Das Publikum als Qualitätsinstanz. Plädoyer für eine neue Beschwerdekultur (2011)

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GELD STINKT NICHT? Zivilgesellschaft zwischen Abhängigkeit und Autonomie Heft 1 – März 2011 16,- Forschungsjournal Soziale Bewegungen Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft

Transcript of Das Publikum als Qualitätsinstanz. Plädoyer für eine neue Beschwerdekultur (2011)

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FORSCHUNGSJOURNAL SOZIALE BEWEGUNGEN 24. Jg. 1 | 2011

EDITORIAL

.................................................................................................................................

2 Liebe Leserinnen und Leser

3 Geld stinkt nicht? Zivilgesellschaft zwi-schen Abhängigkeit und Autonomie

AKTUELLE ANALYSE

.................................................................................................................................

7 Jochen RooseNordafrika 2011: Revolutions- und Bewe-gungstheorien und die (Un-)Vorhersehbar-keit von Protest

THEMENSCHWERPUNKT

.................................................................................................................................

19 Knut Bergmann/Susanna KrügerDie Einkommensquellen der Zivilgesell-schaft

29 Philipp HoelscherKredit statt Spende? Venture Philanthropyals Soziale Investition

39 Brigitte BehrensUnermüdlich und unbestechlich. Green-peace lehnt staatliche Fördergelder ab

41 Olaf TschimpkeStaatliche Förderung von Umweltverbän-den – Warum nicht?!

47 Gabriele LingelbachDie Entwicklung von Transparenzgebotenim bundesrepublikanischen Spendenwesen

55 Frank Adloff/Rupert Graf StrachwitzEine Privilegierung von Stiftungen – wozu?

65 Birgit WeitemeyerDer Nutzen von steuerlicher Begünstigungfür Spenden. Eine evolutionsbiologischePerspektive auf Privat- und Unternehmens-spenden

Inhalt

PULSSCHLAG

.................................................................................................................................

75 Ulrich von Alemann40 Jahre Bürgerbeteiligung – Demokratieals Wagnis

83 Roland RothDie Blockade zwischen Staat und Bürgern– Demokratie im Wandel

87 Leif Kramp/Jörg-Uwe Nieland/StephanWeichertDas Publikum als Qualitätsinstanz. Plädo-yer für eine neue Beschwerdekultur

94 Armin Pfahl-TraughberAntisemitismus in der globalisierungs-kritischen Bewegung und dem Netzwerk„Attac“

105 VeranstaltungshinweisNeues Kolloquium „Politik von unten“

TREIBGUT

.................................................................................................................................

106 Materialien, Notizen, Hinweise

LITERATUR

.................................................................................................................................

110 Anna WolfAnpassen, um zu überleben (Strachwitz,Rupert Graf: Die Stiftung – ein Paradox?Zur Legitimität von Stiftungen in einerpolitischen Ordnung)

112 Karin UrichDem Geist der friedlichen Revolution aufder Spur. Sammelbesprechung zur Wandel-dynamik der Wende in Ostdeutschland1989

117 Myriam Kagischke/Stephanie Schmoli-ner/Lena LehmannVom Golf zum Prekariat (Huber, Berthold/Wetzel, Detlef: Junge Generation. Studi-en und Befunde zur Lebenslage und denPerspektiven der bis 35-Jährigen)

121 ABSTRACTS

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126 IMPRESSUM

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GELD STINKT NICHT?Zivilgesellschaft zwischen Abhängigkeit und Autonomie

Heft 1 – März 2011 € 16,-

Forschungsjournal

Soziale BewegungenAnalysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft

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FORSCHUNGSJOURNAL SOZIALE BEWEGUNGEN 24. Jg. 1 | 2011

EDITORIAL

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2 Liebe Leserinnen und Leser

3 Geld stinkt nicht? Zivilgesellschaft zwi-schen Abhängigkeit und Autonomie

AKTUELLE ANALYSE

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7 Jochen RooseNordafrika 2011: Revolutions- und Bewe-gungstheorien und die (Un-)Vorhersehbar-keit von Protest

THEMENSCHWERPUNKT

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19 Knut Bergmann/Susanna KrügerDie Einkommensquellen der Zivilgesell-schaft

29 Philipp HoelscherKredit statt Spende? Venture Philanthropyals Soziale Investition

39 Brigitte BehrensUnermüdlich und unbestechlich. Green-peace lehnt staatliche Fördergelder ab

41 Olaf TschimpkeStaatliche Förderung von Umweltverbän-den – Warum nicht?!

47 Gabriele LingelbachDie Entwicklung von Transparenzgebotenim bundesrepublikanischen Spendenwesen

55 Frank Adloff/Rupert Graf StrachwitzEine Privilegierung von Stiftungen – wozu?

65 Birgit WeitemeyerDer Nutzen von steuerlicher Begünstigungfür Spenden. Eine evolutionsbiologischePerspektive auf Privat- und Unternehmens-spenden

Inhalt

PULSSCHLAG

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75 Ulrich von Alemann40 Jahre Bürgerbeteiligung – Demokratieals Wagnis

83 Roland RothDie Blockade zwischen Staat und Bürgern– Demokratie im Wandel

87 Leif Kramp/Jörg-Uwe Nieland/StephanWeichertDas Publikum als Qualitätsinstanz. Plädo-yer für eine neue Beschwerdekultur

94 Armin Pfahl-TraughberAntisemitismus in der globalisierungs-kritischen Bewegung und dem Netzwerk„Attac“

105 VeranstaltungshinweisNeues Kolloquium „Politik von unten“

TREIBGUT

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106 Materialien, Notizen, Hinweise

LITERATUR

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110 Anna WolfAnpassen, um zu überleben (Strachwitz,Rupert Graf: Die Stiftung – ein Paradox?Zur Legitimität von Stiftungen in einerpolitischen Ordnung)

112 Karin UrichDem Geist der friedlichen Revolution aufder Spur. Sammelbesprechung zur Wandel-dynamik der Wende in Ostdeutschland1989

117 Myriam Kagischke/Stephanie Schmoli-ner/Lena LehmannVom Golf zum Prekariat (Huber, Berthold/Wetzel, Detlef: Junge Generation. Studi-en und Befunde zur Lebenslage und denPerspektiven der bis 35-Jährigen)

