2011 Erscheinungsformen hallstattzeitlicher Stammesfeste im Nordpontikum am Beispiel der...

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PRÄHISTORISCHE ARCHÄOLOGIE IN SÜDOSTEUROPA BAND 27 DER SCHWARZMEERRAUM VOM ÄNEOLITHIKUM BIS IN DIE FRÜHEISENZEIT (5000–500 v. Chr.) BAND 2 GLOBALE ENTWICKLUNG VERSUS LOKALGESCHEHEN Internationale Fachtagung von Humboldtianern für Humboldtianer im Humboldt-Kolleg in Chişinǎu, Moldavien (4. – 8. Oktober 2010) Herausgegeben von EUGEN SAVA, BLAGOJE GOVEDARICA und BERNHARD HÄNSEL Verlag Marie Leidorf GmbH . Rahden/Westf. 2011

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PRÄHISTORISCHE ARCHÄOLOGIE IN SÜDOSTEUROPA

BAND 27

DER SCHWARZMEERRAUM VOM ÄNEOLITHIKUM

BIS IN DIE FRÜHEISENZEIT (5000–500 v. Chr.)

BAND 2GLOBALE ENTWICKLUNG VERSUS LOKALGESCHEHEN

Internationale Fachtagung von Humboldtianern für Humboldtianerim Humboldt-Kolleg in Chişinǎu, Moldavien

(4. – 8. Oktober 2010)

Herausgegeben vonEUGEN SAVA, BLAGOJE GOVEDARICA

undBERNHARD HÄNSEL

Verlag Marie Leidorf GmbH . Rahden/Westf.2011

284 Seiten mit 201 Abbildungen

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Sava, Eugen / Govedarica, Blagoje / Hänsel, Bernhard (Hrsg.):Der Schwarzmeerraum vom Äneolithikum bis in die Früheisenzeit (5000-500 v. Chr.) ; Band 2: Globale Entwicklung versus Lokalgeschehen / hrsg. von Blagoje Govedarica… .Rahden/Westf.: Leidorf 2011

(Prähistorische Archäologie in Südosteuropa ; Bd. 27)ISBN 978-3-89646-598-6

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Erscheinungsformen hallstattzeitlicher Stammesfeste im Nordpontikum am Beispiel der Malteserkreuzdarstellungen (2. Hälfte 8.-7. Jh. v.Chr.) 1

Maja Kašuba, St. Petersburg

Zusammenfassung:

In dem vorliegenden Artikel wird ein Überblick über die Deutungsvorschläge für bestimmte Bildszenen der Osthallstattkulturwelt gemeinsam mit bestimmten Darstellungen und Zeichen des Basarabi-Kultur-Komplexes in Südosteuropa gegeben. Malteserkreuze werden als „Heilszeichen“ interpretiert, die eine große Verbreitung von der südostalpinen Zone bis zum Nordpontikum (Waldsteppenzone des Mitteldneprgebietes) hatten. Eine Bearbei-tung der Keramik aus Fundorten im nördlichen Schwarzmeerraum, auf der das Malteserkreuz abgebildet ist, erlaubt deren Klassifi kation: Typ 1 – ein Kreuz aus vier geometrischen Figuren, Typ 2 – ein Kreuz aus fünf geo-metrischen Figuren (Kreuz mit Dreiecksarmen). Die Kontexte, in denen sie geborgen wurden, lassen eine Präzisie-rung der Datierung von Malteserkreuzendarstellungen im Nordpontikum zu, wo sie seit der Mitte des 8. Jh. v. Chr. aufzufi nden sind. Das Anbringen von Malteserkreuzen auf Henkeln von bestimmten Schöpfkellen ist eine Beson-derheit, die nur für das Mitteldneprgebiet charakteristisch ist. Für solche Schöpfkellen mit hohem Henkel wird angenommen, dass sie als Kultobjekte eine bestimmte Rolle bei „Kultfesten“ („Stammesfesten“) mit gemein-samen Mahlzeiten und Trinkbräuchen spielten. Die weite Verbreitung ähnlicher Rituale von der südostalpinen Zone bis in das Nordpontikum umschreiben einen „sakralen Raum“ des Basarabi-Kultur-Komplexes.

Abstracts:

The present article gives an overview of the proposed interpretation for some scenes of the Eastern Alpine Hallstatt culture together with certain images of signs from the Basarabi-Culture-Complex of south-eastern Europe. Maltese Crosses are considered as „Signs of Hail“, having a wide distribution from the south-east alpine region to the northern Pontic area (Forest-Steppe zone of the Middle Dnepr region). An analysis of the pottery from sites of the northern Black Sea region, on which Maltese Crosses are found, permits a classifi cation: Type 1 – a cross from four geometric fi gures, Type 2 – a cross from fi ve geometric fi gures (Cross with triangular arms). The contexts from which they were recovered allow a precise dating of the Maltese Cross images in the northern Pontic region, where they are found since the middle of the 8th century BC. The placement of Maltese Crosses on handles of specifi c ladles is a characteristic only of the Middle Dnepr region. It is proposed that such ladles with high handles played a role as ritual objects, which were employed in „Cult-Feast“ („Tribal Feasts“), including communal eating and drinking. The wide distribution of similar rituals from the eastern Alpine area to the nort-hern Pontic region mark the „sacred space“ of the Basarabi-Culture-Complex.

In der prä- und frühskythischen Zeit (das entspricht Ha C der mitteleuropäischen Chronologie) ist aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet eine kleine, doch sehr ausgeprägte Reihe von geometrischen Darstellungen auf Keramik in Form des Malteserkreuzes bekannt. Dabei handelt es sich um ein Kreuz mit dreieckigen Armen (Abb. 1-6). Man geht davon aus, dass das Motiv des Malteserkreuzes eines der Zeugnisse für die Existenz eines

1 Der beim Humboldt-Kolleg in Chişinău gehaltene Vortrag (s. Kašuba / Daragan 2009a, 44-46) kann aus Gründen, die nicht von der Autorin abhängen, nicht in dem hier vorgelegten Tagungsband publiziert werden. Doch der an dessen Stelle aufge-nommene Artikel entspricht in vollem Umfange der Thematik der in Chişinău am 4.–8. Oktober 2009 stattgefundenen Kon-ferenz. Das Thema ist eine Fortsetzung der Auseinandersetzung der Autorin mit der Hallstattperiode im nördlichen Schwarz-meergebiet. Für das Zusammentragen der Informationen wurde erste Unterstützung von ukrainischen Kollegen zuteil (vgl. Anm. 8), die weitere Untersuchung erfolgte durch die Verfasserin. Ich bin Frau Dr. Elke Kaiser sowie Prof. Dr. Blagoje Gove-darica für die freundliche Hilfe bei der Übersetzung und Korrektur des Manuskriptes sehr dankbar.

