OF -

damit sehr rauh;

2 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

3 rote Körner

mittel (5-25%)

eckig - länglich mittel

4 schwarze Körner

selten (1-5%) gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

21 hart leicht schiefrig feinporig FPIN 5YR5/4 5YR3/2-3/3 -

7.5YR3/3 5YR5/4

Ware: fein, fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche sehr glatt und glänzend, mittelbraun, Inkrustationspaste cremefarben (10YR8/4), nicht durchgehend, aber hart gebrannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

395

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

häufig (>25%) gerundet sehr fein

2 weiße Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich fein

3 schwarze Körner

vereinzelt (0-1%)

eckig - länglich fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

22 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig FG 7.5YR5/4-5YR4/2 10YR4/1 5YR5/6

Ware: mittel, fein geglättet, Oberfläche: glatt und leicht glänzend, graubraun bis braun, durch-gehend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel - selten gerundet sehr fein

2 weiße Körner

mittel - selten

eckig - länglich fein

3 gelbe Körner

selten (1-5%) gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

23 hart annähernd glatt feinporig FGUP 10YR5/2 10YR5/3 10YR6/1

Ware: sehr fein, fein geglättet und poliert, Ober-fläche: leicht glänzend, beige bis grau-braun, hart gebrannt, hellgrauer, homogener Kern.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

häufig (>25%) gerundet sehr fein

2 weiße Körner

selten (1-5%) gerundet fein

3 schwarze Körner

vereinzelt (0-1%) länglich fein

396

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

24 hart annähernd glatt feinporig SFGP 10YR6/4 10YR6/4 10G6/1

Ware: sehr fein, sehr fein geglättet und poliert, Oberfläche: sehr glatt und glänzend, beige bis hellbraun, sehr hart, aber nicht durchgehend gebrannt, hellgrauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

selten (1-5%) gerundet sehr fein

2

3 weiße Körner

selten (1-5%) gerundet fein

4 Poren vereinzelt (0-1%) länglich fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

25 hart körnig mittelpo-rig GGGV 5YR5/4 5YR5/4 5YR5/4 10BG4/3

Ware: mittel bis grob, grob geglättet und verstri-chen, Oberfläche: rauh, rot-orange bis rotbraun, nicht durchgebrannt, grauer Kern, oxidierender Brand. Goldglimmermagerung!

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Gold-glimmer

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 weiße Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich mittel

3 rote Körner

selten (1-5%)

eckig - länglich fein

4 schwarze Körner

selten (1-5%) länglich mittel

5 gelbe Körner

selten (1-5%)

eckig - länglich mittel

6 violette Körner

vereinzelt (0-1%) eckig grob

397

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

26 hart körnig feinporig FPIN 7.5YR3.3 10Y6/2

Ware: fein, fein geglättet, poliert und inkrustiert, Oberfläche: glatt und glänzend, dunkelbraun, pinke Inkrustation (10R6/4), durchgehend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

selten (1-5%) gerundet sehr fein

2 schwarze Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich fein

3 weiße Körner

vereinzelt (0-1%) gerundet fein

4 gelbe Körner

vereinzelt (0-1%)

gerundet - länglich fein

5 rote Körner

vereinzelt (0-1%) gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

27 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig FPIN 5YR5/4 10YR3/2 7.5YR5/4

Ware: mittel, fein geglättet, poliert und in-krustiert, Oberfläche: sehr glatt und glänzend, dunkelbraun, hellrot inkrustiert (10R5/8), durchgehend hart gebrannt, roter Kern, oxidie-render Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich fein

2 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

3 Glimmer selten (1-5%)

gerundet - länglich mittel

398

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

28 hart annähernd glatt feinporig FPIN 10YR4/2 10YR4/2 2.5YR4/3

Ware: fein, sehr fein geglättet, poliert und in-krustiert, Oberfläche: sehr glatt und leicht glän-zend, mittelbraun, hellweiß inkrustiert, durchge-hend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel (5-25%) gerundet fein

2 gelbe Körner

selten (1-5%) eckig fein

3 schwarze Körner

vereinzelt (0-1%) eckig mittel

4 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

29 sehr hart annähernd glatt feinporig SFGV 10YR4/1 10YR4/1 10YR4/1

Ware: fein, sehr fein geglättet und verziert, Oberfläche: sehr glatt und leicht glänzend, grau, durchgehend und sehr hart gebrannt, grauer Kern, reduzierender Brand. Minysch imitierte Ware.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 schwarze Körner

selten (1-5%) gerundet fein

3 rote Körner

vereinzelt (0-1%)

gerundet - länglich sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

30 hart körnig mittelpo-rig SFGP 10YR4/1 10YR3/15 5BG5/2

Ware: mittel, fein geglättet und poliert, Oberflä-che leicht uneben und glänzend, schwarz bis dunkelgrau, durchgehend hart gebrannt, grauer Kern, reduzierender Brand.

