Der gesuchte Ausdruck steht nicht im Wörterbuch! Bilinguale Taschenwörterbücher als...
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López Barrios, M. (2008). Der gesuchte Ausdruck steht nicht im Wörterbuch! Bilinguale Taschenwörterbücher als Formulierungshilfe im Grundstufenunterricht DaF. In C. Fandrych & I. Tonhauser (Eds.), Fertigkeiten - integriert oder separiert? (pp. 73-85). Wien: Praesens Verlag. (ISBN-10: 370690411X)
Maria L6pez Barrios
Löpez Barrios 1997, 2005). Hausmann/Blumenthal (2006) grenzen die Kollokation von freien Kombinationen (combinaison libre) und idiomatischen Wendungen (locution idiomatique oder figuree) ab. Siepmann (2006) betont drei Aspekte der Kollokationsforschung, nämlich die Polysemie, den Grad syntaktischer Fixiertheit und die Struktur von Kollokationen, die einer eingehenden Beschreibung bedürfen. Diese Aspekte sind besonders wichtig für die Behandlung von Kollokationen in zweisprachigen Wörterbüchern. Ein Überblick über d ie Einbeziehung von Kollokationen in zweisprachigen Wörterbüchern wurde in
Löpez Barrios (2005) gegeben.
2. Der Status des Lexikons aus der heutigen Fremdsprachendi
daktik
Wortschatzlernen in einer Fremdsprache bedeutet mehr als die Memorisierung von lexikalischen Einheiten und die Eins-zu-eins-Koppelung dieser mit ihren Äquivalenten in der Ll. Trotzdem sind d idaktische Konzepte, die über das einzelne Wort hinausgehen und dem Kombinationspotential des Wortschatzes Rechnung tragen eher eine Seltenheit. Wortkombinationen erfordern die Wahl zulässiger Begleiter, die von semantischen und grammatischen Prinzipien regiert werden. Die traditionelle Trennung zwischen Wortschatz und Grammatik, die in Curricula bis heute noch vorgenommen wird, ist eine Widerspiegelung der lange Zeit gültigen Beschreibungsansätze in den Bezugsdisziplinen Lexikologie und Lexikografie (Siepmann 2006). Diese Trennung steht im Widerspruch zu den aktuellen Ansätzen der Sprachlehrforschung, die allmählich ihren Eingang in Konzepte der Wortschatzvermittlung finden. Diese betonen die Wichtigkeit der Beziehung der sprachlichen Teilsysteme Wortschatz und Grammatik zueinander. In der Fremdsprachendidaktik, insbesondere in der Englischdidaktik, gewinnt der von Michael Lewis begründete Lexical Approach, der die zentrale Rolle des Wortschatzes hervorhebt, immer mehr .an Bedeutung. Diesen charakterisieren Richards/Rodgers (2001: 132) folgen
dermaßen:
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A lexical approach in language teaching refers to one derived from the
belief that the building blocks of language learning and communication
are not grammar, functions, notions, or some other unit of planning and
teaching but lexis , that is, words and ward combinations.
Der gesuchte Ausdruck steht nicht im Wörterbuch!
Dass Wörter und ihre Kombinationen die Bausteine der zu erlernenden Fremdsprache verkörpern, zeigt sich ganz besonders deutlich darin, dass DaF-Lernanfänger sehr oft zur Klärung lexikalischer Zweifelsfälle zum zweisprachigen Wörterbuch greifen . Da für das Sprachenpaar Deutsch-Spanisch/ Spanisch-Deutsch noch keine Lernerwörterbücher vorhanden sind, benutzen DaF-Lerner in der Regel die k leineren zweisprachigen Wörterbücher wie Oceano Präctico (OP), Larousse bäsico (LB) oder Langenscheidts Taschenwörterbuch Spanisch (LTS). Dies ist besonders der Fall der Anfänger, denn für fortgeschrittene Lerner ist das Angebot an einsprachigen Lernwörterbüchern recht groß geworden. In den analysierten Wörterbüchern variiert die für die Textproduktion relevante Information sowohl qualitativ als auch quantitativ. Die Frage, inwieweit diese bilingualen Taschenwörterbücher die Wörter in typischen Verwendungskontexten und nicht nur als isolierte Einheiten darstellen, bildet den Kern dieses Beitrags. Darüber hinaus beabsichtigt die vorzunehmende Analyse, DaF-Lehrern Einsicht in Qualitätskriterien für bilinguale Taschenwörterbücher zu verschaffen, die ihnen bei der Beratung bezüglich eines für die Textproduktion angemessenen zweisprachigen Wörterbuchs nützen.