121 ABSTRACTS

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Seit rund zwanzig Jahren nehmen Ansehen undAnzahl der Stiftungen in Deutschland kontinu-ierlich zu. Die Zahl der Neugründungen steigtso stark an, dass heute in einem Jahr so vieleStiftungen neu gegründet werden wie noch voreiner Generation in einem Jahrzehnt (Sprengel/Ebermann 2007: 29f). Als Stifter treten einzel-ne Bürgerinnen und Bürger und Familien ebensoauf wie Initiatoren und Gruppen, Wirtschafts-unternehmen, Verbände und öffentliche Gebiets-körperschaften. Mehr noch, Stiftungen sindauch in der Öffentlichkeit in aller Munde. Siewerden begrüßt, und man wünscht sich mehrvon ihnen. Man erhofft sich ihre Fördermittelfür öffentliche Aufgaben, zivilgesellschaftlicheZiele, innovatives Handeln und eine Vertiefungdes bürgerschaftlichen Engagements. Stiftungen,so wird weithin angenommen, können andersals Vereine prinzipiell die Kontinuität von In-halten unabhängig von tagespolitischen Konjunk-turen sicherstellen. Unabhängigkeit, Verlässlich-keit und Nachhaltigkeit werden ihnen unreflek-tiert unterstellt.

Dies erstaunt bei näherem Hinsehen. Denndem grundsätzlich positiven Bild stehen prin-zipielle Einwände entgegen, die eigentlich dazuführen müssten, den Stiftungen mit besonde-rer Skepsis zu begegnen. Diese Skepsis ist zumTeil schon vor Jahrhunderten formuliert wor-den (Turgot [1757] 1844: 299ff). Sie beziehtsich auf das Grundprinzip des Konstrukts, diefortdauernde Bindung an den bei Gründungformulierten Stifterwillen, auch wenn diedamals formulierten Ziele obsolet gewordensind oder gesellschaftlich nicht mehr akzepta-bel erscheinen. Sie bezieht sich auch auf die„Herrschaft der toten Hand“, der „Toten überdie Lebenden“ (Adam 2009: 180), das heißtden Einfluss „toten“ Kapitals auf wirtschaftli-che und gesellschaftliche Prozesse; ferner aufGefahren, die aus einer Dominanz von einzel-nen Personen oder Unternehmen über gutdo-

Eine Privilegierung von Stiftungen – wozu?

Frank Adloff/Rupert Graf Strachwitz

tierte Stiftungen (Schuler 2010) erwächst, oderschließlich auf das Fehlen einer demokratischenLegitimität, die mit dem prinzipiellen Fehleneines fortlaufenden internen Willensbildungs-prozesses auf demokratischer Basis einhergeht.In diesem Zusammenhang ist daran zu erin-nern, dass das „Wesen“ der Stiftung nicht inseiner Vermögensausstattung, sondern in derBindung an den bei Gründung festgelegtenZweck und Wirkungsrahmen besteht. Zurmodernen Demokratie passen, so wird argu-mentiert, mit internen demokratiekonformenRegularien ausgestattete Vereine doch weitbesser als die undemokratischen Stiftungen.Warum also werden sie, verstärkt seit dem Jahr2000, vom Gesetzgeber gegenüber ersterenprivilegiert? Warum werden Zuwendungen zumKapital einer gemeinnützigen Stiftung steuer-lich stärker begünstigt als andere Spenden? Undwie kommt es zu dem positiven Nimbus, derdie Stiftungen heute umgibt? Auf diese Fra-gen sollen nachfolgend Antworten gesuchtwerden. Um diese richtig einordnen zu kön-nen, erscheint ein kurzer definitorischer Ex-kurs angebracht.

1 | Was ist eine Stiftung?

„Stiftung“ beschreibt keine Rechtsform. Vielmehrbestehen Stiftungen in vielfältigen Formen. Auchsind sie in Deutschland im Gegensatz zu denUSA bezüglich ihrer Struktur, der Natur ihresVermögens, der Art der Verwirklichung ihrer Zieleund der Art, wie sie arbeiten, höchst unterschied-lich. Stiftungen verfügen auch keineswegs alleüber ein Vermögen, das es ihnen gestatten wür-de, daraus allein ihre Ziele zu verfolgen, auchwenn im allgemeinen Verständnis der Begriff derStiftung mit einem Vermögen assoziiert wird, des-sen Erträge dauerhaft einem bestimmten Zweckgewidmet sind. Dies ist zwar nicht falsch, aberreicht zu einer vollständigen Beschreibung nicht

Themenschwerpunkt

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hin. Vielmehr ist eine Definition des Begriffsschwierig und immer wieder Gegenstand derDebatte (Strachwitz 2010: 28ff).

Das wesentliche definitorische Merkmal derStiftung ist, dass es sich dabei um ein Gebildehandelt, das prinzipiell auf die Dauer seinesBestehens an den Willen dessen gebundenbleibt, der dieses Gebilde geschaffen hat. Da-durch unterscheidet sich die Stiftung im Kernfundamental von assoziativen Gebilden, die demständig wandelbaren Willen ihrer Mitgliederunterworfen sind. Charismatische Stifter konn-ten und können Stiftungen ohne materielleGüter, sondern allein mit ideellem Gut oderVermögen begründen. Die Regel ist allerdings,dass zur nachhaltigen Durchsetzung des eige-nen Willens neben der Idee auch die hierfürnotwendigen Ressourcen bereitgestellt werdenmüssen. Dies kann freilich auch in der Formgeschehen, dass diese Ressourcen von Dritten,möglicherweise auch erst nach der Gründungbereitgestellt werden. Auch können Stiftungendurchaus zur Verwirklichung des Stifterwillensweitere Einnahmequellen erschließen – Spen-den ebenso wie öffentliche Zuschüsse und Ent-gelte für erbrachte Leistungen.