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Einfl usses des Basarabi-Kultur-Komplexes im Nordpontikum bildete (vgl. in der russischsprachigen Literatur: Andrienko 1995, 11-12; Daragan 2004, 118 f.; Brujako 2005, 28; Šramko I. 2006, 40 f.; Daragan/Kašuba 2008, 55). Auch wenn aus dem Verbreitungsraum des Basarabi-Kultur-Komplexes eine relativ geringe Zahl an Belegen bekannt ist (das Kreuz kommt hier allein oder in einer vertikalen Reihe vor), so streut das Motiv selbst weit vom Südostalpenraum bis zum linksufrigen Becken des Flusses Dnepr (Abb. 1). Daran ist nicht nur das Kulturareal des Basarabi-Kultur-Komplexes sowie das Ausstreuen seiner Importe zu erkennen, sondern auch der Einfl uss der hallstättischen Peripherie (Metzner-Nebelsick 1992, 361 ff. Karte 3; dies. 2010, 136 ff.; Eibner 1996, 105 ff.; dies. 2001, Karte 1-2; Brosseder 2004, 293-297 Abb. 188; Vulpe 2001, 327 ff.; Kašuba 2007, 369 ff.; Ailincăi 2010, 351 ff.; u.a.). In Südosteuropa erscheint das Malteserkreuz mit der zweiten Phase des Basarabi-Kultur-Komplexes, was der Mitte des 8. Jh. v.Chr. entspricht. Später im 7. Jh. v.Chr. ist es nur noch selten anzutreffen (Metzner-Nebelsick 1992, 361 ff.; Zverev 2003, 247 ff.)2.

Auch wenn die Serie dieser geometrischen Motive zahlenmäßig begrenzt ist, so erfordert sie doch eine umfas-sende Untersuchung in vielerlei Hinsicht, zunächst die Synchronisierung der Malteserkreuzdarstellungen in Südosteuropa und im nördlichen Schwarzmeergebiet sowie damit verbunden eine Erörterung der lokalen Beson-derheiten des Basarabi-Kultur-Komplexes sowie dann die Herausarbeitung der weiten Verbreitung dieses Motivs und seine mögliche symbolische Bedeutung.

2 Eine eigene Betrachtung verdient zweifelsohne das Material aus dem italienischen Raum, wo Gegenstände mit Darstel-lungen des Malteserkreuzes (Keramik, Bronzefi beln und -rasiermesser) bereits aus dem 9. Jh. v.Chr. bekannt sind (s. Bross-eder 2004, 293-294 Anm. 485).

Abb. 1. Verbreitung des Basarabi-Kultur-Komplexes (a), die östlichen Importe des Basarabi-Kultur-Komplexes (b), Malteserkreuze auf Keramik (c) in Südosteuropa und im Nordpontikum. Fundorte im Nordpontikum: 1 – Nagorjane-Pidmet; 2 – Nemirov; 3 –Trachtemirov; 4 – Kalinovka; 5 – Makeevka, Kurg. 455; 6 – Tenetinka, Kurg. 219; 7 – Žabotin; 8 – Požarnaja Balka; 9 – Mačuchi; 10 – Dikan’ka; 11 – Lichačjevka; 12 – Bel’sk (nach Vulpe 1986, Metzner-Nebelsick 1992, Gumă 1993; ders. 1995,

Eibner 2001, Ursuţiu 2002, Brosseder 2004, Kašuba 2007, dies. 2008).

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Die Darstellungen des Malteserkreuzes in der späten prä- und frühskythischen Zeit im nördlichen Schwarzmeergebiet

Das Malteserkreuz ist im Nordpontikum vor allem auf Keramik abgebildet, die in Siedlungen der Waldstep-penzone geborgen wurde. Seine Darstellungen können in zwei Typen unterteilt werden: Typ 1 – ein Kreuz aus vier Figuren: die großen gleichschenkligen Dreiecke laufen mit ihren Spitzen im Zentrum zusammen (Abb. 2,1.2.6.8; 4,6); Typ 2 – ein Kreuz aus fünf Figuren: an der Spitze eines großen Rhombus sind vier kleinere Drei-ecke miteinander verbunden (Kreuz mit Dreieckarmen). Manchmal handelt es sich auch um vier Winkel. Bei Variante 2.1 sind die Dreiecke recht klein, während sie bei Variante 2.2 größer sind und fast die Ausmaße des zentralen Rhombus haben (Abb. 2,3-5.7; 3,1-3.5.6; 4-5).

Die geometrischen Figuren selbst, die das Malteserkreuz bilden (Rhomben und Dreiecke) sind mit Schrägstri-chen gefüllt. In seltenen Fällen (so in Žabotin, Makeevka Kurgan 455 und Siedlung Požarnaja Balka) tragen die schrägen Striche Querkerben (Abb. 2,3.4; 3,5). Vereinzelt sind auch nicht gefüllte Figuren anzutreffen (Siedlung Požarnaja Balka – Andrienko 1995, 12). In der Regel sind die Malteserkreuze auf Keramik einzeln dargestellt; vertikale Reihen sind nur in wenigen Fällen überliefert (Abb. 3,1-2; 5,4).

Die Analyse der aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet bekannten Malteserkreuze zeigt, dass hier vor allem der Typ 2 (Kreuz mit Dreieckarmen) verbreitet ist. Er ist deutlich im linksufrigen Dneprgebiet konzentriert (Abb. 1). Gerade dieser Typ, der sich aus fünf Figuren zusammensetzt, kann direkt mit den Malteserkreuzdar-stellungen aus dem Zentrum der Basarabi-Kultur an der mittleren Donau verglichen werden (s. Abb. 6).

Typ 1, der aus vier Figuren besteht, wurde in einem deutlich breiterem Kontext aufgefunden – so ist er in den vier zonalen Ornamentkompositionen mit Rosetten und sogar bei dem Stempelmotiv „Kreuz im Kreis“ (wo es praktisch das Negativ bildet) auf Keramikgefäßen der Zeit zu fi nden, die dem Basarabi-Kultur-Komplex voran-geht und/oder teilweise zeitgleich mit ihm ist. Als Beispiel seien hier aus dem Nordpontikum angeführt: Fund-plätze der Cozia-Saharna-Kultur (Kašuba 2000, Abb. XXII,II; XXIII; Daragan/Kašuba 2008, 47 ff. Abb.

Abb. 2. Malteserkreuzdarstellungen auf Keramik im Nord-pontikum: 1 – Nagorjane-Pidmet; 2 – Nemirov; 3,4,6-8

– Žabotin; 5 – Trachtemirov (nach Šovkopljas 1954, Kovpanenko 1967, Daragan 2004, Smirnova 1996).

Abb. 3. Malteserkreuzdarstellungen auf Keramik im Nord-pontikum: 1 – Mitteldneprgebiet (Platonows Sammlung); 2 – Kalinovka; 3 – Tenetinka, Kurg. 219; 4,6 – Žabotin,

S. 2; 5 – Makeevka, Kurg. 455 (nach Kovpanenko/Ševčenko 1981, Il´inskaja 1975, Galanina 1977, Daragan 2006).

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2,1.4.8.13.15; Niculită u.a. 2008, Fig. 59,8; 63,2; 69,16; 77,2; Niculiţă/Nicic 2008, Fig. 4,21.31.33; 5,18; 6,17; 13,3; 18,7), der späten Černoles-Kultur (Terenožkin 1961, Abb. 41,14; Smirnova 1983, Abb. 2,5; 4,II.13.III.2), die Sied-lung Žabotin (Daragan 2004, Abb. 8,1-3; 31,11; Daragan/Kašuba 2008, Abb. 5,9; 6,4.20), Gräber der frühen Rei-ternomaden (Machortych 2005, Abb. 61,11; 98,6; 100,4.5; 125,10; 137,10; Brujako 2005, Abb. 2,7.8; 3), frühsky-thische Gräber (Il´inskaja 1975, Tab. I,3; XXVI,12) u.a. In diesem Fall realisieren die Rosettenkompositionen das Prinzip des liegenden Kreuzes, womit sie die Idee des Zentrums unterstreichen3.