3. An wen richtet sich das Wörterbuch und für welche Zwecke braucht man es?
Diese Frage ist von entscheidender Bedeutung bei der Auswa hl eines geeigneten Wörterbuchs . DaF-Lernanfänger haben sowohl Dekodierungs- als auch Enkodierungsfragen, die das zweisprachige Wörterbuch klären sollte . Diese beiden Funktionen erfüllen zweisprachige Wörterbücher nur zum Teil auf zufriedenstellende Weise. Besonders bei Wörterbüchern in Printversion besteht die Schwierigkeit, auf alle potentiellen Fragen von Benutzern, die die Zielsprache als Ll und/ oder L2 haben, einzugehen. Die Einbeziehung aller relevanten Informationen für beide Funktionen ins bilinguale Wörterbuch ist, besonders für die kleineren Wörterbuchformate, eine Utopie. Platz ist im Wörterbuch in Printform Mangelware, deswegen sollen der Benutzer und seine Bedürfnisse klar definiert werden. Im Folgenden werden die lexikographischen Fachbegriffe Fokus, Funktion und Direktion erläutert, um die Problematik der vom Wörterbuch realistischerweise zu erwartenden Informationen darzustellen (Hausmann/Werner 1991) . Der Skopus bezieht sich auf die Sprachrichtung des Wörterbuchs, z.B.
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Deutsch - Spanisch/ Spanisch - Deutsch. Bei den analysierten Fällen handelt es sich um biskopale Wörterbücher: „Bietet ein Wörterbuch sowohl Äquivalente in einer Sprache für Wortschatzeinheiten einer zweiten als auch Äquivalente in letzterer Sprache für Wortschatzeinheiten ersterer, dann liegt der Fall eines biskopalen Wörterbuchs vor" (Hausmann/Werner 1991:2740). Die Funktion des Wörterbuchs bestimmt seine vorgesehenen Benutzungszwecke: „Erwerb oder Erweiterung von Fremdsprachenkompetenz und Konsultation bei aktuellen Problemen im Umgang mit Texten" (Hausmann/Werner 1991:2741). Damit ist gemeint, ob das Wörterbuch beim Lernen der Fremdsprache behilflich sein kann und ob das Wörterbuch bei der Rezeption und Produktion fremdsprachiger Texte dienen kann. Wenn das Wörterbuch beide Funktionen erfüllt, ist es bifunktional. Oft werden in diesem Zusammenhang die Bezeichnungen „passiv" und „aktiv" verwendet. In Anlehnung an die heute in der Fremdsprachendidaktik verbreitete Unterscheidung zwischen „rezeptiven" und „produktiven" Fertigkeiten, die die Fertigkeiten Lesen und Hören als alles andere als „passive" Fertigkeiten aufwertet, werden in dieser Untersuchung diese Bezeichnungen auf die Wörterbuchfunktionen übertragen. Die analysierten Wörterbücher machen in ihren Vorworten keine genauen Angaben hinsichtlich der intendierten Verwendungsmöglichkeiten dieser Wörterbücher. Außer „Schule, Alltag und Beruf' auf der Rückseite des LTS findet man „Reisen" bei LB und OP. „Deutschlernen" wird außerdem von OP angegeben. Diese Ziele deuten sowohl auf Rezeption wie auch auf Produktion hin (Lopez Barrios 2005:245), so dass die drei Wörterbücher im Prinzip als bifunktional zu charakterisieren sind. Mit dem Begriff Direktion ist die Ausrichtung des Wörterbuchs auf die Ll der Adressaten gemeint (Hausmann/Werner 