Stiftungen können von Personen allein oderals Kollektiv und ebenso von öffentlichen undprivaten Institutionen begründet werden undim Grundsatz auf vierfache Weise ihre Zieleerfüllen: in Eigentümer-, operativer, fördern-der und mildtätiger Funktion. Während sichdie Eigentümerfunktion darin erschöpfen kann,dass das Vermögen, etwa ein Kirchengebäudeoder eine Kunstsammlung, dem gestiftetenZweck erhalten bleibt, kann sich die operativeFunktion sowohl auf den Betrieb eigener Ein-richtungen („Anstalten“), d.h. eines Museums,Krankenhauses usw., als auch auf die Durch-führung eigener Projekte erstrecken. Fördern-de Stiftungen unterstützen durch finanzielleZuwendungen die Tätigkeit anderer Organisa-tionen, während mildtätige Stiftungen zumLebensunterhalt von Personen oder der Linde-rung ihrer Not beitragen.

Letztlich sind Stiftungen Instrumente indi-viduellen oder kollektiven Handelns mit lan-

gen, bis in die Antike zurückreichenden undin allen Kulturen verbreiteten Traditionen.Dieses Handeln muss nicht auf das Gemein-wohl orientiert sein, aber in Deutschland sindetwa 98 Prozent der Stiftungen gemeinnützig.Auf diese beziehen sich die nachfolgendenÜberlegungen.

2 | Die Entwicklung der gesetzlichenRahmenbedingungen

Im 18. Jahrhundert war die seit den frühenHochkulturen bekannte Organisationsform derStiftung erstmals einer umfassenden Fundamen-talkritik ausgesetzt. Nachdem in Frankreich ihreGründung schon einige Jahre zuvor drastischerschwert worden war, erschien in der berühm-ten Encyclopédie (1751) Turgots Eintrag „Fon-dation“ mit einer vernichtenden Polemik(Strachwitz 2010: 54ff), die mit dazu führte,dass das Rechtsinstitut der Stiftung 1791 vonder Nationalversammlung beseitigt wurde,ebenso allerdings das des Vereins, obwohl Tur-got dieses der Stiftung noch als positives Ge-genbeispiel gegenübergestellt hatte. Hinter derAbschaffung beider Formen stand das Konzept,zwischen den Bürger und den Staat als einziglegitime Form kollektiven Handelns dürftensich keine Intermediäre schieben. Erst 1901erhielt Frankreich wieder ein Vereinsrecht, erst1983 (!) ein Stiftungsrecht.

Im Licht der historischen Realität kann in-folgedessen nicht argumentiert werden, Orga-nisationsformen freiwilligen öffentlichen Han-delns gehörten notwendig zu einem demokrati-schen Staat. Diese Feststellung gilt zunächst fürdie assoziative ebenso wie für die gestiftete Form.Insofern geht es im ersten Schritt auf einerpolitiktheoretischen Ebene nicht darum, ob einePluralität von Zusammenschlüssen in sich de-mokratisch legitimiert ist, sondern ob eine sol-che Pluralität mit der Idee des mit einem Macht-monopol ausgestatteten Staates kompatibel ist.

Die deutsche Tradition hat dies durchge-hend bejaht, allerdings spätestens seit dem frü-hen 19. Jahrhundert beide Formen unterschied-lich ausgebildeten Staatsaufsichten unterwor-

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fen – und sie im Zusammenhang mit demAnspruch auf staatliche Gestaltungs- und Durch-führungsautorität in zahlreichen Teilbereichen,besonders im Bildungs- und Wohlfahrtsbereich,zunehmend marginalisiert. Politisch allerdingswaren Vereine, von denen nicht wenige denObrigkeitsstaat tendenziell in Frage stellten,bei diesem gewiss unbeliebter als manche kon-servativ geprägte Stiftung, die eher geneigtwar, staatliches Handeln zu unterstützen undsich an die Oberhoheit des Staates anzuleh-nen. Mit der Entwicklung des Rechtsstaatesentwickelte sich auch ein zunehmend kodifi-ziertes Stiftungsrecht, das am 1. Januar 1900im in Kraft tretenden Bürgerlichen Gesetzbuch(in §§ 80 ff) reichseinheitlich (aber unter Wah-rung von Befugnissen der Länder) geregeltwurde. Das sich erst langsamer vereinheitlichen-de Steuerrecht stützte sich auf diese staatsthe-oretischen und zivilrechtlichen Vorgaben undregelte die Befreiung von Ertrags- und Vermö-genssteuern nach dem Gemeinwohlcharakterder Organisationen und nicht nach deren inne-rer Verfasstheit. Vereine und Stiftungen wur-den gleich behandelt; nur auf das Kapitalbin-dungsprinzip der Stiftung war als Ausnahmezum Prinzip der zeitnahen MittelverwendungRücksicht zu nehmen. Die Frage der Demo-kratiekompatibilität der Stiftung wurde weder1919 noch 1948/49 gestellt.1 Eine parlamen-tarische, geschweige denn eine öffentlicheDebatte dazu gab es nicht. Das BürgerlicheGesetzbuch von 1900 blieb insoweit unwider-sprochen in Kraft. Stiftungen wurden als Teilder kulturellen Tradition, als legale Rechtsfor-men und, wenngleich in geringem – und dasheißt auch ungefährlichem – Ausmaß, als Bei-tragsleistende zur Finanzierung öffentlicherAufgaben gesehen. Darüber hinaus bot derRechtsstaat kaum eine Handhabe, zumal denzahlreichen im Wohlfahrtsbereich angesiedel-ten operativen Stiftungen als Träger großerEinrichtungen eine Änderung ihrer Verfassungvorzuschreiben. Schließlich implizierte auch dasGrundgesetz einen Unterschied zwischen for-ma externa und forma interna (Kokott 1996:249-275), knüpfte also die Kompatibilität nicht-

staatlicher Körperschaften mit der staatlichenRechtsordnung an deren Gesetzestreue, nichtjedoch an deren innere Ordnung.

Eine Beschränkung gab es freilich für dieStiftungen doch, und zwar deutlicher als fürVereine und im Gegensatz zu Genossenschaf-ten und anderen Kapitalgesellschaften. Ausge-hend von der politiktheoretischen Unterschei-dung zwischen einem öffentlichen und einemprivaten Bereich wurde schon mit der Aufhe-bung der Fideikommisse (1920) eine „Herr-schaft der toten Hand“ auf den öffentlichen,vom Staat zu beaufsichtigenden Bereich imAnsatz beschränkt. Ob Familienstiftungen, d.h.solche, die nicht dem Gemeinwohl, sondernder Versorgung von Familienangehörigen die-nen, zulässig sein sollten, war mehrfach Ge-genstand von Debatten. Ihre geringe Zahl ließeine Abschaffung nicht lohnend erscheinen.Jedoch wurden ihnen 1974 das Privileg derBefreiung von der Erbschaftssteuer genommen,was die Neugründung in der Folge fast voll-ständig zum Erliegen brachte. Die Zahl derwegen fehlender Förderung des Gemeinwohlsnicht steuerbegünstigten Stiftungen dürfteheute 1 Prozent des Gesamtbestandes (ohneKirchenstiftungen) kaum übersteigen.