Bemerkenswert ist auch die Position der Malteserkreuze auf den Gefäßen. Sie wurden zwar auch auf deren Wänden aufgebracht (Abb. 2,2-4.7; 3,1; 4,9.12; 5,6), doch vor allem auf den Henkeln von Schöpfkellen, insbeson-dere auf deren oberem Teil am Rand des Gegenstands. Dadurch konnte derjenige, der sich anschickte, aus die-sem Gefäß zu trinken, das Kreuz sehen. Nur in einem Fall (Siedlung Požarnaja Balka – Andrienko 1995, 11) ist das Malteserkreuz (Typ 2) auf dem umgebogenen Rand eines großen Gefäßes aufgebracht (Abb. 5,11).

Die Untersuchung der chronologischen Stellung der Gegenstände mit Malteserkreuzdarstellung und die Datie-rung der Komplexe, aus denen sie stammen, lässt die Forscher die Funde des Typs 2 (Kreuz mit Dreieckarmen) aus dem Makeevka Kurgan 455 und aus der Siedlung Požarnaja Balka als die ältesten in der nordpontischen Region ansehen, denn diese datieren in das letzte Viertel bzw. Ende des 8. Jh. v.Chr. (Andrienko 1995, 11-12; ders. 2000, 100 ff.; Brujako 2005, Tab. I-II). Eine wichtige Ergänzung für die Datierung der Keramik mit Malte-serkreuz bildete das vor kurzem veröffentlichte Material aus dem Zol’nik № 5 der Westlichen Befestigung der Gorodišče von Bel’sk. Dabei wurde der frühe Horizont ihrer Besiedlung herausgearbeitet, der mit dem Buchsta-ben „A“ bezeichnet wurde. Alle dort freigelegten Keramikfragmente, auf denen ein Malteserkreuz abgebildet ist (Abb. 4,3-6.9.11.12), wurden dem Horizont A2 zugeordnet, der seinerseits zunächst an den Beginn des 7. Jh. v.Chr. gestellt wurde, was der frühen Phase der Siedlung Požarnaja Balka entspricht (Šramko I. 2006, 40 f.). Hier muss

3 Die Untersuchung von Spinnwirteln und spulenförmigen Objekten aus Ton, die aus der Zeit zwischen dem 7. und dem beginnenden 3. Jh. v.Chr. am linksufrigen Dneprgebiet geborgen wurden, zeigten hinsichtlich der auf ihnen aufgebrachten Motiven nur ein vereinzeltes Auftreten des Malteserkreuzes (Typ 1 – in sieben Fällen; Ščerban’ 2007, Abb. 28,5-8.11; 41).

Abb. 4. Malteserkreuzdarstellungen auf Keramik im Nord-pontikum: 1,2,8,10 – Bel’sk, Westliche Befestigung (Aus-grabungen 1906), Aschenhügel 4; 7 – Bel’sk, West liche

Befestigung (Ausgrabungen 1906), Aschenhügel 1; 3-6,9,11-12 – Bel’sk, Westliche Befestigung (Ausgrabungen 1998-

2004), Aschenhügel 5 (nach Šramko 1996, Šramko I. 2006).

Abb. 5. Malteserkreuzdarstellungen auf Keramik im Nord-pontikum: 1 – Dikan’ka-Fjedorovka; 2,4,5,8,9,12 –

Dikan’ka-Dmitrenkova Balka; 3,6,11 – Požarnaja Balka; 7,10 – Dikan’ka-BAM; 13 – Lichačjevka (nach Andrienko

1992, Ščerban /Rachno 2006, Moruženko 1989).

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folgendes angemerkt werden: die Ausgräberin konnte überzeugend darlegen, dass der von ihr herausgestell-te Horizont A2 mit den Phasen 2-3 der Siedlung Ža -botin und damit mit der zweiten Etappe des Basarabi-Kultur-Komplexes zu synchronisieren ist (Šramko I. 2006, 37 f.). Das bildet wiederum die Grundlage für eine konkretere Älterdatierung nicht nur des Hori-zontes A2 sondern auch des ihm vorangegangenen Horizontes A1. Hier müssen zweifelsohne die Kontexte und deren Datierung als Indikatoren für die chronolo-gische Bestimmung eingehender betrachtet werden, wobei auch auf andere Artefakte ausgegriffen wird, die detaillierte Analogien ergeben. Als gute Reserve erweist sich hier, dass die früheren Schichten aus der westlichen Befestigung der Gorodišče von Bel’sk begründet älter datiert werden können. So können die Zerstörungsschichten des Zol’niks № 5 der West-lichen Befestigung von Bel’sk (der Horizont „A“) und die Schicht A2 mit dem Horizont Žabotin-II gleich-gesetzt werden, womit diese in die zweite Hälfte des 8. Jh. v.Chr. datiert werden (Daragan/Podobed 2009, 22 ff.; Šramko I. 2010, 38).

Insgesamt bietet die Siedlung Žabotin, die im rechts-ufrigen Dneprgebiet gelegen ist, eine gute Grundlage für die Datierung des ersten Auftretens des Malteser-kreuzes im Nordpontikum. Hier wurden einige sol-cher Motive auf großen Gefäßen und den Henkeln von Schöpfkellen entdeckt (Abb. 2,3.4.6-8; 3,6). Die neue Periodisierung der Siedlung Žabotin, die mit regionalen Chronologien, den neuesten europäischen und osteuropäischen Datierungsschemata abgestimmt ist, erlaubt es, drei Hauptetappen dieses Fundplatzes zu defi nieren, wobei die älteste am Übergang vom 9. zum 8. Jh. v.Chr. anzusetzen ist (Daragan 2004, 118 ff.; dies. 2006). Die Keramikfragmente mit Malteserkreuz wurden ausschließlich in den Komplexen des Hori-zonts II von Žabotin geborgen. Nicht nur die Fundlage sondern auch typologische Überlegungen lassen den Beginn dieses Horizonts in die Mitte des 8. Jh. v.Chr.

legen (Daragan 2004, 120 ff.; Daragan/Kašuba 2008, Abb. 1). Die Brandschichten in dem Horizont Žabotin-II lassen sein Ende durch Zerstörung nicht später als an das Ende des dritten Viertels des 8. Jh. v.Chr. ansetzen (Daragan/Podobed 2009, 30-31). Ob dies tatsächlich für den gesamten Horizont Žabotin-II zutrifft oder ob er in kürzere zeitliche Abschnitte zu unterteilen ist, werden weitere Forschungen zeigen.

Die Gegenüberstellung der Keramik mit Malteserkreuz und ihre Verbreitung im nördlichen Schwarzmeerge-biet mit den neuen Untersuchungen zur Kultur Basarabi-Şoldăneşti am mittleren Dnestrlauf (Kaşuba 2008a, 37 ff.) erlaubt neue Aussagen über den Charakter des Basarabi-Kultureinfl usses in dieser Region. Früher herrschte die Ansicht vor, dass der Einfl uss des Basarabi-Kultur-Komplexes im nördlichen Schwarzmeergebiet eine Folge ihrer östlichen Variante war, die über die Şoldăneşti-Kultur in das mittlere Dnestrbecken vermittelt wurde. Es stellte sich heraus, dass die Sachkultur und damit das Erscheinen des Basarabi-Kultur-Komplexes im Nordponti-kum durch 1) Denkmäler ihrer östlichen Peripherie – der Basarabi-Şoldăneşti-Kultur am Mittleren Dnestrlauf, 2) direkte Importe, wie Keramik, einzelne Artefakte, Opferstellen aus Lehm innerhalb des lokalen Milieus und 3) lokale Nachahmungen von Basarabi-Formen (vor allem bei der Keramik) repräsentiert ist (Abb. 1). Der Ein-fl uss des Basarabi-Kultur-Komplexes konnte innerhalb seiner lokalen Erscheinungsformen näher beschrieben

Abb. 6. Gegenüberstellung von Malteserkreuzdarstellun-gen auf Keramik des Basarabi-Kultur-Komplexes (A/1-8) und ausgewählten Funden aus dem nördlichen Schwarz-

meergebiet (B/9-18). 1 – Vašica-Gradina na Bosutu; 2 – Bucureşti-Măgurele; 3 – Čurug; 4 – Sopron, Tum.

