Wertvolle Bücher · Handschriften - Reiss & Sohn

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R EISS & S OHN Auktion 190 · 30.-31. Oktober 2018 Wertvolle Bücher · Handschriften Vom Mittelalter bis zur Moderne

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Auktion 190 · 30.-31. Oktober 2018

Wertvolle Bücher · Handschriften Vom Mittelalter bis zur Moderne

Inhaltsverzeichnis

Umschlagabbildung:

Nr. 543 – B. Besler. Hortus Eystettensis. 4 Tle. in 2 Bdn. Eichstätt 1713 (= ca. 1750)

I. Handschriften .....................................................................................Nr. 1- 78

II. Autographen .......................................................................................Nr. 79- 88

III. Inkunabeln ......................................................................................Nr. 89- 114

IV. Alte Drucke ....................................................................................Nr. 115- 234

V. Reformation ........................................................................................Nr. 235- 262

VI. Altmeistergraphik – Kunst ................................................................Nr. 263- 269

VII. Medizin – Pharmazie .........................................................................Nr. 270- 356

VIII. Technik – Handwerk .........................................................................Nr. 357- 398

IX. Naturwissenschaften – Mathematik .................................................Nr. 399- 536

X. Botanik – Zoologie ............................................................................Nr. 537- 758

XI. Pferdebücher ......................................................................................Nr. 759- 870

XII. Varia – Illustrata .................................................................................Nr. 871-1023

XIII. Buchwesen – Bibliographie ...............................................................Nr. 1024-1036

XIV. Moderne Literatur ..............................................................................Nr. 1037-1075

XV. Kunst des 20. Jahrhunderts ...............................................................Nr. 1076-1087

XVI. Literatur und Philosophie des 17.-19. Jahrhunderts .......................Nr. 1088-1176

XVII. Recht – Wirtschaft – Geschichte .......................................................Nr. 1177-1333

Register .......................................................................................................... Seiten 278-281

Note to the Anglophone reader:Most items of international interest have condition reports in English at the end which are marked **

Mitglied des Verbandes Deutscher Antiquare e.V.und des Bundesverbandes Deutscher Kunstversteigerer

Wertvolle Bücher · Handschriften Vom Mittelalter bis zur Moderne

Reiss & sohn · Buch- und Kunstantiquariat · Auktionen e.K. · Inhaber: Clemens ReissAdelheidstraße 2 · 61462 Königstein im TaunusTelefon +49 (0)6174 9272-0 · Telefax +49 (0)6174 [email protected] · www.reiss-sohn.de

Auktion 190 30.-31. Oktober 2018

Weitere Auktionen in dieser Woche / Further auctions this week

Auktion 191 | Wirtschaft und Staat. Eine bedeutende Privatsammlung von Werken des 16. bis 20. JahrhundertsMittwoch, 31. Oktober, 11.00 Uhr

Auktion 192 | Geographie · Reisen · Atlanten Photographie · Landkarten · Dekorative GraphikMittwoch, 31. Oktober, 15.00 Uhr – Donnerstag, 1. November

Besichtigung / on View22.-26. Oktober 9.00-17.30 UhrSamstag, 27. Oktober 10.00-16.00 UhrMontag, 29. Oktober 9.00-17.00 Uhr

Versteigerung / Days of SaleDienstag, 30. Oktober 10.00 Uhr Nr. 1- 398 14.30 Uhr Nr. 399-1023 Mittwoch, 31. Oktober 9.30 Uhr Nr. 1024-1333

Wichtige Hinweise:Preise. Im Katalog genannte Preise sind unverbindliche Schätzungspreise in Euro.Aufgeld. Bei Regelbesteuerung beträgt das Aufgeld 18% zzgl. die gesetzli-che Umsatzsteuer auf den Nettoendbetrag. Die mit # markierten Gegen-stände können mit einem Aufgeld von 26% (inklusive USt.) differenzbe-steuert erworben werden. Folgerecht. Gemäß § 5 unserer Versteigerungsbedingungen unterliegen Ge-genstände der Bildenden Kunst seit Entstehungsjahr 1900 (u.a. Künstlergra-phik, Mappenwerke, Fotokunst und Serigraphien) den Folgerechtskosten.Abbildungen im Katalog geben in der Regel nicht die Originalgröße wieder, auch kann es zu produktionstechnisch bedingten Abweichungen kommen.Ansichtssendungen können nicht gemacht werden. Wir geben jedoch gerne Auskünfte oder lassen – soweit möglich – gegen Erstattung der Unkosten Digitalfotos (3,– €/Stück) anfertigen.Schriftliche Aufträge führen wir ohne weitere Spesen für den Auftragge-ber aus. Telefonische, fernschriftliche und Aufträge per E-Mail bitten wir schriftlich zu bestätigen. In schriftlichen Aufträgen genannte Preise werden stets als Höchstgebote ausschließlich Aufgeld und Mehrwertsteuer verstan-den. Wir sind bemüht, so preisgünstig wie möglich zu kaufen und gegebene Höchstgebote nur soweit unbedingt nötig auszunutzen. Wir bitten dringend und in Ihrem eigenen Interesse um rechtzeitige Übermittlung Ihrer schriftli-chen Aufträge. Nur wenn diese bis spätestens zwei Tage vor Auktionsbeginn vorliegen, ist eine sorgfältige Ausführung und Bearbeitung gesichert. Für die schnelle und einfache Übermittlung Ihrer Aufträge können Sie unsere Website www.reiss-sohn.de benutzen.Telefonisches Mitbieten ist bei Positionen ab € 2.000,– Schätzungspreis möglich. Wir bitten um schriftliche An meldung spätestens 2 Tage vor der Auktion. Wir empfehlen sicherheits halber ein Höchstgebot schriftlich abzu-geben, falls wir Sie aus unvorhersehbaren Gründen tele fonisch nicht errei-chen können. Informationen unter Tel.-Nr. 06174/92720. Benachrichtigungen über erfolgreiche Zuschläge werden nicht vorab an die Käufer verschickt. Rechnungsstellung erfolgt innerhalb 4 Wochen.Zahlungen erbitten wir in bar oder per Überweisung. Bankverbindung am Ende des Kataloges und auf der Rechnung. Bei Auslandsscheckzahlungen berechnen wir eine Gebühr von € 15,–. Waren werden erst nach vorbehaltlo-ser Bankgutschrift ausgehändigt.Abholung der ersteigerten Ware sollte im Laufe der ersten Woche nach der Auktion erfolgen, um Aufbewahrungsgebühren zu vermeiden. Auch wäh-rend der Auktion kann ersteigerte Ware mitgenommen werden, soweit dies nicht den Ablauf der Auktion stört. In allen Fällen ist vor herige Bezahlung sicherzustellen.Versandanweisungen sollten schon bei Auftragsvergabe schriftlich erteilt werden. Kosten für Versand, Verpackung und Versicherung werden geson-dert berechnet. Wir sind bemüht, er steiger tes Gut so schnell wie möglich auszuliefern. Der Versand dauert insgesamt etwa vier Wochen. Bei geringen Verzögerungen bitten wir um Ihr Verständnis und um etwas Geduld. Ge-rahmte Objekte werden von uns in der Regel ungerahmt ver schickt. Grö-ßere Konvolute oder sperrige Einzelstücke müssen ab geholt werden. Auf schriftlichen Wunsch übergeben wir dieses Material einer Spedition.Katalogpreis: € 20,– Versand innerhalb Europa; € 30,– Versand außerhalb Europa. Über wei sung erbeten auf Postbank Frankfurt am Main IBAN: DE18 5001 0060 0049 4326 09 BIC: PBNK DEFF XXX. Kreditkarten akzeptieren wir nur für Katalogzahlung (Mastercard, Visa).Ergebnisliste erscheint etwa zwei Wochen nach der Auktion. Sie geht allen zu, die den Kata log preis bezahlt haben. Hotelreservierungen bitten wir frühzeitig vorzunehmen. Gerne sind wir Ihnen behilflich. Hotel liste, Plan von Königstein und Umgebungskarte am Schluss des Kataloges.

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Important notices:Prices printed in the catalogue are estimates in Euro expected to be realized and not definitive.Buyer’s premium. For regular taxation the premium is 18% plus statutory VAT added to the net price. Objects marked with # can be purchased under margin scheme with a premium of 26% (including statutory VAT). Droit de suite. According to § 5 of our terms of auction works of art created after 1900 (amongst others prints, portfolio works, photo art and serigraphs) are subject to droit de suite and the resulting costs thereof.Illustrations in the catalogue usually differ from the size of the originals. They can also differ for technical reasons.On approval. Shipments on approval cannot be made. For fur ther informa-tion you can contact us anytime. Upon request we provide digital images (3.– €/unit).Absentee order bids. Where bidders are unable to attend the sale, we will be pleased to enter their order bids without charge. Bids by telephone, fax and email require written confirmation. The maximum bid given is without the buyer’s premium and VAT. Such bids will be executed at the lowest possible price taking into account the reserve price and other bids. Written bids have to come to our hands at least two days prior to the sale in order to guarantee proper execution. To submit your absentee bids in an easy way, you may use our website www.reiss-sohn.com.Telephone bidding is possible on lots with a minimum estimate of € 2,000.–. Written confirmation 2 days prior sale requested. We also suggest that you leave a written bid which we can execute on your behalf, just in case we are unable to reach you by telephone. Inquiries under +49-6174-92720.No pre-information about successful bids is forwarded to the buyer. In-voicing takes approximately 4 weeks.Payment requested in cash or as wire transfer. Bank details at the end of the catalogue or on the invoice. If foreign cheques are accepted, we will charge a bank fee of € 15.– and property will not be released until such cheques have cleared.Collection of purchased lots should be made within the first week follow-ing the sale in order to avoid storage charges. Collection during the sale is generally possible. In any case purchasers must ensure that prior payment has been made.Shipment. Shipping instructions should be given in writing with your order bid. Shipping, handling and insurance are billed separately. We will do our best to deliver goods as soon as possible. Delivery of all goods usually takes approximately four weeks. We ask for your kind understanding for any short delay. Framed objects usually are sent unframed. Great quantities and bulky items are to be collected. Upon written request we instruct a shipping company to effect packing and forwarding of such items.Catalogue price: € 20.– for European residents; for residents out-side Europe € 30.–.Please remit in EURO all bank charges prepaid to: Postbank Frankfurt

Eckenheimer Landstrasse 242 D-60320 Frankfurt am Main account no.: 49 432 609 IBAN: DE18 5001 0060 0049 4326 09 BIC: PBNK DEFF XXX

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Versteigerungsbedingungen am Ende des Kataloges

Terms of auction at the end of the catalogue

Auf unserer Internetseite finden Sie zusätzliche Abbildungen.Additional images of all objects on our website.

Ergebnisabfrage während der Auktion: www.reiss-sohn.de/results/ Results during the auction: www.reiss-sohn.com/results/

1 Album amicorum. – Dresden. – „Der Freundschafft gewidmet“. Stammbuch der Johanne Friedericke Ma-thesius. Dresden sowie Annaberg, Chemnitz, Herzberg (Elster), Torgau u.a., 1808-1837. Quer-8vo (9,5:16,5 cm). Mit 1 aquarellierten Titel, 12 Aquarellen, 1 altkol. Kupfer u. 1 Seidenstickerei. 110 Bll. mit ca. 70 Einträgen. Ldr. d. Zt. mit Deckel-, Rücken- u. Innenkantenverg., und Goldschnitt; etwas berieben u. bestoßen, Vorderdeckel mit Wurmspur.*# 400,–

Schönes Album mit Einträgen meist enger Verwandter und Freun-de, neben Mitgliedern der Familie Mathesius finden sich die Namen Böhner, Bonner, Franz, Geyer, Goetze, Hausen, Herrmann, Heyden-reich, Kretzschmer, Kröhne, Martini, Mat(t)ha, Pfotenhauer, Röhr, Rößler, Rüßmann, Schreiber, Siegert, Stettner, Wöhler, Zinnert etc. Die Illustrationen mit Ansichten, Blumen und Freundschaftsdenk-mälern, zwei der Aquarelle tragen die Signatur „Sandman(n)“. – Gering gebräunt, gelegentlich etwas fingerfleckig.

– Buchbinderstammbuch –

2 – Lauban (Oberlausitz). – Stammbuch des Buchbin-ders Johann Gottlieb Anton aus Lauban. Ebda. sowie Altenburg, Augsburg, Bayreuth, Halle, Hanau, Hildes-heim, Leipzig, Kassel, Ulm u.a., 1730-1782. Quer-8vo (9,5:16 cm). Mit kalligraphiertem Titel mit farbiger floraler Bordüre auf Pergament, 13 meist farbigen Zeichnungen, davon 8 auf Pergament, 5 Scheren-schnittarbeiten und 10 (7 altkol.) Kupfern. 8 Bll., 357 S. (mit Paginierungsfehlern), davon 12 Bll. Pergament. Mit mehr als 140 Einträgen. Eingefärbter Prgt. d. Zt. mit goldgeprägter Deckelbordüre und Goldschnitt sowie Marmorpapiervorsätzen, in zeitgenössischen Kalbldr.-

Schuber (12:19,5 cm) mit Deckel- u. Rückenvergoldung sowie rotem Rückenschild (Titelprägung: „Das Beste inwendig“); Einband etwas, Schuber stärker berieben, Vergoldung des Schubers abgegriffen, Ecken etwas be-stoßen, Vorderdeckel mit Wumspur.*# 2.000,–Zu Anton vgl. Lausitzisches Magazin 15 (1782), S. 247-250; zur Genealogie u. weiteren Mitgliedern der Laubaner Familie von Handwerkern, Kaufleuten und Wissenschaftlern auch NDB I, 318 ff. – Das außergewöhnliche und kulturgeschichtlich bedeutende Freundschaftsalbum des aus Lauban (Luban) in der Oberlausitz stammenden Buchbinders Johann Gottlieb Anton (1709-1782), geführt vom Ende seiner Lehrzeit im April 1730 bis zum Som-mer 1782. Das Stammbuch, dessen Einband und ungewöhnlich aufwändig gefertigter Schuber mit großer Sicherheit eine eigene Arbeit Antons sind, enthält nicht nur Einträge von Freunden und Familienmitgliedern sowie von bedeutenden Persönlichkeiten, die Anton auf seiner Gesellenreise durch Deutschland getroffen hat, sondern vor allem auch die Widmungen vieler anderer Buchbinder. Nachdem er sich selbst als Meister wieder in seiner Heimatstadt niedergelassen hatte, trugen sich dort auch die bei ihm unterge-kommenen „vazierenden“ Gesellen ein. Der letzte Eintrag datiert vom 14. Juli 1782, wenige Tage vor Antons Tod, und stammt vom Buchbindergesellen Immanuel Ephraim Bürgel aus Schmiedeberg im Riesengebirge.

Nach dem Ende seiner vierjährigen Lehrzeit beim Görlitzer Buch-binder Martin Pauli, einem Onkel mütterlicherseits, ging Anton zu-nächst nach Leipzig und Halle, wo seine Brüder Johann Christian und Johann Traugott (beide auch mit Einträgen vertreten) an der Universität studierten. Von hier stammen u.a. die Widmungen der Mediziner und Naturforscher Michael Alberti (1682-1757) und Samuel v. Drauth (1706-1739) sowie des Philologen und Theo-logen Georg Philipp Olearius (1681-1741) und des Juristen und Dichters Christian Gottlieb Roitzsch (1678-1741). Anton reiste weiter nach Altenburg und Bayreuth, wo er beim Hofbuchbinder und Verleger Samuel Gottlieb Riedel (vgl. Paisey 209) in Stellung

I. HANDSCHRIFTEN

Stammbücher – Urkunden – Eine kleine Sammlung „Neue Zeitungen des 16. Jahrhunderts“ Mit Anhang: Miniaturen und EinzelblätterHinweis: Viele zusätzliche Abbildungen im Internetkatalog www.reiss-sohn.de

Nr. 2

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Album amicorum.)

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und Gedichten mit teils eingesteckten oder montierten Bleistiftzeichnungen, Aquarellen, Stahlstichen und Li-thographien, aber auch Blumenkranz und Bukett aus gepreßten Blumen, Fotografie, Noten, Spitzenbild u.ä. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung und Goldschnitt; stär-ker berieben, Vergoldung teilw. abgerieben, Ecken und Kanten etwas bestoßen.* 400,–Schönes Freundschaftsalbum mit etlichen Einträgen von Kurauf-enthalten in Marienbad, sonst überwieged aus Amberg sowie ver-einzelt aus Landshut, München und Regensburg. Zu Beginn Einträ-ge der Eltern und der Cousine Fanny von Pletz, ferner Beiträge von Caroline von Esenwein, Mathilde von Gugel, Babette von Reck, Ludwig Frhr. von Berchem, Christian Baron von Lochner u.v.a. – Teilw. etwas fleckig oder gebräunt, erste Bll. in den Rändern etwas ausgefranst, hier und da kl. Randeinrisse, wenige längere, verein-zelt fehlen eingesteckte Illustrationen.

4 Alfons V., der Großmütige, König von Aragon (als Alfons I. König von Neapel und Sizilien; 1394-1458). Lateinische Urkunde mit eigenhändiger Unterschrift „Rex Alfonsus“. Auf Pergament. Neapel, 29. Mai 1444. Qu.-fol. (32:44,5 cm, Plica 4,5 cm). Mit anhängendem rotem Wachssiegel (defekt, 3 Fragmente) an gelb-rotem Seidenband.* 500,–Sorgfältig kalligraphierte Urkunde in gut lesbarer Kanzleikursive mit nur wenigen Abkürzungen. Der König beurkundet den Verkauf von Gütern beim königlichen Kastell Palena (Abruzzen). Die aragoni-sche Armee hatte Neapel im Juni 1442 eingenommen, im Februar 1443 war Alfons dort eingezogen und wurde noch im selben Jahr von Papst Eugen IV. als König von Neapel akzeptiert. Vom königli-chen Siegel sind noch ein größeres (ca. 4,5:4,4 cm) und zwei kleine Fragmente erhalten. Auf der Plica Kanzleivermerke. – Gering fle-ckig, wenige kl. Pergamentbrüche bzw. Fehlstellen (teilw. geringer Buchstabenverlust), in Kopf- u. Fußsteg etwas Mäusefraß an vier Stellen, die sich bei zusammengefalteter Urkunde überlappen (weit außerhalb des Textes). Verso Vermerk mit blauem Stift.

5 Antiphonar (Rückentitel: Missale proprium sanctorum). Lateinische Handschrift auf Pergament. Spanien, 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Imp.-fol. (79:54 cm). Blatt-gr. 75:50 cm, Schriftspiegel 62:37 cm. 7 Zeilen Text u. Noten, 6 Seiten mit 24 Zeilen Text ohne Noten. Rotunda formata in schwarzbrauner Tinte u. römische Quadrat-noten auf 5 roten Linien, Hervorhebungen in Rot. Mit zahlr. Initialen mit vegetabiler Ornamentik in 2-4 Far-ben (Rot, Blau, Grün, Gelb) sowie vielen Cadellen, teilweise in Schwarz u. Gelb oder Schwarz u. Rot. 126 (statt 160?) Bll. u. 2 Bll. Pergament auf den Innen-deckeln. Lederband d. Zt. über schweren Holzdeckeln mit Blindprägung u. je 4 Metall-Eckbeschlägen sowie 1 Metall-Mittelstück; Gebrauchsspuren, Rücken- u. Vor-derdeckel am Kopf mit Bezugsfehlstelle, ehemals mit 2 Schließen.*# 4.000,–Sehr großformatige liturgische Handschrift für den Gebrauch in einem Franziskanerkloster. Die reinen Textseiten enthalten „Offer-toria propria“ (4 S.) und „Responsoria communia“ (2 3/4 S.). Auf dem vorderen Innendeckel ein alphabetisches Register. – Stellenw. etwas fleckig oder mit anderen Gebrauchsspuren, mehrere alte Reparaturen, vereinzelt Verwischungen, 1 Lage lose. Wenige Bll. mit dem Stempel des Klosters San Pedro Regalado in La Aguilera (Burgos). Unvollständig, nach der alten Foliierung fehlen 34 Bll.

– Abbildung oben –

– Contains a Vision of St. Bridget –

6 Bonaventura, S. (Pseudo-). Psalterium Marianum (und andere Werke). Niederdeutsche Handschrift auf Per-gament. Rheinland (Köln?), 2. Hälfte des 15. Jahrhun-derts. 12mo. Blattgr. 10:6,5 cm, Schriftspiegel 7,5:4,5 cm. 20-25 Zeilen. Bastarda in schwarzen Tinten, Rubri-ken in Rot, durchgehend ein- oder zweizeilige Initialen in Rot, einige drei- oder mehrzeilig, die erste in Blau. 182 Bll. (mit neuerer Bleistiftfoliierung). Ldr. d. 18. Jh. mit Rvg. u. Rsch.; Ecken gering bestoßen, Rücken et-was spröde.* 6.000,–Niederdeutsche Übertragung einer marianischen Paraphrase des Psalteriums, die traditionell unter Bonaventura geführt wird. Als eigentlicher Verfasser gilt heute der Franziskaner Konrad von

war. Über weitere Stationen, u.a. in Nürnberg, ging er dann nach Augsburg. „Hier bekam er wieder eine schlechte Werkstatt, bey einem Katholicken, da er für Aergerniß krank und sehr miserabel wurde – bis er endlich zu einem evangelischen Herrn kam, da es ihm besser gieng und er seiner Gesundheit auch abwarten konn-te“ (Laus. Mag.). Am 7. April 1733 hat sich hier als Gesellenvater der Buchbinder Georg Sedelmayer eingetragen. Bemerkenswert ist auch die Widmung des Augsburger Goldarbeiters und Optikers Cosmus Conrad Cuno (1652-1745). Über Ulm, Stuttgart, Heidel-berg und Hanau, wo auch ein Zweig der Familie Anton lebte, ging er gemeinsam mit seinem Bruder Konrad (1712-1759) nach Kas-sel, wo er beim Kanzleibuchbinder Damm tätig war. Nach einem Aufenthalt in Hildesheim reiste er 1734 über Halle und Leipzig zu-rück nach Lauban, wo er im Januar 1735 Meister wurde und das Bürgerrecht erhielt. Als „geschickter und erfahrner Meister“ (Laus. Mag.) hatte Anton umfangreiche und renommierte Kundschaft. Un-ter den Stammbuchbeiträgern aus Lauban finden sich bekannte Persönlichkeiten der Stadt wie der Jurist und Philosoph Martin Gottlieb Pauli (1721-1796), der mit Gottsched befreundete Rektor und Dichter Samuel Seidel (1698-1755) sowie der Philosoph und Physiker Johann Heinrich Winckler (1703-1770), der mit seinen Forschungen zur Elektrizität der Zeit weit voraus war.

Zusätzlichen Wert erhält das Stammbuch durch die reizvollen Illus-trationen, darunter drei schöne Trachtenmalereien, ein hübsches Quodlibet und mehrere filigrane Papierschnittarbeiten sowie zwei Kupferstichansichten von Lauban. Neben handschriftlichen, oft sorgfältig kalligraphierten Einträgen, finden sich hier, da unter den Beiträgern viele Buchbinder und auch Drucker vertreten sind, auch ein auf Buntpapier goldgeprägtes Widmungsblatt sowie mehrere gedruckte Blätter. – Leichte Gebrauchs- u. Lagerspuren, Titel u. 2 Index-Bll. im Bund verstärkt, evtl. einige Bll. entfernt.

– Abbildung Seite 1 –

3 – Marienbad. – Album (Deckeltitel). Freundschaftsal-bum einer der drei Töchter des Generalmajors Maximi-lian von Schlägel und seiner Frau Karoline von Gugler. Marienbad, Amberg, ferner Landshut, München und Regensburg, ca. 1848-1862. Qu.-fol. (24:33 cm). 87 verschiedenfarbige Bll. mit handschriftlichen Einträgen

Nr. 5

Handschriften 3

2 Initialen mit floralen Motiven in Gold u. Farben. 9 (statt 10) nn. Bll., 1 leeres Bl. Ldr. d. Zt. mit Vergoldung; etwas berieben u. bestoßen, Schließbänder fehlen. *# 600,–

Am Schluss eigenhändig unterzeichnet von Don Fernández de He-redia y Urrea, 1637-1661 Gouverneur des Königreichs Aragon. – Insgesamt etwas angeschmutzt u. fleckig, zu Beginn 1 Bl. entfernt. Ohne das ehemals angehängte Siegel.

– Nuremberg Diurnal with Music and German Rubrics –

8 Diurnale monialium Dominicanarum. Lateinische Handschrift auf Pergament mit deutschen Rubriken. Nürnberg, Katharinenkloster, um 1500. Kl.-8vo. Blattgr. 13,8:10,5 cm. Schriftspiegel ca. 10:6,5 cm. 13-19 (Ka-lendar: 33) Zeilen, regliert, Wortreklamanten teilw. noch sichtbar. Mit 3 drei- bis fünzeiligen Initialen in Blau und Rot, einigen Cadellen in Schwarz u. Rot sowie zahlr. ein- oder mehrzeiligen Initialen in Blau oder Rot. Textura in dunkelbrauner Tinte von verschiedenen Händen, Hervorhebungen in Rot, Versalien rot gestri-chelt; dazu Quadratnoten auf vierlinigem rotem System. 258 (statt 262?) Bll. mit moderner Bleistiftfoliierung. Blindgepr. Ldr. d. frühen 20. Jh. über Holzdeckeln mit 1 Schließe (von 2), etwas berieben.*# 10.000,–

Schöner spätmittelalterlicher Pergamentcodex aus dem ehe-maligen Dominikanerinnenkloster St. Katharina in Nürnberg. Die Bibliothek des Katharinenklosters war mit ihren ursprünglich ca. 500–600 Bänden, von denen etwas über die Hälfte erhalten ge-blieben sind, die größte deutschsprachige Bibliothek des 15. Jahr-hunderts. Das Kloster verfügte über ein bedeutendes Skriptorium, dessen Blütezeit im 15. Jahrhundert lag und mit der Einführung der Reformation in Nürnberg ihr Ende fand. Die Lokalisierung und Datierung der Handschrift lässt sich durch Kalendar (2r-7v) und Li-tanei (194v-202r) belegen. Im Kalendar sind Kunigunde (3. März) und Heinrich II. (13. Juli) als Leitheilige der Diözese Bamberg und Sebaldus (19. August) als Stadtpatron von Nürnberg durch rote Schrift ausgezeichnet, die doppelte Anrufung des Ordenspatrons Dominikus und der Klosterpatronin Katharina in der Litanei sind ein sicheres Indiz für die Herkunft aus dem Kloster St. Katharina. Das Auftreten des Servatius (13. Mai, „Servatij ep[iscop]i & co[n]fes[oris]“) belegt eine Entstehung nach 1498, dem Jahr der Aufnah-me des Heiligen in das Kalendar der Dominikaner (vgl. Gottwald, Musikhandschriften, Wiesbaden 1979, S. 25).

Das Diurnale verzeichnet die Stundengebete und Gesänge für die Feste des Kirchenjahres und diente dem privaten Gebrauch einer Ordensschwester. Auffallend ist hier die unsystematische Anord-nung des Inhalts, die charakteristisch für Diurnalia der Domini-kanerinen ist (vgl. Ehrenberger, Bibliotheca liturgica manuscripta, Karlsruhe 1889, S. 32-36 u. Neske, Handschriften der SB Nürnberg II/2, Wiesbaden 1987, S. 87-89 u. 95-96). Unsere Handschrift ent-hält neben dem Kalendar für die Diözese Bamberg und dem Diur-nale auch Benedictiones matutinales, Benedictiones ad mensam, Marienoffizium, Officium defunctorum und weitere Texte. Beson-ders bemerkenswert sind die zahlreichen Notenbeigaben, teils nur kurze Hinweise zur Intonation der Antiphonen, vielfach aber auch vollständige Notationen. Während Kalendar (bis auf den Hinweis zur Benutzung der Goldenen Zahl) und liturgische Texte in latei-nischer Sprache gehalten sind, wurden die Rubriken oft deutsch ausgeführt: „An dem aschermitvochen und hohen donertstag…“, „ An den creutz tagen fur die heiligen Cristenheit…“, „Diß sind die a(ntiphone)n uber das gantz iar…“ etc.

Kollation: Überwiegend Lagen zu 8 Bll. mit Wortreklamanten (beim Binden meist an- oder abgeschnitten): A6(+1), B-P8, Q8(+1), R-Z8, a-b8, c8(-1), d6(-3?). Dem Kalendar ist ein Blatt mit späteren Nach-trägen vorangestellt; in Lage Q wurde ein zusätzliches Blatt (fol. 123) von einer anderen Schreiberin eingefügt, der darin enthaltene Text war wohl ursprünglich vergessen worden; in der vorletzten Lage wurde 1 Bl. (nach 246) entfernt, der Schlusslage (mit Nach-trägen von anderer Hand) fehlen vermutlich 3 Bll. – Gelegentlich et-was fleckig oder fingerfleckig, vereinzelt leichte Bereibungen oder Verwischungen, KL-Ligaturen des Kalendars und Federwerk der Eingangsinitiale am Kopf angeschnitten.

Provenienz: Karl & Faber, München, Kat. 68 (Deutsche Kunst und Kultur, 1937), Nr. 297 („Diurnale der Dominikanerinnen von St. Katherinen in Nürnberg“), die Handschrift wird in der „Dokumen-tierenden Rekonstruktion der Bibliothek des Nürnberger Kathari-nenklosters“ (Datenbank der Universität Jena) unter der ID 7043 geführt.

Sachsen (gest. 1279), Lektor zu Hildesheim und Provinzial der Saxonia. Der Text beginnt „Selich is d(er) ma(nn) d(er) da leif heit dine(n) name(n) o iöfrauwe maria dine genade sal stercke(n) sine sele…“. Es folgen zahlreiche weitere niederdeutsche Texte, meist ebenfalls mit marianischer Prägung, darunter „Eyne sere suber-lich neye kreutzgen der hemel konyngynen der juffrauwn marien“ (fol. 75) und „Die gulde(n)n gezitgin va(n) onser lewer vrouwe(n)“ (fol. 80). Fol. 87 beginnen die die Johannes XXII. (Jacques Duè-ze) zugeschriebenen Tagzeiten vom Mitleiden Mariae: „Va(n) d(en) bedroefenisse onser liev(en) vrouwe(n)“. Weitere Stundengebete sind überschrieben „Va(n) dei(n) hilge(n) sc(ra)mente metten“ (fol. 103), „Dat gezijde va(n) deme heilige(n) geistes“ (fol. 112), „Dat la(n)ge crutz gezijde“ (fol. 130) etc. Unter den kürzeren Gebeten am Schluss findet sich auch eine Vision der Hl. Birgitta von Schwe-den: „Dit gebet offe(n)barde onse… sent brigitken“ (fol. 173). Die Handschrift stammt sicher aus einem rheinischen Frauenkloster, vielleicht aus einem Klarissenkloster in Köln. – Stellenw. leicht fle-ckig, Schrift teilw. stärker abgegriffen, Bl. 167 ist 4 cm hoch. Aus der Sammlung des niederländischen Antiquars und Bibliophilen Abraham Horodisch (1898-1987), mit seinem Exlibris auf dem In-nendeckel.

** Very fine and complete Low German manuscript, on vellum. Contains the Psalter of the blessed Virgin Mary, attributed to St. Bonaventure, Marian Hours, attributed to Pope John XXII, a vision of St Bridget of Sweden, and other prayers and liturgical texts. Rhine region (Cologne?), 2nd half of the 15th century. 182 leaves. Written in a small gothic bookhand in black ink with rubrics and initials in red. – Minor spotting here and there, some rubbing in places, 1 leaf short. Bound in 18th cent. calf, spine gilt, corners sligthly worn, spine a bit brittle. From the collection of Abraham Horodisch, with his bookplate on upper pastedown.

– Abbildung oben –

7 Carta executoria. – Philipp IV., König von Spanien. Adelsdiplom für Lorenzo Garces de Januas, ausgestellt im Namen des Königs von Pedro Pablo Zapata Fernán-dez de Heredia y Urrea. Spanische und lateinische Handschrift auf Pergament. Saragossa, 3. Nov. 1644. Fol. Blattgr. 27,5:19,5 cm, Schriftspiegel 20:15,5 cm. 21 Zeilen. Sehr regelmäßige Buchschrift mit brauner Tinte in Kursive und Antiqua, Hervorhebungen in Gold. Mit blattgroßer Titelkartusche u. 1 blattgr. Wappenma-lerei, beides in farbiger Gouache mit Gold, ferner 2 große Initialen in Gold mit brauner Kontur sowie

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(Diurnale monialium Dominicanarum.)

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oder ‚Neue Zeitungen‘ hießen, wurden von berufsmäßigen Zei-tungsschreibern, den sog. Novellanten, in Rom, Venedig oder Ant-werpen auf der Basis der dort eintreffenden Nachrichten verfaßt. Dabei konnte ein Zeitungsschreiber in der Woche zunächst nicht mehr als 15-20 Zeitungen handschriftlich herstellen, so daß die Neuen Zeitungen mit Nachrichten aus der Alten und Neuen Welt auf einen exklusiven Leserkreis beschränkt waren. Zu den Abon-nenten zählten der Kaiser, die Herzöge von Urbino, Savoyen und Bayern, aber auch oberdeutsche Kaufleute wie die Fugger“ (North, Deutsche Wirtschaftsgeschichte S. 119).

Nach dem Tod seines Bruders Karl IX. verließ Heinrich von Valois, der 1572 als Heinrich II. zum König von Polen gewählt worden war, heimlich sein Land, um den französischen Thron zu beanspruchen. Im Juni 1574 erreichte er Wien, wo er am kaiserlichen Hof mit Ehren empfangen wurde. Eine Hochzeit mit Elisabeth von Österreich, der Witwe Karls IX., lehnte diese jedoch ab. Am 13. Februar 1575 wur-de er als Heinrich IIII. in der Kathedrale von Reims zum König von Frankreich gekrönt. Auf Papier mit Wasserzeichen „Ochsenkopf frei mit einkonturiger Stange und schrägem Kreuzbalken“. Verso zeitgenössischer Eintrag als Inhaltsangabe „Allerhandt Schreiben nichts sonderlich anlangendt“. – Vertikale u. horizontale Faltspuren, 1 kl. Fehlstelle, verso etwas fleckig.

11 – Zeittunge auß Franckreich. Auf Sanct Chatharina tagh ist die Kunigin von Spania von Statt Clerant auß-gezoge… Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (um 1575). Fol. Blattgr. 30,5:20,5 cm, Schriftspiegel ca. 25:16 cm. Kursive in brauner Tinte. 2 S. auf 1 Doppel-blatt.*# 400,–Enthält Nachrichten über Margarete von Valois, Charles de Bour-bon de Vendôme (Kardinal von Bourbon) u.a., über Steuerfragen, Ämterbesetzungen etc. Auf Papier mit Wasserzeichen „Ochsen-kopf frei mit einkonturiger Stange und schrägem Kreuzbalken“. – Schwache Faltspuren, kaum fleckig.

12 Fugger. – Adelsprobe. – Stammbaum der Maria Fran-ziska Walburga Fugger, Gräfin von Kirchberg-Weißen-horn. Farbiges Aquarell auf Papier. Um 1740. Quer-gr.-fol. Blattgr. 44:54 cm. Mit 23 Wappendarstellungen. Neu unter Glas gerahmt (nicht geöffnet).*# 400,–Ahnenprobe für die Aufnahme in das Adelige Damenstift St. Ur-sula in Köln. Der Stammbaum der Probandin, Tochter von Ludwig Xaver, Graf Fugger (1688-1746), Generalfeldmarschallleutnant des Schwäbischen Kreises, und Maria Anna, Gräfin von Hohenzollern-Sigmaringen (1694-1732), wird bis bis zu den Ururgroßeltern dar-gestellt (16-Ahnen-Probe). – Falt- u. Knitterspuren, in den Rändern Einrisse u. Fehlstellen, etwas Bildverlust oben rechts und unten sorgfältig ergänzt.

13 Gebetbücher. – Mariae Tagzeiten. Incipit: „Here du salte opdoen mine lippe(n) ende mijn mont“. Nieder-deutsche Handschrift auf Pergament. Wohl Rhein-land, Ende des 15. Jahrhunderts. Blattgr. 16,5:12 cm, Schriftspiegel 9,5:6,5 cm. 21 Zeilen, regliert. Textura in braunschwarzer Tinte, Rubriken in Rot, durchgehend ein- oder zweizeilige Initialen, alternierend in Rot u. Blau. Mit 1 zehnzeiligen Fleuronnée-Initiale in Blau, Rot und Grün mit vegetabilen Randornamenten so-wie 7 dreizeiligen Initialen in den gleichen Farben. 27 nn. Bll. Hprgt. d. 20. Jh.* 1.500,–Vollständiges Marienoffizium in niederdeutscher Sprache. – Sauber und breitrandig, lediglich die äußersten Ausläufer der Eingangsini-tiale gering angeschnitten. Provenienz: Innendeckel mit gest. Wap-pen-Exlibris; Karl & Faber, Auktion 96 (1965), Nr. 10.

** Low German Hours of the Virgin, manuscript on vellum. Rhine-land (?), end of the 15th century. 27 leaves (complete). Written in a gothic littera textualis in black ink, rubrics in red, versal initials throughout alternately in red and blue. With 1 very large 10-line initial in red and blue and 7 smaller 3-line initials in blue, all with penwork in red and green. – Wide margins, extensions of the large initial fractionally cropped. 20th century vellum-backed boards, engr. armorial bookplate on front pastedown.

– Abbildung Seite 5 unten –

14 – Marienwallfahrten. – Incipit: „In dissen Byechlein Seint schöne Geistliche wallfarten Auff alle Fest un-ser lieben Frauen sambt der sprechung des Psalters.“ Deutsche Handschrift auf Papier. Süddeutschland/Österreich, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Blattgr. 15,2:10 cm, Schriftspiegel ca. 12:8 cm. Gotisierende

** Diurnal, in Latin, of Dominican Use, with German rubrics. Ma-nucript on vellum, Nuremberg, c. 1500. 258 (of 262?) leaves. In dark brown and red ink in a textura script. With numerous initials in red and blue and music on a 4-line red stave. From the famous library of the former Dominican Monastery of Saint Catherine in Nuremberg. – Some occasional spotting or thumbing, light rubbing or smudging here and there, initials of calendar and first text leaf shaved at top. Lacking probably 4 leaves at end. Early 20th century blindstamped calf over wooden boards with 1 clasp (of 2), some-what rubbed.

– Abbildung oben und Tafel 7 –

9 Dresden. – Lehrbrief für Christian August Buder. Aus-gestellt durch den Dresdner Kauf- und Handelsherrn Johann Anton Zuckschwerdt. Deutsche Urkunde auf Pergament. Dresden, 14. April 1737. Qu.-gr.-fol. Blatt-gr. 49:72,5 cm, Plica 5,5 cm. Kalligraphie in schwarzer Tinte mit Gold- u. Silberhöhung. Mit breiter kalligra-phischer Bordüre, darin farbiges Wappen und far-bige allegorische Darstellungen. Unten vom Ältesten der Handlungsinnung und von Zuckschwerdt eigenhän-dig unterzeichnet, dazu kl. Lacksiegel.*# 500,–Aufwändig gestaltetes und dekoratives Lehrzeugnis der Dresdner Handlungsinnung. Buder hatte eine sechsjährige Lehrzeit in der Seiden- und Galanteriewarenhandlung des Johann Anton Zuck-schwerdt (1704-1764) verbracht. In der Bordüre neben figürlichen Allegorien von Fortuna und Merkur auch zwei kleine Darstellungen von Händlern mit Warenballen und Transportfass. – Faltspuren, leicht fleckig, ohne das ehemals unten angehängte Siegel.

– „Allerhandt Schreiben nichts sonderlich anlangendt“ –

10 Frankreich. – Heinrich III. – Nachdem die alte Königin in Franckreich… ein Post uff die andere zu dem Kö-nigh auß Poln geschickt das er sich uffs sonderligst in Franckreich begebe… Deutsche Handschrift auf Pa-pier. Dat. Wien, 24. Juni 1574. Fol. Blattgr. 33,5:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 28:16 cm. Flüchtige Kursive in dunkelbrauner Tinte. 3 S. auf 1 Doppelblatt.*# 600,–Aus einer kleinen Sammlung von „Neuen Zeitungen“ (Nr. 10-11, 18-19, 26-35, 42-44 u. 46-47). „Die ersten Zeitungen, die ‚avvisi‘

Nr. 8

Handschriften 5

Abschrift des vielfach aufgelegten und von Matthäus Reiter her-ausgegebenen „Katholisches Gebethbuch zur Beförderung des wahren Christenthums unter nachdenkenden und gutgesinnten Christen“ (erstmals Salzburg 1785). Mit reizenden, etwas naiven Illustrationen versehen. Handschrift und Illustrationen sind wohl ein Werk des Ottobeurener Glasermeisters Johann Schmidt. – Gelegentlich etwas fleckig, es fehlen S. 7/8, 262/63 u. 272/73. Zu Beginn u. am Schluss teils farbig eingemalte Besitzvermerke: Jo-sepha Fischer, Legau (Allgäu), dat. 1834; Veronika Fischer, Legau, verh. Hafner, (Bad) Grönenbach, dat. 1847; Helmschrot, Grönen-bach; Bert Gröger (mod. Exlibris).

16 – Wegele, J. J. C. Aurum optimum. Das Allerbeste Goldt der Christlichen Wahren Andacht. Deutsche Hand-schrift auf Papier. (Süddeutschland) 1738. (18:12 cm), Schriftspiegel meist ca. 15:10 cm. Mit braunschwarzer in regelmäßiger Kursive geschrieben, Kapitelüberschrif-ten tlw. in roter, hervorgehobene Wörter in goldfarbe-ner Tinte. Mit farbiger Titelbordüre, farbiger Schlussvi-gnette u. 13 Kupfertafeln nach M. Engelbrecht. 3 Bll., 431 (recte 428), 112 S., 10 Bll. (einige weiß). Ldr. d. Zt. mit Rücken- u. etwas Deckelvergoldung über dünnen Holzdeckeln, diese gebrochen, stärker berieben, feste Vorsätze erneuert.* 300,–

Der Kompilator und Schreiber nennt am Ende der Widmung (an Christus): Joseph Johannes Capistranus Wegele, ein Angehöriger des Dritten Ordens der Franziskaner. – Etwas gebräunt, stellenw. etwas wasserfleckig; stellenw. lose u. mit kl. Randläsuren, Titel mit Randläsuren, 1 Einriss in die Bordüre verso mit Archivband geklebt.

– Mondsichelmadonna-Einband –

17 Horae B. M. V. Niederländisches Stundenbuch zum Gebrauch von Utrecht. Handschrift auf Pergament. Nordniederlande, Mitte des 15. Jahrhunderts. Blatt-größe 17:11,5 cm, Schriftspiegel 9:6 cm. 20 (Kalender: 18) Zeilen. Littera hybrida in schwarzer Tinte, rubriziert, durchgehend rote und blaue Initialen. Mit 4 acht- bis zehnzeiligen und vielene kleineren Blattgoldinitia-

Schrift in schwarzer und und roter Tinte. 146 Bll. (das letzte leer) in 19 Lagen zu 8 Bll. (Lage 15 nur 2 Bll.). Prgt. d. Zt. über dünnen Holzdeckeln mit 2 Schließen; gering fleckig, Vordergelenk angeplatzt.*# 800,–Etwas ungleichmäßig, jedoch recht sorgfältig ausgeführte und voll-ständige Handschrift, angefertigt für eine weibliche Beterin (im Text „ich arme Synderin“, „dein unwierdige Dienerin“ u.ä.). Das Gebet-buch steht ganz in der Tradition der im Zuge der Gegenreforma-tion erstarkenden Marienverehrung des 17. Jahrhunderts. Enthält Gebete für Wallfahrten an Mariä Lichtmess (1r-9r), Mariä Verkün-digung (9r-22r), Mariä Heimsuchung (22r-31r), Mariä Himmelfahrt (31v-48r), Mariä Geburt (48r-57v), Mariä Opferung (57v-71r), Mariä Empfängnis (71r-83v) sowie zum Fest der Hl. Familie (84r-96r), es folgen weitere Gebete mit dem Hinweis „van den H: löhrern zuesa-men gezogen, und khan auff alle fest gebraucht werden“ (96r-98r) sowie „vünfzig gebeth zue unser lieben frauen“ (98r-114r). Zu jeder Wallfahrt werden verschiedene Stationen mit Ortsangaben ange-geben, darunter „Bey den grassen Altar In chor“, „Bey unsser lie-ben Frauen de montefya (Montevia)“, „Bey S. Joseph Altar“, „Bey den Alltar der 14. Notthelfern“, „Bey den spänischen Alltar“ etc., auch „Bey den gnatten Bilt unser lieb frawen zue zell“ (Mariazell), „Var den Chor Bey Unser lieben Frauen Altnötting“ (Altötting) und „Bey den Bolnische(n) gnatten Bylt (Tschenstochau)“. Die Wallfahrt zu Mariä Schnee (31v) ist nicht ausgeführt, hier findet sich lediglich die Bemerkung „so nimtt man den gemänen, auß den Creyzgang Biechlein deß Herren Blößky-sälling(?)“. Der zweite Teil der Hand-schrift enthält kurze Texte („Psalter“) zu besonderen Sonn- und Fei-ertagen (115r-143v), darunter die Freuden und Tugenden Mariens, sowie „Ein psalter van der Heyligen dreifaltikeitt“ (143v-144v) und „Der 3. Rossenkranz zue gott den H: Geyst“ (144v-145r). – Leicht stockfleckig, insgesamt jedoch sehr gut erhalten.

15 – (Reiter, M.). Gebethbuch zur Beförderung des wah-ren Christenthums (Rückentitel: „Reiters Gebetbuch“). Deutsche Handschrift auf Papier. Ottobeuren 1834. Blattgr. 16,5:10 cm, Schriftspiegel 13:7,5 cm. Kursive in schwarzer Tinte, Hervorhebungen in Rot. Mit vielen meist farbigen Tuschzeichnungen, Vignetten u. Bordü-ren. 3 Bll, 418 (statt recte 424) S., 5 Bll. Roter Maro-quinband d. Zt. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild, beide Deckel mit goldgepr. Bordüre u. intarsiertem achtstrahligem Stern in drei Farbtönen als Mittelstück, dreiseitiger Goldschnitt, etwas berieben, Ecken gering bestoßen.*# 400,–

Nr. 13

Nr. 17

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Horae B. M. V.)

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18 Hugenotten. – Bartholomäusnacht. – Zeytungh auß Paryß. Den 23. Augusti umb halbe nacht haben sich an die 300 pferde in der Stat Paryß versamlet… Deut-sche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1572). Fol. Blattgr. 33:22 cm, Schriftspiegel ca. 23:16 cm. Regel-mäßige Kursive in brauner Tinte. 2 S. auf 1 Doppelblatt. *# 1.500,–Zeitgenössischer Bericht über die blutigen Ereignisse in der Nacht vom 23. zum 24. August 1572 und der folgenden Tage. „… Fol-genden Sontags vmb 7 vhrnn deß morgens hat der vo(n) Gwese [= Henri de Guise] vur deß Koninghs Pallast doen auß roffen, vnd gepieten in name(n) deß Koenighs, daß ma[n] alle Hugenotten ma[nn] vnd Wayb sult doetschlagen, wilches die vo(n) der Stat durch alle gassen haben doen außrofen, auch als balt das volck ihn die Heuser gelaufen, alles was verdechtich gewesen der Religion, todtgeschlagen und geplundert, daran auch des Koenigs diener, ma[nn] und Weib, iunck vnnd alt, niemantzs verschonet worden…“. Auf Papier mit Wasserzeichen „Baselstab frei, mit dreifachem Knauf“ (Straßburg um 1570?). – Schwache Faltspuren, schwach bräunender Feuchtigkeitsfleck, unten kleiner Randausbruch weit außerhalb des Textes.

** German manuscript on paper. 2 pp., folio. Newsletter by an anonymous author giving a first-hand report of the St. Bartho-lomew’s Day massacre. – Traces of old folds, faint brownish stain, small flaw in lower blank margin.

– Abbildung links –

19 – – Waiß, N. Vor neuwe, ware, und gewisse Zeittungh, das der Marschalck de Momerancy noch zu Paryß in schwarer gefänckniß… Deutsche Handschrift auf Papier. “Dat. à Brye auf der Post“, 16. Nov. (15)74. Fol. Blattgr. 32:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 27,5:16 cm. Gleichmäßige Kursive in brauner Tinte. 1 S. auf 1 Blatt.*# 800,–François de Montmorency (1530-1579) war Marschall von Frank-reich und Militärgouverneur von Paris, Anhänger der „parti des politiques“ und vertrat eine gemäßigte Position gegenüber den Hu-genotten. Im November 1574 wurde er der Verschwörung gegen König Heinrich III. verdächtigt und in der Bastille inhaftiert. Wäh-rend andere Mitverschwörer hingerichtet wurden, wurde Montmo-rency auf Betreiben von Caterina de’ Medici bereits nach einem Jahr wieder freigelassen. Verfasser der Relation war ein deutscher Soldat in französischen Diensten, er nennt sich am Schluss „Niclaß Waiß in Dienst Sr. Mjt: zu Franckreich Profiandtmeister uber ein Regiment teutscher Pruder“. Auf Papier ohne Wasserzeichen. – Schwache Faltspuren, wenige kl. Flecken.

20 Johanna I. von Anjou, Königin von Neapel. – Nota-riatsinstrument. Lateinische Urkunde auf Pergament. Palena, 14. Okt. 1364. Qu.-fol. Blattgr. ca. 30:35,5 cm, Plica 5 cm. Schriftspiegel 26:34 cm. Abkürzungsreiche Urkundenkursive in dunkelbrauner Tinte von der Hand des Notars Thomasius, mit dessen Notariatssignet. * 300,–Beurkundet den Verkauf von Grundeigentum durch Johannes und Thomasius, genannt Giptius, aus Palena an Butius Jacob. Ausge-stellt im Namen der Königin Johanna I. von Neapel (um 1326-1382) durch den königlichen Notar Thomasius im Kastell von Palena (Ab-ruzzen), am Schluss beglaubigt von drei Zeugen, die, da des Le-sens und Schreibens nicht mächtig, mit einem Kreuz signierten. – Etwas gebräunt u. fleckig, durch Mäusefraß beschädigt, dadurch Verlust der linken Hälfte der ersten 2-3 Zeilen, mehrere weitere Fehlstellen, teilw. ebenfalls mit Textverlust. Verso mit blauem Stift bezeichnet „N(umero) Primo/ 1364“.

21 Kochbücher. – Freyin, Anna Maria. Kochbuch. Deut-sche Handschrift auf Papier. (Lindau?) 1780. Kl.-4to (21:17 cm). Mit brauner Tinte in deutlicher Kursive ge-schrieben. 1 Bl., 230 (recte 231) S., 57 w., 7 Bll. Inhalts-verzeichnis, 4 w., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Schließbändern, berieben, Kapitale mit Fehlstellen, Ecken restauriert. *# 500,–Reichhaltiges Kochbuch für die süddeutsche Küche. Enthält zahl-reiche Rezepte, vor allem Süßspeisen und Kuchen. – Leicht fleckig.

22 – Pöllnitz, Friederike v. Recepte Buch von allerhand… Arzneymitteln (Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Plassenburg (bei Bayreuth), 12. Mai 1784 (De-ckeltitel). Kl.-4to (21:17,5 cm). Mit brauner Tinte in deut-

len, jeweils mit Fleuronnée in Blau, Rot u. Grün und seitlichen Ausläufern, teils über zwei oder drei Sei-ten. 129 (statt 130) nn. Bll. u. je 2 leere Vor- u. Nachsatz-bll. Blindgeprägter brauner Lederband des 15. Jahr-hunderts über Holzdeckeln mit figürlicher Mittelplatte (Mondsichelmadonna im Strahlenkranz) mit 2 neue-ren Messingschließen; berieben u. etwas bestoßen, Restaurierungen an Kopf u. Schwanz des Rückens. * 6.000,–

Reizvolles Stundenbuch ohne Miniaturen. Der Text ist ganz in niederländischer Sprache, die Übersetzung wird dem Utrechter Domprediger und Begründer der „devotio moderna“, Geert Groote (Gerhardus Magnus) zugeschrieben. Die im Kalendar rot hervorge-hobenen friesischen Heiligen Bonifatius (5. Juni), Lebuin (12. Nov. hier irrig am 8. Nov. eingetragen), Odulf (12. Juni) und Willibrord (7. Nov.) zeigen, das unser Stundenbuch für den Gebrauch in der Diözese Utrecht eingerichtet ist. Enthalten sind Utrechter Kalen-darium (fol. 1r-12v), Marienoffizium (13r-46r), Heilig-Kreuz-Stunden (47r-52v), Bußpsalmen und Litanei (53r-67v), Stunden der Ewigen Weisheit (69r-87r), Gebete in niederländischer Sprache (88r-97v), Totenoffizium (99r-127v, es fehlt das erste Blatt), am Schluss zwei Kommuniongebete (127v-129v). Von einer Hand in gefälliger Form und gut lesbar geschrieben, der Schreiber schwankt zwischen der älteren Textualis und der neueren Bastarda. – Stellenw. gering fle-ckig u. etwas abgegriffen, wenige Pergamentfehler. Unten ältere Foliierung in Tinte, rechts oben neuere Bleistiftfoliierung. Es fehlt das erste Blatt des Totenoffiziums (bereits zur Zeit der älteren Foli-ierung). Provenienz: Jean G. Smolderen; C. R. Brom (Besitzeinträ-ge auf dem Vorsatz); Tenner, Auktion 90 (1972), Nr. 5.

** Dutch Book of Hours for the use of Utrecht, manuscript on vellum, mid of the 15th century. 129 leaves (of 130). Written in black ink in a neat gothic bookhand, rubrics in red, versal initials throughout alternately in red and blue. With 4 fine 8- to 10-line and numerous smaller initials, all in burnished gold with penwork in blue, green and red. – Occasional slight spotting and rubbing, a few minor flaws, lacking 1 leaf. Contemporary brown calf tooled in blind over wooden boards, somewhat rubbed and worn, spine restored at ends, later clasps. With a stamp of the Virgin standing on a crescent moon.

– Abbildung Seite 5 oben und Tafel 7 –

Nr. 18

Handschriften 7

25 Leiningen-Westerburg. – Seekatz, Johann Martin (zugeschrieben). Stammbaum des Hauses Leiningen-Westerburg. Farbiges Aquarell auf Papier. Um 1700. Quer-Imp.-fol. Blattgr. 80:100 cm. Auf sechs zusam-mengesetzten Papierbogen, aufgezogen und in neuerer Zeit gerahmt.*# 1.200,–Vgl. Thieme-B. XXX, 428 f. – Prachtvoller und großformatiger Stammbaum des Hauses Leiningen-Westerburg. Die Ahnenfolge reicht von Siegfried von Runkel (12. Jh.) bis zu Philipp Ludwig v. Leiningen-Westerburg (1652-1705) und Maximilian Heinrich zu Wied (1681-1706), wobei die Todesdaten der letzteren noch nicht eingetragen sind und damit einen Hinweis auf die Entstehungs-zeit des Aquarells geben. Der weit verzweigte Baum steht in einer Phantasielandschaft, in der links Schloss Westerburg, seit dem 13. Jahrhundert Stammsitz der Herren von Westerburg, und rechts das Wappen der Grafen von Leiningen-Westerburg dargestellt ist. Als Urheber des Blattes wird Johann Martin Seekatz (1680 Wes-terburg – 1729 Worms) vermutet, der als gräflich Leiningenscher Hofmaler in Grünstadt tätig war. – Fleckig, etwas angeschmutzt u. berieben, Einträge teilw. verblasst und nicht mehr lesbar, das ursprünglich auf Leinwand aufgezogene Blatt restauriert und neu auf Papier aufgezogen. Provenienz: Aus dem Besitz von Konrad Graf zu Leiningen-Westerburg (1893-1993), der den Stammbaum im März 1984 dem Grünstädter Bäckermeister und Lokalhistoriker Horst Wilhelm (1949-2010) schenkte (verso Nachlass-Etikett sowie handschriftlicher Eintrag Wilhelms mit Provenienzgeschichte und Zuschreibung an Seekatz).

– Abbildung unten –

26 Lepanto. – Außzug eines Brieffs aus Venedig denn 19 octobris umb 2 uhrnn ihn der nacht. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blatt-gr. 29:18,5 cm, Schriftspiegel ca. 25:14 cm. Regelmä-ßige Kursive in brauner Tinte. 2 S. auf 1 Doppelblatt. *# 1.200,–“Der Almechtig hatt eins seiner Christenheit Victoria per Mare wid-der denn Erbfeindt gnediglich verliehen, und so reichlich, das der Türcken gleich keiner darvon komme…“. Die Zahl der in der See-schlacht getöteten Osmanen wird mit 20.000 angegeben, die der Gefangenen mit 6.000, 15.000 vormals von den Türken versklavte Christen seien nunmehr befreit worden. Erwähnung findet auch die der Schlacht vorausgehende Belagerung von Famagusta durch osmanische Truppen. Auf Büttenpapier ohne Wasserzeichen. – In der unteren Hälfte durch Feuchtigkeitseinwirkung etwas gebräunt u. leicht sporfleckig, Schrift dort teilw. etwas verblasst.

** German manuscript on paper. 2 pp., folio. Contemporary ac-count on the siege of Famagusta and the Battle of Lepanto – Lower half somewhat browned, a few mildew spots, ink somewhat faded in places.

27 – Copia literarum cuiusdam Capitanei qui navali pro-elio die VII. Octobris anno 1571 commisso interfuit ad fratrem suum… scriptarum. Lateinische Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blattgr. 32:21,5 cm,

licher Kursive geschrieben. 143 S., 1 w., 6 Bll. Register. Pp. d. Zt., berieben, etwas bestoßen.*# 250,–Reichhaltiges Rezeptbuch, anfangs medizinisch und später mit Kochrezepten. Ab S. 108 mit zahlr. Nachträgen verschiedener Hän-de, teilw. in Bleistift. – Stockfleckig.

23 – Wallberg, Victoria v. Kochbuch. Deutsche Hand-schrift auf Papier. O. O. 1792. 4to (25:18 cm). Mit brau-ner Tinte in sehr regelmäßiger Kursive geschrieben, Titel u. Überschriften kalligraphiert. 1 Bl., 137 S. (einige leer). Hldr. d. Zt., gering bestoßen, Rücken mit kl. Fehlstellen u. Abriss am Schwanz.*# 400,–Sehr sorgfältig geschriebenes und gut lesbares Kochbuch mit Rezepten für die gehobene Küche. Die Rezepte sind thematisch geordnet (Suppen, Fleischgerichte, Eingemachtes, Mehlspeisen, Fischgerichte, Salate etc.), neben vielen Süßspeisen sind auch interessante Back- und Konditoreirezepte enthalten. Am Schluss ein zehnseitiges Register. – Gleichmäßig leicht gebräunt u. kaum fleckig.

24 Kunstbuechlein. Verechten grüntlichen gebrauchs al-ler kunstbaren Werckleut. Deutsche Handschrift auf Papier. Deutschland 1557. 4to (20,5:15,5 cm). Von zwei Händen in brauner Tinte in deutscher Kursive ge-schrieben. 129 Bll. Ldr. d. Zt., bestoßen u. wurmstichig, Kapitale mit Fehlstellen, Rückdeckel mittig mit großem Ausschnitt des Bezuges, Buchblock mehrmals gebro-chen.*# 2.000,–Vgl. Darmstädter 82 (Ausgabe 1549). – Zeitgenössische Abschrift, jedoch bedeutend erweitert, vermutlich von zwei Händen. Behan-delt alchemistische Themen wie Farben und ihre Anwendung z. B. das Färben von Edelmetallen, Löten, das Arbeiten mit Schwefel, Oleum etc. Titel verso mit einer Liste von Metallen mit Namen, Symbol sowie Charakter. „Diese kleinen technischen Handbücher waren für Berg- und Hüttenmann, für Münzbeamte, Goldschmiede und Handwerker bestimmt… mit ihren Rezepten für Metallprüfung und -Scheidung, für Herstellung von Legierungen, und auch für die von Farben, Tinten und dergl., waren für das Handwerk und auch für die Buchkunst wichtig“ (Darmstädter 12). – Fingerfleckig; erste u. letzte Bll. mit kleineren Wasserschäden und Randläsuren, teilw. mit etwas Textverlust, Titel mit mehreren Löchlein ohne Textverlust u. fast lose; das letzte Bl. lose; 12 Bll. vom Buchblock gelöst.

– Abbildung oben –

Nr. 24

Nr. 25

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Lepanto.)

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** Manuscript on paper. 6 pp., folio. Unpublished German trans-lation of Antonio Egizio’s ‚Avisi particolari‘ (cf. Göllner 1326), ad-dressed to Cardinal Otto Truchsess von Waldburg in Rome. – Faint traces of old folds, lower half somewhat browned, a few mildew spots.

29 – – Nova quodam particularia nuperrime transmissa a magnifico domino Anthonio Aegiptio illustrissimi et ex-cellentissimi domini Pauli Jordani oeconomo. Lateini-sche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blattgr. 32,5:21 cm, Schriftspiegel 23,5:12,5 cm. Sehr regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 2 1/2 S. auf 1 Doppelblatt.*# 1.000,–Lateinische Übersetzung der „Avisi particulari“ des Antonio Egizio, ebenfalls nicht im Druck erschienen. Im Unterschied zur deutschen Übersetzung wird hier, wie im italienischen Original, der Verfasser im Titel namentlich genannt. Auf Büttenpapier ohne Wasserzei-chen. – Schwache vertikale u. horizontale Faltspur, in der unteren Blatthälfte durch Feuchtigkeitseinwirkung etwas gebräunt u. spor-fleckig, ca. 20 Zeilen auf der ersten Textseite dadurch rechts ver-blasst.

** Manuscript on paper. 2 1/2 pp., folio. Unpublished Latin transla-tion of Antonio Egizio’s ‚Avisi particolari‘ (cf. Göllner 1326). – Faint traces of old folds, lower half somewhat browned, a few mildew spots, c. 20 lines of the first page partly faded.

30 – Es kumme gewisse Zeittungh das von Hans Aus-tria den 17 tagh Octobris die Turkisch Armata… ayn-getroffen, unnd sey auffs Hauptt erlegtt. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blattgr. 32,5:21 cm, Schriftspiegel ca. 15,5:16 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 1/2 S. auf 1 Blatt.*# 600,–Knappe Zusammenfassung der Ereignisse: „180 Galleen gefan-gen, 40000 Christen enledigtt, 15000 Türck erschlagen, unnd 5000 gefangen, unnd dem Oberstenn Wasscha den Kopff abgeschla-genn…“. Auf Papier mit Wasserzeichen „Buchstabe F im Kreis“. – Etwas fleckig, in der unteren Hälfte durch Feuchtigkeit leicht ge-bräunt u. sporfleckig.

31 – Gestern abents sindt baldt nach ein ander zween Cu-rier, und noch heudt dato, der dritte zue Bestettigungh in grosser diligentia von Venedigh zu der Kay: Mjt: al-hero abgeferttight werd, und khomen. Deutsche Hand-schrift auf Papier. O. O. u. J. (Wien, 26. Okt. 1571?). Fol. Blattgr. 31,5:21 cm, Schriftspiegel ca. 26:15 cm. Flüchtige Kursive in dunkelbrauner Tinte. 3 S. auf 1 Doppelblatt.*# 1.500,–Offenbar in großer Hast geschriebener Bericht über den Sieg bei Lepanto. „In disem ansenlichem Treffen… haben sich Don Juan de Austria, Generall Obrister uber die gantze Armada, und Signor Marco Antonio Colonna, trefflich wohl gehaltn und grosse Ehr er-langt“. Die Nachricht erreichte Kaiser Maximilian II. am 25. Oktober. „Insgesamt trafen drei Reiter ein: erstens der nach Polen gesandte venezianische Bote (am 25. Oktober); zweitens der vom habsbur-gischen Botschafter aus Venedig dem Kaiser geschickte Kurier; und drittens der von der Signoria zum venezianischen Botschafter in Wien gesandte Bote, dessen Schreiben in einer Audienz dem Kaiser überreicht wurde (am 26. Oktober)“ (Hanß, Lepanto als Er-eignis, S. 192). Auf Papier mit Wasserzeichen „Krone mit einkontu-rigem Bügel“. – Schwache vertikale u. horizontale Faltspur, in der unteren Blatthälfte durch Feuchtigkeit leicht gebräunt.

** German manuscript on paper. 3 pp., folio. Hastily written ac-count of the victory at Lepanto. – Faint traces of old folds, lower half slighty browned.

– Abbildung oben –

32 – Gewisse und sonderbare Particular Zeittung vonn der grossen Victorienn wider den Türcken aus dem Italienisch gedruck inß Teutsche gezogenn. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blatt-gr. 32:21 cm, Schriftspiegel ca. 26:15 cm. Regelmäßi-ge Kursive in brauner Tinte. 4 1/2 S. auf 2 Doppelbll. *# 2.000,–Nur handschriftlich vervielfältigte deutsche Übersetzung eines nicht identifizierten italienischen Druckes. Der Text beginnt „Den v diß monats Octobris hatt die Christliche Armada im Thall von Alexandria in dem Ort Cephalonia vonn der Türckischen Armada Zeittung bekomm…“. Die Zahl der in der Seeschlacht getöteten Osmanen wird hier mit 30.000 beziffert, die der gefangengenom-

Schriftspiegel ca. 22:14,5 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 5 S. auf 2 Doppelbll.*# 1.500,–

Abgedruckt (mit kleineren Abweichungen) in Monumenta Hunga-riae Historica XXV, S. 316-322. – Ausführliche Relation über die Schlacht von Lepanto, beginnend mit Auslaufen der unter dem Kommando von Don Juan de Austria stehenden Flotte am 16. September 1571 in Messina. Die Zahl der getöteten Osmanen wird mit mehr als 40.000 angegeben, die der aus der Gefangenenschaft befreiten Christen mit 15.000. Am Schluss datiert „Ex portu Car-della, 9. Octobris Anno Dni. 1571“. Auf Papier mit Wasserzeichen „gekrönter Adler mit Buchstabe F“. – In der unteren Hälfte durch Feuchtigkeitseinwirkung etwas gebräunt u. sporfleckig, im Bug un-ten eingerissen, Unterrand leicht ausgefranst.

** Latin manuscript on paper. 5 pp., folio. Detailed account of the Battle of Lepanto, starting with the departure of the Christian fleet under the command of Don Juan de Austria in Messina on 16 Sep-tember 1571. – Lower half somewhat browned, some traces of mil-dew, centerfold torn, lower margin slightly frayed.

28 – (Egizio, A.). Zeittung und Abschrifft eines Briefs, so des Sig.or Pauolo Giordano Hoffmeister seinem Brue-der von der Christen Victorien wieder den Türcken zu-geschrieben, und auß dem Italiänischen in das Teutsch gebracht. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blattgr. 32:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 22:14 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 6 S. auf 2 Doppelbll.*# 1.800,–

Vgl. Göllner 1326 (ital. Druckausgabe). – Ungedruckt gebliebene deutsche Übersetzung der „Avisi particulari“ des Antonio Egizio, Maggiordomo des Paolo Giordano Orsini. Orsini (1541-1585), ab 1560 erster Herzog von Bracciano, hatte in venezianischen Diens-ten an der Schlacht von Lepanto teilgenommen. Auf dem leeren Schlussblatt verso adressiert an „Cardinalis Augustanus, Roma“, d. i. Kardinal Otto Truchseß von Waldburg (1514-1573), Bischof von Augsburg, der seit 1568 in Rom residierte. Auf Papier mit Wasserzeichen „gekrönter Adler mit Buchstabe F“. – Schwache vertikale u. horizontale Faltspur, in der unteren Blatthälfte durch Feuchtigkeitseinwirkung etwas gebräunt u. leicht sporfleckig, in der Bugfalte unten eingerissen.

Nr. 31

Handschriften 9

– Medieval Medico-Botanical Glossary – 36 Medizin. – Synonymarium. – Lateinische und deutsche

Handschrift auf Papier. Süddeutschland (bairischer Sprachraum), 15. Jahrhundert. 4to. Blattgr. 22,5:16 cm, Schriftspiegel ca. 18,5:13 cm. Regliert. Bastarda in brauner Tinte, von einer zweiten Hand in etwas dunkle-rer Tinte ergänzt. 14 Bll. Lose (2 Einzel- u. 6 Doppelbll.) in mod. Lwd.-Kassette.* 6.000,–Sehr bemerkenswertes Fragment aus einer spätmittelalterlichen Sammelhandschrift. Enthält vor allem ein vollständiges medi-zinisch-botanisches Synonymar (fol. 1r-11v), das mehr als 700 Pflanzen, Arzneimittel und Mineralien umfasst. Damit gehört dieses Glossar zu den umfangreichsten seiner Art. Die beiden von Willem F. Daems in seiner Untersuchung zum Wortschatz mittelalterlicher Synonymare zugrunde gelegten Handschriften (UB Basel, Cod. D II 13, fol. 2r-9r, u. LB Kassel, 4° Ms. med. 10, fol. 81r-83r) verzeich-nen lediglich 488 bzw. 270 Lemmata (vgl. W. F. Daems, Nomina simplicium medicinarum ex synonymariis medii aevi collecta, Lei-den 1993). Solche Synonymare waren von großer Bedeutung, da das Mittelalter keine feste Nomenklatur in der Botanik kannte, aber sehr viele Pflanzennamen kursierten. Neben den vielen Namen in den Volkssprachen gab es auch unterschiedliche Bezeichnungen im Lateinischen, daneben waren auch griechische und arabische Benennungen im Umlauf, wie sie sich in unserer Handschrift z.B. bei Hämatit („assedenagi id est emathites – pluetstain“) und Alrau-ne („Andalzolic vel sulphizata vel mandragora – alraun“) finden. Das Synonymar ist halbalphabetisch geordnet, d.h. die Pflanzennamen sind nur nach dem Anfangsbuchstaben angeordnet, der zweite Buchstabe hat für die Anordnung keine Bedeutung. Es beginnt, wie auch der „Macer floridus“ des Odo Magdunensis, mit „Arthemesia“ (Beifuß), es folgt aber „Achacia“ (Schlehensaft). Die Pflanzen- oder Arzneimittelnamen werden teilweise in lateinischer Sprache kurz erklärt, die entsprechenden deutschen Namen werden nicht immer angegeben. Gelegentlich finden sich weitere Informationen, wie z.B. zur Herkunft einer Pflanze. Auf den freien Flächen wurde von einer zweiten Hand zahlreiche Namen ergänzt, in diesem Fall meist nur der lateinische Name mit deutscher Entsprechung. Viele der verzeichneten Pflanzennamen sind ungewöhnlich und selten, dar-unter „Bracteao – segel paum“, „Babula – rindes zung“, „Barrago parrage – herczenfrewdt“, „Cadmia – silbe schauen“, „Cardopacia – ewerwurcz“, „Eleuela id est galangal – galgant“ etc. Die deutschen Pflanzennamen verweisen auf Süddeutschland, so wird häufig b statt w (z.B. swarczburcz = Schwarzwurzel; holburcz = Hohlwurz;

menen auf 6.000. Die Zeitung ist unten auf der letzten Textseite sowie auf der Rückseite des leeren Schlussblattes adressiert an „Cardinalis Augustanus, Roma“, d. i. Kardinal Otto Truchseß von Walburg (1514-1573), Bischof von Augsburg, der seit 1568 in Rom residierte. Auf Papier mit Wasserzeichen „Krone mit einkonturigem Bügel“. – Schwache vertikale u. horizontale Faltspur, in der unteren Blatthälfte durch Feuchtigkeitseinwirkung etwas gebräunt, teilw. auch leicht sporfleckig.

** Manuscript on paper. 4 1/2 pp., folio. German translation of an unidentified printed newsletter in Italian, addressed to Cardinal Otto Truchsess von Waldburg in Rome. – Faint traces of old folds, lower half somewhat browned, some traces of mildew.

– Abbildung rechts –

33 – – Gewiße und sonderbare Particular Zeittung vonn d großenn Victorien wider den Türcken auß dem Ita-lienisch gedruckt ins Teutsch gezogen. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blatt-gr. 32:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 24:15 cm. Regel-mäßige Kursive in brauner Tinte. 8 S. auf 2 Doppelbll. *# 1.200,–Inhaltlich fast identische Kopie der vorherigen „Particular Zeit-tung“. Der Text beginnt hier „Den 5 diß monats Octobris hatt die Christliche Armada Im Thall von Alexandria In dem ort Cephalonia von der Türckischen Armada Zeittung bekomm…“. . Auf Papier mit Wasserzeichen „gekrönter Adler mit Buchstabe F“. Auf dem Schlussblatt ebenfalls an einen Kardinal in Rom adressiert, durch eine Beschädigung des Blattes ist der Empfänger jedoch hier nicht mehr erkennbar. – Schwache vertikale u. horizontale Faltspur, in der unteren Blatthälfte durch Feuchtigkeitseinwirkung etwas ge-bräunt u. leicht sporfleckig, in der Bugfalte u. im Fußsteg Papier-schäden mit Verlust einzelner Buchstaben.

** German manuscript on paper. 8 pp., folio. Virtually identical copy of the ‚Particular Zeittung‘, addressed to another Cardinal in Rome (the name is not fully legible due to a paper defect). – Faint traces of old folds, lower half somewhat browned, some traces of mildew, some flaws to centerfold and lower margin with loss of a few letters.

34 – Narratio particularis de victoria classis Christiano contra Turcicam. Lateinische Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blattgr. 33:21 cm, Schriftspiegel ca. 23:12,5 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 2 1/2 S. auf 1 Doppelblatt.*# 800,–Laut Untertitel aus den Avvisi der venezianischen Kapitäne ge-zogener Bericht. Enthält am Schluss eine Namensliste der Liga-Kommandeure, darunter Agostino Barbarigo, Giacomo Giustiniani, Giacomo Soranzo etc. Auf Papier mit Wasserzeichen „Krone mit zweikonturigem Bügel, mit Perlen besetzt, darüber zweikonturiges Kreuz“. – Schwache horizontale u. vertikale Faltspur. In der unte-ren Hälfte durch Feuchtigkeit leicht gebräunt u. sporfleckig, Text auf der ersten Seite dadurch unten rechts verblasst u. kaum noch lesbar.

** Latin manuscript on paper. 2 1/2 pp., folio. Account drawn from the avvisi of Venetian captains, contains a list of the commanders of the Holy League at the end. – Faint traces of old folds, lower half somewhat browned, a few mildew spots, text of the first page in lower right faded and almost illegible.

35 – Venetiis 27. Octobris 1571. Die Dominica proxime preterita, in Templo S.ti Marci Sacrificium Missae de Spiritu Scto. celebratum… Lateinische Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blattgr. 32:21 cm, Schrift-spiegel ca. 23:14 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 3 1/2 S. auf 1 Doppelblatt.*# 1.200,–Bericht über das in der Markusbasilika von Venedig zu Ehren der bei der Schlacht von Lepanto Verstorbenen zelebrierte Requi-em und die nach der Totenmesse von Giovanni Battista Rasario (1517-1578) gehaltene Rede, in der dieser den Verlauf der Schlacht beschreibt. Auf Papier mit Wasserzeichen „gekrönter Adler mit Buchstabe F“. – Schwache Faltspuren. In der unteren Hälfte durch Feuchtigkeitseinwirkung gebräunt u. leicht sporfleckig, Bug u. Rand unten etwas eingerissen.

** Latin manuscript on paper. 3 1/2 pp., folio. Account of the Requiem celebrated in St Mark’s Basilica in Venice in honour of the dead of the Battle of Lepanto, and the speech delivered after the Mass by Giovanni Battista Rasario. – Faint traces of old folds, lower half somewhat browned, a few mildew spots, centerfold and lower margin somewhat frayed.

Nr. 32

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Medizin.)

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Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit schmalen Messingbeschlägen an den Ecken sowie je 4 Holzbuckeln; Rücken im 18. Jh. verkürzt, Bezug mit Nägeln am Vorderdeckel befestigt.*# 500,–Sehr bemerkenswerte Sammelhandschrift. Der ursprüngliche noch vollständig in lateinischer Sprache abgefasste Codex entstand im 17. Jahrhundert und begann mit der von einer farbigen Initiale ein-geleiteten Antiphon „Rorate celi de super“. Wohl etwa hundert Jahr später wurde die Handschrift getrennt, einige Teile entnommen, um gedruckte und handschriftliche Teile erweitert und neu zu-sammengestellt. Besonders bemerkenswert sind dabei die vielen neuen deutschsprachigen Kirchengesänge, darunter „Kommt her ihr Cherubinen“, „Thauet Himmel, den Gerechten“, „Wie! Klagt der Herr, was hab ich dann“ u.a.m., die zumeist erst im 18. Jahrhun-dert entstanden und vermutlich zum Teil Heinrich Lindenborns Ge-sangbuch „Tochter Sion“ (1741) entnommen wurden. Die Choräle sind durchweg mit – oft mehrstimmigen – Noten versehen. – Etwas gebräunt u. fleckig bzw. fingerfleckig, einige Randeinrisse u. Repa-raturen sowie weitere Gebrauchsspuren, S. 203-06 des Drucktex-tes mit größerem Abriss (Textverlust). Im hinteren Innendeckel ein Vermerk „Georg Harf scribsit circiter 1740.“, daneben der Nachtrag „G. Harf ist gestorben d. 3t 7bris 1763, gebohn 1685, 78 Jahr.“

38 Pedro Manuel, Bischof von Zamora. Un quaderno de ordenanças. Spanische Handschrift auf Pergament. Zamora, 9. Juli 1538. 4to. Blattgr. 25:19 cm, Schrift-spiegel 21:13,5 cm, eingefasst von braun-gelbem Rah-men. 35 (Eingangsseite: 28) Zeilen. Sorgfältige und sehr regelmäßige Buchschrift in brauner Tinte, Hervorhe-bungen in Rot. Mit 2 Initialen u. 7 Vignetten in Gold-bronze u. Farben. 26 nn. Bll. (d. l. leer). Spät. grüner Samtband.*# 800,–Bischöfliche Verordnungen für das Bistum Zamora. Pedro Manu-el (gest. 1550) war 1523-1534 Bischof von Léon und 1534-1546 Bischof von Zamora. 1546 wurde er Erzbischof von Santiago de Compostela, dieses Amt hatte er bis zu seinem Lebensende inne. – Insgesamt etwas angeschmutzt u. fleckig, die leeren Schlussseiten mit Einträgen des 17. Jahrhunderts.

39 Polnischer Erbfolgekrieg. – Livre d’ordre de la cam-pagne d’Allemagne commandée par Mons.r le ma-rechal de Berwick, ensuitte par… d’Asfeld en 1734 (&) Ordres de la campagne d’Allemagne de 1735 comman-

begreich = Wegerich) und p statt b (pluetstain = Blutstein; zwipoln = Zwiebeln; pachminczen = Bachminzen) verwendet.

Es folgt (11v-12r) eine kurze, ebenfalls halbalphabetisch geordnete Liste zu Ersatzmitteln (quid pro quo), die jedoch bereits beim Buch-staben C endet. In der Einleitung bezieht sich der Autor ausdrück-lich auf die ‚Materia medica‘ des Dioskurides („Antibalamenon librorum diascoridis fetisse nosatur… Iste liber est ultimus in arte medicamentarum…“). Daran (12v-14v) schließt sich eine kurze Arz-neimittellehre an, Latein mit deutschen Pflanzenbeschreibungen, die jedoch nur Begriffe aus den Buchstaben A und B bietet (Aaron, Acacia, Acetum… Balssamus, Bacca lauri, Basicon, Bardana). Die untere Hälfte der Schlussseite enthält noch zwei lateinisch-deut-sche Pflanzenbeschreibungen und Rezepte zu „Napellus“ (Eisen-hut): „Herba vocatur Napellus vel nepte vel lupkraut das selb kraut wechst ein spann von der erden, es hat scheiblig pleter rechte als dy papelen und ist gruen… davon das kraut ist gipftig“ und „Fuga demonum“ (Johanniskraut), der zweite Text bricht nach neun Zei-len unvermittelt ab.

Auf Papier mit dem Wasserzeichen „Dreiberg mit zweikonturigem Kreuz“ (vgl. Piccard online 151413; Ulm 1454). – Gering gebräunt, gelegentlich etwas fleckig, einige kl. Tintenfleckchen oder -wischer, fol. 1 u. 2 mit Wurmspuren (geringer Buchstabenverlust), Schluss-blatt mit kl. Farb- u. Rostspuren (Büroklammer).

** Latin and German manuscript on paper, Southern Germany, 15th century. 14 leaves, written in brown ink in two cursive bookhands. Contains a complete glossary of more than 700 plant names in Latin and vernacular and three short and partly incomplete botanic medical texts. The plant names, also including names of Arabic origin, are arranged in semi-alphabetical order. – Minor browning, occasional slight spotting, a few small ink stains, small wormholes (just affecting a few letters) to first 2 leaves, insignificant traces of colour and rust to last leaf. Housed in a modern black cloth box.

– Abbildung oben –

37 Missale. – Liturgische Handschrift in lateinischer Sprache mit deutschen Nachträgen und zwischen-gebundenem Drucktext. Mitte 17. Jahrhundert, Nach-träge datiert „circiter 1740“. Fol. Blattgr. 21:20 cm, Schriftspiegel meist 26,5:14,5 cm. Unterschiedliche Schriften u. Notensysteme in schwarzbraunen u. roten Tinten. Mit 1 farb. figürlichen Initiale, zahlr. Cadel-len in Schwarz u. Rot sowie Lombarden in Rot. 100 Bll. (teilw. num. 1-62 u. 123-136) u. 240 S. Drucktext.

Nr. 36

Handschriften 11

mit Datierung; etwas berieben u. bestoßen, ehemalige Goldprägung vollständig abgegriffen, Rücken etwas lädiert.*# 8.000,–Attraktives Psalterium für den liturgischen Gebrauch, geschrieben für ein Kölner Benediktinerkloster. Die Hervorhebung der Lokal-heiligen Gereon (10. Okt.), Pantaleon (28. Juli), Severin (23. Okt.) und Ursula (21. Okt.) sowie der nur in Köln gefeierten Übertragung der Reliquien der Hl. drei Könige (23. Juli) im Kalendarium verweist auf den Kölner Ursprung der Handschrift, in Rot ausgezeichnet ist auch das Fest des Hl. Benedikt (21. März). Die acht Psalmen 1, 26, 38, 52, 68, 80, 97 und 109, die zu Beginn der Matutinen so-wie der Vesper des Sonntags gebetet werden, und denen daher eine besondere liturgische Bedeutung zukommt, sind mit größeren Initialen ausgezeichnet (Acht-Teilung). Psalm 1, 26 und 109 sind durch prachtvolle Blattgoldinitialen und farbige Bordüren, gebildet aus seminaturalistischen Blüten und Goldzweigen, besonders her-vorgehoben, die übrigen fünf Psalmen werden durch sechszeilige Fleuronnée-Initialen eingeleitet.

Kollation und Inhalt. 198 Bll. Pergament in 25 Lagen, meist zu 8 Bll., Reklamanten teilw. noch sichtbar: 1(8), 2(4), 3-14(8), 15(6), 16(10), 17(8+1), 18-24(8), 25(8+1). – Enthält Kalendar (fol. 1r-12r), Psalter (13r-169v), Cantica (169v-185r), Litanei (185v-190v) und Hymnari-um (191r-198v). Das Hymnarium bricht bei „Qui pascis inter lilia“ nach „spondisque redens“ ab, wird auf den Papierblättern jedoch von einer Hand des späten 16. Jahrhunderts weitergeführt. Diesel-be Hand ergänzte auch den Text auf Bl. 190 am Schluss der Lita-nei, der möglicherweise vom ersten Schreiber ausgelassen wurde (Lage 17 ist um dieses Blatt erweitert worden).

Leichte Gebrauchs- u. Fingerspuren, Blattgoldinitialen u. Bordüren gering berieben, äußere Bordüren gering angeschnitten. Erstes Ka-lenderblatt mit Federproben, gestrichenem Besitzeintrag u. einem im Fußsteg eingezeichneten Putto, dort auch kleiner Pergamen-tausschnitt, Psalmen mit späterer Nummerierung im Rand.

Das Manuskript wurde 1598 für Maria (von) Plettenberg, sicher eine Angehörige des westfälischen Uradelsgeschlechtes, das über Jahrhunderte den Erzbischof von Köln unterstützte und mehrfach den Marschall von Westfalen stellte, neu gebunden. Zwei späte-re Besitzvermerke auf dem ersten Blatt sowie dem freien Vorsatz wurden unleserlich gemacht. 1990 gelangte das Psalterium bei

dée par Monsieur le maréchal de Coigny. Französische Handschrift auf Papier. O. O. u. J. Kl.-4to (20:25 cm). Blattgr. 19,5:14 cm, Schriftspiegel ca. 17:11,5 cm. Von einer Hand in flüssiger Kursive in schwarzer Tinte ge-schrieben. 76 nn., 2 w.; 57 nn. Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg., stark beschabt und bestoßen, Bezugsfehlstellen, Vor-derdeckel auch mit kl. Wurmgang, vord. Gelenk gelo-ckert.*# 800,–Interessantes historisches Dokument zum Polnischen Erbfolge-krieg. Aufgezeichnet sind die Befehle aus der Zeit vom 17. April bis 13. Oktober 1734 und vom 24. Mai bis 10. November 1735. Die französischen Truppen unter Berwick zogen im Sommer 1734 das Rheintal flussaufwärts, erwähnt werden u.a. die Lager Kaiserslau-tern, Bruchsal, Philippsburg (Belagerung vom 2. Juni bis 28. Juli), Worms, Oppenheim und Offenburg sowie für 1735, als sich das französische Heer unter dem Kommando von de Coigny durch das Kurfürstentum Trier in Richtung Frankreich zurückzog, Oppenheim, Heppenheim, Landau, Wissembourg etc. – Wohlerhalten, nur ganz vereinzelt schwach gebräunt oder Fleckchen.

– The Plettenberg Psalter –

40 Psalterium Romanum. Lateinische Handschrift auf Pergament. Köln, 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Blattgr. 13,5:9,5 cm, Schriftspiegel 8:6 cm. 17 Zeilen, regliert. Kleine gotische Buchschrift in dunkelbrauner Tinte, rubriziert, Versalien alternierend in Blau oder Rot. Mit 2 achtzeiligen Initialen mit vierseitiger Bordüre, 1 sechszeiligen Initiale mit dreiseitiger Bordüre, alle in Blattgold und Farben mit Deckweißornamentik, sowie zahlr. mehrzeiligen Fleuronée-Initialen in Blau und Rot, davon 5 sechzeilig und mit Fleuronnée über die gesamte Höhe der Seite. 198 nn. Bll., dazu 30 Bll. Papier, davon 26 mit Nachträgen d. späten 16. Jh. Dun-kelroter Lederband mit Blindprägung über Holzdeckeln mit 1 Schließe (von 2), datiert „Anno 1598“, beide Deckel mit figürlicher Mittelplatte im Oval (Kreuzigung u. Aufer-stehung) und arabesken Eckstücken, Vorderdeckel mit der Namensprägung „Maria Plettenberg“, Rückdeckel

Nr. 40

Nr. 40

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Psalterium Romanum.)

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ve in brauner Tinte von 2 Händen. 1 1/2 S. auf 1 Blatt. *# 600,–Zeitgenössischer Bericht über das Ende der Belagerung von Haar-lem am 11. Juli 1573, der von anderer Hand geschriebene Nach-trag (9 Zeilen) datiert vom 14. Juli. Nach einer sieben Monate dau-ernden „langwirige harte belegerung“ mussten sich die Bürger der Stadt „hungers und andern gebrechliche notttturfften halben“ den Spaniern unter dem Kommando von Fadrique Álvarez de Toledo („Don Fredrichn von Toledo“) ergeben. Trotz ihrer Kapitulation wur-den die überlebenden Verteidiger der Stadt von den Spaniern grau-sam hingerichtet. Auf Büttenpapier ohne Wasserzeichen. – Alte Faltstellen, teilw. gering gebräunt, Papierausbrüche im Unterrand (weit außerhalb des Textes).

45 (Sudan, C.). In tres Ar(istote)lis libros de a(n)i(m)a. (Dil-lingen) 1613. 4to. Blattgr. 19,5:16 cm, Schriftspiegel ca. 15:10,5 cm. Kursive in brauner Tinte. 344 num. Bll. (335-36 u. 341-44 leer). – Angebunden: Ders. Disser-tatio peripatetica de anima. Ibid., J. Mayer, 1613. Mit Holzschn.-Titelbord. 1 Bl., 13 S. – Ders. Commentarius in metaphysicam. Lateinische Handschrift auf Papier. Ibid. 1613. Mit Holzschn.-Titelbord. Kursive in brauner Tinte.1 nn., 67 (statt ?) num. Bll. – Ders. Theses selec-tae ex tota speculativa Aristotelis philosophia. Ibid., J. Mayer, 1613. Mit Holzschn.-Titelbord. 2 Bll., 19 S. – 6 w. Bll. zwischengebunden. Blindgepr. Prgt. d. Zt., auf beiden Deckeln zentral das Wappen der Universität Dillingen; etwas angeschmutzt u. fleckig, Bindebänder fehlen.*# 800,–VD 17 23:282662H & 12:179684M; de Backer-S. VII, 1693, 7 & 8 (II & IV). – Sammelband mit zwei umfangreichen Vorlesungs-nachschriften und zwei gedruckten Dissertationen des Dillinger Professors Claudius (Claude) Sudan(us) (1579-1655), Beichtvater des Basler Fürstbischofs Johann Heinrich von Ostein. Beide Nach-schriften stammen von Alexander Faber aus Weißenborn, der sich im Titel der zweiten Handschrift nennt. – Vermutlich fehlen ein Titel-blatt zur ersten Handschrift und einige Bll. am Schluss der zweiten.

46 Türkenkriege. – Ill(ustrissi)me ac Re(verendissi)me Princeps… de felici Venetorum contra Turcam suc-cesu… Lateinische Handschrift auf Papier. Wien, 6. Nov. 1571. Fol. Blattgr. 32:21,5 cm, Schriftspiegel ca. 24:12,5 cm. Kursive in brauner Tinte. 1 1/2 S. auf 1 Blatt.*# 600,–An eine ungenannte Persönlichkeit gerichtetes Schreiben. Erwähnt verschiedene Ereignisse der Türkenkriege, auch in Nordafrika und Ungarn, namentlich genannt wird der österreichisch-ungarische General Hans Rueber zu Pixendorf (1529-1584), Hauptkapitän Oberungarns. Auf Papier ohne Wasserzeichen. – Schwache hori-zontale Faltspur, untere Hälfte etwas gebräunt u. feuchtfleckig.

47 – Venetiis 24 Novemb: 1571. Ex Corcyra 6a Novemb. scribunt quod generalis Veniero miserit ad oppugn-andum ben(e) appellatu(m) di Margarita… Lateinische Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1571). Fol. Blattgr. 28,5:18,5 cm, Schriftspiegel unterschiedlich. Kursive in graubrauner Tinte. 3 1/2 S. auf 1 Doppelblatt.*# 800,–Relation aus Korfu über die Einnahme der Festung von Margariti duch Sebastiano Venier. Auf der zweiten Seite, datiert „Roma 17 Novemb.“, folgen weitere Berichte von Ereignissen aus dem Ok-tober 1571, erwähnt werden auch Juan de Cardona sowie das legendäre Reich des Priesterkönigs Johannes in Äthiopien. Auf Pa-pier mit Wasserzeichen „Buchstabe P“ (gebrochen, zweikonturig). – Schwache horizontale Faltspur, untere Hälfte durch Feuchtigkeit leicht gebräunt u. sporfleckig, Schrift dort teilw. etwas verblasst bzw. verwischt.

** Latin manuscript on paper. 3 1/2 pp., folio. – Account on the Siege of Margariti by Sebastiano Venier. – Faint horizontal fold, lower half slightly browned, a few mildew spots, ink partly a bit faded or blurred.

48 Wiedertäufer. – Kerssenbroch, Hermann v. (Historia Anabaptistarum Monasteriensium) Historia Monasteri-ensis urbis et episcopatus, inprimis motuum in refor-matione anabaptistarum … ad an. 1576 (Deckelschild). Lateinische Handschrift auf Papier. (Paderborn?) 5 Juli 1734. Fol. (33:22 cm). Von einer Hand mit brauner Tinte in flüssiger Kursive geschrieben. 362, 28 num.

Sotheby’s in London zur Versteigerung, seitdem befindet es sich wieder in Privatbesitz.

** Illuminated manuscript on vellum, in Latin. Cologne, second half of the 15th century. 198 leaves. Written in dark brown ink in a small gothic bookhand, rubrics in red, versal initials throughout alternately in red and blue. With 3 very large illuminated initials with full or 3-quarter illuminated borders with semi-naturalistic coloured flowers and arcs in raised burnished gold, and 5 six-line painted initials in red and blue with full-length penwork. With late 16th century additions on 1 vellum leaf and 26 paper leaves. – Some thumbing and traces of uses, the illuminated pages a bit rubbed and outer margins fractionally cropped. First page with old owner-ship inscription mostly erased and scribbled over and sketch of putto at foot, psalm numbers added in ink in margins throughout. Blindstamped dark red pigskin over wooden boards with 1 clasp (of 2), dated 1598, somewhat rubbed and worn (once gilt), spine slightly defective, one clasp (of 2). The Psalter of Maria Plettenberg, with her name stamped on upper cover.

– Abbildungen Seite 11 unten und oben sowie Tafel 7 –

41 Rätoromanisch. – Infurmatiun davart ilg dret Salü-daivel adöver (etc.). Rätoromanische Handschrift auf Papier. Ardez (Graubünden) 1739. (15,5:11 cm). 11 beschriebene, 10 unbeschriebene Bll. Umschlag, be-schrieben u. fleckig, im Rand tlw. mit Tesafilm.*# 300,–Enthält verschiedene kleine Texte (von unterschiedlichen Hän-den?), 3 S. auch mit Noten; am Ende auch ein deutscher Text (spä-ter?).

– A Letter from the King of Siam to Maurice of Nassau –

42 Siam. – Nova ex India (verso: Zeitung auß India). Trans-ladt van eenen brieff yeschriebe te Hout in by den Con-ninck van Syam yesondne aen Syn Excl Mauritjo de Nassau. Niederländische Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1608). Fol. Blattgr. 33,5:21 cm, Schriftspiegel ca. 24:18 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 1 S. auf 1 Blatt.*# 1.500,–Bedeutendes Dokument zur Geschichte der holländischen Ostindi-enkompanie. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die ersten hol-ländischen Händler nach Siam gelangt. Bereits 1608 sandte König Ekathotsarot (Sanphet III.) als erster Herrscher Thailands auch eine Gesandtschaft nach Europa, die im September an Hof von Moritz von Oranien in Den Haag gelangte. Die Gesandten überreichten dem niederländischen Statthalter, der hier stets als „Conninck van Hollant“ angesprochen wird, verschiedene Geschenke und den hier übersetzten Brief Ekathotsarots. „Dies war der Beginn einer mehr als 160 Jahre währenden Beziehung mit der holländischen Ostindienkompanie. Schon früh gelangten so Teleskope und Fern-gläser nach Siam, eine damals neue Erfindung in Europa“ (Ger-roldt, Politik und Monarchie in Thailand II, 67). Die Nachricht von der Ankunft der thailändischen Gesandtschaft erregte erhebliches Aufsehen und wurde rasch verbreitet. Auf Papier mit Wasserzei-chen „STRVB“, vermutlich aus der 1582 in Aach bei Rorschach errichteten Papiermühle des Buchdruckers Leonhard Straub. – Ge-ring fleckig, an den Faltstellen wenige kl. Papierbrüche.

** Manuscript on paper. 1 p., folio. Dutch translation of a letter of King Ekathotsarot of Siam to Maurice of Nassau, Prince of Orange. The original letter was presented to Maurice by a Siamese em-bassy that has reached The Hague in 1608. – Minor spotting, a few minor cracks at folds.

43 Spanisch-Niederländischer Krieg. – Neuwe Zeit-tungh. In den Nieder Lannden Ist man gutter Vertrei-pungh zum Frieden gewertigh… Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (Frühjahr 1575). Fol. Blattgr. 32:21 cm, Schriftspiegel ca. 28:15 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Tinte. 2 S. auf 1 Doppelblatt.*# 400,–Enthält verschiedene Nachrichten vom Januar und Februar 1575, vor allem aus den Niederlanden, aber auch zum Tod von Sultan Se-lim II. sowie zum tragischen Tod des 19-jährigen klevischen Prinzen Karl-Friedrich auf einer Pilgerreise in Rom. Auf Papier mit Wasser-zeichen „gekrönter Adler mit Buchstabe F“. – Schwache Falt- u. Knitterspuren. Leicht fleckig, Papier an den Faltstellen teilw. gering brüchig.

44 – Zeittungh vom dato Nymegen XI. Iulii Anno d. 73 (und) Zeitung von dato Nimegen 14 July a.o 73. Deut-sche Handschrift auf Papier. O. O. u. J. (1573). Fol. Blattgr. 32,5:21 cm, Schriftspiegel ca. 24:17 cm. Kursi-

Miniaturen und Einzelblätter 13

vier weiteren lobsingendenen Engeln, von denen zwei ein Notenblatt halten. Oben im Zentrum der Darstellung Gottvater und Sohn, eine Krone in Händen haltend, über ihnen die Taube des Heiligen Geistes. Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift auf Pergament. Flan-dern, um 1500. Gr.-fol. Blattgr. 48:30,5 cm, Schriftspie-gel 39:23,5 cm. 7 Zeilen Text in ebenmäßiger Textura mit schwarzer Tinte und Quadratnotation auf vier Linien, Rubriken in Rot. Verso mit großer Miniatur in Goldbron-ze, Deckweiß u. Farben als figürliche Füllung einer Ini-tiale „G“ (ca. 10:13 cm) sowie dreiseitiger Bordüre aus farbigen Blumen, Früchten, Schmetterling, Schnecke und Vögeln auf gelbem Grund, im Text außerdem eine schwarz-blaue Cadelle mit Drôlerie. Recto eine Initiale in Blau mit rotem Federwerk.* 2.000,–

Enthält den Introitus „Gaudeamus omnes in Domino, diem festum celebrantes sub honore Marie Virginis de cuius assumptione gau-dent angeli, et collaudant Filium Dei“ zum Fest Mariä Aufnahme in den Himmel. – Etwas gebräunt u. stockfleckig, recto Foliierung angeschnitten.

– Abbildung oben –

51 – Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift auf Per-gament. Um 1500. Gr.-fol. Blattgr. 50:34,5 cm, Schrift-spiegel 38:24,5 cm. 9 Zeilen Text in schwarzer Textura, Blattzählung und Hervorhebungen in Rot, Versalien rot gestrichelt, darüber Quadratnoten auf vierlinigem rotem System. Verso breite vierseitige Architekturbordüre in Farben auf Goldbronzegrund sowie 1 farbige Goldgrun-dinitiale „I“ (6:4,5 cm), 1 Cadelle u. 1 blaue Lombarde, recto im Text 5 Cadellen, davon 2 mit Drôlerie. Gerahmt und beidseitig verglast (nicht geöffnet).*# 600,–

Dekoratives Blatt mit ungewöhnlicher Bordüre. Die Initiale „I“ leitet das erste Matutin-Responsorium von Fronleichnam ein („Immolabit haedum multitudo filiorum Israel ad vesperam Paschae“). – Einige leichte Bereibungen, Cadellen etwas verblasst.

Bll. Brauner Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung u. goldgeprägtem Rückentitel; teilw. berieben, einige Schabstellen, Ecken bestoßen, Rücken am Fuß mit Wurmspuren.*# 4.000,–Sorgfältig ausgeführte Abschrift des 18. Jahrhunderts der wichti-gen Geschichte der Wiedertäuferbewegung in Münster. „Es um-faßt nicht nur die Geschichte des Aufruhrs, sondern zugleich alles, was vor und nach demselben in den Jahren 1524-1554 in Münster Merkwürdiges vorgefallen ist, insoferne es mit dem Aufruhr im Zu-sammenhange steht“ (Wegele). Kerssenbroch (auch Kerssenbroich oder Kerssenbroick) trug eine Fülle vom Nachrichten zusammen, die zum Teil ihm ihre Erhaltung verdanken und gibt, vom katholi-schen Standpunkt aus, ein lebendiges Bild der damaligen Ereig-nisse. Der Druck des ab 1567 verfassten Werkes wurde 1573 vom Rat der Stadt Münster verboten und fast alle vorhandenen zeitge-nössischen Abschriften wurden eingezogen.

„Es ist fesselnd geschrieben mit reichem Aufwande klassischer Belesenheit, stellenweise nicht ohne poetischen Schwung… Quel-lenmaterial stand dem Verfasser in reichstem Maße zur Verfügung. Theils konnte er noch als Augenzeuge berichten, theils das als Kind erlebte durch mündliche oder schriftliche Erzählungen älte-rer Zeitgenossen ergänzen. Die archivalischen Quellen, auf denen inhaltlich der Hauptwerth des Buches beruht, waren ihm durch die Vermittelung des Bischofs Johann von Hoya zugänglich geworden. Aber die historische Kritik ging K. völlig ab, und, was weit schlim-mer ist, seine Darstellung war nicht vom Streben beherrscht, nur die Wahrheit und diese in ihrem vollen Umfange zu sagen. K. hatte ein Exemplar seines Werkes nach Köln zum Druck gesandt und ließ sein Manuscript durch mehrere seiner Schüler abschreiben. Der Rath, dem das bekannt geworden war, der auch vom Inhalte Kenntniß erhalten hatte und Vieles nicht billigte, forderte nun vom Verfasser die Ablieferung aller Exemplare und verbot aufs Strengs-te den Druck der Schrift (Juli 1573). Eidlich mußte er weiter bet-heuern, daß er keine Abschrift seines Buches mehr besitze, daß er keines mehr anfertigen lassen, daß er künftig überhaupt keine Bücher mehr schreiben wolle. Erst dann und als man ihm noch eine Strafe von 200 Thalern auferlegt hatte, entließ ihn der Rath. Kerßenbroick’s Buch ist vollständig und correct niemals gedruckt worden“ (ADB XV, 647 ff.). Erst 1771 erschien erstmals eine deut-sche Übersetzung. Bis dahin existierte das Werk in nur einigen wenigen Abschriften. Die Bedeutung der vorliegenden Abschrift liegt auch in der ab Blatt 345 aufgeführten „Täuferdisputation“ vom 7.-8. August 1533, die nach Heinrich Detmer (H. von Kers-senbroch, Anabaptistici furoris… Münster 1899-1900) in nur sehr wenigen Abschriften vorhanden ist. Am Schluss, mit separater Fo-liierung, die „Acta ab Anno 1573 inter Senatum Monasteriensem et M. Hermannum a Kerssenbroick Scholae majoris Moderatorem ob Historiam Anabaptistarum Monasteriensium bona fide ab eodem Kerssenbroickio descriptam“. Vorderer Innendeckel mit Auktions-kaufvermerk („Ex Auctione Krauseria publice mens. Aug. 1800“). Die Auktion der Sammlung des Historikers Johann Christoph Krau-se (1749-1799) fand ab dem 4. August 1800 in Halle statt (vgl. Loh, Buchauktionen V, 76). – Sehr schöne und aufwändig gestaltete Handschrift mit kleineren kalligraphischen Verzierungen. – Leicht gebräunt, vereinzelt gering fleckig, sonst sehr gut erhaltenes Ex-emplar im Originaleinband.

MINIATUREN UND EINZELBLÄTTER

49 Antiphonar. – Christi Geburt. – Maria hält das Christus-kind auf dem Schoß, rechts ein Ochse an seinem Fut-tertrog. Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift auf Pergament. Norditalien, 15. Jahrhundert. Gr.-fol. Blattgr. 49:36,5 cm, Schriftspiegel 40,5:27,5 cm. 8 Zeilen Text in gerundeter Textura mit schwarzer Tinte und Quad-ratnotation auf vierlinigem rotem System, Rubriken in Rot. Recto mit filigraner Miniatur in Deckweiß u. Farben als figürliche Füllung einer Initiale „R“ (ca. 10:13 cm) mit vegetabilem Randausläufer in Farben u. schwarz kon-turierten Blattgoldpunkten, im Text drei Initialen in Blau bzw. Rot mit Fleuronnée in der Gegenfarbe. Verso 1 Deckfarben-Initiale „E“ (6:6 cm) mit Deckweißornamen-tik sowie 1 Fleuronné-Initiale in Rot u. Blau.* 1.200,–Enthält das Invitatorium „Regem confessorum dominum venite ad-oremus“ und die Antiphon „Beatus vir qui in lege Domini“. – Etwas fleckig u. geknittert, horizontal u. vertikale Faltspur, Schrift teilw. etwas abgegriffen, 1 kl. Pergamentfehler. Die schönen Deckfarben-initialen nicht betroffen.

50 – Mariä Himmelfahrt. – Die Mutter Gottes wird von sechs Engeln zum Himmel emporgetragen, flankiert von

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je 1 zwei- bzw. vierzeilige Fleuronnée-Initiale in Blau u. Rot.*# 1.000,–Inhalt: Exodus 38,24b-40,36 (Die Stiftshütte) und Leviticus 1,1-11a (Gesetz über Brandopfer).

55 – Numeri. – Gott spricht zu Mose in der Wüste Sinai. Einzelblatt aus derselben Pergament-Bibelhandschrift. Frankreich (Paris), um 1250-75. Verso Miniatur in Deck-weiß u. Farben als Füllung einer Initiale „L“ (ca. 2:2 cm u. zwei 3-6 cm lange Ausläufer, darin kl. Drachenkopf), recto fünfzeilige Fleuronnée-Initiale in Blau u. Rot. *# 1.000,–Inhalt: Leviticus 26,23-27,34 und Numeri 1,1-24. – Eine vom Schreiber ausgelassene Zeile („omne quod sexus est masculini“) alt unten ergänzt.

56 – 6 Bll. aus derselben Pergament-Bibelhandschrift. Frankreich (Paris), um 1250-75. Jedes Blatt mit 1-3 (zus. 13) zwei- oder mehrzeiligen Fleuronnée-Initialen in Blau u. Rot, jeweils mit Randausläufer über die Höhe der Seite.*# 800,–Enthält Texte aus Genesis 23-27, Exodus 29-33 und Leviticus 17-22. – Vereinzelt gering fleckig, Initialausläufer teilw. angeschnitten, wenige saubere alte Anmerkungen.

57 – Hosea. – Der Prophet Hosea in ganzer Figur, den Arm um seine Frau Gomer gelegt. Einzelblatt aus einer latei-nischen Bibelhandschrift auf feinem Pergament. Frank-reich (Paris?), 13. Jahrhundert. Blattgr. 18,5:12,5 cm, Schriftspiegel 11,8:7,5 cm. 2 Kolumnen, 52 Zeilen, reg-liert. Mit schwarzbrauner Tinte in feiner gotischer Perl-schrift geschrieben, Hervorhebungen in Rot, Kolumnen-titel u. Kapitelnummerierung in Blau u. Rot, zweizeilige Initialen in Blau oder Rot mit Fleuronnée in der Gegen-farbe. Verso mit Miniatur in Deckweiß u. Farben als Fül-lung einer Initiale „V“ (ca. 4:2,2 cm inkl. Ausläufer), recto 2 sechs- bzw. siebenzeilige Fleuronnée-Initialen in Blau u. Rot.*# 600,–Inhalt: Daniel 14,8b-42, Vorreden zu Hosea und Hosea 1,1-3,3a. – Recto kl. Tintenverwischung, Miniatur mit wenigen leichten Berei-bungen.

58 – Matthäus. – Der Evangelist am Schreibpult sitzend mit Feder und Schriftrolle. Einzelblatt aus derselben Pergament-Bibelhandschrift. Frankreich (Paris?), 13. Jahrhundert. Recto mit Miniatur in Deckweiß u. Farben als Füllung einer Initiale „L“ (ca. 6,5:1,8 cm inkl. Aus-läufer) sowie sechszeilige Fleuronnée-Initiale in Blau u. Rot.*# 500,–Inhalt: Matthäus 1,1-4,25 mit Vorrede. – Gering schmutzfleckig, im Bundsteg schmaler Einschnitt.

59 – Paulus. – Das Damaskuserlebnis: Der Apostel stürzt vom Pferd und erblindet, als ihm in einer Lichtvision der auferstandene Christus erscheint. Einzelblatt aus derselben Pergament-Bibelhandschrift. Frankreich (Pa-ris?), 13. Jahrhundert. Recto mit Miniatur in Deckweiß u. Farben als Füllung einer Initiale „P“ (ca. 7:2 cm inkl. Ablauf).*# 600,–Inhalt: Römer 1,1-3,21a. „Non enim erubesco Evangelium. Virtus enim Dei est in salute omni credenti, Judeo primum, et Graeco. Justitia enim Dei in eo revelatur ex fide in fidem, sicut scriptum est, Justus autem ex fide vivit.“ (1,17 f.).

– Abbildung oben –

60 – Samuel. – Elkana, der Vater des Propheten Samuel, am Tisch mit seinen Frauen Hanna und Peninna sowie deren Kindern. Einzelblatt aus derselben Pergament-Bibelhandschrift. Paris (?), 13. Jahrhundert. Verso mit Miniatur in Deckweiß u. Farben als Füllung einer Initi-ale „F“ (ca. 11,5:2,5 cm inkl. Ablauf), recto achtzeilige Fleuronnée-Initiale in Blau u. Rot.*# 600,–Inhalt: Vorrede des Hieronymus und Samuel 1,1-15a. – In den wei-ßen Rändern wenige alte Einträge.

– Abbildung Seite 15 unten –

52 Biblia latina. – Hiob. – Der nur spärlich bekleidete Hiob sitzt auf einem Unrathaufen und wird von einem Freund verspottet. Einzelblatt aus einer lateinischen Bi-belhandschrift auf feinem Pergament. Frankreich, Mitte des 13. Jahrhunderts. Blattgr. 20:14 cm, Schriftspiegel 14,5:9,5 cm. 2 Kolumnen, 61 Zeilen, dünn regliert. Mit hellbrauner Tinte in feiner gotischer Perlschrift geschrie-ben, Hervorhebungen in Rot, Versalien rot gestrichelt, Kolumnentitel in Blau u. Rot. Verso mit Miniatur in Deck-weiß u. Farben auf Silbergrund als Füllung einer Initiale „U“ (ca. 8:3 cm inkl. Ausläufer), dazu recto u. verso je 1 neun- bzw. zwölfzeilige Deckfarben-Initialen mit vegeta-biler Ornamentik, 1 mit Drachenköpfen.*# 500,–Inhalt: Esther 16,2b-14, Vorreden zu Hiob und Hiob 1,1-13a. – Ge-ring fleckig, 2 kl. Pergamentfehler, Miniatur mit größeren Farbab-platzungen im Bereich der Gesichter u. Körper.

53 – Exodus. – Mose mit einem Stab in der Rechten, links von ihm stehen zwei Männer, er umfasst die Hände des einen mit der Linken. Einzelblatt aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf feinem Pergament. Frankreich (Pa-ris), um 1250-75. Blattgr. 16:12,5 cm, Schriftspiegel 14:9,5 cm. 2 Kolumnen, 47 Zeilen, dünn regliert. Mit dunkelbrauner Tinte in feiner gotischer Perlschrift ge-schrieben, Hervorhebungen in Rot, Versalien rot gestri-chelt, Kolumnentitel u. Kapitelnummerierung in Blau u. Rot. Recto kl. Miniatur in Deckweiß u. Farben auf blau-em Grund als figürliche Füllung einer Initiale „H“ (ca. 12,5:3 cm inkl. Ausläufer, dieser auch mit etwas Gold), dazu recto u. verso je 1 zweizeilige initiale in Rot bzw. Blau mit blau-rotem Filigran-Ausläufer.*# 1.200,–Inhalt: Genesis 50,11-25 und Exodus 1,1-3,13a. – Deckfarben-Initiale gering berieben u. unten angeschnitten, Ausläufer der Fleu-ronnée-Initiale ebenfalls unten angeschnitten.

54 – Leviticus. – Zwei Priester bei der Darbringung eines Tieropfers. Einzelblatt aus derselben Pergament-Bi-belhandschrift. Frankreich (Paris), um 1250-75. Verso Miniatur in Deckweiß, Gold u. Farben als Füllung einer Initiale „V“ (ca. 5:2,5 cm inkl. Ausläufer), recto u. verso

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Miniaturen und Einzelblätter 15

lingische Minuskel, schrägovaler Stil. In dunkelbrauner Tinte, 2 Majuskeln in Rot.*# 1.500,–Enthält Gregors Auslegung von Hiob 3, Vers 22-24 (Hiobs Klage). Der Text beginnt recto mit „mortui in spulchro“ und endet mit „in-venit qu(ia)“, verso reicht er von „adnisu semetipsam“ bis „etiam refec(tio)“ (Migne, PL LXXV, 684, 9 u. 686, 13 f.). Der aus einer rei-chen römischen Patrizierfamilie stammende Gregor (um 540-604) entsagte um 575 dem weltlichen Leben und errichtete auf seinen Besitzungen auf dem Monte Celio ein Benediktinerkloster. Die „Moralia in Iob“ gehen auf Predigten zurück, die er vor Mönchen seines Konvents gehalten hatte, nach mehrfacher Überarbeitung wurden sie wohl 591 vollendet. „Die ursprünglich ‚Expositio in Iob‘ genannte Schrift deutet das biblische Buch Job nach der Metho-dik des dreifachen Schriftsinnes: Job stellt in literaler Deutung eine historische Person dar, deren leidgeprüftes Leben geschildert wird; allegorisch-typologisch verweist er auf Christus und seinen Leib, die Kirche, und moralisch ist er für jeden Menschen ein Vorbild und ein Beispiel“ (Glaube u. Wissen im Mittelalter 33). – Ehemals Vorsatzblatt einer Inkunabel, etwas gebräunt, im unbeschriebenen linken Rand Fehlstellen, 2 kl. Wurmlöcher mit Berührung von 1-2 Buchstaben, unterste Zeile angeschnitten.

66 Hieronymus, S. E. Epistulae. Einzelblatt aus einer latei-nischen Handschrift auf feinem Pergament. Frankreich (Paris?), 13. Jahrhundert. Blattgr. 12,2:8,2 cm, Schrift-spiegel 9,5:5,5 cm. 2 Kolumnen, 45 Zeilen, dünn regliert. Mit schwarzbrauner Tinte in sehr feiner gotischer Perl-schrift geschrieben, Rubrik in Rot, Versalien rot gestri-chelt, Kolumnentitel und Kapitelnummerierung in Blau u. Rot. Recto mit siebenzeiliger Initiale „F“ (ca. 10,5:3,2 cm inkl. Ausläufer) in Farben, Deckweiß u. Gold, dazu recto 1, verso 3 zweizeilige Fleuronnée-Initialen in Blau u. Rot mit seitl. Ausläufer.*# 800,–Enthält das erste Drittel von Hieronymus’ Brief an Paulinus von Nola (ep. 53), geschrieben um 395. Der Text endet bei „praedica-tionis in Cruce sit“ (Migne, PL XXII, 540-543). Der Textbeginn ist mit einer Drachenkopfinitiale geschmückt. – Etwas angeschmutzt u. abgegriffen, im Bundsteg Läsuren u. 1 kl. Eckabschnitt, Kolum-nentitel u. Initialausläufer angeschnitten.

67 Psalterium. 2 Einzelblätter aus einer lateinischen Hand-schrift auf Pergament. Frankreich, Mitte 12. Jahrhun-dert. Fol. Blattgr. ca. 33:22 cm, Schriftspiegel 27,5:17 cm. 52 u. 61 Zeilen, 2 Spalten. Dunkelbraune romani-sche Minuskel in 2 Schriftgraden; ein- bis dreizeilige

61 Breviarium. – Einzelblatt aus einer lateinischen Hand-schrift auf Pergament. Nordfrankreich, um 1300. Blattgr. 14:10 cm, Schriftspiegel 9,5:6,2 cm. 21 Zeilen, regliert. Textualis in dunkelbrauner Tinte. Verso 1 zweizeilige In-itiale „V“ mit Randausläufern in Deckfarben u. Gold mit Deckweißhöhung. – Leicht gebräunt.* 250,–

62 – 4 Einzelblätter aus derselben Pergamenthandschrift. Nordfrankreich, um 1300. Versalien alternierend in Rot oder Blau, recto u. verso je 1-2 mehrzeilige Fleuronnée-Initialen u. Zierstab in Blau u. Rot. – Teilw. leicht abge-griffen oder mit Tintenfraß, 1 Bl. mit altem Eintrag im Fußsteg.* 400,–

63 – 2 Einzelblätter aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Frankreich, 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. 12mo. Blattgr. 11:7,8 cm, Schriftspiegel 6,5:4,8 cm. 2 Kolumnen, 22 Zeilen. Textualis formata in dunkelbrau-ner Tinte, Hervorhebungen in Rot, ein- u. zweizeilige Initialen alternierend in Blau oder Rot mit Federwerk in der Gegenfarbe. Jeweils recto bzw. verso mit 1 vier- bzw. fünfzeiliger Goldgrundinitiale mit farbiger floraler Binnenornamentik sowie blau-goldener Stabbleiste, in Kopf- u. Fußsteg in Zierleiste aus Dornblattrankwerk in Gold u. schwarzer Feder sowie farbigen Akanthusblät-tern u. Blüten übergehend.*# 200,–Enthält Abschnitte aus Augustinus, Sermones (Sermo CXCV, De Annuntiatione Dominica) und Jesaja 55.

64 – Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Per-gament. Wohl Deutschland, 15. Jahrhundert. Blattgr. 17:13,2 cm, Schriftspiegel 13:9 cm. 18 Zeilen. Textualis formata in schwarzbrauner Tinte, Versalien alternierend in Blau oder Rot. Verso 2 Zeilen Noten mit Quadratno-ten auf vierlinigem rotem System und 2 Cadellen mit farbigen Akzentuierungen in Rot, Gelb und Grün sowie Drôlerie.*# 100,–

65 Gregorius I., Papa (der Große). Moralia in Iob. Einzel-blatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 11./12. Jahrhundert. Fragment eines Folioblattes, Blatt-gr. noch ca. 16,5:13,2 cm. 21 (von ?) Zeilen. Spätkaro-

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(Psalterium.)

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68 Spanish Forger. – Ankunft eines Ritters. – Ein Ritter in voller Rüstung zu Pferde grüßt zwei höfisch gekleidete Damen, die ihn am Tor einer Burg erwarten. Im Hinter-grund eine Phantasielandschaft mit einer weiteren Burg. Malerei im Stile des Mittelalters auf altem Pergament. Frankreich (vielleicht Paris), um 1900. Blattgr. ca. 23:25 cm, Darstellung 21:23 cm. Recto Malerei in Deckweiß und Farben von der Hand des „Spanish Forger“. Verso Text in brauner u. roter Tinte sowie Quadratnoten auf vierlinigem rotem System, dazu 2 Initialen in Rot bzw. Blau mit Federwerk in der Gegenfarbe.* 1.800,–Vgl. Voelkle, Spanish Forger L92 mit Abb. 230. – Das Blatt stammt von einem der größten Nachahmer mittelalterlicher Buchkunst in neuerer Zeit, der Pergament aus alten Handschriften als Grund-lage für seine Werke benutzte. Technisch ausgezeichnet, ist es künstlerisch typischer Ausdruck einer romantisierenden Mittelal-terauffassung. „The Spanish Forger was one of the most skillful, successful, and prolific forgers of all time. Until recently his nu-merous panels, manuscripts, and single leaves were appreciated and admired as genuine fifteenth- and sixteenth-century works. Now they are increasingly sold and collected as forgeries“ (Voelkle S. 9). Der Künstler, über dessen Identität nichts bekannt ist, lebte um 1900 vermutlich in Frankreich, sein Notname rührt von der Fäl-schung eines spanischen Meisters aus dem 15. Jahrhundert her. Das vorliegende Blatt stammt aus einem italienischen Antiphonar des 14. oder 15. Jahrhunderts, das der Spanish Forger für mehr als die Hälfte seiner Pergament-Miniaturen benutzte (Voelkle S. 75: „choirbook stock A“). – Farbauftrag (künstlich?) etwas verblasst und berieben. Alt beidseitig verglast (nicht geöffnet).

** The homecoming of a knight. Attractive neo-gothic miniature by the Spanish Forger on a cutting from a medieval vellum antiphoner. France (probably Paris), c. 1900. The cutting is taken from the 14th-15th century Italian choirbook which the Forger used to produce over half of his known leaves (cf. Voelkle p. 75). – Colours slightly rubbed and faded (perhaps intentional).

– Abbildung links –

69 – Konstantin der Große. – Der Kaiser gerüstet zu Pfer-de, umgeben von berittenen Soldaten, Bogenschüt-zen, Standarten- und Lanzenträgern sowie blasenden Herolden, im Hintergrund eine bewaldete Landschaft mit Burg und befestiger Stadt, am Goldgrund-Himmel ein von zwei Engel getragenes Kreuz im Strahlenkranz mit der Unterschrift „In hoc signo vinces“. Malerei im Stile des Mittelalters auf einem alten Pergament-Anti-phonarblatt. Frankreich (vielleicht Paris), um 1900, und Italien, um 1400. Blattgr. ca. 47:35 cm. Recto prächtige Miniatur in Gold und Farben von der Hand des „Spa-nish Forger“ (24:25 cm), darunter zwei Zeilen Text und Quadratnoten auf vierlinigem rotem System, die Gold-grundinitiale „O“ mit einem gekrönten Wappen gefüllt, alles eingefasst von einer farbigen Bordüre aus Akan-thus und Goldpunkten, rechts vier Vögel, im Fußsteg eine nackte Frau. Verso 7 Zeilen Text und Noten sowie 2 Initialen in Rot bzw. Blau mit Federwerk in der Gegen-farbe.*# 2.500,–Vgl. Voelkle, Spanish Forger L17-18 u. 20 mit Abb. 233-234 u. 236. – Phantastische neogotische Darstellung der Vision Konstantins am Vortag der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312. Die prachtvolle Malerei stammt von der Hand des „Spanish Forger“, als Grundlage diente dem Künstler dabei ein Blatt aus einem italieni-schen Antiphonar des 14. oder 15. Jahrhundert. Diese Handschrift (Voelkle S. 75: „choirbook stock A“) benutzte der Spanish Forger für mehr als die Hälfte seiner Pergament-Miniaturen. Während er dabei überwiegend nur kleinere Ausschnitte der Antiphonarblät-ter verwendete, blieb im vorliegenden Fall (wie auch bei den oben zitierten ähnlichen Arbeiten) das vollständige Blatt erhalten. Zu-dem enthält es Texte und Gesänge zum Fest der Auffindung des Heiligen Kreuzes durch die hl. Helena („Hoc signum Crucis erit in celo“, „O Crux benedicta“), so dass hier, im Unterschied zu vielen anderen Werken des Spanish Forger, ein inhaltlicher Zusammen-hang von Text und Illumination besteht. – Pergament etwas wellig, Gold- und Farbauftrag, wie vom Künstler vermutlich beabsichtigt, etwas rissig und berieben.

** Large miniature by the Spanish Forger on a full leaf from a manu-script antiphoner, on vellum. France (probably Paris), c. 1900, and Italy, c. 1400. The fantastical neo-gothic scene depicts the Vision of Constantine, below the miniature 2 lines of text with music on a 4-line red stave and large initial ‚O‘ with crowned coat-of-arms.

Ziermajuskeln in Blau, Rot und Grün; Neumen ohne Linien über einigen Textzeilen. Mit 2 großen Ranken-initialen „L“ (10:7,7 cm) und „B“ (14,5:10 cm), jeweils in Blau-, Grün- und Rottönen sowie schwarzer Kontur, die größere zusätzlich mit Deckweißhöhung, beide mit anthropomorphen und vegetabilen Motiven in den Bin-nenfeldern.*# 5.000,–

Sehr schöne Einzelblätter aus einem kostbar ausgestatteten Co-dex, vielleicht im Skriptorium eines Zisterzienserklosters entstan-den. Unser Fragment enthält die Eingangsseite des Psalters (Psalm 1,1-7,2a), das besonders aufwändig gestaltet ist. Das „Beatus vir“ des Textanfangs ist hierbei als prachtvolle Rankenkletterer-Initiale mit sieben menschlichen Gestalten und einem Drachenkopf im Binnenfeld sowie acht großen Ziermasjuskeln am rechten Rand ausgeführt. Auf der Rectoseite des Blattes finden sich verschiede-ne Bibelverse sowie einige kurze Gebete, in der oberen Hälfte der ursprünglich leeren rechten Spalte ein späterer Nachtrag. Das vo-rangestellte Blatt enthält liturgische Gesänge (mit Neumen) sowie Texte von Alkuin, Beda Venerabilis, aus den Acta Sanctorum u.a. Besonders hervorgehoben ist Bedas Predigt über den Ursprung des Allerheiligenfestes (hier unter „Elysacher abbatis“ geführt), dessen Textbeginn („Legimus in Ecclesiasticis historiis…“) eben-falls mit einer mit reizenden Drolerien verzierten Schmuckinitiale ausgestattet ist. Ein weiteres Fragment (17 Bll.) aus derselben Mut-terhandschrift befindet sich heute in der Pierpont Morgan Library, New York (MS M.505), die mögliche Zuschreibung an ein Zisterzi-enserkloster folgt der Katalogaufnahme der Morgan Library.

Leicht gebräunt und etwas angestaubt bzw. fleckig, am Kopfsteg knapp beschnitten, die erste Zeile teilw. leicht angeschnitten, Farb-auftrag der Rankeninitialen mit wenigen kleinen Bereibungen, das zweite Blatt unten mit ca. 10 cm langem Einriss bis in den Text, dadurch Verlust einiger Buchstaben. – Provenienz: Aus dem Besitz des Hildesheimer Historikers und Bibliothekars Johann Michael Kratz (1807-1885), in einem Papierumschlag mit seinem eigenhän-digen Vermerk „Gekauft am 20ten August 1855 diese beiden Blät-ter für 1 R(eichstaler)“; westdeutscher Privatbesitz.

** Two single leaves from a Psalter, manuscript in Latin, on vellum. France, probably written and illuminated in a Cistercian monastery, mid 12th century. Written in two slightly different Roman minuscles in brown ink, with neumes and several 1- to 3-line majuscules in blue, red and green. Illuminated with two fine historiated initals, opening Psalm 1 (‚Beatus vir…‘) and St Bede’s Panegyric to All Saints (‚Legimus in Ecclesiasticis historiis…‘). – Slight browning, some dustsoiling and spotting, upper margin cut close (partly just touching the first line), some minor rubbings, tear in lower third (c. 10 cm) of second leaf with loss of a few letters. – Provenance: Pur-chased by the German historian and librarian Johann Michael Kratz in 1855; West German private property. Another fragment from the same Psalter was purchased by J. Pierpont Morgan from Leo S. Olschki in 1912 (Pierpont Morgan Library, MS M.505).

– Abbildung Seite 15 oben –

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Miniaturen und Einzelblätter 17

hunderts. Blattgr. 17,5:12 cm, Schriftspiegel 9,2:5,5 cm. 19 Zeilen, rot regliert. Geschrieben mit brauner Tinte in gotischer Buchschrift (Textura). Jedes Blatt mit 5-12 ein- oder zweizeiligen Initialen u. 2-11 Zeilenfüllern in Goldbronze auf rotem, blauem oder rot-blauem Grund; recto u. verso jeweils Zierleiste (9,5:2,8 cm) aus blau-goldenem Akanthus, farbigen Blüten und Früchten sowie Vögeln auf farbigem Grund und Goldgrundfel-dern. – Kaum fleckig, in den oberen Außenecke teilw. kl. Leimflecken.*# 400,–

72 – Auferstehung der Toten. – Im Zentrum Christus, auf einem Regenbogen thronend, über ihm zwei Engel, die Posaune des Jüngsten Gerichts blasend, rechts und links die fürbittenden Maria und Johannes der Täufer. Am Boden öffnen sich Gräber, aus denen die Auferstan-denen steigen. Einzelblatt aus einem lateinischen Stun-denbuch auf Pergament. . Nordfrankreich, Ende des 15 Jahrhunderts. Blattgr. 15:10,8 cm, Schriftspiegel 8,5:5,3 cm. 19 Zeilen, regliert. Regelmäßige Bastarda in brau-ner Tinte, Hervorhebung in Rot. Recto große Miniatur in Muschelgold u. Farben (7,5:5,3 cm), darunter 4 Zeilen Text mit 1 vierzeiligen Initiale in Farben auf Goldgrund u. 1 kl. Zeilenfüller. Alles eingefasst von einer Bordüre aus blau-goldenem Akanthus, Goldgrundfeldern u. farbigen Blüten. Verso Text mit 7 einzeiligen Initialen u. 2 Zei-lenfüllern in Goldbronze auf rotem oder blauem Grund. *# 800,–

73 – Christi Geburt. – Das Heilige Paar vor einem offenen Stall, am Boden das Jesuskind, auf den Mantel Marias gebettet, im Hintergrund Ochse und Esel, in der Mitte ein anbetender Engel. Einzelblatt aus derselben Stun-denbuchhandschrift auf Pergament. Nordfrankreich, Ende des 15 Jahrhunderts. Verso große Miniatur in Muschelgold u. Farben (7,5:5,3 cm), darunter 4 Zeilen

With full border of scrolling acanthus-leaves and bezants, enclos-ing birds and a naked woman. 7 lines of text with music and 2 ini-tials in red and blue on verso. The leaf is taken from the choirbook which the Forger used to produce over half of his known leaves (cf. Voelkle p. 75). – Slightly wavy, some crackling and small scuffs (perhaps intentional).

– Abbildung oben –

70 Stundenbuchblätter. – Eule. – Einzelblatt aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Nordfrank-reich, Ende des 14. Jahrhunderts. Blattgr. 18,5:12,8 cm, Schriftspiegel 8,2:4,8 cm. 14 Zeilen, regliert. Textu-ra in graubrauner Tinte. Recto u. verso je 2 zweizeilige Goldgrundinititalen mit vegetabiler Binnenornamentik in Blau, Mauve, Rot und Deckweiß, in seitliche Zierleiste und Dornblattrankwerk in denselben Farben überge-hend, im oberen Blattrand thront recto eine Eule. Im Text recto je 3, verso je 1 einzeilige Initialen und Zeilen-füller in Blau, Mauve und Gold mit weißem Filigran. – Recht breitrandig, in den äußersten Rändern gering fle-ckig.*# 600,–

70a – Christopherus. – Petrus. – Franziskus. – Einzel-blatt aus einem französisch-lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Nordfrankreich, 2. Hälfte d. 15. Jahr-hunderts. 17 Zeilen, rot regliert. Blattgr. 16,5:11,5 cm, Schriftspiegel 10,5:7,5 cm. 17 Zeilen, rot regliert. Tex-tura in brauner Tinte, Rubriken in Rot, Versalien gelb schattiert. Recto 1, verso 2 kleine Miniaturen in Gold u. Farben im Außensteg (je 4:2,5 cm), im Text recto 2, verso 1 zweizeilige Initialen in Blau, Mauve u. Gold mit Deckweiß, dazu 1 bzw. 2 Initialbuchstaben in Blau mit rotem bzw.Gold mit schwarzem Federwerk. – Etwas fingerfleckig, Initialen u. Miniaturen etwas abgegriffen, Miniaturen außen angeschnitten.* 800,–

71 – 4 Bll. aus einer lateinischen Stundenbuchhandschrift auf Pergament. Frankreich, letztes Drittel des 15. Jahr-

Nr. 69

Nr. 73

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Stundenbuchblätter.)

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des 15. Jahrhunderts. Blattgr. 14:9,5 cm, Schriftspiegel 7,8:5,5 cm. 17 Zeilen, regliert. Textura in dunkelbrauner Tinte, Versalien rot schattiert, Hervorhebungen in Rot, ein- zweizeilige Initialen alternierend in Blau oder Rot. Recto mit Kolumnentitel in Flüssiggold, zweiseitiger ve-getabiler Bordüre in Gold u. Farben sowie vierzeiliger Initiale „S“ in Blau, Mauve u. Gold mit Deckweißorna-mentik. – Goldauftrag etwas abgerieben. – Zus. 2 Bll. *# 200,–

77 – Grablegung. – Zweigeteilte Darstellung zur Toten-messe: Oben legen zwei Totengräber in einem Kirch-hof den in ein Tuch gewickelten Leichnam in das offene Grab, dazu vier Mönche bei den Exequien; unten be-ten zwei Trauernde in schwarzen Gewändern vor dem auf einem Katafalk aufgebahrten und von einem Tuch bedeckten Sarg. Einzelblatt aus einem lateinischen Stundenbuch auf Pergament. Nordfrankreich, um 1500. Blattgr. 13,5:9,2 cm, Schriftspiegel 8:5 cm. 22 Zeilen, regliert. Bastarda in brauner Tinte. Verso blattgroße Mi-niatur in Architekturbordüre (ca. 12:8 cm inkl. Bordüre) in Muschelgold, Deckweiß u. Farben, geteilt durch 3 Zeilen Text mit dreizeiliger Initiale „D“ in Goldbronze auf blauem Grund. Recto Text mit 7 einzeiligen Initialen und 4 Zeilenfüllern in Goldbronze auf blauem, braunem oder rotem Grund sowie seitliche Zierleiste (8:2 cm) aus blau-goldenem Akanthus u. farbigen Blütenzweigen. – Einige kleinere Bereibungen, im Bildhimmel Farbabsplitterun-gen, im Bundsteg oben kl. Braunfleck*# 750,–

78 – Christus vor Pilatus. – Links der römische Statthalter unter einem Baldachin, rechts wird der an den Händen gefesselte Christus von Soldaten herangeführt. Ein-zelblatt aus demselben Stundenbuch auf Pergament. Nordfrankreich, um 1500. Verso große Miniatur in Mu-schelgold u. Farben (8,3:4,8 cm), darunter 3 Zeilen Text mit 1 drei- u. 1 einzeiligen Initiale in Goldbronze u. 1-2 Farben, eingefasst von dreiseitiger Bordüre aus blau-goldenem Akanthus u. Zickzack-Band mit farbigen Blüten u. Früchten auf Goldgrund sowie 2 Fabelwesen. Recto 10 Zeilen Text sowie seitliche Zierleiste (8:2 cm) aus blau-goldenem Akanthus u. farbigen Blütenzwei-gen. – Einige Bereibungen, Miniatur stärker beschädigt mit größeren Farbabplatzungen an der oberen Einfas-sung sowie im Fußbereich.*# 400,–

Text mit 1 vierzeiligen Initiale in Farben auf Goldgrund u. 1 einzeiligen Init. Alles eingefasst von einer Bordüre aus blau-goldenem Akanthus u. farbigen Blüten sowie Goldgrundkreisen mit farbigen Früchten. Recto Text mit 1 farbigen einzeiligen Goldgrund-Initiale.*# 800,–

– Abbildung Seite 17 unten–

74 – Johannes auf Patmos. – Der Evangelist mit Feder und Schreibrolle auf einer Insel, zu seiner Rechten ein Adler, im Hintergrund links eine auf einem Berg gelege-ne Burg. Einzelblatt aus derselben Stundenbuchhand-schrift auf Pergament. Nordfrankreich, Ende des 15 Jahrhunderts. Recto große Miniatur in Muschelgold u. Farben (7,2:5,3 cm), darunter 5 Zeilen Text mit 1 drei-zeiligen Initiale in Farben auf Goldgrund. Alles einge-fasst von einer Bordüre aus blau-goldenem Akanthus u. Goldgrundfeldern sowie verschiedenen farbigen Blü-tenpflanzen. Verso Text ohne weiteren Buchschmuck sowie Nachtrag in französischer Sprache. – Gering fleckig, wenige leichte Bereibungen, Bordüre unten mit Farbverwischung.*# 600,–

75 – Pfingsten. – Die Ausgießung des Heiligen Geistes: Maria im Zentrum der Darstellung, ein Buch in den Händen haltend, umgeben von den betenden Jüngern. Über ihnen die Taube des Heiligen Geistes in einem Strahlenkranz. Einzelblatt aus derselben Stundenbuch-handschrift auf Pergament. Nordfrankreich, Ende des 15 Jahrhunderts. Verso große Miniatur in Muschelgold u. Farben (7,5:5,3 cm), darunter 4 Zeilen Text mit 1 vier-zeiligen Initiale in Farben auf Goldgrund sowie 1 ein-zeiligen Init. u. 1 Zeilenfüller. Alles eingefasst von einer Bordüre aus blau-goldenem Akanthus u. Goldgrundfel-dern sowie verschiedenen farbigen Blütenpflanzen und Früchten. Recto Text mit 3 zweizeiligen Goldgrundiniti-alen u. 3 einzeiligen Initialen.*# 800,–

76 – Einzelblatt aus derselben Stundenbuchhandschrift auf Pergament. Nordfrankreich, Ende des 15 Jahrhunderts. Recto mit dreiseitiger Bordüre aus blau-goldenem Akan-thus und farbigen Blütenpflanzen, im Text 2 zwei- bzw. dreizeilige Goldgrundinitialen mit farbigen Blüten sowie eine einzeilige Initiael in Goldbronze auf Rot. Verso Text mit 2 zweizeiligen Goldgrundinitialen sowie 7 einzeili-gen Initialen. – Dazu: Einzelblatt aus einem niederlän-dischen Stundenbuch auf Pergament. Flandern, Mitte

Einlieferungen zu unseren Frühjahrsauktionen 2019

ab sofort erbeten.

uraufgeführte Offizierstragödie „Rosenmontag“ wurde Hartlebens größter Bühnenerfolg. – Faltspuren. – 2 Beilagen: Alma Holtorf. Eigenh. Briefkarte. Altona, 20. Sept. 1924. Qu.-8vo. 2 S. – Anna v. Liliencron (1866-1945; Gattin des Dichters). Eigenh. Briefkarte. Alt-Rahlstedt, 20. Jan. 1921. Qu.-kl.-8vo. 2 S. Mit Kuvert. – Zus. 5 Autographen.

82 Hindenburg, Paul v. (Generalfeldmarschall, Reichsprä-sident; 1847-1934). Maschinenschriftliche Briefkarte mit eigenhändigem Nachtrag und Unterschrift. Hanno-ver, 12. Aug. 1920. Qu.-8vo (9:14,5 cm). 1 S.*# 300,–Dank für die Übersendung eines Kriegstagebuches, darunter ei-genhändig: „Das Bataillon hat viel geleistet!“ – Dazu: 1. Georg Bruchmüller („Durchbruchmüller“, Artillerieoffizier; 1863-1943). Ei-genh. Postkarte mit Unterschrift. Partenkirchen, 7. Juli 1921. Qu.-8vo. 1 1/2 S. – 2. Konstantin Schmidt v. Knobelsdorf (General der Infanterie; 1860-1936). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Baden-Ba-den, 14. Dez. 1922. 4to. 2 1/2 S. Mit adressiertem Kuvert. – 3. Hans v. Seeckt (Generaloberst, Chef der Heeresleitung der Reichswehr; 1866-1936). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Berlin, 14. Nov. 1928. 4to. 1 S. Mit adressiertem Kuvert. – Gelocht. – Zus. 4 Autographen.

83 Humboldt, Alexander v. (Naturforscher u. Geograph; 1769-1859). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. (Ber-lin) o. J. (um 1840). Ca. 1/3 S. auf 1 Blatt in 4to (27;22,5 cm).*# 300,–An den „Herrn Mechanicus und Opticus Baumann“ (Dorotheen-straße 67). Humboldt verschiebt den Besuch Baumanns bei ihm auf den „morgigen Dienstag 1 Uhr“. „Wie können Sie nicht glau-ben, theurer Herr Baumann, das Ihr Besuch mich nicht immer erfreuen sollte. Ich bin leider ! heute früh nicht frei…“ Wilhelm Gottlieb Benjamin Baumann (1772-1849) war Hof- und Universi-tätsmechaniker in Stuttgart. Zur Überbringung gefaltet, eine Seite mit Randläsur durch Auftrennen des Briefes vom Empfänger, wei-terer kleiner Randeinriss.

84 Literatur. – Konvolut. 1 eigenhändiger u. 2 maschi-nenschriftliche Briefe sowie 3 eigenhändige Postkar-ten von deutschen Dichtern und Schriftstellern, alle mit Unterschrift. 1910-24. 2 Briefe mit adressiertem Kuvert. *# 150,–Sämtliche Schreiben sind an Max Hellmundt (geb. 1890) in Ham-burg gerichtet: 1. Rudolf Herzog (1869-1943). Eigenh. Brief. Rhein-breitbach, 17. Aug. 1923. Kl.-4to. 1 S. – 2. Arno Holz (1863-1929). Eigenh. Postkarte. Berlin, 26. April 1923. Mit lith. Portr. 1/2 S. – 3. Börries v. Münchhausen (1874-1945). Masch. Brief. Windischleu-ba, 13. Feb. 1924. Qu.-4to. 1 S. – 4. Wilhelm Poeck (1866-1933). Masch. Brief. Leuchtturm Pelzerhaken, 24. Sept. 1910. Fol. 1 S. Mit Kuvert. – 5. Ders. Eigenh. Postkarte. Ascona, 17. März 1912. 1 1/2 S. – 6. Heinrich Spiero (1876-1947). Eigenh. Postkarte. Berlin, 8. Mai 1921. 1 S. – Zus. 6 Autographen.

85 Luise, Königin von Preußen (1766-1810). Brief mit eigenh. Unterschrift. Charlottenburg, 25 Aug. 1806. (22,5:18,5 cm). 1/2 S.*# 200,–An die „Tochter des Predigers Stephenson, in Heyersen“ (Heyer-sum/Nordstemmen), deren Bitte, ihrer verwitweten Großmutter eine Pension aus der „Hannöverschen Wittwen Verpflegungs-An-stalt“ zu verschaffen, mit Verweis auf die Zuständigkeiten abschlä-gig beschieden wird. – Gebräunt, Flecken durch Tesastreifen verso.

86 Oranien-Nassau. – Sammlung von mehr als 100 meist handschriftlichen Dokumenten in deutscher und nieder-ländischer Sprache, überwiegend mit Bezug auf das niederländische Königshaus. Meist auf Papier, teilweise auch auf Pergament. 16.-19. Jahrhundert. Verschiede-ne Formate. In Klarsichthüllen in 2 Aktenordnern sowie in Karton-Umschlägen.* 1.000,–

79 Boyneburg, Johann Christian v. (kurmainzischer Staatsmann und Diplomat, Freund und Förderer von Leibniz; 1622-1672). Eigenhändiges Schriftstück mit Unterschrift. Würzburg, 17. Mai 1655. Fol. (32,5:20,5 cm). 7 S. auf 2 Doppelbll.* 400,–Ausführliches Gutachten über den Streit zwischen Kurpfalz und Kurmainz über den Besitz des Dorfes Gaulsheim (bei Bingen). Wohl an Landgraf Ernst von Hessen-Rheinfels (1623-1693) gerichtet, die Anrede lautet „Hochwolgebohrner Graff, Hochverehrter Herr und Patron…“. Auf Papier mit Wasserzeichen „Zwei Türme mit Fenster, dazwischen zweikonturiger Torbogen ohne Zinnen“.

80 Falke, Gustav (Schriftsteller; 1853-1916). Eigenhän-diges Gedichtmanuskript „Denkmalkantate“. O. O., 6. Nov. (18)97. Fol. (32,5:18,5 cm). 2 S.*# 200,–Parodie auf die Denkmalsflut des ausgehenden 19. Jahrhunderts: „Klimper klapper bimmbammbumm,/ Bitte bitte, bettel bettel,/ Klingelbeutel geht herum,/ Blankes Silber, blaue Zettel,/ Nickel ist und Gold willkommen,/ alles wird mit Dank genommen,/Bitte bitte! …“. Erschien mit einigen Abweichungen gedruckt in „Hohe Som-mertage“ (Hamburg 1902). – Gleichmäßig leicht gebräunt, einige Faltbrüche. Am Schluss von anderer Hand bezeichnet.

– „… immer tüchtig schwitzen!“ –

81 Liliencron, Detlev v. (Schriftsteller; 1844-1909). Ei-genhändige Postkarte mit Unterschrift und Adresse. Alt-Rahlstedt, 24. Sept. 1908. Qu.-8vo (9:14 cm). 1 S. – Dazu: Richard Dehmel (Schriftsteller; 1863-1920). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Blankenese, 8. Feb. 1910. 4to (20:16 cm). 1 S. – Otto Erich Hartle-ben (Schriftsteller; 1864-1905). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Otto Erich“. Kaltenleutgeben bei Wien, 8. Dez. 1900. 4to (25,5:18,5 cm). 1 S. Auf Briefpapier mit gedrucktem Monogramm „OEH“.*# 200,–I. An Alma Holtorf in Altona, eine langjährige Bekannte Liliencrons. – II. Ebenfalls an Alma Holtorf: „… Anbei reiche ich Ihnen die mir gütigst zur Benutzung übersandten Briefe Liliencrons zurück, nachdem ich di (!) für meinen Auswahlzweck geeigneten habe ab-schreiben lassen…“ Die von Dehmel edierte Briefauswahl erschien noch 1910 in Berlin. – Auf blauem Papier. – III. An Detlev v. Lilien-cron: „Lieber Herr Baron. Ich bin hier seit 4 Wochen in der Kaltwas-serkur, bei der man zwischendurch auch immer tüchtig schwitzen soll. Und dabei muß ich es verschwitzt haben, an Sie bei der Pre-miere in Hamburg zu denken. Hätten sie mich doch ein paar Tage vorher daran gemahnt…“. Die im Oktober in Berlin und München

II. AUTOGRAPHEN

Nr. 88

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Oranien-Nassau.)

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Faltspuren, eine Rasurstelle, unten rechts etwas braunfleckig. – Beiliegend ein Begleitbrief der Prinzessin an Max Hellmundt in Hamburg („… das kl. Autogramm ist ein wenig beschädigt, doch deshalb nicht weniger wertvoll…“) sowie 2 zeitgenössische Port-rätfotografien von Schoenaich-Carolath (9:6 u. 8:5,5 cm). – Zus. 2 Autographen u. 2 Fotografien.

88 Tilly, Johann Tserclaes Graf v. (Feldherr, Oberbefehls-haber der Katholischen Liga und, nach Wallensteins Sturz, der Kaiserlichen Armee; 1559-1632). Brief mit ei-genhändiger Unterschrift. Buxtehude, 3. Jan. 1628. Fol. (33:20,5 cm). 1 S. u. Adresse auf 1 Doppelblatt.* 500,–

An Bürgermeister und Rat der Stadt Hildesheim, die er zur Über-gabe von Beutegut an seinen Kriegskommissar Christoph v. Ler-chenfeld auffordert. „… Wür haben berichtliche Nachricht erlangt, wie daß in Ewer Statt eine Khisten von feindtes güetern verwahrlich aufgehalten werde, die einem Khonigelichen Denenmarckischen vor Callenberg erschossenen Cornet gewest sein solle… So ist… Unser Begern, Ihr selbige Khisten, gedachtem Herrn General Com-missario Lerchenfeldt auf sein begehrn unfelbarlichen unnd ohn-vorenthallten ußvolgelgen wellet…“. auf Papier mit Wasserzeichen „Zwei Türme mit Fenster, dazwischen zweikonturiger Torbogen ohne Zinnen“. – Etwas fleckig, an den Faltstellen gebräunt u. mit kl. Papierbrüchen, der Name der Stadt Hildesheim in der Adresse mit Tinte getilgt.

– Abbildung Seite 19 –

Sehr umfangreiche Sammlung vor allem von Autographen und Urkunden, dazu einige Porträts und kleine Gelegenheitsdrucke. Enthält Briefe von Albrecht von Preußen (1809-1872), Friederike Luise Wilhelmine von Oranien-Nassau (1770-1819), Marianne von Oranien-Nassau (1810-1883), Marie Luise von Hessen-Kassel (1688-1765) u.v.a., dazu kleinere Autographen von Johan van der Does (1545-1604), Jacob Hop (1654-1725), Johann (1535-1606) und Wilhelm von Nassau-Dillenburg (1533-1584) etc. Viele der Briefe mit erhaltenem Umschlag, viele der Urkunden mit Lack- oder Wachssiegel. – Unterschiedliche Gebrauchs- u. Lagerspuren, die kleineren Autographen meist vom Sammler auf Papier mon-tiert. Aus der Bibliothek des Utrechter Amateur-Genealogen Johan Zandleven, viele der Klarsichthüllen mit seinem Exlibris.

87 Schoenaich-Carolath, Emil v. (Schriftsteller, „Dichter-prinz“; 1852-1908). Eigenhändiges Gedichtmanuskript „Letzte Rosen“. O. O. u. J. (um 1890). 8vo (15:11,5 cm). 1 S. – Dazu: Katharina v. Schoenaich-Carolath, geb. v. Knorring (1867-1946). Eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift „Prinzessin Emil v. Schoenaich-Carolath“. Haseldorf, 2. April 1919. Qu.-8vo (10,5:16 cm). 2 S. Mit adressiertem Kuvert.*# 200,–

Das dreistrophige Gedicht beginnt „Drei Rosen send ich dir zur Ab-schiedsstunde…“, es wurde unter dem Titel „Mit drei Rosen – beim Scheiden“ von August Bungert vertont und ist so 1894 im Druck erschienen. Mit einigen eigenhändigen Korrekturen im Text. –

Zusätzliche Abbildungen in der Onlineversion des Kataloges: www.reiss-sohn.de

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re des bedeutenden Kirchenlehrers und späteren Erzbischof von Florenz, beeinflusst von der „Summa theologica“ des Thomas von Aquin. – Etwas gebräunt, vereinzelt etwas fleckig oder schwach wasserrandig, Titel u. Schlussblatt aufgezogen u. mit Randläsuren.

** Sixth edition. Part 4 only. Rubricated. – Some browning, occa-sional spotting or faint marginal dampstaining, title and last leaf somewhat frayed and backed. Bound in contemporary blinds-tamped pigskin over wooden boards, rubbed, some worming, some wear to corners and spine, clasps lacking.

91 Augustinus, A. De civitate dei cum commento. (Mit Komm. von Thomas Waleys und Nicolaus Trivet). Ba-sel, J. Amerbach, 1490. Fol. (32,4:22,5 cm). Got. Typ., 2 Kol., Scholiendruck. Rubriziert. Mit einem großen Textholzschnitt (der Hl. Augustinus). 268 Bll. Älterer Wildlederband, 2 spätere Rückenschilder. 7.000,–Hain-C. 2066; GW 2888; BMC III 752; Goff A-1244. – Mit dem „Gottesstaat“ schuf Augustinus weit mehr als eine Apologie des Christentums, sein Werk durchdrang das gesamte Mittelalter und beeinflusste Philosophie und Theologie bis in die Gegenwart. „Der Gedanke des Völkerrechts leitet sich zum Teil aus diesem Buch her; Grotius zitierte den hl. Augustinus, Luther und Calvin nahmen beide nächst der Bibel selbst Augustinus als Grundstein des Pro-testantismus… In unseren Tagen haben Lionel Curtis, Jacques Ma-ritain, Reinhold Niebuhr, Paul Tillich und andere Denker aus diesem großen Werk Anregung geschöpft“ (PMM 3). – Kopftitel gelegent-

89 Andreae, Johannes (Giovanni d’Andrea). Super arbo-ribus consanguinitatis, affinitatis et cognationis spiritu-alis et legalis. (Leipzig, K. Kachelofen, nicht vor 1489). Kl.-fol. (31,5:22 cm). Got. Typ. Mit 10 blattgr. Holz-schnitten. 12 Bll. Prgt. im alten Stil. 5.000,–GW 1705; Goff A-619. – Beindruckend ausgestattetes Illustratum aus der Offizin Kachelofens. Die vielfach aufgelegte kleine Schrift Andreaes (um 1270-1348), gepriesen als „fons et tuba iuris“, Lehrer des kanonischen Rechts zu Padua und Bologna, „besteht in einer sehr klaren und knappen, aber erschöpfenden Darstellung der Gra-de der Verwandtschaft und Schwägerschaft“ (Schulte II, 215). – Bl. 3 verso mit längerem alten feinen Tinteneintrag im Rand. Breitran-diges Exemplar.

** With 10 woodcuts. – Neat old manuscript annotation to l. 3. Fine and broad-margined copy in vellum to style.

– Abbildung oben –

90 Antoninus Florentinus. Summa theologica. Teil 4 (von 4). (Speyer, Peter Drach), 17. Feb. 1487. Fol. (32:22 cm). Got. Typ., 2 Kol. Rubriziert. 366 nn. Bll. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit spätgotischer Blindprägung; berieben, etwas wurmstichig, Bezugsfehlstellen an Ecken u. Rücken, Schließen fehlen. 1.500,–Hain-C. 1247; GW 2190; BMC II, 495; Goff A-876. – Sechste Aus-gabe, die erste bei Drach, der 1477 bereits Pars 2 separat gedruckt hatte. Vorliegend Teil 4 der insgesamt 4 Bände und (seit 1485) die Tabula des Johannes Molitor umfassenden Summa. Die Sittenleh-

III. INKUNABELN

Nr. 89

Nr. 91

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Augustinus, A.)

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** Two works in one volume. – Overall spotted and waterstained, somewhat mouldy in places, some worming with slight loss of some letters, few old annotations. Few marginal restorations, large restorations to first two leaves. Recent calf over old wooden boards, one clasp. Sold waf.

93 (Bertholdus). Horologium devotionis circa vitam Chris-ti. (Basel, J. Amerbach, nicht nach 1490). (15:10,5 cm). Got. Typ. Mit 36 Textholzschnitten in altem Kolo-rit. 65 nn. Bll. (o.d.l.w.). – Angebunden: Gerardus de Zutphania. De spiritualibus ascensionibus. (Basel, J. Amerbach & J. Petri, nicht nach 1489). Got. Typ. Rub-riziert, eingemalte Initialen in Rot. 68 nn. Bll. – An den Anfang des Bandes gebunden: Bernardus Claraval-lensis. Speculum divini amoris. Köln, H. Quentel Erben, 1505. 80 nn. Bll. Schweinsldr. d. frühen 16. Jh. über Holzdeckeln mit Mittelschließe; Rückedeckel etwas wurmstichig, Rücken berieben, vorderer Innendeckel mit Kritzelei, hinterer Innendeckel sowie hinteres Vor-satz mit Wurmspuren. 6.000,–I. Hain-C. 2993 (= H. 2990 & 8928); GW 4175; BMC III, 753; Goff B-506; Fairfax Murray 60; Schramm XXI, 617, 620, 632, 679-709; Hieronymus, Inkunabelholzschnitte 44. – Vierte lateinische und ers-te Basler Ausgabe. Die Holzschnitte in schönem Kolorit des 16. Jahrhunderts.

II. Hain-C. 16296; GW 10689; BMC III, 752; Goff G-177. – Gering gebräunt, gegen Ende etwas wurmstichig.

III. VD 16, B 1963; IA 117.452. – Gering gebräunt, zu Anfang et-was fingerfleckig u. leicht feuchtigkeitsrandig. Initiale auf dem Titel ankoloriert. Besitzvermerk der Kartause Gaming/Niederösterreich.

** Sammelband with three scarce works printed Basel by Johann Amerbach and Johann Petri, and Quentel in Cologne. The work by Bertholdus in fourth Latin edition, the woodcuts coloured. „Con-tains 36 remarkable woodcuts of early appearance, mostly in out-line and with double-line borders forming solid black squares at the angles“ (Fairfax Murray). – Overall slight browning and spot-ting, some wormholes to the end, some thumbing and slight damp-marking to first leaves. First title of the volume with ownership inscription of the Carthusian monastery of Gaming/Austria. Early

lich leicht angeschnitten, hier und da oben gering feuchtigkeitsran-dig, wenige Fingerflecken, etwa die ersten 40 Bll. mit alten, teils an-geschnittenen feinen lateinischen Tintennotizen, Titel angestaubt und oben im Rand stärker gebräunt sowie mit alten Tinten- bzw. Besitzvermerken; erste Bll. mit kl. Knitterfalten, etwas fingerfleckig sowie im Bug etwas feuchtigkeitsrandig; Bl. m4 mit Randläsuren u geklebt. Einriss, letzte 5 Bll. mittig mit Hakenriss (bei Bl. O4 mi-nimaler Buchstabenverlust), letztes Bl. mit Randläsuren und verso angeschmutzt, Vorsatz mit Exlibris und Stempel.

** Few head-titles slightly trimmed, marginal dampmarking in plac-es, little fingerstaining, neat old ink. annotations (partly cropped) to approx. first 40 ll., title dusty and with browning to top margin as well as some ink annotations; minor creasing to first leaves and lit-tle fingerstaining as well as dampmarking to gutter; l. m4 marginal lesions and repaird tear (not affecting text); small tear to centre of last 5 leaves (l. O4 with minimal loss of letters); last leaf marginal le-sions and soiled on verso. Old stamp and bookplate to endpapers. Bound in later calf, recent title pieces to spine, spine chipped at head and foot.

– Abbildung Seite 21 unten –

92 – Opuscula plurima. Straßburg, M. Flach, 20. März 1489. Fol. (29:21 cm). Got. Typ. Zahlr. eingemalte Initialen in Rot und Blau. 6 nn., 267 num., 1 w. Bll. – Angebunden: Johannes Guallensis. Summa collationum. Straßburg, (G. Husner), 1489. Got. Typ. Eingemalte Initialen in Rot. 80 nn. Bll. (l.w.). Alter restaurierter Holzdeckelband mit mod. Ldr.-Rücken, 1 alten Schließe, 1 Schließen- rest. 2.000,–I. Hain-C. 1948; GW 2865; BMC I, 149; Goff A-1218. – Erste Straß-burger Ausgabe. – Teilw. fleckig, durchgehende Feuchtigkeitsspu-ren oder Wasserränder, teilw. sporfleckig. Einige durchgehende Wurmlöcher, vereinzelt kleinere Wurmspuren. Einige Randrestau-rierungen, größere auf den ersten 2 Bll. Vereinzelt alte Anmerkun-gen, 2 Bll. mit Ausriss im weißen Rand.

II. Hain-C. 7444; GW M13987; BMC I, 138; Goff J-332. – Eine Art Manual für Pfarrer und Prediger, verfasst von dem aus Wales stam-menden Franziskaner und Moraltheologen. – Wasserrandig, teilw. sporfleckig, einige alte Randanmerkungen. Wenige durchgehende Wurmlöcher mit etwas Buchstabenverlust. oRR.

Nr. 93

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Inkunabeln 23

floralen Zierleisten in Kopf- u. Fußsteg, und zahlr. mehrzeiligen Fleuronnée-Initialen in Blau u. Rot, dazu ein- oder zweizeilige Initialen in Blau oder Rot, ge-druckte Versalien gelb schattiert. 377 (statt 602) Bll. (d. e. w.). Blindgepr. Ldr. d. 18. Jh.; etwas beschabt, Rü-cken am Kopf eingerissen u. repariert. 18.000,–Hain 3891; GW 5125; Goff B-1117; Bohatta 391; nicht im BMC. – Große Seltenheit, GW (online) verzeichnet lediglich vier Exemp-lare weltweit, davon mindestens zwei unvollständig und nur eins (Paris, Bibliothèque nationale) ebenfalls auf Pergament gedruckt. Gleichzeitig einer der beiden ältesten Brevierdrucke überhaupt, die Priorität des vorliegenden oder des undatierten Turiner Drucks bei Johannes Fabri und Johanninus de Petro (GW 5124, „nicht vor 1474“ datiert) ist nicht entschieden. Die zeitgenössische Illuminati-on stammt aus einem französischen Atelier. Inhalt: 1. Kalendarium (8 Bll.). – 2. Psalterium (94 Bll.). – 3. Proprium de tempore (215 statt 224 Bll.). – 4. Proprium de sanctis (60 statt 192 Bll.). – Einige Perga-mentfehler repariert, gelegentlich leicht fleckig, ca. letzte 2 Lagen unten mit bräunendem Wasserrand, teilw. mit Textberührung, letzte 2-3 Bll. stärker gebräunt, erstes Kalenderblatt mit nicht vollständig lesbarem französischen Stempel. Es fehlen 9 Bll. im Proprium de tempore (davon 1 w.), 132 Bll. im Proprium des sanctis und das vollständige Commune sanctorum.

** One of the two earliest Breviaria ever printed. Printed on vellum in red and black, with contemporary French illumination including 10 initials in gold and colours (2 with top- and bottom margin illu-minated friezes), other initials in red and blue, most with decorative penwork, capitals stroked in yellow. – A few flaws in the vellum re-paired, occasional light staining, waterstaining in the bottom mar-gin of last two quires touching a few lines, last 2-3 leaves browned, stamp on first leaf of calendar. Lacking 255 leaves: 9 in the Pro-prium de tempore, 132 in the Proprium de sanctis and all of the Commune sanctorum. 18th century blindstamped Italian goatskin, somewhat rubbed, head of spine repaired.

– Abbildung links –

96 Clemens V., Papst. Constitutiones. Daraus : Bl. 20 auf Pergament. Mainz, Peter Schöffer, 13. August 1471. Gr.-fol. (61:29,5 cm). Got. Typ., Rubriziert (teilw. in Blau). In alter Mappe. 1.500,–

16th cent. pigskin over wooden boards, one clasp, spine rubbed, scribblings to front inner cover, worming to rear inner cover.

– Abbildung Seite 22 oben und Tafel 7 –

– From the First Printing Press in Zwolle –

94 Bonaventura (Pseudo-), S. (d.i. Servasanctus [Tus-cus de Faenza]). Sermones de tempore et de sanctis. Zwolle, (Johannes de Vollenhoe), 1479. Kl.-fol. (29,5:22 cm). Got. Typ. 2 Kol. Rubriziert, zahlr. eingemalte Initia-len in Rot. 342 Bll. (Bl. 1 u. 11 weiß, ohne die zwei letz-ten weißen). Mod. Hprgt. im alten Stil unter Verwendung alter Holzdeckel, zwei Schließen. 6.500,–Hain 3511 (= HCR 3512 = HC 8976); GW 4810; BMC IX, 80; Goff B-948. – Erste Ausgabe, erster Druck. Im Zweitdruck wurden meh-rere Lagen neu gesetzt, teilw. finden sich Mischexemplare. Alle genannten Bibliographien nennen noch Peter van Os als Drucker. Nach neueren Forschungen von Lotte u. Wytze Hellinga ist dieser Druck zweifelsfrei Johannes de Vollenhoe, dem Erstdrucker von Zwolle, zuzuschreiben. Die ersten Drucke verließen 1477 seine Pressen. – Gering fleckig, stellenw. etwas fingerfleckig, verein-zelte Feuchtigkeitsspuren u. vereinzelte Reparaturen im Rand u. Bund, gegen Ende des Bandes geringe Wurmspuren im Rand. Hs. Überschriften mit brauner Tinte. Kleine Rasurstelle im oberen Rand durch Entfernung der gedruckten Foliierung.

** First edition, first issue, of the most substantial work from the first press at Zwolle. Formerly attributed to Peter van Os, now re-assigned by Lotte and Wytze Hellinga to Johannes de Vollenhoe, whose name appears in the colophon of one of the Zwolle edi-tions. Rubricated, initials supplied in red. Contemp. manuscript headlines, foliation, and marginal section lettering. – Slight spot-ting, some thumbing, dampmarking in places, few marginal repairs to outer and inner margins, towards end slight marginal worming. Upper margins occasionally softened or with tiny holes caused by erasure of the printed foliation. Lacking the last two blanks. Bound in old wooden boards backed in modern pigskin to old style, two clasps.

– Abbildung Seite 22 unten –

95 Breviarium Romanum (Breviarium Franciscanum). Auf Pergament gedruckt. (Venedig, Jacobus Rubeus, 1474). (17,5:13 cm). Got. Typ., 2 Kol. Durchgehend in Rot u. Schwarz gedruckt. Mit 10 eingemalten Initia-len in Gold u. Farben, davon 2 mit Stableiste sowie

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Clemens V., Papst.)

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Minuskel (Jesaja 57); abgerieben sowie etwas fleckig und wurmstichig, Rücken teilw. etwas gekalkt und mit Signaturschild, Schließen erneuert. 2.500,–Hain-C. 8758; GW 12886; BMC III, 751; Goff H 291. – Dritte oder vierte Inkunabelausgabe, eine von insgesamt drei aus dem Jahr 1489. Die Kommentare des Dominikaners Robertus Holkot (gest. 1349), besonders der zur Weisheit Salomos, nähern sich bereits dem Humanismus. „Man könnte ihn den Petrarka unter den Exege-ten nennen“ (Herzog-H. VII, 745). – Hauptsächlich erste Bll. unten leicht stock- und fingerfleckig. Wenige Bll. mit kl. Eckabriss, ca. letztes Drittel mit Wurmlöchlein. Einige Marginalien von alter Hand. Fehlt das Titelblatt. Provenienz: Aus der Kartause Buxheim, mit Be-sitzvermerk im Ober- und Stempel im Unterrand von Bl. A2r sowie Num.-Schild auf dem Rücken. – Zum Einband aus der Werkstatt Christus frei II (Wirkungszeit um 1509-14) s. EBDB w002737.

** Third or fourth edition, partly rubricated. – Marginal foxing and fingermarking mainly to first leaves, a few small marginal tears, a few small wormholes to final third. Some early annotations. Lack-ing title-page. With inscription and stamp of the Charterhouse of Buxheim at top resp. foot of first leaf. Bound in near-contemporary blind-stamped pigskin over wooden boards from Christus frei II, with medieval manuscript fragment in binding; rubbed and slightly stained, some small wormholes, clasps renewed.

100 Jacobus de Voragine. Legenda aurea sanctorum (Titel: Lombardica historia). Straßburg, (Drucker des Jordanus de Quedlinburg, d.i. Georg Husner), 19. Dez. 1486. Fol. (31:22 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit zahlr. eingemalten In-itialen in Rot und Blau. 263 nn. Bll. (o.d.l.w.). Blindge-prägter Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit zwei Schließen; restauriert, etwas berieben und wurmstichig, Kanten bestoßen, neue Vorsätze u. Schließbänder. 4.000,–Copinger 6444; GW M11277; BMC I, 135; Goff J-177. – Seltene Straßburger Ausgabe der beliebten, in vielen Inkunabelausgaben verbreiteten Sammlung von Heiligenlegenden. Enthält gegen Ende einen Abriss der Geschichte der Langobarden, daher, wie vorlie-gend, manchmal unter dem Titel „Langobardica (Lombardica) his-toria“. – Etwas gebräunt und fleckig, im Bund bzw. in den Rändern teilw. braun- bzw. wasserfleckig. Etwas wurmstichig, erste und

Hain-C. 5412; GW 7080; BMC I, 28; Goff C-713. – Dritte Ausga-be, erstmals 1460 bei Schöffer (die zweite 1467) erschienen. Nach GW Druck der Variante B. „Die Ausgabe hat während des Druckes mehrfach Veränderungen erfahren… Die Veränderungen bezwe-cken Auflösungen schwer verständlicher Abkürzungen, Einführun-gen von Trennungszeichen (etc.)“ (GW). Schöner Scholiendruck. – Ecken etwas braunrandig und fingerfleckig.

** Third edition, 1 leaf (no. 20) on vellum large folio. Two columns with commentary sourround. The first two editions were likewise printed by Schöffer in 1460 and 1467. The Strasbourg edition by Eggestein, sometimes dated in incunable catalogues as c. 1570, should actually be dated ca. 1472, as it is a reprint of Eggestein’s edition of 21 November 1471, not vice versa. – Some thumbing and marginal brownstaining to corners. Wide margined leaf of this early witness of typography.

– Abbildung Seite 23 unten –

97 Duranti, G. Rationale divinorum officiorum. Auf Perga-ment gedruckt. Mainz, Johann Fust u. Peter Schöffer, 6. Oktober 1459. Fol. (Blattgr. 40,5:27 cm). Got. Typ. 2 Kol. Rot rubriziert, Initialen und Rubriken in Rotdruck. – Daraus: Blatt 84. 2.000,–Hain-R. 6471; GW 9101; BMC I, 20; Goff D-403; de Ricci 65. – Vollständig erhaltenes Einzelblatt aus einer der schönsten und seltensten frühen Inkunabeln. Das Rationale ist von größter Be-deutung für die Geschichte der Typographie als das dritte datierte und das vierte gedruckte Buch, vorausgegangen waren nur die um 1455 gedruckte Gutenbergbibel sowie die ebenfalls in der Of-fizin von Fust und Schöffer entstandenen Psalter vom 14. August 1457 und vom 29. August 1459. Eigens für diesen Druck schuf Schöffer die „Durandus-Type“, eine Gotico-Antiqua, die Elemente der Rotunda mit den Stilmerkmalen der italienischen Humanisten-handschrift verbindet. Mit Ausnahme des Münchener Exemplares sind alle bekannten Exemplare auf Pergament gedruckt. – Ehemals Umschlagmaterial, Faltspuren, zweite Textzeile dadurch gebräunt, im linken Rand leichte Bräunung und feine Nadellöchlein bis ca. 1,5 cm in den Text. Insgesamt für einen Einbandfund sehr gut erhalten und breitrandig.

** Fol. 84, printed on vellum. Duranti’s Rationale is the fourth printed book extant and the third dated book, preceded only by the Gutenberg Bible (c. 1455) and two Latin Psalters printed by Fust and Schoeffer in 1457 and 1459. It is also the first book to be printed in a text type, the three earlier ones all being in gothic liturgical types. Most of the copies were printed on vellum, only the one at the Bavarian State Library in Munich is on paper. – The leaf has survived as binding material: Traces of folding, some browning and some tiny pinholes. A fine single leaf, taken from a book of paramount importance in the history of typography.

98 Gregorius IX. Decretales. Mit der Glosse des Bernar-dus Parmensis. Venedig, Thomas de Blavis, 22. Dez. 1486. 4to (24:18 cm). Got. Typ. Mit zahlr. eingemalten Initialen in Blau, Druckerm. in Rotdruck. 420 nn. Bll. Spät. Prgt. mit hs. Rtit., Rücken verwurmt, Deckel et-was aufgebogen. 4.000,–Hain-C. 8021; GW 11476; BMC V, 318; Goff G-463. – Zweite in Ve-nedig gedruckte Ausgabe, die erste bei Thomas de Blavis. Ganz in Rot und Schwarz gedruckt, zweispaltiger Gesetzestext umgeben vom Kommentar des Bernardus Parmensis. – Gelegentlich leicht wasserrandig, erste 3 Bll. im Außensteg restauriert, dadurch gerin-ger Buchstabenverlust. Erstes Blatt mit umfangreichem Register von alter Hand, im Kopfsteg durchgehend entsprechende hand-schriftliche Einträge.

** Second Venice edition, the first by de Blavis. Printed in red and black, with numerous initials supplied in blue, woodcut device printed in red beneath register. – Occasional light dampstaining, first 3 leaves repaired at fore edge with loss of a few letters. Ex-tensive manuscript notes on first leaf, manuscript headlines. Later vellum, spine wormed, boards slightly warped.

– Exemplar Kartause Buxheim –

99 Holkot, R. Super sapientiam Salomonis. Basel, (Johann Amerbach; und Johann Petri de Langendorff?), 1489. Fol. (33,5:23 cm). Got. Typ., 2 Kol. Teilw. rubriziert. 229 (statt 230; d.l.w.) nn. Bll. Wenig späterer blindgeprägt. Schweinsldr. über Holzdeckeln, beide Deckel mit gr. Mittelfeld aus rautenförmigen Streicheisenlinien gefüllt mit und umrandet von Einzelstempeln (Lilien bzw. Ave-Maria-Schriftbänder, Rosetten und kl. Wappenschilde), Rückenfalz aus einer Prgt.-Handschrift in karolingischer

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Inkunabeln 25

** First edition. Rubricated and with Lombard initials supplied in red. – Slight browning and light marginal foxing in places, oc-casional stains (l. c6r two lines illegible). A few marginal tears, some worming to final quires. Occasional marginal annotations, some notes to endpapers. Bound in contemporary German blind-stamped pigskin with vellum title label in a contemporary hand on upper cover; somewhat stained and worn, some small wormholes, lacking metal pieces and clasps. Final page with ownership incrip-tion.

103 Parentinis, B. de. Expositio officii missae. (Straßburg, J. Grüninger, 1487). Fol. (28,5:21,5 cm). Got. Typ., 2 Kol. Rubriziert. 1 nn., 88 num., 6 nn. Bll., 1 w. Bl. Neuerer Hprgt. 2.000,–Hain-C. 12420; GW M 29432; BMC I, 169; Goff P 110. – Abhand-lung über die Messe, verfasst von dem scholastischen Theologen Bernardus de Parentinis (gest. 1340). Die Schrift des Benediktiners steht in einer Reihe mit der seines Ordensbruders Hugo de Sancto Caro („Speculum ecclesiae“) und den Werken des Alexander von Hales. Die hierin ausgearbeiteten Vorstellungen waren grundlegend für die Neuordnung der Messe im 16. Jahrhundert (vgl. Chadwick, Missa Tridentina, p. 12). Parentinis’ Schrift ist mehrfach gedruckt worden, zuerst wohl 1478 in Zaragoza (Goff P-107). – Geringe Pa-pierbräunung, Titel innen verstärkt bzw. angefalzt sowie mit alter Tintennotiz, Bl. a8 innen verstärkt, Bl. h4 unten mit Tintenfleck.

** Important scholastic work on the organisation of the Holy Mass. – Rubricated. Title strenghtened at inner margin and with old ink note, l. a8 strengthened at inner margin, ink stain to l. h4. Bound in recent half-vellum.

104 Petrus von Rosenheim. Roseum memoriale divinorum eloquiorum. O. O. (Deutschland, Oberrhein), Drucker des Petrus von Rosenheim, um 1483. 4to (19:15,5 cm). Got. Typ. Rubriziert, eingemalte Initialen in Rot u. Blau. 46 (st. 48) nn. Bll. Pp. d. 19.Jh. mit späterem Rückenbe-zug, Kanten etwas bestoßen. 1.500,–Hain-C. 13988; GW M32724; BMC I, 312; Vouilliéme, Köln S. 415 („Der Ursprung des Druckes erscheint mir unsicher“); Goff R-336; Young, Bibl. of Memory 278. – Erste Ausgabe. „A mnemotechnical help for study of the Bible“ (Young). Petrus v. Rosenheim (auch Rosenhaym) war Prior des Klosters Melk. Der Druck ist bisher nicht eindeutig zuzuordnen, Proctor vermutet den Kölner Drucker Lud-

letzte Bll. stärker, erste Bll. mit restaur. Wurmspur im weißen Rand. Einzelne alte Marginalien, 1. Blatt mit Anmerkung. Erste und letzte Lage gereinigt und vereinzelt restauriert, 2. Bl. mit restaur. Ausriss im weißen Rand. Freies Vorsatz mit Sammler-Blindstempel von „Dr. Detlef Mauss“. – Zum wohl Leipziger Einband vgl. EBDB w000107.

** Scarce edition, with numerous initials supplied in red and blue. – Some browning and spotting, brown- and waterstaining to fold and margins in places. Some worming, stronger at beginning and end, partly restored. First and last gathering cleaned and partly restored, marginal defect on second leaf restored. A few contemporary an-notations. Lacking the last blank. Bound in contemp. blindstamped calf over wooden boards, partly restored, new endpapers and new clasps, several wormholes, somewhat worn.

101 Leonardus de Utino. Sermones quadragesimales de legibus. (Köln, Conrad Winters von Homborch, nicht nach 1475). Gr.-fol. (42:30,5 cm). Got. Typ., zweispal-tiger Druck, zahlr. eingemalte Initialen in Rot u. Blau. 312 nn. Bll. (l.w.). Blindgepr. Lederband d. Zt. aus der Binderei der Reichsabtei St. Maximin in Trier für das be-nachbarte Marienkloster über schweren Holzdeckeln, 2 Schließen, alte Kantenbeschläge an den Ecken; Le-derbezug etwas rissig und mit Bereibungen und Schab-stellen, Blindprägung abgegriffen; Spiegel erneuert, Rücken erneuert. 8.000,–Hain 16116; GW M17915; Polain (B) 2474; Goff L-144; Vouillieme, Köln 744; nicht im BMC. – Seltene zweite Ausgabe dieser Pre-digtsammlung, erstmals 1473 in Venedig erschienen. Prachtvoller, großformatiger Druck. Als Drucker wird in älteren Bibliographien (u.a. Hain) auch Ulrich Zell aus Köln angegeben. – Provenienz und Einband: Mit Besitzvermerk des Klosters St. Maria zu den Märty-rern, das, außerhalb der Stadtmauern Triers gelegen, in der Zeit Napoleons säkularisiert wurde. Unter den Rundstempeln der mehr-fach verwendete Stempel „M“ (für Maria; EBDB s014946), dieser lt. EBDB w002242 in der Reichsabtei St. Maximin in Trier nach-weisbar, welche zwischen 1474 und 1516 Einbände fertigte. Ver-mutlich wurde der Rundstempel eigens für das Kloster St. Marien angefertigt. – Zustand: Im breiten weißen Rand etwa bis zur Mitte unten und ab der Mitte oben feuchtigkeitsrandig teilw. mit geringen Verfärbungen, vereinzelt wenige Sporflecken, erstes Blatt unten im Rand verso verstärkt, erste 6 Bll. mit kleinen Wurmlöchern zumeist im weißen Rand sowie etwas fleckig. etwa die letzen 10 Bll. (inkl. Register) etwas wasserrandig und fleckig mit Textberührung, letz-tes Registerbl. oben im w. Rand mit Hinterlegung. Insgesamt auf kräftigem Papier gedruckt, vielfach unbeschnitten, attraktiv rubri-ziert.