399

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

selten (1-5%) gerundet mittel

2 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

3 Glimmer vereinzelt (0-1%)

gerundet - länglich mittel

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

31 hart schiefrig mittel - grob GGGV 2.5YR5/6 2.5YR5/3 10Y6/2

Pithosware: mittel bis grob, grob verstrichen und geglättet, Oberfläche: stumpf und rauh, rotvio-lett bis rotbraun, dickwandig, nicht durchge-brannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel - selten gerundet sehr fein

grob bis sehr grob gemagert, dick-

wandig;

2 weiße Körner

mittel - selten

gerundet - länglich fein

3 schwarze Körner

mittel (5-25%)

eckig - länglich grob

4 gelbe Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich grob

5 rote Körner

vereinzelt (0-1%) gerundet fein

6 Poren mittel (5-25%)

gerundet - länglich mittel

7 orange Körner

vereinzelt (0-1%)

eckig - länglich sehr grob

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

32 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig E 10YR6/4 10YR6/4 5YR5/6

Ware: fein bis mittel, fein geglättet und engo-biert, hellbraun bis beige, durchgehend hart gebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

400

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

häufig - mittel gerundet sehr fein

2 weiße Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich mittel

3 schwarze Körner

selten (1-5%) länglich mittel

4 gelbe Körner

vereinzelt (0-1%) eckig grob

5 hellgraue Körner

selten (1-5%) eckig grob

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

33 hart leicht schiefrig

mittel - grob GGUV 2.5YR5/6 2.5YR5/6 N5/1

Pithosware: mittel bis grob, mittel bis grob geglättet, Oberfläche: rauh, rot, nicht durchge-brannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich grob

2 schwarze Körner

mittel (5-25%)

gerundet - länglich fein

3 dunkel-graue K.

selten (1-5%)

eckig - länglich grob

4 Glimmer häufig - mittel gerundet sehr fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

34 hart körnig mittel - grob MG 2.5YR4/6 -

5YR5/4 2.5YR4/6 2.5YR4/6Pithosware: mittel bis grob, mittel bis grob geglättet, Oberfläche: leicht rauh, rot, hart durchgebrannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

selten (1-5%)

eckig - länglich grob

2 dunkel-graue K.

mittel (5-25%) länglich grob

401

3 gelbe Körner

selten (1-5%) länglich mittel

4 rote Körner

mittel (5-25%)

eckig - länglich mittel

5 schwarze Körner

mittel (5-25%) länglich fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

35 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig FGIN 7.5YR5/4 10YR6/4 7.5YR5/4

Ware: mittel, fein geglättet und inkrustiert, Oberfläche: glatt und leicht glänzend, hellbraun bis rotbraun, Inkrustation: hellweiß (N8/1), nicht durchgehend, aber hart gebrannt, dünner, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 hellgraue Körner

selten (1-5%) gerundet fein

3 rote Körner

selten (1-5%) gerundet fein

4 schwarze Körner

vereinzelt (0-1%) länglich mittel

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

36 hart annähernd glatt feinporig FPIN 10YR6/4 10YR6/4 10YR5/1

Ware: fein, sehr fein geglättet, poliert und in-krustiert, Oberfläche: glatt und glänzend, beige bis hellbraun, Inkrustation: pink (10R7/4), nicht durchgehend aber hart gebrannt, breiter, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 dunkel-graue K.

vereinzelt (0-1%) länglich fein

2 Glimmer selten (1-5%) gerundet Sehr fein

402

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

37 hart körnig grobporig GV 2,5YR5/8 10R5/6-2,5YR5/6 5/10YPithosware: grob, grob verstrichen, Oberfläche: rauh, hellrot bis orange, nicht durchgebrannt, grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 dunkel-graue

Körner

mittel (5-25%) eckig grob

2 gelbe Körner

mittel (5-25%) länglich mittel

3 weiße Körner

häufig (>25%) gerundet fein

4 grüne Körner

vereinzelt (0-1%) eckig mittel

5 orange Körner

selten (1-5%) eckig grob

6 schwarze Körner

mittel (5-25%) länglich mittel

7 Poren häufig (>25%) gerundet mittel

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

38 hart leicht schiefrig

mittelpo-rig MG 2,5YR5/8 7,5YR6/4 6/5GY

Pithosware: mittel, mittelfein geglättet, hellrot, äußerste Tonlage beige (Engobe?), sehr hart aber nicht durchgehend gebrannt, breiter, hell-grauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 weiße Körner

selten (1-5%) gerundet fein

3 gelbe Körner

selten (1-5%) eckig mittel

4 Poren mittel (5-25%) länglich mittel

403

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

39 hart körnig mittelpo-rig FG 2,5YR5/6-5/8 2,5YR5/8 2,5YR/8

Ware: fein bis mittel, fein geglättet, Oberfläche: glatt mit kleinen Unebenheiten, orange, durch-gehend hart gebrannt, oranger Kern, oxidieren-der Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

2 gelbe Körner

mittel (5-25%) eckig mittel

3 weiße Körner

mittel (5-25%) länglich mittel

4 schwarze Körner

vereinzelt (0-1%) gerundet fein

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

40 hart körnig feinporig FG 2.5YR6/8-6/6 5YR6/6-2.5YR5/8 2.5YR5/8 5/10G

Ware: fein, fein geglättet, Oberfläche: glatt und leicht glänzend, orange, sehr hart aber nicht durchgehend gebrannt, breiter, hellgrauer Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

vereinzelt (0-1%) eckig mittel

2 gelbe Körner

selten (1-5%)

gerundet - länglich fein

3 dunkel-graue

Körner

vereinzelt (0-1%) länglich fein

4 Poren mittel - selten länglich fein

5 Glimmer

ober-flächlich

mittel (5-25%) gerundet sehr fein

404

Waren-gruppe Härte Bruch Porosität Oberfläche Farbe OF innen Farbe OF außen Farbe Bruch Farbe Bruch

Rand Farbe Bruch

Kern Bemerkungen

41 hart körnig mittelpo-rig GVUV 10R5/6-5/4 10R5/6-10R4/6 2.5YR4/6

Ware: mittel bis grob, grob verstrichen und regelmäßig besenstrichverziert, Oberfläche: sehr rauh, rot bis rotbraun, durchgehend hart ge-brannt, roter Kern, oxidierender Brand.