Hatte noch 1989 eine vom Bundesfinanzmi-nisterium berufene Kommission festgestellt, dasses weiterer Verbesserungen der Rahmenbedin-gungen für Stiftungen nicht bedürfe (vgl. Lud-wig-Erhard-Stiftung 1989), wurde in den 1990erJahren aus Wissenschaft und Praxis verstärktdie Forderung nach einer Reform der gesetzli-chen Rahmenbedingungen für das Stiftungswe-sen erhoben. Dabei wurde freilich zu keiner Zeitund von keiner Seite ernsthaft gefordert, dieTätigkeit der Stiftungen oder die steuerlichenBedingungen, unter denen sie tätig sind, einzu-engen. Vielmehr bestand über die Parteigren-zen hinweg der Konsens, dass das Stiften er-leichtert und die Stiftungen möglichst wenigbelastet werden sollten. Als Protagonistin einerReform trat Antje Vollmer auf (Vollmer 1998:57ff). Diese Sicht fand ihren politischen Nie-derschlag in Reformen des Stiftungs- und Ge-meinnützigkeitsrechts. Im Jahr 2000 wurden die

Eine Privilegierung von Stiftungen – wozu?

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steuerlichen Absetzmöglichkeiten für Stiftervergrößert, 2002 folgte eine Reform der zivil-rechtlichen Rahmenbedingungen durch eineNovellierung der einschlägigen Abschnitte desBürgerlichen Gesetzbuches. Bei Vorliegen derformalen Voraussetzungen haben Stifter seitdemeinen Anspruch auf Anerkennung der Rechtsfä-higkeit ihrer Stiftung. Der grundsätzliche Ge-nehmigungsvorbehalt des Sitzlandes für Grün-dungen von rechtsfähigen Stiftungen bürgerli-chen Rechts wurde abgeschafft. 2007 wurdedas Gemeinnützigkeitsrecht rückwirkend zum1. Januar 2007 erneut reformiert. Privaten Stif-tern wurde nunmehr die Möglichkeit einge-räumt, in zehn Jahren bis zu einer Million Eurovon ihrem steuerpflichtigen Einkommen abzu-setzen, wenn sie Mittel zur Kapitalausstattungeiner (eigenen oder fremden, alten oder neuen)Stiftung bereitstellten. Dadurch sollte der Ver-mögensaufbau einer Stiftung erleichtert werden.Erstaunlicherweise wurde seitens der Vereine,zu denen auch sehr große Verbände zu rechnensind, in keiner Weise gegen diese eindeutigePrivilegierung der Stiftungen Einspruch erho-ben, obwohl auch jene durchaus an Möglich-keiten zum Vermögensaufbau interessiert waren.Ebenso erstaunt, dass in den Diskussionen imVorfeld der Reformen (vgl. Strachwitz 2004)zwar vielfach das Beispiel USA vorbildhaft be-schworen wurde, die gegenüber den überkom-menen deutschen Bestimmungen nicht unwe-sentlichen steuerrechtlichen Beschränkungen aberkaum thematisiert wurden (Toepler 2002: 107f,116f).

3 | Das US-amerikanische Beispiel

Zweifel an der Richtigkeit der Privilegierungvon Stiftungen in Deutschland kommen in derTat auf, wenn man den Blick über den Atlan-tik richtet. Die angeblich so stiftungsfreundli-chen Vereinigten Staaten gehen mit dieser Pro-blematik nämlich in der wissenschaftlichenDebatte differenzierter, in der gesetzlichenNormierung restriktiver um. Dies soll im Fol-genden an einigen prägnanten Beispielen ge-zeigt werden:

1. Der Idee, dass Stiftungen unabhängigeInstitutionen sind, die Spareinlagen für einefunktionierende Zivilgesellschaft bilden, könnteman gegenüber stellen, dass sie zu Lasten deröffentlichen Hand eine ineffiziente Art dar-stellen, Geld für das Gemeinwohl zu akquirie-ren. So lautet etwa die Stiftungskritik deramerikanischen Ökonomen Porter und Kram-er (1999). Sie besagt, dass der finanzielle Bei-trag von Stiftungen für das Gemeinwohl inkeinem angemessenen Verhältnis zum Verlustan Steuergeldern steht. Bei einer Spende aneine gemeinnützige Organisation sei der ge-sellschaftliche Mehrwert höher als der Steuer-verlust; dagegen dauert es viele Jahre, bis dieZinserträge des Stiftungskapitals den gleichenfinanziellen Effekt erzielen wie eine direkteSpende: „When an individual contributes $100to a charity, the nation loses about $40 in taxrevenue, but the charity gets $100, which ituses to provide services to society. The imme-diate social benefit, then, is 250% of the losttax revenue. When $100 is contributed to afoundation, the nation loses the same $40. Butthe immediate social benefit is only the $5.50per year that the foundation gives away – thatis, less than 14% of the forgone tax revenue“(ebd.: 122).

Natürlich setzt die Stiftung ihre Zahlun-gen über viele Jahre fort, doch wenn man dieKosten für das Halten großer Kapitalsummenmit einbezieht, ist der finanzielle Effekt überdie Ausschüttungen auch langfristig vergleichs-weise gering. Stiftungen sind aus dieser Sichteine gesellschaftlich teure Organisationsform,sodass es normativ fragwürdig ist, sie im Ver-gleich zu anderen Nonprofit-Organisationensteuerlich zu privilegieren.