** Fine Cologne incunable. Rubricated, in a contemporary Trier binding. – Marginal dampstaining (minor discolorations in places, little mildew only) to lower broad white margin of approx. first half of volume, and to top broad white margin of approx. second half of volume, first leaf strenghtened at bottom, minor worming and little staining to first 6 leaves, some stronger marginal dampmark-ing to approx. last 10 leaves (incl. index) affecting text, last index leaf strenghtened at top white margin. Overall printed on fine thick paper. Contemporary blindstamped calf binding over thick wooden boards, bound for St. Mary at Martyrs close to the city of Trier (Pa-latinate/Germany), clasps and catches, metal corner pieces, spine renewed, some wear and rubbing to binding, but fine.

– Abbildung Seite 24 –

102 Lochmaier (Lochmayr), M. Sermones de sanctis peru-tiles; cum vigintitribus sermonibus magistri Pauli Wann annexis. (Passau, Johann Petri, 1490-91). Fol. (29:20 cm). Got. Typ., 2 Kol. Rubriziert, rot eingemalte Lom-barden. 402 nn. Bll. (Bl. 19 u. 402 w.). Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Prägung aus Streicheisenlini-en und Einzelstempeln sowie altem hs. Deckelschild, Rücken mit Resten einer Übermalung; etwas fleckig, bestoßen und wurmstichig, fehlen alle Beschläge und die Schließen. 3.500,–Hain-C. 10172; GW M18683; BMC II, 617; Goff L-270. – Erste Aus-gabe. L. war Dekan und Rektor der Universität Wien, 1489 wurde er als Nachfolger von Paul Wann Domprediger in Passau. – Stre-ckenw. minimal gebräunt, vereinzelt fleckig, Bl. c6r unten stärker (dadurch ca. 2 Zeilen unlesbar), Ränder teilw. leicht stockfleckig, letzte Lagen etwas wurmstichig. Titel und wenige Bll. mit kl. Rand-läsuren, Bl. q3 und ff6 mit Eckabriss (Text nicht betroffen) und Bl. tt2 mit 2 kl. Randausrissen. Ganz vereinzelt Marginalen. – Proveni-enz: Das den Heiligen Sixtus und Sebastian geweihte Augustiner-chorherrenstift (Herren)chiemsee (hs. Besitzvermerk auf der letzten S.).

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Petrus von Rosenheim.)

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** Fine specimen of Zainer’s printing press in Augsburg. – Some staining in places; browned waterstaining to second half, stronger to the end; some marginal worming; ms. notes in places. Con-temporary blindstamped calf, lacking clasps, somewhat restored, spine and endpapers renewed, wormed.

– Abbildung Seite 25 –

106 Rolewinck, W. Fasciculus temporum. Venedig, Erhard Ratdolt, 28. Mai 1484. Fol. (30:22 cm). Got. Typ. Mit vielen (teils wiederh.) Textholzschnitten. 8 nn., 66 num. Bll. Alte Kart. mit hs. Rtit., etwas fleckig, ange-staubt und mit kl. Läsuren. 4.000,–

Hain 6934; GW M38735; BMC V 288; Goff R-270; Essling 279; Sander 6529. – Die berühmte Weltchronik in der dritten Ausgabe bei Ratdolt. Unter den Holzschnitten Ansichten von Köln, Trier und Jerusalem, sowie die bekannte Ansicht von Venedig. – Stel-lenw. etwas fleckig und einzelne Bll. leicht gebräunt, Bll. 34-40 mit größerem Braunfleck oben im Text, ab Bl. 46 Ränder teils leicht wasserfl. (gegen Ende stärker und bis in den Textrand), Bl. 48 mit kl. rep. Randeinriss und Bl. 53 mit Randausriss. Erste Bll. mit leich-ten Wurmspuren vor allem im Bund, Bl. 31 und 66 mit 1 bzw. 2 ausgefüllten Wurmgängen (ersteres mit kl. Buchstabenverlust). Wenige Marginalien. Vord. freies Vorsatz mit gest. Wappenexlibris „N.B.P.V.“.

** Third Ratdolt edition, with woodcuts. – Slight staining in places, a few leaves slightly browned, large stain to text on ll. 34-40, some marginal waterstaining (l. 46 onwards, at end affecting text), a few marginal tears. Slight worming at beginning, ll. 31 and 66 with 1 resp. 2 wormholes infilled (the former with small loss of letters). A few marginalia. Engraved armorial book plate. Old stiff wrappers, somewhat stained, worn and dusty.

107 – Fasciculus temporum. (Straßburg, J. Prüss, nach 6. April 1490). Fol. (27,5:19,5 cm). Got. Typ. Mit blattgr. Holzschnitt Titel verso, 17 figürlichen Textholzschn. (inkl. Wiederholungen) u. zahlr. Diagrammen, alles in schönem altem Kolorit. 6 nn., 90 röm. num. Bll. (ohne die 2 weißen Bll. am Schluss). Alter blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, beide Deckel mit blindgepr. Wappensupralibos des Bischofs Martin (Brenner) von Seckau, datiert 1613; berieben, ohne freie Vorsätze. 3.000,–

Hain-C. 6916; GW M38725; Goff R-276; Polain (B) 3362. – Einer von 5 Drucken der beliebten Universalgeschichte, die Prüss in kur-zen Abständen herausgab. Basiert auf der Rougemont-Ausgabe von 1481, der Text ist bis 1490 fortgeführt, zur Datierung wurde der Tod von König Matthias Corvinus herangezogen. Auf num. Bl. 89 verso die bekannte Erwähnung der Erfindung des Buchdrucks, hier auf 1457 datiert. Zu Beginn rubriziert, alle Holzschnitte, Diagramme und Holzschnittleisten sind in Rot, Gelb oder Grün koloriert. – Stel-lenw. etwas gebräunt oder fleckig, ab num. Bll. 85 im Außensteg mit Wasserfleck; 2. Bl. der Vorstücke, num. Bl. 47 u. Schlussbl. un-ten mit ergänztem Randabschnitt; num. Bl. 46 mit geringem Text-verlust durch Überklebung eines Randeinrisses bis in den Text, der Text alt handschriftlich ergänzt; num. Bl. 38 mit ergänztem Randab-riss, num. Bl. 81 mit überklebtem Einriss im weißen Rand. Bl. 6 der Vorstücke mit Namenszug Magnus Sartorius und Jahreszahl 1493 in roter Tinte, von derselben Hand in roter Tinte auf dem Schluss-blatt verso eine zweizeilige Notiz über den Tod Kaiser Friedrichs III. am 19. August 1493 in Linz.

** Some browning and staining in places; marginal waterstain to last few leaves; restored marginal tear or cut-out to few leaves; small loss of text to 1 leaf; lacking the 2 blank leaves at end; con-temporary entry to last leaf by the owner, Magnus Sartorius. Old blindtooled pig-skin over wooden boards with the coat-of-arms of bishop Martin Brenner of Seckau, dated 1613; rubbed, without free endpapers.

– Abbildung oben –

108 Sammelband. Ablasshandschrift und 3 Inkunabel-drucke. Basel 1474-1475. Fol. (29:22,5 cm). Zus. in 1 Lederband über starken abgeschrägten Holzdeckeln d. Zt., Vorderdeckel mit altem handschriftlichen Titel-schild, Rücken mit Resten alter handschriftlicher Rü-ckenbeschilderung; berieben und beschabt, Rücken mit Bezugsfehlstellen, Deckel mit kl. Nagellöchern der alten Beschläge und Schließen, in Hldr.-Kas- sette. 12.000,–

wig von Rechen, Hain vermutet den Druck aus der oberrheinischen Gegend. – Teilw. etwas gebräunt, Titel stark, gering fleckig, wenige alte Anmerkungen. Erste zwei u. letztes Blatt mit kleiner Hinterle-gung im Rand, erstes u. letztes Blatt mit Einriss im Bund. Es fehlt (d3) u. das erste weiße Blatt.

** First edition, the press which produced this edition has not been identified. – Some browning in places, heavier to first leaf, slight spotting, few annotations. Small marginal repair to first two and last leaf, tear to inner margin of first and last leaf. Lacking (d3) and the first blank. 19th cent. boards, extremities somewhat worn.

– A Mirror of Life and Science –

105 Rodericus Zamorensis. Speculum vitae humanae. Augsburg, Günther Zainer, 1471. Fol. (31,5:22 cm). Got. Typ. Rubriziert. 128 nn. Bll. Mit eingemalter grö-ßerer Eingangsinitiale sowie zahlr. kleineren Initialen in Rot. Lederband d. Zt. mit spätgotischer Blindprägung mit Palmetten, Rosetten, „Ave Maria“-Schriftbändern u. Einzelstempel auf beiden Deckeln, wurmstichig, teilw. restauriert, Rücken u. Vorsätze erneuert, mit neueren Schließenresten. 10.000,–

Hain-C. 13940; GW M38455; BMC II, 316; Goff R-215; Palau 272.022. – Seltene und schöne Ausgabe durch den Augsburger Prototypographen Günther Zainer, in seiner berühmten 2. Type gedruckt, die typographisch wegweisend für nachfolgende Inku-nabeln werden sollte. Der Text erschien erstmals 1468 in Rom und handelt „von den Annehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten der ver-schiedenen weltlichen Stände und geistlichen Würden“ (Wetzer-W. I, 1272). „The first dated book with a section on medicine. It is an encyclopaedia of human life dealing with the various arts and pro-fessions, and includes chapters on mathematics, astronomy, navi-gation, music, agriculture etc. The author was a learned Spanish ecclesiastic, born in the diocese of Segovia in 1404. He died at Rome in 1470“ (Honeyman Coll. 2670, zum Erstdruck). – Stellenw. etwas fleckig; zweite Hälfte mit bräunendem Wasserrand, gegen Ende stärker; durchgehend mit kleineren Wurmspuren im Außen-steg; vereinzelt mit Notizen am Textrand; Exlibris.

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Inkunabeln 27

des Themas „Nachsicht“ (indulgentia) verschiedene Aspekte des Sündenablasses u.a anhand des Systems der Indulgenzahlen, wel-ches Ablasszeiträume definiert, z. B. Quadragena für 40 Tage der österlichen Fastenzeit oder Septena (die Siebenzahl) oder „care-na indulgentia“ (ein päpstlicher) Ablass. Als Zeitzeugnis ist unse-re Handschrift wertvoll insbesondere durch Bezugnahme auf die umfangreiche „Summa de indulgentiis“ des Leipziger Professors Nikolaus Weigel (gest. 1444). Weigels Traktat erlangte ein solches Ansehen, dass der Cardinal Bessarion ein Exemplar desselben ab-schreiben ließ. Weiterhin wird erwähnt Jakob von Jüterborg (auch Jacobus Carthusianus, Jacobus de Cracovia; 1381-1465) und des-sen diesbezügliches Werk „De indulgentiis“.

II. Nider, J. Manuale confessorum. (Basel, Michael Wenssler, nicht nach 1474). Got. Typ. Rubriziert, die Spatien mit größeren Initia-len in Rot gefüllt. 52 nn. Bll. – Hain 11838; GW M26875; BMC III, 722; Goff N-180; Schulte II, 442. – Frühe Ausgabe, schöner Druck mit Initialspatien. In vielen Handschriften und Drucken verbreitete Anweisung über die bei der Beichte zu beachtenden Vorschriften. „Das Hauptgewicht liegt nicht auf der juristischen Seite; diese wird jedoch in mehreren Punkten eingehend berücksichtigt“ (Schulte). Der um 1380 im schwäbischen Isny geborene Dominikaner war Generalvikar der oberdeutschen Provinz, später Professor in Wien. „Als gelehrter Theologe, mitreißender Prediger und engagierter Verfechter einer Ordens- und Klerusreform genoß N. bei seinen Zeitgenossen hohes Ansehen“ (NDB XIX, 211).

III. Ders. De morali lepra. (Basel, Michael Wenssler, nicht nach 1475). Got. Typ. Rubriziert, die Spatien mit größeren Initialen in Rot gefüllt, zahlr. Kopftitel in roter Tinte. 68 nn. Bll. – Hain 11816; GW M26867; BMC III, 721; Goff N-190. – Frühe Ausgabe, ebenso gedruckt wie das „Manuale“. Eine Auslegung der Zehn Gebote, gleichzeitig ein Abriss der menschlichen Laster, daran anschlie-ßend eine kurze Darstellung der kirchlichen Lehre von der Ehe.

IV. Albertus Magnus. Mariale. (Basel, M. Wenssler, nicht nach 1474). Got. Typ. Rubriziert, die Spatien mit größeren Initialen in Rot gefüllt. 190 Bll. – Hain-C. 462 ; GW 679 ; BMC III, 721; Goff A-173. – Früher Druck des „Liber de laudibus dei genetricis Marie“.

Zustand I-IV: Durchgehend etwas fleckig, III-IV auch wasserran-dig, etwa zeitgenössische Randanmerkungen besonders in II und IV, unwesentlicher Wurmgang im weißen Rand. Alte Besitzvermer-ke und Stempel auf Vorsatz.

** Fine sammelband with a manuscript on indulgence, mention-ing the two most important mid 15th century German authors on the subject. – Condition I-IV: rubricated, some staining thoughout; III-IV dampmarking; (mostly II-IV) contemporary manuscript anno-tations, minor worming to inner margin. Old ownership inscription and stamp to front endpapers. In a contemporary calf binding over

I. Ablasshandschrift. – Incipit: Quid sit indulgencia et quadra-gena. Lateinische Handschrift. O. O. (deutschsprachiger Raum, am Ende datiert) 1475. Geschrieben mit bräunlicher Tinte in gut lesbarer Bastarda. 4 Bll. – Der unbekannte Autor erörtert anhand

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(Sammelband.)

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Titel beschnitten u. aufgezogen, Registerblätter beschnitten (teilw. Buchstabenberührung und dort teils leichter Verlust), ferner Regis-ter fleckig; Bl. 1 unten Ecke im w. Rand ergänzt, Bl. 3 angerändert (wohl aus anderem Exemplar), Bl. 4 unten mit Bildverlust restauriert und nachgezeichnet, Bl. 6 mit Tesa repariert, Bl. 254 kl. obere Ecke im w. Rand ergänzt, die weiteren ergänzten Bll. 291, 295-297, 299 fleckig sowie geknittert. oRR./Waf.

– Abbildungen Seite 27 oben und Tafel 9 –

110 – Liber cronicarum. Augsburg, J. Schönsperger, 1. Feb. 1497. Kl.-fol. (31:21 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit ca. 1800 Textholzschn. nach Wohlgemuth u. Pleydenwurff. 336 (st. 338; recte 337 st. 339) num., 24 (st. 26) nn. Bll. Blindgeprägter Kalbldr. d. Zt. über Holzdeckeln, beide Deckel mit zwei Leisten mit kleinen Motiven Verzierun-gen sowie Monogramm „HR“; teilw. berieben, Rück-deckel wurmstichig, Kanten teilw. restauriert, Rücken unter Verwendung alten Materials erneuert, Schließen entfernt, neue Vorsätze. 8.000,–GW M40786; Hain 14509; BMC II, 370; Goff S-308. – Erste latei-nische Ausgabe des sogenannten „Kleinen Schedel“. – Teilw. et-was fleckig, durchgehende Feuchtigkeitsspuren, teilw. wasserran-dig, gegen Ende stärker werdend, vereinzelt restaurierte Läsuren im weißen Rand, besonders letzte Bll. des Registers. Vereinzelte Anmerkungen, ab gez. Bl. 300 kleines Wurmloch, Register etwas wurmstichig, Bl. 122 mit kleinem Loch mit geringem Textverlust. Erste Bll. fingerfleckig, Titel stark betroffen u. mit umfangreicher alter Anmerkung in englischer Sprache u. englischem Besitzver-merk des 18. Jh. Es fehlen num. Bl. 111 (y3), das „Titelblatt“ zum Register (Registrum huius operis…“), beide in Faksimile ergänzt, das letzte Blatt des Registers, die zwei weißen Blätter sowie die doppelblattgroße Karte.

– Abbildung links –

111 Terentius Afer, P. Comoediae. Cum dicectorio vocabu-lorum, glossa interlineari, et commentariis Donati, Gui-donis, et Ascensii. Add. vita Terentii. Straßburg, Johann (Reinhard) Grüninger, 1. Nov. 1496. Fol. (32:23 cm). Rom. Typ. Mit ca. 150 teils blattgr. Textholzschnitten. 6 nn., 167 (statt recte 173) num. Bll. Holzdeckelband d. Zt. mit Schweinslederbezug, Deckel mit 3/4-Bezug u. spätgotischer Blindprägung; berieben u. etwas wurm-stichig, Bruch des Rückdeckels sorgfältig restauriert, Schließen fehlen. 5.000,–Hain-C. 15431; GW M45481; BMC I, 110; Goff T-94; Hieronymus, Oberrhein. Buchillustr. I, 138 (3. A.); Schramm XX, Abb. 240-338; Schweiger II, 1053. – Zweite illustrierte Gesamtausgabe, die ers-te mit diesen Illustrationen. Bei den Terenzholzschnitten wendet Grüninger erstmals konsequent seine Methode der „beweglichen Holzschnittstreifen“ an, bei der Landschafts- und Architekturstü-cke sowie Einzelfiguren oder Figurengruppen zu beliebigen Szenen vor Kulissen zusammensetzbar sind. „There is an amusing fantasy in the frontispiece, the ‚Theatre of Terence‘, and a full-page cut preceding each play, while the various characters, properties and backgrounds reappear in a variety of combinations in the smaller composite illustrations“ (Hind, History of Woodcut, S. 342 u. Abb. 153 & 154). Es existieren mehrere Druckvarianten, der Kommentar zu Bl. c3r hier auf der linken Seite, das Kolophon mit „ac libera vrbe“. – Etwas fingerfleckig u. wurmstichig, im Kopfsteg durchge-hend bräunender Wasserrand, gelegentlich etwas stärker, verein-zelt braun- oder schmutzfleckig, letzte 4-5 Bll. stärker betroffen. Viele saubere zeitgenössische Interlinearannotationen, Titel mit klösterlichem Besitzvermerk. Es fehlen Bl. b7 (Nr. 7), c4-5 (Nr. 12-13), k6 (Nr. 68), p3 (Nr. 85), B4 (Nr. 155) u. das weiße Schlussblatt F8.

** Second illustrated edition. „Grüninger’s Latin Terence of 1496 is the first important work with cuts in the new style“ (Hind). – Some thumbing, several tiny wormholes, some waterstaining to the up-per margin (heavier in some leaves), occasional spotting and soiling, particularly to last 4-5 leaves. Many contemporary neat annotations, conventual ownership inscription to title. Lacking 6 text leaves: b7, c4-5, k6, p3, B4, and last blank F8. Contem-porary three-quarter blindstamped pigskin over wooden boards, somewhat rubbed, minor worming, rear wooden board carefully repaired, clasps lacking.

112 Theodoricus de Herxen (Dirk van Herxen). Specu-lum iuvenum. (Zwolle, Johannes de Vollenhoe, nicht vor 1478/79, nicht nach 1480). 4to (21:15 cm). Rubriziert, in Rot eingemalte Anfangsinitiale. 12 nn. Bll. Hprgt. des 20. Jh. 3.000,–

wooden boards, old (partly torn) title piece to cover and spine, wear and flaws to spine, tiny old nail holes from former clasps and brass decoration, preserved in a half-leather box.

– Abbildung Seite 27 unten –

109 Schedel, H. Liber chronicarum. Nürnberg, A. Koberger, 12. Juli 1493. Fol. (47:33 cm). Mit 1 (st. 2) doppelblatt-gr. Holzschn.-Karten u. über 1800 Holzschnitten (inkl. Wiederholungen) von Wohlgemuth u. Pley-denwurff. 295 (st. 328) Bll. (von den fehlenden Bll. ein Großteil ergänzt, s.u.). Blindgepr. Lederband um 1900, berieben. 15.000,–Hain 14508; GW M40784; BMC II, 437; Goff S-307; Murray 394. – Erste Ausgabe der berühmten Chronik, zugleich die am reichsten illustrierte Inkunabel überhaupt, die Holzschnitte von hohem künst-lerischen Rang. Die lateinische Ausgabe erschien etwa ein halbes Jahr vor der deutschen und ist auf besserem Papier gedruckt. Her-vorzuheben ist die bemerkenswerte Weltkarte sowie die hier leider nur hälftig vorhandene Deutschlandkarte am Schluss, ferner die großen Ansichten von Augsburg, Bamberg, Basel, Breslau, Erfurt, Florenz, Jerusalem, Köln, Konstanz, Krakau, Lübeck, Magdeburg, München, Nürnberg, Passau, Prag, Regensburg, Rom, Salzburg, Ulm, Venedig, Wien, Würzburg u. a.; viele von ihnen die ersten to-pographisch getreuen Darstellungen dieser Städte. Zur angeblich vorkolumbianischen Entdeckung Amerikas durch Martin Behaim aus Nürnberg (nur in dieser latein. Ausgabe, auf num. Bl. 290) vgl. Sabin 77523 u. Church 7.

Dem Exemplar fehlten Blätter, die zum Teil aus anderen Exemp-laren ergänzt wurden (rubriziert, kleiner im Format und teilw. an-gerändert) und lose beiliegen. – Kollation: 20 nn. Bll (= Titel und Register, aus einem anderen Exemplar), 290 (st. 299, ohne num. weiße Bll. 259-261; Bl. 6, 291, 295-297, 299 aus einem anderen Ex-emplar), 5 nn. (st. 9, das erste weiß; es fehlt das Bl. mit rechter Hälf-te der Deutschlandkarte recto, das Bl. mit der rechten Hälfte der Ansicht von Neiße recto sowie 2 weitere weiße Bll. am Schluss). – Zustand: Insgesamt bis auf nachfolgende, beschriebene Mängel und Ergänzungen teilw. gering fingerfleckig bzw. etwas fleckig. Wenige teilw. restaurierte Randeinrisse oder kleine Fehlstellen. –

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Handschrift auf Papier. Um 1450. Schriftsspiegel ca. 15:10 cm. Mit 17zeiliger Anfangsinitiale „I“ in Rot, Überschriften u. eingemalte Initialen in Rot. Von einer Hand mit brauner Tinte geschrieben u. zusätzlich rub-riziert. 35 Bll. – Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, Blindprägung aus Streicheisenlinien auf dem Rückde-ckel u. einigen Einzelstempeln auf dem Vorderdeckel, eine Mittelschließe, Spiegelbezüge aus zwei verschie-denen Pergamentblättern einer karolingischen sowie einer gotischen Handschrift (s.u.); stark berieben, die Metallbuckel auf beiden Deckeln abgestoßen. Zwei kleinere Beibände entfernt, hinteres Innengelenk einge- rissen. 15.000,–

Schöner Sammelband mit drei sehr seltenen Inkunabeln und einer zeitgenössischen Handschrift.

I. Cop. 5851; GW M47070; BMC I, 209; Goff T-377; vgl. Schoe-ne3 2236 u. Simon, Bibl. Bacchica II, 623 (beide Ausgabe 1513). – Einzige Ausgabe des 15. Jahrhunderts, wurde erst wieder 1513 erneut gedruckt. Eine allegorische Deutung des Weinbaus und der Weinherstellung, der beigedruckte Text ist Tilmanns Traktat über die Novizenausbildung. In den älteren Bibliographen wird Tilmann als Tilmannus Dulmaniensis geführt. „Wirklicher Verfasser ist Til-mannus Grunbergensis (Tilmann von Grünberg), Prior des Augus-tiner-Chorherrenstifts Ravengiersburg, † 1485, der von Johannes Trithemius im Catalogus illustrium virorum … als Autor der beiden in M47070 enthaltenen Texte identifiziert wurde. Spätere Quellen wie Petrus Trudonensis … vermengen diese Information mit den bereits fehlerhaften Angaben in Trithemius’ Eintrag zu einem ‚Til-mannus Dulmaniensis, Prior in Böddeken‘, † nach 1495“ (GW). – Etwas fingerfleckig, mehrere alte Anmerkungen und Unterstrei-chungen, erste Bll. im Bund gebräunt und hier mit vereinzelten Wurmspuren. e8 verso mit Papierrest, f1 mit kleinem Blattweiser. Das erste weiße Blatt mit vier Rostlöchern durch die Metallbuckeln des Einbandes, recto mit altem hs. Inhaltsverzeichnis des Sammel-bandes sowie modernem Exlibris. Verso zeitgenössischer kurzer Eintrag „Tilmannus prior…“.

II. Hain 2109; GW 2899; nicht im BMC u. bei Goff. – Sehr selten. Nach GW nur fünf weitere Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen bekannt. Schlicht eingemalte Anfangsinitiale mit Rot verwischt. Erstes Blatt mit kleinem Randausriss.

Hain-C. 3000; GW M45853; BMC IX, 82; Goff Suppl. Z-146a. – Einzige Inkunabelausgabe, nach GW nur 9 weitere Exemplare u. Fragmente bekannt. Dirk (Theodoricus) Hermansz. van Herxen (1381-1457), war der zweite Rektor des Fraterhauses in Zwolle von 1410-1457. Er stellte für das Haus der Brüder vom Gemeinsamen Leben Statuten auf, die auch für andere Bruderhäuser als Vorbild dienten. „Unter der Leitung dieses außerordentlichen Mannes er-warb das Fraterhaus zu Zwolle, wie Thomas v. Kempen schreibt, den Ruhm einer wahrhaft heiligen Congregation, wo zahlreiche Schüler des bekannten Rectors Johann Cele ein freundliches Ob-dach und eine nicht ascetische, sondern praktisch religiöse Er-ziehung fanden“ (ADB XII, 257). – Breitrandig, gering fleckig bzw. fingerfleckig, kleines durchgehendes Wurmloch. Einige Unterstrei-chungen u. Randanmerkungen des frühen 16. Jh. Erstes Blatt mit kl. Randausriss. Vorderer Innendeckel mit Exlibris u. Papierresten, hinterer mit Katalogausschnitt.

** Only incunable edition. Rubricated throughout, first initial sup-plied in red. – Slight spotting and thumbing, tiny wormhole, some early 16th cent. annotations and underlinings, bookplate. A copy with wide margins bound in 20th cent. half vellum.

– Abbildung oben –

– Allegorical Work on Wine and Winegrowing –

113 Tilmann von Grünberg. De vinea spirituali sive de pro-fectu religionis. (Daran:) De perfectione institutione novi-tiorum. (Köln, Arnold ter Hoernen, um 1476). 4to (21:15 cm). Got. Typ. Rubriziert, größere Eingangsinitiale in Rot und Braun. 86 nn. Bll. (erstes und letztes weiß). – Ange-bunden: A. Augustinus. De cura pro mortuis gerenda. (Köln, Ludwig von Renchen, um 1480). Rubriziert. 12 nn. Bll. – A. Augustinus. De sancta virginitate. (Köln, Ludwig von Renchen, um 1480). Rubriziert, eingemal-te Anfangsinitiale in Rot. 22 nn. Bll. (l.w.). – Nach dem ersten Werk zwischengebunden: Isidorus Hispalensis. Argumentum in Synonima Isidori Episcopi. Lateinische

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(Tilmann von Grünberg.)

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at Cologne. 1. some thumbing, some old annotations and underlin-ings, browning and minor worming to inner margin of first leaves, remnants of old paper on e8 verso. Old manuscript index, four rust holes and recent bookplate to first blank. The two works by Augustinus rubricated, some initials supplied in red, minor mar-ginal worming, small marginal defect to the first leaf of the second work. – Bound in contemporary blindstamped pigskin over wooden boards, one clasp, vellum pastedowns from a 12th century psal-ter and a 15th century manucript by Peter of Spain (see above); rubbed, brass bosses removed, two works removed at end of the volume, rear inner hinge cracked. From the Franciscan monastery of Maihingen with paper label on first printed leaf.

– Abbildungen links und Seite 29 unten –

114 Ulmer, U. Fraternitas cleri. (Ulm, Johann Zainer), um 1480. Kl.-fol. (29:21 cm). Mit in Rot und Grün ein-gemalter Ranke sowie etlichen in Rot eingemalten Lombarden. 87 nn. Bll. (o.d.l.w.). Mod. Maroquinband im Stil d. Zt., mod. Lwd.-Kassette. 4.500,–Hain-C. 16083; GW M 48846; BMC II, 529; Goff U-57. – Erste Aus-gabe dieses Werks über den Klerus und dessen moralische Ideale. In der schönen Antiquatype Zainers gedruckt. Eine weitere Aus-gabe erschien zwischen 1481-83 in Straßburg bei Jacob Eber. – Leicht stockfleckig, erste Bll. auch leicht gebräunt, im ersten Drittel kl. Wurmgang im weißen Unterrand. Das 1. Bl. mit restaurierten Randläsuren (3 Ausrisse, 1 kl. Einriss), Bl. 5 mit rep. Randeinriss bis an den Text, am Schluss 6 Bll. mit ergänztem Ausriss der Un-terecke und das letzte auch mit 3 hinterlegten Löchlein mittig im Text. Das 1. Bl. recto mit Bleistiftanm., das letzte verso leicht an-geschmutzt. Mit einigen Marginalien von alter Hand und einzelnen Handhinweisen.

** First edition. – Slight foxing, some browning to first leaves, and some soiling to verso of final leaf. Small wormhole to lower margin in places. Restored marginal tears to first and 5th leaf, restored lower corner to final 6 leaves, also 3 small holes to final one re-stored. Pencil note to recto of first leaf. Some marginalia. Lacking final blank. Recent morocco bound to style, cloth case.

– Abbildung unten –

III. Hain-C. 2078; GW 2931; BMC I, 310; Goff A-1299. – Fast eben-so seltener Kölner Druck. – Alte hs. Foliierung im unteren Rand, wenige Bll. mit minimalem Wurmloch im weißen Rand, erstes Blatt mit kleinem Randausriss. Die beiden Augustinusdrucke sehr breit-randig.

IV. Sehr sorgfältig ausgeführte Handschrift, möglicherweise, wie die eingebundenen Drucke, aus Köln stammend. Isidor von Sevilla gehörte zu den meistgelesensten Autoren des Mittelalters, seine Werke hatten großen Einfluss auf nachfolgende Generationen. – Ei-nige in Rot geschriebene Randanmerkungen angeschnitten, erstes Blatt mit Blattweiser. – Der Sammelband aus der Bibliothek des Franziskanerklosters Maihingen (bis 1803) mit Papierschild auf dem ersten bedruckten Blatt.

Einband: Im Vorderdeckel als Spiegel ein Bifolium aus einem klein-formatigen Psalterium des 12. Jahrhunderts auf Pergament. Karo-lingische Minuskel in brauner Tinte, Initialen in Rot. – Die beiden sichtbaren Seiten enthalten Psalm 78,1-8 und Psalm 84,5-14. – Am Kopf u. am rechten Rand mit Textverlust angeschnitten.

Im Rückdeckel ein vollständiges Einzelblatt aus einer Pergament-handschrift des „Syncategoreumata“ des Petrus Hispanus. Kleine und abkürzungsreiche Bastarda des 15. Jahrhunderts in brauner Tinte. – Bedeutender Text der Logik des 13. Jahrhunderts. Enthält einen umfangreichen Abschnitt aus Buch 3, die sichtbare Seite beginnt mit „accidentium reperiuntur“ und endet bei „talis dispo-sitio“. „The third chapter of the ‚Syncategoreumata‘ discusses the exclusive words ‚solus‘ and ‚tantum‘. They are called exclusives because they carry out an exclusion, not because they signify one“ (Stanford Encyclopedia of Philosophy). – Etwas gebräunt, 4 Rostlöcher mit Buchstabenverlust durch die ehemaligen Deckel-beschläge.

** A sammelband with three very scarce incunabula and one 15th cent. manuscript, the first a allegorical work on wine, the only in-cunable edition, bound with two works by Augustinus, all printed

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116 Aldinen. – Alunno, F. Le ricchezze della lingua volgare sopra il Boccaccio. Novamente ristampate, et con dili-genza ricorrette, et molto ampliate dallo. Venedig, Al-dus, 1551. Fol. (30,5:20,5 cm). Mit Porträt-Holzschnitt auf dem Titel u. Druckerm. am Schluss. 220 num. Bll. Hldr. um 1900, etwas berieben. 800,–IA 104.194; Adams A 853; Mortimer 18; Renouard 151, 7; Aldinen-slg. SB Berlin 689. – Zweite Aldus-Ausgabe des mehrfach ge-druckten italien. Wörterbuches zu Boccaccio. Auf dem Titel das schöne Porträt des Autors. – Vereinzelt etwas fleckig bzw. stockfle-ckig. Exlibris Guelfo Sitta.

** Second Aldine edition. – Some foxing or staining in places. Bound in half-calf around 1900, somewhat rubbed. Bookplate Guelfo Sitta

117 – Ambrosius, S., S. E. Hieronymus & A. Augustinus. De virginitate opuscula. Rom, P. Manutius, 1562. 4to (21,5:16 cm). Mit Druckerm. auf dem Titel. 109 num., 7 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt.; Rücken restauriert, Buchblock neu eingehängt, ohne Schließbänder. 900,–IA 104.682; Adams A 950; Renouard 186, 7; Aldinenslg. SB Berlin 994. – Einzige Aldus-Ausgabe. – Teilw. etwas gebräunt, Titel mit Besitzvermerk eines Jesuitenkollegs. Provenienz: Hartung & Karl 37 (1982), Nr. 123.

** Only Aldine edition. With Aldine anchor and dolphin device on title. – Some occasional browning, Jesuit ownership-incscription to title. Contemporary limp vellum, spine restored, rehinged, ties lacking.

118 – Oppianus. Alieutikon biblia pente. Kynegetikon biblia tessara (graece)… De piscibus Laurentio Lippio inter-prete libri V. Venedig, Aldus Erben, 1517. (16,5:10 cm). Mit 2 Druckerm. 166 num., 2 nn. Bll. (Bl. 103 u. 104 w.). Blindgepr. Maroquin im Stil d. Zt. 3.000,–Adams O 200; Renouard 81, 9; Aldinenslg. SB Berlin 285; Schwei-ger I, 17; Schwerdt II, 50; Souhart 358; Westwood-S. 163. – Erste Aldus-Ausgabe. Enthält die editio princeps von „De venatione“ so-wie „De piscibus“ im griechischen Original und in der lateinischen Übertragung von Laurentius Lippius. „His poems on hunting and fishing are very beautiful and interesting from the point of view of natural history“ (Schwerdt). – Vereinzelt etwas fleckig, viele saubere zeitgenössische Anmerkungen in griechischer Sprache, besonders zu „De venatione“. Titel mit Stempel u. klösterlichem Besitzver-merk (dat. 1706), neueres Exlibris im Innendeckel.

** First Aldine edition of ‚De piscibus‘ and editio princeps of ‚De venatione‘. With Aldine device on title and verso of last leaf. – Some occasional spotting, several neat contemporary annotations in Greek. Title with conventual ownership inscription and stamp, recent bookplate. Recent blindstamped brown morocco.

– Rare Aldine Counterfeit Edition – 119 – Philostratus, F. De vita Apollonii Tyanei scriptor lu-

culentus a Philippo Beroaldo castigatus. (Lyon, B. de Gabiano, um 1504). (17:11 cm). 210 nn. Bll. (d.l.w.). Blindgepr. Ldr. d. Zt., durch Wurmfraß stark beschädigt, Rücken u. Schließbänder fehlen. 1.500,–Baudrier VII, 15; Renouard 307, 16; Aldinenslg. SB Berlin 145; Schweiger I, 231; nicht bei Adams – Bereits von Schweiger als „sehr selten“ bezeichnet. Ganz im Stil einer Aldine gedruckt, je-doch kein Nachdruck einer Aldus-Ausgabe, sondern der 1501 in Bologna erschienenen Übersetzung des Alemannus Rinuccinus in der Bearbeitung von Beroaldus. – Vereinzelt gering fleckig, einzelne Wurmstiche, zahlr. alte Marginalien, wenige Tintenwischer, Titel mit Monogramm „V.Z.“ (geringer Tintenfraß).

** Very rare Aldine counterfeit edition. – Occasional slight spot-ting, a few tiny wormholes, numerous old manuscript marginalia

115 Adelphus (Mülich), J. Barbarossa. Ein Schöne Unnd warhaffte beschreibung des Lebens unnd der ge-schichten Keyser Friderichs des ersten, genant Barba-rossa. Erstmals in latin versamlet… yetzund in Teütsche sprach verdolmetscht und von newem wider getruckt. Straßburg, B. Grüninger, 1535. Fol. (29,5:21 cm). Mit großem Titelholzschnitt u. 21 meist halbseitigen Textholzschnitten. 65 (recte 63) num., 1 nn. Bll. Pp. d. 20. Jh., Ecken u. Kanten bestoßen, Rücken teilw. berie-ben. 3.000,–VD 16, A 218; Goed. I, 443, 19c; Gotzkowsky I, 397, 3; Muller 391, 3; vgl. Fairfax Murray 7 u. Muther 1452. – Dritte Ausgabe des schönen Holzschnitt- und Historienbuches, mit den Illustrationen der Erstausgabe von 1520. Die vom Straßburger Humanisten verfasste Biographie des Staufenkaisers ist nicht zu verwechseln mit dem erstmals 1519 erschienenen anonymen Volksbuch, das Adelphus in seine Lebensbeschreibung einarbeitete. Die schönen Holzschnitte, teils aus älteren Werken übernommen, teils eigens für den „Barbarossa“ geschaffen, zeigen Szenen aus dem Leben Barbarossas, Schlachtendarstellungen u. Belagerungsmaschinen. Besonders bemerkenswert die fast blattgr. Ansicht Venedigs aus ungewöhnlicher Perspektive, mit großem Segelschiff im Hinter-grund (Bl. J2 verso, Abb. bei Murray). – Etwas gebräunt u. fleckig bzw. fingerfleckig. Titel mit Namenszug „Dr. Puhlmann“ des 19. Jh., Vorsatz mit Kaufvermerk von 1905 „… aus der Bibliothek des ver-storbenen Professor Adolf von Menzel… gekauft“. Innendeckel mit späteren Exlibris.

– Abbildung oben –

IV. ALTE DRUCKE

Rechtsbücher des 16. Jahrhunderts Mit Anhang: Buchholzschnitte und Einzelblätter

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Aldinen.)

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planatio. Augsburg, Miller, 1516. Fol. Mit Titelholzschn. von Hans Burgkmair u. kl. Schlussholzschnitt. CX (st. CXI) num., 4 (d.l.w.) nn. Bll. (ohne das weiße Bl. T4). Holzdeckelbd. d. Zt. mit Schweinsldr.-Rücken, stär-ker berieben, Schließenreste, Rücken am Fuß restau- riert. 1.500,–I. VD 16, A 3530; IA 107.830; Metzler 10. – II. VD 16, J 671 (un-ter Johannes XXI., Papst); IA 158.656; Adams E 57 (ohne die 4 Schlussbll.); Metzler 7. – Erste Ausgaben von Ecks Kommentaren zu Aristoteles u. Petrus Hispanus. „Ähnlich versucht er in den auf Befehl der bayer. Herzöge 1516-20 herausgegebenen Kommenta-ren zu den Hauptwerken des Aristoteles und der Logik des Petrus Hispanus, die den Unterricht in Ingolstadt auf eine neue Grundla-ge stellen sollten, einen Mittelweg zwischen der via antiqua und der via moderna einzuhalten“ (NDB IV, 273). Der in beiden Werken abgedruckte Titelholzschn. von Hans Burgkmair (Hollstein V, 798) zeigt den Reichsadler mit den Wappen der drei Universitätsstädte Ingolstadt, Freiburg u. Tübingen sowie den Gründungsjahren der Universitäten. – Insgesamt teilw. fleckig, stellenw. alte Anmer-kungen u. Unterstreichungen, vereinzelt Randreparaturen. II. fast durchgehehend wasserrandig, I. nur vereinzelt im Rand. Es fehlt Bl. 101 in II., vorderer Vorsatz mit Besitzvermerken.

124 – Peri psyches biblia tria (graece). De anima libri tres, Graece et Latine, Iul. Pacio interprete. Accesserunt ei-usdem Pacii in eosdem libros commentarius analyticus. Frankfurt, A. Wechels Erben, C. Marne & J. Aubry, 1596. (17,5:11,5 cm). 441 S. Prgt. d. Zt., etwas fleckig. – Dazu: Ders. Rhetoricorum libri III. Straßburg, T. Rihel, 1570. (17:12 cm). 2 (st. 8; zweites weiß) nn., 429 num., 3 nn. Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzde-ckeln, berieben, Kanten bestoßen, Schließenreste, vor-deres Innengelenk eingerissen. – Ders. Peripateticorum principis, naturalis auscultationis Libri VIII. Iul. Pacius A Beriga cum Graecis tam excusis quam scriptis codici-bus accurate contulit. Hanau, Wechel, C. de Marne u. J. Aubry Erben, 1608. (17,5:11,5 cm). 4 Bll., 992 S. Prgt. d. Zt., fleckig. 500,–I. VD 16, A 3325. IA 108.742; Schweiger I, 51. – Teilw. griechisch-la-teinischer Paralleltext. – Etwas gebräunt u. vereinzelt stockfleckig. Vereinzelt umfangreiche An- und Unterstreichungen sowie Anmer-kungen, wenige kl. Randläsuren. Innendeckelbezüge vom Einband gelöst u. mit Amerkungen. – II. VD 16, A 3346; IA 108.558. – Teilw. griechisch-lateinischer Text. – Etwas fleckig bzw. fingerfleckig. Ver-einzelt An- u. Unterstreichungen, einige umfangreich, vereinzelte Streichungen. – III. VD 17 12:632512N. – Variante mit 4 Bll. Vor-stücken. Teilw. griechisch-lateinischer Text. – Gebräunt, vereinzelte Wurmspuren u. Unterstreichungen. – Zus. 3 Bde.

125 Autores historiae ecclesiasticae. (Ed. Beatus Rhena-nus). Basel, Froben, 1523. Fol. (32:21 cm). Mit 1 Holz-schnittbordüre von Urs Graf, zahlr. figürlichen In-itialen u. 2 Holzschn.-Druckermarken. 6 Bll., 636 S., 30 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln, wurmstichig, berieben, etwas fleckig, Vorderdeckel mit Nummernschildchen, ohne Schließen. 500,–VD 16, E 4273; IA 166.214; Adams E 1090; Hieronymus, Griech. Geist 409 (ausf.). – Erste Ausgabe. Von Beatus Rhenanus besorgte Sammlung von Kirchenhistorikern, darunter Eusebius, Ruffinus u. Nicephorus. Teilw. griechischer Druck. – Etwas gebräunt, stellenw. finger- oder braunfleckig, durchgängig wurmstichig, tls. mit saube-ren Unterstreichungen und Anmerkungen von alter Hand, Titel u. Innendeckel mit altem Besitzvermerk.

126 Betussi, G. Il Raverta. Dialogo nel quale si ragiona d’amore, et de gli effetti suoi. Venedig, G. Giolito de’ Ferrari, 1545. (16:10,5 cm). Mit 2 Druckermarken. 202 S., 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt., vereinzelte Flecken. 300,–EDIT 16, CNCE 5671; IA 118.263. – Zweite Ausgabe, erstmals 1544 erschienen. – Stellenweise etwas feuchtigkeitsrandig, Titel mit kleinem hs. Monogramm.

127 Beza, T. de. Iesu Christi domini nostri novum testa-mentum, sive novum foedus. Cuius Graeco contextui respondent interpretationes duae; una, vetus: alte-ra, diligenter ab eo recognita. Eiusdem annotationes. (Genf), H. Stephanus, 1589. Fol. (34,5:22 cm). Mit Ti-telholzschnitt. 6 Bll., 555 S., 8 Bll., 519 S., 12 Bll. Alter

and notes, title-leaf with monogram (minor ink corrosion). Con-temp. calf tooled in blind, severely worn and wormed, spine and ties missing.

120 – Tasso, T. Rinaldo innamorato. Venedig, Aldus, 1583. 12mo (13,5:7,5 cm). Mit Druckerm. auf dem Titel u. 12 Textholzschn. 276 S., 18 Bll. Kart. d. 18. Jh.; Rücken etwas gebräunt, hint. Gelenk geplatzt. 800,–Adams T 256; Renouard 233, 7; Aldinenslg. SB Berlin 1340 (in Krakau); BN, Tasso 6. – Teilstück der seltenen zweibändigen Aus-wahlausgabe bei Aldus. „On en disposa les différentes partis de manière à povoir aussi les vendre séparément“ (Renouard). – Teilw. etwas fleckig bzw. wasserandig, Titel mit Besitzvermerk u. aufge-zogen.

** Part of the rare two-volume edition of Tasso’s Works, also in-tended to be sold separately (cf. Renouard). With Aldine device on title and 12 woodcuts in text. – Some spotting and marginal damp-staining, title with ownership-inscription and backed. 18th century wrappers, spine browned, rear joint cracked.

121 Appianus Alexandrinus. Romanarum historiarum, de bellis Punicis, Syriacis, Parthicis, Mithridaticis, civilibus, Gallicis liber, omnia per S. Gelenium Latine reddita. De bellis Hispanicis liber, C. Secundo Curione translatore. De bellis Illyricis liber, P. Candido interprete. Basel, H. Froben & N. Episcopius, 1554. Fol. (32:21 cm). 8 Bll., 506 S., 1 w., 22 nn. Bll. Brauner Kalbldr. d. Zt. mit gold-geprägtem Wappensupralibos von Julius von Thüngen auf beiden Deckeln, datiert 1558, punzierter Gold-schnitt; berieben, Rücken an Kopf u. Fuß bestoßen, Gelenke eingerissen. 600,–VD 16, A 3164; IA 106.567; Adams A 1347. – Erste Ausgabe in dieser Zusammenstellung (lateinische Gesamtausgabe). „Hier erscheint zum ersten Mal wieder eine Übersetzung, die auf den griechischen Text zurückgeht, aus der Feder des jahrzehntelangen Mitarbeiters der Officina Frobeniana, des Prager Humanisten Si-gismund Gelenius (1494-1554). Sie ist sein letztes Werk, durch sei-nen plötzlichen Tod abgebrochen, das Fehlende teils aus der alten Übersetzung des Candidus, teils vom Basler Herausgeber Celio Secondo Curione selber ergänzt“ (Hieronymus, GG 266). – Regliert, vereinzelt gering fleckig, letzte Bll. mit kleinerem Wasserrand im oberen Bund. Titel etwas fingerfleckig, mit zwei Besitzvermerken des 19. Jh., drei hinterlegten Namensausschnitten, hs. Nummerie-rung im oberen Rand u. späterem Namensstempel. – Zum Einband siehe Goldschmidt, Gothic and Renaissance Bookbindings 218 (identischer Einband).

122 Ariosto, L. Orlando furioso. Tutto ricoretto, & di nuove figure adornato. Con le annotationi, gli avertimenti, & le dichiarationi di Ieronimo Ruscelli. Di nuovo aggiun-tovi li cinque canti. 2 Tle. in 1 Bd. Venedig, Heredi di V. Valgrisi, 1580. 4to (25,5:19,5 cm). Mit 2 Holzschn.-Druckerm., Holzschn.-Titelbord., 51 ganzs. Holz-schn. sowie zahlr. kl. Holzschn. im Text. Regliert. 8 Bll., 654 S., 16 Bll. (o.d.l.w.). Ldr. d. frühen 17. Jh.; etwas beschabt u. berieben, fachmännisch restauriert, Rücken unter Verwendung des alten Deckelschildes im Stil d. Zt. erneuert, neue Vorsätze. 800,–IA 107.552; Adams A 1676; Agnelli-Ravegnani I, 151. – Erste Quar-tausgabe bei den Erben Valgrisis. Enthält die blattgroßen, von prächtigen Bordüren umgebenen Holzschnitte, die Valgrisi erstma-lig für seine Ausgabe von 1556 benutzte und die noch bis Anfang des 17. Jahrhunderts Verwendung fanden. – Leicht gebräunt u. gelegentlich etwas fleckig, Titel aufgezogen, S. 401/02 mit kl. Pa-pierfehler (geringer Bild- u. Buchstabenverlust), S. 467/68 mit alter Randreparatur.

** With 51 full-page woodcuts. Ruled in red. – Some light brown-ing and occasional staining, title-leaf backed with paper, small hole to pp. 401/02 with loss of a few letters and minor loss of image, old marginal repair to pp. 467/68. Early 17th cent. calf, somewhat rubbed, skilfully restored, spine and endpapers renewed.

123 Aristoteles. Dialectica: cum quinque vocibus Porphyrii Phenicis: Argyropilo traductore: a Joanne Eckio expla-natione declarata. 2 Tle. Augsburg, Miller, 1516-1517. Fol. (32:23 cm). Mit Titelholzschn. von Hans Burg-kmair u. einigen Holzschnittfiguren im Text. XCII; CLXXXIX num., 1 nn. Bl. – Vorgebunden: J. Eck. In summulas Petri Hispani extemporaria et succincta ex-

Alte Drucke 33

Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln; bestoßen u. be-rieben, Deckel angebrochen, Schließen fehlen. 300,–VD 16, ZV 20432 (nicht in München); Bibelslg. Württ. LB, D 796; vander Haeghen II, 63; nicht bei Darlow-M. – Seltene Taschen-ausgabe des Neuen Testaments in der lateinischen Bearbeitung des Erasmus v. Rotterdam. – Gering gebräunt, stellenw. schwach wasserrandig oder fleckig. Titel mit gelöschtem Bibl.-Stempel, hint. freies Vorsatz mit Namenszug „A. Kragl“.

132 Boccaccio, G. Amorosa visione di nuovo ridotta in luce, nella quale si contengono cinque trionfi. Vene-dig, G. Giolito, 1558 (in fine: 1549). (15,5:10 cm). Mit 2 Holzschnitt-Druckerm. 78 num. Bll. Flex. Prgt. d. Zt., gereinigt. 300,–EDIT 16, CNCE 6344; IA 120.357; Gamba 224. – Dritte Ausgabe, erschien zuerst 1521 und dann 1549 erstmalig bei Giolito. Gegen-über der letzteren ist vorliegende Ausgabe nur leicht verändert (vgl. Gamba, ausführl.). – Im Bereich der oberen Ecke durchgehend et-was feuchtigkeitsrandig, erste Bll. mit geringen Randläsuren, Vor-satz beschrieben.

133 – Geneologia de gli dei. I quindici libri sopra la origine, et discendenza di tutti gli dei de’ gentili. Tradotti et ad-ornati per G. Betussi. Venedig, al Segno del Diamante (Comin da Trino), 1554. 4to (20,5:15,5 cm). Mit Holz-schnitt-Titelbordüre, 1 blattgr. Stammbaum-Holzschnitt u. mehreren figürlichen Initialen. 8 nn., 263 num., 17 nn. Bll. Hprgt. d. 20. Jh., Kanten etwas bestoßen. 800,–EDIT 16, CNCE 6335; IA 120.342. – Seltene Ausgabe dieser Über-setzung. – Teilw. stockfleckig u. etwas gebräunt.

** Scarce edition. – Some foxing and browning. Bound in 20th cent. half vellum, extremities slightly worn.

134 Bonaventura, S. Parva opuscula. 2 Bde. Venedig, J. de Leuco für L. A. Giunta, 2. Mai 1504. Fol. (31,5:22 cm). Mit 5 (4 gleichen) ganzs. Textholzschnitten u.

Hldr., stark berieben u. bestoßen, Rücken mit mehreren kleinen Fehlstellen. 300,–Moeckli 125; nicht im IA. – Vierte Ausgabe. – Teilw. etwas wasser-randig im Außensteg; letzte Bll. mit hinterlegten Ausrissen u. Text-verlust; Titel im Falz mit kleiner Wurmspur u. minimalen Einrissen.

128 Biblia graeca. – Tes theias graphes, palaias delade kai neas hapanta (graece). Divinae scripturae, veteris ac novi testamenti, omnia. Basel, J. Herwagen (d. Ä.), 1545. Fol. (34,5:21 cm). Mit wiederh. Druckermarke sowie figürl. Holzschnitt- Initialen und -Vignetten. 2 (statt 4) Bll., 969 S. (S. 775/6 weiß), 3 Bll. Späterer de-fekter Kalbldr., Vorderschnitt hs. betitelt, ober- und un-terhalb gr. Wappendarstellung in brauner Tinte. 1.200,–VD 16, B 2576; Adams B 978; Bibelslg. Württ. LB, C 48; Darlow-M. 4614; Hieronymus, Griech. Geist 382. – Vollständige griechische Bibel mit dem vierten Druck der griechischen Übersetzung des al-ten Testaments. „Melanchthons und Herwagens Ausgabe ist nicht ohne Wirkung geblieben: 1597 ist sie in Frankfurt am Main nach-gedruckt worden, vor allem aber hat sie 1579 ff. die Grundlage der reformierten böhmischen Übersetzung der Bibel gebildet, der Kralitzer Bibel“ (Hieronymus). – Gering fleckig, ganz vereinzelt kl. Randläsuren. Wenige S. mit Randnotizen in griech. Sprache, S. 40, 450 und 676-86 ausführlich annotiert. Titel mit hs. Besitzvermerk und Bibl.-Schild der Markgrafen von Astorga. Fehlen wie oft die 2 Bll. mit Melanchthons Vorwort.

** Basle edition of 1545, Greek text. – Minor spotting, a few small marginal defects. Some annotations, occasionally intensive. Old ownership-inscription to title, and small bookplate of the Dukes of Astorga. Lacking the 2 leaves with Melanchthon’s preface. Bound in old calf, defect; with fore-edge drawing (2 coats of arms) and in between mss.-title in brown ink.

129 – Psalterion prophetu kai basileos tou Dabid (graece). Antwerpen, J. Grapheus, 1533. 16mo (9,5:7 cm). 247 S., 14 Bll. Ldr. d. 17. Jh. mit Rvg. u. Rsch.; berieben, Ecken u. Kanten u. etwas bestoßen, Rücken an den Ka-pitalen abgestoßen. 1.200,–Nijhoff-K. 325; Darlow-M. 4606; nicht bei Adams u. im Kat. d. Bi-belslg. Württ. LB. – Sehr seltenes griechisches Psalterium, enthält den Text der Septuaginta mit einem Vorwort von Johannes Lonicer. Bis auf den Druckvermerk u. den lat.-griech. Index ganz in griechi-schen Typen gedruckt. Grapheus folgt der Ausgabe von W. Köpfel (Straßburg 1524 und 1528). – Gering gebräunt, zu Beginn u. gegen Ende etwas wasserrandig, 4 Bll. unten etwas kürzer beschnitten, ohne die beiden w. Schlussbll. Besitzvermerk auf einem leeren Vor-satzblatt, vereinzelt alte Anmerkungen in Tinte.

** Very rare Greek Psalterion. – Minor browning, light dampstain-ing at ends, 4 leaves cut short at lower margin, without the 2 final blanks. With ownership inscription on a blank leaf following the free front endpaper, scattered early ink marginalia. 17th cent calf, spine gilt, somewhat rubbed, some wear to extremities.

130 Biblia latina. – Biblia sancta, vetus testamentum no-vumque, unius eiusdemque authoris dei opt. max. complexa. Paris, Y. Bonhomme, 1551. (19,5:12,5 cm). Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren, 2 Druckermarken von T. Kerver u. zahlr. Textholzschnitten. 8 nn., 480 num., 112 nn., 136 num. Bll. Späterer Pp. mit hs. Rü-ckentitel in roter Tinte, berieben, Gelenke leicht an- geplatzt. 1.200,–Bibelslg. Württ. LB, D, 608; BM, STC French 54. – Hübsch illust-rierte Ausgabe. – Gebräunt; stellenw. etwas fingerfleckig; teilw. mit Anstreichungen im Text; vereinzelte kleine Wasserränder; Titel mit kleinem Löchlein; Titel u. Folgebl. im Falz verstärkt u. mit privatem Stempel; Bl. 9 verso mit Braunfleck; Teil 2 ab Bl. 235 etwas gelo-ckert; Vorsatz mit mehreren Exlibris, darunter William Haerens; 1 Exlibris hs. gezeichnet u. farbig angemalt von Gérard Empain, hint. Vorsatz mit einer hs. Liste von Personen aus der Familie Empain in Buntstift.

** Browned; partly some thumbing; minor waterstaining in places; partly red underlinings to text; private stamp to title and 1 leaf; many bookplates and old ms. notes to endpapers. Later boards, rubbed, joints slightly split.

131 – Testamentum novum ex Des. Erasmi Rot. versione, ac postrema eiusdem recognitione. 2 Tle. in 1 Bd. Ba-sel, T. Guarin, 1570. 12mo (13:9 cm). Mit 2 Druckerm. 16 nn., 245 num.; 3 nn. (d.e.w.); 207 num., 1 nn. Bll.

Nr. 134

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Bonaventura, S.)

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Bl. 48 verso die Einfassung links geringfügig angeschnitten, Bl. 68 mit kl. rep. Randeinriss.

** Rare Dutch translation of the famous „ship of fools“, according to Goedeke 4th Dutch edition. With engraved ship of fools vignette, engraved portrait, and 105 woodcut illustrations. – Somewhat browned and stained, at end some marginal waterstaining. Title laid down, portrait reinforced at margins, 1 woodcut slightly shaved at left, small repaired tear to l. 68. Old vellum, rebound, some tiny wormholes.

– Abbildung links –

136 Britannus (Breton), R. Agriculturae encomium. Paris, C. Wechel, 1539. 4to (22:16 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel. 36 nn. Bll. Mod. Pp., berieben und bestoßen, Bezug an den Gelenken sowie beiden Enden des Rü-ckens abgeschabt. 250,–Adams B 2859; IA 125.156. – Erste Ausgabe der kleinen Schrift des aus Arras stammenden Humanisten. – Ränder etwas wasser-fleckig, Titel leicht gebräunt und etwas stärker fleckig sowie verso mit hs. Besitzvermerk, Innendeckel mit Stempel.

137 (Cassianus Bassus). Der Feldbaw, oder das Buch von der Feldarbeyt. Vor tausent Jaren von dem Christlichen Keyser Constantino IIII. inn Griechischer Spraach be-schriben unnd durch D. Michael Herren verdolmetscht. Jetzund von newem widerumb uberlesen, gemehret und gebessert. Straßburg, T. Rihel, um 1560. (16:10 cm). Mit Druckermarke und 1 Textholzschnitt. 215 num., 9 (statt 11) nn. Bll. Späterer Pp., bestoßen und etwas berieben, Rücken etwas verblasst und am Kopf überklebt. 800,–VD 16, ZV 21129; IA 133.189; nicht bei Muller. – Seltene frühe deut-sche Ausgabe eines der frühesten landwirtschaftlichen Handbü-cher in deutscher Sprache, Variante mit Druckort „Straßburg“ (nicht „Straszburg“) auf dem Titel. Es handelt sich um eine stark erweiter-te und modernisierte Übersetzung der „Geoponiká“, einer von Cas-sianus Bassus Scholasticus im 10. Jh. unter dem byzantin. Kaiser Konstantin VII. zusammengestellten Sammlung, die in 20 Büchern das gesamte zeitgenössische und ältere Wissen zusammentrug. Cassianus wiederum schöpfte aus der im 3./4. Jh. entstandenen

1 Druckermarke. 20 nn., CCXXI num., 1 nn.; 16 nn., CCXXXIII num. Bll., 1 w. Bl. Flex. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, stärker fleckig und mit Läsuren, neu aufge-bunden und eingehängt sowie Vorsätze erneuert, fehlen die jeweils 8 Bänder. 800,–EDIT 16, CNCE 6870; IA 121.714; Sander 1170; Essling 1425; nicht bei Adams. – Postinkunabel der Kleinen Schriften des großen Kir-chenlehrers. Illustriert mit einem großen Arbor consanguinitatis aus der Wurzel Jesse mit Kruzifix (jeweils auf der Titelrückseite sowie auf Bl. +++6 verso in Bd. 1 und Bl. CCXXI verso in Bd. 2) und einem Konfessionsseraphim. – Einzelne Bll. gebräunt, teilw. etwas fleckig bzw. wasserrandig, wenige kl. Läsuren, die ersten 2 Bll. in Bd. 1 mit kl. Loch im w. Seitenrand bzw. im Textrand (mit minimalem Buch-stabenverlust), in Bd. 2 Bll. CCXII/CCXIII fast lose. Vereinzelt ältere Marginalien und Unterstreichungen. Titel von Bd. 2 u.a. mit hs. Be-sitzvermerk von Franciscus Jannoctius de Capranico, Franziskaner und Doktor der Theologie.

– Abbildung Seite 33 –

135 Brant, S. Aff-ghebeelde Narren Speel-schuyt, vereiert met meer als hondert schoone figueren. Beschreben int Latijn ende Hooch-Duytsch. Getrouwelick obergheset in onse Nederduytsche sprake door A. B. Leiden, H. van Haestens, 1610. Kl.-4to (16,5:13 cm). Mit gest. Titel-vignette, ganzs. gest. Porträt und 105 gr. Textholz-schnitten. 4 nn., 109 (recte 110) num., 3 nn. Bll. Alter Prgt., mit kl. Wurmspuren, neu aufgebunden. 3.500,–Goed. I, 387, 7. – Nach Goedeke vierte niederländische Ausgabe der bekannten Moralsatire, mit eindrucksvollen Holzschnitten, teils den frühen Ausgaben nachempfunden. „‘The Ship of Fools’ was the first original work by a German which passed into world lite-rature… Brant’s book played an important part in European litera-ture, and helped to blaze the trail that leads from medieval allegory to modern satire, drama and the novel of character“ (PMM 37). – Etwas fleckig, streckenweise auch etwas gebräunt und gegen Ende in den Rändern etwas wasserfleckig. Der im Bund ausgeris-sene Titel ganz verstärkt und wieder eingehängt, bei dem Porträt Ränder mit kl. Läsuren rundum überklebt, bei dem Holzschnitt auf

Nr. 135

Nr. 137

Alte Drucke 35

was gebräunt, vereinzelt etwas fleckig, wenige Bll. mit Wasserfleck in der unteren Außenecke; im Rand meist mit weigen Wurmlöchern, gegen Ende dort zwei Wurmgänge. Titel mit entferntem Eintrag u. Namenszug „Nicolaus Seld.“, wohl der aus Augsburg stammende Kanzler des Bischofs von Eichstätt, Nikolaus Seld (vor 1499-1582).

** With 2 printer’s marks, 1 woodcut border and 188 woodcuts in the text. – Some browning, some staining here and there; some marginal worming. Contemporary blind-tooled pigskin; spine later renewed with leather, tears at head and tail.

– Abbildung oben –

141 Cuspinianus (Spießhammer), J. Ein außerleßne Chro-nicka von C. Julio Cesare dem ersten, biß auff Caro-lum quinctum diser zeit Rhömischen Keyser, auch von allen Orientischen oder Griechischen und Türckischen Keysern. Vor etlichen jaren zu Latin beschriben, jetzund durch C. Hedion in das Teutsch bracht. Straßburg, K. Müller, 1541. Fol. (33,5:22cm). Mit 1 (von 2) Drucker-marke u. 98 schwarzgrundigen Porträtmedaillons in Holzschn. 10 Bll., 638 röm. num. S., 1 Bl., 258 röm. num. S., 2 (statt 3) Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.; gebräunt und fleckig, wenige Wurmlöcher. 600,–VD 16, C 6480; IA 148.891; vgl. Apponyi 1792 (A. 1560) u. Göll-ner 679 Anm. – Erste deutsche Ausgabe der mehrfach aufgeleg-ten Chronik der römischen, byzantinischen und deutschen Kaiser, besonders aktuell für die Regierung der Kaiser Maximilian II. und Friedrich III., in deren Dienst der Humanist Cuspinian (1473-1529) stand. Bemerkenswert der Abschnitt „Von dem ursprung und herkommen der Türcken“ (S. 133ff. der 2. Paginierung ), „eine übersichtliche Schilderung der Ansichten seiner Zeitgenossen über die Abstammung der Türken, wie eine Geschichte der tür-kischen Sultane von Othomanus bis Selim“ (Göllner). Illustriert mit Heinrich Vogtherrs dekorativer Serie von Porträts der römischen und deutschen Herrscher, die u.a. auch für Hedios Ausgabe der Ursperg-Chronik verwendet wurde. – Stellenw. etwas fleckig; teils auch etwas wasserfleckig, meist nur im Rand, in der letzten Lage stärker; stellenw. mit wenigen Wurmlöchern oder kl. Wurmgang, vereinzelt geringer Buchstabenverlust; Bl. k3 mit Randausriss. Titel mit kl. Randläsuren u. altem Stempel. Ohne das letzte Blatt mit der Druckermarke.

142 Dionysius Periegetes. Oikoumenes Periegesis. Ara-tou Phainomena. Proklou Sphaira. Dionysij orbis de-scriptio. Arati Astronomicon. Procli sphaera. Cum scholijs Ceporini. Basel, J. Bebel, 1523. (16:10,5 cm). 2 Bll., 135 S., 66 Bll. Mod. Prgt. mit hs. Rückentitel, im Schuber. 1.500,–VD 16, D 1980; Zinner 1207; Hieronymus, Griech. Geist 34; Schweiger I, 101. – Der erste Druck aus der Werkstatt von Johann Bebel. Griechisch-lateinischer Text. „Während die beiden Gedichte des Dionysius und Arats hier mit neuen exakten Übersetzungen in Prosa erscheinen, folgt der Sphaera im Druck die Übersetzung des Engländers Thomas Linacre aus der Aldina. Herausgeber und Au-

Exzerptensammlung des Vindanios Anatolios (12 Bücher). Dies er-klärt die Bemerkung im Titel „vor 1000 Jahren“. Behandelt auch ausführlich Rebenanbau und Wein (Schöne unbekannt). Der Holz-schnitt auf Bl. 20 zeigt eine schematische, südorientierte Europa-karte, umgeben von Windgöttern. – Leicht gebräunt, stellenw. vor allem in den Rändern etwas stockfleckig, obere Außenecke verein-zelt mit leichtem Wasserrand. Vor allem Vorrede und letzte Kapitel mit Unterstreichungen und Anmerkungen. Titel mit hs. Notiz im w. Unterrand. Fehlen die beiden Registerbll. Ee 5/6. Im Innendeckel mit Bibl.-Stempel und Buchhandlungsschildchen.

– Abbildung Seite 34 unten –

138 Cato, M. P. et alii. Libri de re rustica Catonis, M. T. Var-ronis, L. J. M. Columellae. Eiusdem de arboribus liber separatus ab aliis. Palladii de duobus dierum generibus. Basel, J. Herwagen (d. Ä.), 1535. 4to (22:16 cm). Mit 2 Druckermarken, einigen Initialen und vereinzelt schemat. Textholzschnitten. 52 nn. Bll., 25 S., Bl. 14-295, 1 nn. Bl. Restaur. Ldr. des 18. Jh. mit Rvg., vor allem Rückdeckel etwas beschabt, Rücken unten mit kl. Wurmgang, das gefestigte Vordergelenk mittig erneut mit kl. Einriss und innen gelockert. 800,–VD 16, L 1578; Adams S 813; Schweiger II, 1306; Simon, Bibl. Gas-tronomica 317. – Mehrfach aufgelegtes Sammelwerk der wichtigs-ten landwirtschaftlichen latein. Autoren. – Stellenw. leicht fleckig, anfangs kl. Wurmspuren im w. Unterrand, erste Bll. am oberen Blattrand mit ausgelaufener Schnittfarbe, wenige Bll. (182 ff.) mit Schabstellen bzw. Fehlstellen im Seitenrand, letztes Bl. mit der Druckermarke mit rep. kl. Fehlstelle im Oberrand. Vereinzelt hs. Anm. bzw. Korrekturen im Text in Tinte. Vord. Vorsatz mit hs. Be-sitzvermerk von 1723 und Regalschild.

139 Crescentiis (Crescenzi), P. de. De agricultura, omni-busque plantarum, & animalium generibus, libri XII. in quibus nihil non experientia comprobatum. Basel, H. Petri, 1538. 4to (20:13,5 cm). Mit 2 Holzschnitt-Drucker-marken. 20 Bll. (d.l.w.), 564 (recte 574) S., 1 Bl. Ldr. d. 17. Jh. mit farb. Rsch. und Rückenverg., kl. Schabspu-ren, Ecken und Kanten etwas bestoßen, Gelenke oben eingerissen und oberes Kapital abgestoßen, vord. In-nengelenk etwas gelockert. 900,–VD 16 P 1831; Adams C 2929; IA 146.770; Souhart 120; Simon, Bibl. Bacchia II, 158; vgl. Bagnasco 580. – Lateinische Ausgabe (die erste bei Petri) des landwirtschaftlichen Klassikers. „Relates to the multitudinous problems of husbandry and agriculture inci-dent to the management of a great estate… Includes sections on hunting and fishing, the making of wine, and the diseases of ani-mals, as well as on the cultivation of cereals, trees, and plants“ (Stillwell, Science IV, 615). – Stellenw. leicht fleckig und streckenw. leicht gebräunt, wenige kl. Randläsuren (teilw. restauriert), verein-zelt Unterstreichungen. Vorgeb. w. Bl. mit hs. Kollationsvermerk von J. Wright dat. 1723, vord. Vorsatz mit Regalschild und gest. Wappenexlibris von Thomas Hay, Earl of Kinnoull.

** Scarce Latin edition. – Slight staining or browning in places, a few marginal defects (partly restored), occasional underlinings. Bound in 17th century calf, spine gilt; somewhat rubbed and worn, tear to upper joints, foot of spine chipped, upper hinge weak. With collation note, book shelf label and engraved armorial bookplate.

140 – De omnibus agriculturae partibus, & de plantarum animaiumq(ue) natura & utilitate lib. XII. Basel, H. Petri, 1548. Fol. (32:21,5 cm). Mit wiederholter Druckermar-ke, 1 Holzschn.-Bordüre u. 189 Textholzschnitten. 6 Bll., 385 (recte 393) S., 1 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt., leicht wurmstichig, Rücken alt mit hellem Leder überklebt u. oben u. unten eingerissen. 2.000,–IA 146.777; VD 16, P 1832; Adams C 2930; Hunt 58; Wimmer 23f. – Zweite in Basel gedruckte Ausgabe des zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstandenen landwirtschaftlichen Klassikers, im Gegensatz zu der von 1538 mit Illustrationen. „Relates to the multitudinous problems of husbandry and agriculture incident to the management of a great estate. Based upon various traditional works on husbandry but written critically, from experience gained on Crescenzi’s country place, the Villa d’Olmo near Bologna. Inclu-des sections on hunting and fishing, the making of wine, and the diseases of animals, as well as on the cultivation of cereals, trees, and plants“ (Stillwell, Awakening 615 zur Ausgabe 1471). „Sehr gute neue Ill., Pflanzen mit botanischer Genauigkeit, dadurch klare Bestimmung der alten Pflanzennamen möglich“ (Wimmer). „The woodcuts of plants are finely cut, delicate and lively“ (Hunt). – Et-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Dionysius Periegetes.)

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radierte Embleme, deren Motive überwiegend dem Pflanzen- und Tierreich entnommen sind (hier Vögel, Insekten, Fische und Repti-lien). – Stellenw. gebräunt, das nicht nummerierte Bl. am Ende von Tl. 4 mit Läsur durch tlw. gelöschten Eintrag, Titel mit Rasur sowie mit Besitzvermerk Johannes Götz, datiert Einbeck, 30. Mai 1618.

– Benno von Meißen –

145 Emser, H. Divi Bennonis Misnensis quondam episco-pi vita. Miracula. Et alia quedam non tam Misnensibus quam Germanis omnibus decora. Mit grossem Titel-holzschnitt. Leipzig, Lotter, 1512. Fol. (28,5:20 cm). 18 nn. Bll. Hprgt. des 20 Jh. 300,–VD 16 E 1117; IA 160.154. – Seltene erste Ausgabe der Biogra-phie des Bischofs Benno von Meißen. – Teilw. etwas gebräunt bzw. braunrandig. Durchgehende Wurmstiche im Rand und Satzspiegel. Gest. Wappen-Exlibris Eustache Egolf Reichsfreiherr von Wester-nach (1642-1707), modernes darunter.

146 Fabricius, L. Partitiones codicis hebraei, in quibus per quatuor sectiones, quibus biblia hebraea doctoribus divisa, omnia obstrusiora textibus sacris adjecta ex-plicantur. Editio secunda. Wittenberg, C. Berger, 1626. (16:10 cm). 8 Bll. 209 S., 7 Bll. – Beigebunden: C. Hel-wig. Paradigmata hebraicarum conjugationum & dec-linationum. Gefaltete Tabelle. (Wittenberg, C. Berger, 1626). (36:48 cm). – Angebunden: T. Erpenius (van Er-pen). Grammatica ebraea. (Genf), de Tournes, 1627. 8 Bll., 317 S., 40 Bll. (rückläufig). Manuskriptprgt. d. Zt. unter Verwendung einer deutschen Handschrift wohl des 15. Jahrhunderts, gebräunt u. etwas berieben, vor-deres Innengelenk mit Wurmspuren, Außengelenk mit kl. Riss. 500,–I. VD 17 23:273586X; Fürst I, 265. – Erstmals 1610 erschienen. – Gleichmäßig gebräunt, Titel im Oberrand mit Löchlein. – II. Zu der ebenfalls 1626 bei Berger in zweiter Auflage erschienenen „Hebraeae linguae compendiosa institutio“, wurde aber offenbar auch einzeln vertrieben. – Gebräunt u. mit kl. Randeinriss. – III. Fürst I, 248 (irrig 1628). – Etwas gebräunt. – Etliche weiße Bände zwischengebunden, diese etwas wasserrandig, 3 mit zeitgenös-sischen Hebräischübungen. Besitzvermerk von Peter Finck aus Nürnberg, 1641-1664 Pfarrer in Happurg.

– Abbildung links –

147 Feminarius (Pseud.). Weiber Mandat: Darinnen ver-meldet wird und angezeigt wird, auff welche Artickel sich die Männer verhalten sollen, bey Peen und Straffe. „VV Datille“ 1630. 4to (18,5:14,5 cm). Mit gr. Titelholz-schnitt. 4 Bll. Ungebunden. 600,–Nicht im VD 17 u. bei Hohenemser; vgl. VD 17 12:665059N u. Harms IV, 27 (Einblattdruck von 1640 mit gleichem Pseudonym und ähnlichem Inhalt). – Scherzdekret, das den Frauen das Privi-leg erteilt, drei Jahre über die Männer zu herrschen. Als vermeint-licher Schutzherr der Weiber gibt sich „Feminarius“ aus, „Regent in Waescherey und Plauderberg“. – Titelbl. gering knitterfaltig, im oberen Rand gering angeschnitten u. mit Nummerneintrag in Blei-stift. – Dazu: 1. (H. Meibom). Post Reuter. Post Nubilia Phoebus. Wolfenbüttel, J. A. v. Söhne, 1607. 4to. 12 Bll. Rückenfalz. – VD 17 1:067990Q; nicht bei Hohenemser. – Eine von 2 Druckvarian-ten. Vorankündigung eines im selben Jahr gedruckten dreiteiligen Werkes von Heinrich Meibom, „Historischer Bericht, die… Erbstadt Braunschweig… betreffend“ (VD 17 39:127539M). – Gebräunt, Titel mit hs. Eintrag, Deakzessionsstempel verso Titel. – Gebräunt. – 2. Abdruck eines Schreibens von Ihrer Hoheit Prinzen von Uranien an die Herrn General Staaten… Neben umständlicher Erzehlung… was bey Einführ- und Beysetzung der Chur-Printzlichen Leiche in Berlin… vollzogen worden. O.O. 1675. 4to. 4 Bll. Geheftet. – VD 17 12:112432C (nur München); nicht bei Hohenemser. – 4. Die dem Chur-Brandenburgischen Hrn. Abgeordneten von dem zu Arau ver-sambleten Heren Gesandten ertheilte Antwort. O.O. 1675. 4to. 4 Bll. Geheftet. – VD 17 12:000193G (nur München); nicht bei Hohe-nemser. – Gering braunfleckig. – Zus. 4 Flugschriften.

– Abbildung Seite 37 –

148 Figliucci, F. De la filosofia morale libri dieci. Sopra li die-ci libri de l’ethica d’Aristotile. Rom, V. Valgrisi, (1551). 4to (22,5:16 cm). Mit 4 (2 wiederh.) Druckermarken u. 3 Holzschnittdiagrammen. 8 Bll., 504 S., 12 Bll. Späterer Prgt. 300,–

tor neuer Scholien, d.h. Kommentator, ist der Winterthurer Jacob Wiesendanger (Ceporinus, 1499-1525), dessen griechische Gram-matik im Juni und erweitert nochmals im Dezember 1522 bei Curio erschienen war“ (H.). – Gebräunt, etwas fleckig, vereinzelte Feuch-tigkeitsränder, wenige Unterstreichungen. Titel mit Besitzvermerk Balthasar Theobald sowie im Bund und unteren Rand restauriert.

143 Duret, C. Thresor de l’histoire des langues de cest univers. Contenant les origines, beautez, perfections, decadences, mutations, changements, conversions, & ruines des langues. Seconde ed. Yverdon, Impr. de la Societé Helvetiale Caldoresque, 1619. 4to (24,5:17,5 cm). Mit Druckermarke, 1 Falttabelle und mehreren Textholzschnitten (Schriftzeichen). Ldr. d. Zt., stark beschabt und bestoßen, die gebrochenen Gelenke repariert, ohne die freien Vorsätze, Rücken unten mit Riss. 500,–Goldsmith D 1239; Alden-L. 619/45; Cordier, BJ 275; Pilling, Proof-sheets 1120; Hoefer XV, 457; vgl. Caillet 3444. – Zweite Ausga-be, erstmals 1613 erschienen. Ein Meilenstein der Lingusitik, beschreibt ca. 60 verschiedene Sprachen. „Includes accounts of West Indian & Canadian native languages“ (Alden-L. zur EA). „Con-sacré en grande partie à la Kabbale“ (Caillet). – Leicht gebräunt und etwas stockfleckig, Ränder gegen Ende etwas wasserfleckig. Erste 3 Bll. mit bekröntem Prägestempel, im Innendeckel gest. Wappenexlibris der North Library (auf Shirburn Castle der Earls of Macclesfield).

144 Emblemata. – Camerarius, J. Symbolorum et emble-matum ex volatilibus et insectis desumtorum centuria tertia (ex aquatilibus et reptilibus desumptorum centuria quarta). 2 in 1 Bd. Nürnberg 1596-1604. 4to (19,5:15,5 cm). Mit 2 gest. Titeln u. 200 Radierungen im Rund. 1 nn., 102 num., 2 nn. Bll. (l.w.); 3 nn., 100 num., 2 nn. Bll. (l.w.). Gold- u. blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, bestoßen, Vergoldung oxydiert. 600,–VD 16, C 569 u. VD 17 23:283568C; Landwehr V, 165 u. vgl. 164. – Dritte und vierte Centurie des vier Teile umfassenden Werks. Fein

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Alte Drucke 37

prehensa. Adiecta Sigismundi Imp. Aug. Bulla integra. Ed. II. Heidelberg, (Commelinus), 1593. 4to. Mit kl. Wap-penholzschnitt auf dem Titel. 69 S., 5 & 8 Bll. Flex. Prgt. d. Zt., Rücken etwas angeschmutzt. 300,–I. VD 16, F 2528; Adams F 1001; Port, Commelinus 189-189a; Adams F 1001; Lautenschlager 4989-90. – Erste Ausgabe. „Eine Grundlage für alle spätere pfälzische Geschichtsforschung“ (NDB V, 392 f.). – II. VD 16, F 2533; Lautenschlager 5414; nicht bei Port. – Insgesamt teilw. gebräunt, vereinzelt braunrandig u. fleckig. Titel mit Namenszug u. gestrichenem Besitzvermerk.

151 Fulgosus (Fregoso), B. De dictis factisque memorabi-libus collectanea: a Camillo Gilino latina facta. Mailand, J. de Ferrariis, 1509. Fol. (31:21,5 cm). Mit zahlr. Holz-schnittinitialen. 336 nn. Bll. Hprgt. d. 18. Jh., Deckel stark berieben. 750,–Adams F 1148; Sabin 26140; Alden-L. 509/6. – Erste Ausgabe. Chronik bemerkenswerter Ereignisse und Personen der Antike und Neuzeit, vielfach aufgelegt. Blatt ll2 (Alden-L. nennt versehentlich Blatt 112) verso mit einem Bericht über Columbus „De Christophoro Columbo“, auf der selben Seite auch ein Artikel über Gutenberg. – Teilw. etwas stockfleckig, vereinzelt gebräunt u. fingerfleckig, stel-lenweise Feuchtigkeitsspuren im oberen Rand. Die zahlreichen Initialen mit Bleistift durchnummeriert. Titel mit kleiner, alter Num-merierung.

** First edition, includes a reference to Columbus on leaf ll2 verso. – Some foxing, browning and thumbing, dampmarking to upper mar-gin, pencilled numbers to all initials, small old number to title. 18th cent. half vellum, covers rubbed.

152 Gaetanus de Thienis (Gaetano Tiene). Expositio in libro de celo & mundo. Cu(m) questio(n)e Egidii de materia celi. Venedig, B. Locatello für B. Scoto Erben, 1502. Fol. (32:22 cm). Mit Verlegermarke u. einigen schematischen Textholzschnitten. 84 num. Bll. Alter Prgt., fleckig, Rücken mit Manuskriptpergament ver- stärkt. 1.000,–EDIT 16, CNCE 32812; Adams C 118 (falsch unter St. Cajetan). – Aristoteleskommentar, erstmals ca. 1474/75 in Padua erschienen, wo der Verfasser (1387-1465?) Professor für Philosophie und Me-dizin war. – Durchgehend mit wenigen, tlw. zugelegten Wurmgän-gen, dadurch Bl. 2-3 mit geringem Buchstabenverlust u. ca. 8 Bl. mit Verlust der oberen Innenecke; obere Innenecke mit Wasser-fleck, Titel mit großem Wasserfleck.

153 Geiler von Kaiserberg, J. Navicula penitentie. A Ja-cobo Otthero collecta. Augsburg, Othmar für Diemar, 1511. Fol. (29,5:21 cm). Mit großem Titelholzschnitt v. H. Burgkmair d. Ä. Rot eingemalte Initialen. 6 nn., 80 num. – Vorgebunden: Angelus de Clavasio. Sum-ma angelica de casibus conscientie. Hagenau, H. Gran für J. Rynmann u. J. Knoblauch, 23. Feb. 1509. Fol. 16 nn., 319 num. Bll., 1 w. Bl. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, stark berieben, etwas wurm-stichig, Innendeckel stärker betroffen. Ecken u. Kanten teilw. bestoßen, Schließen entfernt. 2.000,–I. VD 16, G 772; Adams G 318; Goed. I, 401, 18; Dacheux 52. – Erste latein. Ausgabe der von G.’s Sekretär J. Otther gesammel-ten u. übersetzten Predigten. Der prächtige, fast ganzseit. Holz-schn. zeigt Geiler, vom Heck eines Schiffes aus der Mannschaft predigend. – Gebräunt, teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder, einige alte Anmerkungen. Teilw. etwas wurm-stichig, gegen Ende stärker werdend, einige Wurmspuren. – II. VD 16, A 2823; Proctor 11640; Benzing, Hagenau 79. – Zwischen 1476 und 1520 in mehr als 30 Ausgaben verbreitetes alphabetisches Handbuch für Beichtväter mit Beichtspiegel. Als wichtigste Stütze der katholischen Lehre von der Buße und den guten Werken bildete es einen Hauptansatzpunkt für die reformatorische Bewegung und wurde von Luther 1520 als „mehr als teuflisch“ verbrannt. – Etwas gebräunt u. stockfleckig. Zu Beginn wurmstichig, einige Wurmspu-ren, sonst nur vereinzelt. Titel mit klösterlichem Besitzvermerk.

154 Giovio, P. Le iscrittioni poste sotto le vere imagini di gli huomini famosi in lettere. Tradotte di Latino in volgare da Hippolito Orio Ferrerese. Venedig, F. Bindoni, 1558. (15:10,5 cm). 8 Bll., 285 S., 1 w. Bl. Prgt. d. 20. Jh. – Dazu: G. G. Giraldi. Herculis vita. Eiusdem de Musis syntagma, denuo reconcinnatum & auctum… (und an-dere Werke). Omnia recens nunc nata edita. Basel, M.

EDIT 16, CNCE 18972; Adams F 441; BM, STC Italian 250. – Erste Ausgabe. – Stockfleckig; anfangs mit alten Notizen im Außensteg; letzte Bll. etwas wasserrandig; Vorsatz mit Namenszug.

149 Florenz. – Nardi, J. Le historie della citta di Fiorenza. Le quali con tutta quella particolarità che bisogna, con-tengono quanto dal’anno 1494 fino al tempo del’anno 1531 è successo. Con un catalogo de Gonfalonieri di Giustizia, che hanno seduto nel supremo magistrato della citta di Fiorenza. Nuovamente poste in luce. Lyon, T. Ancelin, 1582. 4to (24:18,5 cm). 4 nn., 232 num., 36 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt. mit floraler Goldprägung in den Ecken und als Mittelstück; gebräunt, Kanten teilw. be-stoßen, teilw. etwas eingerissen, Deckel mit wenigen kleinen Einschnitten. Innengelenke eingerissen. In mod. Lwd.-Kassette. 800,–EDIT 16, CNCE 28689; Adams N 39; Gamba 1531. – Erste Ausgabe dieser Geschichte der Stadt Florenz, die Machiavellis Geschichte fortsetzt und im Jahre 1494 beginnt. Der Herausgeber Francesco Guintini fügte eine kurze Geschichte sowie ein Gedicht auf Lyon hinzu. – Regliert. Etwas gebräunt, erste u. letzte Bll. teilw. finger-fleckig, untere Ecken der letzten Bll. geknickt. Lage c im unteren Rand unbeschnitten u. hier etwas kleiner.

** First edition of an important source of Florentine history, cover-ing the years from 1494 to 1531. – Ruled. Some browning, thumb-ing to first and last leaves, some creasing to last leaves. Lower margin of gathering c uncut and smaller. Bound in contemporary limp vellum gilt, browned and somewhat worn, few small cuts, in-ner hinges cracked. Recent cloth box.

150 Freher, M. Originum Palatinarum commentarius. De gentis & dignitatis eius primordiis; tum Heidelbergae & vicini tractus antiquitate. Et appendix, quo Hub. Tho-mae Leodii commentatio, aliaque eiusdem argumenti continentur. 2 Tle. in 1 Bd. Heidelberg, Commelinus, 1599. 4to (20,5:15,5 cm). Mit 2 kl. Wappenholzschnitten auf den Titeln u. 5 Textholzschnitten. 4 Bll., 114 S., 1 Bl.; 2 Bll., 77 S., 1 Bl. – Angebunden: (Ders.). Assertio propriae gubernationis Friderici quarti comitis Palatini. Duabus orationibus in XIX. eius principis natalem com-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Giovio, P.)

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zug Otho Comes Solmesius, dat. (15)77; das letzte Bl. mit hinterl. Einriss.

** Rare first edition. With engr. title, 2 engr. printer’s devices, 2 engr. portraits, 37 fullpaged engravings to the text and 2 engr. maps. – Browned and partly foxed; old ownership inscription to title; backed tear to last leaf. Contemporary limp vellum, stained and rippled, endpapers renewed.

– Abbildung links –

156 Gonzaga, C. Il fido amante. Poema eroico. Ricorretto da lui, et di nuovo ristampato, aggiuntivi gli argomenti dell’illustre, & virtuosiss. signora Maddalena Campiglia, & con le moralita d’incerto autore. Venedig, All’insegna del Leone (C. Navò Erben), 1591. 4to (21,5:16,5 cm). Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre mit Porträtmedail-lon, zahlr. figürl. Holzschnitt-Initialen, -Leisten u. -Kar-tuschen sowie Druckermarke. 4 nn., 235 num. Bll., 1 Bl. Älterer Prgt. mit goldgepr. Rsch., Rücken u. Vorsätze erneuert. 350,–EDIT 16, CNCE 21439; BM, STC Italian 308; nicht bei Adams. – Zweite Ausgabe, zuerst 1582 erschienen. Episches Heldengedicht, das sich stilistisch eng an Ariosts „Rasenden Roland“ anlehnt. – Teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, erste Bll. u. letztes Blatt mit Restaurierungen im Rand. Oberer Rand knapp beschnitten.

157 Guillimann, F. De rebus Helvetiorum, sive antiquitatum libri V. Fribourg, W. Maess, 1598. 4to (21:16 cm). 6 Bll., 457 S. Ldr. d. Zt., stark berieben, an den Gelenken oben und unten leicht eingerissen, bestoßen. 300,–VD 16, G 4099; Adams G 1579; Haller IV, 420; Feller-Bonjour 342 ff. – Erste Ausgabe. „Erste vollständige Schweizergeschichte bis 1315 auf wissenschaftlicher Grundlage, die im Druck erschien… (Guillimann) ist der bedeutendste Freiburger Historiker, einer der bedeutendsten der Schweiz überhaupt“ (Feller-B.). Behandelt u. a. in Buch 3 die Entstehung der einzelnen Orte, in Buch 5 Bundes-briefe und Bündnisse mit dem Ausland. – Gebräunt und fleckig, hs. Vermerke auf dem Titel. – Dazu: J. Barzaeus. Heroum Helvetiorum epistolae. Fribourg 1657. 7 Bll., 243 (recte 241) S., 9 Bll. – Leicht bis mäßig fleckig; Titel im unteren Viertel ausgeschnitten mit Text-verlust, hs. Vermerke auf dem Vorsatz. – Zus. 2 Bde.

158 Hof(f)meister, J. Homiliae in Evangelia, quae in Domini-cis, et aliis festis diebus leguntur per totum. Antwerpen, J. Steelsius, 1549. (18:12 cm). Mit ankol. Druckermar-ke, 17 altkol. kl. Textholzschnitten, 20 altkol. Initialen und 2 (1 altkol.) Schlussvignetten. 378 num., 5 nn. Bll. Restaurierter blindgepr. Ldr. d. Zt. mit 2 Schließen, leicht berieben, Rücken erneuert, hint. freies Vorsatz teilw. beschrieben. 500,–BM, STC Dutch 95; vgl. Adams H 659 (A. 1554) u. Belgica Typo-graphica 5977 (A. 1550). – Dritte Ausgabe, einer von 2 Drucken desselben Jahres. Predigtenwerk des Augustinereremiten Johan-nes Hoffmeister (1509-1547), Vikar des Ordensgenerals für die Augustinerklöster in Deutschland. Durchgehend in Rot rubriziert. – Schwach gebräunt, stellenw. etwas fleckig, Bl. 139 recto mit kl. Schabstelle im Text, Bl. 226 mit Anstreichungen und Marginalien von alter Hand. Vereinzelt kl. Randläsuren, erste Bll. mit kl. Wurm-gang in der unteren w. Außenecke. Gutes Exemplar aus der Bib-liothek Gutekunst.

159 Homer. Omerou Odysseia (graece). (Paris, C. Néobar Witwe,) 1541. (16:11 cm). Mit Holzschnitt-Druckermar-ke auf dem Titel. 256 num. Bll. Stärker gebräunt und fleckig, Vordergelenk oben mit kl. Einriss, hintere seitl. Schutzkante abgeschnitten, Bänder fehlen. 600,–Adams H 790. – Griechische Textausgabe, seltener Druck von Ed-mée Tousan, der Witwe des Kölner Humanisten und Vorgängers von Robert Estienne als königl. Drucker „in graecis“ (vgl. H. Elie in Gutenberg-Jb. 1952, S. 98 ff.). – Leicht gebräunt, stellenw. etwas fleckig, Ränder teilw. leicht wasserfleckig. Titel und hint. freies Vor-satz fleckig durch verlaufene Schnittfarbe, Titel auch mit kl. Eckab-riss. Vereinzelt extensive Anmerkungen in Tinte.

160 – Odyssea, eiusdem Batrachomyomachia, Hymni… (graece & latine). Cum praefatione, scholiis, & indice D. Giphanii. Straßburg, T. Rihel, (1572?). (18:12 cm). Mit Druckermarke. 827 S., 26 Bll. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit figürlicher Platten- und Rollenblindprä-

Isengrin, 1539.(16:10,5 cm). 12 Bll., 177 S. (i7-8 weiß). – Angebunden: Ders. De sepulchris et vario sepelien-di ritu, libellus. Basel, M. Isengrin, 1539. 8 Bll., 79 S. Mod. Prgt. – S. Goulart. Morum Philosophia Histori-ca; ex probatis scriptoribus collecta. Accessit Aucto-rum et Titulorum Index. (Genf), J. Stoer, 1594. (19,5:12 cm). 6 Bll., 491 S., 12 Bll. Prgt. d. 17. Jh., etwas be- rieben. 400,–

I. EDIT 16, CNCE 21219; Adams G 641. – Etwa dritte italienische Ausgabe. Giovios Elogien waren ursprünglich als erläuternder Text zu den Porträts gedacht, die er in seinem 1536-43 bei Como er-bauten Museum ausgestellt hatte. – Etwas stockfleckig. – II. VD 16, G 2105 u. 2110 Adams G 724 G 721. – Erste Ausgabe dieser Sammlung bzw. erste Ausgabe. – 1. Werk teilw. gebräunt u. fleckig bzw. feuchtigkeitsrandig, wenige alte Anmerkungen, erste Bll. mit Eckrestaurierungen. Titel verso alte, etwas naive Zeichnung. – III. Adams G 909; Moeckli 141. – Erste Ausgabe dieser Sammlung Apophthegmata, zusammengestellt aus über 60 meist antiken Autoren. – Gering stockfleckig, stellenweise geringe Feuchtigkeits-spuren, Titel stärker fingerfleckig, kurze Anmerkung u. Restaurie-rung im oberen Rand. – Zus. 3 Bde.

155 Goltzius, H. Sicilia et magna Graecia sive historiae ur-bium et populorum Graeciae ex antiquis numismatibus restitutae liber primus. – Sicilia historia posterior sive fo-rum. 2 Teile in 1 Bd. Brügge, Goltzius, 1576. Fol. (31:23 cm). Mit gest. Titel, 2 wiederh. gest. Druckermarken, 2 gest. Porträt, 37 ganzs. Textkupfern u. 2 Kupfer-karten. 14 Bll., XLI S., 1 Bl., 28 (recte 328) S., 28 Bll, 73 S., 7 Bll. Flex. Prgt. d. Zt. mit neuen Schließbändern, fleckig u. wellig, Vorsätze erneuert. 1.800,–

Adams G 836; Thieme-B. 14, 353f. – Erste Ausgabe des seltenen Werkes des niederländischen Kupferstechers und Numismatikers Goltzius. Erschien als erster Band unter dem Gesamttitel „Grae-cia sive historiae urbium… libri quatuor“, die anderen Bände sind nie erschienen. Die Tafeln zeigen den südlichen Teil Italiens sowie Sizilien (Dufour/LaGumina 144, Ausgabe bei J. Volckamer 1683) und die Kupfer enthalten Darstellungen verschiedener Münzen. – Gebräunt u. stellenw. stockfleckig; Reihentitel mit altem Namens-

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ohne Bordüren, die von Vostre erst um 1508 eingeführt wurden. „The remarkable cuts are distinguished from their predecessors by their large size, and, compared with the criblée set are still further departures from the old canon of book illustration… With all the artist’s love for Renaissance ornament he has sufficient of the XVth Cent. conventionalism to preserve the naïvité and lightness of the earlier French style so soon to disappear under the more weighty German“ (Murray 259). Diese neue Folge wird von Bernard dem Jean Perréal, einem Freund Geoffroy Torys, zugeschrieben (vgl. Bernard, Tory, S. 226 ff.). – Gereinigt, 1 Schnitt (Verkündigung) mit alten Koloritresten, Bordüre von Bl. e4 außen leicht angeschnit-ten. Die Rubrizierung in Rot und Blau aufgefrischt. Vorsatzblatt mit Wappen in Schablonendruck.

** Latin hours for the use of Rouen. With Vostre’s shield device and 25 large cuts, including 14 remarkable full-page blocks with-out borders, attributed to Jean Perréal, as well as numerous small cuts and historiated borders to every page. – A washed copy, with initials and paragraph marks refreshed in red and blue. 1 cut with traces of old colouring, 1 border just touched by the binder’s knife. 20th cent. full blue morocco by Godillot, Paris, gilt inner dentelles and edges; in slipcase (somewhat rubbed).

– Abbildung oben –

164 – (Heures de Nostre Dame, à l’usage de Romme). Paris, G. Godard, um 1515. Kl.-fol. (26,5:17 cm). Mit 10 (st. 12?) meist blattgr. Metallschnitten u. zahlr. kleineren Metallschnitten in den Bordüren. 70 (st. 84) nn. Bll. Prgt. d. 20. Jahrhunderts. 3.000,–Lacombe 261 (unvollständig); Brunet, Heures 305. – Fragment ei-nes sehr seltenen Stundenbuchs aus der Produktion von Guillau-me Godard mit den für ihn typischen, mit Metallschnitten reich illustrierten Bordüren aus verschiedenen, meist figürlichen Metall-schnitten. Von den schönen und großen Miniaturen (meist 20:12,5 cm) sind hier vorhanden: Anatomische Figur (etwas kleiner), Mar-tyrium des Johannes, Ölbergszene, Mariä Verkündigung, Joachim und Anna, Verkündigung an die Hirten, Anbetung der Hirten, Kin-dermord von Betlehem, Bathseba, Lazarus. – Fingerfleckig, stel-lenweise gebräunt, teilw. fleckig, erstes Blatt recto stark gebräunt. Einige Wasserränder, wenige Bll. mit geklebten Einrissen. Insge-samt kleinere Randläsuren. C4 mit oberer ergänzter Ecke, Fehlstel-le alt nachgezeichnet. Es fehlen 14 Bll., darunter der Titel mit dem Kalendarium verso.

gung, ehemals mit 2 Schließen; etwas berieben, Rück-deckel stärker abgegriffen. 500,–VD 16, H 4646; Adams H 764; Muller 544, 42; Schweiger I, 157. – Die Odyssee mit griechisch-lateinischem Paralleltext, ohne die gleichzeitig erschienene Ilias. Eine von drei undatierten Varianten, die vorliegende (mit 827 S. Umfang) wird von Adams u. Schweiger 1572, von VD 16 „um 1588“ datiert. – Leicht gebräunt, vereinzelt etwas fleckig oder schwach wasserrandig. Mehrere Besitzeinträ-ge auf Titel u. Innendeckel: Johannes Geyder aus Schlüchtern („Solitar[ianus]“); Johann Christoph Geyder (dat. 1637); J. J. Bauck (gestrichen); Ferdinand Molter (1842); Dr. W. Molter (1911, Titel mit seinem Exlibris-Stempel), ein weiterer Eintrag entfernt. Interessan-ter Prägeband mit Plattenporträts von Luther (Unterschrift „Nos-citur Ex Scriptis/ Mens Viva Hinc Forma Luth“) und Melanchthon („Forma Quidem Potis Est/ Sed Mens Tua Nescia Ping“), ähnlich Haebler I, 505, IX & X (Bartholomäus Ziehenaus), und Reforma-torenrolle.

161 – Poieseis Omerou… (graece). Opus utrumque Iliados et Odysseae, diligenti opera J. Micylli & J. Camerarii recognitum. Adjecta etiam est eiusdem Batrachomyo-machia. 2 Tle. in 1 Bd. Basel, Herwagen, 1551. Kl.-fol. (29,5:20 cm). Mit 4 Druckermarken. 10 Bll., 394 (recte 410) S., 1 Bl.; 314 S., 1 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, etwas fleckig und berieben, Vordergelenk gebrochen, Rücken mit kl. Riss und Kapitale abgestoßen. 2.000,–VD 16, H 4593; Adams H 754; Schweiger I, 157; vgl. Hieronymus, Griech. Geist 169 (A. 1541). – Berühmte Humanistenausgabe des griech. Textes, umgeben von antiken Scholien des Didymos in klei-nerer Type. Eleganter kursiver Druck. Titel in griech. und lat. Spra-che, Vorstücke in Latein. – Leicht gebräunt und stellenw. fleckig, Blattränder anfangs etwas angestaubt und leicht wasserfleckig. Vereinzelt kl. Randläsuren, Titel und Folgebl. mit 2 bzw. 1 ergänz-tem Randausriss, Titel auch mit leichten Knitterfalten. Mit alten hs. Anmerkungen im Text und in den Rändern, vereinzelt extensiv. – Provenienz und Einband: Auf dem Titel hs. Besitzvermerk des Pfar-rers Samuel Abraham Lauterbach (geb. 1728) und auf dem vord. freien Vorsatz der seines Vaters Johann Lauterbach, Fraustad(t), dat. 1713. Schöner Prägeband aus der Werkstatt des Wittenberger Buchbinders Thomas Krüger (gest. 1591). Auf den Deckeln jeweils Mittelplatte „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ (bez. T.K.; H. 251, XVI), auf dem Vorderdeckel oberhalb das blindgepr. Mono-gramm „G R M“, alles umgeben von figürl. und ornamentalen Rol-lenstempeln und Wappen als Eckstücken.

162 Hoppenrod, A. Stammbuch oder Erzölung aller…inn Teütschen Historien berümpter Fürsten, Graffen, und herren Geschlechter, welche ihre Herrschafften inn den sächsischen Landen, zwischen der Elbe und dem Rhein, vom Hartz-wald biß an die dänische Grentz be-sitzen. Straßburg, Rihel, 1570. Fol. (32:20,5 cm). Mit Holzschn.-Druckermarke auf Titel. 8 Bll., 106 S., 3 Bll. (l.w.). Späterer Hprgt. mit hs. Rtitel, Vorsätze erneuert, berieben, Rückdeckel fleckig. 300,–VD 16, 4432. – Einzige Ausgabe. Genealogie und Geschichte der Fürsten des nördlichen Deutschland. Gewidmet denen von Weis-senbach. – Teilw. etwas gebräunt, stellenw. mit alten, sauberen Marginalien u. Unterstreichungen, minimal randfleckig, Titel mit hs. Besitzeintrag u. sauber hinterlegtem Randausriss.

163 Horae B. M. V. Ces presentes heures à lusaige de Rouan au long sans requerir: avec les miracles nost-re dame, et les figures de lapocalipse & de la bible & des triu(m)phes de Cesar. Paris, S. Vostre, ca. 1508. (24,5:16,5 cm). Mit großer Druckermarke, 25 großen bzw. blattgr. Holz- u. Metallschnitten, vielen kleinen Metallschnitten sowie figürlichen u. ornamentalen Bordüren. 88 nn. Bll. Blauer Maroquinbd. d. 20. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, Steh- u. Innenkantenvergoldung sowie Goldschnitt von Marcel Godillot (sign.), in Schu-ber, dieser mit Kratzspuren u. Bereibungen. 10.000,–Bohatta 1343; Brunet 76; Lacombe 181-84. – Lateinisches Stun-denbuch auf Papier für den Gebrauch von Rouen, Kalendarium für 1508-28. Enthält an großen Metallschnitten: Knochenmann mit Temperamenten, Johannes mit dem Giftbecher, Mariae Verkündi-gung, Geburt Christi, Verkündigung an die Hirten, Hl. Drei Könige, Flucht nach Ägypten, Krönung Mariens, König David, David und Uria, Auferweckung des Lazarus, Kreuzigung etc. Besonders er-wähnenswert ist die Reihe von 14 blattfüllenden Darstellungen

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166 Index librorum prohibitorum, cum regulis confectis per patres a tridentina synodo delectos. Köln, Cholinus, 1568. (16:10,5 cm). 40 Bll. Mod. Hldr. mit Rsch. 300,–VD 16, K 181. – Mit Beiträgen des portugiesischen Dominikaners Francisco Foreiro (1523-81). – Etwas wasserrandig u. teilw. sporfle-ckig; stellenw. mit kleineren Randläsuren; Bl. A4 mit hinterl. Ausriss, verso mit Textverlust, das letzte Bl. mit hinterl. Loch im w. Rand.

167 Isocrates. Orationes et epistolae (graece & latine). Cum latina interpretatione Hier. Wolfii… Henr. Stephani in Isocratem diatribae VII: quarum una observationes Harpocrationis in eundem examinat. (Genf), H. Estienne (Stephanus), 1593. Fol. (35:23 cm). Mit Holzschnitt-Druckermarke. 14 Bll., 427, 131, XXXIIII S., 5 Bll. (1.w.), 31 S., 9 Bll. (o.d.l.w.). Kalbldr. d. 17. Jh. mit Vergoldung, beschabt und bestoßen, Vordergelenk durchgebrochen und das hintere angebrochen, Rücken mit einigen kl. Wurmgängen, dieser und Unterecken rep., Vorsätze er-neuert. 800,–Adams I 219; Renouard 155, 1; Schreiber 224; Moeckli 138. – Griechisch-lateinische Parallelausgabe vor allem der Reden. Iso-krates ist neben Demosthenes der bedeutendste Redner Athens und führte mit diesem das Attische zu seiner höchsten Vollendung. Estiennes letzte große Folio-Ausgabe eines klassischen Textes. – Gebräunt bzw. fleckig, Ränder stellenw. etwas wasserfleckig und hier und da mit Läsuren, 2 Bll. Vorwort seitl. ausgefranst und an-gerändert, Titel unten mit teils hinterlegten kl. Löchern. Vereinzelt Anmerkungesn, hs. Besitzvermerk und Anm. auf dem Titel, im In-nendeckel Exlibris von „Pier Luca Bencini“.

** Bilingual edition, Estienne’s „last folio edition of a classical text. It is also the only book to issue from his press that year“ (Schreib-er). – Browned and stained, some marginal waterstaining in places, and some marginal defects, occasional marginalia. 2 ll. preface frayed at side and remargined, small holes to lower margin of title (partly rep.). Contemporary ownership inscription and note to title, modern ex-libris on front pastedown. Bound in 17th century calf, gilt; rubbed and worn, joints and corners severely and partly re-paired, endpapers renewed, small wormholes to spine.

168 Josephus, Flavius. Opera (graece). Basel, H. Froben & N. Episcopius, 1544. Fol. (33,5:22 cm). Mit Holz-schnitt-Druckermarke (auf dem Titel in Rot, am Schluss in Schwarz gedruckt). 6 Bll., 967 S. Englischer Ldr. d. Zt. mit Rollenblindprägung (sign. „HR“) auf beiden De-ckeln; beschabt, teilw. bestoßen, Rücken u. teilw. Ecken in späterer Zeit restauriert bzw. erneuert. Rücken stark berieben. 1.800,–VD 16, J 955 (berichtigte Aufnahme); Hieronymus, Griech. Geist 238. – Editio princeps des griechischen Texts, herausgegeben von Arnoldus Arlenius. Zuvor war nur das sogenannte 4. Makka-bäerbuch, das heute nicht mehr als Werk des Josephus gilt, im Druck erschienen. Bis auf die Vorstücke ganz in griechischen Ty-pen gedruckt, der Titel in Rot und Schwarz. Arlenius (1510-1582) war Bibliothekar des spanischen Adligen, Humanisten und Staats-manns Diego Hurtado de Mendoza, damals kaiserlicher Gesandter in Venedig, dem er sein Werk auch gewidmet hat. – Gering ge-bräunt, stellenweise kleinere Feuchtigkeitsränder (zu Anfang etwas stärker), vereinzelt alte Anmerkungen u. minimale Wurmspuren. Titel angestaubt u. fleckig, im oberen Rand Besitzvermerk des 16. Jahrhunderts sowie späterem von Arthur Best, Pembroke. Gest. Exlibris Frederick Duke of Sussex u. John Alfred Spranger of Trinity College Cambridge.

** Editio princeps of the Greek text of Flavius Josephus. – Slight browning, slight dampmarking, heavier to first leaves, few old an-notations and minor worming, spotting and some duststaining to title. On top of title a 16th century signature in an English hand, and a 17th century ownership inscription by Arthur Best, Pembr(oke). Inside front cover engraved bookplates of Frederick Duke of Sus-sex (son of George III), and of John Alfred Spranger of Trinity Col-lege Cambridge. Cont. blindstamped calf (probably a London bind-ing), signed HR. Cover panels composed of rolls, including rose, fleurs de lys; rebacked and recornered, spine dried and cracked, some abrasions to covers.

169 – Historien und Bücher: Von alten Jüdischen Geschich-ten, zwentzig sampt einem von seinem Leben; Vom Jü-dischen Krieg, und der Statt Jerusalem endtlicher Zer-störung, siben: Vom alten Herkommen der Jüden wider den Apion von Alexandreia, zwey: Von den Machabeern, oder vom Regiment der Vernunnfft, eins. Alles aus dem

– With a Manuscript – 165 Hortulus animae. dat is, der Sielen Borgart, met son-

derlinghe neersticheyt vernieut ende vermeerdeert [sic] overgheset wt den Hoochduytsch in onse Nederlant-sche tale door H.D. Vanden Houte. Antwerpen, J. van Keerberghen, 1596. (16,5:11,5 cm). Mit zahlr. Textholz-schn. und dreiseitigen typographischen Bordüren auf jeder Seite.1 nn., 232 (statt 248) num., 4 nn. Bll. – Vorge-bunden: De seuen Ghetijden van onse lieuxe Vrouwe, nar het Roomsch ghebruyck. Löwen, I. Maes, 1602. Mit Druckerm. u. zahlr. Textholzschn., jede Textseite zwei-seitig von typographischer Bordüre eingefasst. 16 Bll., 343 S. – Zwischengeb.: Gebeden om te besocken de seven kercke van Roomen. Niederländische Hand-schrift. O. O. u. J. (um 1602). 10 Bll. (d. erste w.). Zus. in einem blindgepr. Lederband d. Zt. über Holzdeckeln mit 8teil. Messingbeschlägen, 2 Schließen und 2 Messing-Kettenbefestigungen, etwas berieben, Rücken erneu-ert. 1.500,–Attraktiver Sammelband mit 2 Drucken und 1 Handschrift, wohl als Kettenband konzipiert, enthaltend holländische Gebets- und Andachtstexte. – I. Aus dem Deutschen übertragene Fassung des bekannten, reich illustrierten Erbauungsbuches Titel in Rot und Schwarz gedruckt. – Die typographische Bordüre des Titelblattes am Außenrand leicht angeschnitten. Fehlen 16 Bll. (num. Bll. 217-232). – II. In Rot und Schwarz gedruckt. Das Gebetbuch in der Fas-sung des in Koblenz 1619 verstorbenen Minoritenbruders Arnoldus ab Ischa. Vorwort in der von Robert Granjon entwickelten Civilité-schrift gedruckt. – Die ersten Bll. etwas gebräunt und fleckig.

** Attractive sammelband, comprising two printed works and a manuscript (prayings in Dutch) intended as chained binding. – I. Title printed in Red and Black.Typographical border of title slightly shaved. Lackin 16 leaves. – II. Whole text printed in Red and Black. Preface printed in civilité. Some browning and staining to first pages. – Together in contemporary blindstamped black calf over wooden boards,with 8 embossed corner pieces and 2 clasps, two chain-eyelets attached to the binding; little rubbing to extremities.

– Abbildung oben –

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Vorstücke und die Zuschreibung der Praemonitio an Luther oder Melanchthon unterscheiden; vorliegend nach Göllner der erste Druck. Tl. 1 mit der Koranübersetzung von Bibliander nach älterer Vorlage, die auf Luthers Anregung hin angefertigt wurde und nach Beschlagnahme der Druckbogen durch den Basler Rat nur auf seine Intervention erscheinen konnte. Tl. 2 beinhaltet eine Kom-pilation von älteren Schriften über den Islam und den Koran, teilw. mit griechisch-lateinischem Paralleltext. Darunter die „Cibratio Al-corani“ des Nikolaus Cusanus (S. 21-82). Tl. 3 enthält Schriften über die Türken, den Islam und den Mongoleneinfall Timur Lengs. – Stellenweise etwas feuchtigkeitsrandig, teils fleckig, stellenweise alte in etwas zeitgleiche handschriftliche saubere Anmerkungen oder Unterstreichungen in Tinte, Titel oben mit interessanten alten Tintenvermerken oben sowie unten kurzer gestrichener Vermerk.

II. IA 131.339; VD 16, J 376; Adams J 261; Göllner 802. – Erste Ausgabe; Tl. 1 mit der Übersetzung, Tl. 2 mit dem griechischen Text. „Kaiser Johannes Kanthakuzenos schrieb eine Apologie, in der er zum Teil mit theologischen Argumentationen die Lehre Mohammeds zu widerlegen versuchte, zum Teil aber auch auf die ‚Mohammedlegenden‘ einging. Weitgehend benützte er in seiner Apologie das Propugnaculum des Riccoldo de Monte Croce“ (Göll-ner).

Provenienz: Titel (von I) mit Besitzvermerk „Paulus Tarnovius“, wohl der Rostocker Professor Paul Tarnow (1567-1633); Titel verso mit überklebtem Stempel, noch sichtbar „Dubl…“

** Fine Sammelband with two important works relating to Islam. – I. First edition of the first printed version of the Q’uran, translat-ed by Theodore Bibliander, who followed a translation from the 12th century by Peter of Cluny and others; to this are added a number of Medieval and Renaissance tracts on the Mahometan religion, the Q’uran, and the history of Turkish invasion. – Some dampmark-ing in places, slight staining here and there, old manuscript an-notations and underlinings in places, interesting manuscript notes to top of title and short deleted ms. note at bottom; name of the Rostock professor Paul Tarnow to title and to reverse stamp pasted over, still visible „Dubl…“. – II. First edition, in Latin and Greek. – Two works in 1 vol. Contemporary blindstamped calf over wooden boards, 8 embossed metal pieces to corners, 2 clasps and catch-es; spine and front endpaper renewed; binding rubbed.

– Abbildung oben –

Griechischen verteutscht (durch J. Spreng u.a.). 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, G. Rab, S. Feyerabend & W. Han Erben, 1571. Fol. (34:22 cm). Mit breiter gest. figür-licher Titelbordüre, zahlr. Textholzschnitten (inkl. einiger Wiederholungen) meist von Tobias Stim-mer und J. Amman sowie 2 gleichen Holzschnitt-Druckermarken. 5 (statt 6; d.l. w.) nn., 348 num., 14 nn. (d.l.w.); 177 num., 7 (statt 9) nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, stark gedunkelt, beschabt und bestoßen, angeplatzte Gelenke mit Lwd.-Streifen unterlegt, Rücken mit kl. Bezugsfehlstellen und Kapitale abgestoßen, fehlen die Laschen der beiden Schließen. 1.000,–VD 16, J 980; Goed. II, 319, 5 (nennt K. Lautenbach als Überset-zer); Becker 14 b; New Hollstein, Book Illustrations 80. – Zweite Ausgabe der Flavius-Josephus-Übersetzung mit diesen Illustrati-onen; eine von 2 Varianten, vorliegend mit „Summarischem (statt: Summarischer) Innhalt“ auf dem Titel. Die schönen Holzschnitte Ammans und Stimmers waren bereits in verschiedenen anderen Werken verwendet worden. Die Weltkarte (Bl. 179r) ist ein Abdruck von „Daniel’s Dream Map“. – Unterschiedlich gebräunt, einige Fle-cken und Randläsuren, auch einige lange Einrisse bis in den Text. Durchgehend wasserfleckig (bis in den Text), vor allem anfangs und am Ende stark. Vereinzelt Anmerkungen oder Unterstreichungen. Erste und letzte Bll. gelockert, die letzten auch geknittert. Titel an-geschmutzt, ausgefranst und mit Knitterfalten, in der Oberecke kl. Loch, unten ergänzter Eckabriss (mit kl. Verlust in der Bordüre). Fehlen 1 Bl. Vorstücke (a2) und 2 Registerbll. (b2+7).

170 Justinus, M. J. Warhafftige Hystorien, die er auß Trogo Pompeio gezogen, und inn Viertzig Bücher außgeteylt. Die Hieronymus Boner auß dem Latein in diß folgend Teütsch vertolmetscht hat. Augsburg, H. Steiner, 1532. Fol. (28:17,5 cm). Mit fast blattgr. Titel- u. 49 meist halbseitigen Text-Holzschn. v. Breu d. Ä., Breu d. J., H. Weiditz u.a. sowie mit 22 dekorativen Schlussstü-cken vom Meister DS. 4 nn., CXVII (statt CXIX) num. Bll., 1 w. Bl. (vorgebunden). Pp. d. 19. Jdt., berieben u. beschabt, Rücken mit Bezugsfehlstellen an den Kapita-len, Vorsätze erneuert. 500,–VD 16, T 2070 (unter Trogus); Goed. II, 319, 6; Muther 1079; Fair-fax Murray 231; Dogdson II, 110, 5; 143, 14; 427, 1; Hollstein IV, 169, 45e u. 46 (Breu d. Ä.) u. 34-43 (Breu d. J.). – Zweite deutsche Ausgabe von Justinus’ „Epitoma Historiarum Philippicarum“. Die deutsche Ausgabe besorgte der Humanist Hieronymus Boner, in den Jahren 1527-1552 Stadtschultheiß von Colmar und „einer der thätigsten Übersetzer lateinischer und griechischer Autoren“ (ADB II, 120 f.). Mit allen prächtigen Holzschnitten, von denen zehn des jüngeren Breu hier erstmals verwendet wurden, ferner aus dem Steiner’schen Petrarca bzw. Cicero übernommen wurden (31, vgl. ausführlich Fairfax Murray u. Dodgson für die Zuschreibung). – Stellenw. braun-, finger- oder stockfleckig, Titel mit kl., tls. hinter-legten Wurmlöchern, Titel u. erstes Bl. mit repariertem Einriss ohne Bildberührung sowie sehr schwacher Tintenspur. Es fehlen die Bll. LXIII u. LXIV (jeweils ohne Holzschnitt).

171 Koran. – Machumetis Saracenorum principis, eius-que successorum vitae, ac doctrina, ipseque Alcoran… His adiunctae sunt confutationes multorum, et quidem probatißimorum authorum una cum Martini Luthe-ri praemonitione. Adiunctae sunt etiam, Turcarum res gestae maxime memorabiles. Opera et studio Theodo-ri Bibliandri. 3 Tle. in 1 Bd. (Basel, J. Oporinus u. N. Brylinger, 1543). Fol. (28,5:20,5 cm). 12 Bll., 230 S., 5; 4 Bll., 178 S. (o.d.l.w.); 163 S. – Angebunden: Johan-nes VI., Imp. Contra Mahometicam fidem christiana & orthodoxa assertio, Graece conscripta … nunc vero Latinitate donata, R. Gvalthero interprete. Adiecta est eadem Graece scripta. 2 Tle. in 1 Bd. Basel, J. Opo-rinus, 1543. Fol. 6 Bll., 124 S., 2; 4 Bll., 108 S., 1 Bl. Zus. in einem blindgepr. Lederband d. Zt. über Holzdeckeln, 8teil. Messingbeschl., 2 Schließen, Blattweiser, Rücken erneuert; berieben, kleine Fehlstellen im Lederbezug, vord. Vorsatz erneuert. 10.000,–I. VD 16, K 2584; Adams M 1889; Göllner 792; Benzing, Luther 2766; vgl. Enay 102 (2. A. Basel 1550). – Erste Ausgabe der ers-ten gedruckten Koranübersetzung überhaupt. Eine von mehreren undatierten Druckvarianten, die sich u.a. durch die Kollation der

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d. Zt., knittrig u. gebräunt, stark gelockert, Vorsatzbll. sowie ein weiterer Beiband entfernt. 300,–I. EDIT 16, CNCE 45644. – Erstmals 1524 bei Giunta erschienen. EDIT 16 nennt einen weiteren Druck von 1539 mit identischer Kol-lation mit Druckerangabe „Ioannem Baptistam a Burgofrancho“. – Gering gebräunt, stellenweise Feuchtigkeitsränder. – II. EDIT 16, CNCE 32738; Sander 3725 Anm. – Etwa vierte italienische Aus-gabe. – Teilw. gebräunt u. fleckig, einige Wasserränder, Titel fin-gerfleckig. – III. VD 16, ZV 26910 & ZV 8412 – Etwas gebräunt u. fingerfleckig, vereinzelte Wasserränder, Titel mit schwachem Stem-pel. – Zus. 3 Bde.

– Ketteneinband – 174 Lucidarius. M. Elucidarius. Von allerhand geschöpffen

Gottes, den Engeln, den Himeln, Gestirns, Planeten, und wie alle Creaturn geschaffen sein auff erden. Augs-burg, V. Othmar, 1548. 4to (20,5:15 cm). Mit Titelholz-schnitt. u. 6 (1 wiederh.) Textholzschnitten. 40 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt. mit handschriftlichem Deckeltitel, im unteren Rand des Rückdeckels eine 27 cm lange, befestigte Metallkette aus 9 Gliedern sowie Ring am Schluss; Einband gebräunt, Rücken mit altem Papier-schild. 2.000,–VD 16, L 3085; Heitz-R. 335; Schorbach, Lucidarius 53; Zinner 1939. – Frühe Ausgabe des astronomisch-naturwissenschaftlichen Volksbuches, eine Art Kosmographie für den einfachen Mann. In den Ausgaben seit 1535 im protestantischen Sinn bearbeitet. Es werden in 25 Kapiteln die Erdteile Asien, Afrika und Europa mit Beschreibungen vieler Länder und Regionen behandelt, außerdem Naturphänomene, kosmische Erscheinungen, Astronomie, Entste-hung menschlichen Lebens u.v.m. Zwei der Illustrationen stammen von Hans Burgkmair d. Ä. (1473-1531), bedeutendster Augsburger Meister der Dürerzeit: der Titelholzschnitt mit Monogramm „HB“ (Astronom mit Armillarsphäre in der Hand) und die männliche Figur vor Sternenhimmel auf Bl. D3v (ursprünglich aus Murners Schel-menzunft). – Gering fleckig u. gebräunt, vereinzelte Randanmer-kungen. Die letzten 3 Bll. mit kleinem Loch im unteren weißen Rand verursacht durch den Nagel der Kettenbefestigung.

** Early edition. – Slight browning and spotting, few marginal an-notations. Small hole to lower blank margin of last three leaves caused by the nail of the chain. Contemporary limp vellum, pre-serving its complete chain, some browning.

– Abbildung links –

175 Macrobius, A. A. T. In somnium Scipionis, lib. II. Sa-turnaliorum. Lib. VII. Lyon, T. Paganus (Payen), 1560. (17,5:11 cm). Mit Druckermarke u. einigen Textholz-schnitten, darunter 1 Weltkarte. 567 S., 36 Bll. Mod. Hprgt. 500,–Baudrier IV, 281; Adams M 69. – Späte Ausgabe, kollationsgleich mit der Ausgabe 1550 bei Gryphius, mit der erstmals 1483 erschie-nenen Weltkarte (S. 144, ca. 8:8 cm; Shirley 13). – Gebräunt u. teilw. fleckig, einige Feuchtigkeitsspuren. Titel mit kl. Überklebung, letztes Bl. des Textes u. letztes Bl. des Registers mit Hinterlegung im unteren Rand mit etwas Buchstabenverlust. oRR.

176 Megiser, H. Ein Tractat von dem dreyfachen Ritter-stand, und allen Ritter Orden der Christenheit: In wel-chem angezeigt werden die Underscheid und Sorten, auch durch wen, wann und wie, ein jeder Ritter Orden… entstanden sey. Frankfurt, M. Lechler für den Autor, 1593. Kl.-4to (20:15,5 cm). Mit 1 Titel- u. 18 Textholz-schn. sowie durchgehender typographischer Bor-düre. 4 Bll., 142 S., 1 Bl. Hlwd. d. 19. Jhdts., berie- ben. 600,–VD 16, M 1920. – Erste Ausgabe. Insgesamt 8 (1 wiederh.) Holz-schnitte zeigen geistliche Ordensritter nach den Holzstöcken aus J. Ammans Geistlichem Trachtenbuch, die übrigen Wappen u. (tls.wiederh.) Ordenskreuze. – Titel u. letztes Bl. mit ergänzten kl. Pa-pierfehlstellen, stellenw. gebräunt, durchgängig mit Wasserfleck im unteren Bundsteg.

– Cypern, Zutrinken, Schach – 177 Menz (Mencius), B. Itinera sex a diversis Saxoniae du-

cibus et electoribus, diversis temporibus in Italiam om-nia, tria etiam in Palaestinam & terram sanctam facta. Wittenberg, W. Meisner für C. Berger, 1612. (16:10,5 cm). Mit Porträtholzschnitt Titel verso u. 6 Textholz-

172 Letzner, J. Historia Caroli Magni, des grossmechtigs-ten, christlichen römischen und ersten teutschen Key-sers. Hildesheim, Hantzsch, 1603 (am Schluss: 1602). 4to (19,5:16 cm). Mit 1 Porträt-Titelholzschnitt, 1 gefalt. Stammtafel, 1 blattgr. Textholzschnitt u. 1 Wappenholzschnitt. 172 nn. Bll. (d. l. w.). Hprgt. d. 20. Jh. 500,–VD 17 23:236377N; Hartmann 42. – Zweite Ausgabe, Neudruck der im Vorjahr ebenfalls bei Hantzsch erschienenen ersten mit einigen drucktechnischen Abweichungen. Der blattgr. Holzschnitt mit einer Ansicht des Gehülfenbergs (Eichsfeld), am Schluss das Hildeshei-mer Stadtwappen. „L. scheute keine Mühe und Arbeit, um an Quel-len der verschiedensten Art heranzukommen. Besonders durch Reisen und seine Beziehungen zu Klöstern, Adelsgeschlechtern und zahlreichen historisch interessierten Persönlichkeiten wurde ihm umfangreiches Material bekannt. Der Wert seines Werkes liegt vor allem in der Fülle der Nachrichten und Urkunden, die uns an-derweitig nicht überliefert sind.“ (NDB XIV, 360). – Leicht gebräunt, Stammtafel mit kleinem Randeinriss.

173 Longolius (de Longueil), C. Orationes duae pro de-fensione sua in crimen laesae maiestatis, longe exac-tiori quàm ante iudicio perscriptae, ac nunc primum ex ipsius auctoris sententia in lucem editae. Item Oratio una ad Luterianos. Venedig, (L. A. Giunta Erben), 1539. (16:10,5 cm). 264 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt., berieben, Schließbänder entfernt, Rücken eingerissen. – Dazu: J. M. Justinus. Nelle historie di Trogo Pompeio, nova-mente in lingua toscana tradotto. Venedig, P. Nicolini da Sabbio, 1535. (16:10,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbor-düre. 176 Bll. Hldr. d. frühen 19. Jh., berieben, Rücken mit Wurmspuren. – A. Hunnius. Articulus de trinitate per quaestiones et responsiones petractatus… contra quasvis haereticorum veterum & recentium blasphemas strophas & corruptelas firmissime communitus. Frank-furt, J. Spieß, 1592. (16,5:11 cm). 200 (recte 172) S., 2 Bll. (l.w.). – Angebunden: Ders. Libelli IV de Persona Christi, eiusque ad dextram Dei sedentis Divina Mai-estate. Frankfurt, J. Spieß, 1595. 10 Bll., 369 S. Prgt.

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lustrationen, alles in Holzschnitt. Blindgepr. Schwein-ldr. d. Zt. über Holzdeckeln; berieben u. bestoßen, an den Bünden tls. abgestoßen, Rücken am Kopf mit Aus-riss, am Fuß aufgeplatzt u. etw. eingerissen, Schließen fehlen. 6.000,–VD 16, M 6701; Burmeister 78. – Fragment der dreizehnten deut-schen Ausgabe der berühmten Chronik. Mit den Ansichten von Ba-sel, Besancon, Colmar, Cusco, Florenz, Frankfurt, Jerusalem, Köln, Konstantinopel, Meißen, Parma, Speyer, Venedig, Würzburg u.a. Einige Lagen umfangreicher als bei Burmeister gezählt. Vorderer Innendeckel mit mont. blattgr. koloriertem Holzschn.-Porträt Ge-org III. Fürst von Anhalt u. Bischof von Merseburg (1507-1553) aus „Des Hochwirdigen… Herrn Georgen Fürsten zu Anhalt… Predig-ten und andere Schrifften. Wittenberg, 1555“ (vgl. Digitalisat VD 16 G 1325). Hinterer Innendeckel mit gr. mont. koloriertem Holzschn.-Wappen von Anhalt-Zerbst sowie einem gedruckten lateinischen Epigramm von Philipp Melanchthon, datiert 1556. Beide mit deko-rativer farb. Einfassungsline. – Fehlen wohl mehr als 18 Bll. Text u. die genealogische Tabelle. Die großen Ansichten von Heidelberg u. Wien sowie Rom nur fragmentarisch erhalten (nicht mitgezählt), un-ter den fehlenden Tafeln Worms, Augsburg und die Meerwunder. – Gebräunt u. fleckig, Titel mit starken, hinterlegten Randläsuren, zahlr. Bll. mit Randeinrissen oder -ausrissen, tls. mit Bildberüh-rung; Bindung tls. lose, Bundsteg mit Wurmgängen (betrifft u.a. auch Weltkarte u. Karte der Schweiz), stellenw. mit Anstreichungen von alter Hand, Schenkungsvermerk von 1646 auf Innendeckel. oRR/Waf.

– Abbildung oben –

– Duelle –

179 Muzio, G. Le combat de Mutio Justinopolitain, avec les responses chevaleresses, traduit nouvellement d’italien en francoys par Antoine Chapuis. Lyon, G. Rouillé, 1561. Kl.-4to (24:16 cm). Mit Holzschn.-Titelbordüre. 454 (statt 458) S., 7 Bll. Prgt. d. 19. Jhdts. mit mod. Rschild, gering berieben 600,–Baudrier IV, 280f.; Cockle 879-80; Thimm 201. – Seltene erste fran-zösische Ausgabe. Standardwerk zu Duell-Regeln. „Muzio was the great authority on all questions of honour. His study was to find

schnitten. 12 Bll. (l. w.), 348 S., 2 Bll. – Angebunden: J. F. Matenesius. Critices christianae libri duo de ritu bibendi super sanitate. Köln, C. Bütgen, 1611. 8 Bll., 189 S., 1 w. Bl. – Ders. De luxu et abusu vestium nostri temporis, discursus. Köln, J. Chrith, 1612. 6 Bll., 120 (recte 121) S., 1 w. Bl. – H. M. Vida. Schachia. Straß-burg, P. Ledertz, (1604). Mit 1 gefalt. Holzschn.-Tafel. 39 nn. Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, Vorderdeckel mit blindgeprägten Initialen MNHL u. Jahreszahl 1613; etwas fleckig, Rücken angestaubt. 1.000,–I. VD 17 14:011302W; Bemman-J. I/1, 106; Röhricht 931; Tresoldi 12; nicht bei Tobler. – Einzige Ausgabe, selten. Berichtet über die Palästinareisen (13.-19. August in Zypern) der sächsischen Herr-scher Albrecht, Friedrich III. (der Weise) und Heinrich der Fromme sowie über die Romfahrten der Kurfürsten Ernst und Johann Georg I. „La descrizione più interessante è quella del viaggio a Roma, ne-gli anni 1601-1602, di Johann Georg I von Sachsen (1585-1656) la cui attenzione fu rivolta in particolare al Vaticano, alla Biblioteca Va-ticana e alla Chiesa di S. Pietro“ (Tresoldi). – II. VD 17 12:106471L; Simon, Bibl. gastr. 1024; Krivatsy 7550. – Einzige Ausgabe. Über die Sitte des Zutrinkens. Ein besonderes Kapitel ist dem Wein im Altertum gewidmet. Fehlt wie meist der Holzschnitt mit Stangen-glas („Catechismus M. Luther“). – III. VD 1723:277477L; Lipper-heide Xa 11. – Einzige Ausgabe. – IV. VD 17 23:281239R; van der Linde, Gesch. II, 261; Zollinger I, 51. – Tafel mit Schachbrett und Text („Schematismos in schachiam ludum…“), von Zollinger als 2 Tafeln gezählt, hier auf einem unzerschnittenen Blatt. – Insgesamt teils gering bis mäßig gebräunt, kaum fleckig; wenige Randeinris-se; S. 1/2 in (II) mit langem Einriss im Bundsteg, S. 187/188 mit kl. Einriss bis in den Text; Tafel in (IV) mit 2 kl. Falzeinrissen. Vorsatz mit Namenszug von 1702.

– Abbildung unten –

178 Münster, S. Cosmographey, oder beschreibung aller Länder,… jetzunder biß auff das M.D.LXXII. jar gemeh-ret. (Fragment). (Basel, Henricpetri, 1572). Fol. (34:22 cm). Mit 24 (statt 26) doppelblattgr. Vortextkarten, 40 (inkl. 1 Karte, statt 48) doppelblattgr. Ansichten (meist mitpaginiert) sowie zahlr. teilw. ganzs. Textil-

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(Muzio, G.)

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descriptions of his travels in the Ottoman empire was one of the most influential works on the Turcks and their subject peoples to appear in the sixteenth century. It was translated into various lan-guages and left a deep mark on later publications on the same to-pic. Its success was largely due to the sixty illustrations of the diffe-rent costumes worn in the area Nicolay visited“ (Hamilton, Europe and the Arab world, 9). Die schönen Radierungen auf Tafeln sind „LD“ monogrammiert und werden von Baudrier u. Mortimer Lou-is Danet zugeschrieben, nach neueren Forschungen sind sie aber von Léon Davent (Grodecki, „Le Graveur Lyon Davent, illustrateur de Nicolas de Nicolay“ in: Bibliotheque d’Humanisme et Renais-sance, 36 (1974), S. 347 ff.). Sie zeigen Trachten von Janitscharen, Kaufleuten, Pilgern, Bauern, Geistlichen, Arzt, Koch, Damen etc. – Tls. minimal fleckig, Taf. in der oberen Ecke von alter Hand mit Sei-tenzahl korrespondierend zum Text versehen, je 1 Druckzeile auf S. 134 u. 163 gelöscht (Korrektur d. Verlags; vgl. Digitalisat der BNF), knapp beschnitten (Titelbordüre angeschnitten), Titel mit Eckabriss u. aufgezogen (Verlust des Druckprivilegs verso), 1 Taf. angerän-dert, 1 Taf. mit ergänztem Eckabriss u. hinterlegtem Einriss, 2 Taf. mit hinterlegten Randeinrissen, letztes Bl. recto u. verso mit Eintrag von alter Hand. Fehlt die Taf. 94 (Solachi ou Solacler).

** First edition, second issue. Printing was completed on Sept. 1, 1567, and the first copies were issued with a 1567 imprint. With woodcut title-border and 59 of 60 engraved plates, signed with ‚LD‘, attributed to Léon Davent. „Nicolay’s illustrations, the first to represent the costume of the Near East in detail, were widely copied in the sixteenth century“ (Mortimer). „They are the finest and most influential pictorial introduction of Turkish characters and costumes“ (Rouillard, The Turk in French history, pp. 212 ff.). The plates in our copy printed one to a leaf. Nicolay was employed by the French king, Henri II, as a groom and geographer. In 1551 he accompanied the French ambassador Gabriel d’Aramon to Istanbul. – Slight staining, trimmed copy, title mounted, shaved to woodcut border and with some loss of corner, closed tears in places, 1 plate remargined, another with supplemented loss of cor-ner, erased single line to p. 134 and 163 by the editor, manuscript paging to plates, old manuscript inscription to last leaf recto and verso. Lacking plate 94.

– Abbildung unten –

182 Ortelius, A. Aurei saeculi imago, sive Germanorum ve-terum vita, mores, ritus, & religio. Antwerpen, Ph. Galle,

means of settling disputes without the intervention of the sword“ (Cockle). – Schwach gebräunt, stellenw. etwas braun- oder was-serfleckig. Mit gest. Exlibris „Etienne Récamier“. Fehlen Bl. SS1 u. EE1.

– Abbildung oben –

180 (Nevizzano, G.). Silva nuptialis bonis referta non mo-dicis. Paris, P. Vidoue für J. Kerver, 1521. (15:10,5 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel u. am Schluss. 16 nn., CXLV (recte CXXXVI) num. Bll. Ldr. d. späten 17. Jhdts. mit Rvg. u. Rsch. 600,–BM, STC French 324; Durling 3333; Gay-Lem. III, 1162. – Zweite Ausgabe, erstmals 1518 in Asti erschienen. Berühmter misogyner Eheführer, in dem rechtliche und kirchenrechtliche sowie auch hy-gienische Aspekte gegen die Ehe aufgeführt werden. „Livre bizarre, ou l’auteur déroule, avec un sérieux soutenu, une érudition facéti-euse. Les sarcasmes les plus grossiers contre les femmes émail-lent cet ouvrage d’un bout à l’autre“ (Gay-Lem.). – Teilw. etwas wasserrandig; Text teilw. mit Anstreichungen; Vorsatz u. Titel mit alten Notizen; Titel gebräunt u. mit hinterl. Randläsuren u. leichtem Bildverlust; 2 Bll. Vorstücke mit kleineren Läsuren.

** Second edition of a notoriously misogynist miscellany on women, marriage, and the law. – Partly some waterstaining; some underlinings to text; old ms. notes to title and endpapers; title browned and with backed lesions with slight loss of image; slight lesions to 2 leaves. 17th cent. calf, spine gilt.

181 Nicolay, N. de. Les quatre premiers livres des navi-gations et peregrinations orientales. Lyon, G. Rouillé, 1568. Fol. (31:22 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre, Kopfvign. u. Initiale in Holzschnitt u. 59 (statt 60) ra-dierten Tafeln. 8 Bll., 181 S., 1 w. Bl. Neuer Schweins-lederband über Holzdeckeln mit altem Rschild. 1.500,–Baudrier IX, 318; Atabey 870; Hage-Chahine 3433 Anm.; Colas 2200; Lipperheide Lb2 Anm.; Mortimer 386; Göllner 1241; nicht bei Blackmer (and. Ausgaben). – Erste Ausgabe, zweiter Druck. Der Druck wurde am 1. September 1567 vollendet, wenige Exemplare erschienen mit der Jahreszahl „1567“ auf dem Titel, die übrigen 1568 datierten sind mit dem Druck identisch. „Nicolas de Nicolay’s

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liebt und erlebte im 15. und 16. Jahrhundert zahlreiche Ausgaben. Mit schönem Magister-cum-discipulis Titelholzschnitt. – Gering gebräunt, etwas fleckig bzw. fingerfleckig, einige alte Anmerkun-gen und Anstreichungen. Stellenweise gereinigt, hintere Vorsätze mit Wurmspuren.

** Scarce edition, with large woodcut on title. – Slightly browned, some spotting and thumbing, some old annotations and underlin-ings, partly cleaned, some worming to rear endpapers. Later vel-lum, head and tail of spine somewhat worn.

– With Map of the Vaucluse Region –

187 Petrarca, F. Il Petrarcha. Con l’espositione d’Alessandro Vellutello. Venedig, da Vidali, 1528. 4to (19,5:13 cm). Mit doppelblattgr. Holzschnitt-Karte (mit Drucktext verso). 11 nn., 185 num., 51 nn. Bll. Ldr. des 18. Jh. mit farb. Rsch. und Rückenverg., etwas beschabt und be-stoßen, oberes Kapital leicht abgestoßen, Vorderdeckel mit kl. Wasserfleck. 600,–EDIT 16, CNCE 37981; Adams P 797; vgl. Sander 5631 (Druckava-riante). – Zweite Ausgabe dieser erstmals 1525 erschienenen Editi-on. Mit einer schönen doppelseitigen Karte der Region Vaucluse. – Titel und wenige Seiten leicht gebräunt, vereinzelt fleckig oder Tin-tenkleckse, wenige Unterstreichungen bzw. Anmerkungen. Titel mit langem geschlossenem Randeinriss ganz mit Japan hinterlegt, oben verblasster hs. Besitzvermerk; Bl. 95 und am Schluss nn. Bl. d2 mit ergänztem Eckabriss. Mit typograph. Exlibris von Claude Jean Baptiste Huet de Froberville (1752-1838).

– Abbildung oben –

188 Pinder, U. Speculum passionis domini nostri Jhesu christi. Nürnberg, (U. Pinder), 30. August 1507. Fol. (32:22,5 cm). Mit 77 (39 blattgroßen) Holzschnitten von H. Schäufelein, H. Baldung Grien u. a. Titel u. 90 röm. num. Bll., 1 w. Bl. – Angebunden: (J. Geiler von Kaisersberg). Passio domini nostri Jesu Chris-ti, ex evangelistarum textu q(uam) accuratissime de-prompta additis sanctissimis exquisitissimisq(ue) figu-ris. Straßburg, J. Knobloch, 1508. Fol. Mit 25 blattgr. Holzschnitten von Urs Graf und Hans Wechtlin (1). 30 nn. Bll. Holzdeckelbd. d. Zt. einer Nürnberger Werk-statt mit breitem, blindgeprägten Schweinsldr.-Rücken u. zwei Schließen, altes handschriftliches Titelschild auf dem Vorderdeckel; Rücken teilw. berieben, Deckel teilw. wurmstichig, freie Vorsätze entfernt. 12.000,–I. VD 16, P 2807 (Druckerzuschreibung an Pinder selbst, sonst F. Peypus zugeordnet); Adams P 1243; Fairfax Murray 333; Dodg-son I, 505, 5 u. II, 5, 1; Hollstein II, 128; Lipperheide Cg 7; Ol-denbourg, Baldung L 7 bzw. Schäufelein L 4. – Erste Ausgabe. Die bedeutendste graphische Arbeit Hans Schäufeleins. Von ihm stammen 39 Holzschnitte, sechs sind Wiederverwendungen aus dem „Beschlossen gart“ von 1505, darunter ein zweimal ver-wendeter blattgr. Kalvarienberg. Die 33 neuen Holzschnitte (inkl. 4 Wiederh.) sind alle blattgroß. Von den 21 Baldungschen Holz-schnitten stammen 9 (inkl. 2 wiederh. u. 1 blattgroß) ebenfalls aus

1596. Kl.-4to (24:17 cm). Mit Druckermarke und 10 ovalen Textkupfern. 14 nn. Bll. Späterer Prgt. mit Rsch. und kl. Nummernschild, leicht fleckig, gewellt. 1.000,–Funck 374; BM, STC German 162; New Hollstein, P. van der Borcht V, 2349-2358; nicht bei Adams. – Erste Ausgabe. „Contient und série de dix jolies vignettes de van der Borcht. C’est le plus rare de tous les ouvrages d’Ortelius“ (Funck). Laut Vermerk in der Ap-probatio sind die Kupfer, die teils recht drastische Szenen aus dem Leben der Germanen zeigen, von Ph. Galle gestochen. – Leicht gebräunt bzw. fleckig, durchgängig Wurmgang in der oberen In-nenecke hinterlegt (bei den meisten Kupfern bis in den Plattenrand, jedoch ohne Bild- und Textverlust).

** First edition of the rarest book of Ortelius. It sketches the ancient history of the Germans illustrated with 10 vignettes engraved by Ph. Galle after Peter van der Borcht. – Light browning resp. spot-ting, restored worm track to upper inner corner throughout (without loss of image or text). Later vellum, slightly stained, waved.

183 – Nomenclator Ptolemaicus; omnia locorum vocabula quae in tota Ptolemaei geographia occurrunt, conti-nens: ad fidem Graeci codicis purgatus; & in ordinem non minus utilem quam elegantem digestus. Antwer-pen, C. Plantin, 1579. Gr.-fol. (42:29,5 cm). Mit altkol. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 77 S., 4 Bll. Mod. Pp. mit Deckelschild, Ecken und Kanten etwas bestoßen, Vorderdeckel unten mit schwachem Wasser-rand. 600,–Vgl. Koeman IIIA, 31:021. – Anhang zur ersten bei Plantin erschie-nenen Ausgabe von Ortelius’ Theatrum, hier separat gebunden. „Instead of the Synonymia locorum of the former editions, which was published as a separate book in 1578, the maps are followed by the Nomenclator Ptolemaicus, including Llwyd’s letter De Mona Druidum Insula“ (K.). – Leicht gebräunt und etwas fleckig, ab S. 39 unten bis in den Text etwas wasserfleckig, letztes Bl. mittig mit 1 Löchlein und mit kl. Randläsuren. Stellenw. in Bleistift Anm. bzw. Auflistung abgehakt.

184 – Synonymia geographica, sive populorum, regionum, insularum, urbium etc. Antwerpen, Plantin, 1578. 4to (25:17,5 cm). Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 4 Bll., 417 S., 1 Bl. Flex. Prgt. d. Zt., angestaubt, fleckig und etwas verzogen, Rückdeckel unten mit Eckabriss, vord. freies Vorsatz ausgefranst und mit 3 Fehlstellen, Bänder fehlen. 500,–Adams O 330; Voet 1835; Zischka 129. – Erste Ausgabe. Alpha-betisches Verzeichnis aller Orte, die in den klassischen Schriftstel-lern erwähnt werden. „The enumeration of authors from whom the list (and the explanations) was compiled comprises no less than some 430 names“ (V.). – Stellenw. etwas fleckig, zu Beginn und am Schluss in den Rändern etwas wasserfleckig, wenige kl. Randläsu-ren. Anfangs kl. Wurmgang im w. Oberrand.

185 Pantaleon, H. Prosopographiae heroum atque illust-rium virorum totius Germaniae libri. 3 in 1 Bd. Basel, N. Brylinger, 1565(-1566). Fol. (30:21 cm). Mit 2 (statt 3) wiederh. Druckermarken u. zahlr., tlw. wiederh. kl. Porträtholzschn. im Text. 6 Bll., 291 S., 6; 4 Bll., 480 (recte 448) S., 6; 5 (statt 6) Bll., 565 (recte 563) S., 5 Bll. Spät. Prgt. mit Rsch., etwas fleckig, Buchblock ange- brochen. 400,–VD 16, P 228-230; Adams P 179; Lipperheide Da 2 Anm. – Erste Ausgabe der lateinischen Originalfassung. Hauptwerk des Basler Stadtphysikus, „das eine stattliche Anzahl von meist kompendiö-sen Biographien bedeutender und verdienter Männer an uns vor-überführt“ (Wegele 369). Mit dem häufig fehlenden Bd. 3. – Leicht gebräunt u. stellenw. etwas stockfleckig; Titel von Bd. 1 neu be-festigt u. wie Schlussbl. mit kl. hinterlegten Läsuren. Fehlt Titel von Bd. 3.

186 Perottus, N. Regule gram(m)aticales. Nuprime revise dilige(n)tique cura castigate. Venedig, M. Sessa & P. Ravani, 1521. 4to (20,5:15 cm). Mit großem Titelholz-schnitt. 80 nn. Bll. Späterer Prgt., Rücken an Kopf und Fuß bestoßen. 800,–EDIT 16, CNCE 55095; Sander 5552; vgl. Essling 629. – Sehr sel-tene Ausgabe der lateinischen Schulgrammatik des italienischen Humanisten Perottus (Perotti), die dieser während seiner Lehrtätig-keit als Professor an der Universität Bologna verfasste. Seine Ru-dimenta grammatices war als Unterrichtswerk außerordentlich be-

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(Pinder, U.)

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(Bratislava); Druckvermerk mit alten hs. Bemerkungen. Schönes Exemplar.

– Abbildung unten –

– Armorial Binding – 190 Plinius Secundus, C. (d. Ä.). Historiae mundi libri

XXXVII. Frankfurt, J. Feyerabend, 1599. Fol. (38,5:26 cm). Mit 2 verschied. Druckermarken. 18 Bll., 904 S., 97 Bll. (o.d.l.w.). Roter spanischer Maroquinband des 17. Jh. mit Rvg., Deckelbordüren mit Eckfleurons, gro-ßem Wappensupralibros bzw. Devise der Herzöge von Guzmán auf den Deckeln, Goldschnitt; fleckig und stärker berieben, Ecken und Kanten bestoßen, obere Außenecke des Rückdeckels ausgefranst, Rücken mit Wurmspuren und am Kopf kl. Einriss, ohne vord. freies Vorsatz. 1.200,–VD 16, P 3551; Adams P 1584; Schweiger II, 789. – Schöner Druck der von Jacques Daléchamps besorgten Ausgabe mit dem Kom-mentar des Sigismund Gelenius. – Fleckig und gebräunt, teilw. stark; Ränder fast durchgehend bis in den Text etwas wasserfle-ckig. Vereinzelt Randläsuren, S. 315 f. seitl. mit Randabriss bis an den Text, Registerbl. b1 mit Randausriss oben mit kl. Buchstaben-verlust im Kopftitel. Titel lose und unschön eingeklebt, mit hs. Notiz und im Oberrand hs. Besitzvermerk von William („Guil.“) Godol-phin (durch Tintenfraß beschädigt). Schöner Wappeneinband mit Wappensupralibros der Herzöge von Guzmán aus dem 17. Jh. (von Mazal, Europ. Einbandkunst, Nr. 186, in der ÖNB Wien be-legt), Godolphin wiederum hatte als englischer Botschafter in Ma-drid (1671-78) einen wesentlichen Teil der Bibliothek von Ramiro Guzmán de las Torres erworben; im Innendeckel ferner Exlibris der „Bibliothèque de Belay“.

** Pliny’s Natural History edited by Jacques Daléchamps. – Foxed, stained and browned, partly heavily. Marginal dampstaining affect-ing text almost throughout. A few marginal tears (1 register leaf with small loss of letters to head title). Loosened title inexpertly fixed. Bound in 17th century Spanish red morocco, richly gilt, gilt edges, large coat-of-arms resp. device of the dukes of Guzmán gilt to covers; with William Godolphin’s name written on the title, who had purchased part of the Guzmán library during his time as

dem „Beschlossen gart“. Für das „Speculum“ schuf Baldung 12 neue Bilder (dav. 2 blattgroß). Die übrigen 21 Holzschnitte sind ebenfalls dem „Beschlossen gart“ entnommen, mit Ausnahme des blattgroßen Gethsemane (Fol. 21v), von Dodgson Wolf Traut, aller-dings als zweifelhaft, zugewiesen. – Gering fleckig bzw. fingerfle-ckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder, besonders erste Bll. Erste Bll. wurmstichig, Wurmspur im unteren weißen Rand, sonst vereinzelte Wurmlöcher. Bl. XIXr mit alter Anmerkung, Titel mit kleinem Loch.

II. VD 16, B 4696 (unter Biblia, Evangelienharmonie); Goed. I, 398, 8; Dacheux 29; Muller 119, 47; Schmidt 101; Hieronymus 30; vgl. Muther 1277 u. Taf. 215-17. – Fünfte lateinische Ausgabe. Mit der berühmten Passionsfolge, die Urs Graf für die 1506 erschienene Erstausgabe geschaffen hatte. „Urs Grafs erste größere Arbeit für den Holzschnitt, sogleich in einem nicht gewöhnlichem Gross-format; sie hat sich wohl über mehrere Jahre hingezogen“ (Hie-ronymus). In unserer Ausgabe ist für die Auferstehung nicht der Holzschnitt der Drei Marien am Grabe wiederholt, sondern die Auf-erstehung aus der Passionsfolge von Hans Wechtlin verwendet. – Etwas fingerfleckig, gering fleckig, durchgehend Wurmlöcher, we-nige kleine Wurmspuren. Titel mit Griffregisterrest.

– Abbildungen oben und Tafel 6 –

189 Pius II. (Aeneas Sylvius Piccolomini). Opera quae extant omnia. Ed. M. Hopper. Basel, Henricpetri, 1571. Fol. (32:22 cm). Mit 18 (1 ganzseit.) Holzschnittkarten im Text. 62 Bll., 1086 S., 1 Bl. u. 16 Bll. Anhang. Blind-gepr. Schweinsldr. d. Zt. mit Rsch., Ecken bestoßen, etwas berieben u. fleckig. 1.200,–

VD 16, P 3094; Adams P 1334. – Zweite Baseler Gesamtausgabe. Enthält vor allem P.’s Geschichte von Böhmen und seine geograph. Beschreibung von Europa und Asien, hierzu die Karten (Wiederver-wendung aus Münsters Cosmographia). Der Anhang mit eigenem Titel „Gnomonologia“. Er enthält eine von C. Lycosthenes (Wolf-hardt) kompilierte Sammlung von Zitaten P.’s. – Leicht gebräunt; vereinzelte Randnotizen; Titel mit Besitzvermerk, dat. 1793 Posonii

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Manuskriptblatt des 12. Jhdts., Fehlstellen am Rücken u. unteren Rückdeckel ergänzt, berieben, kl. Wurmlö-cher. 600,–VD 16, P 5215; Adams P 2225; Sabin 66508; Schweiger I, 280. – Erste Ausgabe der seltenen lateinischen Übersetzung von Johann Bronchorst. – Durchgängig gebräunt, etwas fleckig u. wasserran-dig, Titel mit restauriertem Randausriss, Bl. a4 sowie die drei letz-ten Bll. mit restaurierten Ausrissen mit etwas Textverlust, 1 Bl. mit repariertem Randeinriss.

English ambassador in Spain in 1671-78, bookplate „Bibliothèque de Belay“ to inner cover; stained and rubbed, edges worn, 1 corner frayed, small wormholes to spine and small tear at head, lacking front fly-leaf.

– Abbildung unten –

191 Politianus, A. Opera. Bd. 2 (von 3). Lyon, S. Gryphi-us, 1533. (16:11 cm). 326 S. Flex. Prgt. d. Zt., fleckig u. knittrig, Rücken mit Fehlstelle. 180,–Baudrier VIII, 68. – Teilw. gebräunt, erste Bll. mit Feuchtigkeitsrand, vereinzelt alte Anmerkungen. Titel fleckig, mit teilw. überklebtem Besitzvermerk des späten 17. Jh., verso Anmerkung.

192 Pomponius Mela. De situ orbis (et alia opera). Florenz, Ph. Giunta Erben, 1519. (17:11 cm). Mit Druckermarke. 223 num. Bll., 1 nn. Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Blindprä-gung, Rückenfalz aus Prgt.-Handschrift; fleckig, besto-ßen und teilw. rep., Vorsätze erneuert, Rücken, Gelenke und Kanten mit Ein- und Ausrissen, Vorderdeckel gelo-ckert und Rückdeckel lose. 800,–EDIT 16, CNCE 28751; Adams M 1054; Renouard XLIV, 25. – Schö-ne Giunta-Ausgabe dieser Sammlung antiker Autoren zur Geogra-phie und zur Topographie Roms. Enthält: 1. Pomponius Mela, De situ orbis – 2. J. Solinus, Polyhistor – 3. Antonius Augustus, Itine-rarium provinciarum – 4. P. Victor, De regionibus urbis Romae – 5. Vibius Sequester, De fluminibus – 6. Dionysius Periegeta, De situ orbis. – Etwas stockfleckig, teilw. auch fingerfleckig oder etwas an-geschmutzt. Erste Lage mit Wurmgängen unten im Bund, Bl. 48 ff. mit Quetschfalte in der unteren Außenecke. Vereinzelt alte An-streichungen und Marginalia. Vorderer Innendeckel beschriftet und freies Vorsatz mit Monogramm-Stempel „R K“.

** An important collection of early Roman geographical works, printed by the Juntas (with their woodcut device to final leaf). – Some staining and soiling, small wormholes to centerfold of first leaves, ll. 48 ff. with creasefold to lower outer corner. Occasional old underlinings and marginalia, ownership inscriptions and notes to front pastedown and stamp to fly-leaf. Bound in contemporary blind-tooled goatskin with manuscript fragment in binding; some-what stained, worn, some repairs, endpapers renewed, tears to ex-tremities and spine, front board loosened and rear board detached.

193 Ptolemaeus, C. Libri VIII. de geographia e graeco de-nuo traducti. Nominibus graecis e regione appositis. J. Noviomagi (Bronchorst) opera. Nunc primum in lucem editi. Köln, J. Ruremundanus, 1540. (15,5:10,5 cm). Mit 6 blattgr. schematischen Holzschnitten. 4 Bll., 388 S., 49 Bll. Index, 1 w. Bl. Pergamentband d. Zt. aus einem

Nr. 193

Nr. 190

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Ptolemaeus, C.)

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der drei Mainzer Ausgaben vom Jahre 1508 (vorher 12. März u. 24. August), vorliegend mit dem Kolophon „auff Symonis vñ Jude“ (= 28. Oktober), die erste Ausgabe war 1507 in Bamberg erschienen.

„Eine neue Epoche in der Gesetzgebung des Criminalprocesses begründete die Bamberger Halsgerichtsordnung vom Jahre 1507 (EA.). Man beabsichtigte durch diese Gerichtsordnung nicht so-wohl ein Gesetzbuch, als vielmehr eine Anweisung zu liefern für die grösstentheils aus Laien zusammengesetzten Gerichte, wie in peinlichen Sachen zu verfahren sei“ (Stobbe). Die auch kostüm-geschichtlich interessanten Holzschnitte sind größtenteils verklei-nerte Nachschnitte derjenigen der Bamberger Ausgabe von 1507. Teilw. wurden auch Schnitte aus Schöffers Livius verwendet oder einige der meist mehrteiligen Bilder aus Stöcken beider Arten zu-sammengesetzt. – Breitrandiges Exemplar, etwas gebräunt, gering fingerfl., E6 mit alter Papierreparatur im Rand, letzte 2 Bll. mit kl. hinterlegten Wurmspuren im unteren Rand.

– Abbildungen links und Tafel 8 –

196 – Bayern. – Gerichtsordnung im Fürstenthumb Obern und Nidern Bayrn Anno M.D.XX. auffgericht, und jetzt auß bevelch … Hertzog Wilhelmen in Bayrn, &c wide-rumben nach gedruckt. (München, A. Berg,) 1588. Fol. (29,5:19 cm). Mit Wappenholzschn. auf dem Titel. 16 nn. (l.w.), LXXXVII num., 1 w. Bl. Umschlag d. 19. Jh., etwas gebraucht. 250,–VD 16, B 993. – Stellenw. etwas stockfleckig; meist nur im äußers-ten Rand mit schmalem Wasserrand, letzte Bll. etwas stärker was-serrandig, letzte 3 Bll. mit kl. Randläsur durch Blattweiser.

197 – – Landrecht, Policey, Gerichts- Malefitz- und an-dere Ordnungen. Der Fürstenthumben Obern und Ni-dern Bayrn. 9 Tle. in 1 Bd. München, N. Heinrich, 1616. Fol. (34,5.24,5 cm). Mit gest. Titel, 8 wiederh. Titel-holzschn. u. 12 meist blattgr. Textholzschn. ). Blind-gepr. Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, gebräunt u. berieben, Rücken u. Vorsätze wurmstichig, vord. Innengelenk angebrochen. 500,–Pfister I, 78; VD 17 12:730090R.- Erste Ausgabe des Codex Maxi-milianus. Eine von drei Druckvarianten (Kupfertitel mit kaiserl. Pri-vileg). Das große Gesetzgebungswerk wurde erst nach eineinhalb Jahrhunderten durch die Kodifikationen Kreittmayrs ersetzt. Die

** Rare first latin translation of Johann Bronchorst. – Brown-ing throughout, some staining and watermarking, paper-flaws to margins of title and last 3 leaves repaired, latter with little loss of text, tear to 1 leaf repaired. Bound in contemp. vellum from a 12th century manuscript, rubbed, vellum-flaw to spine and rear cover restored.

– Abbildung Seite 47 oben –

194 Quad, M. Teutscher Nation Herligkeitt. Ein außfuhrliche beschreibung des gegenwertigen, alten, und uhralten Standts Germaniae. Köln, W. Lützenkirchen, 1609. 4to (20:14,5 cm). 4 Bll., 460 (recte 450) S., 2 Bll. Prgt. d. Zt., gering fleckig. 600,–VD 17 23:247026P; Goed. III, 572, 4; Wegele 368. – Einzige Aus-gabe. Spätwerk des bedeutenden Kölner Kartographen. „Eine der besten frühen Landesbeschreibungen des deutschen Raumes. Das Buch enthält zahllose Detailinformationen zur Landeskunde und insbesondere zur Kunstgeschichte, die Quad vorwiegend auf der Grundlage eigener Kenntnisse und primärer Quellen zusammen-gestellt hat. Möglicherweise ist ‚Teutscher Nation Herligkeitt‘ der erste und einzige fertiggewordene Teil eines größeren Projektes, an dem Quad die letzten beiden Jahrzehnte seines Lebens gearbeitet hat“ (Meurer, Atlantes Colonienses S. 200). – Etwas gebräunt und stockfleckig. Exemplar der Bibliothek Nordkirchen (Exlibris).

195 Rätel, H. Der Dreyer Christlicher Römischer Kayser, Nemlich, Constantini, Caroli, Ottonis Magni Ankunfft, Geburth, Regierung, Kriege und Siege, grosse Thaten, Thugentliches Leben und seliges Ende. Aus den bewer-tisten Geschichtschreibern trewlich zusam(m)en verfas-set. Görlitz, J. Rhambau, 1603. 4to (19,5:16 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. Wappenholzschnitt (c2v). 38 nn. Bll. Hprgt. d. 20 Jh. 300,–VD 17 3:652916W (irrige Kollation). – Erste Ausgabe des seltenen Werkes des schlesischen Lutheraners. Rätel war u.a. Bürgermeis-ter von Sagan.

– Meilenstein der Rechtsliteratur –

195a Rechtsbücher des 16. Jahrhunderts. – Bambergische Halßgerichts und rechtlich Ordenung, in peynliche(n) sachen zu volnfar(e)n. Mainz, J. Schöffer, (28. Oktober) 1508. Fol. (27:20 cm). Mit gr. Titelholzschn. u. 21 Text-holzschn. sowie Druckermarke, sämtlich in kräfti-gem Altkolorit. 52 nn. Bll. Pergamentband aus altem Material in schlichtem Lwd.-Schuber. 35.000,–VD 16, ZV 27955 (Variante zu B 260); Kohler-Schee XXI, IV (2 Vari-anten); Roth, Schöffer 21, 10; Stobbe II, 241. – Sehr seltene, frühe Ausgabe der „mater Carolinae“, in prächtigem Altkolorit. Die letzte Nr. 201

Nr. 195a

Alte Drucke 49

Bde. Mainz, F. Behem, 1566. Fol. (32,5:22 cm). Mit (wie-derh.) Titel- und 1 Textholzschnitt. 22 nn., 334 num. Bll., 1 nn., 1 w. Bl.; 252 num., 10 nn. Bll. (l.w.). – Ange-bunden: Abschiedt der Röm. Kayserl. Maiestat, unnd gemeiner Stende, auff dem Reichstag zu Augspurg, Anno Domini M.D.LXVI. (&) zu Regenspurg, Anno Domi-ni M.D.LXVII. (&) in des Ertzbischoffen und Churfürsten zu Meyntz, Statt Erffurt, Anno Domini M.D.LXVII. auffge-richt. Ebda., 1566-1567. 2 nn., 67 num., 1 w.; 2 nn., 31 num., 1 w.; 25 num., 1 w. Bll. Blindgepr. Schweindsldr. d. Zt. über Holzdeckeln jeweils mit Titel und Dat. 1570 in Schwarzprägung auf dem Vorderdeckel, mit je 2 Schlie-ßen; etwas berieben und bestoßen, Kapitale abgesto-ßen, Rückdeckel von Bd. 1 mit 2 Bezugsfehlstellen und von Bd. 2 mit 2 Einschnitten und kl. Hakenriss. 1.200,–VD 16, D 711 sowie R 810, 811 u. 697 (Beibände); Pütter II, 438, 751.7 sowie 415, 721.8, 414, 718.5 u. 416, 723.10. – Gesamt-ausgabe der Reichsgrundgesetze bis zum Jahr 1559, ergänzt um Einzeldrucke der Augsburger und Regensburger Reichsabschiede sowie eines gemeinsamen Kreisabschieds. – Gleichmäßig etwas gebräunt, vereinzelt stärker oder etwas fleckig, wenige Unterstrei-chungen. Die beiden Titel der Reichsgrundgesetze verso jeweils mit montiertem Holzschnitt-Exlibris monogr. „M.I.W.M.R.S“.

– Abbildung Seite 48 unten –

202 – Sachsenspiegel. Auffs newe gedruckt. Un(d) ander-weit mit vleysse corrigiret (von A. von Zweym). 3 Tle. in 1 Bd. Leipzig, M. Lotter, 1528. Fol. (32,5:22 cm). Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre von G. Lember-ger u. zahlr. tls. figürlichen Initialen. 4 nn., CCXII, XLVI, XXXVI num., 3 nn. Bll. Blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln, mit Schließenresten, stärker berieben u. bestoßen, Vorderdeckel mit Wurmlöchern, Kapitale abgestoßen, Gelenke oben geplatzt. 3.000,–VD 16, D 743; Dreyer XXII; Homeyer 18; Dodgson II, 360, 19. – Eine der seltenen frühen Ausgaben des Sachsenspiegels, nach Drey-er „in neuer und reinlicher Meisnischer Mundart“. Angehängt sind die Magdeburger Schöffensprüche und J. v. Buchs „Richtsteig des Landrechts“. Mit den häufig fehlenden 3 Schlussbll. mit der „Bulla Gregorius“ u. dem Druckvermerk. Die 1525 datierte Titelbordüre mit Darstellungen aus der Passionsgeschichte u. Figuren von Pro-pheten u. Patriarchen. – Gebräunt, anfangs mit kl. Wurmlöchern mit geringem Buchstabenverlust, 1 Bl. mit Einriss, 1 Bl. angeschmutzt, stellenw. mit etwas Wasserrand, Titel mit 2 Besitzeinträgen.

– Abbildung oben –

blattgroßen Textholzschnitte zeigen großformatige Fischmaß-Dar-stellungen von 10 Fischfiguren und 1 Krebsfigur in originalgetreuer Wiedergabe. – Kollation: 9 Bll., 60 (statt 62, S. 57/58 in Fotokopie ergänzt) S.; 3 Bll., S. 63 – 94; 8 Bll., S. 95-200; 18 Bll., S. 201-406; 6 Bll., S. 407-443; 22 Bll., S. 444-728; 4 Bll., S. 729-774; 2 Bll., S. 775-793; 4 Bll., S. 794-827, 6 Bll. (ohne das „Repertorium, Oder General-Register“ von 136 recte 140 S., 1 Bl.). – Etwas gebräunt u. stockfl., teilw. leicht wasserfl. Einige Bll. mit Randeinrissen oder schmalen Ausrissen (an 1 Bl. unter Verlust der Seitenzahl), 1 Bl. mit alt ergänztem Eckabriss ohne Textverlust. 2 der blattgr. Fischholz-schnitte angeschnitten mit etwas Bildverlust. Fehlen 1 Bl. und das Repertorium.

198 – Bonifacius VIII. Liber sextus decretalium. Lyon, B. Frein für G. Rouillé, 1555. 16mo (12:8,5 cm). Mit Druckerm. 1102 S., 17 Bll. (d. l. w.). Prgt. d. 17. Jh. mit Rsch. 300,–IA 122.022; Baudrier IX, 219; nicht bei Adams. – Einzige Ausgabe der Dekretalen bei Rouillé. – Etwas gebräunt u. wasserandig.

199 – Franchis, P. de. Lectura et commentarii super titulo decretal. de appellationibus. Frankfurt, P. Schmidt für S. Feyerabend, 1576. Fol. (34:23 cm). Mit 3 Drucker-marken ( 1 von Tobias Stimmer), herald.Textholz-schn., figürl. Holzschn.-Initiale und figürl. Holzschn.-Schlussleiste. 4 nn., 201 num., 20 nn. Bll. Mod. Hldr., berieben, Rückgelenk oben eingerissen. 300,–VD 16 P 2457; vgl. Schulte II, 342, Nr. 147; nicht bei Adams. – „Er war geboren in Perugia, lehrte zuerst hier, dann seit 1461 in Pavia und seit 1467 in Ferrara canonisches Recht, wurde unter Andro-hung des Bannes und mit Zuhülferufung des Papstes nach Perugia zurückgerufen … und starb in Perugia 13. Sept. 1471“ (Schulte). – Tlw. gebräunt oder fleckig.

200 – Heiden, S. Oratio de Iphone, qui olim iurispruden-tiae patronus creditus est. Tübingen, G. Gruppenbach, 1595. (18:14,5 cm). 12 Bll., 38 S. Ohne Einband. 200,–VD 16, H 1289; Erman-H. I, 8873. – Der heilige Ivo von Hélory wird als Schutzpatron der Juristen verehrt. In Tübingen bestimmten die Statuten der Universität, dass am Ivo-Tag eine Rede „in laudem legum aut Ivonis“ gehalten wurde. – Fleckig, S. 12-13 mit Tintenfle-cken, Titel u. 2 Folgebll. lose.

201 – Reichsabschiede. – Aller des heiligen Römischen Reichs Ordnungen, gehaltener Reichstäge und Ab-schiedt, Sampt der Gülden Bullen… Vom ersten anfang, biß auffs LIX Jar auffgericht. Der Erst (&) ander Theil. 2

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Rechtsbücher des 16. Jahrhunderts.)

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Hexendarstellungen. Der Holzschnitt gegenüber der Vorrede von Sebastian Brant „erläutert den Titel ‚Laienspiegel‘ durch einen in die Mitte gestellten Spiegel, aus dem das Recht als Teil der gött-lichen Weisheit strahlt“ (Kaspers ). – Etwas gebräunt und fleckig, Ränder teilw. bis in den Text wasserfleckig, zu Beginn und am Ende stärker. Titel und wenige Bll. mit meist hinterlegten Randeinrissen. Auf dem Titel handgezeichnetes Wappen mit Datierung 1514 sowie alter Besitzvermerk von Delling, Vorsatz mit mod. Stempel „Frei-herr Vincke“ sowie verso hs. Notiz und Besitzvermerk von Gas-ser, 1847. – Fehlen die beiden Bll. 173/174 mit dem doppelblattgr. Holzschnitt.

205 Richenthal, U. v. Das Concilium. So zu Constantz ge-halten ist worden. des jars do man zalt von der geburdt unsers erlösers M.CCCC.XIII. Jar. Augsburg, H. Steiner, 1536. Fol. Mit Titelholzschn., 44 (41 blattgr.) Textholz-schn. u. über 1000 Wappenholzschn. 215 num. Bll., 1 w. Bl. – Angebunden: Plutarch. (Plutarchus Teutsch. Von den Leben und Ritterlichen Geschichten, der aller durchleuchtigsten Griechen und Römer). Ebda. 1534. Fol. Mit 6 (statt 9, 1 blattgr.) Textholzschn. von H. Schäufelein. 3 (st. 4) nn., 161 (st. 164) num. Bll. Blind-gepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Resten von 2 Schließen; etwas fleckig u. berieben, Rücken mit Fehlstellen am Schwanz, vord. Vorsatz enfernt. 3.000,–I. VD 16, R 2202; Lipperheide Cg 26; Dodgson II, 110; Muther 1109; nicht bei Murray. – Zweite Ausgabe des berühmten Konzili-enbuches nach der Inkunabelausgabe bei A. Sorg, Augsburg 1483. Die prächtigen Holzschnitte schuf Jörg Breu in Anlehnung an dieje-nigen der Sorg’schen Ausgabe. Sie stellen die Ereignisse des Kon-zils dar, Turniere, Festbankette – sowie Verurteilung u. Verbrennung von Jan Hus und Hieronymus von Prag, ferner Wappen der aus ganz Europa anwesenden Adeligen, weltlichen u. geistlichen Fürs-ten. – Titel etwas geknittert u. mit kl. Wurmlöchern im Fußsteg, Bl. 26 außen angerändert. – II. VD 16, P 3777; Goed. II, 319; Dodgson II, 8. – Erste deutsche Ausgabe. Die Übersetzung stammt von Hie-ronymus Boner, sie ist zugleich die erste Übertragung eines Textes von Plutarch ins Deutsche. Enthält vorliegend 8 Viten, die später auf 46 erweitert wurden. Schäufeleins Holzschnitte zählen zu den schönsten seiner reiferen Schaffenszeit. – Es fehlen Titelblatt, Bl. 28, 128 u. 144 mit je 1 Holzschnitt. – Insgesamt etwas gebräunt, gelegentlich leicht fleckig oder fingerfleckig. Aus der Bibliothek des Benediktinerklosters Michaelbeuern (Salzburg), mit Eintrag des Abtes Ulrich Hofbauer (Udalricus Hofpaur, um 1580-1637) sowie gestrichenem Besitzvermerk Caspar Obermair auf dem Titelblatt.

– Abbildung links –

203 – – Auffs new fleissig corrigirt. Auch mit vermehrung des emendirten Repertorii, und vieler newen Additionen (v. Wolff Loss). Dresden, N. Wolrab, 1555 (Kolophon 1553). Fol. (31:22 cm). 22 nn., 270 num., 115 nn. (o.d.l.w.). Hprgt. d. 19. Jh., Deckel berieben, Rücken etwas ange-staubt. 2.500,–Vgl. VD 16, ZV4407, Dreyer 28 u. Homeyer 22. – Seltene, von uns bibliographisch nicht nachweisbare (Titelauflage?) der zweiten von Wolf Loss (Lose) besorgten Ausgabe. Mit schwarz-rot gedrucktem Titel. Zweispaltiger Druck, Text u. Glossen in lat. u. dt. Sprache. Mit Anhängen: Bulla Gregorii, Magdeburger u. Leipziger Schöffensprü-che, Vocabularium der alten unverständlichen Vokabeln, u. a. – Ge-bräunt, vereinzelt kleine Feuchtigkeitsspuren, erste Bll. fingerfleckig u. mit kleinen Randläsuren, wenige alte Anmerkungen, Buchblock zu Beginn gebrochen. Titel mit altem Besitzvemerk Franz Joseph Nietsch, Exlibris „Bücherei Brandensten“ im Innendeckel.

204 – (Tengler, U.). Der neu Layenspiegel. Von rechtmäs-sigen ordnungen in Burgerlichen und peinlichen Regi-menten. Mit Addit(i)on. Auch der guldin Bulla. Künigk-lich Reformat(i)on, landfriden. Augsburg, H. Othmar für J. Rynmann, 1512. Fol. (29,5:22 cm). Mit 33 blattgr. Holzschnitten von H. Schäufelein u.a. (inkl. Wieder-holung) sowie 6 schematischen Holzschnitten. 15 nn., 202 (statt 204) num., 1 nn. Bll. Blindgepr. Hschweinsldr. über Holzdeckeln, Schließen teils alt ergänzt, etwas fleckig und berieben, Kapitale bestoßen, Vordergelenk unten mit kl. Einriss. 2.800,–VD 16, T 342; Adams L 336; Kaspers 124; Oldenbourg, Schäufelein L 8; vgl. Kat. Karlsruhe Hexen, Nr. 176. – Vierte Augsburger Aus-gabe, erstmals 1509 erschienen, 1510 und 1511 erschienen noch zwei unberechtigte Nachdrucke in Straßburg. Gegenüber dem Erstdruck zur maßgeblichen Textgestalt letzter Hand umgearbeitet, die „über 50 Jahre lang die juristische Praxis“ beherrschte (Kas-pers). Hinzugefügt wurde u.a. ein Kapitel nach dem Hexenhammer „Von kätzerey, warsagen, schwartzer kunst, zauberej etc.“ Ferner um einige Holzschnitte erweitert. Die Hauptfolge der Holzschnitte entstammt dem Erstdruck von 1509 und illustriert in tadellos zeich-nenden Abdrucken die zeitgenössische Gerichts- und Strafpraxis, jedoch auch Jenseitsvorstellungen mit drastischen Teufels- und

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sae. Basel, J. Walder, 1539. Fol. (34,5:22,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre, 3 figürl. Holzschnitt-Leisten im Text und 2 Druckermarken (auf dem Titel u. am Schluss). 44 Bll., 549 S., 13 Bll. Hldr. d. 19. Jh., etwas beschabt und bestoßen, Ecken abgestoßen und 1 mit Bezugsfehlstelle, Gelenke mit Einrissen. 800,–VD 16, ZV 24753; Adams S 1904; Schweiger I, 304; Hieronymus, Griech. Geist 288. – Erste Ausgabe der Bearbeitung Conrad He-resbachs, „er hat der Übesetzung des Werkes Strabos in der Fas-sung von 1523 neu eine eigene Übersetzung einer bis dahin unge-druckten alten griechischen Epitome der 17 Bücher vorangestellt“ (Hieronymus). Eine von 2 Varianten, vorliegend mit „Philosopo“ im Titel. – Ränder häufig bis in den Text etwas wasserfleckig, ganz vereinzelt kl. Randläsuren, ca. erste Hälfte mit Wurmlöchlein im w. Unterrand. Exlibris von Henri Le Court (Name durchgestrichen), Deauville.

** First Heresbach edition. With title in woodcut architectural bor-der and 2 woodcut printer’s devices. One of 2 variants. – Some marginal waterstaining (often affecting text), a few small marginal tears, first half with small wormholes to lower margin. 19th century half-calf, somewhat rubbed and worn, corners chipped, tears to joints. With bookplate.