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen

1 weiße Körner

mittel (5-25%) eckig mittel

2 gelbe Körner

häufig - mittel

eckig - länglich mittel

3 violette Körner

selten (1-5%) gerundet fein

4 Poren mittel - selten

eckig - länglich fein

405

Warengruppen der mattbemalten Keramik A–Z

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

A hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein geglättet und engobiert (seifig) 10YR7/4-7.5YR7/6, beige 7.5YR6/1, mittelgrau

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 weiße Körner mittel - selten eckig-länglich fein 2

gelbe Körner vereinzelt länglich mittel3 Poren selten länglich fein4 violette Körner vereinzelt eckig-länglich mittel

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

B hart leicht schiefrig feinporig fein geglättet und engobiert 10YR5/4-6/4, beige bis gelb-braun 10YR6/1, grau

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 weiße Körner selten eckig fein2

dunkelgraue Körner selten länglich fein3 Glimmer selten rund sehr fein oberflächlich

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

C hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein geglättet 2.5YR5/6-6/6-4/6, rot 5YR6/1, grau

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 weiße Körner mittel eckig mittel2

graue Körner mittel eckig fein3 orange Körner vereinzelt länglich grob-mittel

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

D klingend hart leicht schiefrig bis glatt feinporig fein geglättet 7.5YR4/3-5/3, braun 7.5YR5/1, grau

406

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 weiße Körner selten eckig mittel2

Poren selten gerundet fein3 graue Körner selten länglich fein4 Glimmer selten gerundet sehr fein oberflächlich

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

E hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein geglättet und poliert (glänzend) 4/N-4/10Y, dunkelgrau 4/10BG, grau

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 gelbe Körner selten eckig mittel-grob2

weiße Körner mittel eckig fein3 orange Körner vereinzelt gerundet-länglich mittel4 Glimmer mittel gerundet sehr fein oberflächlich

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

F klingend hart leicht schiefrig feinporig fein bis mittelfein geglättet 2.5YR5/6-6/6-4/6, rot 2.5YR5/6-6/6, rot

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 weiße Körner mittel eckig mittel2

graue Körner mittel eckig fein3 orange Körner vereinzelt länglich grob-mittel

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

G hart leicht schiefrig feinporig fein geglättet und engobiert 10YR5/4-6/4, beige bis gelb-braun

10YR5/4-6/4, gelb-braun

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 weiße Körner selten eckig fein2

dunkelgraue Körner selten länglich fein3 Glimmer selten rund sehr fein oberflächlich

407

Warengruppe Härte Bruch Porösität Oberfläche Farbe Oberfläche außen Farbe Bruch

Z klingend hart leicht schiefrig feinporig bis dicht fein geglättet und rot engobiert 10R4/6 5/5G

Partikel Art Häufigkeit Form Korngröße Bemerkungen 1 weiße Körner selten länglich fein2

dunkelgraue Körner vereinzelt eckig fein3 rote Körner vereinzelt gerundet sehr fein 4 Glimmer vereinzelt gerundet sehr fein oberflächlich

Tafel 1

Schicht 13

3968, 3971, 4026, 4064, 4103: Amphoren. M. 1:2

Tafel 2

Schicht 13 1254, 1256: Schalen. 3974, 3975, 3908: Amphoren. 4260, 4261: Krüge.

3908: minysch imitiert. M. 1:2

Tafel 3

Schicht 13 961, 1034, 1066, 1068, 1077, 1079, 1088, 1094, 1261, 1262: Schalen.

1088: M. 1:4; sonst M. 1:2

Tafel 4

Schicht 13 561, 562, 620, 635, 1190: Schalen. 5628: Wishbone-Henkel. M. 1:2

Tafel 5

Schicht 13 74, 75, 98, 1168, 1171, 1173, 1191: Schalen. 1596: Schüssel. M. 1:2

Tafel 6

Schicht 13 1606, 1609, 1616, 1697, 1760, 1831, 1833, 1834: Schüsseln. M. 1:2

Tafel 7

Schicht 13 1456, 1460, 1782, 1784: Schüsseln. 1879, 1979: Kantharoi. 2061–62: Kugelkantharoi.

8511: Wandfragment. 8743: Miniaturgefäß. M. 1:2

Tafel 8

Schicht 13 2992, 2480, 2485, 2887, 3574: Töpfe. 3572–73: Tüllenfragmente von Töpfen. M. 1:2

Tafel 9

Schicht 13 2648, 2650–51, 2716, 2772, 2996: Töpfe. M. 1:2

Tafel 10

Schicht 13 2657, 3532, 3561, 3566–69: Töpfe. M. 1:2

Tafel 11

Schicht 13 3547, 3577–79, 3581: Töpfe. M. 1:2

Tafel 12

Schicht 13 3585: Topf. 3833: Pyraunos. 4304, 4354: Pithoi.