80/140; 5 – Poiana; 6 – Balta Verde, Tum. 20; 7 – Maie-risch, Gr. 38; 8 – Schirndorf, Hüg. 89; 9,17 – Dikan’ka-Dmitrenkova Balka; 10 – Mitteldneprgebiet (Platonows

Sammlung); 11 – Kalinovka; 12 – Bel’sk, Westliche Befe-stigung; 13-14 – Požarnaja Balka; 15 – Trachtemirov;

16 – Lichačjevka; 18 – Dikan’ka-Strilycja-2 (nach Medović 1978, Vulpe 1965, ders. 1986, Berciu/Comşa 1956, Rei-chenberger 2000, Kovpanenko/Ševčenko 1981, Šramko

1996, Šramko I. 2006, Andrienko 1992, Kovpanenko 1967, Moruženko 1989, Ščerban /Rachno 2006).

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werden: so drangen kleine Kollektive (kleine Gruppen, vielleicht auch nur einzelne Individuen) in das Mittlere Dneprgebiet vor, wobei sie das Mittlere Dnestrgebiet mit der hier überlieferten Şoldăneşti-Kultur umgingen (Kašuba 2007, 369 ff.; dies. 2008b, 29; dies. 2010, 371 ff.; Daragan/Kašuba 2008, 55 ff.). Eine Folge dieser ver-schiedenen kulturellen Zufl üsse bildet auch das Aufkommen der Darstellung des Malteserkreuzes (insbesondere des Kreuzes mit Dreieckarmen) im Dneprbecken, vor allem auf seinem linken Ufer, während es im Mitteldnestr-gebiet fehlt.

Für das hier zu erörternde Thema ist zunächst die Tatsache wichtig, dass im nördlichen Schwarzmeergebiet das Malteserkreuz belegt aber von geringerer Bedeutung ist, dass es hier auch bereits ab der Mitte des 8. Jh. v.Chr. vorkommt. Das entspricht der Zeit der größten Verbreitung dieses Symbols im Areal des Basarabi-Kultur-Komplexes, sowohl in dessen Zentrum an der mittleren Donau, aber auch insgesamt in Südosteuropa.

Was verbirgt sich hinter der Darstellung des Malteserkreuzes und welche zusätzliche Bedeutungen mag es innegehabt haben?

Kreuz und Malteserkreuz

Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, in denen sich die Lebenswelt des Menschen widerspiegelt, wurden in vorgeschichtlichen und traditionellen Gesellschaften nicht nur als Sachgut sondern auch als Zeichen verstanden. Ihre physischen, sozusagen „rationalen“ Eigenschaften erhielten häufi g die Bedeutung kulturanzeigender Merk-male, während die Objekte selbst als bemerkenswert galten und aus dem allgemeinen Bereich hervorgehoben wurden, d.h. es entwickelte sich ihre Semantisierung. Die so auf einem hohen Niveau mit Bedeutung versehenen Objekte (in unserem Falle: die Alltagsgegenstände) wurden zu „Symbolen“, die einen bestimmten Sinngehalt und Information sowohl für die Mitglieder einer Gemeinschaft aber auch außerhalb dieser innehatten (s. Bajbu-rin 1981, 216 ff.). Und in dieser Funktion wurden sie ebenfalls zu kulturanzeigenden Merkmalen. Die Steigerung der symbolträchtigen Funktion der Dinge führte dementsprechend zu einer Maximierung der zu übermittelnden Information. Sie konnte alle möglichen unterscheidbaren und nichtunterscheidbaren Zusätze erfahren, unter denen zweifellos das Ornament eine besondere Rolle spielte (bezüglich der frühskythischen Schöpfkellen vgl. Gorbov 2002, 243). Unter den verschiedenen Verzierungselementen nimmt die Darstellung des „Kreuzes“ eine besondere Stellung ein.

Das Kreuz ist eine geometrische Figur, die sich aus zwei sich überschneidenden Linien oder Rechtecken zusammensetzt, wobei mindestens eine der beiden Linien genau in ihrer Mitte durchschnitten werden soll. Eine der Erscheinungsformen des Kreuzes ist das achteckige oder Malteserkreuz. Das Kreuz gehört zu den am besten bekannten „Zeichen“ und ist somit ein universelles Symbol. Es ist weit in verschiedenen Kulturräumen und -zeiten verbreitet. Das Kreuz unterstreicht die Idee des Zentrums (der Punkt des Überschneidens von Oben und Unten sowie Rechts und Links) und der Hauptrichtungen, doch bei allem versinnbildlicht das Kreuz die Vereini-gung dualistischer Systeme zu einer Gesamtheit. Die „kreuzförmige“ Darstellung des Menschen mit ausge-streckten Armen führt zum Kreuz als Modell des Menschen. Das Kreuz ist ebenfalls eine der geometrisierten Varianten des Lebensbaums, nur mit dem Akzent auf der anthropozentrischen Idee. Und dadurch wird das Kreuz zu einem Bindeglied zwischen dem Lebensbaum (mit dem auch zoomorphe Darstellungen verbunden sind) und dem Menschen, ein geometrisierender Ausdruck des einen und des anderen. Die Universalität des Kreuzes als Symbol für die Einheit von Leben und Tod, für Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit (der Sonnenlauf am Himmel, der die Nacht zum Tag verwandelt), für den männlichen Anfang, Erfolg und Blüte, kommt in jener wichtigen Rolle zum Ausdruck, die das Kreuz im Ritual und Ritualverhalten, in der Magie, in der Volksmedizin und -glauben, in der archaischen Kunst spielt (Toporov 1992а, 12-14).

Sich auf diese grundlegenden Charakteristiken stützend, führt es den Forscher dazu, Kreuzdarstellungen in den konkreten kulturhistorischen Traditionen zu betrachten. So werden spezifi sche geometrische Symbole (Rhombus mit Haken; mit Strichschraffur gefüllte Dreiecke, Rechtecke, Kreuze, darunter auch das Malteser-kreuz) in der Ornamentik in verschiedenen kulturhistorischen Traditionen und vor dem Hintergrund allgemein-geschichtlicher Materialien als Symbole der Erde, Ackerland, ja als fruchtbare Erde allgemein angesehen (Ambroz 1965, 14 ff.). Diese Symbole in der Keramikverzierung der frühen Eisenzeit, einschließlich der uns hier interessierenden prä- und frühskythischen Zeit, werden als Symbole interpretiert, die vor allem mit den Kulten ackerbautreibender Gesellschaften und dem „Heiligen Baum“ zusammenhängen (Andrienko 1975, 14 f.; ders. 1995, 12; Moruženko 1989, 250 ff.; Gorbov 2002, 244 ff.). Ein solches Verständnis geht völlig mit der Universa-

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lität der Kreuzsymbolik überein, wie bereits ausgeführt wurde. In jedem Falle zeugt diese Symbolik davon, dass das Kreuz immer mehr Bedeutungsinhalt mit sich führte, als nur das Wesen einer geometrischen Figur.