210 – Peri tes geographias (graece). De situ orbis libri XVII. Grece & latine editi. Basel, Henricpetri, 1549. Fol. (32,5:21 cm). Mit kl. Holzschnittkarte, einigen figürl. Holzschnitt-Initialen u. Druckerm. 16 Bll. (d.4.w.), 797 S., 1 Bl. Alter Prgt., fleckig u. berieben, Ecken bestoßen, Rücken eingerissen, Vorsätze erneuert. 1.000,–VD 16, S 9344; Adams S 1905; Hieronymus, Griech. Geist 289; Schweiger I, 303. – Erste griechisch-lateinische Parallelausgabe, gleichzeitig die zweite Ausgabe des griechischen Textes über-haupt, der nur eine Aldine (Venedig 1516) vorausging. Für die latei-nische Übersetzung benutzte Strabo die Version des niederrheini-schen Humanisten Konrad Heresbach von 1539, die er nach dem ihm überlassenen Handexemplar Glareans weiter verbesserte. Die Herausgabe des Druckes besorgte Marcus Hopper (Höpperli). S. 782 mit kleiner Libyenkarte. – Gebräunt, ca. erste Hälfte mit meh-

206 (Rüxner, G.). Anfang, urspru(n)g und herkom(m)en des Thurniers in Teutscher nation. Simmern, H. Rodler, 1532. Fol. (32,5:22 cm). Mit 1 doppelblattgr. Holz-schnittafel, ganzseitigem Wappenholzschnitt, 40 tlw. wiederholten figürlichen Holzschnitten u. 246 Wappenholzschnitten, alles in schönem Kolorit. 213 (recte 214) num., 4 nn. Bll. Spät. Prgt., Vorderdeckel mit Monogramm „H S V B“; gering fleckig, Rücken teilw. angeplatzt u. unten hinterlegt. 6.000,–VD 16, R 3542; Fairfax Murray 373; Bonnemann, Rodler 4. – Zwei-te Ausgabe des berühmten Turnierbuchs, zugleich der vierte von nur 10 Drucken des Simmerner Erstdruckers, des einzigen im 16. Jahrhundert. Beschreibt 36 Turniere im damaligen Reichsgebiet mit Angabe der ritterlichen Teilnehmer und Abbildung ihrer Wap-pen, der einberufenden Fürsten, der Turniervögte etc. Die wesent-lich geringere Zahl der Holzschnitte gegenüber der Erstausgabe von 1530 erklärt sich aus der sparsameren Verwendung von Wie-derholungen. Die Anzahl der Druckstöcke ist in beiden Ausgaben gleich. Sämtliche Holzschnitte liegen hier in attraktivem neueren Kolorit vor. – Gleichmäßig leicht gebräunt, vereinzelt etwas fleckig, 19 Bll. zu Beginn mit alter, bräunender Reparatur an der oberen Innenecke, 11 Bll. am Schluss mit Reparatur an der unteren Außen-ecke, bei 6 Bll. mit geringem Buchstabenverlust. Titel, Bl. 90 u. 91 mit geschwärzten Stempeln, bei Bl. 90 dadurch kl. Fehlstelle; letzte 2 Bll. mit Tintenkritzeleien.

– Abbildung Seite 50 unten –

– Sehr seltenes Schreibmeisterbuch – 207 Schreibmeister. – Neff, C. Ein kostliche Schatzkamer

der schreibkunst und Cleinott der Cantzley unnd ander schreiber Ein seer Zierlich kunstreich Buchlein von man-cherhandt schonen artlichenn aus rechtem grund Zu-samen gesetzten schrifften. Jetzt auffs new getruckt. – Thesaurarium artis scriptoriae et cancellariae scriba-rumque clenodium pretiosum libellus plane aureus varia ex vero deprompta fundamento scripta continens antea non visa nunc primum in lucem aedita. 2 Tle in 1 Bd. Köln, T. von Wierdt, 1571. Fol. (35:23 cm). Mit 2 Titel-holzschnitten. 16; 8 nn. Bll. einseitig mit Holzschnit-ten gedruckt. Mod. Ldr., Deckel unter Verwendung alten blindgeprägten Materials. 2.500,–VD 16, N 449 (nur nach NUC, sonst kein Standort und keine Kol-lation); vgl. Doede 11/12, Bonacini 1264 f. u. Ornamentstichtkat. Bln. 4790-92. – Sehr seltene, wohl zweite Ausgabe. Erstmals 1549 erschienene „Schatzkammer“ mit deutschen Schriftbeispielen im ersten Teil sowie lateinischen, französischen, italienischen und niederländischen Schriften im „Thesaurarium“. Die Blätter einseitig bedruckt, jeweils zwei Beispiele auf einem Blatt. – Teilw. fingerfle-ckig, erste Bll. mit Restaurierungen im Rand, vereinzelt leicht ge-reinigt (Restaurierungsbericht von 1999 auf den hinteren Vorsatz montiert). Titel teilw. fleckig u. mit Besitzvermerken des 17. u. 19. Jahrhunderts. Exlibris im vorderen Innendeckel, Einladungskarten im hinteren.

– Abbildungen oben und Tafel 8 –

208 Spina, B. della. Novus Malleus maleficarum sub quaes-tione de strigibus seu maleficis. Köln, M. Cholinus, 1581. (15:10,5 cm). 8 Bll., 398 S. Prgt. d. Zt., angeschmutzt u. fleckig, einige Randläsuren, vereinzelte Wurmspuren, vorderes Innengelenk eingerissen. 600,–VD 16, S 8325; vgl. Schulte III/1, 444. – Seltene erste Ausgabe dieser Zusammenstellung. Eine Art Eränzung zum klassischen „Hexenhammer“ von Sprenger u. Institoris. Spina, Dominikaner aus Pisa, war strenger Scholastiker und Konzilsberater Papst Pau-lus III. Seine dämonologischen Ansichten beruhen auf drei 1525 in Venedig veröffentlichten Werken: der „Quaestio de strigibus et lamiis“, dem „Tractatus de praeeminentia sacrae theologiae super alias omnes scientias et praecipue humanarum legum“ und den „Apologiae tres de lamiis adversus Ioannem Franciscum Ponzini-bium iurisperitum“, hier erstmals zusammen gedruckt. – Gebräunt, teilw. etwas fleckig, einige An- u. Unterstreichungen, vereinzelte Anmerkungen. Teilw. Fraßspuren im weißen Rand.

** First collected edition. – Some browning, slight spotting, some annotations and underlinings, gnawing traces to blank margins. Contemporary vellum, soiled, tears to joints.

209 Strabo. Geographicorum lib. XVII. Item, epitomae eorundem decem & septem de geographia librorum, nunc primum de Graeco sermone in Latinum conver-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Tasso, T.)

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der and 20 full-page engravings by G. Franco and A. Carraci after B. Castello. Copperplates in first state without numbers. – Some browning, staining in places, frequent dampstaining to upper mar-gin. A few small marginal tears. Front fly-leaves loosened. Bound in red morocco gilt, worn, joints weakened, spine defective. Engraved armorial bookplate to verso of title.

– Abbildung unten –

213 Theophylactus von Ohrid. Hermeneia eis ta tessara evangelia (graece). Rom, (A. Blado), 1542. Fol. (31,5:22 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 Bll. (d.l.w.), 376 S., Bll. 377 u. 378, S. 379-581. Hldr. d. 18. Jh., stärker

reren Wurmgängen, teils unter geringem Buchstabenverlust. Titel angestaubt, mit kl. Randläsuren u. Besitzvermerken. S. 161-164 tintenfleckig, die letzten 4 Bll. mit schwacher Feuchtigkeitsspur.

** First edition with Greek-Latin parallel text, second Greek edition quite generally. – Browning, some worming to first part of the book, partly with minimal loss of letters. Duststaining, marginal lesions and ownership inscription to title. Ink staining to p. 161-164, faint water staining to last 4 leaves. Bound in old vellum, staining and rubbing, corners worn, tear to spine, endpapers renewed.

211 Suetonius Tranquillus, C. Caesarum XII libri… cum A. Sabellici (et al.) commentariis… Postremo ex Ausonio de Caesaribus carmina. Basel, H. Petri, 1542. (15,5:10 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. Druckermarke am Schluss. 40 Bll., 1371 (recte 1391) S. Blindgepr Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, bestoßen, Vor-dergelenk aufgeplatzt, Rücken u. Kapital mit Fehlstelle, ohne die Schließen. 400,–VD 16, S 10106; Schweiger II, 975. – Von Hieronymus Gemusaeus besorgte Ausgabe, mit den Kommentaren von Beroaldus und Eras-mus von Rotterdam. – Etwas fleckig u. gebräunt; teilw. mit alten Randnotizen; vereinzelte Wasserränder oben; S. 81-84, 439-446 mit kleinen Randläsuren; Titel mit Namenszug Erasmus Rüffer, dat. 1628.

212 Tasso, T. La Gierusalemme liberata. Con le figure di Bernardo Castello; e le annotationi di Scipio Genti-li, e di Giulio Guastavini. Genua, G. Bartoli, 1590. 4to (25.5:18,5 cm). Mit gest. Titel mit breiter Bordüre und 20 blattgr. Kupfern von A. Carraci und G. Franco nach B. Castello sowie zahlr. Bordüren, Inititialen, Leisten und Vignetten in Holzschnitt. 11 (inkl. Kupfer-titel), 255, 71, 40 S., 4 Bll. Roter Maroquinband um 1800 mit Vergoldung, etwas berieben, Ecken und Kanten be-stoßen, Gelenke angebrochen, Rücken defekt. 3.000,–EDIT 16, CNCE 30894; Adams T 243; Cicognara 1112; Mortimer 494 (mit 5 Abb.); Gamba 948. – Erste illustrierte Ausgabe, gleich-zeitig erste Ausgabe mit diesem Kommentar, vorliegend die Vari-ante mit „debbano“ und „stimate“ (vgl. Mortimer). Prächtig ausge-stattet und illustriert, die Titelbordüre mit einem kl. Porträt Tassos im Oval und einer Ansicht, wohl von Genua. Die schönen Kupfer hier in meist kräftigen Abdrucken und im ersten Zustand (vor der Nummerierung). – Etwas gebräunt und stellenw. fleckig, Oberrand meist etwas wasserfleckig. Vereinzelt kl. Randläsuren. Vorgebun-dene w. Bll. lose. Titel verso gest. Wappenexlibris von Sir William Burrell (1732-96).

** First illustrated edition, first edition with the Gentili and Guasta-vini commentary. With engraved title within an architectural bor-

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Alte Drucke 53

217 Türkenkriege. – Camerarius, J. Oratio senatoria, De bello Turcico. Frankfurt, C. Egenolff, 1542. (16:10,5 cm). 31 nn. Bll. (o.d.l.w.). Mod. Pp. mit Bezug aus einem Druck des 16. Jh. in Rot u. Schwarz. 800,–VD 16, C 496; IA 130.443; Göllner 722; Apponyi 284 (irrige Koll.). – Wohl einzige Ausgabe, selten. „Bei seiner Gelehrsamkeit versuchte der Polyhistor Camerarius d. Ä. vor allem Autoren des klassischen Altertums zu verwenden, um an Hand dieser die Abstammung der Türken zu erklären. Camerarius tadelt mit bitteren Worten die Hal-tung der deutschen Fürsten. Wenn man von neuen Eroberungen der Türken höre, zittere man wohl und rüste mit ängstlicher Hast, gingen die Feinde zurück, so verfalle man rasch wieder in die alte Schwäche. Die endlosen Beratungen über die zu leistende Hilfe verzögern nicht nur den Feldzug, sondern kosten auch of größere Geldsumme als dieser selbst“ (Göllner). – Ca. 2. Hälfte braunran-dig, Titel mit Namensstempel der Bibliotheca Horavitiana.

– Siege of Rhodes –

218 – (Caoursin, G.). Historia von Rhodis, Wie ritterlich sie sich gehalte(n) mit dem Tyrannischen keiser Ma-chomet uß Türckye(n), lustig un(d) lieplich zu lesen. (Übersetzt von J. Adelphus). Straßburg, M. Flach, 1513. Fol. (29:21,5 cm). Mit Titelholzschnitt u. 35 Textholz-schnitten. 68 nn. Bll. Mod. flex. Manuskriptprgt., Buch-block angebrochen. 8.000,–IA 131.433; VD 16, C 790; Adams C 574; Muller 105, 39; Hellwald 50. – Erste deutsche Ausgabe dieser Zusammenstellung von ver-schiedenen Texten Guillaume Caoursins zur Belagerung von Rho-dos durch die Armee Mehmeds II. 1480 und den Ereignissen der Folgejahre. Guillaume Caoursin (ca. 1430-1501) war Vizekanzler des Johanniterordens und Augenzeuge der Belagerung. Die la-teinische Originalausgabe dieser Zusammenstellung seiner Texte erschien 1496 in Ulm unter dem Titel „Obsidionis Rhodie urbis descriptio“, wobei die eigentliche Beschreibung der Belagerung (vorliegend Bl. A6v bis C5v) unter demselben Titel schon seit etwa 1480 in mehreren Ausgaben erschienen war. Es folgen wei-tere Texte zur Geschichte von Rhodos in den Folgejahren: „Von dem Erdpidme(n) zu Rhodis“ über das Edbeben von 1481 (Bl. C5ff.), eine „Oration“ anlässlich des Todes von Mehmed II. 1481 (Bl. D3ff.), eine „Hystori“ von der Vertreibung des „künigs Zyzi-mi aus Türckyen“ d.i. Cem, der Bruder des Sultans Bayezid, der 1482 nach Rhodos geflohen war (Bl. D6vff.), eine „beschrybung

beschabt und bestoßen, Kapitale abgestoßen, Vorder-gelenk gefestigt. 1.200,–EDIT 16, CNCE 24534; Adams T 594; Brunet V, 800: „Belle éditi-on“. – Erste griechische Ausgabe des Evangelienkommentars des Theophylactus, nur die Einleitung in Lateinisch. Die erste lateini-sche Ausgabe war 1524 in Basel bei Cratander erschienen. – Rän-der etwas wasserfleckig, vereinzelt stärker bzw. leicht sporenfle-ckig, Text selten betroffen. Bl. 123 mit Fehlstelle im w. Rand, letztes Bl. mit kl. ergänztem Eckabriss. Wenige alte Unterstreichungen und Anmerkungen. Innendeckel mit Exlibris und Titel mit Stempel der „Bibliotheek der Vereen. Doopsg. Gemeente te Amsterdam“, Titel ferner mit altem griech. Besitzvermerk.

** First Greek edition of Theophylact’s commentaries on the Gos-pels. With large woodcut printer’s device. – Marginal waterstaining, stronger in places reps. some mildew spotting, rarely affecting text. Occasional ink underlinings and marginalia. Marginal paper flaw to l. 123, repaired corner tear to final leaf. Book label to front paste-down, and stamp and greek ownership inscription to title. Bound in 18th century half-calf, rather rubbed and worn, head and foot of spine scuffed, upper joint reinforced.

214 Thukydides. Von dem Peloponnenser krieg. Durch Hieronymum Boner inn Teütsche sprach verwendet. Augsburg, H. Steiner, 1533. Fol. (31:20,5 cm). Mit gr. Ti-telholzschnitt, 1 Holzschnitt-Tafel u. 48 großen (tlw. wiederh., 1 blattgr.) Text-Holzschnitten. 3 nn., CL-XIX num., 1 w. Bl. Blindgepr. Halb-Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln, gebräunt, etwas berieben u. bestoßen, Kapitale restauriert, Rücken mit kl. Einriss, Schließen fehlen, wohl Beiband entnommen u. Rücken behutsam gekürzt. 2.500,–VD 16, T 1128; Adams T 683; Goed. II, 319.6; BM STC, German 860; Schweiger I, 328; Muther 925; Oldenbourg, Schäufelein L 171. – Erste deutsche Ausgabe. Hauptwerk des größten Histori-ographen des Perikleischen Zeitalters. Der Colmarer Stadtschult-heiß Boner gehört zu den fruchtbarsten Übersetzern antiker Tex-te des deutschen Humanismus. Die vorliegende erste deutsche Übersetzung folgt der lateinischen Ausgabe von Lorenzo Valla (1452). Die schönen Holzschnitte von und nach Schäufelein (3 monogrammiert), Breu, Burgkmair und dem Petrarcameister illus-trieren See- und Reiterschlachten, Belagerungen, Sturmangriffe, Verhandlungsszenen und zeigen Ritter in prächtigen Rüstungen in überwiegend guten Abdrucken. – Leicht gebräunt u. teilw. leicht wasserrandig, vereinzelt kl. Wurmspuren. Gegen Ende mit größer werdendem Braunfleck im Seitensteg. Titelholzschnitt alt beikolo-riert.

** First German edition. With woodcut on title (partly coloured), 48 woodcuts in the text and 1 woodcut-plate. – Faint browning and waterstaining in places, small worming in places, some staining to outer gutter at the end. Bound in contemp. half-pigskin over wooden boards, some browning, rubbing and waering, head and foot of spine restored, little tear to spine, lacking clasps, another work taken out of the binding, spine newly fit.

– Abbildung Seite 52 oben –

215 Tolomei, C. Il Cesano, dialogo, nel quale da piu dotti huomini si disputa del nome, col quale si dee ragione-volmente chiamare la volgar lingua. Venedig, G. Gioli-to De Ferrari, et fratelli, 1555. 4to (21,5:14,5 cm). Mit Druckermarke. 2 Bll., 97 S., 1 Bl. Mod. Prgt. 400,–EDIT 16, CNCE 48105. – Erste Ausgabe des sprachtheoretischen Werkes. Tolomei verteidigt hier das Toskanische als italienische Standardsprache im Gegensatz zu den Sprachauffassungen von Baldassare Castiglione, Trissino und Alessandro de’ Pazzi. – Ver-eínzelt gering stockfleckig.

216 (Torre, A. de la). Sommario di tutte le scienze del ma-gnifico messer Domenico Delfino. Venedig, F. Sanso-vino, 1568. (15,5:11 cm). Mit 2 (1 blattgr.) Holzschnitt-Druckermarken. 8 nn., 166 num., 2 (d.l.w.) nn. Bll. Flexibler Prgt. d. Zt., mit kl. Wurmspuren und Läsuren, fehlen die Bänder. 500,–EDIT 16, CNCE 31102; Palau XXIII, 342; Riccardi I, 402; vgl. Adams D 228/9. – Delfino zugeschriebenes Werk, bei dem es sich aber um eine italienische Übersetzung von Torres erstmals 1484 in Barce-lona erschienenem Kompendium „Vision deleytable de la philoso-phia y artes liberales“ handelt. – Etwas gebräunt bzw. fleckig, Bl. 24 mit Rostlöchlein im Text. Hs. Besitzvermerk auf dem Titel, vord. freies Vorsatz mit hs. Gebet und im Innendeckel hs. Besitzvermerk von Leonardo Trissino dat. 1822.

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Türkenkriege.)

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des lobliche(n) bundt, mit dem könig der türcken Bagyazit“ (Bl. G3ff.), ferner von der „schickung des künigs Zyzimi, in Gallien“ (Bl. H5ff.), von der Überlassung der rechten Hand Johannes’ des Täu-fers durch Bayezid an die Johanniter in Rhodos 1484 (Bl. J4vff.), eine Rede Caoursins an den Papst 1485 (Bl. L4ff) sowie von dem „hynfüere(n) Zyzimi“ nach Rom (Bl. L6ff.). Cem, der 1482-1489 in Frankreich gefangengehalten und dann an den Papst übergeben worden war, starb 1495 in Gewahrsam Karls VIII. von Frankreich. Die Textholzschnitte sind freie Nachschnitte derjenigen aus der Ausgabe Ulm 1496 (diese Schramm VII, 283ff.), zum Teil in flüchti-ger Ausführung, der Titelholzschnitt hingegen ist neu, er zeigt den Caoursin in voller Rüstung.- Gebräunt u. stellenw. etwas fleckig; im Fußsteg tlw. geknittert; vereinzelt mit kl. Randläsuren, Bl. C4 mit Riss entlang dem Satzspiegel, Bl. J3 u. J5 mit Eckabriss

** First German edition, scarce. With 36 woodcuts. Tracts con-cerning the siege of Rhodos 1480, the earthquake of 1481 and es-pecially the history of Cem, brother of Sultan Bayezid, who fled to Rhodos and died in Europe. – Browning throughout, some staining here and there; some creasemarks to lower margin; few marginal tears or torn-off-corners. Recent limp vellum.

– Abbildungen Seite 53 und Tafel 8 –

219 – (Diaz Tanco, V.). Türckische Chronica. Warhaffte ei-gentliche und kurtze Beschreibung, der Türcken An-kunfft, Regierung, Königen, und Keysern, Kriegen, Schlachten, Victorien und Siegen. Item, Von der Tür-cken Religion und Gesatz (von J. A. Menavinus). Sam-pt einer Türckischen Prophecey (von B. Georgewitz). Endtlich ist mit angehenckt von Ursachen der Christen verderben (von J. Aventinus). Aus Italianischer Sprach verdolmetscht durch H. Müller. 3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, G. Rab für S. Feyerabend, 1577. Fol. (32,5:21,5 cm). Mit 62 (inkl. Wiederh., 11 altkol.) Textholzschn. u. 4 (1 kol.) Druckerm., meist von Jost Amman. 4 nn., 74 num., 3 nn.; 71 num., 3 nn. (d. l. w.); 23 num. Bll. (o. d. l. w.). Ldr. um 1900 mit goldgepr. Deckeltitel, etwas berieben. 1.800,–VD 16, D 1389 (mit Barlezio); Göllner 1681; Becker, Amman S. 77 ff.; New Hollstein 127. – Erste Ausgabe mit den Holzschnitten Ammans, erstmals 1563 in deutscher Übersetzung erschienen. Wertvolle Sammlung früher Türkenschriften, wird häufig auch unter Menavino geführt. Teil 1, Diaz Tancos „Dell’origine, et successio-ne dell’imperio de Turchi“, italienisch erstmals 1558 erschienen, „schildert die türkischen Kriege bis 1538. Sehr übersichtlich ist die

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politische Geschichte“ (Göllner 873). Teil 2, Menavinos „Cinque libri della legge, religione et vita de’Turchi“ (1548) stellt einen „sachli-chen, von allen Phrasen freien“ Augenzeugenbericht dar (Göllner 883). Am Schluss finden sich die Thesen des J. Aventinus (Turmair) über den Kampf gegen die Türken zusammengefasst. Ohne den häufig beigebunden „Scanderbeg“ von Barlezio, der im VD 16 dem vorliegenden Werk zugerechnet wird, den Göllner (1677) aber als eigenständigen Druck führt. – Gleichmäßig leicht gebräunt, Titel mit alten Besitzvermerken u. neu angefalzt.

** 3 parts in 1 vol. With 62 woodcuts by Jost Amman. – Light browning throughout, title-page with old ownership-inscriptions and rehinged. Leather binding around 1900, somewhat rubbed.

– Abbildung oben –

220 Valerianus, G. P. Hieroglyphica sive de sacris Aegyp-tiorum literis commentarii. Basel, (M. Isengrin), 1556. Fol. (36:23,5 cm). Mit Holzschnittporträt Titel verso u. zahlr. Textholzschnitten. 6 Bll., 15 S., Bl. 15-424, 26 Bll. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzde-ckeln, zwei Schließen; stark berieben, Ecken u. Kanten bestoßen. 1.500,–VD 16, V 115; Adams V 50; Landwehr V, 614; Praz 521; Ornament-stichkat. Bln. 4503. – Erste Ausgabe des häufig aufgelegten Werks über die Altertümer Ägyptens. Die Holzschnitte mit emblemati-schen Charakter zeigen u. a. Tiere, Monster, Missgeburten. „In V’s. book the hyroglyphs are wedded to the symbolism of mediaeval lapidaries and bestiaries“ (Praz). – Gering fleckig, die letzten Bll. teilw. mit verfärbtem Wasserfleck u. minimaler Wurmspur, Bl. 358 mit kleinerem Randausriss, letztes Bl. mit der Druckermarke gro-ßem hinterlegten Ausriss. Titel fingerfleckig u. mit Nummer im obe-ren Rand.

** Scarce first edition, with numerous woodcut illustrations. – Slight spotting, discoloured waterstain and minor worming to last leaves, large repair to last leaf with printer’s device, small marginal defect to leaf 358. Thumbing to title, ms. number to upper margin. Contemporary blindstamped pigskin over wooden boards, rubbed, extremities worn.

– Abbildung unten –

221 Vergilius Maro, P. Dreyzehen Bücher von dem tewren Helden Enea, was der zu Wasser und Land bestan-den. (Übers. von T. Murner). Von newem ubersehen. Frankfurt, D. Zöpfel, 1559. (17:10,5 cm). Mit figürl. Holzschn.-Titelbord. u. 13 blattgr. Textholzschn. 344

Alte Drucke 55

Tirion (Franken, Griechenland, Gent, Guyenne, Languedoc, Nie-dersachsen und Sachsen, Rhein, Straßburg), Bonne (Schottland), Bouttats (Burgund und 5 französ. Stadtpläne), Fer (Berry und Lyo-naise), Hertel (4 kl. Landschaftsans.), Homann (Fränkischer Kreis, Rhein „Theatrum belli“, Österreich und geogr. Tabelle), Hom. Er-ben (Sachsen), Jaillot, Jode (5: Anjou, Artois, Berry, Le Mans und „Limania“-Boulogne; tlw. stark beschädigt), Lattré (Spanien), Lotter (Lothringen), Maggi (USA und Südamerika), Marmocchi-Arrigoni-Zambelli-Civelli (je 1 Kte. von Süd- bzw. Westafrika zus. mit je 1 be-schr. Textbl. sowie jeweils in OU), Tasso (Großbritannien), Weimarer Inst. (Plan von Magdeburg) u.a.; ferner anonyme kl. Ktn. von Frank-reich, Spanien, Syrien, Planetensystem sowie kl. Ans. von Avignon, Lago Maggiore, Lyon, Rimini, Toledo, Rom etc. – Unterschiedliche Gebrauchs- u. Lagerspuren. Nicht koll. oRR/Waf.

223 Vergilius Polydorus. De rerum inventoribus libri octo. Eiusdem in orationem dominicam commentariolum. Basel, T. Guarinus, 1563. (16,5:11 cm). Mit Druckerm. 16 Bll., 578 S., 46 Bll. Ldr. d. 17. Jh. mit Rückenvergol-dung, teilw. berieben, Rücken mit wenigen kl. Wurm- spuren. 400,–

VD 16, V 760; Simon, Bibl. Bacchia II, 664. – Erste Ausgabe bei Guarinus. Erstmals 1499 erschienener Klassiker. „A popular refe-rence work which, atune to the interests of its time, presents a wide range of topics, among them precious metals, agriculture… glass, architecture, tools and maritime navigation. Notable because the author’s sources are cited“ (Stillwell, Awakening 707 & 898a). Ent-hält auch Abschnitte über Wein. – Teilw. gebräunt u. stockfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder. Buchblock nach S. 336 gebro-chen, Titel mit etwas unschönem Besitzvermerk des 18. Jh. u. Schabstelle (Verlust der letzten Ziffer der Jahreszahl).

224 Welser, M. (u. A. P. Gasser). Chronica der weitberu-empten Keyserlichen Freyen und deß H. Reichs Statt Augspurg in Schwaben. In unser teutschen Spraach in Truck verfertigt durch E. Werlichum. 3 Tle. u. Anhang in 1 Bd. Frankfurt, Egenolffs Erben, 1595(-96). Fol. (30,5:21 cm). Mit zahlr. Textholzschnitten. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, berieben u. fleckig. 700,–

nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, etwas fleckig u. kl. Kratzspur. 2.000,–VD 16, V 1430; Goed. II, 217, 25. – Vierte Ausgabe der Übertragung Murners, erstmals 1515 bei Grüninger erschienen und mit Illustra-tionen aus Sebastian Brants „Opera Virgilii“ von 1502 geschmückt. Die Holzschnitte Zöpfels, je einer vor jedem Buch der Aenaeis, sind saubere, lebendige Kompilationen aus den Bildinhalten der Stöcke Grüningers, die unter der gelehrten Anleitung Brants entstanden waren (vgl. Muther 557 u. Murray 426). Von den Illustrationen der beiden 1543/44 vorausgegangenen Wormser Oktavdrucke sind die vorliegenden nach Vergleichsabbildungen unabhängig. Die Ti-telbordüre Zöpfels trägt als einziger Holzschnitt ein Monogramm SF, das nach Nagler IV, 4082 möglicherweise auf den jungen Sig-mund Feyerabend hinweist. – 2 Holzschn. mit rotem Teilkolorit d. Zt. Kl. Stempel im Innendeckel u. auf dem Titel, Vorsatz hinten mit Exlibris. Im hinteren Innendeckel zeitgenöss. Berechnungen der Mondhäuser, kurioserweise für das Jahr 1518. Leicht stockfl., sonst frisch.

– Abbildung rechts –

222 Vergilius Maro, P. (u.a.). Konvolut von 6 unvollständi-gen illustrierten Werken des 16. (4) u. 18. (2) Jahrhun-derts in 7 Bdn. Verschied. Formate und Einbände, meist mit Gebrauchsspuren, teilw. ohne Einband. – Dazu ca. 70 (einige kol. oder grenzkol.) Bll. mit Karten und An-sichten/Plänen (ca. 30), meist in Kupferstich. Unter-schiedliche Formate. 2.500,–Enthält: 1. L. Ariosto. Orlando furioso. Venedig, Valgrisi, 1558. Mit vielen Textholzschn. Ohne Einband. – Fehlt der Beginn. – 2. Noe Bianchi. Viaggio da Venetia al S. Sepolchro, et al Monte Sinai. Bas-sano 1728. Mit zahlr. Holzschn. Prgt. d. Zt. – Stark unvollständig. – 3. G. A. della Croce. Della cirugia. Venedig, Ziletti, 1574. Fol. Mit zahlr. Holzschn. Ohne Einband. – Fehlen Titel u. viele Bll. – 4. B. Langley. The builder’s complete assistant. (Nur Tafeln). Um 1775. 4to. Mit 77 Kupfertaf. Ldr. d. Zt. – 5. S. Serlio. Il primo (secondo & quinto) libro d’architettura. 2 Bde. Paris, Vascosan, 1547. Fol. Mit zahlr. Holzschn. Mod. Prgt. – Fehlen mehrere Bll. – 6. P. Vergilius Maro. L’Opere cioé la Bucolica, la Georgica, e l’Eneide. Venedig, Sessa, 1588. Fol. Mit ca. 40 Holzschn. Hldr. d. 19. Jh. – Fehlen 5 Bll. – Dazu Ansichten und Karten von und aus Albrizzi-Salmon-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Welser, M. [u. A. P. Gasser].)

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Ränder etwas fleckig, links geringe Läsuren, oben zwei schmale Montagespuren. – GW 4303. 200,–

228 Drucker- und Verlegermarken. – Paris. – Sammlung von ca. 120 Bll. Paris 16. bis 18. Jahrhundert. Drucker-marken bzw. Vign. meist in Holzschnitt, teilw. in Kupfer-stich. 500,–Die Druckermarken teilw. ausgeschnitten (ca. 60 Bll.) u. teilw. auf dem ganzen Titel (ca. 60 Bll.). Auf Kartonage mont., doch teilw. gelöst. Sämtliche Drucker- u. Verlegermarken aus Pariser Werk-stätten. – Teilw. gebräunt, teilw. fleckig, teilw. etwas wasserrandig; einige Bll. mit altem Besitzvermerk.

– Abbildung links –

229 Inkunabelholzschnitte. – Konvolut von 19 Bll. aus verschiedenen Inkunabeln mit teilw. kolorierten Holz-schnitten. Um 1483-93. Verschiedene Blattformate, teilw. unter Passepartouts montiert, einige lose. 500,–Enthält 3 Bll. mit 3 ganzseitigen (1 koloriert) Holzschnitten aus See-lenwurzgarten. Um 1483. – 1 Bl. mit 1 Holzschnitt aus 10. Deut-scher Bibel 1485. – 5 Bll. aus Ludolphus de Saxonia mit mehreren kleinen altkol. Holzschnitten. Zwolle 1499. – 3 Bll. mit ganzseitigen Holzschnitten aus Schatzbehalter. Koberger 1491. – 2 Bll. mit 2 altkol. Holzschnitten aus dem Konstanzer Konzil, um 1483. – 1 Holzschnitt Ulm, Zainer 1485. Kol. – 2 ausgeschnittene Porträts aus Schedel, Buch der Chroniken, 1493. – 2 weitere Bl. mit kol. Holzschnitten (Randläsuren). – Insgesamt vereinzelte Gebrauchs-spuren.

230 Justinianus I., Imp. (Corpus iuris civilis). Nürnberg, J. Sensenschmidt u. A. Frisner, 1475. – Daraus: 15 Bll. Fol. (ca. 41:28,5 cm).). Got. Typ., Text von Kommentar umgeben. Mit 8 Textholzschnitten. In Schwarz u. Rot gedruckt, zusätzlich noch rubriziert. Lose. 400,–GW 7662; BMC II, 423; Goff J-549. – Frühe Ausgabe der Pandek-ten, die erste bei Koberger in Nürnberg gedruckte. Das Gesamt-werk umfasst 406 Blatt, vorliegend 15 Bll., darunter die ersten 3 mit der Tabula und das letzte Bl. mit den in Rot gedruckten Drucker-marken. – Etwas fleckig bzw. fingerfleckig, die Tabula gebräunt, verienzelt alte Anmerkungen, 1 Bl. mit hinterlegter Läsur im weißen Rand. 1 Bl. mit aufgedruckter Bezeichnung des 20 Jh.

231 Kanonholzschnitt aus einem Missale des 16. Jahrhun-derts auf Pergament. Blattgr. 36:26,5 cm, Holzschnitt 24:16 cm. Insgesamt 2 Bll. der Lage. Lose. – Text in Rot u. Schwarz gedruckt. – Etwas angestaubt, gering fleckig. 300,–

232 Rudimentum novitiorum. Lübeck, L. Brandis, 1475. Fol. (39:29,5 cm). – Daraus: 2 Bll. mit altkol. Holzschnit-ten. Lose. 250,–GW M39062; Schramm 34, 37, 38, 53. – Handschriftlich num. Bll. CCIIII mit blattgr. Stammbaum u. kleinerem Holzschnitt, Blatt CCLXXX mit zwei Holzschnitten. Rubrizierter Text. – Im breiten Rand etwas moderfleckig, wenige geringe Läsuren.

233 Schedel, H. Liber chronicarum. Nürnberg, A. Koberger, 1493. Fol. – Daraus: Bl. 265 mit blattgr. Holzschnitt ver-so (Das Jüngste Gericht. Jesus, an den Seiten Maria und Johannes über das Weltgericht wachend; 36:22,5 cm); Bl. 267 mit fast blattgr. Holzschnitt (Papst Pius II. u. Kaiser Friedrich III; 23:22,5 cm). – In den Rändern etwas gebräunt, Abriss der rechten unteren weißen Ecke. – Dazu: Dass. Bl. 2 der deutschen Ausgabe. Mit kol. Holzschnitt (22,5:22,5 cm). Mit Gebrauchsspuren u. Hinterlegungen. – Zus. 3 Bll. 250,–

234 Konvolut von 7 Bll. mit 9 Holzschnitten (6 koloriert) aus verschiedenen Drucken des 16. Jahrhunderts. Um 1506-50. Verschiedene Blatt- und Bildformate. Unter Passepartouts. 250,–Enthält u.a. zwei Blll. aus einer deutschen Petrarca-Ausgabe (Von Hülff…) um 1550 mit 3 altkol. ganzseit. Holzschnitten. – Altkolorierter u. goldgehöhter Holzschnitt aus einer deutschen Bibelausgabe. – Ganzseitiger Holzschnitt aus Pinder, Speculum passiones (1506). – Holzschnitt (Samson und Delilah) aus Stultifera navis, um 1510. – Vereinzelt etwas fleckig.

VD 16, W 1894 u. G 507; Adams V 361 u. 362; Wegele 391 f.; Rich-ter, Egenolffs Erben 614; Burmeister, Gasser 48. – Erste deutsche Ausgabe. Welsers Chronik behandelt die Geschichte der Stadt bis 522. Tl. 2 u. 3 sind eine deutsche Übersetzung von Gassers „Anna-les civitatis Augsburgensis“, deren Veröffentlichung vom Augsbur-ger Rat wegen ihres lutherischen Standpunktes verboten worden war und deren latein. Text erst 1728 im Druck erschien. Als Anhang ist Welsers auch separat erschienenes Werk „Antiqua Monumenta“ beigegeben, das besonders den in und um Augsburg gefundenen römischen Altertümern gewidmet ist. – Etwas gebräunt; Titel mit al-tem Bibl.-Stempel sowie privatem Stempel, Folgebl. oben mit klei-nem Wasserrand. Ohne die beiden Titelbogen zu Tl. 2 u. 3 (mit „Ba-sel“ als fingierten Druckort), die beim größten Teil der Exemplare unterdrückt wurden um die Verfasserschaft Gassers zu verschlei-ern, sowie ohne die bei einigen Exemplaren erwähnte Kupferkarte.

225 Württemberg. – Des Fürstenthumbs Wirtemberg newe Landsordnung. (Tübingen, U. Morhard d.Ä.,) 1536. 4to (18,5:15 cm). Mit 1 Holzschnitt-Titelvign. 49 Bll. Ungebunden. 600,–VD 16 W 4453; Heyd I, Nr. 1723, nicht bei Moser, Adams, STC, Gerschel. – Sehr seltene Ausgabe der von Herzog Ulrich von Würt-temberg veranlassten Landesordnung, die die ältere Fassung von 1495 ersetzte. – Etwas gebräunt, insgesamt hier und da dezent fleckig, jedoch zwei kleine Brandflecken mit minimalem Buchsta-benverlust und wenige größere Stockflecken. Bl. I3 mit schwarzem Randstrich.

BUCHHOLZSCHNITTE – EINZELBLÄTTER 226 Adelphus (Mülich), J. (Die Türckisch Chronica. Straß-

burg, M. Flach, 1513). Fol. 27,5:19,5 cm. – Daraus: 21 Bll. mit 20 Holzschnitten in altem Kolorit. Lose. 300,–VD 16, A 236; IA 100.588. – Aus der ersten Ausgabe, 21 von insge-samt 48 Blatt. – Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, vereinzelte Was-serränder u. alte Anmerkungen, 1 Bl. mit Randeinriss. – Dazu: Ca-oursin. Historia von Rhodis. 1513. 1 Blatt altkol. Titel. Beschnitten u. aufgezogen. – Zus. 22 Bll.

227 Biblia germanica. (9. deutsche Bibel). Nürnberg, Ko-berger, 1483. Fol. (36:24,5 cm). – Daraus: Bl. 72, verso mit altkol. Holzschnitt (Kalebstraube, 11,5:18 cm). –

Nr. 228

V. REFORMATION

236 (Brenz, J.). Protocoll Des Gesprächs zwischen den Pfältzischen und Würtenbergischen Theologen, im Ap-rill des 1564. Jars zu Maulbrun(n) gehalten. Aller dings dem Originalj gleichlautend, on zusatz und abbruch getrewlich von den Würtenbergischen Theologen, so gedachtem Colloquio beygewonet, in Truck verfertigt. Tübingen, (Morhart), 1565. 4to (21:15,5 cm). 8 Bll., 304 (recte 307) S. Pp. um 1820 mit Rsch., beschabt. 800,–VD 16, ZV 19927; Köhler 461. – Über das sogenannte Maulbron-ner Religionsgespräch. Auf Initiative der lutherischen Fürsten von Württemberg, Baden und Zweibrücken, die eine Spaltung der Protestanten verhindern wollten, nahm der calvinistische Friedrich III. von der Pfalz im April 1564 an einem Theologengespräch in Maulbronn teil, das allerdings ergebnislos verlief. Der Schüler von Brenz, Jakob Andreae, disputierte mit kurpfälzischen Theologen über Fragen der Christologie u. Abendmahlslehre u. vertrat da-bei die durch Brenz entwickelte Christologie der Allgegenwart der menschlichen Natur Christi. – Durchgehend gleichmäßig gebräunt, wenig fleckig; einige wenige Hinterlegungen u. Reparaturen mit ge-ringem Buchstabenverlust, dort braunrandig.

237 Calvin, J. In viginti prima Ezechielis Prophetae capita praelectiones, Ioannis Budaei & Caroli Ionvillaei labore & industria exceptae. Cum praefatione Th. Bezae. Genf, F. Perrini, 1565. (19,5:12 cm). 10 nn., 412 num., 20 nn. Bll. Flex. Prgt. d. Zt., etwas bestoßen, ohne die Schließ-bänder. 1.000,–IA 130.082; Adams C 300; Moeckli 61; Fürst I, 140; Erichson 30. – Erste Ausgabe, selten. Das letzte Werk Calvins, Kommentar zu den ersten 20 Büchern des Propheten Ezechiel. Das Vorwort von Charles de Jonvillier ist datiert 15. Februar 1565. – Etwas stock-fleckig; Titel mit hinterlegtem Ausriss im unteren w. Rand u. mit Namenszug des 17. Jh.; Vorsätze erneuert.

** Scarce first edition of his last work. – Some foxing; backed tear and 17th cent. ownership inscription to title. Contemporary limp vellum, somewhat worn, endpapers renewed.

238 Chemnitz, M. Postilla oder Außlegung der Evangeli-en, welche auff die Sontage, auch die fürnembste Fest und Apostel Tage in der Gemeine Gottes abgelesen und erkläret werden. Sampt einer Vorrede deß Herrn D. Polycarpi Leyser. 3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, J. Spieß, 1593. Fol. (38:23 cm). Mit 4 wiederh. Porträtholzschn. (davon 3 als Titelholzschn.), zahlr. Textholzschn. u. 2 wiederh. Druckerm. 8 Bll., 694 S., 1 w. Bl.; 592; 133 S. Schweinsldr. d. Zt. (dat, 1593) mit reicher Rollen- u. Plattenblindprägung; etwas fleckig u. berieben, kl. Wurmstiche, Ecken etwas bestoßen. 500,–VD 16, ZV 3233 (nicht in München u. Wolfenbüttel); IA 136.259; NDB III, 201. – Seltene erste Ausgabe der posthum von Polycarp Leyser herausgegebenen Predigtsammlung des Braunschweiger Superintendenten. „Seine Bedeutung beruht auf seinen reformati-onspolitischen und kirchlichen Leistungen, bes. für Braunschweig und Niedersachsen, sodann darauf, daß er besonnen und maßvoll das theologische Erbe der lutherischen Reformation konservierte, eine Mittellinie in der Sache und schulmäßige Festlegung ihres Ausdrucks anstrebte… Drittens hat er in einer Jahrhunderte hin-durch nicht mehr wiederholten und nicht mehr erreichten Weise die reformatorische Theologie in umfassender Auseinandersetzung mit dem tridentinischen Katholizismus kontroverstheologisch dar-gelegt“ (E. Wolf in NDB). – Gleichmäßig leicht gebräunt, zu Beginn u. gegen Ende kl. Wurmlöcher, Haupttitel mit geringen Randläsu-ren, Zwischentitel zu Tl. 3 außen leicht angeschnitten u. mit kur-zem Randeinriss. Schöner Prägeband: Der Vorderdeckel zentral mit einem großen Porträt Luthers in ganzer Figur (110:60 mm), der ein geöffnetes Buch mit der Inschrift „In sile/ncio/ et spe/ erit fo//rtidud/o vestr/a Marti/ Luthe“ in Händen hält, am Fuß auf einem

235 Biblia germanica. – Biblia. Das ist: Die gantze Hey-lige Schrifft Teutsch. D. Marth. Luth. 3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, J. Feyerabend, 1589. Fol. (38,5:25 cm). Mit 3 (2 gleichen) Holzschn.-Titelbord., ganzseit. Portr.-Holzschn. (Ludwig VI. v. d. Pfalz) u. mehr als 140 großen Textholzschn. von J. Amman u.a. 22 nn., 352 (statt 353); 240; 168 num., 2 nn. Bll. Blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit figürlichen Mittelplatten (Lu-ther u. Melanchthon) u. Messing-Eckbeschlägen; stark berieben, wurmstichig, Rücken defekt, 2 Eckbeschläge u. Schließen fehlen. 800,–

VD 16, B 2808; Bibelslg. Württ. LB, E 543; Becker, Amman 1k; New Hollstein 250. – Seltene Ausgabe der berühmten Feyerabend-Bibel von 1564, die den Beginn der buchillustratorischen Arbeit Jost Ammans darstellt. Gegenüber den früheren Drucken sind einige Illustrationen ausgetauscht (vgl. ausführl. Bibelslg.). Der Text ist ein kollations- und zeilengleicher Nachdruck der Ausgabe 1583 mit deren beiden Privilegien. – Gebräunt u. stellenw. fleckig, viele Bll. gelockert u. mit Randläsuren, Titel aufgezogen, zu Beginn etwas wurmstichig, mehrere Lagen lose, dort Falt- u. Knitterspuren, eini-ge Bll. mit längeren Einrissen. Es fehlt Bl. 18. oRR/Waf.

– Bartholomäusnacht/Night of St.Bartholomew. Siehe Kapitel Handschriften, Nr. 18 –

Nr. 238

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Chemnitz, M.)

58

VD 16, B 3190. – Vom Nürnberger Theologen und Reformer Veit Dietrich kommentierte Psalmenausgabe in der Textfassung des Eobanus Hessus, ergänzt um dessen Übertragung des Prediger Salomonis. Sein erstmals 1537 gedrucktes Psalterium erlebte mehr als 50 Auflagen. „E.s Übersetzungen in lateinische Verse ge-hören… in das Gebiet der mnemotechnisch praktischen Formung und leicht faßlichen Gruppierung biblisch-kirchlicher Inhalte“ (NDB IV, 544). – Stellenw. etwas fleckig, in der oberen außenecke teils bräunender Feuchtigkeitsrand, erste 3 Bll. mit Wurmspur in der unteren Außenecke. Exemplar mit zahlr. Anmerkungen, Unterstrei-chungen u. Besitzvermerken, Titel dicht beschrieben. Unter den Besitzvermerken Günther Heinrich Fasch, dat. 1658, und August Heinrich Fasch (1639-1690) aus der weit verzweigten Thüringer Gelehrtenfamilie.

241 Greiser (Greser), D. Historia und Beschreibunge des gantzen Lauffs und Lebens, wie nemlich ich… meinen Curriculum vitae, vom 1504. Jare an, bis ins jtzo lauf-fende 1587. Jar, als nun mehr ein 83. järiger, durch gött-liche Gnad geführet habe. Dresden, G. Bergen, 1587. 4to (18:14,5 cm). Mit Wappenholzschn. auf dem Titel u. am Schluss, ganzs. Porträt Titel verso und zahlr., teils wiederh. Textholzschn., darunter viele Porträts u. einige Ansichten. 118 nn. Bll. (mit typogr. Bordüren). Mod. Ms.-Prgt. 1.200,–VD 16, G 3192; NDB VII, 49 f. – Seltene erste Ausgabe der Au-tobiographie des aus dem mittelhessischen Weilburg stammen-den Dresdner Kreuzpfarrers und Superintendenten, ein Amt, das er von 1542 bis 1589 innehatte. Daniel Greiser (1504-1591) war ein glühender Anhänger Luthers, den er persönlich kennenlernt hatte und mit dem er korrespondierte. Seine Lebenserinnerungen sind eine erstrangige Quelle zur Reformationszeit, insbesondere zur sächsischen Kirchengeschichte. Unter den sehr zahlreichen Illustrationen finden sich mehrere Porträts, darunter die Kurfürs-ten August und Christian von Sachsen, Eobanus Hessus, Luther, Melanchthon sowie der Autor selbst. Enthält außerdem ein Porträt des türkischen Gesandten Ibrahim Strozzeni („Abraham Straza“), der 1562 in Frankfurt Kaiser Ferdinand die Friedensurkunde Sultan Süleymans überreicht hatte, Ansichten von Dresden und Leipzig sowie eine Darstellung Greisers als Seelsorger am Sterbebett eines Pestkranken. – Gleichmäßig leicht gebräunt, am Kopf bis knapp an oder in die typograpische Einfassung beschnitten. Titel mit kl. Braunfleck u. Stempel der Fürstl. Bibliothek Oettingen-Wallerstein in Seyfriedsberg

– Abbildung links –

242 Harmonia confessionum fidei, orthodoxarum, et re-formatarum ecclesiarum, quae in orthodoxarum, et re-formatarum ecclesiarum, quae in praecipuis quibusque Europas regnis, nationibus, et provinciis sacram evanqe-lii doctrinam pure profitentur: quarum cataloqum et or-dinem sequentes paginae indicabunt. Genf, P. Santand-reanus 1581. 4to (22,5:17 cm). Mit 1 gefalt. Tabelle. 12 Bll., 224, 298 S., 26 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckel mit blindgepr. herald. Mittelplatte (s.u.), berieben, Gelenke teilw. gebrochen, Ecken u. Kapitale teilw. mit Fehlstellen, ohne die Schließen. 750,–Adams C 2511; Moeckli 101 ff. – Die Verfasser dieser Reformati-onsschrift sind laut Moeckli: J. F. Salvart, T. de Beze, A. de Chan-dieu, L. Daneau und S. Goulart. – Gebräunt; stellenw. leichter Wasserrand; Tabelle angerändert u. mit kleinem Einriss im Falz. – Zum Einband: Der Vorderdeckel mit Wappen von Hessen „Sic deus dilexit muntum ut omnis qui cretit in eum“ (Haebler I, 422, I). Rück-deckel mit Wappen von Württemberg „Verbum domini manet in aeternam“ (vgl. EBDB p003539).

243 Hermann V., Erzbischof von Köln. Einfaltigs beden-cken, warauff ein Christliche, in dem wort Gottes ge-grünte Reformation, an Lehr, brauch der Heyligen Sacramenten und Ceremonien, Seelsorge, und an-derem Kirchendienst anzurichten sey. Bonn, Laurenz von der Mühlen, 1543. Fol. (33:21,5 cm). Mit Wap-penholzschnitt in Rot u. Schwarz auf dem Titel. 6 nn., 153 num., 1 nn. Bl. – Angebunden: J. Draconites. 18 Kleinschriften (siehe unten). Lübeck, G. Richolff u. J Ballhorn, 1548. Mit insgesamt 19 Holzschnit-ten u. 2 Druckermarken. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, dat. 1552, berieben, ohne die Schließen. 4.000,–

Stein das Monogramm HC (nicht Hans Cantzler, vgl. Haebler I, 72 ff.). Die Mittelplatte des Rückdeckels zeigt Melanchthon mit einem Buch, das die Inschrift „Si Deus/ pro no/bis qu/is con/tra n/os ora// et la/bora/ Phili/ppus/ Mela“. Beide Platten sind von verschieden Rollenstempel eingefasst, der Vorderdeckel trägt zudem das Mo-nogramm „D*P*L“ (= Doktor Polycarp Leyser) und die Datierung „1593“ (zu einem ähnlichen Einband vgl. Weale, Bookbindings II, 289 f.; ein anderer Band mit identischem Monogramm und Schen-kungsvermerk Leysers bei Venator & Hanstein 128, Nr. 42).

– Abbildung Seite 57 –

239 Chytraeus, D. Onomasticon theologicum recens re-cognitum, in quo praeter nomina propria fere omnia, quae in bibliis extant, plerorumque etiam sactorum, qui calendario usitate inscribi solent, item doctorum ec-clesiae, martyrum haereticorum et synodorum nomina et historiae breviter indicantur. Wittenberg, (J. Krafft d. Ä.), 1571. (17:11,5 cm). 734 S., 1 w. Bl. – Angebunden: S. Vereept (Verepaeus). Selectiores epistolae claro-rum virorum, in usum scholarum. Antwerpen, J. Beller, 1574. 8 Bll., 148 S., 1 Bl. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, mit Monogramm M.A.B. und Datierung 1574; gebräunt, gering berieben, Schließen entfernt. 400,–I. VD 16, C 2662; IA 136.911. – Gleichmäßig etwas gebräunt, erste Bll. mit kleinem Feuchtigkeitsrand, Vorsatz u. erste 2 Bll. mit kleiner Wurmspur. – II. Nicht bei Adams. – Briefe von Bembo, Sadoleto, Longolio, P. Manutius an Alciatus, Erasmus, Budaeus, Cochlaeus u.a. – Gering gebräunt.

240 Eobanus Hessus, H. – Psalterium Davidis carmine redditum per Eobanum Hessum. Cum annotationibus Viti Theodori Noribergensis, quae commentarii vice esse possunt. Cui accessit Ecclesiastes Salomonis, eodem genere carminis redditus. Leipzig, V. Bapst, 1548. (16,5:11 cm). 12 Bll., 370 S., 6 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. (dat. 1554) über Holzdeckeln; etwas fleckig, stärker berieben u. mit Kratzspuren, Vorderde-ckel gebrochen, Schließen fehlen. 400,–

Nr. 241

Reformation 59

Vorderdeckel mit Wappensupralibros, Rückdeckel Porträt Luthers; fleckig u. berieben, Deckel wurmsti-chig, 1 Kante u. 1 Ecke restauriert, Schließen erneuert, freie Vorsätze fehlen, die festen teilw. mit altem Papier überklebt. 800,–

VD 16, L 3332; Benzing 1; Aland S. 550. – Bd. 2 der ersten deut-schen Gesamtausgabe (Wittenberger Ausgabe), die noch von Luther selbst begonnen wurde, hier in dritter Ausgabe. Der Titel-holzschnitt zeigt Luther u. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen neben dem Kruzifix kniend, die Weltkarte (Bl. 459v) ist ein Abdruck von „Daniel’s Dream Map“ (Shirley 65 [A], mit Abb.; Delano-S. 4.1/3). – Gebräunt u. im Oberrand etwas wasserfleckig, fast durch-gehend mit meist mehreren Wurmstichen, gegen Ende teilw. zum Gang erweitert. Wenige alte Anmerkungen u. Unterstreichungen, erste u. letzte 4 Bll. mit restaurierten Randschäden. Zahlr. Bll. durch eingelegte Pflanzen fleckig, 3 dadurch mit Löchern mit etwas Text-verlust. Exlibris Slg. Ordelheide.

247 – Auslegung der Evangelien, an den furnemesten Fes-ten im gantzen jar. Mit vleis ubersehen und gebessert. (Wittenberg, H. Lufft), 1536. Fol. (30:21 cm). Mit Titel-holzschnitt u. 32 Textholzschnitten. 3 nn., 172 (statt 173) num. Bll. – Zwischengebunden: (Ders. Auslegung der Episteln und Evangelien). Ebenda, P. Seitz, 1535. Mit 22 Textholzschnitten. 318 (statt 324) num. Bll. – (Ders. Auslegung der Evangelien von Ostern bis auffs Advent). Ebenda, P. Seitz, 1537. Mit 40 Textholzschnit-ten. 3 (statt 4) nn., 203 num., 5 nn. Bll. Alter Hprgt mit alten blindgepr. Schweinldr.-Deckeln, fleckig, Rücken berieben, ohne die Schließen. 2.000,–

I. VD 16, L 3991; Benzing 1125. – Erstmals 1526 bei H. Steiner in Augsburg erschienen. Die häufig aufgelegte Predigtsammlung er-schien auf Grundlage der Mitschriften des Zwickauer Stadtschrei-bers und Lutherschülers sowie als „Schnellschreiber“ geschätzten Stephan Roth (1492-1546), die dieser während seines Studiums in Wittenberg anfertigte und auf Luthers Wunsch herausgab. Die Holzschnitte illustrieren biblische Szenen. Die angebundenen Wer-ke zwischen den Vorstücken und dem Haupttext gebunden. – Bll. 121-132 mit kleiner Wurmspur im w. Rand; Bl. 148 mit Loch u. Textverlust; Bl. 173 mit geklebtem Eckabriss ohne Textverlust. Es

I. VD 16, K 1734; Adams H, 343; Piel, Bonn 10. – Erste Ausgabe, sehr seltener Bonner Erstdruck. Von Martin Bucer ausgearbeiteter Entwurf einer Reformationsordnung für das Erzbistum Köln, in Auf-trag gegeben vom evangelisch gesinnten Erzbischof, einem frühe-ren Luthergegner, der Bucer und Melanchthon als Prediger nach Bonn berufen hatte. „Als Grundlage hatte H. die Brandenburg.-nürnberg. Kirchenordnung von 1533 nehmen lassen … Die Lehren und Zeremonien sollten fortan schriftgemäß sein. Die kirchlichen Einrichtungen, Stifte und Klöster, blieben erhalten. Der Landtag stimmte der neuen Ordnung zu“ (NDB VIII, 637). Kaiser Karl V. ver-hinderte die Durchführung; der 1546 exkommunizierte Hermann mußte 1547 sein Amt niederlegen. – Anfangs fingerfleckig; Vorsatz, Titel u. Folgebll. mit alten hs. Notizen, diese teilw. (auch auf Titel) gelöscht. – II. VD 16, D 2494, 2526, 2528, 2540, 2550, 2555, 2558, 2562-2563, 2566, 2574-2576, 2579, 2593, 2601, 2610, 2612; NDB IV, 95 (Verf.). – Sammlung von 18 Predigten des Humanisten und Erasmus- sowie Luther-Anhängers Johannes Draconites (1494-1566). – Teilw. oben etwas wasserrandig; wenige Bll. mit Randläsu-ren. Es fehlt das letzte Bl. der letzten Kleinschrift (VD 16, D 2610). – Insgesamt gebräunt u. stellenw. stockfleckig.

– Abbildung rechts –

244 Hugenotten. – Französische Zeitung. Warhaffter und Außführlicher Bericht, Was sich nach König Heinrichs, des Tritten, von Franckreich, tödlichem Abgange, so wol in… König Heinrichs, des Vierden, von Franckreich und Navarra, als in des Hertzogen von Mayne und sei-ner Bundsverwanten, Kriegshändeln, hat verlauffen und zugetragen. Auß Französischem in Teutsch gebracht. O. O. u. Dr., 1590. Kl.-4to (22,5:15,5 cm). 64 S. Mod. Umschlag mit hs. Deckelschildchen, Kapital bestoßen, berieben. 500,–VD 16, ZV 6100; nicht in der BL u. bei Hohenemser. – Einer von 2 Drucken unter diesem Titel, hier die erweiterte Ausgabe mit dem Anhang „Relation vnd Bericht, Von der jüngstgehaltenen Schlacht bey Dreuß, so zwischen dem Koenige von Franckreich und dem Hertzogen von Mayne geschehen“. Betrifft die Ereignisse um die Schlacht bei Dreux und die Kämpfe mit dem Herzog von Mayenne. Enthält auch den Abdruck eines Schreibens Heinrichs IV. an den Herzog von Longeville. – Gebräunt, stellenw. mit kl. Tintenspritzern.

245 Hutten, U. v. Hoc in volumine haec continentur. Super infectione propinqui sui Ioannis Hutteni Equ. deplora-tio. Ad Ludovichum Huttenum super interemptione filij Consolatoria. In Ulrichum Vuirtenpergensem orationes V. In eundem Dialogus, cui titulus Phalarismus (etc.). „In Arce Steckelberkan“ (= Mainz, J. Schöffer), Sept. 1519. 4to (19:15 cm). Mit fast blattgr. Textholzschnitt von H. Weiditz, großem Holzschnitt-Porträt Huttens u. 6 gr. Schwarzgrund-Initialen. 106 nn. Bll. Pp. um 1900 mit Bezug aus Inkunabelpapier, Rücken mit kleinerer Fehl-stelle. 1.500,–VD 16, H 6408; Goed. II, 230, 19; Fairfax Murray 214; Benzing 120 (mit weiteren Literaturangaben). – Einzige Ausgabe des Sammel-drucks um die Ermordung von Huttens Vetter Hans durch den Her-zog Ulrich von Württemberg 1515. Wichtigste Bestandteile sind die 5 hier erstmals gedruckten Reden Huttens an den Herzog, verfasst 1515-1519, und der Dialog „Phalarismus“, schon 1517 gedruckt und damit ein Frühwerk der deutschen Dialogliteratur. Die Samm-lung wurde als Protestnote gegen den Wiedereinfall des bereits geächteten Herzogs in Württemberg im August 1519 veranstal-tet. Bl. D6v mit der bereits im „Phalarismus“ 1517 verwendeten Darstellung des Mordes, Hans Weiditz zugeschrieben (Dodgson II, 151, 23; Röttinger 6); auf Bl. X2v das erstmals im April 1519 in „De Guaici Medicina“ erschienene Brustbild Huttens in der Loggia, „considered to be, not by Weiditz, but by another hand“ (Murray). Die Zuschreibung der (teilw. wiederholten) Initialen an Gabriel Ze-hender (durch E. Thormählen in Gutenberg-Jb. 1934, 150) wird von Murray nicht bestätigt. – Gering gebräunt, vereinzelt etwas fleckig, einige alte Unterstreichungen und Randanmerkungen, diese teilw. angeschnitten. Der große Holzschnitt mit kleiner Tintenkritzelei, E1r mit kurzen Streichungen. Titel stärker gebräunt und fleckig und mit Besitzvermerk des 16. Jahrhunderts.

– Lucidarius, M. Elucidarius. Augsburg 1548. Siehe Nr. 174.

246 Luther, M. Der Ander Teil der Bücher D. Mart. Luth(er). Wittenberg, H. Lufft, 1557. Fol. (33,5:2 cm). Mit Ti-telholzschnitt u. 1 Weltkarte. 6 nn., 492 num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln (dat. 1565),

Nr. 243

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Luther, M)

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bige Quelle für die Kenntnis von Leben und Anschauungen des Reformators,die, was ihre Aussagebreite angeht, durch die Vielfalt der Themen weit über die seiner Schriften und Briefe hinausgeht… Aurifaber schuf mit seiner Veröffentlichung eine ganz neue Lite-raturgattung“ (NKLL X, 721 ff.). Der schöne Titelholzschnitt zeigt Luther mit Melanchthon, Caspar Cruciger, Justus Jonas, Paul Eber, Veit Dietrich, Bugenhagen und Johann Forster beim Tischge-spräch, der Porträtholzschnitt den Reformator in halber Figur, ein-gefasst von einer Kartusche mit biblischen Motiven. – Gleichmäßig etwas gebräunt, erste Bll. etwas fingerfleckig, gegen Ende leicht wurmstichig, Schlussblatt geknittert u. eingerissen. Freies Vorsatz mit 2 ausgestrichenen Besitzvermerken, der ältere datiert 1573.

– „Die kleine Bibel“ –

250 – Psalter Deudsch. Leipzig, Jakob Berwalt, wohnhafft in der NickelStrassen, (um 1543). 4to (20:16 cm). Mit Holzschn.-Porträtmedaillon (Luther), jede Seite von variierender Bordüre in Metalschnitt umgeben. XXX Bll. Schwarzer Maroquinband d. 17. Jhdts. mit goldge-prägten Initialen „A.R.C.G.Z.“ und datiert „1670“, drei-seitiger Goldschnitt, 2 Schließen. 2.500,–

VD 16, ZV 26674. – Druckvariante zu VD 16, B 3308. Bei uns be-ginnend mit „ES haben viel heiliger Vet=||er … ||“. Seltener Druck aus der Offizin von Jakob Berwalt. In diesem Druck Bogensignatur aufwändig in die Bordüre eingedruckt. – Flieg. Vorsatz mit kalligra-phierter Widmung, dat. 1691. – Etwas gebräunt, Titelbl. gelockert, Bl. E3 mit Tintenfleck..

** Scarce printing of what Luther himself called „the small Bible“. We could not trace any copy of this edition in the auction market since 1990. – Slight browning throughout, title cut to border and mounted. Inkstain to leaf E3. Bound in 17th cent. black morocco, gilt initials to front cover, edges gilt.

– Abbildung links –

251 – Vermanung zum friede. Jtem: Vermanung zur Busse und Gebet, wider den Türcken. Wittenberg, H. Lufft, 1547. 4to (19,5:14 cm). 16 nn. Bll. (l. w.). Pp. d. 20. Jh. in mod. Maroquin-Mappe, deren Rücken etwas ver- blasst. 600,–

VD 16, ZV 10053; Göllner 872; Knaake I, 884. – Erste Ausgabe. „Ein Jahr nach Luthers Tod von Bugenhagen herausgegebene Schrif-tensammlung, mit der den Fälschungen entgegengetreten werden sollte, die die Reformationsgegner unter Luthers Namen ausge-hen ließen. Enthält eine von Luther 1542 geschriebene bis anhin unpublizierte ‚Vermanung zum friede: An beide, Chur vnd Fürsten zu Sachsen… geschrieben‘, eine ‚Vermanung… an alle Pfarherrn‘ (1539 erstmals gedruckt) sowie die von Luther und Bugenhagen gemeinsam verfaßte ‚Vermanung an die Pfarrherrn in der Supe-rattendentz…‘.“ (Slg. Stickelberger 537). – Gleichmäßig gering ge-bräunt, Titel mit gestrichener alter Nummer. Aus dem Besitz des evangelischen Theologen Helmut Hild (1921-1999), von 1969 bis 1985 Präsident der EKHN (Geschenk der Kirchenleitung zu seinem 60. Geburtstag, mit beiliegendem Begleitschreiben).

fehlt Bl. 14. – II. VD 16, L 3964; Benzing 1087. – Bl. 89 unten ange-schnitten mit Verlust der Kustode; Bll. 100, 121 u. 314 mit Abriss u. leichtem Bild- sowie Textverlust. Es fehlen die 10 Bll. Vorstücke so-wie die num. Bll. 6, 61, 301, 311-313. – III. VD 16, L 4022; Benzing 1111. – Vorstücke mit langem teils hinterl. Einriss; Bll. 50 u. 109 mit Abriss u. Textverlust. Es fehlt der Titel. – Alle 3 Werke teilw. stock- bzw. fingerfleckig; stellenw. oben etwas wasserrandig; hier und da mit teils hinterl. Randläsuren; teilw. mit Anstreichungen im Text.

248 – Artickel, so da hetten sollen, auffs Concilion zu Man-tua, oder wo es würde sein, uberantwortet werden von unsers teils wegen. Und was wir annemen oder geben kündten oder nicht. Wittenberg, H. Lufft, 1538. 4to (20,5:15,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 32 Bll. Pp. um 1900. 1.200,–VD 16, L 3862; Benzing 3285. – Erste Ausgabe, erster Druck. „Urausgabe der Schmalkaldischen Artikel, neben der Augsbur-ger Confession die wichtigste Bekenntnisschrift der lutherischen Kirche. Sie waren ursprünglich für das 1537 zu Mantua geplante Konzil bestimmt und bildeten zugleich Luthers persönliches Testa-ment“ (Rosen V, 712). Die Titelbordüre (J. Luther, Taf. 38) von Zim-mermann 72 dem Meister MS zugewiesen. – Breitrandig, gebräunt, gering fleckig. Titel mit kleinem Eckabriss und alter bibliographi-scher Anmerkung im unteren Rand.

249 – Colloquia oder Tischreden. Anfencklichs von M. An-thonio Lauterbach zusam(m)en getragen… gemehret durch Johannem Aurifabern… Jetzunder auffs Newe auß vielen geschriebenen Büchern zusammen getra-gen. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, P. Schmidt, 1568. Fol. (34,5:22,5 cm). Mit 2 Titelholzschn. u. 2 Porträtholz-schn. von Jost Amman (beide wiederh.). 10 nn., 466 (recte 446) num.; 3 nn., 25 num., 34 nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. (dat. 1570) über Holzdeckeln, Vor-derdeckel mit Monogramm „HS“; berieben u. gebräunt, Ecken bestoßen, Rückdeckel wurmstichig, Schließen fehlen. 800,–VD 16, L 6753; New Hollstein 48. – Verbesserte Ausgabe der be-rühmten, zuerst 1566 erschienenen Bearbeitung des Textes von Aurifaber (eigentl. Goldschmidt). „Eine überaus wichtige und ergie-

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Reformation 61

Savonarola, Vadian, Vesalius, Zasius, Zwingli u. a. m. Nach dem Tobias-Stimmer-Katalog Basel 1984 werden fast alle Holzschnitte dem bereits 1584 verstorbenen Stimmer wieder abgesprochen und stattdessen dem Schüler und Gehilfen Stimmers, Christoph Mu-rer, zugeschrieben. – Innen gutes, nur etwas gebräuntes Exemplar. Am Schluss 2 Bll. altes hs. Register beigebunden, das die Porträts nach den Familiennamen ordnet (das gedruckte Reg. ordnet sie nach den Vornamen). Titel mit Besitzvermerk von Magister Johann Georg Artopoeus, Straßburg, 1646. – Vordere Vorsätze mit kl. Exli-bris „G. Wolff“ u. Zitat von alter Hand in Tinte.

– Abbildung oben –

256 Rhegius, U. Kurtze verandtwortung auff zwu gotßles-terungen, wider die feynd der hayligen schrifft. (Augs-burg, S. Ruff), 1524. Kl.-4to (19:14,7 cm). Mit breiter Holzschn.-Titelbordüre. 10 nn. Bll. (letztes weiß). Mo-derner Umschlag. 500,–VD 16 R 1852; Kuczynski 2247; Knaake III, 890; Panzer, Annalen II, 2442; BM STC German 737. – Erste und einzige Ausgabe. – Rhe-gius versucht hier zwei Argumente zu widerlegen, mit denen die Autorität der H. Schrift selbst infrage gestellt wird. – Die schöne Ti-telbordüre mit Darstellung der Jordantaufe und weiteren biblischen Motiven hier in einem schon etwas schwachen Abdruck. – Leicht gebräunt u. im Kopfsteg mit schmalem Wasserrand. Einige Blätter oben tls. bis an den Satzspiegel beschnitten.

257 – Von Rew. Beicht. Buss. Beschluß. Von Reuw, Beicht, Büß, kurtzer beschluß auß gegrünter schrift nit auß me(n)schen leer. (Augsburg, M. Ramminger), 1523. 4to (18,2:14,2 cm). Mit Holzschn.-Titelbordüre. 7 Bll. Neu-erer Pp. 500,–VD 16 R 2004; Kuczynski 2237; Panzer, Annalen II, 1948. – Ers-te Ausgabe, in einer von zwei Druckvarianten. Zusammenfassung seiner Vorstellungen vom Bußsakrament. Predigt zu Hall im Inntal, Lucas Welser gewidmet. Die hübsche vierteilige Titelbordüre zeigt kletternde und spielende Kinder bei neckischen Spielen. – Etwas gebräunt u. fingerfleckig, oben u. seitlich knapp beschnitten. Titel mit alter Signatur in Tinte.

– Abbildung Seite 62 oben –

252 Melanchthon, P. u. K. Peucer, Chronicon Carionis expositum et auctum multis et veteribus et recen-tibus historiis. Wittenberg, J. Kraft, 1580. Fol. (33:22,5 cm). Mit Holzschnitt-Porträt, 1 blattgr. Holzschnitt u. 2 gefalt. Tab. 30 Bll., 746 S., 28 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, stark gebräunt, fleckig, Ecken be- stoßen. 400,–VD 16, M 2718; Adams C 715. – Später überarbeitete Fassung der von Johannes Carion (Nägelin) wohl 1531 veröffentlichten Chronik, von der Melanchthon nachweislich ein Manuskript erhielt. Durch Carions baldigen Tod im Jahre 1537 wurde die Frage nach der Urheberschaft immer unklarer und Melanchthon als eigentlicher Urheber gehandelt, was wohl unwahr ist. – Etwas gebräunt, zu Be-ginn wasserfleckig, ansonsten noch vereinzelt; Titel mit Besitzver-merk, kleines Brandloch in Lage N.

253 Musik. – Melodeyen Gesangbuch darinn D. Luthers und ander Christen gebreuchlichsten Gesenge, ihren gewöhnlichen Melodeyen nach, durch H. Praetorium, J. Deckerum, J. Praetorium, D. Scheidemannum. Mu-sicos un(d) verordnete Organisten… zu Hamburg, in vier Stimmen ubergesetzt, begriffen sindt. Hamburg, S. Rüdiger, 1604. (16:10 cm). Mit Holzschn.-Titelbordüre u. Noten in Typendruck, alle Textseiten mit typographi-scher Bordüre. 411 S., 2 Bll. Prgt. d. Zt.; etwas fleckig, neu aufgebunden, neue Schließbänder. 1.200,–VD 17 23:670529B; Goed. I, 194, 26; MGG VII, 623 f. – Erste Ausgabe der einflussreichen, von Gabriel Husduf (Husduvius) he-rausgegebenen Sammlung von vierstimmigen Sätzen. „Eine weit-reichende Wirkung erzielt das 1604 erschienene ‚Melodeyen Ge-sangbuch‘… Offensichtlich ging die Anregung von kirchlicher Seite aus; die Vorrede des G. Husduvius deutet sogar darauf hin, daß auf die Musiker erst ein gewisser Druck ausgeübt werden mußte, ehe sie sich dazu bequemten, schlichte Kantionalsätze zu sch-reiben… Die Vorrede enthält ferner wohl erstmals einen Hinweis auf die Verwendung der Kantionalen zur Orgelbegleitung. Entge-gen allem bis dahin Üblichen bringt das ‚Melodeyen Gesangbuch‘ die in Chorbuch-Anordnung mitgeteilten Sätze in alphabetischer Reihenfolge“ (MGG). Von den insgesamt 88 Sätzen stammen 21 von Hieronymus Praetorius, 19 von dessen Sohn Jacob, 30 von Joachim Decker und 13 von Heinrich Scheidemann, die 5 Sätze im Anhang sind nicht bezeichnet. – Nur leicht gebräunt u. kaum stockfleckig, Titel im Bund etwas fleckig. Register mit wenigen al-ten Anmerkungen in Tinte, freies Vorsatz u. hint. Innendeckel mit hs. Schenkungsvermerk.

– Abbildung Seite 60 unten –

254 Oecolampadius, J. Urtail und mainung, auch andere reden, antwurten un(d) handlung Doctor Martin Luther belangend, auß dem latein in teütsch gebracht. (Augs-burg, S. Otmar), 1521. 4to (18:14 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 4 Bll. Mod. Umschlag. 500,–VD 16, O 360; Staehelin 35; Kuczynski 2059. – Einer von 5 Dru-cken der deutschen Ausgabe, alle 1521, zuerst Leipzig 1520 latei-nisch erschienen. „Wichtige Schrift: auf Adelmanns Bitte um eine Stellungnahme zu Luther schrieb Oecolampadius aus dem Kloster dieses Urteil, das beginnt: ‚Luther steht der evangelischen Wahr-heit näher als sein Gegner‘… die Schrift enthält 7 weitere Luther betreffende Urteile – eines von Erasmus“ (Slg. Stickelberger 584). – Gering gebräunt u. stockfleckig.

255 Reusner, N. Contrafacturbuch. Ware und Lebendige Bildnussen etlicher weitberhümbten unnd Hochgelehr-ten Männer in Teutschland. Sampt angehengten kurt-zen Elogiis und Lobsprüchen in vier Reim gefasset, durch Christophorum (so falsch für Nicolaus) Reus-nerum. (Straßburg), B. Jobin, 1587. (18:11,5 cm). Mit Holzschn.-Druckermarke. u. 103 großen Porträt-holzschn. von Tobias Stimmer. 8 nn., 102 num. (alle verso leer), 2 nn. Bll. Pp. d. 19. Jh. mit Rsch. 600,–VD 16, R 1429; BM, German Books 733; Adams R 393; Muller 592, 173; Andresen III, 67, 141 (mit vollst. Tafelverz.); vgl. Murray 362 (lat. A. v. 1590) u. ADB XXVIII, 299 ff. (spez. 302); Stimmer-Kat.- Basel (1984) Nr. 118. – Erste deutsche Ausgabe, im selben Jahr wie die erste lateinische erschienen. Unter den meist authen-tischen Porträts von berühmten Gelehrten und Reformatoren (ca. 10:8 cm) P. Apianus, M. Bucer, Bugenhagen, Calvin, Copernicus, Cruciger, L. Fuchs, C. Gesner, Eobanus Hessus, J. Hus, Hutten, J. Jonas, Luther, Melanchthon, S. Münster, Paracelsus, B. Rhenanus,

Nr. 255

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus62

260 Spangenberg, C. Cithara Lutheri. Die Schönen, Christ-lichen, Trostreichen Psalmen und Geistlichen Lieder… D. Martini Luthers. 4 Tle. in 2 Bdn. Erfurt, G. Baumann, 1581 (1-2) u. 1570 (3-4). 4to (20,5:17 cm, leicht abwei-chend). Mit je kl. Titelholzschn. u. wenigen kl. Text-holzschn. 16 nn. (d.8.w.), 273 (recte 272); 139 num., 1 nn.; 4 nn., 178 num., 2 nn.; 5 nn., 130 num., 1 nn. Bll. Abweichende blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holz-deckeln. Bd. 1 Mittelplatten monogr. „H.B.S.“, auf dem Vorderdeckel allegor. Darstellung der Geometria, auf dem Rückdeckel Lucretia; stärker bestoßen, Schließen entfernt. Bd. 2 mit ornamentaler Blindprägung u. einer (v. 2) Schließe; gering berieben. 450,–VD 16, S 7522 (Teil 1-2) u. S 7516-17 (Teil 3-4). – Teil 3-4 in erster Ausgabe. – Bd. 1 mit ungewöhnlicher Darstellung der „Geometria“ auf dem Vorderdeckel. Gebräunt, teilw. fleckig, einige hinterlegte Randdefekte, Titel mit Besitzvermerken. Bd. 2 nur vereinzelt gering fleckig. oRR/Waf.

261 Tetzel, J. Vorlegung gemacht von Bruder Johan Tetzel Prediger Orde(n)s Ketzermeister: wyder eynen vormes-sen Sermon von tzwentzig irrige(n) Artickeln Bebstlichen ablas un(d) gnade belange(n)de allen cristglaubige(n) mensche(n) tzuwissen von notten. (Leipzig, M. Lotter), 1518. 4to. 16 nn. Bll. (l.w.). Mod. Prgt.-Umschl. aus ei-ner Notenhandschrift. 4.000,–VD 16, L 6269 (unter Luther); Hohenemser 2783; Claus 50; Ku-czynski. 2615; Neufforge 360. – Von großer Seltenheit wie alle Schriften Tetzels, dessen Ablasshandel der äußere Anlass für Lu-thers Thesenanschlag war. Die „Vorlegung“ (= Widerlegung) richtet sich gegen Luthers „Sermon von Ablass und Gnade“ (1518). Luther antwortete 1520 mit der Gegenschrift „Eine Freiheit des Sermons päpstlichen Ablass und Gnade belangend“. Tetzels grobem und rohem Ton antwortete Luther im gleichen Stil, wie er für manche seiner späteren Streitschriften charakteristisch wurde. – Sorgfältig gereinigt, gelegentlich noch leicht fleckig, einige kl. Restaurierun-gen an der oberen Innenecke.

– Abbildung unten –

258 Roth, F. Der Kleine Catechismus des Mannes Gottes D. Martini Lutheri, Auffs aller kützest und einfeltigst er-kleret und außgelegt in siebenzehen Predigten. Leipzig, (Z. Bärwald für H. Grosse), 1587. (16:10,5 cm). Mit 28 Textholzschn. u. Holzschn.-Druckermarke am Schluss. 277 (statt 278) nn. Bll. Pp. d. 19. Jh. mit hs. Rsch., leicht berieben. 350,–

VD 16, R 3221; Jöcher III, 2248. – Erste Ausgabe dieser Katechis-mus-Predigten. Friedrich Roth (hier: Rhot) war zu dieser Zeit Pastor und wortgewaltiger Prediger in der Lutherstadt Eisleben. Eine neue (Titel-)Auflage erschien 1599 nach seiner Berufung zum Superin-tendenten der Grafschaft Mansfeld nach Arnstadt. – Gebräunt, teilw. braunfleckig, wasserrandig u. fingerfleckig. Etwa 10 Bll. mit hinterlegten Randläsuren, Bl. C6 mit kl. Fehlstelle u. etwas Bild- u. Textverlust, Bl. R1 mit größerer hinterlegter Fehlstelle u. entspre-chendem Bild-u. Textverlust. Fehlt Bl. M2.

259 Sachsen. – Agenda. Das ist, Kyrchenordnung, wie sich die Pfarrherrn und Seelsorger in jren Ampten und diens-ten halten sollen. Fur die Diener der Kyrchen in Hert-zog Heinrichen zu Sachsen Fürstenthumb gestellet. Leipzig, N. Wolrab, 1540. 4to (20,5:15,5 cm). Mit zahlr. Noten in Typendruck. 6 nn., 63 (statt 64) num., 1 nn. Bll. Schweinsldr. d. Zt. mit reicher Rollenblindprägung (1 Rolle dat. 1558), Innendeckel mit Makulatur aus ei-nem Agendadruck um 1500 bezogen; berieben, Ecken bestoßen, ohne Schließbänder. 450,–

VD 16, A 744; vgl. Richter, Kirchenordnungen 64. – Einer von meh-reren Drucken der zweiten Ausgabe, gegenüber der ersten von 1539 auf den dreifachen Umfang erweitert. Die erste Kirchenord-nung für Sachsen (albertinische Linie), von Justus Jonas, G. Spa-latin, F. Cruciger, J. Menius u. a. verfasst u. mit Vorwort versehen. „Diese ist von um so größerer Wichtigkeit, als sie in weiten Kreisen Eingang und Nachahmung gefunden hat“ (Richter). – Mit teilw. um-fangreichen Randnoten u. Notizen von alter Hand, auch auf dem freien Vorsatz. Etwas fingerfleckig, 2 kl. Ausrisse im w. Rand. Es fehlt Bl. 64 („Vom Begrebnus der Todten“).

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Nr. 261

Altmeistergraphik – Kunst 63

„Er verwarf die Konfessionskirchen und zeigte sich als Pazifist und Gegner der Todesstrafe. W.s Theologie und Erkenntnislehre bewe-gen sich in den Bahnen des Neuplatonismus… Seine Werke wur-den 1624 in Kursachsen verboten, fanden aber große Verbreitung und beeinflußten u.a. Jacob Böhme, Johann Arndt und Gottfried Wilhelm Leibniz“ (DBE). VD 17 nennt noch ein Porträt, das aber in keinem anderen Exemplar nachweisbar ist (auch nicht im digita-lisierten Exemplar) und wohl später eingefügt wurde. – Gebräunt bzw. braunrandig, teilw. fleckig, wenige alte Korrekturen, 1 Bl. mit Eckabriss.

262 Weigel, V. Theologia Weigelii. Das ist: Offentliche Glau-bens Bekändtnüß deß Weyland Ehrwürdigen… Erleuch-teten Mannes M. Valentini Weigelii. Newstatt, J. Knuber (= Halle, J. Krusicke), 1618. 4to (19:15,5 cm). Mit verein-zelten kl. schematischen Holzschnitten. 1 nn., 56 num. Bll. Umschlag. 400,–VD 17 3:004373K; Rosenthal, BMP 901. – Erste Ausgabe. Seltenes Werk des protestantischen Mystikers Valentin Weigel (1533-1588).

VI. ALTMEISTERGRAPHIK – KUNST

Arbeiten auf Papier des 16.-18. Jahrhunderts

263 Camphausen, Wilhelm (1818 Düsseldorf – 1885). Karl I. in der Schlacht bei Naseby. Bleistiftzeichnung auf Pa-pier. Um 1848. Unten links von Camphausen signiert, verso bezeichnet und signiert. Blattgr. 38:60 cm. Unter Passepartout montiert und gerahmt.*# 500,–

Schöne Bleistiftstudie des bedeutenden Militär- und Schlach-tenmalers Wilhelm Camphausen zu seinem 1851 entstandenen Gemälde. Darstellung von Karl I. in wildem Schlachtengetümmel in der Schlacht bei Naseby am 14. Juni 1645, in der die Parla-mentsarmee unter dem Befehl von Sir Thomas Fairfax und Oliver Cromwell gegen die königliche Armee unter dem Befehl von König Karl I. in der letzten großen Entscheidungsschlacht des englischen Bürgerkrieges kämpfte. Interessanterweise sind die Darstellungen von Karl I. und zweier Soldaten im rechten Bild auf hellerem Papier korrigiert und aufmontiert. – Auf bräunlichem Papier, etwas fleckig, die äußeren Ecken alt ergänzt.

264 Hirschvogel, Augustin (1503 Nürnberg – 1553 Wien). Wildschweinjagd. Radierung auf Bütten. 1545. 15:19,5 cm. In der Platte monogrammiert und datiert.*# 200,–

Hollstein XIII, 10 – Dritter Zustand, Druck von der abgeschnittenen Platte. Ca. 1 cm weißer Rand. Verso zwei Montagespuren.

265 Hollar, Wenzel (1607 Prag – 1677 London). Dr. John Chambers. Porträt (halbe Figur) mit dunkler Kappe und in pelzverbrämtem Mantel nach Hans Holbein. Radie-rung auf Bütten. 1648. 26:18,2 cm. In der Platte datiert u. bezeichnet.*# 80,–New Hollstein 1004; Parthey 1372. – Eindrucksvolles Porträt nach Holbeins 1543 entstandenem Gemälde (Wien, Kunsthistorisches Museum). Chambers (1470-1549) war Leibarzt der Könige Heinrich VII. u. Heinrich VIII. – An den oberen Ecken sowie im Unterrand kl. Restaurierungen mit etwas Bild- bzw. Textverlust, oben u. außen bis an oder in die Einfassung beschnitten, der häufig fehlende un-tere Rand mit Bezeichnung u. Datierung jedoch erhalten. An den oberen Ecken auf Karton montiert.

266 Lanfranco, Giovanni (1582 – 1647 Rom) Nach. Der Evangelist Matthäus mit einem Engel. Lavierte Tusch-zeichnung von Luigi Pontani in Sepia über Bleistift auf Bütten mit Wasserzeichen. Frühes 18. Jh. 26,5:25 cm, Blattgr. 35,5:28,5 cm. Unten signiert.*# 300,–Nach einem nicht identifizierten Kuppelfresko Lanfrancos. – Oben link kl. Braunfleck, im Oberrand verso Montagereste. Aus der Sammlung des bayerischen Geistlichen, Verlegers u. Politikers Josef Knab (1846-1899), mit seinem Stempel verso (Lugt 1575b).

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Altmeistergraphik – Kunst 63

„Er verwarf die Konfessionskirchen und zeigte sich als Pazifist und Gegner der Todesstrafe. W.s Theologie und Erkenntnislehre bewe-gen sich in den Bahnen des Neuplatonismus… Seine Werke wur-den 1624 in Kursachsen verboten, fanden aber große Verbreitung und beeinflußten u.a. Jacob Böhme, Johann Arndt und Gottfried Wilhelm Leibniz“ (DBE). VD 17 nennt noch ein Porträt, das aber in keinem anderen Exemplar nachweisbar ist (auch nicht im digita-lisierten Exemplar) und wohl später eingefügt wurde. – Gebräunt bzw. braunrandig, teilw. fleckig, wenige alte Korrekturen, 1 Bl. mit Eckabriss.

262 Weigel, V. Theologia Weigelii. Das ist: Offentliche Glau-bens Bekändtnüß deß Weyland Ehrwürdigen… Erleuch-teten Mannes M. Valentini Weigelii. Newstatt, J. Knuber (= Halle, J. Krusicke), 1618. 4to (19:15,5 cm). Mit verein-zelten kl. schematischen Holzschnitten. 1 nn., 56 num. Bll. Umschlag. 400,–VD 17 3:004373K; Rosenthal, BMP 901. – Erste Ausgabe. Seltenes Werk des protestantischen Mystikers Valentin Weigel (1533-1588).

VI. ALTMEISTERGRAPHIK – KUNST

Arbeiten auf Papier des 16.-18. Jahrhunderts

263 Camphausen, Wilhelm (1818 Düsseldorf – 1885). Karl I. in der Schlacht bei Naseby. Bleistiftzeichnung auf Pa-pier. Um 1848. Unten links von Camphausen signiert, verso bezeichnet und signiert. Blattgr. 38:60 cm. Unter Passepartout montiert und gerahmt.*# 500,–

Schöne Bleistiftstudie des bedeutenden Militär- und Schlach-tenmalers Wilhelm Camphausen zu seinem 1851 entstandenen Gemälde. Darstellung von Karl I. in wildem Schlachtengetümmel in der Schlacht bei Naseby am 14. Juni 1645, in der die Parla-mentsarmee unter dem Befehl von Sir Thomas Fairfax und Oliver Cromwell gegen die königliche Armee unter dem Befehl von König Karl I. in der letzten großen Entscheidungsschlacht des englischen Bürgerkrieges kämpfte. Interessanterweise sind die Darstellungen von Karl I. und zweier Soldaten im rechten Bild auf hellerem Papier korrigiert und aufmontiert. – Auf bräunlichem Papier, etwas fleckig, die äußeren Ecken alt ergänzt.

264 Hirschvogel, Augustin (1503 Nürnberg – 1553 Wien). Wildschweinjagd. Radierung auf Bütten. 1545. 15:19,5 cm. In der Platte monogrammiert und datiert.*# 200,–

Hollstein XIII, 10 – Dritter Zustand, Druck von der abgeschnittenen Platte. Ca. 1 cm weißer Rand. Verso zwei Montagespuren.

265 Hollar, Wenzel (1607 Prag – 1677 London). Dr. John Chambers. Porträt (halbe Figur) mit dunkler Kappe und in pelzverbrämtem Mantel nach Hans Holbein. Radie-rung auf Bütten. 1648. 26:18,2 cm. In der Platte datiert u. bezeichnet.*# 80,–New Hollstein 1004; Parthey 1372. – Eindrucksvolles Porträt nach Holbeins 1543 entstandenem Gemälde (Wien, Kunsthistorisches Museum). Chambers (1470-1549) war Leibarzt der Könige Heinrich VII. u. Heinrich VIII. – An den oberen Ecken sowie im Unterrand kl. Restaurierungen mit etwas Bild- bzw. Textverlust, oben u. außen bis an oder in die Einfassung beschnitten, der häufig fehlende un-tere Rand mit Bezeichnung u. Datierung jedoch erhalten. An den oberen Ecken auf Karton montiert.

266 Lanfranco, Giovanni (1582 – 1647 Rom) Nach. Der Evangelist Matthäus mit einem Engel. Lavierte Tusch-zeichnung von Luigi Pontani in Sepia über Bleistift auf Bütten mit Wasserzeichen. Frühes 18. Jh. 26,5:25 cm, Blattgr. 35,5:28,5 cm. Unten signiert.*# 300,–Nach einem nicht identifizierten Kuppelfresko Lanfrancos. – Oben link kl. Braunfleck, im Oberrand verso Montagereste. Aus der Sammlung des bayerischen Geistlichen, Verlegers u. Politikers Josef Knab (1846-1899), mit seinem Stempel verso (Lugt 1575b).

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus64

landschaftl. Umrißradiergn, mit Tusche, Sepia oder Aquar. getönt, einher, oft von einer Zartheit des Konturs, daß sie kaum von Fe-derzeichngn zu unterscheiden sind. (Th.-B.). Enthält: 1. Altenburg (Bildgröße: 30,8:43,7 cm). – 2. Sachsenburg (30,1:43,1 cm; Nagler 24). – 3. Frauenstein (32:44,6 cm). – 4. Herrnhuth (30,3:43,1 cm; hs. signiert in Tinte mit „Zingg dl.“ unten im Bildrand). – 5. Stolpen (30,7:44 cm; Nagler 22 (?); Th./B.: 522). – 6. Gnandstein („genandt Stein bei Altenburg“; 31,2:46,4 cm). – Bis zum Bildrand beschnit-ten; 5 Bll. links auf altem Unterkarton, 1 an den Oberecken mon-tiert; diese tlw. mit alter Bezeichnung verso. Altenburg und Stolpe leicht angestaubt bzw. gering fleckig, Altenburg mit 2 Löchlein im Bild sowie schwacher geglätteter Knickfalte links.

– Abbildung Seite 63 –

269 – Landschaftsansicht mit Blick auf ein Dorf und in der Ferne eine Burg, vorn links betende Mutter und spie-lendes Kind vor Wegkreuz. Kol. Umrissradierung, unsi-gniert. 31,5:47,5 cm. – Stellenw. gering fleckig. Bis an den Bildrand beschnitten und am Oberrand punktuell unter Passepartout montiert.*# 500,–

– Abbildung oben –

267 Veneziano, Agostino [Eigtl. Agostino dei Musi] (um 1490 Venedig – nach 1563 Rom). Ornamente mit Vö-geln u. Eidechse. Seitenverkehrte Radierung nach Ve-neziano. 16. Jahrhundert. 31:19,5 cm. Kräftiger Druck. Bis zum Bildrand beschnitten und auf altes Papier auf-gezogen. Unterlegpapier mit alter hs. Nummerierung. *# 200,–

268 Zingg, Adrian (1734 St. Gallen – 1816 Leipzig). 6 Bll. Ansichten von Ortschaften, Burgen oder Schlössern der Sächsischen Schweiz, der Oberlausitz bzw. Thüringens und Sachsens. Mit brauner Tusche lavierte Umrissra-dierungen in Braun.*# 2.000,–Nagler XXV, 294-298; Thieme-B. XXXIV, 521-523; vgl. Nagler, Mo-nogr. V, 2040. – „Mit Graff unternahm er schon Aug. 1766 eine Fußwanderung durch das Elbgebirge (von ihnen später „Sächs. Schweiz“ gen.). Ließ sich unterm 29.8.1768 einen kurf. Permiß aus-stellen, der ihm die Abzeichnung aller sächs. Orte (außer der Fes-tung Königstein) gestattete“ (Th.-B.). Prächtige Bll. mit nuancier-ten, hervorragend ausgeführten Ansichten. „Daneben gehen die

Nr. 269

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xylogr. Titelschilder vorhanden, die übrigen fehlen oder nur fragmentarisch, Heftung teilw. defekt. 600,–Kerlen 1507 (spät. Nachdruck); Mestler, A Galaxy of Old Japane-se Medical Books II, 476; nicht bei Kraft (mehrere andere Werke). – Erste Ausgabe. Basiert auf dem anonymen Werk „Shinkyu bas-sui“ von 1685, mit zusätzlichen Illustrationen. Behandelt Theorie der Akupunktur, notwendige Vorsichtmaßnahmen, Gebrauch der Nadeln etc., Bd. 1 auch mit anatomischen Darstellungen von in-neren Organen und einem Querschnitt des menschlichen Körpers. Das Vorwort ist in chinesischer Sprache abgefasst, der Haupttext japanisch mit chinesischen Einschüben. Verfasser ist der jüngere Bruder des japanischen Dramatikers Chikamatsu Monzaemon (vgl. Kraft I, 284). – Leicht gebräunt u. vereinzelt etwas fleckig, einige Wurmspuren, nur gelegentlich mit geringer Textberührung.

** 7 vols., bound in 6. First edition. Xylographically printed on double leaves folded in the oriental manner, with about 55 (25 full-page) woodcuts. Explanation of an earlier treatise by an unknown author, with additional illustrations. Preface in Chinese, main text in Japanese with sections in Chinese. – Light browning, occasional spotting, some worming, partly just affecting the text. Original wrappers, creased and wormed, title-slips almost lost (2 slips still present), stitching partly defective.

– Abbildung links –

272 – Ryû Unken. Igaku shiyô shô (jap.: Auswahl von Wich-tigem aus der Medizin). 2 Bde. Kyôtô, Genroku 12 (= 1699). (22:16 cm). Mit 11 großen u. vielen kleineren Textholzschn. 61; 47 (recte 46) num. Bll., xylographisch bedruckt, in Blockbuchbindung. Umschl. d. Zt., etwas fleckig u. stärker berieben, Titelschilder nur fragmenta-risch erhalten, Vorderdeckel mit neuerem Papierschild, Rückdeckel jeweils mit abgeriebener Verschmut- zung. 400,–Nicht bei Kerlen, Kraft u. Mestler. – Seltene Einführung in die Aku-punktur, enthält chinesischen Text mit japanischen Lesezeichen. In Bd. 2 ein Doppelblatt (nummeriert 42/43). – Leicht gebräunt, ver-einzelt gering fingerfleckig, Bd.1 teilw. mit kl. Wasserfleck in der oberen Außenecke.

** 2 vols. Rare guide to acupuncture, illustrated with several (11 large) woodcuts. Includes Chinese text with Japanese reading marks. Xylographically printed on double leaves folded in the ori-ental manner. – Lightly browned, minor thumbing here and there, occcasional small damp stain to upper outer corner of vol. 1. Con-temporary wrappers, rubbed and worn, rear covers soiled, title-slips almost lost, new paper label pasted to front cover.

273 Augenheilkunde. – Honjô Fuichi. Ganka kinnô – Zoku Ganka kinnô (jap.: „Brokatbeutel“ der Augenheilkunde – Fortsetzung des „Brokatbeutels“). Grundwerk (4 Bde.) u. Fortsetzung (2 Bde.) in 6 Bdn. Tenpô 2-8 (= 1831-37). (22,5:15 cm). Mit zahlr., teils farbig gedruckten Illus-trationen im Text. Xylographisch bedruckte Doppelbll. in Blockbuchbindung. Gelbe Or.-Umschl. mit xylogr. Deckelschildern; stärker berieben u. mit Wurmspuren, teilw. angeschmutzt, Heftung teilw. defekt. 600,–Hirsch-H. III, 291; Hirschberg § 995, 1; Mestler, A Galaxy of Old Japanese Medical Books IV, 334 f.; nicht bei Kerlen u. Kraft. – Ers-te Ausgabe. „Ein Werk… in welchem er zwischen den Ansichten der chinesischen und der europäischen Augenheilkunde in Bezug auf Theorie und Praxis interessante Vergleiche zieht“ (H.-H.). Mit Mikaeshi im ersten Band von Grundwerk und Fortsetzung. – Ge-legentlich leicht wasserrandig, stellenw. Wurmgänge im w. Rand. Verschiedene kl. japanische Besitzerstempel, Mikaeshi jeweils mit großem figürlichem Rundstempel in Rot.

** 6 vols., including a two volume supplement. With woodcut il-lustrations in the text, partly colour printed. „Of unique interest is an illustration showing the different appearances of the doko (‚ap-

– Precursors of Fingerprints? –

270 Akupunktur. – Hongô Masatoyo. Shinkyû chôhôki kô-moku (jap.: Die tägliche Anwendung von Akupunktur und Moxibustion). Kan’en 2 (= 1749). Qu.-8vo (11,5:16 cm). Mit vielen Textillustrationen. 7, 90 num. Doppelbll. in Blockbuchbindung, xylographisch bedruckt. Dunkel-blauer Or.-Umschl. mit geometrischer Prägeornamentik u. xylograpischem Deckelschild, etwas geknittert u. be-rieben. 250,–

Mestler, A Galaxy of Old Japanese Medical Books II, 475 f.; nicht bei Kerlen u. Kraft. – Zweite Ausgabe, zuerst 1722 erschienen und noch 1948 neu aufgelegt. Mit bemerkenswerten Illustrationen: „Of particular interest are separate drawings of the thoracic and ab-dominal viscera; a diagram illustrating how to ‚know‘ the pulse of children by palpation of the forehead, nose, cheeks, and chin; sket-ches of fingermarkings (possibly precursors of fingerprints?), the form or design of which was used to diagnose the sickness and so-metimes predict the outcome for the patient“ (Mestler). Mit gelbem Mikaeshi. – Vereinzelt leichte Fingerspuren, Mikaeshi geknittert u. eingerissen (neu eingeleimt), Bl. 3 der Vorstücke eingerissen, hint. Innendeckel mit kalligraphiertem Eintrag.

271 – Okamoto Ippô. Shinkyu bassui taisei (jap.: Sammlung medizinscher Schriften über Akupuntur und Moxibusti-on) . 7 Bde. Kyôtô, Genroku 12 (= 1699). 25:17 cm. Mit ca. 55 (25 blattgr.) Textholzschn. Xylographisch be-druckte Doppelbll. in Blockbuchbindung. Or.-Umschl.; geknittert u. teilw. durch Wurmfraß beschädigt, nur 2

VII. MEDIZIN – PHARMAZIE

Nr. 271

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Augenheilkunde.)

66

Titel mit Namenszug; Vorsatz fingerfleckig u. mit zahlreichen Be-sitzvermerken u. Stempel der Ärztefamilie Faber; hint. Vorsatz mit Notizen in Bleistift.

– Abbildung Seite 67 oben –

277 Brookes, R. Vollständiges Handbuch der gantzen praktischen Artzneygelahrtheit aus den Schriften der berühmtesten Aertzte und den Werken der gelehrten Gesellschaften zusammengetragen. 3 Bde. Berlin, A. Wever, (1765)-1773. (17,5:11 cm). Mit gest. Front. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., berieben, Bd. 1 Kapital mit klei-ner Fehlstelle. 300,–Vgl. Blake 66 u. Hirsch-H. I, 715 (engl. Ausg.). – Mischauflage. – Dazu: 1. J. D. John. Lexikon der K. K. Medizinalgeseze. EA. 4 Bde. Prag, Calve, 1790-91. Mit 4 gest. Titeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. – Hirsch-H. III, 443; Blake 236. – 2. M. A. Weikard. Medizinisches-pracktisches Handbuch auf Brownische Grundsätze und Erfahrung gegründet. 2. viel verm. Aufl. 3 in 2 Bdn. Heilbronn, Claß u. Wien, Ohler, 1798. Abweichende Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. – Hirsch-H. V, 881; Blake 485. – 3. C. C. Sturm. Betrachtungen über die Werke Gottes im Reiche der Natur und der Vorsehung aug alle Tage des Jahres. Neue verm. Aufl. 2 Bde. Tübingen 1781. Hldr. d. Zt. – Alle Bde. mit leichten Gebrauchspuren. – Zus. 11 Bde.

278 Castelli, B. Lexicon medicum graeco-latinum. Rotter-dam, Leers, 1657. (16:10 cm). 8 Bll., 517 S., 9 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., berieben u. bestoßen, Kapital mit Fehlstelle. 250,–Krivatsy 2223. – Spätere Ausgabe, erstmals 1607 erschienen. – Gebräunt u. stockfleckig. – Dazu: 1. S. Blancard (Blankaart). Le-xicon medicum tripertitum. 2 Bde. Leipzig, Schwickert, 1777. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben. – Blake 50. – Titel mit Namenszug. – 2. A. Macaulay. Wörterbuch der Heilkunde, für den Volksgebrauch. Nach der neuesten, achten engl. Aufl. 2 Bde. Ulm, Ebner, 1841. Hlwd. d. Zt., berieben. – Stockfleckig. – 3. J. A. F. Ozanam. All-gemeine und besondere medizinische Geschichte der epidem., ansteck. und epizootischen Krankheiten. Bd. 1. Stuttgart u. Tübin-gen, Cotta, 1820. Pp. d. Zt. – Zus. 6 Bde.

279 Chen Shigong. Geka seisô (jap.: Grundlagen der Chi-rurgie). 4 Bde. Kansei 6 (= 1794). (25:18 cm). Mit 36 blattgr. Textholzschn. u. 1 Holzschn.-Diagramm. Xylo-

ple of the eye‘ = the pupil) in the successive stages in the making of artificial eyes… At that time in Japan ophthalmological science was a combination or admixture of Chinese and Dutch knowledge, and the ‚Ganka kinnô‘ was considered the best monograph on that practice“ (Mestler). – Faint marginal dampstaining here and there, occasional worming to blank margins. With various owner-ship seals. Original yellow wrappers with block printed title-slip on upper covers, rubbed, some worming, partly soiled, stitching partly defective.

– Abbildung oben –

274 Bardeleben, A. Lehrbuch der Chirurgie und Opera-tionslehre, mit freier Benutzung von Vidal’s Traite de pathologie externe et de médicine opératoire. 4 Bde. Berlin, G. Reimer, 1863-66. (22,5:14 cm). Hldr. d. Zt., stark berieben, Ecken bestoßen; Bd. 2 vord. Innenge-lenk gelockert. 200,–Vgl. Hirsch-H. I, 328 (and. Ausg.). – Vierte Ausgabe. „B. hat nicht nur im persönlichen Unterricht in hohem Grade anregend gewirkt, sondern ist als Lehrer noch besonders hervorragend durch sein ‚Lehrbuch‘“ (H.-H.). – Gebräunt u. stockfleckig.

275 Bierkowski, L. J. v. Anatomisch-chirurgische Abbil-dungen nebst Darstellung und Beschreibung der Chir-urgischen Operationen nach den Methoden von v. Gra-efe, Kluge und Rust. Berlin, F. A. Herbig, 1827. Gr.-fol. (51:41 cm). Mit 58 (52 farb.) lith. Tafeln. 1 Bl. Hldr. d. Zt., berieben u. bestoßen, Rücken defekt, Vorderdeckel lose. 1.000,–Hirsch-H. I, 530; Goldschmid 125. – Erste Ausgabe. Ohne den Textband. – Leicht stockfleckig; Titel etwas fleckig; oben gering wasserrandig, 2 schwarz-w. Tafeln stärker; Tafel 36 verso mit gro-ßem Tintenfleck, recto durchscheinend.

– Abbildung rechts –

276 (Bräuner), J. J. Klein, doch unschätzbares Artzney-Büchlein zur Zeit der Noth, bestehet in einer Anzahl si-cherer und approbirter Recepten. Frankfurt, M. Andreä, 1712. (17:10,5 cm). 8 Bll., 274 S. Prgt. d. Zt., angestaubt u. fleckig, Buchblock gelockert. 400,–Vgl. Blake 63 u. Wellcome I, 228 (Verfasser). – Erste Ausgabe des seltenen Werkes. Enthält sechs Abteilungen mit Rezepten sowie eine kleine Abhandlung über Epilepsie (S. 207-220). – Gebräunt;

Nr. 273

Nr. 275

Medizin – Pharmazie 67

und 42 Holzschnitten im Text. 4 (l. w.) Bll., 110 S., 1 w. Bl., 27 S. Blindgepr. Schweinslederband des Meisters „H.R.“ d. J. auf Holzdeckeln mit Schließen, dat. „1573“ und monogr. „V. G.“, gering berieben, Rückdeckel leicht fleckig. 8.000,–I. VD 16, C 4498 (nicht in der BSB); Adams C 2321; Durling 984; Garrison-M. 1539; Waller 2053; Wellcome I, 1532; Choulant-Frank 209 f.; Politzer I, 106 ff. (ausführl.). – Erste Ausgabe, es sind auch wenige 1572 datierte Exemplare erschienen (vgl. GM). Sammlung von mehreren Abhandlungen, darunter der wichtige Traktat „De auditus instrumento“ (S. 88-105): „Enthält die erste Monographie über das Gehörorgan und räumt dadurch auch äußerlich der Oto-logie zum ersten Male den Rang eines Spezialfaches ein“ (Politzer). Bemerkenswert auch die Abhandlung „Ossium tum humani foetus“ (S. 57-62) mit den dazugehörigen Tafeln, „den ältesten Abbildun-gen der Knochen des Fötus“ (P.). – II. VD 16, G 1724; Nissen, ZBI 1550; Wellisch A 24. – Erste Ausgabe des zweiten Teils der fünf-bändigen Naturgeschichte der Tiere, behandelt Amphibien, Echsen und Schildkröten, und dem zugehörigen Nachtrag (mit eigenem Ti-telbl.) zu den Bdn. 1 (Säugetiere) und 2. – Insgesamt sauber und breitrandig; schwach gebräunt und ganz vereinzelt gering finger- oder stockfleckig, zwei gefalt. Taf. mit durchschlagenden Kleb-stoffspuren im Falz, eine mit kl. hinterl. Einriss. – Zum Einband: die 1545 datierte Rolle: Christus/Salvator – David – Paulus – Johannes, Haebler I, 369 1a, umgibt eine Rolle mit Blattwerk und 4 Köpfen die ihrerseits einen doppelten Blattfries rahmt. Außen 2 weitere Blatt-werk-Rollen. Haebler und EBDB schreiben diese einem jüngeren, ab 1560 tätigen unbekannten Meister zu, der Rollen eines älteren (evtl. Hans Reschberger oder Hans Reißpergk) übernommen hatte.

** I. First edition, a few copies are dated 1572. With 7 (4 folding) engr. anatomical plates, beeing the eldest depictions of the bones of a foetus. Composed of separate treatises, including the impor-tant „first monograph on the ear. A compendium of contemporary kowledge of the anatomy and physiology of the ear“ (GM). – II. First edition of the second part of Gesner’s famous Natural History. Comprising 42 woodcuts. – Wide margined, faint browning and insignificant staining; old traces of glue to one fold of two folding

graphisch bedruckte Doppelbll. in Blockbuchbindung. Blaue Or.-Umschl.; Heftung defekt, stärker berieben u. mit Wurmspuren, Deckelschilder beschädigt u. kaum noch lesbar. 300,–Vgl. Mestler, A Galaxy of Old Japanese Medical Books III, 149 f. u. Hirsch-H. II, 3; nicht bei Kerlen, Kraft u. Unschuld. – Seltene japanische Ausgabe dieses Klassikers der chinesischen Chirurgie, übersetzt durch den berühmten japanischen Akupunkteur Gengai Ogino (1737-1806). Das chinesische Original (Xinkan waike zhen-zong) war erstmals 1617 erschienen, die erste japanische Ausgabe (chinesischer Text mit japanischen Lesezeichen) 1663, beide Aus-gaben sind heute praktisch unauffindbar. Das Werk ist auch durch die darin erstmals formulierten „Fünf Gebote und zehn Vorausset-zungen“ für den Arzt berühmt, die die Grundlage der medizinischen Ethik in China bilden. Die schönen Illustrationen sind Nachschnitte der chinesischen Originale. Mit Mikaeshi. – Leicht gebräunt, meh-rere Bll. in Bd. 1 mit Insektenfraß an der Außenkante (geringer Zeichenverlust), die Holzschnitte mit Fingerspuren, in Bd. 1 Bl. 63 hinter Bl. 64, in Bd. 2 Bl. 53 hinter Bl. 55 verheftet. Einige rote u. schwarze Besitzerstempel zu Beginn u. Ende der Bände.

** 4 vols. Xylographically printed in Chinese style on native paper. Rare Japanese edition of this central classic of Chinese surgery. With 36 full page woodcuts and 1 diagram. „Of the classical Chi-nese books on surgery which had found their way into Japan, the ‚Geka seisô (or shôsô)‘ was by far the most important“ (Mestler). In-cludes the famous „Five Commandments and Ten Requirements“ of physicians, which constitute the first comprehensive statement on medical ethics in China. – Minor browning throughout, outer edge of some leaves in vol. 1 with insect caused damage, wood-cuts somewhat thumbed, 2 leaves misbound. With red and black ownership seals. Original blue wrappers, sewed in Chinese man-ner; rubbed and worn, title-slips and stitching defective.

280 Coiter, V. Externarum et internarum principalium hu-mani corporis partium tabulae. Nürnberg, T. Gerlach, 1573. Fol. (40:26 cm). Mit 9 Kupfern auf 7 (4 gefalt. bzw. eingefalt.) Tafeln. 7 Bll., 133 (recte 135) S., 1 (w.). Bl. – Vorgebunden: C. Gesner. Historia animalium Li-ber II. de quadrupedibus oviparis. Zürich, C. Froschau-er, 1554. Mit 2 (wiederh.) Holzschn.-Duckermarken

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Coiter, V.)

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des parties du corps humain… avec les figures & decla-ration des incisions, Paris 1546). Fol. (Blattgröße je ca. 29,5:20,5 cm). Jeweils unter Passepartout lose in mod. Lwd.-Kassette. 800,–Schreiber, Estienne 125. – Die schönen Holzschnitte aus dem reich illustrierten anatomischen Werk werden u.a. G. B. Rosso, Jean Jollat, P. Woeiriot zugeschrieben. – Etwas gebräunt und leicht fle-ckig, unten bis in den Bildrand etwas wasserfl. Mit kl. Randein- und Randausrissen sowie Wurmspuren in den Rändern. Rückentext teilw. etwas durchschlagend. Je ca. 8 Bll. unten bis an die Ein-fassung beschnitten bzw. diese gering angeschnitten, 1 Bl. rechts unter Verlust der Einfassung angerändert.

** A collection of 23 woodcut illustrations from „one of the most magnificent illustrated anatomical works of the 16th century“. – Some browning, slight spotting; some waterstaining to lower mar-gin affecting images. Some marginal tears and worming. C. 16 sheets cut close resp. slightly shaved at bottom. Mounted under passepartouts and loosely preserved in a modern cloth box.

284 Fabricius Hildanus (Fabry v. Hilden), W. Von dem Heissen und Kalten Brandt, welcher Gangraena et Sphacelus, oder S. Antonii und Martialis Fewr genannt wird, Grundtlicher Bericht… Durch den Authorem selbst ubersehen… gemehret und ins Teutsch ubergesetzt. Basel, L. König, 1603. (16,5:10,5 cm). Mit Holzschn.-Porträt u. 10 (9 ganzseit.) Textholzschn. 12 Bll. (l. w.), 374 S., 1 w. Bl. Mod. Prgt. mit hs. Rtitel. 4.000,–VD 17 14:627821W; Krivatsy 3856; Waller 2910; Hirsch-H. II, 463; vgl. Garrison-M. 5566 (EA. 1593). – Zweite Ausgabe von Fabrys Erstlingsschrift, die erste illustrierte; sehr selten. „Fabricius, the ‚Father of German Surgery‘, was the first to advocate amputation above the gangreneous or injured part. He is accredited with the first amputation of the thigh. In his work he makes no reference to Paré’s methods; he believed in the efficacy of the ‚weapon-salve‘“ (GM). – Gebräunt, teilw. mit schwachem Wasserfleck im unteren Bundsteg, ca. erstes Drittel des Buchblocks mit 1-2 Wurmstichen im Seitensteg, Titel mit altem Bibl.-Stempel.

** Rare second (first illustrated) edition of Fabry’s first work. With woodcut portrait and 10 (9 full-page) woodcuts in the text. – Mild browning throughout, slight waterstaining to lower margin, little worming to outer margin in places, old library stamp to title.

– Abbildung links –

285 Fienus (Feyens), T. Zwölff Bücher von der Wund-Arz-ney-Kunst, oder Chirurgia. Nürnberg, W. E. Felsecker, 1675. (17:10,5 cm). Mit gest. Titel. 5 Bll., 200 S. Ldr. d. Zt., hinteres Gelenk vom Buchblock gelöst, be- rieben. 250,–VD 17 12:194250Z; Krivatsy 4056; vgl. Wellcome II, 24 (EA 1649) u. Hirsch-H. II, 512. – Erste deutsche Ausgabe. Fienus war u.a. Leibarzt von Herzog Maxmilian von Bayern u. Erzherzog Albert v. Österreich. – Fleckig, S. 63 stärker sowie mit Randläsuren; S. 129 mit kleinem Eckabriss u. Buchstabenverlust.

286 Frank, J. P. System einer vollständigen medizinischen Polizey. Bde. 1-12 (von 13) in 6 Bdn. Frankenthal, Gegel, 1791-94. (17,5:11 cm). Mit 1 Kupfertafel u. 2 (1 gefalt.) Tabellen. Pp. d. Zt. (Bd. 1 abweichend) mit goldgepr. Rückentitel, dieser oxydiert, stark berieben. 200,–Blake 159; Garrison-M. 1599; Lesky 221; Hirsch-H. II, 600. – Drit-te Ausgabe, erstmals 1779 erschienen. „First systematic treatise on public hygiene. In his classic work, Frank, the ‚Father of Public Hygiene‘, considered the ruler of a state to stand in the relation of a father to his children, among his duties being the safeguarding of the people’s health and the preservation of a healthy race by appropriate laws“ (GM). – Leicht stockfleckig; mod. Exlibris. Ohne Bd. 13.

287 Galvani, L. Opere edite ed inedite. Bologna, Emidio dall’Olmo, 1841. 4to (32:24 cm). Mit gest. Portr., 1 lith. Faksimile u. 9 (4 gefalt.) lith. Tafeln. 4 Bll., 120, 505 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit eingebundenem Or.-Umschl., stär-ker berieben u. bestoßen, Gelenke geplatzt, Rücken lädiert. 300,–Ekelöf 597; Wheeler Gift 999; Honeyman Collection 1433. – Erste Werkausgabe. Enthält auch zwei zuvor unveröffentlichte Texte. Wie meist ohne das Supplement. – Stockfleckig. Breitrandiges, unauf-geschnittenes Exemplar.

plates, one plate with small repaired tear. Bound in contemp. blind-stamped pigskin over wooden boards with 2 clasps, dated „1573“; little stained and rubbed.

– Abbildung Seite 67 unten –

281 Descartes, R. Tractatus de homine et de formationes foetus. Quorum prior notis L. de La Forge illustratur. Amsterdam, D. Elzevir, 1677. 4to (21,5:16,5 cm). Mit zahlr. Textholzschn. 38 Bll., 239 S. – Angebunden: L. de la Forge. Tractatus de mente humana. Ebenda 1669. 18 Bll., 224 S. – P. Poiret. Cogitationum rationali-um de deo, anima, et malo. Ebenda 1677. 4 Bll., 309 S., 3 Bll. Prgt. d. Zt., leicht fleckig u. berieben. 800,–I. Guibert 202 (6); Krivatsy 323; Willems 1531. – Erste Ausgabe der Bearbeitung La Forgues, übers. von C. Cleselier. Guibert hebt deren Vorzüge gegenüber dem Vorgänger Schuyl hervor, aber auch die Schönheit des Drucks. – Titel mit Besitzvermerk von Carl Ed-mund Tollhausen. – II. Krivatsy 6554; Willems 1411. – Erste latei-nische Ausgabe, die französische Originalausgabe war 1666 er-schienen. – III. Willems 1537. – Insgesamt leicht stockfleckig.

282 Ennemoser, J. Der Magnetismus nach der allseitigen Beziehung seines Wesens, seiner Erscheinungen, An-wendung und Enträthselung in geschichtlichen Entwi-ckelung von allen Zeiten und bei allen Völkern wissen-schaftlich dargestellt. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1819. (20,5:13 cm). XXIV, 781 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch., berieben, Gelenke teilw. mit Bezugsfehlstellen. 250,–Wellcome II, 525; Ronalds 159; Graesse, BMP 44; Hirsch-H. II, 416 f.; vgl. Ackermann II, 134 (ähnl. Werk). – Erste Ausgabe. „E. war einer der extremsten Anhänger jener mystischen Richtung in den Naturwissenschaften, die in der praktischen Medicin unter dem Namen des Mesmerismus oder thierischen Magnetismus sich Gel-tung zu verschaffen bestrebt war“ (H.-H.). – Vorsatz gebräunt u. mit Namenszug; Text stellenw. mit Bleistiftanstreichungen im Au-ßensteg.

283 (Estienne [Stephanus], C.). Sammlung von 23 ganz-seitigen Textholzschnitten (aus dessen: La dissection

Nr. 284

Medizin – Pharmazie 69

gawa führte diese Arbeit fort; sein Werk enthält Illustrationen, die dem „Sanron“ vollständig fehlten, er fügte eine Fülle von eigenen Beobachtungen hinzu und verbesserte die von seinem Adoptiva-ter eingeführten Massagetechniken zur Geburtsvorbereitung. Mit Mikaeshi. – Vereinzelt gering fleckig, erste 2 Bll. mit großem Tinten-fleck. Zu Beginn beider Bände rote Sammlerstempel.

** 2 vols. First edition, illustrated with 32 full page woodcuts. Originally intended as a kind of supplement to the ‚Sanron‘ of Ka-gawa Gen’etsu, his adopted son Genteki has added illustrations rendering its statements and his own case reports, „resulting in a considerable improvement in obstetrical methods“ (Mestler). – Occasional slight spotting, large ink stain affecting first 2 leaves. With ownership seals. Original blindstamped brown wrappers with title-slips present, somewhat rubbed and creased, stitching of vol. 2 defective.

292 – Lamzweerde, J. B. van. Historia naturalis molarum uteri, in qua de natura feminis, ejusque circulari in san-guinem regressu, accuratius disquiritur. Leiden, P. van der Aa, 1686. (16,5:10,5 cm). Mit gest. Titel u. 7 Kupfer-tafeln. 7 Bl., 341 S. u. 1 Bl. Tafelerklärung nach S. 16. Ldr. d. Zt., berieben. 250,–Krivatsy 6613; Wellcome III, 440. – Erste Ausgabe. – Stockfleckig u. etwas gebräunt. Fehlen die 6 Bll. Index. – Dazu: 1. P. de Wind. T geklemd hoofd geredt. Middelburg (1754). Mit 1 Kupfertafel. Ldr. d. Zt., berieben. – Blake 492. – Ein weiteres Werk in 4 Teilen an-gebunden. – 2. C. W. Hufeland. Ueber lauwarme Bäder. Berlin um 1800. 1 Bl., 46 S. Pp. d. Zt. – Fraßspur im rechten weißen Rand. – Zus. 3 Bde.

293 – Siegemundin, J. Die köngl. Preußische und Chur-Brandenb. Hof-Wehe-Mutter, Das ist: Ein höchst nöthi-ger Unterricht von schweren und unrecht-stehenden Geburthen. Berlin, C. F. Voß, 1756. 4to (22:18,5 cm). Mit gest. Porträt u. 41 (statt 43) Kupfertafeln. 19 Bll., 348 S., 6 Bll. Späterer Hldr., berieben, Rücken eingerissen u. am Schwanz mit Fehlstelle. 300,–Blake 418; vgl. Waller 8923, Garrison-M. 6149, Siebold II, 201-204 u. Hirsch-H. V, 263f. – Spätere Ausgabe des erstmals 1690 er-schienenen Geburtshilfelehrbuches. S. „was midwife to the Court of the Elector of Brandenburg, and the most celebrated of the German midwives of the 17th century“ (GM). „Unter den Hebam-men-Lehrbüchern, welche in der zweiten Häfte des siebenzehnten Jahrhunderts in Teutschland erschienen, zeichnet sich das Buch … vortheilhaft aus, zumal dasselbe keineswegs eine blosse Com-pilation aus ähnlichen Schriften, sondern eine aus eigener vieljäh-riger Erfahrung zusammengetragene Anleitung bildet“ (Siebold). Taf. 14 laut Buchbinderanweisung nicht erschienen. – Stockfleckig; stellenw. oben etwas wasserrandig; vorletztes Bl. mit Eckabriss u. Textverlust. Es fehlen 2 Kupfertafeln.

294 Haller, A. v. Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Aus dem Lateinischen über-setzt von Johann Samuel Haller. 8 Bde. Berlin, C. F. Voß, 1759. (20,5:12,5 cm). Mit gest. Porträt u. 4 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., Rücken leicht rissig; Bd. 1 Vordergelenk eingerissen u. Rücken mit kleiner Bezugs-fehlstelle. 400,–Blake 195; Eales I, 1415; Lundsgaard 286. – Erste deutsche Aus-gabe. „Bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts das verbreitetste Lehrbuch der Physiologie“ (Hirsch-H. III, 34). „Haller synthezised the whole physiological knowledge of his time“ (Garrison-M. 588 zur lat. Ausg.). – Stellenw. stockfleckig; teilw. wasserrandig; mod. Exlibris.

295 Heister, L. Compendium anatomicum, welches die gantze Anatomie aufs allerkürtzeste in sich begreifft, Aus dem Lateinischen übersetzt von M. Lentner. Bres-lau, M. Hubert, 1733. (19,5:12 cm). Mit gest. Portr. u. 8 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., S. (III-)XXXII, 306 S., 11 Bll. Späterer Umschlag. 250,–Blake 203. – Berühmtes, erstmals 1717 (noch ohne Illustrationen) erschienenes Kompendium der Anatomie, „fast in ganz Europa das herrschende“ (Hirsch-H. III, 141). – Etwas stockfleckig; Porträt, Ti-tel, Folgebl. sowie 4 Tafeln vom Buchblock gelöst. – Dazu: 1. Dass. Ebenso. Defekter Ldr. d. Zt., Rücken fehlt. – Teilw. wasserrandig. Es fehlen die S. 305-306, das Porträt sowie 2 Tafeln. – 2. Ders. Practisches medicinisches Handbuch. Neue verb. Aufl. Leipzig, Gollner, 1763. Mit gest. Porträt. Ldr. d. Zt., etwas berieben. – Alle Bde. etwas stockfleckig. Zus. 3 Bde.

** First collected edition, without supplement. Illustrated with engr. portrait, lith. facsimile and 9 (4 folding) lith. plates. – Some foxing. An unopened copy. Bound incontemp. half-calf gilt, spine dam-aged, joints split, original wrappers bound in.

288 Grataroli, G. De memoria reparanda, augenda, con-servandaque, ac de reminiscentia… De praedictione morum naturarumque hominum… De temporum omni-moda mutatione, perpetua & certissima signa & prog-nostica. Basel, N. Episcopius d. J., 1554. (17,5:12 cm). 258 S., 2 (statt 3) Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit Doppelbildern der freien Künste als Mittelplatte, mono-gr. „N M“ (= Nikolaus Müller); etwas fleckig und berie-ben, hinteres freies Vorsatz fehlt. 400,–VD 16, G 2893; Young, Memory 138; Thorndike V, 605 ff. – Zwei-te Ausgabe, selten. „A treatise on restoring, increasing and pre-serving the memory, and upon artificial memory“ (Thorndike). Enthält außerdem Gratarolis Schriften zur Physiognomie und zur Wettervorhersage. Vorliegend Variante mit dem korrigierten Druckfehler („inspectione“ statt „inspectinoe“). – Etwas gebräunt, vereinzelt fleckig. Gelegentlich Anm. und Unterstreichungen in Tinte. Fehlt das letzte Bl. mit der Druckermarke. Mit unleserli-chem Stempel auf dem Titel und S. 175, Titel ferner mit Anm. in Tinte und hs. Besitzvermerk des Juristen Conrad Kessler sowie verso vollständig beschriftet; vord. freies Vorsatz mit Besitzver-merk des 18. Jh. von dem Physicus Christian Friedrich Keller. – Zum Einband des bedeutenden Wittenberger Buchbinders s. Ha-ebler I, 299, VI.

289 Gynäkologie und Geburtshilfe. – Deisch, J. A. Ver-mehrte und in der Erfahrung gegründete Abhand-lung, daß weder die Wendung noch englische Zange in allen Geburtsfällen vor Mutter und Kind sicher ge-brauchet, und dadurch die scharfe Instrumente gänz-lich vermieden werden können. Frankfurt u. Leipzig 1766. (19:12 cm). Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. Pp. d. Zt., berieben. 300,–Blake 112. – Erste Ausgabe. – Dazu: 1. J. J. Plenck. Anfangsgründe der Geburtshilfe. Dritte verb. Aufl. Wien 1781. Mit gest. Titelvign. u. 2 gefalt. Kupfertafeln. Pp. d. Zt. – Blake 355. – Titel mit privatem Stempel. Es fehlen die S. 381-460. – 2. G. W. Stein. Theoretische (und practische) Anleitung zur Geburtshülfe. Dritte verm. u. verb. Aufl. 2 Teile in 1 Bd. Kassel 1783. Mit 16 gefalt. Kupfertafeln. Pp. d. Zt. – Blake 432. – Wasserrandig. – 3. H. Manning. Über die Mut-terbeschwerung nach der 2ten Lond. Auflage. Wien 1790. Hldr. d. Zt. – Blake 286. – Titel mit Namenszug. – Alle Bde. etwas stockfle-ckig. – Zus. 4 Bde.

290 – Herlitz (Herlicius), D. De curationibus gravidarum, puerperarum, et infantum. New Frauenzimmer und gründliche Unterrichtung von den schwangern Frawen und Kindelbetterinnen, was ihnen vor, in und nach der Geburt zu wissen nötig sey. Dabey auch von vielen Krankheiten der jungen Kinder. Auffs newe übersehen und verbessert. Stettin 1618. Kl.-8vo (15,5:10 cm). 14 (statt 16) Bll., 370 (stark fehlerhaft pag.) S. Prgt. d. Zt., fleckig, berieben u. bestoßen, Rücken defekt, Vor-derdeckel mit kleinem Wurmloch, ohne die Schließ- bänder. 250,–VD 17 39:141491Q; Krivatsy 5517 (abweichende Koll.); Waller 4374 (Ausg. 1610); Hirsch-H. III, 183. – Spätere Ausgabe des beliebten volkstümlichen Kompendiums für Geburtshilfe u. Kinderkrankhei-ten. – Teilw. etwas wasserrandig; stellenw. mit Anstreichungen im Text; Lage a der Vorstücke teilw. vom Buchblock gelockert, Titel lose u. mit Randläsuren. Es fehlen 2 Bll. Vorstücke.

291 – Kagawa Genteki. Sanron Yoku (jap.: Erklärungen zum Traktat über Geburtshilfe). 3 Tle. in 2 Bdn. An’ei 4 (1775). (26:17,5 cm). Mit 32 blattgr. Holzschn. Xylo-graphisch bedruckte Doppelbll. in Blockbuchbindung. Braune Or.-Umschl. mit geometrischer Deckelprägung u. xylographischen Titelschildern; etwas geknittert u. berieben, Heftung von Bd. 2 defekt. 300,–Kraft IV, 214 Anm.; Mestler, A Galaxy of Old Japanese Medical Books II, 485 ff.; nicht bei Kerlen. – Erste Ausgabe. Klassisches Werk der japanischen Geburtshilfe. Kagawawa (1739-1777) war ein Schüler und Adoptivsohn von K. Gen’etsu (1700-1777), der mit seinem bahnbrechenden „Sanron“ (1765) die wissenschaftlich fundierte Geburtshilfe in Japan begründet hatte. Der jüngere Ka-

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VD 16, M 6776; Schmidt, Schott 127; Muller II, 93, 207; Durling 2522; Wellcome I, 1998; Choulant, Handb. 369; Weiss 906. – Sel-tene erste deutsche Ausgabe des Tacuinum Sanitatis, eines der schönsten Gesundheitsbücher des Mittelalters. – Die Schachtafel-en gehen zurück auf die Gesundheitstabellen des arabischen Arz-tes Ibn Butlan und enthalten das gesamte medizinische Wissen der Zeit um das Jahr 1000. Im 13. Jh. entstand eine lateinische Version des Werkes unter dem Titel Tacuinum Sanitatis, das sich großer Beliebtheit erfreute und in ganz Europa Verbreitung fand. Die vor-liegende erste deutsche Übersetzung stammt von dem Straßbur-ger Arzt und Schriftsteller Michael Herr (gest. 1550), der auch mit Otto Brunfels befreundet war und nach dessen Tode den 2. Teil des Contrafeyt Kreüterbuch herausgab. „Dem Werk von Ibn Butlan wurde in dieser Ausgabe das Werk eines zweiten arabischen Medi-ziners Ibn Gazla hinzugefügt, das sich der Diagnostik, Behandlung und Heilung von Krankheiten, Unfällen und sonstigen Leiden wid-met. Der dritte Teil stammt wieder von Ibn Butlan und fasst dessen Gesundheitsregeln zusammen. Sowohl Ibn Butlan wie auch Ibn Gazla bedienen sich einer neuen Darstellungsweise, der Tabelle, die zuvor nur in astronomischen und juristischen, nicht aber in me-dizinischen Werken vorkam. Diese ‚Tafeln‘ befinden sich jeweils auf der linken Buchseite, während die rechte dieselben Inhalte ausfor-muliert wiedergibt. Ibn Butlans diätetischer Teil enthält 40 Tafeln. Passende Holzschnitte sind in einer Bordüre am unteren Rand der rechten Seite sichtbar. Der zweite, medizinische Teil von Ibn Gazla handelt auf 44 Tafeln Krankheiten ab. Der Übersetzer Michael Herr gab dem Werk den Namen ‚Schachtafelen‘, weil ihn die ausserge-wöhnliche Präsentation der Inhalte in Tabellenform an ein entspre-chend unterteiltes Schachbrett erinnerte“ (Museum für medizin-historische Bücher Muri). – Die Holzschnittleisten von Weiditz mit realistischen, stillebenartigen Zusammenstellungen von Früchten, Getreide, Kräutern, Gemüsen und Pilzen, Küchengefäßen, Tisch-geschirr, Pokalen, Haustieren, Vögeln, Fischen, Meeresfrüchten bis zu Darstellungen von Musik, Tanz, Betrunkenheit, Nachtwandlerei und Schlaf, Sport und Spielen, Kleidung, Wetter etc. (vgl. Nissen, BBI S. 40 zu Weiditz’ Illustrationsstil). Zwei Doppelseiten sind dem Wein gewidmet. Der große Holzschnitt von Wechtlin zeigt den Kno-chenmann mit Sanduhr erhöht auf einem Baum sitzend und rings umher Menschen, die lasterhaften Lebensarten anhängen. – Etwas gebräunt, vereinzelt etwas fleckig bzw. stockfleckig, wenig alte An-merkungen. Titel stärker gebräunt, mit minimalem Eckabriss und minimaler Wurmspur, etwas gelockert.

** Scarce first German edition. With 1 large woodcut and numerous woodcut strips at the foot of all pages, depicting all kinds of fruit, nuts, cereal, herbs, bread, vegetables, cheese, poultry, domestic animals, fish, offal, banquets and a whole range of human activities from hunting to drunken vomiting. – Some browning, slight fox-ing and spotting, few old annotations. Some heavier browning and minor wormtrace to title, somewhat loosened. Contemporary limp vellum, spotted, somewhat browned and creased, inner hinges cracked but firm, lacking endpapers

– Abbildungen Seite 71 und Tafel 9 –

301 (Jocelyn, Elisabeth). Die recht-mütterliche Vorsorge, oder: Testament, welches eine Mutter ihrem noch unge-bohrnen Kinde gemacht hat. Dresden, C. Hekeln, 1691. 12mo (13:7,5 cm). 114 S. – Angebunden: J. A. Gehema. Entwurff einer vernunfftmäßigen Kinder-Zucht, beydes in Sitten und in Wissenschaften. Frankfurt u. Leipzig, J. Schreyen u. J. H. Meyers Erben, 1691. 10 Bll., 104 S. Alter Umschlag, lädiert. 300,–

I. VD 17 3:605987W. – Das Werk wurde erstmals 1624 veröffent-licht, zwei Jahre nachdem die Autorin bei der Geburt ihres Kindes starb. „This work, written by the grand-daughter of Wm. Chader-ton, successively Bishop of Chester and Lincoln, was printed at the Theater for the satisfaction of the Person of Quality herein concerned“ (Lowndes). – II. VD 17 39:154143X. – Gehema war „polnischer Edelmann und reformatorischer Schriftsteller auf dem Gebiete der deutschen Heeressanitätseinrichtungen. Später ent-sagte er der Officiersstellung, um Medicin zu studieren“ (ADB VIII, 497). – Beide Werke etwas gebräunt u. teilw. knapp beschnitten.

302 Kaufmann, E. Untersuchungen ueber die sogenannte foetale Rachitis (chondrodystrophia foetalis). Berlin, G. Reimer, 1892. 4to (33:24,5 cm). Mit teilw. farb. lith. Ta-feln. IV, 82 S., 1 Bl. Or.-Lwd., teilw. stockfleckig, Ecken bestoßen. 200,–

Garrison-M. 4361: „First study of the cartilage changes in achon-droplasia“. – Teilw. gering stockfleckig, rechte obere Ecke etwas gestaucht. Unaufgeschnitten. – Dazu: J. v. Kries. Die Gesichts-Empfindungen und ihre Analyse. Leipzig 1882. Mit Textabb. IV S., 1 Bl., 178 S. OU., Randläsuren. Unbeschnitten. – Zus. 2 Bde.

296 (Hoffmann) Hofmann, F. Abhandlung von der gewissen Vorhersagung des Todes in Krankheiten. Aus dem La-teinischen übersetzt u. durchgehends mit practischen Anmerckungen vermehret von B. W. Rödder. Frankfurt u. Leipzig, Brönner, 1775. (17:10,5 cm). 208 S., 4 Bll. Hldr. d. Zt. mit Rsch., leicht berieben, Rückgelenk oben mit kleinem Einriss. 200,–VD 18 1254955X. – „Boerhaave in Leiden, H. und Stahl in Halle wurden die drei großen „Systematiker“ der Medizin des begin-nenden 18. Jahrhunderts. H.s simplifizierendes System der „me-chanischen Arzneigelahrtheit“ führte ihm zahlreiche Anhänger zu, provozierte aber auch heftige Angriffe der Stahlschen Schule des „Animismus“ (NDB IX, 416 f.). – Gebräunt u. wasserrandig; Exlibris.

297 – Politischer Medicus, oder Klugheits-Regeln, nach welchen ein junger Medicus seine Studia und Lebensart einrichten soll, wenn er sich will berühmt machen, auch geschwinde eine glückliche Praxin zu erlangen und zu erhalten begehret. In das Deutsche übersetzt von J. M. Auerbach. Leipzig, Lankisch Erben, 1752. (17,5:11 cm). 212 S., 6 Bll. – Vorgebunden: J. C. Reiss. Gründliche Untersuchung des Aderlassens und Schrepfens. Augs-burg, Lotters Erben, 1744. Doppelblattgr. Titel, 10 Bll., 144 S. Hprgt. d. Zt., mit Gebrauchspuren, Rücken teilw. defekt. 400,–I. VD 18 12630195; vgl. Blake 217 u. Wellcome III, 285 (lat. Ausg.). – Mehrfach aufgelegtes Werk. Friedrich Hoffmann gehörte zu den „drei großen ‚Systematikern‘ der Medizin des beginnenden 18. Jahrhunderts… er hatte großen Erfolg, war ein gesuchter Consi-liarius und wurde wegen seiner Liebenswürdigkeit und weltmän-nischen Sicherheit allgemein bewundert „ (NDB IX, 416f.). – Text mit zahlreichen Anstreichungen. – II. VD 18 11580380; Blake 377. – Erste Ausgabe. – Insgesamt gebräunt u. etwas stockfleckig; Vor-satz mit Namenszug, dat. 1806. – Zus. 2 Werke in 1 Bd.

298 Horne, (J.) de. Exposition raisonnée des différentes méthodes d’administrer le Mercure dans les maladies vénériennes, précédée de l’examen des préservatifs. Paris, Monory, 1774. (19,5:13,5 cm). Mit 3 gefalt. Tab. XX, 402 S., 1 Bl. (Errata). Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg., Ecken u. Kapitale bestoßen. 200,–Blake 221; Hirsch-H. III, 300; vgl. Proksch III, 607 u. Wellcome III, 301 (spätere Ausg.). – Erste Ausgabe unter diesem Titel, Neube-arbeitung seines „Examen des principales méthodes“ (1770). „Ein seiner Zeit sehr geschätztes und schätzenswerthes Buch“ (H.-H.). – Falttabellen außen leicht geknittert u. etwas eingerissen, Vortitel u. Schlussblatt etwas leimschattig, freies Vorsatz fast lose. Vord. In-nendeckel mit Besitzvermerk „Léon Toussaint, Saint-Dié Vosges“, hinten kl. Sammlerstempel.

299 Hufeland, C. W. Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Zweyte verm. Aufl. 2 Teile in 1 Bd. Jena, Akadem. Buchhandlung, 1798. (20:11,5 cm). XX, 186 S.; 1 Bl. (= S. I/II), 256 S., S. (III)-XXII. Pp. d. Zt. mit hs. Rsch., bestoßen u. fleckig. 200,–Goed. VI, 257, 7; Blake 224; Shock 17391; vgl. Garrison-M. 1602. – Zweite rechtmäßige Ausgabe des grundlegenden Werkes über gesunde Lebensführung. „One of the most popular books of its time on personal hygiene“ (GM). – Vorsatz mit hinterl. Ausschnitt u. altem Namenszug.

300 Ibn Butlan (Abu’l-Hasan al-Muchtar). Schachtafelen der Gesuntheyt. I. Erstlich, durch bewarung der sechs neben natürlichen Ding. II. Zum anderen, durch erkant-nussz cur und Hynlegung aller Kranckheyten mensch-lichs Züfalls, eüsserlich und innerlich… uß Arabisch in Latin und yetzt jüngst in Teütsche sprach verdolmetscht. III. Zum Dritten, aller LXXXIIII Tafelen sonderlich Regel-büch angehenckt. Newlich ußgangen unnd verteütscht durch D. Michael Hero. Straßburg, H. Schott, 1533. Fol. (31:21,5 cm). Mit 1 ganzseitigen Holzschnitt (von H. Wechtlin) und zahlreichen (ca. 40) Holzschnitt-Leis-ten und -Initialen von Hans Weiditz. 2 Bll., 252 (recte 256) röm. num. S., 4 Bll. Flex. Prgt. d. Zt., fleckig, etwas gebräunt u. knittrig, Innengelenke eingerissen, Vorsatz-papier beschädigt bzw. fehlend. 7.500,–

Medizin – Pharmazie 71

1. C. Weißbach. Warhaffte und gründliche Cur aller dem menschli-chen Leibe zustossenden Kranckheiten. Straßburg 1732. Ldr. – 2. G. Matthiae. Conspectus historiae medicorum chronologicus. Göt-tingen 1761. Hldr. – Blake 292. – 3. S. Tissot. Sämtliche zur Arztnei-kunst gehörige Schriften. Erster Theil. Hamburg 1774. Hldr. – Blake 485. – 4. A. Helvetius. Abhandlung von den am meisten vorfallen-den Krankheiten. Augsburg 1778. Hldr. 5. I. Niederhuber. Neuer gründlicher Unterricht. Bd. 1. Landshut 1789. Defekter Hldr. – 6. C. de la Chambre. Anleitung zur Menschenkenntniß. Jena 1794. Pp. – 7. (F. A. May). Stolpertus. Ein junger Arzt am Krankenbette. Bde. 2-3 in 2 Bdn. Mannheim 1778-1802. Mit 2 gest. Titelvign. Ab-weichende Hldr. – Blake 294. – Alle Bände mit Gebrauchspuren. – Zus. 8 Bde. oRR.

306 – von 8 Bänden über Medizin. Verschiedene Orte 1769-1833. 8vo (7) u. 4to (1). Einbände d. Zt. mit Gebrauch-spuren. 300,–1. G. W. Müller. XII. Kupfertafeln welche die meisten kleineren und zarten Mäuslein an dem menschlichen Körper vorstellen. Frankfurt u. Leipzig 1769. 4to. Mit 12 Kupfertafeln. Pp. – Blake 315. – Titel verso mit privatem Stempel. – 2. J. J. Plenck. Neues Lehrgebäu-de von Geschwülsten. 2. verm. Aufl. Dresden u. Leipzig 1776. Mit gest. Titelvign. Hldr. – Blake 356. – 3. Ueber die Hypochondrie. Dresden, Hilscher, 1777. – Angebunden: H. W. Lawatz. Versuch über die Temperamente. Hamburg 1777. Hldr. – 4. W. G. Ploucquet. Ueber die physische Erfordernisse der Erbfähigkeit der Kinder. Tü-bingen 1779. Pp. – Blake 357. – 5. C. Dickinson. Untersuchung der Natur und Ursachen des Fiebers. Aus dem Engl. Göttingen 1787. Hldr. – Blake 119. – 6. J. Janin. Abhandlungen und Beobachtungen über das Auge und dessen Krankheiten. Aus dem Franz. 2. Aufl. Berlin 1788. Hldr. – Blake 234. – 7. H. B. Weber. Ueber Kopf und Herz. Stuttgart 1808. Pp. – 8. B. Eble. Taschenbuch der allg. Noso-logie, Symptomatologie und Semiotik. Wien 1833. Lwd. – Insg. mit leichten Gebrauchspuren. – Zus. 8 Bde. oRR.

307 – von 13 Bänden, meist über Medizin. Verschiedene Orte 1800-1900. Verschiedene 8vo-Formate. Meist Ein-bände d. Zt. mit Gebrauchspuren. 250,–1. J. Frank. Anleitung zur Kenntniss und Wahl des Arztes für Nicht-ärzte. Wien 1800. Hldr. – 2. Medicinischer Rath für Prediger. Leipzig 1813. Pp. – 3. H. Spitta. Das medicinische Klinikum zu Rostock. Rostock u. Schwerin 1826. Mit 2 lith. Tafeln. Alter Pp. – Die Ta-feln sind Inkunabeln der Lithographie. – 4. K. F. Paullini. Heilsame Dreck-Apotheke. Erster Theil. Stuttgart 1847. Mit Tafel. OU. – 5. H. Nothnagel. Handbuch der Arzneimittellehre. 2. Aufl. Berlin 1874. Hlwd. – 6. G. v. Amyntor. Hypochondrische Plaudereien. 2. Aufl.

303 Konvolut von 8 Werken in 11 Bdn. über Chirurgie und Wundarznei. Verschiedene Orte 1679-1891. Verschie-dene 8vo-Formate. Meist Einbände d. Zt. mit Ge-brauchspuren. 400,–1. J. van Horne. Kleine Kunst, oder kurtze Anleitung zur Wund-Artzeney-Kunst. Halberstadt 1679. Späterer Umschlag. – VD 17 3:311652B. – 2. J. J. Plenck. Lehrsätze der praktischen Wundart-zneywissenschaft. EA. 2 Bde. Wien 1774-76. Mit 2 gest. Titelvign. Hldr. – Blake 356. – 3. A. v. Störck. Medicinisch-praktischer Unter-richt für die Feld- und Landwundärzte. 2 in 1 Bd. Wien 1776. Mit 2 gest. Titelvign. Hldr. – Blake 434. – 4. C. G. Selle. Medicina clini-ca oder Handbuch der medicinischen Praxis. 2. Aufl. Berlin 1783. Hldr. – Blake 413. – 5. Neuer Unterricht für Wundärzte. Erster Theil. Halle 1785. Mit gefalt. Tafel. Hldr. – 6. H. Callisen. Grundsätze der heutigen Chirurgie. 2. Aufl. Teile 1-2 (von 3) in 1 Bd. Wien 1786. Mit gest. Porträt u. Titelvign. Hldr. – Blake 74. – 7. Neue Sammlung der auserlesensten und neuesten Abhandlungen für Wundärzte. Stü-cke 1-3, 6-7 (von 24) in 3 Bdn. Mannheim 1790-91. Mit 3 gefalt. Tafeln. Hldr. (= Auserlesene Sammlung der besten medicinischen und chirurgischen Schriften, Bde. 1-3, 6-7). – Blake 322. – 8. W. Haase. Die Unterbringung der Verwundeten und Kranken auf dem Kriegsschauplatze. Berlin 1891. Ohne Einband. – Insgesamt mit Gebrauchspuren. – Zus. 11 Bde. oRR

304 – von 7 Bänden über Medizin. Verschiedene Orte 1725-1825. 8vo (5) u. 4to (2). Einbände d. Zt. mit Gebrauch-spuren. 250,–1. Königlich preußisches Medicinal-Edict und Verordnung. Berlin 1725. OU. – Titel mit Namenszug. – 2. Auserlesene medicinisch-chirurgisch-anatomisch-chymisch- und botanische Abhandlungen. Zweiter Theil. Nürnberg 1756. Mit gefalt. Kupfertafel. Hprgt. – Es fehlen die S. 1-2. – 3. S. Tissot. Von der Gesundheit der Gelehrten. Leipzig 1769. Pp. – Blake 454. – Titel mit altem Bibl.-Stempel. – 4. C. F. Flögel. Geschichte des menschlichen Verstandes. 3. Aufl. Breslau 1776. Pp., unbeschnitten. – 5. M. Stoll. Vorlesungen über einige langwierige Krankheiten. Wien 1788. Hldr. – Blake 435. – 6. A. G. Richter. Medicinische und chirurgische Bermerkungen. Bd. 1. Göttingen 1793. Mit 1 Kupfertafel. Hldr. – Blake 381. – 7. C. Tex-tor. Grundzüge zur Lehre der chirurgischen Operationen. Würzburg 1835. Mit lith. Porträt u. 4 lith. Tafeln. Hldr. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren. – Zus. 7 Bde. oRR.

305 – von 7 Werken in 8 Bänden über Medizin. Verschiede-ne Orte 1732-1802. 8vo. Einbände d. Zt. mit Gebrauch-spuren. 300,–

Nr. 300

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Konvolut.)

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von 300 num. Exp. – Die Bde. teilw. mit Gebrauchspuren. – Zus. 7 Bde. oRR.

310 Krüger, J. G. Naturlehre. 4 in 5 Bdn. Halle, C. H. Hemm-erde, 1765-77. (18,5:11,5 cm). Mit gest. Porträt, 2 gest. Front. u. 34 (statt 35?) gefalt. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. leichter Rvg., Rücken etwas rissig. 200,–Blake 248; vgl. ADB XVII, 231 (Verfasser). – Mischauflage. – Etwas gebräunt u. stockfleckig. Es fehlt wohl Tafel 12 aus Bd. 1.

311 Kulmus, J. A. Anatomische Tabellen. Neue vermehr-te u. verbesserte Aufl. Leipzig, Fritsch, 1759. Kl.-4to (22,5:14,5 cm). Mit gest. Porträt u. 27 auf 25 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bll., 121 S., 3 Bll. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben, Rücken rissig, bestoßen. 250,–Blake 249; Hirsch-H. III, 632. – Seinerzeit beliebtes anatomisches Lehrwerk mit den verkleinerten Nachstichen der Tafeln von Ver-heyen. Taf. röm. num. 2-28, Tafel 1 (Von der Anatomie überhaupt) ist nicht erschienen. – Stock- u. fingerfleckig; vereinzelt gering wasserrandig; S. 65 mit kleinem Eckabriss im w. Rand; einige Bll. gelockert.

312 Lewis, W. Neues englisches allgemeines Dispensato-rium oder Apothekerbuch nach der Londner und Edin-burger Pharmacopoe. Aus dem Englischen übersetzt. Zwote sehr vermehrte Ausgabe. 3 Bde. Breslau, J. F. Korn, 1783-86. (20,5:12,5 cm). Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., stellenw. berieben, Rücken rissig. 300,–Vgl. Blake 132, Wellcome III, 511 f. u. Hirsch-H. III, 771 (engl. Ausg.). – Zweite deutsche Ausgabe. – Leicht stockfleckig; Bd. 1 Titel mit seitlichem hinterl. Ausriss, Folgebl. lose.

313 Licetus, F. De monstris. Ex recensione Gerardi Blasii. Ed. novissima. Amsterdam, A. Frisius, 1665. 4to (20:16 cm). Mit gest. Front., gest. Titelvign., 3 Kupfertafeln u. 70 Textkupfern. 8 Bll., 316 S., 13 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg., etwas bestoßen, Rücken mit mehreren Fehlstel-len, Gelenke teilw. geplatzt. 2.000,–Krivatsy 6959; Wellcome III, 519; Goldschmid 42. – Dritte Ausgabe, die zweite illustrierte. „In diesem Sammelwerk der Mißbildungen, welches zu den bekanntesten und berühmtesten seiner Art gehört, und in dem sich auf sauberen, zum Teil ungewöhnlich schönen Kupferstichen die meisten der uns aus früheren Zeiten bekannten Mißbildungen finden, sind auch die meisten der Abbildungen vor-handen, welche wir z. B. auch bei Aldrovandus, Paré und vielen andern nachweisen können“ (Goldschmid). – Teilw. wasserrandig u. gebräunt; S. 1 mit hinterl. Randläsur; mod. Exlibris.

** Third edition, the second to be illustrated. – Partly waterstained and browned; backed marginal lesions to page 1; modern book-plate to endpapers. Contemporary calf, worn, some flaws to spine, joints partly split.

– Abbildung oben –

314 Lieutaud, J. Inbegriff der ganzen medicinischen Pra-xis. Verbesserte u. abgekürzte Auflage. 6 Teile in 3 Bdn. Frankenthal 1785. (18:11,5 cm). Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch., leicht berieben, Rücken etwas rissig (= Auserlesene Sammlung der besten medicinischen und chirurgischen Schriften, Bde. 7-12). 250,–Blake 271. – „L. rectified many anatomical errors, described ca-refully the structure and relations of the heart and its cavities, and added to the contemporary knowledge concerning the bladder“ (GM 396). – Gering stockfleckig; mod. Exlibris.

315 (Loen, J. M. v.). Sod riqevon we-serefah (hebraice) i. e. Das Geheimnuß der Verwesung und Verbrennung aller Dinge nach seinen Wundern im Reich der Natur und Gnade, Macro & Microcosmicè als die Schlüssel dadurch der Weeg zur Verbesserung eröffnet, das Ver-borgene der Creaturen entdecket, und die Verklärung des sterblichen Leibes gründlich erkandt wird. O. O. 1729. (16:10 cm). 1 Bl., 80 S. Mod. Hlwd. mit goldgepr. Rückentitel. 250,–VD 18 1222426X. – Johann Michael von Loen (1694-1776) stu-dierte in Marburg Rechtwissenschaften, „wo Christian Thomasius sein philosophisches Denken so maßgeblich prägte, daß L. seine ganze künftige Schriftstellerei im Sinne der Aufklärung als prak-tische Weltweisheit und Glückseligkeitslehre betrieben hat“ (NDB

Elberfeld (1880). Lwd. – 7. R. v. Krafft-Ebing. Hypnotische Expe-rimente. Stuttgart 1893. OU. – 8. A. Stöhr. Handbuch der Pasto-ralmedizin. 4. Aufl. Freiburg 1900. Hldr. – Dazu 5 weitere Beilagen, davon 2 medizinisch. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren. – Zus. 13 Bde. oRR.

308 – von 8 Bänden über Pharmazie. Verschiedene Orte 1699-1797. Verschiedene 8vo-Formate. Einbände d. Zt. mit Gebrauchspuren. 300,–1. S. Blankard (Blankaart). Von Würckungen derer Artzneyen in dem menschlichen Leibe. Leipzig 1699. Hprgt. – VD 17 23:634450B. – Wasserrandig, letzte Bll. mit Randläsuren. Es fehlt das letzte Bl. – 2. J. Juncker. Conspectus chemiae theoretico-practicae. Bde. 1-2 (von 3) in 1 Bd. Halle 1749. Hprgt. – Blake 238. – Ohne Bd. 3. – 3. Bericht, von dem edlen Sauer-Wasser zu Ditzenbach. München 1760. Ohne Einband. – 4. J. J. Plenck. Neue und leichte Art den mit der Lustseuche angesteckten Kranken das Quecksilber zu geben. 3. verb. u. verm. Aufl. Wien 1773. Hldr. – Blake 356. – 5. Ders. Chirurgische Pharmacie. 4. verm. Ausg. Wien 1790. Hldr. – Blake 355. – 6. M. Stoll. Lehrbegriffe von den äusserlichen Arzneymitteln. Augsburg 1789. Hldr. – Blake 435. – 7. C. Bergner. Handbuch für Apotheker und Scheidekünstler. 2 Teile u. Anhang in 1 Bd. Prag 1794. Pp. – Titel mit kleinem seitl. Abriss. – 8. K. G. Hagen. Lehr-buch der Apothekerkunst. 5. rechtm. u. verb. Ausg. Bd. 1. Königs-berg 1797. Mit Titelvign. Pp. – Blake 193. – Titel mit seitlichem Abriss u. etwas Bildverlust. – Insg. mit leichten Gebrauchspuren. – Zus. 8 Bde. oRR.

309 – von 7 Werken über Pharmazie. Verschiedene Orte, 1819-1975. Verschiedene 8vo-Formate. Verschiedene Einbände d. Zt., teilw. mit Gebrauchspuren. 300,–1. M. P. Orfila. Handbuch der med. Chemie. Ersten Bandes, zweiter Teil. Erfurt 1819. Hldr. – 2. A. Herr. Theorie der Arzneiwirkungen. Freiburg 1836. Pp. – Titel mit Namenszug. – 3. L. F. Bley u. G. F. Walz. Neue Denkschrift über die nothwendigen Reformen der phar-maceutischen Verhältnisse in Deutschland. Hannover 1851. OU. – 4. C. G. G. Nittinger. Jenner’s Gant. Leipzig 1862. Mit 11 teils gefalt. Tafeln. Pp. – 5. L. Kist. Fortgesetzte Hausapothek‘. Mainz 1864. Hldr. – 6. L. Lewin. Phantastica. Die betäubenden und erregenden Genussmittel. Berlin 1924. Or.-Hldr. – 7. C. W. Hufeland. Die Kunst, das menschl. Leben zu verlängern. Stuttgart 1975. Or.-Ldr. – Eins

Nr. 313

Medizin – Pharmazie 73

320 Nittinger, C. G. G. Die Impfzeit und die Protestanten gegen Jenner’s Gift und Zauber. Leipzig, G. Brauns, 1859. (20,5:13,5 cm). Mit lith. Porträt, gefalt. farb. lith. Tafel u. gefalt. Tabelle. 1 Bl., 237 S., 1 Bl. Kartonage d. Zt., Rücken mit mehreren Fehlstellen. 300,–

Vgl. ADB XXIII, 715ff. (Verfasser). – Nittinger (1807-74) „beschäf-tigte sich mit wissenschaftl. Feststellung der Gifte und begann 1848 seine Angriffe gegen die Schutzpocken-Impfung und das Württemb. Impfgesetz“ (Hirsch-H. IV, 375). Vorderdeckel mit ei-genh. Widmung des Verfassers an einen Prof. Dr. Zimmermann. – Teilw. stockfleckig. – Dazu: 1. Ders. Die Impfvergiftung. Erster An-sicht zweiter Theil. Stuttgart, Hallberger, 1852. OU. mit eigenh. Widmung des Verfassers, etwas lädiert. – Unbeschnitten. – 2. (T. Hahn; pseud.:) H. Hennemann. Die Impfvergiftung der Jugend des deutschen Reiches. Eine öffentliche Denunciation an den Fürsten Reichskanzler v. Bismarck. O.O. (1875). OU., leicht fleckig. – 3. G. F. Kolb. Der heutige Stand der Impffrage in kurzen Umrissen. Leip-zig, A. Felix, 1879. OU., fleckig. – Zus. 4 Bde.

321 Osiander, F. B. Denkwürdigkeiten für die Heilkunde und Geburtshülfe. 2 in 3 Bdn. Göttingen, Vandenhoeck-Ru-precht, 1794-95. (19,5:12,5 cm). Mit 2 gest. Titelvign. u. 10 (3 gefalt.) Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch., berieben. 200,–

Blake 115. – Erste Ausgabe. „O. war seinerzeit einer der gefeierts-ten Lehrer der Geburtshilfe“ (Hirsch-H. IV, 452). – Stockfleckig; Titel mit Namenszug Doellinger; Bd. 1 anfangs sowie gegen Ende mit Wurmspuren im Außensteg; mod. Exlibris

322 Paré, A. WundArtzney, oder Artzney spiegell… In wel-cher, beneben klarer und gnugsamer Anleytung zur Wund-Artzney, auch eygentlicher unnd vollkommener Anatomischer Beschreibung, aller Glieder, Bein, Mäuß-lin und Adern deß Menschlichen Leibs, außführlich und mit gewisser Warheit auß eygener Erfahrung gelehrt wirdt, Wie man alle unnatürliche Geschwulst, Wunden, Geschwär, Krebs, Fisteln, Brüch und Verrenckungen… heylen und curieren soll… Von Petro Uffenbach… in die Teutsche Sprach auff das fleissigst transferirt und ge-setzt. Frankfurt, Z. Palthenius für P. Fischer Erben, 1601. Fol. (33:22 cm). Mit mehr als 300 Textholzschn. 8 Bll., 1239 S., 8 Bll. Ldr. des späten 19. Jh. mit Deckelblind-prägung u. Rückenvergoldung; berieben, Vorderdeckel mit Wurmspur, vord. Innengelenk angebrochen. 3.000,–

XV, 47). – Gering stockfleckig; Titel teilw. mit andersfarbiger Tinte nachgezogen.

316 Médeciniana, ou recueil d’anecdotes médici-chirurgi-co-pharmacopoles. „A Épidaure, au Temple d’esculape, L’an d’Hippocrate“ (= Lille, Blocquel u. Castiaux, ca. 1811). 16mo (11:6,5 cm). Mit kol. Holzschn.-Front. 128 S., 8 Bll. Illustr. Or.-Brosch., gebraucht. 200,–

Wellcome IV, 100. – Am Ende mit Kalendarium für 1811. Wellcome hat außerdem Ausgaben mit Kalendarium für 1812 und 1814 mit gleichem Text. – Stellenw. stockfleckig oder wasserrandig, Ecken gestaucht.

317 Müller, J. Über die phantastischen Gesichtserschei-nungen. Eine physiologische Untersuchung mit einer physiologischen Urkunde des Aristoteles über den Traum. Koblenz, J. Hölscher, 1826. (21:13,5 cm). X, 117 S. Umschlag d. Zt., mit Randläsuren, Vordergelenk oben eingerissen. 300,–

Horblit 76; Garrison-M. 1456; Waller 6733; Hirsch-H. IV, 288. – Ers-te Ausgabe. „Müller’s early studies on specific nerve energies are included in the above work. Later he stated (1840) his law of speci-fic nerve energies“ (GM). – Gebräunt u. stockfleckig.

318 Nicolai, E. A. Rezepte und Kurarten mit theoretisch-praktischen Anmerkungen. (Bd. 5:) Nebst Register. Zweite verbesserte und vielvermehrte Ausgabe. 5 Bde. Jena, Cröker, 1788-94. (18,5:11 cm). Mit gefalt. Tabelle. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., leicht berieben, Rücken teilw. etwas rissig, Bd. 5 Kapital eingerissen. 300,–

Blake 324; Hirsch-H. IV, 359. – Erstmals 1784 in nur einem Band erschienen. – Etwas gebräunt.

319 – Sammlung von Beobachtungen, Recepten und Kurar-ten mit theoretisch-praktischen Anmerkungen. Jena, J. R. Crökers Witwe, 1784. (18,5:11 cm). 8 Bll., 840 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., leicht berieben, Rücken etwas rissig. 300,–

Blake 324; Hirsch-H. IV, 359; – Erste Ausgabe. „Unbeeindruckt von zeitgenössischen mechanistischen Konzepten, war N. Vitalist und Anhänger der Leibnizschen Monadenlehre, an deren Weiter-entwicklung er arbeitete. Gleichzeitig war er Humoralpathologe mit chemiatrischen Zügen und Anhänger der Phlogistonlehre“ (NDB XIX, 200). – Etwas stockfleckig.

Nr. 322

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Paré, A.)

74

Johann Gregor Anton Andris?, dat. 23. Mai 1707, Text u. hinterer Vorsatz stellenw. mit Randnotizen.

326 (Piles, R. de; pseud.:) F. Tortebat. Abregé d’anatomie, accomodé aux art de peinture et de sculpture. Paris, C.-A. Jombert, um 1760. Fol. (44,5:27,5 cm). Mit 10 ganzseit. Kupfern. IV S., 6 Bll. Mod. Ldr. 500,–Cushing VI.D.-29; vgl. Blake 353 u. Wellcome IV, 387 (andere Aus-gaben). – Erstmals 1667 erschienene Vesalische Anatomie zum Gebrauch für Künstler. Schöne großformatige Darstellungen. – Teilw. gebräunt u. stockfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsspuren, durchgehende Knickspur in der Mitte. Erste Textbll. mit Wurmspur im unteren Rand, Titel mit Namenszug.

327 Pivati, G. F. Riflessioni fisiche sopra la medicina elet-trica. Venedig, B. Milocco für L. Baseggio, 1749. 4to (29:21 cm). 2 Bll., 166 S. Alte Kart., etwas angestaubt, fleckig und mit kl. Randläsuren, Rücken insgesamt und vord. Spiegel oben überklebt, der hintere mit dem letz-ten w. Bl. verklebt. 300,–Blake 354; Wellcome IV, 396; Ronalds 400. – Erste Ausgabe dieser Abhandlung zur Elektrotherapie. – Leicht fleckig, Ränder hier und da schwach wasserfleckig oder mit kl. Läsuren, vereinzelt gering gebräunt. Unbeschnitten.

328 Platner, J. Z. Gründliche Einleitung in die Chirurgie, oder kurze Anweisung, alle Krankheiten, so denen Chir-urgis vorkommen, theils mit innerlichen und äußerlichen Medicamenten, theils durch Operationen zu curiren. 2 Bde. Leipzig, C. Fritsch, 1757. (18:11 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bll., 647 S.; 3 Bll., 530 S., 11 Bll. Ldr. d. Zt., Rücken rissig u. teilw. berieben. 250,–Blake 355; Hirsch-H. IV, 627. – Zweite deutsche Ausgabe seines Hauptwerks. – Stockfleckig; Bd. 1 teilw. leicht wasserrandig im Außensteg.

329 Plenck, J. J. Primae lineae anatomes in usum praelec-tionum. Wien, Gräffer, 1775. (20,5:13,5 cm). Mit gest. Titelvign. 4 Bll., 309 S., 1 Bl. Anz. Hlwd. d. Zt., Kanten etwas berieben. 80,–Wellcome IV, 401; Hirsch-H. IV, 631; vgl. Blake 356 (3. u. 4. A.). – Erste Ausgabe, auch in deutscher Übersetzung erschienen („Erster Umriss der Zergliederungskunst des menschlichen Leibes“). – Ge-ring stockfleckig, Titel mit zwei Stempeln.

330 Poeta, G. Che la natura nell’ingeneramento de’ mostri non sia ne attonita, ne disadatta ne i poeti gli finsero per calda, ed altera fantasia ma per uso d’artificiose allegorie. Neapel, N. Naso, 1747. 4to (29:23 cm). Mit gest. Titelvignette und 1 gest. Initiale. 10 Bll., 136 S., 4 Bll. Alte Kart., gebräunt, wasser- und Rückdeckel auch tintenfleckig, Rücken mit Prgt. überklebt. 300,–Blake 357; nicht bei Wellcome und Hirsch-H. – Erste Ausgabe. – Leicht fleckig, stellenw. stärker oder etwas gebräunt, in der 2. Hälf-te Wasserfleck in der oberen Außenecke. Unbeschnitten.

331 Preger (Präger), J. C. F. – Vier handschriftlich ausge-füllte gedruckte Urkunden zur Ausbildung des Chirur-gen Johann Christian Friedrich Preger aus Stargard in Pommern. 1766-1770. (21:34 bis 35,5:45 cm). Jeweils mit Siegel u. Unterschriften.*# 200,–Vorhanden sind der Nachweis der ehelichen Geburt (Stargard 1766), der Gesellenbrief (Stargard 1768), zwei Kundschaften (Star-gard 176[9]) und Berlin 1770).

332 Psychologie und Psychiatrie. – Freud, S. Drei Ab-handlungen zur Sexualtheorie. Leipzig u. Wien, Deuti-cke, 1905. (23,5:16,5 cm). 1 Bl., 83 S. Hlwd. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. 750,–Garrison-M. 4983; Grinstein 79; Norman F55. – Erste Ausgabe. „Second only to the ‚Interpretation of dreams‘ in its importance to Freudian theory“ (Norman).

333 – Wernicke, C. Der aphasische Symptomkomplex. Eine psychologische Studie auf anatomischer Basis. Breslau, M. Cohn & Weigert, 1874. (22:14,5 cm). 72 S. Schlichter Hlwd. d. Zt., berieben u. bestoßen. 800,–

VD 17 3:606922Y; Krivatsy 8607 (unvollständig); Doe, Paré 56; Hirsch-H. IV, 503. – Erste deutsche Ausgabe. Paré gilt als der größ-te Chirurg seiner Zeit. „Niemand vor P. hat so viel für die Chirurgie getan, wie er, niemand mit so praktischem Talent, erfinderischem Geiste und reich an Hilfsmitteln sich mit derselben beschäftigt“ (H.-H.). Er verbesserte die Amputation und Trepanation, führte die Unterbindung der Arterien ein, war als Geburtshelfer bedeutend und mit ihm „beginnt in der praktischen Zahnheilkunde eine neue Zeit“ (Sudhoff, Gesch. der Zahnheilkunde, S. 149). Übersetzer ist der Frankfurter Stadtarzt Peter Uffenbach (vgl. Kallmorgen 435), der Guillemeaus lateinische Fassung zugrunde legte. Die schönen Holzschnitte, meist Instrumente (von denen Paré einige erfand), aber auch anatomische Abbildungen, Missbildungen, Monster, einige zoologische Darstellungen, sind aus der lateinischen Aus-gabe der „Opera“ (Frankfurt 1594) übernommen. – Papierbedingt gebräunt, stellenw. etwas wasserrandig, vereinzelt kl. Wurmspu-ren, Titel aufgezogen u. mit Randdefekten (geringer Buchstaben-verlust), S. 135/36 mit Randdefekten (Papierfehler), an der unteren Außenecke restauriert. Ohne die doppelblattgr. Tabelle.

– Abbildung Seite 73 –

323 – Wundartzney, Oder Artzney spiegell… welcher, bene-ben klarer und gnugsamer Anleytung zur Wund Artzney, auch eygentlicher und vollkommener Anatomischer Beschreibung, aller Glieder, Bein, Mäußlin und Adern deß Menschlichen Leibs, außführlich gelehrt wird, Wie man alle unnatürliche Geschwulst, Wunden, Geschwär, Krebs, Fisteln, Brüch und Verrenckungen… curieren soll. Von Petro Uffenbach in die Teutsche Sprach trans-ferirt und nun zum andernmal in Truck verfertiget. Frank-furt, C. Rötell für J. Fischer Erben, 1635. Fol. (33:21 cm). Mit 1 gefalt. Tabelle u. über 300 Textholzschnitten. 8 Bll., 982 (statt 984) S., 16 Bll. Ldr. d. 18. Jhdts. mit 2 Schließen, etwas berieben. 1.200,–VD 17 23:298121B; Krivatsy 8608; Doe, Paré 57; Hirsch-H. IV, 503. – Zweite deutsche Ausgabe, erstmals deutsch 1601 erschie-nen. „The textual changes are slight. It is, in fact, simply a reprint, not page for page, of the 1601 edition, with some alterations in spelling“ (Doe). – Stark gebräunt; erste Bll. mit hinterl. seitlichen Randläsuren, Titel seitlich eingerissen; stellenw. mit kleineren Wurmgängen; wenige Bll. eingerissen; teilw. mit hs. Zeichnungen am Bild- bzw. Textrand, S. 885 im Bild; S. 59 teils gelöst; S. 724-25 mit Tintenflecken; S. 825, 877, 935 durchgerissen, Rest lose beiliegend; Tabelle lädiert u. mit Textverlust. Es fehlen die S. 37-38.

324 Pest. – Grazioli, A. Discorsi di peste. Nelquale si con-tengono utilißime speculationi intorno alla natura, ca-gioni, e curatione della peste, con un Catalogo di tutte le Pesti più notabili de’ tempi passati. Et appresso un Trattato di Peste molto dotto, & breve non più veduto di Saladino Ferro Ascolano. Venedig, G. Polo, 1576. 4to (24:17,5 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel. 10 Bll., 178 S., 1 Bl. Alte Kart. mit hs. Rtit., etwas angestaubt, und fleckig, Bezug an Gelenken und Rücken mit Ein- und kl. Ausrissen. 800,–Durling 2166; Wellcome I, 2924. – Erste Ausgabe. Der Text von Saladinus de Asculo nach S. 132 mit separatem Zwischentitel, „is translated from the Latin by Salustio Viscanti. The text, dated 1448 at the end, is followed by three anonymous receipts against the plague, signed by the translator and dated 1564“ (Durling). – Meist etwas wasserfleckig, fast durchgehend kl. Wurmgänge in der oberen Innenecke (teilw. mit kl. Buchstabenverlusten), Titel etwas gebräunt, 2 Bll. Vorstücke oben mit Randausriss. Unbeschnitten.

** First edition. – Some dampstaining, worm trails to upper inner corner throughout (partly with small loss of letters), 2 preliminary leaves with marginal tear. Uncut copy bound in old boards, some-what soiled and worn, small tears to joints and spine.

325 (Pfitzer) Pfizer, J. N. Vernünfftiges Wunden-Urtheil, wie man newlich von allen Wunden deß menschlichen Lei-bes gründlichen Bericht, ob solche gefährlich, tödtlich, oder nicht, vor Gericht, und anderswo, ertheilen möge. Anietzo zum andern Mal aufgelegt, vermehret, und mit einem Anhang versehen. Nürnberg, J. Endter, 1674. (14:8,5 cm). 12 Bll., 323 S. Hprgt. d. Zt. mit hs. Rücken-titel, berieben u. mit leichten Gebrauchspuren. 300,–VD 17 23:635329Z; Hirsch-H. IV, 586; vgl. Krivatsy 8894 (EA). – Zweite Ausgabe, erstmals 1668 erschienen. – Gebräunt; obere Ecke mit minimalem Wasserrand; Vorsatz mit Besitzvermerk von

Medizin – Pharmazie 75

zog aus allen Theilen der Welt Mediciner nach Göttingen, welches unter ihm seine Blüthezeit hatte“ (H.-H.). Mit den Registern zu den Bdn. 1-12, nicht mehr erschienen. – Stellenw. stockfleckig; hier und da mit Bleistiftanstreichungen im Text; Bd. 2 teilw. mit Wurm-spuren.

337 Röschlaub, A. Untersuchungen über Pathogenie oder Einleitung in die Heilkunde. 3 Bde. Frankfurt, Andreae, 1800-03. (20,5:12,5 cm). Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. 2 Rsch., leicht berieben. 400,–Blake 386; Hirsch-H. IV, 849. – Zweite Ausgabe. „Röschlaub ist der Begründer des unter dem Namen der Erregungstheorie bekannten, auf den Grundsätzen des Brownianismus beruhenden Systems der Medicin“ (H.-H.). – Dazu: 1. Ders. Magazin zur Vervollkommnung der theoretischen und praktischen Heilkunde. Bde. 1-4, 6-8 (von 10) in 7 Bdn. Ebenda, 1799-1803. Mit 2 gefalt. Tabellen. Hldr. d. Zt. (6) mit reicher Rvg. u. 2 Rsch. u. Pp. d. Zt. (1) mit Rsch., berieben. – Blake 283 (nur Bde. 1-4). – Erste Ausgabe. – Ohne die Bde. 5, 9-10 sowie das Suppl.-Heft. – 2. Ders. Über Medizin, ihr Verhältniss zur Chirurgie nebst Materialien zu einem Entwurfe der Polizei der Me-dizin. Ebenda, 1802. Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. 2 Rsch. – 3. Ders. Lehrbuch der Nosologie. Bamberg u. Würzburg, Göbhardt’s Witwe, 1801. Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. 2 Rsch. – Alle Bände stockfleckig; Vorsatz mit Namenszug; mod. Exlibris. – Zus. 12 Bde.

338 Sabatier, R. B. Lehrbuch für praktische Wundärzte, in welchem diejenigen chirurgischen Operationen, welche am häufigsten vorkommen, abgehandelt sind. Aus dem Französischem von W. H. L. Borges. 3 Bde. Berlin, H. A. Rottmann, 1797-99. (20:12,5 cm). Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. u. etwas Rvg., diese oxydiert, berieben, Bd. 1 Rücken mit kleineren Fehlstellen. 250,–Blake 396; vgl. Wellcome V, 2 u. Hirsch-H. IV, 938 (franz. EA). – Erste deutsche Ausgabe. „S. sowohl wie sein jüngerer Zeitgenos-se Desault waren die Häupter miteinander rivalisirenden Schulen; Ersterer, auf die Autorität seiner berühmten Vorgänger Petit, Louis, Morand sich stützend, deren Lehren erweiternd und vervollkomm-nend“ (Hirsch-H.). – Leicht stockfleckig; Vorsatz mit Namenszug u. mod. Exlibris.

339 Sammelband mit 6 medizinischen Werken des 16. (5) und 17. (1) Jahrhunderts in deutscher (5) und latei-nischer (1) Sprache. 1560-1607. (15,5:10 cm). Prgt.-Manuskriptbd. d. Zt., etwas gebräunt, gering berieben, wenige kl. Wurmlöcher. 2.500,–Enthält in Bindefolge: 1. H. E. Hessus. De tuendae bona valetu-dine. Frankfurt, C. Egenolff, 1560. Mit einigen Textholzschnitten. 6 nn., 2 w., 160 num. Bll. – VD 16, E 1471; Durling 2290. – Ent-hält, neben dem bekannten diätetischen Lehrgedicht des Eobanus, Placotomus’ „De natura et viribus cerevisiarum“ (vgl. Schoellhorn I, 4 u. 7-8). – Titel in Rot u. Schwarz gedruckt. Teilw. gebräunt, vereinzelt fleckig, wenige kl. Wurmlöcher, Überschrift von Bl. 32 angeschnitten.

2. G. Graseccius (Graseck). Fons salutis scatebra Petrina. Das ist, Gründliche Beschreibung der weitberümbten Brun(n)quellen deß Heils, des genandten Sant Petersthals unnd Grießbachers Sauer-wassers. Straßburg J. Martin, 1607. Mit 1 doppelblattgr. Kupferta-fel. 20 Bll., 463 S. – VD 17 12:189381A; Wellcome I, 2910. – Sehr seltene erste Ausgabe der frühen Bädermonographie. Enthält auch viel Allgemeines zum Badewesen. Autor war Arzt in Straßburg. Mit dekorativer Ansicht der Brunnenanlage von Griesbach (Bad Peters tal-Griesbach). – Etwas gebräunt, Titel mit zwei kleineren Löchern im Bund.

3. J. Bauhin. Kurtzer bericht, Wie man sich mit Göttlicher hülff vor der Pestilentz verhüten vnd bewahren sol. In Teutsche Spraach in Truck verfertiget durch T. Noblot. Mömpelgard, J. Foillet, (1597). 1 Bl., 60 S. – VD 16, B 851; IA 114.873; nicht bei Durling. – Der Übersetzer Noblot nennt sich Apotheker in Mömpelgard. – Etwas gebräunt, 2 Bll. mit Wasserrand.

4. J. J. Nietheimer. Kurtzer und warhaffter Bericht von der ietz regirenden gefärlichen kranckheit der Pestilentz. Aus den Büchern des Theophrasti Paracelsi zusammen getragen und gemehret. Straßburg, B. Jobin, 1583. Mit Holzschnittwappen (Grafen von Hanau). 54 nn., 2 w. Bll. – VD 16, P 485; Sudhoff, Paracelsus 193; nicht bei Durling. – Erste Ausgabe der seltenen Pestschrift. „Das Schriftchen ist nicht ohne Geschick aus den verschiedenen Pestschriften Hohenheims zusammengestellt, vieles ist wörtlich herüber genommen, doch fehlt es nicht an erklärenden und ver-bindenden eigenen Zuthaten“ (S.). – Etwas fleckig, erste 2 Bll. mit Papierfehler im unteren weißen Rand.