7839: Wandfragment mit Knubbe. 8733: Backwanne. M. 1:2

Tafel 13

Schicht 13 4320: Pithos. 7163, 7182, 7193: Böden. 8714: Siebgefäß. M. 1:2

Tafel 14

Schicht 13 7214, 7239, 7242, 7381, 7641, 7646: Böden. 5120, 5136: Henkel.

8755, 8758: Amphoren (minysch imitiert). 8834: Schale (minysch imitiert). M. 1:2

Tafel 15

Schicht 13 8835: Schale. 8794, 8808, 8833: Schüsseln.

8873, 8876, 8888, 8894, 8901: Böden (alle minysch imitiert). M. 1:2

Tafel 16

Schicht 13. 8745: Schicht 13+14 8745: verziertes Töpfchen (Sonderform). 10 376: Becher der Vatin-Kultur. M. 1:2

Tafel 17

Schicht 12 1251: Schale (Miniaturform). 3905–06, 3960, 3962: Amphoren.

5093: verzierter Henkel. 5099: Kantharos. M. 1:2

Tafel 18

Schicht 12 713, 733, 1185–86, 1287–88: Schalen. 5585–86: Wishbone-Henkel. M. 1:2

Tafel 19

Schicht 12 1183: Schale. 1589–90, 1690: Schüsseln. 7640: Boden. M. 1:2

Tafel 20

Schicht 12 1692, 1788: Schüssel. 1975, 1994–95: Kantharoi. 2031: Kugelkantharos. 2473: Topf.

5313: Henkel. 8681: verziertes Wandfragment. M. 1:2

Tafel 21

Schicht 12 2641, 2985, 3438, 3558, 3571:Töpfe. M. 1:2

Tafel 22

Schicht 12. 3604: Schicht 11+12 2656, 3583: Töpfe. 3604: Dreifußtopf. 7084, 7091, 7109, 7397: Böden.

3604: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 23

Schicht 12. 4319, 7243: Schicht 12+13 4301, 4319: Pithoi. 7243: Boden. 7790, 7800: Wandfragmente mit Knubben. 8721–22: Backwannen. M. 1:2

Tafel 24

Schicht 12. 8788, 8830, 8839: Schicht 12+0. 8825, 8856: Schicht 12+13 8720: Backwanne. 8788–89, 8816, 8825, 8830: Schüsseln (minysch imitiert).

8839, 8856: Kantharoi (minysch imitiert). 8898: Standfuß (minysch imitiert). M. 1:2

Tafel 25

Schicht 11 557, 666, 1249: Schale. 3901, 3961: Amphoren. 4259: Krug (?). M. 1:2

Tafel 26

Schicht 11 734: Schale. 1683, 1686, 1797: Schüsseln. 1684: Schüssel (minysch imitiert).

1877, 2057: Kantharoi. M. 1:2

Tafel 27

Schicht 11 2095: Kugelkantharos. 2472, 2705, 2882: Töpfe. 3828: Pyraunos. 4316: Pithos. 5287: Henkel. 7085: Boden.

7783: Wandfragment mit Knubbe. 8723: Backwanne. M. 1:2

Tafel 28

Schicht 11. 8753–54, 8762, 8771: Schicht 10+11. 8753–54, 8762, 8764: Amphoren. 8771: Schüssel. (minysch imitiert). M. 1:2

Tafel 29

Schicht 11. 8841, 8891: Schicht 10+11. 8818: Schicht 11+0. 10380: Schicht 11+12. 8818: Schüssel. 8841: Kantharoshenkel. 8891, 8899: Standfüße. (alle minysch imitiert)

10380: kleines bemaltes geschlossenes Gefäß (Import). M. 1:2

Tafel 30

Schicht 10 1682: Schüssel (minysch imitiert). 1790–91, 1854: Schüsseln. 2243, 3246: Töpfe. 5282:

Henkel. 7629: Boden. M. 1:2

Tafel 31

Schicht 10. 8820, 8847: Schicht 9+10+0. 3511: Topf. 7042: Boden. 7779–80: Wandfragmente mit Knubben. 8820: Schüssel (minysch imitiert). 8847,

8852: Kantharos (?) (minysch imitiert). 8879: Standfuß (?) (minysch imitiert). M. 1:2

Tafel 32

Schicht 8 343, 545, 962: Schalen. 4021: Amphore. 4565: Henkel (Sonderform). M. 1:2

Tafel 33

Schicht 8. 5336: Schicht 7+8. 2093: Schicht 8+9 2703: Topf. 1847: Schüssel. 2093, 5336: verzierte Kugelkantharoi. 5620: Wishbone-Henkel. 7593, 7608, 7661:

Böden. 8181: verziertes Wandfragment (Schüssel?). 8739: verzierte Sonderform. M. 1:2

Tafel 34

Schicht 8 2634, 2652, 3015: Vorratstöpfe. 2634: M. 1:2. 2652, 3015: M. 1:4

Tafel 35

Schicht 8. 4364: Schicht 8+0 2723: Topf. 4363–64: Pithoi. 7370: Boden. 7770: Wandfragment mit Knubbe. 8684: Tüllenfragment.