2. Von Stiftungen könnte man aus normati-ver Sicht besondere Transparenzstandards for-dern (vgl. Frumkin 2006); in den VereinigtenStaaten wurden Debatten dazu auch immerwieder geführt. Zwei Gründen werden für diestärkere Rechenschaftspflicht angeführt: Erstenswerden sie durch steuerliche Vergünstigungen,d.h. durch den dadurch entstehenden Steuer-ausfall öffentlich subventioniert. Zweitens wird

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eine private Vision des Gemeinwohls in dieöffentliche Arena getragen. Stellt man diedurch den Steuervorteil gewährten entgange-nen Steuergelder hierbei ebenfalls in Rechnung,kann man die These vertreten, dass Stiftungenprivat über größere Mengen an Steuergeldernverfügen. Natürlich gilt dies im Prinzip auchfür andere gemeinnützige Organisationen; die-se stellen jedoch durch die Mitgliederversamm-lungen, in denen Rechenschaft abgelegt wird,jedenfalls ein gewisses Maß an Öffentlichkeither. Dieses geht den Stiftungen strukturell ab;daraus lässt sich ein Gebot der Rechenschafts-legung gegenüber der allgemeinen Öffentlich-keit ableiten, dem durch nicht veröffentlichteBerichte an öffentliche Verwaltungen nichthinreichend genügt wird.

3. US-amerikanische Nonprofit-Organisati-onen sind ebenso wie deutsche von Ertrags-und Vermögenssteuern befreit. Jedoch unter-scheiden sich die Kriterien voneinander. DieBefreiung wird Organisationen gewährt, diein Section 501 (c) (3) des Internal RevenueCode festgelegt sind, und die dort genanntenVoraussetzungen erfüllen (vgl. Toepler 2005;Colombo 2007). Neben der Förderung eines

gesetzlich als gemeinnützig anerkanntenZwecks gilt auch hier das Gewinnausschüt-tungsverbot als zentrales Kriterium.2 Darüberhinaus enthalten die amerikanischen Bestim-mungen weitreichende Einschränkungen zuläs-siger politischer Aktivitäten. Diese sind in Be-zug auf die sogenannten private foundationssehr viel stärker ausgeprägt als hinsichtlich derpublic charities. Um dies zu verstehen, mussman wissen, dass es im amerikanischen Rechtkeine positive Definition einer Stiftung gibt.Zunächst gelten alle unter 501 (c) (3) einge-stuften Organisationen steuerrechtlich als pri-vate foundations, solange sie nicht auf Grundbestimmter Merkmale, etwa der Pluralität ih-rer Mittelherkunft, den weiter spezifiziertenAusnahmereglungen unterliegen.

In der Section 509 (a) des Steuergesetzesfinden sich die Kriterien für die Etablierungals public charity; so fallen unter die Section509 (a) (1) etwa Kirchen, Schulen und Hoch-schulen, Krankenhäuser, medizinische For-schungseinrichtungen, endowment funds zu-gunsten staatlicher oder kommunaler Hoch-schulen, staatliche Körperschaften sowie öffent-lich unterstützte Organisationen.3 Andere Or-

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ganisationen können in dieser Sektion aner-kannt werden, sofern ein Drittel ihrer Einnah-men aus staatlichen Quellen und/oder ausZuwendungen einer breiteren Öffentlichkeitstammen. Organisationen, die nicht unter dieAusnahmeregelungen von 509 (a) fallen, sindim Sinne des amerikanischen Steuerrechts –nicht organisationsrechtlich wie in Deutschland– also Stiftungen (private foundations). Stif-tungen arbeiten eigenständig und ohne einensignifikanten Anteil an öffentlicher Unterstüt-zung, sondern primär auf der Basis eines Ver-mögens, das von einer einzelnen Person odereiner Familie stammt (von Hippel/Walz 2007:139). Steuerlich wird des Weiteren zwischenoperativen und Förderstiftungen unterschieden.

Finanzielle Zuwendungen an public chari-ties und operative Stiftungen sind vom indivi-duellen Einkommen in Höhe von bis zu 50 Pro-zent der sogenannten individuellen Spenden-Bemessungsgrundlage steuerlich abzugsfähig, beiFörderstiftungen gelten Abzüge hingegen nurbis zu 30 Prozent. Für Unternehmen gelten die-se Unterschiede nicht, sie können aber auchnur bis zu zehn Prozent des zu versteuerndenEinkommens geltend machen. Bei Überschrei-ten der Höchstsätze können natürliche Perso-nen wie auch Körperschaften eine Abschreibungim Verlauf der folgenden fünf Jahre vornehmen.Darüber hinaus gibt es Regelungen, die auf dieVermögensverwaltung der Stiftung einen unmit-telbaren Einfluss haben und die private foun-dations einem strengeren Reglement unterzie-hen als public charities. Stiftungen zahlen inder Regel eine spezielle Steuer (excise tax) vonzwei Prozent auf das Nettoinvestitionseinkom-men; geschäftliche Transaktionen zwischen ei-ner Stiftung und sogenannten disqualifiziertenPersonen unterliegen einer Strafsteuer; Stiftun-gen müssen fünf Prozent des Marktwertes desStiftungsvermögens am Ende einer Rechnungs-periode in der Folgeperiode zur Verwirklichungdes Stiftungszwecks ausschütten. Eine Erhöhungdieses pay-out requirement ist Gegenstand stän-diger Debatten. Public charities dürfen dage-gen nach Belieben ihre Mittel anhäufen. Dieuns vertraute Vorschrift der zeitnahen Mittel-

verwendung besteht für diese nicht. Stiftungendürfen ferner nicht mehr als 20 Prozent derAnteile einer Kapitalgesellschaft halten; Antei-le, die von stiftungsnahen Personen gehaltenwerden (disqualified persons) werden in dieseRechnung einbezogen. Besonders risikoreicheoder spekulative Investitionen von Stiftungensollen schließlich im Rahmen eines diversifizier-ten Portfolios begrenzt bleiben. Auch bei derVerwirklichung des Stiftungszwecks unterliegendie private foundations einigen spezifischenBeschränkungen; neben dem erwähnten Verbotder politischen Betätigung betrifft dies vor al-lem die Auswahl der Empfänger von Stiftungs-leistungen. Sie ist einer normierten Ausgaben-verantwortung unterworfen, sodass beispielsweisebei der Förderung von Einzelpersonen nicht-dis-kriminierende Richtlinien zur Anwendung kom-men müssen (vgl. Toepler 2005: 981ff).