Über das „Pantheon“ in der Hallstattzeit

Das polytheistische „Pantheon“ bzw. die Götterwelt der Hallstattzeit beinhalten die Personifi zierung der Son-ne sowie der lebenden, sterbenden und wiedererstehenden Natur. Es lässt sich an verschiedenen, meist indi-rekten Zeugnissen erraten, aber besonders anhand des fi gürlichen Darstellens, die uns vor allem in den osthall-stattzeitlichen Kulturen – und hier wieder besonders eminent in der Kalenderbergkultur – überliefert sind (s. Frey 1976, 578 ff.; Dobiat 1980, 218 f.; ders. 1982, 279 ff.; Eibner-Persy 1980; Eibner 1996, 105 ff.; dies. 1997, 129-145; Teržan 1990, 124 ff.; dies. 1996, 507 ff.; Nebelsick 1992, 401 ff.; Reichenberger 2000; Studeníková 2004, 15 ff.; u.a.). Zu Beginn der frühen Eisenzeit nimmt die Verkörperung des Göttlichen in Mitteleuropa, ins-besondere in der Alpenzone eine anthropomorphe Gestalt an, meist eine weibliche. Die Göttin selbst wird in Begleitung von pfl anzlichen und astralen Symbolen dargestellt. Es kann ein heterogenes und eindrucksvolles Bild der religiösen Vorstellung mit unterschiedlichen Ausdrucksformen rekonstruiert werden: unter den Perso-nifi kationen fi ndet sich die Darstellung der Göttin in der frühen Phase HaC1 als „Hüterin der Tiere“ (vgl. hierzu Kossack 1999, 138 ff.; Metzner-Nebelsick/Nebelsick 1999, 69 ff.; Teržan 2001, 75 ff.; dies. 2005, 255 f.; u.a.).

Die ikonographische Entwicklung der göttlichen Figur (Göttinnen, Boten und Hüter der Helden mit göttlichem Status) zeigt, dass in der frühen Phase (HaC1) die Göttin in speziellen Szenen des Zweikampfes und in Prozessi-onen inmitten von Menschen, die Tierkostüme tragen (paarweise angeordnete Figuren in Hirsch-, Pferd-, Vogel- und Katzenmaskierungen, Abb. 7,1-6.8). Später (HaC2) wird die Gottheit unterschiedlich dargestellt und hat vielfältige Bedeutung, als „Große Göttin“ und „Herrin der Tiere“ und besonders als „Göttin auf dem Streitwa-gen“, die mit Lanze, Schwert und Helm bewehrt ist. In den jüngeren Etappen der Hallstattzeit (HaD1-D2) ist die Ikonographie deutlich individualisierter und mit festen Attributen ausgestattet, am häufi gsten in Gestalt der bewaffneten Göttin auf dem Streitwagen. Mittels Kombinationsstatistiken und stilistischen Analysen sind die hallstattzeitlichen Grabinventare, in denen Gefäße mit anthropomorphen Darstellungen vorkamen, ausgewertet worden (Nebelsick 1992, 406 ff. Tab. 1-5; ders. 1996, 327 ff.; Teržan 2001, 75 ff.). Sie belegen, dass die ältesten solcher Bestattungen in den Gräberfeldern von Basarabi und Fischau-Feichtenboden die von Frauen sind. Das wiederum gab Anlass zu der Vermutung, dass die so beigesetzten Frauen zu Lebzeiten eine besondere Rolle in den Ritualen und im Kultgeschehen innehatten, als Botinnen oder Opferpriesterinnen. In fast allen jüngeren Gräbern (На D1-D2), in denen anthropomorphe Gefäße vorkamen, befanden sich Männer. In diesem Fall kön-nen die Götterdarstellungen als „Göttin-Hüterin“ ansehen, als Wahrerinnen/Botinnen des Schicksals und Schüt-zerinnen des Sieges, als Schicksalsgöttinnen oder Hüterinnen der Heroen (Teržan 1997, 653 ff.; dies. 2001, 84).

Die anthropomorphen Darstellungen auf hallstattzeitlicher Keramik und Bronzegegenständen (besonders auf den Situlen) beschreiben verschiedene Szenen, die faktisch die ehemalige riesige Welt der vielfältigen Rituale und Opferhandlungen wiedergeben. Dies sind Prozessionen mit Trägern von Gefäßen, „die Heilige Jagd“, der Zweikampf und der Wettstreit, Kampfszenen und Frauen auf dem Streitwagen, das Spinnen und Entwirren von Fäden, gemeinsame Mahlzeiten, Austeilen und Zusichnehmen von Getränken, „Feste“ mit Musikanten, Tän-zern, Prozessionen mit verkleideten Personen u.v.m. (Frey 1976, 578 ff.; Dobiat 1980, 218 f.; ders. 1982, 279 ff.; Nebelsick 1992, 406 ff. Tab. 1-2; ders. 1996, 327 ff.; Eibner 1993, 101-116; dies. 1996, 105 ff.; dies. 1997, 129-145; Teržan 1997, 653 ff.; dies. 2001, 75 ff.; dies. 2005, 251 ff.; Reichenberger 2000, 100 ff.; Koch 2003, 347 ff.; u.a.).

Neben so vielen eindeutigen anthropomorphen und zoomorphen Darstellungen sind auf vielen Gegenständen (selbstverständlich auch auf Keramik) geometrische Muster aufgebracht, die von geometrisch aufgefassten Figuren zu unterscheiden sind. Besonders verbreitet waren Dreiecke, deren Bedeutung stark variieren kann und auch die Stilisierung einer anthropomorphen Gestalt beinhaltet. Das Dreieck selbst ist das Symbol der Verkörpe-rung und des Ausdrucks einer bestimmten unsichtbaren Realität. So zeigt die Analyse der Darstellung eines einzelnen Dreiecks als geometrisiertes anthropomorphes Muster, dass in den meisten Fällen mit ihm eine Frauen-fi gur ausgedrückt wird: das Dreieck mit Fähnchen steht allgemein für eine menschliche Figur mit erhobenen Armen (Adorantenhaltung), das mit Strichschraffur gefüllte Dreieck in Kombination mit einem Kreuz auf dem oberen Scheitelpunkt symbolisiert die Sonnengottheit (Dobiat 1982, 279 ff. Abb. 1; 3; 13-14; Nebelsick 1997a, 120 ff. Abb. 46; Eibner 1997, Abb. 47; dies. 2002, 125 ff.; Brosseder 2004, 248 ff., Abb. 163-168; 174-175; Teržan 2005, 253 ff.). Doppelte, an ihren Scheitelpunkten verbundene horizontale Dreiecke bilden oft die Körper von

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zoo- und ornithomorphen Figuren oder sind mit fi gürlichen Motiven in Prozessionsszenen kombiniert, hinter den genannten Dreiecken verbergen sich zwei als Tiere verkleidete Personen (s. Eibner 1996, 107 ff. Taf. 6). Daneben existieren noch zahlreiche weitere geometrische Darstellungen und ihre Kombinationen, deren geheim-nisvolle Botschaften und Gedanken wir heute erst allmählich zu nähern beginnen.

Das „Pantheon“ der Hallstattzeit und die Basarabi-Kultur

Die Suche nach vielen fi gürlichen, einschließlich auch anthropomorpher Darstellungen, die so deutlich in der Hallstattzeit aufscheinen, führt zu den Darstellungen der vorangegangenen bronzezeitlichen Kulturen in Mittel- und in Südosteuropa sowie der Ägäischen Welt (s. Kossack 1999, 108 ff.; Hänsel 2000, 331 ff.; ders. 2003, 28 ff.; Teržan 1997, 653 ff.; dies. 2005, 241 ff.; Brosseder 2004, 248 ff. 337 ff.; Studeníková 2004, 15 ff.; u.a.).