4364, 7370: M. 1:4. 4363: M. 1:8; alle anderen M. 1:2

Tafel 36

Schicht 8. 8746: Schicht 9+0 3799, 3825: Pyraunos. 4385: Pithos. 8746: Grillplatte. 8851: Kantharos (minysch imitiert).

4385: M. 1:8; alle anderen M. 1:2

Tafel 37

Schicht 8. 8801: Schicht 7+8. 8859: Schicht 8+0. 8854, 8902: Schicht 8+9 2941: Vorratstopf. 8854, 8859: Kantharoi (minysch imitiert). 8801, 8831: Schüsseln (minysch imitiert). 8902:

Standfuß (minysch imitiert). 9116: Amphore (mattbemalt). 8859: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 38

Schicht 7 4004, 4006, 4015, 4017, 4020: Amphoren. 4004: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 39

Schicht 7. 4274: Schicht 7+0 62: Schale. 3875, 3895, 3954: Amphoren. 4249, 4257, 4267, 4274, 4276: Krüge.

4267: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 40

Schicht 7 309, 554, 684, 958, 972, 1085, 1090: Schalen. M. 1:2

Tafel 41

Schicht 7 1157, 1161: Schalen. 5612–13, 5618–19, 5624–25, 6548: Wishbone-Henkel. M. 1:2

Tafel 42

Schicht 7. 5670: Schicht 6+7 1383, 1429, 1552, 1712, 1848, 1851: Schüsseln. 5670: Wishbone-Henkel. 7651, 7663: Standfüße.

1675: Schüssel (minysch imitiert). M. 1:2

Tafel 43

Schicht 7 5410: Henkel. 7368, 7429, 7686: Böden. 8194, 8224–25, 8446: verzierte Wandfragmente. M. 1:2

Tafel 44

Schicht 7. 5338, 5340: Schicht 0. 5341: Schicht 7+0 5436: Henkel (Sonderform). 1873–75, 1954, 1963: Kantharoi. 2015, 2020: Kugelkantharoi.

5338, 5340–41: Henkel mit Nietimitation. M. 1:2

Tafel 45

Schicht 7 2023, 2083, 2089: Kantharoi. 2232, 2377, 2537: Töpfe. M. 1:2

Tafel 46

Schicht 7 2492, 2494, 2697, 2872, 3344, 3391, 3393: Töpfe. 2492, 2494: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 47

Schicht 7 2653, 2699, 2700, 2762, 2937, 3018: Töpfe. M. 1:2

Tafel 48

Schicht 7 2721: Topf. 5337, 5517, 5521, 5524, 5443: Henkel. 7765: Knubbe. 5443: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 49

Schicht 7. 4417: Schicht 7+0 3754: Pyraunos. 4315, 4350, 4409, 4417: Pithoi. 7936: verziertes Wandfragment. 8706, 8709–10: Siebgefäße.

4315, 4350, 4409: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 50

Schicht 7. 9412: Schicht 6+7. 9409: Schicht 6+7+0 9088, 9089: Amphoren. 9345, 9347: Amphorenhenkel. 9360: Krug (?). 9522: Amphoriskos.

9409, 9412: Schüsseln (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 51

Schicht 7. 9421: Schicht 7+0 9369: Schale. 9415, 9421, 9425: Schüsseln. 9433, 9436: Kantharoi. 10276: Wandfragment

(alle mattbemalt) M. 1:2

Tafel 52

Schicht 7. 9438, 9474, 9517: Schicht 7+8. 9450: Schicht 6+7 9437–38, 9442: Kantharoi. 9463, 9469, 9474: Kantharoshenkel. 9450, 9452: Kugelkantharoi. 9500:

Amphorenhenkel. 9517: Standring (?) (alle mattbemalt). 9437: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 53

Schicht 7. 9435, 9480, 9518: Schicht 7+8. 10377: Schicht 7+0. 9478: Schicht 0 9435: Kantharos. 9478: Tasse. 9480: Henkel. 9518: Standfuß (?). (alle mattbemalt). 8759: Amphore (minysch

imitiert). 10377–78: bemalte Tassen (Importe). 10379: mattbemalte Tasse (Import?). M. 1:2

Tafel 54

Schicht 7. 8768, 8844: Schicht 6+7. 8897: Schicht 7+0 8768: Schüssel. 8844: Kantharos. 8897: Standfuß. 8924, 8840: Kantharoshenkel. M. 1:2

Tafel 55

Schicht 6. 3940: Schicht 5+6 3860, 3863–64, 3933, 3940–41, 3997, 4083, 4085: Amphoren. 4264: Krug (?).