1991:2742). Beinhaltet das Wörterbuch eine Fülle von Informationen, die für die Ll-Benutzer beider Sprachen gleichermaßen relevant sind, spricht man von bidirektionalen Wörterbüchern. Diese Bidirektionalität ist stark von der Größe und dem Umfang des Wörterbuchs bedingt. Ein für spanischsprachige Adressaten konzipiertes zweisprachiges Wörterbuch für das Sprachenpaar Deutsch-Spanisch, das auf Bidirektionalität setzt, sollte eine Menge von Informationen beinhalten, die den räumlichen Rahmen eines Taschenwörterbuchs sprengt. Beispielsweise sind Kollokationen für die Produktion notwendig und sollten zu gleichen Teilen in beiden Sprachen dargestellt werden. Für die Rezeption ist die Erklärung von Realien, die die deutsch- und spanischsprachige
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Welt betreffen, sehr nützlich. Es ist also eindeutig, dass die Behandlung dieser beiden Aspekte für die Bedürfnisse der spanisch- und deutschsprachigen Lerner in einem Taschenwörterbuch nicht realisierbar ist. Eng mit diesem letzten Aspekt hängen die im Wörterbuch behandelten Varietäten des Spanischen und des Deutschen zusammen. Dies ist eine wichtige Frage, da die untersuchten Wörterbücher in diesem Zusammengang, besonders in Bezug auf die dargestellte Varietät des Spanischen, gewisse Unterschiede aufweisen (Lopez Barrios 2005:245).
4. Wie werden Wortbedeutungen im zweisprachigen Wörterbuch ausdifferenziert?
Lexikographen bedienen sich verschiedener Mittel der Äquivalenzdifferenzierung, die Anwender sicher und einfach zum treffenden Ausdruck führen sollten. Zu diesen gehören graphische und sprachliche Mittel. Zu den graphischen Mitteln gehören arabische und römische Zahlen sowie Buchstaben und Symbole, die zur Trennung der verschiedenen Bedeutungen und zur Verdeutlichung der grammatischen Gliederung verwendet werden. Symbole dienen zur Angabe von idiomatischen Ausdrücken oder zur Verdeutlichung eines Wechsels der zu behandelnden Wortklasse. Zu den sprachlichen Mitteln der Bedeutungsdifferenzierung zählen Kotextangaben, Glossen und die als Sublemmata aufgeführten „Mehr-Wort-Einheiten" sowie Anwendungsbeispiele. Letztere kommen vor allem in bilingualen Wörterbüchern größerer Formate häufiger vor als in den hier analysierten Taschenwörterbüchern. Im Folgenden wird die bedeutungsdifferenzierende Funktion von Kotextangaben, Glossen und Sublemmata näher betrachtet. Für Hausmann/Werner (1991) besteht die Funktion von Kotextangaben darin, die einschlägigen Bedeutungen eines Stichwortes näher zu charakterisieren, indem eine die syntagmatische Achse betreffende Angabe auf das Stichwort bezogen wird 1 . Ferner dienen diese „dem Wörterbuchbenutzer als Leitelemente bei der Suche nach der einschlägigen Einzelbedeutung bzw. dem einschlägigen Äquivalent" (Hausmann/Werner 1991:2735). Diese Autoren charakterisieren das Wesen von Kotextangaben wie folgt:
Vgl. auch Marello (1989:58ff.).
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Kotextangaben benennen entweder Kollokationspartner (Packung ist z.B.