5. C. Hieblin (Hybele). Tractat von der aller fürtrefflichsten und kräftigsten Artzney wider allerley Gifft: welches der Stein Bezaar

Garrison-M. 4623; Kreuter 1560. – Erste Ausgabe. „Sensory apha-sia (‚Wernicke’s aphasia‘). Wernicke did important work on the lo-calization of aphasia; he included in his book accounts of alexia and agraphia“ (GM). – Gebräunt, Titel recto u. verso mit Biblio-theks- u. Deakzessionsstempeln.

– Abbildung oben –

334 Puchelt, F. A. B. Das Venensystem in seinen krank-haften Verhältnissen. Leipzig, Brockhaus, 1818. (21:13 cm). XXVI, 405 S. Pp. d. Zt. mit hs. Rsch., be- rieben. 200,–Wellcome IV, 446; Hirsch-H. IV, 684. – Erste Ausgabe. Puchelt war Professor für Pathologie in Heidelberg. – Innen sauber, Vorsatz mit Namenszug.

335 Richter, A. G. Anfangsgründe der Wundarzneykunst. 7 Bde. Göttingen, J. C. Dieterich, 1786-1804. (20,5:13 cm). Mit 44 gefalt. Kupfertafeln. Abweichende Hldr. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben u. Rücken rissig. 500,–Blake 381; Wellcome IV, 523; Hirsch-H. IV, 800. – Mischauflage. „Besondere Verdienste erwarb sich R. durch die Erhöhung des Ansehens der Chirurgie allgemein und der Augenchirurgie im be-sonderen. Es gelang ihm, das bislang handwerklich ausgerichte-te Fach an die Hochschulmedizin anzunähern und auf eine wiss. Grundlage zu stellen“ (NDB XXI, 524). Die Tafeln zeigen chirurgi-sche Instrumente. – Etwas stockfleckig; Vorsätze sowie Titel von Bd. 4 mit Namenszug; Bd. 7 Tafel 1 mit Randläsuren; mod. Exlibris.

336 – Chirurgische Bibliothek. 15 Bde. u. 2 Register, zus. 17 Bde. Göttingen u. Gotha, J. C. Dieterich, 1771-96. (17,5:11 cm). Mit 31 (29 gefalt.) Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. 2 Rsch., berieben, Rücken rissig; Bd. 11 u. Registerbd. 2 Kapital mit kleiner Fehl- stelle. 600,–Blake 88; Hirsch-H. V, 17f. – Vollständige Reihe, so selten. Das Werk berichtet nach Art eines Journals über alle „blutigen Neu-igkeiten und Erfindungen“ (Hahnemann).Richter (1742-1812) war Professor der Medizin in Göttingen. „Seine Erfolge sowohl als leh-render, wie als ausübender Arzt waren auserordentliche; sein Ruhm

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Sammelband mit 6 medizinischen Werken.)

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w. Bll. – VD 16, H 3463; Durling 2518; nicht bei Wellcome. – Zweite, verbesserte Ausgabe der Schrift des Konstanzer Stadtarztes. Fehlt in den meisten medizinischen Sammlungen. Behandelt den einst als Antidotum hochgeschätzten Bezoar.

ist. Konstanz, N. Kalt, 1598. 48 Bll. (d.l.w.). – VD 16, H 3463; Durling 2518. – Zweite, verbesserte Ausgabe der Schrift des Konstanzer Stadtarztes. Behandelt den einst als Antidotum hochgeschätzten Bezoar. – Etwas gebräunt u. stockfleckig, 1 Bl. mit Feuchtigkeits-rand, sonst nur vereinzelt kleineren Feuchtigkeitsspuren.

6. C. Deodatus. Kurtzer doch gründlicher Bericht uber das Babel-hoverisch Würtembergisch zu offtermahlen in druck außgangenen Artzneybuch; wie auch von andern als Würsumm, Mathiolo .. wie was massen solche abzulesen unnd zu wahrem gebrauch zu brin-gen seyen. Freiburg, M. Beckler (Böckler), 1598. 32 nn Bll. – Nicht im VD 16, IA u. Durling. – Nur ein weiteres Exemplar nachweisbar. – Gebräunt, kleine Feuchtigkeitsränder, wenige alte An- u. Unter-streichungen, fast durchgehende Wurmspur mit etwas Buchsta-benverlust.

– Abbildungen oben und rechts –

– Sammelband mit unbekannter Rossarznei – 340 – mit 9 medizinisch-alchemistischen und literarischen

Werken. Verschiedene Druckorte, 1570-1604. (16:10,5 cm). Prgt. d. Zt. aus einer Handschrift des 12. Jahrhun-derts; etwas fleckig, gedunkelt u. berieben, ehemals mit 4 Schließbändern. 8.000,–Sehr bemerkenswerter Sammelband mit sechs überaus seltenen medizinischen und alchemistischen Schriften des 16. Jahrhun-derts, darunter ein ungewöhnliches mineralogisch-medizinisches Werk, eine bibliographisch bisher unbeschriebene Rossarznei und ein auf dem Antiquariatsmarkt praktisch unauffindbarer Straßbur-ger Paracelsus-Druck; der Band umfasst überdies drei satirische Schriften des frühen 17. Jahrhunderts über das Podagra (Gicht). Enthalten sind in Bindefolge:

1. T. Schnellenberg (Ocyorus). Experimenta. Von zwentzig Pestil-entz Wurtzeln, und Kreuttern, wie sie alle, und ein jegliches beson-ders, für Gifft und Pestilentz gebraucht mögen werden… Jetzund von newem ubersehen unnd an vilen Orthen verbessert. Straßburg, J. Rihel, (1577). Mit 21 Pflanzenholzschn. im Text u. Drucker-marke auf dem Titel. 43 num., 5 nn. Bll. – VD 16, S 3256 (nicht in München u. Wolfenbüttel); Muller 523, 178; Wellcome I, 4609 (unvollständig); vgl. Nissen, BBI 1786 u. Durling 4128 ff. (andere Ausgaben). – Zweite Straßburger Ausgabe des Taschen-Kräu-terbuches, erstmals 1552 in Frankfurt erschienen und nach der Quartausgabe von Brunfels’ Kräuterbuch illustriert. – Ca. 30 Bll. zu Beginn mit Mäusefraß im Fußsteg (ohne Textberührung), Titel mit Eckabriss (Verlust an Druckvermerk u. Druckermarke).

2. C. Hieblin (Hybele). Tractat von der aller fürtrefflichsten und kräftigsten Artzney wider allerley Gifft: welches der Stein Bezaar ist. Konstanz, N. Kalt, 1598. Mit typogr. Titelbordüre. 47 num., 1 Nr. 339

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Medizin – Pharmazie 77

the title as well from the ‚Rechter Gebrauch der Alchimei‘, 1531. The second part deals with what was thought to be transmutation and with the separation of gold and silver, and appended is the treatise of Gilbertus Cardinal upon solution of metals, polishing of gems, and similar practical applications of chemistry“ (Ferguson). – Bl. 74 mit Randdefekt ohne Textberührung.

7. J. F(ischart). Podagrammisch Trostbüchlein. Innhaltend zwo artlicher Schutz Reden von herrlicher Ankunfft, Geschlecht, Hoff-haltung, Nutzbarkeit und tieffgesuchtem Lob deß hochgelehrten, gliedermächtigen und zarten Fräwlins Podagra. Nun erstmals zu kitzeligem Trost und Ergetzung… publiciert. Straßburg, T. Jobin, 1604. Mit Titelholzschn. 94 nn, 2 w. Bll. – VD 17 3:005998X; Goed. II, 497, 29. – Dritte Ausgabe der erstmals 1577 in zwei Varianten erschienenen satirischen Schrift. Der aus der Erstausgabe über-nommene Titelholzschnit zeigt einen Greis mit Krücken zwischen Venus und Bacchus sitzend.

8. G. Fleissner. Ritter Orden deß Podagrischen Fluß. Das ist: Kurt-ze und eigentliche beschreibung… von deß zarten Jungfräwleins und Göttin Podagrae Herkunfft, Geburt, Namen, Complexion, Auf-ferziehung, Unterweisung &c. Anjetzen widerumb auffgelegt, und an vilen Örtern mit Fleiß ubersehen. O. O. u. Dr. 1601. 24 nn. Bll. (d.l.w.). – VD 17 12:100818V; vgl. Goed. II, 286, 90, 5 (andere Aus-gaben). – Erstmals 1594 gedrucktes satirisches Gedicht über das Podagra. Mit fingiertem Privileg der „Kön. Mayest. in Zypern“.

9. (W. Pirckheimer). Action oder Anklag der armen Podagrischen Rott. Uber die Tyranney und Unbarmhertzigkeit ihrer Königin Poda-grae; derselben nothwendige Defension oder Verantwortung drauff vor dem Richter; Sententz oder rechtlicher Außspruch berürten Richters; sampt angehefften Lobsprüchen der Königin Podagrae zu ehren. Alles jetzt an Tag gegeben. O. O. u. Dr. 1601. 16 nn. Bll. – VD 17 1:631633K. – Erste deutsche Ausgabe von Pirckheimers 1522 erschienener „Apologia seu Podagrae laus“. „Satirisch-hu-morvolle Lobrede, worin er sein eigenes Gichtleiden in überlegen-humorvoller Weise verspottete“ (W. Trillitzsch in Marginalien 81, S. 7).

Die einzelnen Schriften sind unterschiedlich, jedoch meist nur ge-ring gebräunt und nur gelegentlich leicht fleckig, insgesamt aber, abgesehen von den oben erwähnten kleineren Defekten, sehr gut erhalten. Das für den Einband benutzte Pergamentblatt stammt aus einer lateinischen Handschrift des 12. Jahrhunderts (Inhalt: Lesungen aus Epheser 1 und Römer 8). Innendeckel mit Namens-zug „Heinrich Heix“ und Stempel des Mediziners Dr. Engelbrecht in Mülheim/Ruhr.

– Abbildungen oben und Tafel 8 –

3. C. Person. Kurtzer Bericht, von der Natur und Eigenschafft des Röchlitzer Steinmarcks, und wie dasselbe zu der Artzney nützlich zu gebrauchen. Wittenberg, G. Müller für P. Helwig, 1596. Mit 1 Wappenholzschn. 22 nn., 2 w. Bll. – VD 16 P 1635 (nur in Halle); vgl. Hirsch-H. IV 563 (zum Autor); nicht in den großen medizini-schen Sammlungen und bei Sinkankas. – Einzige Ausgabe. Sehr seltene Schrift über das Rochlitzer „Steinmark“, eine Mischung von Kaolinit und Nakrit. Das Mineral wurde bereits von Mattioli als Heil-mittel empfohlen, fand aber auch als Siegelerde und Schneider-kreide Verwendung. Christian Person (gest. 1613) war langjähriger Amtsarzt von Rochlitz.

4. Bewärte Rosß Artzney, durch ein erfarnen und besondern Liebhabern der Reyterey, und anderen Marstallern, un(d) auch Schmiden zusamen targen (!) und bracht. O. O. u. Dr. 1570. Mit Titelholzschn. CXXXVII S., 3 Bll. (d.l.w.). – Noch nicht im VD 16. – Bibliographisch für uns nicht nachweisbare Ausgabe dieser über-aus seltenen anonymen Rossarznei. VD 16 kennt lediglich eine un-datierte, um 1545 bei Rudolf Deck in Basel erschienene Ausgabe (ZV 28934, nur in Basel nachgewiesen). Der Titelholzschnitt, der die Behandlung eines Pferdes mit einem Heiltrank zeigt, ist wesentlich feiner ausgeführt als derjenige der Basler Ausgabe.

5. T. Paracelsus (B. v. Hohenheim). De Lapide Philosophorum, drey Tractat. I. Manuale de Lapide medicinali. II. De Tinctura Phy-sicorum. III. De Tinctura Planetarum. Vor nie gantz außgangen. Straßburg, N. Wyriot, 1572. 8 nn. (l. w.), 55 num., 1 w. Bll. – VD 16, P 488; Muller 558, 5; Sudhoff 140; nicht bei Durling u. Wellcome. – Erste Ausgabe dieser von Michael Toxites edierten Sammlung. Das „Manuale“ wurde im selben Jahr mit größeren Abweichungen in Basel von Bodenstein in dessen „Metamorphosis“ veröffentlicht. „Es scheint als ob Toxites von Bodenstein’s Metamorphosis (No. 137) schon Wind bekommen hätte und dadurch zu seiner Ausgabe veranlasst wäre. Benutzt hat er aber Bodenstein’s Ausgabe wohl nicht“ (Sudhoff). Huser folgte für seine Paracelsus-Werkausgabe vor allem der Bearbeitung des Toxites. – Titel u. einige weitere Bll. mit kl. Randdefekten im Fußsteg, bei Bl. 20 auch im Außensteg (alles ohne Textberührung).

6. (P. Kertzenmacher). Alchimia, das ist, alle Farben, Wasser, Olea, Salia, unnd Alumina, damit man alle Corpora, Spiritus unnd Calces prepariert, sublimiert unnd fixiert, zubereyten… Auch von Solviern unnd Scheydung aller Metall, Polierung allerhandt Edelgestein &c. Frankfurt, Egenolffs Erben, 1574. Mit 20 (5 ganz- u. 8 halbseiti-gen) Textholzschn. (inkl. einiger Wiederholungen). 79 num., 1 nn. Bll. – VD 16, K 781 (nicht in München u. Wolfenbüttel); Brüning 468; Rosenthal 475; Richter 367; vgl. Duveen 318 u. Ferguson I, 19 (andere Ausgaben). – Sechste (zweite Frankfurter) Ausgabe des alchemistischen Kompendiums, zuerst 1534 in Straßburg erschie-nen. „The compiler has taken not only a number of the receipts but

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mit Anstreichungen am Textrand in Bleistift; Titel mit Namenszug; mod. Exlibris; Bd. 2 letzte Bll. mit kleiner Wurmspur im Außensteg.

347 Tamba (Taki) Gentoku (Motonori). Kôkei Saikyûhô (jap.: Behandlung von Notfällen zum Nutzen der Men-schen). 3 Bde. Edo, Kansei 1-2 (= 1789-90). 27:18 cm. Mit mehr als 130 teils blattgr. Textholzschn. Xylo-graphisch bedruckte Doppelbll. in Blockbuchbindung. Graue Or.-Umschl. mit geometrischem Muster u. je 2 xylogr. Deckelschildern; etwas berieben u. mit Wurm-spuren, Heftung erneuert. 600,–Kerlen 907; Kraft II, 300; Mestler, A Galaxy of Old Japanese Medi-cal Books I, 303 f. – Erste Ausgabe. Reich illustrierte medizinische Abhandlung, der Schwerpunkt liegt vor allem auf der Behandlung von akuten Notfällen (Bewusstlosigkeit, Erfrieren, Ertrinken, Ver-brennungen, Vergiftungen etc.). Das auf Veranlassung von Shogun Tokugawa Ieharu verfasste Werk war besonders für die Landbe-völkerung bestimmt, die nur schlecht ärztlich versorgt war. Dem-entsprechend ist es auch reich an instruktiven Illustrationen, dar-unter viele schöne Pflanzenholzschnitte. Mit Mikaeshi. – Vereinzelt Wurmspuren, meist nur in den Rändern, Text u. Illustrationen kaum betroffen. Roter bzw. blauer Stempel auf dem Vorderdeckel sowie zu Beginn u. am Ende aller Bände.

** 3 vols. Xylographically printed in Chinese style on native paper. First edition, richly illustrated with nearly 150 woodcuts of medical plants and emergency treatments. „This work is unique in that it was compiled at the specific command of the shogun, Iyeharu, be-fore his death in 1786 for the promulgation of medical knowledge among the common people, describing how to remedy maladies of various kinds without the help of a physician“ (Mestler). The il-lustrations cover every phase of emergency treatment, including revival of the drowned or intoxicated by artificial respiration and treatment by massage. – Some worming, mostly restricted to mar-gins. With stamps on front cover, beginning and end of all volumes. Original grey wrappers with title-slips present, sewed in Chinese manner; rubbed and worn, some worming, stitching renewed.

348 Theden, J. C. A. Unterricht für die Unterwundärzte bey Armeen, besonders bey dem königlich preußischen Artilleriecorps. 2 Tle. in 1 Bd. Berlin, F. Nicolai, 1774. (18:11 cm). 12 Bll., 287 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben, Kapitale mit Fehlstellen. 250,–Blake 448; Wellcome II, 250; Hirsch-H. V, 544. – Erste Ausgabe. „Th. hat sich in mancher Beziehung Verdienste um die Wundheil-kunst erworben. Er erdachte die nach ihm bezeichnete metho-dische Einwickelung der Glieder zur Aufsaugung ausgetretener Flüssigkeiten, zur Schmerzlinderung bei der Vornahme von Opera-tionen, sowie gegen Quetschungen, Adererweiterungen etc.“ (ADB XXXVII, 668). – Dazu: Ders. Neue Bemerkungen und Erfahrung zur Bereicherung der Wundarzneykunst und Arzneygelahrheit. 2 Tle. in 1 Bd. Ebenda 1782. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch., Rücken rissig. – Erste Ausgabe. – Beide Werke etwas stockfleckig, zus. 2 Bde.

349 Trommsdorff, J. B. Die Apothekerkunst in ihrem gan-zen Umfange nach alphabetischer Ordnung. 4 in 7 Bdn. sowie 1 (von 2) Suppl., zus. in 8 Bdn. Erfurt, Henning, 1805-22. (20:13 cm). Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch., Rücken berieben. 400,–ADB XXXVIII, 641ff.; Schelenz 614 (Gotha als Druckort); vgl. Well-come V, 300 (Verfasser). – Erste Ausgabe. „Die kritische Methode auch in der Pharmacie zur Geltung zu bringen, die wissenschaftli-che Chemie hier zur Gesetzgeberin zu machen, zugleich den Bil-dungsgrad und den ganzen Stand seiner Fachgenossen auf ein höheres Niveau zu erheben, das waren die Ziele, deren Erreichung und Erstrebung T. sich zur Aufgabe seines Lebens gemacht und die er bis an sein Ende mit seltener Energie und unermüdlichem Fleiße verfolgt hat“ (ADB). – Leicht gebräunt bzw. stockfleckig; Titel teilw. mit kleiner Notiz; Bd. 6 S. 339-350 mit Eckabriss u. Textver-lust; Titel des Suppl. mit Namenszug von L. G. Biermann. Es fehlt Bd. 2 der Supplemente.

350 Vesalius, A. Zergliederung deß menschlichen Cörpers. Auf Mahlerey und Bildhauer-Kunst gericht. Augsburg, A. Maschenbauer, 1706. Fol. (46:30,5 cm). Mit Titel-holzschnitt, 13 blattgr. u. 5 kl. Holzschnitten. 16 Bll. Ldr. d. Zt., berieben u. bestoßen, vereinzelte Reparatu-ren. 1.200,–Cushing VI. A-12; Choulant-Fr. 184; Waller 9905. – Erste Ausgabe bei Maschenbauer. Die Illustrationen wurden von den Originalholz-stöcken gedruckt und lagen damit erstmals seit dem 16. Jh. wieder

341 Schmucker, J. L. Vermischte chirurgische Schriften. 3 Teile in 2 Bdn. Frankenthal 1784. (17,5:11 cm). Mit 3 ge-falt. Kupfertafeln. 7 Bll., 398 S.; 8 Bll., 348 S.; 7 Bll., 365 S. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch., etwas berieben, Rücken rissig, Bd. 1 Gelenke teilw. eingerissen, Bd. 2 Kapital mit Fehlstelle. 250,–Blake 407; Wellcome V, 53; Hirsch-H. V, 104. – Erste Ausgabe. „Er-innern heute noch die seinen Namen tragenden, höhere Kältegra-de erzeugenden Umschläge an sein verdienstvolles wundärztliches Wirken, so wird ihn namentlich die deutsche Feldchirurgie immer unter den besten ihrer Vertreter nennen“ (ADB XXXII, 63). – Dazu: Ders. Wahrnehmungen aus der Wundarzneykunst. 2 Teile in 1 Bd. Ebenda 1784. XXII S., 4 Bll., 350 S. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch., Rücken rissig. – Blake 407. – Erste Ausgabe. – Alle Bände etwas stockfleckig; mod. Exlibris. – Zus. 3 Bde.

342 Sick, (P. v.). Die Koch’sche Tuberkulose-Behandlung auf Grund von Beobachtungen in der evangelischen Di-akonissenanstalt zu Stuttgart. Ebenda, Steinkopf, 1892. (23:14 cm). 73 S. OU., lädiert u. fleckig, Gelenke einge-rissen. 250,–Behandelt den Tuberkulin-Skandal um den Mediziner Robert Koch (1843-1910). – Etwas gebräunt, stellenw. fleckig. – Dazu: 1. A. Damm. Gegen Koch. Ein Beitrag zur Tuberkulosen-Frage und zu den Vorgängen der Gegenwart. Wiesbaden, Sadowsky, 1890. 23 S. OU., Vorderseiten jeweils lose u. lädiert. – Unbeschnitten. – 2. (H.) Dreuw. Die Salvarsangefahr. Berlin, Ritter, 1914. 47 S. OU. – Hein-rich Dreuw war Spezialarzt für Hautleiden in Berlin und beschäftigt sich in diesem Werk mit den Gefahren der Behandlung von Syphilis durch Salvarsan, heute auch Arsphenamin genannt. – Teilw. mit kleineren Anstreichungen im Text. – Zus. 3 Bde.

343 Spallanzani, L. Prodromo di un’ opera da imprimersi sopra le riproduzioni animali. Modena, Montanari, 1768. 4to (20:14,5 cm). 102 S. Kart. d. Zt. mit Brokatpapier, etwas gebraucht. 400,–Garrison-M. 101; Norman 1979; Blake 427; Wellcome V, 156; Pran-di 30 f. – „Edizione originale rara“ (Prandi). „In this preliminary work on regeneration which was never published, Spallanzani described regenerative capacities of remarkable complexity and repetiveness in the land snail, salamander and toad and frog, estabblishing the general law that an inverse ratio obtains between the regenerative capacity and age of the individual“ (GM). – Stellenw. leicht wasser-randig, letzte Bll. etwas sporfleckig.

344 Stoll, M. Heilungsmethode in dem praktischen Kran-kenhause zu Wien. Zwote, verbesserte Aufl. Bde. 1-3, 5-7 in 7 Bdn. Breslau, J. F. Korn, 1787-96. (21:13 cm). Abweichende Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben. 200,–Blake 435 (nur Bde. 1-2 u. 3/I); vgl. Garrison-M. 1964 (lat. EA.). – Zweite deutsche Ausgabe. „In der Geschichte der Medicin sind Stoll’s Arbeiten besonders durch die darin documentirte sorgfältige Beobachtung der epidemischen Krankheitsconstitutionen denk-würdig“ (ADB XXXVI, 405). – Vereinzelt leicht stockfleckig; mod. Exlibris. Ohne Bd. 4.

345 Swammerdam, J. Tractatus physico-anatomico-me-dicus de respiratione pulmonum. Leiden, Gaesbeck, 1667. (16:9,5 cm). Mit Kupfertitel u. 6 Textholzschn. 7 Bll., 121 S., 11 Bll. Ldr. d. 18. Jh. mit Rsch. u. reicher Rvg., etwas beschabt, Vordergelenk unten geplatzt, Ka-pitale lädiert. 500,–Krivatsy 11606; Osler 959; Parkinson-L. 2377. – Erste Ausgabe von Swammerdams Erstling. „Swammerdam’s medical thesis offers a perfectly Cartesian mechanical explanation of the motion of the lungs and the function of breathing“ (DSB XIII, 169). „In it he re-corded his discovery that the lungs of newborn infants will float on water if respiration has taken place, an important medico-legal point“ (Garrison-M. 1724). – Leicht gebräunt; S. 87/88 unten mit ergänztem Eckabriss.

346 Sydenham, T. Medizinische Werke. 2 Bde. Wien, Hör-ling, 1786-87. (20,5:13 cm). Mit gest. Porträt. 28 Bll., 458 S., 3; 2 Bll., 706 S., 3 Bll. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., berieben, Rücken etwas rissig, Bd. 2 Vorderge-lenk oben leicht eingerissen. 200,–Blake 442; vgl. Wellcome V, 223 (lat. Ausgabe). – Erste deutsche Ausgabe. „S., einer der hervorragendsten und bedeutendsten Praktiker der 2. Hälfte des 17. Jhdts., auch der englische Hippo-krates genannt“ (Hirsch-H. V, 490f.). – Etwas gebräunt; stellenw.

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übersiedelte und dort die ersten Drucke der Stadt herausbrachte. Seine Druckerei übernahm 1579 Harnisch, „ein Geschäftsmann großen Stils… durch Privilegien versuchte er, den ganzen Buch-handel der linksrheinischen Pfalz an sich zu bringen“ (Benzing S. 326). – Im Außensteg wasserrandig; etwas stockfleckig u. ge-bräunt; erste Bll. fingerfleckig im w. Rand; Vorsatz mit Besitzver-merk Maria Catharina Notthafft, Freifrau von Weißenstein, gebore-ne Frau zum Thurn, datiert 1680.

354 Würtz, F. Wund Artzney. Jetzo alles mit grossem Fleiß… von neuem übersehen, mit vielen Schäden-Curen, wie auch einem schönen und sehr nutzlichem Hebammen- und Kinder-Büchlein vermehret durch R. Würtz. Basel, E. König und Söhne, 1675. (16,5:10,5 cm). Mit gest. Ti-tel. 27 (d. l. w.) Bll., 730, 85 S. Prgt. d. Zt., fleckig, ohne die Schließbänder, Buchblock gebrochen. 350,–VD 17 23:243833Y; vgl. Garrison-M. 6357.50 u. 5563, Krivatsy 13076, Waller 10412 u. Wellcome I, 6780f. – Spätere Ausgabe des seit 1563 bis zum Ende des 17. Jh. vielfach gedruckten Werkes. „Würtz, famous surgeon in the 16th century… was a friend of Ge-sner and an admirer of Paracelsus; his book went through many editions… It describes the treatment of gunshot wounds, fractures, and dislocations, but does not include operative surgery.. His ‚Kin-derbüchlein‘ (p. 674 to end) has been traditionally considered to be the first work on paediatric surgery“ (GM). Dieser Ausgabe wur-de als Anhang ein „anatomischer Abriß“ von H. Schaevius beige-druckt. – Stockfleckig; anfangs wasserrandig, Kupfertitel ebenso, dieser knapp beschnitten u. verso mit Namenszug, recto durch-scheinend; Vorsatz mit Namenszug u. Exlibris.

355 Zahnheilkunde. – Ash & Sons, C. Firmenkataloge für zahnärztliche Instrumente u. Materialien. 11 in 1 Bd. Berlin u.a., C. Ash & Sons, 1909-12. Mit überaus zahlr. Holzstich-Abb. Or.-Lwd.-Klemm-Mappe mit Rücken- u. Deckeltit. u. Katalog-Register. 350,–Lohse, Dentalkataloge 47 ff. – Sammelband mit 11 num., reich il-lustrierten Katalogen der 1820 in London gegründeten Firma Clau-dius Ash & Sons für zahnärztlichen Bedarf aller Art, wie künstliche Zähne, Füllmaterialien, Bohrmaschinen, Einrichtungsgegenstände für die Praxis und den OP, Extraktions-Zangen, Spritzen u. Anaes-thetika, elektrische Apparate und Instrumente für alle Bereiche der Zahnerhaltung u.v.m. sowie kosmetische Artikel. – Leicht gebräunt, sonst gut erhalten.

356 Zimmermann, J. G. Von der Erfahrung in der Arzney-kunst. 2 Bde. Zürich, Heidegger, 1763-64. (18:11 cm). Mit 2 wiederholten Titelvign. VIII, 486; IV, 652 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben, Rücken rissig. 200,–Blake 499; Wellcome V, 490; Hirsch-H. V, 1042 (irrig 3 Bde.). – Ers-te Ausgabe. „Hatten schon seine Beziehungen zu den Herrschern von Russland und Preussen seinen ärztl. Ruf weit verbreitet, so stieg sein Ansehen noch höher, als 1788 die Hannoversche Regie-rung ihn nach Holland schickte, um bei einer Krankheit des Königs von England näher bei London zu sein (H.-H.). – Gering stockfle-ckig; teilw. mit Anstreichungen im Text.

in Originalabdrucken vor. „Maschenbauer selected from among the wood-blocks only those which pertained to the surface anatomy, nineteen in all. Twelve of them had been used exclusively in the ‚Fabrica‘, four exclusively in the ‚Epitome‘, and the lateral view of the skeleton in both. Six of the blocks from the ‚Fabrica‘ had to do with the anatomical configuration of the skull“ (Cushing). – Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder. Einige Hinterlegungen u. kleinere restaurierte Einrisse. Blatt 3 u. Titel mit größerer Hinterlegung, bei Blatt 3 mit Textverlust, Titel mit Verlust des Druckvermerks. Hinteres Vorsatzblatt mit Abschnitt der rech-ten unteren Ecke.

351 Weinrich, M. De ortu monstrorum commentarius. In quo essentia, differentiae, causae, & affectiones mira-bilium animalium explicantur. 2 Tle. in 1 Bd. (Leipzig), H. Osthausen, 1595. (16,5:11 cm). 10 nn., 232 num.; 95 num. Bll. Flex. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, stär-ker fleckig, Ränder mit ergänzten Ausrissen, Band- reste. 600,–VD 16, W 1556; Durling 4722; Wellcome 6730. – Erste Ausgabe, selten. Weitgehend auf antiken Quellen beruhend. Mit medizini-schen Aspekten, so wird erörtert, ob eine Missbildung bereits im Mutterleib entsteht. Als Druckort wurde früher meist Breslau an-genommen. – Etwas gebräunt und wasserfleckig, anfangs auch Sporenflecken. Bl. 140 mit Brandloch mittig mit kl. Buchstaben-verlust; letzte Bll. mit ergänzten Randausrissen, bei 2 Bll. oben mit geringem Buchstabenverlust des Kopftitels. Hs. Besitzvermerk auf dem Titel.

** 2 parts in one vol. First edition, rare. – Some browning and waterstaining; mildew spotting at beginning. Burn hole to l. 140 and repaired tears to final leaves (partly with small loss of letters). Ownership inscription to title. Contemporary limp vellum, stained, repaired marginal tears, remnants of ties.

352 Werbung. – 60 Werbeblätter für Medikamente, Heilmit-tel etc. Deutschland, 1930er Jahre. Verschiedene For-mate. Mod. Einsteckordner. 200,–Interessante Sammlung von aufwändig hergestelltem Werbemate-rial, das sich an Ärzte richtete. – Wenige kl. Läsuren, 1 stockfleckig.

353 Wirsung, C. Ein new Artzney Buch. Darinn fast alle eußerliche unnd innerliche Glieder deß menschlichen Leibs, sampt iren Kranckheiten und Gebrechen, von dem Haupt an biß zu den Füssen, und wie man die-selbigen… wenden und curieren soll. Neustadt/Haardt, J. u. W. Harnisch, 1597. Fol. (33:22 cm). Mit Titel-holzschnitt. 14 Bll., 850 S., 1 w., 116 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, Schließen defekt, berieben u. wasserfleckig, Deckelbezüge stellenw. mit Fehlstellen. 1.000,–VD 16, W 3611; Wellcome 6754; vgl. Durling 4752 u. Waller 10361. – Achte deutsche Ausgabe, die fünfte bei Harnisch. Mehrfach aufge-legtes Arzneibuch des Augsburger Arztes. Frühere Auflagen waren bei J. Mayer in Heidelberg erschienen, der 1577 nach Neustadt

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VIII. TECHNIK – HANDWERK

358 Bosse, A. Kunstbüchlein handelt von der Radier- und Etzkunst, beneben kurtzer Beschreibung, wie man die Kupffer-Platten abdrucken solle. Ins Teutsche beför-dert durch G.-A. Böckler. Nürnberg, H. Pillenhofer für P. Fürst, 1652. (15,5:9,5 cm). Mit gest. Front., 16 Kupfer-tafeln, 1 Textkupfer, 1 ganzs. Holzschnitt. 11 Bll., 155 S., 2 Bll. Prgt.-Manuskriptbd. d. Zt., berieben, Rücken defekt. 800,–

VD 17 23:302211X; vgl. Ornamentstichkat. Bln. 4652 u. Bigmore-W. I, 72 (franz. A. 1645). – Seltene erste deutsche Ausgabe des be-deutenden Handbuches für Kupferstecher, in mehreren Sprachen bis weit in das 18. Jhdt. häufig aufgelegt. Die instruktiven Kup-fertafeln illustrieren verschiedene Kupferstichtechniken, Geräte, Behandlung der Platten u. a. Ab S. 125 ein „Discurs von der edlen Mahlerey“ eines unbekannten Verfassers. – Teilw. etwas gebräunt, Vortitel u. Front. verso mit gelöschtem Stempel.

– Abbildung unten –

359 Cornette, C. M. Königl. französische Instruktion zu besserem Betrieb des Salpeterwesens, nebst einer Abhandlung über das Salpetererzeugen. Als der dritte Theil zu Herrn Simons Kunst, Salpeter zu sieden. Dres-den, Walther, 1781. (17,5:11 cm). Mit 4 gefalt. Kupferta-feln. 8 Bll., 208 S. Pp. d. Zt. 200,–

357 Böckler, G. A. Theatrum machinarum novum. Das ist neu-vermehrter Schauplatz der mechanischen Küns-ten, handelt von allerhand Wasser-, Wind-, Roß-, Ge-wicht- und Hand-Mühlen. Beneben nützlichen Wasser-Künsten. Nürnberg, P. Fürst, 1673 (Kupfertitel 1661). Fol. (33:23 cm). Mit gest. Titel u. 154 num. Kupfer-tafeln. 5 Bll., 44 S. Prgt. d. Zt., etwas fleckig u. leicht aufgebogen. 2.000,–VD 17 39:124700W; Roller-G. I, 127; Thorndike VII, 618; vgl. Ho-neyman Coll. 359 u. Bibl. Dt. Mus., Libri rari 34 f. – Zweite deutsche Ausgabe, die Tafeln identisch mit der Or.-Ausgabe von 1661. Klas-sisches Werk über Mühlenbaukunst und Wassermaschinen, auch Pumpen, Schöpfwerke, Feuerwehrspritzen etc., besonders beein-flusst von J. de Strada und A. Ramelli. Die schönen instruktiven Kupfertafeln, teilw. von B. Schwan u. E. Kieser, zeigen Getreide-, Pulver-, Papier-, Bohr- und Sägemühlen u. a., ferner Feuerspritzen, Wasserhebewerke u. a. – Die Tafeln in sauberen, tiefschwarzen Ab-drucken. Erste 4 Bll. (inkl. Kupfertitel, dieser etwas fingerfleckig) mit restaur. Randeinriss. Erste 2 Bll. mit Stempel, davon 1 teilw. ent-fernt. Erste u. letzte Bll. mit winzigem Wurmgang im weißen Rand. Sehr schönes Exemplar.

** Second German edition. With engr. title and 154 engr. plates depicting different kinds of mills and pumps. – Plates (the same as in 1st ed. of 1661) in fine, dark imprints. Carefully repaired tear to first 4 leaves, stamps to first 2 leaves, 1 partly erased, minor worm-ing to first and last leaves. Contemp. vellum, some brownstaining to covers. A fine copy.

– Abbildung oben –

Nr. 357

Nr. 358

Technik – Handwerk 81

Erste Ausgabe dieser Abhandlung über Anbau und Verarbeitung von Flachs. Die Kupfer mit meist dekorativen Szenen von Männern und Frauen in Kostümen bei ihren entsprechenden Tätigkeiten der Flachsverarbeitung. – Vor allem Ränder stellenw. leicht fleckig, S. 23/24 mit ergänztem Eckabriss, letzte Bll. inkl. 4 Tafeln unten leicht wasserfleckig (bei den Taf. bis in den Bildrand), Taf. 9 mit Knitter-falte. Unbeschnitten.

** First edition of this treatise on cultivating and processing flax. With engraved title, coat of arms, and 12 finely engr. folding plates. – Slight mainly marginal staining or fingermarking in places, pp. 23/24 with amended corner tear, final leaves including 4 plates slightly waterstained (regarding plates just affecting image), creas-ing to plate 9. An uncut copy bound in recent boards, corners somewhat worn.

– Abbildung links –

363 Fournier, P. S. Manuel typographique, utile aux gens de lettres et à ceux qui exercent les différentes parties de l’Art de l’Imprimerie. 2 Bde. Paris, Imprimé par l’Auteur, 1764-66. (18:12 cm). Mit 2 gest. Front. nach Grave-lot, 1 gest. Porträt, 16 gefalt. Kupfertafeln u. zahlr. mitpag. Schrifttafeln, davon zahlr. mit Musiknoten (Bd. 2, S. 177-186 gefaltet). XXXII, 323 S., 2 Bll.; 1 Bl., XLIV S., 1 Bl., 306 S. Braune Kalbldr. d. Zt. mit goldge-pr. Deckelbordüre, Rückenvergoldung, je 2 Rsch., Gold-schnitt, Ecken u. Kanten teilw. etwas bestoßen, Rücken restauriert. In mod. Ldr.-Schubern. 2.500,–Bigmore & Wyman I, 228; Updike, Printing I, 260; Cohen-R. 410 (Kollationsfehler). – Einzige Ausgabe. Das bedeutendste typogra-phische Handbuch des 18. Jahrhunderts, war ursprünglich auf vier Bände angelegt; wegen des Todes des Autors sind nur die Bde. 1-2 erschienen. Bd. 1 mit Beschreibung des Schneidens und Gießens der Typen (hierzu auch die Taf. mit Werkzeugabb.), Bd. 2 enthält Fourniers Schriftmusterbuch sowie Noten, Zierstücke, Bordüren etc. Mit dem meist fehlenden Porträt des Autors. – Teilw. etwas stockfleckig u. gering gebräunt.

** Only edition, 2 volumes. With 2 engr. front., 1 portrait (often missing) and 16 engr. folding plates. „The first volume contains a description of the engraving or cutting of the characters and the

Vgl. Poggendorff I, 480 (franz. Ausg.) sowie Ferchl 105 u. 504 (ähnl. Werke). – Etwas stockfleckig; die Tafeln u. S. 125 mit altem Bibl.-Stempel, Widmung mit Ausgeschiedenstempel.

360 Eisenbahn. – Séguin, M. Dell’ influenza delle strade di ferro e dell’ arte di disegnarle e costruirle. Mailand, A. Ubicini, 1840. (22:14,5 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln u. 1 gefalt. Tabelle. XV, 336 S. Genarbter Hldr. d. Zt. mit Rvg., berieben. 400,–

Haskell 1631; vgl. Poggendorff III, 1233 u. Metzeltin 3346 (franz. EA.). – Erste italienische Ausgabe. „His most important publication. In the chapter on steam locomotive performance, he first rejected the caloric theory because its major premise, the existence of heat as a fluid conserved in all processes, would allow the reuse of heat in an engine and thus would imply perpetual motion. This assump-tion was the basis for his later claim to priority over Joule and May-er for the statement of the convertibility of heat and work“ (DSB XII, 288). – Leicht stockfleckig, Tafeln stärker; anfangs mehrere Bll. mit Anstreichungen am Textrand.

361 Feuerwehr. – Karsten, W. J. G. Abhandlung über die vortheilhafteste Anordnung der Feuersprützen. Nebst noch einer Abhandlung über die allgemeine Theorie von der Bewegung des Wassers in Gefäßen und Röhren. Greifswald, Röse, 1773. 4to (22,5:17,5 cm). Mit 5 Falt-kupfern. 10 S., 1 Bl., 215 S. Alter Pp., berieben, Rücken verblasst. 250,–

Poggendorff I, 1225. – Erste Ausgabe. Preisschrift der Dänischen Societät der Wissenschaften in Kopenhagen. Mit der beigegebe-ben „Abhandlung…“ wird der Autor zum Begründer der Theorie der Strömungslehre. – Innen sauber; Titel recto u. Tafeln verso mit Ausgeschiedenstempel.

362 Flachs. – (Trecco, G. B.). Coltivazione e governo del lino marzuolo. Vicenza, D. Bardella, 1792. Gr.-4to (32,5:23 cm). Mit gest. Titel mit Vignette, 1 gest. Wap-pen und 12 gefalt. Kupfertafeln. VIII, 80 S. Mod. Pp., Ecken etwas bestoßen. 1.000,–

Nr. 362

Nr. 363

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Fournier, P. S.)

82

lo riguarda memoria di Domenico De’Vecchi. Florenz, Nannei, 1816. (21:14 cm). Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. XV, 101 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit farb. Rsch., etwas be- rieben. 300,–Nicht bei Houzeau-L. – De Vecchi wurde 1807 zum Professor für Astronomie und zum Direktor des Observatoriums von Florenz be-rufen. – Vereinzelt minimal fleckig.

369 Knauß, F. v. Selbstschreibende Wundermaschinen, auch mehr andere Kunst- und Meisterstücke; als so viele nunmehr aufgelöste Problemen. Wien, Schulz-Gastheim, 1780. (21,5:13,5 cm). Mit 11 (10 gefalt.) Kupfertafeln. 8 Bll., 170 S., 1 Bl. Späterer Hlwd., berie-ben, Rücken verblasst. 800,–Poggendorff I, 1279. – Erste Ausgabe. Knauß (1724-89) arbeitete u. a. bei Karl von Lothringen als Hofmathematicus bevor er im physi-kalischen und mathematischen Hofkabinett Wiens eine Stellung als Inspektor erhielt. Er entwickelte vier automatische Schreibappara-te, darunter seine wohl herausragendste „die ‚allesschreibende Wundermaschine‘, die mit Hilfe von Feder, Hebel und Abtastinstru-menten die Schreibführung der menschlichen Hand imitiert“ (NDB XII, 162f.). Ebenso erwähnenswert ist eine für den Kaiser entwi-ckelte Kopiermaschine, die in einen Schreibtisch intergriert, meh-rere Entwürfe von Schriftstücken gleichzeitig anfertigen kann. – Stockfleckig u. gebräunt; Tafeln etwas fleckig; Vorsatz mit altem Besitzvermerk. Es fehlt das gest. Porträt.

– Abbildung links –

370 Konvolut von 5 italienischen Werken über Landver-messung, Hydraulik u.a. Verschiedene Druckorte 1731-1838. 4to (1) u. 8vo (4). Verschiedene Einbände d. Zt., teilw. mit Gebrauchspuren. 400,–1. G. Marchi. Vicenza inondata dal Bacchiglione e suo vero rime-dio. Bassano 1731. Mit gefalt. Kupfertafel. OU. – 2. G. Benedet-toni. Pratica di agrimensura, stereometria, e gnomonica. Lucca, F. Bonsignori, 1778. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. Prgt. – 1 Tafel mit geklebtem Falzeinriss. – 3. G. Barbaraci. Pratica dello squadro agrimensorio. Palermo 1818. Mit 11 gefalt. Kupfertafeln. OU., un-beschnitten. – 4. P. Beltrami. Nuova scoperta importantissima per preservare le campagne dalla grande devastatrice, ed inaffiare in-vece con pioggia ristoratrice. Florenz, L. Pezzati, 1823. Mit gefalt. Kupfertafel. OU., unbeschnitten. – 5. (J. V.) Poncelet. Memoria sul le route idrauliche a pale curve mosse di sotto. Neapel, Tipografia Flautina, 1838. 4to. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. Hldr., Vorsätze er-neuert. – Vgl. Poggendorff II, 497 (franz. EA.). – Etwas stockfleckig; Vortitel gebräunt. – Zus. 5 Werke.

371 Krünitz, J. G. Oeconomische (später: Oeconomisch-technologische) Encyklopädie, oder allgemeines Sys-tem der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirthschaft, (später zusätzl.: wie auch der Erdbeschreibung, Kunst- und Naturgeschichte), in alphabetischer Ordnung. (Ab Tl. 74 hrsg. von F. J. Floerke, ab Tl. 78 von dessen Bru-der H. G. Floerke). (Nachdruckausgabe). Tl. 1-100 (von 129 erschienenen der ‚Brünner Ausgabe‘). Brünn, J. G. Traßler, 1787-1815. (21,5:13,5 cm). Mit 99 (statt 100) gest. Front., 1739 (statt 1755) gefalt. tls. (teil)kol. Kupfertaf. u. -karten. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rsch., hs. Bandbezeichnungen u. Signaturen, berieben u. be-stoßen, mit tls. reparierten Gebrauchsspuren. 4.000,–Graesse IV, 49; Ebert 11549; Zischka 3; besonders: O. Seemann, Die Krünitz-Enzyklopädie. Bibliographie, 1997 u. ders., Die Krü-nitzsche Enzyklopädie. Vortrag, 1993. – Eines der umfangreichsten enzyklopädischen Werke, das je in deutscher Sprache erschienen ist. „Ein beliebtes Werk der Goethezeit, mehr zum Nachlesen und Blättern als ein korrektes Nachschlagewerk. Wurde über das im Titel angekündigte Thema hinausgehend zu einer umfassenden Enzyklopädie“ (Zischka), für Historiker und Wissenschaftler ein un-verzichtbares Instrument zur Beurteilung des Wissensstandes im 18. Jahrhundert. „Von Krünitz ist bloss Bd. 1-73 (bei dem Artikel ‚Leiche‘ wurde er selbst zur Leiche)“ (Ebert). Danach (1796) wurde die Originalausgabe von F. J. Floerke weitergeführt, der auch die Nachdruckausgabe ab 1813 herausgab. Der Nachdruck erschien nur bis Tl. 129. Band 100 endet mit dem Artikel ‚Na(h)me‘. – Ge-bräunt, tls. stockfleckig, Titel mit altem Bibl.-Stempel. oRR/Waf.

372 Kunckel von Löwenstern, J. Vollständige Glaßma-cherkunst worinnen sowol dessen Erläuterungen über Anton Neri sieben Bücher von dem Glaßmachen und Dr. Merrets hierüber gemachte Anmerkungen als auch

casting of types; the second consists of 186 pages of Specimens of Type and 101 Alphabets, ancient and modern, with explana-tions“ (B.-W.). His types dominated European printing for 50 years, his new ornamental rules and decorative units set a new fashion in the ornamentation of books. – Slight browning and some fox-ing in places, bound in contemporary brown calf, gilt tooled bor-der, spines gilt, red labels, gilt edges, some rubbing to extremities, spines restored. Recent slip-cases.

– Abbildung Seite 81 unten –

364 Gädicke, J. C. Fabriken- und Manufacturen-Addreß-Lexicon von Teutschland und einigen angränzenden Ländern. Nach den Waaren alphabetisch geordnet, und mit kurzen Erläuterungen zur Kenntnis derselben beglei-tet. Zweite, sehr verm. u. verb. Aufl. 2 Bde. Weimar, Gä-dicke, 1799. (20:13 cm). Mit gefalt. Tabelle. XVI, 412 S.; VII, 514 S. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. 2 Rsch., leicht berieben (= Geographisch-Technologisches Handbuch für reisende Kaufleute). 750,–VD 18 13068237; nicht bei Kress u. Goldsmiths. – Frühes Adress-buch des Handels. Band 1 ist nach Waren sortiert, Bd. 2 nach Städten. – Titel mit Ausgeschiedenstempel. Es fehlt der Reihentitel.

365 Gerberei. – Wehrs, G. F. Ueber Eichenlohesurrogate und Schnellgerberei. Hannover, Hahn, 1810. (20,5:12,5 cm). 4 Bll., 253 S., 8 Bll. Pp. d. Zt. mit Rsch. 300,–Engelmann, Bibl. mech.-tech. 424; vgl. ADB XLI, 440 (Verfasser). – Erste Ausgabe. – Titel mit Ausgeschiedenstempel.

366 Hydrometrie. – Regi, F. M. de. Uso della tavola pa-rabolica nella misura delle acque correnti destina-te all’innaffiamento delle terre… per regolamento dell’acque nel ducato di Mantova. Mailand, G. R. Mala-testa, 1764. 4to (25:16 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 4 Bll., 77 S., 18 Bll. Buntpapierumschl. 300,–Riccardi I/2, 345, 5; Poggendorf II, 587. – Erste Ausgabe. Regi war „Mathematicus u. Hydraulicus zu Mailand“ (Poggendorff). – Stellenw. fleckig, Ränder leicht wasserfleckig, in der oberen Au-ßenecke stärker. Ränder fast durchgehend mit kl. Skizzen und Berechnungen in Bleistift und Tinte. S. 63 Anm. von J. Foltin (?), dat. 25/VIII.41. Vord. freies Vorsatz mit Stempellöschung, dadurch 2 Löchlein.

367 Instrumente. – Dechiaratione delle parti del quadran-te, con l’uso di quelle, et della scala altimetra. Venedig, D. & G. B. Guerra, 1563. (15:10 cm). Mit Druckermarke und 1 Textholzschnitt. 16 S. Mod. Umschlag. 400,–EDIT 16, CNCE 16281; Riccardi I/3, 19. – Seltene kleine Abhand-lung, die eine Einführung in den Gebrauch eines Quadranten gibt. – Stockfleckig, Titel leicht angeschmutzt.

368 – Vecchi, D. de. D’un istrumento astronomico doppi-amente repetitore e d’un metodo d’osservazione che

Nr. 369

Technik – Handwerk 83

ßen, Gelenke oben eingerissen), mod. Hlwd. u. mod. Hprgt. 1.500,–Poggendorff I, 1438; Bibl. Dt. Mus., Libri rari 169f.; Ornamentstich-kat. Bln. 1787-88, 3553; Engelmann, Bibl. mech.-techn. 224. – Erste Ausgaben. 3 Teile des reich illustrierten, bedeutenden Kom-pendiums seiner Zeit zu den technischen Wissenschaften. Jacob Leupold (1674-1727) war Inhaber einer „mechanischen Fabrique“ in Leipzig, in der verschiedene Instrumente und Apparate herge-stellt wurden. Enthält 1. Theatri (!) machinarum hydraulicarum. Oder: Schau-Platz der Wasser-Künste. Bd. 1 (von 2). 1724. Mit 53 Taf. 7 Bll., 172 S., 1 Bl. – Gering gebräunt. Titel mit gelösch-tem Stempel. – 2. Theatrum machinarium (!). Oder: Schau-Platz der Heb-Zeuge. 1725. Mit 56 eingefalt. Taf. 8 Bll., 162 S., 2 Bll. (Druckvariante, sonst 164 (recte 162) S.). – Die Kupfer seitlich auf breite Bögen gedruckt u. zum Ausklappen eingefalzt. Gebräunt, stellenw. fleckig, 1 Taf. hinterlegt u. im eingefalt. weißen Teil mit repariertem Einriss. – 3. Theatrum pontificiale. Oder: Schau-Platz der Brücken und Brücken-Baues. 1726. Mit 60 gefalt. Taf. 7 (statt 8; fehlt Vortitel) Bll., 153 S., 2 Bll. – Enthält neben den Abb. von Brü-ckenkonstruktionen darunter Teilansicht von Regensburg mit der Steinernen Brücken, Rialto-Brücke von Venedig, etc.) auch Abb. von Taucherausrüstungen. – Etwas gebräunt, stellenw. schwach stockfl. – Zus. 3 Bde.

375 Magazin aller neuen Erfindungen, Entdeckungen und Verbesserungen, für Fabrikanten, Manufakturisten, Künstler, Handwerker und Oekonomen. 8 Bde. (inkl. Generalregister). – Neues Magazin aller neuen Erfin-dungen. 3 Bde. Leipzig, Baumgärtner, (1797-1815). 4to (24,5:21 cm). Mit 460 (2 kol.) teilw. gefalt. Kupferta-feln u. 6 (1 kol.) lith. Tafeln. Uniforme Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., ganz mit marmor. Papier bezogen, gering etwas berieben u. beschabt. 1.500,–Kirchner 3917; Engelmann, Bibl. mech.-techn. 234. – Vollständi-ge Reihe dieser technischen und gewerbetechnischen Zeitschrift, mit der neuen Folge „Neues Magazin…“. Herausgeber waren S. F. Hermbstädt, C. Seebaß, Baumgärtner u.a. Ab 1816 wurde die Zeit-schrift weiter fortgesetzt unter dem Titel „Magazin der neuesten Erfindungen…“. Die zahlreichen Illustrationen zeigen Maschinen, Geräte und Werkzeuge, Versuchsanordnungen etc. aus Industrie, Handwerk und Landwirtschaft. Interessant auch die 6 Inkunabeln der Lithographie und die flugtechnische Darstellung „Der fliegende Wanderer“ (in Bd. 1), abgebildet in Kat. der Slg. Brug No. 38. Ent-hält auch 1 montierte und hs. bezeichnete Stoff-Farbprobe. – Stel-lenw. gering stockfleckig, 1 Bl. angerändert, 1 Bl. mit ergänztem Eckabriss mit Textverlust

– Abbildung Seite 84 –

eine grosse Anzahl nützlich und angenehmer Versu-che nebst einem Anhang von den Perlen und Edel-steinen enthalten sind. 2 Teile in 1 Bd. Neu verm. u. verb. Aufl. Nürnberg, Riegel, 1785. 4to (20,5:17,5 cm). Mit gest. Porträt, 17 gefalt. Kupfertafeln u. 5 kl. Textholzschnitten. 8 Bll., 472 S., 10 Bll. Alter Hprgt., fleckig. 600,–

Cole 733 Anm.; vgl. Duncan 7454, Ferchl 288, Duveen 328, Neu 2928 f., Ferguson II, 135, Bibliothek Deutsches Museum, Libri rari 160 (frühere A.). – Fünfte u. letzte Ausgabe des deutschen Stan-dardwerkes der Zeit zur Glasfabrikation, erstmals 1679 erschie-nen. „Incorporates the German translation of Neri’s ‚L’arte vetraria‘, which he had made from Frisius’ Latin version (1668) of Merrett’s annotated English translation. Kunckel preserved Merrett’s exten-sive notes and added a section on the making of colored glass (including the important recipe for gold ruby glass), faience and cast models. His book is especially valuable for its illustrations“ (Norman 1244). – Leicht fleckig; 2 Bll. Vorstücke verbunden.

– Schwimmweste –

373 La Chapelle, J. de. Gründliche und vollständige Anwei-sung wie man das von ihm neu erfundene Schwimm-kleid oder den sogenannten Scaphander nach untrüg-lichen Grundsätzen verfertigen und gebrauchen solle, um vermittelst desselben in allen Arten von Gewässern nicht nur gänzlich sicher für dem Ertrinken zu sein; son-dern um sich auch willkürlich von einem Ort nach dem anderen im Wasser fortbewegen zu können, ohne das Schwimmen je erlernt zu haben. In einer freyen Über-setzung aus dem Französischen. Warschau u. Dres-den, M. Gröll, 1776. (19:11,5 cm). Mit 4 Kupfern auf 2 gefalt. Tafeln.XX, 300 S. Alte Kartonage mit Gebrauch- spuren. 300,–

Richter, Schwimmliteratur 105; vgl. Poggendorff I, 1338 (franz. EA 1775). – Erste deutsche Ausgabe. – Unbeschnitten; teilw. etwas wasserrandig; Titel u. Tafeln verso mit Ausgeschiedenstempel.

– Abbildung oben –

374 Leupold, J. Theatrum machinarum. 3 (von 9) in 3 Bdn. Leipzig, Zunkel für den Autor u. Gleditsch, 1724-26. Fol. (38:24,5 cm). Mit zus. 169 meist gefalt. Kupfertaf. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (berieben u. beschabt, Kap. besto-

Nr. 373

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus84

Bd. 3 in erster Ausgabe. Zuerst 1735 erschienen. Standardwerk über Mühlen aller Arten und Typen, nach Antriebsarten gegliedert. Bd. 2 behandelt Mühlen-Recht. Das vorliegende Exemplar mit dem seltenen, von J. K. Weinhold verfassten dritten Teil, der erst zur Neuausgabe der Bde. 1-2 erschien. Er enthält einleitend fünf kurze Abhandlungen aus Arithmetik, Geometrie, Mechanik, Maschinen-wesen und Wasserbaukunst, desweiteren Zusätze über „französi-sche Horizontalmühlen“ und „schwedische Sägemühlen mit vielen Sägen“, u.a.m. Wegen des werbenden Zusatzes auf dem Titel, das Buch könne „als der neundte Theil von des seel. Leupolds Theatro Machinarum sehr wohl gebrauchet werden“ wird es gelegentlich auch als dessen letzter Band geführt, obwohl es stets in einem anderen Verlag erschien. Kollation: 4 Bll., 125 S., 3 Bll.; 6 Bll., 206 (recte 204), 49 S., 1 Bl., 106 S., 6 Bll., 22 S. (Colditzer Mühlenord-nung); 2 Bll., 133 S. Das Textkupfer bildet die auf dem Titel genann-te Tafel 11. – Etwas gebräunt, erste Bll. mit großem Braunfleck, zu Beginn im Kopfsteg schwach wasserrandig, einige Bll. mit kl. Brandlöchern im Text. Die Tafeln zu Teil 1 lose eingelegt, unbe-schnitten u. mit Randläsuren, die Tafeln zu Teil 3 kopfstehend u. zu Teil 1 gebunden, S. 57/58 in Teil 2 in der Paginierung übersprungen.

379 Nicholson, J. Der praktische Mechaniker und Manu-facturist oder gemeinnützige Erläuterung der mecha-nischen Künste und Fabriken Englands. 2 in 1 Bd. (Tl. 2 = Supplement). Berlin 1826-34. Mit 118 auf 115 tls. gefalt. lith. Taf. 2 Bll., 704, XVI; 139 S. Hldr. d. Zt. mit Rverg. u. Rtit. auf farb. Rsch. 900,–Engelmann 268. – Erste deutsche Ausgabe dieser schön illustrier-ten Abhandlung mit den anschaulichen Abbildungen von Dampf-maschinen, hydraulischen Apparaten, Uhren, GLas, Lack, Stahl, technischen Bauten etc. Provenienz: aus der Bibliothek von Karl Reinhold Adolf Graf von Krassow-Divitz’ (preußischer Geheimrat und Regierungspräsident von Vorpommern in Stralsund, 1812-1892, „studirte seit Michaelis 1830 Jura und Cameralia in Berlin und wandte daneben seine Neigung besonders den Naturwissen-schaften zu“, ADB LI, 359f.) mit dessen Bibl.-Stempel auf Titel u. hs. Besitzeintrag (dat. Berlin 1835) auf dem Vorsatz. Schönes Ex-emplar.

380 – Der praktische Mechaniker und Manufacturist oder gemeinnützige Erläuterung der mechanischen Künste und Fabriken Englands. Text, Supplement u. Tafeln in 2 Bdn. Berlin 1826-34. (21,5:13 cm). Mit 120 auf 115 teils gefalt. lith. Tafeln. S. (III)-XVI, 704; IV, 139 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., Rücken dunkel gefärbt, Rsch. des Tafelbd. teilw. gelöst. 600,–Engelmann 268. – Erste deutsche Ausgabe dieser schön illustrier-ten Abhandlung mit den anschaulichen Abbildungen von Dampf-maschinen, hydraulischen Apparaten, Uhren, GLas, Lack, Stahl, technischen Bauten etc. – Anfangs leicht stockfleckig; Vorsatz des Tafelbd. mit altem Bibl.-Stempel, Titel des Textbd. mit Ausgeschie-denstempel.

381 Panckoucke. – Recueil de Planches de l’Encyclopédie. Tome second & quatrième in 2 Bdn. Paris, Panckoucke & Liège, Plomteux, 1783. 4to (30:22 cm). Mit 515 (98 doppelblattgr.) Kupfertafeln nach Benard. 4; 4 Bll. Hlwd. d. 19. Jhdts. mit Rsch., mit Gebrauchspuren, Bd. 2 Rü-cken bzw. Bd. 4 Vorderdeckel lose. 400,–Verkleinerte Nachstiche der Taf. aus Diderot-d’Alemberts berühm-ter „Encyclopédie“. Vorliegender Band enthält u. a. Darstellungen zu Giesserei, Eisenwerken, Jagdwerkzeugen, Goldschmiedekunst u. Schlosserei sowie zur Herstellung von Kanonen, Papier, Porzel-lan, Salpeter, Salz, Schießpulver, Tabak, Waffen, Zucker etc. – Text-bll. wasserrandig, stellenw. leicht stockfleckig.

382 Parfüm. – Gütle, J. K. Die elegante Chemie oder An-weisung zur Bereitung derer zur Toilette gehörigen Parfüms. Ulm, J. Ebner, 1818. (18:11 cm). XXVIII S., 2 Bll., 334 S., 1 Bl. Verlagsanz. Pp. d. Zt., teilw. be- rieben. 400,–Engelmann, Bibl. mech.-techn. 130 (dat. 1817); vgl. Poggendorff I, 973. – Über verschiedenste Arten von Schminken, Hautreinigungs-mitteln, Seifen, Pomaden, Masken, Handschuhe u. Leibbinden, Waschmittel etc. – Etwas gebräunt.

– Bierbrauerei –

383 Ringhoffer, F. Brasserie pour la production annuelle de 20.000 HL. de bière de garde. Smichow-Prag 1886. Quer-imp.-fol. (37,5:65 cm). Kalligraphischer Titel und

376 Mayniel, (J. H.). Traité expérimental, analytique et pra-tique de la poussée des terres et des murs de revéte-ment. Paris, D. Colas, 1808. 4to (26,5:20,5 cm). Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bll., XX, IV, 316 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg., Rsch., goldgepr. Steh-, Außen- u. Innen-kanten sowie Goldschnitt. 300,–Jordan 2448 (kennt nur 1 Tafel). – Erste Ausgabe dieser seltenen Abhandlung über den Erddruck und die Beschichtung von Mauer-werk. Jean Henri Mayniel (1760-1809) war französischer Ingenieur für Brücken- und Straßenbau. – Leicht stockfleckig; Titel recto u. verso mit alten Bibl.-Stempeln; verso mit Signatur des Verfassers.

377 Monge, G. Description de l’art de fabriquer les canons. Paris (1793). 4to (26:20 cm). Mit 60 gefalt. Kupfertafeln u. 4 gefalt. Tabellen. 2 Bll., VIII, 231 S. Ldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch., berieben u. bestoßen, Kapitale mit Fehlstellen, Gelenke teilw. gebrochen. 350,–Graesse IV, 575; Poggendorff II, 184; Jähns 2383. – Erste Ausgabe. Der französische Direktor der Gewehrfabriken, Geschützgiesserei-en und Pulvermühlen der Republik Gaspard Monge (1746-1818) war auch gleichzeitig für seine mathematischen Schriften bekannt und begleitete Napoleon auf dessen Feldzug nach Ägypten, wo er die erste wissenschaftliche Abhandlung über die Fata Morga-na verfasste. Das hier vorliegende und reich illustrierte Werk über das Kanonengießen zählt zu seinen Hauptwerken. „M. beschreibt zuerst die Sandformerei, die bisher nur für den Munitionsguß üb-lich gewesen ist, jetzt aber auch auf den Geschützguß übertragen wurde“ (Jähns). „He played a very important role in developing the manufacture of arms and munitions, and in establishing a new sys-tem of scientific and technical education“ (DSB IX, 472 u. 477). Die Kupfer teilw. nach Panckouckes „Encyclopédie méthodique“ gestochen. – Vereinzelt etwas stockfleckig; Titel recto u. verso mit mehreren alten Bibl.-Stempeln; Vorsatz mit alter hs. Nummerie-rung.

378 Mühlen. – Beyer, J. M. Theatrum machinarum mola-rium, oder Schau-Platz der Mühlen-Bau-Kunst. Neue vermehrte Aufl. 3 Tle. in 1 Bd. Dresden, Walther, 1767-88. Fol. (37,5:23 cm). Mit 53 Kupfertafeln u. 1 Textkup-fer. Hldr. d. Zt., fleckig, beschabt u. bestoßen, Rücken mit wenigen Wurmlöchern. 1.000,–Vgl. Ornamentstichkat. Bln. 1791, Bibl. Dt. Mus., Libri rari 170 (unter Leupold) u. Engelmann, Bibl. mech.-techn. 38. – Bd. 1-2 in zweiter,

Nr. 375

Technik – Handwerk 85

denstempel; bis S. 6 inkl. Umschlag u. Titel mit leichten Fraßspuren in der oberen Ecke ohne Textverlust.

386 – Bürja, A. Abhandlung von der Telegraphie oder Fern-schreibekunst, abgelesen in der öffentlichen Sitzung der Akademie am 25. September 1794. Aus dem Fran-zösischen. Berlin, Voss, 1794. (21,5:14 cm). 24 S. Um-schlag d. Zt., fleckig u. wasserrandig, Vorderseite mit Ausgeschiedenstempel. 400,–

Poggendorff I, 335; Engelmann, Bibl. mech.-techn. – Erste deut-sche Ausgabe des Frühwerkes der Telegraphie. Abel Burja (1752-1816) war Mathematiker aus einer Hugenottenfamilie. – Unbe-schnitten; Titel mit Ausgeschiedenstempel.

387 Uhren und Sonnenuhren. – Briceau. Nouveau livre de serureries. Paris, Bligny, (um 1720). Qu.-8vo (ca. 8:11 cm). Folge von 8 num. gestochenen Bll. auf 4 Karton-bll. montiert. Hldr.-Mappe d. 20. Jh. 500,–

Vgl. Ornamentstichkat. Bln 853 u. Cohen-Ricci 189. – Spätere Aus-gabe der erstmals 1709 erschienenen Folge der meist als Schwar-zornament ausgeführten Darstellungen mit filigranen Ornamenten, überwiegend Uhrdeckel darstellend. Beide Ausgaben sind sehr selten. Thieme-B. V, 7 bezeichnet Briceau als „Goldschmied und Ornamentstecher“. – Mit 1-2 mm Rand bis an die Einfassungsli-nie beschnitten und mit Papierfalzen auf die Kartonbll. montiert. Titelblatt mit kleiner Ergänzung einer Ecke mit nachgezeichneter Einfassungslinie.

388 – Deparcieux, A. Nouveaux traités de trigonométrie rectiligne et sphérique… avec un traité de gnomonique. 2 Tle. in 1 Bd. Paris, Guerin, 1741. 4to (25,5:20 cm). Mit 17 gefalt. Kupfertafeln. 1 Bl., XII S., 3 Bll., 118 S., 102 Bll. (Trigonométrie incl. Tables); 1 Bl., 169 S. (Gno-monique). Ldr. d. Zt. mit farb. Rsch. und Rückenverg., etwas fleckig, berieben und bestoßen, Kapitale abge-stoßen, Gelenke angebrochen. 300,–

Houzeau-L. 11624; Roller-G. I, 311; DSB IV, 38 f.; vgl. Cantor III, 638. – Erste Ausgabe. Tl. 2 zur Theorie der Sonnenzeitbestim-mung. Deparcieux, später bedeutender Statistiker, selbst „maker of sundials. In his ‚Nouveaux traités‘ D. gives a table of sines, tan-gents, and secants calculated to every minute and to 7 places… also the formula for tan alpha/2 in the form of two proportions“ (DSB). Die Kupfer mit komplizierten geometr. Körpern sowie zur Einteilung von Sonnenuhren. – Etwas fleckig und gebräunt, stre-ckenw. stärker.

6 (5 aquarellierte) Tafeln in Federzeichnung. 1 Bl. Anz. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel, berieben u. mit Schabspuren, Kapitale mit Fehlstellen.* 800,–Originale Grund- und Aufrisse des Fabrikgebäudes einer Dampf-bierbrauerei in Prostějov (Prossnitz). Abgesehen von Stempeln der Firma Ringhoffer bzw. der Prager-Maschinenbau AG sind alle Bezeichnungen kalligraphisch ausgeführt. Einzig das auf das vor-dere freie Vorsatz montierte Anzeigenblatt ist gedruckt. Die Tafeln auf Kartonage montiert. Die Ringhoffer-Werke beschäftigten sich anfangs ausschließlich mit dem Bau von Waggons, später wurde der Bau auf allgemeine Schienenfahrzeuge erweitert und mit der Zeit kamen verschiedene Produktionsstätten wie Brennereien, Brauereien, Zuckerfabriken und Kühlanlagen hinzu, bis das Un-ternehmen 1946 verstaatlicht wurde. Der Deckeltitel mit weiteren Informationen zur Fabrik: „Fondé en 1840 gegründet F. Ringhoffer. Autriche. Smichow-Prag. Oesterreich. Maschinenfabrik, Eisengie-sserei und Kesselschmiede. Ateliers de construction de machines, fonderie en fer et chaudronnerie“. – Fingerfleckig.

– Frühschriften zur Telegraphie – 384 Telegraphie. – Bergsträßer, J. A. B. Ueber Signal-,

Order und Zielschreiberei in die Ferne oder über Syn-thematographe und Telegraphe in der Vergleichung. Frankfurt, Andrea, 1795. (22:13,5 cm). Mit 10 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 2 Bll., 116 S. Umschlag d. Zt. mit Ge-brauchspuren. 400,–Poggendorff I, 152; Engelmann, Bibl. mech.-techn. 30. – Erste deutsche Ausgabe, parallel zur französischen erschienen. Seltenes und frühes Werk zur Telegraphie: „Er schlug auch einen optischen Telegraphen zur Einrichtung einer Signalpost zwischen Leipzig und Hamburg vor und führte als Hilfmittel vier verschiedene Arten von Raketen ein, durch deren Aufeinanderfolge oder Kombination die Zeichen übermittelt werden sollten“ (Jähns III, 2428). Mit einer Bei-lage. – Unbeschnitten. Leicht stockfleckig; Titel mit Ausgeschie-denstempel.

385 – Böckmann, J. L. Versuch ueber Telegraphic und Te-legraphen nebst der Beschreibung und Vereinfachung des franzoesischen Telegraphen und der Anzeige ei-niger von ihm vorgeschlagenen neuen Methoden. Karlsruhe, Macklot, 1794. (19,5:11,5 cm). Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. 1 Bl., 120 S. Umschlag d. Zt., leicht ange-staubt u. mit kleineren Läsuren. 400,–Poggendorff I, 220; Engelmann, Bibl. mech.-techn. 44. – Erste Ausgabe des Frühwerkes der Telegraphie. – Unbeschnitten; Bibl.-Stempel auf Vorderdeckel u. Widmungsbl.; Titel mit Ausgeschie-

Nr. 390

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Uhren und Sonnenuhren.)

86

VD 18 10738541; Houzeau-L. 11614; Ornamentstichkat. Berlin 1755; Zinner, Instrumente 463. – Erste Ausgabe. Die Kupfer zeigen Sonnenuhren, mechanische u. mathematische Details etc. – Titel etwas angestaubt u. mit kl. geklebtem Einriss am Fußsteg, ver-so mit etwas Bleistiftkritzelei, vereinzelt etwas stock-, finger- oder wasserfl.

393 – Stengel, J. P. Gnomonica universalis, sive praxis amplissima geometrice describendi horologia solaria. Frankfurt, D. Bartholomaeus, 1721. (17:10,5 cm). Mit gest. Front. u. 110 Kupfertafeln. 1 Bl., 322 S., 3 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rsch., berieben u. beschabt, Rücken et-was wurmstichig. 500,–Houzeau-L. 11525; Zinner, Instrumente 541; Bibl. Dt. Museum, Libri rari 264. – Erstmals 1675 erschienen u. mehrfach aufgelegt. Die Tafeln zeigen überwiegend geometrische Figuren und Berech-nungen. – Vereinzelt fleckig; Front. seitlich knapp beschnitten; Titel mit kleinem Ausschnitt im oberen w. Rand; Vorsatz u. Front. verso mit Namenszug.

394 Wasserbau. – (Bouillet, J.). Tractat von den Mitteln die Flüße schiffbar zu machen, mit unterschiedlichen Deß-eins von Dämmen, Roll-Brücken, Schleussen, Deichen, Kästen, um unter Wasser zu bauen, und andern Ma-schinen. Ehemals in französischer Sprache herausge-geben, und anietzo ins Teutsche übersetzet von J. R. Fäsch. Dresden 1728. (19:12 cm). Mit 12 gefalt. Kupfer-tafeln. 8 Bll., 112 S. Pp. d. Zt., etwas beschabt, Rücken sowie Ecken und Kanten stärker, Rücken mit Bezugs-fehlstellen, ohne vord. freies Vorsatz. 450,–VD 18 10296123; Poggendorff I, 714. – Erste deutsche Ausgabe, die französ. Originalausgabe erschien 1693 in Paris. – Etwas ge-bräunt bzw. fleckig, anfangs Wasserfleck oben im Bund. Tafeln vereinzelt mit Retusche. Namensschild von A. J. L. Willekens im Innendeckel.

395 – Gilly, D. & J. A. Eytelwein. Praktische Anweisung zur Wasserbaukunst. 4 Tle in 2 Bdn. Berlin, Realschulbuch-handlung, 1805-15. 4to (25,5:20,5 cm). Mit 47 num. ge-falt. Kupfertafeln. 80 S.; 3 Bll., 57 S.; 146 S., 1; 3 Bll., 92 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch., etwas berieben. 400,–Poggendorff I, 708; Engelmann 94 (unter Eytelwein). – Teile 1-2 in zweiter, Teile 3-4 in erster Ausgabe. Eins der wichtigsten Werke zur Wasserbaukunst von Gilly der „als eigentlicher Begründer der Berliner Bauakademie gelten kann“ (Thieme-B. XIV, 48) und durch seine Bauten den preußischen Frühklassizismus maßgeblich präg-te. Enthält: I. Von den Pfählen, Rammen und den Fangdämmen; II. Von den Maschinen, zum Ausschöpfen des des Wassers aus dem Grundbaue; III. Von den Bollwerken und Futtermauern; IV. Vom Bau der Schiffahrtsschleusen. – Innen sauber.

396 – Lecchi miscellanea idraulica (Rückentitel). Sam-melband mit 2 Werken zum Wasserbau und 1 zum Ei-senbahnbau. Verschied. ital. Druckorte und Verleger, 1767-1837. 4to (28,5:21,5 cm). Mit zus. 3 Faltkarten und 3 Falttafeln. Hldr. d. Zt., etwas beschabt und be- stoßen. 250,–Enthält: 1. A. Assalini. Protesta contro i progetti di uno scolo ge-nerale delle campagne a destra di Reno. Imola 1826. Mit 1 teilw. altkol. gefalt. Kupferkarte. XLV S. – 2. G. A. Lecchi u.a. Relazione della visita alle terre danneggiate dalle acque di Bologna, Ferrara, e Ravenna per deputazione di nostro signore Clemente PP. XIII. fe-licemente regnante. Bologna 1767. Mit je 1 gefalt. Kupferkarte und -tafel. VIII, 148 S. – 3. Strada ferrata da Venezia a Milano (&) Ap-pendice (&) Protocollo. Venedig 1837-1840. Mit 1 gefalt. lith. Karte und 2 gefalt. lith. Tafeln. 88, 35 S. – Teilw. etwas stockfleckig und/oder leicht gebräunt. Bei dem 3. Werk Kte. mit kl. Faltstellenläsu-ren, 1 Taf. mit kl. rep. Randeinriss, Titel und letzte S. mit je 2 Slg.-Stempeln von Giuseppe Mercanti, „Censore. Diocesi di Modena“. Nicht koll. oRR./Waf.

397 – Michelini, F. Trattato della direzione de’ fiumi. Nel quale si dimostrano da’ suoi veri principi i modi più sicu-ri, e meno dispendiosi di riparare a’ danni, che sogliono farsi dall’acque. Florenz, Stamperia della Stella, 1664. 4to (24:18 cm). Mit 9 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bll., 151 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel und Rückenvergoldung, Deckel mit Goldfileten und vergold. Eckfleurons; leicht fleckig, Rücken mit kl. Wurmloch. 500,–

389 – Müller, J. U. Der unbetrügliche Stunden-Weiser. Das ist: eine deutliche und curiose Beschreibung aller der Zeit üblichen Sonnen-Uhren. Ulm, J. C. Wohler, 1702. (17:10,5 cm). Mit doppelblattgr. gefalt. Kupfertitel, 12 gefalt. Tabellen u. Tabellen im Text. 4 Bll., 492 S., 4 Bll. Mod. Prgt. mit Rtitel. 500,–Zinner, Instrumente 454; Houzeau-L. 11564; Dt. Mus., Libri rari 197. – Erste Ausgabe des umfangreichen Handbuches. – Stel-lenw. gebräunt oder etwas stockfl., letzte Bll. mit kl. Wasserrand, Kupfertitel links bis in die Darstellung beschnitten. Titel mit altem Bibl.-Stempel, Name auf Titel u. hs. Eintrag auf Vorsatz: „Ex libris a Wilhelmo Hirbstmayr Cand. Reg. Reichersp. Salisburgi… 1709“.

390 – Münster, S. Der Horologien, Oder Sonnen uhren, Künstliche Beschreibung… Item Ein neüw Kunstbuch, die Sonnen oder Him(m)lischen uhren… anzurich-ten: Durch S. Schmid. 2 Tle. (Werke) in 1 Bd. Basel, Henricpetri, 1579. Fol. (31,5:21,5 cm). Mit Titelholz-schn., 1 doppelblattgr. u. eingefalt. Holzschnittaf., 94 Textholzschn. teilw. nach H. Holbein d. J. sowie Druckerm. 4 Bll., CLVIII S., 1; 1 Bl., S. CCIII-CCLXI, 1 Bl. (so komplett). Prgt. d. Zt. aus einer Handschrift d. 15. Jh. mit kalligraphiertem Deckeltitel; etwas fleckig u. berieben, Schließbänder fehlen. 4.000,–VD 16, M 6656 (berichtigte Aufnahme); Adams M 1719; Burmeister 53; Houzeau-L. 11355; Zinner 2894 u. Instrumente 456; Hierony-mus II, 446; E. Major, Basler Horologienbücher mit Holzschnitten von H. Holbein d. J. (in: Monatshefte für Kunstwiss., Jg. 4/1911, S. 77-81). – Dritte deutsche Ausgabe von Münsters populärer Abhandlung über die Sonnenuhren. Das beigedruckte Werk von Sebastian Schmid aus Zürich in erster und wohl einziger Ausga-be. Beide Werke durchpaginiert, mit eigenen Titelblättern sowie eigenem Impressum nebst Druckerm. am jeweiligen Schluss; sie wurden auch einzeln ausgegeben. Zwischen Münster und Schmid die S. 161-200 in der Paginierung übersprungen. Die Holzschnitte werden teilw. Hans Holbein zugeschrieben. Mit der seltenen und meist fehlenden doppelblattgr. Tafel mit Darstellung einer Mauer-sonnenuhr, die meist von den jeweiligen Buchbesitzern direkt an der Wand befestigt wurde. – Leicht gebräunt, teilw. etwas wasser-randig, die doppelblattgr. Taf. links minimal angeschnitten.

** 2 parts (works) in 1 volume. Third German edition, with numer-ous woodcuts and double page sundial plate. – Light browning, some dampstaining, double page plate just touched by the bind-er’s knife at left. Contemp. vellum made from a 15th cent. manu-script, somewhat rubbed and spotted, ties lacking.

– Abbildung Seite 85 –

391 – Oddi, M. De gli horologi solari nelle superficie piane trattato. Milano, G. Lantoni, 1614. Kl.-4to (19,5:14 cm). Mit Titelholzschnitt, ganzs. Wappen und zahlr. Text-ill. in Holzschnitt. 4 Bll., 104 S., 1 Bl. Flex. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit., leicht berieben und fleckig, ohne die Bän-der. 1.200,–Poggendorff II, 306; Riccardi I/2, 211, 1; Houzeau-L. 11411; Bibl. Dt. Mus., Libri rari 206. – Erste Ausgabe, „raro“ (Riccardi). Behan-delt ausschließlich italienische Sonnenuhren. – Stellenw. leicht fle-ckig, Titel mit altem, gestrichenem Besitzvermerk, 2. Bl. u. S. 1 mit altem Stempel „SNN“. Im Innendeckel gest. Wappen-Exlibris von Lorenzo Maria Tettoni, „Canci Ordin. Novariensis“. – Beiliegt: Ders. Risposta a i dubbi di Raffaello Grimani da Orvieto d’intorno all’hora sesta astronomica, e duodecima Italiana negli horologi orizontali. Perugia, A. Bartoli, 1637. Kl.-4to (19,5:15 cm). 21 (statt 23) S. In-terimsumschl. – Unten knapp beschnitten. Das fehlende Bl. C1 in Faks. ergänzt. – Zus. 2 Bde.

** First edition of this rare pamphlet on sundials. With woodcut title vignette, full page coat of arms, and several woodcuts through-out. – Slight staining in places, old ownership inscription on title crossed out, early library stamp to second leaf and p. 1. Bound in contemporary limp vellum, slightly rubbed and stained, lacking ties. With armorial bookplate. – Attached: Oddi’s „Risposta“ of 1637 with pp. 17/18 added in facsimile. – Together 2 vols.

392 – Penther, J. F. Gnomonica fundamentalis et mechani-ca. worinnen gewiesen wird, wie man … Sonnenuhren, regulaire, irregulaire, mit Minuten und himmlischen Zei-chen … verfertigen solle. Augsburg, M. Schoeneg für J. Wolff, 1733. 4to (33:21,5 cm). Mit gest. Front. u. 15 gefalt. Kupfertaf. 44 S., 2 Bll. Hldr. d. Zt. mit Rtitel auf farb. Rsch., Deckel u. Kanten gering berieben. 500,–

Naturwissenschaften – Mathematik 87

IX. NATURWISSENSCHAFTEN – MATHEMATIK

of the Franklin Institute“, Widmung im Innenrand mit Bleistiftnotiz 11/7/49 Sothern (Sotheran?) 2.2.0 Morris und im Innendeckel gest. ovales Wappenexlibris von „Francisci Riccardi de Vernaccia“.

398 (Wildenhayn, F.). Abhandlung vom Pottaschsieden, und Versuche zu Bestimmung des wahren Gehalts ver-schiedener Baum- und Holzarten, Pflanzen und brennli-cher Substanzen, an Pottasche. 2 Teile in 1 Bd. Dresden 1786-1800. (20,5:12,5 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln u. 1 gefalt. Tabelle. 55, 40 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas verblasst. 200,–Engelmann, Bibl. mech.-techn. 2 (nennt als Verfasser F. L. v. Can-crin); Mantel II, 185; vgl. Ferchl 581. – Teil 1 in zweiter, Teil 2 in erster Ausgabe. Die Tafeln zeigen Brennöfen, Pottaschenhütte u. Grundrisse. – Etwas stockfleckig; Titel mit Ausgeschiedenstempel.

BL, 17th cent. Italian Books 573; Roberts-Trent 224 (ohne Vortitel); Roller-G. II, 192; Riccardi I/2, 156; Gamba 2012; DSB IX, 370. – Erste Ausgabe. Das einzige zu Michelinis Lebzeiten gedruckte Werk; er starb wenige Wochen später. Famiano Michelini, Korres-pondent Galileos und diesem warm empfohlen, war Professor für Mathematik in Pisa. „This work discusses flow, resistance, flow characteristics of different sorts of rivers, etc. Many of the later chapters are devoted to techniques for altering the course of the flow characteristics of a river, preventing flooding etc.“ (Roberts-Trent). „Michelini’s contemporary fame as an expert of hydraulics obviously did not depend on (the present book). The relevant au-thorities had, many years before, sought his advice on important problems concerning water, such as the course of the Chiana river, the threat of silting in the Lagoon of Venice, and the control of the Arno for the protection of Pisa against floods“ (DSB IX, 369). – Meist etwas stockfleckig, stellenw. gering gebräunt. 2 Taf. mit Faltstellenriss (1 fast abgerissen). Titel verso mit Stempel „Library

399 Agrippa von Nettesheim, C. H. De incertitudine et va-nitate omnium scientiarum & artium liber. Accedunt duo eiusdem auctoris libelli; de nobilitate & praecellentia foeminei sexus; de matrimonio. 2 Tle. in 1 Bd. Köln, A. Hierat, 1598. Kl.-8vo (12,5:7,5 cm). 360 nn. Bll. Prgt. d. Zt., angeschmutzt u. etwas berieben. 200,–

VD 16, A 1167; IA 101.909. – Spätere Ausgabe seines zuerst 1530 in Antwerpen bei J. Grapheus erschienenen Hauptwerkes, der be-rühmten Satire in der Nachfolge des erasmischen „Lobs der Tor-heit“. Teil 2 („De nobilitate et praecellentia foeminei sexus…“) mit separatem Titelblatt. – Gebräunt, teilw. stockfleckig, erste u. letzte Bll. mit Wurmspuren, Titel mit Eckabriss.

400 – De incertitudine et vanitate omnium scientiarum & ar-tium liber. Accedunt duo eiusdem auctoris libelli; de no-bilitate & praecellentia foeminei sexus; de matrimonio. O. O. 1609. Kl.-8vo (12:8 cm). Mit Holzschnitt-Titelvign.

307 nn. Bll. Prgt. d. Zt., etwas angestaubt u. fleckig, Vordergelenk gebrochen. 300,–VD 17 1:045324B. – Von bekanntem geheimwissenschaftlichen In-teresse. – Etwas stockfleckig, oben leicht wasserrandig; Titel mit Namenszug Paul Greef u. kleinerem Eckabriss unten; Vorsatz u. Titel unten mit schwarzem Klebstoffresten; letze w. Bl. verso mit alten Notizen.

401 Bacon, F. Sylva Sylvarum: Or, a Naturall History. In Ten Centuries. Whereunto is newly added the History Natu-rall and Experimentall of Life and Death. The sixt editi-on. London, J. F. für W. Lee, 1651. 4to (28,5:19 cm). 8 Bll., 218 S., 11 Bll. Mod. Hldr. mit reicher Rvg., Rtitel u. marmor. Deckelbezügen. 200,–Gibson 177a; Krivatsy 556; vgl. Wellcome II, 82. – Im 2. Teil unter-sucht Bacon Faktoren, die die Dauer des menschlichen Lebens bestimmen sowie Mittel zu seiner Verlängerung. Am Schluss ein Katalog von „Canons of the duration of life and forme of death“. – Gebräunt, anfangs wasserfleckig, Titel angestaubt u. mit Rand-ausschnitt. Fehlt das Portr. u. der gest. Titel. – Beiliegt: 1 gefalt.Kupfertafel mit Darstellungen zahlr. Schalen- und Krustentiere, mit repariertem Durchriss, verso Kritzeleien.

402 Carvalho e Sampayo, D. de. Elementos de agricultura: em que se contém os principios theoreticos e praticos desta util agradavel e honestissima disciplina. Madrid, Ibarra Wwe., 1790. (21:15 cm). Mit 5 gefalt. Kupfer-tafeln. 2 Bll., 392 S., 1 Bl., IV, 81 S. Marmorierter Ldr. d. Zt. mit farb. Rsch. und Vergoldung, leicht berieben, Bibl.-Stempel im Innendeckel. 800,–Palau 46627; Innocencio II, 151. – Erste Ausgabe, seltenes na-turwissenschaftliches Werk des Malteserritters Diogo Carvalho e Sampayo (1750-1807), von 1789 bis 1801 portugiesischer Ge-sandter in Madrid. Goethe widmete ihm in seiner Farbenlehre ein eigenes Kapitel. „Todos estes escriptos apresentam tal qual ca-racter de originalidade, e os exemplares sao raros“ (Innocencio). – Oben teilw. leicht wasserfleckig, auch die Tafeln (bei 2 bis ins Bild). Taf. mit leichtem Druckabklatsch, bei der letzten rechter Blattrand gebräunt und ausgefranst.

** First edition, rare work of the Portuguese nobleman and dip-lomat, and knight of the Maltese order. With 5 folding engraved plates. – Some dampstaining to upper margin in places, also af-fecting plates (first 2 also affecting image). Plates with slight off-setting, right margin of final one browned and frayed. Bound in contemporary marbled calf, gilt; slightly rubbed, library stamp to inner cover.

403 Casamia, P. G. P. Il tesoro nascosto ossia Il contemp-latore delle quarantotto immagini del ciel stellato, ope-ra dell’insigne, e celebre rinomato astronomo, fisico, e cabalista Casamia Veneziano. Tomi due compresi in un

Nr. 405

Naturwissenschaften – Mathematik 87

IX. NATURWISSENSCHAFTEN – MATHEMATIK

of the Franklin Institute“, Widmung im Innenrand mit Bleistiftnotiz 11/7/49 Sothern (Sotheran?) 2.2.0 Morris und im Innendeckel gest. ovales Wappenexlibris von „Francisci Riccardi de Vernaccia“.

398 (Wildenhayn, F.). Abhandlung vom Pottaschsieden, und Versuche zu Bestimmung des wahren Gehalts ver-schiedener Baum- und Holzarten, Pflanzen und brennli-cher Substanzen, an Pottasche. 2 Teile in 1 Bd. Dresden 1786-1800. (20,5:12,5 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln u. 1 gefalt. Tabelle. 55, 40 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas verblasst. 200,–Engelmann, Bibl. mech.-techn. 2 (nennt als Verfasser F. L. v. Can-crin); Mantel II, 185; vgl. Ferchl 581. – Teil 1 in zweiter, Teil 2 in erster Ausgabe. Die Tafeln zeigen Brennöfen, Pottaschenhütte u. Grundrisse. – Etwas stockfleckig; Titel mit Ausgeschiedenstempel.

BL, 17th cent. Italian Books 573; Roberts-Trent 224 (ohne Vortitel); Roller-G. II, 192; Riccardi I/2, 156; Gamba 2012; DSB IX, 370. – Erste Ausgabe. Das einzige zu Michelinis Lebzeiten gedruckte Werk; er starb wenige Wochen später. Famiano Michelini, Korres-pondent Galileos und diesem warm empfohlen, war Professor für Mathematik in Pisa. „This work discusses flow, resistance, flow characteristics of different sorts of rivers, etc. Many of the later chapters are devoted to techniques for altering the course of the flow characteristics of a river, preventing flooding etc.“ (Roberts-Trent). „Michelini’s contemporary fame as an expert of hydraulics obviously did not depend on (the present book). The relevant au-thorities had, many years before, sought his advice on important problems concerning water, such as the course of the Chiana river, the threat of silting in the Lagoon of Venice, and the control of the Arno for the protection of Pisa against floods“ (DSB IX, 369). – Meist etwas stockfleckig, stellenw. gering gebräunt. 2 Taf. mit Faltstellenriss (1 fast abgerissen). Titel verso mit Stempel „Library

399 Agrippa von Nettesheim, C. H. De incertitudine et va-nitate omnium scientiarum & artium liber. Accedunt duo eiusdem auctoris libelli; de nobilitate & praecellentia foeminei sexus; de matrimonio. 2 Tle. in 1 Bd. Köln, A. Hierat, 1598. Kl.-8vo (12,5:7,5 cm). 360 nn. Bll. Prgt. d. Zt., angeschmutzt u. etwas berieben. 200,–

VD 16, A 1167; IA 101.909. – Spätere Ausgabe seines zuerst 1530 in Antwerpen bei J. Grapheus erschienenen Hauptwerkes, der be-rühmten Satire in der Nachfolge des erasmischen „Lobs der Tor-heit“. Teil 2 („De nobilitate et praecellentia foeminei sexus…“) mit separatem Titelblatt. – Gebräunt, teilw. stockfleckig, erste u. letzte Bll. mit Wurmspuren, Titel mit Eckabriss.

400 – De incertitudine et vanitate omnium scientiarum & ar-tium liber. Accedunt duo eiusdem auctoris libelli; de no-bilitate & praecellentia foeminei sexus; de matrimonio. O. O. 1609. Kl.-8vo (12:8 cm). Mit Holzschnitt-Titelvign.

307 nn. Bll. Prgt. d. Zt., etwas angestaubt u. fleckig, Vordergelenk gebrochen. 300,–VD 17 1:045324B. – Von bekanntem geheimwissenschaftlichen In-teresse. – Etwas stockfleckig, oben leicht wasserrandig; Titel mit Namenszug Paul Greef u. kleinerem Eckabriss unten; Vorsatz u. Titel unten mit schwarzem Klebstoffresten; letze w. Bl. verso mit alten Notizen.

401 Bacon, F. Sylva Sylvarum: Or, a Naturall History. In Ten Centuries. Whereunto is newly added the History Natu-rall and Experimentall of Life and Death. The sixt editi-on. London, J. F. für W. Lee, 1651. 4to (28,5:19 cm). 8 Bll., 218 S., 11 Bll. Mod. Hldr. mit reicher Rvg., Rtitel u. marmor. Deckelbezügen. 200,–Gibson 177a; Krivatsy 556; vgl. Wellcome II, 82. – Im 2. Teil unter-sucht Bacon Faktoren, die die Dauer des menschlichen Lebens bestimmen sowie Mittel zu seiner Verlängerung. Am Schluss ein Katalog von „Canons of the duration of life and forme of death“. – Gebräunt, anfangs wasserfleckig, Titel angestaubt u. mit Rand-ausschnitt. Fehlt das Portr. u. der gest. Titel. – Beiliegt: 1 gefalt.Kupfertafel mit Darstellungen zahlr. Schalen- und Krustentiere, mit repariertem Durchriss, verso Kritzeleien.

402 Carvalho e Sampayo, D. de. Elementos de agricultura: em que se contém os principios theoreticos e praticos desta util agradavel e honestissima disciplina. Madrid, Ibarra Wwe., 1790. (21:15 cm). Mit 5 gefalt. Kupfer-tafeln. 2 Bll., 392 S., 1 Bl., IV, 81 S. Marmorierter Ldr. d. Zt. mit farb. Rsch. und Vergoldung, leicht berieben, Bibl.-Stempel im Innendeckel. 800,–Palau 46627; Innocencio II, 151. – Erste Ausgabe, seltenes na-turwissenschaftliches Werk des Malteserritters Diogo Carvalho e Sampayo (1750-1807), von 1789 bis 1801 portugiesischer Ge-sandter in Madrid. Goethe widmete ihm in seiner Farbenlehre ein eigenes Kapitel. „Todos estes escriptos apresentam tal qual ca-racter de originalidade, e os exemplares sao raros“ (Innocencio). – Oben teilw. leicht wasserfleckig, auch die Tafeln (bei 2 bis ins Bild). Taf. mit leichtem Druckabklatsch, bei der letzten rechter Blattrand gebräunt und ausgefranst.

** First edition, rare work of the Portuguese nobleman and dip-lomat, and knight of the Maltese order. With 5 folding engraved plates. – Some dampstaining to upper margin in places, also af-fecting plates (first 2 also affecting image). Plates with slight off-setting, right margin of final one browned and frayed. Bound in contemporary marbled calf, gilt; slightly rubbed, library stamp to inner cover.

403 Casamia, P. G. P. Il tesoro nascosto ossia Il contemp-latore delle quarantotto immagini del ciel stellato, ope-ra dell’insigne, e celebre rinomato astronomo, fisico, e cabalista Casamia Veneziano. Tomi due compresi in un

Nr. 405

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Casamia, P. G. P.)

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** Second edition, second issue („fifth thousand“). – Partly uncut; browned; foxing in places; ownership inscription to half-title. Origi-nal cloth with spine gilt, somewhat worn.

– Abbildung Seite 87 –

406 – Die Abstammung des Menschen und die geschlecht-liche Zuchtwahl. Aus dem Engl. von J. V. Carus. 2 Bde. Stuttgart, Schweizerbart, 1871. (22:15 cm). Mit Text-holzst. VIII, 377; VII, 418 S. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. von G. Rautter, Wien. 200,–Borst 3113; vgl. Freeman 1065 (kennt nur 2. A. 1871-72). – Erste deutsche Ausgabe. – Gelegentlich schwach braunfleckig. Schönes Exemplar aus der Bibliothek des österreichischen Wirtschaftspoli-tikers und Nationalökonomen Rudolf Auspitz (1837-1906), Mitver-fasser der „Untersuchungen über die Theorie des Preises“ (1889), Titel mit seinem Namensstempel.

407 Diderot, D. & J. le Rond d’Alembert. Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, par une société de gens de lettres. Nouvelle édition. 39 Text- u. 3 Tafelbde. sowie 6 Suppl. in zus. 45 Bdn. Genf, Pellet, 1777-1781. 4to (26:20 cm). Mit 2 gest. Porträts in Bd. 1, 1 gest. Front. zur Chirurgie, 443 (37 gefalt., 78 doppelblattgr.) Kupfertafeln u. ei-nigen gefalt. Tabellen. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch., berieben, einige Gelenke eingerissen bzw. geplatzt, mehrere Kapitale mit Fehlstellen bzw. Restaurierungen, mehrere Vorderdeckel lose bzw. fast lose, Bd. 14 Rück-gelenk oben mit kleineren Brandspuren, einige Rsch. fehlen. 5.000,–Lough 36 ff.; vgl. PMM 200, Dibner 85 u. Horblit 25b. – Die Genfer Quarto-Ausgabe dieses monumentalen Hauptwerkes der Aufklä-rung in einem vollständigen Exemplar mit den Supplementbänden „Table analytique et raisonnée des matieres“, erschienen in Lyon bei A. Leroy. Die Bedeutung des Werkes liegt heute in der um-fassenden Darstellung von Technik, Handwerk und Manufaktur an der Schwelle des Industriezeitalters, mit hervorragenden und de-korativen Illustrationen anschaulich gemacht. Enthält außer Berufs-darstellungen aller Bereiche auch Illustrationen zu Fischerei, Jagd, Reitkunst, Anatomie etc. Die Anzahl der Tafeln schwankt immer, da häufig Tafeln mit mehreren Kupfern getrennt eingebunden wurden. Vorliegendes Expl. nach dem Tafelverzeichnis komplett. – Stellenw. leicht fleckig; Bd. 1 anfangs etwas wasserrandig oben; 1 Tafel et-was sporfleckig.

** 45 volumes incl. 3 of plates. Complete copy of the Geneva quar-to-edition, illustrated with portr. of the two editors and 443 engr. plates, 37 of which folding and 78 double-page. – Slight staining in places; waterstaining to the beginning of vol. 1; mildew spot-ting to one plate. Contemporary calf, spine gilt, rubbed and worn, joints split, flaws and repairs to some head of spines, some front covers loose.

– Abbildung oben –

408 Hübner, J. Curieuses und reales Natur-, Kunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungs-Lexicon. Eingerichtet, daß man dieses als den zweyten Teil des Realen Staats-Conversations- und Zeitungs-Lexici gebrauchen kan. Neue Auflage. (Leipzig), Gleditsch, 1741. (22:14,5 cm). Mit gest. Frontispiz. 7 Bll., 2352 Sp. Prgt. d. Zt. mit hs. Deckel- und Rückentitel; etwas berieben und fleckig, Ecken bestoßen. 250,–Slg. Seemann 276. – 9. Auflage. „An der Textgestaltung dieses Lexikons nahm Hübner jedoch keinen Anteil… dem Verleger G. scheint es vor allem nur darum gegangen zu sein, das Lexicon un-ter dem im Schulbuchsektor bereits so populären Namen Hübner bekannt zu machen“ (Seemann). – Etwas gebräunt u. stockfleckig, Titel mit Besitzvermerk von alter Hand. – Dazu: Dass. 5. verb. A. (Leipzig), Gleditsch, 1727. (22:15 cm). 7 Bll., 2144 Sp. Prgt. d. Zt., etwas fleckig und leicht berieben. – Leicht gebräunt, vereinzelt etwas fleckig. Innendeckel mit altem Besitzvermerk. – Frontispiz fehlt. – Zus. 2 Bde.

– Widmungsexemplare – „Der Alte von den Bergen“ –

409 Humboldt, A. v. Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. 5 Bde. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1845-62. (21,5:14,5 cm). Lwd. d. Zt. (Bd. 1-4) und Hlwd. d. Zt., 2 vordere OU. eingeb., Rücken verblasst, tlw. et-was fleckig, 3 Außengelenke angeplatzt. 5.000,–

solo volume. Faenza, M. Conti für F. M. Montanari, um 1810. Mit gest. Porträt-Frontispiz, 3 gefalt. Holzschnitt-Tafeln und 2 Falttabellen. 444 S. Mod. Kart. 200,–Riccardi I/1, 269, 1. – „Nella prima parte l’autore si estende sulle materie del primo tomo le più interessanti specialmente sopra l’arte numerica. Nella seconda parte tratta di tutte le scienze“ (Titel). Die Tafeln zeigen die Welt in 2 Hemisphären (dat. 1806), Planetensys-tem und Dantes Sphären. – Stockfleckig und vor allem anfangs etwas gebräunt, stellenw. wasserfleckig, gegen Ende stärker, da-von auch die Weltkte. betroffen, diese unterhalb mit hs. Namen; die 2. Taf. in der Faltung durchgerissen und mit Fehlstellen angesetzt.

404 Chemie. – Konvolut von 26 Werken in 78 Bdn. 1814- ca. 1975. Verschiedene 8vo-Formate. Verschiedene Einbände, vereinzelte Gebrauchsspuren. 250,–U.a. Faraday, Chemical manipulations. 3rd ed. London 1842. – Kopp, Beiträge zur Geschichte der Chemie. Braunschweig 1869. – Ladenburg, Handwörterbuch der Chemie. 12 Bde. Breslau 1882 ff. – Lippmann, Entstehung und Ausbreitung der Alchemie. Berlin 1919. – Rose, Handbuch der analytischen Chemie. 4. A. 2 Bde. Berlin 1838. – Suckow, Anfangsgründe der Physik und Chemie. Teil 2 (v. 2). Augsburg u. Leipzig (1814). – Schriftenreihe der BASF. 37 Bde. der Reihe. 70er Jahre. – Weitere Werke überwiegend des 20. Jh. – Vereinzelte Gebrauchsspuren.

405 Darwin, C. On the origin of species by means of natural selection, or the preservation of favoured races in the struggle of life. Fifth thousand. London, Murray, 1860. (20,5:13 cm). Mit gefalt. lith. Tafel. IX, 502 S. u. 32 S. Verlagsanz. Grüner blindgepr. Or.-Lwd. mit Rvg., etwas bestoßen. 2.500,–Freeman 376; Norman 594. – Zweite Ausgabe dieses epochema-chenden Werkes. „The second edition of the ‚Origin‘ was the lar-gest printing of any edition or issue of this work in Darwin’s lifetime“ (N.). – Seitlich u. unten unbeschnitten; Verlagsanz. unaufgeschnit-ten; gebräunt; stellenw. stockfleckig; Vortitel mit Namenszug.

Nr. 407

Naturwissenschaften – Mathematik 89

Riccardi I/4, 11, 1. – Erste Ausgabe. Mit schematischen Karten des Golfs von Tonkin und der Insel Euböa („Isola di Negroponte“). – Breitrandiges Exemplar, vereinzelt leicht stock- oder fingerfleckig.

412 Oeconomisch-Physicalische Abhandlungen. (Hrsg. von P. Graf v. Hohenthal). 20 Teile in 5 Bdn. Leipzig, Ja-cobi, 1751-55. (18:11,5 cm). Mit 5 (4 wiederh.) gest. Titelvign. Hldr. d. Zt., etwas berieben, Bde. 1 u. 3 Ka-pital mit kleiner Fehlstelle, Bd. 2 Vorderdeckel mit Stoß-stelle. 750,–Güntz II, 192; vgl. Kirchner 3195 u. Humpert 4473 (beide Leipzig, Comptoir für Litteratur, 1747-63). – Selten so vollständiges Exem-plar der von P. v. Hohenthal gesammelten landwirtschaftlichen Ab-handlungen. – Vorsätze u. Titel stockfleckig; Titel mit Ausgeschie-denstempel. Attraktive Reihe.

413 Priestley, (J.). Experiments relating to Phlogiston. (Lon-don 1783). 4to (24,5:18 cm). S. 399-434. Ohne Ein- band. 150,–Poggendorff II, 529. – Erstdruck, aus den Philosophical Transac-tions, Bd. 73. Obgleich Priestley bereits ihre inneren Widersprüche erkannt hatte, blieb er bis an sein Lebensende ein Anhänger der Phlogiston-Theorie. – Leicht gebräunt, etwas eselsohrig.

414 – Letters to Mr. Volney, occasioned by a work of his en-titled Ruins, and by letters to the author. Philadelphia, Dobson, 1797. (21:13 cm). 28 S. Ohne Einband. 150,–DNB XVI, 368. – Erste Ausgabe, selten. Volneys Hauptwerk „Les Ruines“ (1791) war 1796 von Thomas Jefferson ins Englische über-setzt worden. – Titel etwas leimschattig sowie mit kl. Eckabriss.

415 Saggi scientifici e letterarj dell’Accademia di Padova. 3 in 4 Bdn. (= Alles Erschienene). – Memorie della Acca-demia di Scienze, Lettere ed Arti di Padova (= Alles). – Nuovi saggi della Reale Accademia di Scienze, Lettere ed Arti di Padova. (Nur:) Bd. 1-5. – Insgesamt 9 in 10 Bdn. Padua 1786-1840. 4to (28:22,5 bzw. 30,5:23 cm). Mit 4 wiederh. gest. Titelvignetten und zahlr. teils gefalt. Kupfertafeln und Tabellen. Uniforme Hldr. d. 19. Jh. mit Rvg., geringe Gebrauchsspuren. 800,–Gascoigne 42. – Umfangreiche Serie der Veröffentlichungen der Akademie der Wissenschaften und Künste in Padua, eine der äl-testen noch bestehenden Akademien in Europa. Unter den Bei-trägen viele naturwissenschaftlich-mathematische Abhandlungen, u.a. von P. Arduino, T. A. Catullo, V. Chiminello, S. Dal Negro, Rizzi-Zannoni, G. Santini (Kometenbeobachtungen, darunter der Halleysche), S. Stratigo und J. Toaldo. – Stellenw. gering fleckig, ganz vereinzelt Randläsuren. Insgesamt wohlerhalten und breitran-dig. – Dazu: F. M. Colle. Storia scientifico-letteraria dello studio di Padova. 4 in 2 Bdn. Ebda. 1824-25. 4to (29,5:23,5 cm). Hlwd. Leicht stock- und stellenw. etwas wasserfleckig. – Zus. 12 Bde. Nicht koll. oRR./Waf.

416 Winkler, G. Gott und der Christ im Gewitter. Nebst ei-nem physikalischen Anhange vom Gewitter und der nöthigen Vorsicht bey demselben. Dresden, Schneider, 1784. Kl.-4to (19,5:17 cm). Mit Textkupfer. 55 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben u. teilw. etwas beschabt. 250,–VD 18 13616609; Ronalds 547. – Erste Ausgabe. Gottfried Winkler (1739-1814) war Naturwissenschaftler, Pfarrer und Philosoph. – Leicht fleckig.

417 Wolff, C. v. Allerhand nützliche Versuche, dadurch zu genauer Erkäntniß der Natur und Kunst der Weg gebäh-net wird. 3 Bde. Halle, Renger, 1745-47. (17,5:11 cm). Mit 3 gest. Front. und 49 gefalt. Kupfertafeln. Prgt. d. Zt. mit handschriftlichem Rückentitel, etwas berieben. Zus. in 1 mod. Schuber. 400,–Vgl. Poggendorff II, 1355 u. Ackermann V, 1313. – Etwa dritte Aus-gabe. Enth. Untersuchungen zur Physik und Chemie mit Anleitun-gen zu zahlreichen Experimenten, letztere durch die Kupfer illust-riert. – Vereinzelt gering fleckig. Dekoratives Exemplar.

PMM 320; Sparrow 106; Goed. VI, 263, 29; Fiedler-Leitner 6.1; Löwenberg 199; – Erste Ausgabe. Mit eigenhändigen Widmungen Humboldts in Bd. 1-4, alle für Karl Albrecht Alexander v. Uhden (1798-1878; preuß. Justizminister 1844-48, vgl. ADB XXXIX, 765 f.), dreimal unterzeichnet „A. Humboldt“, einmal „der Verf.“. In Bd. 1 umfasst die Widmung 15 Zeilen und ist datiert „Potsdam, den 1. Juli, 1845“; in Bd. 2: 27 Zeilen und 15 Zeilen Nachschrift, Humboldt äußert sich hier u. a. über die Verkaufszahlen des „Kosmos“; in Bd. 3 ist die Widmung knapper, 7 Zeilen, hier wird Uhdens Name genannt; in Bd. 4 umfasst sie 8 Zeilen, Humboldt schließt: „Der Alte von den Bergen“. In Bd. 1 und 2 die Widmung auf eingebun-denen Blättern, in Bd. 3. und 4 auf dem vorderen OU. – Ohne den Atlasband. Im Rand etwas gebräunt, tlw. etwas stockfleckig oder mit Wasserfleck im Außenrand, Bd. 5 stockfleckig; die Bll. mit den Widm. und Titel von Bd. 3 u. 4. etwas gebräunt, Widm. von Bd. 2 etwas ausgefranst und mit Abklatsch.

– Abbildung oben –

410 Journal (de l’École) polytechnique. Cahier 1-6 (der Reihe) in 6 Bdn. Paris 1795-99. 4to (25,5:20 cm). Mit 19 (14 gefalt.) Kupfertafeln u. 10 gefalt. Tabellen. Pp. d. Zt. mit 2 Rsch., fleckig u. leicht berieben. 400,–

Martin-W. 862a; Hatin 574. – Die ersten 6 Stück der bedeutenden naturwiss. Zeitschrift der Revolutionszeit. Mit zahlr. Beiträgen zur Mathematik, Chemie, Physik, Technik von Berthollet, Laplace, Lag-range, Monge u.v.a. – Leicht stockfleckig; Tafeln u. Tabellen verso mit Bibl.-Stempel; Titel mit Ausgeschiedenstempel.

411 Mosca Barzi, C. Saggio di una nuova spiegazione del flusso, e riflusso del mare con altri filosofici pensi-eri raccolti in una lettera diretta ad un amico. Pesaro, P. Amati, 1764. 4to (28,5:21,5 cm). Mit gest. Frontis-piz, gest. Titelvignette und 2 gefalt. Kupferkarten. VIII, XLIX S. Kart. d. Zt. mit hs. Rückentitel, Vorder-deckel leicht fleckig, Rückdeckel stärker stockfleckig und mit kl. hinterlegtem Wurmloch, Vorsätze mit rep. Läsuren. 600,–

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus90

** The last edition of Becher’s famous work, considered the best, and the only one in quarto. – Browning throughout, foxing in plac-es. Recent half-calf bound to style, minor rubbing, endpapers re-newed, spine somewhat faded.

420 Bungus (Bongo), P. Mysticae numerorum significatio-nis liber. 2 Teile in 1 Bd. Bergamo, Comin Ventura für F. De Franceschi, 1585. Fol. (31,5:22 cm). Mit wiederh. Druckermarke, einigen Holzschnitt-Initialen und schematischen Textfig. 14 Bll., 245 S., 1 w. Bl.; 10 Bll., 177 S., 1 w. Bl. Mod. Hldr. mit Rsch., Unterschnitt mit altem hs. Titel; etwas beschabt, Ecken und Kanten et-was bestoßen. 1.800,–Adams B 2425; IA 121.945/6; Smith, Rara 380 ff.; Riccardi I/1, 202; vgl. EDIT 16, CNCE 6987/8, Cantor I, 4 (Note), Caillet 1797 f. u. Dor-bon 543. – Wohl zweite Ausgabe, Variante mit Druckvermerk „Typis Comini Venturae, & Socij. Sumptibus Sp. viri D. Francisci Franc. Senensis“ und Druckermarke mit „Pace“. Erstmals in verschiede-nen Varianten und Teildrucken Bergamo 1584/85 erschienen, ein in der Literatur häufig genanntes frühestes Druckdatum 1583 wird von IA nicht bestätigt; die ebenfalls vielzitierte Ausgabe Venedig 1585 ist nach IA nur ein Teildruck von 46 Oktavbll. über die Zahl Vier. „Ce traité est l’un des plus importants et des plus curieux sur la cabale des nombres. On y remarque des analyses ésotériques importantes“ (Dorbon). „A list of authors used includes Conrad a Liechthenau, Guido Bonatti and many Arabic astrologers… John Dee, Johannes Ravisius Textor, Michael Stiphelius, Raymond Lull (etc.)“ (Thorndike). Frühdruck aus der ersten, um 1580 von Comin Ventura begründeten Offizin Bergamos. – Etwas stockfleckig und streckenw. gebräunt, am Schluss stärker. Ränder teilw. bis in den Text etwas wasserfleckig, vereinzelt Randläsuren. Erste und letzte Bll. mit kl. Wurmloch im w. Ober- bzw. Seitenrand.

** Probably second edition, one of several variants. With Woodcut device („Pace“) on titles, initials, and diagrams. First published by Comin Ventura – the first printer of Bergamo – in 1584/85 (different issues of this edition are known). An edition recorded in Venice 1585 is but a leaflet on the number four. – Some foxing and brown-ing, heavily browned at end. Marginal waterstaining partly affecting text in places. Small marginal worm hole to first and final leaves, occasional marginal defects. Bound in modern half calf, old manu-script title on lower edges; somewhat rubbed and scuffed.

– Abbildung Seite 91 –

421 Cicogna, S. Magiae omnifariae, vel potius, universae naturae theatrum. Ex Italico latinitati donatum opera & studio Caspari Ens. Köln, C. Bütgen, 1606. (17:10,5 cm). Mit Druckerm. 4 Bll., 568 S. Prgt. d. Zt. mit zwei modernen Rückenschildern, Kanten des Rückde-ckels teilw. angefressen. Innengelenke teilw. einge- rissen. 500,–VD 17 39:135414Z; Caillet 2373; Graesse, BMP 57; Dorbon 747; Rosenthal 2896; Thorndike VI, 550 (teilw. mit Druckjahr 1607). – Erste lateinische Ausgabe, das ital. Original als „Palagio de gl’incanti“ erstmals 1605 erschienen. „Not much different from the many others on that theme which appeared during the period of the witchcraft delusion, and so is of more importance as attesting the popularity of the subject than for any new ideas“ (Thorndike). – Gebräunt, gering fleckig.

** First Latin edition. – Browned, slight spotting. Contemporary vellum, new spine labels, gnawing traces to rear outer extremities, inner hinge partly cracked.

422 Fioravanti, L. Dello specchio di scientia universale.. Libri tre. Nuovamente ristampato, con molte cose agi-onte. Venedig, A. Ravenoldo, 1567. (15,5:11 cm). Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 19 nn. Bll., 315 num. Bll. Flex. Prgt. d. Zt., stärker fleckig und beschädigt, vord. Umschlagkante abgerissen, kl. Wurmspuren, ohne die Bänder. 600,–EDIT 16, CNCE 19102 (nur 16 nn. Bll.); vgl. Adams F 491/492, Duveen 218, Ferguson I, 278, Thorndike VI, 217 u. Poggendorf I, 747 f. – Seltene zweite Ausgabe dieses erstmals 1564 erschiene-nen und mehrfach aufgelegten Kompendiums. „The first (book) treats of all the more important secrets of the liberal and mechani-cal arts, the second of divers sciences and many fine thoughts of the ancient philosophers, the third of notable inventions“ (Thorn-dike). Fioravanti, „einer der wenigen Anhänger des Paracelsus in Italien“ (Hirsch-H. II, 523), „was a chemist and pharmacist, and in his practice put unbounded trust in his specifics. The balsam which goes by his name, and which was in use till a comparatively recent period, is a very complex mixture, but he also describes the prepa-

ALCHEMIE – OKKULTA

418 Becher, J. J. Oedipus chimicus obscuriorum termino-rum & principiorum chimicorum, mysteria aperiens & resolvens. Frankfurt, H. Sande, 1664. 12mo (13,5:8,5 cm). Mit gest. Titel (mit Drucktext verso) und 1 Kupfertafel. 7 Bll., 192 S., 4 Bll. Prgt. d. Zt., etwas fleckig. 500,–VD 17 3:307701Q; Duveen 55; Ferguson I, 87; Brüning 2100; Well-come II, 125; Thorndike VIII, 137-38. – Eine von 2 Ausgaben des-selben Jahres. „It may be supposed that the Frankfurt edition is the original and the Amsterdam edition a reimpression ‚à la sphère‘. The engravings consist of a reproduction of the Prague Medal and a most curious representation of Oedipus and the Sphynx“ (Du-veen). Vorliegend die zu S. 168 gehörende Tafel nach S. 186 einge-bunden. – Leicht fleckig, Ränder etwas wasserfleckig (teilw. bis in den Text). Titel mit gestrichenem Vermerk, vord. Vorsätze mit alten hs. Besitzvermerken.

** One of 2 editions of 1664. With engraved title (with printed text verso) and 1 engraved plate (bound in after p. 186 instead of p. 168). – Slight spotting, some marginal waterstaining (partly affect-ing text), effaced ink note to title. Bound in contemporary vellum, somewhat stained. Old ownership inscriptions to front endpapers.

– Abbildung oben –

419 – Physica subterranea. Ed. novissima. Specimen Be-cherianum subjunxit G. E. Stahl. Hauptwerk u. Anhang in 1 Bd. Leipzig, Weidmann, 1738. Kl.-4to (23:18,5 cm). Mit gest. Front. 7 Bll., 504 S., 9 Bll.; 2 Bll., 161 S., 4 Bll. Neuerer Hldr. im Stil d. Zt., Rücken etwas verblasst, gering berieben, Vorsätze erneuert. 500,–VD 18 10861602; Dünnhaupt 16.I.5; Ferguson I, 89; Ferchl 30; Roller-G. I, 92; Thorndike VII, 582. – Vollständigste, von Stahl völlig umgearbeitete Ausgabe (erstmals 1703 erschienen). Mit dessen drei Supplementen Experimentum chymicum novum, Demonstra-tio philosophica seu theses physicae und Experimentum novum de minera arenaria perpetua. In seinen 2 Anhängen „Specimen Becherianum“ erklärt Stahl die Becher’sche Phlogistontheorie. – Durchgängig gebräunt, stellenw. stockfleckig.

Nr. 418

Alchemie – Okkulta 91

dem Latein. von M. M. 1701. 38 S. – 5. G. Götz. Curiöse historische Relation, von der Thüringischen Sündfluth. Aus dem Latein. von M. M. 1701. 76 S. – Rosenthal, BMP 4870; nicht bei Patze. – Mit genauen Angaben zu Verlauf und Auswirkungen der Überschwem-mungen d. J. 1612. – Der Sammelband insgesamt gebräunt, etwas angestaubt u. teilw. fleckig.

– Significant Treatise – 425 Tartarotti, G. Del congresso notturno delle lammie lib-

ri tre. S’aggiungono due dissertazioni epistolari sopra l’arte magica. Rovereto, auf Kosten von G. Pasquali, Venedig, 1749. 4to (25:20 cm). XXXII, 460 (recte 458) S. Alte Kart., fleckig und mit Läsuren, Rücken über- klebt. 500,–Graesse, BMP 30; nicht bei Brüning, Caillet, Ferguson etc. – Erste Ausgabe dieser bedeutsamen Schrift des Tiroler Historikers gegen Hexenglauben und Hexenverfolgung. Nach OPAC SBN Variante A, Lage N mit 3 Bll. und Paginierungssprung von S. 97 auf S. 100, so komplett. – Stock- und braunfleckig, teilw. stärker. Titel in der oberen Innenecke knitterfaltig, mit kl. Randläsuen und oben Tin-tenklecksen. Letzte Seiten geknittert und angeschmutzt. Unbe-schnitten.

426 Traktat von den ersten Elementen in einem geheimen Unterricht eines Adepten an seinen Sohn, aus einem französischen Manuscript, dem beygefügt ist der Unter-richt für den Adeptengrad. Herausgegeben von einem Verehrer der edlen Schmelz- und Maurerkunst. Leipzig, C. G. Hilscher, 1784. (18:11.5 cm). Pp. d. Zt. mit hand-schriftlichem Deckelschild, teilw. berieben. 600,–Wolfstieg 42517 („Selten“). – Gering gebräunt. Innendeckel mit Schabstellen, Vorsatz mit Besitzvermerk datiert 1813.

427 Vanini, J. C. Amphitheatrum aeternae providentiae divino-magicum. Christiano-physicum, nec non as-trologo-catholicum. Lyon, A. de Harsy, 1615. (19:12 cm). Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 12 Bll., 336 S., 4 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, leicht fleckig. 1.500,–Goldsmith VI, 92; Caillet 11028; Dorbon 5060; Rosenthal, BMP 3069; Thorndike VI, 568. – Erste Ausgabe seines Erstlings. Vanini, italienischer Philosoph pantheistischer Richtung, übte heftige Kritik am katholischen Glauben, vor allem zweifelte er die Unsterblichkeit der Seele an. Das Werk wurde sofort unterdrückt, Vanini wurde vier Jahre später verbrannt, nachdem ihm die Zunge herausgerissen worden war. – Leicht gebräunt, äußerer Seitenrand meist leicht wasserfleckig, teilw. bis in den Textrand. Mittig und letzte Bll. mit kl. Wurmgängen im w. Rand.

** First edition of his first work. „In 1615 Vanini published his ‚Am-phitheater…‘ professing to set divine magic, Christian physics and Catholic astrology over against the ancient philosophers, atheists, Epicureans, Peripatetics, and Stoics“ (Thorndike). – Light brown-ing, slight waterstaining to outer margins (partly affecting text), oc-casional marginal worming. Contemp. vellum, somewhat stained.

428 – De admirandis naturae reginae deaeque mortalium ar-canis. Libri quatuor. Paris, A. Perier, 1616. (17,5:11 cm). Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bll., 495 S. Späterer Prgt., Rücken teilw. übermalt. 800,–Goldsmith VI, 93; Caillet 11030. – Erste Ausgabe. Das zweite Werk Vaninis, das zunächst die Zulassung der Sorbonne erhielt, später aber zum öffentlichen Verbrennen verdammt wurde. – Meist leicht gebräunt oder fleckig, Titel recto mit unleserlichem und verso mit 2 Bibl.-Stempeln und Deakzessionsstempel.

** First edition of his second work. – Slight browning or foxing, illegible library stamp to recto of title, verso 2 library stamps and deaccession stamp. Later vellum, spine partly painted over.

429 Ventura, L. De ratione conficiendi lapidis philosophici, liber unus. Huic accesserunt eiusdem argumenti Ioan. Garlandii Angli liber unus. Et ex Speculo magno Vincen-tii libri duo. 3 Tle. in 1 Bd. Basel, P. Perna, 1571. (16:10,5 cm). 8 Bll., 203 S.; 10 Bll. (l. w.); 121 (recte 119) S., 4 Bll. (l. w.); 173 S. Flex. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit., Schnitt ziseliert; fleckig, etwas wellig und beschädigt, kl. Wurm-spuren, ohne die Bänder. 1.000,–VD 16, ZV 15167; Wellcome I, 6335; Ferguson I, 420 (unter Hor-tulanus = Garland) u. II, 505; Duveen 601; Ferchl 554; Schmieder

ration of certain definite compounds“ (Ferguson). – Leicht fleckig und gebräunt, teilw. stärker. Titel und 1. Bl. mit Knickfalte in der äußeren Unterecke.

** Second edition, rare. With woodcut printer’s device to title and final leaf. – Some browning, foxing and staining, partly stronger, crease fold to lower corner of title and first leaf. Bound in contem-porary limp vellum, rather chipped and stained, upper edge with some loss, a few wormholes, lacking ties.

423 Höping, J. A. J. Institutiones chiromanticae, oder kurt-ze Unterweisung, wie man ein gründlich Judicium aus den Linien, Bergen, und Nägeln der Hände, und denn aus der Proportion des Gesichts mit den Händen kan suchen. Jena, Birckner, 1674. (17:10 cm). 1 Bl., 103 S., 3 Bll. (l. w.). – Angebunden: (Ders.). Chiromantia harmo-nica, das ist Ubereinstim(m)ung der Chiromantiae oder Linien in denen Händen mit der Physiognomia oder Li-nien an der Stirn. Mit Fleiß verfertiget. Ebenda, Gollner, 1673. Mit zahlr. Textholzschnitten. 57 Bll. Neuerer Pp. mit Rsch., etwas fleckig. 600,–I. VD 17 1:062881P; Rosenthal 964; Sabattini 279; nicht bei Acker-mann. – II. VD 17 23:296165Z; Ackermann IV, 554 („höchst selten“); vgl. Sabattini 280 (2. Ausg.); nicht bei Rosenthal. – Sehr seltene erste (II.) bzw. zweite (I.) Ausgaben. An den Handlinien erkennt der Autor u.a. Ehebrecher, Mörder und Zauberer, aber auch schwachen Magen oder Impotenz. – Gebräunt; Titel verso mit altem Privat-stempel.

424 Meister, J. G. Sammelband mit 5 Werken über kuriose Themen in deutscher Übersetzung von J. G. Meister. Dresden u. Leipzig, J. C. Mieth, 1702. (17:10 cm). Hldr. d. 20. Jh. 600,–1. P. C. Hilscher. Curiöse Gedancken von Wütendem Heere. Aus dem Latein. von M(agister J. G.) M(eister). 1702. 72 S. – Rosenthal, BMP 1871. – 2. T. Kirchmeier. Curiöser Tractat von der Wünschel-Ruthe. Aus dem Latein. von M. M. 1702. 67 S. – Klinckowstroem 61. – 3. A. Petermann. Curiose Gedancken von Alpe. Aus dem La-tein. von M. M. 1701. 72 S. – Blake 345. Am Schluss Rezepte ge-gen Albträume. – 4. J. Lossius. Curiose Gedancken von Alpe. Aus

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Ventura, L.)

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15 fine Cabbalistic plates, some of which Jennings has reproduced in his work on the Rosicrucians, without any knowledge of their authorship“ (Gardner). – Gebräunt, teilw. finger- u. etwas stock-fleckig, vereinzelte An- bzw. Unterstreichungen. Kupfer teilw. an-koloriert. Vorsatz mit Anmerkung, Besitzvermerk von 1838 sowie Kaufvermerk (1906) des Philosophen Hermann Türck (1856-1933), mit Türcks blattgroßem Exlibris (von Franz Stassen) im vorderen Innendeckel. Vorsatz mit weiterem Exlibris.

ASTRONOMIE – ASTROLOGIE

431 Baba Nobutake. Shogaku tenmon shinan (jap.: Einlei-tung in das Studium der Astronomie). 5 Bde. Dat. Hôei 3 (= 1706, hier späterer Abdruck). (25:18 cm). Mit 44 (18 blattgr.) Textholzschn. Xylographisch bedruckte Doppelbll. in Blockbuchbindung. Blaue Or.-Umschl. mit xylogr. Deckelschildern; stärkere Wurmspuren, beson-ders an den Kanten, Heftung erneuert. 500,–Kraft V, 497; Smith-Mikami 166 mit Abb. 34; nicht bei Kerlen. – Späterer Abdruck von den Originalplatten. Eines der ersten in Japan gedruckten Bücher über Astronomie. „A well-known work on astronomy, that exerted no little influence at this period“ (S.-M.). Gegen Ende des 17. Jahrhunderts gelangten von China aus astronomische Werke der Jesuiten und ihrer chinesischen Schü-ler nach Japan. Das dortige Interesse an der Astronomie wurde noch gesteigert durch den Import von modernen astronomischen Instrumenten aus den Niederlanden. Baba (gest. 1715) hatte keine Kenntnis vom heliozentrischen Weltbild, sein Werk ist stark durch das um 1675 in China erschienene „T’ien-ching huo-wen“ von Yu I und den Neokonfuzianismus beeinflusst. Die Illustrationen zeigen überwiegend Sternbilder und astronomische Instrumente, beson-ders bemerkenswert ist eine Weltkarte (Bd. 1, Bl. 18 recto u. ver-so), eine vereinfachte Kopie nach der zweiten Ausgabe von Matteo Riccis 1600 in Nanking publizierter Karte, von der kein Exemplar erhalten ist. – Bd. 1 u. 5 mit leicht bräunendem Wasserrand in der oberen Außenecke, vereinzelt kl. Wurmspuren, meist nur in den Rändern.

** 5 vols. Xylographically printed on native paper. One of the ear-liest works on astronomy to be printed in Japan. Later edition, printed from the original blocks. With 44 (18 full-page) woodcuts. The illustrations include a simplified world map, copied from the second edition of Matteo Ricci’s map of 1600, of which not a single copy survived, as well as celestial constellations and astronomical instruments. – Faint marginal dampstain to upper outer corners of vols. 1 & 5, some occasional worming, mostly restricted to mar-gins. Original wrappers with xylographic title-slips present, sewed in oriental manner; wormed, stitching renewed.

– Abbildung oben –

432 Boscovich, R. J. De determinanda orbita planetae ope catoptricae ex datis vi, celeritate, & directione motus in dato puncto. Publico Matheseos Professore in Col-legio Romano. Rom, Komarek für V. Monaldini, 1749. 4to (25:19 cm). Mit Holzschnitt-Druckermarke und 1 Kupfertafel. 2 Bll., 16 S., 1 Bl. Kart. d. Zt., angestaubt und wasserfleckig, Ecken mit Knickfalten. 1.000,–Houzeau-L. 11950; Riccardi I/1, 176, 36; Honeyman 419; Pro-verbio, Boscovich 1–40; DSB II, 326 ff. – Erste Ausgabe, selten. „Concerns the determination of an elliptical orbit by means of a construction previously employed for resolving the reflection of a light ray from a spherical mirror“ (DSB). – Text und Tafel stärker wasser- und etwas stockfleckig. Unbeschnitten.

** First edition of this interesting and scarce treatise. With 1 en-graved plate. – Dampstaining and some foxing throughout. Uncut copy in contemporary cardboards, waterstained and somewhat soiled.

433 – Memorie sulli cannocchiali diottrici. Mailand, G. Ma-relli, 1771. (20:14 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 114 S., 1 Bl. Alter Umschl., etwas angestaubt und fleckig, Rücken überklebt sowie mit kl. Ein- und Ausrissen, Rückdeckel mit kl. Wurmloch. 800,–Riccardi I/1, 182, 63; Proverbio, Boscovich 1–86; DSB II, 326 ff. – Erste Ausgabe. Seltene Abhandlung über dioptrische Teleskope. – Leicht fleckig, vereinzelt stärker, Titel mit leichtem Wasserfleck, S. 79/80 mit Löchlein durch Papierfehler im w. Unterrand, Erratabl. mit kl. Wurmgang (mit kl. Buchstabenverlust). Erste 4 Bll. mit kl. Monogramm- („P.V.“) und Nummernstempel, Titelbl. mit weiteren gestempelten und hs. Nummerierungen. Unbeschnitten.

293. – Sehr seltene Sammelausgabe dreier Werke, dem Heidel-berger Kurfürsten Ottheinrich gewidmet. Eine von 2 Varianten, vorliegend mit Pernas Namen auf dem Titel. „This book consists of three parts. The first contains the First Edition of Ventura’s ‚De Ratione conficiendi‘… The second part has already appeared in 1560 and is only very slightly changed in this edition; it contains the writings of John Garland or Hortulanus (= Compendium Alchimiae, sive in Tab. Smaragdinam Hermetis Trismegisti Commentarii). The third part consists of articles taken from the ‚Speculum majus‘ of Vicentinus Bellovacensis“ (Duveen). – Meist stärker gebräunt oder braunfleckig, Ränder stellenw. wasserfl. und mit Wurmspu-ren, teilw. bis in den Textrand und vereinzelt hinterlegt. Einige alte Unterstreichungen und Marginalien. Titel mit unleserlichem Bibl.-Stempel und Randläsuren.

** Three parts in 1 vol., 1 of 2 variants, our copy with Perna men-tioned on title. – Browned and spotted throughout, marginal damp-staining and worming in places (partly affecting text, occasion-ally repaired). Early annotations and underlinings. Library stamp and marginal fraying to title. Contemporary limp vellum, edges gauffered, title inked to spine; rather chipped, soiled, and a little wormed, tear to upper joint, lacking ties.

430 Welling, G. v. Opus mago-cabbalisticum et theoso-phicum. Darinnen der Ursprung, Natur, Eigenschafften und Gebrauch des Saltzes, Schwefels und Mercurii in dreyen Theilen beschrieben. Auch die Erzeugung der Metallen und Mineralien… Und ein besonderer Anhang etlicher sehr rar und kostbarer Chymischer Piecen. Homburg v.d.H., Helwig, 1735. 4to (21:18 cm). Mit 15 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bll., 582 S., 11 Bll. Ldr. d. Zt., berieben, Ecken bestoßen, Rücken an Kopf u. Fuß abgestoßen u. mit Folie überklebt. 1.200,–Ferguson II, 543; Brüning 4241; Caillet 11398; Ferchl 573; Gard-ner 707; Rosenthal 904. – Erste Ausgabe, Wellings ausführliche Beschreibung über den Gebrauch des Salzes war unter Pseudo-nym bereits 1719 erschienen. Behandelt Chemie und Alchemie, Kabbala, Astronomie u.a. Welling richtet sich gegen die Magie, „andere Stellen aber lassen ihn doch als gläubigen Anhänger der Goldmacherei erkennen“ (Schelenz). „This learned work contains

Nr. 431

Astronomie – Astrologie 93

rie. Aus den „Abhandlungen der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften“, Folge V, Bd. 2. (1842). S. (465)-482. Mit 1 lith. Tafel. Mod. Ldr. 6.000,–Poggendorff I, 594; DSB IV, 168; vgl. Sparrow 57 u. Norman 651 (beide die Separatausgabe). – Erste Ausgabe, Grundlagenwerk der modernen Astrophysik. Erstmals wird das Doppler’sche Prinzip bekannt gemacht, bedeutend für die messende Astrophysik zur Geschwindigkeitsbestimmung der Himmelskörper. Erschien auch als Separatdruck 1842 in Prag. – Etwas fingerfleckig; Zwischentitel mit Stempel der Bibliothek Zarskoje Selo; Vorsatz mit Exlibris von Opanas Schewtschukewitsch (1902-1974).

** First edition, was also published separately (Prague 1842, cf. Norman and Sparrow). The first statement of the Doppler principle, one of the most basic tools of modern astronomy. „In 1842, Chris-tian Doppler, Austrian mathematician, made the first announce-ment of the principle by which the approach of recession of ce-lestial objects could be spectroscopically determined“ (Sparrow). – Somewhat thumbed; old stamp to title; bookplate to endpapers. Recent calf.

– Abbildung links –

437 Firmicus Maternus, J. Astronomicon lib. VIII, per Ni-colaum Prucknerum Astrologum nuper ab innumereis mendis vindicati. His accesserunt, Claudii Ptolemaei apotolesmaton quod quadripartitum vocant, lib. IIII. Ex Arabibus et Chaldaeis. Hermetis centum aphoris. lib. I. Bethem… Almanzoris… Zahelis… Messahalah… Marci Manilii… (etc.). 2 Tle. in 1 Bd. Basel, J. Herwagen, 1551. Fol. (33:22 cm). Mit einigen Holzschnitt-Diagrammen u. Druckermarke. 6 Bll., 244; 227 S. Blindgepr. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel, berieben, beschabt u. fleckig, Rück-deckel mit Wurmlöchern, geplatzte Gelenke u. Ecken restauriert, Rücken am Kopf mit ergänzter Fehlstelle, Schließbänder fehlen. 1.500,–VD 16, F 1120; Adams F 507; Houzeau-L. 761; Wellcome I, 2308; Zinner 2013; Thorndike I, 525 & V, 322. – Zweite Ausgabe in der Bearbeitung von Nicolaus Pruckner, so zuerst 1531 bei Herwagen erschienen. „‘Has been called ‚the most comprehensive handbook of astrology to come down to us from antiquity‘ (Franz Boll). Com-piled as a handy guide for practioners of the art, it best represents popular traditions of the previous four centuries and bears little re-semblance to Ptolemy’s quasi-scientific manual of astrology, the ‚Quadripartitum‘.“ (DSB IV, 622). „Pruckner’s edition of Firmicus was reprinted in 1551 with another preface defending astrology addressed to Edward VI of England“ (Thorndike). Die auf dem Titel unter den Anhängen genannte Schrift von Otto Brunfels ist nicht mehr in diesem Werk erschienen. – Gebräunt, tls. stock- u. wasser-fleckig, Titel angestaubt, fingerfleckig u. mit Schabstelle in der obe-ren Ecke, vereinz. kl. Tintenwischer, 1 Bl. mit restaur. Randausriss, letzte Bll. mit Wurmgang im äußeren Rand, Titel mit Besitzeintrag von alter Hand.

** 2 parts in 1 vol. Second edition published by Nicolaus Pruckner, with a new preface addressed to Edward VI of England. – Brown-ing throughout, foxing and waterstaining in places, staining and wearing to title, some inkstaining in places, 1 repaired tear, mar-ginal worming to last leaves, old owner’s inscription to title. Bound in contemp. vellum, rubbing and staining, repaired head of spine, some worming to rear cover, joints and corners repaired, lacking ties.

438 Giovanni da Capistrano. Il sensibile influsso degli as-tri convinto di falsita dissertazione fisico-critica. Rom, Cannetti, 1796. (22:15 cm). XV, 254 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., etwas fleckig und bestoßen, Rücken und Vor-dergelenk mit kl. Wurmspuren, Rücken am Kopf etwas ausgefranst. 300,–Nicht bei Houezau-L. – Der Autor wird auf dem Titel als „Minore ri-formato della privincia Romana“ ausgewiesen und hatte vermutlich den Namen des Hl. Johannes Capistranus als Ordensnamen er-halten. – Vereinzelt leicht gebräunt oder fleckig, S. 5-12 gelockert.

439 Glareanus (Loriti), H. De geographia liber unus, ab ipso authore iam recognitus. Basel, J. Faber Emmeus, 1528. 4to (20,5:15,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre und ca. 20 meist schemat. Textholzschnitten. 35 num. Bll. (o.d.l.w.). Neu gebunden in Umschlag aus Inkunabelpa-pier. 1.200,–VD 16, L 2626; Alden-L. 528/8; Sabin 27537; Fritzsche, Glarean 92; vgl. Adams G 758, Stillwell, Awakening 175 u. Houzeau-L. 2405 (jeweils EA). – Zweite Ausgabe, erstmals Basel 1527 erschienen.

** First edition of this rare treatise. With 1 folding engraved plate. – Slight staining, occasionally stronger, slight waterstain to title, small hole to lower margin of p. 79/80, small wormhole to errata leaf. Monogram and numbering stamp to first 4 ll., title with ad-ditional numbering stamped and in mss. Uncut copy in old card-boards, somewhat soiled and stained, spine pasted over and with small tears, small wormhole to back cover.

434 Calandrelli, G. & A. Conti. Opuscoli astronomici, e fisi-ci. Rom, Salomoni, 1803. Gr.-4to (29:22 cm). Mit gest. Titelvignette, 2 gefalt. Kupfertafeln und 1 Falttabelle. XI, 152 S. – Angebunden: (Dies.). Eclisse solare di XI. Feb-brajo MDCCCIV. Osservata nella specola astronomica dell’ Universita Gregoriana nel collegio Romano. Ebda. (1804). Mit gest. Titelvignette. XXX S. (o.d.l.w.Bl.). Kart. d. Zt.; beschabt und mit Gebrauchsspuren, Rücken mit Ein- und Ausrissen. 300,–Poggendorff I, 361 u. 474; DSB III, 13 f. – Jeweils erste Ausgabe. Zwei Einzelbände der von 1803-24 in 8 Bänden (von Bd. 6 an auch G. Ricchebach) erschienenen Sammlung von Originalarbeiten der drei Astronomen. Calandrelli war Professor der Mathematik und Di-rektor der Sternwarte am Collegio Romano, Conti und Ricchebach seine Kodirektoren. – Leicht stock- und fingerfleckig, einige Bll. mit großem Braunfleck seitlich einzelne Lagen und die Taf. gebräunt. Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar.

435 Collibus, C. O. de. Meteororum omnium generationis tam hucusque cognitorum, quam utcunque possibili-um brevis, ac universalis per nova, certioraque naturae principia indagatio… Quam maxime accommodata. Ve-nedig, F. Valvasense, 1662. 4to (22:16 cm). 4 Bll., 104 S. Alte Kart., etwas stock- und wasserfleckig, Rücken mit kl. Querriss. 300,–BL, 17th cent. Ital. Books I, 244 (irrig 1622); nicht bei Riccardi, Pog-gendorff u.a. – Erste Ausgabe. Seltene meteorologische Schrift. – Durchgehend wasserfleckig, vereinzelt kl. Randläsuren, letzte Lage gelockert. Titel mit Tintenmarkierung. Unbeschnitten.

436 Doppler, C. Ueber das farbige Licht der Doppelsterne und einiger anderer Gestirne des Himmels. Versuch ei-ner das Bradley’sche Aberrations-Theorem als integri-renden Theil in sich schliessenden allgemeineren Theo-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Glareanus [Loriti], H. )

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sheets by the French lieutenant commander Etienne de l’Espine (1782-1823). Contemp. half-calf, spine and label gilt, slightly rubbed.

442 Hansen, P. A. Untersuchung über die gegenseitigen Störungen des Jupiters und Saturns. Eine von der Kö-niglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin am 8. Juli 1830 gekrönte Preisschrift. Berlin, 1831. 4to (27,5:22 cm). XVI, 325 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., beschabt u. bestoßen, Rücken mit Bibl.-Schild. 400,–Nicht bei Houzeau-L. u. Poggendorff. – Seltene, frühe Schrift des bedeutenden Astronomen Peter Andreas Hansen (1795-1874), der 1825 zur Leitung der Sternwarte auf dem Seeberg bei Gotha be-rufen wurde. „Hier auf dem Seeberg… sind jene Werke und Ver-öffentlichungen entstanden, die H.s Namen unvergänglich mit der Astronomie seiner Epoche verknüpft haben… Vor allem aber seine richtungweisenden theoretischen Arbeiten auf dem Gebiete der Himmelsmechanik – darunter die Untersuchung über die gegen-seitigen Störungen Jupiters und Saturns (1830 Preis der Berliner Akademie)… trugen H…. 1844 die Würde eines Dr. phil. honoris causa der Universität Jena ein.“ (NDB VII, 630f). – Ausgeschieden-Stempel verso Titel. Vorsatz angestaubt, sonst frisches u. breitran-diges Exemplar.

443 Instrumente. – Santini, G. Teorica degli stromenti ottici destinati ad estendere i confini della visione naturale. 2 Bde. Padua 1828. (24:16,5 cm). Mit 6 gefalt. Kupferta-feln. IV, 249; 245 S., 2 Bll. Unterschiedl. Buntpapierum-schl. d. Zt., lichtrandig, Rücken gebräunt, Gelenke und Rücken mit Einrissen. 400,–Poggendorff II, 749. – Erste Ausgabe. Abhandlung über den Bau optischer Instrumente. – Leicht stockfleckig, stellenw. leicht ge-bräunt. Unbeschnitten bzw. unaufgeschnitten.

444 Kalender. – Lunario astronomico calcolato al polo di Venezia ed al commune orologio italiano per anni cin-que dal 1760. fino tutto il 1764… Di D.D.A.C.R.D.S.S. Venedig, T. Bettinelli, 1760. 4to (21:15,5 cm). Mit gest. Front., gest. Titelvignette, 1 Kupfertafel, 1 gest. Wappen und 1 Initiale sowie 2 Tabellen. 1 Bl., XXIV, 149 S. Mod. Hprgt., gering berieben. 300,–Nicht bei Houzeau-L. u. Riccardi. – Seltener astronomischer Alma-nach. – Kaum fleckig. Mod. Exlibris von John S. Saks.

– Abbildung Seite 95 –

445 Keill, J. Institutions astronomiques, ou leçons élé-mentaires d’astronomie, pour servir d’introduction à la physique céleste, & à la science des longitudes… Pré-cedées d’un essai sur l’histoire de l’astronomie moder-ne. (Trad. & augm. par P. C. Le Monnier). Paris, Guerin, 1746. 4to (26,5:20,5 cm). Mit 15 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., Vll., LXIV, 660 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rücken-verg.; berieben und bestoßen, Kapitale abgestoßen, Vordergelenk an beiden Enden und das hintere unten eingerissen. 600,–Houzeau-L. 9244; Roller-G. II, 28; Brown, Astronomical Atlases, p. 195.; vgl. DSB VII, 275 ff. – Erste französ. Ausgabe, vielfach auf-gelegt. Elementarastronomie im kopernikanischen System. Unter den Tafeln 2 Sternbild- und 3 Mondkarten. – Etwas stockfleckig, teilw. leicht gebräunt. Mit gest. Wappenexlibris mit Motto „Ex hasta successit oliva“ von De Kialio, Titel verso dessen gest. Wappen montiert.

** First French edition. With 15 folding engraved plates including 2 celestial maps and 3 maps of the moon. – Some foxing, light browning in places. With engraved armorial bookplate of De Kialio whose coat of arms is also mounted on title verso. Contemporary calf, rubbed and worn, head and foot of spine chipped, tears to joints.

446 – Introductiones ad veram physicam et veram astro-nomiam. Quibus accedunt trigonometria. De viribus centralibus. De legibus attractionis. Mailand, F. Agnelli, 1742. 4to (25:19,5 cm). Mit gest. Titelvignette und 47 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bll., 636 S., 6 Bll. (d.l.w.). Hprgt. d. Zt. mit farb. Rsch. mit hs. Titel; etwas beschabt und bestoßen und mit Wurmspuren, vord. Innengelenk an-gebrochen, Vorsätze mit Wurmgängen. 400,–

Klassisches und vielfach aufgelegtes Lehrbuch der Erd- und Him-melskunde der Renaissance. – Stellenw. gering gebräunt oder et-was Druckabklatsch, anfangs winziger Wasserfleck unten im Bund und bei Bl. 12 Oberrand leicht wasserfl., vereinzelt hs. Anmerkun-gen, Bl. 32 mit restauriertem Randeinriss. Wie die meisten Exemp-lare ohne das letzte w. Bl.

** Second edition. With allegorical woodcut title border, and some 20 woodcut diagrams in the text. „In the course of this brief treatise on mathematical geography, a method is described for construct-ing gore-maps for use in the making of globes“ (Stillwell). – Slight browning in places, occasional offsetting, small waterstain to lower fold at beginning and to upper margin of l. 12, a few ink annota-tions, closed marginal tear to l. 32. Without final blank as most cop-ies. Recently bound using a leaf from an incunable edition.

– Abbildung oben –

440 Guarini, (C.) G. Compendio della sfera celeste. In cui con addattate figure si spiegone tutti i varii giri, che seg-nano co’i suoi movimenti il sole, e l’altre stelle.Turin, G. Colonna, 1675. 12mo (15:9 cm). Mit Titel- und zahlrei-chen schemat. Textholzschnitten. 2 Bll., 126 S., 1 Bl. Späterer Ldr. mit Vergoldung, leicht berieben. 150,–Houzeau-L. 9663; Poggendorff I, 968 f.; Riccardi I/4, 194, 4. – Erste Ausgabe. Der Theatiner Guarini war u.a. Lektor der Theologie und Mathematik des Herzogs von Savoyen. – Etwas braun- und in den Rändern teilw. leicht wasserfleckig, Titel mit ergänztem Randaus-riss (Holzschnitt mit kl. Nachzeichnung).

441 Guepratte, C. Problêmes d’astronomie nautique et de navigation. Brest, Lefournier und Deperiers 1816. (22,5:15 cm). Mit 5 gefalt. Kupfertaf. 4 Bll., 159 S., 1 Bl., 366 S. Hldr. d. Zt. mit Rtitel auf farb. Rsch., gering berieben. 800,–Polak 4142; NHSM II, 689; Houzeau-L. 10789. – Erste Ausgabe. Seltenes Werk über nautische Astronomie von dem Hydrographen und Astronomen Charles Guépratte (1777-1857). Die Tabellen verzeichnen zahlr. Werte zur Berechnung von Längen- und Brei-tengraden sowie unterschiedliche Logarithmen. Die Kupfertafeln zeigen neben der Hémisphere Austral und Hémisphere Boréal ei-nen Sextanten, die schematische Darstellung eines Fernrohres u.a. nautische Instrumente. – Stellenweise fleckig, 2 Taf. etw. gebräunt. Einband leicht berieben. Provenienz: Aus dem Besitz des Kapitän-leutnants Etienne de l’Espine mit dessen hs. Namenszug auf dem Vortitel, dessen Exlibris sowie einigen eigenhändigen Anmerkun-gen auf beigebundenen Zetteln.

** Rare first edition. Interesting work on nautical astronomy. – Mini-mal staining in places, 2 plates browned. With bookplate, signa-ture (to half title) and some manuscript annotations on 2 bounded

Nr. 439

Astronomie – Astrologie 95

Kant auf“ (Überweg III, 463). Die Tabelle mit Halleys Kometenbe-rechnungen. – Gebräunt. Titel u. Vorsatz mit überklebtem Besitz-eintrag, Vorsatz mit hs. Besitzeintrag von „J. W. Straub 1827“.

449 Le Verrier, U. J. Recherches sur les mouvements d’Uranus. Paris, Bachelier, 1846. (24:16,5 cm). 1 Bl., 254 S., 1 w. Bl. Hldr. d. 20. Jh., einzelne Schabstel-len, der eingeb. OU. etwas angestaubt, die Vordersei-te mit kl. rep. Randläsuren und die hintere mit Tinten- flecken. 1.200,–Norman 1343 Anm. u. Roller-G. II, 104 (beide 2. Druck); vgl. DSB VIII, 277; nicht bei Houzeau-L. – Erste Buchausgabe, seltener ers-ter Druck. Bei dem im selben Jahr erschienenen zweiten Druck ist der Name des Planeten Uranus durch Herschel ersetzt. Bedeuten-de Arbeit Le Verriers über die Bahnstörungen des Planeten Uranus, die ihn zur Berechnung der vermutlichen Bahn des Planeten Nep-tun führte. „Until 1846 there was no theory of Uranus that permit-ted its movements to be represented satisfactorily… (Le Verrier) demonstrated that its observed perturbations could not be exp-lained as the effect of the actions of Jupiter and Saturn whatever modifications might eventually be made in the values assigned to the masses of those planets. He began to search for signs of an unkown disturbing planet“ (DSB). – Gering gebräunt.

** First edition in book form, rare first printing. A most important document in the history of modern astronomy. – Minor browning. Bound in 20th century half-calf, occasionally rubbed; the bound in original blue printed wrappers somewhat dusty, front cover with small repaired marginal defects and back cover with ink stains.

450 Lucidarius. M. Elucidarius. Von allerhand geschöpffen Gottes, den Engeln, den Himeln, Gestirns, Planeten, und wie alle Creaturn geschaffen sein auff erden. Augs-burg, V. Othmar, 1548. 4to (19:14,5 cm). Mit Titelholz-schnitt. u. 6 (1 wiederh.) Textholzschnitten. 40 nn. Bll. Mod. Prgt. mit Schließbändern. 1.500,–VD 16, L 3085; Heitz-R. 335; Schorbach, Lucidarius 53; Zinner 1939. – Frühe Ausgabe des astronomisch-naturwissenschaftlichen Volksbuches, eine Art Kosmographie für den einfachen Mann. In den Ausgaben seit 1535 im protestantischen Sinn bearbeitet. Es werden in 25 Kapiteln die Erdteile Asien, Afrika und Europa mit Beschreibungen vieler Länder und Regionen behandelt, außerdem Naturphänomene, kosmische Erscheinungen, Astronomie, Entste-hung menschlichen Lebens u.v.m. Zwei der Illustrationen stammen von Hans Burgkmair d. Ä. (1473-1531), bedeutendster Augsburger Meister der Dürerzeit: der Titelholzschnitt mit Monogramm „HB“ (Astronom mit Armillarsphäre in der Hand) und die männliche Figur vor Sternenhimmel auf Bl. D3v (ursprünglich aus Murners Schel-menzunft). – Sorgfältig gereinigt, dennoch stellenw. etwas fleckig.

451 Manfredi, E. De annuis inerrantium stellarum aberrati-onibus. Bologna, C. Pisarri, 1729. (24,5:18,5 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bll., 80 S. Prgt. d. Zt. mit Rsch., Rückdeckel etwas stockfleckig, Exlibris aus Innende-ckel entfernt. 500,–Poggendorff II, 32; Riccardi I/2, 83, 20; DSB IX, 77 f.; nicht bei Houzeau-L. – Erste Ausgabe. „With a team of assistants that inclu-ded Francesco Algarotti he carefully measured the annual motion of several fixed stars chosen at various ecliptical latitudes… Alt-hough he recognized that the phenomenon could not be a paral-lactic effect – a conclusion he had apparently reached in 1719 – he did not publish on it until 1729, the year in which Bradley gave the exact explanation: the first astronomical evidence of the earth’s re-volution and a confirmation that the value of the velocity of light is finite. Manfredi regarded these explanations as insufficiently tested hypotheses and remained a lifelong adherent of the geocentric and geostatic conception of the world“ (DSB). – Text und Tafeln stel-lenw. leicht fleckig. Titel mit 2 gelöschten Stempeln (mit Löchlein), Taf. 2 rechts teilw. bis in die Einfassung beschnitten und angerän-dert, Taf. 5 mit schwachem Wasserfleck im Bild.

** First edition. With 6 folding engraved plates. – Slight foxing to text and plates in places. 2 effaced stamps to title (with a few tiny holes), pl. 2 partly shaved at right and remargined, slight waterstain to image of pl. 5. Bound in contemporary vellum, slight foxing to lower cover, bookplate removed from front paste down.

452 Mayer, J. T. Opera inedita. Vol. I (= alles Erschienene). Editit et observationum appendicem adiecit G. C. Lich-tenberg. Göttingen, J. C. Dieterich, 1775. Fol. (35,5:26,5 cm). Mit 4 (1 kol.) Kupfertafeln. 4 Bll., 110 S. Späterer Pp. mit Rsch., berieben u. bestoßen, Rückenbezug ab-geplatzt. 3.000,–

Houzeau-L. 9247; Roller-G. II, 160; Brown, Astronomical Atlases 195; vgl. Wallis 102.7-8 (A. Leiden 1725 & 1739) u. DSB VII, 276. – Dritte Sammelausgabe seiner Physik (erstmals 1702) und Astro-nomie (1718). Keill war der bedeutendste Schüler Newtons und in vorliegendem Werk der beste Propagandist seiner neuen Erkennt-nisse. Unter den Tafeln 2 schöne Mondkarten, 3 Figuren der trigo-nometrischen Taf. 43 & 44 mit Faltelement. – Etwas gebräunt und fleckig, vereinzelt Randläsuren, wenige Anmerkungen. Fälze der Tafeln und meist auch die Taf. selbst wasserfleckig.

** Third combined edition of his Physica and his Astronomia. Keill numbers amongst the most important disciples of Newton. With engr. title vignette and 47 engr. folding plates, among them „2 inte-resting lunar maps by M. Burghers“ (Brown). – Some browning and foxing, occasional marginal tears, a few marginalia. Plates mostly somewhat dampstained. Contemp. half-vellum, somewhat rubbed and worn, some wormholes, upper hinge cracked, worming to endpapers.

447 Lalande, J. J. de. Compendio d’astronomia colle tavole astronomiche. 2 Bde. Padua, Manfré, 1777. 4to (24,5:19 cm). Mit 10 Kupfertafeln. XXVI S., 1 weißes Bl., 316; IV, 254 (recte 256) S. Mod. Hmaroquinbde. 500,–Houzeau-L. 8908. – Erste italienische Ausgabe des erfolgreichen Handbuchs der Astronomie (OA. Abrégé d’Astronomie, 1774), die „Tavole astronomiche“ (Bd. 2) in „nuova edizione corretta ed amp-liata“. – Stellenw. leicht stockfleckig.

– Landmark of Science –

448 Lambert, J. H. Cosmologische Briefe über die Einrich-tung eines Weltbaues. Augsburg, Klett Witwe, 1761. (20,5:13 cm). Mit Holzschnitt-Titelvign. u. -Textvign. sowie 1 gefalt. Tabelle. XXVIII, 318 S. Pp. d. Zt. mit goldgpr. Rtitel auf Rsch., berieben u. bestoßen, Rücken u. Deckel tls. fachmännisch restauriert. 1.000,–Houzeau-L. 8886; Poggendorff I, 1355; Steck I.6; Brüning 1774; Roller-G. II, 69: „Landmarks of Science“. – Erste Ausgabe. „Das astronomische Hauptwerk des Mathematikers, Physikers und Phi-losophen, in dem er seine Theorie von der Struktur des Universums entwickelt“ (Brüning), ein früher Ausblick auf eine extragalaktische Kosmologie. „The ‚Cosmologische Briefe‘ was a great sensation“ (DSB VII, 598). „Weist eine überraschende Übereinstimmung mit

Nr. 444

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Mayer, J. T.)

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Impr. Royale, 1828. Gr.-4to (28,5:22,5 cm). CLXXVII, 516 S., 4 Bll. Hldr. d. Zt., etwas beschabt und bestoßen, Vordergelenk gebrochen und das hintere an beiden En-den eingerissen. 600,–

Poggendorff II, 461; vgl. DSB XI, 6 f. – Erste Ausgabe, selten. Autor war Professor der Astronomie und Direktor der Turiner Sternwarte, „Plana is generally considered one of the major Italian scientists of his age“ (DSB). – Titel mit kl. Namensstempel. Breitrandiges und unbeschnittenes Exemplar mit eigenhändiger Zueignung des Au-tors an Carlo Brioschi, Direktor der königl. Sternwarte in Neapel, auf dem vord. freien Vorsatz.

455 Ptolemaeus, C. De praedictionibus astronomicis, cui ti-tulum fecerunt Quadripartitu(m), grecè et latinè, libri IIII. Philippo Melanchthone interprete. Basel, J. Oporinus, 1553. (16:10,5 cm). 269 S., 1 w. Bl.; 8 nn. Bll., 229 S., 1 w. Bl. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel u. hs. Bibl.-Nr., 1.200,–

VD 16, P 5249; Roller-G. II, 332; Hartfelder 502 (Melanchthon). – Erste von Melanchthon übersetzte Ausgabe des Tetrabiblos. Selten. Eines der wichtigsten Bücher in der Geschichte der Astrologie. – Stockfleckig, vereinz. mit hs. Marginalien, Titel angestaubt, mit kl. Randausschnitt u. farb. markiertem Druckvermerk. Provenienz: Ausgeschiedene Dublette der John Crerar Library Chicago mit gest. Exlibris (dieses sowie Titel mit Ausgeschieden-Stempel) so-wie mit hs. Besitzeintrag auf dem Titel von Fr. Ben. Carpzov (Ju-rist u. Baumeister), dat. Leyden 1683 und dem Eintrag „Ex bibl. Nic(olaus) Heinsii“.

** Rare first Latin translation by Philipp Melanchthon. The Latin text of Ptolemy’s 4-part manual of astrology is followed by the Greek original text. „Book I explains the technical concepts of as-trology, book II deals with the influences on the earth in general (‚astrological geography‘ and weather prediction), and books III and IV with influences on human life“ (DSB XI, 198). – Foxing, old manuscript marginalia in places, some duststaining to title, small marginal cutout to title, imprint coloured. Copy of the John Cre-rar Library Chicago with engr. bookplate with deaccession-stamp.Ownership inscription of 1683 to title.

456 Resta, F. Meteorologia de igneis aereis aqueisq(ue) corporibus. Rom, F. Moneta, 1644. 4to (22,5:17,5 cm). Mit gest. Titel mit breiter Bordüre. 6 Bll. u. 1 zusätzl. Bl., 952 S., 17 Bll. (o.d.l.w.). Ldr. d. Zt. mit Vergold., be-schabt und bestoßen, Rückdeckel an der Vorderkante etwas wasserfleckig, Gelenke gebrochen, am Rücken fehlt im obersten Bundfeld der Bezug, das unterste mit Wurmspuren. 1.800,–

Riccardi I/4, 138; BL, 17th cent. Ital. Books II, 742; nicht bei Houzeau-L. – Erste Ausgabe. Seltenes (einziges?) Werk des aus Tagliacozza in den Abruzzen stammenden Minoriten, Kardinal Gio-vanni Battista Pallotto gewidmet. Vorliegend nach der Widmung ein Zusatzblatt des Minoriten Jacobus Pedicinus mit der Ankündigung von Restas Werk montiert: „Pater Resta… rara luce scripsit mete-ora“. Behandelt Kometen u.a. Himmelserscheinungen, Erdbeben, Luft und Wind, Gewässer und Niederschläge etc. – Meist etwas gebräunt und fleckig, streckenw. stärker; gegen Ende Oberrand mit schmalem Wasserrand, letzte Bll. in der oberen Außenecke bis in den Text wasserfleckig und mit kl. Wurmgängen in den w. Rändern. Wenige Bll. mit kl. Fehlstellen durch Papierfehler in der unteren Au-ßenecke, S. 473/74 mit ergänztem Randausriss. Titel mit Stempel im Unterrand.

** First edition of this scarce work. With engraved title, and ad-ditional leaf with the announcement of Resta’s work by the Mi-norite Jacobus Pedicinus. – Some browning and foxing, heavier in places. At end some marginal waterstaining partly affecting text and some marginal wormholes. A few marginal defects, p. 473/74 with small marginal loss repaired. Illegible stamp to title. Bound in contemporary calf, covers and spine gilt, somewhat scuffed and worn, joints cracked, losses at head and foot of spine.

457 Reuter, F. Der nördliche gestirnte Himmel. Gotha, J. Perthes, (1845). Imp.-fol. (98,5:96 cm). Farblithogra-phie mit Goldhöhung von C. Hellfarth. In 4 Segmen-ten auf Lwd. gezogen und gefaltet.*# 800,–

Poggendorff II, 615; vgl. Tooley, Mapmakers II, 307 (Hellfarth). – Seltene Karte des nördlichen Nachthimmels. Die Sterne werden in fünf Größenordnungen dargestellt, wobei die größten mit Gold ge-höht sind. Unten rechts und links eine Auflistung der 74 dargestell-ten Sternbilder. – Etwas gebräunt u. fleckig, einige Randläsuren, verso etwas angeschmutzt.

Poggendorff II, 91; Houzeau-L. 3499; Brown S. 126; MNE II, 22; Jung 13; DSB IX, 234. – Erste Ausgabe. Sehr selten. Enthält 6 Ab-handlungen aus dem Nachlass, wovon 4 astronomische Themen behandeln. Mit der bedeutenden, detailliert ausgearbeiteten und von J. P. Kaltenhofer gestochenen Mondkarte sowie der Untersu-chung über die Spektralfarben (mit dem gestochenen Farbdreieck), die als Anregung zu der Farbenlehre Lamberts diente. – Stellenw. etwas stockfleckig, vorderes Innengelenk angebrochen. Innende-ckel mit altem hs. Besitzeintrag. Mit mehrf. wiederh. Ausgeschie-den-Stempel auf Vorsatz, Widmungsbl. u. verso Titel. Sehr breit-randiges Exemplar auf stärkerem Papier.

** Rare first edition. With 4 (1 coloured) engr. plates, one of them finely depicting the surface of the moon. Mayer’s astronomical treatises published posthumously by G. C. Lichtenberg included a „simple and accurate method for computing solar eclipses, the compilation of a catalogue of zodiacal stars, and the investigation of stellar proper motions… Appended… is a copper engraving of Mayer’s map of the moon“ (DSB), „with the features very correctly drawn, and for many years… in general use by observers“ (Brown). – Some foxing in places, inner hinge split but sound. Old owner’s inscription to pastedown, repeated deaccession stamp to endpa-pers, dedication leaf and verso title. On strong paper printed, very broad margined copy.

– Abbildung oben –

453 Mizauld, A. Ephemerides aeris perpetuae: seu popu-laris & rustica tempestatum astrologia. Paris, J. Kerver, (1554). 16mo (12:8,5 cm). 175 num. Bll. Alter Ldr., be-stoßen, Vorderdeckel mit kl. Wurmloch, Kapitale und Vordergelenk gefestigt, hint. Gelenk gebrochen und Rückdeckel lose. 250,–Houzeau-L. 4833; Caillet 7614; vgl. Thorndike V, 299. – Erstmals 1546 erschienene Meteorologie. „Friend of Oronce Finé…begin-ning with a Latin treatise on weather prediction“ (Th.). – Leicht gebräunt und fleckig, Ränder teilw. leicht wasserfl. und der obere stellenw. etwas angeschmutzt, Bl. 2-7 lose, Bl. 23 mit kl. Randaus-riss. Vereinzelt Unterstreichungen. Titel mit teils gestrichenen An-merkungen in Tinte sowie ergänztem länglichem Ausriss.

– Dedication Copy –

454 Plana, G. (A. A.). Observations astonomiques faites en 1822-1825 à l’observatoire royal de Turin précédées d’un mémoire sur les réfractions astronomiques. Turin,

Nr. 452

Astronomie – Astrologie 97

ren, am Schluss einige Mondkarten. – Etwas gebräunt, vereinzelt stockfl., nur letzte Tafeln mit Randläsuren, Titel gestempelt u. mit Nummerneintrag.

460 Sacrobosco, J. de. Sphaera mundi. (Venedig), Erhard Ratdolt, 6. Juli 1482. 4to (21,5:15,5 cm). Got. Typ. Mit zahlr. (1 ganzs., 8 altkol.) Holzschn.-Figuren im Text. 60 nn. Bll. Alter blinndgepr. Ldr., etwas berieben u. mit Wurmspuren, restauriert. 6.000,–Hain-C. 14110; GW M14652; BMC V, 286; Goff J-405; Hamel 8; Essling 258; Sander 6661. – Bedeutende Ausgabe der Sphaera mundi, da erstmalig mit dem angehängten Werk des Johannes Regiomontanus „Disputationes contra Cremonensia deliramenta“ sowie dem bedeutenden astronomischen Textbuch von Georg Peurbach, der „Theoricae novae planetarum“, zusammengedruckt. – Etwas fleckig u. fingerfleckig, restaurierte Wurmspuren im Fußsteg, ganzs. Illustration aufgezogen (geringe Bildverluste ergänzt), meh-rere Bll. mit Restaurierungen in Bund- u. Fußsteg, bei ca. 8 Bll. am Schluss mit Verlust einiger Buchstaben, Bl. c1v u. c2r schmutz-fleckig.

** First edition with these diagrams. „The diagrams are of consid-erable importance, since parts of Peurbach’s text would be unintel-ligible without them“ (DSB XV, 475). 8 of the diagrams in contem-porary colouring. The work by Regiomontanus here printed for the first time. – Some thumbing and spotting, some marginal worm-ing, full-page woodcut backed with paper (minor loss supplied by hand), several leaves with marginal restorations, c. 8 leaves at end with loss of a few letters, ll. c1v and c2r stained. Old brown leather binding tooled in blind, somewhat rubbed, restored.

– Abbildung oben –

461 Salerno, G. Positiones physio-astronomicae de spha-era elementari, quas in Collegio Neapolitano Soc. Jesu publice exponet, & demonstrabit. Neapel, J. Raillard, 1682. (15:11 cm). Mit 4 (statt 6) Kupfertafeln. 1 Bl., 48 S. Flex. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit., leicht fleckig und bestoßen, Rückdeckel mit Querriss. 400,–Houzeau-L. 9666; Riccardi I/2 , 411 f. (beide auch nur 4 Taf.). – Ers-te Ausgabe, selten. „Bella edizioncina di questo saggio scolastico“ (Riccardi). – Leicht stockfleckig, Tafeln vor allem in den Rändern.

458 Ritter, F. Astrolabium, das ist: Gründliche Beschreibung und Unterricht, wie solches herrliche und hochnützliche Astronomische Instrument… verfertigt werden soll. Dar-nach wie dasselbe vielfältig zu gebrauchen. 2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, C. Gerhard für P. Fürst, (ca. 1660). Kl.-4to (18:14,5 cm). Mit gest. Titel, 21 (10 ganzs.) Textkup-fern u. 15 gefalt. Kupfertafeln. 136 S. (inkl. Kupfertitel); 64 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Deckeltitel; etwas fleckig, eini-ge Wurmspuren, Rücken alt mit Schafleder überzogen, Schließbänder entfernt. 3.000,–VD 17 12:159706Y; Houzeau-L. 3295; Zinner, Literatur 4439 u. Ins-trumente 492; Shirley 282. – Seit 1613 mehrfach aufgelegtes Werk des Nürnberger Mathematikers und Astronoms über Bau und Ver-wendung des Astrolabs. Vorliegend mit dem oft fehlenden Anhang von 15 Kupfertafeln, dessen detaillierte Darstellungen des von Rit-ter entworfenen Astrolabs und seiner Einlegescheiben häufig zur Herstellung hölzerner Astrolabien genutzt wurden (vgl. Zinner, Instr. 151). Unter den als Einlegescheibe dienenden Tafeln findet sich auch eine bemerkenswerte Weltkarte, die die Erde in Polprojekti-on vom Nordpol aus bis zum südl. Wendekreis zeigt. – Text etwas stockfleckig, durchgehender Wasserrand im rechten Rand, Teil 2 teilw. stärker gebräunt. Gest. Titel mit restaurierter rechter oberer Ecke mit ergänztem Bildverlust. Tafeln teilw. gereinigt, erste 2 mit Randeinriss, 1 mit geringen hinterlegten Wurmspuren, die letzten 5 mit kl. Wurmloch.

** 2 parts in 1 volume. With engraved title, 21 (10 full-page) engr. in the text and a scarce appendix of 15 folding plates, depicting the astrolab designed by the German mathematician and astrono-mer. The plates include a most unusual world-map, projected from the north pole with the land masses drawn to scale in proportion to their distance from this point. – Some foxing to text, marginal dampmarking throughout, part 2 browned. Plates partly cleaned, one with minor restored worming, wormhole to last 5 plates, mar-ginal tear to first two. Right upper corner of the title restored with some loss. Contemporary vellum, some spotting and worming, re-backed, ties lacking.

– Abbildung unten –

459 Rost, J. L. Astronomisches Handbuch. Neue Aufl., hrsg. von G. F. Kordenbusch, durchgehends übersehen, verbessert, ergänzet. 4 in 1 Bd. Nürnberg, P. C. Monath, 1771-74. 4to (24:18,5 cm). Mit 2 gest. Front., 26 gefalt. Kupfertaf. u. zahlr. Tabellen im Text. Hldr. d. Zt., lädiert, Vorderdeckel lose. 250,–Houzeau-L. 9245: „Edition tres augmentee“. – Erstmals 1718 er-schienen. Die Kupfer mit astronomischen Instrumenten u. Figu-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Salerno, G.)

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S. Interimsumschl., etwas fleckig und lichtrandig, Vor-derseite mit teils gestrichenen Anmerkungen. 250,–Poggendorff II, 749; Houzeau-L. 9277 (das 1. Werk). – I. Zweite Ausgabe. Eines seiner Hauptwerke, erstmals 1819-20 erschie-nen. – Text stockfleckig, Tafeln nur in den Rändern. Bd. 2 oben im Bund mit kl. Wurmspuren. Titel jeweils gestempelt, mit hs. Num. und Nummernstempel sowie Bräunungsstreifen durch entfernte Aufkleber, in Bd. 1 auch S. III mit Nrn.-Stempel. Die 2. Taf. in Bd. 2 mit 2 Löchlein in der Faltung. Unbeschnitten. – II. Erste Ausgabe. – Gering fleckig. – Zus. 3 Bde.

464 (Shepherd, A.). Tables for correcting the apparent dis-tance of the moon an a star from the effects of refrac-tion and parallax. Cambridge, J. Archdeacon, 1772. 4to (32,5:25 cm). 1 Bl., XII S., ca. 550 Bll. Hldr. d. Zt., Gelen-ke geplatzt, leicht berieben. 250,–Houzeau-L. 11183 („Immense travail“). – Erste Ausgabe. – Stock-fleckig.

465 Slop v. Cadenberg, J. A. Observationes siderum habi-tae Pisis in specula academica ab anno LXXIV ad an-num LXXVIII. Vertentis saeculi XVIII. jussu et auspiciis R. C. P. Leopoldi. Pisa, Pizzorni, 1778. Gr.-4to (35:24,5 cm). Mit je 1 gest. Titel- und Kopfvignette sowie 1 gest. Initiale. VII, 324 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rü-ckenverg., etwas berieben und bestoßen, wenige kl. Wurmspuren. 800,–Poggendorff II, 942; Riccardi I/2, 462, 4. – Erste Ausgabe, selten. 1769 gab Slop auf Befehl des Großherzogs die ersten vierjährigen astronomischen Beobachtungen heraus, die er auf der Sternwarte von Pisa gemacht hatte und in den Jahren 1773, 1778, 1789, 1793 und 1795 fortsetzte. – Stellenw. leicht stockfleckig, S. 251 f. mit kl. Randausriss. Sehr breitrandiges Exemplar.

** First edition, rare. With 2 engraved vignettes and 1 initial. Slop, professor of astronomy and director of the observatory at the Uni-versity of Pisa published his first four-year astronomical observa-tions in 1769, and continuing in 1773, 1778, 1789, 1793 and 1795. – Slight foxing in places, small marginal tear to p. 251/52. Broadmar-gined copy bound in contemporary half-calf, spine gilt, somewhat rubbed and worn, a few small wormholes.

– Abbildung links –

466 – Observationes… ab anno LXXXVI ad annum XC. Pisa, Landius, 1795. Gr.-4to (28:21,5 cm). Mit gest. Titelvi-gnette und 1 gefalt. Kupfertafel. IV, 343 S. Hprgt. d. Zt., etwas fleckig, Vordergelenk unten leicht beschädigt, Rsch. mit kl. Läsuren. 800,–Poggendorff II, 942; dieser Bd. nicht bei Riccardi. – Erste Ausgabe. Sechster und letzter Band von Slops jeweils vierjährigen astrono-mischen Beobachtungen. – Teilw. leicht stockfleckig, vereinzelt gebräunt. Breitrandig.

** First edition. Sixth and final vol. of Slop’s four-year astronomical observations, with engraved title vignette and 1 folding engr. plate. – Slight foxing in places, occasionally browned. Broadmargined copy bound in contemporary half vellum, a bit stained, small tear to lower upper joint, marginal fraying to spine label.

467 Weidler, J. F. Institutiones astronomiae. Selectis ob-servationum et calculorum exemplis illustratae. Witten-berg, S. G. Zimmermann, 1754. Kl.-4to (22:18 cm). Mit 16 gefalt Kupfertaf. 3 Bll., 384 S., 3 Bll. Pp. d. Zt., stark fleckig, bestoßen, Rücken fehlt. 400,–Houzeau-L. 9257; Roller-G II, 564. – Erste Ausgabe. „ Ein für die Entstehungszeit sehr gutes Lehrbuch seines Hauptfaches“ (ADB XLI, 453f.) Enthält die Teile „Sphaerica“ und „Theorica“. Die Tafeln mit schematischen Darstellungen zu Fixsternen u. Planetenbah-nen. – Gebräunt, stellenw. braunfl., Titel etwas angestaubt, letzte Tafeln mit gr. Wasserrand, Vorsatz mit altem Namenszug.

468 Ximenes, L. Dissertazione intorno alle osservazioni solstiziali del 1775 allo gnomone della metropolitana fiorentina… del mese di agosto 1775. Livorno, G. V. Fa-lorni, 1776. 4to (26:20 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 2 Bll., 126 S., 1 Bl. Alte Kart., fleckig, gebräunt und mit Gebrauchsspuren. 500,–Poggendorff II, 1380 f.; Riccardi I/2 638, 26; de Backer-S. VIII, 1346, 34. – Erste Ausgabe dieser seltenen Schrift über die zur Sommersonnenwende 1775 gemachten Beobachtungen an dem

Fast durchgehend kl. Wasserfleck in der unteren Außenecke. Hef-tung gelockert, Lage C fast lose. Roter Bibl.-Stempel auf dem Titel. Fehlen 2 Tafeln. Exemplar aus der Bibl. Riccardi.

462 Saminiati, F. Tabulae astronomicae: quibus facilè om-nia capita, quae ad usum sphaerae primi mobilis prae-cipiuntur, confici possint. Antwerpen, M. Nutius, 1599. 4to (22:18 cm). Mit 3 gefalt. Kupfertafeln und einigen Textfig. 8 Bll., 248 S. Flex. Prgt. d. Zt., fleckig und lä-diert, Deckel aufgebogen, unschön repariert bzw. stabi-lisiert, Rücken und Vorsätze erneuert. 1.200,–Riccardi I/2, 414, 1; Houzeau-L. 12745; Belgica typogr. 4247. – Einzige Ausgabe des wohl einzigen Werkes des italienischen Ma-thematikers Federico Saminiati aus Lucca. Enthält überwiegend Tabellen, die Kupfertafeln mit „horologium astronomicum horizon-tale“, „horologium horizontale“ und „horologium murale“. – Etwas gebräunt und fleckig, S. 5 mit Randnotiz in Tinte. Mit hs. Besitzver-merk „Joannis Stephani Goletti S.J.D. et Canonici S. Andreae“ und weiteren unleserlichen auf dem Titel.

** Sole edition of this rare astronomical work by the Italian math-ematician Federico Saminiati, probably his only known work. With 3 engr. folding plates. – Browned, partly stronger, some staining in places, p. 5 with marginal ink note. Ownership inscriptions to title (see above). Contemporary limp vellum, stained, damaged and bowed, imperfectly repaired resp. stabilized, spine and endpapers renewed.