3940: M. 1:6; alle anderen M. 1:2

Tafel 56

Schicht 6 992, 1010, 1071, 1081, 1083, 1096, 1199, 1200: Schalen. 4254, 4266: Krüge (?). M. 1:2

Tafel 57

Schicht 6 200, 373–74, 441, 689, 705: Schalen. M. 1:2

Tafel 58

Schicht 6 58, 902, 1153: Schalen. 1518: Schüssel. 5608, 5638: Wishbone-Henkel. 7425, 7516, 7523: Böden. M. 1:2

Tafel 59

Schicht 6 1523–24, 1634, 1666: Schüsseln. M. 1:2

Tafel 60

Schicht 6 1615, 1708, 1818: Schüsseln. 8133, 8158–59, 8210: verzierte Wandfragmente (Schüsseln?). 1890, 1900, 1908:

Kantharoi. 1890: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 61

Schicht 6 1864, 1991–92: Kantharoi. 1991: mattbemalt. M. 1:2

Tafel 62

Schicht 6 2080, 2082, 2085: Kugelkantharoi. 2450, 2573: Töpfe. 5194: Henkel. 8698: Siebgefäß (?). M. 1:2

Tafel 63

Schicht 6 2309, 2685, 2908, 3147, 3229, 3502: Töpfe. M. 1:2

Tafel 64

Schicht 6 2631: Topf. 4499, 4503, 4506, 5335, 5513: Henkel. 4506, 5335: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 65

Schicht 6 4328, 4405: Pithoi. 4511: Henkel. 6847: Boden. 7914–15, 8025: verzierte Wandfragmente.

4328, 7915: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 66

Schicht 6 3680, 3692: Pyraunoi. 4401, 4404, 4407, 4413–14: Pithoi. 8521: Wandfragment mit Besenstrich.

4404, 4407, 4414: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 67

Schicht 6. 4309, 4419: Schicht 5+6. 4388, 4418: Schicht 6+0. 4387: Schicht 0 2691: Topf. 4309, 4387–88, 4418–19: Pithoi. 4309, 4388: M. 1:2; alle anderen M. 1:4

Tafel 68

Schicht 6 3689: Pyraunos. 9083, 9163, 9178, 9183, 9255, 9261: Amphoren (mattbemalt). M. 1:2

Tafel 69

Schicht 6 9250, 9252: Amphoren. 9378: Schale. 9431: Kantharos. 9461: Kantharoshenkel. 9509: Wishbone-Henkel.

10054: Wandfragment (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 70

Schicht 6. 9165–66, 9358, 9361, 9495: Schicht 5+6 9180, 9165–66: Amphoren. 9263, 9358: Wandfragmente (Amphoren?). 9361: Krug (?)

(alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 71

Schicht 6. 9417, 9447, 9495: Schicht 5+6. 9377, 9390, 9419, 9494: Schicht 6+0 9494–95: Henkel. 9377, 9390: Schalen. 9417, 9419: Schüsseln. 9447: Kantharos (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 72

Schicht 6. 8807: Schicht 5+6. 9472, 9521: Schicht 6+7. 8849: Schicht 6+0 8760: Amphore (minysch imitiert). 8807: Schüssel (minysch imitiert). 8849: Kantharos (minysch imitiert).

9472: Bandhenkel (mattbemalt). 9521: Deckel (?) (mattbemalt). M. 1:2

Tafel 73

Schicht 5 458, 680, 999, 1013: Schalen. 3942: Amphore. 4271: Krug. 5572: Wishbone-Henkel.

3942: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 74

Schicht 5 46, 91, 115, 812, 862: Schalen. 911, 1867: Kantharoi. 2001, 2079: Kugelkantharoi. 7559: Standring. M. 1:2

Tafel 75

Schicht 5 1504, 1630, 1655,: Schüsseln. 2378, 2520, 2535, 2571: Töpfe. 5206, 5325: Henkel.

7269, 7296, 7533, 7688: Böden. M. 1:2

Tafel 76

Schicht 5 2315, 2973, 3197, 3481: Töpfe. 5326, 5522: Henkel. 6791: Boden.

7735, 7744, 7945–46: verzierte Wandfragmente. M. 1:2

Tafel 77

Schicht 5. 4323: Schicht 4+5+0 4308, 4312, 4323–24, 4400: Pithoi. 8026: verziertes Wandfragment. 4324, 8026: M. 1:2; alle anderen M. 1:4

Tafel 78

Schicht 5 3613, 3617, 3710, 3732: Pyraunoi. 9142: Amphore (mattbemalt). 9246: Amphorenhals (mattbemalt).

9343: Amphorenhenkel (mattbemalt). 10185: Wandfragment (bichroM. mattbemalt). 3613, 3617: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 79

Schicht 5 9237, 9269: Wandfragmente (Amphoren). 9399, 9400: Schüsseln. 9515: Boden (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 80

Schicht 5. 9395: Schicht 4+5 9366, 9380: Schalen. 9395: Schüssel. 9434, 9439: Kantharoi. 9449: Kugelkantharos.

9459: Kantharoshenkel (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 81

Schicht 5. 9177: Schicht 5+6. 9327, 9445: Schicht 4+5. 9444: Schicht 4+5+0 9177: Amphore. 9327: Amphorenhenkel (?). 9444–45: Kugelkantharoi (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 82

Schicht 4 407, 619, 1135: Schalen. 4072, 4097: Amphoren. 6779: Boden. M. 1:2

Tafel 83

Schicht 4 699, 897, 928–29, 936: Schalen. M. 1:2

Tafel 84

Schicht 4 15: Schale. 1484, 1802: Schüsseln. 1883–84: Kantharoi. 5547, 5599¸5633, 5665: Wishbone-Henkel. M. 1:2.