Partner von anbrechen in der Kollokation Packung anbrechen) oder Ko
textkategorisatoren (Jahreszeit vertritt klassematisch die Kollokations
partner Jahreszeit, Frühling, Frühjahr, Lenz, Sommer, Herbst, Winter und
eventuell einige mehr); (Hausmann/Werner 1991:2736)
Kotextkategorisatoren werden durch Hyperonyme, z.B. „Jahreszeit"
vertreten. Kotextangaben sind unentbehrlich für die klare Ausdifferenzierung des Stichwortes und erweisen sich als besonders hilfreich für die Sprachproduktion, weil sie auf mögliche Lexemkombinationen hinweisen, auch wenn sich diese auf die Ll bezieh en. Dies ist der Fall bei zwei der analysierten Handwörterbücher, nämlich LB und OP, und ihre Funktion ist nicht nur die der Kollokationsangabe für L2-Äquivalente , sondern auch ihre nähere Qualifizierung, wie folgendes Beispiel zeigt:
(1) combinar 2 vi (colores [Farben], ropa [Kleidungsstücke], muebles
[Möbelstücke]) zusammenpassen (LB) (2) combinar tr 1 kombinieren. + - con algo/alguien intr 2 zu etw/jn
passen (OP)
Im ersten Beispiel findet der Textproduzent drei mögliche Kollokationen zu „zusammenpassen", die - obwohl auf das LI -Lemma bezogen - gültige L2-Kombinationen benennen. Als problematisch für den spanischsprachigen Anwender erweist sich hier das Fehlen der Struktur „etwas passt zu etwas anderem", so dass Sätze wie „Rot passt zu Weiß", „Das Hemd passt zur Hose" oder „Die Regale passen zum Schrank" generiert werden könnten. Das zweite Beispiel kann den ungeübten Wörterbuchanwender mit der Angabe des ersten Äquivalents zu fehlerhaften Formulierungen verleiten. Erfahrene Wörterbuchanwender werden mit dem zweiten Äquivalent - durch das Zeichen + eingeleitet und mit unterschiedlicher Schrift angegeben, was auf „locuciones o frases" (Wendungen) deutet - besser bedient, da die Wendung als Strukturformel angegeben wird, was die eigene Formulierung eines sprachlich angemessenen Satzes ermöglicht. Woran sie allerdings scheitern können, ist die Wahl der möglichen Platzhalter für
„etw/jn". Glossen sind Angaben zur weiteren Ausdifferenzierung der polysemen Äquivalente. Diese stehen in einem paradigmatischen Verhältnis zur betreffenden Wortschatzeinheit (Hausmann/Werner 1991 :2737, Ma-
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rello 1989:58f.) , werden also mittels semantisch verbundener Ausdrücke näher bestimmt. Zur Glossierung polysemer Lexeme bedienen sich Wörterbücher unter anderem der Synonyme, Antonyme, Hyperonyme, Partonyme („Teil-von-Relationen") und Bedeutungsparaphrasen: • synonymische Paraphrasen: Sp actuaciön D Vorgehen (manera
de actuar) (OP) • Synonyme: Sp novedad D (cualidad) Neuigkeit die; (innovaci6n)
Neuheit die; (LB) • Antonyme: accidental (no habituaQ zufällig (LB) • Hyperonyme: Sp mango D Mangobaum m (ärbol); Mango f (fruto) (OP) • Partonyme: Sp manga D Ärmel m (del vestido) (OP) • ausformulierte Bedeutungsparaphrasen: Sp churro D (dulce) in Öl
ausgebackenes Spritzgebäck (LB)
Glossen erscheinen als Einzelwörter (cualidad, innovaci6n), kurze erklärende Erläuterungen in Form von kurzen Phrasen wie Präpositionalphrasen (del vestido), Nominalphrasen (manera de actuar) oder als längere, satzersetzende Phrasen wie in Öl ausgebackenes Spritzgebäck.