Das besondere Augenmerk liegt dabei auf dem Basarabi-Kultur-Komplex, eines der wichtigsten „Kulturgebil-de“ in Südosteuropa während der Hallstattzeit. Gerade aus seinem Verbreitungsareal sind zahlreiche zoo-, orni-tho- und anthropomorphe Darstellungen bekannt. Unter den einfacheren und demzufolge uns weniger verständ-lichen geometrischen Abbildungen sind vor allem Dreiecke und verschiedene Kreuzformen sowie Kombinati-onen aus ihnen verbreitet. Alles dieses bildet letztlich den spezifi schen Basarabi-Stil, der insbesondere in den Kulten und der Ornamentik zum Ausdruck kommt und damit die gleichnamige Kultur in ihrem Verbreitungs- und Einfl ussgebieten von anderen absetzte (Vulpe 1986, 49 ff.; Gumă 1983, 65 ff.; ders. 1993, 208-235; Dular 1973, 544 ff.; Teržan 1990, 71 ff.; Tasić 1991, 239 ff.; Metzner-Nebelsick 1992, 349 ff.; Eibner 1996, 105 ff. Taf. 6,3-22; dies. 2001, 182 ff. Karte 1-2; Roeder 1997, 601 ff.; Zverev 2003, 224 ff.; u.a.).

Welche Bedeutung mag diese oben beschriebene „Götterwelt“ der Hallstattzeit, und damit sind auch die Mal-teserkreuzdarstellungen in dem Basarabi-Kultur-Komplex gemeint, in der synchronen prä- und frühskythischen Zeit im nördlichen Schwarzmeergebiet gehabt haben?

Das Malteserkreuz als „Heilszeichen“ – eine Erörterung

Die Sichtung der Malteserkreuze im nördlichen Schwarzmeergebiet und ihre anschließende Analyse erlauben einige Schlussfolgerungen und das Aufzeigen weiterer Perspektiven für dier Forschung:

A. Es konnte bestätigt werden, dass das nördliche Schwarzmeergebiet zu der Interessenssphäre der Bevölke-rung gehörte, deren materieller Komplex in der archäologischen Kultur mit Namen Basarabi zum Ausdruck kommt. Elemente dieses Kultur-Komplexes treten, so konnte ebenfalls gezeigt werden, ab der Mitte des 8. Jh. v.Chr. auf. Das wiederum gibt eine zusätzliche Grundlage, zum Vergleich mit nordpontischem Fundgut auch andere Materialien des Basarabi-Kultur-Komplexes heranzuziehen.

B. Interesse rufen die Positionen hervor, an denen das Malteserkreuz auf der Keramik aufgebracht ist – sie befi nden sich vorwiegend auf den Henkeln von Schöpfkellen. Das ist insbesondere kennzeichnend für das linksufrige Dneprgebiet. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Zeitpunkt des frühesten Auftretens von diesem besonderen Typ der Schöpfkelle im Nordpontikum noch nicht abschließend geklärt ist. Bei dem Typ handelt es sich um fl ache, mit einem hohen Henkel, der in einer Öse endet, versehene Stücke, die schma-len Fortsätze an der Henkelbiegung und ein radiales, vom Zentrum des Boden aus verlaufendes geometrisches Muster tragen. Durchaus überzeugend scheint ihre Herleitung aus der Kultur mit kannelierter Keramik, Gáva-Holigrady (oder auch Gáva-Holigrady-Grăniceşti) im östlichen Karpatenraum (Leviţchi 2006, 42 ff.; Kašuba/Levitskij 2011). Jedoch fand gerade im mittleren Dneprraum eine Weiterentwicklung der morphologischen Merkmale dieser Gefäße statt: der Akzent wurde auf den Henkel gelegt, an dem schaufelförmige und „Hörnchen”-Fortsätze angebracht wurden, sowie auf radiale Ornamente. Damit wurde ihre Funktion als Gefäß zum Schöp-fen einer Flüssigkeit aus einem anderen Behältnis betont. Solche Schöpfkellen wurden typisch und spezifi sch in dieser Region, wo in vergleichsweise großer Anzahl gefunden wurden.

C. Damit tut sich bereits die nächste Frage auf: womit kann die große Produktion dieser so kennzeichnenden Form zusammenhängen? Die hier vorgestellte Analyse der symbolischen Funktion der Schöpfkellen (bei der das radiale Ornament als eines der vielfältigen Sonnensymbole aufzufassen ist) führt zu dem Schluss, dass sie sakralen Charakter hatten und als rituelle Gegenstände in Kulten verwendet wurden. Sie sind Objekte zum Schöpfen von irgendeiner Flüssigkeit aus Gefäßen (Welt der Dinge, utilitaristisch), die in rituellen Handlungen

Erscheinungsformen hallstattzeitlicher Stammesfeste im Nordpontikum 245

(Vorstellungswelt, Symbolcharakter) Benutzung fanden, bei deren Vollzug, allem Anschein nach zu urteilen, berauschende Getränke eine Rolle spielten (vgl. Gorbov 2002, 243 ff.; Toporov 1982b, 256 ff.). Die Fundumstän-de einiger Schöpfkellen mit Malteserkreuz deuten tatsächlich auf ihren ehemals rituellen Gebrauch hin, zum Beispiel befand sich ein solches Exemplar auf einer steinernen Plattform in der Siedlung Žabotin (Abb. 3,4.6). Bemerkenswert sind auch die Materialien von der Siedlung Lichačejvka, wo eine Plattform (ovale Form, 3,8 x 1,9 m, aus festgestampftem Sand mit viel Holzkohle) für den zeremonialen Gebrauch freigelegt wurde, auf der auch zwei Schöpfkellen (eine davon trug ein Malteserkreuz – Abb. 5,13) und die Reste von geopferten Tieren lagen. Außerdem fanden sich die Rückstände von neun weiteren Opferstellen in einem Radius bis zu 9 m in einem Halbkreis um diese Plattform angeordnet (Moruženko 1989, 252). Der genaue Fundkontext der Schöpf-kellen mit Malteserkreuzen auf der Siedlung Požarnaja Balka muss noch konkretisiert werden, doch gibt es mit Skeletten von Hunden und Schweinen Hinweise ebenfalls auf das Vorhandensein solcher Opferplattformen (Moruženko 1989, 257).

D. Anhand von Kultartefakten unterschiedlicher Ausprägung (einschließlich der symbolischen Darstellungen der Sonne, der Erde, des Ackerlandes und des heiligen Baumes) wurde auf ein entwickeltes ackerbäuerisches Kultgeschehen bei den lokalen Stämmen der Waldsteppenzone in der skythischen Zeit geschlossen (Andrienko 1975, 17 f.; Moruženko 1989, 253 ff.). Auf die Existenz von damit verbundenen Bräuchen und Festen lässt sich mittels ethnographischer und historischer Parallelen folgern (s. Moruženko 1989, 253 ff.). Hier sei an die For-schungen von M. Artamonov (1947, 7) erinnert, der anhand der genealogischen Legende von Herodot über die heiligen goldenen Gaben [Hrd. IV, 5,7] die Existenz eines alljährlichen Frühjahrsfestes nachwies, das mit rei-chen Opferhandlungen begangen wurde. Den Höhepunkt dieses Festes bildete der Traum vom heiligen Gold – ein magischer Traum, der die „Mutter Erde“ befruchtete. D. Raevskij (1977, 112 ff.) zeigte in der Folge die Ver-bindung dieses Festes mit dem Beginn eines neuen Zeitzyklus, des anbrechenden Sonnenjahres, das am Tag des Frühjahräquinoktiums einsetzte.