All diese Bestimmungen, die innerhalb derZivilgesellschaft die Stiftungen gegenüber denanderen Organisationen stärker regulieren undvielfach benachteiligen, wurden im Zuge desTax Reform Act von 1969 eingeführt. Zuvorwar der Stiftungssektor rechtlich weitgehendunreguliert. Im Zuge der Reform gab es einebreite Debatte über die Legitimität von Stif-tungen. Es wurden durchaus Stimmen laut, dieein Verbot der Stiftungen forderten, und zwarin der Tradition der amerikanischen Anti-Trust-Gesetzgebung – vor allem mit dem Argument,durch das Stiften würden nicht nur Vermögenin der Gesellschaft nicht zuträglicher Weisezusammengehalten und an folgende Generati-onen übertragen, sondern diese würden auchEinzelnen einen nicht tolerierbar großen Ein-fluss auf die öffentlichen Angelegenheiten ein-räumen. Große amerikanische Stiftungen, etwadie Rockefeller Foundation, arbeiteten in die-sen Jahren aktiv daran mit, das öffentlicheErscheinungsbild der Stiftungen zu verbessernund durch ausdrückliche Zustimmung zu denBeschränkungen eine Formel zu finden, die denStiftungen eine Zukunft versprach. So stimm-ten die Stiftungen auch der Regelung zu, dassdie Steuererklärungen der Stiftungen für je-dermann einsehbar sein sollten und gründeten

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das unabhängige Foundation Center in NewYork, das seitdem Daten von Stiftungen syste-matisch sammelt, aggregiert und auswertet unddurch zahlreiche Publikationen, Leseräume usw.wesentlich zur Transparenz des amerikanischenStiftungswesens beigetragen hat.

Im Vergleich zu den amerikanischen publiccharities wird der Unterschied zu Deutschlandalso besonders deutlich: Public charities akqui-rieren ihre Mittel wesentlich breiter als Privat-stiftungen und werden deswegen auch steuerlichprivilegiert. Private Foundations, die ihr Vermö-gen aus nur einer Hand beziehen, sind nicht nurals Institution gegenüber den public charitiesbenachteiligt, auch der Stifter und Spender hatmehr davon, wenn er an eine public charity spen-det. Zugespitzt formuliert ist es in Deutschlandim Vergleich zu den USA derzeit umgekehrt:Private Stiftungen von einzelnen Vermögendenwerden privilegiert, gemeinnützige Vereine, diebeispielsweise auf breiterer Spendenbasis arbei-ten, sind demgegenüber benachteiligt.

4 | Demokratietheoretische Aspekte

Zwar ist auch in Deutschland der Gedankelebendig, dass die Gründung eines VereinsAusdruck der Vereinigungsfreiheit ist und da-mit ein verfassungsmäßiges Grundrecht dar-stellt; doch sieht die Praxis des Verhältnisseszwischen demokratischem Staat und zivilgesell-schaftlichen Organisationen anders aus. Zwarunterliegt die Gründung eines Vereins theore-tisch keiner Beschränkung. Will dieser jedocham Rechts- und Geschäftsverkehr teilnehmen,muss er in das Vereinsregister beim Amtsge-richt eingetragen werden. Die Praxis der Ein-tragung kommt faktisch dem Genehmigungs-vorbehalt, der bis 2002 für die Stiftungen galt,mindestens gleich. Eine Stiftung zu gründenist dagegen kein Grundrecht, sondern lässt sichallenfalls aus dem Recht auf freie Entfaltungder Persönlichkeit ableiten. Dennoch ist jeden-falls seit 2002 die Anerkennung der Rechtsfä-higkeit als Verwaltungsvorgang oft schnellerund einfacher abzuwickeln als die Eintragung.Gleiches gilt für den späteren Umgang der

Organisationen mit Vereinsregister bzw. Stif-tungsbehörde. Die Gründung einer nichtrechtsfähigen Stiftung als Treuhandverhältnisoder Schenkungsversprechen unterliegtüberhaupt keiner staatlichen Mitwirkung imzivilrechtlichen Sinn.

Während aber diese Unterschiede nur inder Rechtsanwendung liegen, wurden steuer-rechtlich mit den Reformen von 2000 und 2007Unterschiede der Rechtsetzung geschaffen,deren demokratietheoretische Einordnung,nicht zuletzt im Licht des Vergleichs mit denUSA, zumindest diskussionswürdig erscheint.In Deutschland werden rechtsfähigen wie un-selbständigen Stiftungen steuerliche Anreizsys-teme angeboten, die anderen gemeinnützigenOrganisationen nicht zustehen. Mit dieser Be-vorzugung werden, so die Kritik, eine Präfe-renz für Elitenphilanthropie, die Akzeptanz vonrelativer Intransparenz und Ungewissheit überdie Effektivität der steuerlich begünstigten,eingesetzten Mittel zumindest in Kauf genom-men, wenn nicht sogar ausdrücklich begüns-tigt (vgl. Adloff 2010: 401ff). Zudem wirdbeispielsweise kritisiert, dass unternehmensver-bundene Stiftungen, die im Gegensatz zu denUSA durchaus Mehrheits- oder Alleineigentü-mer von Wirtschaftsunternehmen sein können,4

in ihrer strategischen Ausrichtung primär dasWohl des Unternehmens und nur nachrangigdas Gemeinwohl zum Ziel haben (Schuler 2010).

Auf den letzteren Aspekt geht die öffentli-che und wissenschaftliche Debatte erst seitrelativ kurzer Zeit ein, die politische bis heutenicht. Dagegen wird schon seit einigen Jahrenherausgestellt, dass die Reformen den Stiftun-gen größere Transparenzpflichten hätten auf-erlegen müssen.5 Mit ähnlichen Argumenten,wie sie auch die amerikanische Debatte beherr-schen, wird eine öffentliche Rechenschaftsle-gung eingefordert, zumal die Stiftungsverzeich-nisse der Länderstiftungsbehörden zumeistschwer einsehbar sind, keinen besonderen Aus-kunftswert besitzen und ohnehin nur die rechts-fähigen Stiftungen enthalten. Die Forderungnach einheitlichen Standards der öffentlichenRechnungslegung ergibt sich für die Kritiker

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nicht nur aus dem durch den Steuerausfallentstehenden Anteil öffentlicher Mittel an ei-nem Großteil der Einnahmen, sondern auchaus der Notwendigkeit, Leistungen und Ar-beitsweise miteinander vergleichen zu wollen(bench marking). Hierfür fehlen, schon ange-fangen bei der Bewertung des Vermögens, alleKriterien. Hinzu kommt der Wunsch, das öf-fentliche Wirken der Stiftungen – insbesonderein der Beeinflussung politischer Prozesse durchKonferenzen, Gutachten und dergleichen –anhand der Mittelherkunft und Mittelverwen-dung hinterfragen und einordnen zu können.Schließlich würde, so eine vielfach vorgetrage-ne Auffassung, eine größere Transparenz sichpositiv auf den öffentlichen Diskurs zum Stif-tungswesen auswirken, was wiederum zur Nach-ahmung, sprich zur Gründung weiterer Stif-tungen, anregen würde.