Glossen treten auf der ausgangssprachlichen Seite auf („manera de actuar" , „cualidad", „no habitual", usw.). Auf der zielsprachlichen Seite dienen sie zur Bedeutungsangabe von Nulläquivalenten wie „churro". Oft helfen Glossen der Äquivalenzdifferenzierung nur bedingt und bedürfen weiterer kotextueller Hilfe. Für die Produktionsbedürfnisse spanischsprachiger DaF-Lernanfänger sollten sowohl Kotextangaben als auch Glossen in der Ausgangssprache stehen. Dies ist der Fall von LB und OP, nicht aber von LTS, das auf die Bedürfnisse deutschsprachiger Anwender zugeschnitten ist. Als Sublemmata (d.h. unter einem Hauptstichwort) aufgeführte Wendungen sind ebenfalls eine wichtige Hilfe sowohl für die Ermittlung des passenden Äquivalents als auch als L2-Konstruktionsmuster oder gar als Anwendungsbeispiel für das Äquivalent. Sublemmata werden in den analysierten Wörterbüchern klar vom Hauptlemma durch typographische Mittel abgehoben. Als Sublemmata werden beispielsweise folgende Fälle verzeichnet: • Feste und halbfeste Wendungen:
primero ... 4 a primeros de julio Anfang Juli (LB) reves ... al - umgekehrt; verkehrt (LTS)
• Zusammengesetzte Wörter: novela ... + - policfaca Krimi m (OP) • Verbale Wendungen: sentar ... + - bien/mal gut/ schlecht bekom
men (comida); gut/schlecht stehen (ropa) (OP)
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• Anwendungsbeispiele: tener vt .„ Ul (para desear) haben; espero que tengas un buen viaje hoffentlich hast du eine gute Reise (LB)
Die erläuterten Mittel der Bedeutungsdifferenzierung werden nicht isoliert aufgeführt, sondern wirken zusammen, oft in Verbindung mit anderen Angaben wie diasystematische Markierungen wie Stil (fam., vulg.), Gebrauchsbereichsmarkierungen (TECH, ZOOL) oder diatopische Markierungen (Arg., Mex. ) und Transferindikatoren (fig.). Aus Platzrestriktionen benutzen die analysierten Wörterbücher selbstverständlich nicht die gleiche Anzahl an bedeutungsunterscheidenden Mitteln wie die Wörterbücher größerer Formate der gleichen Verlage. DaF-lernende Anfänger brauchen zwar nicht so viele Informationen, dafür aber den Grundwortschatz (es ist zu wünschen, dass Wörterbuchverlage in Zukunft ihre Lernerwörterbücher nach den Niveaus des GeR maßschneidern) sowie eine Behandlung dieses Grundwortschatzes, die ihnen bei der Textproduktion verlässliche Hilfe bietet.
5. Analyse
Im Folgenden soll am Beispiel der anfangs genannten Formulierungsschwierigkeiten gezeigt werden, wie die drei untersuchten Wörterbücher die Lemmata behandeln. Gezeigt werden nur die einschlägigen Ausschnitte aus den Artikeln:
LTS LB OP descolgar un cua- descolgar descolgar 1 vt (cor- descolgar 1 tr dro (ein Bild ab- <lh u lm> tina, ropa, cuadro) ab !hängen (quitar) . hängen) (her) abnehmen; ablhängen; (tele- 2 herunter! lassen descolgar el tele- herabl a s s en; fono) ab 1 nehmen,. (bajar). 3ab1 nehmen fono (den Telefon- Telefonhörer ab- ... (telefono) .. .. hörer abnehmen} nehmen· ... bajar las persia- bajar ... <la> bajar 1 vt (16.mpara, bajar tr 1 nas (den Rollladen 1 v/ t herunter- cuadro) abhängen; herunter 1 holen herunterlassen) nehmen, -holen, (cabeza, mano) sin- (descender); bajar el volumen -bringen, -las- ken lassen; (sonido) herunter! lassen ([das Radio, den sen, -klappen; leiser stellen; (voz) (persianas}. 2 Fernseher, o.ä.) Treppe hinun- leiser sprechen; hinunter 1 steigen leiser stellen) tergehen; Augen (tel6n, persiana) (escalera). 3 senken
niederschlagen; herunter! lassen; (precios, volumen, Preise, Stimme, ... ojos). „.
Kopf senken; TV, Radio leiser stel-len· .. .
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Drei Grundfragen leiten die Analyse der Lemmaangaben: • Wo steht die gewünschte Information? • Wie wird die gewünschte Information kenntlich gemacht? • Inwieweit helfen die Lemmaangaben dem Textproduzenten, mit
den gefundenen Informationen einen eigenen Satz zu bilden?