463 Santini, G. Elementi di Astronomia. 2 Bde. Padua 1830. (27:19,5 cm). Mit 5 mehrf. gefalt. Kupfertafeln. VII, 303; 367 S. OU., mit Gebrauchsspuren und Läsuren, bei Bd. 1 Gelenke und Rücken mit Ein- und Ausrissen, beide Rücken gebräunt. – Dazu: Ders. Ricerche intorno alla massa di Giove determinata mediante le digressioni del suo quarto satellite. Modena 1836. 4to (28:21,5 cm). 54

Nr. 465

Bergbau – Geologie – Mineralogie 99

– Handexemplar eines Annaberger Schichtmeisters –

472 Beyer, A. Gründlicher Unterricht von Berg-Bau, nach Anleitung der Marckscheider-Kunst, worinnen gewie-sen wird, wie die Gebürge und darinnen streichende Gänge, Klüffte und Flöze zu untersuchen und zu beurt-heilen (etc.). Schneeberg, C. W. Fulde, 1749. Fol. (34:22 cm). Mit 8 gefalt. Kupfertaf. u. 6 Holzschn.-Taf. auf 2 (1 mehrf. gefalt.) Bll. 6 Bll., 251 S., 4 Bll. (Reg. u. 1 Bl. Buchbinderanweisung). Pp. d. Zt.; bestoßen u. berie-ben, Rückenbezug teilw. abgeblättert. 600,–Bibl. Dt. Mus., Libri rari 39; Koch 48 u. S. 94; Ferchl 44 f.; Klinckowstroem, Wünschelrute 70 (ausführl.); nicht bei Hoover. – Erste Ausgabe. „Beyers Buch, das viele gute und brauchbare Re-geln enthält, war den bisher erschienenen markscheiderischen Ab-handlungen, wie Ersamus Reinhold ‚Gründlicher und warer Bericht vom Feldmessen…‘, Nicolaus Voigtel ‚Geometria subterranea‘, Johann Friedrich Weidler ‚Institutiones geometriae subbterraneae‘, weit überlegen und hat lange Zeit als Handbuch für die Markschei-der gedient“ (Koch). Beyer, der selbst rhabdomantisch begabt war, behandelt auch das Gehen mit der Wünschelrute. Die Tafeln zeigen Mess- und Zeichengeräte, geometrische Operationen, Kluft- und Stollenverläufe etc. Die 5 Holzschnitt-Taf. mit den Sohlen eines Bergwerkstollens hier nicht, wie in der Buchbinderweisung ange-geben, auseinandergeschnitten, sondern auf einem Faltblatt vor-liegend (H1-5). – Leicht gebräunt, teilw. etwas wasserrandig (inkl. Taf.), Tafeln meist etwas geknittert u. teils mit kl. Randläsuren, Taf. 5 außen angestaubt u. mit Randeinriss.

Durchschossenes Exemplar mit zahlreichen, teils umfangreichen Ergänzungen, Kommentaren und Korrekturen im Text und auf den zwischengebundenen Blättern. Innendeckel mit Besitzvermerk des Annaberger Schichtmeisters Carl August Kreus(s)el, gest. 16. Nov. 1833 (vgl. JB für den Berg- u. Hüttenmann, Freiberg 1838, S. 139).

** First edition. Classic manual for mine surveyors, illustrated with 8 engraved folding plates and 6 (on 2 sheets, 1 folding) woodcut plates. – Lightly browned, some marginal dampstaining, plates partly creased, some minor marginal fraying, pl. 5 dustsoiled and torn at right. Interleaved copy with numerous annotations and cor-rections, from the possession of an Annaberg mining shift master. Contemporary boards, somewhat rubbed and worn, spine cover-ing defective.

von ihm wiederhergestellten Gnomon von Santa Maria del Fiore. Variante mit der zweiblättr. Zueignung an Karl Joseph von Firmian nach dem Titel. – Meist stockfleckig und etwas gebräunt, auch die Taf. fleckig. Unbeschnitten.

** First edition. With 1 folding engraved plate. – Some foxing and browning to text and plate. Uncut copy bound in old paper wrap-pers, somewhat stained and worn.

BERGBAU – GEOLOGIE – MINERALOGIE

469 Albinus (Weiße), P. Meißnische Land und Berg-Chro-nica, In welcher ein vollnstendige description des Lan-des… So wol der dorinnen begriffenen auch anderer Bergwercken, sampt zugehörigen Metall un(d) Metallar beschreibungen. 2 Tle. in 1 Bd. Dresden, G. Bergen, 1589-90. Fol. (31:19,5 cm). Mit 2 Holzschnitt-Titelbor-düren, 60 Wappenholzschn., 2 Holzschnittkarten, 6 Holzschnittporträts u. 2 ganzseit. Porträtkupfern, alle im Text. 6 Bll., 449 S., 7 Bll.; 4 Bll., 205 S., 3 Bll. Et-was späterer Prgt. mit hs. Rtitel, berieben u. beschabt, etwas fleckig, Vorsätze erneuert, Innengelenke ver-stärkt. 1.000,–VD 16, W 1679; IA 102.765 u. 102.767; Bibl. Dt. Mus., Libri rari 5; Koch 11; Hoover 43 (1590); NDB I, 151. – Erste Ausgabe. Teil 1 enthält die Land-Chronik, Teil 2 (mit eigenem Titelblatt) die Berg-Chronik. „Als Sekretär und Archivar Kurfürst Christians I. und seines Nachfolgers in Dresden (seit 1587/88) sichtete er die kur-fürstlichen Hausakten und schrieb als Hauptwerk eine zweibändige ‚Meißnische Land- und Bergchronik‘ als Ergebnis vielfacher Reisen und landeskundlicher Forschungen, die auch viel hüttenchemi-sche Nachrichten enthält (Quelle für das Leben Georg Agricolas)“ (NDB). – Durchgängig gebräunt u. etwas braunfleckig, eine Lage am Schluss von Bd. 1 sowie S. 159-162 u. Register in Bd. 2 mit Wasserrand.

** First edition, two parts in 1 vol. Important book on mining and historical source-book, e.g. for the life of G. Agricola. – Some browning and staining throughout, watermarking to last leaves of vol.1, p. 159-162 and index. Bound in somewhat later vellum, rubbed, some spotting, endpapers renewed, inner hinges strength-ened.

470 Benvenuti, G. Istituzioni di mineralogia con la maggior chiarezza disposte per facilmente imparare a conos-cere i fossili. Parma, Stamperia Reale (Bodoni), 1790. (22:15 cm). 2 Bll., XXXIII, 104 S. Roter Maroquinbd. d. Zt. mit farb. Rsch. und floraler Rückenverg., beide Deckel mit goldgepr. Wappen-Supralibros der Herzö-ge von Bourbon-Parma mit dem Orden vom Goldenen Vlies mit dem herabhängenden Widderfell, Goldschnitt; leicht berieben; in goldbedrucktem mod. Lwd.- Schuber. 600,–Schuh 186; Poggendorff I, 144 f.; Brooks, Bibl. di Edizioni Bodo-niane 406: „Leggiadrissima edizione“; nicht bei Sinkankas. – Erste Ausgabe. Äußerst seltenes Werk des in Sarano und später Lucca tätigen Arztes, gewidmet Ferdinand von Bourbon, Infant von Spa-nien und Herzog von Parma, Piazenza und Guastalla. „Contains a standard classification scheme. Its primary divisions are earths, stones, salts, inflammables, semi-metals, metals, petrifications and fluid minerals“ (Schuh). – Stellenw. leicht fleckig, gegen Ende in der äußeren Unterecke leicht wasserrandig. Eleganter, breitran-diger Bodoni-Druck.

** First edition, very scarce. – Light staining in places, waterstain-ing to lower-right corner at end. Beautifully printed volume bound in contemporary red morocco, gilt, covers with central armorial device of the dukes of Bourbon-Parma, edges gilt. Preserved in modern slip-case.

– Abbildung oben –

471 Berzelius, J. J. Von der Anwendung des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie. Aus der Handschrift über-setzt von H. Rose. Nürnberg, Schrag, 1821. (20,5:12,5 cm). Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. XVI, 311 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., leicht berieben. 200,–Poggendorff I, 173; Holmberg 41, 5; vgl. DSB II, 93. – Erste deut-sche Ausgabe, erstmals 1820 in schwedischer Sprache erschie-nen. „Grundlage der heutigen Lötrohranalyse“ (Darmstaedter, Gesch. 336). – Titel u. Vorsatz mit Ausgeschiedenstempel.

Nr. 470

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus100

ne und brachte seinen Abfall von Werner’s Vulcanenlehre zum Durchbruch… Begünstigt von einem seltenen Glücke erlebte B. in Neapel ein großartiges Erdbeben und war zugleich Zeuge eines, wenn auch mäßigen Ausbruchs des Vesuvs. Seine Berichte über diese vulcanischen Erscheinungen schildern in den lebhaftesten Farben den tiefen Eindruck, den diese gewaltigen Vorgänge in ihm wachriefen, und geben mit unerreichbarer Treue ein Bild von dem damaligen Zustande des Feuerbergs“ (ADB III, 467 f., ausführl.). – In den Rändern gelegentlich gering stockfleckig. Freies Vorsatz mit Besitzvermerk des kurhessischen Bergrats Wilhelm Sigmund Fulda (1781-1870), dat. Friedrichshütte, 15. Sept. 1813. Fulda war ein Schwager von Wilhelm Grimm, sodass sich die Brüder Grimm oft auf der Friedrichshütte bei Bebra aufhielten.

– Abbildung oben –

476 Bulletin de la Société de l’Industrie Minérale. 2e série. Textbde. 1-4 in 4 Bdn. und 4 zugehörige Atlasbde., zus. 8 Bde. Paris, Dunod, 1872-75. Textbde. in 8vo (22:15 cm), Atlasbde. in 4to (31:26 cm). Mit einigen Falttabel-len in den Text- und zahlr. doppelblattgr. lith. Tafeln in den Atlasbdn. Einheitliche Hldr. d. Zt., etwas berieben und bestoßen. – Vor allem Textbde. teilw. leicht fleckig oder gebräunt, bei den Atlasbdn. jeweils Lieferungsum-schlag zur 1. Lfg. als Titel eingebunden. Nicht kollatio-niert, oRR./Waf. 250,–

477 Charpentier, J. F. W. Mineralogische Geographie der Chursächsischen Lande. Leipzig, Crusius, 1778. 4to (25,5:21 cm). Mit gest. Front., Titelvign., 6 gefalt. Kupfertafeln u. 1 mehrfach gefalt. kolor. Kupferkar-te. XLIV (inkl. Front.), XVI, 432 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., teilw. mit kleineren Wurmlöchern, leicht berieben. 1.000,–Sinkankas 1254; Hoover 220; Reichardt I, 34. – Erste Ausgabe. „Das hervorragende Werk enthält die erste geologische Karte eines größeren Landgebietes, die die Verbreitung der wichtigen Gesteine und Formationen in Farben, der Erzlager und Gänge mit Zeichen darstellte, und zeichnet sich durch vorzügliche Beobachtungen über die gesamte Geologie Sachsens aus“ (NDB III, 193). – Stel-lenw. leicht fleckig; Front. u. Karte verso sowie Widmung mit Aus-geschiedenstempel, Titel mit altem Bibl.-Stempel.

** First edition with engr. front., folding map and 6 folding plates. „A classic in geology… especially noted for including a large folding geological map, only the second such map to use watercoloring to delineate rock types… there are careful, detailed descriptions

473 Bock, F. S. Versuch einer kurzen Naturgeschichte des preußischen Bernsteins und einer neuen wahrschein-lichen Erklärung seines Ursprunges. Königsberg, Zei-sens Wittwe u. Hartungs Erben, 1767. (19,5:12,5 cm). 139 (recte 146) S. Alter Pp., fleckig u. berieben, Kapital mit kleiner Fehlstelle. 300,–Poggendorff I, 217; Reichardt I, 17. – Erste Ausgabe der inter-essanten Abhandlung über die Entstehung des Bernsteins mit Bibliographie zu diesem Thema und einem Verzeichnis der im Preußischen Bernsteinkabinett vorhandenen Exponate. – Titel mit Ausgeschiedenstempel.

474 Bronn, H. G. Ergebnisse meiner naturhistorisch-ökono-mischen Reisen. 2 Bde. Heidelberg und Leipzig 1826(-31). Mit 1 lith. Front., 2 lith. Titeln und 11 (2 kol.) Ta-feln sowie einigen gefalt. Tab. XX, 652 S., 1 Bl.; XVIII, 686 S. Hlwd. d. Zt., Ecken und Kanten etwas berieben bzw. bestoßen. 500,–Nicht bei Poggendorff, Reichardt, Tresoldi etc. – Erste Ausgabe. Berichtet über Bronns 1824 und 1827 unternommene geologische und paläontologische Studien in Oberitalien und Südfrankfreich. Der Heidelberger Forscher war „nicht nur der erste allgemeine Pa-läontologe, sondern wurde durch seine aktualistische Auffassung einer Erdgeschichte ohne Katastrophen auch zum Wegbereiter der Abstammungslehre in der Paläontologie“ (NDB II, 634). – Etwas stockfleckig, Taf. auch teilw. betroffen. Exlibris von „h. g. tunner“.

475 Buch, L. v. Geognostische Beobachtungen auf Reisen durch Deutschland und Italien. Mit einem Anhange von mineralogischen Briefen aus Auvergne (in Bd. 2). 2 in 1 Bd. Berlin, Haude & Spener, 1802-09. (21,5:13,5 cm). Mit 1 Front. in Aquatinta, 6 gefalt. Kupfertaf. u. 1 mehrfach gefalt. u. altkol. Kupferkarte. XXII S., 1 Bl., 320 S.; 2 Bll., 318 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch.; Vorderde-ckel mitr kl. Wurmspur, Rücken mit kl. Schabstelle am Kopf. 500,–Goed. III, 101, 82, 1; Poggendorff I, 325; Reichardt I, 22. – Ers-te Ausgabe, A. G. Werner gewidmet. „Als begeisterter Schüler Werners füllte die Auseinandersetzung mit dessen Fragestellung: Neptunismus-Plutonismus, einen großen Teil von B.s Leben aus. Dabei wurde er in mühevollem kritischem Ringen vom überzeug-ten Neptunisten zum Plutonisten und erwarb sich als solcher un-vergängliches Verdienst um die Vulkanologie“ (NDB II, 697). „Die Reise in die Auvergne bildete in der That den entscheidenden Wendepunkt in Buch’s Ansichten über den Ursprung der Vulca-

Nr. 475

Bergbau – Geologie – Mineralogie 101

Erben, 1557. (15:10,5 cm). Mit Druckermarke, weni-gen Textholzschnitten u. 2 gefalt. Tabellen (mitpag.). 4 (statt 8) Bll., 271 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, fleckig. 600,–VD 16, E 1384; Adams E 161; Ferguson I, 240; Ferchl 142; Richter, Egenolffs Erben 40. – Zweite Ausgabe, erstmals 1551 erschienen. „An interesting and rare work on metallurgy and alchemy. There is a full account of the scientific importance of the work in Thondike VI, p. 308-310“ (Duveen 192). – Etwas wasserrandig; Titel mit alter Notiz, hinterl. Löchlein, kleinem Wurmloch im Außensteg u. verso mit Ausgeschiedenstempel. Es fehlen 4 Bll. Vorstücke.

479 Gómez Miedes, B. Halographia (graece) sive diascep-seon de sale libri quatuor. Nunc vero denuo revisi… per P. Uffenbachium. Ursel, C. Sutor für J. Berner in Frank-furt, 1605. (16:10 cm). 20 Bll., 679 S., 8 Bll. Prgt. d. Zt. aus einer Handschrift des 15. Jh. mit Hufnagelnotation; etwas fleckig, Rücken mit kl. Fehlstellen, hint. Innenge-lenk angebrochen, Schließbänder fehlen. 800,–VD 17 23:301164T; Palau 104.108; Krivatsy 4878; Cole 540 Anm.; Kopp, Ursel 393; vgl. Duveen 403 u. Wellcome I, 2884 (andere Ausg.). – Seltene erste Ausgabe der Bearbeitung durch den Frank-furter Stadtarzt Uffenbach, zuerst 1572 in Valencia unter dem Titel „Commentariorum de sale“ erschienen. „An early and extensive work on salt, including its varieties, production, nature and uses… Bernadino Gómez Miedes (1521-1589), a Spanish physician, tra-velled in Belgium, France, Germany and Italy, finally settled in Valencia“ (Cole). – Einige Lagen stärker gebräunt, erstes Bl. der Vorrede mit Randdefekt (minimaler Buchstabenverlust), letzte 2 Bll. an der oberen Außenecke restauriert.

** First edition under this title, newly revised by the Frankfurt physi-cian Peter Uffenbach. – Severe browning in places, marginal defect to first leaf of preface (just affecting a few letters), restoration to up-per outer corner of last 2 leaves. Contemporary vellum, made from a 15th cent. liturgical manuscript, somewhat stained, small holes to spine, rear inner hinge cracked, ties lacking.

480 Heuchler, E. Glück auf. Vierzehn Bilder aus dem Leben des Berg- und Hüttenmannes (Umschlagtitel: Album für Freunde des Bergbaues). 2. Aufl. Freiberg, J. G. Engel-hardt, 1855. Qu.-fol. (29:41 cm). Mit lith. Titel u. 14 lith. Tafeln, nach Zeichnungen von Eduard Heuchler lith.

of the vugs in which the topaz crystals occur (etc.)“ (Sinkankas). – Slight staining in places; title with old stamp, dedication, front. and map verso with deaccession stamp. Contemporary calf, spine gilt, little wormholes in places, slightly rubbed.

– Abbildung unten –

478 Entzelt, C. De re metallica, hoc est, de origine, varieta-te, et natura corporum metallicorum, lapidum, gemma-rum, atq; aliarum, quae ex fodinis eruuntur, rerum, ad medicinae usum deservientium. Frankfurt, C. Egenolff

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Heuchler, E.)

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The work is not solely geologic. Kircher continues with fantastic speculations about the interior of the earth, its hidden lakes, its riv-ers of fire and its strange inhabitants. Major topics include gravity, the moon, the sun, eclipses, ocean currents, subterranean waters and fires, meteorology… metallurgy and mining (etc.)“ (Merrill). – Some browning, somewhat wavy as a result of damp, wasterstain-ing to lower white margin in places, small worming to front end-papers, engr. title and portrait; lower white margin to engr. title old completed, repaired tear to worldmap; old marginal ink inscriptions and pencil underlinings in places. Complete including privilege leaf (at end). Bound in somewhat later vellum, using old richly gilt spine material; somewhat rubbed and worn, lacking ties.

– Abbildung oben –

– The Siena Meteorite –

482 Meteoriten. – Soldani, A. Sopra una pioggetta di Sassi accaduta nella sera de’ 16. Giugno del MDCCXCIV. In lucignan d’asso nel sanese dissertazione. Siena, F. Ros-si, 1794. (21,5:15 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 288 S. Interimskart., etwas fleckig und mit Gebrauchsspuren, Bezug am Vordergelenk teilw. eingerissen. 500,–

Poggendorff II, 956; nicht bei Houzeau-L., Sinkankas u. Riccardi. – Erste Ausgabe dieses seltenen Berichts, der nur 3 Monate nach dem Einschlag des Meteoriten publiziert wurde. Die Tafel zeigt zwei dunkle Wolken, wie sie dem Steinschlag vorausgingen, und fünf Teilstücke des Meteoriten. – Vereinzelt leicht gebräunt oder fleckig. Unbeschnittenes Exemplar.

** First edition of this rare treatise. With 1 engraved folding plate. – Slight occasional browning or staining. Uncut copy bound in old paper wrappers, slightly stained and with signs of wear, small tears to upper joint.

– Abbildung Seite 103 –

– The Albareto Meteorite –

483 – Troili, D. Della caduta di un sasso dall’ aria ragiona-mento. Modena, B. Soliani, 1766. 4to (23:17 cm). 4 Bll., 120 S. Alte Kart. mit hs. Deckelschild, etwas fleckig, freie Vorsätze oben mit Wurmspuren. 500,–

Poggendorff II, 1136; Riccardi I/2, 560, 2; de Backer-S. VIII, 252, 2; nicht bei Houzeau-L. u. Sinkankas. – Erste Ausgabe, selten. Das fast ausschließlich in Meteoriten vorkommende, nach ihm benann-te Material Troilit hat Troili hier als einer der ersten beschrieben. – Stockfleckig, stellew. auch stärker gebräunt. Unbeschnitten.

von (W.) Bässler u. gedruckt von L. Zöllner. 1 Bl. Druck-text. Lose in mont. Or.-Umschl., dieser mit reparierten Randeinrissen u. -defekten, Gelenke eingerissen. 800,–Nicht bei Lipperheide u. Reichardt. – Seltene Folge mit Darstel-lungen aus dem Freiberger Bergbau: Einfahrt in den Schacht, Häuer vor Ort, Scheidebank, Pochwerk, Rohofen, Treibeherd etc., das Schlussblatt zeigt die „Letzte Schicht“ (Begräbnis). Heuchler (1801-1879) war Professor an der Bergakademie in Freiberg, von ihm stammt u.a. der Entwurf für das Empfangsgebäude des Frei-berger Bahnhofes. – Gering stockfleckig, 1 Bl. Text etwas stärker; Tafeln 13-14 mit schwachem Wasserfleck in der oberen linken Bil-decke.

– Abbildung Seite 101 oben –

481 Kircher, A. Mundus subterraneus. 2 in 1 Bd. Amster-dam, Janssonius-Waesberge, 1665 (gest. Titel 1664). Fol. (39,5:24 cm). Mit gest. Titel u. gest. Zwischenti-tel, gest. Titelvign., 2 gest. Porträts (Kircher u. Papst Alexander VII.), 14 (7 doppelblattgr.) Kupfertaf., 6 (2 gefaltet, 3 doppelblattgr.) Kupferkarten, 7 (6 doppel-blattgr.) Tab., 62 (1 blattgr., 3 mit beweglichen Teilen) Textkupfer u. zahlr. Textholzschn. sowie 1 kl. Holz-schnittaf. (zu Bd. 2, S. 30). 13 Bll., 346 S., 3 Bll.; 5 Bll., 487 S., 5 Bll. Etwas späterer Prgt. unter Verwendung von altem, reich vergold. Ldr.-Rücken; berieben u. be-schabt, Schließbänder fehlen. 4.000,–Dünnhaupt 2339, 16.1; Merrill 17; de Backer-S. IV, 1060 f.; Sinkan-kas 3419; Hoover 483; Sabin 37967; Alden-L. 665/114. – Erste Aus-gabe. Berühmtes Kompendium Kirchers zu Kosmologie, Bergbau, Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Hydrologie, Vulkanismus, Metallurgie sowie dem Gold- und Silberbergbau in der neuen Welt. Enthält die berühmte erste physikalische Weltkarte, ferner Karten von Amerika, Asien, Mittelmeerraum, etc. Die prächtigen Tafeln zeigen Erdinneres, Sonne, Vesuv und Ätna, förderungstechnische Apparaturen u.a. Die beweglichen Teile zu den Volvellen montiert. – Etwas gebräunt u. durchgängig etwas wasserwellig; teils mit gro-ßem Wasserfleck im unteren, breiten weißen Rand; Innendeckel, Vorsatz, gest. Titel u. Portr. mit kl. Wurmgang; Kupfertitel mit alt ergänztem weißem unteren Rand; die Weltkarte mit hinterlegtem Randeinriss; vereinzelt mit Marginalien in Tinte von alter Hand so-wie Unterstreichungen in Bleistift, Kupfertitel mit hs. Besitzeintrag „Ex libris P. M. Octaviani Riess. D.P. a(nn)o 1773“. Komplett mit dem häufig fehlenden Blatt Privileg (an den Schluss verbunden).

** First edition. 2 volumes bound in 1, richly illustrated. „The most popular of Kircher’s works in his day and the best known in ours.

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Mathematik – Physik – Chemie 103

vign., 2 gest. Initialen u. 4 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bll., 128 S. Neuer Pp. mit 2 Rsch., diese beschabt, Deckel fleckig. 400,–Poggendorff II, 97; Riccardi II, 145. – Seltene erste Ausgabe dieser Biographie Archimedes’, mit einem bibliographischen Anhang zu seinen Werken. „Bella e rara edizione“ (R.). – Breitrandig; etwas stockfleckig; Vortitel, Titel u. Widmung mit altem Nummerierungs-stempel; Titel mit altem unkenntlichen Bibl.-Stempel.

487 Bacon, R. Opus majus ad Clementem quartum, ponti-ficem Romanum… Nunc primum edidit S. Jebb. Lon-don, W. Bowyer, 1733. Fol. (37,5:25,5 cm). Mit 2 gefalt. Kupfertafeln u. 1 gefalt. Tab. 15 Bll., 477 S., 2 Bll. Hldr. im Stil d. Zt. mit Rvg. u. Rsch. 4.000,–Dibner 76; Norman 99; Sparrow 18; Wellcome II, 83; DSB I, 377 & 384. – Erste Ausgabe, nach dem Manuskript im Trinity College (Dublin) herausgegeben. „In his ‚Opus majus‘ (1733), Roger Bacon, a Franciscan monk, summarized what was then (1268) known in the physical sciences, formulating the laws on which these should be studied… A large section deals with optics, the principles of vision, and reflection and refraction of light. Bacon discovered the magnifying qualities of convex lenses and recommended their use for those with imperfect vision. He also foresaw the telescope and the airplane“ (Sparrow). Die von Jebb edierte Ausgabe enthält die Bücher I-VI des „Opus majus“, ein später entdecktes siebtes Buch wurde erst 1897 durch J. H. Bridges veröffentlicht. – Im breiten Unterrand fast durchgehend leichte Feuchtigkeitspuren, stellenw. auch mit Sporflecken. Sonst sehr schönes Exemplar auf großem Papier und einem neueren, jedoch sehr ansprechenden Einband.

** First edition, edited by Samuel Jebb from a manuscript at Trin-ity College, Dublin. With 2 engr. folding plates and 1 folding ta-ble. Jebb’s edition contains only books I-VI. Book VII, considering moral philosophy and ethics, was dicovered later and included in the 1897 edition by J. H. Bridges. – Light dampstaining and oc-casional traces of mildew in lower margins. A large paper copy (even taller than the Macclesfield copy sold in 2008), handsomely bound to style in three-quarter calf and marbled boards, spine gilt, red morocco label.

488 Beccaria, G. Elettricismo artificiale. Turin, Stamperia Reale, 1772. 4to (28:21,5 cm). Mit 11 gefalt. Kupfer-tafeln. VIII, 439 S. Alte Kart., gebräunt, fleckig, mit Ein- und Ausrissen. – Dazu: Ders. Nuovi sperimenti per con-fermare, ed estendere la meccanica del fuoco elettrico. Ebda. 1780. 4to (27,5:21,5 cm). 19 S. Spät. Pp. 600,–I. DSB I, 548; Ekelöf 359 u. 362; Ronalds 41; Wheeler 435bis. – Erste Ausgabe. „Beccaria’s last major contribution to the sci-ence of electricity was ‚Elettricismo artificiale‘, a difficult, verbose compendium of Beccaria’s work on the subject, explained with the help of Franklin’s principles, vindicating electricities and the doctrine of atmospheres“ (DSB). Die Faltkupfer zeigen verschie-dene elektrische Apparate und Versuche. – Etwas gebräunt und fleckig, Tafeln außerdem auch mit etwas Druckabklatsch. Mit gest. Wappenexlibris,Titel mit hs. Num. und Nummernstempel. – II. Ekelöf 362; Ronalds 41. – Erste Ausgabe. – Etwas gebräunt und fleckig, auf der letzten S. kl. Stich montiert. – Zus. 2 Bde.

** First editions, first work with 11 engraved folding plates. – Somewhat browned and foxed, furthermore some offsetting to plates. Engraved armorial bookplate and numbering (stamp and in mss.) to first, and mounted engraving to last page of second work. Uncut copies bound in old paper boards (browned, stained, and with some tears) resp. later boards. – Together 2 vols.

489 Beutel, T. Neu vermehrter und corrigirter… Geome-trischer Lust-Garten, darinnen die edle und höchst-nützliche schöne Kunst Geometria aus dem Euclide gepflanzt. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig, Tarnov, 1737. 12mo (14,5:9,5 cm). Mit 1 gest. Front. u. zahlr. meist schemat. Textholzschnitten. 12 Bll., 499; 311 S. Prgt. d. Zt., leicht fleckig, Vordergelenk oben angeplatzt. 300,–Vgl. Poggendorff I, 181 u. Cantor III, 38. – Gebräunt; Front. mit hin-terl. Randläsuren u. verso mit Namenszug von Conrad Römer, dat. 1821; Titel mit Namenszug, vord. flieg. Vorsatzbl. erneuert.

490 Bianconi, G. L. Due lettere di fisica al Signor Mar-chese Scipione Maffei. Venedig, S. Occhi, 1746. 4to (25,5:18,5 cm). Mit Titelkupfer und 1 gefalt. Kupfertafel. 2 Bll., CX S., 1 Bl. Zeitgenöss. Kart., leicht fleckig, Ge-lenke und Rücken mit Einrissen, vord. Innengelenk ge- brochen. 300,–

** First edition, rare. – Some foxing, browning in places. Uncut copy. Old paper wrappers, somewhat stained, small wormholes to fly-leaves.

484 Roehl, E. v. Fossile Flora der Steinkohlen-Formation Westphalens einschließlich Piesberg bei Osnabrueck. Kassel, T. Fischer, 1869. 4to (31:24 cm). Mit 32 (29 dop-pelblattgr. u. 3 gefalt.) getönten lith. Tafeln. V, 191 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben. 400,–Pritzel 7699; vgl. Nissen 1663. – Erste Einzelausgabe, erschien 1868 in der Zeitschrift „Paläontographica“. Dieses Werk „wird als eine hervorragende wissenschaftliche Leistung geschätzt, welche sich insbesondere dadurch vortheilhaft auszeichnet, daß von den einzelnen Pflanzenarten das Vorkommen auf den verschiedenen Kohlenflötzen genau angegeben ist“ (ADB XXIX, 55). – Stockfle-ckig, Tafeln teilw. gebräunt; Titel im Falz verstärkt; Tafel 10 mit hin-terl. Einriss, gefalt. Tafel 18 im Falz eingerissen

MATHEMATIK – PHYSIK – CHEMIE

485 Apollonius Pergaeus. Conicorum lib. V. VI. VII. para-phraste Abalphato Asphahanensi nunc primum edi-ti. Additus in calce Archimedis assumptorum liber, ex codicibus arabicis m.ss. I. A. Borellus contulit, & notas adiecit. Florenz, J. Cocchini, 1661. Fol. (33:22 cm). Mit zahlr. Textholzschnitten. 18 Bll., 415 (recte 413) S. Prgt. d. Zt. mit goldgepr. Rtitel., minimal berieben, Rücken mit hs. Jahreszahl. 3.000,–Poggendorff I, 240; Riccardi I/1, 158, 3; Bibl. Dt. Mus., Libri rari 14; Norman 58; Roller-G. I, 42; Sotheran, Suppl. I, 762; DSB II, 308 f. – Erste Ausgabe seines Hauptwerks über die Kegelschnitte. „Apollonius of Perga’s treatise on conic section represents the cul-mination of classical Greek geometry… His ‚Conics‘ became the canonical textbook on the subject, eclipsing all of its predeces-sors“ (Norman). Die Bücher V.-VII. galten als verloren, bis Borel-li eine arabische Handschrift von Abu ‚l-Fath al-Isfahani, die auf einer Übersetzung von Thabit ibn Qurra beruht, in der Bibliotheca Medici wiederauffand und neu herausgab. Ein achtes Buch blieb verschollen. Borellis Ausgabe enthält zudem die erste Ausgabe des Archimedes zugeschriebenen „Buch der Lemmata“ (Assumptorum liber), ebenfalls nach einer arabischen Übersetzung von Thabit ibn Qurra. – Gering stockfleckig, Vortitel mit hinterlegtem Randeinriss, 1 Bl. mit kl. Randeinriss. Ohne das weiße Blatt nach S. 374.

** First edition of the books V-VII of the Conic Section, till then supposed to have been lost. They contain Apollonius’ important discoveries, which earned him a place next to Euclid and Archime-des. – Faint foxing, little correction slip pasted over 1 line of text p. 312 and 352. Bound in contemp. vellum, gilt title to spine, faint rub-bing, manuscript year to spine. Lacking the blank leaf after p. 374.

486 Archimedes. – Mazzuchelli, G. Notizie istoriche e critiche intorno alla vita, alle invenzioni, ed agli scrit-ti di Archimede Siracusano. Brescia, Rizzardi, 1737. Gr.-4to (29:22 cm). Mit gest. Titelvign., 2 gest. Kopf-

Nr. 482

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Bianconi, G. L.)

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Weil 143A (nur II); DSB XV, 48 ff. – Erstdruck der beiden von Einstein aus dem Englischen übersetzten Arbeiten. „He (Bose) succeeded in deriving the Planck blackbody radiation law without reference to classical electro-dynamics. Einstein’s generalization of Bose’s method led to the first two systems of quantum statistical me-chanics, known as the Bose-Einstein statistics“ (DSB, ausführl.). Boses Name wurde durch Paul Durac auch in den „Bosonen“ der Teilchenphysik verewigt. – Jeweils im vollständigen Band (in Hef-ten), darin ein weiterer Beitrag von A. Einstein („Zur Theorie der Radiometerkräfte“, Weil 139) sowie Arbeiten von M. Born, O. Hahn, W. Heisenberg, L. Meitner u. a. – Dazu: Dass. Bd. 28 in 5 Heften. Ebda. 1924. OU. – Zus. 3 Bde. der Reihe in 15 Heften.

495 Burnside, W. Drei Separatdrucke mit Arbeiten zur Grup-pentheorie, davon eine mit Verfasserwidmung. London 1905-06. Gr.-8vo (ca. 27:18 cm). OU. (1) u. Umschl. d. Zt. 150,–Poggendorff V, 192. – 1. On the condition of reducibility of any group of linear substitutions. 1905. S. (430)-434. – 2. On the Hes-sian configuration and its connection with the group of 360 plane collineations. 1905. S. (54)-71. – Widmung „With W. Burnside’s compliments“ auf dem Umschlag. – 3. On the simple group of or-der 25920. 1906. S. (182)-210. – Das „Burnside-Problem“ ist eines der ältesten und bis heute einflussreichsten der Gruppentheorie.

496 Cauchy, A. L. Cours d’analyse de l’École Royale Poly-technique. 1re partie (alles Erschienene). Analyse algé-brique. Paris, Debure, 1821. (21:14 cm). Hldr. d. Zt. mit Rvg., Gelenke u. Kanten berieben. 300,–Poggendorff I, 399; Krieg, MNE I, 132; DSB III, 137. – Erste Ausga-be. „The first comprehensive theory of complex numbers is found in Cauchy’s ‚Cours d’analyse‘ of 1821. There he justified the alge-braic and limit operations on complex numbers, considered abso-lute values, and defined continuity for complex functions“ (DSB). – Etwas gebräunt u. stockfleckig. Titel mit gelöschtem Stempel; Vor-satz mit Namenszug des schwedischen Mathematikers Victor v. Zabel (1823-1893), Professor an der Universität Uppsala; Innende-ckel mit Stempel des Leipziger Antiquariats Oswald Weigel.

497 – Exercices d’analyse et de physique mathématique. Bd. 1-3 (von 4) in 3 Bdn. Paris, Bachelier, 1840-44. 4to (26,5:22 cm). Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Bd. 1-2) u. spät. Hlwd. (Bd. 3); etwas berieben u. bestoßen, Rücken von Bd. 1 restauriert. 600,–Poggendorff I, 399 (nur Bd. 1-2); Zeitlinger 724; DSB III, 134 f. – Erste Ausgabe dieser seltenen Sammlung von „Mémoires“ des großen französischen Mathematikers, die dieser im Rahmen seiner Vorlesungen an der École Polytechnique verfasst hatte. „He was one of the greatest mathematicians – and surely the most univer-sal – and also contributed greatly to mathematical physics“ (DSB). 1847 erschien noch ein vierter Band, der hier nicht mehr vorliegt. – Meist etwas stockfl. (stellenw. stärker), teilw. leicht gebräunt, Titel mit kl. Sammler-Blindstempel „A. Reisinger“.

** 3 vols. First edition of this rare collection of scientific papers. Without vol. 4 (published in 1847). – Some foxing, occasional light browning, small embossed stamp to title-leaves. Contemp. half-calf, spines gilt (vols. 1-2) and later half-cloth (vol. 3), somewhat worn, spine of vol. 1 restored.

498 – Mémoires sur l’intégration des équations linéaires aux différences partielles,à coefficients constant et avec un dernier terme variable. (Paris) 18231. 4to (26,5:20 cm). 20 S. Umschl. d. Zt. 400,–Poggendorff I, 400; Smithies, Cauchy and the Creation of Complex Function Theory, S. 62 & 206. – Erste Ausgabe, aus dem Bulletin de la Société Philomatique separat abgedruckt. „In the 1820s Cauchy used his Fourier integral method (with complex integrands) as a basis for Brisson’s procedures for solving differential equations“ (Synowiec, Some Highlights in the Development of Algebraic Ana-lysis, S. 17). „He first used complex integrands in print in a paper on the complex form of the Fourier integral“ (Smithies). – Minimal gebräunt.

499 Chladni, E. F. F. Die Akustik. Neue, unveränd. Ausgabe. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1830. 4to (24,6:21 cm). Mit lith. Porträt auf dem Titel u. 11 gefalt. lith. Tafeln. 1 Bl., XXVI, 242 S. – Angebunden: Ders. Neue Beyträge zur Akustik. Ebenda 1817. Mit 10 gefalt. lith. Tafeln. S. III-XII, 90 S., 2 Bl. (so kplt., Inhaltsverzeichnis an den Schluss verbunden). Späterer Hlwd., berieben u. besto-ßen. 600,–

Poggendorff I, 186. – Erste Ausgabe. Behandelt die Bologneser Springkölbchen und die Schallgeschwindigkeit. Bianconi war Prof. der Medizin in Bologna, später Leibarzt des Landgrafen von Hes-sen und des Kurfürsten August III. von Sachsen. – Stellenw. leicht fleckig, anfangs stärker. Titel mit Bibl.-Stempel Bologna und Dub-letten-Stempel, letzterer mit Schabstelle.

491 (Boscovich, R. J.). De inaequalitate gravitatis in diver-sis terrae locis. Dissertatio habita in Seminario Romano Soc. Jesu. Rom, A. de Rubeis, 1741. 4to (24:17,5 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertaf. XIXI S. Alter Buntpapier-Um-schl. 1.800,–Riccardi I/1, 173, 13; de Backer-S. I, 1830, 11; Honeyman 414; Proverbio, Boscovich 1–11; DSB II, 331. – Erste Ausgabe, selten. „Boscovich’s interest in the theory of gravity continues in ‚De in-aequalitate gravitatis in diversis terrae locis‘, published 1741, which repeats a number of issues mentioned in the works on the figure of the Earth from 1740. Boscovich again stressed the fact that the pendulum results could be explained with varying densi-ties, and also restated the conclusion that not much can be inferred about the shape and rotation of the Earth. He justified this by cer-tain (small) departures of the Newton’s predictions from the obser-vations of the pendulum motion. Furthermore, to prove his point on the uncertainties, although not really proposing a rival theory, he also considered a complex version of gravity which would allow a stationary Earth elongated at the poles“ (Krajnovic, Boscovich and the Motion of the Earth, Potsdam 2014, S. 4). – Schlussblatt unten bis nahe an den Satzspiegel beschnitten. Innendeckel mit gest. Wappenexlibris (Marchese Dionisi).

** Rare first edition. With 1 engraved folding plate. – Last leaf trimmed close to text at bottom. A crisp copy in old wrappers, with engraved armorial bookplate on inner front cover (Marchese Dionisi).

492 – Disquisitio in universam astronomiam publicae dispu-tationi proposita in Collegio Romano Societatis Jesu. Rom, Komarek, 1742. 4to (22,5:16,5 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertaf. 23 S. Marmorpapier-Umschl. 1.800,–Riccardi I/1, 173, 12; de Backer-S. I, 1830, 12; Proverbio, Bosco-vich 1–14; DSB II, 331; nicht bei Honeyman. – Erste Ausgabe, selten. „Here Boscovich expressed his views on what is a good and what is a bad hypothesis. A bad hypothesis is, essentially, one which can not be verified by the observations (as well as the trivial case, when there are clear counter arguments). In this dissertati-on, Boscovich, while claiming that Newton’s theory of gravity is probably the best of all presented theories, declares that it is still not a sufficiently good hypothesis, and brings forward two known critiques of the work: the fact that the fixed stars do not collapse on each other, and that it is not clear how particles act on each other over distance, or in other words, how gravity actually works.“ (Krajnovic, Boscovich and the Motion of the Earth, Potsdam 2014, S. 4). – Ganz leicht gebräunt, Taf. etwas stärker.

** Rare first edition. With 1 engraved folding plate. – Minor brown-ing, particularly to folding plate. Marbled wrappers.

493 – Noceti, C. De iride et aurora boreali carmina… cum notis J. R. Boscovich. Rom, Palladis, 1747. 4to (23,5:17,5 cm). Mit 2 gefalt. Kupfertaf. 6 Bll., 127 S. Prgt. d. Zt., etwas bestoßen, äußere Kanten des Vorder-deckels mit Feuchtigkeitsspur. 450,–Riccardi I/1, 175, 29; de Backer-S. V, 1784, 1. – Erste Ausgabe. Lehrgedichte über Regenbogen und Nordlicht, mit umfangreichen Kommentaren von Boscovich. – Teilw. stockfleckig, durchgehen-der Braunfleck im unteren weißen Rand, teilw. geringe Wurmspur im oberen weißen Rand.

** First edition, with 2 engr. folding plates. Didactic poems on rainbows and aurora borealis, with comprehensive commentar-ies by Boscovich. – Some foxing, browstain to lower blank margin throughout, slight worming to upper blank margin. Contemp. vel-lum, some marginal dampmarking. slightly worn.

494 Bose, (S. N.). Plancks Gesetz und Lichtquantenhy-pothese. – Wärmegleichgewicht im Strahlungsfeld bei Anwesenheit von Materie. (Beide übersetzt und mit ei-ner Anmerkung von A. Einstein). S. 178-181 (Bd. 26) u. 384-393 (Bd. 27). In: Zeitschrift für Physik. Bd. 26-27 in 10 Heften. Braunschweig, Vieweg, & Berlin, Springer, 1924. (23:15,5 cm). Mit 164 Textabb. 401, IV; 395, IV S. OU., 1. Heft etwas gebräunt u. mit wenigen kl. Randein-rissen. 300,–

Mathematik – Physik – Chemie 105

503 Dirichlet, P. G. Lejeune. Werke. Hrsg. von L. Krone-cker. (Bd. 2:) Fortgesetzt von L. Fuchs. 2 Bde. Berlin, G. Reimer, 1889-1897. 4to (28:22 cm). Mit 1 Porträt. X S., 1 Bl., 644 S.; X, 432 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt., beschabt, Deckel lose, Rücken nur fragmentarisch vorhanden (Bd. 1) u. mod. Hldr. (Bd. 2). 200,–DSB IV, 127. – Erste Ausgabe. Enthält auch Material aus dem Nachlass, Dirichlets Briefwechsel mit Gauss, Kronecker und Ale-xender v. Humboldt sowie eine von E. Kummer verfasste Biogra-phie. – Dazu: Ders. Untersuchungen über die Theorie der com-plexen Zahlen. (Berlin) 1841. 4to (24,5:21,5 cm). 21 S. Rückenfalz. – Poggendorff I, 577; Narkiewicz, The Development of Prime Num-ber Theory, S. 72 f. – Erste separate Ausgabe, aus den Abhand-lungen der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften abgedruckt. – S. 1 im Außensteg leicht angeschmutzt.

504 Dyck, W. (v.). Gruppentheoretische Studien. Habilitati-onsschrift. Leipzig, Teubner, 1882. (23.15,5 cm). Mit 3 lith. Falttaf. 1 Bl., 44 S. Ou., Deckel lose u. mit Randde-fekten. 300,–Poggendorff III, 395 S.; DSB IV, 268. – Erste Ausgabe, Separat-druck aus Bd. 20 der Mathematischen Annalen. „Er machte ent-sprechend seiner aufs Geometrische und Anschauliche gerichteten Begabung abstrakt-definierte Gruppen durch konkrete Beispiele greifbar“ (NDB IV, 210).

– Abbildung oben –

505 Einstein, A. Allgemeine Relativitätstheorie und Bewe-gungsgesetz. Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse vom 8. Dezember 1927. Mitteilung vom 24. No-vember. Sonderabdruck. (Berlin), Verlag der Akademie der Wissenschaften, in Kommission bei W. de Gruyter, 1927. 4to (25,5:18 cm). S. 235-245. OU., Gelenke etwas eingerissen (= Sitzungsberichte der preussischen Aka-demie der Wissenschaften, 1927, XXXII). 300,–Weil 160; DSB IV, 332, 37. – Erste Ausgabe. – Etwas gebräunt.

506 (Euler, L.). Briefe an eine deutsche Prinzessinn über verschiedene Gegenstände aus der Physik und Philo-sophie. Aus dem Französ. übersetzt. 3. (Bd. 3: 2.) Aufl. 3 in 1 Bd. Leipzig, Junius, 1780-84. (19,5:12,5 cm). Mit 15 meist gefalt. Holzschn.-Taf., 1 ganzseit. Holzschn.-Diagramm u. zahlr. kl. Holzschn.-Diagrammen im Text. Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. dezenter Rvg.; etwas berieben, Ecken gering bestoßen. 400,–Eneström 343-344 B3 u. 417 B2; Fromm 27847. – Deutsche Aus-gabe der „Lettres“. „Für alle Gebildeten verfaßte Darstellung der gesamten exakten Wissenschaft von der Philosophie bis zur Tech-nik… Für die Philosophie beginnt mit diesen Briefen eine neue

I. MGG II, 1218; vgl. PMM 233 b, Sparrow 38 u. Norman 481 (zur EA. 1802). – Zweite Ausgabe. Chladnis epochemachendes Werk war 1802 erstmals erschienen. Er „war der erste, der die allgemei-ne Beziehung zwischen Schwingungsfrequenz und Tonhöhe auf eine tabellarische Grundlage stellte und so die moderne Akustik begründete“ (PMM). – II. Roller-G. I, 228; Poggendorff I, 439; NDB III, 206. – Erste Ausgabe. Enthält als Ergänzung zur „Akustik“ von 1802 die neueren Forschungen Chladnis, darunter die Untersu-chungen von Schwingungen quadratischer, rechteckiger und el-liptischer Scheiben zur Bestimmung der Schwingungszahlen und ihrer Progression. – Etwas gebräunt u. teilw. leicht wasserrandig. Erster Titel u. Widmungsblatt mit teils überklebten Stempeln, verso mit Ausgeschieden-Stempel, alter Besitzeintrag auf Vorsatz.

** Two works in 1 vol., the second in first edition. „Chladni was the first to reduce the general association between vibration and pitch to a tubular basis and thus to lay the foundation of the modern science of acoustics“ (PMM). – Some browning throughout, wa-terstaining in places. Old stamps to title recto pasted over, verso with deaccession stamp, old owner’s inscription to endpaper. Later half-cloth, rubbed and worn.

500 Courant, R., K. Friedrichs & H. Lewy. Über die par-tiellen Differenzengleichungen der mathematischen Physik. Berlin, J. Springer, 1928. (23:15,5 cm). S. 32-74. OU., Rückdeckel etwas eingerissen. 250,–

Poggendorff VI, 484; C. Reid, Courant in Göttingen and New York (NY 1976), S. 116. – Erste Ausgabe, Separatdruck aus Bd. 100 der „Mathematischen Annalen“. „In future years the Courant-Fried-richs-Lewy paper was to play a considerable role in numerical ana-lysis. In particular, certain severe restrictions – the need for which was first recognized by Lewy – were to become of fundamental practical importance with the development of computing methods during the Second World War“ (Reid). Heute ist die „Courant-Fried-richs-Lewy Bedingung“ (CFL-Zahl) grundlegend für die Berech-nung vieler Probleme der mathematischen Physik, beispielsweise in der Wettervorhersage. – Minimal stockfleckig.

501 Dechales, C. F. Milliet. Cursus seu mundus mathema-ticus. Editio altera ex manuscriptis aucta & emendata, opera & studio Amati Varcin. 4 Bde. Lyon, Anisson, Po-suel & Rigaud, 1690. Fol. (36:23,5 cm). Mit zahlr. Dia-grammen und Holzschnitt-Figuren. Prgt. d. Zt. mit Rsch., etwas fleckig und bestoßen, Rücken gedunkelt und mit Resten alter Num.-Schildchen, Bd. 4 fehlen bei-de Rsch. 800,–

DSB III, 622; Roller-G. II, 197; Houzeau-L. 9329; Cantor III, 4f. u. bes. 15-19; HAB, Maß, Zahl u. Gewicht 2.7. – Zweite erweiterte Gesamtausgabe. Seinerzeit beliebtes Lehrbuch und umfassendes Werk über alle Bereiche der Mathematik. „Seine ‚Welt der Mathe-matik‘ umfaßt 27 Gebiete der mathematischen Wissenschaften, einschließlich Ars tignaria (Holzgerüstbau) als Teil der Architektur, Pyrotechnia und Astrologie“ (HAB). – Gebräunt bzw. braunfleckig, teilw. stark, Bd. 4 insgesamt und in den Rändern streckenw. mit Wasserflecken. Vereinzelt Randläsuren rep. Alle Titel mit kl. Slg.-Stempel „P.V.“, alten hs. Num. und Anm. sowie neuerem hs. Exli-bris von „Sabini Previati“ (montiert über einem entfernten früheren Exlibris oder Stempel).

** Second edition, 4 vols. „A complete course of mathematics, in-cluding many related subjects that in his day were held to belong to the exact sciences“ (DSB). The work is dealing with geometry, mechanics, geography, magnetism, architecture, optics, naviga-tion, pyrotechnics, astronomy, astrology, music etc. – Stained and browned, heavier in places, vol. 4 throughout and with marginal waterstaining. A few marginal tears repaired. All titles with mono-gram stamp, recent mss. bookplate (mounted over former one or eraced stamp) and several old numberings and notes. Bound in contemp. vellum, somewhat stained and worn, spines darkened and with remnants of numbering labels, vol. 4 lacking both spine labels.

502 Delafosse, G. Recherches sur la cristallisation, consi-dérée sous les rapports physiques et mathematiques. Paris, Imprimerie Royale, 1843. 4to (27,5.22 cm). Mit 2 lith. Taf. 52 S. Umschl. 400,–

Poggendorff I, 538; DSB XV, 114 f. – Erste Ausgabe, Separat-abdruck aus den „Mémoires présentées par divers savants à l’Académie Royale des Sciences“, Bd. 8. „A member of the second generation of the creators of modern crystallography… He linked the form and physical properties of crystals in ‚Rechereches sur la cristallisation…‘“ (DSB). – Insgesamt etwas stockfleckig.

Nr. 504

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Euler, L.)

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on der Vollständigkeit eines Kalküls. O. O. (1932). (24:17 cm). 1 Bl. Ohne Einband. 150,–I. Troelstra, Heyting 18; DSB XVII, 420 f. – Erste Ausgabe von Hey-tings Antrittsvorlesung als Lektor an der Universität Amsterdam. – II. Bibliographisch für uns nicht nachweisbarer Separatdruck ei-nes Vortrags beim Internationalen Mathematikerkongress in Zürich 1932. KVK verzeichnet lediglich ein Exemplar in Münster. – Etwas gebräunt, horizontale Falte, Randläsuren.

513 Holzapfel, J. N. Anleitung zur Rechenkunst für Schu-len und Lehrer im Königreiche Baiern. München, königl. Central-Schulbücher-Verlag, 1814. (18:11 cm). 8 Bll., 512 S. Pp. d. Zt., berieben u. bestoßen. 100,–Erste Ausgabe. Johann Nepomuk Holzapfel (1770-1849), Lehrer an der Pfarrschule der Frauenkirche in München, schrieb auch eine vielfach aufgelegte „Kurze Anleitung zur Rechenkunst“. – Stellenw. leicht gebräunt; gedruckte Preisangabe auf dem Titel überklebt; Titel mit kleinem Stempel.

514 Hutton, C. A mathematical and philosophical dictio-nary: containing an explanation of the terms, and an account of the several subjects, comprized under the heads mathematics, astronomy, and philosophy. 2 in 4 Bdn. London, Robinson for J. Johnson, 1795. 4to (28,5:23 cm). Mit 37 Kupfertafeln. Pp. d. Zt., berieben u. fleckig. 400,–Poggendorff I, 1163; Cantor IV, 16; Houzeau-L. 9396. – Erste Aus-gabe. „The dictionary is probably the best known of H.’s works. Although it was critized as unbalanced in content, unduly cautious in tone, and sometimes lacking judgment, the dictionary has ser-ved as a valuable source for historians of mathematics“ (DSB VI, 577). – Unbeschnitten; Vorsatz mit Exlibris. Innen sauber.

515 Karsten, W. J. G. Praelectiones matheseos theoreti-cae elementaris. Rostock u. Wismar, J. A. Berger & J. Bödner, 1758. (18,5:11 cm). Mit 10 eingefalt. Kupfertaf. 288 S., 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch. sowie Bunt-papiervorsätzen; etwas bestoßen, Gelenke eingerissen, Rücken am Kopf lädiert. 300,–Poggendorff I, 1225. – Erste Ausgabe. „Sein erstes Mathematik-lehrbuch, das ihn bekannt machte und bei Leonhard Euler beson-dere Anerkennung fand“ (Seils, Auf dem Weg zur wissenschaft-lichen Disziplin, Halle 2002, S. 243). Karsten (1732-1787) war Professor in Rostock und Bützow, 1778 wurde er als Nachfolger von Johann Andreas v. Segner auf den Lehrstuhl für Mathematik und Physik an die Universität Halle berufen. – Leicht gebräunt, Titel etwas wasserrandig.

516 Kelsch, M. Die vornehmsten und nützlichsten Aufga-ben der Rechen-Kunst, Geometrie und Trigonometrie, auf eine leichte Theorie gegründet. Frankfurt u. Leipzig, G. C. Weber, 1730. (16,5:10,5 cm). Mit 30 Kupfertaf. 8 Bll., 445 S. Hprgt. d. Zt., Deckel etwas beschabt. 600,–Poggendorff I, 1241; ADB XV, 596. – Erste Ausgabe, selten. Ma-thematische Aufgabensammlung, „eines der ersten Erzeugnisse einer neuen – seitdem zu ungeheurem Aufschwung gelangten – mathematischen Literaturgattung“ (ADB). Michael Kelsch (1693-1742) war Professor für Mathematik und Physik in Altdorf, neben der Aufgabensammlung veröffentlichte er vor allem über optisch-meteorologische Erscheinungen. Die Tafeln sind nummeriert 1-23, 1-6 u. A. – Insgesamt etwas gebräunt u. stockfl., die Taf. nur wenig betroffen, Titel mit kl. Hinterlegung (geringer Buchstabenverlust). Exlibris vom Innendeckel entfernt.

517 Lambert, J. H. Freye Perspective, oder Anweisung, jeden perspektivischen Aufriß von freyen Stücken und ohne Grundriß zu verfertigen. 2. verm. Auflage. 2 Teile in 1 Bd. Zürich, Orell, Gessner, Füesslin, 1774. (19:12 cm). Mit 10 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., 206 S., 1 Bl. Anz.; 181 S., 1 Bl. Anz. Hldr. d. Zt. mit Rsch., leicht berieben. 600,–Poggendorff I, 1355; Steck I, 26; Cantor IV, 607; DSB VII, 599. – Zweite, um die „Anmerkungen und Zusätze“ vermehrte Ausgabe des erstmals 1759 erschienenen Werkes. L. begründet in diesem Werk noch vor Monge die beschreibende Geometrie als eigen-ständige mathematische Disziplin. „Intended for the artist wishing to give a perspective drawing without first having to construct a ground plan, it is nevertheless a masterpiece in descriptive geome-try, containing a wealth of geometrical discoveries“ (DSB). – Ver-

Epoche“ (NDB IV, 689). – Gleichmäßig leicht gebräunt u. gelegent-lich etwas stockfleckig, vord. freies Vorsatz in Bd. 1 entfernt, Innen-deckel mit Exlibris-Resten.

507 – Recherches sur l’origine des forces. S. (419)-447. Berlin 1752. 4to (22:17 cm). Mit gefalt. Kupfertafel. In: Memoires de l’academie royale des sciences et bel-les lettres, Bd. VI. – Angebunden: Ders. Reflexions sur l’espace et le tems. S. (324)-333. Berlin 1750. In: Me-moires de l’academie des sciences, Bd. IV. Pp. d. Zt., etwas berieben. 400,–Eneström 149 u. 181. – Erste Ausgaben. Jeweils den Gesamtbän-den entnommen. – Etwas gebräunt; erste Bll. etwas stockfleckig; Tafel oben wasserrandig; 1 Bl. mit altem Bibl.-Stempel, Reihentitel verso mit Ausgeschiedenstempel.

508 Finé, O. In sex libros geometricorum elementorum Eu-clidis Megarensis demonstrationes, recens aucta, & emendatae. Aeditio tertia. Paris, R. Chaudière, 1551. 4to (24:16,5 cm). Mit zahlr. Textfiguren. 4 Bll., 110 S., 2 Bll. Mod. Ldr. 1.000,–IA 165.919; Thomas-Stanford 13; Steck III.50: „ Die berühmte Aus-gabe des Finaeus von 1536, die 1544 neu gedruckt worden war, wird nochmals 1551 in Paris neu aufgelegt.“ – Gebräunt, gering fleckig, stellenw. kleine Wurmspur im oberen weißen Rand.

** Third edition of Finé’s famous commentary. – Browned, slight spotting, small wormtrace to upper blank margin. Bound in recent leather.

509 Frisi, P. Cosmographiae physicae, et mathematicae pars prior (et altera). 2 Bde. Mailand, Marelli, (1774)-1775. 4to (26:20 cm). Mit gest. Porträt-Vign. auf dem Titel u. 6 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., 266 S., 1 Bl.; 4 Bll., 276 S. Alte Kart., Rücken neu überklebt. 500,–Riccardi I, 488; Poggendorff I, 806. – Erste Ausgabe. – Unbeschnit-ten. Stellenw. stockfleckig.

510 Geitner, E. A. Briefe über die Chemie. Dem schönen Geschlechte gewidmet. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig, Joa-chim, (1808). (18,5:11 cm). Mit 6 gefalt. Tabellen. 1 Bl., XXXII, 270 S.; 1 Bl., 254 S., 1 Bl. Pp. d. Zt., Rsch. ent-fernt, etwas berieben. 250,–Poggendorff I, 869; Ferchl 177. – Erste Ausgabe. „Bereits in jun-gen Jahren verfaßte, vor allem als Jugendlektüre zugeschnittene Lehrbücher der Chemie verraten eine Vorliebe für dieses Fach (Na-turwissenschaften) und seine Anwendungen“ (NDB VI, 164). – Ge-bräunt u. stockfleckig; Titel fleckig; Vorsatz mit privatem Stempel u. Widmung. Tl. 2, S. 149 f. nur frakmentarisch vorhanden.

511 Hero Alexandrinus. Spiritali. Ridotti in lingua volgare da Alessandro Giorgi. Urbino, B. & S. Ragusi, 1592. 4to (21:16,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelvign., figürlichen Holzschn.-Initialen u. 90 Textholzschnitten. 4 nn., 80 (statt 84?) S. Mod. Kalblederband mit goldgepr. Rtitel u. blindgepr. Deckelbordüren. 1.000,–EDIT 16, CNCE 22646, Adams H 372; Mortimer 230 Anm.; Ric-cardi I/1, 604 f.; Roller-G. I, 534; vgl. Roberts-Trent 161; DSB VI, 610 ff. u. RISM 409 (lat. Originalausg. 1575). – Zweite italienische Ausgabe der Pneumatiká des Hero, die erste von Giorgi übersetz-te. Beschrieben u. meist abgebildet werden zahlr. auf Hero zu-rückgehende physikalische Experimente, durch Luft, Feuer oder Wasser betriebene Maschinen u. technische Vorrichtungen, ferner Wasserorgeln, künstliche Singvögel und Trompeten, Wasserspiel-maschinen etc. Vorliegend eine Ausgabe mit beidseitig bedruckten Blättern. – Stärker gebräunt, mit Feuchtigkeitsrand, Titel mit res-tauriertem Querriss u. ergänzten Fehlstellen mit Buchstabenberüh-rung. Fehlen wohl 2 Bll. (Index u. Errata).

** Second Italian edition. The Greek mathematician and engineer Hero’s (or Heron’s) work on Alexander’s Pneumatics, which de-scribes his various mechanical inventions including the siphon, fire-engine, water-organ and other steam, air and water driven de-vices. The first to be translated by Giorgi. With 90 woodcuts in text of various feats of pneumatics. – Heavy foxing or browning, restored tear across text and restored loss of margins to title af-fecting some letters.

512 Heyting, A. Ruimteller en axiomatiek. Groningen, Noordhoff, 1937. (24,5:16 cm). 16 S. OU. – Dazu: Ders. Anwendung der intuitionistischen Logik auf die Definiti-

Mathematik – Physik – Chemie 107

Poggendorff I, 545; Fromm 15613; DSB IV, 29; vgl. Ronalds 309 u. Cole 359a (EA. 1772). – Erste deutsche Ausgabe. Unter den Tafeln schöne Darstellungen von Instrumenten. „Describes his thermo-metric and barometric studies of the athmosphere… the history of the invention and development of the barometer occupies the first part“ (Cole). – Titel mit Ausgeschiedenstempel.

520 Mac Laurin, C. A treatise of fluxions. 2 Tle. in 1 Bd. Edinburgh, T. W. & T. Ruddimans, 1742. 4to (23,5:18,5 cm). Mit 41 num. gefalt. Kupfertafeln. 3 Bll., VI, 412 S.; 1 Bl., S. 413-763. Ldr. d. Zt., Rücken erneuert, Innenge-lenke restauriert. 1.200,–Poggendorff II, 6; Norman 1408; Zeitlinger 11231 („rare“); DSB VIII, 610 ff. – Erste Ausgabe, Hauptwerk des schottischen Mathemati-kers und Physikers (1698-1746). „The earliest logical and systema-tic publication of the Newtonian methods. It stood as a model of rigor until the appearance of Cauchy’s ‚Cours d’Analyse in 1821‘… The ‚Treatise is otherwise noteworthy for the solution of a great number of problems in geometry, statics, and the theory of attrac-tion“ (DSB). – Vereinzelt gering fleckig, Ränder leicht gebräunt. Ge-legentlich Anmerkungen in Bleistift, Vorsatzblatt mit Besitzvermerk in Tinte von George Henry Stuart, dat. Nov. 1879. „Stuart (gest. 1904) war Director of Education in Madras. Zur Erholung von seiner amtlichen Tätigkeit studierte er mathematische Werke. Er veröf-fentlichte einen Artikel ‚Complex multiplication of elliptic functions‘ (1885)“ (JFM 35, 33; vgl. auch Poggendorff IV, 1458).

** First edition. With 41 folding engr. plates. – Slight spotting in places, light marginal browning. Contemporary calf, rebacked, in-ner hinges restored. From the library of the British mathematician George Henry Stuart, Director of Education in Madras, with his ownership inscription and scattered pencil annotations.

– Abbildung Seite 108 –

521 Maire, C. & R. J. Boscovich. De litteraria expeditione per Pontificiam ditionem ad dimetiendos duos meridiani gradus et corrigendam mappam geographicam. Rom, N. & M. Palearini, 1755. 4to (27:19 5 cm). Mit 4 gefalt. Kupfertafeln (ohne die Karten). XXI, 516 S., 2 Bll. Prgt. d. Zt. mit farb. Rsch., leicht fleckig, Deckel etwas aufge-bogen. 400,–Riccardi I/1, 178, 47; DSB II, 331; de Backer-S. V, 364, 10 u. I, 1838, 56; Honeyman 2115, Proverbio, Boscovich 1-56. – Seltene erste Ausgabe dieser Meridian-Vermessung. – Leicht stockfleckig, streckenw. stärker bzw. gebräunt. Titel verso mit Anm. in Tinte, die auf die Vorderseite bzw. nachfolgende Textseite durchschlägt; S. 459/60 mit Schabstelle mit Löchlein im w. Seitenrand. Fehlen wie oft die 3 Kupferkarten des Kirchenstaates.

** Scarce first edition of a report on the measurement by Maire and Boscovich of 2 degrees of the meridian between Rome and Rimini, a project commissioned by Pope Benedict XIV. – Slight foxing, heavier resp. browning in places. Shine-through and off-setting of ink note title verso, marginal abrasion with tiny hole to pp. 459/60. Lacking as often the 3 maps. Contemporary vellum, slightly stained, covers somewhat warped.

522 Montucla, (J. E.). Histoire des mathematiques. 2 Bde. Paris, Jombert, 1758. 4to (26:20 cm). Mit 15 gefalt. Kupfertafeln. XXXVI, 638 S.; 1 Bl., 680 S. Ldr. d. Zt. mit je 2 farb. Rsch. und Rückenverg.; berieben und stärker bestoßen, Kapitale abgestoßen und eingerissen, Gelen-ke gebrochen, daher Deckel gelockert. 500,–Poggendorff II, 198. – Erste Ausgabe. – Stellenw. leicht gebräunt oder fleckig, erste Bll. in Bd. 2 stärker. In Bd. 1 einige Bll. der Vor-stücke am oberen Blattrand mit Knitterfältchen und kl. Läsuren, Titel gelockert. Beide Titel mit Blümchenstempel.

523 Pagnini, G. Costruzione ed uso del compasso di pro-porzione. Neapel, I. Russo, 1753. 4to (24,5:19 cm). Mit 15 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., 56 S. Kart. d. Zt., be-schabt und mit kl. Fehlstellen, Rücken defekt und mit Archivband überklebt. 500,–Riccardi I/2, 236; Sotheran 12897; Honeyman Coll. 2392. – Ers-te Ausgabe. Lehrwerk zum Gebrauch des von Galilei erfundenen Proportionalzirkels. „Si estende particolarmente nella risoluzione di molti problemi relativi all’uso di questo strumento“ (Ricc.). Der Verfasser war Professor für Hydrographie im Dienste der auf Malta ansässigen Malteser Ritter. Die Tafeln zeigen Zirkel, geometrische Figuren, Berechnungen und Tabellen. – Stockfleckig, anfangs auch großer Wasserfleck in der rechten Oberecke, Tafeln teilw. auch fle-

einzelt stockfleckig; Tafeln leicht wasserrandig im Außensteg; Titel verso mit Namenszug; Vorsätze mit insg. 6 Seiten hs. Notizen.

518 Libreto de Abacho. Venedig, A. Bindoni & Fratres, 15. Dezember 1520. (16:11,5 cm). Mit blattgroßem Holzschnitt (Multiplikationstabelle). 8 nn. Bll. Mod. Hprgt. 3.000,–

Nicht im EDIT 16, bei Hoock-J., Riccardi, Smith, Rara (alle mit wenigen anderen, meist späteren Ausgaben), vgl. Boncompagni, Intorno ad un trattato d’aritmetica stampato nel 1476 (Rom 1863; mehrere andere Ausgaben). – Sehr selten, kein weiteres Exemplar über KVK nachweisbar. Eine Art Taschenausgabe auf Basis des bedeutenden „Libro de Abacho“ von Pietro Borghi bzw. Feliciano de Lazisios, ein Grundlagenwerk der Mathematik mit besonderer Berücksichtigung des kaufmännischen Rechnens. „More than any other book it set a standard for the arithmetics of the succeeding century, and none of the early textbooks deserves more careful study. The problems are generally practical for the time, and they reveal some interesting facts concerning business customs at the close of the fifteenth century“ (Smith S. 17 zum Werk von Borghi). Der Holzschnitt am Schluss mit der Multiplikationstabelle ist ein Nachschnitt der Tabelle in da Lazisios’ „Libro“ von 1517 und wur-de ebenso in der „Libretto-Ausgabe“ von 1524 verwendet (vgl. die Abb bei Boncompagni S. 407 u. 408). – Etwas gebräunt u. fleckig, 1. Batt recto mit kleinerem Braunfleck im unteren Teil.

** Extremely scarce edition, we were not able to trace another copy. – Some browning, slight spotting, smaller brownstain to first leaf recto. Bound in recent half vellum.

– Abbildung oben –

519 Luc, J. A. de Untersuchungen über die Atmosphäre und die zu Abmessung ihrer Veränderungen dienlichen Werkzeuge. Aus dem Französ. (von J. T. S. Gehler). 2 Bde. Leipzig, Müller, 1776-78. (20,5:12,5 cm). Mit 7 ge-falt. Kupfertafeln u. 4 gefalt. Tabellen. 12, 640 S.; 7 Bll., 740 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch., berieben. 300,–

Nr. 518

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Pagnini, G.)

108

1902. Mit 9 Textfiguren. VIII, 116 S. Hprgt. d. Zt. mit Rsch. 300,–Poggendorff IV, 1249; DSB XI, 455. – Gegenüber der ersten Auflage von 1876 um weitere unveröffentlichte Arbeiten vermehrt. Mit einer Biographie von Dedekind. Der Nachtragsband enthält vor allem Vorlesungnachschriften und mathematische Noten aus dem Nach-lass. – Etwas gebräunt, Portr. etwas stockfleckig.

527 – Ueber die Fläche vom kleinsten Inhalt bei gegebener Begrenzung. Bearb. v. K. Hattendorf. Göttingen, Diete-rich, 1867. 4to (27:21,5 cm). 52 S. Rückenfalz. 500,–Poggendorff III, 1122. – Erste Ausgabe, Sonderabdruck aus Bd. 13 der Abhandlungen der Kgl. Gesellschaft der Wiss. zu Göttin-gen. Von Riemanns Schüler Hattendorff posthum herausgegeben. Riemann und H. A. Schwarz haben erstmals das „Plateausche Problem“ für einige spezielle Randkurven gelöst. Hierbei handelt es sich um die Aufgabe, in eine vorgegebene Randkurve eine Flä-che kleinsten Flächeninhalts einzuspannen. – Leicht gebräunt u. schwach wasserrandig.

** First edition of Riemann’s solution of the ‚Plateau problem‘, the very rare offprint issue. Published posthumously by Riemann’s pu-pil Hattendorff. – Light browning and faint dampstaining. Stitched.

528 Rosenzweig, M. Allgemeine Regel der Rechenkunst oder sogenannte Kettenpractik, worinnen zugleich die nützlichsten Vortheile und Abkürzungen der welsch- französisch- englisch- indianisch- kaufmännischen und dergleichen Rechnungsarten… enthalten sind. Augs-burg, Rieger, 1780. (17,5:10,5 cm). XVI, 368 S. Hldr. d. Zt.; lädiert, Rückdeckelbezug u. Rücken am Schwanz defekt. 400,–Poggendorff II, 697. – Zweite Ausgabe, zuerst 1777 anonym er-schienen. Meinrad Rosenzweig (1733-1780), war Zisterzienser im schwäbischen Kloster Salmannsweiler. – Gelegentlich etwas fin-ger- oder schmutzfleckig, gegen Ende dünner Wasserand in der unteren Außenecke, Schlussblatt verso etwas angeschmutzt.

529 Sala, A. Opera medico-chymica quae extant omnia. Nunc in unum collecta latinoque idiomate edita. Addi-to indice rerum & verborum locupletissimo. Frankfurt, J. Beyer, 1647. 4to (23:19 cm). Mit gest. Titel und 9 kl. Textholzschnitten. 3 Bll., 856 (recte 860) S., 8 Bll. – An-gebunden: Ders. Compositio et formula (&) Tractatus duo: De variis tum chymicorum, tum Galenistarum err-roribus, in praeparatione medicinali commissis. Ebda. 1649. 4 Bll.; 64 S., 2 Bll. Alte Kart., stockfleckig, freie Vorsätze erneuert. 300,–VD 17 23:290789Z u. 39:146073S; Hirsch-H. IV, 954; Krivatsy 10128 u. vgl. 10129/30; Ferguson II, 316 Anm.; nicht bei Duveen. – Erste Sammelausgabe der chemischen und medizinischen Werke des in Deutschland tätigen Italieners. „Sala’s chemical ideas pro-ved to be historically influential. He performed the earliest known experiment in which a synthesis was confirmed by analysis“ (DSB XII, 79). Enthält u.a. seine Anatome essentiarum vegetabilium, Tar-tarologia (Weinstein), Saccharologia (Zucker), Chrysologia, Anato-mia vitrioli (mit dem in DSB beschriebenen Experiment), Ternarius triplex Hermeticorum, Bezoardicorum, & Laudanorum etc. sowie die beiden kleinen beigebundene Schriften. – Sehr stark gebräunt und fleckig, gest. Titel mit Rissen und Löchern aufgezogen, erste Bll. gelockert. Vorstücke teilw. tintenfleckig und 2 Bll. mit größeren Löchern durch Tintenfraß (mit Textverlust). Erster Drucktitel und Schlussbl. der 3. Schrift mit Stempel, ersterer auch mit hs. Besitz-vermerk. Unbeschnitten. oRR./Waf.

– Handexemplar von Robert Haußner – 530 Schwarz, H. A. Bestimmung einer speciellen Minimal-

fläche. Eine von der königlichen Akademie der Wis-senschaften zu Berlin am 4. Juli 1867 gekrönte Preis-sschrift. Berlin, Dümmler, 1871. 4to (28:22 cm). Mit 6 lith. Taf. 108 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg.; Kanten berieben, Gelenke angeplatzt, Rücken etwas verblasst. 500,–Poggendorff III, 1225; DSB XII, 246. – Erste Ausgabe, von Schwarz um einen Nachtrag (S. 84-96) und einen Anhang (S. 97-108) mit Anmerkungen und Zusätzen erweitert. „Einen besonderen Stel-lenwert hatte die 1867 von der Berliner Akademie preisgekrönte Abhandlung über die ‚Bestimmung einer speciellen Minimalfläche‘ (publ. 1871). Ausgehend von seiner Dissertation und Symmetri-en (Reflexionsgesetz, Spiegelungsprinzip) nutzend, gelang S. die Rückführung der Bedingungen für Minimalflächen auf bequem in-

ckig durch Druckabklatsch. Vereinzelt Randläsuren, S. 1/2 oben Loch (mit kl. Buchstabenverlust).

** First edition, with 15 engr. folding plates. The author was in the service of the Order of Saint John at Malta. – Foxing throughout, at beginning large waterstain to upper right corner, also some offset-ting to plates. A few small marginal defects, hole at top of p. 1/2 (with small loss of letters). Contemp. boards, rather worn, spine defective.

524 Pescheck, C. Vorhof der Mäß-Kunst. Die andere und vermehrte Edition. Bautzen, D. Richter, 1743. Mit zahlr. Textholzschn. 7 Bll., 352 S. Hprgt. d. Zt., angeschmutzt u. fleckig. 300,–

Poggendorff II, 410; Bibl. Dt. Museum, Libri rari 216. – Pescheck zählte zu den berühmtesten Rechenmeistern des Barock, seine zahlreichen Lehrwerke erschienen in vielen Auflagen (vgl. Cantor III, 514). – Durchgehend mit zumeist größerem Wasserfleck u. kl. Wurmloch, stellenw. mit Wurmspuren mit etwas Text- u. Bildver-lust. Front u. Titel verso gestempelt (ausgeschiedene Bibl.-Dublet-te), Vorsatz mit altem Besitzvermerk.

525 Planck, M. Das Princip von der Erhaltung der Energie. Leipzig, Teubner, 1887. (23:15 cm). 1 Bl. Anz., XII S., 1 Bl., 247 S. OU., angestaubt, Ecken mit Ausrissen, Vorder- und Rückseite insgesamt verstärkt und Rücken erneuert. 250,–

Poggendorff IV, 1172; Roller-G. II, 307; DSB XI, 8. – Erste Ausgabe der ersten größeren Veröffentlichung Plancks. – Leicht gebräunt. Das Anzeigenblatt angestaubt und mit Anstreichungen, Titel mit Stempel „Bibliothèque S. J. Les Fontaines 60-Chantilly“.

526 Riemann, B. Gesammelte mathematische Werke und wissenschaftlicher Nachlass. Hrsg. unter Mitwirkung von R. Dedekind von H. Weber. 2. A. Leipzig, Teubner, 1892. (24:16,5 cm). Mit 1 gest. Porträt. IX, 558 S. – An-gebunden: Ders. Gesammelte mathematische Werke. Nachträge. Hrsg. von M. Noether u. W. Wirtinger. Ebda.

Nr. 520

Mathematik – Physik – Chemie 109

534 Sturm, J. C. Kurtzer Begriff der Physic oder Natur-Leh-re. Nach den vernünfftigsten Meinungen der heutigen Gelehrten; allen curiosen Liebhabern und Untersuchern der Natur, wie auch der studierenden Jugend zum bes-ten. Hamburg, S. Heyl, 1713. (17,5:11 cm). Mit gest. Front. u. 14 Kupfertaf. 3 Bll., 891 S., 5 Bll. Hprgt. d. Zt. mit späterem Rsch., etwas berieben, marmor. Papier-bezüge erneuert. 600,–Doppelmayer 121; nicht bei Poggendorff, Roller-G. u. Dt. Mus., Li-bri rari. – Erste Ausgabe, selten. Beruht auf Vorlesungen, die der Altdorfer Professor 1694 gehalten u. 1703 in Druck gegeben hatte; durch seinen Tod wurde das Erscheinen verhindert. Die bei ADB XXXVII, 40 genannte lateinische Ausgabe ‚Physica erotematica‘ (1704) war offenbar nur angekündigt. „Ist von einem unbekandten Auctore aus dem Lateinischen in das Teutsche übersetzet, und zu Hamburg heraus gegeben worden“ (D.). – Gering gebräunt, Name auf Titel.

– The Foundation of Molecular Physics – 535 Waals, J. D. van der. Over de continuiteit van de gas-

en vloeistoftoestand. Academisch Proefschrift. Leiden, A. W. Sijthoff, 1873. (22:15,5 cm). Mit 1 lith. Falttafel. VIII, 184 S., 1 Bl. Hldr. d. 20. Jh. mit Rvg., OU. beige-bunden. 3.000,–Poggendorff III, 1404; DSB XIV, 109 ff. – Erste Ausgabe der bedeu-tenden Dissertation. „On the basis of his knowledge of the work of Clausius and other molecular theorists, he wrote his dissertation, ‚Over de continuiteit…‘ (1873). As Maxwell said, ‘this at once put his name among the foremost in science.‘ Using rather simple mathematics, the dissertation gave a satisfactory molecular expla-nation for the phenomena observed in vapors and liquids by Tho-mas Andrews and other experimenters… This was one of the first descriptions of a collective molecular effect“ (DSB). Die nach ihm benannten Van-der-Waals-Kräfte (Van-der-Waals-Wechselwirkun-gen), die auch die erstaunlichen Kletterleistungen von Geckos und Spinnen erklären, spielen heute eine wichtige Rolle in der Robotik. – Vortitel mit Namenszug, Innendeckel mit mod. Exlibris.

** First edition. With folding lithographic plate. Van der Waals’ doc-toral dissertation on gas and fluid states, which laid the founda-tions for modern molecular physics. In 1910, van der Waals was awarded the Nobel Prize in physics. – Owner’s name on half-title, recent bookplate on inner cover. A fine copy, bound in 20th century half-calf, spine gilt, original printed wrappers bound in.

536 Wolff, C. v. Der Anfangs-Gründe aller Mathematischen Wissenschaften 2. u. 4. Auflage. 4 Tle. in 2 Bdn. Halle, Renger, 1717-31. (17,5:11 cm). Mit gest. Porträt u. 119 gefalt. Kupfertaf. Prgt. d. Zt., leicht abweichend, unter-schiedlich stark berieben. 300,–Bibl. Dt. Mus., Libri rari 304; vgl. Poggendorff II, 1355 u. Cantor III, 271. – Teil 1-2 der zweiten, Teil 3-4 der dritten Ausgabe, Pa-ginierung zwischen Teil 3 u. 4 nicht passend. Reich illustriertes Lehrbuch über alle Bereiche der Mathematik, darunter allg. Re-chenkunst, Geometrie, Trigonometrie u. Baukunst, Artillerie, For-tifikation, Mechanik, Aerometrik u. Hydraulik. – Teilw gebräunt, vereinzelt stockfleckig, Teil 4 mit einigen Wasserrändern. – Ange-bunden (zur 4. Auflage gehörend): Ders. Kurtzer Unterricht von den vornehmsten Mathematischen Schrifften. 4. A. Frankfurt u. Leipzig, Renger, 1731. 165 S., 5 Bll. oRR/Waf.

tegrierbare Differentialgleichungen“ (NDB XXIV, 5 f.).- Schönes und breitrandiges Exemplar, mit Schreibpapier durchschossen. Das Handexemplar des Mathematikers Robert Haußner (1863-1948), der bei H. A. Schwarz in Göttingen studierte. Ein Vorsatzblatt mit seinem Namenszug, datiert „S.S. 1886 Aug. 2./ Gt.“, auf den durchschossenen Blättern und gelegentlich auch im Text zahlrei-che saubere Anmerkungen (meist in Kurzschrift), Berechnungen und Diagramme in Tinte und Bleistift. Haußner wurde 1888 in Göt-tingen promoviert, 1894 in Würzburg habilitiert und lehrte dann in Gießen, Karlsruhe und Jena, daneben arbeitete er als Herausgeber u.a. von Werken von Jakob Bernoulli, Lejeune Dirichlet und Gas-pard Monge.

531 Stahl, G. E. Zymotechnia fundamentalis oder allgemei-ne Grund-Erkänntniß der Gährungs-Kunst… und mit einem neuen chymischen Experiment, wie ein wahrer Schwefel durch Kunst zum Vorschein zu bringen. Aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzet. Frankfurt und Leipzig, J. L. Montag, 1734. (17:10,5 cm). Dop-pelblattgr., gefalt. Titel, 10 Bll., 304 S. Lwd. d. 20. Jh. 500,–Cole 1249; Ferchl 513; vgl. Wellcome V, 173 (EA). – Erste deutsche Ausgabe, die latein. Erstausgabe war 1697 erschienen. „Contains some of the author’s early experiments and ideas relating to phlo-giston. The translator has added a preface and some notes“ (Cole). – Vor allem erste und letzte Bll. braunfleckig. Titel unten bis an die Schrift beschnitten, im Seitenrand kl. Tinteninitialen.

– Widmungsexemplar –

532 Steinhaus, H. Neue Anwendungen des Dirichlet’schen Prinzips. Göttingen, Dieterich, 1911. (23,5:17 cm). 45 S., 1 w. Bl. OU., Vorderdeckel mit großem Randaus- schnitt. 150,–Vgl. Poggendorff VI, 2533. – Erste Ausgabe von Steinhaus’ Dis-sertation, mit der er bei David Hilbert in Göttingen promovierte. Der von Hugo Steinhaus gemeinsam mit seinem Schüler Stefan Banach formulierete „Der Satz von Banach-Steinhaus“ ist eines der fundamentalen Ergebnisse der Funktionalanalysis. – Umschlag mit eigenhändiger Verfasserwidmung an den Mathematiker und Kunstmäzen Alfred Pringsheim (1850-1941), Schwiegervater Tho-mas Manns.

– „Epochal Paper“ (DSB) –

533 Steinitz, E. Algebraische Theorie der Körper. Berlin. G. Reimer, 1910. 4to (28,5:22,5 cm). 1 Bl., S. (167)-309. Ohne Einband. 600,–Poggendorff VI, 2534; DSB XIII, 23. – Erste Ausgabe, aus dem Journal für die reine und angewandte Mathematik, Bd. 137 separat abgedruckt. „His most important publication… His polished and fully detailed treatment was the starting point for many far-reaching studies in abstract algebra… The general concept of the derivati-ve or of differentiation, which Steinitz introduced in special cases, is essential in modern algebraic geometry“ (DSB, ausführl.). Der Separatdruck (mit dem Eindruck „Überreicht vom Verfasser“) ist wesentlich seltener als die 1930 erschienene Buchausgabe. – Erste 2 Bll. in den Rändern leicht angestaubt u. eingerissen.

** First edition, rare offprint issue. The cornerstone of modern al-gebra. – Minor marginal fraying and dustsoiling to first 2 leaves. Disbound.

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1 (not affecting images), Vol. 2: all leaves loose. Modern half cloth, rubbed, residuals of stickers on covers, covers vol. 1 waterstained.

538 Aquarelle und Federzeichnungen. – Konvolut von 40 Blatt mit Aquarellen sowie teilw. aquarellierten Feder- u. Bleistiftzeichnungen mit Motiven zur Botanik und Zoologie. Überwiegend 19. Jahrhundert, wenige früher. Verschiedene Formate, teilw. aufgezogen bzw. unter Passepartout. Lose.*# 600,–Die Blätter mit verschiedensten Darstellungen, meist bezeichnet, überwiegend nicht signiert, wohl vielfach Vorlagen für Druckaus-gaben. Enthält u.a. 3 Bll. aquarellierte Federzeichnungen mit Po-meranzen (Blüten und Blätter). Frühes 18. Jh. (?), umfangreiche Anmerkungen d. Zt. – 1 Blatt mit Aquarell (Ornithogalum) von J. S. Winterschmidt (monogr.). – 5 Bll. Zeichnungen in Feder u. Blei mit wurmartigen Darstellungen, wohl von Karl Asmud Rudolphi, datiert 1818-20. – Monandria monogymia. Großfomatiges Aquarell (35:29 cm), um 1800. – Zweig mit Äpfeln. Aquarell Ende 18. Jh., dekorati-ve Darstellung. – Wasservogeldarstellung, 19. Jh., unbezeichnet. – 2 Bll. Aquarelle von J. C. Dietzsch (sign.) mit Mineraliendarstellun-gen. – Mehrere kleinformtige Darstellungen u.a. – Insgesamt teilw. etwas fleckig, vereinzelte leichte Farbverwischungen.

539 Bang, T. Rankenfriese mit Vögeln und Blumen. (Ams-terdam), C. J. Visscher, 1617. Qu.-8vo (16,5:29,5 cm, Blattgr. 9,5:24,5 cm). Folge von 10 (statt 12) Kupferta-feln. Mit Fälzen an 2 Ecken auf w. Bll. montiert. Neuerer Pp. 900,–Ornamentstichkat. Bln. 33, 1 (unvollständige Folgen von 2 ver-schied. Ausgaben); Hollstein II, 159; Thieme-B. II, 444. – Seltene Folge in zweiter Ausgabe, zuerst undatiert bei Balthasar Caimox in Nürnberg erschienen. „Folge von 12 mit Schwung und Geschmack gezeichneten Ornamentstichen, Stickereivorlagen mit Vögeln, Blu-men und Früchten in reichen Arabesken und Rankenwerk“ (Th.-B.). Bang war als Gold- und Silberschmied in Nürnberg tätig, mögli-cherweise sind die Kupfer daher nicht als Stickereimuster, sondern als Randornamente für Gefäße gedacht. – Tls. bis an den Platten-rand beschnitten, tls. in den Rändern gebräunt oder gering stock-fleckig. Fehlen Tafel 11 u.12.

540 Barbut, J. The genera insectorum of Linnaeus, exem-plified by various specimens of English insects drawn from nature. – Les genres des insectes de Linné. Lon-don, Dixwell, 1781. 4to (27:22,5 cm). Mit gest. Titel, 20 (1 gefalt.) kol. Kupfertaf und 2 gest. Schema-Falttaf. 2 Bll., XVII S., 1 Bl., 371 S., 10 Bll. Ldr. d. Zt., fleckig u. beschabt, Rücken, Ecken u. Vorsätze alt er- neuert. 500,–Nissen, ZBI 220; Lisney 289; Horn-Sch. 757; Eales I, 1963. – Erste Ausgabe, engl.-französ. Paralleltext. Die Tafeln jeweils mit meh-reren Insektendarstellungen in schönem Kolorit. – Etwas stockfl. u. gebräunt, Tafeln kaum betroffen; stellenw. mit Wasserfleck im Kopfsteg; 1830 ausgeschiedene Dublette des British Museum, Ti-tel verso u. letztes Bl. gestempelt. Exlibris des niederländischen Entomologen F. T. Valck-Lucassen.

** First edition. – Some foxing and browning, plates little affected. Duplicate from the British Museum with stamps on title verso and last leaf. Bookplate of the dutch entomologist F. T. Valck-Lucassen. Contemp. calf; worn, spine, corners and endpapers renewed.

541 Belon, P. L’histoire de la nature des oyseaux, avec leurs descriptions, & naifs portraicts retirez de naturel. Paris, B. Prevost für G. Cavellat, 1555. Fol. (34:22,5 cm). Mit Porträt des Autors (Titel verso), 160 Textholzschnit-ten u. 6 Verlegermarken. 14 Bll., 381 S. (mit dem weißen Bl. S. 275/6). Ldr. d. 17. Jh. mit Rsch. u. Rvg., berieben u. etwas bestoßen, Gelenke brüchig u. mit Fehlstellen. 3.000,–

537 Andrews, H. C. Coloured engravings of heaths. The drawings taken from the living plants only. With the spe-cific character, full description, native place and growth, and the time of flowering of each; in Latin and English. Bde. 1 und 2 (von 4) in 2 Bdn. London, T. Bensley for the Author, (1794)-1802-1805. Fol. (41:27 cm) Mit 141 (von 144) und 9 zusätzlichen kol. Kupfertafeln. 6, 72, 1; 3, 69 (von 72), 9 zusätzliche Bll., 1 Bl. Mod. Hlwd. mit goldgepr. Rtit., etwas berieben und fleckig, hs. Bi-bliotheksnummern auf Rücken, vordere Deckel mit Resten von Klebeschildchen, hinterer Deckel von Bd. 1 stark wasserfleckig, Vorderdeckel oben mit Wasser- rand. 1.200,–Nissen, BBI 31; Stafleu-C. 134; Great Flower Books 47; de Belder 5. – Erste Ausgabe. „Die Tafeln wurden 1794 begonnen. Bd. 3 er-schien 1809. Bd. 4, der sehr selten ist und meist unvollständig vor-kommt, nicht vor 1830“ (Nissen). „This work exemplifies the ‚erica-mania‘ that dominated English horticulture at this time. Numerous newly discovered South-African species were being introduced through the enterprise of nurseymen like Lee and Kennedy, and several hundred species and varities were available and in culti-vation“ (de Belder). – Es fehlen in Bd. 1 das gest. Widmungsbl., in Bd. 2 ein Vortitel und die Textbll. und Tafeln 113, 124, und 135, das Bl. „Systemartical Arrangement“ aufgezogen und am Schluss eingebunden. Zusätzlich (mit Text) die Tafeln 6, 26, 47, 164, 165, 171, 180, 181 und 208. Leicht gebräunt, Text teilw. etwas Taf. nur vereinzelt gering stockfl., Bd. 1 oben durchgehend und unten teil-weise mit Wasserrand (die Abb. nicht betroffen), Bd. 2: sämtliche Bll. lose im Einband.

** First edition. Volumes 1 and 2 (of 4). With 141 (of 144) and 9 ad-ditional hand-coloured engr. plates. – Lacking the engr. dedication leaf, a half-title in vol. 2 and plates 113,124, and 135 (all with 1 leaf of text), leaf „Systemartical Arrangement“ mounted and bound at the end. Additional (text and) plates: 6, 26, 47, 164, 165, 171, 180, 181, and 208. Light browning, some foxing in places, minor foxing to few plates, waterstaining to upper and lower blank margin of vol.

X. BOTANIK – ZOOLOGIE

Das vorliegende Kapitel speist sich zum großen Teil aus einer außergewöhnlichen Sammlung naturwissenschaftlicher Werke, die bereits vor vielen Jahrzehnten mit kundiger Hand zusammengetragen wurde. Seitdem wurde sie nicht auf dem Markt angeboten. Die beeindruckende Fülle von bibliographischen Raritäten wird ergänzt durch Manuskripte, Aquarelle, Originalvorlagen zu gedruckten Büchern sowie Bände mit interessanten Provenienzen.

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Botanik – Zoologie 111

strenghthened and repaired white margins to last plate, front end-paper with some loss of outer margin, title partly shaved to upper neat line. Lacking the „Continuatio“ of 1622. Bound in contemp. limp vellum, somewhat rubbed, staining, little worming, owner’s entry and stamp to front cover, lacking ties.

– Abbildung unten –

543 – Hortus Eystettensis. (Hrsg. von J. G. Sthenander = Starckmann). 4 Tle. in 2 Bdn. (Eichstätt) 1713 (= ca. 1750). Gr.-fol. (57:46 cm). Mit gest. Titel von W. Ki-lian u. 367 kolorierten Kupfertafeln mit Rückentext. 13; 32 nn. Bll. zwischengebunden. Braune Ldr. d. 20. Jahrhunderts im Stil d. Zt. mit goldgeprägter Deckel-bordüre, Wappensupralibros u. reicher Rückenvergol- dung. 100.000,–Nissen, BBI 158; Stafleu-C. 497; Hunt 430; Baier, Hortus Eystet-tensis (in: Aus dem Antiquariat 1970), S. A 273. – Fünfte Ausgabe (häufg als dritte bezeichnet). Ohne Zweifel das schönste Blumen-werk, das je gedruckt wurde. Die Tafeln sind neu gestochen, der Text der ersten Ausgabe wurde wortgetreu abgdruckt, allerdings in abweichender typographischer Anordnung. Wappen, Porträt und Zwischentitel sind weggelassen. Die Textblätter Frühling Ordo 2, Fol. 17 und Ordo 3, Fol. 17 wurden nachträglich gedruckt. – Das Prachtwerk beschreibt die Gewächse des botanischen Gartens der Fürstbischöfe von Eichstätt, aufgeteilt nach ihren Blütezeiten in vier Abteilungen. Das Werk war erstmals 1613 erschienen; zum 100jäh-rigen Jubiläum des „Hortus“ sollte diese weitere Ausgabe erschei-nen (vorliegend mit dem gest. Titel von 1713). „Die endgültige He-rausgabe verzögerte sich indessen erheblich. Die Tausendjahrfeier des Bistums verstrich (1745)… Das Werk ist aber sicher nicht nach 1750 erschienen“ (Baier). – Gedruckt auf dickes, weiches Papier von wechselnder Stärke. – Die Kupfer in prachtvollem Kolorit. – Stellenweise leicht gebräunt, vereinzelt gering fleckig oder mit leichtem Plattenton, vereinzelte kleine Restaurierungen im weißen Rand, wenige zum Teil hinterlegte Wurmlöcher bzw. kleine Wurm-spuren im weißen Rand, bei drei Tafeln leicht bis in den Bildrand (Ordo 7, Fol. 11-13). Gest. Titel u. erste Tafel verso des zweiten

Adams B 558; IA 116.330; Mortimer 50; Nissen, IVB 86; Ronsil 189; Zimmer 52; Garrison-M. 283; Harting 146. – Erste Ausgabe, die Auf-lage wurde zwischen Corrozet und Cavellat geteilt. Zoologisches Werk von hohem wissenschaftlichen Rang, reich illustriert. Mit prächtigen, meist von Pierre Gourdelle geschnittenen Vogeldarstel-lungen. Auch „in rein methodischer Hinsicht bedeutet die ‚Histoire de la nature des oyseaux‘ von Pierre Belon einen entschiedenen Fortschritt. Statt in bloßer alphabetischer Ordnung werden darin die Vögel zu verwandten Gruppen zusammengefaßt, ihre Anatomie wird ausführlich behandelt – wobei ihr Skelett mit dem des Men-schen Knochen für Knochen verglichen wird“ (Nissen S. 36). Dem Titel vorgebunden eine Kupfertaf. von F. de Poilly (1622-93) mit kal-ligraph. eingefügtem Buchtitel und hs. Besitzvermerk „du Jilliot“ dat. 1700. – Wasserfleckig, 2 Bll. mit kl. Randeinriss, ab S. 369 mit ergänzter oberer Außenecke, ab S. 377 mit Verlust der Seitenzahl und weniger Buchstaben; Titel angeschmutzt u. mit Knickspuren sowie Ergänzungen u. Hinterlegungen im Rand.

** First edition, Cavellat issue. With 160 fine woodcuts, a portrait of Belon and printers devices of Cavellat (main title) and Corrozet. „Belon’s text, as one of the first of his time to be based on direct observations and original drawings, is a major work in the field of natural history“ (Mortimer). „One of the earliest works dealing entirely with birds… Book I presents a comparision between the skeletons of bird and men, – probably the first published account of this subject“ (Zimmer). Engraved plate by F. de Poilly in front of titlepage, with inked in title and ownership inscription. – Water-staining throughout, small tear to margin of 2 leaves, restored up-per outer corner from p. 369 onwards with loss of a few letters and page numbering on last 3 leaves; title soiled, with crease marks and remargined in places.

– Abbildung Seite 110 –

542 Besler, B. Fasciculus rariorum et aspectu dignorum va-rii generis, quae collegit et suis impensis aeri ad vivum incidi curavit atque evulgavit. (Nürnberg) 1616. Qu.-4to (19:27,5 cm). Mit gest. Titel u. 24 Kupfertafeln von P. Isselburg. 1 Bl. Flexibler Prgt. d. Zt., berieben, fleckig, mit kl. Wurmlöchern sowie Besitzeintrag u. Sammler-stempel, Schließbänder fehlen. 3.000,–VD 17 23:289187N; Nissen, ZBI 345; Pritzel 746; Hein-Schwarz 49; Merlo S. 466, Nr. 353-376. – Erste Ausgabe. Seltene Beschreibung von Beslers berühmtem Naturalienkabinett. Zeigt Darstellungen von Animalia (4), Conchylia (2), Fructus (6), Lapides (6) u. Marina (6). Die schönen Tafeln in meist kräftigen Abdrucken mit Platten-ton. Zu der Aufstellung bei Merlo, der den gest. Titel mitzählt, ist 1 Taf. Conchylia hinzuzufügen. Der schöne gest. Titel zeigt Besler mit einem Besucher zwischen seinen Schätzen. 1622 erschien noch eine „Continuatio rariorum“. – Gebräunt u. stellenw. im Rand etwas stock-, braun- oder fingerfleckig; in den Tafeln vereinzelt alte kleine Tintenmarkierungen (Kreuze); die letzte Taf. mit hinterlegten Läsu-ren im weißen Rand; vorderer Vorsatz mit Randausschnitt, gest. Titel oben teilweise bis zum Plattenrand beschnitten.

** First edition. With engr. title and 24 strong tone imprints of Besler’s famous natural history collection. – Some browning, stain-ing in places, occasionally images marked by little faint ink crosses,

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Besler, B.)

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ren im oberen u. unteren Rand, wenige kleine Eckabrisse. Es fehlt der zweite Teil (6 nn., 71 num. Bll.). Aus der Sammlung Plesch mit Exlibris.

546 – Kreutterbuch. Gemehret durch M. Sebizium. Straß-burg, J. Rihel, 1595. Fol. (35,5:22,5 cm). Mit Porträt, Wappen u. ca. 600 Pflanzenholzschnitten. 36 nn., 470 num., 24 nn. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, fleckig u. stark gebräunt, etwas berieben, Kapital abgestoßen, Schließenreste. 3.000,–VD 16, B 6007; IA 120.601; Nissen, BBI 182; Muller 532, 266; Horn-A. 21. – Teil 4 (fol. 420 f.) enthält die „Teutsche Speisekammer“ mit vielen figürlichen Illustrationen. – Gebräunt u. fleckig, stellenweise Feuchtigkeitsränder, wenige Bll. mit kleineren Wurmspuren, wenige Holzschnitte mit kurzen Bezeichnungen. Vereinzelt Randläsuren, wenige Einrisse bis in den Text. Die letzten Bll. gelockert, die ersten 18 Bll. mit Restaurierungen im Rand. 5 Holzschnitte koloriert.

547 Bois, Desire. Atlas des plantes de jardins et d’appartements exotiques et européennes. 1 Text u. 2 Tafelbde. in 3 Bdn. Paris, P. Klincksieck, 1896. (23,5.16,5 cm). Mit 320 chromolith. Taf. 4 Bll., 432 S.; 8 S.; 8 S. Grüne Hmaroquinbde. d. Zt. mit etwas Rvg u. Rtitel., marmor. Vorsätze, Kanten und Bünde be- rieben. 400,–Nissen, BBI 187. – Die prächtigen Atlasbände repräsentieren 370 Pflanzenarten, der Text beschreibt deren Ursprung, Kultivierung und Vermehrung. – Schwach gebräunt, vereinz. gering stockfle-ckig. Dekorativ gebunden.

548 Bonnier, G. Flore complète illustrée en couleurs de France, Suisse et Belgique (Comprenant la plupart des plantes d’Europe). 12 Bde. u. Reg. in 13 Bdn. Paris u. a. (1911-35). 4to (32,5:25 cm). Mit 721 Farbtafeln. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Rücken- u. Deckeltitel, Kap. be- rieben. 400,–Nissen, BBI 205; Stafleu-C. 644. – „His twelve-volume masterpi-ece“ (DSB II, 290). Bd. 7-13 wurden posthum von R. Douin ver-öffentlicht. – Vortitel tls. mit Eignerstempel. Nicht koll. oRR./Waf.

549 Boussuet, F. De natura aquatilium carmen, in univer-sam G. Rondeletii, quam de piscibus marinis scripsit historiam: cum vivis eorum imagnibus (!), opusculum nunc primum in luce(m) emissum. 2 in 1 Bd. Lyon, M. Bonhomme, 1558. 4to (19,5:15 cm). Mit 2 Drucker-marken, wiederh. kl. Holzschn.-Porträt u. 466 Text-holzschn. 10 Bll., 240; 135 (recte 138) S., S. 65/66 in Tl. 2 gefaltet. Flex. Prgt. d. Zt., etwas fleckig, Rücken angestaubt, Vorderdeckel mit kl. Einriss, Bindebänder fehlen. 1.500,–IA 123.219; Adams B 2607; Baudrier X, 257; Mortimer 118; Nis-sen, ZBI 511 u. Fischbücher 31; Durling 660. – Erste Ausgabe. Epi-gramme von Boussuet, die prachtvollen Holzschnitte von Fischen, Muscheln, Schnecken und anderem Seegetier aus Rondelets „De piscibus marinis“ (1554/55), von Baudrier G. Reverdy zugeschrie-ben, hier im handlichen Format wiederverwendet. – Gleichmäßig gering gebräunt, Titel mit 2 kl. Tintenflecken, Bl. T2 mit kl. Einriss, das gefalt. Blatt im Rand angestaubt u. mit geringen Läsuren.

** 2 parts in 1 vol. First edition. With 466 fine woodcuts of fishes, shells and other marine animals, originally cut for Rondelet’s „De piscibus marinis“. – Very light toning, 2 small ink-staines to title, leaf T2 with small tear, margins of folding leaf somewhat dustsoiled and with 2 small tears. Bound in contemp. flex. vellum, somewhat stained, small tear to front cover, lacking ties.

– Abbildung oben –

550 Brehm, C. L. Handbuch der Naturgeschichte aller Vö-gel Deutschlands… zur Begründung einer ganz neuen Ansicht und Behandlung ihrer Naturgeschichte. Ilmen-au, Voigt, 1831. (22,5:13,5 cm). Mit altkol. gest. Front. und 46 altkol. num. Kupfertafeln. XXIV, 1085 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit typogr. Rsch., gering bestoßen, Rücken mit Knickspuren. 600,–Nissen, IVB 140; Anker 66; Zimmer 90. – Erste Ausgabe. Selten. „In this handbook, Brehm’s chief work, the author gives his opinion on the system of Linnaeus, which is rejected as being too unnatu-ral“ (Anker). – Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar, Text etwas stockfleckig, Taf. leicht gebräunt, Taf. 1 stärker betroffen, S. 255-

Bandes mit gelöschter alter Anmerkung, eine noch erkennbar 1822 datiert. Provenienz: Auktion Zisska & Kistner 12 (1988), Nr. 1706.

** Two volumes. With engraved title (dated 1713) and 367 engraved plates in magnificent colouring, all with printed text on verso. „The ‚Hortus Eystettensis‘ is without doubt one of the greatest flower books ever produced in any country“ (de Belder 23). „Splendid in its array of large drawings, magnificent as a record of the plants in a German garden at the beginning of the 17th century“ (Hunt 430 for our 5th ed.). – Light browning, slight spotting, some small marginal restorations, few small marginal wormtraces partly restored. Delet-ed old annotation, one dated 1822, to engraved title and first plate verso of the second volume. 20th century brown calf gilt to old style.

– Abbildungen Seite 111 oben, Seite 113, Tafel 1 und Umschlag –

544 Blackwell. – Gröning, C. G. Nomenclator Linnaeus in Elisabeth Blackwell herbarium selectum emendatum et auctum. Leipzig, 1794. (20,5:13 cm). XVI, 120 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben. 400,–Pritzel 812 Anm. – Nomenklatur zu Blackwells Werk, einem der um-fangreichsten und schönsten Pflanzen- u. Blumenbücher des 18. Jhdts. – Etwas stockfleckig, vereinzelt mit alten hs. Marginalien. – Dazu: Bibliotheca a Georgio Wolfg. Franc. Panzero Medicinae Doctore, Physico Hersbruccensi, collecta, publicae auctionis ritu divendenda. Nürnberg, Schmidmer (Auktionator), 1830. (20,5:12,5 cm). 2 Bll., 140 S. Or.-Brosch., gebräunt, etwas angestaubt. – Zus. 2 Bde.

545 Bock, H. Kreuter Buch. Darin Underscheid, Würckung und Namen der Kreüter, so in Deutschen Landen wach-sen. Straßurg, W. Rihel, 1546. Fol. (32,5:22 cm). Mit zahlr. Pflanzenholzschnitten von D. Kandel u. a. 20 nn. (l.w.), 353 num. Bll. Schlichter brauner Kalbldr. d. 20. Jh. von Sangorski & Sutcliffe (sign.) mit Rückenschild u. reicher Innenkantenvergoldung. 2.000,–VD 16, B 6016; IA 120.592; Nissen BBI 182; Stafleu-C. 575; Heil-mann S. 193. – Seltene erste illustrierte Ausgabe (zuerst 1539 ohne Illustr.) des berühmten Kräuterbuches mit den bekannten, teils fi-gürlich belebten Holzschnitten von David Kandel. – Etwas gebräunt u. fleckig bzw. fingerfleckig, fast durchgehende Feuchtigkeitsspu-

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Botanik – Zoologie 113

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Brehm, C. L.)

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– Altkoloriert – 552 Brunfels, O. Contrafayt Kreüterbuch. 2 Tle. in. 1 Bd.

Straßburg, J. Schott, 1532-37. Fol. (31:20 cm). Mit 1 blattgr. Wappenholzschnitt u. ca. 280 meist blatt-gr. Pflanzenholzschnitten von H. Weiditz sowie zahlr. Holzschnitt-Initialen, sämtlich altkoloriert. 16 Bll., 332 (recte 334) S., 7 Bll.; 173 S. (recte 175), 1 Bl. Blindgeprägter Schweinsldr. d. Zt. mit zwei Schlie-ßen; gebräunt u. teilw. berieben, etwas angeschmutzt. Buchblock angebrochen u. verschoben. 10.000,–VD 16, B 8503; IA 125.641 u. 125.666; Nissen, BBI 258; Stafleu-C. 855; Schmid, Kräuterbücher S. 22. – Erste deutsche Ausgabe. „Eine deutsche Bearbeitung, nicht etwa nur Übersetzung (des ‚Herbarum‘)… Das Brunfels’sche Kräuterbuch ist das erste mit kor-rekten und schönen Abbildungen geschmückte Werk über einen Teil der in Deutschland wachsenden Pflanzen. Sein wichtigstes Werk, das ihn unsterblich machte… (Schmid). Mit den zwei, von VD 16 nicht erwähnten (im digitalisierten Exemplar vorhandenen) Blättern: in Teil 1 nach S. 92 ein verso „XCII“ bez. Bl. mit Holz-schnitt „Scabioss“, recto leer; in Teil 2 folgen auf S. 88 (H2) zwei mit H3 bez. Bll. („Wegholder“ u. „Brombören“). – Vorliegendes Exem-plar durchgehend in schönem Altkolorit inkl. Wappen und Initialen. Gegen Schluss zwei ganzseitige figürliche Holzschnitte mit Wild-schweindarstellungen sowie Obstbauer. – Fingerfleckig, teilw. fle-ckig u. gebräunt, erste u. letzte Bll. etwas wurmstichig, vereinzelte Wurmspuren, sonst nur geringe Wurmlöcher. Vereinzelte Feuchtig-keitsränder. Einige Bll. mit Reparaturen bzw. Randhinterlegungen, teilw. etwas unschön, alles ohne Text- oder Bildverlust, Titel aufge-zogen. Innendeckel mit Anmerkung des 19. Jahrhunderts.

– Abbildung links –

553 – Kreuterbuch Contrafeyt, beide Theil vollkommen nach rechter, warer beschreibung der Alten Lerer unnd ärzt. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, H. Gülfferich, 1546. Fol. (31:21 cm). Mit Holzschn.-Titelbord., Druckerm. u. ca. 200 Textholzschn. nach H. Weiditz u. a. 16 nn., 113 (statt 115) num. Bll. Blinggepr. Schweinslederband auf Holz-deckeln mit 4 (statt 8) Messing-Eckbeschlägen und Schließenresten; gefärbt, Rücken eingekürzt, Fehlstel-len mit Leder hinterlegt, Vorsätze erneuert. 1.000,–VD 16, B 8506; IA 125.962; Nissen, BBI 1546; Stafleu-C. 855; Schmid, Brunfels 16. – Vierte deutsche Ausgabe des berühmten Kräuterbuchs, sehr selten. Mit den Illustr. der Schott’schen Quart-Ausgabe von 1534 (ca. 71 neu, der Rest aus der Rösslin-Ausgabe Egenolffs von 1533 übernommen). – Gebräunt u. etwas fingerfl., Ränder teilw. wasserfleckig, wenige Anstreichungen in Bleistift oder Tinte, wenige kleinere Randeinrisse, einige Bll. mit Wurmspu-ren im Rand, letzte Bll. stärker betroffen und in den Rändern mit Ja-panpapier hinterlegt; Schlussblatt unten 8 cm angerändert; fehlen die Bll. XXXVII u. XLII. – oRR.

** Fourth German edition of the famous herbal, illustrated with woodcut title-border and c. 200 woodcuts in text. – Somewaht browned, some fingermarking throughout, waterstaines to margins, few markings with ink or pencil, light worming in places, heavier to last leaves, here margins rebacked with fine tissue, last leaf remar-gined at bottom c. 8cm; lacking leaves XXXVII and XLII. Bound in contemp. blindstamped pigskin, with 4 (of 8) metal mounts and catchers (clasps missing); spine narrowed, some defects restored, endpapers renewed. – Waf.

554 Brunschwig, H. Distillierbuch der rechten Kunst, newe und gemein Distilier und Brennöfen… zu machen, auß allen Kreutern die Wasser zu brennen… Sampt leben-diger Abcontrafactur der Kreuter. (Frankfurt, H. Gülffe-rich), 1551. Kl.-4to (18:14 cm). Mit Holzschnitt-Titel-bordüre u. ca. 250 Holzschnitten im Text. 97 num., 2 (statt 3) nn. Bll. Mod. Prgt., angestaubt, Deckel etwas aufstehend. 800,–VD 16, B 8726; Benzing, Brunschwig 18; vgl. Nissen, BBI 270. – Erste Ausgabe des kleinen Destillierbuchs bei Gülfferich. Eine von Nissen angegebene Ausgabe von 1550 ist nicht nachweisbar. Die Holzschnitte zeigen Destilliergerät, Pflanzen und Tiere. „Die Pflan-zenabbildungen meist aus Gülfferichs Brunfels-Ausg.; einige neue sowie die Tierbilder, Destilliergeräte u. d. Rahmen des Titels vom ‚Zeichner des Jacobi‘… Die Ausgabe ist vielleicht von W. H. Ryff besorgt“ (Nissen). Zu den Holzschnitten, ausführlich: Röttinger, Der Frankfurter Buchholzschnitt, S. 17f u. 125f. Blätter 93-96 fehler-haft paginiert. – Etwas gebräunt und fleckig, Titel u. Blatt 2 stärker, fast durchgängig mit Wasserrand, stellenweise fingerfleckig; einige Bll., meist zu Beginn, im Bund mit teilw. bräunendem Papierstrei-

430 mit Wasserfleck. – Dazu: 1. J. H. Blasius. J. A. Naumann’s Na-turgeschichte der Vögel Deutschlands. Tl. 13, Schluss. Fortsetzung der Nachträge, Zusätze und Verbesserungen. Stuttgart, Hoffmann, 1860. (23,5:16 cm). Mit 44 (statt 54) kol. gest. Tafeln. 484, 316 S. Interims-Broschur. – Nissen, IVB 666; Anker 355; Zimmer 459 ff. – Durchgängig gebräunt u. stockfl., tls. mit Wasserrand, Buchblock gebrochen, Titel aufgezogen u. mit Ausrissen, Taf. 344-354 mit stärkeren Knickspuren u. tls. angeschmutzt. Unaufgeschnitten. – 2. 7 lose beiliegende kol. gest. Tafeln mit Wasservögeln.

551 Brongniart, A. Histoire des végétaux fossiles, ou re-cherches botaniques et géologiques sur les végétaux renfermés dans les diverses couches du globe. 2 in 3 Bdn. Paris u. Amsterdam 1828-37. 4to (30,5:23,5 cm). Mit 196 (statt 199; 25 gefalt.) lith Tafeln. XII, 488 S.; 2 Bll.; 2 Bll., 72 S. Spät. Hlwd., OU. aufgezogen, berie-ben u. stark bestoßen, 1 Ecke fehlt; mod. Hlwd. (Bd. 2). 1.000,–Nissen, BBI 242; Stafleu-C. 800; DSB II, 491; Norman 350. – Ers-te Ausgabe, mit dem nicht mehr vollendeten Band 2 (endet bei S. 72 mitten im Satz). „Die vollständigste und wissenschaftlich beste Übersicht der gesamten, bis dahin bekannten fossilen Pflanzenwelt“ (Darmstaedter 345). „A long, methodical, detailed, and precise study that clearly showed Brongniart’s two concerns: nomenclature and illustration“ (DSB). Der Textband („Texte“) zu Bd. 1 mit den Erscheinungsjahren „1828-1836“ und der Verlags-adresse Fortin, Masson et Cie.; Atlasband mit Vortitel und 1828 datiertem Titel, Verlagsadresse Paris u. Amsterdam, G. Dufour u. E. D’Ocagne; Band 2 1837 datiert und mit Verlagsadresse Paris, Crochard et Comp. – Tlw. stockfleckig, besonders der Text; beide Vortitel von Bd. 1 unten mit großem Abschnitt, Titel des Tafelban-des mit Fleck u. Läsur, wohl durch Stempelentfernung. Fehlen in Bd. 2 die Tafeln 1, 27 u. 29 (Taf. 2 doppelt vorhanden, aber oben nur einmal gezählt).

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Botanik – Zoologie 115

ten, Schlangen, Insekten, Säugetiere und einige Pflanzen. – Etwas stock- u. fingerfleckig, wenige kleinere Einrisse im weißen Rand. Innendeckel mit gestochenem Wappenexlibris Löffelholz v. Col-berg, wohl Georg Wilhelm Friedrich L.

** Second German edition, complete with 109 full-page brightly hand-colored plates depicting fish, reptiles, insects, plants, and animals of the Carolinas, Florida, and the Bahama Islands. The plates are accompanied by parallel texts in Latin and German. „Catesby, after having lived in Virginia, from 1712 to 1719, princi-pally engaged in the study of its natural history, returned to Eng-land, when he was introduced to Dr. Shepard and others, then undertook another voyage to America, for the express purpose of collecting and describing its natural productions. The fruit of his voyage was the Natural History of Carolina. It does great honor to him and his native country, and is perhaps the most curious and elegant performance of its kind that has appeared anywhere in Europe“ (Peter Collinson, quoted in Sabin 11508). – Some foxing and thumbing in places, very few smaller tears to blank margins. Bound in contemporary half vellum, rubbed and somewhat worn, repair to upper spine. Engraved bookplate Löffelholz von Colberg.

– Abbildungen oben und Tafel 12 –

558 Cattrani, Baldassare. Rote Stachebeere. Aquarell in Grün, Rot u. Grau auf feinem Pergament, wohl von Cat-trani. Um 1800. 44,5:29 cm (Einfassungslinie), Blattgr. 52,5:38,5 cm.*# 800,–Aquarell im typischen Stil Cattranis sowie mit der für seine bota-nischen Illustrationsfolgen üblichen zweifachen Einfassungslinie in Goldfarben. Im Mai 1935 wurde in Zürich die gesamte Bibliothek aus dem Nachlass von Eugène de Beauharnais (1781-1824), dem Stiefsohn von Napoleon Bonaparte, zum Verkauf angeboten. Die Sammlung beinhaltete u.a. 24 Bände mit botanischen Illustrationen von Cattrani. Beauharnais dürfte die Sammlung von seiner Mutter, der Kaiserin Joséphine und Gattin von Napoleon, geerbt haben. Gemäß Eintrag im damaligen Auktionskatalog hielt Cattrani auf Verlangen der Kaiserin hin die Pflanzenwelt des Familienlandsitzes in Malmaison in Aquarellen fest. Diese Aquarelle wurden in Sam-

fen verstärkt; Titel mit hinterlegten Einrissen, Randläsuren und Fe-derprobe im Fußsteg; erste und letzte Bll. mit Randläsuren an der unteren Außenecke. Fehlt das letzte Blatt mit Druckvermerk und Druckermarke (in Kopie ergänzt).

** First Guelfferich-edition of the small book on distillery. With title border and approx. 250 woodcuts. Leaves 93-96 mispaginated. – Light browning, somewhat stained, inner margin of some leaves strengthened, title and 2nd leaf soiled; title with 2 repaired tears and ink annotation in lower margin, outer edges of first and last leves somewhat worn; lacking the last leaf with printer’s device. Bound in modern vellum.

555 Buffon, G. L. L. de. Oeuvres complètes, mises en ordre, précédées d’une Notice sur la vie de l’Auteur… par M. le Comte de Lacepède. Nouv. éd. 12 Bde. Paris, Rapet & Cie., 1817-19. (21:14 cm). Mit gest. Titel, gest. Por-trät, 212 kol. Kupfertafeln u. 2 gefalt. Kupferkarten. Schwarze Hldr. d. Zt. mit Rvg., Deckel berieben. 800,–Nissen, ZBI 693 (Buffon, etwas abweichend: 12 & 2 Bde. mit 235 Taf.). – Enthält die Abteilungen Matières genérales (Bde. 1-2), Minéraux (Bde. 3-4), L’Homme (Bd. 5), Quadrupèdes (Bde. 6-7), Animaux (Bd. 8) und Oiseaux (Bde. 9-12). – Stellenw. stockfleckig; Text teilw. etwas gebräunt; Karten mit Bildabklatsch.

556 Camerarius, J. Hortus medicus et philosophicus: in quo plurimarum stirpium breves descriptiones, novae icones continentur. Item Sylva Hercynia: sive catalogus plantarum conscriptus a J. Thalio. – Icones accurate nunc primum delineatae praecipuarum stirpium, qua-rum descriptiones tam in Horto quam in Sylva Hercynia suis locis habentur. Omnia nunc primum in luce edita. 3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Feyerabend, 1588. Kl.-4to (19:15 cm). Mit 5 (1 abw.) Holzschn.-Druckermarken u. 56 fast ganzs. num. Pflanzenholzschnitten. 8 Bll., 184 S.; 133 S.; 31 nn. Bll. Hprgt. d. 18. Jhdts., etwas berieben u. angestaubt, oberes Kap. mit repariertem Einriss. 2.000,–VD 16, C 558-559; Adams C 446; Nissen, BBI 311 u. S. 56; Hunt 156; Durling 806; Becker, Amman No. 47. – Einzige Ausgabe des seltenen Pflanzenbuches des Camerarius, eine Beschreibung des von ihm angelegten botanischen Gartens. Dieser „gehörte zu den reichsten der damaligen Zeit und die 56 ‚Icones‘, die er seiner Be-schreibung, dem ‚Hortus medicus et philosophicus‘, und der damit vereinigten wichtigen Schrift des Joh. Thalius beigab, enthalten nicht nur fast zur Hälfte neue Pflanzen, sondern sind auch in künst-lerischer Beziehung hervorragend. Treviranus zählt sie den schöns-ten zu, die je im Holzschnitt erschienen sind“ (Nissen). Vermutlich nach Manuskripten u. Zeichnungen aus dem Nachlass C. Gesners entstanden, den Camerarius 1580 übernommen hatte. – Gebräunt, stellenw. schwach stockfleckig, Titel mit gelöschtem altem Besitz-eintrag sowie Randabschnitt unten mit etwas Textberührung. Ohne das d. l. w. Bl.

** Only edition. Three parts in 1 vol. With 56 woodcuts. – Browning, faint foxing in places. Old ownership inscription and some trimming to lower margin of title slightly touching letters. Lacking the last blank leaf. Bound in 18th century half-vellum, some rubbing and duststaining, repaired tear to head of spine.

557 Catesby, M. Piscium, serpentum, insectorum ali-orumque nunnullorum animalium necnon plantarum quarundam imagines … Die Abbildungen verschiede-ner Fische, Schlangen, Insecten, einiger andern Thiere, und Pflanzen, welche Catesby im zweyten Theil, und im Anhang seines vortrefflichen Werks der natürlichen Historie von Carolina, Florida und den Bahamischen Inseln beschrieben. Hrsg. von N. F. Eisenberger u. G. Lichtensteger und fortgesetzt von G. W. Knorr Erben. Nürnberg, P. J. Felßecker, 1777. Gr.-fol. (50:36 cm). Mit 109 altkolorierten Kupfertafeln. 2 Bll., 100, 9 S., 4 Bll. Hprgt. d. Zt., berieben u. bestoßen, Rücken am Kopf mit ergänzter Fehlstelle. 25.000,–Nissen, ZBI 846 u. Fischbücher 40; Sabin 11516; Dean I, 222. – Zweite erweiterte lateinisch-deutsche Ausgabe des prächtigen Tafelwerkes über die Tier- und Pflanzenwelt von Carolina, Florida und den Bahamas, vollständig wie vorliegend kaum auffindbar. Die englische Originalausgabe war 1731-43 in London erschienen. „Catesby’s ‚Natural History‘ is the most famous colorplate book of American plant and animal life“ (Hunt 486 zur engl. EA.). Die schön kolorierten Tafeln zeigen Fische, Krebse, Schnecken, Schildkrö-

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Hldr. d. Zt. mit 2 farb. Rschild, Rvg. u. Farbschnitt, Ecken und Kanten und Gelenke berieben, Rückdeckel des Tafelbandes etwas beschabt, obere Gelenke des Textbandes gering eingerissen. 2.500,–Nissen, ZBI 882; Horn-Sch. 3575; Bode, Christ 369; Junk, Rara 214. – Erste und einzige Ausgabe. „Sein (Christs) einziges wissen-schaftliches Werk ist das obige. Dieses wird wegen seiner vielen prächtig colorierten Tafeln und wegen des Umstandes geschätzt, dass es eine Zahl von Neu-Beschreibungen enthält. – Das Buch ist in einer geringen Auflage erschienen und jetzt sehr selten ge-worden“ (Junk). Die Tafeln in kräftigen Abdrucken und schönem Kolorit. – Text vereinzelt gering fleckig u. etwas gebräunt, wenige Bleistiftanmerkungen. Titel des Tafelbandes gering fleckig, kleiner Einriss im unteren Bund. Oberer Außensteg schwach gebäunt, Vor-sätze leimschattig. Vorsatz mit Besitzeintrag und Kaufvemerk des frühen sowie Mitte des 19. Jh.

** Two volumes. First and only edition. Comprising coloured en-graved double page title and 60 coloured engraved plates with numerous images of bees, wasps, ants and other hymenoptera insects. – Slight spotting and browning to text, few annotations. Slight staining to title of plates, small tear to lower fold, faint brown-ing to outer margins. 19th century owner’s inscription to endpaper, glue shadow to pastedown. Bound in contemporary half-calf gilt, 2 spine labels, coloured edges, some rubbing to edges, corners and joints, small tears to upper joints of text volume.

– Abbildung Seite 117 unten –

561 Clusius (L’Escluse), C. Rariorum plantarum histo-ria. 2 Tle. in 1 Bd. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1601. Fol. (35,5:23,5 cm). Mit gest. Titelbordüre u. ca. 1100 Textholzschnitten. 6 Bll., 364, CCCXLVIII S., 5 Bll. Neu-er Hldr. mit goldgepr. Rückentitel. 2.500,–Nissen, BBI 372; Stafleu-C. 1149; Hunt 180. – Der erste Band des Gesamtwerkes. Enthält Liber I-III/2, Liber IV-VI, Appendix; ferner „Fungorum in Pannoniis observatorum brevis historia“, “die erste umfassende Monographie über Pilze und die erste regionale mykologische Flora“ (Volbracht 381; mit 32 neuen Holzschnitten), sowie am Schluss kleine Schriften. Der vorangehende Teil mit der Flora Spaniens und Österreichs war zuerst 1576 und 1583 erschie-

melbänden angeboten oder vereinzelt. – Gering fleckig, vereinzelt geringe Bereibungen, links schmale Bräunung im weißen Rand. Pergamentbedingte Knitterspuren im Rand.

– Abbildung oben –

559 Cause, H. De koninglycke hovenier aanwyzende de middelen om boomen, bloemen en kruyden, te zaayen, planten, aen queeken en voort teelen. Amsterdam, M. Doornick, (1676). Fol. (33,5:21 cm). Mit gest. Titel und 30 (statt 31) Kupfertafeln. 2 Bll., 144 S., 1 Bl., S. 145-224. – Angebunden: J. Commeli(j)n. Nederlantze Hes-perides, dat is, oeffening en gebruik van de limoen- en oranje-boomen. Ebda. 1676. Fol. Mit gest. Titel und 26 Kupfertafeln. 2 Bll., 47 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rücken-vergoldung u. Rsch., etwas berieben, Rückdeckel mit Wurmspur. 8.000,–Zwei bedeutende holländische Gartenbücher des 17. Jahrhun-derts, wie auch hier meist zusammengebunden. – I. Nissen, BBI 339; Hunt 344; de Belder 66. – „The most attractive of the Dutch seventeenth-century gardening books“ (de Belder). Von den Kup-fern zeigen 13 Früchte und Blumen, weitere Gartenansichten und etliche Gartengrundrisse. – S. 91-146 u. einige Tafeln mit Wurm-spuren im Falz. Es fehlt 1 Tafel der Gartengrundrisse. – II. Nissen, BBI 390; Hunt 345; de Belder 66. – Erste Ausgabe. Die schönen Tafeln zeigen Zitrusfrüchte, einige auch Gartengebäude (Orangeri-en). – Insgesamt leicht stockfleckig.

** Two most attractive volumes bound in one. Both with engraved title-pages, and with 31 resp. 26 engraved plates of flowers, fruits, vegetables, and garden plans. – Slight foxing; worming to white margin of pages 91-146. First work lacking 1 plate of garden plans. Contemporary calf, spine gilt, somewhat rubbed, some worming to lower cover.

– Abbildung rechts –

560 Christ, J. L. Naturgeschichte, Klassifikation und No-menclatur der Insekten vom Bienen, Wespen und Amei-sengeschlecht. Text- u. Tafelband in 2 Bdn. Frankfurt, Hermann, 1791. (21:16,5 cm). Mit doppelblattgr. alt-kol., tls. goldgehöhtem Kupfertitel von J. L. Christ und J. L. Müller und 60 altkol. Kupfertafeln. 535 S.

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auf der Rückseite des Titels scheint recto durch; erste u. letzte Bll. fleckig; das l. Bl. mit hinterl. Randläsuren. Es fehlt wie häufig das Porträt sowie 28 S. „alter Appendix“, der separat herauskam.

** First volume of the collected works of Clusius. With engravd title border in contemporary colouring and c. 1100 woodcuts. – Some browning; first and last leaves stained; backed marginal lesions to last leaf. Lacking the engr. portrait and 28 pages of „Appendix“. Recent half-calf.

562 Collaert, A. Animalium quadrupedum omnis gene-ris verae et artificiosissimae delineationes in aes inci-sae et editae. (Antwerpen, ca. 1597). Qu.-8vo (Blattgr. ca.18:25,5 cm). Gest. Titel u. 16 (statt 19) Kupferta-feln. Neuerer Pp., Rücken verblasst. 1.500,–New Hollstein Dutch, Collaert, 1462-81; Nissen, ZBI, 924. – Sehr schön gestochene Folge von Säugetieren in detailliert gezeichne-ten Landschaften, Jagd- u. Genreszenen. Das gest. Titelblatt zeigt Orpheus umringt von Tieren aller Art. Die Kupfer durchweg im 1. Zustand mit der gest. Signatur „Adrian. Collaert fecit et exc.“ so-wie der gest. Nummerierung. Unter den Darstellungen Pferd, Esel, Kamel, Löwe, Hund, Windhund, Wildschwein, Affe, Katze, Meer-katze, etc. Sauber mit Fälzen an zwei Ecken montiert. – Gebräunt u. randfleckig, mit kl. Sammlungsstempel verso, 3 Bll. mit minima-lem Wurmloch im äußeren Rand, 1 Bl. mit kl. Brandloch im weißen Rand, 1 Bl. mit repariertem Randeinriss mit Bildberührung, 1 Bl. mit gr. Fleck in Rand und Bild. Fehlen die Tafeln Nr. 2 (Elefant u. Rhino-zeros), Nr. 3 (vier Pferde) u. Nr. 7 (Elch u. drei Hirsche).

** 16 of 19 mounted engr. plates by Adrian Collaert with engr. sig-nature and numbering. – Browning, staining to white margins, small holes to margins of 4 leaves, repaired tear to 1 leaf, brown spot to margin and image of 1 leaf. Bound in recent boards. Lacking 3 plates.

– Abbildung oben –

563 – Avium vivae et artificiosissimae icones. Delineatae et incisae per Adrianum Collaert. Amsterdam, R. & I. Ot-tens, um 1740. Qu.-4to (19,5:30 cm). 28 (statt 32) num. Kupfertaf. (inkl. Titel), gest. von A. Collaert oder T. Galle nach A. Collaert. Hldr. d. 19. Jh., etwas be- rieben. 2.500,–Vgl. Nissen, IVB 199, Ronsil 616 u. Hollstein IV, 207, 616 ff. – Über-aus reizvolle Darstellungen verschiedener Vögel in ihrem Lebens-raum, häufig mit idealisierten Landschaften und in sinnträchtiger Zusammenstellung zu zweien oder dreien. Darunter Reiher, Falke, Wiedehopf, Uhu, Bekassine, Ente, Schwalbe, Kakadu, Pfau, Gans, Adler, Eule, Kiebitz, Schwan, Taube, Papagei, Hahn, Storch. In mehreren Ausgaben von 16 bis maximal 32 Tafeln nachweisbar,

nen (vgl. Voet 1006-1008). Die Holzschnitte dieser Ausgabe wurden hier wiederverwendet, dazu kleine Illustrationen aus Dodoens und einige neue, tlw. vom Sohn des Virgil Solis geschnitten. Von den 6 Bll. Vorstücken gibt es Varianten. – Etwas gebräunt; das Gedruckte

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(Collaert, A.)

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Schlenker 19.1; nicht bei Nissen, Anker, Ronsil, Thieme-B. u.a. – Sehr seltene Folge von schönen Vogeldarstellungen. Die Blätter sind Nachstiche (tls. seitenverkehrt mit geringfügig geänderten Hintergrund-Landschaften) nach Collaert, Avium vivae icones (Ant-werpen, um 1600) und zeigen verschiedene Haus- und Wildvögel, jeweils mehrere auf einem Blatt mit lateinischen Bezeichnungen vor reizvollem landschaftlichem bzw. häuslichem Hintergrund, da-runter Adler, Pfaue, Reiher, Gänse, Tauben, Schwäne, Hühner, Ra-ben etc. Einige der Blätter tragen die Bezeichnung „Gerh. Altzen-bach exc.“, sodass anzunehmen ist, dass das Werk, bevor es von Schollenberger verlegt worden ist, schon einmal bei dem Kölner Verleger Altzenbach (nach 1609-vor 1672) erschienen ist. Nicht in deutschen und ausländischen Bibliotheken verzeichnet. – Verein-zelt gering fleckig, untere weiße Ränder teilw. fingerfleckig. Kup-fer bis zum Plattenrand beschnitten, 4 bis in das Bild beschnitten, 1 mit leichten Randläsuren. Alle Tafeln u. Titel auf starkes Papier aufgezogen. Kräftige Abzüge.

** Very scarce suite of 16 bird etchings (incl. title) by Ira Barlon after Adriaen Collaert. Strong imprints. – Minor staining and with finger-marks in places, plates trimmed, 4 plates shaved to images, all plates and title mounted on strong paper. Bound in recent boards.

– Abbildung unten –

erstmals um 1600 erschienen. Die Tafeln hier in der Platte num-meriert u. bezeichnet „Adrian.Collaert excud“ oder „Theodor.Galle excud – Adrian.Collaert fecit“. – Leicht gebräunt, w. Ränder etwas fleckig, Titel fleckig u. mit repariertem Randeinriss. Fehlen die Ta-feln 10, 19, 31 u. 32. – Beiliegen: 4 Blatt seitenverkehrte Nachsti-che aus o.g. Werk mit Darstellungen von Papagei, Reiher, Adler, Rebhuhn, Spatz u.a (vgl. New Hollstein Dutch, Collaert 1421-22, 1429 u. 1432). – Gebräunt u. randfleckig, tls. mit reparierten Rand-läsuren.

** First published around 1600, various editions comprise between 16 and 32 engraved plates. – Slight browning, marginal staining, staining and repaired tear to title. Lacking 4 plates. Bound in 19th century half-calf, somewhat rubbed. – Enclosed: 4 inverted re-en-gravings of Collaert’s „Avium vivae“ (19,5:27 cm) without signature and address, apart. Browning and staining, repaired tears and loss to 2 margins.

– Abbildung oben –

564 – Avium vivae et artificiosissimae delineationes. Ams-terdam, N. Visscher, 1659. Qu.-8vo. (17:24 cm). Gest. Titel, 3 Kupferstiche u. 13 Radierungen auf 16 Tafeln. Pp. d. 19. Jhdts. mit Buntpapierbezug, etwas braunfle-ckig. 1.500,–New Hollstein Dutch, Collaert, 1404, 1e (gibt nur 11 Kupfer an); vgl. Schlenker 19.1 (Nachstiche von Barlon). – Folge von schönen Vo-geldarstellungen. Die Blätter sind meist Nachstiche nach Collaert, Avium vivae icones (Antwerpen, um 1600), wobei die Vogeldarstel-lungen neu gruppiert wurden, weshalb die Hintergrundlandschaf-ten kein einheitliches Bild ergeben; der Kupfertitel wurde beibe-halten. Gezeigt werden verschiedene Haus- und Wildvögel, meist mit lateinischen Bezeichnungen sowie Nummerierungen, darunter Adler, Pfaue, Reiher, Gänse, Tauben, Hühner, Kakadu, Fasan, etc. Die 3 Tafeln in Kupferstich (alles Wasservögel) weichen im Stil und im Format etwas ab und sind wohl nicht nach Collaert. – Gebräunt u. tls. braunfleckig, 2 Taf. mit gr. hinterlegten Einrissen u. fast lose, 1 Taf. bis ins Bild beschnitten.

** Suite of 16 bird etchings and engravings with engr. title, mostly after Collaert’s ‚Avium vivae icones‘ (Antwerpen, ca. 1600) in new pictorial combination. – Browning and staining, repaired tears to 2 loosening plates, 1 plate shaved to immage. Bound in 19th century boards with coloured paper, somewhat stained.

565 – Barlon, Ira. Neues Vögel Büchlein nach dem Leben gezeichnet. Nürnberg, J. J. Schollenberger, (um 1675). Qu.-8vo (20:22,5 cm; Blattgr. ca. 13:17,5 cm). 16 Bll. Radierungen (inkl. Titel, alle aufgezogen), von Ira Barlon (nach A. Collaert). Neuerer Pp. 2.000,–

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terlegtem Randeinriss. – Beiliegt: Handschriftlicher „Index to the Flora Londinensis…“ der Zeit. 10 Bll. in 8vo.

** First edition, first issue. 6 parts in 2 volumes. „A splendid work“ (Great Flower Books) with engr. title vignette and 432 engr. plates in contemporary colouring. „The ‚Flora Londinensis‘ is much more comprehensive in scope than its title suggests, for it embraces most of the English flora, as a result of which it should be properly regarded as the first colour-plate national flora of England“ (De Belder). – Some browning, slight spotting and thumbing to text, mostly some off-setting from plates. Repairs to index of volume 1, one leaf in volume 2 with hole and some loss of letters. Lacking few index leaves. Slight browning and spotting to plates in places, old ms. numbering to upper blank margin, few plates slightly trimmed, restored marginal teat tp plate 295 in volume 2. Contemporary calf, partly rubbed, heavier to spine of volume 1, extremities somewhat worn, inner hinges of volume 2 repaired.

– Abbildung oben –

571 Dietzsch, Barbara Regina (1706 – 1783 Nürnberg) Zu-geschrieben. Trauben. Gouache auf schwarzem Grund. Um 1760. 28,5:20,5 cm.*# 1.000,–

Für Barbara Regina Dietzsch, Mitglied der bekannten Nürnberger Künstlerfamilie, typische Malerei auf schwarzem Grund. Fein und detailliert ausgeführte Traubendarstellung mit Schmetterling, Käfer und Spinne. – Minimale Bereibungen. Bis zum Bild beschnitten.

– Abbildung Seite 120 oben –

572 Dodoens (Dodonaeus), R. Florum, et coronariarum odoratarumque nonnularum herbarum historia. Altera editio. Antwerpen, Plantin, 1569. (18:12 cm). Mit 109 Pflanzenholzschn. im Text u. Holzschnitt-Druckerm. a. d. Titel. 309 (recte 311) S., 4 Bll. – Angeb.: Ders. His-toria frumentorum, leguminum, palustrium et aquatilium herbarum. Antwerpen, Plantin, 1569. Mit 88 Pflanzen-holzschn. 293 S., 5 Bll. Blindgepr. Schweinslederband d. Zt.; etwas fleckig, Innendeckel u. Vorsätze mit Wurm-spuren. 2.000,–

– Monographie über den Grottenolm – 566 Configliachi, P. & M. Rusconi. Del proteo anguino di

Laurenti mononografia. Pavia, 1819. Fol. (35:24,5 cm). Mit 6 (4 eingefalt., 5 kolor.) lithogr. Tafeln. 4 Bll., 119 S. Pp. d. Zt. mit Rschild., fleckig, etwas berieben. 400,–Nissen, ZBI 940 (mit 7 Taf., davon 1 doppelt u. 8 Texts. am Schluss). – Seltene Monographie über den Grottenolm (Proteus Anguinus). Die Tafeln mit detaillierten Schnitten. – Schwach stockfleckig. Unbe-schnittenes, breitrandiges Exemplar.

567 Curtis, W. The Botanical Magazine; or, Flower-Gar-den displayed. Bd. 1-12 in 6 Bdn. London 1787-98. (23,5:15,5 cm). Mit 432 (1 gefalt., 431 altkol.) num. Kupfertaf. Ldr. d. Zt. mit reicher Romantiker-Rücken-vergoldung, goldgepr. Deckelbordüren u. Stehkanten-vergoldung, marmorierte Vorsätze, gering berieben u. bestoßen, Rücken tls. mit Papier-Nummernschildchen, Gelenke tls. angeplatzt. 4.000,–Nissen, BBI 2350; Stafleu-C. 1290; Henrey III, 472. – Die wohl schönste u. bekannteste Blumenzeitschrift aller Zeiten. – Vereinzelt ganz gering fleckig oder Text mit schwachem Bildabklatsch, 1 Taf. mit Farbwischer. Frisches, dekoratives Exemplar.

** Vol. 1-12 in 6 vols. With 432 (431 coloured, 1 folding) engraved numbered plates. – Minor staining or some offsetting to text leaves in places. Contemporary calf, richly gilt, somewhat rubbed, spines partly split.

568 – The Botanical Magazine; or Flower-Garden displayed. Bd. 1-2 in 1 Bd. London 1787-(89). (24:15 cm). Mit 72 kol. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit 2 farb. Rsch. und Rvg., leicht berieben, Ecken etwas bestoßen, Gelenke gefes-tigt. 800,–Nissen, BBI 2350; Stafleu-C. 1290. – Die beiden ersten Bände der wohl schönsten und bekanntesten Blumenzeitschrift. – Leicht ge-bräunt und etwas fleckig, meist durch Tafel- oder Textabklatsch. – Dazu: 1. General indexes to the plants contained in the first 42 volumes of the Botanical Magazine. 2 Tle. in 1 Bd. London 1817. Mit 1 gest. Porträt und 50 (2 doppelblattgr.) kol. Kupfertafeln aus verschied. Curtis-Bdn. 2 Bll., VII, 40 S.; 2 Bll., S. 41-111. Ldr. d. Zt. mit 3 Rsch., Vergoldung und Goldschnitt, leicht berieben. – Teilw. leicht fleckig, Taf. hs. nummeriert und bezeichnet. – 2. Dass. (je-doch ohne Taf.) und Indexbd. zu den ersten 20 Bdn. Ebda. 1817 bzw. 1805. Jeweils mit 1 gest. Porträt. Unterschiedl. Hldr., mit Ge-brauchsspuren, bei dem 1. Bd. Vordergelenk gebrochen. – Teilw. fleckig. – Zus. 4 Bde.

569 – The Botanical Magazine; or Flower-Garden displayed. Bd. 4-6 in 1 Bd. London 1791-93. (23,8:15 cm). Mit 107 (statt 108; 1 gefalt., 106 kol.) Kupfertaf. Ldr. d. Zt. mit Rsch., berieben u. beschabt, Rücken erneuert. 900,–Stafleu-C. 1290. – Etwas gebräunt, stellenw. gering fleckig, Innen-gelenke mit Gewebeband verstärkt. Fehlt Tafel 178 (Hypericum coris).

570 – Flora Londinensis: or plates and descriptions of such plants as grow wild in the environs of London: with their places of growth and times of flowering. 6 Tle. in 2 Bdn. London, printed for and sold by the author, (1775-)1777-1798. Gr.-fol. (47:28 cm). Mit gest. Titel-vignette und 432 altkol. Kupfertafeln. 1 Bl. Titel, 1 Bl. Widmung, 1 Bl. Subscribenten, 1 Bl. Vorwort, 218 Bll. Tafelerklärungen, 4 S. Index u. 4 lose Bll. Index.; 1 Bl. Titel, 1 Bl. Widmung, 216 Bll. Tafelerklärungen, 1 Bl. Index u. 3 Bll. „Catalogue“. Ldr. d. Zt. mit zwei farb. Rückenschildern; berieben, einige Schabstellen, Ecken u. Kanten bestoßen, Rücken von Bd. 1 stark berieben, Innengelenke von Bd. 2 verstärkt. 4.000,–Nissen, BBI 439; Stafleu-C. 1286; Great Flower Books 54; Hen-rey 595; de Belder 86. – Erster Druck der ersten Ausgabe dieser prachtvollen Flora mit der Autorenadresse „Gracechurch-Street“ und „St. Georges Crescent“. Mit einem von zwei meist fehlenden Anhängen „Catalogue of certain plants“ (am Schluss von Bd. 2). – Text teilw. etwas gebräunt, meist mit Abklatsch der Tafeln, verein-zelt stock- u. fingerfleckig, Index in Bd. 1 mit geklebten Einrissen, 1 Bl. in Bd. 2 mit kleinerem Loch mit Buchstabenverlust. Fehlen wohl weitere Bll. Index. Tafeln nur vereinzelt etwas gebräunt u. gering fleckig, handschriftliche Nummerierung im oberen weißen Rand. Wenige Tafeln leicht knapp beschnitten, Tafel 295 in Bd. 2 mit hin-

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(Dodoens [Dodonaeus], R.)

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Vallant, Vorsatz mit Besitzvermerk Joannes Franciscus Vallant D.M., wohl Jean François Vallant aus Lyon, der 1727 in Montpellier promoviert wurde.

574 – Stirpium historiae pemptades sex sive libri XXX. Ant-werpen, C. Plantin, 1583. Fol. (36,5:23 cm). Mit über 1300 Pflanzenholzschn. im Text. 10 Bll., 860 S., 14 Bll. Ldr. d. 17 Jh. mit großem goldgeprägten Wappensup-ralibros auf beiden Deckeln u. Goldschnitt; bestoßen u. beschabt, Rückdeckel lose. 2.500,–

Nissen, BBI 517; Stafleu-C. 1489; Voet 1101; Wellcome I, 1823; Hunt I, 143. – Erste Ausgabe. Eine völlige Neubearbeitung seines „Cruydeboek“ von 1554, dem auch der größere Teil der schönen Holzschnitte entstammt. Die übrigen Holzschnitte, u. a. von Do-doens selbst, Clusius u. Lobelius, sind aus älteren, bei Plantin ge-druckten Werken entnommen. – Gering gebräunt u. fleckig, teilw. Wasserrand im Bund, besonders gegen Ende. Vereinzelt kleine Rostlöcher, wenige alte Randanmerkungen. Titel mit Besitzver-merk des franzöischen Mediziners Claude Deshais Gendron, da-tiert 1706.

** First edition of Dodoens’ last and most comprehensive botanical work, incorporating material from a number of earlier books, includ-ing the Cruydeboeck. With numerous woodcuts. – Slight browning and spotting, waterstaining to inner margin in places, especially to last leaves. Few small rust holes and few marginal annotations. 17th cent. calf, gilt coat of arms to covers, gilt edges; rubbed and worn, rear cover loose. From the library of the French physician Claude Deshais Gendron, dated 1706, with his inscription on title.

575 Drapiez, P. A. J. Herbier de l’amateur de fleurs, con-tenant, graves et colories, d’apres nature, les vegetaux qui peuvent orner des jardins et les serres etc. Brüssel, de Mat, 1828-35. (27,5:19,5 cm). Mit 600 kol. Kupfer-tafeln. Etwas späterer Hldr. mit Rvg., Rücken verblasst, stellenw. leicht berieben, Kapitale teilw. bestoßen, Bd. 8 Kapital mit Fehlstelle, Bde. 4, 7 u. 8 Rücken etwas fleckig. 3.000,–I. Nissen, BBI 514; Stafleu-C. 1486; Hunt 104; Voet 1098. – Zweite

Ausgabe, mit einigen Ergänzungen und Veränderungen gegenüber der ersten von 1568. Die meist ganzseitigen Illustrationen wurden nach Zeichnungen von P. van der Borcht von G. van Kampen u. A. Nicolai angefertigt. – II. Nissen, BBI 513; Stafleu-C. 1485; Hunt 105; Voet 1096. – Zweite Ausgabe, erstmals 1566 erschienen, ge-genüber der ersten um einige Holzschnitte vermehrt. Der schöne Einband mit Rollenstempel Caritas (Schreibung „CHARI“)-Fides-Spes, sowie Plattenstempel Karl V. in Halbfigur nach rechts und Johann Friedrich von Sachsen in Halbfigur nach links. – Gering gebräunt und schwach stockfleckig.

** I. Second edition, revised. With 109 woodcuts representing plants. „Botanical study of the plants considered in the time of Do-donaeus to be remarkable for the flowers or their scent“ (Voet). – II. Second edition. With 88 woodcuts in the text. „Botanical study of the cereals, the vegetables, the vegetation of the marshes, and the water plants“ (Voet). – Slight browning, minor foxing, negligible worming to margins of first and last leaves. Bound in contemporary blindstamped pigskin, little stained, minor worming to inner covers and free endpapers.

– Abbildung rechts –

573 – Purgantium aliarumque eo facientum, tum et radicum, convolvulorum ac deleteriarum herbarum historiae libri IIII. Accessit appendix variaru(m) & quidem rarissima-rum nonnullarum stirpium … eodem auctore. 2 Tle. in 1 Bd. Antwerpen, C. Plantin, 1574. (16,5:11 cm). Mit 2 Druckermarken u. 221 ganzs. Pflanzenholzschn. im Text. 505 S., 3 Bll. Flex. Prgt. d. Zt., gebräunt, vorderes Innengelenk gebrochen. 1.200,–Nissen, BBI 515; Stafleu-C. 1487; Wellcome I, 1821; Hunt 143; Arents 17-A; Adams D 721; Voet 1099. – Erste Ausgabe. „The four books of the edition proper (pp. 9-376) are devoted to the descrip-tion of plants with purgative properties, of plants of which the roots are used in medicine, of climbing-plants, and of poisonous plants … In the first part (of the appendix) the description is given of a number of plants having a place in the two editions formerly pub-lished by Dodonaeus, Frumentorum (etc.) and Florum (etc.) … The second part (of the appendix) gives the description of some unbel-lifers … The drawings were very likely executed as usual by Pieter van der Borcht. The larger part of the blocks, if not all of them, were cut by Gerard Janssen van Kampen in 1571-1573“ (Voet). – Stellenw. gebräunt, vereinzelt etwas fleckig. Titel mit Namenszug

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nen Tafeln wurden überwiegend nach Vorlagen von P. Bessa ge-stochen. „Bessa was Redoute’s most distinguished pupil and his abilities are here displayed to good effect“ (de Belder). – Stellenw. etwas fleckig; einige Tafeln gebräunt; Bd. 2 Textbl. mit geklebtem Einriss, Bd. 4 ein weiteres Bl. mit kleinem Ausriss im Falz; Bde. 5-8 Bindung an mehreren Stellen gelockert, Bd. 8 verzogen.

** With 600 engr. coloured plates. – Partly some foxing; some plates browned; backed tear to leaf of vol. 2 and vol. 4; binding of vol. 5 to 8 partly loosened. 19th cent. half-leather, rubbing in places, head and tail of spine partly worn, some staining to spines of vol. 4, 7 and 8.

– Abbildung links –

576 Dresser, H. E. A history of the birds of Europe, inclu-ding all the species inhabiting the Western Palaearctic region. 9 Bde. London 1871-1896. Gr.-4to (32,8:26 cm). Mit 9 lith. Titeln u. 723 (721 kol.) lith. Tafeln u. einigen Textillustr. Rote Halbmaroquinbände d. Zt. auf 5 Bün-den mit Rückenvergoldung, Deckelfileten u. Kopfgold-schnitt, Ecken u. Kanten gering berieben u. bestoßen, Innengelenk von Bd. IX angebrochen. 8.000,–Nissen, IVB 267; Anker 120; Fine Bird Books 92; Zimmer 177; Martin Libr. 78. – Komplettes Exemplar der monumentalen Pracht-publikation. „A very thorough manual of the subject, beautifully illustrated by J. G. Keulemans, Josef Wolf, E. Neale and others“ (Zimmer). Hier mit dem oft fehlenden Supplementband, der erst 1895/96 erschienen. „Dresser’s collection of twelve thousand bird skins was used by Keulemans an the other artists“ (Martin libr.). Die Tafeln zeigen meist Vogelpärchen in Gezweig oder Landschaft in detaillierten, naturgetreuen Darstellungen. Prächtig koloriert, tlw. mit Eiweiß gehöht. Paginierung und Tafelnum. hier sauber einge-stempelt, die Tafeln num. 1-722 u. 599A. – Schnitt u. Titeleien sehr gering stockfl. Mit gest. Wappen-Exlibris „R. N. H. Moore Stevens“ auf Innendeckeln. Breitrandiges Exemplar (Textbll. meist unten über die Tafeln etwas hinausgehenend).

** 9 vols. including supplement. With 9 lith. titles and 723 (721 col-oured) plates. – Neat stamped numbering resp. pagination added to plates and pages. Minor foxing to edges and titles. Bound in contemp. half-morocco; spine, top edges and fillet border gilt, minor rubbing to corners and edges. Armorial bookplate: R.N.H. Moore Stevens. Fine, wide margined complete copy.

– Abbildung oben –

577 Dreves, F. u. F. G. Hayne. Botanisches Bilderbuch für die Jugend und Freunde der Pflanzenkunde. Bde. 3-4 (von 4) in 1 Bd. Leipzig, Voß, 1798. 4to (23,5:20 cm). Mit 2 gest. Titel mit Vign. u. 50 altkol. Kupfertafeln. S.

Nissen, BBI 2324; Stafleu-C. 4958; de Belder 108. – Das Werk ist eine unter der Leitung von Drapiez durchgeführte, erweiterte Neuauflage des Herbier von Loiseleur-Deslongchamps. Die schö-

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lorierten Obsttafeln teilweise mit handschriftlicher französischer Bezeichnung. – Etwas stockfleckig u. teilw. gebräunt; je das erste Textbl. unten mit privatem Stempel. Ohne die Titel.

** 2 vols. with 145 colour-printed engraved plates, finished by hand. The plates are after J. P. Redouté and a few after P. Bessa. – Some foxing and browning; old stamp to first leaf of each vol. Lacking titles. Later half-calf, slightly rubbed.

– Abbildung links –

580 – Traité des arbres fruitiers, contenant leur figure, leur description, leur culture, &c. 2 Bde. Paris, Saillant & Desaint, 1768. Gr.-4to (33,5:25,5 cm). Mit gest. Front. von N. de Launay nach de Seve u. 180 Kupfertafeln. 2 Bll., XXIX S., 1 Bl., 337 S.; 2 Bll., 280 S. Marmor. Ldr. d. Zt. mit Rvg., Rsch., Deckelfileten mit Eckfleurons u. Kopfgoldschn., berieben, beschabt u. bestoßen, Gelen-ke geplatzt, Rsch. von Bd. 2 mit Fehlstelle. 3.000,–Nissen, BBI 550; Stafleu-C. 1546; Dunthorne 100; Hunt 664 Anm. – Erste Ausgabe, die einzige in Quarto. Prächtiges, reich illustriertes Werk über Obst- und Weinsorten. Die Tafeln mit großen Abbildun-gen der Früchte an ihren Zweigen, ferner Fruchtquerschnitte, Blü-ten und andere Details. Die Kupfer nach Zeichnungen von Aubriet, Basseporte und Le Berriays gestochen von Baron, Benoist, Loyer, Tardieu u.a. – Breitrandiges Exemplar auf starkem Velinpapier. Et-was gebräunt u. stockfleckig, stellenw. etwas angestaubt.

** First edition, the sole edition in quarto. With engr. frontispiece and 180 engr. plates. – Some browning and foxing, some dust-staining in places. Wide margined copy on strong paper. Bound in contemporary marbled calf, spine and edges gilt, rubbed and worn, joints cracked but sound, flaw to spine label of vol. 2.

581 Durante, C. Herbario nuovo. Venedig, Hertz, 1667. Fol. (33,5:23 cm). Mit gest. Titelvign. u. 965 Pflanzenholz-schnitten im Text. 6 Bll., 476 S., 14 Bll. Prgt. d. Zt., fleckig u. etwas bestoßen, Deckel mit kl. Wurmspuren, vord. Gelenk mit 2 kl. Löchern. 800,–Nissen, BBI 569; Pritzel 2552; Hunt 151. – Späte Ausgabe (zuerst Rom 1585). Schönes Kräuterbuch, das sehr beliebt war u. 7 Aufl. erlebte, wurde 1609 auch von P. Uffenbach ins Deutsche über-tragen. Die Holzschnitte sind von L. Norsino nach I. Parasole ge-schnitten. – Druchgängig mit schwachem Wasserrand oben, bei den letzten Bll. größer; vereinzelt gebräunt u. wenige kl. Flecke, S. 192 u. 233 mit Wachsflecken, erste Bll. mit kl. Wurmlöchern im Außensteg, S. 105-201 mit Wurmspur im Bundsteg.

** Late edition of this uncommon Italian herbal. „The woodcuts, though rather stylised and stiff, seem to be original, an unusal virtue“ (Plesch 237). – Faint waterstaining throughout, few leaves browned, very few small staines, small wax-staines to p. 192 and 233, tiny wormholes to outer margin of 1st leaves, traces of worms to inner margin of pages 105-201. Bound in contemporary vellum, somewhat stained, small traces of worming to both covers, two small holes to front hinge.

582 Entomologische Hefte enthaltend Beiträge zur weitern Kenntniss und Aufklärung der Insektengeschichte. Eine Vorarbeit zu einer künftigen Faune des Departements vom Donnersberge und den angrenzenden Gegenden der Departemente von der Saar, und von Rhein und Mosel. Hefte 1-2 (alles) in 1 Bd. Frankfurt, Esslinger, 1803. (20:12 cm). Mit 3 kol. Kupfertaf. von J. Sturm. XVI, 119; 130 S., 2 Bll. Etwas späterer Hlwd. mit Rtit., berieben. 300,–Nissen, ZBI 4644. – Recht seltenes kurzlebiges Periodikum. Mit Beiträgen von J. J. Hoffmann, J. D. W. Koch, P. Wilbrand, J. Müller u. J. M. Linz. Die Taf. von Jacob Sturm zeigen Käfer der Gattungen Hister unicolor, Haltica u. Dorcatoma. – Etwas gebräunt u. gering stockfl., die Taf. nicht betroffen.

583 Erklärung der Abbildung der Insekten zu der Verord-nung vom 16. Sept. 1797. wegen der Vorbauungsmit-tel gegen die Verheerungen durch Insekten-Schaden in den sämtlichen Nadelholz-Waldungen der fränkischen Fürstenthümer. (O. O. u. Dr., 1797). Fol. (35,5:21,5 cm). Mit 8 altkol. Kupfertaf. auf 4 Bll. Bedruckter Or.-Um-schlag, etwas angestaubt. 200,–Nicht bei Mantel, Horn-Sch., Nissen. – Die separat erschienenen Tafeln mit Tafelerklärung zu der 1797 von Friedrich Wilhelm II. v. Preußen erlassenen: „Allgemeine Landes-Verordnung in Absicht des Verfahrens und der Vorbauungs-Mittel gegen die Verheerun-

(III)-VIII, 156; 144 S. Pp. d. Zt., stark berieben, fleckig u. bestoßen. 500,–Nissen, BBI 528; Pritzel 2414; Wegehaupt I, 499. – Von Bertuchs „Bilderbuch für Kinder“ angeregtes Unterrichtswerk. Die schön kolorierten Pflanzenkupfer sind teilweise Kopien nach der „Flora Londinensis“ von Curtis. Der erklärende Text in deutscher, franzö-sischer und englischer Sprache. Statt der Drucktitel der Bde. 3-4 wurden die der Bde. 1-2 eingebunden. – Teilw. fingerfleckig; eini-ge Tafeln knapp beschnitten u. wenige angeschnitten mit etwas Bildverlust; Widmung mit kleinem Eckabriss; 1 Tafel mit kleinem Wurmloch u. Einriss; Bd. 4 S. 29-54 in der unteren Ecke u. S. 113-136 oben wasserrandig, ab S. 137 gebräunt; hint. Vorsatzbl. mit hs. Index zum dritten Band. Ohne die Bde. 1-2.

578 Duhamel du Monceau, (H. L.). Des semis et planta-tions des arbres, et de leur culture; ou méthodes pour multiplier et élever les arbres, les planter en massifs & en avenues; former les fôrets & les bois. Paris, Desaint Witwe, 1780. 4to (26:20,5 cm). Mit gest. Kopfvignette und 16 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bll., LXXXII, 420 S., 1 Bl. Marmor. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. farb. Rschild, gering berieben, Kanten gering bestoßen. 900,–Vgl. Nissen, BBI 545, Stafleu-C. 1545, Plesch 226 und Roller-G. 340. – Zweite Ausgabe, erstmals 1760 erschienen. Umfangreiche Anleitung zur Baumschule und Pflanzung von Gärten und Alleen mit Bäumen. Am Schluss (S. 409-420) Nachtrag zu Duhamels „Physique des arbres“. Die Tafeln zeigen Pfropfungen, Schnittfigu-ren, Gerätschaften sowie Gartenpläne. – Abdrucke der Tafeln er-was flau. Breitrandiges, frisches Exemplar in dekorativem Einband.

– Very rare – 579 – (Nouveau traité des arbres fruitiers). 2 Bde. (Paris), um

1800. Fol. (41,5:27 cm). Mit 145 Farbstichtafeln nach P. J. Redouté u. P. Bessa. 254; 226 S. Spätere Hldr. mit goldgepr. Rückentitel, Kanten leicht berieben. 7.000,–Nissen, BBI 549 Anm.; vgl. Dunthorne 243. – Äußerst seltene se-parat gedruckte Ausgabe der pomologischen Tafeln aus dem Werk „Traité des arbres et arbustes“ (Stafleu-C. 1547). Die hübsch ko-

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stoßen u. berieben, Rücken eingerissen, Vorderdeckel fast lose. 500,–Nissen, ZBI 1141 u. Fischbücher 51; Dean I, 330. – Schlussband der ersten Ausgabe. „His fishes are excellently drawn, and their colouring will compare favourably with similar plates in any modern book“ (DNB V, 1141). – Leicht gebräunt u. stellenw. etwas fleckig. Mit gest. Wappen-Exlibris Abraham Wildey Robarts (1779–1858).

587 – Panckoucke. Tableau encyclopédie et méthodique des trois règnes de la nature. Ichtyologie, par (P. J.) Bonnaterre. Paris 1788. 4to (28,5:22 cm). Mit 102 Kup-fertafeln. LVI, 215 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch., berieben u. bestoßen, Kapitale mit kleineren Fehlstellen. 400,–Nissen, ZBI 4621. – Etwas gebräunt u. stellenw. leicht stockfleckig; Titel verso mit privatem Stempel; Titel mit hinterlegtem Ausriss u. etwas Textverlust, dieser hs. ergänzt.

588 – Sawtschenko (Savtschenko), P. N. Atlas jadowi-tych ryb s opissaniem wida ich… Atlas des poissons vénéneux descriptions des ravages produits par eux sur l’organisme humain, et des contre-poisons à employer. St. Petersburg 1886. Fol. (35:26 cm). Mit 10 (9 farbig gedruckten) lith. Tafeln. 5 Bll., 53 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt., etwas beschabt bzw. fleckig, freie Vorsätze braunfleckig bzw. lichtrandig. 400,–Vgl. Dean II, 395 (A. 1887). – Seltene Abhandlung mit russisch-französischem Paralleltext, Autor war laut Titel „Médecin major de la marine impèriale russe“. Die Tafeln mit je 4-6 Fischdarstellungen, teilw. mit Silberdruck. – Text und 3 Taf. leicht gebräunt bzw. fle-ckig, Titel mit kl. Randläsuren. Mod. Exlibris „Dr. med. univ. Michael Lührs“.

589 – Schäffer, J. C. Piscium Bavarico-Ratisbonensium pentas. Regensburg, Montag, 1761. 4to (24:19 cm). Mit Titelvignette u. 4 kol. Kupfertafeln. 6 Bll., 82 S. – Vorge-bunden: Ders. Epistola … de studii ichthyologici faciliori ac tutiori methodo. Regensburg, Montag, 1760. 4to. Mit 1 kol. Kupfertafel. 24 S. Hprgt. d. Zt., berieben. 400,–I. Nissen, ZBI 3636; Dean II, 397. – Erste Ausgabe. – Etwas ge-bräunt, Tafeln etwas feuchtigkeitswellig. – II. Nissen, ZBI 3627; Dean II, 397. – Erste Ausgabe. Gebräunt, erste 2 Bll. mit Wasser-rand; Titel mit winzigem Monogrammstempel.

590 Flamen, A. Livre d’oyseaux. Dedié a Messire Gilles Foucquet Coner du Roy au Parlemant de Paris. Gra-vés et dessingnésau naturel. (Paris, um 1650). Qu.-8vo

gen durch Insekten-Schaden in den saemmtlichen Nadelholz-Wal-dungen der Fraenkischen Fuerstenthuemer.“ Die Taf. sind etwas verkleinerte, meist seitenverkehrte Nachstiche nach Rösel, Insec-ten-Belustigung; Kleemann, Beyträge und Kob, Baumtrockniß der Nadelwälder. – Ganz gering fleckig, Randläsuren. – Dazu: 4 Bll. Or.-Entwurfszeichnungen (ca. 15:16 cm) in Sepia zu den Taf. 1-4, mit hs. Anmerkungen in Tinte zur Vorlage für den Stecher, so etwa: „Tab II wird nach den Kleemännisch Beyträg Tab: XXXIII gestoch.“ – Gebräunt u. etwas fleckig, Tafelnummern u. Anmerkungen teilw. angeschnitten.

584 Ertinger, F. (Animalium, florum, fructuum et insectorum, icones varia, omnes ad vivum delineatae). Folge von 4 (von 12?) altkolorierten Kupfertafeln von Franz Ertinger nach Wenzel Hollar. Paris, Langlois, um 1720. 17:27 cm. Unter Passepartout.*# 400,–Vgl. Parthey, Wenzel Hollar 2065, 2067, 2071, 2073; vgl. Thieme-B. XI, 15. – 4 Blatt der sehr seltenen Kupferstichfolge, durchge-hend in prachtvollem Altkolorit, nummeriert 7, 8, 10, 11. Erschien 1714 auch beim Augsburger Kupferstecher und Verleger Joseph Friedrich Leopold. Als Vorlage diente Wenzel Hollars zwölfblätt-rige Folge „Animalium, ferarum… florum…“, London 1663. – Die Kupfer zeigen ein Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren, jeweils mit einer größeren Darstellung im Zentrum, von kleineren Tieren u. Pflanzen umrahmt: 1. Leopard, umgeben von mehreren blühenden Pflanzen. - 2. In der Mitte eine Paeonia. In den Ecken Rosen und Narzissen, Insekten. – 3. Distel, rechts Wildschwein u. Himbeeren, links Mastiff u. weiße Lilien. – 4. Feuerlilie, links Fuchs, rechts zwei Gänse. – Vereinzelt gering fleckig, Leopard mit kl. hinterlegten Randeinriss.

585 Faber, J. M. Strychnomania explicans strychni manici antiquorum, vel solani furiosi recentiorum, historiae mo-numentum, indolis nocumentum, antidoti documentum. Augsburg, Göbel, 1677. 4to (20,5:15 cm). Mit gest. Front. u. 12 Kupfertafeln. 4 Bll., 107 S., 10 Bll. Flex. Prgt. d. Zt., Vorsätze mit Wurmfraßstellen, vorderes In-nengelenk angebrochen. 600,–VD 17 39:144027F; Krivatsy 3739; Pritzel 2788; Hunt 350; vgl. Hirsch-H. II, 457 u. Poggendorff I, 710 (Verf.). – Erste Ausgabe, sel-ten. Botanisch-pharmazeutische Monographie über die Strychnos-arten. Faber war Leibarzt des Herzogs von Württemberg u. Stadt-arzt in Wimpfen, Esslingen, Neustadt u. Heilbronn. – Stellenw. stockfleckig oder stärker gebräunt.

586 Fische. – Donovan, E. The natural history of British fi-shes. Bd. 5 (von 5). London, für den Autor u. F. C. & J. Rivington, 1808. (23,5:15 cm). Mit 35 altkol. Kupfertaf. Ldr. d. Zt. mit Verg. u. Blindpräg.; Ecken u. Kanten be-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Flamen, A.)

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Nissen, BBI 2249; Stafleu-C. 7001; Hunt 594; Dunthorne 218; Bru-un II, 190. – Erste Ausgabe, mit dänischen Titeln u. Text, Fasc. 7 u. 10 lateinisch. Enthält mit Lücken die von Georg Christian Oeder (Fasc. 1-10), Otto Friedrich Müller (Fasc. 11-15) und Martin Vahl (Fasc. 16-21) herausgegebenen Lieferungen des monumentalen Werks, das bis 1883 fortgesetzt und noch durch Supplemente er-gänzt wurde. „A magnificent flora of Denmark and adjacent regi-ons“ (Hunt). Erschien mit lateinischem, deutschem und dänischem Text. Das Werk war mit kolorierten und unkolorierten Tafeln erhält-lich, vorliegend in der unkolorierten Fassung. – Vereinzelt etwas fleckig u. gebräunt, wenige Tafeln etwas knapp beschnitten, einge-faltete Tafeln vereinzelt mit Randläsur. Mehrere Tafeln (besonders erste Bände) mit zusätzlichen handschriftlichen Bezeichnungen von alter Hand, wenige Tafeln verso mit Anmerkungen, vereinzelt Anmerkungen im Text. Titel bzw. Zwischentitel mit Namenszug (G. Möller).

– Unique Copy in Exceptional Contemporary Colouring by Hubert Cailleau –

592 Fuchs, L. De historia stirpium commentarii insignes, maximis impensis et vigilis elaborati, adiectis earun-dem vivis plusquam quingentis imaginibus. Basel, M. Isengrin, (1542). Fol. (36,5:24,5 cm). Mit blattgroßem Holzschnittporträt des Verfassers, 3 Porträtholz-schnitten der Künstler (auf 1 Bl.) und 512 (davon 508 ganzseitig) Pflanzenholzschnitten sowie Holz-schnitt-Druckermarke auf dem Titel (am Schluss wiederholt), alles in zeitgenössischem Kolorit von Hubert Cailleau, auf dem vorletzten Blatt in einer von Cailleau aquarellierten Schmuckkartusche si-gniert („Huberti Caillou Vallencenatis“) und datiert 1552. 14 Bll., 896 S., 2 Bll. Holzdeckelband mit grünem Samtbezug, die Deckel mit je 4 durchbrochenen und ziselierten Messing-Eckbeschlägen, 2 ziselierte Mes-singschließen. In grüner Maroquin-Kassette mit goldge-prägtem Rückentitel. 400.000,–VD 16, F 3242; Adams F 1099; Fairfax Murray I, 175; Nissen, BBI 658; Stafleu-C. 1909; Hunt 48; Horblit 33b; PMM 69; Sparrow 72; Dibner 19; Garrison-M. 1808; zu Cailleau vgl. Thieme-B. V, 360 f. – Editio princeps des berühmtesten und schönsten Kräuterbuchs der Renaissance. Die Holzschnitte schuf Veit Rudolph Speckle nach Entwürfen der Maler Heinrich Füllmaurer und Albrecht Meyer, alle drei – ungewöhnlich für diese Zeit – auf dem vorletzten Blatt abgebildet. „Von den Hauptwerken der drei Väter der Botanik ist das Fuchs’sche Kräuterbuch im ganzen genommen, das schöns-te, sowohl in seiner typographischen Ausgestaltung, als auch in seinen Abbildungen. Die Holzschnitte sind von drei… Künstlern, die sich hier mit vollem Recht verewigen durften meisterhaft ge-zeichnet und geschnitten… Von kunsthistorischer Seite wurde sogar betont, dass diese Holzschnitte den Arbeiten von Künstlern allerersten Ranges, wie z. B. Holbein’s nicht nachstünden… Auch der Text ist vortrefflich und reich an eigenen Beobachtungen… die sehr oft eingehende Beschreibung der Pflanze durch den Autor selbst nimmt meistens grösseren Raum ein, wie bei den bisherigen Schriftstellern; Abbildung und Beschreibung stehen in deutlicher Beziehung zueinander“ (Schmid, Kräuterbücher S. 28 f.).

Das vorliegende Exemplar ist eines der wenigen vollständig er-haltenen in zeitgenössischem Kolorit. Darüber hinaus ist es von einzigartiger Bedeutung dadurch, dass es nicht wie üblich in der Verlegerwerkstatt koloriert, sondern individuell von Hubert Caille-au (um 1526-1590), dem Hofmaler der Königin Maria von Ungarn, Statthalterin der Spanischen Niederlande, mit großer Kunstfertig-keit illuminiert und sogar signiert wurde. Cailleau (auch Caillaux, Cailliau, Caillou), der in Valenciennes wirkte, war vor allem als Mi-niaturmaler tätig, er arbeitete für Jacques de Groote und Arnoult Ganthois de la Cambe, Äbte der Benediktinerabtei Marchiennes. Elf der von ihm prachtvoll illuminierten Graduale und Antiphonare werden in Douai verwahrt. „Sie zeigen in C. einen geschmackvollen Miniaturisten, der besonders in den Bordüren, welche Alexander Bening zu Ehren gebracht hatte, Eleganz und reiche Erfindungs-gabe besitzt“ (Th.-B.). Von herausragender kulturgeschichtlicher Bedeutung sind Cailleaus Illustrationen zu den 1547 eingeführten Mysterienspielen in Valenciennes, dieses Manuskript wird heute in Paris in Bibliothèque nationale aufbewahrt (Manuscrits Rothschild 3010). Seiner Illumination des Kräuterbuchs hat Cailleau offensicht-lich eine ähnliche Bedeutung wie diesem Hauptwerk zugemessen, da er hier (fol. fff5v) wie dort (fol. 375v) seine Arbeit in einer gleich-artig aquarellierten Kartusche signiert hat, die von einer weiblichen Gestalt (Memoria) mit Buch und Schreibfeder gekrönt wird.

Das überaus fein ausgeführte Kolorit Cailleaus zeichnet sich nicht nur durch die ungewöhnliche Präzision aus, sondern auch durch seine außergewöhnlich differenzierte Farbgestaltung, die weit über

(15:25 cm; Blattgr. ca. 10,5:20,5 cm). Gest. Titel u. 12 Kupfertafeln (alle auf Bll. montiert). Neuerer Pp., Rü-cken verblasst. – Dazu: Ders. (Diversae avium species studiosissime ad vitam delineatae. Paris, Van Merlen, 1659). (Ca. 6,1:9,7 cm). 4 (statt 13) rad. Taf. In Passe-partouts. 1.500,–

I. Nissen, IVB 320; Ronsil 1092, Ornamentstichkat. Bln. 4387 (2). – Seltene barocke Kupferstichfolge des Stecher-Radierers Albert Fla-men (tätig in Paris von 1648 bis 1669) mit Vögeln in fein ausgeführ-ter Landschaft. Darunter Kiebitze, Rebhühner, Tauben, Schnepfen, Rallen, Eisvögel, eine Eule, u.a. „Von den Sammlern seit altersher besonders geschätzt sind von F.’s Blättern die Fische und Vögel“ (Thieme-B. XII, 66). Die Blätter in kräftigen, gratigen Abdrucken mit etwas Plattenton. Mit schmalem Rändchen um den Plattenrand beschnitten und mit Fälzchen montiert. – II. Ronsil 1092. – Fein radierte Darstellungen von Tauben, Huhn, Hahn u. Pfau mit lat. u. franz. gest. Unterschriften sowie gest. Bezeichnung „AB Flamen fe.“ Mit schmalem Rändchen um den Plattenrand beschnitten und mit Fälzchen montiert.

** I. Rare suite of 12 engravings by Albert Flamen, depicting differ-ent birds in finely drawn landscape. Engr. title and plates mounted on white leaves. Strong imprints, with small white margin. Bound in recent boards. – II. 4 of 13 fine bird etchings by Flamen. With small white margins in matte.

– Abbildung Seite 123 –

591 Flora Danica. Aftegninger paa de Planter, som vore vildt i Kongerigerne Danmark og Norge, i Hertug-dommene Slesvig og Holsteen og i Grevskaberne Ol-denborg og Delmenhorst, til at oplyse det under Titel Flora Danica. Udgivne af G. C. Oeder (u.a.). Fasc. 1-6, 10-13, 16-23 (aus den Bänden 1-8) in 14 Bdn. Kopen-hagen 1763-1799. Fol. (37:25 cm). Mit 1260 (einige eingefaltet) Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rückenver-goldung, teilw. berieben, Kanten bestoßen, 7 Rücken erneuert. 3.000,–

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Botanik – Zoologie 125

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last few leaves. Inscription in the manuscript cartouche at end (with Cailleau’s signature and date) partly deleted with ink. Green velvet over wooden boards with brass corner pieces and clasps, housed in a green morocco box with gilt lettered title on spine.

– Abbildungen links, Seiten 124 und 125 sowie Tafeln 2 und 3 –

593 Füessly, J. C. Archiv der Insectengeschichte. Heft 1-8 (Alles) in 2 Bdn. Zürich u. Winterthur, (1781)-83-(-86). 4to (23:19 cm). Mit 51 (48 kol.) Kupfertafeln. Pp. d. Zt., mit 1 (von 2) Rsch., berieben, etwas bestoßen u. fleckig. 1.200,–Nissen, ZBI 1455; Horn-Sch. 7210 (nennt irrtüml. 52 Taf.); Lon-champ 1126. – Originalausgabe der sehr seltenen, kurzlebigen entomologischen Zeitschrift. Jedes Heft besteht aus einer oder mehreren kl. Monographien bedeutender zeitgenössischer Ento-mologen, darunter J. F. W. Herbst, J. G. Hübner, Franz von Pau-la Schrank u.a. 1794 erschien noch eine franz. Übersetzung. Mit den hervorragenden Illustrationen des Schweizer Kupferstechers Johann Rudolf Schellenberg, „…Rösel ebenbürtig, der auch als Botanikmaler seinen Mann zu stehen wußte“ (Nissen S. 149). – Bd. 2 (Hefte 7-8) etwas fleckig und teilw. im Bund leimschattig, sonst nahezu fleckenfrei, einige Taf. hs. mit Tinte nummeriert; fehlen 2 Bll. Zwischentitel zu Heft 5/1 u. 5/2, diese in Typoskript ergänzt.

** First edition of this scarce entomological journal. Including 51 (48 with contemporary colouring) engraved plates by the Swiss artist J. R. Schellenberg. – Last 2 issues somewhat stained, else nearly clean, some plates with ink numbering; lacking 2 leaves of intertitles to issue 5/1 and 5/2, both replaced in typescript.