Mit dieser Argumentation ist freilich diedemokratietheoretische Legitimation der Stif-tungen weder positiv noch negativ unterlegt.Zum einen gelten die genannten Argumentefast gleichermaßen auch für assoziative Organi-sationen. Allenfalls lässt sich dahingehend einUnterschied machen, dass bei Intransparenz vonStiftungstätigkeiten die Gefahr droht, dass eineinzelner Bürger nicht-legitimierte Macht aus-übt oder dass sich die Stiftungen privatistischund elitär abschotten. Im Übrigen wird dieForderung nach mehr Transparenz mittlerweileauch im Stiftungssektor weitgehend geteilt (Bun-desverband Deutscher Stiftungen 2006), sodassman hier vielleicht in naher Zukunft zu befrie-digenden Lösungen kommen wird.

Doch ist damit noch nicht die Frage beant-wortet, warum die Stiftung überhaupt bevor-zugt behandelt werden sollte. Wieso ist die Stif-tung eine Institution, die so viele Hoffnungenauf sich zieht (vgl. Adloff 2004)? Und aus wel-chem Grund fragt niemand, was sie wirklichtut und leistet, ob die Hoffnungen, die in siegesetzt werden, wirklich berechtigt sind? InBezug auf die politische Debatte liegt die Ant-wort wohl im fiskalischen Bereich. Nachdem inden 1990er Jahren das Bundesverfassungsgerichtin mehreren Urteilen festgestellt hatte, dass

weder die steuerliche Belastung der Bürger gren-zenlos ausgeweitet werden dürfe – 50 Prozentdes selbstverdienten Einkommens wurden alsSchallgrenze gesehen – noch die Kreditaufnah-me der öffentlichen Gebietskörperschaften un-vermindert fortgesetzt werden dürfe,6 mussteden Verantwortlichen daran gelegen sein, ne-ben dem Sparen auch weitere Finanzierungsquel-len für öffentliche Aufgaben zu erschließen. Indiesem Zusammenhang gerieten die Stiftungenverstärkt in das Blickfeld der politischen Strate-gen. Gerüstet mit Einflüsterungen, es gäbe zahl-reiche Bürgerinnen und Bürger, die ihre nichtunbeträchtlichen Vermögen als Denkmal für sichselbst und zur Erzielung von sozialem Lohn –etwa in Form von Kontakt mit den Inhabernder Macht – in eine Stiftung einbringen wür-den, wenn man sie mittels steuerlicher Anreizenur hinreichend dazu anstacheln würde, glaub-ten viele, dieser Weg würde zu spürbaren neuenFinanzierungsmöglichkeiten führen. In der Pra-xis hat sich das so aus drei Gründen nie erfüllt.Zum einen waren die gestifteten Summen undschon gar die Erträge daraus nicht annäherndso groß, dass sie gemessen an dem Volumen deröffentlichen Haushalte einen spürbaren Unter-schied machen würden. Zum zweiten entwickelndie meisten Stifter eigene – in manchen Fällensehr eigene – Vorstellungen von den Aufgaben,die sie gefördert sehen wollen und unterstützeneher eigene Vorhaben oder die zivilgesellschaft-licher Organisationen als die des Staates. Zumdritten schließlich ist das Bild des reichen undstaatstreuen Stifters ein Klischee, das nur aufeinen Teil der Stifter zutrifft. Viele Stiftungenentstehen durch Initiatoren und Gruppen, diemeisten sind klein, und viele treten zur Finan-zierung ihrer Aufgaben ihrerseits als Spenden-empfänger auf. Insoweit war die Privilegierungder Stiftungen nicht oder jedenfalls nicht um-fassend erfolgreich.

Antje Vollmer hat sich diese Argumentationnicht zu Eigen gemacht. Für sie war vielmehrdie wachsende Popularität der Stiftungen Grund,diese als Türöffner zu einer weitreichendenReform der rechtlichen Rahmenbedingungen fürdie Zivilgesellschaft insgesamt zu sehen. An eine

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besondere Privilegierung der Stiftungen gegen-über anderen zivilgesellschaftlichen Organisati-onen hat sie dabei wohl kaum gedacht.

Daher ist zu fragen, ob sich für eine Privile-gierung von Stiftungen überhaupt valide Argu-mente finden lassen, wobei in diesem Zusam-menhang stets zunächst unterstellt werden muss,dass Stiftungen in einer modernen GesellschaftLegitimität zukommt (Strachwitz 2010). UnterRückgriff auf die normative Prämisse, dass die-se Gesellschaft eben nicht ausschließlich auf demPrinzip der Demokratie, sondern auch auf denPrinzipien der Herrschaft des Rechts, der Men-schen- und Bürgerrechte sowie der kulturellenTraditionen beruht (zu denen nach unserem Ver-ständnis auch das Konzept der generationen-übergreifenden Eigentümerschaft im Grundsatz– in Europa stärker als in den USA – gehört),lässt sich in der Verknüpfung der drei letztge-nannten Prinzipien den Stiftungen dann Legiti-mität zusprechen, wenn diese auch auf breiteAkzeptanz stoßen. Letzteres können sie durcheigenes Verhalten, etwa durch den Nachweis vonTransparenz und positiver Leistungen, selbststeuern.