E. Assoziationen und Analogien kann man in der „Götterwelt“ der hallstattzeitlichen Kulturen suchen. Denn das Sachgut des Basarabi-Kultur-Komplexes (und dazu zählt auch die Darstellung des Malteserkreuzes) „ver-band“ nicht nur die voralpine Zone und den nördlichen Schwarzmeerraum einschließlich des Dneprbeckens, sondern geometrische Muster dieser Kultur bilden die Grundlage für viele fi gürliche Darstellungen, wie sie aus den Osthallstattkulturen bekannt sind (in Kürze dargestellt bei Eibner 2002, 125 ff.).

Am Ende des hier behandelten Themas kehren wir zu den oben beschriebenen Darstellungen von Prozessions-szenen und so genannten „Kult- bzw. Stammesfesten“ zurück. Unter den bei ihnen agierenden Personen begeg-nen auch Träger von Gefäßen. Diese können groß sein, sie werden bei Prozessionen transportiert. Oder sie sind vergleichsweise klein und werden auf Frauenköpfen getragen. Große Gefäße (darunter auch verschiedene Kes-sel) wurden nicht nur übermittelt, sondern sie konnten auch auf mit speziellen Attributen ausgestatteten oder „einfacheren“ Wagen stehen (Abb. 7,7). Ein unerlässliches Attribut in den Szenen von „Stammesfesten“ bilden Trinkgelage und die Zusichnahme von Getränken (Abb. 7,8). Alle diese Szenen verdeutlichen die große Bedeu-tung der dargestellten Handlungen, die mit gemeinsamen Mahlzeiten zusammenhängen, wozu auch das Trinken bestimmter Getränke gehörte4 (Eibner 1997, Abb. 49,3; 50,1-2).

Vollständige Ensembles von Trinkgefäßen, die die Gräber von Eliten begleiteten, bilden einen Ausdruck des Reichtums und den besonderen Status der in ihnen Bestatteten und treten seit dem Beginn der Hallstattzeit auf, beispielsweise in den Kulturen des Karpatenbeckens. Das auf diese Weise aufscheinende besondere und neue Ritual lässt sich mittels des Dionysos-Mythos im Mittelmeerraum erklären, wo dessen Kult bereits seit der mykenischen Zeit bekannt war. Eine mit Dionysos verbundene Ikonographie lässt sich im Grabkult Griechen-lands seit der geometrischen Periode feststellen (Nebelsick 1994, 307 ff.; ders. 1997b, 384 f.)5.

In jedem Fall haben die in den Ritualen verzehrten, berauschenden Getränke vielfältige semantische Be -

4 Letzteres wird durch die besondere Stellung von Kesseln und anderer großer Gefäße für Flüssigkeiten unterstrichen (vgl. auch Gleirscher 2004, 264 f.).5 An dem Umbruch vieler Schöpfkellenhenkel aus dem linksufrigen Dneprgebiet sind doppelte Fortsätze angebracht, die als Stierhörner interpretiert werden können. Der Stier ist das Symbol des Dionysos-Mythos. Die Wahrscheinlich der Existenz eines Dionysos-Kultes bei der Bevölkerung in der Waldsteppen des linksufrigen Dneprgebiets während der frühskythischen Zeit wur-de bereits mehrfach behandelt (Šramko 1987, 129 f. 161 f.; ders. 1996, 85; Bojko/Berestnev 2001, 62 f.). Hier sei nur an die von Herodot beschriebene Stadt Gelonos im Land der Budiner erinnert, in der B.A. Šramko (1987) die Gorodišče von Bel’sk identifi -zierte, sowie an folgendes Zitat: „Und alle drei Jahr feiern sie dem Dionysos ein Fest und sind in Bakchoswut“ [Hrd. IV, 108].

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deutung, doch steht an ihrem Ende das Erreichen einer Gleichheit von Realem und Irrealem, von „Logos“ und „Mythos“ (Toporov 1992b, 256 ff.). Wahrscheinlich ge -hörte zu den „Stammesfesten“ im nördlichen Schwarz-meergebiet unbedingt der Konsum von bestimmten (berauschenden?) Getränken6. Eben für diesen Zweck wurden hier so viele besondere Schöpfkellen herge-stellt. Diese Gefäße waren tatsächlich für einen be -stimmten Gebrauch vorgesehen und so wurde ihre Funktion als Schöpfi nstrument noch durch die Form und ein radiales Sonnenmuster betont. Die Anpassung fremder Motive (wie das hier besprochene Malteser-kreuz, Typ 2, Kreuz mit Dreiecksarmen) an die Orna-mentik der Kellen belegt die Wahrnehmung neuer Ele-mente oder neuen Brauchtums durch die lokale Bevöl-kerung. Aller Wahrscheinlichkeit nach stellen die Schöpfkellen mit besonderen Zeichen (einschließlich des Malteserkreuzes) einen materialisierten Ausdruck ritualisierter Handlungen dar, die ein solches „Fest“ begleiteten, und drücken gleichfalls die Identität einer Gruppe der Bevölkerung aus, die diese Rituale beging. Das ist wiederum der Grund, weshalb direkte Analo-gien zu den fl achen Schöpfkellen nicht existieren. Die große Zahl an entsprechenden Funden und die Vielfalt der radialen Muster auf ihnen zeugt von ihrem indivi-duellen Gebrauch7.

Dementsprechend kann das hier behandelte Malte-serkreuz (sowie „Heilszeichen“ im Ganzen) als erkennbare Naturalisierung einer unsichtbaren Realität verstan-den werden und erlaubt seine Interpretation trotz der bereits verlorenen Realität. Berücksichtigt man die Kon-texte solcher Funde, so ist hier nicht nur von der Gemeinsamkeit der ackerbäuerischen Kulte in ihrer weiten Verbreitung in Mittel-, Südosteuropa und im Nordpontikum die Rede. Weiterhin gilt es noch, auch den Charak-ter der religiösen Vorstellungen, unter denen, allen Fakten nach zu urteilen, zweifelsohne der Sonnenkult prä-sent war, zu ermitteln. Doch wichtig ist vor allem eins – die Einbeziehung selbst weit entfernt voneinander gele-gener Territorien in einen gemeinsamen kulturellen Kontext (Abb. 1; 6) zeugt von der Existenz mehr oder weni-ger identischer Rituale, die einen „sakralen Raum“ des gesamten Basarabi-Kultur-Komplexes markieren.