Die erste Frage betrifft die Lokalisierung der gesuchten Information im Artikel. Im ersten Fall („descolgar un cuadro") ist die Lokalisierung in LB und OP einfach, da unter dem Lemma „descolgar" das Äquivalent „ein Bild abhängen" als erstes angegeben wird. LTS bietet dieses Äquivalent nicht und führt stattdessen „(her)abnehmen" an, das die passende Bedeutung „von einer Stelle fort- , herunternehmen"2 hat. Bei „descolgar [el telefono]" (den Telefonhörer abnehmen, um zu telefonieren) findet der Anwender das Äquivalent an zweiter (LTS, LB) oder dritter (OP) Stelle. Das Äquivalent zu „bajar las persianas" (die Rollläden herunterlassen) steht unter der ersten Bedeutung an zweiter (OP), vierter (LTS) und fünfter (LB) Stelle. „Bajar el volumen [de la televisi6n, radio, etc.]" (den Fernseher, das Radio, o.ä. leiser stellen) wird bei OP an dritter Stelle, bei LB an dritter Stelle unter der ersten Bedeutung, bei LTS an fünfter Stelle angeführt. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Äquivalente zu „descolgar" leichter auffindbar sind als jene zu „bajar", die etwas weiter entfernt vom Stichwort platziert sind . Die zweite Frage betrifft die Kennzeichnung der betreffenden Äquivalente und steht in engem Zusammenhang mit dem ersten Kriterium der Lokalisierung. Da die Kennzeichnung bei LB und OP grundsätzlich mittels Glossen und Kotextangaben erfolgt, spielt das Kriterium der Lokalisierung eine etwas untergeordnetere Rolle, weil der Anwender das einschlägige Äquivalent leichter finden kann. Die Suche wird durch die Präsenz der Glossen wie „descender" oder Kollokationspartner wie „lä.mpara", „cuadro" gesteuert, was den Anwender zum Weiterlesen ermuntert, bis die gesuchte Information gefunden wird. In vielen Fällen dienen die Kollokationspartner und Kotextkategorisatoren - besonders bei LB - nicht nur als Angabe der Kombinatorik, sondern auch als bedeutungsdifferenzierendes Mittel. Dies ist z.B. bei (sonido) [„Klang", aber auch „Lautstärke" in dieser Verwendung] der Fall: das lexikalische Wissen des spanischsprachigen Anwenders ermöglicht es ihm, die Glosse als Hyperonym zu „Lautstärke des Fernsehers, Radios, usw." zu erfassen.
Der Gebrauch dieser äquivalenzdifferenzierenden Angaben stellt ein
Duden - Deutsches Universalwörterbuch.
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Qualitätszeichen eines zweisprachigen Wörterbuchs dar. Das weiter oben erwähnte Prinzip der Direktionalität des Wörterbuchs erklärt den spärlichen Gebrauch dieser Angaben bei L TS: ein deutschsprachiger Anwender benutzt den spanisch-deutschen Teil des Wörterbuchs für Verstehens-, nicht für Produktionszwecke. Dagegen braucht der spanischsprachige Anwender von LB und OP im muttersprachlich-deutschen Teil gezielte Informationen zum treffenden Äquivalent. Die Direktionalität ist ebenfalls an der Sprache der Glossen und Kotextangaben zu sehen: während LB und OP die Angaben in spanischer Sprache machen, benutzt LTS Deutsch als Sprache für die Angaben. In beiden Fällen greifen die Wörterbücher für die Angaben auf die Ausgangssprache der Anwender zurück. Bei „descolgar" und „bajar" gibt LTS mehrere deutsche Äquivalente an, ohne die feineren Bedeutungs- und Kollokationsunterschiede zwischen „herunternehmen, -holen, -bringen, -lassen und - klappen" zu erklären, was für den spanischsprachigen Anwender besonders für Produktionszwecke ein großer Nachteil ist. Da fragt sich der DaF-Lernende: Was sind die Bedeutungen dieser fünf Verben? Was sind die passenden Kollokationspartner? Weil beispielsweise bei „bajar las persianas" zum Äquivalenten „herunterlassen" jegliche Angabe zur