– Abbildung unten –

594 Geflügel. – Réaumur, (R. A. F.) de. Pratique de l’art de faire éclorre. Paris, Imprimerie Royale, 1751. (17:10 cm). Mit 4 gefalt. Kupfertaf. u. 1 gest. Kopfvign. XII, 144 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., berieben u. bestoßen, Deckel lose. 150,–Vgl. Nissen, ZBI 3314 u. Güntz II, 2. – Auszug aus der zweibändi-gen Abhandlung über die Bebrütung u. Aufzucht von Hausgeflügel aus dem selben Jahr. – Etwas gebräunt.

das das seinerzeit übliche Schema hinausgeht und durch Mischun-gen, Schattierungen und Variationen im Farbauftrag eine faszinie-rende Naturnähe von Blatt- und Wurzelwerk, Blüten und Früchten erzielt. Während der zugrunde liegende Druck neben dem lateini-schen Namen der Pflanzen auch die entsprechende deutsche Be-zeichnung wiedergibt, hat Cailleau hier zusätzlich noch die jeweilige französische Entsprechung in sorgfältiger Kalligraphie hinzugefügt, oft auch mit mehreren Namensvarianten. Die Auftraggeberin oder der Auftraggeber der Illumination sind leider nicht bekannt, da die entsprechenden Zeilen in der Kartusche gestrichen wurden.

Außerordentlich schönes und breitrandiges Exemplar, so dass die Abbildungen von Wurzel- und Blattwerk unangeschnitten sind, lediglich die überblattgroße Darstellung der Mistel (fol. 329r) ist außen leicht angeschnitten. Titel ganz leicht angeschmutzt u. mit einigen sorgfältigen Restaurierungen in den Rändern, ein Eckaus-schnitt unten rechts ergänzt (dadurch teilw. Verlust eines alten Besitzeintrags). Das erste Widmungsblatt sorgfältig angerändert, Schlussblatt des Bandes an Kopf und Bund angerändert sowie mit Restaurierungen, wenige Bll. mit weiteren kleinen unauffälligen Randrestaurierungen, gegen Ende kleines Wurmloch im Außen-steg.

** First edition of the most important Renaissance herbal. Illustrat-ed with woodcuts of extraordinary beauty and in exceptional con-temporary colouring: Full-length portrait of the author, portraits of the three artists, and more than 500 full-page illustrations of plants. „Fuchs, following Brunfels, was the third of the German Fathers of Botany. He gave us forty plants never before figured… He was also the first of the modern era to attempt to give a botanical glossary of terms, presenting it in alphabetical order“ (Hunt). „This herbal has the first European figures of certain American plants, including Indian corn and the great pumpkin“ (Sparrow). The present copy is of utmost importance because of its careful and tasteful colouring, executed, signed and dated by Hubert Cailleau, a French Miniature painter, who worked for Jacques de Groote and Arnoult Ganthois de la Cambe, abbots of Marchiennes, and served as court painter to Mary of Hungary, regent of the Netherlands. Cailleau is famous for his delicate illumination of antiphonaries and graduals and es-pecially for his designs made for a mystery of the Passion acted at Valenciennes in 1547.

A crisp copy with wide margins, only one large woodcut (viscum) just touched by the binder’s knife. Title leaf a bit dustsoiled and with marginal restorations, early ownership inscription partly cut away, first dedication leaf and final leaf remargined, a few other ex-pert marginal restorations, small wormhole in outer blank margin of

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Botanik – Zoologie 127

597 – Historiae animalium liber IIII. qui est de piscium & aquatilium animantium natura. Zürich, C. Froschauer, 1558. Fol. (42:27 cm). Mit altkol. Holzsch.-Drucker-marke u. über 700 altkol. Holzschnitten. 20 Bll., 1297 S. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln (mehrfach wiederholte Doppeladler-Prägung, dat. 1562) mit 2 Schließen u. hs. Rtit., berieben u. beschabt, obe-res Kap. eingerissen, mit zahlr. Wurmlöchern. 5.000,–

VD 16, G 1738; Nissen, ZBI 1553; Wellisch A 26.1; Garrison-M. 280; PMM 77. – Erste Ausgabe. Gesners „Historia animalium is consi-dered one of the starting points of modern zoology“ (Garrison-M.). S. 132-141 über Wale und Walfang. Die prachtvollen Holzschnitte qualitätvoll und farblich ausgesprochen nuanciert koloriert. – Etwas gebräunt, stellenw. gering finger- oder stockfleckig, im äußeren weißen Rand stellenw. mit schwacher Feuchtigkeitsspur, anfangs u. am Schluss kl. Wurmlöcher (bis ca. S. 530 nur sehr vereinzelt) mit Buchstabenverlust oder stellenw. Bildberührung, stellenw. (tls. hinterlegte) Einrisse im breiten, weißen Rand, vereinzelt mit Text-berührung, vord. flieg. Vorsatz im Bundsteg eingerissen, Besitzein-träge von alter Hand auf Titel u. Vorsatz. Schönes, breitrandiges Exemplar des Fischbuches.

** First edition. Vol. 4 of Gesner’s famous „encyclopaedia of con-temporary knowledge, intended to replace not only medieval com-pilations but even Aristotle’s work of the same title“ (PMM). With more than 700 finely shaded contemporary coloured woodcut illus-trations of fishes, mussels, marine mammals and marine creatures. – Some browning, staining or faint waterstaining in places, some worming at the beginning and end (very occasionally up to p. 530) with loss of letters, occasionally touching image; tear to front free endpaper and to white margins in places, occasionally touching text; old owner’s inscription to title and endpaper.

Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards (da-ted 1562, repeated double eagle blindstamp) with 2 clasps, some rubbing and worming, corners somewhat bumped, tear to head of spine. Fine, wide margined copy of the fishbook.

– Historia animalium Liber II. de quadrupedibus ovipa-ris. Zürich 1554. Beiband zu Nr. 280 –

– Complete Set –

595 Gesner, C. Historia animalium. Lib. I. de quadrupedi-bus viviparis. – Liber II. de quadrupedibus oviparis. – Liber III. qui est de avium natura. – Liber IV. qui est de piscium et aquatilium animantium natura. – Lib. V. qui est de serpentium natura. 5 Teile (Werke) in 3 Bdn. Zü-rich, C. Froschauer, 1551-1587. Fol. (39,5:27 cm). Mit mehreren (wiederh.) Druckermarken und über 1100 teils ganzseitigen Textholzschnitten. Etwas spätere Schweinslederbände mit blindgepr. Deckelfileten und hs. Rückentiteln, sowie goldgeprägten Wappensupra-libros auf den Vorderdeckeln; etwas angestaubt, gering berieben und stellenweise gering fleckig, Deckel stel-lenweise mit Wurmspuren, 1 Vorderdeckel mit Kratz-spuren; Schließbänder entfernt. 15.000,–

VD 16, G 1723, 1724, 1731, 1738 & 1744; Nissen, ZBI 1549, 1550, 1553, 1556 & IVB 349; Wellisch A 23.1, 24.1, 25.2, 26.1 u. 27.1; PMM 77. – Erste Ausgaben der Teile 1-2 und 4-5; zweite Aus-gabe (1585) von Teil 3. Vollständiges Exemplar der fünfbändigen Historia animalium. Der letzte Teil posthum von J. Carron und C. Wolf herausgegeben. „An encyclopaedia of contemporary know-ledge, intended to replace not only medieval compilations but even Aristotle’s work of the same title“ (PMM). Kollation: 20 Bll., 1104 S., 6 Bll; 4 Bll. (l.w.), 110 S., 1 w. Bl., 27 S.; 6 Bll, 806 (recte 804) S., 14 Bll. (l.w.); 20 Bll., 1297 S. (o.d.l.w.); 6nn., 85 num., 1 w., 11 nn., 1 w. Bll. Bindefolge: 1 & 2, 3 & 5, 4. Die Vorderdeckel mit Wappen-supralibros von Placidus Abt zu Lambach „PAZL“ (1615-1678), der 1640 zum Abt gewählt worden war. Diese Supralibros nachträglich über blindgeprägte Rosetten geprägt, die Vergoldung oxydiert. – Sauberes, nahezu fleckenfreies Exemplar, Bd. 3 etwas gebräunt; ganz vereinzelt mit schwachem Wasserrand, Bd. 3 bis S. 100 mit wenigen Wurmspuren, Bd. 4 bis S. 140 mit Wurmspuren im Außen-rand; Bd. 1, S. 977 mit Einriss (Papierfehler), die Titel der Bde. 1, 3 u. 4 mit unleserlichem Stempel.

** Complete set in uniform bindings. 5 works (parts) bound in 3 volumes. First edition of parts 1-2 and 4-5, second edition of part 3. With above 1100 woodcuts, initials and ornaments. – Very fine copy, only part 3 slightly browned; just very few staines here and there, occasional faint waterstains to margins, some worming to the first 100 to 140 pages of parts 3 and 4, mainly affecting the margins; illegible stamp to 3 titles. Bound in somewhat later pigskin with 17th cent. coat-of-arms of Placidus abbot of Lambach to front covers; little dusted, stained and rubbed; lacking the ties.

– Abbildungen rechts und Tafel 11 –

596 – Historiae animalium liber II. de quadrupedibus ovipa-ris. – Liber III. qui est de avium natura. 2 in 1 Bd. Zü-rich, C. Froschauer, 1554-1555. Fol. (40,5:27 cm). Mit 3 (wiederh.) Holzschn.-Druckerm., 1 Holzschn.-Portr. Gesners u. zus. ca. 260 teils ganzs. Textholzschn. 4 Bll. (l. w.), 110 S., 1 w. Bl.; 27 S.; 18 Bll. (l. w.), 778 (statt 779) S. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln mit 2 Schließen, berieben u. beschabt, etwas fleckig, Ecken bestoßen, oberes Kap. etwas eingerissen, 1 Schließ-band erneuert. 3.000,–

VD 16, G 1724 & 1730; Nissen, ZBI 1550 & Nissen IVB 349; Wel-lisch A 24.1 & 25.1; PMM 77. – Erste Ausgaben. Teil 2 (mit Appen-dix „Quadrupedum viviparorum & oviparorum“ mit eigenem Titel-blatt) und Teil 3. Enthält die Amphibien (mit dem Anhang Vivipare und Ovipare) und die Vögel, diese mit Namenindex in bis zu 10 Sprachen. – Gebräunt u. etwas stockfl., stellenw. finger-, braun- u. wasserfl., wenige S. angeschmutzt, erste Lage mit kl. Wurmgang im weißen Rand, Titel u. Text stellenw. mit tls. geklebten Rand-einrissen, vereinzelt bis in den Text, 2 Bll. mit ergänzter Fehlstelle im weißen Rand, tls. mit hs. Marginalien u. Unterstreichungen von alter Hand. Fehlt die letzte Textseite.

** First editions. Part 2 (and appendix with separate title) and part 3 bound in 1 volume. On amphibia and birds with above 260 wood-cuts. – Browning and some staining, thumbing and waterstaining in places, occasionally somewhat soiled, minor worming to white margins of first leaves, repaired tears to title and text in places, occasionally across text; repaired paper flaw to 2 leaves; ink man-uscript marginalia and underlinigs in places. Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden boards with 2 clasps, 1 strap renewed, rubbing and staining, corners worn, little tear to head of spine. Lacking the last text page.

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(Gesner, C.)

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margined copy, little browning and occasional mild foxing, stronger in places, faint waterstain in lower or outer margin, title of I. lit-tle fingerstained and with 2 small restored holes an p. 361 with small tear to bottom margin, tiny holes to 2 leaves of III. bound in contemporary vellum, somewhat stained, some wormimg and little damages to spine.

599 – Thierbuch. – Fischbuch. – Vogelbuch. – Schlangen-buch. Zus. 4 Werke in 1 Bd. Zürich, C. Froschauer, 1563, 1575, 1581, u. Heidelberg, J. Lancelot für A. Cambier, 1613. Fol. (39:26,5 cm). Mit 4 (3 altkol.) Titelholzschn. u. zahlr. (ca. 700 altkol.) teils blattgr. Textholzschn. Blindgeprägter Schweinslederband d. Zt. über Holz-deckeln mit 2 Schließen, etwas berieben u. beschabt, fleckig, Rücken u. Gelenke sauber restauriert. 8.000,–

VD 16, G 1728, 1742 u. 1735; VD 17 39:125941V; Nissen ZBI, 1552, 1555 u. 1557; Nissen IVB, 350; Wellisch A 23/24.4, A 25.5, A 26.4. – Prächtiger, meist kolorierter Sammelband mit den vier selbständig erschienenen Teilen von Ges(s)ners berühmter zoo-logischer Enzyklopädie („Thierbuch“ in 1. dt. Ausgabe). Nur die Schlangen blieben hier unkoloriert. „An encyclopaedia intended to replace not only medieval compilations but even Aristotle’s work of the same title“ (PMM 77). Die lat. Originalausgaben der Vierfüßer, Fische und Vögel waren 1551-58 zuerst erschienen, der Band über Schlangen wurde erst 1587 posthum herausgegeben. Die Überset-zung des Tierbuchs, Fischbuchs und Schlangenbuchs (mit Anhang „De scorpione“) besorgte Conrad Forer. „Though (Thierbuch was) published while Gesner was still alive, it was probably not autho-rized by him. It contains some passages (especially fanciful of my-thical animals) not found in Gesner’s original“ (Wellisch). Die etwas gekürzte Übersetzung des Vogelbuchs stammt von Rudolf Heuss-lein. – Tls. schwach gebräunt, stellenw. leicht stock-, braun- oder fingerfleckig, meist nur an den Rändern. Einige Bll. fachmännisch restauriert (ergänzte Fehlstellen, Randeinrisse, Feuchtigkeitsspu-ren), Vorsätze erneuert. Erster Titel etwas angeschmutzt u. mit hs. Besitzeintrag von alter Hand.

** 4 works in 1 volume, complete with quadruped-, fish-, bird- and snake-book of Gesner’s „most autoritative zoological book“ (PMM 77). „Thierbuch“ in first German edition. Illustrated with c. 700 con-temporary coloured woodcuts (partly full-page). – Slight browning, foxing or fingermarking in places, mostly to white margins only. Some leaves expertly restored (restored flaws, closed tears, damp-staining). Some duststaining and old ms. owner’s inscription to first title. Bound in contemp. blindstamped pigskin over wooden

598 – Nomenclator aquatilium animantium. Icones anima-lium aquatilium in mari & dulcibus aquis degentium. 2 Tle. in 1 Bd. Zürich, Froschauer, 1560. Fol. (38,5:26 cm). Mit ca. 700 Holzschnitten. 14 Bll., 374 S., 1 Bl. – Angeb.: Ders. Icones animalium quadrupedum. Editio secunda. Ebda. 1560. Mit 145 Holzschnitten. 127 S., 4 Bll. – Ders. Icones avium omnium. Editio secunda. Ebda. 1560. Mit 220 Holzschnitten. 127 S., 4 Bll. Prgt. d. Zt., etwas fleckig, Rücken mit Fehlstellen und Wurm-spuren. 2.000,–I. VD 16 G 1739; Nissen, ZBI 1554; Wellisch A 31.1. – Erste Ein-zelausgabe des Fischbuchs. Mit dem gelegentlich fehlenden Schlussblatt mit Versen aus Psalm XXIV in 4 Sprachen. – II. VD 16 G 1727; Nissen, ZBI 1551; Wellisch A 29.2. – Zweite Auflage der Einzelausgabe zu den vierfüßigen Tieren. Elisabeth I. von England gewidmet. – III. Vgl. VD 16 G 1733, Nissen IVB 352 u. Wellisch A 30.2. – Variante der zweiten lat. Einzelausgabe des Vogelbuchs. So noch nicht in VD 16. Wurde unter Verwendung der Bögen der ers-ten Ausgabe von 1555 hergestellt, mit Ausnahme der ersten Lage A1-6, die aus der 2. Ausgabe von 1560 stammt. Kollation: 127 S., 4 Bll. – Insgesamt stellenweise schwach gebräunt und gering stock-fleckig, nur wenige Bll. etwas stärker betroffen; nahezu durchge-hend mit schwachem Wasserfleck im Außen- oder Fußsteg; Titel von I. mit wenigen Fingerflecken und 2 kl. hinterl. Löchern im w. Rand sowie S. 361 mit kl. Randeinriss, III. S. 97 u. letztes Bl. mit kl. Loch in der oberen Außenecke; insgesamt breitrandiges und sau-beres Exemplar.

** Collection of 3 Latin separate editions of Gesner’s beautifully illustrated works on fishes, quadrupeds and birds in one volume. First separate edition of the books on fishes, second separate edi-tion of the book on quadrupeds, rare variant of the second sepa-rate Latin edition of the book on birds, combining the first quire of the second edition with the quires of the first separate Latin edi-tion from 1555. Some copies of this variant are traceable. – Wide

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Botanik – Zoologie 129

604 Goedart, J. De insectis, in methodum redactus, cum notulorum additione. Opera M. Lister. Item Appendicis ad historiam animalius Angliae, ejusdem M. Lister alte-ra editio hic exhibetur, una cum Scarabaeorum Angli-canorum quibusdam tabulis mutis. London, S. Smith, 1685. (18,5:12,5 cm). Mit 21 (20 gefalt.) Kupfertaf. 4 Bll., 356 S., 2 Bll., 45 S. Hldr. um 1850 mit Rvg., etwas be- stoßen. 300,–Nissen, ZBI 1602; Lisney 46; vgl. Horn-Sch. 8017. – Erste latein. Ausgabe der Lister’schen Bearbeitung von Goedaerts „Metamor-phosis“. Die engl. Or.-Ausgabe war 1682 erschienen, hier mit Zu-sätzen über Muscheln, Schnecken u. engl. Insekten mit entspr. Abbildungen. – Gutes, nur ganz vereinzelt minimal fleckiges Expl.

605 – Metamorphosis naturalis, ofte historische beschrij-vinge… der wormen, rupfen, maeden vliegen witjens, byen, motten ende dierghelijke dierkens meer. 3 Bde. Middelburg, J. Fierens, (1662-1669). (16:11 cm). Mit 3 gest. Titeln, Porträtkupfer u. 126 (2 eingefalt., 1 ge-falt.) Kupfertafeln mit zus. 171 Figuren, alles in schö-nem Altkolorit. Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg., berieben, u. gering bestoßen, Gelenke teilw. mit kl. Beschädigun-gen; Bd. 2 geringfügig abweichend gebunden. 1.500,–Nissen, ZBI 1603; Landwehr, Books with col. plates 64; vgl. Horn-Sch. 8012 (lat. Ausg.). – Erste Ausgabe. „The first basic book on entomology. It is also the first colour plate book in the Low Coun-tries“ (Landwehr). Goedart „not only engraved the plates himself, but also coloured them if so requested by the buyer“ (Landwehr p. 3). Die Tafeln mit schönen Darstellungen von Insekten, meist Schmetterlingen, Raupen und Puppen. – Etwas gebräunt u. gering stockfl.; Bde. 1 & 3 mit Wasserflecken, Bd. 1 auch sporenfleckig, Taf. von Bd. 2 gebräunt, gefalt. Taf. teilw. mit Einrissen.

** First edition. Illustrated with 3 front., portrait and 127 (3 fold-ing) engraved plates, all with contemp. colouring. – Light foxing throughout, some browning, heavier to plates of vol. 2. Waterstain-ing to vols. 1 & 3, some mildew spotting to bottom half of vol. 1, occasional tear to folding plates. Bound in contemp. calf, spines gilt; rubbed, little bumped, small imperfections to hinges, vol. 2 bound slightly deviating.

– Abbildung Seite 129 oben links –

boards with 2 clasps, some rubbing, joints and spine expertly re-stored, endpapers renewed.

– Abbildung Seite 128 oben –

600 Giardino di Fiori Naturalissimi. Rom, G. G. de Rossi, (um 1650). Gr.-4to (35,5:23,5 cm). Mit gest. Titel u. 11 Kupfertafeln. Hlwd. d. 20. Jhdts. 1.000,–Ausnehmend seltene und schöne Folge von Blumenkupfern eines unbekannten Stechers mit Darstellungen von Gebinden aus Ro-sen, Tulpen, Narzissen, Lilien u.a., verlegt durch Giovanni Giacomo de Rossi (1627-1691) aus der berühmten römischen Druckerfami-lie. Größe und Komposition der Tafeln erinnern an Nicolas Roberts im gleichen Zeitraum erschienene Blumenfolge „Variae ac multifor-mes florum species“. – Stellenw. schwach stockfleckig, Titel mit hs. Nummerierung, Bibl.-Stempel recto u. verso sowie kl. Trocken-stempel, Tafeln mit Trockenstempel, erste Taf. mit Bibl.-Stempel verso, Ausgeschieden-Stempel auf hinterem Innendeckel. Sehr breitrandig.

** Very rare and fine suite of 11 flower engravings and engr. title, in size and composition reminiscent of Nicolas Robert’s flower suite „Variae ac multiformes florum species“ of the same period. – Faint foxing in places, manuscript numbering and library stamp to title and first plate (verso), embossed stamps to title and plates, deac-cession stamp to rear pastedown. Very wide margined. Bound in recent half cloth.

– Abbildung Seite 128 unten –

601 Gleichen-Rußwurm, W. F. v. Das Neueste aus dem Reiche der Pflanzen, oder Mikroskopische Untersu-chungen und Beobachtungen der geheimen Zeu-gungstheile der Pflanzen in ihren Blüten, und der in denselben befindlichen Insekten. Herausgegeben, ver-legt und mit den nöhtigen … illuminirten Abbildungen versehen von J. C. Keller. Nürnberg, C. de Launoy Er-ben, 1764 (= 1763-1766). Fol. (40:26,5 cm). Mit 3 gest. Vign. u. 51 altkolorierten Kupfertafeln. 3 Bll., 8 S., 2 Bll., 72, 40 S., 4 Bll., 26 S. Hprgt. d. Zt., berieben u. bestoßen. 5.000,–Nissen, BBI 716; Stafleu-C. 2037; Horn-Sch. 7960; Roper 33; Mar-tin 67; zum Illustrator vgl. Nissen, BBI I, 177f. – Erste Ausgabe ei-nes frühen Prachtwerks der Mikroskopie, hervorragend illustriert. Enthält auch 6 Tafeln mit Darstellungen von Mikroskopen. „Seine vielfältigen Beobachtungen legte er in Wort und Bild in mehreren Werken nieder, die durch ihre trefflichen, gut kolorierten Kupfer be-stechen und die Zeugen sind jener Zeit einer ergötzlichen Salonmi-kroskopie des Rokoko“ (NDB VI, 448). – Stellenw. etwas fleckig, 1 Tafel mit kl. Randeinriss. Gest. Exlibris mit dem Wappen der Nürn-berger Patrizierfamilie Löffelholz v. Colberg, wohl Georg Wilhelm Friedrich Löffelholz.

** First edition. Comprising 51 plates with contemporary colour-ing. – Some foxing or staining here and there, small marginal tear to 1 plate.

– Abbildung oben –

602 – Versuch einer Geschichte der Blatläuse und Blat-lausfresser des Ulmenbaums. Nebst einer Vorrede des Prof. Delius. Nürnberg, Weigel u. Schneider, 1787. 4to (26,5:22 cm). Mit 1 gest. Vignette u. 4 kol. Kupfertafeln. 4 Bll., 28 S., 1 Bl. Brosch. d. Zt., Rücken unten mit Fehl-stelle. 300,–Nissen, ZBI 1593; vgl. Horn-Sch. 7963 (EA. 1770). – Zweite Ausga-be. – Unbeschnitten. Text gering gebräunt.

603 (Gmelin, J. G. Flora Sibirica sive historia plantarum Si-biriae). Nur Tafeln. 4 in 2 Bdn. (St. Petersburg, Akademie der Wissenschaften, 1747-1769). 4to (31,5:25 cm). Mit 286 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Gebrauchsspuren u. ohne Einband. 2.000,–Nissen, BBI 721; Stafleu-C. 2047; Hunt 531; Junk, Rara 218f.; SKI 1103; Cat. Russica G 739. – Die Tafeln zum Werk über die bo-tanischen Ergebnisse der „Großen Nordischen Expedition“ nach Sibirien (1733 ff.). „Fundamental work on Siberian plants“ (Hunt), laut SKI in 650 Exemplaren gedruckt. – Tafeln tlw. kleiner im Format oder angerändert; vereinzelt geknittert; stellenw. fleckig, vereinzelt mit starkem Plattenton; 4 Taf. ankoloriert.

** Plates to all 4 vols., bound in 2 vols. – Staining and foxing in places, few plates heavily toned, 4 plates coloured, creasemarks to few plates. Plates only. Contemp. half calf, very worn, and without binding.

Nr. 601

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus130

Ein Haupttitelblatt ist nie erschienen. – Sauberes, nahezu flecken-freies Exemplar; die Umschläge teilw. mit geringen Läsuren, der zu Heft 1 gebräunt; die Taf. mit der unkol. Druckvariante verso ge-stempelt und mit Kaufvermerk von 1946; fehlt möglicherweise 1 Bl. zu Pteroglossus Wiedii aus Heft 4, die Taf. dazu sollte erst im nicht mehr erschienenen Heft 5 folgen.

** First German edition of the revised translation of Gould’s first Monograph. Scarce. Comprising 36 lith. plates with vibrant colour-ing, 2 lith. plates on anatomical details and 3 additional uncoloured (1 printing variant, 2 duplicates) plates. Both versions of text to „Pteroglossus flavirostris Fraser“ present. Printed front wrapper of second issue in 2 variants present. No title-page was published. – Clean, uncut copy, only very few faint spots of foxing, mainly to outer edges of leaves. Conceivably lacking 1 leaf of text from 4th issue, belonging to a plate that was to come with the never pub-lished 5th issue. Loose in the original printed wrappers, in modern half-cloth case; lacking rear part of wrapper to 2nd issue.

– Abbildungen oben rechts und Tafel 20 –

608 Grant Herbier. – Le grant herbier en francoys. Con-tenant les qualitez vertus proprietez des herbes arbres, gommes & semences. Extraict de plusieurs traictez de medicine. Nouvellement imprime. Paris, Ja(c)ques Ny-verd, 1521. Kl.-fol. (27:20 cm). Mit 2 versch. gr. Holz-schnitt-Druckerm. u. ca. 280 Pflanzenholzschnitten. 118 (statt 119) nn. Bll. Späterer Ldr. mit goldgepr. De-ckelfilete, stark beschabt, Rückdeckel mit Wurmgang u. geklebtem Riss, Rücken mit Wurmgang u. restaurierter Fehlstelle am Fuß, Innengelenke angebrochen, Bindung teils gelockert. 2.000,–Vgl. Nissen, BBI 2331, Wellcome I, 3111, Hunt 35 u. Fairfax Mur-ray 226 (andere Ausgaben). – Sehr seltene, frühe Ausgabe des berühmten französischen Herbariums, erstmals als „Arbolayre“ 1487/88 in Besançon erschienen (GW. 2312). „Complete and undamaged copies are almost unheard of. The work is also ex-cessively rare in either 15th- or 16th century editions“ (Anderson, Herbals p. 99). „It is not based on the German or Latin herbals

606 Goethe, R., H. Degenkolb u. R. Mertens. Die wich-tigsten deutschen Kernobstsorten. Herausgegeben im engen Anschlusse an die „Statistik der deutschen Kern-obstsorten“. Gera, A. Nugel, 1894. 4to (25,5:19 cm). Mit 104 farb. lith. Tafeln mit je 1 Bl. Erklärung. 3 Bl., 13 S.; 2 Bll. Alter Hlwd., etwas berieben. 450,–Die prachtvollen Tafeln zeigen 45 Äpfel- und 49 Birnensorten. Vor-liegend mit dem eingebundenen Ergänzungsband mit weiteren 10 Tafeln (oben mitgezählt, 8 Äpfel u. 2 Birnen). – Leicht gebräunt; Titel etwas fleckig.

607 Gould, J. Monographie der Ramphastiden oder Tu-canartigen Vögel. Aus dem Engl. übers., mit Zusätzen von J. H. F. Sturm u. J. W. Sturm. 4 Hefte (= Lieferun-gen). Nürnberg, auf Kosten der Hrsg., 1841-47. Fol. (34,5:25,5 cm). Mit 2 lith. Schematafeln, 36 prachtvoll altkol. lith. Tafeln von F. Sturm nach Gould sowie 3 zusätzlich beigelegten unkol. wiederholten Taf. 41 (statt 42?) Bll. Bedruckte OU., lose in mod. Hlwd-Kassette; hinterer Umschl. zu Heft 2 fehlt. 4.000,–Nissen, IVB 379; Zimmer 256; vgl. Sitwell-Buchanan 101 (pl. 32). – Selten. Erste deutsche Ausgabe von Goulds erster monographi-scher Beschreibung einer Vogelgattung, zugleich die einzige über-setzte seiner Monographien. „Based on Gould’s Monograph of the Ramphastidae…, but considerable of the matter is rewritten or revised and there are additional species described herein for the first time. The plates are sometimes redrawn and reduced from Gould, but frequently altered or designed afresh“ (Zimmer). Zusätz-lich zu den prachtvollen kolorierten Tafeln und den beiden Tafeln mit anatomischen Details zu dem Aufsatz „Beobachtungen über die Anatomie der Tukane“ von R. Owen u. R. Wagner, sind dem vorligenden Exemplar 2 wiederholte unkolorierte Tafeln sowie 1 unkolorierte Variante (Pteroglossus Langsdorfii, Druck der kol. Taf. bei Renner & Comp., der unkol. bei I. C. Flachenecker) beigegeben. Das Textblatt zu „Pteroglossus flavirostris Fraser“ in der verworfe-nen und der korrigierten Fassung vorliegend. Von dem Umschlag des 2. Heftes liegen 2 abweichende Drucke des Vorderdeckels vor.

Nr. 605 Nr. 607

Botanik – Zoologie 131

VD 17 3:623314T; Wellcome III, 165; Waller 10815; Eales 1038; Horn-Sch. 8583; vgl. Nissen, ZBI 1715 (dt. A. 1687). – Erste latei-nische Ausgabe. Die Tafeln mit Darstellungen von mit Hilfe eines von Griendel erfundenen Mikroskops stark vergrößerten Tieren (Ameisen, Flöhe, Fliegen, Mücken), Samen, Haaren, Geweben etc. Griendel war als Optiker und Instrumentenbauer in Nürnberg und Wien tätig (vgl. Doppelmayr, S. 111 ff.). – Tlw. wasserrandig, Tafel zu S. 13 im Rand etwas tintenfleckig, Titel u. Schlussbl. gebräunt; Tafeln tlw. angeschnitten, Taf. zu S. 11 mit kl. Randeinriss u. im Rand etwas geknittert.

** Waterstaining in places; marginal ink stains to 1 plate; browning to title and last leaf; plates partly cropped, small marginal tear and some creasing to 1 plate. Later boards, somewhat rubbed, brown-ing to endpapers.

– Abbildung oben –

611 Hahn, C. W. Monographie der Spinnen. Monographia aranearum. 8 Lieferungen in 1 Bd. Nürnberg 1820(-1836). 4to (25,5:21,5 cm). Mit lith. Titel u. 32 kolo-rierten lithographierten (20) oder gest. (12) Tafeln. Neuerer Hprgt. (OU. beigebunden, von Lief. 7-8 nur Vorderdeckel). 2.000,–Nissen, ZBI 1798; Junk, Rara 137 Anm. („selten … ist geschätzt“); vgl. die von Peter Sacher hrsg. und kommentierte Faksimileausga-be (Leipzig 1988). – Sehr selten. Die erste deutschsprachige Mo-nographie über Spinnen im vollständigen Zustand. „Aufgrund der heute noch gültigen neun Erstbeschreibungen, aber auch wegen seines monographischen Charakters und seiner überdurchschnitt-lich guten Zeichnungen gehört (das Werk) zu den wissenschaftlich noch immer relevanten und zudem auch wissenschaftshistorisch wertvollen Frühwerken der Arachnologie“ (Sacher 138).

Die ersten beiden Lieferungen erschienen im Selbstverlag und wur-den in Kommission durch Lechner vertrieben, ab Lief. 3 übernahm Lechner den Verlag. Laut einer beiliegenden „Subscriptions-Anzei-ge für Entomologen“ vom Dezember 1830 erklärte Hahn das Werk nach dem Erscheinen der ersten fünf Hefte „hiermit als geschlos-sen, da bei dem äußerst langsamen Erscheinen derselben weder ich noch die Titl. Abnehmer das Ende erleben würden“. Das Werk wurde danach laut OU. von „mehreren Naturkundigen“ heraus-gegeben und die Tafeln nicht mehr in Lithographie, sondern laut

but is a French version of the ‚Antidotarium (Secrets de Salerne)‘ of Platearius, called ‚Circa instans‘, copied from one of the 15th-century manuscripts of that text“ (Hunt). Die schönen Pflanzen-holzschnitte sind jeweils ca. 6,5:6 cm groß. Der rot und schwarz gedruckte Titel mit großer Initiale mit Drolerie und Druckermarke von Jacques Nyverd, am Schluss Druckermarke von Francois Reg-nault. – Durchgehend gebräunt u. teils fleckig, Titel mit ergänztem Eckabriss mit etwas Bildberührung bzw. verso Buchstabenverlust, 1 Bl. mit Einriss im Bundsteg, stellenw. mit hs. Marginalien sowie „nota“ mit hübsch gezeichneter Fingerweiser-Hand, 1 Bl. mit kl. Loch mit Buchstabenverlust, Bl. p. iiii am oberen Rand mit etwas Textverlust angeschnitten, Holzschn.-Initialen tls. ankoloriert, Bll. o.vi-q.i im Bund verstärkt, Titel mit Besitzeinträgen von alter Hand. Fehlt Bl. a.vi.

** Browning, thumbing and waterstaining, marginal defects, partly with some loss. Some manuscript marginalia and finely drawn fin-ger pointers to margins in places, old ownership inscriptions to title. Lacking 1 leaf.

– Abbildung unten –

– On the Preservation of Botanical Gardens – 609 Grégoire, (H. B.). Rapport fait au nom des comités des

finances, des domaines et d’instruction publique (sur la conservation des jardins botaniques). (Paris), Imprime-rie Nationale, an II (= 1794). (19:12,5 cm). 10 S., 1 w. Bl. Ohne Einband. 150,–Martin-W. 15678. – Erste Ausgabe, selten. Nimmt auch auf die Nationalparks und Botanischen Gärten in Cayenne, Charlestown und New York Bezug (S. 7). „He advocated a spirit of universal cooperation, with the intelligentsia of the various countries taking the lead“ (ESS VII, 166).

610 Griendel von Ach, J. F. Micrographia nova: sive nova & curiosa variorum minutorum corporum… microscopii ope adauctorum & miranda magnitudine repraesenta-torum descriptio. Nürnberg, Zieger, 1687. 4to (21:16,5 cm). Mit 55 Figuren auf 32 (24 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bll., 64 S. Neuerer Rsch., etwas berieben, Vorsätze gebräunt. 2.000,–

Nr. 608

Nr. 610

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Hahn, C. W.)

132

613 – u. C. L. Koch. Die Arachniden. Getreu nach der Na-tur abgebildet und beschrieben. Bde. 1-4, 7, 10-11 u. 15-16 (von 16) in 33 (statt 42) Heften u. 1 Band. Nürn-berg, Zeh (ab Bd. 13) Lotzbeck, 1831-1848. (21:14 cm). Mit 269 (statt 324; gesamt 563) altkol. gest. Tafeln. Or.-Umschläge (Hefte), Bde. 1-3 lose in Einbandde-cke d. Zt. mit erneuertem Rsch. u. Hldr. d. Zt. (Bde. 10-11), berieben, Rücken teilw. lose; Heftungen teilw. defekt. 1.200,–

Nissen, ZBI 1800. – Teilstück der bedeutenden Reihe, die auch viele Erstbeschreibungen enthält. Das von Hahn (1786-1835) be-gonnene Werk wurde von Carl Ludwig Koch (1778-1857) ab Bd. 3 weitergeführt. – Etwas gebräunt u. vereinzelt gering fleckig, Titel von Bd. 10 u. 11 mit altem Stempel (teilw. gelöscht). Fehlen die Bde. 5-6, 8-9, 12-14, sowie die Hefte 7/2-6, 15/1 u. 16/5-6. Bis auf 15/1 und 16/5-6 alle fehlendenTeile in Fotokopie vorliegend, die Taf. hier teilweise ebenfalls koloriert. Fehlt außerdem die Taf. 552 in Bd. 16. – Dazu: 1. 34 (inkl. 2 Dubletten) unkol. Tafeln der Bde. 1-2. Teilweise wohl Probedrucke; die Dubletten mit hs. Zusätzen über zu verwendende Farben. – 2. 31 altkol. gest. Tafeln zu Zeckenar-ten. Die Taf. in Tinte hs. nummeriert IV, 1-30 (ohne 11) und 7, 8; die Darstellungen auf den Taf. 1-30 in Tinte nummeriert (1-110), die Taf. 7 u. 8 mit hs. Zusatz „Muster“, alle ohne Legende. Taf. 15 auch als fertige unkol. Taf. mit gedruckter Tafelnummer, Legende etc. vor-liegend. – Unterschiedlich beschnitten, fleckig u. angeschmutzt. – 3. 5 (1 kol.) lith. Tafeln zu Zeckenarten (4) und Spinnen (1). – Zus. 14 Bde. bzw. Mappen. oRR/Waf.

614 – Die Arachniden. Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben. Bde. 1-2 (von 16) in 11 (statt 12) Hef-ten. Nürnberg, Zeh, 1831-1835. (21,5:13,5 cm). Mit 66 (statt 72) altkol. gest. Tafeln. 129; 64 (statt 75) S. Or.-Umschläge, etwas fleckig u. lädiert; fehlt der vordere Umschl. von H. 4 aus Bd. 1. 300,–

Nissen, ZBI 1800. – Stellenweise gering fleckig, vereinzelt Tafel-nummer, bei Taf. 6 auch Legende angeschnitten. – Dazu: Ders. Die wanzenartigen Insecten. Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben. Bde. 1-2 u. Teilstück von Bd. 3 (von 9) in 1 Bd. Nürnberg, Zeh, 1831-1835. Mit 78 teilkol. Kupfertaf. Hlwd. d. Zt., berieben, vorderes Innengelenk gebrochen. – Nissen ZBI 1799; Horn-Sch. 9404: „Sehr selten“. – Bde. 1-2 mit zus. 72 Tafeln sowie Bd. 3 bis zu. S. 16 und den zugehörigen Taf. 73-78. – Etwas fleckig.

Nachricht des Verlegers in Zinkdruck erstellt. Textkollation nach Lieferungen: 1: Lith. Titel, 14 S., 1 Bl. – 2: 3 Bll. (Vormerkung u. Inhalt deutsch sowie Inhalt lat./deutsch). – 3: 2 Bll. (Anzeige u. In-halt, jeweils lat./deutsch). – 4: 2 Bll. (Nachricht u. Inhalt, jeweils lat./deutsch). – 5: 1 Bl. Inhalt lat./deutsch. – 6: 2 gest. Bll. (Nachricht u. Inhalt. jeweils lat./deutsch). – 7: 1 gest. Bl. Inhalt lat./deutsch. – 8: 1 gest. Bl. Inhalt lat./deutsch. – Die 2 Bll. „Vormerkung“ mit dem nur deutschen Text zur Lieferung 2, die Sacher nur in 2 von 13 von ihm berücksichtigten Exemplaren feststellen konnte, sind vor-liegend offenbar aus einem anderen Exemplar genommen (lose, wasserrandig u. ungestempelt), so dass vorliegend beide Varian-ten vorhanden sind; mit der kleinformatigen gestochenen „Nach-richt“ Lechlers in Lief. 6 ein absolut vollständiges Exemplar. Die Umschläge vorliegend datiert 1820, 1821, 1822, 1826, 1827, 1831, 1834 und 1836; der Umschlag von Lief. 1 entspricht dem von Lief. 2, jeweils mit derselben hs. Preisänderung von 3 in 2 Gulden rhei-nisch etc., nur die Nummer des Heftes und das Jahr abweichend (vgl. Sacher 123ff. zur Enstehungsgeschichte und zu den Datie-rungsproblemen). – Stellenw. stockfleckig, nur wenige Tafeln be-troffen; wenige Tafeln etwas gebräunt; 1 Tafel oben angeschnitten; Umschläge tlw. lose. Gest. Titel, die Umschläge u. mehrere Text-bllätter mit kl. Stempel der Thun-Hohenstein’schen Biblibliothek in Tetschen.

– Abbildung oben –

612 – Ornithologischer Atlas oder naturgetreue Abbildung und Beschreibung der aussereuropäischen Vögel. 6 (von 17) Lieferungen. Nürnberg 1834-38. (21:13 cm). Mit 48 (statt 136) kol. Kupfertafeln. 70 S. (nicht fort-laufend paginiert). OU., etwas angestaubt, Heft 14 fleckig. 400,–

Nissen, IVB 405 (führt 18 Lieferungen auf, Tafelanzahl aber iden-tisch); Zimmer 281; nicht bei Anker. – „(The) plates are descripti-ve and illustrative of various birds not found in Europe. The work was issued in 17 parts, of which only the first 6 were completed by Hahn. After Hahn’s death the remaining parts were written and published by Küster“ (Zimmer). Vorhanden die Hefte 1, 7, 12-15. – Tafeln stellenweise mit leichtem Abklatsch, Heft 14 im Rand braun-fleckig.

** 6 (of 17) issues with 48 (of 136) col. engr. plates. – Occasional mild offsetting to plates, some foxing to very few plates, brownish staines to edges of issue 14. Original wrappers, issue 14 stained and soiled.

Nr. 611

Nr. 617

Botanik – Zoologie 133

widow and general index in vol. 13. 20th cent. half-calf, ms. num-bering to spines.

– Abbildung oben –

619 – Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arz-neykunde gebräuchlichen Gewächse, wie auch solcher, welche mit ihnen verwechselt werden können. Bd. 3-4 in 1 Bd. Berlin 1813-16. 4to (29:24 cm). Mit 96 altkol. gest. Tafeln. Alter Hldr., etwas bestoßen, Rücken stark berieben. 500,–Nissen, BBI 815; Stafleu-C. 2508. – Tafeln vereinzelt etwas ge-bräunt, gering fleckig, gegen Ende schmale Feuchtigkeitsspur im oberen Rand, Titel mit Stockflecken. Bd. 3 Tafel 5 mit Klebespuren im Rand.

620 Hedwig, J. Species muscorum frondosorum. Opus postumum. ed. a Fr. Schwaegrichen. – Supplementum primum (- quartum, sectio prima) (= alles Erschienene). Hauptbd. u. 11 Tle. in zus. 8 Bdn. Leipzig, Barth, 1801-42. 4to (Hauptbd. 27:21 cm, Suppl. 26:20,5 cm). Mit 7 wiederh. gest. Titelvign., 1 Falttab. u. 403 altkol. Kupfertaf. Uniforme Hprgt. d. 19. Jhdts., Spuren von Rückenbeschriftung, etwas berieben, bestoßen, Rü-cken angestaubt. 5.000,–Nissen, BBI 830 u. 831; Stafleu-C. 2532 u. 11.427; Pritzel 3885; DSB VI, 218; NDB VIII, 191. – Erste Ausgabe, mit den Supplemen-ta. Selten so komplett. Text u. Tafeln (mit Ausnahme der Taf. 126-150) vollständig auf Velin gedruckt. Monographie über Moose mit deren moderner Klassifikation. H. verbesserte Linnés grobe Eintei-lung und wurde damit zum Begründer der modernen Muscologie. Hedwigs letztes Werk posthum von seinem Schüler Schwaegri-chen ediert und bis 1842 mit dessen eigenen Supplementen (mit 325 mit 3* weiteren Tafeln) fortgesetzt zu einem Katalog sämtlicher bekannter Laubmoose aller Erdteile. Die Abb. unter Zuhilfenahme des Mikroskops fein ausgearbeitet nach Zeichnungen des Autors. – Text stockfleckig, die Tafeln tls. schwach gebräunt, weitgehend je-doch frisch, In Suppl. III,1 obere Außenecken einiger Taf. u. Textbll. etwas gestaucht. Ohne das 1802 für den Hauptband erschienene Zusatzblatt für die Beschreibung von ‚Hypnum abietinum‘, ansons-ten vollständig. Die genaue Kollation auf Wunsch verfügbar. Breit-randiges Exemplar.

Fehlender Teil von Bd. 3 sowie Bd. 4 in Fotokopie mit kol. Darstel-lungen beiliegend. – Zus. 3 Bde./Mappen. oRR/Waf.

615 Harris, M. An exposition of English insects. London, White & Robson, 1782. 4to (30:21,5 cm). Mit gest. Titel (engl.), 1 gest. Detailtaf., 1 kol. gest. Schemataf. u. 50 kol. Kupfertaf. 1 Bl. franz. Titel, 166 S., 2 Bll. Neue-rer Hldr. 1.200,–Nissen, ZBI 1838; Horn-Sch. 9698; Lisney 242. – Zweite Ausgabe, engl.-französ. Paralleltext. Eines der Hauptwerke des englischen Entomologen u. Kupferstechers, der die fein u. genau ausgeführ-ten Illustrationen zu seinen Werken selbst zeichnete u. stach. Mit der meist fehlenden Taf. „Scheme of colours“. – Etwas gebräunt u. stockfleckig; gest. Titel gebräunt, mit Bildabklatsch u. Widmung oben von George Henry Haslewood an seinen Sohn Edward Hasle-wood, dat. 1833. Ohne den oft fehlenden engl. Drucktitel. Ein Por-trät ist nach Lisney zu dieser Ausgabe nicht erschienen.

** Second edition. – Some browning and foxing; old ms. dedica-tion and offsetting to engr. title. Lacking engl. printed title. Recent half-calf.

616 Harsdörffer, Johann Christoph (Nürnberg – gest. 1710). Nelke. Signierte Aquarellmalerei in Rosa, Weiß und Grün. O. O. (Nürnberg) 14. Nov. 1707. Blattgr. 18,5:9,5 cm. Unter Passepartout montiert.*# 250,–Thieme-B. XVI, 66: „…war infolge seiner überaus naturgetreuen Blumenmalerei bekannt“. Dekorative Darstellung. – Etwas knittrig, gering fingerfleckig, wenige minimale Randeinrisse, unten alte Falt-spur.

617 Hasegawa Keika. Keika Hyakugiku (jap.: Keikas 100 Chrysanthemen). 3 Bde. (alles Erschienene). Kyôto, Yamada Naojirô, Meiji 26 (1893). (31:22,5 cm). Mit 66 blattgr. u. 9 doppelblattgr. farb. Holzschnitten. Xy-lographisch bedruckte Doppelbll. in Blockbuchbin-dung. Or.-Umschl. mit xylogr. Titel; etwas fleckig u. ge- braucht. 1.500,–Nissen, BBI I, S. 242 (nur Bd. 1-2); Kerlen 814 (nur Bd. 1). – Selten vollständig wie vorliegend, auch in der Bibliothèque Nationale in Paris und der National Art Library im Victoria & Albert Museum in London sind nur 1 bzw. 2 Bände vorhanden. Mit prachtvollen Dar-stellungen verschiedener Chrysanthemenarten. – Etwas gebräunt, gelegentlich fleckig, Schlussblatt von Bd. 1 mit Randausriss (ohne Text- oder Bildberührung). Japanische Sammlerstempel zu Beginn u. am Ende der Bände.

** 3 vols. (all published). With 66 full-page and 9 double-page coloured woodcuts of chrysanthemums. – Some browning, occa-sional staining, ownership seals at ends. Original printed wrappers, somewhat stained, worn.

– Abbildung Seite 132 unten –

618 Hayne, F. G. Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse, wie auch solcher, welche mit ihnen verwechselt werden können. Bd. 1-4 u. 6-13 (von 14) in 12 Bdn. Berlin 1805-37. 4to (28,5:23,5 cm). Mit lith. Porträt u. 576 altkol. gest. Tafeln. Hldr. d. 20. Jh. mit Rückenschild u. hand-schriftlicher Bandbezeichnung. 5.000,–Nissen, BBI 815; Stafleu-C. 2508. – Erste Ausgabe. Die fein ge-stochenen und kolorierten Tafeln von F. Guimpel sowie C. und P. Haas zeigen jeweils die ganze Pflanze sowie Blütenstände und Samen. Bd. 12-14 wurden nach Haynes Tod von J. F. Klotzsch, J. F. Brandt und J. T. C. Ratzeburg herausgegeben. Ohne Bd. 5 mit weiteren 48 Tafeln u. Bd. 14, von dem nur noch 2 Hefte mit zus. 24 Tafeln erschienen. Bd. 13 vorliegend ohne das Vorwort von Haynes Witwe und das Generalregister für die Bde. 1-13. – Text teilw. ge-ring gebräunt u. etwas fingerfleckig. Tafeln vereinzelt fleckig, meist im Rand, das weiße Kolorit etwas oxydiert, vereinzelt stärker (z.B. Tafel 1 in Bd. 12). Tafeln in Bd. 10 später angefalzt u. hier teilw. leimfleckig, Tafeln in Bd. 3 im Bund gebräunt u. mit Moderspuren (kleine Reparaturen). Einige Buchblöcke angebrochen, Tafeln hier gelockert.

** Vols. 1-4, 6-13 (of 14) of one of the finest German medical bota-ny works. With lith. portrait and 576 engraved plates in contempo-rary colouring. – Slight browning and thumbing to text, spotting in places to plates, mostly marginal, some oxidation to white colour-ing, occasionally stronger. Glue stains to inner margin of plates in volume 10, browning and some mildew to inner margin of plates in volume 3. Few bookblocks broken. Without preface by Hayne’s

Nr. 618

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Hedwig, J.)

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Nissen ZBI 1875; Horn-Sch. 9971; Heidtmann 13994 (nur Lfg. 1-2). – Erste Ausgabe. Selten im Handel. Die mit Hilfe eines Sonnenmik-roskops erstellten, auf Salzpapier abgezogenen Fotos auf Träger-kartons mit gold gedruckten Rahmen montiert. Sie zeigen Details verschiedener Insektenarten. Die kolorierten Blätter der Lieferung 1 sämtlich kalligraphisch mit lateinischen und deutschen Bezeich-nungen versehen, hier auch der Zusatz „I. Lieferung“ auf dem Umschlag kalligraphisch eingesetzt. Ab Lieferung 2 die Bezeich-nungen auf den Trägerkarton gedruckt. Tafelnummerierung der Lieferungen 1-2 kalligraphisch, ab Lieferung 3 ebenfalls gedruckt. Paginierung ab Lieferung 3 fortlaufend. – Nahezu fleckenfrei, Text teilw. etwas gebräunt, die Tafeln der letzten Lieferung stärker ver-blasst, hier die Retuschen deutlich hervortretend.

** First edition. Extremely scarce on the market. Original photo-graphs of entomological subject created with a solar microscope. Comprising 100 (50 col.) plates. – Faint browning to text, else a very fine copy. Loose in contemp. cloth portfolio.

– Abbildung unten –

623 Heer, O. Flora fossilis Helvetiae. Die vorweltliche Flo-ra der Schweiz. In 2 Bde. gebunden. Zürich, Wurster, 1876-1877. Fol. (37,5:28 cm). Mit 70 tlw. getönten lith. Tafeln. VI S., 1 Bl., 100 S.; 1 Bl. Anz., 1 Bl., S. 101-182. Hldr. d. Zt., Rücken lädiert, u. Hlwd. d. Zt. 400,–Nissen, BBI 834; DSB VI, 222. – Erste Ausgabe. Zusätzlich Titel der ersten Lieferung eingebunden (datiert 1876). – Tafeln tlw. stärker gebräunt u. vereinzelt etwas stockfleckig; alle Tafeln verso u. meh-rere Textseiten mit Stempel, tlw. etwas durchschlagend.

624 Helmhack, A. Vor Unterschiedliche Professionen dien-liches Laubwerck. Erster Theil. Gest. Titel u. 6 Kupfer-tafeln von Helmhack. – Unterschiedliche Einfassungen von Laubwerck Darein zu Schreiben oder Mahlen. Drit-ter Theil. Gest. Titel u. 5 Kupfertafeln von Helmhack. Zus. 2 Tle. in 1 Bd. (Nürnberg), J. C. Weigel, (um 1700). Qu.-fol. (21,5:33 cm). Pp. d. 20. Jh. 500,–Ornamentstichkat. Bln. 91 (Teil 2-3). – Seltene Folgen von Abraham Helmhack. Schöne Musterbücher für Akanthusranken, Teil 1 mit Tierdarstellungen darin, die Ranken in Teil 3 leer. Teilw. mit dem Monogramm von Helmhack in der Platte. – Alle Blätter vereinzelt u. auf Papier im oberen Rand montiert, Folge 3 vor 1 eingebunden.

** Only complete edition. 8 vols. Hedwig’s latest work, posthu-mously published by Schwaegrichen in 1801, and 4 supplements in 11 parts written by Schwaegrichen alone until 1842. With folding chart and 403 engr. contemp. coloured plates. Describes the then known moss species from all over the world. – Scattered foxing to text in places, minor creasing to upper corners of a few plate and text leaves in supplement II,1. Large paper copy. Bound in 19th century half-vellum, some duststaining to spines, boards some-what worn.

– Abbildung oben –

621 – Theoria generationis et fructificationis plantarum cryptogamicarum Linnaei. Retractata et aucta. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1798. 4to (26,5:21 cm). Mit 43 (42 altkol.) Kupfertaf. XII, 268 S. Interims-Kart. d. Zt., Kan-ten bestoßen, Rückenbezug mit Fehlstellen. 800,–Nissen BBI, 832; Stafleu-C. 2536; Soulsby 693. – Zweite, maßgeb-liche u. erweiterte Ausgabe. Der Text um 2 Kapitel erweitert, die Ta-feln um 6 ergänzt. Untersuchung der Lebenszyklen und Fortpflan-zung der Farne, Pilze, Moose, Algen und Flechten unter Einführung einer neuen Systematik, die im 20. Jhdt. als nach-linnéischer Aus-gangspunkt für die Nomenklatur der Laubmoose anerkannt wurde. Hedwig wandte erstmals das Mikroskop auf die Erforschung einer bestimmten Pflanzengruppe an. Die fein gestochenen Kupfer nach Zeichnungen des Autors. – Text etwas gebräunt, stockfleckig u. oben unaufgeschnitten, Tafeln auf holländischem Bütten frisch.

** Second and definite edition, the text entirely reworked and en-larged by two chapters, the plates reengraved and augmented by six. The starting point of the modern nomenclature of mosses, based on the first correct description of their life history and repro-duction. – Some browning and foxing to text, plates on fine Dutch paper and crisp. Preliminary contemp. boards, spine worn. Large paper copy, upper edges uncut.

622 Heeger, E. Album microscopisch-photographischer Darstellungen aus dem Gebiete der Zoologie. 4 Liefe-rungen. Wien, Ueberreuter, 1860-63. Gr.-8vo (26:18,5 cm). Mit 100 (50 kol.) montierten photographischen Tafeln. 83 S., 2 Bll., 4 Bll. aufgez. Zwischentitel. Text in Orig.-Brosch., die Tafeln lose, zusammen im Lwd.-Mappe d. Zt. 2.000,–

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sauber in Rot und Schwarz beschriftet. Lose in Gat-tungsbogen, diese wiederum in ca. 70 Familienmappen zusammengefasst.*# 800,–

Wissenschaftlich-pharmazeutisches Herbarium der Hilde Laut aus Herborn/Dillkreis. Eine beiliegende Bescheinigung der Amts-Apo-theke Dr. Paul Rittershausen, Inh. Apotheker Walther Rittershau-sen, vom 31. Juli 1946 bestätigt, dass die Praktikantin die Pflanzen selbst gesammelt und die Sammlung selbst zusammengestellt hat. Enthält: Arnika, Baldrian, verschied. Disteln, Glockenblumen, Ho-lunderblüten, Kamille, Knöterichgewächse, Löwenzahn, Wermut und vieles mehr. Die Beschriftung gibt jeweils den deutschen und lateinischen Namen sowie auch Fundort und -datum an. Lose lie-gen bei eine „Anweisung zum Gebrauch der Herbarmappen“ der Süddeutschen Apotheker-Zeitung Stuttgart, 2 Blocks mit Pflanzen-zetteln zum Botanisieren, einige bedruckte Schildchen zum Auf-kleben auf die Familienmappen und unbeschriftete Etiketten sowie 2 sogenannte „Steife Mappen“ mit hs. Namensschild, in eine ist innen die zu dem Herbarium gehörende Systemtabelle montiert. – Mit Alters- und Lagerspuren, Pflanzen etwas brüchig, jedoch weitgehend intakt.

627 – Leers, J. D. Flora Herbornensis. Editio nova. Herborn und Gießen, Krieger, 1790. (20:12 cm). Mit 16 gefalt. Kupfertafeln. 16 Bll., LIX, 288 S., 2 Bll. Hldr. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben. 300,–

Stafleu-C. 4293. – Dritte Ausgabe. „Unchanged reissue of ed. 1, new t.p. only“ (St.-C.). – Leicht fleckig, gegen Ende untere Außen-ecke leicht wasserfleckig. Letzte Taf. mit Eck- (mit kl. Bildverlust) und Randausriss, Falz in der Faltung mit kl. Wurmspuren. Vorsatz mit hs. Besitzvermerk Christ. Rave, Titel mit dessen typograph. Na-mensschild über gelöschtem Besitzvermerk, vor allem dort braun-fleckig.

628 Herbst, J. F. W. Versuch über die Naturgeschichte der Krabben und Krebse nebst einer systematischen Beschreibung ihrer verschiedenen Arten. 3 Text- u. 2 Atlasbde. in 5 Bdn. (Zürich), Berlin u. Stralsund, G. A. Lange, 1790-1803. 4to (28:23 cm, Text, Bd. 3 leicht abweichend) u. qu.-fol. (28,5:46 cm). Mit gest. Por-trät, 2 gest. Titel- u. 1 Textvignette u. 58 (statt 62; 12 gefaltet) altkol. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rü-ckenvergoldung, Bd. 3 abweichend in Hldr. d. Zt. mit

Teilw. etwas gebräunt, gering fleckig, Ränder teilw. etwas ungenau beschnitten.

625 Herbarius Latinus. – Tractatus de virtutibus herbarum. (Teil 1 von 2. Vicenza, Leonardus Achates und Guillel-mus de Papia, 27 Oktober, 1491). Kl.-4to (20,5:15,5 cm). Rom. Typ. Mit Titelholzschnitt mit Bordüre und 128 (statt 150) Holzschnitten im Text. 3 (statt 4) nn. Bll., 128 (statt 150) num. Bll. Ldr. d. 17. Jh. mit Rvg.; be-rieben u. bestoßen, Lederbezug mit Fehlstellen. 2.000,–GW 12276; BMC VII, 1033; Goff H-68; Nissen, BBI 2307; Sander 610. – Erste in Italien gedruckte Ausgabe des Herbariums. „The text and arrangement is identical with the Schoeffer edition of 1484… The woodcuts though, are all newly designed in finer exe-cution and for the greater part different“ (Hunger, Early Herbals 9). „Les figures… ont servi de modèles à toutes les éditions suivantes“ (Sander). Mit dem hier erstmals für das Herbarium verwendeten Titelholzschnitt, angeblich Arnaldus de Villanova und Avicen-na darstellend, dessen Bildunterschriften später zu der irrigen Annahme führte, dass Arnaldus de Villanova der Verfasser sei. – Durchgehend sporfleckig, teilw. fingerfleckig, vereinzelte Tinten-flecken, num. Bl. XL verso u. XLI recto stark tintenfleckig, wenige teilw. hinterl. Wurmspuren, Titel gebräunt, dort 2 Worte mit Tinte gelöscht, wenige Marginalien in Tinte, einige Hinterlegungen oder Ergänzungen in den w. Rändern, erste u. letzte Bll. in den Rändern angeschmutzt, Titel u. zweites Bl. lose, Bl. 3 mit hinterl. Ausschnitt mit etw. Textverlust; fehlen: das 1. w. Bl. und die num Bll. 49-56, 60-63, 67-70, 145-150 sowie die 18 Bll. des 2. Teils. Provenienz: Tenner, Auktion 62 (1967), Nr. 92. oRR.

** First Italian edition of the famous herbal. Part 1 (of 2). With woodcut and woodcut-bordure on title and 128 (of 150) woodcuts of plants. – Mildew staining throughout, some finger- and inkstain-ing (heavier to 2 pages), little, partly backed worming, browning to title and margins of first and last leaves, occasional remargining, title and 2nd leaf loose, 3rd leaf with backed cutout with some loss of text; lacking the 1st blank, 22 of the numbered leaves (see above) and the 18 leaves of the 2nd part. Bound in 17th cent. calf, rubbed, some loss of leather to bottom end of spine and sides. – Waf.

626 Herborn. – Laut, Hilde. Umfangreiches Herbarium auf Papier (Umgebung von Herborn), 40er Jahre des 20. Jh. Fol. (Blattgröße ca. 34:24,5 cm). Mit einigen hundert sorgfältig getrockneten und gepreßten Pflanzen, mit schmalen Papierstreifen in Doppelbll. montiert und

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(Herbst, J. F. W.)

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Einrissen u. Ergänzungen von kl. Fehlstellen meist im Rand u. im Bundsteg, tls. mit geringem Buchstabenverlust.

** Very rare first edition. – Staining throughout, some browning. Many closed tears and repaired small flaws, affecting text in plac-es; gutters renewed or strenghthened, affecting text in places; title mounted and with repaired tear to illustration. Calf gilt of the 19th century, endpapers renewed, somewhat rubbed, covers somewhat splayed.

– Abbildung oben –

630 Heuschrecken. – Hebenstreit, J. P. Schädlich- und schröcklicher Heer-Zug der Heuschrecken, welche in dem zu Ende gelauffenen Monat Augusto 1693. aus Türckey in Ungarn, von daraus in Oesterreich, Böh-men, Ober-Schlesien… in grosser unzehlbarer Menge ankommen, und alles… aufgefressen und verzehret haben. Leipzig, J. Reinhold, (1693). 4to (20:16 cm). Mit großem Titelkupfer. 4 nn. Bll. Ohne Einband. 400,–VD 17 3:002288Q; nicht bei Horn-Sch. – Seltene Flugschrift, eine von 2 Druckvarianten, vorliegend Druckvermerk undatiert. Heben-streit (1660-1718) war ein deutscher Moralphilosoph und lutheri-scher Theologe. – Leicht gebräunt, leichter Wasserfleck im Bund, 1. Bl. mit kl. hinterlegtem Wurmgang im w. Unterrand. Heftung gelockert.

631 Heyland, Jean Christophe (1792 Frankfurt – 1866 Ge-nua). 5 Blatt Blumenquarelle. Um 1830-40. Verschiede-ne Formate. Mit Tinte bezeichnet u. signiert (?). Unter Passepartouts.*# 400,–“Kopierte für den frz. Naturforscher Candolle Pflanzenzeichnungen (1816), um seit 1817 (bis 1841) die Illustrationen aller Veröffentli-chungen dieses Gelehrten zu übernehmen. Auch arbeitete er für die ‚Icones selectae‘ von Delessert, für die großen botanischen Pu-blikationen von Webb, Moris, Ed. Boissier u.a.; seine bedeutends-ten Arbeiten sind die 24 Tafeln zu den ‚Plantes rares du Jardin de Genève‘ von de Candolle“ u. die 180 Tafeln zum dem ‚Voyage bo-tanique… von Boissier“ (Thieme-B. XVII. 30). Die schönen und fein ausgearbeiteten Aquarelle sind bezeichnet, unten links mit Namen Heylands. Sie zeigen „Alstroemeria chilensis“ (Blattgr. 52,5:40 cm), „Lychnis Fortunii“ (Pechnelken, Blattgr. 53,5:42,5 cm), „Gloxinia“ (Blattgr. 53:43,5 cm), „Nycterium amazonicum“ (Blattgr. 54,5:42,5 cm), „Scheranthus“ (Sclerantus; Blattgr. 56:43,5 cm). – Ränder teilw. etwas knittrig, Passepartoutausschnitt etwas gebräunt. –

Rückenvergoldung; alle Bände mit einigen Wurm- spuren. 5.000,–Nissen, ZBI 1896. – Prachtvolle Publikation über Crustaceen mit sehr dekorativen Tafeln. Vollständig kaum auffindbar, vorliegend fehlt lediglich das letzte Heft 4 (49 S.) in Bd. 3 mit weiteren 4 Ta-feln. Zusätzlich sind hier mehrere Hefttitel sowie die „Nachricht an den Leser“ (Bd. 1, Heft 8) eingebunden. Die Tafeln 1-46 sind plano gebunden, Tafeln 47-58 in Bd. 3 eingebunden u. gefaltet. – Text vereinzelt stockfleckig u. gebräunt. Tafeln vereinzelt gering fleckig. Wenige Tafeln knapp beschnitten, teilw. bis an den Plattenrand, vereinzelt bis ans Bild, wenige Nummerierungen an- bzw. beschnit-ten.

** 5 volumes, comprising 3 volumes of text and 2 plate volumes in oblong folio (plates 47-58 bound in text volume 3 and folded). With 58 (of 62) hand-coloured engraved plates, lacking the last issue in volume three (49 pp.) with four plates. – Some foxing and browning to text, slight spotting to plates. Few plates somewhat trimmed, partly to image, few plate numbers trimmed. Bound in contempo-rary calf (2 text volumes and 2 plate volumes), spines gilt, text vol-ume 3 in contemporay half-calf; overall some worming to bindings.

– Abbildung Seite 135 und Tafel 12 –

– Scarce Precursor to Konrad Gesner – 629 Herr, M. Gründtlicher underricht, warhaffte und ey-

gentliche beschreibung, wunderbarlicher seltzamer art, natur, krafft un(d) eygenschafft aller vierfüssigen thier. Straßburg, B. Beck, 1546. Fol. (28:19,5 cm). Mit Titel-holzschn. u. 63 (tls. wiederh.) Textholzschn. 6 nn., 77 num. Bll. (o. d. l. w.). Ldr. d. 19. Jhdts. mit reicher Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenvergoldung, marmor. Vorsätze erneuert, gering berieben, Deckel et-was aufstehend. 2.000,–VD 16, H 2587; Nissen, ZBI 1913; Muller 123; Röttinger 129. – Erste Ausgabe, von größter Seltenheit. „Sein einziges selbstän-diges Werk… Von den 64 Tierabbildungen sind etliche nach der Natur gezeichnet“ (NDB VIII, 679). „Der mächtige Eindruck des Herr’schen Tierbuches spiegelt sich noch in den Tierbüchern des Konrad Ges(s)ner wieder, dessen Zeichner, gemessen an der Ur-sprünglichkeit des Textes, ungemein stark entlehnten“ (Röttinger). – Durchgängig fleckig u. etwas gebräunt; Titel aufgezogen, ange-falzt u. mit repariertem Einriss im Bildbereich; Bundstege verstärkt bzw. neu angefalzt, tls. mit Textberührung; mit zahlr. geklebten

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sects providing designs for artists and embroiderers. Mostly larger than life, mostly drawn from life, some are copied from his ‚Arche-typa‘ of 1592“ (Bridson-W.). Copy for the use of the painter and carpet maker Pierre Dupont with his engr. coat of armes and manu-script inscriptions of 1635 to first plate. – Some browning, some staining or slight waterstaining to white margins in places, some little worming to inner margins in places. Manuscript ink and pencil numbering to upper white margins, old owner’s inscription to title. – II. Engr. title (probably of a later edition, loose) and suite of 14 etch-ings on 7 plates, mounted two by two. – Some browning, staining to white margins in places, little tears, staining, some waterstaining and to title holes (within image) to title. Bound in later half-vellum, somewhat rubbed, corners somewhat worn. – Two in 1 vol.

– Abbildung oben –

633 (H)Ortus sanitatis. De herbis et plantis. De animali-bus et reptilibus. De avibus et volatilibus. De piscibus et natalibus. De lapidibus… De urinis et earum specie-bus. (Straßburg, J. Prüß, nach 1507). Fol. (32:22 cm). Got. Typ., 2 Kol. Mit 4 großen u. über 1000 kleineren Textholzschnitten. 360 nn. Bll. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, Deckel mit Filetenblindprägung sowie Li-lien- und Adlerrautenstempel. Acht durchbrochene und getriebene Eck- u. zwei Mittelbeschläge, zwei Schlie-ßen, zeitgenössisches schmales Titelschild auf dem Vorderdeckel, etwas späteres Rückenschild aus Perga-ment; Rücken berieben. 20.000,–VD 16, ZV 22673; Hain-Cop. 8943; GW XII, S. 11; Fairfax Murray 194 (ausführlich). – Dritte Variante der drei Prüß-Ausgaben. Wurde von älteren Bibliographien als undatierte Inkunabel aus dem Jahr 1497 geführt, heute gilt aufgrund des verwendeten Typenmate-rials eine Datierung ab 1507 als gesichert. Die Holzschnitte sind weitgehend Kopien nach der Mainzer Erstausgabe von 1491 und zeigen etwa zur Hälfte Pflanzen, die übrigen Säugetiere, Reptilien, Vögel, Fische und Mineralien; unter letzteren auch etliche figürli-che Darstellungen von bergmännischen, hüttentechnischen und chemischen Verrichtungen. – Vereinzelt gebräunt, gering fleckig, erste Bll. mit minimalen Wurmspuren, altes Griffregister, sehr weni-ge kleinere Randeinrisse. Titel mit entferntem alten Besitzvermerk, dadurch kleine Löcher, verso auch der Holzschnitt im unteren Rand etwas betroffen. Vorsätze aus zwei Manuskript-Pergamenblättern in Schwarz und Rot mit Texten aus Johannes (u.a. 15, 5) u. Amb-rosius von Mailand. – Sehr schönes und vollständiges Exemplar im dekorativen Einband der Zeit.

** Third Prüss-edition of this beautiful work, with 4 full-page wood-cuts and more than 1000 smaller woodcuts. – Browning and slight

Dazu: Tetrandria monogynia. Aquarell auf Japanpapier. Mitte 19. Jh. 35:29 cm. Im Rand vollständig auf Karton montiert. – Rote Bee-ren. Aquarell auf Bütten (Wasserzeichen „D & C Blauw“). 2. Hälf-te 18. Jh. Blattgr. 39:30 cm. Unter Passepartout im oberen Rand montiert. – Auf dem neueren Passepartout G(eorg) D(ionysius) Eh-ret zugeschrieben. – Zus. 7 Bll. Aquarelle.

– Model Book – the Copy of the Louvre Tapissier Pierre Dupont –

632 Hoefnagel, J. Diversae insectarum volatilium icones ad vivum accuratißimé depictae per celeberrimum picto-rem D. I. Hoefnagel. (Amsterdam), N. J. Visscher 1630. Qu.-kl.-4to (18:26,5 cm). Gest. Wappentafel, gest. Ti-tel u. 15 Kupfertafeln. – Angebunden: H. Le Roy. Le jardin des sauterelles et papillons ensemble la diversité des mouches. Mit gest. Titel (lose beiliegend) u. 14 tls. num. Radierungen auf 7 Tafeln. Späterer Hprgt. mit marmorierten Deckelbezügen, berieben, Ecken et-was bestoßen. 3.000,–I: Hollstein, Dutch & Flemish 1450-1700, IX, S. 46, 1-16; Nissen, ZBI 1955 (irrig: G. H.); Bridson- W. D85; Horn-Sch. 10473 („Sehr selten“). – Sehr rare, vollständige Folge mit Darstellungen von ins-gesamt 340 Insekten verschiedenster Arten. Die schönen Insekten-Kupfer in kräftigen Abdrucken mit etwas Plattenton, hier in unter-schiedlicher Reihenfolge gebunden (Taf. 6 u. 9 verkehrt herum). Die Insekten stammen tls. aus seiner ‚Archetypa‘ von 1592 und dienten auch als Vorlagenblätter für Künstler und Textilhandwerker. – Etwas gebräunt u. meist nur im weißen Rand fleckig, bzw. mit schwa-chem Wasserrand, tls. mit kl. Wurmgang im Bundsteg. Die Blätter hs. mit Tinte u. Bleistift nummeriert. Titel mit Namenseintrag von alter Hand im oberen weißen Rand. – II: Horn-Sch. 18609 (nur 6 Bll.). – Reizend radierte Folge von Insekten. In unterschiedlichen Größen und unterschiedlicher Reihenfolge zu zweit nebeneinander aufgezogen. Teilweise bezeichnet „Henry le Roy excu.“ Titel (von einer späteren Ausgabe?) lose beiliegend. – Etwas gebräunt u. stel-lenw. im weißen Rand fleckig, Titel stärker fleckig, mit kl. Randlä-suren u. 2 kl. Löchern im oberen Bildbereich. – Mit vorgebundener Wappen-Kupfertafel, wohl des französischen Teppichknüpfers u. Malers Piere Dupont (um 1560/70 bis 1640). Nach dem hs. fran-zösischen Eintrag auf diesem Bl. diente das Buch („Livre 56. des insectes contenent 89 f.“) als Vorlage in Duponts Werkstatt, die sich im Louvre befand (unten bezeichnet „A Paris / En la Gallerie du Louvre / 1635“). – Wappentafel gebräunt, ewas fingerfleckig u. mit kl. Wasserrand. – 2 in 1 Band.

** I. Very rare exquisite complete suite of 16 (incl. title) engravings after Jacob Hoefnagel, „forming a pattern book of about 340 in-

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([H]Ortus sanitatis.)

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** First edition. With engr. title, 73 engr. plates and 23 leaves with engr. text. – Slight foxing to white margin; some thumbing to first leaves; tear to 1 plate and 2 leaves; old stamp to endpapers. Con-temporary morocco, richly gilt, slightly rubbed, few restaurations.

– Abbildung unten –

spotting in places, minor worming to first leaves, very few smaller marginal tears, old index tabs. Cancelled ownership inscription to title with few small holes, slightly affecting the woodcut verso. Overall a fine and complete copy bound in contemporary blind-stamped pigskin over wooden boards, with 8 embossed corner pieces and 2 clasps, spine somewhat rubbed.

– Abbildungen oben und Tafel 11 –

634 Jacob, N. H. Storia naturale delle Scimie. Accompa-gnata d’un testo Italiano, colla traduzione del medesi-mo nelle Lingue Francese e Tedesca. Bd. 1 (von 2). Mailand, F. Artaria u.a., 1812. Gr.-fol. (44:31 cm). Mit 1 gest. Titel, je 1 Bl. gest. Widmung, gest. Vorrede u. gest. Klasseneinteilung, 73 Kupfertafeln mit ge-stochener Erläuterung u. 20 Bll. gest. Text. Zus. 102 Bll. Drucktext (s.u.). Grünschwarzer Maroquinband mit Rückenvergoldung, goldgepr. Deckelbordüren u. goldgepr. Widmung (s.u.) sowie Goldschnitt, leicht berieben, kl. Restaurierungen, Innengelenke teilw. ein- gerissen. 2.500,–

Nissen, ZBI 2080; Ceresoli 310. – Erste Ausgabe. Ohne den 1814 erschienenen zweiten Teil mit weiteren 18 Taf. „In Mailand erschien in französischer Zeit die große Affen-Ikonographie von N. H. Ja-cobs, damals Hofmaler des Vizekönigs Eugène de Beauharnais, ganz in Kupfer gestochen von dem aus Parma stammenden Luigi Rados“ (Nissen II, S. 171). Behandelt die erste bis fünfte Klasse der Affen: Scimia, Papio, Cercopithecus, Cebus u. Callithrix. Mit 3 anatomischen Taf. (num. III-V) u. 70 Taf. mit je 1 Affenart u. italie-nischem Text im Unterrand (num. I-LXX). Der französ. u. deutsche Text auf je 1 Bl. zusammen gedruckt. Kollation in Bindefolge: Gest. Titel, gest. Widmung, 2 Drucktitel (Französisch u. Deutsch), 1 Bl. Vorrede, 3 anatomische Kupfertafeln, 70 num. Kupfertafeln, 39 (18 gest., 21 gedr.) Bll. Text, 4 (2 gest., 2 gedr.) Index, 2 (1 gest., 1 gedr.) Bll. Vorrede, 3 (1 gest., 2 gedr.) Bll. Erklärung zu anat. Tafeln, 3 (1 gest., 2 gedr.) Bll. Klasseneinteilungen, 70 Bll. gedr. Erklärung zu Tafeln. Die offenbar später aufgeprägte Widmung auf dem Vorder-deckel an den Arzt Giacinto Namias (1810-1874) in Venedig (vgl. Hirsch-H. IV, 322) von den Gebrüdern Paravia. – Leicht stockfleckig im Außensteg; erste Bll. etwas stock- bzw. fingerfleckig, 1 Tafel u. 2 Textbll. mit hinterl. Einriss im w. Rand; d. l. Bl. im Falz verstärkt; vord. Spiegel mit privatem Stempel.

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635 Jacquin, N. J. v. Florae Austriacae, sive plantarum se-lectarum in Austriae archiducatu sponte crescentium, icones, ad vivum coloratae, et descriptionibus, ac sy-nonymis illustratae. 5 Bde. Wien, J. L. Kaliwoda (& J. M. Gerold), 1773. Gr.-fol. (47,5:30,5 cm). Mit 5 großen gestochenen altkol. Titelvignetten u. 501 (500 altkol., 1 gefalt.) Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergol-dung, floralen Deckelfileten u. je 2 Rückenschildern; einige Schabspuren, vereinzelt gering fleckig, wenige Wurmspuren an den Rücken, Kapitale der Bde. 2 u. 5 abgestoßen, Leder d. Rückdeckels von Bd. 1 mit kl. Perforationen. 25.000,–Nissen, BBI 971; Stafleu-C. 3247; Great Flower Books 61; Hunt 635; de Belder 177. – Einzige Ausgabe von Jacquins prachtvol-ler und seltener Flora Österreichs. Mit Tafeln von hervorragender Qualität nach den Zeichnungen Franz von Scheidl’s. Die Florae Austriacae gilt als Höhepunkt der großen botanischen Ära Öster-reichs. „It is a typical monument of the grand Austrian botanical book era which royal patronade made possible“ (de Belder). „One of the most magnificent of a flood of local floras that followed the advent of binominal nomenclature… Jacquin established his re-putation as the greatest Austrian botanist… by the present work, which contained a multitude of species which had not been dis-tinguished before“ (Bartlett nach Hunt). – Nahezu fleckenfrei; die Titel mit gelöschten Stempeln, dort braunfleckig, bei Bd. 4 dort ausgeschnitten und mit kl. Ergänzung an der Zierleiste hinterlegt. Insgesamt sehr schönes Exemplar.

** Only edition. 5 volumes with 5 large hand-coloured engr. topo-graphical title vignettes, 500 hand-coloured engr. plates, 1 plain plate. Blunt describes this work as ranking with the ‚Flora danica, Flora graeca‘ and ‚Flora londinensis‘ as one of the finest books dealing with the wild flowers of a European country. – Minor stain-ing in places, the titles with erased stamps and, resulting from that, a larger brownish stain there, the title of vol 4 with restored cut-out of the stamps. Overall a fine copy bound in contemp. calf, spines and edges gilt, some rubbing, minor worming to spines, head and tail of spines of vols. 2 and 5 damaged, leather of rear cover of 1st vol. perforated in a few small areas.

– Abbildungen links und Tafel 16 –

– Verkaufskatalog für Bäume und Pflanzen – 636 Japan. – Catalogue of japanese plants, bulbs and

seeds. Yokohama, L. Boehmer, (1903). 4to (24,5:18,5 Nr. 635

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(Japan.)

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638 Jaume Saint-Hilaire, (J. H.). Plantes de la France. Bde. 1-4 u. 6-10 (von 10) in 9 Bdn. Paris, chez l’auteur, 1808-22. 4to (27:21 u. 27,5:19 cm). Mit zus. 887 (statt 900) farbig gedruckten Punktierkupfern u. lith. Porträt. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung auf Rücken, Deckeln, Steh- u. Innenkanten (Bde. 1-4), gering berieben und bestoßen, vorderes Gelenk von Bd. 2 repariert, und mod. Hldr. (Bde. 6-10), Rücken verblasst. 2.800,–Nissen, BBI 989; Stafleu-C. 3306; Dunthorne 159; de Belder 184; Cat. Plesch 397. – Erste Ausgabe des Grundwerks mit den Bän-den 1-4 (laut Stafleu-C. in nur 400 Exemplaren gedruckt) und den erst 1819-22 erschienen Bänden 6-10. „Small but exquisitely de-licate plates of pure colour printing, with no retouching by hand“ (Dunthorne). Bd. 4 am Schluss mit 1 Bl. Subkribenten, VI S. Index und dem häufig fehlenden Errata-Blatt. – Gering gebräunt, stock-fleckig u. tls fingerfleckig. Eine Tafel mit leichtem Papierbruch im unteren Rand, das Porträt mit repar. Randeinriss. Breitrandiges Exemplar, Bde. 6-10 unbeschnitten. Ohne den Band 5 sowie 13 Tafeln.

** First edition of the original vols. 1-4, quarto issue, solely printed in 400 copies. Illustrated with 900 colour-printed stipple engrav-ings. Including list of subscribers, index and errata slip in vol. 4. – Slight browning and foxing or somewhat thumbed, tear to lower margin of 1 plate and to portrait. Wide margined copy, vols. 6-10 uncut. Lacking Vol. 5. and 13 plates.

639 Jördens, J. H. Entomologie und Helminthologie des menschlichen Körpers, oder Beschreibung und Abbil-dung der Bewohner und Feinde desselben unter den Insekten und Würmern. 2 Bde. Hof, Grau, 1801-02. Gr.-4to (29,5:24 cm). Mit 2 gestoch. Titelvign. und 22 kolor. Kupfertafeln. XXVIII, 319 S.; 2 Bl., 154 S. Pp. um 1900 mit Rsch.; Rücken verblasst, gering fleckig u. beschabt, Schnitt gering tintenfleckig. 600,–Nissen, ZBI 2115; Horn-Sch. 11275; Wellcome III, 356 (unkom-plett). – Einzige Ausgabe. Ausführliche Darstellung von Tieren die dem Menschen Schaden zufügen können oder denen der mensch-liche Körper als Wirt dient. Darunter Insekten (versch. Ameisen, Bienen, Fliegen, Käfer, Läuse, Mücken, Wespen etc.), Krabben, Raupen, Skorpione, Spinnen, Würmer u.a. Die schön kolorierten, detailreichen Taf. nach Zeichnungen von Jördens (1764-1813) der als Arzt in Hof tätig war. – Stockfleckig u. etwas gebräunt, Titel

cm). Mit zahlr. kol. Textholzschnitten von T. Hasegawa. 70 S. Farbig illustr. Or.-Hlwd., stockfleckig u. teilw. be-stoßen. 400,–Vierte Auflage, erstmals 1882 erschienen. Der Gartenbauwissen-schaftler Louis Böhmer (1843-1896) gründete in Japan eine Gärt-nerei, die japanische Pflanzen nach Europa und in die USA expor-tierte. Er förderte außerdem die Verbreitung der japanischen Kunst des Bonsais in die westliche Welt. – Leicht gebräunt.

– Japanese Medical Plants – 637 – 山錫杖 (Shakujô-Yama). Japanische Handschrift

auf Maulbeerpapier. Mitte des 18. Jahrhunderts. (ca. 29:779 cm). Farbige Malerei mit Deckweißhöhung und japanische Kalligraphie in schwarzer Tusche. Horizontale Rolle, auf schwarzer Holzachse mon-tiert. Rückseitig mit Goldblättchen verziert, zu Beginn blauer Seidenschutzbezug mit ornamentalen u. flo-ralen Motiven; Vorsatzpapier erneuert, Seidenbezug mit leichten Gebrauchsspuren. In moderner Holzkas- sette.*# 6.000,–Sehr schöne Schriftrolle mit hervorragenden Darstellungen japani-scher Heilpflanzen (Honzô, 本草). Abgebildet werden 27 Pflanzen mit ihren Blättern und Blüten; der fein kalligraphierte japanische Text beschreibt ausführlich ihren medizinischen Nutzen. Auf dem zu Beginn der Rolle genannten Shakujô-Yama, einem nördlich von Takabu und westlich von Shuku gelegenen Berg in der heu-tigen Provinz Ibaraki, befand sich ein buddhistisches Kloster. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den vorliegenden Darstellungen um Heilpflanzen, die von den Mönchen im dortigen Klostergarten angebaut wurden. – Am Schluss unbedeutende und sorgfältig restaurierte Wurmspuren. Insgesamt sehr gut erhalten.

** Very fine and long horizontal scroll (c. 7,8 m!), illustrating 27 species of Japanese medicinal plants, middle of the Edo Period (middle of the 18th century), most probably cultivated by Buddhist monks at the Shakujô-Yama Mountain Monastery. Colour painted on mulberry paper with extensive and fine Japanese explanatory calligraphy about the medical use of the each plant. – Small insect damage at end restored. Mounted on a wooden roller, back-side decorated with golden leaflets, end-paper with decorated blue silk covering, modern cotton tie; end-paper renewed, silk covering slighty worn. Housed in a wooden box.

– Abbildung Seite 139 oben –

Nr. 641

Botanik – Zoologie 141

variétés de ce genre. Jahrgänge. 9-13 (von 13) in 1 Bd. Gent, Verschaffelt, 1856-60. 4to (25,5:17,5 cm). Mit 240 prächtig kolorierten lith. Tafeln von G. Severeyns u. L. Stroobant nach B. Léon u. L. & P. Stroobant. Je Tafel 1 Bl. Erklärung. Alter Hldr. mit etwas Rvg. u. Gold-schnitt, angestaubt u. fleckig, Ecken bestoßen. 4.500,–

Nissen 2056; Stafleu-C. 16057; de Belder 374; Sitwell-Blunt 85. – Teilstück der ersten Ausgabe. „This work is one of the rarest and greatest of the nineteenth-century camellia iconographies“ (de Bel-der). Das prachtvolle Werk entstand als Katalog für die auf Kameli-en spezialisierte Firma Verschaffelt, der Text wurde wohl zum größ-ten Teil von C. A. Lemaire verfasst. – Textbll. teilw. u. wenige Tafeln gebräunt bzw. fleckig; wenige Textbll. teilw. gelockert; vereinzelte kleine Wasserränder; einige Tafeln angeschnitten mit leichtem Bild-verlust; 1 Tafel mit leichten Klebspuren.

** First edition, vol. 9-13 of 13. With 240 coloured lith. plates. – Partly browned and stained to some text leaves and a few plates; minor waterstaining in places; some plates trimmed with slight loss of image. Old half-calf, dusted and slightly worn.

– Abbildung oben –

643 (Karsten, H. Florae Columbiae terrarumque adiacen-tium specimina selecta). 2 Bde. Berlin, Dümmler, 1858-69. Gr.-fol. (50:37,5 cm). Mit 200 lith. Tafeln, meist von Düwel u. C. F. Schmidt. 3 (statt 4) Bll., 200 S.; 1 (statt 2) Bl., 188 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben, Bd. 1 Vor-dergelenk oben mit langem Einriss. 3.000,–

Nissen, BBI 1029; Stafleu-C. 3523; Great Flower Books 62; Sabin 37104. – Erste Ausgabe, Hauptwerk des Botanikers und Geologen. Lateinischer und deutscher Text. „Auf Empfehlung A. v. Humboldts bereiste er 1844-47 und 1848-56 Venezuela, Neu-Granada (Kolum-bien) und Ecuador“ (Henze III, 13). „In Südamerika befaßte sich K., der als einer der ersten Forschungsreisenden ein Mikroskop bei sich führte, vor allem mit parasitischen Pflanzen, Farnen und Chi-narindenbäumen. In dem 2bändigen Werk ‚Florae Columbiae…‘ beschrieb K. 200 neue oder bisher nur unvollständig bekannte Pflanzenarten“ (NDB XI, 305 f.). Tafeln unten mit Blindstempel des Verlegers. – Teilw. stockfleckig, einige Tafeln stärker; Ränder ge-

stärker, die Taf. nur gering betroffen; Titel u. letzte Textbll. mit altem Bibl.-Stempel Titel mit Dublettenstempel.

** First edition. Comprising 2 engr. vignettes and 22 engr. plates with fine contemp. colouring. – Some browning and foxing to text, titles affected heavier, plates nearly unaffected; old library-stamp to titles and 2 leaves and „Duplum“ stamp to titles. Bound in early 20th cent. boards with labels to spine; colour of spine faded and with traces of use, small ink-stains to edges.

640 – Geschichte der Fichtenraupe oder der Larve von der Phalaena Monacha Linn., nebst einen (sic) Beitrag zur Berichtigung der Ausrottungsmittel dieser Waldverhee-rerin. Hof, Grau, 1798. 4to (27:22 cm). Mit 1 kol. Kup-fertaf. 1 Bl., 46 S., 1 Bl. (Anz.). Illustr. Or.-Umschlag, gering fleckig, Vorderdeckel knittrig, mit Randläsuren u. kl. Loch (ohne Bildverlust). 250,–Horn-Sch. 11274; Mantel I, 447; Wellcome III, 356. – Einzige Aus-gabe. Mit dem Blatt Erklärung der fehlerhaften Umschlagillustrati-on sowie Entschuldigung für das verspätete Erscheinen im Januar 1799. – Stockfleckig; unbeschnitten u. breitrandig.

– Of the Utmost Rarity – 641 Junghans, P. C. Icones plantarum officinalium ad vitam

impressae. Centuria I. (und Centuria II; alles Erschiene-ne). 2 Teile in 1 Bd. Halle, F. W. Michaelis, 1787. Fol. (38:26 cm). Mit 2 gest. (wiederholten) Titelvignetten und 105 altkol. Tafeln. 2; 1 (statt?) Bl. Pp. d. Zt., besto-ßen. 10.000,–Stafleu-C. 3446 („we have seen only an incomplete copy“) u. 3447 („contents unknown“); vgl. Nissen, BBI 1012 u. 1013 (nur 2. Aufl. 1792). – Überaus selten. Sämtliche via KVK nachweisbaren Exem-plare stark inkomplett, meist nur wenige Taf. enthaltend. Pracht-volle Darstellungen von Medizinalpflanzen in leuchtendem Kolorit. Philipp Caspar Junghans (1738-1797) war Prof. und Leiter des botanischen Gartens in Halle/Saale. Teil 1 enthält 68, Teil 2 ent-hält 37 Tafeln, diese so komplett. Die Vollständigkeit der Textblätter konnten wir mangels Vergleich nicht eindeutig verifizieren. Stafleu-C. beschreibt für den 1. Teil 4 S., wie hier vorliegend, nennt jedoch den Titel „Icones plantarum ad vitam impressae.“ Die Titelblätter im vorliegenden Exemplar bis auf den Auslieferungsvermerk (Tl. 1.: „Prostant venales apud auctorem et in taberna libraria Orphano-trophei“, Tl. 2.: „Prostant venales apud Hemmerde et Schwetsch-ke.“) gleichlautend. Dabei auf dem Titel zu Teil 2 die Zählung hand-schriftlich in „Centuria II.“, sowie bei den zugehörigen 37 Taf. die eingedruckte Bezeichnung „Cent. I.“ mit Bleistift in „Cent. II“ geän-dert. In einer Anzeige aus dem Jahr 1785 (liegt in Kopie vor) bewirbt der Verfasser das Werk mit dem Titel „Icones plantarum officinali-um ex ipsis plantarum speciminibus expressae“ und erklärt, dass er die Tafeln, wie auch die weiterer beworbener Werke, in einem neu entwickelten Naturselbstdruck-Verfahren herstellen würde. Dies scheint nur zum Teil so umgesetzt worden zu sein. An einigen Stellen lassen sich Eigenschaften eines Naturselbstdrucks erken-nen, möglicherweise als Umdruck auf eine Kupferplatte, in jedem Fall sind die Druckplatten durch Ätzung und Kaltnadel überarbeitet worden. Neben den beiden Titeln liegt nur 1 gedrucktes Textblatt mit Beschreibung der Taf. I-XI vor. Die dargestellten Species der übrigen Taf. handschriftlich auf dem ersten von 4 nachgebundenen leeren Bll. verzeichnet. Einige Taf. mit hs. Zusätzen und Verweisen, Cent. II, Taf. 34 verso mit längerem hs. Kommentar zur gegenüber-liegenden Darstellung des Tees und besondes zu den Abbildun-gen der Samenkapseln. Insbesondere diese Anmerkungen lassen vermuten, daß die hs. Zusätze u. das Inhaltsverzeichnis von der Hand des Verfassers stammen. – Stellenweise gering fleckig, ganz vereinzelt mit Quetschfalte durch den Druck oder kl. Randreinriss. Cent. I, Taf. 2 u. 3 etwas stärker fleckig, die Darstellung auf Taf. 2 unten etwas angeschnitten, Cent. I, Taf. 3 u. 7 ohne eingedruckte Nummerierung u. Bezeichnung, etwas gebräunt, und Taf. 3 mit kl. alter Hinterlegung im Rand. Cent. I, Taf. 34 u. 48 mit Fleck im Bund durch ehemals eingelegtes Pflanzenpräparat.

** Fist edition. Extremely scarce. Two parts consisting of 2 titles with engr. vignettes, 1 leaf of text and 105 (68 & 37) plates with con-temp. colouring (= all that was published). – Occasional faint stain-ing, 2 plates somewhat heavier stained, 2 plates slightly browned, small tear to 3 leaves, MSS Index, small annotations to a small number of plates and a large annotation to plate 34 of Cent. II, all in ink, probably by the hand of the author. Bound in contemp. boards, edges and hinges worn.

– Abbildungen Seite 140 und Tafel 14 –

642 Kamelien. – (Verschaffelt, A.). Nouvelle iconographie des camellias contenant les figures et la description des plus rares, des plus nouvelles et des plus belles

Nr. 642

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Karsten, H.)

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rung XI; Bd. 2/2, Bogen 2; Bd. 3, komplett (ohne Tafelerklärung I); Bd. 4, komplett (ohne Bogen 7 u. Tafelerklärung I-IV). – Insgesamt stellenweise gebräunt, vereinzelt gering fleckig oder angestaubt; Tafeln u. Korrekturbögen mit Mittelfalz.

** Rare monograph in unique state. 6 in 4 vols. and 4 cases. Cor-rection copy with all 58 plates in correction state, additional 21 duplicate plates, 3 discarded plates, 205 leaves with original draw-ings to the plates of vol. 3, numerous gatherings with corrections in ink. – Occasional browning or staining; plates, loose gatherings and leaves of vol 4 with centre-fold. – Bound in 20th cent. half-calf (text) and half-calf boxes (plates, drawings, gatherings); little rubbed, spines somewhat paled.

– Abbildung unten –

645 Kleine Naturgeschichte der Vögel für Kinder. Petite histoire naturelle des oiseaux, à l’usage de la jeunes-se. Wien, Müller, 1828. (21,5:14 cm). Mit 8 kol. Kup-fertafeln. 1 Bl., 96 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., minimal be- rieben. 300,–Nicht bei HKJL, Hobrecker u.a. – Kinderbuch mit 48 hübschen Vo-geldarstellungen. Text und Bildunterschriften in dt.-franz. Parallel-text. – Stockfleckig und etwas gebräunt, Tafeln im Bundsteg mit Leinenstreifen verstärkt.

646 Knorr, G. W. Deliciae naturae selectae oder auserle-senes Naturalien-Cabinet welches aus den drey Rei-chen der Natur zeiget, was von curiösen Liebhabern aufbehalten und gesammlet zu werden verdienet. Be-schrieben von P. L. S. Müller und in das Französische übersetzet von M. Verdier de la Blaquiere. 2 Bde. Nürn-berg, Knorr, 1766-1767. Gr.-fol. (56:39,5 cm). Mit altkol. gest. Titel u. 91 (1 gefalt.) altkol. Kupfertafeln. 6 Bll., VIII, 132 S.; 2 Bll., XX, 144 S. Hldr. um 1800 mit Rücken-schild u. etwas Rückenvergoldung; gering berieben, Ecken u. Kanten sowie Rücken an Kopf u. Fuß etwas bestoßen. 10.000,–Nissen, ZBI 2227. – Bereits 1751 von Knorr begonnenes Pracht-werk, nach dessen Tod (1761) von seinen Erben fortgesetzt. Zu-sammen mit Knorrs reinem Conchylienwerk „Vergnügen der Augen und des Gemüths“ (1757-73) „ist es das aufwendigste zoologische Tafelwerk Nürnbergs und den gleichzeitigen ausländischen durch-aus ebenbürtig, auch im Text durchaus zuverlässig“ (Nissen I, S. 152). Deutsch-französischer Paralleltext, die Titelblätter jeweils in beiden Sprachen vorhanden. Die schönen Tafeln zeigen neben Muscheln auch Fische, Korallen, Mineralien, Schmetterlinge, Vö-gel etc. – Kollation der Vorstücke zu Vergleichsexemplaren abwei-chend, einige Exemplare noch mit Widmung an Katharina II. von Russland. Wie meist ohne das bei Nissen erwähnte Porträt, das nur sehr wenigen Exemplaren beigegeben wurde. Vereinzelt gering fleckig, äußere Ränder vereinzelt gering gebräunt. Insgesamt schö-nes, breitrandiges Exemplar.

** 2 volumes. With coloured engraved title and 91 (1 folding) plates in fine contemporary colouring. Text in German and French. – With-

bräunt; Tafeln u. Bd. 2 erstes Bl. oben leicht wasserrandig; Tafel 90 gebräunt; Tafel 180-182 mit Einriss oben. Es fehlen die Titel.

** First edition of this fine work on the botany of Columbia and its vicinity. 2 vols. with 200 lith. plates. Text in Latin and German. – Partly foxed, stronger to few plates; margins browned; slight wa-terstaining to top of plates and 1 text leaf; browning to plate 90; small tear to plates 180-182. Lacking titles. Contemporary half-calf, rubbed, tear to upper joint of vol. 1.

– Abbildung oben –

– American Spiders – – Correction Copy with Original Drawings –

644 Keyserling, E. v. Die Spinnen Amerikas. 6 Teile in 4 Bdn. Nürnberg, Bauer & Raspe, 1880-1892. 4to. (28:22 cm). Mit 58 Kupfertafeln (Korrekturabzüge), 21 Dub-letten (zusätzliche Korrekturabzüge), 3 verworfenen Tafeln, zahlreichen Korrekturbogen zum Text sowie 203 Or.-Zeichnungen zu den Taf. des 3. Bandes. Zu-sammen 4 Bde. u. 4 Kassetten. Hldr. d. 20. Jh. (Text) und Hldr.-Kassetten (Taf., Korrekturbögen u. Zeichnun-gen); gering bestoßen, Rücken leicht verblasst. 2.000,–Nissen, ZBI 2177. – Seltene Monographie in einem unikathaften Exemplar. Die Bde. 3-4 wurden nach dem frühen Tod des bedeu-tenden Arachnologen von seinem Kollegen George Marx heraus-gegeben. Enthält neben den Textbänden: 1. Die vollständige Reihe der Tafeln in Abzügen vor der Schrift, mit hs. Nummerierung der Darstellungen in Bleistift und häufigen hs. Anmerkungen zu Bild-korrekturen. – 2. Dubletten von 21 Tafeln mit wenigen Korrekturen aber meist anderem Zustand der Platte. – 3. Drei wohl verworfene Tafeln, num. I-III. – 4. 203 Kartenbll. (12:19,5 cm) mit Vorzeich-nungen in Bleistift (wenige kol.) der Illustrationen der Tafeln des 3. Bandes und umfangreichen Größenangaben zu jeder Darstellung in Tinte. Montiert auf 102 Trägerpapiere. – 5. 2 Kartenbll. mit teils kol. Vorzeichnungen zu Taf. 1 von Bd. 4. – 1 Bl. hs. Manuskript zum Text. – 6. 1 Bl. hs. Entwurf zu einem Verlagsprospekt von der Hand des Verlegers Emil Küster. – 7. Korrekturbogen mit zahlreichen hs. Korrekturen Keyserlings in Tinte: Bd. 1, Bogen 1-4, 9 u. Tafelerklä-

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Hldr. mit goldgepr. Deckel- u. Rückentitel, kaum be- rieben. 1.200,–Nissen, BBI 1085; Stafleu-C. 3806. – Erste Ausgabe. Der Ergän-zungsband enthält die neuesten Medizinalpflanzen u. Verwechs-lungen. Die dekorativen Taf. zeigen jeweils die ganze Pflanze sowie Blüten, Samen u. Früchte. – Schwach gebräunt u. gering stockfl.

649 Kollar, Vincenz. „Abbildung und Bechreibung schädli-cher Insecten. Ms. mit aquarellierten Handzeichnungen“ (Deckeltitel). Deutsche Handschrift auf Papier. (Wien) 1839-47. Fol. (Mappe, 42:32,5 cm, einzelne Inhalte klei-ner). Mit 11 Tafeln in Aquarellmalerei von Kollar. Ca. 30 Bll. Schriftstücke in verschiedenen Formaten, teilw. als Doppelblatt. Lose in Umschlag u. Kartonmappe mit Schließband u. handschriftlichem Deckelschild; etwas fingerfleckig u. angestaubt.*# 800,–Sammlung von Original-Schriftstücken und Aquarellen des bedeu-tenden österreichischen Entomologen Vincenz Kollar (1797-1860) mit Beschreibungen und Abbildungen für den Menschen schädli-cher Insekten, das Hauptgebiet seiner Forschungen. Mehrere der Texte sind von Kollar signiert und datiert, die Aquarelle, mit meist mehreren Darstellungen auf einem Blatt, sind sorgfältig ausgeführt und überwiegend auf größere Kartonblätter montiert. Kollar „war ein gründlicher Beobachter und beherrschte das Gebiet der Ento-mologie im vollen Maße. Seine zahlreichen Schriften, welche sich auf gegen 100 belaufen, sind eine Zierde der entomologischen Litteratur. Ihm zu Ehren wurde eine Gallwespe Cynips Kollari ge-nannt“ (ADB XVI, 473). Vgl. hierzu auch Horn-Sch. 12160-12232. – Unter den Texten auch wenige von anderer Hand, darunter eines von Michael Babusnik (Inspektor der gräfl. Zichy-Ferraris’schen Herrschaft) u. ein weiteres signiert von einem „Zimmermann“. – Vereinzelt gering stockfleckig.

– Abbildung Seite 144 oben –

650 Kops, J. & J. E. van der Trappen. Flora Batava, afgebe-eld door en van wegens J. C. Sepp en Zoon. Bde. 1-12 (von 28) & Register (für Bde. 1-8) in 13 Bdn. Amsterdam, J. C. Sepp en Zoon, (1800-)1865. (25,5:16,5 cm). Mit 7 (statt 12) gest. Titeln, 1 kol. gest. Titelvignette u. 949

out the portrait noted by Nissen and a dedication to Catherine II. of Russia. Slight spotting in places, slight marginal browning to outer margins. Overall a fine copy with wide margins bound in half-calf around 1800, slight rubbing, corners and head and tail of spines somewhat worn.

– Abbildungen oben und Tafel 18 –

– Mit Korrekturexemplar –

647 Koch, L. Aegyptische und Abyssinische Arachniden, gesammelt von C. Jickeli. Nürnberg, Bauer & Raspe, 1874 (recte: 1875). Fol. (30:23 cm). Mit 7 Kupfertaf. 2 Bll., 94 S. Or.-Kart., angestaubt u. gelockert. 700,–

Nissen, ZBI 2251. – Erste Ausgabe. Der bedeutende Arachnologe Ludwig Carl Christian Koch (1825-1908), Sohn des Arachnologen Carl Ludwig Koch, wurde durch seine Forschungen unter dem Na-men „Spinnen-Koch“ weltweit berühmt. – Dazu: 2 Korrekturexem-plare des vollständigen Texts in losen Bogen mit zahlr. hs. Korrek-turen des Autors in Bleistift u. Tinte sowie 1 zusätzliche lose Folge der Tafeln als Korrekturexemplare in Abzügen vor der Schrift, eben-falls mit hs. Korrekturen. – Vereinzelt gering fleckig, Korrekturbogen und Korrekturtafeln gebräunt und mit Mittelfalz. – Alles zusammen in Hldr.-Kassette des 20. Jh., gering bestoßen, Rücken verblasst.

** First edition. With 7 engr. plates. Bound in original wrappers. – Thereto: 2 correction copies of the full text in loose gatherings with numerous corrections in ink, additonal complete set of plates in correction state prior to lettering. – Little browned, occasional staining, correction leaves with centre-fold. Together in 20th cent. half-calf box.

– Abbildung rechts –

648 Köhler, (H. A.). Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen Abbildungen mit kurz erläuterndem Texte. Atlas zur Pharmacopoea germanica, austriaca, belgica, dani-ca, helvetica, hungarica (etc.). Hrsg. von G. Pabst (u. M. Vogtherr & M. Gürke). 2 Bde. u. Ergänzungs-Bd. in zus. 3 Bdn. Gera-Untermhaus (1883-1898). Gr.-4to (30:24 cm). Mit zus. 283 Taf. in Farblithographie. Or.-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Kops, J. & J. E. van der Trappen.)

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652 – Oeuvres, comprenant l’histoire naturelle des quad-rupèdes ovipares, des serpents, des poissons et des cétacés. Nouvelle édition. 5 Textbde. u. Tafelbd., zus. 6 Bde. Bruxelles 1833-34. Gr.-8vo (24,5:15,5 cm). Mit 221 (180 kol.) lith. Taf. Hldr. d. Zt. mit Rvg., teilw. be- rieben. 600,–Nissen, ZBI 2344. – Die Tafeln zeigen Schildkröten, Echsen, Lur-che, Schlangen, Fische u. Wale. – Etwas gebräunt u. stellenw. stockfleckig.

653 – Histoire naturelle des quadrupèdes ovipares et des serpens. 2 Bde. Paris, de Thou, 1788-89. 4to (26:20 cm). Mit 2 gest. Kopfvign., 63 Kupfertafeln v. de Sève u. 2 Falttabellen. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch., etwas berieben, Bd. 2 Vordergelenk gebrochen. 800,–Nissen, ZBI 2350. – Erste Ausgabe. Das erste Werk des großen Naturforschers, mit schönen Abb. von Schildkröten, Krokodilen u. anderen Echsen, Schlangen etc. Erschien auch als Fortsetzung zu Buffons „Histoire naturelle“ (Nissen 672). – Stellenw. etwas fleckig; Bd. 1 S. 563-566 oben mit hinterl. Randläsur, 1 Tafel mit kleinem Einriss im oberen w. Rand, 1 Tafel mit hinterl. Löchlein u. geringem Bildverlust.

– Aquarelle –

654 Latham, J. „Allgemeine Übersicht der Vögel… aus dem Englischen übersetzt. Siebenter Band“. 66 Aquarel-le von E. J. Schneeberger, Kühne, Jacobi (u.a.) als Vorlagen für die deutsche Druckausgabe. Nürnberg 1811. Abweichende Blattformate von folio (1 gr.-fol.) bis qu.-8vo. 1 Blatt mit handschriftlichem Titel mit klei-ner Vogeldarstellung in Aquarellmalerei. Jeweils auf Papier aufgezogen u. unter schlichtem Passepartout (34:25 cm) montiert. In Hlwd.-Kassette des 20. Jahr- hunderts. 10.000,–Vgl. Nissen, IVB 533; Anker 280; Sitwell 114. – Prachtvolle Aqua-relle, die als Vorlagen für den siebten Teil der ersten deutschen Ausgabe von Lathams „A general synopsis of birds“ dienten. Her-ausgegeben und übersetzt wurde die deutsche Ausgabe vom „Va-ter der Vogelkunde in Deutschland“ (NDB I, 692) Johann Matthäus Bechstein. Der vorliegende handschriftliche Titel ist 1811 datiert. Die Aquarelle sind alle bezeichnet, einige hier korrigiert, meist mit

(statt 960) tls. gefalt. oder eingefalt. kol. Kupfertafeln mit jeweils 1 Erklärungsblatt. Etwas spätere Hldr. mit Rtitel, Rücken verblasst, etwas berieben u. bestoßen, Register abweichend. 2.000,–

Nissen, BBI 2247; Stafleu-C. 3874; Pritzel 44822; De Belder 196. – Erste Ausgabe. Die ersten 12 Bände der monumentalen niederlän-dischen Flora, die erst 1934 vollendet wurde, und der von Trappen in Utrecht 1844 herausgegebene Registerband zu den ersten 8 Bänden. Das Werk war in Lieferungen erschienen, pro Band mit 80 Tafeln und ist vollständig sehr selten. „The Flora Batava is one of the great National Floras, and is comparable in extent and span of publication with the Flora Danica. Publication was initiated by J. C. Sepp and Zoon, who were responsible for the first thirteen volumes“ (De Belder). Es erschienen offenbar zwei von Nissen und Stafleu nicht unterschiedene Ausgaben in Großoktav- und Quartformat, jeweils mit identischen Tafeln jedoch unterschiedli-chem Satz. Vorliegendes Exemplar auf leicht getöntem, stärkerem Papier und unbeschnitten, nur Ränder tls. leicht gebräunt, Bd. 8 anfangs mit gr. Braunfleck, 1 Taf. mit Randeinriss, wenige Taf. bis zum Bildrand beschnitten oder knapp eingebunden, Taf. 1-355 mit Blei hs. nummeriert, 3 weitere Taf. mit hs. Nummer u. Legende. – Dazu: 1. Lieferungen 191-199 mit zus. 45 tls. gefalt. kol. gest.Ta-feln mit Tafelerklärungen. Lose u. unbeschnitten in Or.-Umschl. in Lwd.-Schuber, OU tls. lädiert. – 2. J. E. v. d. Trappen, Algemeen Register van den Flora Batava (für Bde. 1-8). (Utrecht, 1844). Mod. Lwd. – Dublette des o.g. Registers. – Zus. 14 Bde. u. 9 Lieferungen. Fehlen: Tafel 417, Text u. Tafeln 511-115 u. 521-525 sowie der Text zu Tafel 919.

** First edition of the first 12 volumes (the series had been com-pleted in 1934) and index to vols 1-8 (2 copies) in 14 vols. With 12 engr. typogr. titles (1 with coloured vign.) and 960 coloured engraved plates. Faint browning to margins, uncut, fine copy on toned paper, bound in 19th cent. half-calf, spines faded, somewhat rubbed and worn. – We join: issues 191-199 with 45 col. plates and explication leaves in orig. wrappers (worn) in cloth slipcase. – To-gether 14 vols. and 19 issues. Lacking 11 plates.

651 Lacépède, B. G. E. de la Ville de. Oeuvres. Nouvelle édition, dirigée par M. A. G. Desmarest. 11 Bde. Pa-ris, Ladrange & Verdiere, 1826-33. (21,5:13 cm). Mit gest. Porträt, 171 (statt 221; 165 kol.) lith. Tafeln so-wie 2 gefalt. Tabellen. Hldr. d. Zt. mit Rvg., teilw. be- rieben. 300,–

Nissen, ZBI 2343. – Enthält die Abteilungen Discours (Bd. 1), Céta-cées (Bd. 2), Quadrupèdes ovipares (Bd. 3), Serpents (Bd. 4) und Poissons (Bde. 5-11). Die Tafeln zeigen Schildkröten, Echsen, Lur-che, Schlangen, Fische u. Wale. – Etwas stockfleckig. Es fehlen 50 Tafeln.

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Botanik – Zoologie 145

Lothringischen Familien-Fideikommissbibliothek wurde; hinterer freier Vorsatz mit Deakzessionsstempel.

** Five volumes. Large paper copy, one of a few copies with hand-coloured plates. This, along with Pallas’s „Flora rossica“, is one of the few great flower books pertaining to the Russian flora. – Minor browning in places. A magnificent copy bound in contemporary red half-calf, spines richly gilt, slight rubbing in places, few outer edges somewhat bumped. From the private library of Emperor Francis I. of Austria (1768-1835) with his stamp on title or half-title verso, deaccession stamp to rear fly-leaf.

– Abbildungen links, unten und Tafel 19 –

656 Ledermüller, M. F. Physikalisch-Mikroskopische Zer-gliederung und Vorstellung einer sehr kleinen Winter-knospe des wilden Roßkastanienbaums. Nürnberg, Winterschmidt, 1764. Fol. (40,5:26 cm). Mit gest. Kopf-vign. u. 3 altkol. Kupfertaf. 2 Bll., 8 S. – Angebunden: Ders. Physikalisch-Mikroskopische Zergliederung des Korns oder Rokens. Ebenda 1764. Mit gest. Kopfvign. u. 4 altkol. Kupfertaf. 2 Bll., 12 S. – Ders. Phisikalisch Mikroskopische Vorstellung und Zergliederung, das Staudten, Stek- oder Gerstenkorn insgemein genannt. Nürnberg, Wirsing 1765. Mit 3 altkol. Kupfertfaf. 1 Bl., 12 S. Pp. d. Zt., fleckig, berieben u. bestoßen, Rücken-bezug beschädigt. 3.000,–

Nissen, BBI 1159, 1158 u. 1157; De Martin 117 u. 119; Pritzel 5144, 5143 u. 5146; Wellcome III, 472. – Erste Ausgaben. Mit prachtvol-len pflanzenanatomischen Abbildungen der Roßkastanie und der Getreidesorten Roggen und Gerste, nach den Zeichnungen Leder-müllers gestochen von Winterschmidt (zus. 7) u. Wirsing (zus. 3) und sehr fein koloriert. – Etwas gebräunt u. stockfleckig, gering fin-gerfleckig, hs. Inhaltsverzeichnis von alter Hand auf Innendeckel.

teilw. korrigierten Nummerierungen, zwei zusätzlich als „Muster“ bezeichnet, wenige von Schneeberger, Kuhne (Kühne) und Jaco-bi signiert, eines 1802 datiert. Die Aquarelle zeigen überwiegend Papageien, Sittiche und Paradiesvögel, ferner Kolibris, Wiede-hopf, Habichtseule, Nachtigall etc. Besonders hervorzuheben ist das gefaltete Paradiesvogel-Aquarell „Der wunderbare Parkinson“ (Bildausschnitt 35,5:29 cm; im Rand unter Passepartout fest mon-tiert). – Unterschiedliche Erhaltung, teilw. etwas fleckig u. gebräunt, vereinzelte Farbverwischungen bzw. Farbflecken. Vereinzelt alte Knickspuren.

– Abbildungen Seite 144 unten und Tafel 19 –

– Aus der Privatbibliothek Kaiser Franz I. – 655 Ledebour, C. F. v. Icones plantarum novarum vel im-

perfecte cognitarum floram Rossicam, imprimis Altai-cam, illustrantes. 5 Bde. Riga, Deubner, u. Straßburg, Treuttel & Würtz, 1829-34. Gr.-fol. (45:31 cm). Mit 500 altkolorierten lith. Tafeln. Rote Hldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung; vereinzelt kleinere Bereibungen, wenige Kanten etwas bestoßen. 20.000,–Nissen, BBI 1155; Stafleu-C. 4283; Sitwell-Blunt S. 64; de Belder 208; Henze III, 170. – Einzige Ausgabe, vollständig und durchge-hend altkoloriert von großer Seltenheit. Vorzugsausgabe auf gro-ßem und starkem Papier. „Von diesem Atlas giebt es übrigens auch eine auf grossem Papier abgezogene und mit der Hand colorirte Prachtausgabe, von welcher nur 10 Exemplare – davon 9 für den russischen Hof bestimmte – hergestellt worden waren“ (Junk, Rara 65). Ledebour, „der erste Erforscher des altaischen Hochgebirges“ (Henze), unternahm 1826-27 gemeinsam mit seiner Frau und sei-nen ehemaligen Schülern K. A. Meyer u. A. v. Bunge eine Studi-enreise nach Sibirien. „L. erforschte den westlichen, v. Bunge den östlichen Altai, Meyer die Kirgisensteppe. Das Ergebnis dieser Rei-se waren zwei bahnbrechende Werke: ‚Flora Altaica‘ und die (hier vorliegenden) ‚Icones Plantarum Novarum…‘ (1829-34)“ (NDB XIV, 38). Die Tafeln, die botanischen Ergebnisse der Reise darstellend, von W. Siegrist u.a. nach E. Bommer, C. v. Ungern-Sternberg, D. v. d. Pahlen u.a. baltischen Zeichnern lithographiert. – Prachtvolles, stellenweise minimal gebräuntes Exemplar. Titel bzw. Vortitel verso mit kleinem gekrönten Monogrammstempel „F. I.“ und „FID.C.“ der Privatbibliothek Kaiser Franz I. von Österreich, die zur Habsburg-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus146

Jh. mit goldgepr. Wappensupralibros auf dem Vorder-deckel u. goldgepr. verschlungenem Monogramm auf dem Rückdeckel, Rücken restauriert, Vorsätze leim- schattig. 3.000,–Nissen, BBI 1220; Stafleu-C. 4909; Hunt 138. – Erste Ausgabe. „Collection of fine woodcuts made by Plantin for various botanical works; the classification was made by de Lobel“ (Hunt). – Gleich-mäßig gebräunt u. stellenw. etwas stockfleckig; am Ende mit kl. Wasserrand; Titel mit kl. Randeinriss, altem Eintrag sowie recto u. verso mit Stempel der Naturforschenden Gesellschaft Danzig, Vorsatz mit hs. Signatur u. Eintrag „Doubl.“. Das Wappen (zehn-fach geständert, in fünf Ständern je drei Kleeblattkreuze), hier mit dem Motto „Virtus coronavit“, ist das der Danziger Familie Breyne oder Breyn. Jakob Breyne (1637-1697), Danziger Kaufmann, tat sich als Botaniker hervor, sein Sohn Johann Philipp (1680-1764) studierte in Leiden u.a. bei Bidloo und Boerhaave und wurde 1699 zum Doktor der Medizin promoviert. 1702-1704 unternahm er eine ausgedehnte Bildungsreise, die ihn unter anderem nach England, Spanien, Portugal und Italien führte, er machte Bekanntschaft z. B. mit Hans Sloane, Antonio Vallisnieri und Scheuchzer und war Mitglied der Royal Society und der Leopoldina. 1716 wurde sein Garten in Danzig von Peter dem Großen besucht. „Die Breynsche Bibliothek war für die erste Hälfte des 18ten Jahrhunderts etwa das, was des großen Britten Banks Bibliothek für unser Jahrhun-dert sein dürfte“ (Vaterl. Archiv für Kunst, Wissenschaft, Industrie etc, Bd. 23, 1840, S. 204).

** First edition. With numerous woodcuts in the text. Browning throughout, some foxing, some dampmarking at end, small mar-ginal tear and 2 old stamps to title. 18th century calf, front cover with arms of the Gdansk botanist Johann Philipp Breyne (1680-1764), fellow of the Royal Society; spine restored.

– Abbildung oben –

661 Lonicer, A. Kreuterbuch. New zugericht, Von allerhand Bäumen, Stauden, Hecken, Kreutern, Früchten und Ge-würtzen. Frankfurt, C. Egenolff Erben, 1557. Fol. (31:21 cm). Mit altkol. figürlichem Titelholzschnitt u. über 700 altkol. Textholzschnitten. 1 (statt 14) nn., 339 (statt 342) num. Bll. Alter Prgt. auf Holzdeckeln mit 2 Schließen, fleckig, gebräunt u. beschabt, mit kl. Fehl-stellen. 2.000,–VD 16, L 2416; Nissen, BBI 1227; Richter, Egenolff Erben 46. – Sel-tene erste deutsche Ausgabe des berühmten Kräuterbuches mit den schönen Holzschnitten. Gutes, in etwa 10 Farben ausgeführ-

657 Lemnius, L. Similitudinum ac parabolarum quae in bibliis ex herbis atque arboribus desumuntur dilucida explicatio. Antwerpen, G. Simon, 1569. (17:11 cm). Mit Holzschnitt-Porträt Titel verso. 12 nn., 134 num., 2 nn. Bll. Mod. Pp. 300,–BM, Dutch Books 115; vgl. Pritzel 5213 (Ausgabe 1568). – Frü-he und seltene Ausgabe der in zahlreichen Auflagen erschienenen Schrift: „Lemne est le premier auteur aui ait traité les plantes sac-rées“ (Dorbon, Bibl. Esoterica 270). – Gering gebräunt.

** Early and scarce edition of the first work on biblical plants. – Slight browning, a very good copy in recent boards.

658 Leroy, H. La volière des oiseaux. (Paris, 1. Hälfte 17. Jh.). Qu.-kl.-4to (16:26 cm; Blattgr. 15:25,5 cm). Gest. Titel u. Folge von 6 (statt 14) Vogelkupfern auf zus. 7 Taf. Neuerer Pp. 500,–Nissen, IVB 544; Ronsil 1766 (zählen je 18 Taf.). – Fragment der seltenen, sehr fein radierten bzw. gestochenen Folge mit Vogelkup-fern in Hollars Manier. Die Tafeln in schmalem Querformat zeigen jeweils eine größere Gruppe verschiedenartiger Vögel (wie Hüh-ner-, Wasser-, Raub-, Wald- u. Tauben-Vögel, darunter auch eine Fledermaus). Enthalten sind hier die num. Tafeln 1-5 u. 7 der ersten Folge; die zweite Folge mit weiteren 7 Taf. ist nicht enthalten. Die gleichen Folgen existieren mit Verlagsadresse (Paris) „H. Weyen excudit“ auf dem Titel. – Gebräunt, etwas stock- u. fingerfleckig.

659 Lesson, R. P. Histoire naturelle des oiseaux-mouches. Paris, Bertrand, (1829-30). Gr.-8vo (24:16 cm). Mit 86 kol. Kupfertaf. XLVI, 223 S. Hmaroquin d. 20. Jh. mit goldgepr. Rtit. u. Kopfgoldschnitt. 800,–Nissen, IVB 547; Anker 291; Sitwell-Buchanan, Fine Bird Books 117. – Mit prachtvollen und fein ausgeführten Vogeldarstellungen, gest. von Coutant nach Bévalet, Dumont, Lesson u.a. – Teilw. et-was stockfleckig, nur wenige Taf. betroffen.

** The first of three works by Lesson dealing with humming birds. With 86 engraved plates, exquisitely coloured by hand. – Some foxing in places, just affecting a few plates.

– Aus der Bibliothek von Johann Philipp Breyne – 660 Lobelius, (L’Obel) M. de. Plantarum seu stirpium

icones. 2 Tle. in 1 Bd. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1581. Qu.-4to (18,5:24 cm). Mit über 2000 Pflanzen-holzschnitten. 4 Bll., 816, 280 S., 18 Bll. Ldr. d. 18.

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Botanik – Zoologie 147

EDIT 16, CNCE 53426; Adams D 673; Nissen, BBI 1305; Durling 3013. – Erweiterte lateinische Ausgabe, erstmals 1554. – Gering gebräunt, teilw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, einige alte Anmer-kungen, stellenweise Feuchtigkeitsränder. Titel mit altem Besitz-vermerk eines Aegidius Bruysant.

** Enlarged edition, with numerous woodcuts. – Slight browning, some spotting and thumbing in places, some old annotations, some dampmarking. Ownership inscription to title. 17th cent. vel-lum.

665 – I discorsi ne i sei libri di Pedacio Dioscoride Anazar-beo della materia medicinale. Venedig, F. Valgrisi, 1597. Fol. (31,5:22,5 cm). Mit über 1000 Textholzschnitten. 12 num., 78 nn. Bll., 971 S., 6 nn. Bll. Alter flex. Prgt., fleckig u. teilw. knittrig, Vorsätze erneuert. 1.500,–EDIT 16, CNCE 35776; Durling 3027. – Seltene italienische Ausga-be. – Stockfleckig bzw. fleckig, stellenw. gebräunt bzw. braunran-dig, vereinzelte Wasserränder, wenige kl. Wurmspuren. Vereinzelt kl. Hinterlegungen im Rand. Num. Bl. 6 der Vorstücke mit Hinter-legungen im Rand, k4 mit etwas Textverlust durch restaurierten Eckabriss, S. 971 mit größeren Ergänzungen ohne Textverlust. Titel stärker fleckig u. aufgezogen.

** Scarce Italian edition. – Spotting and foxing, some browning or brownstaining, waterstaining in places, few small marginal restora-tions, larger to numb. preliminary leaf 6 and k4 (some loss), page 971 repaired without loss. Title heavier spotted and mounted. Old limp vellum, some spotting and creasing, new endpapers.

666 Maund, E. The Botanic Garden; consisting of highly finished representations of hardy ornamental flowe-ring plants, cultivated in Great Britain. Bd. 3. London 1829-30. Kl.-4to (23:19 cm). Mit gest. Tit. u. 24 altkol. Kupfertaf. 5 Bll. Titelei/Index u. je 4 Bll. Text zu jeder Taf. Neuerer Hldr. im Stil d. Zt. (sign. OWB 1938) mit reicher Rückenvergoldung, 2 farb. Rückenschildchen u. marmor. Deckelbezügen, gering berieben. 400,–

tes Kolorit. – Ertwas gebräunt u. fingerfleckig, gering stockfleckig, vereinzelt mit Wasserflecken; zahlr. Bll. im Rand hinterlegt, so auch der knapp, mit geringem Verlust an der Initiale und am Holzschnitt (nachgezeichnet), beschnittene Titel; zu Beginn mit wenigen kl. Wurmgängen; Bl. 10 mit kl. Papierausbruch und größerer Hinter-legung mit etw. Bildverlust, Bl. 34 mit ca. 3 cm breitem Abriss mit Text- u. Bildverlust, dieser sorgfältig ergänzt u. nachgezeichnet, Bl. 42 mit geklebtem Einriss; Holzschnitte der Bll. 45, 49, 134 seitlich angeschnitten, letzte Bll. etwas stärker fleckig u. verknittert; bei den Bll. 73-133 die Artikel, ab Bl. 135 die Blätter hs. in Tinte alt nummeriert, ab dort auch im Kopfsteg mit Klebstoffspuren bzw. eingeklebten Nummernzetteln; fehlen die Bll. aa2 bis bb8 (Vorwort u. Register) sowie die Bll. 35, 337 u. 392, alles in fotograph. Faksi-mile ergänzt, dabei der Buchblock neu geheftet und eingehängt. – oRR/Waf.

** First German edition. With large woodcut on title and above 700 woodcuts, all with contemporary colouring. – Somewhat browned and stained, occasional waterstaines, title remargined with little loss of initial, woodcut and lettering on verso (all redrawn), mar-gins of numerous leaves backed, first leaves with small traces of worming, leaf 10 with small hole and larger pastedown partially covering woodcuts, leaf 34 with loss of ca. 3 cm on outer edge, re-stored, loss of lettering skilfully redrawn, 3 woodcuts cut to image on 1 side, last leaves heavier stained, margins backed, creased; some old numbering in ink to paragraphs or leaves, from leaf 135 onwards traces of glue to upper margin; lacking 13 leaves pref-ace and index and leaves 35, 337 and 392, all replaced with elder facsimiles; sewing renewed. Old vellum on wooden boards with 2 clasps, stained, browned, small defects. – Waf.

662 – Kreuterbuch. Kunstliche Conterfeytunge der Bäume, Stauden, Hecken, Kräuter, Getreyde, Gewürtze). Frank-furt, C. Egenolff Erben, 1593. Fol. (30:20 cm). Mit ca. 800 altkol. Holzschnitten. 11 (statt 14) nn., 375 (statt 382) röm. num., 2 (statt 3) nn. Bll. Ldr. d. 18. Jh. mit Rückenschild, etwas beschabt und bestoßen, Ecken stärker, Kapitale mit kl. Einrissen, nachgefärbte Bezugs-fehlstellen. 1.200,–VD 16, L 2425 (berichtigte Aufnahme); Nissen, BBI 1228; Pauli 506; Richter, Egenolff 587. – Neunte deutschsprachige Ausgabe bei Egenolff Erben, mit den Holzschnitten in schönem Altkolorit. – Etwas gebräunt und fleckig, am Schluss sehr stark. Stellenw. auch etwas wasserfleckig, vereinzelt Brandlöchlein, Wurmlöcher oder alte hs. Anmerkungen mit Tinte. Diverse und teilw. auch größere Randläsuren bis ins Bild meist repariert, einige unter Text- und Bild-verlust. Am Anfang und Schluss stark beschädigte Bll. mit großen Verlusten unschön angerändert, 2 Bll. auch aufgezogen. Fehlen Titel und 2 Bll. Vorstücke sowie am Schluss Registerbl. NN3. Die vorhandenen Bll. der Vorstücke teilw. von dem Exemplar in der BSB München abweichend bzw. in anderer Bindefolge. Die große Druckermarke auf dem letzten Bll. bei unserem Exemplar zu Be-ginn eingebunden. oRR./Waf.

663 Mattioli, P. A. Opera quae extant omnia. Nunc à C. Bauhino aucti et illustrati. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, N. Basse, 1598. Fol. (37,5:25 cm). Mit gest. Titelbordü-re u. zahlr. Textholzschn. 58 (statt 60) Bll., 1027 (recte 1029) S., 11 Bll.; 236 S., 4 (d.l.w.) Bll. Pergamentband d. Zt. mit hs. Rtitel u. umgeschlagenen Kanten, gering berieben u. fleckig, Rücken mit kl. Einriss. 3.000,–VD 16 M 1611; Adams M 906; Nissen, BBI 1309; Durling 3007; Wellcome I, 4162. – Erste Gesamtausgabe. Enthält neben den ‚Commentarii‘, dem eigentlichen Kräuterbuch, ein kl. Destillier-büchlein (11 Bll.), ferner im 2. Band ‚Apologia adversus Amathum Lusitanum‘, die ‚Epistola medicinalia‘ sowie den ‚Dialogus de mor-bo gallica‘. – Etwas gebräunt u. stellenw. gering fleckig, vereinzelt mit schwachem Wasserrand, Vorsatz u. Innendeckel mit Wurm-spur, gest. Exlibris „Ernst Conrad Stahl“ (Buchhändler in München, 1886-1966?). Fehlt 1 w. Bl. u. Bl. **6 mit dem Porträt von Bauhin.

** First collected edition. With engr. title border, engr. portr. and numerous woodcuts in the text. – Light browning and minor spot-ting in places. Engr. bookplate. Bound in contemp. vellum, minor rubbing and staining, little tear to spine. Lacking 1 blank leaf and leaf **6 with portrait of Bauhin.

– Abbildung oben –

664 – Commentarii in libros sex Pedacii Dioscoridis Anarz-abei de medica materia. Venedig, V. Valgrisi, 1570. Fol. (33,5:23 cm). Mit zahlr. Textholzschnitten, davon 6 fast ganzseitig. 82 Bll., 956 S., 6 Bll. Prgt. d. 17. Jh. 2.500,–

Nr. 663

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Maund, E.)

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Einrissen, Deckel mit vereinzelten geringen Wurmspu-ren. 20.000,–Nissen, BBI 1318; Stafleu-C. 5748; Dunthorne 202; de Belder 235. – Einzige Ausgabe. Vollständig, wie hier, sehr selten. Eines der schönsten pomologischen Werke des 18. Jahrhunderts. „Am wertvollsten,… sind die Abbildungen, die er (Winterschmidt) für den Würzburgischen Hofgärtner Johann Prokop Mayer radierte. Dieser… befand sich unter den Ersten, die den deutschen Obst-bau durch Einführung ausländischer, vor allem französischer, Sor-ten und fremder Arbeitsmethoden zu verbessern suchten.“ (Nissen S. 179). Mit französischem und deutschem Paralleltext. Die Tafeln zeigen Aprikosen (8), Mandeln (8), Pflaumen (17), Kirschen (31), Mispeln/Azerolen (9), Pfirsiche (26), Äpfel (41) und Birnen (113). In leuchtendem, naturgetreuem und detailreichem meist in Gou-ache ausgeführten Kolorit, jeweils mehrere Blüten- u. Fruchtzwei-ge sowie die Frucht selbst, ganz und aufgeschnitten darstellend. Daneben finden sich ein Faltplan des Würzburger Hofgartens, 12 nicht kolorierte Tafeln zur Pfropf- und Spaliertechnik sowie reizen-de Vignetten mit Gartendetails. – Schönes, nur gering fleckiges Exemplar. Gering stockfleckig, überwiegend die Textblätter betref-fend; Titel u. letztes Textblatt in Bd. 2 mit Wasserrand, dort die Lage Ss aus miteinander verleimten Vorder- und Rückseiten der Blätter bestehend, die Leimung hier gelöst; Taf. 41 der Äpfel und die nachfolgenden beiden Textbll. mit schwachem Wasserfleck, wenige Textbll. mit kleinem Braunfleck im Rand. Mod. Exlibris Paul Hirsch. Provenienz: Bassenge, Auktion 3 (1964), Nr. 2420. – Beilie-gen: 2 altkol. gest. Tafeln (Num.: LIX & LX), wohl aus einem anderen pomologischen Werk von Winterschmidt. – Unbeschnitten u. mit Knickspuren.

** 3 vols. Only edition. „A delightful and charming work“ (Dunthorne). Comprising an engraved frontispiece, folding map of Würzburg Court Garden, 253 plates showing blossoms, sprays of leaves and fruits, all carefully coloured by hand, 12 uncoloured plates of trees and espaliers, and 10 headpieces with details of espalier trees and garden design. – Fine copy, some faint foxing, mainly to text-leaves, very few leaves waterstained; leaves of gath-ering Ss of 2nd vol. consisting of 2 sheets formerly glued together, now coming apart; bound in contemporary half calf, spines gilt; somewhat rubbed, little bumped, small tears to heads of spines, little traces of worming to covers.

– Abbildungen links und Tafel 15 –

670 Mercklin, J. Neu außgefertigtes historisch-medicini-sches Thier-Buch … Enthaltende wider fast alle Kranck-heiten und Leibes-Zufälle so wohl fremde, als eigene verschiedene heilsame Secreta, und bewehrte Geneß-Mittel. Nürnberg, Zieger, 1696. (17:10,5 cm). Mit dop-pelblattgr. Kupfertitel u. 96 Kupfertafeln. 12 Bll., 732 S., 36 Bll. Alter Prgt. mit Rsch., Vorsätze stockfleckig, Vorsätze mit Wurmspuren. 500,–VD 17 12:189439K; Nissen, ZBI 2790; Krivatsy 7772. – Erste Aus-gabe. Enthält vierfüßige Tiere, Vögel, Fische und „allerley Ungezief-fer, oder Gewürm…“, deren Bestandteile für Medikamente verwen-det wurden. – Tlw. gebräunt; Kupfertitel oben knapp beschnitten u. unten mit Bugeinriss bis ins Bild.

671 Merian, M. S. Over de Voortteeling en wonderbaerly-ke Veranderingen der Surinaemsche Insecten. Amster-dam, J. Oosterwyk, 1719. Gr.-fol. (50:36 cm). Mit gest. Front., gest. Titel- u. Wappenvignette, alles altkolo-riert und goldgehöht u. 72 altkolorierte Kupfertafeln. 4 Bll., 72 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg.; stärker berieben, ältere Restaurierungen. 50.000,–Nissen, BBI 1341; Horn-Sch. 14992, Landwehr, Books with Col. plates 131; Pfeiffer B 4. – Zweite Ausgabe mit holländischem Text, erschien gleichzeitig auch mit lateinischem Text (Pfeiffer B 3). Vo-rausgegangen waren 1705 je eine Ausgabe mit lateinischem bzw. holländischem Text mit jeweils nur 60 Tafeln. In der harmonischen Verbindung der Darstellung von Schmetterlingen, ihren Raupen und blühenden Pflanzen mit ihren Früchten eines der schönsten botanisch-zoologischen Werke überhaupt. Die Kupfer sind von J. Mulder, P. Sluyter und D. Stoopendael nach den Zeichnungen der Maria Sybilla Merian gestochen. – Stellenweise gebräunt, verein-zelt etwas fingerfleckig bzw. fleckig, Kolorit teilw. durchschlagend, teilw. die Textseiten betroffen. Einige schwache Bleistiftanmerkun-gen, S. 59/60 mit Einriss im weißen Rand. Titel verso mit älterem Stempel des Zoologischen Instituts Halle mit Dublettenstempel, zwei weitere schwache Dublettenstempel in den oberen Ecken der vorderen Vorsätze. Aus der Bibliothek des Juristen und Entomolo-gen Georg Adolf Keferstein (1793-1884) mit kleinem Besitzeintrag auf dem vorderen Vorsatz.

Nissen, BBI 2222; Stafleu-C. 5712. – Jede Tafel mit 4 sorgfältig kolorierten Blumenbildern von S. Watts nach E. D. Smith. – Titel u. Haupttitel gebräunt, Text u. Tafeln nur vereinzelt sehr gering stockfl. Schön gebundenes Exemplar.

667 – The Botanic Garden; consisting of highly finished re-presentations of hardy ornamental flowering plants, cul-tivated in Great Britain. Bd. 5. London 1834-35. Kl.-4to (23:19 cm). Mit gest. Tit. u. 24 altkol. Kupfertaf. 3 Bll. Titelei/Index u. je 4 Bll. Text zu jeder Taf. Neuerer Hldr. im Stil d. Zt. (sign. OWB 1938) mit reicher Rückenver-goldung, 2 farb. Rückenschildchen u. marmor. Deckel-bezügen, gering berieben. 400,–Nissen, BBI 2222; Stafleu-C. 5712. – Jede Tafel mit 4 sorgfältig kolorierten Blumenbildern von S. Watts nach E. D. Smith. – Titel u. Haupttitel stark gebräunt, einige Taf. etwas oxidiert. Text u. Tafeln nur vereinzelt gering stockfl. Schön gebundenes Exemplar.

668 – The Botanic Garden; consisting of highly finished re-presentations of hardy ornamental flowering plants, cul-tivated in Great Britain. Bd. 12. London 1847-48. Kl.-4to (23:19 cm). Mit gest. Tit. u. 24 altkol. Kupfertaf. 3 Bll. Titelei/Index u. je 4 Bll. Text zu jeder Taf. Neuerer Hldr. im Stil d. Zt. (sign. OWB 1938) mit reicher Rückenver-goldung, 2 farb. Rückenschildchen u. marmor. Deckel-bezügen, gering berieben. 400,–Nissen, BBI 2222; Stafleu-C. 5712. – Jede Tafel mit 4 sorgfältig kolorierten Blumenbildern von S. Watts nach E. D. Smith. – Text u. Tafeln nur vereinzelt sehr gering stockfl. Schön gebundenes Ex-emplar.

669 Mayer, J. Pomona Franconica oder natürliche Abbil-dung und Beschreibung der besten und vorzüglichsten Europäischen Gattungen der Obstbäume und Früchte. 3 Bde. Nürnberg, A. W. Winterschmidt, 1776-1801. 4to (24,5:21 cm). Mit gest. Frontispiz, 1 gefalt. gest. Plan u. 265 Kupfertafeln, davon 253 in prächtigem Altko-lorit, meist in Gouache, sowie 10 gest. Vignetten. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. je 2 farb. Rsch., berieben, etwas bestoßen, Rücken mit Knickspuren und am Kopf mit

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Botanik – Zoologie 149

673 Meyer, J. D. Angenehmer und nützlicher Zeit-Vertreib mit Betrachtung curioser Vorstellungen allerhand krie-chender, fliegender und schwimmender, auf dem Land und im Wasser sich befindender und nährender Thiere. 3 Bde. Nürnberg, J. J. Fleischmann & A. Bieling, 1748. Gr.-fol. (45,5:31 cm). Mit gest. Porträt, 3 gest. Titeln, 2 gest. Titelvign. u. 240 Kupfertafeln, sämtlich in schö-nem Altkolorit. 3 Bll., 56 S., 1 Bl.; 1 Bl., 28 S., 1 Bl.; 1 Bl., 10 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung; teilw. berieben, Ecken teilw. bestoßen, Fuß am Rücken von Bd. 3 abgestoßen. 15.000,–Nissen, IVB 360; Anker 338. – Erste Ausgabe eines der schönsten deutschen zoolgischen Werke des 18. Jahrhunderts mit prachtvol-len und sorgfältig kolorieren Tafeln nach Zeichnungen des Nürnber-ger Miniaturmalers, Kupferstechers und Kunsthändlers Johann Da-niel Meyer. Abgebildet und beschrieben werden Wirbeltiere, in der Mehrzahl Vögel und Säugetiere, aber auch einige Fische, Reptilien und Amphibien. Die ersten 200 Tafeln zeigen Tiere mit ihren Skelet-ten. Die letzten 40 Tafeln mit exotischen Tieren, die wohl nicht nach dem Leben gezeichnet wurden und deren Skelette nicht abgebildet sind. – Vereinzelt etwas fleckig bzw. fingerfleckig, Tafeln mit weni-gen kleineren, teilw. hinterlegten Einrissen im Rand, Tafel 60 in Bd. 2 mit restauriertem Durchriss. Vorsätze knittrig u. mit vereinzelten Defekten. Am Schluss von Bd. 3 sind mehrere alte weiße Blätter zusätzlich eingebunden. Diese mit Bräunungen und Druckstellen durch ehemals eingelegte, gepresste Pflanzen.

** Three volumes. First edition, illustrated with portrait, two en-graved titles and 240 engraved plates, all in fine contemporary colouring. „A very rare and unusual book“ (Fine Bird Books 123). – Slight spotting and thumbing, few smaller marginal tears to plates, mostly restored, large restored tear to plate 60 in volume 2. Creas-ing and some defects to endpapers. Several blank leaves are bound at the end of volume 3, partly browned and with pressure marks. Contemporary calf, spines richly gilt, somewhat rubbed, some corners bumped, tail of spine of volume 3 worn.

– Abbildungen Seite 150 oben und Tafel 13 –

674 Miller, J. (eigentlich J. S. Müller). Illustratio systema-tis sexualis Linnaei. Denuo edita, revisa ac translatione germanica locupletata per M. B. Borckhausen. Frank-furt, Varrentrapp & Wenner, 1804. Gr.-fol. (51:35 cm).

** Second Dutch edition, the first to contain the final number of 72 plates. With engraved frontispiece, engraved vignette and armorial vignette, and 72 engraved plates, all couloured by a contemporary hand, frontispiece and vignettes partly heightened with gold. Title with letters in gilt and name of the dedicatee Balthazar Scott let-tered in gilt. Fine copy of the most beautiful work on insects and flowers. Maria Sibylla Merian was the daughter of the well-known Swiss engraver and publisher Matthäus Merian. On her father’s early death, her Dutch mother married the flower painter Jacob Marrell. It was one of his pupils, Johann Graff of Nuremberg, who first taught Maria to paint, and later they married. Maria was pri-marily interested in entomology, and her first book, on the insects of Europe, with fine coloured plates of insects and flowers, was published in 1679. Some years later she was shown a collection of tropical insects which had been brought back from Surinam. – Some browning, shine through of colouring in places, slight spot-ting and thumbing, marginal tear to pp. 59/60, stamp and deac-cession-stamp to title verso. Bound in contemporary calf, spine gilt, rubbed, partly restored. From the library of the entomologist Georg Adolf Keferstein.

– Abbildungen oben und Tafeln 4 und 5 –

672 – Der Raupen wunderbare Verwandelung und sonder-bare Blumen-Nahrung. Nürnberg, J. A. Graff, 1679. 4to (20,5:16,5 cm). Mit kol. gest. Titel u. 49 (st. 50, 30 ko-loriert) Kupfertafeln von M. S. Merian. 3 Bll., 102 S., 4 Bll. Schlichter Ldr. d. Zt., stark berieben, Ecken besto-ßen, 5.000,–Nissen, BBI 1342; Pfeiffer A 1. – Erste Ausgabe von Maria Sibylla Merians Erstling, „editio princeps des I. Teiles der europäischen Insekten“ (Pfeiffer). Seltener als die Surinam’schen Insekten. Fort-setzungen erschienen 1683 bzw. posthum 1717 mit weiteren 100 Tafeln. Die Tafeln (arab. num. 1-50) zeigen Insekten u. Schmetter-linge in der bekannten, künstlerisch hochrangigen Verbindung mit Blüten u. Pflanzen. Unter letzteren Tulpe, 4 verschiedene Kirsch- u. 3 Pflaumenzweige, Apfelblüte, Löwenzahn, Rosen (4), Iris, Ritter-sporn, Nelke etc. – Schönes, wohl älteres, aber nicht zeitgenös-sisches Kolorit, die Tafeln 28-45 u. 47 blieben unkoloriert. Etwas gebräunt, teilw. stock- u. etwas fingerfleckig, Tafel 1 u. S. 13/14 mit alt hinterlegtem Einriss. Titel im Außenrand ca. 1 cm angerändert. Drucktitel mit gelöschtem Stempel. Es fehlt Tafel 14 (aus einer an-deren Ausgabe ergänzt).

– Abbildung rechts –

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(Miller, J.)

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produziert. Mit prächtigen, nuancenreich kolorierten Darstellungen von blühenden Pflanzen. – Etwas gebräunt, gering stockfleckig, 1 Textbl. u. Taf. 52 u. in Bd. 1 mit Einriss, die Falttafeln mit Rand-einriss, 1 Falttafel oben bis zum Bildrand beschnitten, Tafeln tls. etwas durchschlagend bzw. abklatschend. Gest. Exlibris für Otto Salmonson.

** First edition. Atlas illustrating Miller’s famous „Gardener’s Dic-tionary“. Illustr. with 300 (2 folding) engr. plates, mostly printed in colours and finished by hand. – Some browning, minor foxing, tears to 3 plates and 1 textleaf, 1 folding plate trimmed, some off-setting in places. Engr. bookplate for Otto Salmonson. Bound in 19th century calf, gilt, rubbed, spine faded, front board of vol. 2 loose.

– Abbildung unten –

676 – Abbildungen der schönsten, nützlichsten und seltens-ten Pflanzen zu seinem Gärtner-Lexikon. Bd. 1 (von 2). Nürnberg, A. W. Winterschmidt, 1768. Fol. (43:27 cm). Mit gest. Titelvignette und 150 altkol. Kupfertafeln. 2 Bll., 158 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rückenverg.; stärker beschabt und bestoßen, Ecken und Kapitale ab-gestoßen, Gelenke gefestigt, das hintere oben erneut mit kl. Einriss, freie Vorsätze geknittert, das hintere auch mit Randläsuren und lose. 4.500,–

Nissen, BBI 1379; Stafleu-C. 6059; vgl. Great Flower Books 68 (engl. Ausg.). – Erste deutsche Ausgabe des ersten Bandes von „Figures of the most beautiful (etc.)“. Zur deutschen Ausgabe wur-den die Tafeln vom Verleger Winterschmidt nachgestochen. Mit schönen kolorierten Darstellungen von Blumen, Früchten und blü-henden Pflanzen. – Text leicht gebräunt und fleckig, erste Bll. etwas stärker. Tafeln insgesamt sauber und nur hier und da vor allem in den Rändern leicht fingerfleckig. Titel oberhalb mit Stempel des „Lawes Agricultural Trust“, im Innendeckel gest. Wappenexlibris von „Edw. Parker Pet: Coll: Camb:“.

Mit 104 (st. 108) altkol. Kupfertafeln. 4 (st. 60) Bll. Text. Hldr. d. 20 Jh. mit altem Rückenschild. 2.500,–Nissen, BBI 1373; Stafleu-C. 6486; vgl. Great Flower Books S. 68 u. Abb. bei S. 7 u. Henrey 1153 ff. – Zweite von Borckhausen he-rausgegebene u. verbesserte Ausgabe. „Greatly impressed, Lin-naeus wrote that Miller’s plates were more beautiful and accura-te than any seen since the beginning of the world“ (Great Flower Books). Mit schönem und fein kolorierten Pflanzendarstellungen. – Ränder teilw. stock- u. fingerfleckig, Text teilw. gebräunt u. etwas fleckig. Alle Tafel mit alten handschriftlichen Anmerkungen verso, diese vereinzelt durchschlagend, letzte Tafel mit restauriertem Ein-riss. Tafeln nummeriert 1-104, es fehlen die 4 nn. Tafeln mit den Blattformen. Vom Text die ersten 4 Bll. (von 60) mit Titel u. „Erlä-rung der XXIV Classen“ vorhanden.

** Second edition by Borckhausen, illustrated with 104 (of 108) handcoloured engr. plates, numb. 1-104, lacking the 4 nn. plates with leaves. – Marginal foxing and thumbing, restored marginal tear to last plate. Old ms. descriptions on verso of all plates, partly shin-ing through. Only first 4 leaves of text (of 60) present. 20th cent. half-calf.

675 Miller, P. Figures of the most beautiful, useful, and uncommon plants, described in The Gardeners Dic-tionary. 2 Bde. London, Printed for the Author, 1760. Fol. (43,5:28 cm). Mit gest. Vign. u. 300 (2 gefalt.) altkor., teilw. farb. gest. Kupfertafeln. VI, 100 S. 1 Bl., S. 101-200, 2 Bll. Ldr. d. 19. Jhdts. mit Rücken-, Deckel-, Steh- u. Innenkantenvergoldung, berieben u. beschabt, Rücken verblasst, Vorderdeckel von Bd. 2 lose. 10.000,–Nissen, BBI 1378; Stafleu-C. 6059; Henrey 1098; Dunthorne 209. – Erste Ausgabe. Miller, von Linné als „hortulanorum princeps“ apo-strophiert, legt hier Illustrationen zu seinem bahnbrechenden Gärt-nerlexikon vor, das den Gartenbau im England des 18. Jh. maßgeb-lich beeinflusste. Die Illustrationen gehen vielfach auf Zeichnungen der Nürnberger Pflanzenmaler G. D. Ehret und John Miller (eigentl. Joh. Seb. Müller) zurück und sind von hoher Qualität. Viele der Ta-feln in der damals noch ungewöhnlichen Technik des Farbstichs

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Bildverlust durch ergänzten Eckabriss. Titel verso mit Namenszug „Aug: Broussonet“, d.i. der französische Naturforscher Auguste Broussonet (1761-1807).

** First edition, one of three imprint-variants. Illustrated with more than 500 woodcuts. The first book on entomology to be printed in Britain. – Some marginal worming; small hole to p. 155/56; slight loss of image due to torn-off corner of last leaf; heavy browning to few leaves. Recent vellum.

679 Mouillefert, P. Traité des arbres & arbrisseaux fores-tiers, industriels et d’ornement cultivés ou exploités en Europe et plus particulièrement en France. 2 Text- u. 1 Tafelbd. in 3 Bdn. Paris, p. Klincksieck, 1892-1898. (24:17,5 cm). Mit 195 Taf. (11 lith., 144 fotogr. u. 40 chromolith.). Grüne Hmaroquinbde. d. Zt. mit Rvg. u. Rtitel. marmor. Vorsätzen u. Kopfgoldschnitt, minimal berieben. 300,–Nissen, BBI 1416. – Erste Ausgabe. – Das umfassende Kompen-dium beschreibt die Eigenart und Nutzung von über 2400 Pflan-

** Vol. 1 (of 2). First German edition of Miller’s „Figures of the most beautiful, useful, and uncommon plants…“. With 150 hand-coloured engraved plates. – Slight browning and staining to text, somewhat heavier to first leaves. Plates crisp and with mainly slight occasional fingermarking. Stamp to upper margin of title, engraved armorial bookplate to front cover. Contemporary half-calf, rubbed and worn, corners and head and foot of spine chipped, joints re-inforced and lower one with tear at top, creasing to fly-leaves, the one at back loosened and with marginal fraying.

677 Missgeburt. – Darstellung eines missgebildeten Kal-bes mit nur einem übergroßem Auge und einem Horn in Form eines menschlichen Gesichts. Farbiges Aquarell mit etwas Deckweißhöhung. Um 1655. Qu.-fol. Blattgr. 29:40 cm. Oberhalb der Darstellung in brauner Tinte be-zeichnet „Factum in Paego Jahodnik sito ad oppidum Szent Marton in Co(mi)t(a)tu Thurociensi Anno 1655 die 30 April“.*# 250,–Zeitgenössische Darstellung der beängstigenden Missbildung. Das schwarz-rote Auge („Oculus“) und der übergroße Nabel („Um-bilicus“) sind noch einmal besonders gekennzeichnet. Das Dorf Jahodnik liegt bei Martin (Turz-Sankt Martin) in der Mittelslowakei. Auf Papier mit Wasserzeichen „Doppeladler“. – Gering fleckig, ver-tikale Mittelfalte, leichte Knitterspuren.

– Abbildung rechts –

678 Moffet, T. Insectorum sive minimorum animalium the-atrum: olim ab Eduardo Wottono, Conrado Gesne-ro, Thomaque Pennio inchoatum. London, Th. Cotes, 1634. Fol. (29:20,5 cm). Mit großem Titelholzschn. u. ca. 500 Textholzschn. 10 Bll., 326 (recte 316) S., 2 Bll. Neuerer Prgt. 1.500,–Pollard-R. 17993b; Nissen, ZBI 2852 (nennt irrig ein Porträt); Horn-Sch. III, 15547; Garrison-M. 288; Krivatsy 812; Wellcome 4380; DSB IX, 441. – Erste Ausgabe, eine von 3 Varianten des Impres-sums (vorliegend nur Cotes, sonst Cotes für Allen bzw. Hope). Das erste in England gedruckte entomologische Werk, nach Hirsch-H. IV, 278 „die erste vollständige Abhandlung über Insekten“. Lag schon 1590 druckfertig vor, wurde aber erst 1634 von Theodore Turquet de Mayerne aus dem Nachlass des englischen Arztes Mof-fet (oder Moufet) publiziert und geht auf Vorarbeiten der im Titel genannten Gelehrten zurück. – Vereinzelt stark gebräunt; mit we-nigen Wurmlöchern im Rand, tlw. mit zugelegtem Wurmgang im Bundsteg, S. 155f. mit Brandlöchlein; Schlussblatt mit leichtem Nr. 677

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(Mouillefert, P.)

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Muscheldarstellungen. – Insgesamt vereinzelte Gebrauchsspuren, gest. Tafeln vereinzelt gebräunt.

– Abbildung Seite 151 oben –

682 Naturselbstdruck. – Hoppe, D. H. Ectypa plantarum Ratisbonensium, oder Abdrücke derjenigen Pflanzen, welche um Regensburg wild wachsen. Fragment der Bde. 1-4 (von 8). Regensburg, J. Mayr, 1787-1789. Fol. (34:22 cm). Mit 231 (statt 400) Tafeln mit ganzseitigen Naturselbstdrucken. Je 8 S. Titel u. Text. Lose in mod. Kart.-Mappen. 1.200,–Nissen, BBI 933; Stafleu-C. 3032; Pritzel 4248; Fischer 12. – Erste Ausgabe. Hervorragende Drucke von Johann Mayr in Regensburg. „Sie sind ideal und allen anderen weit überlegen“ (Fischer). Die Prä-paration von Hoppe und der Druck von Mayr „gehören zum Besten was wir von Naturdruckern besitzen“ (Fischer, S. 188). Es erschie-nen insgesamt 8 Bde. mit 800 Tafeln. – Text gering stockfleckig, Taf. kaum betroffen; äußerste Ränder vereinzelt angestaubt; zahlr. Taf. mit Hinzufügung der deutschen Pflanzennamen in Bleistift. – Beiliegt: Gestochene Anzeige des Druckers J. Mayr für vorliegen-des Werk. Datiert 28.01.1787. 1 Bl. (18:22 cm). 2 Kolumnen. – Gibt Details zu Druck, Umfang, Bestellung, Preis etc. an. oRR/Waf.

** First edition. Fragment of the first 4 (of 8) vols. comprising 231 (of 400) plates of nature printing. – Little foxing to leaves of text, outer edges occasionally dust-soiled. Unbound.

683 (Neujahrsblatt). An die Zürcherische Jugend. Stück 2 u. 4-21 in 1 Bd. Zürich 1800-1819. 4to (22,5:20 cm). Mit 5 gest. Vignetten u. 19 Taf. (17 Kupferstich- u. 2 Aquatinta-Taf.). Hldr. d. Zt., berieben, beschabt u. fleckig. 300,–Nissen, ZBI 4719; Barth 9740. – Enth. je Stück 1 Taf., meist mit Insekten (nach J. Sturm) u. anderen Tieren. Dazu jeweils 8 S. Text. Von der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich hrsg. frühe Folge, erhielt den Tit. „Neujahrsblatt“ erst ab 1868. 1 Tafel mit reizvollen Remarquen im weißen Rand. – Tls. gebräunt u. stockfleckig, einige Taf. mit hs. Bezeichnungen im weißen Rand, Vorsatz beschrieben. S. 3-6 gelockert.

684 Nozeman, C. & M. Houttuyn. Nederlandsche vogelen. – Zwei Aquarelle (Wiedehopf und Kernbeißer). (Ams-terdam um 1770). Gr.-fol. (36,5:24,5 u. 39,5:25,5 cm). Auf stärkeres Papier fest montiert.*# 600,–Vgl. Nissen, IVB 684 u. Fine Bird Books 129. – Zwei Vorzeichnun-gen in Aquarellmalerei zu Nozemans großem ornithologischen Werk. Unbezeichnet und unsigniert, aufgrund der Qualität der Darstellungen sicherlich aus der Werkstatt der berühmten Illustra-torenfamilie Sepp, die die Zeichnungen und Kupfer zu Nozemans Werk schufen. Die Aquarelle zeigen einen Wiedehopf über seinem Nest sowie Weibchen und Männchen eines Kernbeissers, ebenfalls über ihrem Nest mit Eiern, beide als kolorierte Kupferstiche in Band 2 des fünfbändigen Werks abgebildet. – Unterlegkartons im Rand etwas gebräunt, geringe Leimspuren. Obere Ecken des Kernbeis-sers abgerundet.

– Abbildung oben –

685 Oberthür, R. u. H. Dauthenday. Répertoire de couleurs pour aider à la détermination des couleurs des fleurs, des feuillages et des fruits. 1 Textbd. u. 2 Tafelmappen in 2 Mappen. O.O., Société Française des Chrysanthé-mistes, 1905. (26:17 cm). Mit zus. 365 Tafeln. 1 Bl., 82 S. Or.-Kart. u. Or.-Lwd.-Mappen mit Deckelillustration, vereinz. fleckig, 1 Schließband fehlt. 300,–Die Tafeln in allergrößter Farbvielfalt zeigen auf jedem Blatt eine Farbe in 4 Nuancen mit Bezeichnungen auf Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch und Italienisch sowie dem Verweis auf das je-weilige Vorkommen des Farbtons bei speziellen Pflanzen. – Tls. gering angestaubt u. mit Randläsuren. – Dazu: H. Coste. Flore de-scriptive et illustrée de la France, de la Corse et des contrées limi-trophes. 2. A. 3 Bde. Paris 1937. (25:17 cm). Reich illustriert. Mod. Lwd. mit Rtitel, Rücken schwach fleckig. – Umfassendes Werk zur Vegetation Frankreichs mit fast 4500 Beschreibungen von Pflanzen mit jeweiligen Abbildungen. Zuerst 1901-06 erschienen. – Fehlt die Farbkarte. – Zus. 5 Bde.

686 Oelhafen v. Schöllenbach, C. C. Abbildung der wilden Bäume, Stauden und Buschgewächse. 3 Tle. u. Nach-trag in 2 Bdn. Nürnberg, Winterschmidt, 1773-1814. 4to (25:21 cm). Mit 105 (statt 153) altkol. Kupfertafeln.

zen-Arten und 2000 Sorten. – Text durchgängig, Tafeln stellenw. stockfleckig.

680 Munting, A. Waare Oeffening der Planten, waar in de rechte Aart, Natuire, en verborgene eigenschappen der Boomen, Heesteren, Kruiden, ende Bloemen. Amster-dam, J. Rieuwertsz, 1682. (20,5:15,5 cm). Mit gest. Front. u. 40 Kupfertafeln. 20 Bll., 656 S., 11 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel, etwas angestaubt, Kapital mit kleiner Fehlstelle. 1.200,–

Nissen BBI, 1430. – Zweite Ausgabe, recht selten. Die sehr fein gestochenen Kupfertafeln zeigen Blumen, Kräuter und andere Pflanzen. – Etwas gebräunt; Front. seitlich leicht angeschnitten mit Bildverlust; letztes Bl. im Falz wasserrandig u. verstärkt.

** Second edition with engr. front. and 40 engr. plates. – Somewhat browned; engr. front. trimmed with slight loss of image; waterstain-ing to last leaf. Contemporary vellum, somewhat dusted, small flaw to head of spine.

– Mit Originalzeichnungen –

681 Muscheln. – (Martini, F. H. W. u. J. H. Chemnitz. Sys-tematisches Conchylien-Cabinet. Neu hrsg. von H. C. Küster). – Sammlung von ca. 500 kleinen Bleistiftzeich-nungen, 82 kol. gest. Tafeln, ferner Andrucken, Korrek-turen, handschriftlichen Notizen zum Werk. Nürnberg ca. 1835-81. Verschiedenste Formate. Lose.*# 1.200,–

Vgl. Nissen, ZBI 2723. – Einmalige Sammlung mit Vorarbeiten zum großen Conchylienwerk von Martini und Chemnitz in der späteren Ausgabe von Küster. Enthält 1. Ca. 500 Bleistiftzeichnungen mit Muscheln, jeweils auf kleinen Kärtchen aus starkem Papier, davon 50 zusätzlich koloriert. Die Kärtchen auf zus. 44 Kartonblätter mon-tiert. Ein Deckblatt mit handschriftlichem Titel „Originalzeichnun-gen zu Martini-Chemnitz System. Conchylienkabinett II. Ausg.“. – 2. Ca. 25 Blatt mit handschriftlichen Entwürfen für Inhaltsverzeich-nisse und einzelne Tafeln, korrigierte gedruckte Prospekte, ein Umschlag zur Ausgabe 1881. – 3. Ca. 54 Probedrucke, davon 13 auf dünnem Papier und 50 in kleinem Format in qu.-8vo. – 4. 82 kolorierte gestochene Tafeln aus der zweiten Ausgabe mit schönen

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Botanik – Zoologie 153

men. Die Aquarelle sind meist mit Bleistift oder Feder bezeichnet, verso weitere Anmerkungen sowie einige Datierungen, von neuerer Hand Hinweise auf die Verwendung der ensprechenden Bilder in der Druckausgabe. 1 Blatt mit angehefteter Ergänzung, im unteren Rand der Vermerk „ist gestochen auf 1 Platte“. – Teilw. etwas fle-ckig u. vereinzelt angestaubt, wenige kleinere Randläsuren. Verso kleines Sammlungsschildchen des 19. Jahrhunderts. – Dazu: 5 kol. Kupfertafeln aus Teil 1 des Werkes von Oelhafen mit leichten Ab-weichungen im Kolorit gegenüber dem Druck.

– Abbildung unten –

688 Orchideen. – Schulze, M. Die Orchidaceen Deutsch-lands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz. Gera-Untermhaus (1892-)1894. Gr.-8vo. (25,5:20 cm). Mit 1 gest. Porträt u. 94 (93 chromlith.) Taf. 10 Bll., 17 S., 2 Bll. u. je 1-3 Bll. Tafelerläuterung. Hldr. d. Zt., etwas be-schabt. 300,–Nissen, BBI 1817; Stafleu-C. 11.351. – Erste Ausgabe. Taf. 42 in beiden Fassungen, Taf. 65 u. 69 nur in der überarbeiteten Fassung (vgl. St.-C.) vorhanden. Nissen zählt beide Versionen der 3 Tafeln u. kommt daher auf 95 chromolith. Taf. – Einige Taf. mit etwas Pa-pieranhaftung, dabei die Textbll. zu Taf. 7 u. 31 mit kl. Läsuren mit etw. Buchstabenverlust; Vorsatz u. Titel mit Namenszug u. priv. Stempel.

– Mit den Tafeln zu Heft 191 – 689 Panzer, G. W. F. Faunae insectorum Germaniae ini-

tia. Deutschlands Insecten. (Fortgesetzt von G. A. W. Herrich-Schäffer). 39 Bde. (Nürnberg, 1792-1844). Qu.-kl.-8vo (10:15 cm). Mit gest. altkol. Front. und 4463 (statt 4572 ?; davon 4388 altkol.) Kupfertafeln und ca. 4520 Erläuterungs- und Registerbll. Hldr. d. Zt. mit Rvg.; gering berieben, Lederfarbe der Bde. 24-39 etwas abweichend, 2 Gelenke geplatzt. 8.000,–Nissen, ZBI 3084; Horn-Sch. 16726. – Nahezu vollständige Folge der monumentalen Insekten-Fauna von Deutschland, vollständig kaum auffindbar. Von 1792 bis 1844 erschienen, laut den Biblio-graphen, insgesamt 190 Hefte mit 4572 Tafeln. Dem vorliegenden Exemplar liegen die sehr seltenen 18 unkolorierten Tafeln des nicht mehr erschienenen Hefts 191 lose bei. „H(eft) 191 mit 18 Taf. nicht ersch.“ (Nissen). Die sorgfältig kolorierten Kupfer mit Abbildungen von Käfern, Fliegen, Wespen, Bienen, Faltern, Heuschrecken, Läu-sen, Libellen, Spinnen, Zikaden u.a. Drucktitel und Indices zu den

Abweichende Pp. d. Zt., berieben, Rücken von Bd. 1-2 erneuert. 2.500,–Nissen ZBI 1461; Stafleu-C. 7011; Pritzel 6803; Junk, Rara 16. – Erste Ausgabe (Teile 1-2) und wohl 2. Ausgabe (Teil 3). „Die Tafeln sind sehr schön, von der besten Nürnberger Arbeit; das Werk ist selten“ (Junk). Teil 1 behandelt Nadelbäume, Teil 2 Laubbäume, Teil 3 Stauden und Buschgewächse. Kollation: 82; 48 (statt 132) S., 1 Bl. (Anz.); 78; 16 S. Taf. I-XXXIV; I-XXVIII (statt LXXIII); I-XLIII. „The copies are all different“ (St.-C.). „Vidi semper exemplaria incom-pleta, in medio altero volumine interrupta“ (Pritzel). „Der Schluss-band III: Stauden, ist trotz Anführung in Bibliographien niemals erschienen“ (Junk, irrig). Das Anzeigenblatt aus dem Jahr 1783. Der Text zu Teil 3 bricht auf S. 78 mit der 34. Abhandlung zu Tafel 43 ab. Es folgen 16 S. Drucktitel zu Teil 3, dat. 1814 und Textkor-rekturen sowie Kommentare zu den korrigierten Tafeln. Diese kor-rigierte Ausgabe ist den Bibliographen unbekannt geblieben. Titel von Bd. 1 mit Besitzvermerk „Fr. v. Riedesel“. – Text stellenweise gebräunt und etwas stockfleckig, Tafeln kaum betroffen; vereinzelt gering fingerfleckig, wenige Textbll. mit Wasserrand; Tl. 1 Taf. 13 mit Braunfleck, Taf. 15 mit Koloritverwischung.

** First edition of parts 1-2, 2nd edition of part 3. Three parts in 2 volumes. Scarce. Comprising 105 (of 153) elaborately colured engraved plates. – Occasional browning and minor foxing to text, some fingerstaining to plates, very few leaves of text somewhat waterstained in margins; brownish stain to plate 13 of 1st part and blurring to colouring of plate 15. Bound in contemp. boards, one spine renewed.

– Abbildung oben –

– Aquarelle –

687 – (Abbildung der wilden Bäume, Stauden und Busch-gewächse). – 30 Blatt mit Aquarellen von Johann Samuel Winterschmidt, Jacob Christian Seng u. Daniel Friedrich Ihle als Vorlagen zu Oelhafens Werk. Nürnberg ca. 1767-83. 4to (ca. 28:22 cm, etwas abwei-chend, 3 Blatt kleiner). Lose.*# 2.000,–Vgl. Nissen BBI 1461 u. Stafleu-C. 7011. – Schöne und fein aus-geführte Aquarelle in kräftigen Farben, mit je einer bis zu über 10 Darstellungen auf einem Blatt. Die Aquarelle wurden für den Druck in meist anderen Zusammenstellungen übernommen. Von den Blättern sind 6 von Seng signiert, 1 von Ihle sowie 4 von J. S. Win-terschmidt, Sohn von A. W. Winterschmidt. Die übrigen Blätter sind unsigniert, dürften aber vom Stil her auch von Winterschmidt stam-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Panzer, G. W. F.)

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** With 48 col. lith. plates. – Slightly foxed; plates partly browned; small tear to white margin of plate 14. Lacking text leaf to plate 48. Modern leather.

– Abbildungen unten und Tafel 20 –

692 Pilze. – Badham, C. B. A Treatise on the sculent fungu-ses of England. London, Reeve, 1847. (26:18,5 cm). Mit 21 (18 kol.) lith. Tafeln (inkl. Front.). X, 138 S. Or.-Lwd. mit Gold- u. Blindpr., etwas bestoßen, Rücken etwas verblasst. 200,–Nissen, BBI 58; Volbracht 42 – Erste Ausgabe. Enthält auch Rezep-te für Pilzgerichte. – Etwas gebräunt; Front. mit kl. Verklebungsspu-ren; Titel mit Rasurstelle sowie mit Besitzvermerken.

Jahrgängen 1-9 (Hefte 1-108) sowie die Umschlagteile mit Inhalts-angaben der Hefte 1-110 in Bd. 23 gebunden. „Heft 109… ist das letzte von Panzer besorgte Heft (wohl 1810).“ (Horn-Sch.). Heft 110 wurde von C. Geyer, die übrigen Hefte von Herrich-Schäffer her-ausgegeben. Die Umschlagteile mit Inhaltsangaben der Hefte 111-190 (einige fehlend) in Bd. 39 gebunden; dort auch zahlr. leere Bll. beigebunden. Die Bde. überwiegend mit hs. Titeln bzw. Zwischen-titeln sowie bis Bd. 22 mit hs. Registern versehen. – Stellenweise gebräunt, vereinzelt gering fleckig, Taf. in der oberen Außenecke hs. nummeriert und teilweise unten mit Bleistift zusätzlich bezeich-net; ganz vereinzelt etwas knapp beschnitten, einige Textbll. und Taf. 143.16 (Bd. 29) mit hinterl. Einriss. Fehlen die Drucktitel und Indices zu den Heften 110-190, einige Textbll. sowie 127 Tafeln. – Beiliegt: Titelei u. Index des 1. Jahrgangs der 2. Auflage 1796. 8 Bll. Geheftet. – Stockfl.

** First edition. Scarce. Consisting of 190 issues bound in 39 vol-umes. Comprising 4463 (of 4572; 4388 with contemp. colouring) engraved plates, including the 18 uncol. plates of the said to be never published 191th issue. – Occasional browning, little staining to places, tiny numbering in ink to upper outer corner of plates. Lacking titles and indices to issues 110-190, some leaves of text and 127 plates. Bound in contemp. half-calf, spines gilt; 2 hinges cracked.

– Abbildungen oben –

690 – Faunae insectorum Germanicae initia oder Deutsch-lands Insecten. Jg. 7, Heft 73-84 in 1 Bd. Nürnberg, Felsecker, 1801. Qu.-kl.-8vo (9,5:14 cm). Mit 128 kol. Kupfertafeln mit je 1 Textbl. 3 Bll., S. (III)-XIII. Hldr. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben, Vordergelenk ge- brochen. 200,–

Nissen, ZBI 3084; Horn-Sch. 16726. – Teilstück der monumentalen Insekten-Fauna von Deutschland. – Gering fleckig und schwach gebräunt. Index mit hs. Anmerkungen, Tafeln mit Nummerierung in Tinte. Titel verso mit Gymnasialstempel.

691 Papageien. – Souancé, C. de. Iconographie des per-roquets non figurés dans les publications de Levaillant et de Bourjot Saint-Hilaire. Paris, Bertrand, 1857. Gr.-fol. (55,5:36 cm). 48 kol. lith. Tafeln. 4 Bll. Vorstücke u. 47 (statt 48) Bll. Tafelerklärung. Mod. Ldr. mit goldgepr. Rücken- u. Deckeltitel. 7.000,–

Nissen, IVB 887; Anker 479. – Prachtvolles Papageienwerk in der Vorzugsausgabe auf großem Papier. Bildet Bd. 4 der „Histoire na-turelle des perroquets“. Bd. 1-2 wurde bereits 1801-05 von Le-vaillant herausgegeben, Bd. 3 1837-38 von Bourjot Saint-Hilaire. Vorliegendes Werk war ursprünglich auf 30 Lieferungen zu je 4 Ta-feln geplant, das Erscheinen wurde jedoch mit Lief. 12 eingestellt. Taf. 48 als Taf. 79 ausgegeben (vgl. Anker). Die farbenprächtigen Papageiendarstellungen wurden von E. Blanchard u. J. Daverne gezeichnet und lithographiert. – Leicht stockfleckig; Tafeln teilw. gebräunt; Tafel 14 mit kleinem seitlichen Einriss im Außensteg. Es fehlt das Erklärungsbl. zu Tafel 48.

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Botanik – Zoologie 155

Kat. GNM, Zeichenkunst 73; vgl. Ornamentstichkat. Bln. 4439. – Seltene Zeichenschule. Die Kupfer in Rötel gedruckt. – Teilw. fin-gerfleckig u. knittrig, Ränder etwas angestaubt. Teilw. Restaurie-rungen im Rand, Titel stärker gebräunt. oRR/Waf.

699 Reispapieralbum. Chinesisches Album mit 12 Aqua-rellen mit Darstellungen von Insekten und Kleintieren. China, wohl 1. Hälfte 19. Jh. Qu.-8vo (15,5:20,5 cm). Alle Reispapierblätter (ca. 13:18 cm) auf Papier im Rand befestigt u. mit einem blauen Papierband als Passe-partout umrahmt. Als Leporello in Pappband d. Zt. mit Buntpapierbezug, etwas bestoßen u. beschabt, Vorder-deckel verblasst.*# 400,–Farbenfroh ausgeführte Darstellungen von Schmetterlingen, Kä-fern, Heuschrecken, Libellen, Gottesanbeterin, Spinne u.a., dane-ben auch Frösche, Eidechsen und Schnecken. Vorderdeckel mit Bibl.-Etikett der Bibliothek des Prinzen Luitpold von Bayern. – We-nige kleine Randschäden, teilweise auch mit Druckstellen u. klei-nen Löchern, davon 2 mit geringem Bildverlust, 2 Bll. mit Einriss, einige Bll. kopfstehend montiert.

700 Reuss, C. F. Compendium botanices systematis Lin-naeani conspectum. Ulm, Stetten, 1774. (19,5:12 cm). Mit 10 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., 445 S., 11 Bll. Pp. d. Zt. mit Rsch., fleckig. 200,–Stafleu-C. 9099; Pritzel 7567. – Erste Ausgabe. Für den Gebrauch der Mediziner und Ökonomen konzipiert. – Gering stockfleckig; vord. Vorsatz mit Ausschnitt.

701 Rodrigues, J. Barbosa. Sertum Palmarum Brasilien-sium. 2 Bde. Brüssel, Veuve Monnom, 1903. Imp.-fol. (62,5:43 cm). Mit 1 Porträttafel auf China, 1 kleinem Porträtmedaillon, 174 Tafeln in farb. Lithographie und einigen Textabb. XXIX, 140 S.; 2 Bll., 114 S., 1 w. Bl. Or.-Lwd. (sign. Carabin-Schildknecht, Reli-eur, Bruxelles) mit verg. mont. Deckelbild von F. Wis-saert, gering berieben, Vorderdeckel von Bd. 1 mit Kratzer. 10.000,–

693 – Lange, J. E. Flora Agaricina Danica. Published under the auspices of the Society for the advancement of My-cology in Denmark. 5 Bde. Kopenhagen 1935-40. 4to (32:23 cm). Mit 200 Farbtafeln. Hldr. d. Zt. mit Rtit., Rü-cken und Gelenke mit Schabstellen, Ecken teilw. leicht bestoßen. 400,–Nissen, BBI 1132; Stafleu-C. 4178; Uellner 927; Volbracht 1124. – Erste Ausgabe. Die schönen Tafeln jeweils mit mehreren Pilzdar-stellungen. „Ein Werk von großer taxonomischer Bedeutung mit hervorragenden Tafeln. 1184 Arten werden beschrieben“ (V.). – Die Titel, bei Bd. 4 der Vortitel mit Exlibris-Stempel „Docteur Emonin“.

694 – Persoon, C. H. Mycologia europaea seu completa omnium fungorum in variis Europaeae regionibus dete-torum enumeratio. 3 Bde. Erlangen, Palm, 1822-1828. (21,5:14 cm). Mit 30 altkol. Kupfertafeln. Interimspp. mit gedruckten Rtitel (Bd. 1), berieben, u. mod. Hlwd., 1 Rücken fehlt, 1 lose. 600,–Nissen, BBI 1513; Stafleu-C. 7736; Volbracht 1588; Uellner 1331; Junk, Rara 171. – Erste Ausgabe. „Selten. Unvollendet gebliebenes Werk des ‚Fürsten der Mykologie‘“ (Volbracht). Bd. 3 mit zusätzli-chem Bandtitel (Monographia agaricorum). – Unbeschnitten. Text von Bd. 3 stockfleckig; alle Titel verso mit entferntem Stempel, Titel von Bd. 2 u. 3 dort mit kl. Fehlstellen, diese verso mit Archivband geklebt.

695 – – Synopsis methodica fungorum. 2 Tle. in 1 Bd. Göttingen, Dieterich, 1801. (17,5:11,5 cm). Mit 5 Kup-fertafeln. XXX, 240 S.; 1 Bl., S. (241)-706, 1 Bl. Mod. Hlwd. 250,–Stafleu-C. 7730; Volbracht 1584; Junk, Rara 171; nicht bei Nissen u. Uellner. – Erste Ausgabe. „Person is known in particular for his mycological publications, which culminated in the ‚Synopsis fun-gorum‘, rightly considered the basis of modern mycology“ (DSB X, 531). – Stellenw. mit alten Marginalien; Tafeln tlw. stockfleckig. Ohne den meist fehlenden Index von G. H. Lühnemann (18 Bll.), der erst sieben Jahre nach dem Hauptwerk erschien. Titel mit Namens-zug des Botanikers Thilo Irmisch (1816-1879).