6 Bezüglich des Vorhandenseins von großen Gefäßen und Kesseln im Nordpontikum sei noch angemerkt, dass sie aus Holz sein konnten. Lokales Schnitzhandwerk konnte anhand des Silexinventars der Siedlung Tătărăuca Nouă XV am mittleren Dnestrlauf nachgewiesen werden, das in die späte Černoles’-Kultur datiert (Larina/Kašuba 2005, 212 f.). Auch die Anzahl der bronzenen Gefäße im mittleren Dneprgebiet war recht hoch (Magura 1930, 53 f. Tab. IV), wenn man die vielen Exem-plare hinzuzählt, die Gegenstände aus umgearbeiteten, kaputten Kesseln darstellen (s. Terenožkin 1961, 73 Abb. 101,10; Rjabkova 2008, 88 ff.).7 Ein schönes Beispiel für ein ähnliches Fehlen von Analogien liegt mit dem Gräberfeld Lăpuş (nördliches Transsilvanien) vor, das hauptsächlich während BrD – Ha A1 belegt wurde. Die hier beigesetzten Führer einer Kriegerelite hielten die Kon-trolle über ein Territorium mit Metalllagerstätten und demzufolge hier ausgeübtem Metallhandwerk. Sie drückten sich selbst in Waffen und reich ornamentierter Keramik mit fi gürlichen Darstellungen sowie Protomen aus. Die Keramik von Lăpuş wurde speziell gefertigt, um die Identität der hiesigen Eliten zu bedienen, und hat keinerlei direkte Vergleiche in Zeit und Raum (Teržan 2005, 250-251).

Abb. 7. „Stammesfeste“ der Hallstattzeit in Südost- und Mitteleuropa – Darstellungen und Fundgut (Auswahl): 1-3

– Unterzögerdorf; 4 – Basarabi, Tum. III/S1; 5 – Nové Košariská, Tum. I; 6 – Fischau-Feichtenboden, Tum. V; 7

– Fertőendréd; 8 – Kuffern, Situla (nach Frey 1980, Dobiat 1982, Eibner 1997, Teržan 2001, Gőmőri 2002).

Erscheinungsformen hallstattzeitlicher Stammesfeste im Nordpontikum 247

Liste der Fundorte im Nordpontikum mit Keramik, auf der das Malteserkreuz abgebildet ist8:

I. Offene und befestigte Siedlungen I.1. Offene Siedlungen

Nagorjane-Pidmet, Mittleres Dnestrbecken (Abb. 1,1)Lit.: Šovkopljas 1954, 104 Abb. 7Symbol: Malteserkreuz (Typ 1 – Abb. 2,1) auf dem Boden der Pyxis

Žabotin, rechtes Ufer am mittleren Dnepr (Abb. 1/7)Lit.: Daragan 2004, Abb. 27,1-2; 31,8.11; 32,8.9; Daragan/Kašuba 2008, Abb. 5,8; 9,3; 10,10Symbol: Malteserkreuz auf den Wänden eines großen Gefäßes (Typ 2 – 2 Ex., Abb. 2,3.4), auf den Wänden (Typ 2 – 2 Ex., Abb. 2,7; 3,6) und auf den Henkeln (Typ 1 – 2 Ex., Typ 2 – 3 Ex., Abb. 2,6.8) von Schöpfkellen

Kalinovka -Zasribljanka, rechtes Ufer am mittleren Dnepr (Abb. 1,4)Lit.: Kovpanenko/Ševčenko 1981, Abb. 6,9Symbol: Malteserkreuz (Typ 2 – Abb. 3,2) auf dem Henkel einer Schöpfkelle

Požarnaja Balka, linkes Ufer des mittleren Dnepr (Abb. 1,8)Lit.: Andrienko 1992, Abb. 7,8; Ščerban´ 2007, Abb. 7.11; im Ganzen unpubliziertSymbol: Malteserkreuz auf dem umgebogenen Rand eines Gefäßes (Typ 2 – 1 Ex., Abb. 5,11), auf den Wänden (Typ 2 – Abb. 5,6) und auf den Henkeln (Typ 2 – Abb. 5,3) von Schöpfkellen; auf zwei fl achen, spulenförmigen Objekten aus Ton (Typ 1)

Dikan’ka-Dmitrenkova Balka, BAM, Fjedorovka, Strilycja-2, Sobakar ova Balka, linkes Ufer des mittleren Dnepr (Abb. 1,10)Lit.: Ščerban /Rachno 2006, Abb. 2,6; 4,2; 5,5.6; Ščerban´ 2007, Abb. 28,5; teilweise unpubliziertSymbol: Malteserkreuz auf den Henkeln (Typ 2 – 8 Ex., Abb. 5,1.2.4.5.7-10) von Schöpfkellen; auf zwei fl achen, spulenförmigen Objekten aus Ton (Typ 1 – Abb. 5,12).

Lichačejvka, linkes Ufer des mittleren Dnepr (Abb. 1,11)Lit.: Moruženko 1989, 242 ff. Abb. 35,20; 36; unpubliziert Symbol: Malteserkreuz auf den Wänden (Typ 1) und auf den Henkeln (Typ 2 – Abb. 5,13) von Schöpfkellen.

Mačuchi-Desjate Pole, linkes Ufer des mittleren Dnepr (Abb. 1,9)Lit.: Rudinskij 1949, 53 ff.; Moruženko 1989; Andrienko 1995; Ščerban´ 2007, Abb. 28,6; 29,1-2; im Ganzen unpubliziertSymbol: Malteserkreuz auf den Henkeln von Schöpfkellen; auf drei fl achen, spulenförmigen Objekte aus Ton (Typ 1).

Šampai, linkes Ufer des mittleren Dnepr Lit.: Moruženko 1989; Andrienko 1995; unpubliziertSymbol: Malteserkreuz auf den Henkeln von Schöpfkellen

I.2. Befestigte SiedlungenNemirov, mittlerer Lauf des Südlichen Bugs (Abb. 1,2)Lit.: Smirnova 1996, Abb. 7,5Symbol: Malteserkreuz (Typ 1 – Abb. 2,2) auf der Wand einer Schöpfkelle

8 Die Verfasserin dankt herzlich den ukrainischen Kollegen Dr. G. Kovpanenko, N. Ševčenko, Dr. V. Andrienko, Dr. A. Ščerban’ und Dr. I. Šramko für die freundliche Erlaubnis, das hier vorgestellte Material zu veröffentlichen, und für die Hilfe bei dessen Zusammentragung (s. Kašuba/Daragan 2009b, 65 ff.).

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Trachtemirov, rechtes Ufer am mittleren Dnepr (Abb. 1,3)Lit.: Kovpanenko 1967, Abb. 7Symbol: Malteserkreuz (Typ 2 – Abb. 2,5) auf dem Henkel einer Schöpfkelle

Bel’sk, Westliche Befestigung, linkes Ufer des mittleren Dnepr (Abb. 1,12)Lit.: Šramko 1996, Tab. IX,1-3.7; Šramko I. 2006, Abb. 8,15.16; 9,15; 10,19.20.25.35Symbol: а – Zol’nik 4, Ausgrabungen 1906 von V. Gorodcov: Malteserkreuz (Typ 2 – 4 Ex., Abb. 4,1.2.8.10) auf den Henkeln von Schöpfkellen;b – Zol’nik 5, Ausgrabungen 1998-2004 von I. Šramko: Malteserkreuz auf den Wänden (Typ 2 – 3 Ex., Abb. 4,9.12) und auf den Henkeln (Typ 1 – 1 Ex., Typ 2 – 4 Ex., Abb. 4,3-6.11) von Schöpfkellen

II.1. GräberMakeevka, Kurgan 455, rechtes Ufer am mittleren Dnepr (Abb. 1,5)Lit.: Il´inskaja 1975, Tab. XIX,4; Galanina 1977, Tab. 8,3Symbol: Malteserkreuz (Typ 2 – Abb. 3,5) auf dem Henkel einer Schöpfkelle

Tenetinka, Kurgan 219, rechtes Ufer am mittleren Dnepr (Abb. 1,6)Lit.: Il´inskaja 1975, Tab. XXXI,7Symbol: Malteserkreuz (Typ 2 – Abb. 3,3) auf dem Henkel einer Schöpfkelle

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