7645: Pithos. M. 1:4

Tafel 85

Schicht 4 1860: Kantharos. 2076: Kugelkantharos. 2125, 2439, 2441: Töpfe. 8736: Sonderform. M. 1:2

Tafel 86

Schicht 4 2298, 2623, 2673, 2676, 2687, 3065, 3499: Töpfe. M. 1:2

Tafel 87

Schicht 4. 3603: Schicht 4+5 3603: Dreifußtopf. 4395, 4397: Pithoi. 4469, 4481, 5324: Henkel. 7861: verziertes Wandfragment.

7861: M. 1:2; alle anderen M. 1:4

Tafel 88

Schicht 4 9075, 9077: Amphoren. 9222: Bauchfragment (Amphore?). 9512: Boden (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 89

Schicht 4 9226, 9228, 9253: Wandfragmente (Amphoren?). 9483–84: Henkel (Amphoren?). 9513–14: Böden.

9520: Knubbe (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 90

Schicht 4 9364, 9374–75: Schalen. 9428: Kantharos. 9708, 9725, 9786: Wandfragmente (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 91

Schicht 4+0 9136–37, 9158–59: Amphoren. 9224–25, 9227: Wandfragmente (Amphoren?) (alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 92

Schicht 4. 4416: Schicht 4+0 2744: Topf. 4479: Henkel. 4411, 4416: Pithoi. M. 1:2

Tafel 93

Schicht 3 4, 1110: Schalen. 4034: Amphore. 4244, 4247, 4263, 4270: Krüge. M. 1:2

Tafel 94

Schicht 3 395, 1107, 1132, 1134, 1144: Schalen. M. 1:2

Tafel 95

Schicht 3 695, 702, 939: Schalen. M. 1:2

Tafel 96

Schicht 3 942, 946: Schalen. 5535, 5538, 5593, 5595: Wishbone-Henkel. M. 1:2

Tafel 97

Schicht 3 1862: Kantharos. 1996, 2064, 2072: Kugelkantharoi. 5539–40: Wishbone-Henkel. 8735: SonderforM. (Platte?).

8589, 8591: verzierte Wandfragmente. M. 1:2

Tafel 98

Schicht 3 2108, 2776–77, 2796, 2890, 2957, 3473: Töpfe. 2776: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 99

Schicht 3 2606, 2608–09, 2664–65, 2668: Töpfe. M. 1:2

Tafel 100

Schicht 3 2731–32, 2734, 2737: Töpfe. 6756: Boden. 7705: Wandfragment mit Knubbe. M. 1:2

Tafel 101

Schicht 3 7414: Boden. 4657, 5354: Henkel. 7849: verziertes Wandfragment. M. 1:2

Tafel 102

Schicht 3 4393: Wandfragment (Pithos). 4435: Henkel (Krug?). 4447–48, 5512, 5359: Henkel.

9148: Amphore (mattbemalt). M. 1:2

Tafel 103

Schicht 3. 9311: Schicht 3+4+0. 9388: Schicht 3+4 9101, 9147: Amphoren. 9305, 9311: Amphorenhenkel. 9388: Schale. 9443: Kugelkantharos. 9510: Boden (alle

mattbemalt). M. 1:2

Tafel 104

Schicht 3+4. 9155: Schicht 3+0 9150, 9155: Amphoren. 9201, 9217: Wandfragmente (Amphoren). 9373: Schale. 9394: Schüssel

(alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 105

Schicht 2 2069, 2071: Kugelkantharoi. 3838: Amphore. 4380: Pithos. 4421, 4429: Henkel. 6737: Boden. M. 1:2

Tafel 106

Schicht 2 2, 1148, 1267: Schalen. 1617: Schüssel. 4281, 4306: Pithoi. M. 1:2

Tafel 107

Schicht 2 2496, 2592, 2659, 2774, 2889, 3029: Töpfe. 8687: Siebgefäß (?).

9219: Wandfragment (Amphore; mattbemalt). M. 1:2

Tafel 108

Schicht 1+0 3845, 3915, 3978, 4039, 4066: Amphoren. M. 1:2

Tafel 109

Schicht 1+0 963: Schale. 3923: Amphore. 4252: Krug (?). 4664, 4668: Henkel. M. 1:2

Tafel 110

Schicht 1+0 6, 394, 584, 940–41, 983: Schalen. 5537, 5594: Wishbone-Henkel. M. 1:2

Tafel 111

Schicht 1+0 1296, 1781, 1807: Schüsseln. 1997: Kugelkantharos. 2130: Topf. 8584, 8622: verzierte Wandfragmente. 8691:

Siebgefäß. 8737: SonderforM. (Kellenstiel?). M. 1:2

Tafel 112

Schicht 1+0 2436, 2565–66, 2583, 3474, 3476: Töpfe. M. 1:2

Tafel 113

Schicht 1+0 2607, 2733, 2961, 3044: Töpfe. 5365: Henkel. M. 1:2

Tafel 114

Schicht 1+0 4439–40, 4444, 4467, 5373, 5527: Henkel. M. 1:2

Tafel 115

Schicht 1+0 4455: Henkel. 6778, 7257, 7410: Böden.7706, 7852, 7855, 7866: verzierte Wandfragmente.

9134, 9214: Amphoren (mattbemalt). 9385: Schüssel (mattbemalt). M. 1:2

Tafel 116

gestörte Fundkomplexe 1984: Kantharos. 4100, 4101: Amphoren. 8862: Kantharos (minysch imitiert).