696 – Tulasne, L. R. u. C. Selecta fungorum carpologia. 3 Bde. Paris 1861-1865. Fol. (37,5:29 cm). Mit 61 gest. Tafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg., berieben, Rücken unten Papierschild entfernt. 800,–Nissen, BBI 2010; Stafleu-C. 15.315; Volbracht 2136; Uellner 1798; Junk, Rara 181 Anm. – „Sehr selten in der lateinischen Erstaus-gabe. Die Tafeln von Charles Tulasne mit detaillierten Mikrozeich-nungen zählen zu den feinsten Darstellengen der mykologischen Literatur“ (Volbracht). – Text tlw. stockfleckig; Tafeln meist stark stockfleckig; Titel gestempelt.

** 3 vols. Rare first edition. With 61 engraved plates. – Foxing, es-pecially to plates; stamps to title-pages. Contemporary half-calf, rubbed.

697 Plinius Secundus, C. (d. Ä.). Bücher und Schrifften, von Natur, Art und Eygenschafft aller Creaturen oder geschöpffe Gottes, Als nemlich: Von den Menschen … Von den vierfüssigen Thieren, die beydes auff Erden und in den Wassern leben. Von den Fischen, Vögeln… kriechenden Würmern, Schlangen. Jetzund widerumb mit sonderm Fleiß durchsehen. Frankfurt, J. Bringer, 1618. 4to (22:17 cm). Mit zahlr. Textholzschnitten von J. Amman, V. Solis u.a. 8 Bll., 627 S., 10 Bll. Prgt. d. 20. Jh. 1.000,–VD 17 23:291962Y; Nissen, ZBI 3190; vgl. New Hollstein, Amman Book Illustr. 20. – Seltene spätere Ausgabe des schönen Holz-schnittbuchs, erstmals 1565 erschienenen. Enthält Übersetzung des zoologischen Teils von Plinius’ „Historia naturalis“, reich illus-triert. – Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig, stellenweise gebräunt. S 623/24 mit kleinem Loch mit geringem Buchstabenverlust, letzte Bll. des Registers mit hinterlegtem Loch im Bund mit vereinzeltem Textverlust. Titel mit Besitzvermerk u. restauriertem Abriss im un-teren Rand.

698 Preißler, J. D. Gründliche Zeichenkunst für junge Leute und Liebhaber aus allen Ständen in richtigen Blumen-zeichnungen. Nürnberg, Schneider u. Weigel, 1795. Fol. (36:22 cm). Mit altkol. gest. Titelvign. u. 11 (st. 12) Tafeln mit 15 (2 altkol.) Kupfern. 2 Bll. Drucktext. Mod. Pp. 250,–

Nr. 701

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Rodrigues, J. Barbosa.)

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Juraprofessors Rössing wurde 1808 noch ein drittes Heft von K. F. Waitz herausgegeben, das hier nicht enthalten ist. – Vereinzelt gering stockfleckig, 1 Tafel außen gering beschnitten, 1 Tafel auf etwas kleinerem Papier, Vorsatz mit hs. Namenseintrag „Opitz“. Ohne Titel von Heft 2.

703 Rösslin, E. Kreuterbuch, von aller Kreuter, Gethier, Ge-steine und Metal, Natur, nutz unnd gebrauch… Distil-lier zeug und Bericht, Allerhandt Kostbarliche Wasser zubrennen, halten und gebrauchen… Gebessert unnd gemehret. Frankfurt, C. Egenolff, 1536. Fol. (29:20 cm). Mit Titelbordüre aus 1 großen u. mehreren kleinen Holzschnitten sowie ca. 500 Textholzschnitten (we-nige koloriert). 12 Bll., 319 röm. num. S., 2 Bll. Neuerer Hprgt. 1.500,–VD 16, R 2871; Nissen, BBI 1668; Hunt 38; Benzing, Egenolff 114; Röttinger 54 ff.; vgl. Schmid, Kräuterbücher 35 f. – Zweite Ausgabe mit diesem Titel und Umfang (so zuerst im Vorjahr erschienen), in allen Ausgaben von großer Seltenheit. „The ‚Kreuterbuch‘ is chiefly of interest to us here for its fine woodcuts… by (or copies from) Hans Weiditz and other equally fine artists of that period“ (Hunt). – Fleckig u. gebräunt; Bl. a5, a6, C5 u. T6 mit ergänztem Eckabriss, dabei a5 u. C5 mit geringem Textverlust.

704 Rusconi, M. Histoire naturelle développement et mé-tamorphose de la salamandre terrestre. Pavia 1854. 4to (34,5:24 cm). Mit 6 kol. Aquatinta-Tafeln. 4 Bll., 116 S. Hldr. d. Zt. mit etw. Rvg. u. eingebundenem Or.-Umschlag; berieben, gering bestoßen, 1 Gelenk gering eingerissen. 500,–Nissen, ZBI 3526. – Erste vollständige Ausgabe. Eins von 100 Exemplaren. Posthum von J. Morganti herausgegeben. Der Em-bryologe Rusconi (1776-1849) hatte bereits 1839 begonnen das vorliegende Werk zu publizieren. Seine Arbeit daran blieb aber wegen eines wissenschaftlichen Streits über ein anderes Thema unvollendendet. 1843 nahm er die Arbeit an diesem Werk wieder auf, starb jedoch vor der Drucklegung. Die detailreichen Tafeln mit Darstellungen zu den Entwicklungsphasen des Salamanders und anatomischen Details. – Breitrandiges Exemplar, oben u. rechts un-beschnitten; etwas stockfleckig, die Taf. kaum betroffen.

** First complete edition. Posthumous by J. Morganti. One of 100 copies. Rusconis first attempt in 1839 was discontinued. He start-ed to work on the subject again in 1843 but passed away before printing had started. Containing 6 fine hand-coloured aquatint-plates. – Wide margined copy, uncut on upper and outer edge; some foxing, plates almost unaffected. Contemporary half-calf with somewhat gilt spine and original wrappers bound in; little bumped and rubbed, front hinge with small crack.

705 (Ryff, W. H.; pseud.:) Q. Apollinaris. Kurtzes Hand-büchlin unnd Experiment viler Artzneyen, durch den gantzen Cörper des Menschens, von dem Haupt biß auff die Füsse. Sampt lebendiger Abcontrafactur et-licher gemeiner Kreutter. Frankfurt, P. Reffeler für H. Han, 1579. (15,5:10 cm). Mit zahlr. altkol. Pflanzen-holzschnitten. 8 nn., 198 num. Bll. – Angebunden: T. Schnellenberg. Experimenta. Von zwentzig Pestilentz Wurtzeln, unnd Kreutern. Ebenda, 1579. Mit 21 altkol. Pflanzenholzschnitten. 62 Bll. Prgt. d. Zt., fleckig u. angestaubt, ohne die Schließbänder. 1.200,–I. Benzing, Ryff 57; vgl. Durling 4022 (Ausg. 1554) u. Nissen, BBI 1708; diese Ausgabe noch nicht im VD 16. – Spätere Ausgabe, erstmals 1549 erschienen. Schönes Taschen-Kräuterbuch, „ein ausgesprochenes Volksbuch“ (Schmid). – Text stellenw. mit An-streichungen in roter Tinte; Titel etwas fingerfleckig, oben u. unten gelockert u. mit Namenszug. – II. VD 16, S 3257; vgl. Durling 4128. – Erstmals 1553 erschienen. – Bll. oben hs. paginiert; Holzschnitte mit hs. Benennung, hinterer Vorsatz mit hs. Pflanzenverzeichnis. – Insgesamt gebräunt u. etwas fleckig; Buchblock etwas gelockert; Vorsatz mit Namenszügen.

– Abbildung oben –

706 – Kurtzes Handbüchlein und Experiment vieler Art-zneyen durch den gantzen Cörper des Menschen. Frankfurt, um 1555?). (15,5:10,5 cm). Mit ca. 140 Pflanzenholzschn. 136 (statt 152) num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln, Schließenreste, berieben, Ecken, Kanten u. Kapitale bestoßen, Rück-

Nissen, BBI 1660; Stafleu-C. 9358; Bosch 579. – Einzige Ausgabe. In sehr kleiner Auflage erschienenes, monumentales Prachtwerk über in Brasilien wachsende Palmenarten. Der Autor (1842-1909), berühmter brasilianischer Botaniker und Reisender, war Direktor des Botanischen Museums von Manaos und des Botanischen Gartens in Rio de Janeiro. Die prächtigen Tafeln der großen Palm-blätter vermitteln einen reizvollen, abstrakt anmutenden Eindruck bei größtmöglicher Detailtreue. – Überwiegend schwach gebräunt, meist nur in den Rändern schwach stockfleckig, vereinz. gering fingerfleckig, vorletzte Tafel in Bd. 1 mit reparierten Randeinrissen, Außenränder von den ersten 3 Bll. in Bd. 1 verstärkt, Ecke von 1 Textbl. geknickt, 1 Textbl. mit Randeiniss.

** Only edition of this very rare monumental and , splendidly il-lustrated work on Brazilian palm trees. With 1 portrait on china, 1 small portrait-locket, 174 plates in coloured lithographs and some illustrations to text. The book was the result of almost thirty years of field work by Barbosa Rodrigues, where, working under extreme conditions, he always tried to produce a record of the plants close to where he had found them. The plates depicting large leaves and other details are giving the impresssion of a charming semi-abstract status. – Minor browning throughout, some spotting and thumbing to margins, repaired marginal tears to 1 plate, first 3 leaves with strengthening to outer margins, crease-mark to 1 text leaf, tear to another text leaf. Bound in original-cloth, gilt, minor wear, 1 scratch to cover of vol. 1

– Abbildungen Seite 155 und Tafel 20 –

702 Rössig, K. G. Die Nelken nach ihren Arten, besonders nach der J. C. Etlers in Schneeberg und andern be-rühmten Sammlungen. Mit kurzen Bestimmungen be-gleitet, nebst einer Einleitung in die verschiedenen Sys-teme und Vorschläge zu einen (!) einfachern und einer neuen Nomenklatur. 2 (statt 3) Hefte in 1 Bd. Leipzig, Industrie-Comptoir, (1806). Kl.-4to (22:18 cm). Mit 20 kol. Aquatintataf. 1 Bl., 62 S., 1 Bl. Pp. d. Zt., berieben u. bestoßen, fleckig. 900,–Nissen, BBI 1665; Stafleu-C. 9430 (beide ungenau). – Erste Aus-gabe, selten. Je 4 exakte, nummerierte Blütenzeichnungen auf grüngrundigen Aquatintatafeln. Nach dem Tode des Leipziger

Nr. 705

Botanik – Zoologie 157

me. Regensburg, Weiß, 1761. (24,5:20 cm). Mit 1 ein-gef. kolor. Kupfertafel. 16 S. Neuere Brosch. – Ders. Abbildung und Beschreibung des Mayenwurmkäfers als eines zuverlässigen Hülfsmittels wider den tollen Hundebiß. Regensburg, J. L. Montag, 1778. (23:19 cm). Mit 1 kolor. Kupfertafel. 20 S. Neuere Brosch. 600,–I. Stafleu-C.10.473; Volbracht 11875; Nissen, BBI 1745; Pritzel 8113; Uellner 1547. – Erste Ausgabe. Über die Stinkmorchel, Phal-lus impudicus. – Gebräunt. Unbeschnittenes Exemplar. – II. Staf-leu-C. 10.475; Volbracht 1877. – Erste dt. Ausgabe. – Gebräunt, unaufgeschnitten. – III. Nissen, ZBI 3618; Horn-Sch. 19052. – Ge-bräunt, schwach stockfleckig. Unbeschnitten. – Zus. 3 Bde.

711 – Icones insectorum circa Ratisbonam indigenorum coloribus naturam referentibus expressa. Natührlich ausgemahlte Abbildungen Regensburgischer Insecten. 3 Bde. Regensburg, Zunkel, (1766-1779). 4to (28:22,5 cm). Mit gest. Porträt in Schabkunstmanier, 3 Text-vign. u. 280 altkol. Kupfertafeln auf 140 beidseitig bedruckten Bll. Gering abweichende Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg., berieben u. etwas bestoßen, 1 Rückde-ckel mit Wurmfraßstelle. 2.500,–Nissen, ZBI 3629; Horn-Sch. 19050. – Erste Ausgabe. Fein kolo-riertes Tafelwerk des großen Regensburger Entomologen über die Insekten seiner Heimatstadt und ihrer Umgebung. Bd. 1-2 jeweils in 2 Teilen. Alle Titel undatiert, lediglich der Vorbericht in Bd. 1 /I 1766 datiert. Textkollation: 5 Bll., 26 Bll. Tafelerklärungen; 4 Bll., 26 Bll. Tafelerkl., 6 Bll. Index; 4 Bll., 26 Bll. Tafelerkl.; 3 Bll., 26 Bll. Tafelerkl., 3 Bll. Index; 1 Bl., 41 Bll. Tafelerkl., 7 Bll. Index zu allen Bänden. – Nahezu fleckenfreies Exemplar. Gest. Wappenexlibris Wilfred Lanson u. kl. Exlibris Evert Willem Beth.

** First edition. With engraved portrait and 280 coloured plates on 140 leaves. – Slight staining to few leaves. Contemporary calf gilt, rubbed, wormtrace to 1 rear cover.

– Abbildung oben –

712 – Panzer, G. W. F. Systematische Nomenclatur über weiland Herrn Dr. Jacob Christian Schäffers Abbildun-gen regensburgischer Insekten. 3 Tle. in 1 Bd. Erlangen, J. J. Palm, 1804. 4to. (27,5:22,5 cm). 1 Bl., XVI S., 1 Bl.,

deckel mit kl. Fehlstelle im Bezug, Innengelenke etwas gelockert. 300,–Vgl. Nissen, BBI 1708, Pritzel 205 u. Benzing, Ryff 67. – Fragment, nicht eindeutig bestimmbar. – Durchgängig stärker fleckig, ge-bräunt u. mit Einrissen. Zahlr. hs. Anmerkungen in Bleistift. Fehlen wohl die Bll. A1-8, B1 u. 8, S1 u. 8, V2-3, 6 u. 8. Ohne Titelblatt. Besitzeintrag von alter Hand (dat. 1731). oRR/Waf.

707 – Kurtzes Hand-Büchlein, und Experiment, vieler Art-zneyen, durch den gantzen Cörper des Menschens, von dem Haupt biß auff die Füß. Sampt lebendiger Ab-contrafactur etlicher… Kräuter, und darauß gebrandten distillierten Wassern, Krafft und Tugend. Jetzund von neuem… gemehret und gebessert. Straßburg, J. Städel, 1700. (16:10,5 cm). Mit kl. Holzschnitt-Titelvignette u. 185 Textholzschnitten. 2 nn., 212 röm. num., 18 nn. Bll. (d. l. w.). Pp. d. Zt., fleckig, berieben u. bestoßen, Rückdeckel mit kl. Wurmlöchern, Vorderdeckel mit kl. Zahlennotiz. 500,–VD 17 23:634504E; Benzing, Ryff 73. – Späte Ausgabe der viel-fach aufgelegten Bearbeitung des Manualbüchleins als Taschen-Kräuterbuch mit zahlreichen Pflanzenholzschnitten. – Gebräunt u. stellenw. fleckig, Titel oben angerändert, vorderer Vorsatz mit gr. Braunfleck, ab S. 124 mit kl. Wurmloch mit Bild- u. Textberührung, 2 Bll. mit kl. Fingerweiser.

708 – Lustgarten der Gesundtheit. Von Hauszgemach, Vie-hucht und Feldtbaw … Kreuter, Bäum, Gesteud, und Frücht, des gleichen Gethier, zam und wild … fleissig beschrieben und fürgebildet. Mit anzeyge vielfaltigs Gebrauchs derselben, zur Speise unnd Artznei, in Ku-chen, Keller, und Apotheken. Frankfurt, Egenolff, 1546. Fol. (30,5:21 cm). Mit Titelholzschnitt u. über 400 tlw. wiederholten Textholzschnitten sowie Druckermar-ke. 6 nn., 326 röm. num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen, be-rieben, kl. Bezugsläsuren, vorderer freier Vorsatz gelockert. 2.000,–VD 16, R 3970; Benzing, Ryff 179. – Einzige Ausgabe, selten. Bis Bl. LVIII ein Ratgeber für Landwirtschaft, Weinbau, Viehzucht, Gesundheit, Jagd. Es folgt ein Kräuterbuch, in dem zwischen Arzneipflanzen, Gewürzpflanzen, Blumen, Früchten und Gemü-sen unterschieden wird. Unter den nicht Pflanzen darstellenden Holzschnitten eine reizende Folge von Monatsbildern. – Etwas ge-bräunt u. stellenw. etwas fleckig, vereinzelt stärker; im Kopfsteg meist etwas wasserrandig, zu Beginn auch im Text; vereinzelt mit restaurierten Randläsuren, Bl. XLII mit Einriss bis in den Text; Titel mit etwas Bild- u. leichtem Textverlust durch Abriss. Vorsatz mit Namenszug Alexander Behaim, 1614 (1590-1624, aus dem be-rühmten Nürnberger Geschlecht) und Johann Paul Paumgartner von Holenstein, 1666 (1630-1706, ebenfalls Nürnberger Patrizier).

709 Schaeffer, J. C. Elementa entomologica cum adpendi-ce. Einleitung in die Insectenkenntnis mit einem Anhan-ge. Editio tertia. Regensburg, 1780. 4to (27,5:23 cm). 140 altkol. Kupfern auf 72 Bll., ungebunden. 44 nn. Bll. Text. Spätere Pp.-Schuber mit Schließband (Tafeln) u. Hldr. d. Zt. (Text), beschabt u. bestoßen, Gelenke stel-lenw. eingerissen, oberes Kap. mit Fehlstelle. 2.000,–Nissen, ZBI 3626; Horn-Sch. 19049 u. 19051. – Seltene erwei-terte Ausgabe des prachtvollen Tafelwerks. Fast alle Kupfertafeln beidseitig bedruckt. Die schön kolorierten Kupfer zeigen Insekten in natürlicher Größe, verschiedene anatomische Details in Ver-größerungen sowie Werkzeuge u. Einrichtungsgegenstände des Entomologen. Text lateinisch u. deutsch. – Text anfangs etwas gebräunt, stellenw. randfleckig, Vorsätze leimschattig; Tafeln nur stellenw. gering fleckig.

** Rare third enlarged edition. With 140 col. engravings on 72 plates (printed recto and verso), unbound in later board slip-case. – Some browning to text at the beginning, slight staining to margins and to plates in places. Text bound in contemp. half-calf, rubbed and worn, joints partly split. 2 vols.

710 – Der Gichtschwamm mit grünschleimigem Hute. Re-gensburg, J. L. Montag, 1760. (25:19,5 cm). Mit gest. Titelvign. u. 5 kolor. Kupfertaf. von S. Luibel. 6 Bll., 36 S. Neuerer Pp. – Dazu: Ders. Abbildung und Beschrei-bung einiger sonderbaren und merkwürdigen Schwäm-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Schaeffer, J. C.)

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verschiedenen Arten von Schmetterlingen, gezeichnet von der Ober- u. Unterseite von Gerrit Wartenaar Lambertz, altkoloriert in vorzüglichen natürlichen Farben. Der Supplementband von Caspar Stoll zeigt vornehmlich Schmetterllinge aus Surinam, aber auch in Südafrika von LeVaillant entdeckte Exemplare, sowie Insekten aus Südostasien, Nord- u. Südamerika. Erschien in 34 Lieferungen über den Tod von Cramer 1775 hinaus, der nur die achte Lieferung erlebte. Text in holländisch u. französisch. – Vereinzelt minimal fle-ckig. Einige wenige Taf. bis an die gest. Nummerierung der Platten beschnitten. Bd. 5 stellenw. mit schwachem Wasserrand oben u. stellenw. im äußeren Rand gering angestaubt. Mit gest. Exlibris Dr. J. M. W. Baumann (Jurist, 1766-1849; Indexeintrag DB).

** Fine copy of the magnificent entomologic work. Pieter Cramer (1721-1776) commissioned G. W. Lambertz to paint his own butter-flies and later on collections of other cabinets. „The copperplates after these drawings and paintings show the butterflies’ upperside and lowerside; they are depicted life-size i.e. over 1650 different species in delicate realistic colours applied by hand. A cumulative index is given in vol. IV… The supplement volume deals mainly with butterflies from Suriname where Stoll had a correspondent“ (Landwehr, S. 77). Text in Dutch and French. – Mainly frech copy with minimal staining in places. Some plates trimmed by affecting the engraved numbering. Some slight watermarking and duststain-ing to margins in places of vol. 5. With engr. old bookplate. Bound in contemp. calf, spine richly gilt, triple filet border, two coloured spine lables, somewhat rubbed, corners and had and tail of spine somewhat worn, lower joint of vol. 5 somewhat cracked at tail.

– Abbildungen links und Tafel 18 –

715 – Fischer v. Röslerstamm, J. E. Abbildungen zur Be-richtigung und Ergänzung der Schmetterlingskunde besonders der Microlepidoptereologie als Supplement zu Treitschke’s und Hübner’s europäischen Schmetter-lingen, mit erläuterndem Text. Leipzig, Hinrichs, (1834-43). 4to (26,5:21,5 cm). Mit lith. Titel u. 100 kolorier-ten Kupfertafeln von A. Harzer. 1 Bl., 304 S., 2 Bll. Etwas späterer Hldr. mit goldgepr. Rückentitel, minimal beschabt. 1.500,–Nissen, ZBI 1368; Horn-Sch., 6680. – In 20 Heften erschienenes Werk über europäische Schmetterlinge. Die Tafeln jeweils mit meh-reren Darstellungen zeigen teilweise die Art in ihren Stadien mit ihren Futterpflanzen und deren Schäden. Rücken mit goldgepr.

110 S.; 2 Bll., S. 111-173; 1 Bl., S. 175-360. Hlwd. d. Zt. mit Rtitel., Rücken verblasst u. gering fleckig. 300,–Wissenschaftliche Ergänzung zu dem Tafelwerk des großen Re-gensburger Entomologen über die Insekten seiner Heimatstadt u. ihrer Umgebung „Icones insectorum circa Ratisbonam indigeno-rum coloribus naturam referentibus expressa“, erschienen 1766-1779. – Etwas gebräunt u. braunfleckig.

713 (Schinz, S.). Anleitung zu der Pflanzenkenntniß und derselben nützlichsten Anwendung. Zürich 1774 (-1777). Fol. (29:24,5 cm). Mit gest. Titelvign., 2 alt-kol. Kupfertafeln von J. B. Bullinger, 100 (1 beid-seitig bedruckt) altkol. Holzschnitttafeln u. 1 Tabelle. 129 S. Mod. Hldr. im Stil d. Zt. mit altem Rücken- schild. 1.500,–Nissen, BBI 1761; Stafleu-C. 10722; Hunt 640. – Erste Ausgabe. – Tafel A mit restaur. Einriss. Tlw. etwas fleckig bzw. fingerfleckig, vorwiegend in den Außenrändern.

** First edition with 2 col. engr. plates (short tear to pl. A repaired) and 100 col. woodcut plates (47 a/b with an image on both sides, else verso blank). – Some spotting and thumbing in places. Recent half-calf to style.

714 Schmetterlinge. – Cramer, P. De uitlandsche kapel-len voorkomende in de drie waereld-deelen Asia, Af-rica en America. Papillons exotiques des trois parties du monde. L’Asie, l’Afrique et l’Amerique. Amsterdam, Baalde, u. Utrecht, Wild, (1775-)1779-1782. – C. Stoll.Aanhangsel van het werk, de uitlandsche kapellen. Supplement à l’ouvrage, entitulé les papillons exo-tiques. Amsterdam, N. T. Gravius, 1791. 4to (29,7:25 cm). Zusammen 5 Bde. Mit 3 kol. gest. Titeln u. 442 kol. Kupfertafeln. Uniforme gefleckte Kalblederbände d. Zt. mit 2 farb. Rsch., reicher Rvg., dreifacher gold-gepr. Deckelfilete u. Stehkantenvergoldung; berieben u. bestoßen, Kapitale mit kl. Fehlstellen, Bd. 5 am hinteren Gelenk etwas angebrochen. 10.000,–Nissen, ZBI 985; Horn-Sch. 4052; Landwehr, Books with colou-red Plates 53; vgl. Sabin 17382. – Großartiges entomologisches Werk mit prachtvollen, lebensgroßen Darstellungen von über 1650

Nr. 714

Nr. 716

Botanik – Zoologie 159

Titles with library stamp on verso. Lacking the title of vol. 3. The collation of Horn-Sch. states erroneously the indexes of the single vols. and the descriptions of the uncol. plates twice.

– Abbildung oben –

718 – – Neue Schmetterlinge aus Europa und den angren-zenden Laendern. Erstes(-Drittes) Heft (alles Erschiene-ne). Regensburg, Manz, 1856(-1861). 4to. (31:23,5 cm). Mit 26 altkol. rad. Tafeln. 31 (recte 28) S. Mod. Lwd. mit eingebundenem OU., etwas fleckig. 500,–Horn-Sch. 10216 („Selten“); Junk, Rara 141; . – Die 3 Nachtrags-hefte zu Systematische Beschreibung der Schmetterlinge von Europa. „Von einem – offenbar in grossem Style projectirten – Nachtrag ist bloss wenig erschienen“ (Junk). Unbeschnitten und breitrandig. Die Seitenzahlen 21-24 sind ausgelassen. – Etwas ge-bräunt u. gering stockfleckig; Taf. 1 mit geringem Textabklatsch, einige Taf. mit Fingerflecken in der unteren Aussenecke; Umschl. mit hs. Zusätzen.

** Scarce. With 26 engraved plates with contemporary colouring. Only these 3 issues were published as a supplement to „Systema-tische Beschreibung der Schmetterlinge von Europa“. Numbering of pages skips from 20 to 25. – Uncut and wide margined; Some browning and little foxing, 1st plate with minor off-setting, occa-sional thumbing to plates. – Bound in 20th cent. cloth with or.-wrap-pers of 1st issue, little stained.

719 – Magazin für Liebhaber der Entomologie. Hrsg. von J. C. Fuessly. 2 Bde. Zürich u. Winterthur, H. Steiner u. Co., 1778-79. (20:12 cm). Mit 7 Kupfertafeln ( 4 kol., 2 gefalt.). 1 Bl., II, 300 S.; 2 Bll., 288 S. Pp. d. Zt. mit farb. Rsch. u. Bibl.-Schildchen, vereinzelt feckig, Rücken ge-bräunt, gering berieben u. bestoßen. 400,–Kirchner 2266. – Erste Ausgabe. Die Schmetterlingstafeln von Schellenberg. – Etwas gebräunt u. stockfleckig, Bundstege mit kl. Einstichen von Interimsbindung.

720 – Neustädt, A., E. v. Kornatzki u. A. Assmann. Abbil-dung und Beschreibung der Schmetterlinge Schlesiens

Monogramm „CL“. – Text stellenweise stockfleckig. Tafeln gleich-mäßig leicht gebräunt, kaum fleckig.

** First edition. Comprising 100 engraved plates with elaborate contemporary colouring, some depicting the species in its states with their forage plant and its damages. – Text partially foxed, plates little browned, a few weak spots in places. Somewhat later half-calf with gilt title and gilt initials „CL“ on spine; little rubbed.

716 – Gerhard, B. Versuch einer Monographie der europä-ischen Schmetterlingsarten: Thecla, Polyomattus, Ly-caena, Nemeobius. Als Beitrag zur Schmetterlingskun-de. Hamburg 1853. 4to (27:22,5 cm). Mit 39 lith. Tafeln mit zusammen 468 altkol. Schmetterlingsdarstellun-gen. 2 Bll., 21 S. Etwas späterer Hldr. mit Rvg. u. Rtit., gering berieben. 600,–Nissen, ZBI 1535; Horn-Sch. 7552. – Erste Ausgabe. Selten. Die in 10 Heften von 1850-1853 erschienene Publikation wurde auch mit dem Titel „Versuch einer Monographie der Lycaenen“ vertrieben. Gerhard war einer von 3 Taxonomen, die nahezu gleichzeitig zur Gattung der Lycaenidae publizierten. Als Zeichner wirkte Johann Heinrich Conrad Tessien. Zur Datierung der Hefte ausführlich: A. Olivier in Phegea 27 (4) 1999. Innendeckel mit gest. Exlibris des englischen Entomologen und Ornithologen Frederick DuCane God-man (1834-1919) und weiterem hs. Besitzvermerk „A.T.Dearden. 1925“. – Vollständig mit weißem Papier durchschossenes Exemp-lar, darauf vereinzelt hs. Zusätze in Bleistift; Text etwas stockfleckig und dort einige der Flecken mit weißer Farbe abgedeckt, die Tafeln nicht betroffen.

** First edition. Comprising 39 lithog. plates by J. H. C. Tessien with contemporary colouring. – Some staining to text leaves, staines there partly covered with white colour, plates not affect-ed. Interleaved throughout, here occasionally with annotations in pencil. Front inner cover bearing the engraved bookplate of the entomologist and ornithologist Frederick DuCane Godman (1834-1919). Somewhat later half-calf, spine gilt; little rubbed.

– Abbildung Seite 158 unten –

717 – Herrich-Schäffer, G. A. W. Systematische Bearbei-tung der Schmetterlinge von Europa als Text, Revision und Supplement zu J. Hübners Sammlung europäi-scher Schmetterlinge. 6 in 5 Bdn. Regendburg, Manz, 1843-1856. 4to (28:21,5 cm). Mit 636 altkolorierten, 2 zusätzlichen altkol. und 36 einfarbigen Kupfertafeln. Hldr. d. Zt.; etwas berieben u. gering bestoßen, Leder der Rücken etwas abweichend, Rücken von Bd. 2 er-neuert. 3.000,–Nissen, ZBI 1916; Horn-Sch. 10205; Junk, Rara 141. – Erste Aus-gabe. Sehr selten. Bd. 1 in Titelauflage von 1845. „Diese Iconogra-phie will die Arten enthalten, welche in der Hübner’schen Samm-lung fehlen, ferner bemerkenswerte Varietäten und jene Species, die H. verfehlt abgebildet hat. 3954 Arten werden abgebildet… Der Hauptwert… beruht natürlich auf den herrlichen, von… C. Geyer hergestellten u. gemalten Tafeln… Das Werk ist sehr selten gewor-den… Jetzt (1913!) kommen Exemplare kaum mehr vor“ (Junk). Junk beschreibt die Tafeln als lithographiert, Nissen die kolorierten als Kupfertafeln, die unkolorierten als lithographiert. In vorliegen-dem Exemplar sind alle Tafeln als Umrissradierungen ausgeführt. Die beiden zusätzlichen Tafeln Bd. 3, Taf. 2 [bis] und Bd. 4, Tortrix, Taf. 1 [bis] von den Bibliographen nicht erwähnt. Die Tafel „Nyc-teol.“ aus Bd. 2 nach Bd. 4, Tafel und Text „Macrolepid.“ sowie 178 S. Nachträge aus Bd. 6 nach Bd. 1, 72 S. Text „Systema Lepido-pterorum“ aus Bd. 6 nach Bd. 3 gebunden. Die übrigen Tafeln der Bde. 5 u. 6 an den Schluss dieses Doppelbandes gebunden, dabei 3 Tafeln verbunden. – Ganz vereinzelt gering fleckig, Tafeln etwas gebräunt; wenige Tafeln in den Rändern etwas angeschmutzt, sehr wenige Tafeln mit kleinem Randeinriss, eine mit kl. Eckabriss, 3 Texbll. mit kl. Tintenfleck, wenige Annotationen im Rand; die unkol. Tafeln knapp beschnitten, teilw. mit Verlust der Einfassungslinie, der Tafelnummer und vereinzelt etwas Bildverlust; die kol. Tafeln sämtlich breitrandig. Titel verso gestempelt (Zoolog. Institut, Halle). Fehlt der Titel zu Bd. 3. Die Kollation bei Horn-Sch. führt fälschli-cher Weise die Indices zu den Einzelbänden u. die Tafelerklärungen zu den einfarbigen Taf. doppelt auf (vgl. Junk).

** First edition, second issue of vol. 1 (altered title page with date of imprint 1845). Scarce. 6 in 5 vols. Comprising 672 (636 with contemporary colouring) etched plates of butterflies depicting 3954 species. 2 additonal variant plates added to vols. 3 and 4. Three parts of vol. 6 bound in vols. 1 and 3, 1 plate of vol. 2 bound in vol. 4. – Little foxing in few places, plates faintly browned, few plates little soiled in margins, very few with small tear to margin, one torn corner; the uncol. plates cut short, with partially loss of border plate-number or image; all coloured plates wide-margined.

Nr. 717

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Schmetterlinge.)

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I. 20 (2 kol.) Dubletten von Tafeln aus diesem Werk auf größerem, unbeschnittenen Papier. – II. E. Kirby. Butterflies & Moths of the United Kingdom. London (um 1900). Mit zahlr. Farbtaf. Ill. OLwd., bestoßen. – Einige Bll. lose u. beschädigt. – Zus. 3 Bde. oRR/Waf.

723 – Sepp, (J. Natuurlyke Historie van) Surinaamsche Vlinders, naar het leven geteekend. Papillons de Suri-nam. Dessinées d’après nature. 3 Bde. Amsterdam, J. C. Sepp en Zoon, (1828-1855). 4to (31:25,5 cm). Mit 3 (1 altkol.) Kupfertiteln und 152 altkol. Kupfertafeln. VIII; IV; VIII; 328 (recte 312) S. (durchgehend paginiert). Rote Halblederbände d. Zt. mit goldgepr. Rückenti-teln u. Kopfgoldschnitt; gering berieben, Deckel leicht fleckig. 3.000,–

Nissen, ZBI 3809; Horn-Sch. 20146; Landwehr, Books with Col. Plates 183. – Erste und einzige Ausgabe. Sehr selten. Das Ver-zeichnis der Subskribenten nennt nur 16 Empfänger, die zusam-men 30 Exemplare erhielten, darunter Wilhelm II. von Oranien-Nas-sau (3 Expl.) und das Niederländische Innenministerium (10 Expl.). Die fein kolorierten Tafeln zeigen Schmetterlinge auf ihren Futter-pflanzen, ihre Raupen und Puppen. Niederländisch-französischer Paralleltext. Der Entomologe und Verleger Jan (eigentl. Johann) Sepp (1778-1853) war Enkel des aus Goslar stammenden Ento-mologen Christian Andreas Sepp und Sohn des Naturkundlers und Verlegers Jan Christian Sepp. – Sauberes und breitrandiges, nur ganz vereinzelt minimal fleckiges Exemplar. Seitlich und unten un-beschnitten. Die Paginierung springt von S. 152 auf 169. Die Tafeln unten mit Eintragung des Names der dargestellten Art in Bleistift.

** First and only edition. Scarce. Comprising 152 engaved plates with contemporary colouring and 3 (1 coloured) engraved titles. – Wide margined clean copy. Outer and lower margin uncut. Pagina-tion skipping p. 153 to 168, but complete. Very occasionally mini-mal foxing, all plates with inscribed names of species in pencil in lower margin. Contemporary red half-calf with gilt titles on spine and gilt top edges; little rubbed, boards slightly stained.

– Abbildung Seite 161 unten –

724 – Wilkes, B. One hundred and twenty copper-plates of English moths and butterflies, representing their chan-ges and the plants, flowers, and fruits, whereon they feed. London, printed for B. White, 1773. 4to (33:27 cm). Mit 119 (statt 120) kol. Kupfertafeln. 1 Bl., 8 S. 10 Bll., 63 S., 2 Bll. Gelackter u. gefleckter Lederband im Stil d. Zt. mit Rückenvergoldung, dreifachen Deckel-

in systematischer Ordnung. Teil 1-2 (von 3) in 2 Bdn. Breslau, A. Neustädt, 1842-45. 4to (28:23 cm). Mit zus. 66 (statt 68) num. kolor. lithogr. Tafeln. VIII, 80 (statt 82); VIII, 42 (statt 48) S. Pp. d. Zt., stärker berieben, be-schabt u. bestoßen, Rücken von Bd. 1 fehlt, Bindung gelockert. 400,–Nissen, ZBI 2967. – Ohne den 1851 erschienenen 3. Teil, von dem lediglich eine Lieferung erschien. Gebräunt u. fleckig, Text tls. mit Wasserrand, einige Randeinrisse mit Klebestreifen geklebt. Fehlen Tafeln 15 u. 16 in Tl. 2. – Dazu: (E. A. Balland). Les papillons, leur histoire, la manière de leur faire la chasse et de les conserver, dédié à la jeunesse. Paris, Blanchard, Lecerf, (1823). Qu.-kl.-4to (20:27 cm). Mit kolor. gest. Frontispiz u. 6 kolor. Kupfertafeln. 2 Bll., II, 74 S., 1 Bl. Späterer Hlwd mit Rtitel., gering berieben. – Gebräunt u. stockfleckig, stellenw. mit Wasserrand. Zus. 3 Bde. oRR/Waf.

721 – Reispapieralbum. Chinesisches Album mit 12 Aqua-rellen mit Darstellungen von Schmetterlingen. China, wohl 1. Hälfte 19. Jh. Qu.-fol (25,5:34 cm). Alle Reis-papierblätter (ca. 20:34 cm) auf Papier im Rand be-festigt u. mit einem blauen Papierband als Passepar-tout umrahmt. Farbig bestickter Stoffeinband d. Zt. mit Schließbändern, Rücken an Kopf u. Fuß abgesto- ßen.*# 2.000,–Meisterlich und äußerst farbenfroh ausgeführte Pinselzeichnun-gen. Prachtvolle Schmetterlingsdarstellungen, jeweils mehrere auf einem Blatt, teilweise übereinanderfliegend. -

Einige Randschäden außerhalb der Darstellungen, vielfach auch in den Ecken, diese teilw. verstärkt. Unterlageblätter in den Rändern etwas fleckig bzw. fingerfleckig.

– Abbildung oben –

722 – Schwarz, C. Schmetterlings-Belustigungen für die Jugend und angehende Entomologen überhaupt. 2 Bde. Nürnberg, Bauer u. Raspe, 1825-26. 4to (22,5:19,5 cm). Mit 76 auf 71 (statt 74) altkol. Kupfertaf. 1 Bl., 82 (statt 88); IV, 106 S. Mod. Hldr. 500,–Horn-Sch. 19908. – Auszug aus Rösels „Insecten-Belustigung“, für jugendliche Entomologen bearbeitet. Text u. Taf. in je 1 Band ge-bunden. Die Nummerierung der Taf.: I-XX, XXa (inkl. 2 Doppeltaf.); I-XVI (inkl. 2 Doppeltaf.) u. Nachträge: XXI-XIV sowie XVII; I-XIV; I-XIX (mit 1 Doppeltaf.: LVIII). – Etwas gebräunt u. stellenw. fleckig, 1 Textblatt mit alt geklebtem Riss; Titel u. Vorsatz mit Namens-zug Julius Cornelius Schröckinger, Ritter v. Neudenberg. – Dazu:

Nr. 721

Botanik – Zoologie 161

temp. calf gilt (vol. 2 somewhat differing), vol. 2: some rubbing and worming, edge bumped, tear to foot of spine.

– Abbildungen oben und Tafel 17 –

726 Schubert, G. H. v. Naturgeschichte des Tier-, Pflanzen- u. Mineralreichs… Pflanzenreichs in Bildern… mit erklä-rendem Texte in deutscher und französischer Sprache. Stuttgart u. Esslingen, Schreiber u. Schill, 1854-1886. 4to (33:22 cm). Mit zus. 154 doppelblattgr. (153 farbi-gen, 51 kol.) lith. Tafeln. Or.-Hlwd. mit chromolith. De-ckelillustrationen, berieben u. beschabt, teilw. fleckig, Bindung gelockert, 1 Rücken aufgeplatzt. 400,–

Nissen IVB 836; vgl. Nissen ZBI 3760 u. 3761, Stafleu-C. 11202. – Enthält: Abteilung 1,I: Säugetiere. 1,II: Reptilien, Amphibien, Fi-sche, etc. u. 1,III: Vögel sowie Abteilung 3, I: Mineralogie u. 3,II: Geologie, alle wohl in 8.-10. Auflage, sowie „Naturgeschichte des Pflanzenreichs in Bildern“ in der von C. F. Hochstetter bearbeiteten ersten Ausgabe. – Gebräunt, stellenw. etwas fleckig oder mit kl. Wasserrand unten (Vögel), vereinzelt Taf. mit Anstreichungen oder kl. Einrissen im Falz. Bde. Säugetiere u. Vögel ohne Reihentitel. Zus. 5 Bde.

727 Seemann, B. Popular history of the palms and their allies, containing a familiar account of their structure, geographical and geological dstribution, history, pro-perties, and uses, and a complete list of all the species introduced into our gardens. London, L. Reeve, 1856. (16:13 cm). Mit 20 farblith. Tafeln (inkl. Frontispiz). XVI, 359 S. Brauner Kalbldr. d. Zt. mit Rvg., minimal berie-ben. 500,–

Stafleu-C. 11604; Pritzel 8577; vgl. Dochnahl 147 (dt. A. 1857); nicht bei Nissen. – Erste Ausgabe. Mit einem im Vorwort abge-druckten Brief von Alexander von Humboldt an den Verfasser. – Stellenw. schwach gebräunt oder gering fleckig.

fileten, goldgeprägter Bordüre u. Goldschnitt, kaum berieben. 3.000,–Nissen, ZBI 4410a; Lisney 186; Horn-Sch.1338. – Zweite Ausgabe. „Selten“ (Horn-Sch.). Prachtvolle Bildkompositionen mit Schmet-terlingen und Nachtfaltern in verschiedenen Entwicklungsstadien, Früchten, Blumen und Pflanzen. Die Tafeln in leuchtendem, fri-schem Kolorit, teils mit Eiweiß gehöht. – Durchgängig gebräunt u. etwas stockfleckig. Fehlt Tafel 44.

** Second edition of the important work on British butterflies and moths, illustrating the three stages of each specimen’s develop-ment and the plant they fed on. Splendid colouring. – Browning throughout, somewhat foxing. Bound in lacquered mottled calf to style, spine gilt, tripple fillet and gilt boarder to covers, edges gilt. Insignificant rubbing to edges. Lacking plate 44.

725 Schmidt, F. Österreichs allgemeine Baumzucht, oder Abbildungen in- und ausländischer Bäume und Sträu-che, deren Anpflanzung in Österreich möglich und nütz-lich ist. 4 in 3 Bdn. Wien, Alberti, 1792-1822(-1839). Fol. (37,7:25 cm). Mit 240 kolorierten Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit reicher Romantikervergoldung, 2 farb. Rückenschildchen u. Stehkantenvergoldung, berieben u. beschabt, Rücken etwas verblasst, Bd. 2: etwas ab-weichend gebunden, Wurmspuren auf den Deckeln, 1 Rsch. abgeplatzt, Rücken am Fuß eingerissen, Rückde-ckel mit Delle an der oberen Kante. 8.000,–Nissen, BBI 1782; Stafleu-C. 10876. – Erste Ausgabe. Vollständig mit allen vier Bänden und allen 240 Tafeln äußerst selten. Wurde von Leopold von Trattinick vollendet. Bäume und Sträucher mit ihren Blüten und Früchten. Schöne Darstellungen in prachtvollem Kolorit, teilw. mit Deckweiß und Eiweiß, gedruckt auf bläulichem Papier. – Meist nur Textbll. etwas gebräunt, Tafeln nur vereinzelt et-was fleckig, Deckweiß vereinzelt gering oxidiert, Titel von Bd. 2 mit kl. Stempelrasur u. hs. Namenszug. Bde. 1 u. 3 ausgeschiedene Dubletten der Kaiserl. u. Königl. Hofbibliothek Wien mit vereinzel-ten kl. Stempel verso sowie hs. datiertem Ausgeschieden-Stempel.

** 4 in 3 volumes with 240 beautiful hand-coloured engraved plates with trees and shrubs with their flowering and fruits. – Some browning and slight foxing mostly to text, erased stamp and own-ership inscription to title of vol. 2, little library stamps (vols. 1 u. 3) verso in places and deaccession, else a nice copy bound in con-

Nr. 723

Nr. 725

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus162

kol. Kupfer in 4to aus einem Insektenwerk, meist als „Muster“ be-zeichnet (teilw. fleckig bzw. fingerfleckig).

– Abbildung oben –

731 – Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen (von Hoppe, Koch, Corda, Reichen-bach u.a.). Abt. 1, daraus ca. 40 Hefte. Nürnberg 1798-1822(?). Kl.-8vo (ca. 13,5:10 cm). Mit 644 kol. gest. Pflanzentafeln. Lose in Umschl. bzw. Ldr.-Einbandde-cken (mit Rtit. für Bde. 2-3, 6-8). 400,–Nissen, BBI 1910; Stafleu-C. 13335. – Umfangreiches Teilstück der ersten von insgesamt 3 Abteilungen. – Etwas gebräunt, stel-lenw. fleckig. – Beiliegt: 1. Ders. Deutschlands Fauna in Abbildun-gen nach der Natur mit Beschreibungen. Abt. II (Vögel), Hefte 1-3. Nürnberg 1829-34. (23,5:15 cm). Mit 12 (statt 18) kol. Kupfertaf. Lose in Or.-Umschl. – Expl. auf großem Papier. Vorhanden die Taf. zu den Heften 2-3; diese nochmals in unkol. Zustand beiliegend. – Fehlen die Taf. zu Heft 1. – 2. Dass. Abt. III (Amphibien), Hefte 1-4. Nürnberg, 1797-1805. Kl.-8vo (ca. 13,5:10 cm). Mit 45 kol. Kupfer-taf. Lose in Or.-Umschl. – Zus. 19 Mappen bzw. Hefte. – oRR./Waf.

732 – Drei Diplome für Angehörige der Nürnberger Künst-ler- und Gelehrtenfamilie Sturm. Breslau, Dresden u. o.O. 1846-61. Verschiedene Formate. Lose. 250,–1. Ehrendoktordiplom der philosophischen Fakultät der Universi-tät Breslau für den Kupferstecher und Naturforscher Jacob Sturm. Breslau 1846. Auf Pergament, 46:42,5 cm. Mit angehängtem Sie-gel. – Angestaubt, etwas stockfleckig. – 2. Diplom zum Ehrenmit-glied der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft für Friedrich Sturm. 1858. Lith., Blattgr. 28,5:39 cm. Mit Unterschriften. – An-gestaubt, Ränder teilw. fleckig, zwei Knickspuren. – 3. Ernennung von Johann Wilhelm Sturm zum „Correspondirenden Mitglied“ der Gesellschaft für Naturgeschichte in Dresden. 1861. 42:30 cm. Mit Unterschriften. – Ränder etwas fleckig. – Dazu: Babette und Na-nette Sturm in häuslicher Umgebung. Aquarell, 37,5:24,5 cm. Auf Karton montiert. Im unteren Rand bezeichnet: „Nach dem Original von Friedrich Sturm aus dem Jahre 1835 copiert von Marie Sturm, 1921“. – Zus. 4 Tle.

733 Susemihl, J. C. Teutsche Ornithologie oder Naturge-schichte aller Vögel Teutschlands in naturgetreuen Ab-bildungen und Beschreibungen. Hrsg. von M. B. Bork-hausen, J. W. Lichthammer, C. W. Bekker und Lembcke. Darmstadt, Verlag der Herausgeber, 1800-1811. Gr.-fol.

728 Shaw, G. The naturalist’s miscellany. Sammelband mit 61 (3 gefalt.) altkol. Kupfertafeln von F. P. Nodder. Lon-don 1789-1799. (24:15 cm). 75 (1 w.) Bll. Ldr. d. Zt., be-schabt, Rücken erneuert. 300,–

Vgl. Nissen, BBI 1838. – Zusamenstellung aus Tafeln u. Textblättern aus der in 24 Bdn. erschienenen Reihe, die Tafeln überwiegend zu marinen Lebensformen: Korallen, Blumentiere, Quallen u. Medu-sen etc., wenige botanische Darstellungen. – Etwas gebräunt u. stellenweise fleckig, die Tafeln mit englischer, die Textbll. mit lat. Bezeichnung der Art in Tinte. Zu Beginn anstelle eines Titels ein Widmungsblatt eingebunden.

729 Sinclair, G. Hortus Gramineus Woburnensis oder Ver-suche über den Ertrag und die Nahrungskräfte ver-schiedener Gräser und anderer Pflanzen. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1826. Gr.-8vo (22:13 cm). Mit 60 (58 gefalt.) kol. Tafeln. XIX, 418 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., leicht bestoßen. 300,–

Nissen BBI, 1850a; Stafleu-C. 12022. – Erste deutsche Ausgabe. Die Tafeln auf blauem Papier zeigen verschiedene Gräser u. Blu-men in Woburn bei Bedford. – Widmungsbl. mit hinterl. Einriss; Vorsatz mit Namenszug L. Neidhardt.

– Mit Originalaquarellen –

730 Sturm, J. (Deutschlands Fauna in Abbildungen nach der Natur). „Originalzeichnungen“ und „Musterblätter“ von Jacob Sturm. (Nürnberg um 1797 ff.) Qu.-12mo. (9,5:14 cm). 62 Blatt farbige Aquarelle u. 65 Blatt meist kolo-rierte, als „Musterblätter“ bezeichnete Kupfer. In 10 handschriftlich beschrifteten Umschlägen. 2.000,–

Vgl. Nissen, ZBI 4033. – Außergewöhnliche Sammlung zur dritten Abteilung von Sturms „Fauna“ (es erschienen nur Abt. 2-3 u. 5-6) mit Reptilien und Amphibien. Nissen nennt für diese Abteilung im Druck 61 Tafeln. – Vorliegend 62 sehr fein und detailliert ausge-führte Aquarelle von Schlangen, Kröten, Fröschen, Eidechsen u.a., teilw. mit Bleistift bezeichnet. Ferner den Aquarellen entsprechende Kupferstiche, die meist koloriert und als „Muster“ handschriftlich bezeichnet sind. – Sehr gute Erhaltung, stellenw. etwas gebräunt, gering fleckig. – Dazu: 6 Blatt unkol. Kupfer aus Sturms Fauna. – 10 Aquarelle, Feder- u. Bleistiftzeichnungen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend mit Raupen und Insekten, darunter schöne, großformatige Darstellung eines Hirschkäfers. – 10 Blatt

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Botanik – Zoologie 163

735 Sweet, R. Cistineae. The natural order of cistus, or Rock-Rose. London, Ridgway, 1825-30. (25,5:17 cm). Mit 112 kol. Kupfertafeln mit je 1 Bl. Tafelbeschrei-bung. XX S., 2 Bll. Hldr. d. Zt., etwas fleckig, beschabt und bestoßen, Rücken gebräunt, Innengelenke gelo-ckert. 1.000,–Nissen, BBI 1922; Stafleu-C. 13546; Pritzel 9078; Dunthorne 294; de Belder 349. – Erste Ausgabe, selten. Die schönen Tafeln zei-gen Pflanzen aus der im Mittelmeer weit verbreiteten Gattung der Zistrosengewächse. – Text mit etwas Bildabklatsch. Freies vord. Vorsatz mit montierter Katalogbeschreibung und 2 handschriftl. Besitzvermerken des 19. Jh., im Innendeckel Exlibris von William Graham Crum, Thornliebank.

** First edition. With 112 fine hand-coloured engraved plates. – Some offsetting onto text. Contemporary half-morocco, somewhat stained, rubbed and worn, hinges week. With 2 19th century owner-ship inscriptions and booklabel.

– Abbildung oben –

736 Tachibana Yasakuni. Ehon noyamaguza (jap.: Bilder-buch der Blumen von Wald und Berg). 5 Bde. Ôsaka, Yanagihara Kihê, Bunka 3 (= 1806). (22.15,5 cm). Mit 75 (62 doppelblattgr. u. 13 blattgr.) Holzschn. Xylogra-pisch bedruckte Doppelbll. in Blockbuchheftung. Blaue Or.-Umschl. mit xylogr. Deckelschildern; Wurmspuren, dadurch 3 Deckelsch. stärker beschädigt, Heftung er-neuert. 750,–Nissen, BBI I, S. 242; Kerlen 305; Kraft I, 119. – Zweite Ausgabe, Nachdruck der von Yanagihara übernommenen Ausgabe von Hô-reki 5 (1755). „Realistische Zeichnungen von fast 200 meist blü-henden Wildpflanzen mit Bezeichnungen“ (Kraft). Mit Mikaeshi. – Einige Wurmspuren in den Rändern, Text oder Abbildungen nicht betroffen.

** 5 vols. With 13 full-page and 62 double-page woodcuts. – Some marginal worming. Original blue wrappers with xylographic title-slips present, some worming (3 title-slips defective), stitching re-newed.

(50:35 cm). Mit 126 (statt 132) altkolorierten Kupfer-tafeln, teilw. in Farbstich. 1 Bl. Subskribenten u. 80 Bll. Tafelerklärungen sowie 3 Bll. mit französ. Text. Grüner Hldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, schmale Goldbor-düren auf beiden Deckeln; gering berieben, Kanten u. Gelenke teilw. bestoßen, hinteres Gelenk unten etwas eingerissen. Or.-Lieferungstitel eingebunden. 7.500,–Nissen, IVB 907; Anker 52; Sitwell-B. 79. – Erste Ausgabe, in 22 Lieferungen zu je 6 Taf. erschienen. Wie meist ohne die 1817 er-schienene letzte Lieferung, eine Titelei ist nicht erschienen. „Nicht minder lobenswert ist auch die ‚Teutsche Ornithologie‘, die Johann Conrad Susemihl gemeinsam mit seinem Bruder Johann Theodor und später mit seinen Kindern Eduard und Emilie in Darmstadt mit Hilfe eines Kreises begeisterter Naturfreunde schuf. Die Tafeln gehören in Stich wie Kolorit zu den Spitzenleistungen des späten Kupferstiches“ (Nissen, S. 53). – Vereinzelt etwas stockfleckig, Ta-feln meist wenig betroffen.

– Abbildungen unten und Tafel 18 –

734 Swammerdam, J. Bibel der Natur, worinnen die Insek-ten in gewisse Classen vertheilt, sorgfältig beschrieben, zergliedert, mit vielen Anmerkungen über die Seltenhei-ten der Natur erleutert… werden. Nebst Hermann Boer-have Vorrede von dem Leben des Verfassers. Aus dem Holländ. übers. Leipzig, Gleditsch, 1752. Fol. (38:24,5 cm). Mit gest. Titelvignette, 2 gest. Kopfvignetten und 53 eingefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., XII, 410 S., 8 Bll. Grün eingefärbter Prgt. d. Zt. mit Rsch., stärker berie-ben u. fleckig. 600,–Nissen, ZBI 4056; Horn-Sch. 21797; Dibner 191; Lindeboom, Bo-erhaave 568. – Erste deutsche Ausgabe, mit den schönen Kupfer-tafeln von J. C. E. Fritsch. „Indubitably the foundation of our mo-dern knowledge of the structure, metamorphosis and classification of insects… Swammerdam’s anatomy of the honey-bee is the first comprehensive account of that much-investigated animal“ (Cole, Comparative anatomy 285 ff.). – Gleichmäßig leicht gebräunt, ver-einzelt gering fleckig, wenige Taf. etwas geknittert.

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in der oberen Außenecke; fehlen 1 Bl. Vorwort und, wie häufig, die 12 S. „Prospectus“ von Cuvier.

** First edition. Wide margined copy of the smaller sized of two variants. Containing 600 engraved plates with vivid contemporary colouring. Some plates bound with their text from differing issues, therefore out of numerical order. – Some foxing to leaves of text, plates not affected, occasional minor browning, titles with small waterstain due to removal of a pastedown to the publishing place; vol. 5, plates 565-573 and corresponding text leaves with faint brownish stain to inner margin, plate 570 affected somewhat heav-ier, last leaves of the same volume (Addition &Tableau méthodique) with faint watermark to upper outer corner; lackig 1 prelim. leaf and the 12 p. „Prospectus“ by Cuvier. Red half-calf from 1st half of the 20th cent. (signed: I. Saulnier) with gilt spine and gilt upper edges.

– Abbildungen links und Tafel 18 –

739 Thile, F. L. Laub-Moose der Mittelmarck oder Samm-lung der Laub-Moose welche in der Flora Berolinensis des Herrn von Schechtendal (!) aufgeführt sind. Ber-lin 1827. (18:12 cm). Mit 164 Pflanzenproben auf 47 Bll. 2 Bll. Pp. d. Zt., bestoßen, ohne vorderen freien Vorsatz. 300,–Wir können nur eine Ausgabe von 1832 nachweisen. Die getrock-neten Pflanzen jeweils mit montierter gedruckter Legende. – Einige Pflanzenproben nur mehr in Fragmenten vorhanden (gezählt sind die gedruckten Schildchen).

740 Thurneisser zum Thurn, L. Historia unnd Beschrei-bung Influentischer, Elementischer und Natürlicher Wir-ckungen aller fremden unnd Heimischen Erdgewechs-sen, auch irer Subtiliteten. Berlin, M. Hentzke, 1578. Fol. (37:25 cm). Mit breiter Holzschn.-Titelbordüre, 1 Holzschn.-Portr., 1 gr. Holzschn., 36 Pflanzenholz-schn. mit Bordüre, zahlr. kl. Holzschn. u. Diagram-men im Text u. Druckerm. 6 Bll., 156 (recte 158) S., 12 Bll. Ldr. d. 17. Jh. mit Goldpräg. auf beiden Deckeln u. Goldschnitt; bestoßen u. beschabt, Rückdeckel stärker, Vergoldung teilw. oxydiert bzw. abgerieben, Bindebän-der fehlen. 2.000,–

737 Taki Katei. Tansei ippan (jap.: Ordnung der Farben). 5 Bde. Kyoto, Unsodo, Showa 17 (= 1942). (25,5:16 cm). 60 Doppelblätter in Farbholzschnitt. In Lepo-rellobindung. Gelbe blindgepr. Pp.-Deckel mit xylogr. Deckelschild, Vorderdeckel von Bd. 1 an der unteren Außenecke mit Feuchtigkeitsfleck u. beschädigt. 750,–Vgl. Buckland, Painting Nature for the Nation (Leiden 2013), S. 124 ff. – Zweite Ausgabe, erstmals 1894-98 erschienen. Von dem ur-sprünglich auf zehn Bände angelegten Werk sind nur die fünf vor-liegenden erschienen. Enthält Vorlagen zum Malen von Bäumen, Blumen, Früchten, Fischen, Landschaften, Steinen, Vögeln etc. „The colour pictures were arranged in order of increasing difficulty, forming a progression for the painting student“ (Buckland). – Mit kl. roten Sammlerstempeln.

** 5 vols. With 60 double-page woodcuts printed in colours. Sec-ond edition. – Accordian folded in original yellow covers with blind-stamped pattern and title-slip, front cover of vol. 1 damaged at lower right corner, small red ownership seals.

738 Temminck, C. J. u. (G. M. J.) M. Laugier de Char- trouse. Nouveau recueil de planches coloriées d’oiseaux, por servir de suite et de complément aux planches enluminées de Buffon. 5 Bde. Paris, F. G. Levrault u. Amsterdam, L. Imbert, 1838. Folio (37:28 cm). Mit 600 (5 doppelblattgr.) altkolorierten Kup-fertafeln. Rote Hldr. d. 20. Jh. im Stil der Zeit mit Rü-ckenvergoldung, Rückentitel u. Kopfgoldschnitt (sign: I. Saulnier). 10.000,–Nissen, IVB 932; Fine Bird Books 147; Anker 503; Zimmer 626; Martin Libr. 217. – Erste Ausgabe von Temmincks monumentalem Werk. Die prachtvollen Tafeln in leuchtendem Kolorit mit ca. 800 Vogeldarstellungen von und nach N. Huet und J.-G. Prêtre auf 600 Tafeln, teilw. eiweißgehöht. Breitrandiges Exemplar der meist als 4to bezeichneten Ausgabe in kleinerem Format. Es erschien auch eine Ausgabe in Gr.-folio. Der Text stammt mehrheitlich von Tem-minck, eine Mitarbeit von M. Laugier de Chartrouse ist, abgesehen von der Nutzung der Präparate seiner umfangreichen Sammlung, nicht nachgewiesen. Die 101 Lieferungen erschienen zwischen 1820 und 1839. Zu ihrer komplizierten Editionsgeschichte vgl. aus-führlich Zimmer 628: „Exact calculation is impossible since some of the questionable plates are described in the same pages or pa-ragraphs with other plates of the same species whose numbers are wery widly separated.“ Daher hier zahlreiche Tafeln nicht in numerischer Reihenfolge eingebunden. Einige Bll. „Avis“ in 8vo zu dem Erscheinen von Texten in abweichenden Lieferungen mit ein-gebunden. – Textbll. etwas stockfleckig, die Tafeln nicht betroffen; vereinzelt gering gebräunt; Titel mit schwachem Wasserrand durch Ablösung einer Überklebung des Druckorts; Bd. 5, Taf. 565-573 und zugehörige Textbll. mit schwachem Braunfleck im Bund, in Bd. 5 am Schluss (Addition und Tableau méthodique) mit Wasserrand

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S., 12 Bll. u. 1 Bl. Zw.-Titel (zum Tafelteil) sowie 10 (9 altkol., 4 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bll., 80 S., 1 Bl. (zu Welling). Ldr. d. Zt., etwas fleckig u. bestoßen, Rücken-bezug teils abgestoßen, stärker berieben, Gelenke teilw. eingerissen. 12.000,–Nissen, BBI 2037 (384 Taf.); Pritzel 9666; Hunt 447 & 448; de Bel-der 368 (384 Taf.); vgl. Wüthrich, Merian II, 22 („die Platten wur-den später wieder verwendet in B. Valentini, Viridarium“). – Ein-zige Ausgabe. Prachtvolles Blumen- und Pflanzenwerk. Die 223 emblematischen Textkupfer sind Wiederverwendungen aus „Der Fruchtbringenden Gesellschaft Nahmen“ (Ffm., Merian, 1646). Sie sind in verschiedenen Folgen nummeriert und zeigen Pflanzendar-stellungen vor malerischen Landschaften; das Textkupfer zu Seite 178 „Lunaria“ ist hier vorhanden. Die Kupfer des Tafelteils sind aus J. Th. de Brys „Florilegium novum“ bzw. „Florilegium renovatum et auctum“ (Oppenheim, 1612-14 bzw. Frankfurt, 1641-47) über-nommen (vgl. Hunt a.a.O.), dazu kommt 1 neue: „Amerikanische Aloe“ (Bauch sc.). Die Tafeln nummeriert 1-383, einschließlich der hier vorhanden zusätzlichen Tafelnummer 261b sowie die nn. Aloe-Tafel. Das beigedruckte Werk mit eigenem Titel: Greg. Anglus Sallwigt (d. i. G. v. Welling). Opus magno-cabbalisticum & theolo-gicum. Vom Uhrsprung und Erzeugung des Saltzes, dessen Natur u. Eigenschafft. Ebda. 1719. – Welling (1655–1727) „directed mines and construction in Baden-Durlach and leaned toward cabbalistic interpretation of chemical and mineral phenomena. The ten folding plates are of absorbing interest to the Rosicrucian turn of mind. Goethe studied this book intensively“ (Hoover 872). – Insgesamt schwach gebräunt und vereinzelt gering fleckig; Vortitel, Bl. Gg2 u. Taf. 203 mit alt hinterlegtem Einriss; S. 353 u. 485 mit kl. Loch mit geringem Buchstabenverlust, Blatt Zzz zzz2 und die gefalt. Tafeln 72 u. 219 mit größerem Einriss, die Taf. dort etwas knittrig. Der Zwischentitel zu den Tafeln und das Blatt Buchbinderanweisung zusammen mit den Tafeln des Opus magno-cabbalisticum an den Schluss gebunden. Exlibris Victor Zöbel.

** Two parts (works) in 1 volume. The first, by Valentini, with 2 engr. schematic plates, 385 engr. botanical plates and 223 emblemati-cal engravings within the text. – The second, a cabalistic work on the origin of salt, by Welling, with 10 (9 col.) engr. plates. – Slight browning and infrequent weak staining, small old restauration to 3

VD 16, T 1172; Durling 4353; vgl. Adams T 690, Nissen, BBI 1963 u. Ferguson II, 451. – Erste deutsche Ausgabe, gleichzeitig mit der lateinischen erschienen. Gedruckt in der nur 5 Jahre tätigen dritten Berliner Offizin, die Thurneissers eigene Druckerei erworben hatte. Eines der ersten Kräuterbücher mit Beschreibung der Heilwirkung der Pflanzen nach astrologischen Gesichtspunkten. Die von P. Hille nach Franz Friedrich aus Frankfurt/Oder geschaffenen Pflanzen-holzschnitte in lateinischer, hebräischer, syrischer und griechischer Sprache benannt. – Vorsatz mit 1712 datiertem Kaufvermerk und Namenszug „Sauttmann“. – Schwach gebräunt und durchgängig im Außensteg wasserfleckig, erste Bll. in der oberen Außenecke etwas sporfleckig, Titel dort mit kleinen Fehlstellen mit geringer Bildberührung, Vorsatz dort ergänzt. – Angeb.: Ders. Magna Al-chymia, Daß ist ein Lehr und unterweisung von den offenbaren und verborgenlichen Naturen, Arten und Eigenschafften, allerhandt wunderlicher Erdtgewechssen, als Ertzen, Metallen, Mineren, Erd-säfften, Schwefel, Mercurien, Saltzen und Gesteinen. Köln 1587. Mit Holzschn.-Druckermarke u. einigen Textholzschn. 7 (1 w.) Bll., 144 S. (ohne die 6 Bll. Register und ohne das Onomasticum). – Im Außensteg fleckig.

** First German edition. With large woodcut-border, portrait and numerous woodcuts within the text. „As a piece of printing this is a remarkable book“ (Ferguson). Bound with an incomplete copy of his Magna Alchymia. – Little browning, some waterstaining and foxing to outer margins, minor mildew stains to first leaves of I., title there with small tear-off and little worming slightly touching the image. Bound in 17th cent. calf, covers and edges gilt, rubbed and bumped (stronger to rear cover), ties lacking.

– Abbildung Seite 164 unten –

741 Tischbein, J. H. Viehstudien, oder: Vorlegeblätter zur Uebung im Thierzeichnen, für Thierzeichner und Mahler. Zwickau, Literatur- u. Kunst-Comptoir, (1827). 4to (25,5:21 cm). Mit 30 Kupfertafeln. 2 Bll. Alter Um-schlag mit mont. Deckelschild, oben etwas wasser- randig. 400,–Nagler XXI, 147, 45; vgl. Lindner 11.2083.01 (ähnl. Werk). – Hüb-sche Folge von Zeichnungen des Kassler Malers Johann Heinrich Tischbein, dem Jüngeren (1742-1808; vgl. Thieme-B. XXXIII, 212), vor allem mit jagdbaren Tieren und Jagdhunden. – Leicht fleckig; Titel verso mit altem Stempel.

– Presenting his Library to Altdorf University – 742 Trew. – Sammlung aller Handlungen und Schriften

welche zu Ehren des wohlseligen Herrn Christoph Ja-kob Trew… geschehen. Altdorf, Meyer, (1770). 4to (34:21,5 cm). 8, 48 S. Pp. d. Zt. mit Bronzefirniss-papierbezug, berieben u. bestoßen, Rücken tls. geplatzt. 500,–Lobreden (dt. u. lat.) auf den Nürnberger Arzt u. Botaniker Chris-toph Jacob Trew (Treu, 1695-1769), anlässlich der Schenkung sei-ner Bibliothek und Naturaliensammlung an die Universität Altdorf. „Die Bibliothek allein umfaßte 35 000 Bände… Nach Aufhebung der Universität Altdorf kam die Trew’sche Hinterlassenschaft nach Er-langen“ (ADB XXXVIII, 593f). – Aus der Sammlung des Nürnberger Amtsschreibers Christian Gottlieb Müller (1741-1823), Sekretär des Pegnesischen Blumenordens und Verfasser des bis heute wertvol-len „Verzeichnis von Nürnbergischen topographisch-historischen Kupferstichen“ (1791-1821), mit seinem eigenh. Namenszug auf dem freien Vorsatz. – Dazu: 1. C. G. Carus. (Lehrbuch zur verglei-chenden Zootomie. Atlas:) Zwanzig Kupfertafeln nebst deren Erklä-rung. (Leipzig 1818). 4to (26,5:21,5 cm). Mit 20 Kupfertaf. XXXXVII S. Marmorierter Pp. d. Zt. etwas berieben u. bestoßen. – Nissen, ZBI 825. – Stockfleckig. – 2. C. Schkuhr. (Vier und zwanzigste Klas-se des Linnéischen Pflanzensystems) Deutschlands kryptogami-sche Gewächse (Umschlagtit.). Hefte 1-2 (von 9). Wittenberg 1804-05. 4to (28:22 cm). Mit 50 (von 219) kol. Kupfertaf. Unbeschnitten u. lose, mit vorderen Heftumschlägen. – Umschl. beschädigt u. mit Notizen, Text gebräunt u. fleckig. – Zus. 3 Bde. – oRR./Waf.

743 Valentini, M. B. Viridarium reformatum, seu regnum vegetabile, das ist: Neu eingerichtetes Kräuter-Buch… statt einer Botanischen Bibliothec… auch vortreffliche, und… bewährte Recepte für allerley Kranckheiten, als eine kurzgefaßte Hauß-Apotheck, beygefüget. Und endlich denen Liebhabern Göttlicher Wunder in der Na-tur ein Opus mago-cabalisticum (von G. v. Welling)… beygefüget. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, A. Heinscheidt, 1719. Fol. (36,2:22 cm) Mit 2 schematischen Kupfer-tafeln, 223 großen Textkupfern von M. Merian u. 385 (7 gefalt.) Kupfertafeln von J. Th. de Bry. 10 Bll., 584

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Valentini, M. B.)

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zwischengebunden. In der Tafelzählung Nr. 151 ausgelassen, 23bis zugefügt. – Etwas stockfleckig, die kol. Tafeln meist nur gering be-troffen, einige Tafeln etwas gebräunt oder mit kleinen Flecken; bei einigen Tafeln die Nummer angeschnitten, 5 Tafeln an einer Seite knapp, davon 3 mit geringem Bildverlust beschnitten. Fehlt die un-kol. Tafel AA.

** First edition. With the 24 unnumbered plates als called for by Nissen. Comprises 357 (of 358; 325 with vivid contemporary col-ouring, partly gold hightened) lith. plates. „Plate number 151 is omitted, and 23bis added“ (Zimmer). – Some foxing, the coloured plates only little affected, some plates with little browning and mi-nor spotting in places; a number of plates cut with partial loss of numbering, 5 plates cut tight on one side, 3 of which with minor loss of image; lacking the uncol. plate AA. Bound in contemporary half-calf, spine labelled and gilt, somewhat rubbed, leather brittle in places.

– Abbildungen unten und Tafel 20 –

746 Vietz, F. B. Icones plantarum medico-oeconomico-technologicarum. Abbildungen aller medizinisch-öko-nomisch-technologischen Gewächse. Bde. 2, 3, 8 u. 10 (von 10) in 4 Bdn. Wien 1804-19. 4to (24:19,5 cm). Mit 2 (statt 4) gest. kol. Titeln u. 420 (1 gefalt.) kol. Kupfertaf. Spätere Hldr. mit Rtitel, stärker berieben u. beschabt, Gelenke tls. geplatzt. 1.200,–

Nissen, BBI 2062; Stafleu-C. 16.153; Pritzel 9764. – 4 Bände d. Reihe mit dekorativen Pflanzen-, Frucht-, Pilz- u. Blumendarstel-lungen, darunter hervorzuheben 19 schöne Abbildungen von Pfir-sichsorten in Bd. 3. Enthält: Offizinelle Gewächse – Zweite Hälfte; Acanthus-Amygdalus; Malva-Plantago; Sorbus-Zostera. – Text teils schwach gebräunt, alter Bibl.-Stempel verso Titel von Bd. 10, Bindungen tls. gelockert. Sauberes Exemplar in prächtigem Kolo-rit. Fehlen 2 illustr. gest. u. 1 Drucktitel. – Zus. 4 Bde.

** Vols. 2, 3, 8 u. 10 (of 10) in 4 vols. With 420 (1 folding) coloured engr. plates, depicting plants, fruits, mushrooms and flowers. – Faint browning to text, old library stamp verso 1 title. Binding partly loose. Else fresh copies in brillant colouring. Bound in later half- calf, strongly worn, hinges partly cracked, covers partly loosening. Lacking 2 engr. and 1 printing title. – 4 vols. in total.

leaves, tiny holes with little loss of lettering to 2 leaves of text, 1 leaf and 2 of the folding plates with large tear. Bound in contemp. calf; worn and somewhat stained; 20th cent. bookplate.

– Abbildung Seite 165 –

744 Veterinärmedizin. – Viehartznei. Erziehung, gbrauch Lernung, Artznei in zufelligen vnd Natürlichen kranck-heyten, aller zahmen, dem menschen gebraeuchli-chen, vnd geheymen Thier vnd viehs. Auß Varrone, Plinio, Vergilio, Palladio etc. Frankfurt, Egenolff, 1535. Kl.-4to (19:15,5 cm). Mit gr. Holzschn.-Titelvign. so-wie 1 gr. Textholzschn. von Hans Weiditz u. 26 kl. Textholzschn., wohl von H. S. Beham oder J. Breu. 1 nn. w., XXV num., 1 nn. w. Bl. Neuerer Pp., gering berieben. 1.200,–VD 16, E 3922; Röttinger, Frankfurter Buchholzschnitt, S. 22; vgl. Wellcome I, 6603 u. Durling 4600 (beide zur Ausgabe 1530). – Frühe Ausgabe der 1530 zuerst erschienenen Abhandlung zur Veterinär-medizin, hier erstmals mit den beiden Holzschnitten „Roßkenner“ und „Viehhof“. „Als letzte Arbeiten, die unser Meister für Egenolff lieferte, sind zwei kleine Bildchen des Jahres 1535 zu verzeichnen. Das eine stellt eine dreiköpfige Gesellschaft von Rosskennern oder -Kämmen dar, die einen Gaul umsteht. Das andere gibt einen Vieh-hof wieder… Beide Schnitte sind zuerst enthalten in der Viehartz-nei 1535… die Rosstäuscher dürften als Titelblatt einer Marstallerei gedacht gewesen sein“ (Röttinger). – Gebräunt u. stellenw. finger-fleckig, durchgängig mit Braunfleck im oberen Rand sowie mit kl. Wurmlöchern und -gängen, stellenweise mit Buchstabenverlust.

** Early edition of the treatise on veterinary medicine first published 1530; first edition with the woodcuts „Viehhof“ and „Roßkenner“ by Hans Weiditz to title and second leaf. The woodcuts are the last ones, which the master created for Egenolff. – Browning through-out, dark staining to upper margins, somewhat thumbed, small worming throughout with some loss of letters in places. Bound in recent boards, somewhat rubbed.

– Abbildung oben –

745 Vieillot, L. P. La galerie des oiseaux, dédiée à son al-tesse royale Madame, Duchesse de Berri. 2 Bde. Paris, Constant-Chantpie, (1820)-1825. 4to (27:22 cm). Mit 357 (statt 358; 3 gefalt., 325 kolorierten, teils goldge-höhten) lith. Tafeln nach P. L. Oudart. V, III S., 60 nicht fortlaufend pag. S., 1 Bl. zwischengeb., 56, 344 S.; 2 Bll., 246 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und etwas Rvg., berieben, Leder etwas brüchig. 2.000,–Nissen, IVB 960; Zimmer 655. – Erste Ausgabe. Der französische Ornithologe Louis Pierre Vieillot (1748-1830) beschrieb auf seinen Reisen in der Karibik und in Nordamerika eine Vielzahl von Vögeln. Er war einer der ersten Beobachter des Federwechsels und des Verhaltens der Vögel in der Natur sowie der Anatomie der Vögel. Wie von Nissen für die erste Ausgabe angegeben die ersten 24 Tafeln ohne Nummerierung. Der nicht fortlaufend paginierte Text dazu nicht von Vieillot. Hier auch das Widmungsblatt von Oudart

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marmoriertem Schnitt, stärker beschabt, oberes Kap., Ecken und tls. an den Bünden abgestoßen. 800,–Nissen, BBI 2079; Pritzel 9850; Hirsch-H. V, 796. – Erste Ausga-be. Seltene Flora des Nürnberger Gebietes in Form eines alpha-betischen Lexikons. Der Autor, der jüngere Johann Georg V., war „seiner Zeit einer der größten Botaniker Deutschlands“ (H.-H.). – Gebräunt u. etwas stockfleckig.

– Das erste europäische Gartenbuch –

751 Walahfridus (Walafrid) Strabo. Hortulus. Nürnberg, J. Weissenburger, 1512. 4to (19,5:13,5 cm). Mit großem Titelholzschnitt u. Druckermarke am Schluss. 12 nn. Bll. Prgt. um 1900 aus älterem Material. 8.000,–VD 16, W 770; Pritzel 8995; Wimmer 24; Hunt 11 Anm.; Muther 1211; Bibl. Neufforge 507. – Seltene erste illustrierte Ausgabe, die zweite insgesamt (Erstdruck Wien 1510). Die weltberühmten Dich-tung von Walahfridus über die Pflanzen in seinem Kräutergarten auf der Insel Reichenau. Es gilt als das erste gedruckte Gartenbuch

747 Vögel. – Konvolut von 18 gest. Bll. (16 Vogeldarstellun-gen). Versch. Stecher u. Formate. 16.-18. Jhdt. Meist mit Fälzchen auf Passepartouts montiert. 500,–Enthält 1. H. Collaert d. Ältere. 2 radierte Friese mit Vögeln aus einer Folge von 12 Bll. (Um 1560). (Ca. 3,8:18,3 cm). – New Holl-stein Dutch, Collaert, 1609-10. – Monogrammiert HC. Unter den je 11-12 Vögeln ein Wiedehopf u. eine Eule. – 1 Bl. mit kl. Papier-fehlstelle im breiten weißen Rand. – 2. V. Solis. Rad. Vogel-Fries mit 13 Vögeln u. Ornamenten. (Ca. 2,5:17 cm). (Vor 1562). – Tls. bis zur Einfassungslinie knapp beschnitten. – 3. 3 gest. num. Bll. d. 17. Jhdts. aus einer Folge mit jeweils mehreren großen Vögeln, darunter Strauß, Adler, Wiedehopf, Eule, Schwan, Pute, Pfau u. Storch. – 4. H. le Roy. 1 gest. Doppelfries mit Vögeln u. Insekten. (13:23,5 cm). – Ornamentstichkat. Berlin 4380, 1. – Bl. 5 aus einer Folge von 6 Bll., tls. nach Hans Collaert. Mit gest. Bezeichnung „H. le Roy fecit et excu“. – Ränder hinterlegt u. mit Falz montiert. – 5. 2 gest. Titelbll. (P. Göttich. Ein Newes Reißbüchlein für Die Jugent – G. Weigel. Monstra Marina. Moehr Wunder). – Dazu: 9 Kupferta-feln aus einer Bilderbibel um 1700 mit figürl. Bordüre (Vögel, Tiere, Blumen, Früchte) sowie 2 weitere Vogelkupfer. – Insgesamt teilw. gebräunt u. stellenw. gering fleckig.

– Abbildung oben –

748 – Sammelband. 48 rad. bzw. gest. Tafel mit Vogeldar-stellungen. Versch. Orte, um 1730. Qu.-4to (18:28,5 cm). Hprgt. d. Zt. mit ornamental gest. Deckelbezug, monogrammiert „E.B. fecit“, berieben, Kanten etwas bestoßen. 2.500,–Enthält 2 Amsterdamer Folgen, ersch. bei P. Schenk u. G. Valck und 2 Augsburger Folgen, ersch. bei J. G. Merz u. M. Engelbrecht. Darunter: I. Barlon. Diversarum avium perfectissimae figurae ad vivum deliniatae. (Amsterdam um 1700). 11 (statt 12) num. Radie-rungen von Ira Barlon. – Nicht bei Nissen, Anker, Ronsil, Thieme-B. u.a. – Sehr seltene, mit „Nr. 41“ in der Platte bezeichnete Folge von schönen Darstellungen von Haus- u. Wildvögeln in Landschaft. In der Bayerischen Staatsbibliothek befindet sich eine von de Witt gestochene und um 1630 datierte Folge der vorliegenden Blätter. – Fehlt wohl Blatt Nr. 2. – Die schönen Vogelkupfer tls. mit lateini-schen Namen, Nummerierung u. Verlegeradressen in der Platte. Unter den Darstellungen Bachstelze, Rotschwänzchen, Kolibri, Kreuzschnabel, Kernbeißer, Meise, Papagei, etc., tls. umgeben von Insekten u. anderen Tieren. – Stellenw. gering braun- u. fingerfle-ckig, Buchblock gebrochen, 1 Bl. lose, 1 Randeinriss.

– Abbildung Seite 168 oben –

749 – Wacholderdrossel. “Crammetvogel Ao. 72 bey Co-burg gefangen“. Anonymes Aquarell in Brauntönen und Grün. 1672 (?). Blattgr. 28:19 cm. – Etwas fleckig, un-ter Passepartout montiert. – Dazu: “Der große graue Würger“. Aquarell in Schwarz, Deckweiß u. Farben über dunklem Grund. 1793. Blattgr. 20:26 cm. – Verso bezeichnet und datiert.*# 300,–

– Abbildung rechts –

750 Volckamer, J. G. Flora Noribergensis sive catalogus plantarum in agro Noribergensi nascentium. Nürnberg, Knorz für Michahelles, 1700. Kl.-4to (21:17 cm). Mit 25 Kupfertaf.11 Bll., 407 (recte 437) S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Walahfridus [Walafrid] Strabo.)

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Ganz gering fleckig, verso mit Montagespuren in den Ecken, bis zum Plattenrand beschnitten; Bl. 6 geringfügig kleiner (12:22 cm).

753 – Unterschiedliche Arten von grimmig-reissenden Thie-ren. Nürnberg, J. C. Weigel, um 1715. Qu.-4to (17,5:28,5 cm). Gest. Titel u. 11 Bll. Radierungen. Neuerer Pp. 1.000,–Nicht im Ornamentstichkat. Berlin, bei Thieme-B. u. Rammensee. – Sehr seltene, wohl komplette Folge mit Darstellungen von Raubtie-ren, verlegt bei Johann Christoph Weigel (1661-1726) in Nürnberg. Kein Exemplar in deutschen Bibliotheken verzeichnet. Meist paar-weise werden wilde Tiere gezeigt, darunter Löwe, Panther, Hyäne, Bär, Wolf, etc. – Titel sowie wenige Bll. im weißen Rand stockfle-ckig, sonst sehr sauberes Exemplar.

– Abbildung unten –

754 Willkomm, M. Illustrationes florae Hispaniae insula-rumque Balearium. 2 Bde. Stuttgart, Schweizerbart, 1881-1892. 4to (35:28 cm). Mit 183 (17 doppelblattgr.) kol. lith. Tafeln. 1 Bl., VII, 157; VII, 156 S. Grüne Hmaro-quinbände d. Zt., bestoßen u. etwas beschabt. 2.000,–

in Europa und als eines der wichtigsten botanischen Werke des Mittelalters. Die erste Ausgabe war 1510 in Wien erschienen, aller-dings ohne den schönen Titelholzschnitt von Wolf Traut mit Ansicht eines Garten, in dem vier Frauen Pflanzen gießen, pflücken und zu einem Kranz zusammenbinden. „Der Herausgeber nach einer St. Gallener Handschrift ist Joachim Vadianus, der das Buch dem bekannten Astronomen Georg Tannstetter widmet“ (Neufforge). Walahfridus (808/809 in Schwaben geboren, 849 in der Loire er-trunken) war von 838 bis 849 Abt des Klosters Reichenau. In sei-nem Werk beschreibt er 23 Heilpflanzen und ihre Anwendung in der Heilkunde. Die Reihenfolge, in der er die Pflanzen aufführt, be-zieht er aus dem „Capitulare de villis“ und folgt in der Reihenfolge der Gewächse der Pflanzenliste der Gartenanlage im St. Gallener Klosterplan aus dem frühen 9. Jahrhundert. In seinen Gedichten beschreibt er u.a. Salbei, Weinraute, Flaschenkürbis, Melone, Wer-mut, Fenchel, Liebstöckel, Kerbel, Lilie, Schlafmohn, Minze, Selle-rie, Rainfarn, Katzenminze, Meerrettich, Rose. Was die Gedichte so besonders macht, ist die gefällige Naturbeschreibung und seine offensichtliche Liebe zu den Pflanzen sowie der Freude an der Ar-beit im Garten und an der künstlerischen Gestaltung der Gartenan-lage. Walahfried sieht den Garten auch aus der Perspektive eines Benediktinermönchs als Ort der Arbeit und der Erfahrung sowie ein Ort der Einkehr und Ruhe. „It has been held in affection and esteem by garden-lovers ever since, and gives us a clear picture of the herbs grown in monastery gardens in that period“ (Hunt). Heute ist der Kräutergarten aus der Insel Reichenau wieder dem Origi-nal nachempfunden und für Besucher geöffnet. – Vereinzelt etwas fleckig, Titel im Außenrand schmal angerändert. Titelholzschnitt u. Druckermarke teilw. rötlich ankoloriert.

** First illustrated edition, an unillustrated printing was published in Vienna in 1510. All editions excessively scarce. Widely regard-ed as being the first printed gardening book in Europe and considered to be one of the most important botanical books ever. Even the famous Macer Floridus in his classic „De virtutibus herbarum“, which was written after the present text, refers to the Monk Walahfridus of the Monastery of Reichenau in the Lake Con-stance. – Minor staining in places, very outer side margin of title re-margined, faint older red colouring to title and printer’s device. Vellum around 1900.

– Abbildung Tafel 10 –

752 Weigel, J. C. Neu inventirtes Laub Bandl und Grotesch-gen-Werk. (Nürnberg, um 1710). Qu.-8vo (12,5:23 cm). 6 Bll. Kupferstiche (inkl. Titel). Lose. 300,–

Ornamentstichkat. Bln. 87. – Eine von 6 Folgen zur Ornamentik von Johann Christoph Weigel dem Jüngeren. Prächtige Reihe von flora-len Friesen mit teils grotesken Menschen- und Tierdarstellungen. –

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Botanik – Zoologie 169

ter mit Eiern. Sie sind durchlaufend nummeriert I-CI. Mit der meist fehlenden Tafel 101. Die ersten Tafeln erschienen wohl schon vor 1770, das erste Heft 1771, Heft 2 1784. Der Text endet mit der Be-schreibung zu Tafel 62. Weiterer Text (zu den Heften 3-4) ist nicht erschienen. – Text stockfleckig und mit Wasserrand, die Taf. nur minimal betroffen; wenige Taf. im Rand etwas angestaubt und ver-einzelt mit kleinen Läsuren, Taf. 1 stärker angestaubt u. mit Einriss bis in die Darstellung. Fehlen S. I-IV (Titel u. 1 Bl. Vorwort, liegt in Kopie bei) sowie 2 Bll. Zwischentitel u. Vorbericht zu Heft 2.

** First edition. Scarce. Comprising 101 elaborately coloured engr. plates of bird’s nests with their eggs. Text of issues 1-2 (all pub-lished). – Some staining to text, plates only minimally affected. Few plates dust-stained in outer margins and with small marginal tears; plate 1 heavier dust-stained and with larger tear affecting image. Lacking pages I-IV (title and 1st leaf of preface) and 2 ll. (half-title and prelim. report) to 2nd part. Unbound, uncut, in later half-cloth portfolio.

– Abbildung oben –

– Handschrift mit Aquarellen – 757 Würzburg. – Icones plantarum variorum horti bota-

nici wirceburgensis. Deutsch-lateinische Handschrift auf Papier. Würzburg (?) 1856. Fol. (32:25,5 cm). Mit 24 Aquarellen (teilw. über Feder bzw. Bleistift) auf 24 Blatt (teilw. montiert). Text in schwarzer Kursive auf 24 Bll. Titel u. 1 Bl. Index. Schlichter Lwd. d. Zt., Ecken u. Kanten berieben, gering fleckig.*# 800,–Unveröffentlichtes Manuskript über verschiedene Pflanzen des botanischen Gartens von Würzburg. 24 aquarellierte Zeichnungen mit Pfanzendarstellungen, jeweils bezeichnet und teilw. mit kleinen unkolorierten Detailstudien im Rand. Unterschiedlichen Formate, auf kartonartigem Papier, meist auf Unterlegpapier montiert. Vor jeder Pflanzendarstellung ein kleinerformatiges Blatt mit deren Be-schreibung und Herkunft. Die Aquarelle sind alle signiert: Link (12), Eberth (11) und Schmerbach (1). Eberth (auch Ebert) ist vermutlich mit dem Zeichner eines Plans des Barockgartens des Juliusspitals in Würzburg identisch; Schmerbach ist wohl identisch mit Michael S. (1826 in Dettelbach – 1886 in Ettleben), „‘Ewiger Student‘, Arzt, Dichter, Zeichner und Redakteur“ (Würzburgwiki). Auf einen Link

Nissen, BBI 2165; Stafleu-C. 17.861; Great Flower Books 81; Palau 375.819. – Erste Ausgabe, sehr selten. Beschreibungen in lateini-scher, Kommentare in spanischer und französischer Sprache. Die schönen Pflanzentafeln nach Willkomms eigenen Zeichnungen. Der Botaniker (Heinrich) Moritz Willkomm (1821-1895) lehrte in Tharandt, Dorpat und Prag; 1844-1845 bereiste er Spanien und Portugal, 1873-1874 Spanien mit den Balearen. – Etwas gebräunt, Text von Bd. 1 u. wenige Tafeln etwas stärker; Taf. 178 mit Einriss bis ins Bild; Titel mit entferntem Stempel; Widmungsbl. u. 2 Titel mit Stempel „double“.

** 2 vols. First edition, scarce. With 183 hand-coloured litho-graphed plates after Willkomm, commentaries in Spanish and French. – Some browning, stronger to text of vol. 1 and few plates; erased stamp to title-pages, 3 stamps („double“). Contemporary half morocco, some rubbing, corners bumped.

– Abbildung unten –

755 Willkomm, M. u. J. Lange. Prodromus Florae Hispa-nicae seu synopsis methodica omnium plantarum in Hispania. 3 Bde. u. Suppl. in 4 Bdn. Stuttgart, Schwei-zerbart, 1861-1893. (24:16 cm). Hldr. d. Zt., berieben, u. mod. Hlwd., Deckel etwas aufgebogen. 200,–Stafleu-C. 17.851 u. 17.871. – Erste Ausgabe, selten. Beschreibt über 5000 Pflanzenspezies, davon ca. 4000 von Willkomm allein. – Meist stockfleckig oder gebräunt, Titel mit entferntem Stempel.

756 (Wirsing, A. L. Sammlung von Nestern und Eyern ver-schiedener Vögel, aus den Cabineten des… Herrn Ge-heimen Hofrath Schmidels und des Herrn Verfassers. Hinlänglich beschrieben… von F. C. Günther. Nürnberg, Wirsing, 1771-1786). Gr.-Fol. (44,5:28 cm). Mit 101 altkol. Kupfertafeln. VIII (statt XII), 90 S., 1 (statt 3) Bl., S. (91-)133. Lose, unbeschnitten; in älterer Hlwd- Mappe. 4.000,–Nissen, IVB 1002; Sitwell-Buchanan, Fine Bird Books 157; Anker 537; Schlenker 386.1. – Erste Ausgabe. Sehr seltenes, prachtvol-les Werk zur Oologie und Kaliologie. Die sorgfältig in vielen Farben kolorierten und meist weißgehöhten Tafeln zeigen je 1-2 Vogelnes-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Würzburg.)

XI. Pferdebücher

Eine umfangreiche Privatbibliothek (Die Katalognummern 788, 195, 858 stammen aus anderem Besitz)

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Nissen, BBI 2202; Stafleu-C. 18747. – Erste u. zweite Ausgabe. Zenturie 1 in der 2. Auflage, mit dem ersten Teil der 6. Zenturie, die erst zur 2. Auflage erschienen war, die übrigen Teile mit den Titeln der ersten Ausgabe. – In Lieferungen, Text in losen Lagen, die Ta-feln (bis auf 1/2) noch unzerschnitten und nur 100 koloriert. – Un-beschnitten, Ränder teilw. angestaubt bzw. gebräunt, vereinzelte Randläsuren, besonders 1. Titel. Am Gesamtwerk fehlen die Tafeln 9-10, 45-50 u. 551-600. Text nicht kollationiert. oRR/Waf.

(oder Linck) als Zeichner bzw. Botaniker gibt es keinen eindeutigen HInweis. – Stellenweise gebräunt, Ränder gering fingerfleckig. Titel fleckig.

758 (Zorn, J.). Icones plantarum medicinalium. Centu-ria I (-VI). Abbildungen von Arzneygewächsen. Erstes (-sechstes) Hundert in Or.-Lieferungen. Zus. 11 Teile. Nürnberg, Raspe, 1780-84. (ca. 22:28 cm). Mit gest. Porträt (Linné), 1 gest. Titelvignette und 542 (st. 600; 100 altkol.) Kupfertafeln auf 271 Blatt. Ungebunden, unbeschnitten. 500,–

759 Adam, V. – Alhoy, M. Le chapitre des accidents. Paris, Soulié, 1845. Qu.-8vo (15,5:24,5 cm). Mit 24 getönten lith. Tafeln nach V. Adam. 2 Bll., 98 S. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel, Ecken etwas bestoßen. 300,–Vgl. Vicaire I, 34 (Ausg. 1843, 21 Taf.). – Die Tafeln zeigen Karika-turen von Unfällen mit der Kutsche, dem Pferd, bei der Jagd, beim Eislaufen etc. – Leicht stockfleckig, anfangs stärker; Titel mit altem Namenszug. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Karl & Faber, dat. 1964.

– Abbildung oben –

760 Alessandro, G. d’. Pietra paragone de’ cavalieri. 5 Tei-le in 1 Bd. Neapel, Parrino, 1711. Fol. (33:22 cm). Mit gest. Front., gest. Porträt, 2 Kupfertafeln u. 140 (139 blattgr.) Textkupfern. 4 Bll, 402 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. goldgepr. verschlungenem Monogramm, stark berie-ben. 4.000,–Huth 28; Brunet I, 159. – Seltene erste Ausgabe. Das Werk unter-teilt sich in fünf Teile, welche die Regeln beim Reiten, das Zügeln, die Reitfiguren, die Pferdehaltung, die Pferdemedizin, etc. enthal-ten. Am Ende mit mehreren Tafeln mit Fabelwesen und außerge-wöhnlichen Tieren wie der Mantikor, das Zebra und das Rhinoze-ros. – Stellenw. stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat 1948.

** Rare first edition. – Some foxing. Contemporary calf, gilding and covers rubbed.

– Abbildung rechts –

761 Amman, J. – Ritterliche Reutter Kunst, darinnen or-dentlich begriffen, wie man zuvorderst die ritterliche und adeliche Übung der Reutterey, bevorab in Teutsch-land, mit musterhafftigem Geschmuck, Ritterspiel, Mumerey, Kleidung und allem andern gebrauchen und underscheiden möge. Frankfurt, M. Lechler für S. Fey-erabend, 1584. Fol. (30:20,5 cm). Mit Titelholzschnitt-Vign., Holzschnitt-Druckermarke, 1 doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel u. 287 (21 ganzs. u. 133 halbs.)

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Würzburg.)

XI. Pferdebücher

Eine umfangreiche Privatbibliothek (Die Katalognummern 788, 195, 858 stammen aus anderem Besitz)

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Nissen, BBI 2202; Stafleu-C. 18747. – Erste u. zweite Ausgabe. Zenturie 1 in der 2. Auflage, mit dem ersten Teil der 6. Zenturie, die erst zur 2. Auflage erschienen war, die übrigen Teile mit den Titeln der ersten Ausgabe. – In Lieferungen, Text in losen Lagen, die Ta-feln (bis auf 1/2) noch unzerschnitten und nur 100 koloriert. – Un-beschnitten, Ränder teilw. angestaubt bzw. gebräunt, vereinzelte Randläsuren, besonders 1. Titel. Am Gesamtwerk fehlen die Tafeln 9-10, 45-50 u. 551-600. Text nicht kollationiert. oRR/Waf.

(oder Linck) als Zeichner bzw. Botaniker gibt es keinen eindeutigen HInweis. – Stellenweise gebräunt, Ränder gering fingerfleckig. Titel fleckig.

758 (Zorn, J.). Icones plantarum medicinalium. Centu-ria I (-VI). Abbildungen von Arzneygewächsen. Erstes (-sechstes) Hundert in Or.-Lieferungen. Zus. 11 Teile. Nürnberg, Raspe, 1780-84. (ca. 22:28 cm). Mit gest. Porträt (Linné), 1 gest. Titelvignette und 542 (st. 600; 100 altkol.) Kupfertafeln auf 271 Blatt. Ungebunden, unbeschnitten. 500,–

759 Adam, V. – Alhoy, M. Le chapitre des accidents. Paris, Soulié, 1845. Qu.-8vo (15,5:24,5 cm). Mit 24 getönten lith. Tafeln nach V. Adam. 2 Bll., 98 S. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel, Ecken etwas bestoßen. 300,–Vgl. Vicaire I, 34 (Ausg. 1843, 21 Taf.). – Die Tafeln zeigen Karika-turen von Unfällen mit der Kutsche, dem Pferd, bei der Jagd, beim Eislaufen etc. – Leicht stockfleckig, anfangs stärker; Titel mit altem Namenszug. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Karl & Faber, dat. 1964.

– Abbildung oben –

760 Alessandro, G. d’. Pietra paragone de’ cavalieri. 5 Tei-le in 1 Bd. Neapel, Parrino, 1711. Fol. (33:22 cm). Mit gest. Front., gest. Porträt, 2 Kupfertafeln u. 140 (139 blattgr.) Textkupfern. 4 Bll, 402 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. goldgepr. verschlungenem Monogramm, stark berie-ben. 4.000,–Huth 28; Brunet I, 159. – Seltene erste Ausgabe. Das Werk unter-teilt sich in fünf Teile, welche die Regeln beim Reiten, das Zügeln, die Reitfiguren, die Pferdehaltung, die Pferdemedizin, etc. enthal-ten. Am Ende mit mehreren Tafeln mit Fabelwesen und außerge-wöhnlichen Tieren wie der Mantikor, das Zebra und das Rhinoze-ros. – Stellenw. stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat 1948.

** Rare first edition. – Some foxing. Contemporary calf, gilding and covers rubbed.

– Abbildung rechts –

761 Amman, J. – Ritterliche Reutter Kunst, darinnen or-dentlich begriffen, wie man zuvorderst die ritterliche und adeliche Übung der Reutterey, bevorab in Teutsch-land, mit musterhafftigem Geschmuck, Ritterspiel, Mumerey, Kleidung und allem andern gebrauchen und underscheiden möge. Frankfurt, M. Lechler für S. Fey-erabend, 1584. Fol. (30:20,5 cm). Mit Titelholzschnitt-Vign., Holzschnitt-Druckermarke, 1 doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel u. 287 (21 ganzs. u. 133 halbs.)

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Pferdebücher 171

Textholzschnitte von Jost Amman sowie zahlr. Holzschnitt-Initialen. 44 nn., CCLIIII (fehlt Bl. 157) num., 5 nn. Bll. Späterer Prgt., etwas fleckig u. an- gestaubt. 1.500,–

VD 16, R 2539; Lipperheide Tc 14; Hiler 753; New Hollstein, Am-man, Jost 215; Becker, Amman 39a. – Erste und einzige Ausgabe des prachtvoll illustrierten Pferde- und Turnierbuch mit den hüb-schen Darstellungen von Reitern in phantastischen Kostümen, von Turnierkämpfen, Kaiser und Hofstaat zu Pferde, berittenen Soldaten, Zaumzeug, etc. „Auf Bl. 4 beginnen die Mummereien großer Potentaten, in Figuren oder zu Pferde, in phantastischen Costümen. Ueber jede Darstellung befinden sich vier deutsche Verse“ (Becker). „Für die Turnierkämpfe haben 18 Holzschnitte der Fayser’schen Bearbeitung des Reitbuches von F. Grisone als Vorlage gedient“ (Lipperheide). Der anonyme Autor soll kaiserli-cher Stallmeister gewesen sein, gelegentlich wird das Werk auch Markus Fugger, Sproß der berühmten Augsburger Kaufmanns-Dynastie, zugeschrieben. – Etwas gebräunt; anfangs stellenw. fle-ckig bzw. fingerfleckig; erste Bll. mit Hinterlegungen im Falz; Titel oben leicht angeschnitten u. mit geringem Buchstabenverlust; 3 Bll. Vorstücke stark fleckig, 1 davon mit teils hinterlegtem Einriss unten; Bl. 98 verso Textholzschnitt mit kleinem Loch; Bl. 128 mit großem seitlichen Ausriss u. Textverlust; Vorsatz u. Titel mit priva-tem Stempel. Es fehlt das num. reine Textbl. 157. Exlibris von Her-mann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Nethe & Co., dat. 1949.

** First edition of the splendid work with woodcut illustrations by Amman. „Illustrations show riders in masks and fancy dress, tournaments, and the emperor and his household riding“ (Hiler). – Some browning; partly thumbed or stained to first leaves; backed lesions at fold to the first leaves; trimmed with minor loss of letters to upper title; strong staining to 3 leaves; tear to 2 leaves; small hole to woodcut at leaf 98; torn out with loss of text to leaf 128; private stamp to endpaper and title. Lacking leaf 157. Later vellum, somewhat dusted and rubbed.

– Abbildung rechts –

762 Ammon, G. G. Von der Zucht und Veredelung der Pfer-de. Berlin 1818. (21,5:12,5 cm). Mit 3 gefalt. Kupferta-feln. u. 1 gefalt. Tabelle. XXXII, 248 S. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rückentitel, etwas aufgebogen. 300,–

Nr. 764

Nr. 761

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Ammon, G. G.)

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fen; vereinzelt leicht sporfleckig. Exlibris von Hermann Berckemey-er mit Kaufvermerk bei Karl & Faber, dat. 1963.

767 Benkert, J. R. Vollständiger, theoretischer und prakti-scher Hubeschlag zum Unterrichte und zur Selbstbe-lehrung. Würzburg, Etlinger, 1842. (21,5:14 cm). Mit 26 lith. Tafeln. XVIII S., 1 Bl., 336 S. Mod. Hldr. 300,–Erste Ausgabe. – Unbeschnitten; Tafeln etwas stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Nethe & Venator in der Auktion Arenfels, dat. 1951.

768 Bennigsen, L. A. G. v. Gedanken über einige dem Of-ficier der leichten Reuterey nothwendige Kenntnisse. Riga 1794. 4to (23,5:19,5 cm). Mit 14 auf 13 (3 gefalt.) Kupfertafeln. 246 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berie-ben. 500,–SKI 318; Jähns 2658; Schrader-Hering 155. – Behandelt Kauf und Pflege der Pferde, russische Gestüte, Reiterformationen. Die Ta-feln mit Darstellungen verschiedener Rassen, Anatomie u. a. – S. 89 mit kleinem Ausriss u. S. 117 mit kleinem Eckabriss; Index mit hs. zugefügten Seitenzahlen; sonst gutes, breitrandiges Exemplar, Text auf bläulichem Papier. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

– Bewährte Roß Arzney. O. O. 1570. – Unbekannter Druck des tiermedizinischen Werkes. Siehe Beiband zu Nr. 340.

769 Bismark, (F. W. v.). Reuter-Bibliothek. Bde. 1, 3-5 (von 6) in 4 Bdn. Karlsruhe, C. F. Müller, 1825-30. Kl.-8vo (14:9 cm). Mit 16 (3 gefalt.) lith. Tafeln u. 3 doppelblattgr. Tabellen. Illustr. Or.-Pp., fleckig u. angestaubt. 300,–NDB II, 267f. – Erste Ausgabe. „Die ‚Reuter-Bibliothek‘ ist reich an werthvollen Nachrichten über das Cavalleriewesen“ (ADB); „B.s Werke, die starke Wirkungen auf die Militärliteratur von damals ausstrahlten“ (NDB). Die Tafelkoll. für uns nicht exakt festzustellen, es existieren Vergleichsexpl. mit verschiedenen Angaben zur Tafel-zahl. – Bd. 5 Buchblock mehrmals gebrochen. Es fehlen die Bde. 2 u. 6. – Dazu: 1. Ders. Schützen-System der Reuterey. Zweyte verm. u. mit einem Anhang bereicherte Aufl. Ebenda, 1825. Mit 5 gefalt. lith. Tafeln. 5 Bll., XXII, 364 S. Illustr. Or.-Pp., fleckig u. angestaubt. – Die Tafeln zeigen Truppenformationen. – Leicht gebräunt. – 2. Ders. Feld-Dienst der Reuterey. Ebenda, 1820. 2 Bll., 132 S. – Bedruckter Or.-Pp. in Pp.-Schuber. – Zus. 6 Bde.

770 – Vorlesungen über die Taktik der Reuterey, von einem Obersten der Reuterey. Karlsruhe, Müller, 1818. (21,5:13 cm). Mit gefalt. Kupferkarte u. 2 gefalt. Kupfertafeln. 3 Bll., 235 S. Mod. Ldr. mit hs. Rsch. 300,–Dazu: 1. C. F. E. Kayser. Der Reitbaum. Das System der Hilfen für ein vollkommen gehorsames Pferd darstellend. Neuwied, van der Beeck, 1843. Mit mehrfach gefalt. Kupfertafel. 13 S. Mod. Ldr. – Text wasserrandig u. stark gebräunt. – 2. (J. D. Michaelis). Etwas von der ältesten Geschichte der Pferde und Pferdezucht in Palästi-na und den benachbarten Ländern, sonderlich Aegypten und Ara-bien. Ein Anhang zum dritten Theil. S. 257-359. Aus: Mosaisches Recht. Zweite Ausgabe. Frankfurt, Garbe, 1775. (18:11 cm). Mod. Hldr. – Alle Bde. etwas stockfleckig u. mit Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk. – Zus. 3 Bde.

771 Bonsi, F. Il dilettante di cavalli istruito. Venedig, G. Occhi, 1757. (18,5:12 cm). Mit gefalt. Kupfertafel. XII, 118, 68 S., 1 Bl. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, leicht fleckig. 300,–Huth 37; Blake 58. – Das seltene Werk enthält neben der Pferde-heilkunde ein „Compendio ipposteologico“, den anatomischen Traktat des Giuseppe Antonio Venturini (1530). Er ist in Dialogform dargestellt von Giovanni Maniscalchi und mit einer Tafel illustriert, die das Skelett des Pferdes sowie viele Details des Knochenbaus zeigt. – Stellenw. stockfleckig; Tafel etwas gebräunt. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1950.

772 Bourgelat, (C.). Èlèmens d’hippiatrique, ou nouveaux principes sur la connoissance et sur le medecine des chevaux. 3 Bde. Lyon, H. Declaustre u. Duplain, 1750-53. (17:11 cm). Mit 2 gest. Front., 3 gest. Kopfvign. u. gefalt. Kupfertafel. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. 2 Rsch., etwas berieben u. wurmstichig, Kapitale teilw. mit Fehl-stellen. 400,–

Güntz II, (267; nicht bei Nissen u. Huth. Erste Ausgabe. Ammon war Gestütsinspektor des königl. preuß. Hauptgestütes in Trakeh-nen. – Innen sauber. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kauf-vermerk, dat. 1947.

763 Ballassa, C. Fechtmethode. Eine rationelle, vereinfach-te und schnell faßliche Fechtübung des Säbels gegen den Säbel, und dieses gegen das Bajonet und die Pi-cke, zum Hauen, Stechen und Pariren. Eigens für die Cavallerie, nach den aus der Feld- und Friedens-Praxis geschöpften Grundsätzen in 25 Tabellen, nebst einem kleinen Anhang „Ueber das Kunstfechten“. Zweite Aufl. Pest, Trattner, 1845. Qu.-4to (22:29,5 cm). Mit 26 (1 ge-falt.) lith. Tafeln. 3 Bll., 72 S., 1 Bl. OU., fleckig u. mit mehreren Randläsuren, Rücken mit starken Gebrauch-spuren. 300,–Vgl. Thimm (EA.). – Selten. – Stockfleckig u. wasserrandig.

764 Basta, G. Il governo della cavalleria leggiera. Oppen-heim, H. Galler, 1616. Fol. (32:21 cm). Mit gest. Titel-bordüre, gest. Porträt u. 11 (9 doppelblattgr., 2 ge-falt.) Kupfertafeln. 8 Bll., 73 S., 5 Bll. – Angebunden: Carmina gratulatoria amicorum, in felicissimum iter. Augsburg, D. Francus, 1617. 2 Bll., 81 S. – J. Camerari-us. De rebus Turcicis commentarii. Frankfurt, A. Wechel Erben, 1598. Mit Druckermarke. 143 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit., etwas fleckig. 1.800,–I. VD 17 23:295435S; vgl. Cockle 724, Huth 16 u. Jähns 1052 ff. – Spätere Ausgabe, erstmals 1612 in Venedig erschienen. Handbuch der Kavallerie-Attacke und des Krieges zu Ross, auch in fran-zösischer und spanischer Übersetzung erschienen. „Wie Italien das Vorbild für die Reitkunst ganz Europas darbot, so auch die besten wissenschaftlichen Anleitungen für den Gebrauch der Ka-vallerie… Bastas Schrift (ist) wirklich eine ausgezeichnete Arbeit“ (Jähns). – Gebräunt. – II. VD 17 23:297866Z. – Das Werk beinhaltet zahlreiche Loblieder an den Augsburger Kaufmann, Kunstkenner und Diplomaten Philipp Hainhofer (1578-1647). „H.s Reiseberich-te, Briefe und Diarien gelten als eine der wertvollsten Quellen für die Politik und Kulturgeschichte seiner Zeit. In der Verbindung von Kunstsammler und Kunsthändler mit seiner Wirksamkeit als Korre-spondent und Agent namhafter Fürsten liegt H.s einmalige Persön-lichkeit begründet“ (NDB VII, 524). – Titel mit eigenh. Besitzvermerk von Joachim Graf von Ortenburg. – III. VD 16, C 527; Göllner II, 669f. – Erste Ausgabe. „C. war nach dem Tode des Erasmus der hervorragendste deutsche Philologe des 16. Jahrhunderts“ (NDB III, 104). – Titel mit großem Tintenfleck, die Folgebll. schwächer werdend; Titel stockfleckig u. mit eigenh. Besitzvermerk von Joa-chim Graf von Ortenburg (1530-1600). – Insg. etwas stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Hauswe-dell, dat. 1948.

– Abbildung Seite 171 oben –

– Rosstäuscherrecht – 765 Behamb, J. F. Neu revidirt- und mit 117. auserlesenen

decidirten Casibus, auch resolvirten Rechts-Fragen, vermehrt- und verbessertes Roß-Tauscher-Recht. Das neu angefügte und annectirte Roß-Ausleiher-Recht. Dem benöthigten Fuhr-Manns-Recht. 3 Teile in 1 Bd. Augsburg, J. J. Lotters Erben, 1745. Kl.-4to (20:17 cm). 4 Bll., 96, 32, 31 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. gold-gepr. Wappensupralibros „A.G.V.T.Z.Y.“, leicht be- rieben. 400,–VD 18 12366064. – Mehrfach aufgelegtes Werk, erstmals 1684 er-schienen. – Stockfleckig; Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk aus der Auktion Schloss Wittgenstein, dat. 1950. Das gevierte Wappen des Supralibros zeigt je 2 Felder mit drei Rosen und drei Rauten, in der Mitte eine Zange. Es gehört zum gräflichen Geschlecht Toerring zu Seefeld und Jettenbach.

766 Belehrende Ideen für angehende Pferdezeichner und zum Vergnügen für Pferdeliebhaber. Erstes Heft (= alles Erschienene). Leipzig, T. Seeger, 1799. Fol. (35:25 cm). Mit 14 (2 kol.) Kupfertafeln. 20 S. Or.-Pp., stark berie-ben u. mit Feuchtigkeitspuren, Vorderdeckel unten u. Rücken teilw. mit Fehlstellen. 400,–Sehr selten. Die Tafeln zeigen Darstellungen von Pferden, Pferde-köpfen, Reitunfälle, Reiter in verschiedenen Kostümen. – Unten wasserrandig u. etwas angeschmutzt, letzte Tafeln stärker betrof-

Pferdebücher 173

Lipperheide Tb 9. – Großformatiges Faksimile der 16 Aquarelle mit den Ritterkostümen, welche H. Burgkmair nach den Holzschnitt-vorlagen seines Vaters schuf. Die Originale 1910 im Besitz der Kö-nigl. Graphischen Sammlung München. Die Farbtafeln auf starke schwarze Kartonbll. montiert.

776 (Canevese, P. F.). Marchi delle razze de’ cavalli dello stato veneto. Venedig, F. Locatelli, 1770. (15,5:12 cm). Mit gest. Front. u. 128 Kupfern auf 66 Tafeln. XVI S. Mod. Ldr., Rücken verblasst. 300,–Einige Tafeln oben knapp beschnitten bzw. angeschnitten mit leichtem Bildverlust; Tafel 49 mit teils. hinterlegtem Einriss u. et-was Bildverlust. – Dazu: Il grande marescalco francese. Opera die tre diversi autori. Die nuovo tradotto das francese piu corretta dell’ altre edizioni. Ebenda, 1772. Mit gest. Front. u. 6 Textkup-fern. VIII, 315 S. Späterer Pp., berieben. – Beide Bände mit leichten Gebrauchsspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 2 Bde.

777 (Carducci, A.). Il mondo festeggiante balletto a cavallo fatto… per le reali nozze de’ serenissimi principi Cosimo terzo di Toscana, e Margherita Luisa d’ Orleans. Florenz 1661. 4to (23,5:17,5 cm). Mit 3 gefalt. Kupfertafeln von S. della Bella nach A. Carducci. 1 Bl. S. 7-66 (so komplett). Mod. Ldr. unter Verwendung des alten Prgt.-Einbandes. 1.200,–** BL, 17th cent. Ital. Books 189; Huth 22; Vinet 604. – First edition of the work on the celebrations surrounding the marriage of Co-simo III. de Medici (1642-1723) and Marguerite Louise of Orleans (1645-1721) on June 20, 1661. It was Alessandro Carducci who designed the elaborate equestrian pageant around the theme of Atlas; one of its novelties was having the giant figure of Atlas sing. The pageant was staged behind the Palazzo Pitti (now Bob-oli gardens), opening with a parade of chariots representing the continents of Europe, Africa, America and Asia, and ending with tournaments and an equestrian ballet, the movements of which are detailed in the engravings. Ferdinando Tacca is named as engineer. The songs by Giovanni Andrea Moniglia. – Some worming to white margin; small wormholes with minimal loss of image to the plates; slight staining in places; some marginal lesions with minor loss of image to last plate. Bookplate by Hermann Berckemeyer with pur-chase annotation, dated 1948. Bound in modern calf, covers with insets of original gilt vellum binding material.

– Abbildung oben –

Mennessier de la Lance I, 157; Huth 34; Blake 61; Wellcome II, 214. – Erste Ausgabe. Claude Bourgelat (1712-1779) „errichtete die Veterinärschule in Lyon (1762), zugleich die erste in Europa und wurde so der Begründer der Thiermedicin in Frankreich“ (Hirsch-H. I, 656). Die Kupfertafel veranschaulicht die Anatomie des Pferdes. – Etwas gebräunt, Bd. 3 anfangs stärker; vereinzelt stockfleckig; Bd. 1 Front., Titel u. 1 w. Vorsatzbl. teilw. vom Buchblock gelöst. Exli-bris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk Hauswedell, dat. 1950.

773 – Élémens de l’art vétérinaire. Paris 1770. (20,5:13 cm). Mit 21 gefalt. Kupfertafeln. XIII, 154 S., 3 (2 w.) Bll. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, leicht berieben, Marmor-papier am Innengelenk aufgeplatzt. 400,–Vgl. Mennessier de la Lance I, 159 (Ausg. 1766). – Die Tafeln zei-gen allerhand veterinärmedizinische Hilfsmittel, meist Bandagen. – Leicht stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kauf-vermerk, dat. 1950, darunter altes Exlibris abgelöst.

774 Brandzeichen. – Allerhandt Pferdtzeichen. Italieni-sche Handschrift (nur Titel in Deutsch) auf Papier. Italien, um 1680. (16:10,5 cm). 71 Bll. mit meist 2 Dar-stellungen in Tinte sowie 29 w. Bll. Prgt. d. Zt., fleckig. *# 600,–Enthält zahlreiche Zeichnungen von Pferde-Brandzeichen aus di-versen Gegenden und Adelsfamilien Italiens, darunter Bologna, Florenz, Modena, Neapel, Parma, etc. Neben den Zeichnungen in schwarzer meist kräftiger Tinte wird deren Zugehörigkeit in brauner verblasster Tinte erläutert. – Hin und wieder an den Rändern ange-schnitten mit etwas Bildverlust. Vorsatz mit gest. Wappenexlibris von C. W. Graf von Nostitz auf Schloss Lobris in Schlesien. Vor-gebundenes weißes Blatt mit Besitzvermerk von Johann Bernhard Graf von Herberstein (?-1685, Landeshauptmann von Breslau und Glogau), dort von dessen Hand auch der deutsche Titel „Allerhandt Pferdtzeichen“. Die 2 Folgebll. mit Einträgen zum Werk, dat. 1948 von Hermann Berckemeyer.

775 Burgkmaier, H. Hans Burgkmair des Jüngeren Turnier-buch von 1529. Sechszehn Blätter in Handkolorit mit er-läuterndem Text herausgegeben von Heinrich Pallmann. Leipzig, K. W. Hiersemann, 1910. Imp.-fol. (54,5:39,5 cm). Mit 16 Tafeln. Or.-Lwd. mit goldgepr. Rücken- u. Deckeltitel, stockfleckig. 250,–

Nr. 777

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus174

778 (Cavendish), W., Duke of Newcastle. Neu-eröffne-te Reit-Bahn. Ins reine Teutsche gebracht von J. P. F. Pernauer. – Nouvelle méthode pour dresser les che-vaux. Trad. nouv. par M. de Solleysel. Nürnberg, Zie-ger u. Lehmann, 1700. Fol. (33,5:21,5 cm). Mit 82 (inkl. Kupfertitel) meist doppelblattgr. oder gefalt. Kupfer-tafeln, 1 ganzs. Wappenkupfer und 8 schemat. Text-kupfern. 15 Bll., 301 (recte 299) S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, fleckig bzw. angestaubt. 3.000,–VD 17 3:312164A; Mennessier de la Lance II, 250; Lipperheide Tc 31, Fußnote; Nissen, ZBI 852. – Erste deutsche Ausgabe, mit der französischen Fassung Solleysels parallel gedruckt. Klassische Reitschule, die (inkl. Titel) 1-82 num. Taf. meist mit entsprechenden Darstellungen. 4 Tafeln zeigen den Autor zu Pferde, von Allegorien umgeben, 5 mit Zaumzeug, 1 Schematafel. – Gest. Titel mit klei-nem hinterlegtem Falzeinriss; mehrere Tafeln knapp beschnitten. Ohne die beiden nicht allen Expl. beigebundenen Bll. Widmung „An beeder Ertz-Herzogthum Oesterreiche … Herren Staende“. Exlibris von Hermann Berckemeyer u. Besitzvermerk seines Vaters.

– Abbildung oben –

779 Coaten, A. W. British hunting. A complete history of the national sport of Great Britain and Ireland from earliest records. London, Marston, (1909). Fol. (38:29 cm). Mit 23 Tafeln u. zahlr. Abbildungen im Text. 1 Bl., XII, 827 S. Roter Or.-Hldr. mit reicher Rückenvergoldung, goldgepr. Deckelvign. u. Goldschnitt, leicht berieben u. fleckig, Rücken verblasst. 300,–Nr. 244 von 500 Exemplaren. – Obere Ecke mit leichten Knickspu-ren; Tafel zu S. 597 stockfleckig im w. Rand.

780 Compendium der praktischen Pferdekenntniss. Vor-getragen in der Regiments-Schule des 3ten Artillerie-Regiments (hs. ergänzt:) während des Cursus 1852-53. Deutsche Handschrift auf Papier. Magdeburg 1852-53. Blattgr. 35:22 cm, Schriftspiegel ca. 29:17,5 cm. Mit lith. Titel u. 4 (2 doppelblattgr.) lith. Tafeln. Von ei-ner Hand mit brauner Tinte in regelmäßiger u. sehr gut lesbarer Kursive geschrieben. 87 S. Mod. Schweinsldr. *# 500,–

Nr. 778

Nr. 780

Pferdebücher 175

XXVII, 220; 140 S. Rote Or.-Ldr. mit goldgepr. Rücken-titel u. goldgepr. Deckelvignette sowie Goldschnitt, Rü-cken verblasst u. teilw. fleckig. – Etwas gebräunt. 300,–

784 Dieterichs, J. F. C. Anleitung das Alter der Pferde nach dem natürlichen Zahnwechsel und den Veränderungen der Zähne zu erkennen und in dieser Hinsicht gegen Betrug im Pferdehandel sich zu schützen. Berlin, Chris-tiani, 1822. (21,5:13,5 cm). Mit 12 eingefalt. Kupferta-feln. 4 Bll., 88 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. etwas Rvg., Kanten etwas berieben. 250,–Huth 96; ADB V, 158; vgl. Wellcome II, 467 (and. Werke). – Erste Ausgabe, selten. – Gering stockfleckig; Titel verso mit Namenstem-pel „R. Gr. v. Veltheim“, wohl der Gutsherr u. Privatgelehrte Röttger Graf v. Veltheim (1781-1841). Exlibris von Waldemar Schwalbe, dat. 1937 u. von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1956.

785 Drummond de Melfort, L. H. Abhandlung von der Ca-valerie. 2 Bde. Dresden, Walther, 1780-81. 4to (25:22 cm). Mit 2 gest. Titelvign. u. 60 gefalt. Kupfertafeln. 12 Bll., 274 S., 1; 6 Bll., 350 S. Mod. Ldr., Rücken ver-blasst u. fleckig. 1.500,–Jähns III, 2655f; vgl. Mennesier de la Lance I, 410. – Seltene erste deutsche Ausgabe. Mit großformatigen Darstellungen von Reitern, Reitschulen und Kavallerieformationen im Krieg und im Manöver. Der Comte Drummond de Melfort entwickelte seine Kenntnisse un-ter Moritz von Sachsen und später in der Kavallerie Friedrichs des Großen. – Text gebräunt u. stellenw. etwas fleckig; Titel verso mit Exlibris; Vorsatz mit Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kauf-vermerk, dat. 1950.

– Abbildung oben –

786 Du Paty de Clam, L. C. Mercier. La science et l’art de l’equitation, démontrés d’après la nature; ou théorie et pratique de l’equitation, fondées sur l’anatomie, la méchanique, la géométrie, et la physique. Paris, Didot, 1776. 4to (26:20,5 cm). Mit 9 Kupfertafeln. 24 S., 2 Bll., 363 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch., berieben u. Ecken etwas bestoßen, Kapital mit kleineren Einrissen. 400,–Menessier da la Lance I, 424; Huth 47; vgl. Lipperheide Tc 57 (deut-sche Ausg.). – Erste Ausgabe. Die Kupfer zeigen Reitschul- u. ana-tomische Darstellungen. – Etwas fleckig; Titel mit teils entferntem Stempel; 1 Tafel mit Einriss bis zum Plattenrand u. unten etwas wasserrandig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Hauswedell, dat. 1950, darunter altes Exlibris abgelöst.

Sehr sorgfältig ausgeführte und attraktive Vorlesungsnachschrift mit insgesamt 11 Kapiteln. Titel sign. von „Schmidt II“, Bombardier einer Batterie des dritten Regiments. Benotet wurde die Arbeit von einem Premier-Lieutnant „…meyer“ mit „Recht gut“. Die lith. Tafeln zeigen das Skelett, die Gebrechen und Krankheiten eines Pferdes. – Etwas gebräunt u. fleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1949.

– Abbildung Seite 174 unten –

781 Corte, C. Il Cavalerizzo. Nel quale si tratta della natura de’ cavalli del modo di domargli, e frenargli, e di tutto quello, che à cavalli, e à buon cavalerizzo s’appartiene. Accresciuto, emendato et ornato di utilissime cose mol-to piacevoli. Lyon, A. Marsili, 1573. 4to (24,5:18,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. 5 Holzschnitten im Text. 10 nn., 162 num., 2 nn. Bll. Hldr. d. späten 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, berieben. 800,–IA 145.366; EDIT 16, CNCE 13567; Adams C 2701; Baudrier II, 161; Huth 9. – Zweite Ausgabe, erstmals 1562 in Venedig erschienen. – Teilw. unten etwas wasserrandig; Titel unten bis zum Bildrand be-schnitten u. mit altem Stempel. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1952.

782 Dehn-Rothfelser, E. A. v. Kurze doch eigentliche und gründliche Beschreibung von Abrichtung und Zäumung der Rosse. Auch wie dieselbigen zu allerhand Schimpff und Ernst zugebrauchen. Dresden, G. Berg, 1637. Fol. (30:19,5 cm). Mit 14 (6 gefalt.) Radierungen u. Holz-schnitt-Druckermarke. 5 Bll., 184 S., 4 Bll. (l. w.). Hldr. d. 19. Jh. mit Rsch. u. etwas Rvg. sowie goldgepr. Sup-ralibros „Ex Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub“ mit Wappen auf beiden Deckeln, in Prgt.-Schuber. 600,–VD 17, 3:603234U; nicht bei Lipperheide. – Sehr seltenes Hand-buch des Bereitens und der Pferdedressur. Zwei Falttafeln zeigen den Autor zu Pferde bzw. sein Wappen in reichem reiterlichem Ba-rockdekor, 2 Falttafeln mit je 4 figürl. Reitschuldarstellungen; die übrigen Tafeln mit Zaumzeug u. schematischen Darstellungen. – Stellenw. wasserrandig; etwas gebräunt, Titel stärker; anfangs et-was fleckig; Titel mit altem Stempel u. Namenszug; Tafeln im Bund teilw. leimschattig; die gefalt. Tafeln knapp beschnitten, teilw. bis über den Bildrand mit leichten Bildverlust. Exlibris von J. H. Ander-hub sowie von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Karl u. Faber, dat. 1963.

783 Dienst-Reglement für die kaiserlich-königliche Kaval-lerie. 2 Bde. Wien 1860. Fol. (30,5:23,5 cm). Mit zahlr. mitpaginierten, teils gefalt. bzw. doppelblattgr. Tabellen.

Nr. 785

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Du Paty de Clam, L. C. Mercier.)

176

hen und mit einer Vorrede begleitet von W. E. v. Rei-zenstein. 2 Tle. in 1 Bd. Uffenheim, J. S. Meyer, 1764. 4to (2,5:17 cm). Mit teilkol. Kupfertitel u. 20 (statt 28) Kupfertafeln. 12 Bll., 176 S., 8 Bll.; 176 S., 25 Bll. Mod. Schweinsldr., fleckig. 600,–VD 18 90254260; Huth 40; vgl. Waller 10357 (2.A. 1780). – Ers-te Ausgabe. Schließt Reit- u. Fahrschule u. (als Tl. 2) Heilkunde ein. In Tl. 1 Anhang: „Alphabetisches Verzeichnis derer von denen Juden sonderlich auf Roß-Märkten gebräuchlichen hebräischen Wörter und Redens-Arten“ (18 Bll.). Der Kupfertitel mit Ansicht des Ansbacher Schlosses, wo der Verfasser der Vorrede, Reitzenstein, Obrist-Stallmeister war. Die Tafeln mit Pferden (1-8, teilw. fehlend), Reitschule (9-12, hier fehlend), Ställen, Geräten u. Zaumzeug. – Et-was gebräunt u. fleckig; gest. Titel an den Rändern angeschnitten mit etwas Bildverlust sowie kleinem Wurmloch im Bild; 5 der Tafeln knapp beschnitten bzw minimal angeschnitten; Tafel 3 leicht ein-gerissen u. Tafel 16 mit hinterlegtem Einriss. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947. Es fehlen 8 Tafeln: Nr. 5-7, 9-12 u. 28.

790 Eisenberg, (F. W. v.). Entdeckte Roßtäuscherkünste zur Vermeidung der Betrügereyen bey dem Pferdekaufen. Mit Anmerkungen, Erläuterungen u. Zusätzen von J. F. Rosenzweig. Leipzig, Weidmann Erben u. Reich, 1780. (20,5:12,5 cm). Mit 13 gefalt. Kupfertafeln. 184 S., 3 Bll. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch., berieben u. Ecken etwas bestoßen. 300,–Mennessier de la Lance I, 438; vgl. Lipperheide Tc 50 (Ausg. 1766 mit nur 55 S.). – Zweite deutsche Ausgabe der „Antimaquignona-ge“. Durch die umfangreichen, sachkundigen Anmerkungen des kurfürstl. sächsischen Stallmeisters Rosenzweig auf fast vierfa-chen Umfang gegenüber der deutschen Erstausgabe angewach-sen. Die Kupfer illustrieren offene und versteckte Mängel am Pfer-dekörper, Gebiss, Hufen etc. – Etwas gebräunt; Titel mit Stempel der Adelsfamilie Watzdorf. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948

791 – La perfezione e i difetti del cavallo – Antimaquignonage pour éviter la surprise dans l’emplette des chevaux. Flo-

787 – Die Reitkunst nach der Theorie und Ausübung aus den Grundsätzen der Anatomie, der Mechanik, der Geomet-rie und Physik erwiesen. Aus dem Französischen. Bern, Typogr. Gesellschaft, 1778. (19,5:12,5 cm). Mit 9 Kup-fertafeln. 20 Bll., 408 S. Mod. Pp. mit Rsch. 300,–Lipperheide Tc 57; Fromm 8310; vgl. Mennessier I, 424. – Erste deutsche Ausgabe. Die Kupfer zeigen Reitschul- u. anatomische Darstellungen. – Gebräunt; Titel aufgezogen u. mit herausgeschnit-tenem Namenszug ohne Textverlust. Exlibris von Hermann Bercke-meyer mit Kaufvermerk, dat. 1950.

788 (Eberlein, J. M.). Der vollkommene Pferde-Kenner, wel-cher nicht nur alle Schönheiten, Fehler und verschiede-ne Landes-Arten der Pferde mit schönen Kupfern zu er-kennen gibt, sondern auch anweiset, wie man mit dem Pferd von seinem Ursprung an umgehen muß (etc.). Durchgesehen und mit einer Vorrede begleitet von W. E. v. Reizenstein. 2 Tle. in 1 Bd. Uffenheim, J. S. Meyer, 1764. 4to (21,5:17,5 cm). Mit Kupfertitel u. 28 (2 ge-falt.) Kupfertafeln. 12 Bll., 176 S., 8 Bll.; 176 S., 25 Bll. Hprgt. d. Zt., beschabt u. bestoßen, fleckig, Gelenke tls. geplatzt, Bezug mit Fehlstellen. 1.200,–VD 18 90254260; Huth 40; vgl. Waller 10357 (2.A. 1780). – Ers-te Ausgabe. Schließt Reit- u. Fahrschule u. (als Tl. 2) Heilkunde ein. In Tl. 1 Anhang: „Alphabetisches Verzeichnis derer von denen Juden sonderlich auf Roß-Märkten gebräuchlichen hebräischen Wörter und Redens-Arten“ (18 Bll.). Der Kupfertitel mit Ansicht des Ansbacher Schlosses, wo der Verfasser der Vorrede, Reitzenstein, Obrist-Stallmeister war. Die Tafeln mit Pferden (1-8), Reitschule (9-12), Ställen, Geräten u. Zaumzeug. – Durchgängig etwas stärker stockfleckig, Innengelenke gelockert. Vorsatz mit altem Besitzver-merk „Kaspar von Bergen, Stud art veterinarie (!), 1839“.

789 – Der vollkommene Pferde-Kenner, welcher nicht nur alle Schönheiten, Fehler und verschiedene Landes-Ar-ten der Pferde mit schönen Kupfern zu erkennen gibt, sondern auch anweiset, wie man mit dem Pferd von seinem Ursprung an umgehen muß (etc.). Durchgese-

Nr. 791

Nr. 792

Pferdebücher 177

BL, 17th cent. Ital. Books 338; Nissen, ZBI 1433; Ornamentstich-kat. Bln. 1404; Lipperheide Tc 19; Cicognara 4602; Huth 14. – Ers-te Ausgabe des schönen Reiterbuches. Die Holzschnitte zeigen Zaumzeuge und Gebisse, wenige mit anatomischen Darstellungen, davon einer über den Blutkreislauf teilkoloriert. – Fast durchgehend wasserrandig im Außensteg; stellenw. braun- bzw. stockfleckig; Titel im Falz verstärkt u. unten mit Ausschnitt im w. Rand sowie kleinen Einrissen; Teil 2 erste Bll. mit kleinen Wurmspuren; Teil 2 S. 247 mit hinterlegten Eckabriss; Vorsatz mit alten Notizen. Exlibris von Hermann Berckemeyer, dat. 1948.

** First edition with beautiful woodcuts. – Waterstained; somewhat browned and foxed; small tears and torn off to white margin of title; some worming to first leaves of part 2; old notes and bookplate to endpapers. Modern pig skin, stained.

– Abbildung links –

794 Fugger, M. Von der Gestüterey, Das ist ein grundtliche beschreibung wie unnd wa man ein Gestüt von guten edlen Kriegsrossen auffrichten, underhalten, und wie man die jungen von einem Jar zu dem andern erziehen soll. Frankfurt, M. Lechler für S. Feyerabend, 1584. Fol. (33:21 cm). Mit Titelholzschnitt, 1 Wappenholzschnitt u. 38 Textholzschnitten von Jost Amman sowie Druckermarke. 8 nn., 129 num. Bll. Prgt. d. Zt., mod. Hschweinsldr.-Rücken, fleckig. 1.200,–VD 16, F 3334; Andresen I, Nr. 245; Becker, Amman 22 b; Lipper-heide Tc 12; Nissen, ZBI 1461; Huth 10. – Zweite Ausgabe, erst-mals mit den Illustrationen Jost Ammans, vorher Augsburg 1578 als Privatdruck erschienen. Die schwungvollen Pferde- und Reiterpor-träts Ammans sind Wiederverwendungen aus dem Kunstbüchlein (1578) und der Ritterlichen Reiterkunst (ebenfalls 1584), sämtlich in prächtigen, schwarzen Abdrucken vorliegend. Mit der „Gestüterey“ vereinigte Marx Fugger, seit 1564 Chef der Fuggerschen Handlung in Augsburg und bedeutender Bibliophiler, „hippologische Erfah-rungen aus ganz Europa mit den besonderen Beobachtungen sei-ner eigenen Gestüte in Ungarn, dann im Allgäu“ (NDB V, 721). Hip-pologisches Standardwerk, wie das im gleichen Jahr erschienene Bißbuch von Fuggers Stallmeister Seutter. – Unten wasserrandig u. stellenw. sporfleckig, tlw. Wurmlöcher; mit zahlreichen meist hin-

renz 1753. Fol. (40:28 cm). Mit gest. französ. Titel und 23 Kupfertafeln. 2 Bll., CXLIII S. Neuer Schweinsldr. mit hs. Rückentitel, berieben. 2.000,–Mennessier de la Lance I, 438. – Erste Ausgabe mit französisch-ita-lienischem Text. „Bel impression et beau papier. Les planches sont finement gravées“ (Mennessier). Tafel 1 zeigt einen Berberhengst, die restlichen 22 Tafeln mit insgesamt 119 kl. Abbildungen offe-ner und versteckter Mängel am Pferdekörper, an Gebiß, Hufen etc. Friedrich Wilhelm von Eisenberg (1685–1764) war Reit- und Stall-meister in Neapel, Wien und England. Zwischen die S. 134/135 ge-bunden 2 Bll. „Proporzioni geometriche del cavallo“ von Bourgelat sowie 2 lose Bll. in zeitgenössischer Handschrift „Ad Mandatum“. – Unbeschnitten; teilw. stockfleckig; erste Bll. leicht fingerfleckig; 2 Tafeln mit hinterlegtem Einriss bis ins Bild; Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947.

** Uncut, some foxing, slight fingerstaining to first leaves. Recent pigskin, somewhat dusty and rubbed.

– Abbildung Seite 176 oben –

792 Erhard, J. C. u. A. Touchemolin. Neu eröffnete Reit-schule. Nürnberg, Frauenholz, (um 1820). 4to (24,5:20 cm). Mit 51 rad. Tafeln (inkl. Titel). Pp. d. Zt., etwas berieben. 1.000,–Thieme-B. XXXIII, 319 (Touchemolin); Lipperheide Tc 68 (um 1818); Huth 114 (um 1830). – Schöne Reitschulfolge in Uniformen der na-poleonischen Zeit. Radiert von J. C. Erhard nach Zeichnungen von A. Touchemolin. Unter den ovalen Darstellungen jeweils kurzer be-schreibender Text. – Teilw. stockfleckiges, breitrandiges Exemplar. Exlibris von Franc. de Wiesenthal u. von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1964.

– Abbildung Seite 176 unten –

793 Ferraro, P. A. Cavallo frenato. Con discorsi notabili, so-pra briglie, antiche, e moderne nel primo; nel secondo molte altre da lui inventate. 2 Teile in 1 Bd. Neapel, A. Pace, 1602. Fol. (34,5:25 cm). Mit zahlr. teilw. blattgr. Textholzschnitten. 3 Bll., 159 S., 3 (1 w.) Bll.; 320 S., 1 Bl. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rsch., etwas aufgebogen u. fleckig. 2.000,–

Nr. 793

Nr. 794

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Fugger, M. )

178

BL, 17th cent. Ital. Books 377; Huth 27. – Erste Ausgabe. Das Libro primo handelt von den „Conditioni d’un perfetto Cavallo, e della maniera di principiar, e conservar una Razza“, das Libro secondo handelt von den „Mali interni del Cavallo“, das Libro terzo schließ-lich von den „Mali esterni del Cavallo“. – Leicht stockfleckig, sonst schönes Exemplar; hint. freies Vorsatzbl. mit alten Notizen. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1950.

– Abbildung unten –

798 Geissert, J. Ein Ritterlich und Adelich Kunstbuch: da-rinnen von Reiten, Zeumen und Roß Artzney, item al-lerley Stangen, Kinnketten, geschlossenen und offenen Mundstücken, sampt jedes Wirckungen, unterschied-licher und ausführlicher Bericht begriffen. Coburg, C. Bertsch, 1615. Gr.-fol. (42,5:31 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre u. 102 Holzschnitt-Tafeln. 8 Bll. (inkl. Ti-tel) mit Wappen-Holzschn. am Schluss. Mod. Hldr. mit blindgepr. Rückentitel, etwas fleckig. 1.000,–

VD 17 23:295297L; Jähns 1012; Bircher, Wolfenbüttel A 1262. – Einzige Ausgabe des seltenen deutschen Pferde- und Bissbuches, eine von Varianten. „Es ist ein bedeutendes, kulturhistorisch und auch sprachlich interessantes Werk“ (Jähns), aus der Offizin des Coburger Druckers Bertsch, sonst vor allem für seine Musikdru-cke bekannt. Die Holzschnitte mit Abbildungen prächtiger, reich verzierter barocker Mundstücke und Trensen. Ein gest. Porträt von Oliver Cromwell als Frontispiz eingebunden. – Wasserrandig; teilw. mit Randhinterlegungen, Titel u. Porträt ebenso; Titel fleckig; Ti-tel u. einige Holzschnitt-Tafeln oben bis knapp über den Bildrand angeschnitten; letzte 2 Textbll. mittig mit hinterlegtem Loch u. et-was Buchstabenverlust. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk aus der Auktion Arenfels bei Nethe & Venator, dat. 14. Sept. 1951.

799 Der Geöffnete Reit-Stall, worinnen nicht allein die vornehmsten und üblichsten Kunst-Wörter der Reit-Kunst durch kurtz-gefaste Beschreibung erkläret, was zu Kennung und Judicirung eines Pferdes abson-derlich nöthig… vor Augen gestellet werden. Ham-burg, B. Schiller, 1706. (15:8,5 cm). Späterer Pp., verblasst. 300,–

terlegten Randläsuren und Ergänzungen im unteren w. Rand u. im Falz; Titel aufgezogen u. mit privatem Stempel.

– Abbildung Seite 177 unten –

795 Gambado, G. (d.i. H. W. Bunbury). An academy for grown horsemen; containing the completest instruc-tions for walking, trotting, cantering, galloping, stum-bling, and tumbling. The third edition. London, W. Ni-cholson for W. Baynes, 1808. 4to (33,5:26,5 cm). Mit 12 Kupfertafeln von Dickinson nach Bunbury. XXIV, 36 S. – Angebunden: Ders. Annals of Horsemanship: containing accounts of accidental experiments, and ex-perimental accidents, both successful and unsuccess-ful. Ebenda 1808. 4to. Mit 16 Kupfertafeln. XVII, 81 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben u. bestoßen, Kapitale eingerissen u. unten mit Fehlstelle. 500,–Vgl. Lipperheide Tc 61, Snelgrove 52, 5 u. Podeschi 90 (and. Ausg.). – Das Werk mit den reizenden Karikaturen erschien erstmals 1787. Vorliegend mit dem zweiten separat gedruckten Teil „Annals of horsemanship“. – Etwas stock- u. fingerfleckig; 1 Tafel mit Einriss entlang dem Plattenrand; Vorsatz mit Namenszug.

– Abbildung oben –

796 – An academy for grown horsemen; containing the completest instructions for walking, trotting, cantering, galloping, stumbling, and tumbling. The second edition. London, Hooper and Wigstead, 1796. 4to (32,5:25 cm). Mit 11 (statt ?) Kupfertafeln von Dickinson nach Bunbu-ry. XX, 36 S. Mod. Hldr. 300,–Vgl. Lipperheide Tc 61, Snelgrove 52, 5 u. Podeschi 90 (and. Ausg.). – Das Werk mit den reizenden Karikaturen erschien erst-mals 1787. Vorliegend ohne den zweiten separat gedruckten Teil „Annals of horsemanship“. – Teilw. stockfleckig, mehrere Tafeln ebenso; eine Tafel mit hinterlegtem Einriss; Vorstücke verbunden. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Karl & Fa-ber, dat. 1949.

797 Garzoni, M. L’arte di ben conoscere, e distinguere le qualita de’ cavalli, d’introdurre, e conservare una razza nobile. Venedig, A. Poletti, 1692. (23:16,5 cm). Mit Ti-telvign. in Holzschnitt u. 3 Kupfertafeln. 7 Bll., 328 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel., etwas fleckig. 600,–

Nr. 795

Nr. 797

Pferdebücher 179

Militair- und Civil-Pferdearzt, Cur- und Beschlagsschmidt. Leip-zig, Baumgärtner, 1820. Pp. d. Zt. – Titel mit privatem Stempel. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 3 Bde.

803 Grisone (Grisoni), F. Künstliche Beschreibung, unnd gründtliche ordnung, die Pferdt, durch welche Ritter-liche tugendten zu gutem theil geübt, unnd in hohem lob erobert, in alle behendigkait zu ernst und kurt-zweil geschickt und volkommen zumachen. Augsburg, Franck für Frölich, 1566. Fol. (32:21,5 cm). Mit 2 ganzs. Textholzschnitten und 1 doppelblattgr. gefalt. Holz-schnitt-Tafel. 6 nn., LXXXV num. Bll. Mod. Schweins- ldr. 3.000,–VD 16, G 3369; Nissen, ZBI 1722; vgl. Huth 7 u. Mennessier de la Lance I, 581. – Erste deutsche Ausgabe der ersten „Ritter-kunst“ und Reitschule in deutscher Sprache, übersetzt von Veit Tufft und Hans Frölich. – Stellenw. etwas wasserrandig, die gefalt. Holzschnitt-Tafel ebenso; diese unten angeschnitten mit leichtem Bildverlust; Titel u. Folgebll. mit größerem Wasserfleck u. etwas stockfleckig; freies vord. Vorsatzbl. mit mont., nicht zum Werk ge-hörender Tafel; Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufver-merk, dat. 1948.

** First German edition, illustrated with 2 full-page woodcuts and 1 doublepage folding woodcut plate. – Somewhat waterstained; trimmed with minor loss of image to doublepaged woodcut plate; bookplate to paste down. Bound in modern pig skin.

– Abbildung links –

804 – Hippokomike (graece). Künstlicher Bericht und all-erzierlichste beschreybung: Wie die Streitbarn Pferdt (durch welche Ritterliche Tugendten mehrers thails ge-übet) zum Ernst und Ritterlicher Kurtzweil geschickt und volkomen zu machen. In sechs Bücher bester Ordnung, wolverstendlichem Teutsch und zierlichen Figuren (mit anhengung etzlicher Kampfstuck) verfertiget durch Jo-hann Fayser. Augsburg, Manger für Willer, 1570. Fol.

VD 18 10493948. – Dazu: 1. J. de Smet. Den Lust-Hof van het cu-reren der Peirden. Antwerpen, F. van Soest, (1761). (16:10 cm). Mit einigen Textholzschnitten. Späterer Ldr., Ecken restauriert. – Fin-gerfleckig u. teilw. wasserrandig. – 2. L. W. Luedke. Meine Ansich-ten über Reiterei und Reitkunst. Münster 1818. Mod. Hldr. – 3. (F. W. v. Bismarck). System der Reuterei. Berlin u. Posen, Mittler, 1822. Mod. Schweinsldr. – Huth 95. – Titel mit altem Stempel, Vorsatz mit mehreren Namenszügen. – 4. A. F. Brunn. Ueber die Zucht der Pferde. Neu-Strelitz u. Neu-Brandenburg, Dümmler, 1824. Mod. Schweinsldr. – 5. S. v. Tennecker. Der Taschenschmidt oder Ta-schenroßarzt. 12. Aufl. Leipzig, Baumgärtner, (1827). Mod. Ldr. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren und Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 6 Bde.

800 Gibson, W. The farrier’s dispensatory. In three parts. The second edition corrected. London, J. Osborn u. T. Longman, 1726. (20:12,5 cm). Ldr. d. Zt., Rücken u. Ecken teilw. erneuert. 400,–Dazu: 1. J. Clarks. Anmerkungen von dem Huffschlage der Pferde, und von den Krankheiten an den Füßen der Pferde. Aus dem Engl. Leipzig, Weidmanns Erben, 1777. Mit gefalt. Kupfertafel. Pp. d. Zt. – Mit kleiner Wurmspur am Außensteg. – 2. J. H. Schultze. Über die Diätetik oder Lebens- und Fütterordnung für Pferde, Hornvieh, Schafe und Schweine. Münster, Theissing, (1793). Mit gefalt. Kup-fertafel. Mod. Hldr. – Unbeschnitten. – 3. J. D. Hofacker. Ueber die Eigenschaften welche sich bei Menschen und Thieren von den El-tern auf die Nachkommen vererben, mit besonderer Rücksicht auf die Pferdezucht. Tübingen, Osiander, 1828. Hldr. d. Zt. – Huth 107. – Titel mit altem privatem Stempel. – Alle Bde. etwas stockfleckig u. mit Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk. – Zus. 4 Bde.

801 Goos, H. Die Stamm-Mütter des englischen Vollblut-pferdes. Darstellend die directe weiblich Abstammung, bis auf die Urstamm-Mütter, der bedeutendsten in Eng-land, Frankfreich, Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Skandinavien gezogenen Renn- und Zuchtpferde des englischen Vollblutes nebst Vorwort, Siegerlis-ten und alph. Register. Hamburg, Rademacher, 1885. Fol. (39,5:26,5 cm). Mit 59 Tabellen auf 43 Tafeln. 32 S. Text in OU u. Tafeln lose, zus. in Or.-Lwd.-Mappe mit schwarzgepr. Deckeltitel, leicht berieben. – Rän-der der Tafeln leicht gebräunt. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948. – Erste Ausgabe. 300,–

802 Griesbach, M. G. Edle Reit-Kunst mit Kupfern und ei-nem Anhange von der Roß-Artzeney. Eisenach, Gries-bach, 1755. (19,5:12 cm). Mit gest. Titel, gest. Front. u. 4 (1 gefalt.) Kupfertaf. 9 Bll., 439 S., 4 Bll. Pp. d. Zt. mit Rsch., berieben. 300,–Behandelt Anatomie, Krankheiten u. deren Heilung sowie Abrich-tung der Pferde. Die Kupfertafel mit 1 Pferdedarstellung u. Zaum-zeugen. – Widmungsbl. mit Ausschnitt in der unteren Ecke; gefalt. Tafel knittrig. – Dazu: 1. J. White. Handbuch der Pferde-Arzeneikun-de. Hannover, Hahn, 1813. Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. Pp. d. Zt. – Vgl. Huth 66. – Titel mit privatem Stempel. – 2. S. v. Tennecker. Der

Nr. 803

Nr. 804

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Grisone [Grisoni], F.)

180

808 Hess, (C. A. H.). 12 Blatt Pferde. (Dresden) 1806. Qu.-4to (24,5:30,5 cm). 12 Or.-Radierungen. Mod. Ldr. *# 300,–Vgl. Thieme-B. XVI, 575f. u. Nagler VI, 506f. (Künstler). – Sehr selte-ne Folge. Die Federzeichnungen des Dresdner Künstler Carl Adol-ph Heinrich Hess (1769-1849) „rühmte man als Meisterwerke, so wie er auch fortan den Ruf eines berühmten Pferdemalers bewahr-te“. Die schönen Tafeln aufgezogen. Bl. 1 mit Titel und Datierung, die übrigen in der Platte signiert u. mit 1806 dat. – Die Tafeln stel-lenw. fleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

– Abbildung oben –

809 Hoerdt, S. v. Unterricht über die Pferde-Hufbeschlag-Kunst und die Behandlung der kranken und fehlerhaften Hüfe, nebst einer Abhandlung über die Castration der Pferde. Zweite verbesserte u. vermehrte Aufl. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1829. (21:13 cm). Mit 25 (4 doppel-blattgr., 1 gefalt.) lith. Tafeln. XVII, 270 S. Lwd. d. Zt. mit etwas Rvg., teilw. berieben, Rücken verblasst. 300,–Huth 96. – Hoerdt war Oberarzt der Kgl. Tierarzneischule Stuttgart (diese auf einer der Taf. im Hintergrund dargestellt). – Etwas stock-fleckig; Tafeln gebräunt. Exlibris von Waldemar Schwalbe, dat. 1937 u. von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Hauswe-dell, dat. 1956.

810 Hohberg, W. H. Die vollkommene Pferd- und Reit-Kunst: samt außführlichem Unterricht der edlen Stüte-rey. Nürnberg, Endter, 1689. Fol. (32,5:21 cm). Mit 16 Textkupfern. 3 Bll., 144 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., berieben, Rücken u. Ecken teilw. sowie Vorsätze erneuert. 300,–VD 17, 23:299607R. – Separatdruck des 8. Buches von Hohbergs „Georgica curiosa“, erstmals 1682 erschienen. „H. stützt sich dabei außer auf eigene Erfahrung auf die Kenntnis der im 16. Jahrhundert durch antike De-re-rustica-Literatur angeregte Agrarliteratur der europäischen Völker und deutscher Landschaften“ (NDB IX, 476). – Fleckig u. teilw. fingerfleckig; hier und da einige Randläsuren; Ti-tel mit alten Namenszügen; S. 43 mit großem Einriss; Buchblock hinter S. 136 gebrochen; S. 143 mit Loch u. etwas Textverlust; hinteres freies Vorsatzbl. mit alten Notizen; Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1949.

811 Kegel, K. Mittheilungen aus dem Umfange der Pferde-zucht, Pferdekenntniß, Reitkunst und denen dahin ein-schlagenden Wissenschaften. Bamberg, J. F. Schmidt, 1821. (17,5:12 cm). Mit lith. Porträt u. lith. gefalt. Tafel. – Angebunden: C. Baer. Beurtheilung des Pferdes. Ber-lin, Springer, 1851. Mit gefalt. lith. Tafel. – J. S. Traut-vetter. Das Pferd. Erfahrungen aus meinem Leben. Dresden, H. Burdach, 1864. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben. 300,–Dazu: 1. G. L. Rumpelt. Unterricht vom Beschläge der Pferde so wohl bey gefunden, als fehlerhaften und kranken Füßen. Leipzig, Weidmanns Erben, 1785. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. Pp. d. Zt. – 2. A. Krüger. Neuer practischer Reitunterricht. 3. verb. Aufl. Quedlin-

(29,5:20,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelbordüre, gefalt. Holzschnitt-Tafel u. 88 meist blattgr. Holzschnitten. 10 Bll., 235 S., 21 Bll. Neuer Pp., teilw. verblasst u. be-rieben. 2.000,–

VD 16, G 3371; Nissen, ZBI 1723; Becker, Amman 127; Lipperheide Tc 3; vgl. Menessier de la Lance I, 579 f. – Erste Ausgabe von Fa-ysers deutscher Fassung des Grisone, die erste „Ritterkunst“ und Reitschule in deutscher Sprache. „Freie und erweiterte deutsche Bearbeitung des vorigen mit anderen Abbildungen. Die Holzschnit-te zu Unrecht Jost Amman zugeschrieben, doch hat ein Teil ihm als Vorlage gedient in dem Werk: Ritterliche Reutter Kunst, Ffm. 1584“ (Lipperheide). Faysers Bearbeitung war 1566 eine deutsche Übersetzung von V. Tufft und H. Frölich vorausgegangen, jedoch nur spärlich illustriert. – Fleckig u. stockfleckig; anfangs leicht was-serrandig; einige Ecken mit hinterlegten kleinen Abrissen; mehrere Holzschnitte knapp beschnitten, einige mit geringem Bildverlust; S. 62 mit kleinem Loch u. Buchstaben sowie verso leichten Bildver-lust; S. 177 u. 1 Holzschnitt unten leicht eingerissen; S. 191 mit ge-klebtem Einriss u. hinterl. Randläsuren; die gefalt. Holzschnitt-Tafel neu aufgezogen, gebräunt, fleckig, angeschnitten u. mit mehreren Einrissen u. Stoßstellen sowie etwas Bildverlust.

** First edition of Hans Faysers German edition of Grisone, richly il-lustrated. The first School of Horsemanship to be published in Ger-man. Title within woodcut border, 88 mostly full paged woodcuts and 1 folded woodcut plate. – Stained and foxed; waterstaining to the beginning; backed tear to some corners; some woodcuts trimmed and with minor loss of image; tear to 1 woodcut and page 177; repaired tear to page 191; the folded woodcut trimmed, torn, browned and stained with loss of image. Bound in new boards, somewhat rubbed.

– Abbildung Seite 179 unten –

805 Havemann, A. C. Anleitung zur Beurtheilung des äu-ßern Pferdes. Hannover, C. Ritscher, 1792. (20:12 cm). 220 S., 6 Bll. sowie mit 110 w. Bll. durchschossen. Pp. d. Zt., fleckig, angestaubt u. bestoßen. 400,–

Huth 58. – Dazu: 1. Taschenbuch der Pferdekunde. Auf das Jahr 1818. Hrsg. von Will u. Schwab. München 1817. Mit gest. Front. u. 6 Kupfertafeln. Mod. Ldr. – Unbeschnitten. – 2. H. W. Stephan. Das Pferd, seine Zucht und Veredelung. Schweidnitz, Heege, 1845. Mit 24 gefalt. Tafeln. Späterer Pp. – 3. F. R. Jacoby. Anleitung zur äußern Pferdekenntniß. 2. Aufl. Stolp 1854. Mit gefalt. Tafel. Mod. Ldr. – 4. F. v. Krane. Pferd und Wagen. 2 in 1 Bd. Münster, Coppenrath, 1860. Mod. Ldr. – 5. C. Balassa. Der Umgang mit Pferden, selbst mit bösen und verdorbenen. Pest, Geibel, 1860. Mit 3 gefalt. Tafeln. Mod. Ldr. – Alle Bde. mit leichten Gebrauchspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk. – Zus. 6 Bde.

806 – Anleitung zur Beurtheilung des äußern Pferdes in Beziehung auf dessen Gesundheit und Tüchtigkeit zu verschiedenen Diensten. Zweyte, verb. u. verm. Aufl. Hannover, Ritscher, 1805. (17,5:11 cm). Pp. d. Zt. mit Rsch., berieben u. bestoßen, Rücken teilw. ein- gerissen. 300,–

Dazu: 1. Taschenbuch der Pferdekunde für Stallmeister, Offiziere, Oeconomen, Thierärzte und Freunde des Pferdes überhaupt. Auf das Jahr 1819. Hrsg. von Rath Will und Rath Schwab. München 1818. Mit gest. Porträt u. gest. Titel. Späterer Pp. (= Taschenbuch, Bd 3.). – 2. L. Hünersdorf. Anleitung zu der natürlichen und leich-testen Art, Pferde abzurichten. 6. Aufl. Kassel, Krieger, 1840. – Angebunden: B. Loiset. Bermerkungen und Noten zu Hünersdorfs Anleitung. Kassel 1843. Mit gefalt. Kupfertafel. Lwd. d. Zt. mit gold-gepr. Rückentitel. – Alle Bde. etwas stockfleckig u. mit Exlibris von Hermann Berckemeyer u. Kaufvermerk. – Zus. 3 Bde.

807 (Hennert, C. W.). Abhandlung von der Beschaffenheit und dem Gebrauch der Cavallerie in den ältesten Zei-ten. Nach den Erzählungen des Homers. Berlin, G. J. Decker, 1774. (18,5:12,5 cm). Mit 3 (2 gefalt.) Kupferta-feln. 144 S. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rsch. 300,–

Gebräunt; Titel mit hinterlegtem Ausschnitt. – Dazu: 1. J. C. E. Münter. Das Roßtauscher Recht. Hannover, J. R. Bartsch, 1791. Pp. d. Zt. – Huth 57. – Titel lose. – 2. L. Daum. Die Zaumkunst. Wiesbaden, Schellenberg, 1820. Mit 12 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. – Huth 92. – Titel verso mit Namenstempel „R. Gr. v. Veltheim“, wohl der Gutsherr u. Privatgelehrte Röttger Graf v. Veltheim (1781-1841). Aus der Bibliothek von Waldemar Schwalbe. – Alle Bände mit Ex-libris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 3 Bde.

Nr. 808

Pferdebücher 181

der Art gründlich abzurichten. Berlin, W. Logier, 1836. Mit zahlr. gefalt. Tafeln. Mod. Ldr. – Titel mit altem Bibl.-Stempel u. Vorsatz mit Exlibris Kittendorf, dat. 1891. – 3. C. H. Hertwig. Taschenbuch der gesammten Pferdekunde. Berlin, A. Hirschwald, 1857. Mit 9 lith. Tafeln. Hlwd. d. Zt. – Titel mit Namenszug. – Alle Bde. etwas stockfleckig u. mit Exlibris von Hermann Berckemeyer u. Kaufver-merk. – Zus. 4 Bde.

817 Koch, J. G. C. Anweisung über die Behandlung und Abrichtung der Pferde zu ihren verschiedenen Bestim-mungen. Hannover, Helwing, 1784. (18:12 cm). 12 Bll., 99 S. Mod. Hldr. 300,–Huth 50. – Dazu: 1. B. Loiset. Practischer Unterricht in Kunstdar-stellungen mit Pferden. Ilmenau, Voigt, 1826. Mit gest. Porträt. Mod. Pp. – Huth 105. – 2. H. von Minutoli. Einige Bemerkungen über die Pferdezucht in Aegypten und insbesondere über die Pfer-derace von Dongola. Berlin, Dümmler, 1832. Mit lith. Front. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel. – Huth 120. – Das Front. angeschnit-ten mit etwas Bildverlust. – 3. A. D. Vergnaud. Praktischer Unter-richt in der Reitkunst für Herren und Damen. 2. Aufl. Quedlinburg u. Leipzig, Basse, 1840. Mit mehreren Tafeln. Hldr. d. Zt. – Alle Bände mit einigen Gebrauchspuren u. privatem Stempel auf Vorsatz sowie Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 4 Bde.

818 Konvolut von Almanachen für Pferdeliebhaber in 8 Bdn. Verschiedene Druckorte 1791-1840. Verschiedene 8vo-Formate. Verschiedene Einbände, teilw. mit Ge-brauchsspuren. 300,–1. Taschenkalender auf das Jahr 1792, (1794, 1799, 1801-02) für Pferdeliebhaber, Reuter, Pferdezüchter, Pferdärzte und Vorgesezte großer Marställe. Hrsg. von F. M. F. Bouwinghausen v. Wallmerode. 5 Jahrgänge in 5 Bdn. Stuttgart u. Tübingen (1791-1801). Mit 5 gest. Front. u. zahlr. teils gefalt. Kupfertafeln. OU. (2) u. mod. Ldr. (3). – 2. Meßgeschenk zur belehrenden Unterhaltung für Liebhaber der Pferde. Hrsg. von S. v. Tennecker. Leipzig, Seeger, 1798. Mit gest. Front. u. 7 (5 kol., 2 gefalt.) Kupfertafeln. Neuer Pp., OU. ein-

burg u. Leipzig, Ernst, 1839. Mit gefalt. Tafel. Pp. d. Zt. mit einge-bundenem OU. – 3. F. W. Siegmann. Taschenbuch für Pferdebesit-zer und Reiter aller Stände. Dresden, Kuntze, 1861. Mit 5 gefalt. lith. Tafeln. Mod. Hldr., unbeschnitten. – Alle Bde. gebräunt u. stockfleckig. Alle mit Exlibris von Hermann Berckemeyer u. Kauf-vermerk. – Zus. 4 Bde.

812 – Ueber den Umgang mit Pferden. Bamberg u. Würz-burg, Goebhardt, 1819. (17:11 cm). Mit 2 gefalt. lith. Ta-feln. XXXII, 205 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., Gelenke leicht berieben. 400,–Huth 89. – Die schönen Tafeln sind Inkunabeln der Lithographie. Aus der Bibliothek Anderhub. – Dazu: 1. J. v. Sind. Der im Feld und auf der Reise geschwind heilende Pferdearzt. 6. verm. Aufl. Frank-furt u. Leipzig, Brönner, 1791. Mit gefalt. Kupfertafel. Pp. d. Zt., wasserfleckig. – 2. T. Merk. Praktisches Handbuch für Stallmeister, Offiziere, Oekonomen, Thierärzte, und Pferdeliebhaber überhaupt. München 1818. Mit gefalt. Tabelle. Pp. d. Zt., etwas verblasst. – 3. J. C. H. André. Gründliche Anleitung zur Reitkunst. 3. unveränderte Aufl. Halle 1837. Hldr. d. Zt. mit Rsch. – 4. J. Stewart. Gründsät-ze der englischen Stallwirthschaft. Weimar, Voigt, 1839. Mit 9 lith. Tafeln. Lwd. d. Zt. mit etwas Rvg. – Alle Bände mit leichten Ge-brauchspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kauf-vermerk. – Zus. 5 Bde.

813 – Ueber den Umgang mit Pferden. Bamberg, Lachmül-ler, 1819. (18:11 cm). Mit 2 gefalt. lith. Tafeln. XXXII, 205 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben. 300,–Huth 89. – Die schönen Tafeln sind Inkunabeln der Lithographie. – Dazu andere Beigaben: 1. L. v. Bennigsen. Gedanken über einige dem Officier der leichten Cavalerie nothwendige Kenntnisse des Kriegsdienstes und der Pferde. 2. Aufl. Wilna u. Leipzig 1805. Mit 8 auf 7 Tafeln. Mod. Hldr. – Titel mit altem Bibl.-Stempel. – 2. C. v. Hochstetter. Militair- und Civil-Reiter-Schule neuerer Zeit. Berlin 1839. Mit lith. Titel u. 14 lith. Tafeln. Späterer Pp. – 3. Reuscher. Das Pferd und die verschiedenen Racen desselben. Berlin, Ame-lang, 1841. Mit gefalt. lith. Front. Mod. Ldr. – Alle Bde. mit leichten Gebrauchspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kauf-vermerk. – Zus. 4 Bde.

814 Kersting, J. A. Nachgelassene Manuscripte über die Pferdearzneiwissenschaft. Mit einem Anhange verse-hen von O. Sothen. 5. Aufl. Braunschweig, F. Viehweg, 1818. (18:11 cm). Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. X, 406 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben. 250,–Huth 55. – Erstmals 1789 erschienen. – Anfangs wasserrandig. – Dazu: J. N. Rohlwes. Allgemeines Vieharzneibuch, oder Unterricht, wie der Landmann seine Pferde, sein Rindvieh… aufziehen, warten und füttern, und ihre Krankheiten erkennen und heilen soll. 4. verb. u. verm. Aufl. Berlin, F. Maurer, 1811. Mit gefalt. Kupfertafel. XXXII, 366 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch., berieben. – Titel mit Stempel von Maximilan Graf v. Westerholt, wohl der Oberstallmeister des Groß-herzogs von Kleve und Berg (1772–1854). – Beide Bde. mit Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948 bzw. 1951. Zus. 2 Bde.

815 – Unterricht, Pferde zu beschlagen und die an den Fü-ßen der Pferde vorfallende Gebrechen zu heilen. Göt-tingen, Dieterich, 1794. (18,5:11 cm). Mit 3 (2 gefalt., 1 doppelblattgr.) Kupfertafeln. VI S., 1 Bl., 375 S. Mod. Hlwd. 300,–Eine Tafel knapp beschnitten; Exlibris von Waldemar Schwalbe. – Dazu: 1. J. Hivre. Anleitung zur vollständigen Pferdekunde, als Fol-ge meiner Reisen. Kempten, Kösel, 1787. Mit gefalt. Kupfertafel. Mod. Hldr. – Huth 52. – Titel mit altem Besitzvermerk u. fleckig; Text teilw. mit Anstreichungen in Buntstift; Exlibris von Waldemar Schwalbe. – 2. L. v. Rottenburg. Elementar-Taktik für die Reiterei. Berlin, Enslin, 1817. Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. Pp. d. Zt. mit Rsch. – 3. S. v. Tennecker. Der Pferdehandel. 2. verm. u. verb. Aufl. Hanno-ver, Hahn, 1829. Pp. d. Zt. – Titel mit altem Stempel. – 4. C. Hoyer. Rath für Pferdekäufer. Hannover, Helwing, 1837. Mit 3 lith. Tafeln. Mod. Schweinsldr. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 5 Bde.

816 Knobelsdorff, C. v. Ueber die Pferdezucht in England. Berlin, A. Rücker, 1820. (18,5:12,5 cm). 2 Bll., 98 S., 1 Bl. Mod. Ldr., Rücken verblasst. 300,–Dazu: 1. G. Meyer (Hrsg.). Die Kunst, ohne alle Anleitung regel-mäßig reiten zu lernen und seine Pferde selbst zu heilen. Erfurt, Henning, 1808. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. Pp. d. Zt. mit Gebrauchs-spuren. – 2. A. Korsepa. Unterweisung widersetzliche Pferde in je-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Konvolut von Almanachen für Pferdeliebhaber.)

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Bildverlust. Es fehlen die ersten 2 Bll. des dritten Teils, darunter Zwischentitel.

821 La Guérinière, F. R. de. Ecole de Cavalerie contenant la connoissance, l’instruction, et la conservation du che-val. Paris 1751. Gr.-fol. (44,5:29 cm). Mit gest. Front., 4 gest. Vign. u. 19 (statt 24) teils gefalt. Kupfertafeln nach C. Parrocel u. A. Coquart. 4 Bll., 318 S., 5 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., Vordergelenk teilw. einge-rissen, untere Kanten u. am Schwanz restauriert. 800,–Mennessier de la Lance II, 27; Lipperheide Tc 45. – Zweite Folio-Ausgabe. Enthält Reitschuldarstellungen, Anatomie, Sättel, Zaum-zeug u. ä. Mennessier nennt 6 Bll. Vorstücke, Lipp. u. andere Ver-gleichsexpl. wie hier 4 Bll. – Vereinzelt leicht stockfleckig; stellenw. etwas wasserrandig; Tafel mit dem Prinzen von Nassau lose, etwas gebräunt u. knapp beschnitten; Vorsatz mit gest. Wappenexlibris u. Titel mit Namenszug von Wolff Blome (1728–1784); Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947. Es fehlen 5 Kupfertafeln mit den vornehmen Herren zu Pferde.

– Abbildung Seite 181 –

822 – Reitkunst oder gründliche Anweisung zur Kenntniß der Pferde, deren Erziehung, Unterhaltung, Abrich-tung, nach ihrem verschiedenen Gebrauch und Be-stimmung. Aus dem Französischen übersetzt von J. D. Knöll. 3. verbesserte Aufl. Marburg, Krieger, 1817. (20,5:12,5 cm). Mit 31 auf 17 gefalt. Kupfertafeln. XX, 332 S. Späterer Hldr. mit etwas Rvg., berieben u. etwas bestoßen. 300,–Vgl. Mennessier de la Lance II, 30. – Übersetzung der französi-schen Ausgabe ohne deren dritten Teil, der Krankheiten der Pferde behandelt. Taf. num. 1-4 u. 1-27. – Etwas stockfleckig. Vorsatz mit privatem Stempel. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kauf-vermerk, dat. 1948.

823 Lafosse, P. E. Guide du maréchal; ouvrage contenant une connoissance exacte du cheval, & la maniere de distinguer & de guérir ses maladies. Ensemble un traité de la ferrure. Paris, Lacombe, 1767. (19,5:12,5 cm). Mit 1 Wappenkupfer u. 10 gefalt. Kupfertafeln. XII, 417 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. 300,–

gebunden, dieser fleckig u. mit Randläsuren. – Gebräunt u. stock-fleckig; Front. verso mit Klebspuren. – 3. Jahrbuch für Pferdezucht, Pferdekenntniß, … auf das Jahr 1827. Hrsg. von S. v. Tennecker. Ilmenau, Voigt, 1827. Mit gest. Porträt. Mod. Ldr. – Gebräunt u. stockfleckig. – 4. Dass. auf das Jahr 1840. Angefangen von Tenne-cker, fortgeführt von T. Träger. Weimar, Voigt, 1840. Pp. d. Zt. – Stockfleckig; S. 33-40 lose. – Alle Bände mit Exlibris von Hermann Berckemeyer u. Kaufvermerk. – Zus. 8 Bde.

819 Kreutzberger, H. Warhafftige und Eygentliche Con-trafactur, und Formen, der Zeümung und gebiß, zu allerley mängeln unnd undterrichtung der Pferdt. O. O., 1575?. Fol. (31:20,5 cm). Daraus: 70 beidseitig bedruckte Holzschnitte. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rsch. 400,–Vgl. VD 16, K 2380, Lipperheide Tc 7 (412 Holzschn., inkl. 5 Dop-peltaf.) u. Ornamentstichkat. Bln. 1397 (206 Bll.). – Tafelfragment. Die vorliegende Ausgabe nicht ermittelbar, die im Vorsatz einge-klebten Aufnahmen weisen auf eine Wiener Ausgabe von 1575 hin, jedoch ist diese nicht nachweisbar. Die schönen, ornamentalen u. fein gezeichneten Holzschnitte zeigen überwiegend Zaumzeuge u. Maulkörbe. Jeder Holzschnitt mit hs. zeitgenöss. Nummerierung und kurzer, meist ein- bis dreizeiliger Erläuterung in deutscher Sprache. – Teilw. etwas fingerfleckig u. vereinzelte Wasserränder; erste Tafel mit Ausriss im Falz mit Bildverlust u. neu eingehängt; eine weitere mit Falzeinriss bis ins Bild.

820 La Broue, S. de. Le cavalerice francois. Troisieme édition reveue et augmentée. 3 Teile in 1 Bd. Paris, A. l’Angelier, 1608-13. Fol. (39:26 cm). Mit Kupfertitel u. zahlr. Holzschnitten im Text. 177 S. (1 w. Bl. zwischen-gebunden), 174, S. 5-105. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rsch. 300,–Huth 12; Mennessier de la Lance II, 5. – Dritte Ausgabe der erst-mals 1593-94 erschienenen „Preceptes principaux“ des berühm-ten französischen Rittmeisters. „Sa position à cheval… peut être critiquée; mais plus d’un de ses préceptes sur la mise en main, sur l’appui, sur le tournier etc. etc., méritent encore d’être étudi-és“ (Mennessier). Die schönen Holzschnitte zeigen Zaumzeug, Sporen, Trensen, Schemata für Bewegungsabläufe u.a. – Stellenw. gebräunt; bis S. 140 oben wasserrandig; gest. Titel fleckig, auf-gezogen u. mit mehreren hinterlegten Randabrissen sowie etwas

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Pferdebücher 183

rinnen die Zäumung der Pferde gehandelt. Leipzig, F. Lanckisch Erben, ca. 1670. Qu.-8vo (16:18,5 cm). Mit gest. Titel u. 37 (32 gefalt.) Kupfertafeln. 1 Bl., 181 (recte 179) S., 2 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, bestoßen, fleckig u. teilw. beschabt, Kapital mit Fehl- stelle. 500,–VD 17 23:304026Q (nur in Wolfenbüttel); vgl. Lipperheide Tc 23 (Ausgabe bei Kirchner 1665, anderer Druck mit denselben Tafeln). – Sehr seltenes deutsches Reitschul- und Pferdewerk, erschien zu-erst in 2 Teilen in Dresden 1616 in Folio. Die Kupfer meist mit sche-matischen Reitschulfiguren und Zaumzeug. VD 17 gibt 35 Tafeln und irrig recte 183 S. an. – Stellenw. etwas fleckig, Text gebräunt; vereinzelt mit kl. Wurmgang im äußersten Rand; 1 Tafel mit Einriss bis ins Bild. Exlibris von J. H. Anderhub u. von Hermann Bercke-meyer mit Kaufvermerk, dat. 1963.

– Abbildung links –

828 Liechtenstein, G. v. Von Zaumung der Pferde. Wien, (G. Gelbhaar), 1625. Fol. (36:25 cm). Mit 21 Kupfern auf 20 doppelblattgr. Tafeln. 2 Bll., 48 S., 2 Bll. Neuer Hldr. mit Rsch. 800,–VD 17 23:295302U (nur Wolfenbüttel); Mayer, Wiens Buchdr. I, 204, 992. – Einzige Ausgabe, selten. Einer von den verhältnismäßig we-nig erhaltenen Drucken der Gelbhaar’schen Officin. Fürst Gundakar von und zu Liechtenstein (1580-1658) war österreichischer Staats-mann und Obersthofmeister von Kaiser Ferdinand II. Die schönen Tafeln in kräftigem Druck zeigen hauptsächlich Zaumwerkzeuge. Ein „Appendix an das Liechtenstainische Zaumbbuch“, der weder bei dem Wolfenbütteler Exemplar vorhanden ist noch bei Mayer aufgeführt wird, hier als Faksimile vorhanden (5 S., 1 Bl., enthal-ten Ergänzungen und 3 Seiten Errata). – Etwas fleckig; Tafeln mit Wurmspuren im Falz, meist mit geringem Bildverlust. Exlibris von J. H. Anderhub, dat. 1937 sowie von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Karl & Faber, dat. 1963.

– Abbildung oben –

829 Löhneysen (Löhneisen), G. E. v. Neu-eröffnete Hof- Kriegs- und Reitschul, das ist: Gründlicher Bericht del-la Cavalleria, oder von allen, was zur Reuterey gehörig und einem Cavalier davon zu wissen gebühret. Vor die Augen gestellet von Valentin Trichter. 6 Teile in 1 Bd. Nürnberg, Lochner, 1729. Fol. (39:25,5 cm). Mit gest.

Vgl. Mennessier de la Lance II, 20; Huth 41 (EA 1766). – Zweite Ausgabe des häufig aufgelegten Werks. Die Tafeln mit Darstellung des Pferdeskelettes, verschiedenen Krankheiten, Hufe, Hufeisen etc., 1 Tafel mit Darst. einer Maus. – Etwas gebräunt; Titel etwas fleckig u. mit altem Bibl.-Stempel; Exlibris von Hermann Bercke-meyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

824 Lampe, M. A., H. Davenport u. W. Nagel. Das Pferd. Ein Handbuch über Bau, Pflege, Zucht, Hufbeschlag und Krankheiten des Pferdes, sowie ein ausführlicher Ratgeber über den Reit- und Fahrsport. 3. Aufl. 2 Bde. Leipzig 1908. Gr.-8vo (27:21 cm). Mit 2 farb. Front., 60 teilw. gefalt. Tafeln, 2 farb. zerlegbaren Modellen u. 1500 Textabb. X, 816, 4 S.; 2 Bll., V, 809, XXXII S. Illustr. Or.-Hlwd. – Ränder etwas gebräunt. Exlibris von Her-mann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948. 300,–

825 Lang, R. Geheimnuß-Spiegel, oder Gantz-neu-ent-deckte Wissenschafften, enthaltend, wie ein Pferd, zu hoher Herrschafften höchstem Vergnügen, zu allerhand raren Künsten in gar kurtzer Zeit kan abgerichtet … werden. Augsburg, A. J. Maschenbauer, 1739. Qu.-8vo (15,5:19,5 cm). Mit gest. Front. u. 12 Kupfertafeln. 6 Bll., 52 S. Mod. Prgt. in Pp.-Schuber. 500,–Sehr seltenes Werk mit Beispielen kleiner Kunststücke und Zirkus-tricks. – Etwas stockfleckig; Titel mit Eckabriss u. neu aufgezogen; Tafeln knapp beschnitten, das Front. oben angeschnitten mit etwas Bildverlust u. verso mit privatem Stempel; Vorsatz mit Namens-stempel R. Hartmeyer. Exlibris von J. H. Anderhub sowie von Her-mann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Karl u. Faber, dat. 1963.