Bedeutung „von dort oben hierher nach unten sinken, gleiten lassen"3 fehlt oder der Kollokationspartner Rollladen/Rollläden" nicht angegeben wird, erhält ein Anwender mit ~panisch als Ll hier keine Hilfe für die L2-Produktion. Die letzte Frage bezieht sich auf die Verwendbarkeit der angegebenen Informationen im Hinblick auf die L2-Textproduktion. Ein für Produktionszwecke geeignetes bilinguales Taschenwörterbuch (Kriterium: Funktion) sollte den spanischsprachigen Anwender in die Lage versetzen, die zum gefundenen Äquivalent angebotenen Angaben produktiv anzuwenden. Wie oben erwähnt wurde, ist die als Kotextangabe angegebene Information nützlich für die Sprachproduktion, da diese mögliche Wortkombinationen zeigt. Bei „descolgar un cuadro" führt LB den Anwender sicher zum Ziel, da der Kollokationspartner „cuadro" sowohl die Funktion der Bedeutungsbestimmung als auch die (unspezifische) Kollokation angibt, die der Lerner zur Formulierung des Satzes braucht. OP bietet hier keine Hilfe, weil es nur die bedeutungsunterscheidende Glosse „quitar" (wegnehmen, entfernen), aber keinen Kollokationspartner angibt. Da LTS ein für deutsch sprachige Anwender konzipiertes Wörterbuch ist, kann der spanischsprachige L2-Textproduzent nicht die gleiche Anzahl an Formulierungshilfen er-
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warten wie in Wörterbüchern wie LB und OP, die für diese Zielgruppe konzipiert sind. Zur Formulierung des Satzes „ein Bild abhängen" und „die Rollläden herunterlassen" findet der Deutschlerner keine Kollokationspartner, die die Bedeutungen der gezeigten Äquivalente bestimmen. Bei „descolgar [el telefono]" ist der Anwender mit den Informationen in den drei Wörterbüchern gut bedient, da alle drei den Kolloka tionspartner „telefono, Telefonhörer" angeben. Für „bajar Jas persianas" findet der Anwender bei LB und OP eine verlässliche Formulierungshilfe durch die Angabe der Kollokationspartner „persiana, persianas". Zur Wiedergabe von „bajar el volumen" findet der L2-Textproduzent bei LTS die Kollokationspartner „TV, Radio". LB gibt das Hyperonym „sonido" an, das der Anwender als mögliche Angabe von „Lautstärke bei Radio, TV und anderen ä hnlichen Geräte wie CD-Spieler" interpretieren soll. Problematisch ist bei OP die Angabe des Kollokationspartners (und zugleich Glosse) „volumen" zum Verb „senken", weil sich dieses Äquivalent nicht auf „Lautstärke" bezieht, wie aus folgendem Wörterbuchausschnitt zu sehen ist: sen·ken; senkte, hat gesenkt; [Vtj
1 etwas senken bewirken, dass etwas nach unten kommt .... heben <den Kopf, die Schultern senken>: den Sarg ins Grab senken 2 <die Augen, den Blick> senken auf den Boden blicken 3 etwas senken bewirken, dass etwas kleiner oder geringer wird "" verringern ..... anheben, erhöhen <die Preise, die Kosten senken> 4 etwas senken bewirken, dass etwas niedriger wird <das Fieber senken>; 4
Dudens Universalwörterbuch gibt a ls weitere Bedeutung von „senken" „Stimme" an: er senkte die Stimme (geh.; sprach leiser [u. dunkler!J s. Somit ist der Kollokationspartner „volumen" für das Verb „senken" keine verlässliche Hilfe für die Textproduktion, wenn die vom spanischsprachigen Textproduzenten intendierte Bedeutung „die Lautstärke eines Geräts leiser stellen" ist.
Was die Menge der Kollokationspartner betrifft, verzeichnet LB für die analysierten Fälle 7 Kollokationspartner, OP 5 und LTS 3. Diese begrenzte Analyse zeigt - zumindest für dieses kleine Korpus - dass LB eine „sowohl qualitativ als au ch quantitativ geeignetere Behandlung der Aquivalente zwecks eines aktiven Gebrauchs der Fremdsprache aufweist.