Damit ist aber die Frage nach der Privilegie-rung noch immer nicht geklärt. Es fällt schwer,hierfür theoretische Argumente zu finden.Allenfalls aus der Praxis heraus lässt sich die Be-gründung ableiten, dass angesichts des systemischbedingten, finanziellen Prekariats der Zivilgesell-schaft diese ein legitimes Interesse haben muss,einerseits von der Subventionierung durch denStaat unabhängiger zu werden, andererseits in-nerhalb der gleichen Arena ein Finanzierungsin-strumentarium zu schaffen, das nachhaltig diesePrekariatssituation zu mildern imstande ist. Prag-matische Erwägungen sprechen insofern dafür,aus der Theorie der Zivilgesellschaft heraus imSinne ihrer Stärkung als dritter Arena in der ak-tuellen historischen Situation eine Privilegierungder Stiftungen zu dulden – allerdings in der Er-wartung, dass die Stiftungen diese in sie gesetz-ten Erwartungen auch erfüllen. Tun sie dies nicht,oder ändert sich der gegebene Kontext, wird derPrivilegierung notwendigerweise das überzeugen-de Argument abhanden kommen.

5 | Fazit

Die Privilegierung der Stiftungen ist, so lässtsich zusammenfassen, nicht inhärent mit demStiftungswesen verbunden; im Gegenteil: DieUS-amerikanische Privilegierung der übrigenzivilgesellschaftlichen Organisationen gegenüberdem Stiftungswesen erscheint demokratietheo-retisch einleuchtender. Akzeptiert man jedochdie grundsätzliche Legitimität von Stiftungenauch in einer modernen demokratischen Gesell-schaft einerseits und die Legitimität staatlichenHandelns in Bezug auf die Setzung von Rah-menbedingungen für die Zivilgesellschaftandererseits, so kann daraus auch die Legitimi-tät vorübergehender Privilegierung der Stiftun-gen durch solche Rahmenbedingungen insoweitabgeleitet werden, als diese der Zivilgesellschaftinsgesamt, womöglich sogar der Gesellschaftinsgesamt zuträglich erscheint. Dies freilich musskontinuierlich nachgewiesen werden, indem deraus der Privilegierung erwachsene Nutzen tat-sächlich der Zivilgesellschaft und nichtbeispielsweise den Stiftern zugute kommt. Of-fen bleibt in diesem Zusammenhang, wem ge-genüber der Nachweis zu erbringen ist. Staatli-che Behörden erscheinen hierfür wenig geeig-net. Es steht zu vermuten, dass letztlich nur eininformierter öffentlicher Diskurs geeignet ist,diesen Nutzen tatsächlich zu bewerten.

Prof. Dr. Frank Adloff ist Inhaber des Lehr-stuhls für Allgemeine und Kultursoziologie ander Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Dr. phil. Rupert Graf Strachwitz ist Direk-tor des Maecenata Instituts für Philanthropieund Zivilgesellschaft an der Humboldt Uni-versität zu Berlin.

Anmerkungen1 Auf eine Erörterung der Kompatibilität des

Stiftungswesens mit totalitären Regimen inDeutschland muss hier verzichtet werden.

2 Im Gegensatz zu Deutschland ist bspw.Sport in den USA kein gemeinnütziger

Eine Privilegierung von Stiftungen – wozu?

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Zweck, sondern wird als Teil der privatenFreizeitgestaltung angesehen.

3 Dies bedeutet, dass im amerikanischenRechtsverständnis viele Nonprofit-Organisa-tionen nicht als Stiftungen angesehen wer-den, diese aber in Deutschland typischerwei-se als Stiftung gelten, wie zum Beispiel Stif-tungsuniversitäten (nach deutschem Verständ-nis wäre die Johns Hopkins University eineStiftung), Stiftungskrankenhäuser und -alters-heime, -pflegeheime, -waisenheime et ceteraoder Stiftungen, die erhebliche staatliche För-dermittel oder private Spenden erhalten (vgl.Toepler 2002: 106f).

4 Herausragende Beispiele für Stiftungen die-ser Art sind die Bertelsmann Stiftung, dieRobert-Bosch-Stiftung und die Körber-Stif-tung. Nicht mit diesem Typus zu verwech-seln sind Stiftungen, die von Unternehmenim Rahmen ihrer Kommunikation oder CSRgegründet werden (bspw. Deutsche-Bank-Stif-tung, Hypokulturstiftung) oder solche, dienur aus historischen Gründen den Nameneines Unternehmens tragen (z.B. Volkswa-gen-Stiftung, Zeit-Stiftung).

5 Theo Schiller formulierte schon Ende der1960er Jahre: „Stiftungen, die im Geheimenarbeiten, sind entbehrlich“ (Schiller 1969:222). Strachwitz (2005) betont die Diffe-renz zwischen persönlicher Wohltätigkeit undinstitutioneller Gemeinwohlorientierung.Gemäß dem Diktum Jesu, dass das Almosenim Verborgenen zu geben sei und die linkeHand nicht wissen solle, was die rechte tut(Matth. 6, 3-4), gilt für einzelne Menschendas Recht auf Verschwiegenheit. Auf korpo-rative Akteure sind dagegen Regeln der kor-porativen Transparenz anzuwenden.

6 Hierzu enthält bereits das Grundgesetz in derFassung von 1949 eindeutige Bestimmungen.

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Die Zivilgesellschaft in Deutschland, aber auchin anderen Ländern, wird in weitem Umfangdurch Private finanziert. Bürger gestalten bür-gerschaftliches Engagement nicht nur inhalt-lich, sondern ermöglichen durch ihre Spenden,durch Stiftungen und Zustiftungen sowie durchehrenamtliche, unentgeltlich geleistete Tätig-keiten gemeinnützige Leistungen überhaupterst. Auch Unternehmen tragen mit Spendenzur Finanzierung der Zivilgesellschaft bei.

Der Nutzen von steuerlicher Begünstigung für Spenden

Eine evolutionsbiologische Perspektive auf Privat- und Unternehmensspenden

Birgit Weitemeyer

Der Staat unterstützt Spenden und Stiftun-gen durch steuerliche Begünstigungen nach §10b EStG, § 9 Abs. 2 KStG und § 9 Nr. 5GewStG in Höhe des jeweiligen Steuersatzes.Durch die Erhöhung der so genannten steuer-freien Übungsleiterpauschale in Höhe von 2.100Euro im Jahr (§ 3 Nr. 26 EStG) sowie derSchaffung einer Ehrenamtspauschale in Höhevon 500 Euro im Jahr für alle übrigen ehren-amtlichen Tätigkeiten (§ 3 Nr. 26a EStG)

Themenschwerpunkt