1984: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 117

gestörte Fundkomplexe 3806: Pyraunosständer. 5351: Henkel. 7681: Kugelboden. 7886: verziertes Wandfragment.

3806: M. 1:4; alle anderen M. 1:2

Tafel 118

gestörte Fundkomplexe 9286: Wandfragment (Amphore?). 9362–63: Krüge (?). 9376, 9389: Schalen. 9418: Schüssel. 9432: Kantharos

(alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 119

gestörte Fundkomplexe 9213: Henkel. 9328: Amphorenhenkel. 9430: Kantharos. 9446: Kugelkantharos. 9478: Tasse. 9519: Standring

(alle mattbemalt). M. 1:2

Tafel 120

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 15. M. 729, M. 953: Schicht 14+15. M. 1:2

Tafel 121

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 14. M. 1057: Schicht 14+15. B 1309: Schicht 13. M. 1:2

Tafel 122

Minysche Drehscheibenkeramik M. 953, M. 1057: Schicht 14+15. M. 569, M. 640: Schicht 14. M. 1330: Schicht 13+14.

M. 959, B 1326: Schicht 13. M. 1:2

Tafel 123

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 13. M. 1:2

Tafel 124

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 13. M. 1:2

Tafel 125

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 13. B 741, B 801: Schicht 12. M. 1:2

Tafel 126

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 12. B 1305: Schicht 12+13. M. 1064: Schicht 13. M. 1:2

Tafel 127

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 12. B 527: Schicht 11. M. 1:2

Tafel 128

Minysche Drehscheibenkeramik Schicht 11. B 838, B 942: Schicht 12. M. 1:2

Tafel 134

Makroaufnahmen der Grobkeramik (Warengruppen 1, 7, 9, 10)

Tafel 135

Makroaufnahmen der Grobkeramik (Warengruppen 11, 12, 13, 16)

Tafel 136

Makroaufnahmen der Grobkeramik (Warengruppen 20, 25, 41)

Tafel 137

Makroaufnahmen der Pithoswaren (Warengruppen 3, 31, 33)

Tafel 138

Makroaufnahmen der Pithoswaren (Warengruppen 34, 37, 38)

Tafel 139

Makroaufnahmen der Feinkeramik (Warengruppen 2, 4, 5)

Tafel 140

Makroaufnahmen der Feinkeramik (Warengruppen 8, 15, 18)

Tafel 141

Makroaufnahmen der Feinkeramik (Warengruppen 22–24)

Tafel 142

Makroaufnahmen der Feinkeramik (Warengruppen 30, 32, 39, 40)

Tafel 143

Makroaufnahmen der inkrustierten Keramik (Warengruppen 6, 17, 19, 21, 26)

Tafel 144

Makroaufnahmen der inkrustierten Keramik (Warengruppen 27, 28, 35, 36)

Tafel 145

Makroaufnahmen der minysch imitierten Keramik (Warengruppen M1–M4)

Tafel 146

Makroaufnahmen der minysch imitierten (Warengruppe M5–M7) und mattbemalten Keramik (Warengruppe A–B)

Tafel 147

Makroaufnahmen der mattbemalten Keramik (Warengruppen C–F)

Tafel 148

Auswahl mattbemalter Gefäße.

9345, 9500: Schicht 7. 9180: Schicht 6. 9142, 9246: Schicht 5. 9222: Schicht 4. 9201, 9217, 9311: Schicht 3+4. 9155: Schicht 3+0. 9171: Schicht 2+3. 9219: Schicht 2. 9214: Schicht 1+0

Tafel 149

Auswahl mattbemalter Gefäße. 10380: Schicht 11+12. 10378, 10379: Schicht 7. 9421, 10377: Schicht 7+0. 9461: Schicht 6. 9412, 9521: Schicht

6+7. 9377, 9419: Schicht 6+0. 9495: Schicht 5+6. 9418, 9430, 9446: Schicht 0

Tafel 150

Feinkeramik, minysch imitierte und inkrustierte Gefäße aus unterschiedlichen Kontexten. 467, 545: Wishbone-Schalen. 1615: Schüssel. 1860, 1960, 1962, 2063, 2093 (inkrustiert), 8859 (minysch

imitiert): Kantharoi. 5325, 5330, 5334: Vertikalhenkel mit Aufsatz. 5528, 5535, 5539, 5547, 5552, 5607, 5608, 5610, 5632, 5633, 5650, 5665: Wishbone-Henkel

Tafel 151

1908: Kantharos. 3603: Dreifußtopf. 3904, 4004: Amphoren. 4261: Krug. 5336: verzierter Henkel. 5338, 8862,

8924, 8926: Henkel mit Nietimitation. 8126, 8150, 8151, 8435, 8414, 8159, 8181, 8225: Wandfragmente verzierter Schüsseln. 8745: Sonderform. 10376: Vatin-Becher

Tafel 152

1852: verzierte Schüssel. 2070, 2080, 2082, 2083, 7430, 8058, 8589, 8617: inkrustierte Kugelkantharoi. 3806, 3825: Pyraunoi. 2488, 2693, 2725, 2777, 2896, 4401, 4411, 4417, 7694, 7695, 7697, 7726, 7818: verzierte

Grobkeramik. 7501, 7567, 7663: Bodenvarianten. 8691, 8697, 8701, 8706, 8710: Siebgefäße