~ Langenscheidts e-Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache 4.0 5 Duden - Deutsches Universalwörterbuch.
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LTS LB OP descolgar un cua dro (her)abn ehmen; ( cortina, ropa, abhängen (quitar) ein Bild abhängen h erablassen cuadro) abhän-
lgen 0 3 0
descolgar el telefono Telefonhörer a b- (telefono) abn eh- abn ehmen (tele-den Telefonhörer n ehmen men fonol abnehmen 1 1 1
bajar las persianas herunternehmen , (tel6n, p ersiana) herunterlassen den Rollladen h er- -h olen, -bringen , h erunterlassen (persianas) unterlassen -lassen
0 2 1 bajar el volumen TV, Radio leiser (sonido) leiser senken (precios, (das Radio) leiser stellen stellen volumen oios l stellen 2 1 3
Gesamt: 3 7 5
6. Fazit
Die in der heutigen Fremdsprachendidaktik gestellte Forderung einer verstärkten Berücksichtigung der Lexik bedarf der Konzipierung für die Textproduktion geeigneter bilingualer Taschenwörterbücher, weil diese die von Lernanfängern am m eisten benutzten Nach schlagewerke darstellen. Dies ist besonders im institutionalisierten Fremdsprachenunterricht im nich tdeutschsprachigen Ausland, aber auch im DaF-Unterricht im deutschsprachigen Inland der Fall. Wie in den obigen Ausführungen gezeigt wurde, erweist s ich ein bilinguales Taschenwörterbuch für Lerner mit - in unserem Fall - Spanisch als Ll , das die Anwender durch die Einbeziehung verschiedener bedeutungsdifferenzierender Angaben sicher zum gesuchten Ausdruck führt , als geeign et für die Sprachproduktion. Die Angabe vor allem spezifisch er Kollokationen , sei es durch Kotextangaben , Sublemmata oder Anwendungsbeispiele, zeichnet ein Qualitä tswörterbuch aus .
7. Literatur
Wörterbücher:
Duden - Deutsches Universa lwörterbuch. PC-Bibliothek Express 2.1. Mannheim, 1993-2000. CD-ROM
Langenscheidts e-Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache 4.0 . Berlin und München, 2003. CD-ROM
LB: Larousse Basico. Diccionario Espanol - Aleman, Aleman - Espanol. Mexico , 2000 LTS - Langenscheidt - Taschenwörterbuch Spanisch. Berlin und München, 2002
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OP: 2~~;ano Practico. Diccionario Espanol - Aleman, Aleman _ Espanol. Barcelona,
Wissenschaftliche Literatur:
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Hausma.nn, Fra.nz Josef/Werner, Reinhold 1991: Spezifische Bauteile und Strukturen zw~1 s prach.1ger Wört.erbücher. In : Hausmann, Franz Josef u.'a. (Hg.) : Wörterbücher - ~1ct1ona nes. - D1ct1onnaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie 3 Teilband. Berlin/New York, 2729-2769 · ·
L6pez Barrios •. Mario .1997: Kollokationen - ein vernachlässigtes Thema in der Worts, chatzarbe1t. In : Zielsprache Deutsch 28, 139-146
Lopez Bamos, Maria 2905: Kollokationen in zweisprachigen Wörterbüchern: Ist „mehr" unbedingt „ besser ? In : Fischer, El1 ana/Gl enk, Eva/Meireles Selma (Hg )· BI' k h sei. ~kten des XI. Lateinamerikanischen Germa nistenkongr~sses , Säo P~ul~c P:r~~yPetro pol1s 2003 . Vol. 3. Säo Paulo, 244-2 51 ' '
Mare llo, Carla 1989: Diziona ri bilingui. Bologna
Richards, .Jack C./Rodgers, Theodore S. 2001 : Approaches and methods in lang . teaching. 2. Auflage. Cambridge uage
Siep~ann, rnrk 2006 : Collocations et dictionnaires d 'apprentissage onomasiologiques 1 1ngues. quest1ons aux theonc1ens et pistes pour l 'avenir In · Langue Fran ·
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