– Abbildung Seite 182 –

826 Liberati, F. La perfettione del Cavallo. Rom, Corbellet-ti, 1639. (20,5:15,5 cm). Mit zahlr. Textholzschnitten. 4 Bll., 56 S., 9-24, 73-82, 1 w. Bl., S. 33-144, 137-143, 153-183 (so komplett). Hlwd. d. 19. Jh., Rücken ver- blasst. 400,–BM, 17th cent. Italian Books 484; Huth 20. – Erste Ausgabe. Über Zucht, Pflege und Krankheiten der Pferde. Die Holzschnitte mit Abbildungen von italienischen Brandmarken. – Etwas stockfleckig u. gebräunt; Titel mit leichten Randläsuren. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

827 Lieb, C. J. Reit-Buch, in welchem angewiesen, wie ein Pferd nach seiner Art und Natur zu erkennen, voll-kömlich abzurichten, und zu schönen wol anständigen Geberden zu gewehnen. Nebst dem Gebiß-Buch, da-

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(Löhneysen [Löhneisen], G. E. v.)

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36-37 u. 111 verso angeschnitten mit leichtem Bildverlust; Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1950.

– Abbildung unten –

831 Marchand, J. Kurze und deutliche Anweisung zur Reit-kunst zum allgemeinen Gebrauche für die Kavallerie und für alle Liebhaber der Reitkunst. Dritte vermehrte u. sehr verbesserte Aufl. Berlin, Vieweg, 1794. (16,5:11 cm). Pp. d. Zt. 300,–Titel mit Namenszug; Exlibris von Waldemar Schwalbe. – Dazu: 1. V. Trichter. Neues Leipziger Taschenbuch für Liebhaber der Pferde. 2 Bde. Leipzig, Seegerm 1804. Mit 2 gest. Front. Mod. Ldr. – Bd. 1 Titel mit Namenszug, Bd. 2 Titel mit altem Bibl.-Stempel. – 2. H. Wolff. Kurzgefasste gründliche Anweisung zur Erlernung der Reit-kunst. Hamburg, Nestler, 1840. Mit 1 gefalt. Tafel. Illustr. Or.-Pp. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren und Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 4 Bde.

832 Miles, W. Des Pferdes Fuß und wie er gesund zu er-halten ist. Nach der dritten englischen Ausgabe ins Deutsche übertragen von einem Hannoverschen Ca-vallerie-Officier. Hannover, Jänecke, 1851. 4to (21:17,5 cm). Mit 10 doppelblattgr. lith. Tafeln. VIII, 88 S. Mod. Schweinsldr. mit 2 hs. Rsch. 300,–Vgl. Wellcome IV, 134 u. Huth 152 (engl. Ausg.). – Erste deutsche Ausgabe. – Etwas gebräunt u. stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947.

833 Naumann, B. Beschreibung der wohlapprobirten und berühmten Roß- und Vieh-Medicamente, welche bey dem privilegirten Roß-Arzt… zu haben sind. (Leip-zig?), Selbstverlag, 1801. (18:11 cm). 16 S., 2 Bll. Mod. Ldr. 300,–Sehr seltener Druck, welcher ähnlich auch als mitpaginierter An-hang in seinem Werk „Der aufrichtige Leipziger Roßarzt“ 1780 erschien. Behandelt Medikamente wie Pulver zur Blutreinigung, Theriak, verschiedene Salben und Pillen sowie eine Preisliste. –

Front., 6 gest. Kopfvign., 6 gest. Initialen, 1 ganzs. Wappenkupfer u. 53 (statt 62; 6 doppelblattgr.) Kup-fertafeln. 13 Bll., 66, 96, 114 (recte 112), 136, 144, 104 S., 5 Bll. Mod. Schweinsldr. 1.500,–VD 18 10732187; Nissen, ZBI 2542; Lipperheide Tc 22. – Erwei-terte Ausgabe der berühmten Reitschule und Hippologie, mit den prachtvollen großformatigen Kupfern von A. und E. Nunzer. Text und Tafeln wurden gegenüber den früheren Ausgaben (erstmals 1609) geändert bzw. neu gestochen. Die Tafeln zeigen Dressur-übungen, Turnierszenen, Triumphzüge, Zaumzeug, Sättel, Stallun-gen und die Anatomie des Pferdes. – Stellenw. leicht fingerfleckig; anfangs leicht wasserrandig; 1 Tafel mit kleineren Randläsuren, 2 weitere mit hinterlegten Eckabriss u. geringem Bildverlust. Es feh-len 9 Kupfertafeln. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufver-merk bei Nethe, dat. 1948.

– Abbildung oben –

830 – Vom Zeumen. Gründlicher Bericht des Zeumens und ordentliche Außteilung der Mündtstück und Stangen wie dieselbenn nach eines jeden Pferdts arth und ei-genschafft sollenn gebraücht werden. (Presse des Ad-ministrators Heinrich Julius von Halberstadt und G. E. von Löhneysen), 1588. Gr.-fol. (42,5:31,5 cm). Mit Titel-holzschnitt mit breiter Bordüre u. 132 (121 ganzseit.) Holzschnitten. Titel, 122 (recte 123) num. Bll. Neuer Prgt. unter Verwendung der alten Prgt.-Deckel, diese mit goldgepr. Deckelbordüre u. Mittelstück, fleckig u. berieben. 800,–VD 16, L 2286; Nissen ZBI, 2540; Lipperheide Tc 16. – Erste Ausga-be des frühen Werkes zum Zäumen von Pferden. Es zeichnet sich u. a. durch die manieristisch wirkenden Abbildungen von dekorativ verschlungenem Zaumzeug aus, daneben sind auch vier größere Pferde- bzw. Reiterdarstellungen enthalten. – Gebräunt; teilw. mit Bildabklatsch; Bl. 1 mit altem Bibl.-Stempel; Holzschnitte zu Bll.

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feln. 1 Bl., IV, 8 S. sowie 1 Bl. Verlagsanz. vorgebunden. Mod. Ldr. 800,–Huth 226; Nissen, ZBI 4741. – Das seltene Werk mit den Abbildun-gen nach L. Voltz und E. Volkers. Die Tafeln zeigen ausgewählte Pferde in Landschaften (10 farblith.), das Stamm-Gestüt in Mar-bach und Pferdemarktszenen in Ellwangen, Leonberg, Rottweil u. Waldsee sowie 1 Übersichtskarte Württembergs über das Verhält-nis der Bevölkerung zu der Zahl der Pferde. – Stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

– Abbildung links –

839 Die Pferdlust. Ein Beytrag zur Unterhaltung für junge und ältere Pferdeliebhaber. Nürnberg, Rawische Buch-handlung, 1792. (20,5:13 cm). Mit gest. Front. von A. Gabler nach J. E. Ihle u. 16 Kupfertafeln. 3 Bll., S. 3-208. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch., etwas berieben, Rücken leicht wurmstichig. 1.200,–VD 18 12889415; Huth 57. – Sehr seltenes, schön illustriertes Pferdebuch. Die hübschen Kupfer zeigen einen Reiterhof, ein deutsches Pferd, einen Friesländer, einen Dänemarker, einen Eng-länder sowie ein böhmisches, ein polnisches, ein ungarisches, ein türkisches, ein arabisches, ein barbarisches, ein spanisches, ein neapolitanisches, ein preußisches, ein siebenbürgisches, ein wallachisches und ein russisches Pferd, jeweils mit figürlicher, landschaftlicher und architektonischer Staffage. – S. 193-208 mit Randfleck, sonst sauber; Front. mit 2 kleinen Randhinterlegungen. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk Hauswedell, dat. 1948.

– Abbildung unten –

840 Pinter von der Au, J. C. Neuer, vollkommener, ver-besserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt, J. P. Andreae für G. H. Oehrling, 1688. Fol. (32:21,5 cm).

Fleckig u. gebräunt; letzte 2 Bll. teilw. lose. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

834 (Nevers, P. J. M.-M. de). Der vollkommene Kutscher. Nach der zwoten französischen Ausgabe. Frankfurt u. Leipzig, Perrenon, 1778. (20,5:13 cm). Mit gest. Front. Pp. d. Zt. mit Umschlag u. Rsch. 300,–Titel mit altem Stempel. – Dazu: 1. J. Hivre. Anleitung zur vollstän-digen Pferdkunde, als Folge meiner Reisen. Kempten, Kösel, 1787. Mit gefalt. Kupfertafel. Mod. Ldr. – Huth 52. – Kupfertafel stark u. Text gegen Ende etwas sporfleckig. – 2. E. H. Meisner. Handbuch für Pferdeeigenthümer. Dritte Aufl. Leipzig 1806. Mit Textkupfer. Mod. Ldr. – 3. F. X. J. Schreiner. Die Fahrkunst theoretisch und praktisch dargestellt. Neue Ausg. München, Lindauer, 1837. Mit 5 gefalt. Tafeln. Etwas späterer Hldr. mit Rvg. – Alle Bände mit leich-ten Gebrauchspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk. – Zus. 4 Bde.

835 Oeynhausen, B. v. Leitfaden zur Abrichtung von Reiter und Pferd, nebst der Zäumungslehre und einem An-hange über Schulreiterei. 2. verm. u. verb. Aufl. Wien, Heubner, 1851. (21:14 cm). Mit 5 gefalt. lith. Tafeln. XI, 143 S. Späterer Pp. mit hs. Rsch., Rücken ver- blasst. 250,–Huth 180. – Text stockfleckig u. wasserrandig; Vorsatz mit privatem Stempel. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

836 Opera della medicina de cavalli, composta da diversi antichi scrittori; et a commune utilità di Greco in buona lingua volgare ridotta. Nuovamente ristampata. Vene-dig, G. Giglio, 1559. (15,5:10 cm). Mit 2 Druckermarken. 184 num., 6 nn. Bll. Hldr. d. 18. Jh. mit Rückenvergol-dung u. späteren Papierbezügen, leicht berieben. 300,–Durling 2315; Ceresoli 388; Choulant, Handb. 422. – Dritte italieni-sche Ausgabe, erstmals 1543. Die griechische editio princeps der wahrscheinlich Anfang des 10. Jh. veranstalteten Sammlung war Basel 1537 erschienen. – Leicht stockfleckig, stellenw. oben leicht wasserrandig; Titel mit Hinterlegung im Falz, kleiner Randläsur u. verso mit Namenszug. Exlibris von Hermann Berckermeyer mit Kaufvermerk, dat. 1950.

837 Ordonnance du roi, pour régler l’exercice de toutes les troupes a cheval. Du premier Mai 1777. Metz, J.-B. Collignon, 1777. (18,5:12,5 cm).1 Bl., V, 152 S. Mod. Hldr. 300,–Unbeschnitten; anfangs stellenw. leicht wasserrandig. – Dazu: J. J. E. Roy. Histoire de la chevalerie. Tours, Mame, 1839. (18:11 cm). Mit gest. Front., Kupfertitel u. 2 Kupfertafeln. 1 Bl., 307 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. blindgepr. Deckeln, etwas berieben. – Zus. 2 Bde.

838 Die Pferdezucht Württembergs. Abbildungen aus-gezeichneter Zucht-Pferde aus den Privat-Gestüten S. Maj. des Königs und dem Königlichen Land-Gestüte. Stuttgart, Ebner & Seubert, 1857. Qu.-4to (23,5:31,5 cm). Mit grenzkol. lith. Karte u. 15 (10 farb.) lith. Ta-

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(Pinter von der Au, J. C.)

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castle ou nouveau traité de cavalerie, geometrique, the-orique et pratique. Lausanne u. Genf, Bousquet, 1744. XIV, 190 S. Zus. 3 Werke in 1 Bd. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch. sowie goldgepr. Wappensupralibros der Familie von Carlowitz, etwas berieben. 300,–Huth 33 (II.) u. 71 (I.); Mennesier de la Lance I, 157 (III.). – Etwas gebräunt u. stockfleckig.

Mit Kupfertitel u. 24 (statt 25; 3 doppelblattgr. u. 14 gefalt.) Kupfertafeln. 1 Bl., 456 S., 4 Bll. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rückenschild. 800,–VD 17 3:311219G; Nissen, ZBI 3185; vgl. Lipperheide Tc 29 (EA. 1664). – Zweite Ausgabe des seltenen Pferdebuches. Behandelt Zucht u. Pflege, Rassen, Verwendung, Reitausbildung u. Dressur sowie auf 78 S. die „Artzney-Mittel“. – Teilw. gebräunt bzw. stock-fleckig, die Tafeln stärker; vereinzelte kleine Wasserränder; gest. Titel mit hinterlegten Randläsuren; 1 Tafel zur S. 155 nur zur Hälfte vorhanden (oben als fehlend gezählt), eine weitere sowie der gest. Titel seitlich bis über den Bildrand angeschnitten mit geringem Bildverlust; mehrere der gefalt. Tafeln mit hinterlegten Einrissen im Bild u. teilw. mit Knickspuren; 1 Tafel u. S. 313 mit großem Fleck im Text bzw. am Bildrand. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Hauswedell, dat. 1948.

– Abbildung rechts –

841 Pluvinel, A. de. L’instruction du Roy en l’exercice de monter a cheval. – Reitkunst. Von der rechten und al-lergewissesten Art und Weise Pferd abzurichten. Jetzo von newem ubersetzt. Frankfurt, M. Merian, 1640. Fol. (32:22 cm). Mit gest. Porträt, Wappenkupfer u. 42 (statt 57) doppelblattgr. Kupfertafeln von M. Merian nach C. de Passe. 7 Bll., 144 S. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rsch. 1.200,–Mennessier de la Lance II, 331; Nissen, ZBI 3201; Wüthrich II, 43b; noch nicht im VD 17. – Zweite Ausgabe mit französisch-deutschem Paralleltext und Merians schönen Nachstichen, „elles sont aussi belles que les originaux“ (Mennessier). – Teilw. wasserrandig; et-was gebräunt; Vorsatz mit Namenszug; Titel, Vorsatz u. zahlreiche Tafeln mit hinterlegten Randläsuren. Es fehlen 15 Kupfertafeln. Ex-libris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Hauswedell, dat. 1947.

– Abbildung oben –

842 Politz, A. Kurze Anweisung zum Reiten und Zureiten wie auch Bemerkungen über die Wahl eines Reitpferdes und über mancherley Fehler der Pferde. Magdeburg 1803. (18:11 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 6 Bll., 116 S. – Angebunden: J. C. Zehentner. Kurzer und deutlicher Unterricht zur Anweisung eines jungen Cavaliers im Rei-ten. Frankfurt an der Oder, Strauß, 1783. Mit 9 gefalt. Kupfertafeln. 166 S. – (C. Bourgelat). Le nouveau New-

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Abhandlung über Anatomie und Dressur von Reitpferden, die Ta-feln mit entsprechenden Abbildungen, vorwiegend schematischen Reitschulfiguren. – Stockfleckig; Tafel 12 unten angeschnitten mit etwas Bildverlust. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufver-merk, dat. 1948.

846 Ridinger, J. E. Vorstellung und Beschreibung de-rer Schul und Campagne Pferden nach ihren Lectio-nen. Augsburg, J. E. Ridinger, 1760. Fol. (31:23 cm). Mit gest. Titel u. 46 Kupfertafeln. 35 S. – Angeb.: Ders. (Das Carousel. Ebda, 1761?). Mit 16 Kupfer-tafeln. 8 S. Alter Ldr., beschabt und bestoßen, Ecken ergänzt. 2.000,–

Thienemann 646-692 und 693-707; Mennessier de la Lance II, 429. – Die vollständige sogenannte „Kleine Reitschule“ mit dem häufig fehlenden „Karussell-Anhang“ mit historischen Turnierdar-stellungen sowie einem Plan eines Turnierplatzes. Deutsch-franzö-sischer Text. – Fleckig bzw. stockfleckig; gest. Titel mit Stempel einer Adelsbibliothek, leicht wasserrandig u. mit Braunfleck am Außensteg; erste Textbll. mit kleineren Randhinterlegungen; letzte Kupfertafeln des Karussells oben im w. Rand etwas wasserrandig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948 so-wie ein gest. Wappenexlibris mit Jagdelementen.

– Abbildung unten –

843 Prizelius, (J. G.). Der Bereiter. Braunschweig, Waisen-haus-Buchhandlung, 1774. (20:13 cm). Mit 9 gefalt. Kupfertafeln. 262 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg., berieben, Rücken rissig. 500,–Nicht bei Huth. – Die Kupfertafeln zeigen Reitschuldarstellungen, ferner Geräte u. Zaumzeug. – Titel mit Namenszug Wrangel. Exlib-ris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1950.

– Abbildung oben –

844 – Vollständige Pferdewissenschaft. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig, Weidmanns Erben u. Reich, 1777. 4to (26:22 cm). Mit gest. Titelvign. u. 50 (statt 51) gefalt. Kup-fertafeln. XXXII, 606 S., 9 Bll. Mod. Schweinsldr., fleckig. 500,–Nissen, ZBI 3246; Huth 48; Lipperheide Tc 56. – Die Kupfertafeln mit 18 Reitschuldarstellungen sowie Abbildungen zu Anatomie, Pferderassen, Stallungen, Geräten, Geschirren und Zaumzeugen, Sätteln, Wagen u. a. Am Anfang ein „Verzeichniß derer in die Pfer-dewissenschaft einschlagenden Bücher“. – Leicht gebräunt u. fleckig. Es fehlt die Tafel 50. Titel mit zwei alten Namenszügen, darunter (von?) Bielke. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

– Abbildung unten –

845 Quast, W. F. L. v. Das Reitpferd. Zweite Ausgabe. Berlin u. Leipzig, Nauck, 1815. (20,5:12,5 cm). Mit gest. Titel-vign. u. 23 (16 gefalt.) Kupfertafeln. XII, 407 S. Marmor. Kartonage d. Zt. mit hs. Rsch. 300,–

Nr. 843

Nr. 844

847 Robertson, D. Pferd-Arzney-Kunst, oder: Gründlicher Unterricht, die äusserliche und innerliche Gebrechen der Pferde zu heilen. Frankfurt u. Leipzig, Knoch u. Eß-linger, 1761. (18:11 cm). Mit gefalt. Kupfertafel. Mod. Ldr. 300,–

Tafel am Bug etwas eingerissen. – Dazu: 1. C. Bourgelat. An-fangsgründe der Vieharzneykunst. Suppl. angebunden. Danzig, Flörke, 1772-73. Mod. Hldr. – 2. Wopperer. Gründliche Abhand-lung von der Pferd-Kenntniß. Pest, Trattner, 1799. Alte Kartonage, Rückdeckel mit kleineren Wasserschäden. – Huth 64. – Teilw. mit Wurmspuren. – 3. J. A. Kersting. Zeichenlehre oder Anweisung zur Kenntniß und Beurtheilung der vorzüglichsten Beschaffenheit ei-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Robertson, D.)

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850 Rüxner, G. Thurnier Buch. Von Anfang, Ursachen, ur-sprung, und herkommen, der Thurnier im heyligen Rö-mischen Reich Teutscher Nation. Frankfurt, G. Rab für S. Feyerabend u. S. Hüter, 1566. Fol. (33:22 cm) Mit Ti-telholzschnitt, 1 doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel und 80 teilw. wiederh. Textholzschnitten von J. Amman sowie ca. 300 Wappenholzschnitten im Text. 6 nn., 243 röm. num., 3 nn. Bll. – Beigedruckt: (H. v. Franco-lin.). Thurnier Buch. Wahrhafftige Beschreibunge aller Kurtzweil und Ritterspil, so Herr Maximilian, Ertzhertzog zu Oesterreich dem Herrn Ferdinand, erwehlten Römi-schen Keyser zu wolgefallen, in der Statt Wien lassen halten. Ebenda 1566. Mit doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel, 28 Textholzschnitten von J. Amman u. 45 Wap-penholzschnitten 4 nn., 81 röm. num. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. unter Holzdeckeln mit 2 Schließen, etwas berieben u. fleckig. 2.000,–VD 16, R 3544; Adams R 877; New Hollstein, Amman Book illus-tr. 30; Becker, Amman 8a; Andresen I, 355 ff., No. 225 A-B; vgl. Lipperheide Tb 10 (2. Ausg. v. 1578). – Erste Frankfurter Ausgabe mit den Holzschnitten Ammans. Die vierte des Rüxner’schen (1. A. Simmern 1530) und zweite von Francolins (1. A. Wien 1561) Tur-nierbuch. Berühmte Beschreibung von 36 im Reich abgehaltenen Turnierspielen sowie des Wiener Turniers, das der spätere Kaiser Maximilian II. für seinen Vater Ferdinand I. veranstaltete. – Stellenw. fleckig; anfangs sowie gegen Ende mit kleinem seitl. Wasserrand; Titel bis Bl. 22 mit großem Braunfleck, nach hinten schwächer wer-dend, letzte Bll. ebenso; Titel u. Bl. 208 mit kleinem Einriss oben. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947.

– Abbildung oben –

851 Sammelalbum. Ausschnitte aus Zeitungen über Pfer-de ab 1945 (hs. Titel). Deutschland 1945-1961. Gr.-4to (30,5:23 cm). Ca. 140 Bll. mit ca. 600 Zeitungsaus-schnitten. Mod. Schweinshldr., etwas fleckig.*# 300,–Die Zeitungsausschnitte behandeln ein breites Spektrum an The-men rund um das Pferd, darunter Pferderennen und Wetten, Jagd, Olympia, Zirkus, Wildpferde, Zucht und Dressur, den Einsatz von Pferden im Militär und in der Wirtschaft, die Unterhaltungskosten eines Pferdes, der Ersatz des Pferdes durch das Automobil etc.

nes Pferdes. Herborn 1804. Mod. Ldr. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kauf-vermerk. – Zus. 4 Bde.

848 Rossarznei. – Deutsche Handschrift auf Papier. Deutschland, um 1800. 4to. Blattgr. 21:17 cm. Deut-sche Kursive in brauner Tinte. 31 Bll., das letzte w. Mod. Ldr.*# 300,–Pferdemedizinisches Handbuch, welches aus drei Teilen besteht. Der erste Teil behandelt Krankheiten, der zweite Heilmethoden, der dritte Arzneikünste. Im Vorwort wird ein ähnliches Werk erwähnt, welches 1790 in Erlangen bei Jacob Palm gedruckt wurde. – Fle-ckig u. wasserrandig; Tinte der letzten beiden Textbll. verblasst. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

849 Rusio, L. La mareschalerie, ou sont contenuz remedes tres-singuliers contre les maladies des chevaux: Avec pusieurs figures de mors. Le tout nouvellement reveu, corrigè et augmenté sus un vieil original. Paris, A. Perier, 1610. 4to (23,5:18,5 cm). Mit zahlr. Textholzschnitten. 6 nn., 112 (recte 114) num. Bll. – Angebunden: F. Griso-ne. L’escuirie. En laquelle est monstre l’ordre et l’art de choysir, donter, piquer, dresser et manier les chevaux. Ebenda 1610. Mit zahlr. Textholzschnitten. 4 Bll., 184 (recte 192) S., 4 Bll. – C. Fiaschi. Traicte de la maniere de bien emboucher, manier, et ferrer les chevaux. Eben-da 1611. Mit zahlr. Textholzschnitten. 2 nn., num. Bll. 5-104 (fehlt Bl. 75), 2 nn. Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rücken-titel, fleckig u. angestaubt. 1.500,–I. Vgl. Brunet IV, 1464 u. Huth 3. – Spätere Ausgabe. Lorenzo Ru-sio (1288-1347) war Franziskanermönch und Tierarzt. – Titel mit kleinem Eckausschnitt. – II. Huth 7; vgl. Brunet II, 1759. – Späte-re Ausgabe. – III. Mennessier de la Lance, 481; Huth 7. – Fünfte französische Ausgabe, das italienische Original erschien 1556 in Bologna. – Bl. 9-55 unten mit kleinem Wasserrand. Es fehlt Bl. 75. – Insgesamt etwas gebräunt u. stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1949. – Zus. 3 Werke in 1 Bd.

** Three works in 1 vol., the third work missing 1 leaf. – Browned and foxed; bookplate to endpapers; torn out to margin of title of first work; small waterstaining to pages 9-55 of third work. Con-temporary vellum, stained and dusted.

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Pferdebücher 189

übers. u. mit Vorrede u. Anhang vermehrt von C. H. Wil-cke. Leipzig u. Großglogau, Günther, 1767. Fol. (35,5:25 cm). Mit gest. Porträt, gest. Titelvign. u. 61 Kupferta-feln. 6 Bll., 272 (recte 270) S. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rückentitel, berieben u. angestaubt. 800,–

Huth 31; vgl. Mennessier de la Lance II, 490, Nissen, ZBI 3592 u. Wellcome V, 29. – Erste deutsche Ausgabe. Prächtig ausgestattete Pferdemedizin. Die lt. Mennessier an Ruini angelehnten großforma-tigen Kupfer zeigen anatomische Ansichten des gesamten Pferde-körpers, Detailansichten der Muskeln, Organe, des Seklettes sowie verschiedene Werkzeuge zum Beschneiden bzw. Beschlagen von Pferden. 2 hs. Bll. Register angebunden. – Tafeln etwas gebräunt u. teilw. in der oberen Ecke etwas wasserrandig; ab S. 230 bis Ende mit seitlichem Braunfleck; Titel mit alten Namenszug von P. H. Ot-terlein; Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947.

– Abbildung links –

854 (Sbarra, F. Sieg-Streit deß Lufft und Wassers. Freuden-Fest zu Pferd zu dem Glorwürdigsten Beyläger Beeder Cayserlichen Majestäten Leopoldi deß Ersten … und Margarita, gebohrner Königlichen Infantin auß Hispani-en. Wien, Cosmerovius, 1667). Daraus: 14 (1 doppel-blattgr.) Kupfertafeln. Verschiedene Blattgr. in 8vo (13) u. 4to (1). Mod. Schweinsldr., fleckig. 200,–

VD 17 23:248829K (eine von 2 Varianten); Lipperheide Sc 8; vgl. Hollstein XIV, S. 211. – Tafelfragment der ersten deutschen Aus-gabe. Enthält 14 Tafeln zum Reiterballett: nummeriert „Prima“ bis „Decima quarta“. Dazu eine lose Tafel in gr.-4to mit dem Motiv des Rossballetts „Abbildung deß Tempels der Ewigkeit“, dat. Januar 1667 wohl von M. Merian. – Etwas fleckig; Tafel 14 (4to) mit leich-ten teils hinterlegten Randläsuren bzw. seitlich angeschnitten mit leichtem Bildverlust; unbedrucktes Bl. vorne eingehängt mit altem hs. Titel. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947.

855 Schreiner, F. X. J. Die Reitkunst theoretisch und prack-tisch dargestellt. München, J. Lindauer, 1821. (20:12,5 cm). Mit gest. Titel mit Vign., gest. Porträt u. 9 gefalt. lithogr. Tafeln v. J. Päringer. XVI, 407 S. Etwas späterer Pp. mit hs. Rsch., berieben u. etwas bestoßen. 400,–

852 Santa Paulina, N. & L. L’arte del cavallo. Padua, Stam-peria del Seminario, 1696. Gr.-4to (28,5:21,5 cm). Mit gest. Front., gest. Porträt u. 10 schemat. Figuren im Text. 6 Bll., 208 S. Neuer Schweinsldr, fleckig. 400,–

BL, 17th Cent. Italian Books 820; Huth 27; nicht bei Mennessier u. Podeschi. – Erste und wohl einzige Ausgabe des seltenen, dem Großherzog Cosimo III. de Medici gewidmeten italienischen Pfer-debuches. Die beiden ersten Bücher, von Nicola Santa Paulina, enthalten die eigentliche Reitschule; das dritte Buch, von Luigi Santa Paulina, behandelt „il modo di usarlo in guerre & in festa“. – Stellenw. stockfleckig u. vereinzelte Braunflecken; ab S. 194 im Falz verstärkt. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufver-merk, dat. 1947.

853 Saunier, J. v. Vollständige Erkenntniß von Pferden, de-ren Zergliederung, guten und schlechten Eigenschaf-ten, Krankheiten und darwider dienlichen Mitteln. Hrsg. durch dessen Sohn C. v. Saunier. Aus dem Französ.

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Schreiner, F. X. J.)

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861 Tennecker, S. Vereinigte Wissenschaften der Pferde-zucht für Liebhaber der Pferde und der Reitkunst. 6 Hefte in 2 Bdn. Leipzig, T. Seeger, 1797-99. (15:11 cm). Mit gest. Titelvign. u. 19 (1 kol.) teils gefalt. Kupferta-feln. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben u. leicht ver- zogen. 300,–Huth 63. – Titel von Bd. 2 gibt irrig 8 Hefte an, vorliegend komplett. – Gebräunt u. stockfleckig; Bd. 1 Titel mit Namenszug. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1949.

862 Textor, J. N. Vernunft- und erfahrungsmäßiger Be-richt wie die giftig ansteckende Vieh-Seuchen unter dem Hornvieh und Pferdten wohl erkannt, präservirt und curiret werden können. Neue Aufl. Frankfurt u. Leipzig, Metzler, 1764. (17,5:11 cm). Pp. d. Zt. mit hs. Rückenschild, berieben, Rücken mit kleineren Fehl- stellen. 400,–Stellenw. leicht wasserrandig. – Dazu: 1. J. A. Gaab. Practische Pferd-Arzney-Kunst, oder der durch lange Erfahrung sicher curi-rende Pferde-Arzt. Schwabach, Mizler, 1771. Mit 2 gefalt. Kupferta-feln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg. – Titel mit Namenszug. – 2. G. P. Mogalla. Ueber Krankheiten der Pferde. 3. Aufl. 2 in 1 Bd. Breslau, Korn, 1801. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. Neuer Ldr. – Vereinzelt was-serrandig u. fingerfleckig. – 3. T. Schäfer. Des alten Schäfer Tho-mas seine Kuren an Pferden. Mit einer Vorrede von Tennecker. 2. Aufl. Glogau, Flemming, 1834. Pp. d. Zt. – Titel mit Namenszug. – Insg. etwas stockfleckig oder gebräunt. Alle mit Exlibris von Her-mann Berckemeyer u. Kaufvermerk. – Zus. 4 Bde.

863 (Thieme, J. C.). Von Wild und Weydwerck. Von Pfleg- und Wartung der Pferde. Vom Vogelfang. Von der Fi-scherey. 4 Teile in 1 Bd. (Dresden 1670). Kl.-4to (20,5:16 cm). Mit 4 gest. Titeln u. 3 Kupfertafeln. S. 1023-1266, 1307-1364. Mod. Pp. (= Haus- Feld- Artzney- Koch-Kunst- und Wunder-Buchs, Theil 11-12 u. 14- 15). 300,–Vgl. VD 17 12:631581W, Weiss 3827, Lindner 11.2063.03 u. Horn-A. 304 (Gesamtwerk). – In zahlreichen Ausgaben erschienen, vorliegend nur 4 Teile des insgesamt 20 Teile umfassenden Wer-kes. „Sehr umfangreiches Kompendium des täglichen Lebens“ (Weiss). – Stockfleckig; zwei der Tafeln mit kleineren hs. Notizen im Bild; Vorsatz mit alten Notizen, dat. 1831 u. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk aus der Auktion Arenfels bei Nethe, dat. 1951.

864 Trichter, V. Curiöses Reit-, Jagd-, Fecht-, Tantz- und Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, Gleditsch, 1742. Gr.-8vo (23:14 cm). Mit gest. Front. u. 1 gefalt. Kup-fertafel. 7 Bll., 2366 Sp. Mod. Prgt. mit Rsch., etwas berieben. 400,–Lindner 11.2093.01; Derra de Moroda 2513; Zischka 73; Lipperhei-de Dc 22; Hayn-G. VII, 583. – Einzige Ausgabe des umfangreichen Lexikons der „adeligen Künste“. Das von Bernigeroth nach Eben-echt gest. Front. zeigt im Vordergrund ein maskiertes vornehmes Paar beim Tanz, im Hintergrund Reit-, Fecht- u. Jagdszenen. Die Falttafel zu Sp. 2083 mit schematischen Reitschulfiguren. – Un-beschnitten. Stockfleckig; erste Bll. leicht wasserrandig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Karl & Faber, dat. 1951.

Viehartznei. Thier vnd viehs. Auß Varrone, Plinio, Ver-gilio, Palladio etc. Frankfurt, Egenolff, 1535. Siehe Nr. 744.

865 Der vollkommene und wohlunterrichtete Kutscher oder Anweisung, wie man Pferde erziehen, ihre Fehler und Gemüthsbeschaffenheit kennen lernen, sie zurei-ten, einfahren und richtig beurtheilen soll. Von F. L. v. H., der seit 30 Jahren Equipage hielt. Leipzig, Baumgärtner, (1801). (18,5:11,5 cm). Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bll., 196 S. Mod. Schweinsldr. mit hs. Rsch., fleckig u. ange-staubt. 300,–Huth 67. – Erste Ausgabe, selten. Behandelt auch Krankheiten der Pferde sowie die Pflichten der Kutscher und Stallknechte. – Ge-bräunt u. etwas stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1949.

866 Wachtler, G. v. Zusammengefasste Grundsätze über Zucht und Haltung von Pferden und Rindern mit be-

Lipperheide Tc 70 (kennt nur die Tafeln); Dussler 183. – Einzige Ausgabe, selten. Die Tafeln sind Inkunabeln der Lithographie, sie zeigen 3 Pferde und schematische Darstellungen. – Etwas stock-fleckig. Vorsatz mit Namenszug u. mehreren Exlibris, darunter eins von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

856 Sind, J. B. v. Die Kunst Pferde zu zäumen und zu be-schlagen, nebst einer kurzen Anweisung, junge Pfer-de zum allgemeinen Gebrauch besonders aber zum Kriegs-Dienst geschickt abzurichten. 3. Aufl. 2 Teile in 1 Bd. Frankfurt u. Leipzig, H. L. Brönner, 1771. (16,5:9 cm). Mit 4 gefalt. Kupfertafeln u. 1 gefalt. Tabelle. Karto-nage d. Zt., mit starken Gebrauchspuren. 300,–Vgl. Huth 41 (Ausg. 1766). – Titel verso mit Exlibris. – Dazu: 1. J. A. F. (Reinhart). Die Zäumung der Pferde nach richtigen Grundsät-zen der Bewegungskunst dargestellt. Hof, Grau, 1804. Mit gefalt. Kupfertafel. Hldr. d. Zt. – 2. M. Swoboda. Zähmung und Abrichtung der Wildfänge. 2 Teile in 1 Bd. Wien, Heubner, 1824. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln u. gefalt. Tabelle. Hldr. d. Zt. – 3. J. C. G. Lüpke. Kur-zer Entwurf einer Hufbeschlags-Lehre für Cavalleristen, Pferdebe-sitzer und Beschlagschmiede. Halle, Anton, 1828. Mit lith. Tafel. Pp. d. Zt. – Vgl. Huth 108 (ähnl. Werk). – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren und Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 4 Bde.

857 Solleysel, J. de. Le veritable parfait Mareschal… Der wahrhafftig-vollkommene Stall-Meister… sampt einem Tractat von der Stuterey. 2 in 1 Bd. Genf, Widerhold, 1677. Fol. (35:21 cm). Mit gest. Front., 1 blattgr. Wap-penkupfer im Text, 7 Kupfertafeln (dav. 1 doppelblattgr.), 17 Textkupfer sowie Textholzschnitte. 15 Bll., 824 (rec-te 826) S.; 6 Bll., 40 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, fleckig u. angestaubt, Schließbänder defekt; Vorsätze erneuert. 400,–VD 17 3:311389H; Mennessier II, 527; vgl. Huth 22. – Zweispra-chige Ausgabe des häufig aufgelegten klassischen Pferdehand-buches; die Originalausgabe erschien 1664. – Stockfleckig; teilw. unten etwas wasserrandig; das letzte Bl. mit Läsuren im Falz. Ex-libris von Graf von Klinckowstroem sowie Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Hauswedell, dat. 1948.

858 Sternberg, P. Pardubitzer Skizzen. 12 Blätter. Wien, F. Beck, um 1890. Quer-gr.-fol. (36:47,5 cm). Mit farb. lith. Titel u. 11 farb. lith. Tafeln von E. Hölzel. Illustr. Or.-Hlwd., fleckig. 300,–Die hübschen Tafeln zeigen Renn- und Jagdszenen zu Pferd. – Ge-bräunt u. etwas fleckig, Tafeln teilw. gelockert, 1 lose.

859 (Stradanus, J. Equile Ioannis Austriaci Caroli V. Imp. F. In quo omnis generis generosissimorum equorum ex varijs orbis partibus insignis delectus. Antwerpen, P. Galle, um 1580). Qu.-4to (25:33 cm). 30 (statt 39) Kupfertafeln von H. Goltzius, H. Wierix u.a. nach J. Stradanus. Alter Pp., stark fleckig u. Ecken etwas be-stoßen. 2.000,–New Hollstein, J. Stradanus III, 528ff.; vgl. Mennessier de la Lance II, 537 (um 1568), Huth 10 u. Lipperheide Tc 13 (Nachstiche von Marcus Sadeler). – Seltene, erstmals um 1568 erschienene Fol-ge von prächtigen Kupferstichen mit Darstellungen von Pferden verschiedener Rassen aus dem Marstall Johanns von Österreich. Vorliegend folgende Tafeln nach New Hollstein: 528-31, 533-37, 539-42, 545-548, 550, 552-556, 559-562, 564-566. Dazu zwei Du-bletten (547 u. 562), oben nicht mitgezählt. – Teilw. fleckig u. mit hinterlegten Randläsuren, einige Einrisse bis ins Bild. Es fehlen der gest. Titel und 9 Kupfertafeln. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk bei Nethe & Venator, dat. 1952.

– Abbildung Seite 189 oben –

860 Stubenberg, J. W. v. Norma seu regula armentorum equinorum. Wien, Rickhes für Hertz, 1662. 4to (20:15 cm). Mit gest. Titel. 4 Bll., 111 S., 2 Bll. Marmor. Pp. d. Zt., Rücken mit späterem Papierbezug u. defekt berie-ben u. bestoßen. 300,–VD 17 23:000418C; Huth 22. – Erste Ausgabe. Johann Wilhelm von Stubenberg „taucht in der zweiten Hälfte des dreißigjährigen Krieges bei dem Fürsten von Oldenburg, dem berühmten Pferde-züchter, Anton Günther auf… und gab auch ein Buch in lateinischer Sprache über Pferdegestüte heraus“ (ADB XXXVI, 705). – Gering stockfleckig.

Pferdebücher 191

minimalem Bildverlust. – II. VD 17 3:002542K; Mennessier de la Lance II, 649; Nissen, ZBI 4426. – Zweite, gegenüber der ersten von 1672 erweiterte Ausgabe, mit lateinisch-deutsch-italienisch-französischem Paralleltext. Hier in der Variante mit Widmung an Kaiser Leopold I., ein Teil der Auflage erschien mit Widmung an Herzog Rudolf August von Braunschweig-Lüneburg. Die Tafeln zeigen u.a. Reitbahn, verschiedene Pferderassen und Hybride, Deckvorrichtungen, berühmte Pferde wie Bukephalos u. Kuriosi-täten. – Gest. Titel mit kleinem Einriss unten; S. 67 mit Eckabriss im Außensteg; wenige Tafeln mit teils hinterl. Randläsuren, davon 3 mit geklebtem Einriss bis ins Bild; mehrere Tafeln wasserrandig u. 2 Tafeln braunfleckig. – Insgesamt etwas stockfleckig; Exlibris von Kitzscher sowie Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1948. – Zus. 2 Werke in 1 Bd.

– Abbildung oben –

869 Xenophon. Buch über die Reitkunst übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Friedrich Jacobs. Gotha, Perthes, 1825. (20,5:13,5 cm). Mit Kupfertafel. VIII, 226 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben u. ver-blasst. 300,–

Titel mit Dublettenstempel sowie privatem Stempel. – Dazu: 1. A. v. Lengerke. Die mecklenburgische Pferdezucht. Berlin, Rei-mer, 1827. Mod. Ldr. – Huth 106. – Vorstücke u. S. 1-2 teilw. vom Buchblock gelöst. – 2. K. L. Schwab. Anleitung zur äussern Pfer-dekenntniss. Ein Handbuch. 3. verb. Aufl. Zürich, Füßli, 1836. Mit gefalt. lith. Tafel. Pp. d. Zt. mit Rsch. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren und Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 3 Bde.

870 Zehentner, J. C. Gründliche Abhandlung der Kunst, Pferde zu kennen. Zwote Aufl. Frankfurt u. Leipzig, A. G. Braun, 1766. (18,5:11 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. 20 Bll., 344 S. – Angebunden: Ders. Kurzer und deutlicher Unterricht zur Anweisung eines jungen Cavaliers im Reiten. Dritte Aufl. Frankfurt an der Oder, A. G. Braun, 1769. Mit 9 (8 gefalt.) Kupfertafeln. 11 Bll., 152 S. – Vor-gebunden: Des sorgfältigen Hauswirthes nöthigste Wissenschaften bey Pferden solche nicht allein wohl zu erhalten sondern auch bey Entstehung einer Krankheit glücklich zu kuriren. Langensalza, J. C. Martin, 1769. 8 Bll., 236 S., 2 w. Bll. Hprgt. d. Zt. mit Rsch., etwas fleckig. 300,–

VD 18 10874224, 1196491X u. 12849510. – Stockfleckig. Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1947.

sonderer Berücksichtigung der österreichischen Alpen-länder. Wien, C. Gerold’s Sohn, 1872. Gr.-8vo (25,5:17 cm). Mit 24 getönten Lith. 2 Bll., 109 S., 1 Bl. Gold- u. blindgepr. Or.-Lwd., leicht berieben. 300,–Nicht bei Huth u. Nissen. – Die Tafeln zeigen Pferde und Hornvieh. – Stockfleckig; Titel mit Stempel „Fürstl. Salm’sche Herrschafts-Ver-waltung Neuchilli Südsteyermark“. Exlibris von Hermann Bercke-meyer mit Kaufvermerk, dat. 1948.

867 Wiesenthal, F. S. v. Vollständige Reitschule dem ange-henden Bereiter gewidmet. Koblenz 1791. (20:12,5 cm). Mit gefalt. Kupfertafel. Mod. Hldr. 300,–Unbeschnitten. – Dazu: 1. Anfangs-Gründe zur Reitkunst um sich mit den höchst nöthigen Stücken derselben bekannt zu machen. Jena 1788. – Angebunden: Regnier. Memoire sur la maniere de connaitre et comparer la force des chevaux. O. O. 1807. Mit gefalt. Kupfertafel. Mod. Hldr. – Unbeschnitten. – 2. M. von Weyrother. Anleitung wie man die passendste Stangen-Zäumung finden kann. Wien 1814. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. Mod. Schweinsldr. – Huth 83. – Titel mit privatem Stempel. – 3. G. Biel. Einiges über edle Pfer-de. Dresden 1830. Mod. Hlwd. – Huth 112. – Vorsatz mit privatem Stempel. – Alle Bände mit leichten Gebrauchspuren und Exlibris von Hermann Berckemeyer mit dat. Kaufvermerk. – Zus. 4 Bde.

868 Winter (von Adlersflügel), G. S. Wolberittener Ca-vallier: Oder Gründliche Anweisung zu der Reit- und Zaum-Kunst. – Bellerophon, sive eques peritus. 2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Endter, 1678. Fol. (33,5:22 cm). Mit gest. Front., 104 Reitschul-Kupfertafeln u. 66 (64 doppelblattgr.) Kupfertafeln mit Zäumen, ferner 31 schemat. Textholzschn. 7 Bll., 191, 7 S. – Ange-bunden: Ders. Tractatio nova et auctior de re equaria. – Neuer und vermehrter Tractat von der Stuterey oder Fohlen-Zucht. Nürnberg, Endter, 1687. Mit gest. Ti-tel, 47 Illustrationen auf 46 (7 gefalt.) Kupfertafeln, 1 Textholzschnitt u. 1 doppelblattgr. Tabelle. 11 Bll., 223 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg., diese stark oxydiert, berieben, Ecken bestoßen. 2.000,–I. VD 17 3:002431Q; Mennessier de la Lance II, 649 f.; Lipperhei-de Tc 33. – Erste Ausgabe. Winters Hauptwerk, mit latein.-deut-schem Paralleltext. Geschätzt besonders wegen der von Tröschel u. Schurtz gestochenen schönen Reitschulkupfer. Bei manchen Expl. zählt man irrig 171 Tafeln, 1 Tafel gehört jedoch zu Winters häufig mitgebundenem „Roß-Arzt“, der hier nicht beigegeben ist (vgl. Lipperheide a.a.O.). – 2 Kupfertafeln mit Eckabriss, davon 1 mit etwas Bildverlust; 2 doppelblattgr. Tafeln angeschnitten mit

Nr. 868

XII. VARIA – ILLUSTRATA

Antike – Architektur – Bibeln – Einbände – Festungsbau – Freimaurer – Haus- und Landwirtschaft – Karikatur – Militaria – Miniaturbücher – Musik – Schifffahrt – Theologie

Vgl. Lieure, 1339-56, Méaume 564-81, Plan 803-20 u. Schröder 1325 ff. – Später Nachdruck der 1633 in Paris erschienenen Fol-ge „Les misères et des mal-heures de la guerre“ mit den franzö-sischen Versen des Abbé de Marolles unter den Abbildungen. „Une de plus belles oeuvres de Callot“ (Lieure). „Typical are the animated, over-tall figures, the systematic massing of groups, the landscapes, and the use of dark tones and large figures in his fore-ground.“ (Bechtel S. 33). „Callot ist der erste moderne Künstler, der anstatt der Kraftentwicklung des Kampfes, der Poesie des Mutes und der Todesgefahr programmatisch das Grauen und Elend des Krieges dargestellt hat“ (Levertin zit. bei Schröder). Die Tafeln sind nummeriert und von einem Sammler im 19 Jhdt. auf stärkerem Unterlegpapier montiert und gebunden. Der Name des ursprüngli-chen Stechers „Israel“ ist mitkopiert. Dazu 1 gest. Porträt des Ver-fassers vorgebunden. – Etwas fingerfleckig; gest. Titel teilw. von der Kartonage gelöst.

** Printed ca. 1730. Engr. title and 17 engr. plates. The plates are numbered and signed „Isreal“ (= the engraver of the edition of 1633). – Some thumbing; engr. title partly loosened. Later half-calf, rubbed, partly repaired.

– Abbildung oben –

874 Emblemata. – Cats, J. Alle de wercken. Amsterdam, J. J. Schipper, 1655. Fol. (36,5:24,5 cm). Mit 3 Kupferti-teln, 1 ganzs. Porträt, 3 doppelblattgr. Kupfertafeln u. 394 großen Textkupfern. Versch. Paginierungen. Ldr. d. Zt., stark berieben, Rücken unter Verwendung alten Materials erneuert. 500,–Graesse II, 85; nicht bei Landwehr. – Noch frühe Ausgabe der Werke Cats. Mit den bekannten schönen Kupfern, darunter zahlr. Berufsdarstellungen (Arzt, Barbier, Bauer, Chirurg, Falkner, Fischer, Henker, Kutscher, Narr, Rattenfänger, Schmied, Zimmermann u.a.) sowie einige allegorische Tierdarstellungen (Affen, Esel, Hunde, Löwen, Schlange, Vögel etc.). – Stellenw. mit kleineren Wasserrän-dern; stellenw. fingerfleckig; Drucktitel hinterlegt u. mit geringem Buchstabenverlust; gest. Titel bis kurz über den Bildrand beschnit-ten; mittig mit kleinen Wurmspuren im Außensteg; 1 Textbl. mit Eckabriss u. etwas Textverlust; 1 doppelblattgr. Tafel mit Randläsu-

871 Baur, J. W. Metamorphosis Ovidiana. Köln, A. Ho-genberg, 1651. Qu.-4to (18:26 cm). Kupfertitel u. 150 Kupfertafeln von A. Aubry nach J. W. Baur. Mod. Prgt. 500,–Thieme-B. III, 90; vgl. Merlo 52 (Aubry). – Kopie von Baurs 1641 erstmals erschienenem, umfangreichsten Werk, schöne Kupfer-stichfolge, „bizzar und theatralisch“ (Th.-B.). Mit lateinischen u. deutschen Bildunterschriften. – Fingerfleckig, teilw. fleckig u. ge-bräunt, erste Bll. im Bund verstärkt.

872 (Bellavia, M.). Pensieri diversi lineati et intagliati d’Anibale Caracci. (Rom), V. Monaldini, um 1780. 4to (29:21,5 cm). Gest. Titel, gest. Porträt und 38 Kupfer-tafeln. Kart. d. Zt. mit mod. typograph. Rsch., beschabt und leicht gewellt, mit Randläsuren. 750,–Thieme-B. III, 236f.; Bartsch XX, 22f.; Cicognara 2005 (unter C.). – Schöne Kupferstichfolge mit meist religiösen Motiven von Marcan-tonio Bellavia. „Seine nach eleganten Kompositionen leicht und fein radierten Darstellungen… wurden erst im 18. Jahrh. weiter verbreitet, und zwar als Werke Annibale Carraccis in 2 numerierten Folgen von 25 und 26 Blättern von Vincenzo Belli herausgegeben. 38 der Platten wurden später noch einmal, mit neuen Nummern und der Bezeichnung AC. IN. versehen, von Monaldini in den Han-del gebracht“ (Th.-B.). Auch zeigt das angebliche Selbstporträt nicht Caracci, es handelt sich laut OPAC SBN um den 2. Zustand einer anonymen Platte aus dem 17. Jh. mit der Darstellung des Propheten Daniel nach Raffael. – Teilw. etwas gebräunt, stellenw. stockfleckig, zu Beginn stärker. Gest. Titel auch wasserfleckig.

– Die Schrecken des Krieges –

873 Callot, J. De droeve ellendigheden von den oorloogh. Seer aerdigh en konstigh afgebeelt. O. O. (Amsterdam), G. von Schagen, o. J. (ca. 1730). Qu.-4to (13,5:25,5 cm). Mit rad. Titel und 17 Radierungen von Leon Schenk nach Jacques Callot. Späterer Hldr. mit goldgepr. Rü-ckentitel, berieben u. mit kleinen Reparaturen. 600,–

Nr. 873

Varia – Illustrata 193

878 – Ausschneidebogen. 6 Bll. altkol. num. Kupferstiche von J. Wachsmuth bei Engelbrecht mit zahlr., unter-schiedl. großen Abb. zu Kostümen. Je 17,5:26 cm. Mit Fälzchen an den oberen Ecken mont. Mod. Pp. 400,–Vgl. Methken, Geschnittenes Papier, S. 102f. – „Neben Engelbrecht selbst ist der Ornamentzeichner Jeremias Wachsmuth (wohl 1711-71) der einzige Name, den man als Entwerfer und Stecher auf einer Reihe von Ausschneidblättern angegeben findet“ (Methken). Die Folge Nr. 516, num. 2519-2524, zeigt aristokratisch und bürger-lich gekleidete Personen, die nach ihren jeweiligen Accessoirs als Hausherren oder Bedienstete bei häuslicher Tätigkeit erkennbar sind. – Insgesamt etwas gebräunt u. fleckig, Ränder stärker; Bl. 1 mit repariertem Querriss alt auf gleichartiges Papier aufgezogen, 1 Bl. mit leichten Farbwischern.

879 Festbücher. – Wien. – Sbarra, F. Sieg-Streit deß Lufft und Wassers. Freuden-Fest zu Pferd zu dem Glor-würdigsten Beyläger Beeder Cayserlichen Majestäten Leopoldi deß Ersten … und Margarita, gebohrner Kö-niglichen Infantin auß Hispanien. 2 Tle. in 1 Bd. Wien, Cosmerovius, 1667. Fol. (30,5:19 cm). Mit 29 (statt 30; 8 gefalt.) Kupfertafeln von J. Ossenbeeck u.a. nach N. van Hoy. 20; 5 (statt 6) Bll. Pp. d. 19. Jh., lädiert. 600,–VD 17 23:248829K (eine von 2 Varianten); Palau 312.366; Orna-mentstichkat. Bln. 2850; Vinet 670; Lipperheide Sc 8; Eitner IX, 33 (Schmelzer); Bohn 389 (nur Schmelzer); RISM A/I, S 1660 (unter Schmelzer); vgl. Hollstein XIV, S. 211 (Ossenbeeck), Cicognara 1466 u. Eitner VIII, 442 (Sbarra); nicht bei Hirsch u. Wolffheim. – Ers-te deutsche Ausgabe, sehr selten; gleichzeitig erschien eine italie-nische Ausgabe („La contesa dell’aria, e dell’acqua“). Beigedruckt als zweiter Teil, mit eigenem Titelblatt, ist die „Arie per il balletto à cavallo“ von Johann Heinrich Schmelzer, mit Noten. „The classical era of the Austrian ‚Rossballett‘ coincidences with the high tide of the baroque period under Leopold I. Of the two grand equestrian ballets performed in 1666 and 1667 the first won worldwide re-nown because numerous copies of a description were sent to all great courts of Europe. It was entitled ‚The contest between Air and Water‘. The engravings … show the performance in the Burg-hof … Schmelzer, in his ballett-arias, was the first to write genuine Viennese tunes, and dances pervaded by a fresh spirit of Austrian peasant-music, that distinguished from the Italian opera-music of his time“ (P. Nettl, Equestrian balletts of the baroque period, in: Mu-sical Quarterly, 1933, S. 77f.). Enthält 22 (21 blattgroße) Tafeln zum Reiterballett: nummeriert 1-8 und „prima“ bis „dodecima“, 1 Taf. ist unbezeichnet, die Tafel „Retirata de S.M.C. ist gefaltet. Ferner enthalten sind 7 (statt 8) gefaltete Tafeln, die von dem Architekten Carlo Pasetti entworfene Schiffe, Wagen etc. aus dem Festzug zei-

ren u. etwas Bildverlust; 1 Textkupfer bis ins Bild eingerissen; meh-rere Bll. mit Wurmspur im Außensteg; letzte 50 S. mit Fraßspuren in der oberen Ecke u. Verlust der Paginierung, teilw. hinterlegt.

875 – Flitner, J. Nebulo nebulonum, hoc est, jocoseria mo-dernae nequitiae censura. Frankfurt, Fickwirt, 1663. (16:10 cm). Mit 33 Textkupfern. 4 Bll., 164 S., 1 Bl. Prgt. d. 20. Jh. 200,–Landwehr V, 284; Praz 337 Anm.; Hayn-G. V, 248; Goed. II, 117, 241; Lipperheide Dc 5 Anm. – Vierte oder fünfte Ausgabe der latein. Bearbeitung von Murners „Schelmenzunft“. 33 Narren und Narrhei-ten werden beschrieben und im Gewand des 16. Jh. sinnbildlich dargestellt. – Stockfleckig, stellenweise gebräunt. Titel mit Anmer-kung des 18. Jh.

876 – Vaenius (van Veen), O. Le spectacle de la vie hu-maine; ou leçons de sagesse. Accompagnées … des explications par … J. Le Clerc. – Schouwtoneel des menschelyken leevens (etc.). Den Haag, J. van Duren, 1755. 4to (21:16,5 cm). Mit 103 emblematischen Text-kupf. IV, IV, 420 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. farb. Rsch., goldgepr. Deckelfileten, Steh- u. Innenkantenverg.; gering berieben, Vordergelenk am Kopf etwas ein- gerissen. 500,–Landwehr (3.A.) 172 (unter Le Clerc) u. Landwehr VI, 741 (unter Vaenius); Praz 524. – Die Kupfer der Ausgabe 1607 hier als ver-kleinerte Nachstiche. Erklärungen zu den Kupfern auf französisch u. niederländisch, Verse auch auf Latein u. deutsch. – Schönes Exemplar.

877 Engelbrecht, M. Ausschneidebogen. 18 Bll. altkol. num. Kupferstiche von J. Wachsmuth bei Engelbrecht mit zahlr., unterschiedl. großen Abb. zu Möbeln u. Hausgerät. Je 17,5:26 cm. Mit Fälzchen an den oberen Ecken mont. Mod. Pp. 800,–Vgl. Methken, Geschnittenes Papier, S. 102f. – „Neben Engelbrecht selbst ist der Ornamentzeichner Jeremias Wachsmuth (wohl 1711-71) der einzige Name, den man als Entwerfer und Stecher auf einer Reihe von Ausschneidblättern angegeben findet“ (Methken). Die Folge Nr. 613, num. 2501-2518, zeigt barockes Mobiliar und Ein-richtungsgegenstände für Wohn-, Schlaf- und Esszimmer, Küche, Mägdekammer, Schreibstube und Kontor. – Insgesamt stock- u. fingerfleckig, Ränder stärker, meist mit kl. Randläsuren, tls. mit re-parierten Rand- u. Quereinrissen. Das Kontor-Blatt mit Randaus-rissen mit etwas Bildverlust, ganz auf gleichartiges altes Papier aufgezogen.

– Abbildung oben –

Nr. 877

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Festbücher.)

194

ques réflexions sur les loges irrégulieres & sur la soci-été civile, avec des notes critiques & philosophiques; dédiée aux dames. „Londres“, dépends de l’Auteur, 1779. (16,5:9,5 cm). XII, 172 S., 1 Bl. Hldr. d. 19. Jh., berieben. 250,–I. Wolfstieg 33380 (abweichende Kollation); Fesch 722. – Bedeu-tende Sammlung von Ritualien, erstmals 1783 erschienen u. bis ins 19. Jh. mehrfach aufgelegt. – Unbeschnitten. Fehlt evtl. ein Vortitel oder ein Frontispiz (kein Hinweis bei Wolfstieg oder Fesch). – II. Wolfstieg 43213; Fesch 723. – Erste Ausgabe mit diesem Titel. – Teilw. etwas angeschmutzt, erste Bll. mit Läsuren im weißen Rand. Fehlt die bei Wolfstieg genannte Tafel. – Zus. 2 Bde.

882 – Johnson, T. A brief history of Free Masons collec-ted from the most approved authors: containing many of the most material occurrences, and an account of Grand Masters, buildings etc. 2nd edition. London, J. Moore, 1784. (20:11,5 cm). Mit gest. Front. u. 11 (2 gefalt.) Aquatintatafeln. 1 Bl., VIII, VIII S., 1 Bl., 164 S. Hlwd. d. Zt., berieben, Ecken u. Kanten bestoßen, Vor-derdeckel fleckig. 400,–Wolfstieg 3893. – Selten. Die Tafeln von Johnson selbst entworfen und gestochen. – Unbeschnitten, gebräunt, vereinzelt etwas stock-fleckig u. gelockert.

– Abbildung unten –

883 – (Joniot, J. J.). La lire maçonne, ou recueil de chan-sons des Francs-Maçons. Revu, corrigé & augmenté; par les frères de Vignoles (= Joniot) et Du Bois. Nouv. éd. La Haye, van Laak, 1775. (17:11 cm). Mit gest. Ti-

gen: „Comparsa dei Cavalieri…“, „Gruppo di Nubi…“, „Grotta di Volcano…“, „Seno di Mare…“, „Giardino di Berecintia…“, „Com-parsa … dal Tempio“, „Carro della Gloria“. VD 17 mit einer offenbar irrigen Kollation; die Kollation unseres Exemplars entspricht der Kollation des digitalisierten Exemplars der HAB Wolfenbüttel u. enthält die dort fehlende Tafel „Comparsa dei Cavalieri“. – Im Rand tlw. fleckig; gefaltete Tafeln meist mit hinterlegten langen Einrissen oder Randläsuren, auch mit großflächigen Hinterlegungen; „Com-parsa dei Cavalieri…“ nur zu etwa 3/4 vorhanden, „Seno die Mare“ links mit etwas Bildverlust, „Comparsa … dal Tempio“ mit leichtem Bildverlust durch hinterlegte Fehlstellen. Es fehlen die Tafeln „Nava di gli Argonauti…“ sowie das Schlussblatt (mit Noten). oRR./Waf.

** With 29 (of 30, 8 folding) engraved plates. – Marginal staining; tears and lesions to plates; loss of some image to 2 plates; 1 plate lacking about 1/4. Lacking 1 plate and the last leaf. 19th century boards, heavily worn.

– Freemason Lodge in New York City – 880 Freimaurer. – Gesetz-Buch der Ger. und Vollk. St. Jo-

hannis Loge genannt Pythagoras, No. 86, constituirt den 2. April 5841, installirt 24. Juni 5841, im Or. zu New-York. New York, 1846. (15,5:11 cm). Mit 1 lith. u. hs. ergänzten Aufnahmeurkunde auf Pergament. VIII, 1 Bl, 136 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch., berieben. 600,–Nicht bei Wolfstieg 38072 ff. – Sehr selten, für uns nur in der Staats-bibliothek zu Berlin nachweisbar. Gesetzbuch mit den Satzungen einer neu gegründeten Freimaurerloge in New York, in 25 Abteilun-gen gegliedert, u.a. Arbeitsweise der Loge, Innere Logen-Ordnung und zur Frage der Aufnahme. Die beiliegende Aufnahmeurkunde (42:33 cm) für Heinrich C. Springer enthält die Legitimation der gro-ßen Loge von New York. – Vereinzelt gering fingerfleckig; Urkunde leicht gebräunt.

– Abbildung oben –

881 – (Guillemain de Saint-Victor, L.). Recueil précieux de la maçonnerie adonhiramite. „Philadelphie, chez Phi-larethe“, 1786. (15:9,5 cm). S (3-)153, 1 Bl. Umschlag d. Zt., angeschmutzt, Rücken eingerissen. – Dazu: Ders. La vraie maçonnerie d’adoption; précédêe de quel-

Nr. 880

Nr. 882

Varia – Illustrata 195

886 – (Larudan, l’Abbé, d.i. Arnauld de Pomponne, H.-C.). Les francs-maçons écrasés; suite du livre intitulé, l’ordre des francs-maçons trahi. Traduit du latin. Ams-terdam 1762. (18,5:12 cm). Mit gest. Front. u. 5 gefalt. Kupfertafeln. XXIX, 383 S. Hldr. d. 19. Jh. mit goldge-prägter Deckelvignette; berieben. – Dazu: Dass. Ams-terdam 1774. (18:10,5 cm). Mit 5 gefalt. Kupfertafeln. XXIX, 383 S. Hldr. d. 19. Jh., Rücken berieben. 300,–Wolfstieg 29969. – Erstmals 1747 erschienen. Die Tafeln mit mau-rerischen Symbolen. – I. etwas gebräunt, gering fleckig, Titel mit kleinen Randläsuren durch Papierfehler. Front. verso kleiner Num-mernstempel. II. fehlt das gest. Frontispiz. – Zus. 2 Bde.

887 – (Le Prince de Beaumont, Marie). Der neue Goldma-cher oder das wahre Geheimnis der Freymäurer. Eine moralische und lehrreiche Geschichte. Berlin, Ringma-cher, 1770. (18:11 cm). 1 Bl., 198 S. Pp. d. Zt., berieben u. bestoßen, Ränder etwas gebräunt. 200,–VD 18 11679018; Wolfstieg 41487; nicht bei Fromm. – Teilw. etwas stockfleckig, gering gebräunt, 2 Bll. gelockert, vorderer Vorsatz be-schrieben.

888 – (Löhrbach, Graf v.). Die theoretischen Brüder oder zweite Stuffe der Rosenkreutzer und ihrer Instruktion. Athen (d.i. Regensburg, Montag & Weiß), 1785. (17,5:11 cm). Mit gest. Titelvign. u. 2 Kupfertafeln. 1 Bl., 278 S., 1 Bl. Pp. d. Zt., berieben. 300,–Wolfstieg 42519; Gardner 389; vgl. Caillet 10615. – Erste Ausgabe. Titel auf grünem Papier gedruckt. – Vereinzelt gering fleckig. Vor-satz mit längerem alten Eintrag über den Verfasser.

889 – (Pérau, G. L. C.). L’Ordre des francs-maçons trahi, et le secret des mopses révélé. Amsterdam 1763. (17:10 cm). Mit 2 gest. Titelvign., 5 gest. Musikbeilagen u. 9 auf 7 gefalt. Kupfertafeln. XXXII, 195, 31 S. Ldr. d. Zt., etwas berieben u. angestaubt, Ecken bestoßen. 500,–Wolfstieg 29963; Fesch 1045. – Erstmals 1745 erschienene, auch ins Deutsche übersetzte Enthüllungsschrift über die geheimen Auf-nahmezeremonien u. Rituale der Freimaurer u. des Mops-Ordens. Die Kupfer mit Darstellungen von Logen u. ihren Bräuchen, im An-hang findet sich eine Sammlung von Liedern der Freimaurer. – Ge-ring gebräunt u. fleckig, S. 86 mit Buntstiftanstreichung.

– Abbildung links –

890 – Recueil de discours et autres pièces tant en prose qu’en vers sur l’art royal, par le F.L.*** or. de la R.L. angloise de St. J. du secret et de l’harmonie de Mont-pellier. Amsterdam 5751 (= 1751). (16,5:11 cm). 67 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., etwas berieben u. bestoßen, oberes Vordergelenk gering eingerissen. 250,–Wolfstieg 999 („1752); Fesch 1143. – Erste Ausgabe, sehr selten. – Etwas gebräunt, letzte 2 Bll. stärker u. mit Wasserrand.

891 – Reglemens de la R. L. des amis philantropes, a l’O. de Bruxelles. (Brüssel), F. A. Gaborria, 1798. (18,5:12,5 cm). 63 S. – Angebunden: Préceptes Mac(onni)ques a l’usage de la R. reguliere des amis philantropes a l’O. de Bruxelles. Ebda (1798). 18 S., 1 Bl. Pp. d. Zt., fleckig u. bestoßen, Rücken fehlt, Vorderdeckel lose. – Gering fleckig, Buchblock gebrochen. – Fesch 1154 u. 1077. 250,–

892 – Statuts de l’ordre maçonique en France. Paris „An de la V. L: 5806“ (= 1806). (22:14 cm). IX (st. XI), 232 S. Beschädigter Umschlag d. Zt. 150,–Fesch 1300; Monglond VII, 86. – Unbeschnitten, teilw. gelockert, etwas stockfleckig u. gebräunt, Ecken teilw. geknickt, es fehlt der Vortitel. oRR/Waf.

893 – (Tschoudy, T. H. de). Ecossois de Saint-André d’Ecosse, contenant le développement total de l’Art Royal de la franc-maçonnerie, & le but direct… de son institution, dont le premier college est établi à Metz. Pa-ris, chez le Frere Vérité, 1780. (17:10,5 cm). Mit gest. Front. 171 S. – Angebunden: (Ders.). G.J.G.E., ou Che-valier Kados; connu aussi sous les titres de Chevalier

telvign. 12 Bll., XVI, 536 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg., teilw. beschabt u. bestoßen. 250,–

Wolfstieg 39707; Hirsch III, 903; Eitner X, 85. – Erstmals 1763 er-schienenes Freimaurer-Liederbuch mit zahlr. Noten. – Gering fle-ckig. – Angebunden: Règle maçonnique à l’usage des loges réu-nies et rectifiées, arrêtée au Convent général de Wilhelmsbad. 2e éd. La Haye, van Cleef, 6797 (= 1797?). 24 S.

884 – (Kamecke, R. v.; pseud.:) Graf C-nos. Drei einfache Grundbegriffe der ältesten und einzig ächt gebliebenen Freimaurerei, worin der reine Endzweck des Ordens, in welchem alle Hieroglyphen sich auflösen, ausgespro-chen ist. Dritte, durch eine Zugabe verm. Aufl. Gera, Heinsius, 1836. (18:11 cm). 1 Bl., 98 S. Illustr. OU., fle-ckig u. wasserrandig, teils hinterl. Randläsuren, Kapital mit kleiner Fehlstelle. 250,–

Wolfstieg 21830. – Erschien zuerst 1821. OU. mit freimaurerischen Symbolen. – Unbeschnitten; wasserrandig u. fleckig; Vorsatz mit altem Wachssiegel; mehrere Lagen lose.

885 – (Köppen, K. F., Hrsg.). Les plus secrets mysteres des hauts grades de la Maçonnerie dévoilés, ou le vrai Ro-se-Croix, traduit de l’Anglois; suivi du Noachite. Jérusa-lem (= Berlin, Haude & Spener?), 1778. (17,5:11 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel u. 2 Textholzschnitten. XVI, 152 S. Hldr. d. 19. Jh. mit Rvg., berieben, Rücken mit Resten eines Papierschilds. 250,–

Vgl. Wolfstieg 29989: „Enthält die von T. H. Baron de Tschoudy für die Chevaliers d’Orient ausgearbeiteten Hochgrade“. Die Tafeln mit Freimaurer-Symbolen. In zahlreichen Ausgaben mit Druckort „Jerusalem“ erschienen. Mit Erscheinungsjahr 1778 gibt es zwei kollationsgleiche, aber abweichende Drucke; beim vorliegenden stehen wohl nicht Haude & Spener in Berlin hinter „Jerusalem“. – Leicht gebräunt u. vereinzelt etwas fleckig, besonders Titel, wenige Bll. mit kleinem Eckabriss. Tafel ungenau gefaltet u. seitlich etwas ausgefranst.

Nr. 889

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Freimaurer.)

196

„This is an inexpensive version of ‚Antiquités… Tirées du Cabinet de M. Hamilton‘ which first appeared in 1766“ (Blackmer). Mit Ab-bildungen antiker Vasen etc. u. a. mit mythologischen Szenen. – Text gering stockfleckig.

** 5 volumes, with 360 engraved plates, mostly coloured. Second edition. – Minor foxing to text. Contemporary calf, spine gilt, covers slightly scratched in places.

– Abbildung links –

899 Jagd. – Döbel, H. W. Neueröffnete Jäger-Practica, oder der wohlgeübte und Erfahrne Jäger. 2. verm. Aufl. 4 Tei-le in 1 Bd. Leipzig, Heinsius, 1754. Fol. (35:22 cm). Mit 20 (19 gefalt.) Kupfertafeln. 16 Bll., 148, 264, 184, 108 S., 32 Bll. Hprgt. d. Zt., fleckig u. berieben. 400,–Lindner 11.0519.02; Schwerdt I, 146. – Zweite, um den vierten Teil erweiterte Ausgabe. Standardwerk der deutschen Jagdliteratur im 18. Jahrhundert. Beschreibt das jagdbare Wild, Jagdhunde, Wild-bahnen und Gehege, Jagdgerät, Parforce-Jagd, Wildpflege und Forstwirtschaft. Die Tafeln zeigen Gehege, Fangvorrichtungen und Geräte. Die Tafel ‚Prospect eines eingerichteten Haupt-Jagens‘ (zu Tl. 2, S. 40) ist von 2 Platten (No. 1 u. No. 2) gedruckt, hier getrennt eingebunden, aber als 1 Tafel gezählt. – Stellenw. fleckig bzw. fin-gerfleckig; teilw. leicht wasserrandig u. mit leichten Wurmspuren im w. Rand; Teil 2 S. 167 unten mit Abriss ohne Textverlust; Haupt- u. Zwischentitel der Tle. 2-4 mit privatem Stempel; Spiegel mit Sie-gelspuren.

900 Karikatur. – Gillray, J. The works from the original plates, with the addition of many subjects not before collected. 1 (von 3) Bdn. London, Bohn, 1847. Imp.-fol. (65:52 cm). Gest. Porträt in Schabkunst, Titel mit gest. Vign. u. 587 tls. ganzs. Radierungen auf 152 Taf. Hmaroquin d. Zt. mit reicher Rvg. u. Goldschnitt, Ecken u. Kanten bestoßen. 1.200,–Brunet II, 1600; Thieme-B. XIV, 47. – Erste Gesamtausgabe, von den Originalplatten (tls. als Aquatinta-Radierungen) gedruckt. Ohne den meist fehlenden Ergänzungsband mit den „unterdrück-ten“ Radierungen (23 Taf. mit 45 Rad.) u. den Textband von Wright u. Evans. „Das unentbehrliche Werk zum Studium der Kunst G.s. Geradezu erstaunlich ist, wie G. 30 Jahre lang die schamlosesten Karikaturen auf alle Stände veröffentlichen konnte. Seine besonde-ren Opfer sind Georg III. und seine Gemahlin Charlotte, der Prince of Wales, Fox und seine liberalen Zeitgenossen, zuletzt Napoleon

Elu, de Chevalier de l’Aigle-noir. Paris 1781. 84 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., berieben, teilw. fleckig. 250,–I. Wolfstieg 35726; Fesch 1400. – Erste Ausgabe. – Vereinzelt et-was fleckig, wenige Anmerkungen, Buchblock teilw. angebrochen, Vortitel mit Besitzvermerk. – II. Fesch 1400. – Gering fleckig. S. 9-12 in den Vorband nach S. 170 verbunden.

894 – – L’étoile flamboyante ou la Société des Francs-Ma-çons, considérée sous tous les aspects. 2 in 1 Bd. „A l’Orient, chez le Silence“, o. J. (um 1780). (14:8,5 cm). 2 Bll., 197 S., 1; 2 Bll., 201 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt., stark berieben u. bestoßen, Gelenke eingerissen. 200,–Fesch 1401; vgl. Wolfstieg 1288 (andere Ausgaben). – Erstmals 1766 erschienen. Das erste enzyklopädische Werk über Freimau-rerei mit Abhandlungen zur Kritik, Reform, über Statuten, Reden etc. – Gebräunt, vorderer Vorsatz u. Vortitel mit kleinem Nummern-stempel sowie obere Hälfte des Blattes abgeschnitten.

895 – Uruguay. – A.L.G.D.G.A.D.U en nombre y bajo los ausp. del G. O. del Uruguay. Reglamento. Buenos Aires, P. Gautier, 1858. (17,5:12,5 cm). 90 S., 2 Bll. Hldr. d. Zt., etwas berieben. – Gering gebräunt, Titel mit kl. Numme-rierung. Blatt 2 mit Ausschnitt mit Textverlust. 200,–

896 Galeriewerke. – Iconographie montoise ou galerie de portraits d’hommes remarquables de la ville de Mons. Mons, Leroux, 1860. 4to (31,5:24 cm). Mit 34 lith. Por-träts. 79 nn. Bll. Hldr. d. Zt. mit Rvg., berieben, Rücken oben beschädigt, Ecken bestoßen. 300,–Die Porträts zeigen belgische Adlige. – Etwas stockfleckig; teilw. mit geringen Wurmspuren im oberen Falz; Titel mit großem Ausriss ohne Textverlust.

897 Goya, F. de. – Seguí y Riera, M. Los agua fuertes. Conocidos con el nombre de Caprichos y notas bio-gráficas del autor. Barcelona, Centro Editorial Artisti-co, 1885. Fol. (34,5:25 cm). Mit 80 Radierungen mit Aquatinta. S. (3)-32. Roter Hldr. d. Zt. mit Gold- und Blindprägung, etwas fleckig, lichtrandig und beschabt, Ecken bestoßen, vord. Innengelenk gelockert. 800,–Vgl. Palau 306146 (3. A. 1890). – Erste Ausgabe dieser Reproduk-tionen. Goyas berühmter Zyklus „Los Caprichos“ nachgestochen durch den Spanier Seguí y Riera (1858-1923). – Leicht gebräunt; etwas stockfleckig, Taf. vor allem in den Rändern. Fehlt wohl 1 Bl. zu Beginn (Vortitel?). Mit Händler-Stempel auf dem Titel, vord. frei-es Vorsatz mit hs. Besitzvermerk dat. 1886.

898 Hancarville, P. F. Hugues de. Antiquités etrusques, grecques et romaines. 5 Bde. Paris, L’Auteur & David, 1785-88. 4to (26,5:20,5 cm). Mit 5 kol. gest. Titeln u. 360 (320 kol.) Kupfertafeln von F. A. David. Ldr. d. Zt. mit Goldschnitt, Rückenvergoldung u. 2 Rsch., Deckel stellenw. leicht beschabt. 2.000,–Blackmer 847 (unvollständig, nur 357 Taf.); Cohen-R. 474; Vinet 1528. – Zweite, verkleinerte Ausgabe, hier aber auf großem Papier.

Nr. 898

Nr. 901

Varia – Illustrata 197

903 – – The works. Fragment. London, Baldwin, Cradock & Joy, 1822. Imp.-fol. (68:52,5 cm). Mit 44 Kupfertafeln. XI, 52 S. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel, etwas be-rieben, Vordergelenk oben eingerissen. 250,–Fragment der von den überarbeiteten Original-Platten gedruckten Monumentalausgabe. – Angestaubt u. fleckig; oben etwas wasser-randig.

904 – Rowlandson, T. – Combe, W. The Tour of Dr. Syntax, in search of the pitturesque (Bd. 2: in search of consola-

I. und alles Französische“ (Th.-B.). Die Illustrationen nummeriert 1-582 sowie 86*, 100*, 207*, 379*, 379** u. 379***, 238 in der Zäh-lung ausgelassen. – Titel u. erste Bl. schwach stockfleckig, sonst nur sehr vereinzelt im äußeren weißen Rand stockfleckig. Aus der Bibliothek Fritz Kirchhoff mit dessen Bibl.-Schildchen auf dem In-nendeckel.

** First edition, printed from the original plates. Lacking the second vol. with the suppressed plates and the octavo text volume. With engr. portrait and 587 etchings on 152 plates. – Slight foxing to title and first leaf, very marginal foxing to outer white margins in places. Bound in red half morocco, spine and edges gilt, extremi-ties slightly worn.

– Anti-French Caricatures –

901 – (Hess, D.). La Rigenerazione dell’ Olanda specchio a tutti i popoli rigenerati. Venedig, G. Zatta, 1799. Fol. (34:25,5 cm). Gest. Titel und 20 num. Bll. Radierun-gen in Rotdruck (nach D. Hess vermutlich von J. Gill-ray) mit je 1 erkl. Textbl. Kart. d. Zt., abgeschabt und mit Bezugsfehlstellen, stellenw. Wurmspuren. 600,–

Lipperheide Xc 13; Hiler 429. – Erste italienische Ausgabe. Berühm-te, erstmals London 1796 erschienene Karikaturenfolge gegen die französische Revolution und die von ihr begründete „Batavische Republik“ gerichtet. Auf den Textbll. kurze Erklärungen in französ. und italienischer Sprache sowie zusätzl. Legenden in Italienisch. – Leicht fleckig, Ränder stellenw. etwas wasserrandig bis in den Text bzw. das Bild, anfangs bis zum 1. Textbl. großer Wasser- und Spo-renfleck mittig. Tafeln mit leichtem Druckabklatsch auf die gegen-überliegenden Textseiten.

– Abbildung Seite 196 unten –

902 – Hogarth, W. The works, from the original plates res-tored by J. Heath. To which are prefixed, a biographical essay on the genius and production of Hogarth by J. Nichols. London, Baldwin, Cradock & Joy, 1822. Imp.-fol. (65,5:49 cm). Mit 119 Kupfertafeln. XI, 52 S. Hldr. d. Zt. mit Kopfgoldschnitt, etwas berieben, Rücken fehlt, Vorderdeckel lose. 1.800,–

Von den sorgfältig überarbeiteten Original-Platten gedruckte Mo-numentalausgabe. – Leicht fleckig; Titel unten mit geringen Rand-läsuren; 2 Tafeln leicht angeschnitten mit geringem Bildverlust; letzte Bll. etwas wasserrandig im Außensteg.

– Abbildung oben –

Nr. 902

Nr. 905

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Karikatur.)

198

u. J. (frühes 18. Jh.). Defekter Ldr. d. Zt. – 3. M. A. B. Mangourit. Voyage en Hanovre, fait dans les années 1803 et 1804. Paris 1805. Alter Hldr., Rücken erneuert. – 4. Tabulae historico genealogicae. Historische Geschlechts-Tabellen der gantzen Welt. Augsburg, Stridbeck um 1710. Qu.-fol. Mit zahlr. gest. Tabellen. Ldr. d. Zt., Rücken erneuert. – 5. Vues pittoresques de la Belgique. Brüssel um 1850. Fol. Mit getönten Holzstichtafeln. Beschädigter Or.-Hldr. – 6. Galeriewerk mit zahlr. Stahlstichtafeln nach Werken alter Meister in englischer Sprache. Um 1850. 4to. Ldr. d. Zt., Rücken teilw. erneu-ert. – Ohne Titelei. – Insgesamt teilw. fleckig.

907 Lexika. – Bayle, P. Dictionnaire historique et critique. 4 in 2 Bdn. Rotterdam, Leers, 1697. Fol. (37,5:26 cm). Mit 4 wdh. gest. Titelvign. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch., Rücken unter Verwendung alten Materials erneuert, In-nengelenke verstärkt. 800,–PMM 155 b; Zischka 7. – Erste Ausgabe. War ursprünglich nur als kritische Neubearbeitung u. Ergänzung des „Moréri“ geplant, wurde aber während der Arbeit wesentlich erweitert u. durch seine Grundsätze im Geiste der frühen Aufklärung zu einem Gegenstück zu Moréri. „For over half a century, until the publication of the ‚En-cyclopédie‘, Bayle’s ‚Dictionnaire‘ dominated enlightened thinking in every part of Europe“ (PMM). – Innen sauber; Vorsätze erneuert, Bd. 1 Titel mit Hinterlegung im Falz; Bd. 3 mit minimaler Wurmspur im w. Rand.

908 – – Dictionnaire historique et critique. 2e éd., revue, cor-rigée & augmentée par l’auteur. 3 Bde. u. 1 Suppl., zus. 4 Bde. Rotterdam, Leers, 1702-12. Fol. (38,5:24,5 cm). Mit 3 wdh. gest. Titelvign. Prgt. d. Zt. mit blindgepr. Deckelvign., Ecken etwas bestoßen. 600,–Vgl. PMM 155 b u. Zischka 7. – Erstmals 1695-97 in zwei Bänden erschienen. Der Supplementbd. erschien separat in Genf für die Ausgaben 1702 u. 1705. – Etwas gebräunt, teilw. stockfleckig.

909 – Brockhaus, F. A. Allgemeine deutsche Real-Encyk-lopädie für die gebildeten Stände (Conversations-Le-xikon). 5. Original-Ausgabe. 10 Text- u. 5 Suppl. in 15 Bdn. Leipzig 1819-29. (19,5:11 cm). Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch., teilw. berieben, Rücken rissig. 300,–Slg. Seemann 67. – „Diese Originalfassung der 5. Auflage ist die interessanteste, weil ‚schärfste‘, da sie Brockhaus zufolge die ‚auf-geregte Stimmung des Jahres 1819‘ verraten habe“ (Seemann). – Gebräunt; vereinzelte Wasserränder, Bd. 4 etwas stärker sowie schnittfleckig.

tion, Bd. 3: in search of a wife). A poem. 3 Bde. London, Nattali & Bond, 1855. 4to (26:16,5 cm). Mit 3 gest. kol. Front., 2 gest. Titel mit kol. Vign. u. 75 kol. Aquatintata-feln nach T. Rowlandson (inkl. Front.). Blindgepr. Lwd. d. Zt. mit Rvg., Kapitale bestoßen, teilw. verblasst, Bd. 2 Vordergelenk unten mit leichten Wurmspuren. 400,–Vgl. Tooley 427-429, Abbey, Life 265-267 u. Grego II, 247 ff. (EA). – Neunte Ausgabe. Enthält die drei Touren des Dr. Syntax. „One of the classic illustrated books of its period… the black-clad doctor became the hero of a whole generation“ (Houfe, British book illus-trators p. 18). – Etwas stockfleckig.

– Abbildung oben –

905 Kobell, F. Oeuvre complet de Ferdinand Kobell. Nürn-berg, I. F. Frauenholz, 1809. Gr.-fol. (45,5:29,5 cm). Mit gest. Porträt, Widmung u. 200 Radierungen von Fer-dinand Kobell. 1 Blatt Drucktitel. Auf Papier montiert. Ldr. d. Zt. mit etwas Deckel u. Rückenvergoldung; teilw. berieben. 1.800,–Thieme-B. XXI, 52. – Erste Ausgabe, von den Originalplatten ge-druckt. Vorliegend sind Titel, Porträt und Widmung sowie sämtli-chen Radierungen ausgeschnitten und auf graublaues Papier mon-tiert, die Radierungen in verschiedensten Formaten, nach Größe jeweils 1 bis 8 auf einem Blatt. 39 Radierungen sind in zwei Zustän-den (teils Probedrucke) vorhanden, der Titel nennt 179 Radierun-gen. Kobell hat „als einer der wesentlichsten und frühesten Bahn-brecher ebenso den Weg gewiesen zum plastischen Stil, den Koch und die Nazarener kultivierten, wie zur schlichten Wirklichkeits-malerei der Münchener Schule“ (Th.-B). – Die Radierungen sind mehrfach bis zum Bild beschnitten, sonst meist mit kleinem weißen Rändchen. – Angebunden: Franz Kobell. 20 Paysages dessinées et gravées à l’eau forte. Mannheim, D. Artaria, (um 1800). Gest. Titel auf blauem Papier u. 20 kleinen num. Radierungen. Jeweils ausgeschnitten u. montiert wie das Hauptwerk.

– Abbildung Seite 197 unten –

906 Konvolut von 6 Werken zu verschiedenen Themen. 1710-1850. 8vo bis qu.-fol. Meist illustriert. Verschiede-ne Einbände, teilw. Gebrauchsspuren. 300,–1. H. Hugo. Die Ihren Gott Liebende Seele, vorgestellt in den Sinn-bildern des Herm. Hugonis, über seine Pia Desideria; und des Otto-nis Vaenii, über die Liebe Gottes… Regensburg u. Augsburg 1719. Mit zahlr. Kupfern. Ldr. d. Zt. mit Vergoldung. – Gebrauchsspuren, einige Kupfer mit Defekten, fehlt mind. der gest. Titel. – 2. Lude-wig des XIV… Leben oder Steigen und Fall. Anderer Theil. O. O.

Nr. 904

Varia – Illustrata 199

916 Miniaturbücher (Sammelabbildung auf S. 226). – Le Bijou galant. Paris, E. Jourdan, (1822?). (2,2:1,7 cm). Mit Titelvign. u. 8 blattgr. Textholzschnitten. 64 S. Grü-ner Ldr. d. Zt. mit Goldprägung auf beiden Deckeln u. Goldschnitt. 300,–Welsh 1273. – Bll. teilw. angeschnitten mit etwas Text- bzw. ge-ringem Bildverlust oder Verlust der Paginierung. – Dazu: Le petit paroissien de l’enfance. Paris, Didot, (1806). (2,9:2,1 cm). Mit 5 Holzschnitt-Tafeln. 80 S. Roter Ldr. d. Zt. mit Rvg., Goldprägung auf beiden Deckeln u. Goldschnitt. – Welsh 5590. – Etwas ge-bräunt. – Zus. 2 Bände.

917 – Chansons joyeuses de Piron, Collé, Galet (!), &c. Paris, Baudouin für Marchands de Nouveautés, (1812). (0,69:0,53 cm). Mit gest. Titel u. gest. Front. 3 Bll. (2 w.), 217 S., 2 w. Bll. Maroquinband d. Zt. auf 5 Bün-den mit Rtitel, goldgepr. Stehkanten u. gr. goldgepr. Innenkantenbordüre sowie Goldschnitt u. marmor. Vorsätze. 500,–Welsh 1730. – Titel mit Medaillon-Porträt der drei Autoren Alexis Piron (1689-1773), Charles Collé (1709-1783) and Gallet (1698-1757), populäre französische Dramatiker und Liederdichter. – Hüb-sches Bändchen. – Dazu: Le Petit Anacréon. Paris, Firmin Didot für Marcilly Libraire, (ca. 1835). (0,54:0,35 cm). Mit 5 Kupfertafeln. 1 Bl., 96 S. Gelackter Or.-Pp. mit lith. Illustration über beide Deckel u. Rücken sowie Goldschnitt, etwas angestaubt. – Vgl. Grand-Carteret 2188. – Reizendes Bändchen, das auch mehrere Jahre mit Kalendarium erschien. – Etwas stockfleckig. – Zus 2 Bde.

918 – Dante Alighieri. La divina commedia. Mailand, U. Ho-epli, 1878. (5,8:4,2 cm). Mit Porträt. 2 Bll., 499 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Goldprägung auf beiden Deckeln sowie Innenkantenverg., Kanten etwas berieben, vord. Gelenk restauriert, in Pp.-Schuber. – Erste Bll. etwas gebräunt. – Bondy 95; Welsh 2168. 500,–

919 – Galleria Dantesca Microscopica. 30 fotografie dei disegni di Scaramuzza, con testo di C. Fenini. Mailand, Hoepli, 1880. (5,4:4,3 cm). Mit 30 mont. Or.-Fotografi-en auf starkem Papier. 36 Bll. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Goldschnitt. 400,–Bondy S. 95; Welsh 2178. – „The photographs are of excellent quality and represent perhaps the earliest use of photography in a miniature book… the few copies we have been able to see were bound in publisher’s citron morocco with finely gilt tooled co-vers…“ (Bondy). – Schönes, nur leicht gebräuntes Exemplar.

920 – Küsel, Christiana & Magdalena. Deß Alten (und Neuen) Testaments Mittler. 2 Bde. (Augsburg ca. 1690). (6:4,5 cm). 2 gest. Titel u. 262 Kupferstiche von C. & M. Küsel nach ihrem Großvater Matthäus Merian. Restaur. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln (AT) u. mod. Ldr. im Stil d. Zt. (NT), jeweils 1 Mittelschließe. 1.500,–VD 17 23:243702R (nur AT., Expl. der HAB unvollständig); Hollstein XX, 1-263; Welsh 915 u. 949. – Erste Ausgabe der Miniaturbibel, der ersten dieser Literaturgattung überhaupt. Die Stiche sind 1-263 nummeriert, inkl. Titel, (Nr. 14 ist doppelt gezählt) und seitenver-

910 – Hübner, J. Curieuses und reales Natur-, Kunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungs-Lexicon. Andre Aufl. (Leip-zig), Gleditsch & Sohn, 1714. (22,5:14 cm). Mit gest. Front. 5 Bll., 1860 Sp., 16 Bll. Prgt. d. Zt. mit Rückenti-tel, etwas fleckig, Gelenke berieben. 250,–Humpert 4716; vgl. Kress 4810 (Ausg. 1746). – Erstmals 1712 er-schienenes Lexikon vorwiegend der Naturwissenschaften, aber auch der Jagd, Fischerei, Gärtnerei, des Handels und der Buchhal-tung. – Gebräunt u. stockfleckig; Titel mit Besitzvermerk.

911 – Jablonski, J. T. Allgemeines Lexicon der Künste und Wissenschaften. Leipzig, Fritsch, 1721. 4to (24:19,5 cm). Mit 2 Kupfertafeln, einigen Textholzschn. u. weni-gen Textkupfern. 7 Bll., 918 S., 21 Bll. Ldr. d. Zt., berie-ben, Rücken etwas rissig. 300,–Zischka 5. – Seltene erste Ausgabe. „Das erste allgemeine Lexi-kon. Vorläufer der Konversationslexika“ (Z.). – Gebräunt u. etwas stockfleckig, vereinzelt mit kleinen Randhinterlegungen. Es fehlt das gest. Front.

912 Lorrain (Gellée), C. le. Liber Veritatis… ovvero Rac-colta di duecento stampe Tratte dalli di lui disegni nella collezione del duca di Devonshire incise in Londra da Riccardo Earlom ed ora da Ludovico Caracciolo pittore Romano ripetute.Bd. 1 (von 2). Rom, F. Bourlie, 1815. Gr.-fol. (50:34 cm). Mit 97 (st. 100) Tafeln mit Mezzo-tinto-Radierung in Sepia. 1 Bl., IV S., 2 Bll. Pp. d. Zt., fleckig u. bestoßen, Rücken nur fragmentarisch. 500,–Brunet III, 1170; vgl. Abeby, Life 200, Cohen-R. 242, Wessely, Earlom 149 ff. – Italienische Ausgabe der prachtvollen Folge von Landschaften u. maritimen Motiven, die Londoner Originalausgabe war 1777 ff. erschienen. – Ränder etwas fleckig u. angestaubt. Ver-einzelt kleine Wurmspur im Bund, wenige Tafeln lose. Es fehlen in diesem ersten Band die Tafeln 16, 19, u. 90. oRR/Waf.

913 Militaria. – Burger, L. Erinnerungs-Blätter aus dem Feldzuge der Main-Armee 1866. Neue Ausgabe. Gera, Griesbach, 1878. Quer-fol. (24:42 cm). Mit 27 (18 ge-tönten, 9 farb.) Lith. 1 Bl. Titel. Lose in Or.-Lwd.-Mappe mit goldgepr. Deckeltitel, fleckig, Kapital eingerissen, untere Klappe teils gelöst. 300,–Vgl. Lipperheide Qdb 61 (EA). – Enthält Kampfszenen aus Aschaf-fenburg, Kissingen, Würzburg und anderen Gefechten sowie Dar-stellungen von Verwundeten und Gefangenen. – Titel teilw. ge-bräunt; 1 Bl. mit Einriss im w. Rand.

914 – Geisler, A. F. d. J. Geschichte und Zustand der kö-niglich Grosbrittanischen Kriegsmacht zu Wasser und zu Lande von den frühesten Zeiten bis an’s Jahr 1784. Nebst einem Abriß des letzten amerikanischen Krieges. Dessau u. Leipzig, Buchhandlung der Gelehrten und beim Verfasser, 1784. (16,5:10,5 cm). Mit 4 (3 altkol.; 1 gefalt.) Kupfertafeln und 1 teilkol. gest. Falttabelle. XC-VIII, 604 S. Pp. d. Zt., Rückdeckel mit leichter Druck-stelle. 400,–Jähns 1900; Sabin 26843 (nur Anhang). – Erste Ausgabe. Enthält ab Seite 354 eine Geschichte des amerikanischen Unabhängig-keitskrieges sowie ab Seite 503 den Anhang mit „Karakter- und Thaten-Verzeichnis einiger während des amerikanischen Krieges… sich vorzüglich ausgezeichneter brittischer Offiziere“ und dem „Verzeichnisse der Herren Offiziere einiger deutschen Truppen, welche im leztern amerikanischen Kriege Grosbrittannien ruhm-würdigst zur Hülfe gewesen“. – Etwas gebräunt bzw. braunfleckig, Falttabelle stärker.

915 – Puysegur, (J. F. de Chastenet de). Art de la guerre, par principes et par règles. 2 Bde. Paris, Jombert, 1749. 4to (27:20,5 cm). Mit 2 gest. Titelvign., 4 gest. Textvign. u. 51 gefalt. Kupfertafeln. 6 Bll., 411 S., 2; 5 Bll., 547 S., 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. 2 Rsch. 300,–Brunet IV, 989; Jähns 1516 ff. – Zweite Ausgabe, erstmals 1748 in Folio erschienen. „Lehrreiches Werk… wurde geradezu epoche-machend. Sehr bedeutend sind P.’s Leistungen für die Entwicklung der Elementartaktik der Infanterie“ (J.). Die Tafeln zeigen schemati-sche Marsch- u. Schlachtenordnungen sowie Pläne, darunter Pa-ris, Umgebung von Freiburg u. Schlacht bei Nördlingen. – Stellenw. leicht stockfleckig; Exlibris von J. H. Anderhub (in Bd. 2 entfernt) u. sowie gest. Wappenexlibris von Charles Tancred Esq.

Nr. 920

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Miniaturbücher.)

200

108 plates. – Slight traces of uses (perhaps intentional). Contem-porary limp vellum.

– Abbildung oben –

924 Monogramme. – Album mit ca. 1200 aus Briefpapier ausgeschnittenen und montierten Monogrammen etc. adeliger und hochadeliger Personen. Ca. 1875-1910. 4to (29,5:26 cm). 50 Bll., tlw. mit chromolith. Bordüre. Gold- u. schwarzgeprägter Lwd. mit farb. Applikationen

kehrt. Das Titelblatt zum AT mit Angabe der beiden Künstlerinnen im unteren Rand. Über dem jeweiligen Bild die Textstelle, darunter kurzer deutscher Text. „An enchanting pictorial bible… The 263 fi-nely executed small plates, imaginatively and beautifully engraved by the sisters Christina and Magdalena Küslin, or Küsel, are a ple-asure to peruse and the calligraphic German text explains briefly and clearly the Bible passages illustrated by this ‚Communicator‘ of the Old and New Testaments“ (Bondy 16). – Teilw. fleckig bzw. fingerfleckig. NT mit eingebundenem alten Umschlag-Vordeckel u. 1 Bl. mit zeitgenöss. handschriftlicher Anmerkung zum Werk (im Rand restauriert), Exlibris. Provenienz: nach Anmerkung im Innen-deckel aus Sammlung Hofrath J. Streber, Auktion Lempertz 1957.

– Abbildung Seite 199 –

921 – Petit fabuliste. Paris, Didot, ca. 1830. (2,9:2,2 cm). Mit 6 ganzs. Textholzschn. 87 S. Einband mit Samtrücken, Deckeln aus Bein, Seidenvorsätzen u. Goldschnitt, Rü-cken berieben. 250,–Bondy 77; Welsh 5570; vgl. Gumuchian 4123. – Frühe Ausgabe des Miniatur-Kinderbuches, später bei Presteau erschienen. Vielfach aufgelegt, bei Marcilly auch in größerem Format. – Leicht gebräunt.

922 – Petrarca, F. Le rime. 2 in 1 Bd. Venedig, Ongania, 1879. (6,5:5 cm). Mit 2 Porträts u. zahlr. Abbildungen im Text. 354, 230 S., 5 Bll. Prgt. d. Zt. mit goldgepr. Deckel-bordüren, Kopfgoldschnitt, Rvg. u. Rsch. – Gebräunt. – Welsh 5665. 300,–

– Rare Counterfeit Edition –

923 Modelbuch. – Vecellio, C. Corona delle nobili, et vir-tuose donne (Tl. 4: Gioiello della corona). Libro primo (- quarto). 4 Tle. in 1 Bd. Venedig 1592-1608 (recte: um 1880). Mit 108 Taf. Flex. Prgt. d. Zt. 1.800,–Lipperheide Yda 75 (nur Tl. 2-4); vgl. Ornamentstichkat. Bln. 1634 ff. u. Lotz, Modelbücher 116 ff. – Kuriose Fälschung der berühm-ten Modelbücher von Cesare Vecellio, einem Schüler Tizians. „In Lichtdruck nach Nachschnitten der Ausgabe von 1616 hergestellte Fälschung auf altem Papier“ (Lipperheide). Während in dem nur drei Teile enthaltenden Exemplar der Sammlung Lipperheide das ursprünglich „1616“ datierte Widmungsblatt zu Tl. 4 handschriftlich geändert wurde, ist hier das Widmungsblatt zu Tl. 2 wiederholt, bei dem jedoch die Bogensignatur angepasst wurde. – Leichte Ge-brauchspuren, vermutlich vom Fälscher beabsichtigt.

** Rare late 19th century counterfeit edition of Vecellios famous patterns for embroidery and lace designs. 4 parts in 1 volume, with

Nr. 923

Nr. 924

Varia – Illustrata 201

aus der er die Bräuche und Moden ablesen konnte. – Gebräunt u. etwas stockfl., Vorsatz fleckig.

928 Polybios. Geschichte des Polyb, mit den Auslegungen und Anmerkungen des Ritters Herrn von Folard. Ver-mehret mit den vortrefflichen Kriegsgedanken des (C.) v. Guischardt. Aus dem Französischen übersetzt (v. J. T. Bion). 6 Teile u. Anhang in 7 Bdn. Wien, Trattner, 1759-60. 4to (26:21 cm). Mit gest. Porträt, 1 gest. Titel- u. 8 Textvign., 3 gefalt. Kupferkarten u. 150 meist gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch. (Bd. 4 ab-weichend), leicht berieben. 600,–

Jähns 1492; Fromm 9583; Giese, Trattner 432; Schweiger I, 273. – Eine von zwei konkurrierenden deutschen Ausgaben von Folards Bearbeitung, enthält im Gegensatz zur 1755-69 erschienenen Übersetzung von A. L. v. Oelsnitz auch die wertvolle Schrift Gu-ischardts zum Thema. Zu Inhalt und Wirkung von Folards monu-mentalem Werk vgl. Jähns 1478 ff. Die Tafeln zeigen Truppenfor-mationen, technische Geräte, Belagerungen etc., dazu Karten von Sizilien, Griechenland u. Italien. Andere Vergleichsexemplare mit nur 146 Kupfertafeln. – Stockfleckig; Titel verso mit altem Bibl.-Stempel; Vorsatz mit gest. Wappenexlibris „Comte Max: Odrowąą Siedlnicki“ (außer Bd. 4); Bd. 1 hint. Vorsatzbl. mit Eckabriss; Bd. 4 S. 29/30 mit großem Eckabschnitt u. Textverlust; Bd. 6 oben mit minimalem Wasserrand. – Beiliegt: K. Lorenz. Untersuchungen zum Geschichtswerk des Polybios. Stuttgart, Kohlhammer, 1931. OU. – Zus. 8 Bde.

– Abbildung oben –

929 Porträtwerke. – Haraeus, F. Annales ducum seu prin-cipum Brabantiae totiusq(ue) Belgii. 2 Bde. Antwer-pen, Plantin-Moretus, 1623. Kl.-fol. (32,5:22,5 cm). Mit 2 gest. Titeln u. 44 blattgr. gest. Porträts sowie 2 Druckermarken. 17 Bll., 707 S., 40; 3 Bll., 678 S., 59 Bll. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg., Ecken u. Kapitale leicht be- stoßen. 400,–

Funck 328; Lipperheide Gb 17. – Erste Ausgabe. Chronik von Bra-bant in Form von Biographien der Herzöge, die beiden letzten sind zugleich Kaiser Karl V. und Philipp II. von Spanien. Schöne Porträts in ganzer Figur mit Wappenschilden und figürlichem Hintergrund. Berichtszeit bis 1559. Der separat erschienene Bd. 3 (hier nicht vorliegend) enthält die Geschichte der Freiheitskriege bis 1603. – Stellenw. leicht stockfleckig; erste Bll. unten etwas fingerfleckig; Vorsatz mit mod. Exlibris und Notizen; Bd. 2 Register leicht was-serrandig.

u. Deckeltitel „Arms, Crests & Monograms“, berieben u. bestoßen.*# 500,–Sehr interessante Sammlung, laut schriftlichen Vermerken begon-nen von Ottilie Gräfin Solms-Braunfels (1807-1884), fortgesetzt von Ida Gräfin zu Solms-Laubach (1817-1900) und Elisabeth v. Thün-gen, geb. Isenburg u. Büdingen (1864-1946). Enthält Monogramme aus den Kaiserhäusern von Deutschland, Österreich („Sisi“) und Russland, aus den könglichen Famile von Großbritannien, Belgi-en, Schweden etc. u. aus zahlreichen deutschen regierenden und nichtregierenden Häusern. Tlw. in Tinte beschriftet. – Wenige Mo-nogramme entfernt.

– Abbildung Seite 200 unten –

925 Nürnberger Bilderbogen. 4 Bll. altkol. num. Kupfersti-che bei J. C. Schmidhammer, um 1750, aus der Fol-ge Nr. 130 mit je 24 bis 28 Personendarstellungen in 4 Reihen. Je ca. 16:26,5 cm. Mit Fälzchen in den oberen Ecken auf Passepartouts montiert. 200,–Bl. 1 mit der gest. Bezeichnung „J. C. Schmidhamer exc. Norib.“ (vgl. Thieme-B. XXX, 131: „Kunstverleger [und Stecher?] in Nürn-berg, um 1750). – Die Darstellungen in schönem Altkolorit zeigen Personen verschiedenster sozialer Schichten und Professionen: Jä-ger u. Falkner, Musiker, Reiter, galante Paare, Akrobaten u. Pierrot, ambulante Händler, Küfer, Mundschenk, König u. Königin u.v.a. – Stock- u. fingerfl., erstes Bl. mit Rostspur im weißen Rand u. oben tls. bis zum Plattenrand beschnitten.

926 Orden. – Schoonenbeek, A. Courte description des ordres des femmes et filles religieuses. Contenant une petite relation de leur origine, de leur progrés, et de leur confirmation. Amsterdam (1691). (15,5:10 cm). Mit gest. Front., gest. Titelvign., gest. Kopfvign. u. 90 blattgr. Textkupfern. 5 Bll., 194 (recte 184) S., 4 Bll. Blindgepr. späterer Ldr. mit Rsch., etwas berieben. 300,–Lipperheide Oe 13. – Erste Ausgabe. – Gering fleckig, Titel mit alter Notiz unten.

927 Perücken. – Nicolai, F. Über den Gebrauch der fal-schen Haare und Perrucken in alten und neuern Zeiten. Eine historische Untersuchung. Berlin u. Stettin 1801. (20:13 cm). Mit 66 Abb. auf 1 gest. Front. u. 16 Kupfer-taf. 2 Bll., XI S., S. 5-179 (so kplt.). Pp. d. Zt., berieben u. bestoßen. 250,–Goed. IV/1, 504, 39; Hayn-G. V, 42; Lipperheide Na 50. – Erste Ausgabe. Als Quelle diente Nicolai seine große Porträtsammlung,

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Rees, A.)

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ger erschienenen Folgen, 24 Bll. mit Landschaften und Ansichten von M. Merian bei F. L. D. Ciartres (d.i. François Langlois, 18) bzw. P. Aubry (6), 4 Bll. Jahreszeiten bei H. le Roy, etliche Tafeln aus di-versen von Mariette verlegten Folgen u.v.m. – Teilw. etwas fleckig, vereinzelt auch im Bild oder stärker. Wenige kl. Randläsuren, je 1 Taf. mit Randausriss, langem geklebten Randeinriss bzw. stärker beschädigt. oRR./Waf.

** Interesting sammelband of baroque engravings comprising views of Paris and surroundings, emblems, landscapes and sea-sons, as well as numerous plates from various works edited by Mariette. – Some staining, stronger in places also to image. Few small lesions, 2 plates with corner tear and repaired tears; old limp vellum, worn. – Waf.

– Abbildung Seite 203 –

933 Schifffahrt. – Friedrich V. von Dänemark. Soe-Krigs Articuls-Brev. Kopenhagen, A. H. Godiche, (1752). 4to (23,5:19 cm). Mit gest. Titel u. 3 gest. Textvign. 328 S., 114 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, berieben, Ecken bestoßen. 300,–Auf starkem Papier. Der Anhang enthält Formulare und Register. – Etwas gebräunt, gering fleckig. Vordeckel mit aufgeprägtem Na-men T. S. Tuxen.

934 – Le Comte, P. Afbeeldingen van schepen en vaartu-igen, in verschillende bewegingen. Amsterdam, Kaal, 1831. Qu.-fol. (24,5:33 cm). Mit 50 kol. lith. Tafeln. 5 Bll., 60 S., 1 Bll. Errata. Alter Pp. mit mont. OU auf bei-den Deckeln, Rücken neu bezogen, fleckig. 2.500,–NHSM 756. – Erste Ausgabe. Altkolorierte lithographierte Tafeln in Kreidemanier mit Darstellungen verschiedener Segelschiffe, oft mit figürlicher Staffage, und Details der Takelage. Tafeln mit Trocken-stempel des Verfassers. – Etwas stockfleckig; Vorwort mit Signatur des Verfassers. – Beiliegt: 1 loses Blatt Verlagswerbung zu diesem Werk.

** With 50 contemp. coloured lith. plates, showing all types of sailing ships and details of rigging. – Author’s blind stamp to all plates and autor’s signature to preface verso. Some foxing. Old boards, original wrappers mounted on both covers, spine renewed, stained.

– Abbildung Seite 204 oben –

935 – Le Roy, (J. D.). La marine des anciens peuples, ex-pliquée et considérée par rapport aux lumieres qu’on en peut tirer pou perfectionner la marine moderne. Pa-

930 Rees, A. The cyclopaedia; or, universal dictionary of arts, sciences, and literature. 39 Text- u. 6 Tafelbde., zus. 45 Bde. London, printed for Longman, Hurst, Rees, Orme & Brown, 1819-20. 4to (27,5:22 cm). Mit gest. Porträt, 1098 Kupfertafeln u. 62 gefalt. bzw. doppel-blattgr. Kupferkarten. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg., et-was berieben, Deckel stärker, einige Bde. Rücken leicht fleckig. 1.200,–Poggendorff II, 586; Zischka 9. – Der gebürtige Waliser Abraham Rees (1743-1823), Prof. der Mathematik u. Theologie in London, erweiterte die 1728 in 2 Bdn. erschienene Cyclopaedia von E. Chambers. Die Tafeln thematisieren verschiedene Gebiete wie Ak-kustik, Anatomie, Architektur, Astronomie, Biologie, Chemie, Fau-na, Gezeiten, Heraldik, Kriegswesen, Landwirtschaft, Magnetis-mus, Maschinerie (Dampf), Mathematik, Mechanik, Meteorologie, Optik, Schifffahrt, etc. – Teilw. etwas stockfleckig, sonst sauberes Exemplar.

** With engr. portrait, 1098 engr. plates and 62 folded or doublep-aged maps. – Partly somewhat foxed. Contemporary half-calf, slightly rubbed, stronger to covers, staining to some spines.

931 Ridinger, J. E. (Die par force Jagd des Hirschen und deren ganzer Vorgang mit ausführlicher Beschreibung in 16 Kupfertafeln). Augsburg, Ridinger, (1756). 16 Kup-fertafeln unter Passepartouts. (Plattengröße 31:48 cm). Lose in marmor. Halbmaroquin-Kassette mit Rü-ckentitel u. goldgeprägtem Titelschild. 3.000,–Thienemann-Schwarz 49-64; Schwerdt III, 134; Nissen, ZBI 3396 (datiert: ca. 1735). – Vollständige Folge der prächtigen Jagdstiche, wie meist ohne Titelblatt. Unter jeder Abbildung jeweils eine ge-stochene Beschreibung in deutscher Sprache. „Gehört zu den ge-suchtesten Werken unseres Meisters, noch sauberer ausgearbeitet als ‚Der Fürsten-Jagd‘“ (Thienemann). – Kräftige Abdrucke in sehr guter Erhaltung.

– Abbildung oben –

932 Sammelband mit 200 Kupfern (inkl. 2 Titeln; 1 dop-pelt) aus 31 verschiedenen Stichfolgen. Paris, 17./18. Jh. Qu.-8vo (19:29 cm). Flexibler alter Prgt., fleckig und geknittert, Vordergelenk gebrochen, Vorderdeckel mit hs. Anmerkungen. 1.800,–Sammlung dekorativer barocker Stiche, enthält 30 Tafeln (inkl. 2 gest. Titeln) mit Ansichten von Paris und Umgebung von A. Fla-men, 10 Bll. Emblemata von I. Picquet jun. aus zwei bei J. Messa-

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ris, Nyon & Stoupe, 1777. (20,5:13,5 cm). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. XXXV, 224 S. Roter Maroquinband d. Zt. mit Rvg., Deckel mit Goldfileten mit Eckfleurons und mittig Wappensupralibros von Créanges/Kriechingen, Steh- und Innenkantenvergold. sowie Goldschnitt; ge-ring berieben, Vorderdeckel unten mit kl. Schabstelle, Vorsätze leimschattig. 1.800,–Polak 5848. – Wohl erste Ausgabe, eine von Polak erwähnte Pa-riser Ausgabe von 1757 nicht nachweisbar. Zum Wappeneinband vgl. Olivier 447. – Stellenw. gering gebräunt oder Fleckchen, Vorti-tel mit Randeinriss, S. 99/100 mit Eckabriss.

** With 6 folding engraved plates. – Minor browning or staining in places, marginal tear to half-title, corner tear to p. 99/100. Bound in contemporary red morocco, richly gilt, with the arms of Créanges/Lorraine gilt to both covers; slightly rubbed, small abrasion to front cover, some discoloration from paste to endpapers.

– Abbildung rechts –

936 – Mylius, P. B. Den vidt-beromte Soe-Heltes, Herr Cort Sivertson Adelers, Ridder af Danebrog og St. Marco… Liv og levnets beskrivelse. Kopenhagen, J. C. Groth, 1740. 4to (21:17,5 cm). Mit gest Porträt, 2 gest. Wap-pentafeln, 3 Falttafeln mit Holzschnitten u. Drucktext u. 6 mitpag. gefalt. Tabellen.2 Bll., 175 S. Ldr. d. Zt., teilw. berieben, Rücken am Fuß restauriert. 250,–Bruun, Bibl. Danica III, 952. – Erste Ausgabe der Biographie des norwegischen Seemanns und späteren Admirals in der Marine des Königreichs Dänemark-Norwegen, der niederländischen Flot-te sowie der Marine der Republik Venedig, Cort Adeler. – Etwas gebräunt, vereinzelt fleckig bzw. etwas angestaubt, 1 Tabelle mit Ausriss im unteren Rand mit geringem Textverlust.

937 – Renau d’Eliçagaray, B. De la theorie de la manoeuvre des vaisseaux. Paris, E. Michallet 1689. (19,3:12,8 cm). Mit gest. Titel von F. Ertinger und 25 gefalt. Kupfer-taf. 5 Bll., 117 (recte 115) S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. Rtitel., gering berieben. 900,–Polak 8108. – Poggendorff II, 604. – Erste Ausgabe. – Seltenes Werk zur Navigation von Schiffen. Hauptwerk des französischen Ingenieurs und Marineoffiziers Bernhard Renau d’Eliçagaray (1652-1719). Die Tafeln mit schematischen Darstellungen von Schiffs-manövern u. Postionsbestimmungen. – Tls. gebräunt, 1 Textblatt mit kl. Papierfehlstelle der unteren Ecke, 5 Tafeln mit Oxidations-

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ginierung (S. 143 leer), 2 gedruckte Bll. Inhalt. Mod. Pp. mit altem Rsch., Deckel mit Stoffüberzug. 1.500,–

Seltenes und sehr gesuchtes Stoffmusterbuch mit den Farben schottischer Clans (vgl. www.tartansauthority.com), mit gedruck-ten Legenden. – Unterlagepapier meist mit Randläsuren; 11 Stoff-muster mit meist kleineren Ausschnitten.

** Scarce and sought after swatch book of tartan samples. – Mar-ginal tears to paper leaves, cut out to 11 samples. Recent boards, cloth covering.

– Abbildung Seite 205 –

941 Studentica. – Lucae, F. Europäischer Helicon auff wel-chem die Academien, oder Hohe Schuhlen von Anfang der Welt biß jetzo aller Nationen, besonders Europae… sambt ihren vornehmsten Lehrern, deren Verdienste… vorgestelt. Frankfurt, Hocker, 1711. 4to (20:17 cm). Mit Porträt-Frontispiz. 13 Bll., 899 (recte 917) S. – Ange-bunden: (L. A. Schoppe; pseud.:) Caesarius Turria-nus. Glorwürdiger Adler das ist gründliche Vorstell- und Unterscheidung, der kayserl. Reservaten und Hochhei-

flecken. Ohne das Bl. E1 (S. 65/66), das in Vergleichsexemplaren ebenfalls fehlt (Text vollständig, s. Digitalisat d. Österr. Nationalbib-liothek), Innendeckel mit hs. Signaturenschildchen.

** First edition. Renau d’Eliçagaray’s main work about ship navi-gation. With engr. title and 25 engr. folding plates. Contemp. calf, richly gilt, minor rubbing. – Slight browning, 5 plates with staining by oxidation, 1 leaf with marginal loss of white corner, manuscript signature label to inner cover. Lacking leaf 65/66 as usual, text complete.

938 Spiele. – Konvolut von 4 italienischen Werken über Kar-neval und Spiele. Verschiedene Orte 1713-1870. Ver-schiedene Einbände d. Zt., mit Gebrauchspuren. 300,–1. C. Calino. Lezioni teologiche, e morali sopra il giuoco. Bologna, Pisarri, 1713. Ldr. – Oben wasserrandig; Exlibris. – 2. Il carnova-le discoperto a’ cristiani ne’ suoi abusi libro primo. Forli, Marozzi, 1746. Mit gest. Titelvign. Prgt. – Vorsatz mit Besitzvermerk, dat. 1862. – 3. I giuochi innocenti di società. Almanacco per l’anno 1827. Mailand, Pirotta, 1826. Mit 4 gest. Kalenderbll. OU. – Stock-fleckig u. stellenw. wasserrandig. – 4. Il sciaradista vicentino o strenna di più che 1000 sciarade del tutto nuove. Vicenza, Paroni, 1870. Hldr. – Etwas wasserrandig u. fleckig; Titel mit Namenszug; Exlibris. – Zus. 4 Bde.

– Early Western Work about Tangram – 939 – Tangram. – Nuovo e dilettevole giuoco Chinese.

Bologna, Benazzi, um 1818. (17,5:11,5 cm). Gest. Titel und 28 gest. Tafeln. Kart. d. Zt., mit Gebrauchs- bzw. Knickspuren, Vorderdeckel fleckig. 600,–Eines der ersten westlichen Bücher über Tangram. Auf dem Titel eine kurze Erläuterung des Spiels, sonst ohne jeden Text erschie-nen. Die Tafeln mit 323 verschiedenen Figuren, die aus den Spiel-steinen gelegt werden können. – Stock- bzw. braunfleckig, anfangs stärker. Teilw. Bleistifteinzeichnungen, vereinzelt auch in Tinte.

** One of the earliest books of Tangram problems printed in Eu-rope. With engraved title and 28 plates depicting 323 problems. – Some browning and foxing, stronger at beginning. Some delinea-tions resp. notes in pencil and a few in ink. Contemporary boards, some browning and creasing, stain to front cover.

– Abbildung rechts –

– Tartan Samples – 940 Stoffmusterbuch. – J. Claude frères. Clans originaux

(Rückentitel). (Paris ca. 1890). Fol. (44,5:31,5 cm). Stoff-musterbuch mit 185 montierten Stoffproben (ca. 15:21 bis ca. 34:38 cm). 143 Seiten mit aufgestempelter Pa-

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ca.1830. Fol. (34,5:26,5 cm). 27 prachtvoll altkol. Li-thographien. Pp. d. Zt., berieben und bestoßen, Rü-cken defekt, Deckel gelockert. 800,–Colas 2117 (irrig: 29 Tafeln); nicht bei Lipperheide. – Seltene, prächtige Uniformfolge. Zeigt Artillerie, tlw. beritten, von Ägypten, Persien und der Türkei sowie verschiedener europäischer Staaten,

ten… absonderlich aber von dem Ihrer kayserl. Majest. reservirten Post-Regal im gantzen Römischen Reich (&) Beylagen. O. O. u. Dr. 1694. Mit gest. Wappenfrontispiz und 1 ganzs. Kupfer. 3 Bll., 172 (recte 271) S. (o.d.l.Bl.). Ldr. d. Zt., etwas berieben und mit kl. Läsuren, oberes Kapital ergänzt. 350,–I. Erman-Horn I, 1650 (irrig 1721). – Erste Ausgabe. Nach S. 448 zusätzl. S. 548 b-e und nach S. 680 a noch S. 680 b-p eingebun-den. – II. VD 17 23:242866M; Pütter III, 580. – Erste Ausgabe. – Fehlt das Errata-Bl. am Schluss. – Beide Werke stellenw. minimal gebräunt, gering fleckig. Beide Front. und 1. Titel jeweils verso mit Stempel der UB Halle/S., letzterer auch mit alter hs. Num. und Ausgeschieden-Stempel.

942 Totentanz. – Altzenbach, Gerhard (ca. 1590 – 1645 Köln). Der Tod als Edelfrau. Einblattdruck. Radierung auf Bütten. Frühes 18. Jahrhundert. 24:13,5 cm. Blattgr. ca. 35:21 cm. 400,–Im unteren Rand mit lateinischem und deutschem Text: „En Ala-modo Helenam… O Alamodo Helenna, Leichtfertig reich stoltz wie ein Phow, die denck an Gottes Gericht behendt, So wirstu ham ein gutes endt.“ – Wohl späterer Abdruck, der Name vor dem Excudit in der Platte gestrichen. Schöner und kräftiger Abdruck. Äußere Blattränder gering gebräunt, verso zwei kleine Montagereste.

– Abbildung rechts –

943 Uniformen. – (Accurate Vorstellung der säm(m)tli-chen ChurFürstl. Sächß. Regimenter und Corps: Worinnen zur eigentl. Kenntniß der Uniform von jedem Regimente ein Officier und ein Gemeiner abgebildet sind. Nürnberg, Raspe, 1769). (18:12,5 cm). Mit 33 kol. tls. gold- u. silbergehöhten Kupfertaf. – Angebunden: Kurze Geschichte der Churfürstlich-Sächsischen Regimenter von ihrer Errichtung bis ans Ende des Jah-res 1769. Ebenda. 32 S. Mod. Prgt. mit Rschild. 700,–I. VD 18 10594892 (mit zusätzlich 1 Tabelle); Colas 19; Lipperheide Qdd1. – Seltenes Werk mit prächtigen Uniform-Kupfern mit gest. Regimenter-Bezeichnungen und Namen der Chefs. – Erste Tafel mit Farbwischern, sonst kaum fleckig. Fehlt das gest. Titelblatt. – II. VD 18 90339231. – Nennt die Regimenter mit ihren Gründungs-daten sowie die Chronologie der Obristen. – Etwas braunfleckig, Exlibris.

944 – Moltzheim, (A. de. Collection des uniformes actu-els de l’artillerie européenne dessinés par un officier de l’armée française). Metz, Dupuy (& Paris, Gihaut),

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(Uniformen.)

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Colas 2481-82; Lipperheide Qdb 17. – Prachtvolles Uniform-Werk in schönem Kolorit. Enthält die Darstellungen der Königl. Suite (11), Infanterie (61), Leichten Infanterie (9), Artillerie (4), Bes. Corps (4), Kavallerie (Kürassiere 21, Dragoner 13, Husaren 14) u. dem Unter-Stab (2). Mit dem oft fehlenden Text mit eigenem Drucktitel. – Gest. Titel gebräunt, Taf. tls. etwas braunfl. u. mit zeigenössischen hs. Bezeichnungen und Nummerierungen. Tafeln u. Titel verso mit kl. Wappenstempel, recto mit kl. Besitzerstempel (von uns nicht identifizierbar) sowie Ausgeschieden-Stempel. Fehlen 3 Taf. mit zeitgenöss. Ergänzungen bis 1808, die anderen 6 fehlenden Taf. (laut hs. Eintrag im Register) durch Orig.-Aquarelle auf passendem Papier ergänzt.

947 – Recueil de toutes les troupes qui forment les Ar-mees Francoises. Dessine et illuminé d’après Nature. Nürnberg, G. N. Raspe, 1768. (19,5:13 cm). Mit gest. Titel u. 161 (statt 164) kol. Kupfertafeln. 1 Bl. Index. Pp. d. Zt., stark berieben u. bestoßen, Bindung gelo-ckert. 900,–VD 18 11265663; vgl. Colas 2510, Lipperheide Qk 9, Hiler 737, Cohen-R. 862 u. Raspe 369 (alle andere Ausgaben). – Seltene Ausgabe des 1761 erstmals erschienenen Werkes über die fran-zösischen Uniformen. Die in schönem Altkolorit gehaltenen, gold- und silbergehöhten Uniformtafeln zeigen auf den ersten Tafeln die Garde, die restlichen Tafeln je einen Offizier und einen Gemeinen mit Legende zum Regiment (Gründung, Name, Anzahl). Das VD 18 nennt nur 163 Kupferstiche. – Sauberes, meist fleckenfreies Exem-plar. Fehlen 3 Tafeln.

** Rare edition. With engr. title and 161 of 164 coloured plates, depicting French uniforms. – Fresh copy, insignificant staining to outer margins. Contemp. boards, rubbed and worn, stitching loose. Lacking 3 plates.

– Abbildung unten –

948 – (Reilly, F. J. J. v.). Geschichte und bildliche Vorstel-lung der Regimenter des Erzhauses Oesterreich. Wien, Reilly, 1796. (19:12 cm). Mit 168 kol. Kupfertafeln. Gest. Vortitel, gest. Titel, 3 gest. Zwischentitel, 27 gest.

ferner je 1 Tafel von Baden, Braunschweig, Bayern, Hamburg, Han-nover, Hessen, Holstein, Preußen, Sachsen und Württemberg. – 6 Taf. gleichmäßig etwas gebräunt. Ränder teilw. leicht fleckig, bei ca. 3 Taf. etwas stärker stockfleckig. Ohne den als Titel vorzubin-denden Originalumschlag mit Auflistung von 27 Tafeln (so lt. Colas vom Verlag vorgesehen).

– Abbildung oben –

945 – Preussische Armee-Uniformen unter der Regie-rung Friedrich Wilhelm II. Königs von Preußen. Pots-dam, Horvath, 1789. (20,5:13 cm). Mit 109 (statt 135) altkol. u. teilw. gold- u. silbergehöhte Kupfertaf. von L. Schmidt. 22 S., 1 Bl. (Anhang). Etwas späterer Hldr., Rücken (unter Verwendung des alten Materials) u. Ecken erneuert, Deckel gering berieben. 500,–

Lipperheide Qdb 11; Hiler 446 u. Colas 1484 (beide unter Horvath). – Die Uniformdarstellungen in prächtigem Altkolorit. Das komplet-te Werk erschien 1787-1789 in 13 Lieferungen mit einem Grund-bestand von 135 Taf., der durch Anhänge u. Nachträge erweitert wurde. Vorliegendes Exemplar ohne Zwischentitel. – Text und an-fangs Taf. gebräunt, die meisten Taf. nur im Rand etwas gebräunt, Bleiweiß ganz vereinzelt oxidiert, fast alle Taf. mit alter hs. Num-merierung. Aus der Bibliothek von General Henry Dalrymple-White (1820-1886) mit dessen hs. Besitzeintrag „Henry Dalrymple White from General White 1857“ auf freiem Vorsatz sowie hs. Besitzein-trag „J. C. White 1789“ (d.i. John Chambers White?) auf Titel. Feh-len 26 Tafeln.

946 – Ramm, A. L. Abbildung von allen Uniformen der kö-nigl. Preuss. Armee unter der Regierung Sr. Majesta-et Friedrich Wilhelm III. Berlin, J. F. Unger [um 1800]. (21:14 cm). Mit kolor. gest. Titel und 133 (statt 142) altkolor., tlw. gold- und silbergehöhten Kupfertafeln. 1 Bl. (Inhalt), 9 Bll. (Zwischentitel).- Angebunden: Ders. Tabellarische Nachweisung von allen Regimentern und Korps der Königlich Preussischen Armee zur Erläute-rung der Abbildungen. 2 Bll., 45 S. Gefleckter Ldr. d. 19. Jhdts. mit reicher Rvg. u. Rschild., Kanten gering berieben. 1.500,–

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951 Weigel, J. C. Artige Vorstellung spielender Kinder mit beygefügten nützlichen Erinnerungen. Nürnberg, um 1715. Qu.-4to (19,5:31,5 cm). Folge Nr. 219 von 6 kol.

S. Register. Roter Maroquinband d. Zt. mit grünem Rschild u. reicher Rücken-, Deckel-, Steh- u. Innenkan-tenvergoldung, minimal berieben. 2.500,–Colas 1239; de Ridder 65; Lipperheide Qe7 (gibt 170 Taf. an). – Seltenes und prächtiges, komplett gestochenes Uniformen-Werk. Die militärischen Personen meist in Aktion dargestellt. Jedes Blatt oben mit gest. Namen der Garnison des Regiments und unten mit Entstehungsdatum sowie den Namen der aufeinander folgenden Chefs. „Il a paru plus tard 2 planches qui s’ajoutent à cette suite et portent les signes y2 et z2“ (Colas). – Schwach gebräunt, stellenw. braun- oder fingerfleckig, Titel mit geklebtem Randeinriss u. hinter-legtem Randausriss, 1 Taf. mit hinterlegtem Eckabschnitt.

– Abbildung oben –

949 – (Ronnenberg, J. G. F.). Abbildung der chur-hanno-verschen Armée-Uniformen. Kurzgefasste Geschichte der Churhannoverschen Truppen. Hannover u. Leipzig, 1791. (17,5:11,5 cm). Mit 31 (statt 33) kolorierten tls. gold- u. silbergehöhten Kupfertafeln. 72 S. Pp. d. 19. Jhdts., hinteres Innengelenk gebrochen, Bindung gelo-ckert. 700,–Colas 2; Hiler 759; nicht bei Lipperheide. – Sehr seltenes Unifor-men-Werk, KVK listet nur 2 Exemplare in deutschen Bibliotheken. Die prächtigen Kupfer hier vor aller Schrift. Hannoversche Truppen nahmen 1782-92 am britischen Krieg gegen Frankreich in Ostindi-en teil. – Etwas gebräunt. Fehlen 2 Tafeln.

– Abbildung rechts –

950 Weigel, C. (Abbildung der gemein-nützlichen Haupt-Stände. Regensburg 1698.) 4to (22,3:16 cm). Daraus: 99 Kupfertaf. auf Karton montiert. Mit hs. Titel. Gebun-den in Pp. um 1900 mit Rschild. 900,–Vgl. Bauer, Weigel 1062, 10-11 u. Dünnhaupt 35.I. – Die Kupfer zeigen in alphabetischer Reihenfolge die entsprechenden Stände u. Berufe mit Beamten, Juristen, Ärzten, Künstlern, Kaufleuten u. Handwerkern etc., Blattgr. ca. 13,3:9 cm. Das Gesamtwerk von Weigel hat insgesamt 212 Tafeln. Die vorliegenden Tafeln sind in der Bild- und Plattengröße geringfügig kleiner als bei Bauer an-gegeben. Möglicherweise stammen die Tafeln somit aus dem 1. Teil von Abraham a Sancta Claras „Etwas für alle“ (1699). Weigel „hatte 97 der 100 Kupfer schon (1698) mit in sein ‚Ständebuch‘ aufgenommen“ (Dünnhaupt). – Stellenw. etwas gebräunt u. finger-fl., wenige Bll. angerändert oder mit kl. hinterlegten Ausrissen mit geringem Text- oder Bildverlust.

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(Weigel, J. C.)

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954 Konvolut Theologie, Geographie, Varia. 9 Werke in 9 Bänden in verschiedenen Sprachen u. 2 Landkarten. 1626-1930. 8vo bis Fol. Meist Einbände d. Zt., tls. mit Gebrauchsspuren. 500,–

num. Kupferstichen. Angefalzt gebunden in mod. Pp., gebräunt. 500,–Nicht im Ornamentstichkat. Berlin. Nur 1 Exemplar in dt. Bibliothe-ken verzeichnet mit ebenfalls 6 Blättern. – Puttenartig dargestell-te Kindchen vergnügen sich beim Bockspringen, Murmelwerfen, Wippen, Reifspringen und Cricket (!). Mit je 4 gest. Verszeilen im unteren Bildrand. – Gebräunt u. stockfleckig, Titelbl. mit restaurier-tem Randeinriss. Sehr breitrandiges Exemplar der seltenen Folge.

– Abbildung oben –

952 Winkelmann (Winckelmann), J. J. Caesareologia. Hal-le, Schwänder, 1659. 12mo (13:8 cm). Mit Kupfertitel u. 16 gefalt. Kupfertafeln. 23 Bll., 120, 96 S. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln mit 2 Schließen. 1.200,–VD 17 23:279990F; vgl. Young, Memory 379. – Erste Ausgabe, sel-ten. Der erste Teil, auf Latein geschrieben, befasst sich mit den vier Monarchien, der zweite auf deutsch mit Mnemotechnik. VD 17 gibt 8 Tafeln an, die hier auseinandergeschnitten vorliegen. Ver-fasst in Oldenburg, wo der Hesse Winkelmann Hofhistoriograph war. – Unterschiedlich gebräunt, Kupfertitel seitlich u. unten bis an die Einfassung beschnitten u. unten mit Bildverlust durch Rasur eines Besitzvermerks.

– Abbildung rechts –

953 Wouwerman (Wouverman), P. Oeuvres. Gravées d’après ses meilleurs Tableaux qui sont dans les plus beaux Cabinets de Paris et ailleurs. Paris, Moyreau, (1737-1762). Imp.-fol. (61:44,5 cm). Mit gest. Titel, gest. Porträt u. 98 auf 97 (5 gefalt.) Kupfertafeln. Hldr. d. 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel, beschabt, Ka-pital mit Fehlstelle, Ecken bestoßen. 3.000,–Cohen-R. 1068. – Seltenes Galeriewerk holländischen Barock-malers Philips Wouwerman (1619-68). Die hübschen Tafeln von J. Moyreau, N. Dupuis und Le Parmentier zeigen Abbildungen von fahrenden Händlern, Jagdszenen, Landschaften, Militärsze-nen, Mönchen, Reisenden, Reitern, etc., bis 1762 datiert. – Innen sauber; Exlibris von Hermann Berckemeyer mit Kaufvermerk, dat. 1949 sowie von Lucia Dina.

** With engr. title, engr. portrait and 97 (4 folded) engr. plates. – Clean copy; bookplates to endpapers. 19th cent. half calf, scratched, flaw to head of spine, worn.

– Abbildung Seite 209 oben –

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Antike – Archäologie 209

Ercolano von Bajardi (1755; Vortitel mit Bandbezeichnung tomo 1). – Le pitture antiche d’Ercolano, Bd. 2 und 4 (von 5; 1760 u. 1765; bis Bd. 2 noch von Bajardi besorgt). – De’ bronzi di Ercolano, 2 Bde.: Busti bzw. Statue (1767 u. 1771; Vortitel mit Bandbezeichnung tomo 5 bzw. 6). „Der luxuriös gestaltete, nach Gattungen geordne-te Bestandskatalog in Form großformatiger Illustrationen mit um-fangreichen Erläuterungen ist die erste autorisierte Publikation der

1. (Le Maistre, I. L.; pseud.:) De Sacy. Die Epistel S. Pauli. Aus dem Frantzösischen übersetzt. (Prag) 1720. Fol. Mit 1 gest. Porträt des Grafen Sporck. Ldr. d. Zt. – 2. Biblia Sacra Vulgatae Editionis Auctoritate Sixti V. Et Clementis VIII. Studio P. Thomae Aq. Erhard. 2 in 1 Bd. Augsburg 1723. Kl.-4to. Blindgepr. Schwiensldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Schließenresten. – Dt.-lat. Paralleltext des AT und der Psalmen, ohne NT. - 3. Platina, B. Historia de vitis ponti-ficum Romanorum. A D. N. Iesu Christo usque ad Paulum II. Köln 1626. 4to. Mit zahlr. Holzschn.-Portr. Neuer Hprgt. – Lat.-griech. Paralleltext. – 4. Justinus Martyr. Apologia secunda pro christia-nis. Cum Latina Joannis Langi versione. London 1703. 8vo. Prt. d. Zt. – Griech.-lat. Paralleltext. – 5. Christus, Anfang und Ende: ein Kranz von Gebeten. Wien (um 1850). 8vo. Samtband mit figürl. Silberbeschlag. – 6. Postkartenalbum in Kassettenform mit ca. 175 Postkarten. Ca. 1900 – 1930. Blaue Lwd.-Kassette in 4to. – 7. Archiv für Natur, Kunst, Wissenschaft und Leben. Serie III, Bd. V. Braunschweig 1860. Pp. d. Zt. – 8. Antiphonar. Fol. 10 hs. Notenbll. Hprgt. d. Zt. – 9. Das Leben Napoleons dargestellt in lithographir-ten Bildern. Bd. 2. Frankfurt 1832. Qu.-4to. Or.-Pp. – 10. Nord-mann, A. P. H. Deutschland und der größte Theil der umliegenden Staaten oder Mittel-Europa. Wien 1830. – Lithogr. grenzkolor. Karte in 4 gefalt. Teilen, auf Leinwand aufgezogen. In Pp.-Schuber d. Zt. – 11. Volkert, A. Statistische Karte vom Königreiche Bayern. München 1836. Gefaltet und aufgezogen. – Insgesamt einige Ge-brauchsspuren. oRR/Waf.

ANTIKE – ARCHÄOLOGIE

955 Le Antichità di Ercolano esposte. (Hrsg. und mit Text von O. A. Bajardi u.a.). 5 (von 9) Bdn. Neapel, nella Regia Stamperia, 1755-71. Gr.-fol. (49:36 cm). Mit 4 gleichen gest. Porträts, 318 (2 gefalt.) Kupfertafeln sowie zahlr. gest. Vignetten und Initialen. Uniforme grüne Hmaroquinbde. d. Zt. mit Rückenverg., stärker beschabt und bestoßen, bei Bd. 4 Ecken gestaucht bzw. ausgebrochen, vord. Innengelenke teils etwas ge-lockert. 3.000,–

Graesse I, 145; Ornamentstichkat. Bln. 3847; Cicognara 2645. – Fünf Bände der monumentalen Bestandsaufnahme der römischen Altertümer aus Herculaneum, mit Abbildungen von Gemälden, Büsten und Statuen, ohne einheitlichen Titel und Bandzählung erschienen. Hier liegen vor: der erstmals 1754 erschienene, ge-wöhnlich zum Werk gezählte Catalogo degli antichi monumenti di

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(Le Antichità di Ercolano esposte.)

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cm). Mit 1 gefalt. Kupferkarte sowie einigen Text-Holz-schnitten. 8 Bll., 140 S., 1 Bl. Alte Kart., angestaubt und etwas fleckig, Rücken bzw. Gelenke mit Einrissen, Vor-dergelenk gelockert. 400,–Wurzbach II, 281 ff. – Erste Ausgabe. C. bestimmt in diesem Werk den Zeitpunkt des Argonautenzuges. Mit entsprechender Karte des östl. Mittelmeerraums und Vorderasiens. – Vereinzelt gering gebräunt oder fleckig.

958 Montfaucon, B. de. L’antiquité expliquée et represen-tée en figures. 2e éd. 10 Bde. u. 5 Suppl., zus 15 Bde. Paris 1722. Gr.-fol. (43,5:29,5 cm). Mit 10 teilw. wie-derh. gest. Titelvign., 11 gest. Kopfvign., 3 gest. Initi-alen u. 1393 (statt 1394; 250 doppelblattgr., 3 gefalt.) Kupfertafeln. Ldr. d. Zt., stark berieben, Deckel teilw. lose, Rücken teilw. mit größeren Fehlstellen. 4.000,–Lipperheide Ba 6 (EA., mit fast identischer Tafelkollation); Cicog-nara 2493; PMM 175 Anm. – Zweite Ausgabe des monumentalen Grundwerkes der wissenschaftlichen Archäologie. Mit schönen Ta-feln zu Mythologie, Kultus, Gebräuchen, Bekleidung, Gerät, Kriegs-wesen etc. Vorliegend mit den 1724 erschienenen 5 Supplement-bdn., selten so komplett. – Vereinzelt stock- bzw. fingerfleckig; einige Tafeln stellenw. angeschmutzt; hier und da Buchblock ge-brochen; wenige Tafeln leicht eingerissen, Bd. 1 eine stärker; einige Tafeln sowie zwei Textbll. mit kleinem Eckabriss ohne Bildverlust; Exlibris. Es fehlt Tafel 100 aus Bd. 1.

** Second edition, 10 vols. and 5 supplements. With 1393 (of 1394) plates, (250 double-leaf, 3 folding). – Occasional thumbing and fox-ing; dirtied in places; bookblock partly cracked; small tear to some plates, vol. 1 one plate stronger affected; tear out to corners of few plates; bookplate to endpapers. Lacking 1 plate in vol. 1. Con-temporary calf, strongly rubbed, covers partly loose, partly flaws to spines.

– Abbildung links –

959 Sallengre, A. H. de. Novus thesaurus antiquitatum Ro-manarum. 3 Bde. Den Haag, H. du Sauzet (Bd. 1-2) bzw. P. Gosse, 1716-24. Fol. (41:26 cm). Mit 3 (1 wiederh.) gest. Frontispizen, 3 gleichen gest. Titelvignetten, 17 (2 gefalt.) Kupfertafeln und zahlr. Vignetten und

sensationellen Funde in Herculaneum und Pomepeji… Der König (Karl VII. von Bourbon) entschied darüber, wer die bibliophile Kost-barkeit zum Geschenk erhielt. So blieb der Kreis der Rezipienten sehr exklusiv“ (Steiner). Die Tafeln sind bis auf 1 Ausnahme alle mit-paginiert. – Etwas stockfleckig und teilw. gebräunt, stellenw. stär-ker, auch etliche Tafeln betroffen, wenige mit Knitterfalten. Ganz vereinzelt Randläsuren, Bd. 5 (Busti) Titel mit kl. Randausriss, bei 3 Bdn. erste Bll. etwas geknittert, davon 1 Bl. in Bd. 4 auch im Bund mit kl. Ein- und Ausrissen. Jeweils Titel und letzte S. sowie 1 Textbl. oder 1 Tafel im Unterrand mit kl. Sammlungs-Stempel.

** 5 (of 9) volumes of this monumental work, richly illustrated. – Some foxing and browning, heavier in places, also affecting some plates, creasing to a few plates. Occasional marginal defects, pre-liminary leaves of 3 vols. somewhat creased, and 1 leaf with tears at fold; title of vol. 5 with small corner loss. All vols. with small collector’s stamp to lower margin of title, 1 text leaf or plate, and last page. Bound uniformly in green half morocco, spine gilt; rather rubbed and worn, corners of vol. 4 bumped resp. broken, upper hinges partly weak.

– Abbildung Seite 209 unten –

956 Bogaert, A. Roomsche monarchy, vertoont in de Le-vens, Bedryven, Muntbeelden, en Gedenkpenningen der Westersche en Oostersche Keizeren, van Julius Cezar af tot op Karel den VI. 2. A. Amsterdam, J. Oos-terwyk, 1718. (21:14,5 cm). Mit gest. Frontispiz, gest. Titelvignette, gest. Wappenkupfer als Kopfvignette, gest. Kupfer im Text u. 20 (2 gefalt.) Kupfertafeln. 13 Bll., 441 S., 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit vergold. Rücken u. ver-gold. Deckelbordüre, berieben, Ecken leicht bestoßen, Vordergelenk unten eingerissen. 200,–Lipsius-L. I, 50 (dat. 1716). – Reizvoll illustriert, Darstellungen aus römischer Geschichte sowie zahlr. Münz- bzw. Medaillentafeln. – Mäßig gebräunt, teilweise fleckig, auf den Vorstücken stärker spor-fleckig; 2 Bll. lose, wenige Lagen gelockert.

957 Carli, G. R. Della spedizione degli Argonauti in Colco libri quattro. Venedig, G. Recurti, 1745. Kl.-4to (24:17

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Nr. 961

Architektur – Festungsbau – Ornamentstich 211

du Fresne. Ebenda, 1786. Mit gest. Titelvign., 7 Kopf- u. Schlussvign. u. 19 Kupfertafeln. XXIII, 202 S., 1 Bl. Etwas späterer Hprgt. mit 2 Rsch., Deckel fleckig u. an-gestaubt, Vordergelenk oben eingerissen. 1.000,–I. Fowler 12; vgl. Ornamentstichkat. Bln. 2552 (EA). – Späte Aus-gabe des Klassikers. Am Schluss seine drei Bücher zur Malerei und das Werk zur Bildhauerei. „Alberti’s definition of beauty in ar-chitecture is mathematical and rational, based on the harmonious correspondence between all the parts“ (Millard IV, S. 24). – Titel angestaubt u. fleckig; 1 gefalt. Tafel mit kleinem Einriss; Titel u. Vor-stücke unten mit kleinem hinterlegten Einriss; gest. Wappenexlibris von James Knight-Bruce. – II. Vgl. Fowler 149 (Ausg. 1733). – Auch hier am Schluss Albertis drei Bücher zur Malerei und sein Werk zur Bildhauerei abgeduckt, eingeleitet von einer Vita. – Vereinzelt stockfleckig. – Zus. 2 Werke in 1 Bd.

– Abbildung Seite 210 unten –

962 Berain, J. Sammelband mit Ornamentstichfolgen. Pa-ris, ca. 1670-1700. Fol. (47,5:34,5 cm). 51 Tafeln (inkl. 1 Titel) mit 54 Kupferstichen. Ldr. d. Zt., stark be-schabt und bestoßen, lichtrandig, mit Bezugsfehlstel-len, Rücken defekt, Vorsätze stark fleckig und die freien Vorsätze geknittert. 1.200,–Vgl. Ornamentstichkat. Bln. 343. – Sammlung verschiedener Or-namentstichfolgen Berains mit Grotesken, Leuchtern, Gesimsen, Ziervasen, Waffen etc. gest. von M. Daigrement, Dolivar, P. Giffart und Le Pautre, auch ein gest. Titel „Ornemens inventez par J. Be-rain“ eingebunden. – Teilw. schwach gebräunt, hier und da leicht fleckig, wenige Taf. auch im Bild, letzte Taf. insgesamt stärker braunfleckig und gelockert. Ca. 6 Taf. mit kl. Wurmgang am unter-ne Blattrand, 1 Taf. mit hinterlegtem Randeinriss unten. Erste Taf. unterhalb mit hs. Besitzvermerk.

– Abbildung links –

– Aux armes de Jacques Auguste de Thou – 963 Bosse, A. La pratique du trait à preuves de Mr Desargues

Lyonnois, pour la coupe des pierres en l’architecture. Paris, Des Hayes, 1643. (21:14,5 cm). Mit gest. Front., 1 blattgr. gest. Widmung sowie gest. Zwischentitel u. 114 blattgr. Kupfern auf 58 Tafeln. 4 Bll., 56, 114 S. Kalbldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung und dem

Textkupfern. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit. und hs. Rsch., et-was stockfleckig und bestoßen. 800,–Brunet V, 78; Rossetti 9049; Schudt 819 (nur Bd. 1); Kissner 1025 (18 Taf.); Lipsius-L. I, 344. – Erste Ausgabe, Bd. 3 in zweiter (Titel-auflage der Ausg. 1719?). Beschreibung der Altertümer des Römi-schen Reichs in seiner größten Ausdehnung, wobei Sallengre auch auf andere Autoren zurückgreift. Die Kupfer zeigen Münzen, Siegel und Wappen, Alltagsgegenstände, Gottheiten, Gebäude wie den Campanile von San Marco in Venedig und den schiefen Turm von Pisa, Grundrisse u.v.m. – Gebräunt und braunfleckig, teilw. stark. Im hint. Innendeckel jeweils Kaufvermerk dat. 1757.

960 Winckelmann, J. J. Geschichte der Kunst des Alter-thums. Nach dem Tode des Verfassers herausgege-ben… von der kaiserlichen königlichen Akademie der bildenden Künste. (Mit Vorrede von F. J. Reichel). 2 Bde. Wien, Akademischer Verlag, 1776. 4to (25:21 cm). Mit 2 gest. Titel- u. 20 gest. Textvign. 3 Bll., LXXII, 618 S.; 1 Bl., S. (619)-881, 28 Bll., 4 Bll. Subskribentenverz. Hldr. d. Zt. mit je 2 Rsch.; beschabt, Rücken restauriert, Vorsätze von Bd. 1 erneuert, Innengelenke von Bd. 2 verstärkt. 300,–Goed. IV/1, 301, 12; Rümann, 18. Jh. 1276. – Zweite Ausgabe, die erste posthume. – Etwas gebräunt u. fleckig, stellenw. auch etwas wasserrandig. Titel mit Namensstempel „J. F. Schefold“ des Juristen Johann Franz Schefold (1750-1828), freies Vorsatz bzw. Innendeckel mit Besitzvermerk des 19. Jahrhunderts „Eigenthum des Franz Müller, Maler.“

ARCHITEKTUR – FESTUNGSBAU – ORNAMENTSTICH

961 Alberti, L. B. Della architettura, della pittura e della statua. Traduzione di C. Bartoli. Bologna, Nell’Instituto delle Scienze, 1782-86. Fol. (37:26,5 cm). Mit gest. Titelvign., 11 Kopf- u. Schlussvign. u. 69 (4 gefalt.) Kupertafeln. XIII S., 1 Bl., 341 S., 1 Bl. – Angebunden: L. da Vinci. Trattato della pittura. Nuovamente dato in luce con la vita dell’ istesso autore scritta da Rafaelle

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(Bosse, A.)

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Aufzug, sammt den vornehmsten Gemächern, Lust-Brunnen, Garten- und Lust-Gebäuden vorstellet. Augs-burg, J. J. Lotter für J. Wolff, 1716. Gr.-fol. (45:33,5 cm). Mit 26 (statt 32; 20 doppelblattgr., 6 gefaltet) Kupfer-tafeln. 1 Bl. Titel (gefaltet). Blindgepr. Prgt. d. Zt., teilw. berieben, Gelenke tls. geplatzt. 500,–Fowler 97; Millard III, 23; Ornamentstichkat. Bln. 1990; HAB, Archi-tekt u. Ingenieur 147. – Erste Ausgabe. Eines der schönsten deut-schen Architekturwerke des Barock. Vorliegend Teil 2 von 2. – Es fehlen die Tafeln 1, 5, 23, 29, 31-32. Etwas fleckig bzw. fingerfle-ckig, vereinzelte Randeinrisse.

966 Deidier, L’Abbe. Vollkommener französischer Ingenieur, oder Offensiv- und Defensiv-Befestigungskunst. Nebst den Beschreibungen der Belagerungen vor Rassel und Namur. Nach der neuesten französischen vermehr-ten Ausgabe übersetzt. Leipzig, J. P. Krauß, 1762. 4to (25:21 cm). Mit gest. Front. u. 50 tls. doppelblattgr. gefalt. num. Kupfertafeln. XII S., 2 Bl., 336 S. Marmor. Kalblederband d. Zt. mit goldgepr. Rtitel u. Modelpa-piervorsätzen, etwas berieben. 500,–Ornamentstichkat. Berlin 3544; Poggendorff I, 1555; Jähns 2751. – Erste deutsche Ausgabe. „Eine gute Lehrschrift, die Arbeit zeugt von der fortdauernden Beschäftigung geistlicher Gelehrter mit der Befestigungskunst“ (Jähns). Mit gr. gefalt. Plan von Luxemburg. – Text etwas stockfleckig, Tafeln sehr sauber.

967 Dumonthier, E. Recueil de dessins de tapis et de ta-pisseries d’ameublement du mobilier de la couronne. Paris, C. Massin, (1911). Imp.-fol. (64:46 cm). Mit 48 (35 farb. oder teilw. farb.) Lichtdrucktafeln. 4 Bll. Lose in Hlwd.-Mappe d. Zt. mit Bändern, berieben und be-stoßen, Gelenke und Rücken mit Einrissen, Ecken ge-staucht und die Außenecken des Rückdeckels ohne Bezug. 800,–Thieme-B. XXIX, 318. – Eins von 500 num. Ex. der ersten Ausgabe. Sammlung von 48 Mustertafeln für Teppiche und Möbelbezüge im Stil Louis XVI. für die Savonnerie. Die zwischen 1808 und 1825 da-tierten Entwürfe stammen zum größten Teil von L. Saint-Ange-Des-maisons, Zeichner des Mobilier Impérial und ab 1816 des Mobilier de la Couronne, beteiligt war außerdem der königliche Hofzeichner J.-D. Dugourc. – Gering gebräunt, Blattränder teilw. leicht brüchig. Text auch etwas stockfleckig, die Tafeln davon kaum betroffen.

– Abbildung oben –

968 Fischer v. Erlach, J. B. Entwurff, einer historischen Ar-chitectur, in Abbildung unterschiedener berühmten Ge-bäude, des Alterthums, und fremder Völcker. 5 Tle. in 1 Bd. Wien 1721. Qu.-gr.-fol. (42,5:60 cm). Mit 1 gest. Haupttitel, 5 gest. Zwischentiteln, 1 gest. Widmung-blatt, 1 Kupferkarte u. 85 (2 gefalt.) Kupfertafeln. 44 Bll. Drucktext. Ldr. d. Zt., Rückdeckel mit Datierung 1726; berieben, Kanten teilw. bestoßen, Rücken etwas wurmstichig, Kapital beschädigt. 2.500,–Ornamentstichkat. Bln. 2105; Fowler 121; Millard III, 31; Thieme-B. XII, 48 f. – Erste Ausgabe, seltener als die 1725 in Leipzig erschie-nene zweite. Das Hauptwerk des großen österreichischen Barock-baumeisters: die ersten drei Teile zeigen berühmte Bauwerke der Antike, meist in phantastischen Rekonstruktionen, der vierte und wichtigste die bedeutendsten eigenen Werke Fischers, vor allem in Prag, Wien und Salzburg, Teil 5 mit Abbildungen antiker und neuer Vasen. „Ein bemerkenswertes kunstliterarisches Werk, (das) man als Vorläufer kunstgeschichtlicher Architekturforschung bezeichnet hat… Der Gelehrsamkeit und Naivität seltsam verbindende Text stammt von dem Antiquar Karl Gustav Heraeus… Dagegen ist die Auswahl und Interpretation der reproduzierten Bauwerke wahr-scheinlich F.s Werk; es drückt sich in ihnen eine für diese Zeit auf-fallende historische Obejektivität gegenüber den verschiedensten Stilen und eine starke Anpassungsfähigkeit aus; Eigenschaften, die auch für F. als Künstler charakteristisch sind“ (Th.-B.). Die Kupfer stachen J. A. Delsenbach, B. Kenckel, J. U. Kraus, C. Engelbrecht, J. A. Pfeffel und C. de la Haye nach Zeichnungen Fischers. – Teilw. finger- u. etwas stockfleckig, gering gebräunt, durchgehen-de Feuchtigkeitsspur im unteren weißen Rand, durchgehend alte handschriftliche Nummerierung in der rechten oberen Ecke. Tafel 5 u. 10 in Teil 1 u. 12 in Teil 2 mit restauriertem Randeinriss. Falttafel 13 in Teil 2 mit mehreren hinterlegten Einrissen u. etwas knittrig. Falttafel 3 in Teil 4 mit 2 kleinen Löchern u. hinterlegtem Rand- bzw. Falzeinriss.

goldgepr. Wappensupralibros von Jacques Auguste de Thou auf beiden Deckeln; nur wenig beschabt u. fle-ckig, Gelenke leicht angebrochen, Rücken am oberen Kapital gering beschädigt. 3.000,–Ornamentstichkat. Bln. 2540; Fowler 55; DSB II, 334 (Bosse) u. IV, 50 (Desargues). – Erste Ausgabe, wurde 1699 auch ins Deutsche übersetzt („Des Herrn des Argues von Lion kunstrichtig- und prob-mäßige Zeichnung zum Stein-Hauen in der Bau-Kunst“). „The art world of the seventeenth century was split into vigorously warring fractions. Bosse sided with Desargues… and in 1643 published two treatises, ‚La pratique du trait à preuves‘ and ‚Manière uni-verselle pour poser l’essieu‘, which were complex expositions of two essays that Desargues had written in 1640 on the cutting of stone and on gnomonics“ (DSB II, 333). – Breitrandig u. kaum stockfleckig. Das Supralibros mit dem Gemeinschaftswappen de Thous und seinem zweitem Eigner-Monogramm „IAGG“ a, in das der Name seiner zweiten Frau, Gasparde de La Chastre, einfloss (Olivier 216, 8 & 9).

** First edition. With engr. frontispiece, engr. dedication, engr. title to plates and 114 plates on 58 sheets. – A fine copy with wide margins, bound in contemporary polished calf with gilt arms and monogram of J. A. de Thou and his second wife, slightly rubbed and spotted, light wear to joints, top of spine chipped.

– Abbildung Seite 211 unten –

964 Bousmard, (H. J. B.) de. Essai général de fortification, et d’attaque et défense des places. Nouvelle éd., revue et augmentée. 4 Text- u. 1 Atlasbd., zus. in 5 Bdn. Paris, Magimel, 1814. 8vo u. quer-4to (Atlas). Mit 62 (3 gefalt.) doppelblattgr. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch., berieben, in Holzbox (45:26,5 cm). 400,–Monglond IV, 65; Jähns 2815f.; Jordan 425; Pohler 704 (wie J. 1814-15). – Zweite Ausgabe, erstmals 1797-99 erschienen. Gehört nach Jähns „zu den bedeutendsten Erscheinungen der Zeit“. – Et-was stockfleckig; vord. Vorsatz aller Bde. mit Eckausschnitt; Bde. 3 u. 4 Vortitel leicht wasserrandig; Tafeln stellenw. fleckig; mehrere Tafeln mit Einriss im Falz, teils bis über den Bildrand; Tafeln 1 u. 27 lose.

965 Decker, P. Fürstlicher Baumeister, Oder: Architectura civilis. Bd. 2 (von 2 u. ohne den Anhang): Welcher Ei-nes Königlichen Pallastes General-Prospect, Grund und

Nr. 967

Architektur – Festungsbau – Ornamentstich 213

ainsi dire, le carapace de la ville“ (Vinet). – Unbeschnitten, in den breiten Rändern gelegentlich etwas stockfleckig, Widmungstitel mit großem Feuchtigkeitsfleck, 1 kol. Taf. leicht verfärbt.

** First edition in French. With 125 (6 hand-coloured, 6 double-page) lith. plates and 18 lith. vignettes. – Some marginal foxing, large dampstain to dedication-title, slight discolouration affecting 1 coloured plate. Contemporary morocco-backed boards, some-what rubbed, front inner hinge and rear joint cracked, covers loos-ened.

– Abbildung Seite 214 oben –

971 Heineken (Heinecken), P. Lucidum prospectivae spe-culum, Das ist: Ein heller Spiegel der Perspective… Wozu noch beygefügt sind achtzehen Plafonds oder Decken-Stücke. Augsburg, J. Wolff Erben, 1727. Fol. (40:25 cm). Mit gest. Frontispiz und 95 tlw. gefalt. Kupfertafeln. 2 Bll., 32 S. Ldr. d. Zt., stärker beschabt und bestoßen, unteres Kapital und obere Außenecke des Vorderdeckels abgestoßen, Gelenke an den Enden eingerissen und vord. Innengelenk gelockert. 1.800,–

** 5 parts in 1 vol. First edition. With 6 engraved titles, engraved dedication, map and 85 (2 folding) plates. „This is an interesting work by the great Viennese baroque architect. The first three books show the approach to archeology that is characteristic of the time, the fourth book treats of the author’s own work and is particularly interesting, while the vases shown in the fifth book are all imbued with the baroque feeling, wether antique or modern“ (Fowler). – Some thumbing and foxing, dampmarking to lower blank margin throughout, old ms. numbering to upper right corner. Few marginal repaired tears, creasing and repairs to folded plate 13 in part 2, two small holes and two repaird tears to folded plate 3 in part 4. Contemporary calf, rubbed, extremities somewhat worn, head of spine worn.

– Abbildung oben –

969 Frézier, (A.-F.). La theorie et la pratique de la coupe des pierres et des bois, pour la construction des voutes et autre Parties des Batimens Civils & Cilitaires, ou trai-té de stereotomoe a l’usage de l’architecture. 3 Bde. Paris, Jombert, 1754-69. 4to (25,5:21,5 cm). Mit Front. und 113 gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. 250,–Poggendorff I, 802; Ornamentstichkat. Bln. 2545. – Spätere Ausga-be, erstmals 1737 erschienen. Der Verfasser war Offizier der franz. Armee u. Ingenieur für Fortifikation und Bauwesen und war u.a. auch in Philippsburg und Landau tätig. Sein vorliegendes Werk ent-hält Abhandlungen und Abbildungen über Steinschnitt, Bogenkon-struktionen, Gewölbe, Treppen, Säulenordnungen etc. – Schönes Exemplar. Titel mit Namenszug; Tafel 26 mit kleinem Einriss; Bd. 3 S. 291 mit Eckabriss.

970 Gell, W. & J. P. Gandy. Vues des ruines de Pompéi, d’aprés l’ouvrage publié a Londres en 1819. Paris, Di-dot, 1827-28. Fol. (37,5:28 cm). Mit 18 lith. Vignetten auf aufgewalztem China und 125 (6 kol., 5 doppel-blattgr.) lith. Tafeln. 2 Bll., 142 S. Hldr. d. Zt. mit Rü-ckenvergoldung; etwas berieben u. bestoßen, vorderes Innengelenk u. hinteres Gelenk gebrochen, Deckel fast lose. 1.000,–Brunet II, 1519 f.; Blackmer 666 Anm.; Vinet 1724. – Erste franzö-sische Ausgabe, in 25 Lieferungen erschienen. Wesentlich groß-zügiger gedruckt und mit mehr Illustrationen ausgestattet als das englische Original („Pompeiana“). Die Tafeln zeigen Ausgrabungen und Rekonstruktionen von Straßen und einzelnen Gebäuden, Fres-ken und Gemälden sowie mehrere Grundrisse. „Ces planches sont bien exécutées. Ce qu’elles représentent particulièrement, c’est l’éxtérieur des maison et des édifices, les murs, les portes, et pour

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Nr. 971

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Marolois, S.)

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973 Mouzé. Traité de fortification souterraine suivi de quatre mémoires sur les mines. Paris, Levrault, Schoell u. Ma-gimel, 1804. 4to (25:21 cm). Mit 20 (1 kol.) gefalt. gest. Plänen. VII, 434 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt., berieben, Gelenk geplatzt. 250,–Jordan 2639. – Erste Ausgabe. – Stellenweise leicht fleckig, Titel recto u. verso mit Stempeln, ein Stempel auf Fußsteg S.97.

974 Penther, J. F. Ausführliche Anleitung zur bürgerlichen Bau-Kunst. 3 (statt 4) Bde. Augsburg, J. A. Pfeffel, 1744-64. Fol. (ca. 35:23 cm). Mit 3 gest. Front., gest. Vignetten u. 151 Kupfertafeln. Prgt. d. Zt. (fleckig, Rückdeckel etwas verzogen) u. Ldr. d. Zt. (Bd. 2: Rü-cken defekt, wasserfleckig u. Bd. 3: beschabt u. besto-ßen, Deckel mit Wurmstichen). 900,–Ornamentstichkat. Bln. 2012. – Mischauflage (Bde. 1 u. 3 in erster, Bd. 2 in dritter Aufl.). Umfangreiches Teilstück des monumenta-len Architekturwerks, dessen Hauptwert in seinen praktischen u. historischen Angaben liegt. Der Begriff „bürgerliche Baukunst“ umfasst durchaus alle Bereiche der Bautechnik, also auch Schlös-ser u. bedeutende öffentliche Gebäude mit zahlr. zeitgenöss. Dar-

Ornamentstichkat. Bln. 4730; Dt. Mus., Libri rari 130; Cat. Arnaud de Vitry 445; Thieme-B. XVI, 292. – Erste Ausgabe. Einzige Veröf-fentlichung des Lübecker Malers Paul Heineken oder Heinecken (1680-1746). „Die Zeichnungen geben bildmäßig ausgeführte Bei-spiele zeitgenöss. Architekturen in perspekt. Konstruktion (auch Beichtstühle, Kanzeln, Altäre, Grabmäler usw.) und lassen ein aner-kennenswertes Können sehen“ (Thieme-B.). Paul H. war der Vater von Carl Heinrich v. Heine(c)ken, der Bücher über Kunst verfasste und von 1746-63 Direktor des Dresdner Kupferstichkabinetts war, sowie des sogenannten „Lübecker Wunderkindes“ Christian Hein-rich Heineken (1721-25). – Bund anfangs und Ränder stellenw. et-was wasserfleckig, bei dem Front. bis ins Bild, hier und da Finger-spuren, Taf. gelegentlich leicht fleckig. Text und erste Tafeln mit kl. Wurmgang in der unteren w. Außenecke. Frontispiz mit vertikaler Knitterfalte, Taf. 54/55 und 58/59 in sich verbunden.

** First edition. With engr. frontispiece and 95 partly folding en-graved plates. – Some mainly marginal waterstaining and thumb-ing, slight occasional staining to plates. Small wormhole to lower white corner of text and first plates, vertical creasefold to frontis-piece. Pl. 54/55 and 58/59 misbound. Contemporary calf, rather rubbed and worn, tears to ends of joints, upper hinge somewhat weak.

– Abbildung Seite 213 unten –

972 Marolois, S. Oeuvres mathématiques, traictant de la géometrie et fortification, reduictes es meilleur ordre, & corrigées… La géometrie par Th. Verbeeck. Et la fortifi-cation par F. van Schoten. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, W. J. Blaeu, 1628. 4to (26:19 cm). Mit 17 gefalt. Kupfer-taf., 1 Textkupf., zahlr. Textholzschn. sowie 1 gefalt. Tab. 4 Bll., 219; 248 S. Neuer Pp. mit Rsch. 1.500,–Cockle 821; Jordan 2389; Macclesfield 1312 u. 3638 (einzeln); vgl. Bierens de Haan 3025 u. 3028, Jähns 1093ff sowie HAB, Architekt u. Ingenieur 309 & 310. – „Der hervorragendste Lehrer der nieder-ländischen Befestigungskunst zu Anfang des (17.) Jahrhunderts, Mathematiker“ (Jähns). Tl. 2 enthält sein Hauptwerk, „Fortification ou architecture militaire, tant offensive, que deffensive“, Tl. 1 die geometrischen Grundlagen. Im Unterschied zu ähnlich betitelten Ausgaben so komplett. – Etwas gebräunt, tlw. Wasserfleck in den Innenecken, 1 Bl. mit Randausriss; wenige Wurmlöcher bzw. Wurmgänge, auch 1 Taf. außerhalb der Darstellung betroffen. Titel stockfleckig u. mit altem Namenszug.

** With 17 engr. folding plates, 1 text engraving, numerous wood-cuts and 1 folding tabel. – Some browning, waterstain to inner cor-ners in places, tear to 1 leaf; a few wormholes resp. wormtrails to text and 1 plate; foxing and old owner’s inscription to title. 18th cent. half-calf, rubbed, front joint partly cracked.

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Architektur – Festungsbau – Ornamentstich 215

Ornamentstichkat. Bln. 1986; Arens, Person (mit ausführlichem Tafelverzeichnis). – Außerordentlich seltenes, aus drei Folgen be-stehendes Stichwerk, das „durch die bildliche Überlieferung von Bauten, die heute nur noch in veränderter Form oder garnicht mehr erhalten sind, zu einer wichtigen Quelle besonders für die Mainzer Barockforschung geworden ist“ (Arens, S. 7). Von dem in nur we-nigen Exemplaren erhaltenen Werk ist nach Arens das des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig mit 84 Kupferplatten (inkl. 3 gest. Titeln, 1 Wappen und 1 Widmung) das umfangreichste. Bei unserem Exemplar ist Folge 2 mit 11 (von 13) Tafeln inkl. Separat-titel „Novi architecturae speculi mechanica“ zuerst eingebunden, dann Folge 1 mit 39 (von 60) Tafeln (ohne gest. Titel, Wappen und Widmung) und Folge 3 unter dem Titel „Novi architecturae speculi hortensia“ (vollständig mit 11 Tafeln, wobei 4 in Tl. 1 verbunden sind). Die Tafeln zeigen Ansichten von Bauten (Hof und Garten des Schönborner Hofs sowie Fassade des Dalberger Hofs „Zu den drei Sauköpfen“ in Mainz, Kreuzkapellchen Kransberg, Schloss des Herrn Cremau in Rottweier im Elsass, Sauerbrunnen Bad Schwal-bach, Fischbehälter der Burg Friedberg), architektonische Details wie Kapitelle, Fenster, Fußböden und Portale, Gärten, Brunnen und Beete sowie Details zur Mechanik. Als späteste Datierung findet sich 1706 (nach Arens’ Aufstellung Taf. 59 mit Brunnendarst.). – Finger-, wasser- und teilw. braun- oder tintenfleckig, Ränder und einige Tafeln stärker. Einige Tafeln auch etwas gebräunt, vereinzelt durchschlagende rücks. Tintenbeschriftungen, 1 Taf. mit Bleistift-zeichnungen im Rand. Hier und da Randläsuren, 1 Taf. aus Folge 2 mit großem ergänztem Ausriss (mit Bildverlust), 1 Taf. beschnitten und montiert, 1 wohl nicht zum Werk gehörende und oben nicht mitgezählte Taf. defekt. Exemplar der Sammlung Stopp mit dem gest. Exlibris des Zacharias Conrad von Uffenbach. – Beiliegt: F. Arens (Hg.). Nicolaus Person, Novum architecturae speculum. Mainz 1977. Or.-Kart. (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, Bd. 23). – Zus. 2 Bde.

– Abbildung Seite 216 oben –

– Der Dresdner Zwinger –

977 Pöppelmann, M. D. Vorstellung und Beschreibung des von Sr. Königl. Majestät in Pohlen, und Churfl. Durchl. zu Sachßen, erbauten so genannten Zwinger-Gartens Gebäuden oder der Königl. Orangerie zu Dreßden. (Dresden) 1729. Imp.-fol. (62:46,5 cm). Mit Kupferti-tel u. 24 (5 gefalt.) Kupfertafeln nach Pöppelmann, gest. von Wortmann, Schmidt u.a. 5 Bll. Hldr. d. Zt. mit Rschild., stärker berieben, beschabt u. bestoßen, Vorderdeckelbezug mit alt ergänzter Fehlstelle. 6.000,–

stellungen ihrer Architektur. Bd. 1 ist ein mehrsprachiges Lexikon der Architekturterminologie, die folgenden Bände enthalten den eigentlichen Architekturteil. – Bezug des Rückens von Bd. 2 durch Brandeinwirkung geschrumpft, durch Löschwasser durchgehende Wasserränder u. etwas gewellt; Bd. 3 anfangs u. am Ende etwas wasserfl., fast durchgängig (inkl. 15 Taf.) in der Oberhälfte wurmsti-chig, einzelne kl. Läsuren. Fehlt das Portr. – Ohne Bd. 4.

975 – Bau-Anschlag oder richtige Anweisung in zweyen Beyspielen, als bey einem gemeinen hölzernen und bey einem ansehnlichen steinernen Hause, wie alle Bau-Materialien, deren Kosten, ingleichen alle übrige Bau-Kosten ausfindig zu machen. Augsburg, A. Pfeffel, 1743. Fol. (33,5:21,5 cm). Mit gest. Widmung, gest. Titelvign. u. 17 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bll., 204 S. – Angebunden: Ders. Praxis geometriae. Zweyte Edition. Ebenda, J. Wolffs Erben, 1738. Mit gest. Front., 1 gest. Titelvign., 1 gest. Textvign. u. 25 gefalt. Kupfertafeln. 5 Bll., 97 S., 2 Bll. – Ders. Gnomonica fundamentalis et mechanica. Ebenda, 1733. Mit gest. Front. u. 15 ge-falt. Kupfertafeln. 44 S., 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rücken-vergoldung, Rücken unter Verwendung alten Materials erneuert. 800,–I. Ornamentstichkat. Bln. 2197; Bibl. Dt. Mus., Libri Rari 214. – Erste Ausgabe. Die Tafeln meist mit Grund- und Seitenrissen. Auf den Titel eine weitere gest. Vignette montiert, die auch für dieses Werk verwendet wurde. – S. 99 restauriert. – II. Bibl. Dt. Mus., Libri rari 215; vgl. Ornamentstichkat. Bln. 1734. – Zweite Ausgabe. Ein-führungsschrift, die bei Feldmessern u. Geodäten breiten Anklang fand. „Es ist ein Werk für den Praktiker, das nicht mit der anspruch-vollen Elle des Mathematikers gemessen werden darf“ (HAB, Maß, Zahl, Gewicht, S. 143, Nr. 6.14a). Die Tafeln zeigen geometrische u. geodätische Messinstrumente, fiktive Landkarten u. dergl. Vor-liegend ohne den zweiten Teil „Zugabe“ mit 14 Tafeln. – III. VD 18 10738541; Houzeau-L. 11614; Ornamentstichkat. Berlin 1755; Zinner, Instrumente 463. – Erste Ausgabe. Die Kupfer zeigen Son-nenuhren, mechanische u. mathematische Details etc. – Insgesamt stellenw. fleckig; teilw. wasserrandig, auch einige Tafeln. – Zus. 3 Werke in 1 Bd.

– Abbildung Seite 214 unten –

– Persons Architekturspiegel – 976 Person, N. (Novum architecturae speculum). Mainz, N.

Person, zwischen 1706-10. Qu.-4to (19,5:31 cm). 61 (von 84) Bll. Kupferstiche (inkl. 2 gest. Titeln). Mod. Ldr., gering berieben vereinzelt leicht fleckig. 1.500,–

Nr. 977

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Pöppelmann, M. D.)

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Gesamt- u. Detailansichten, 2 Bll. mit Entwürfen für Kaskaden-bauten im Zwinger, Gesamtansichten des Holländischen Palais und des Flemmingschen Palais sowie eine Ansicht des großen Fasses auf Königstein, für das Pöppelmann die Dekoration ent-warf. – Drucktitel u. tls. Textbll. sowie 1 Falttafel gebräunt; gest. Titel oben sowie Ansicht der Fassade mit Haupteingang oben und unten tls. gering angeschnitten, 1 Falttafel mit hinterlegtem kl. Ein-riss im Bundsteg, die letzten Taf. gering angestaubt bzw. etwas stockfleckig im weißen Rand, 2 Tafeln am Schluss mit längerem bzw. kleinem repariertem Einriss.

– Abbildung Seite 215 –

978 Schinkel, K. F. – Anweisung zum Bau und zur Un-terhaltung der Kunststrassen. Berlin, Petsch, 1834. Gr.-4to (32,5:25 cm). Mit gest. Front., gest. Titelvign. u. 1 gest. Falttafel nach K. F. Schinkel sowie 13 (3 ge-falt.) unbezeichneten gest. Tafeln. 1 Bl. (Errata), 111 S. Interims-Pp. d. Zt., etwas fleckig, Kanten bestoßen, Rücken mit Signatur-Schild. 1.200,–Ornamentstichkat. Berlin 3570. – Erste unter der Federführung Schinkels als Leiter der preußischen Oberbaudeputation redigierte Ausgabe, zugleich erste von ihm illustrierte, die eine grundlegende Überarbeitung der Ausgabe von 1814-16 darstellt. Das Frontispiz u. die Titelvignette zeigen Ansichten von Chaussee-Wärterhäusern, die Umrisstafeln 2-9 zeigen Typen von Chausseehäusern (wohl auch auf Schinkels Entwürfe zurückgehend). Die Falttafel zeigt die Normtypen klassizistischer Meilensteine u. -zeiger. – Text gebräunt, Tafeln tls. stockfleckig, vorderer Innendeckel leimschattig, Titel mit altem Bibl.-Stempel, Ausgeschieden-Stempel auf hinterem Innen-deckel. Breitrandiger Druck auf starkem Papier.

979 Schübler, J. J. Nützliche Anweisung zur unentbehr-lichen Zimmermanns-Kunst, worinnen von Dächern die Projection vorgestellet, und daraus italiänische, französische und teutsche Heng- und Sprengwer-ke. Nürnberg, Weigel, 1731. Fol. (32,5:22 cm). Mit 44 Kupfertafeln. 152 S., 2 Bll. Hprgt. d. Zt., leicht an- gestaubt. 800,–VD 18 11461195; Ornamentstichkat. Bln. 2182. – Erste Ausgabe des geschätzten architektonisch-handwerklichen Werkes Schüb-lers. – Leicht gebräunt; stellenw. etwas fleckig; Titel u. Folgebll. etwas fingerfleckig; 2 Tafeln fast lose.

– Abbildung links –

Ornamentstichkat. Bln. 2116 (23 Taf.); Thieme-B. XXVII, 138. – Erste Ausgabe, sehr selten. Das prachtvolle Architekturwerk des berühmten Architekten des Zwingers enthält 19 Tafeln mit Plänen,

Nr. 976

Nr. 979

Bibeln – Theologie – Religiöse Kupferstichfolgen 217

BIBELN – THEOLOGIE – RELIGIÖSE KUPFERSTICHFOLGEN

983 (Barsanti, P. V.). Della futura rinnovazione de Cieli e del-la Terra e de suoi abitatori libri tre. (Florenz), Bonducci, 1780. 4to (27,5:20,5 cm). Mit gest. Titel. VII (inkl. Titel), 160 (recte 260) S. Kartonage d. Zt. 200,–Theologische Abhandlung des Dominikaners Piero Francesco Barsanti über die Wiedererneuerung des Himmels und der Erde. – Anfangs schwach fingerfleckig, sonst frisches, breitrandiges und unbeschnittenes Exemplar.

984 Biblia germanica. – Biblia, Das ist: Die gantze Schrifft, Altes und Newes Testaments Teutsch D. Martin Lu-thers. 2 Teile in 1 Bd. Nürnberg, C. Endter, 1670. Gr.-fol. (44,5:29,5 cm). Mit 7 gest. Titeln u. Zwischentiteln, 13 Porträtkupfern, 1 ganzs. Wappenkupfer, 1 dop-pelblattgr. gest. Kalendarium u. 14 (5 doppelblattgr.) teilw. verso bedruckte Kupfertafeln sowie 4 dop-pelblattgr. Kupferkarten. 19 nn., 11 num., 41 nn. Bll., 1118; 416 S. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 8 Mes-sing-Eckbeschlägen, berieben u. bestoßen, Vorderge-lenk restauriert u. mit Fehlstellen, Kapitale eingerissen, teilw. etwas wurmstichig, fehlen die Schließen. 1.000,–VD 17 3:006813F; Bibelslg. Württ. LB, E 848; Jahn 64. – Sechste Ausgabe der Kurfürstenbibel, mit den Porträts der Kurfürsten u. der sächsischen Herzöge sowie 1 Porträt von Luther. Enthält außerdem 2 Pläne von Jerusalem, 2 Abbildungen der Arche Noah, 1 Ansicht vom Augsburger Reichstag 1530 sowie Prophetendarstellungen. Die 9 Schlussbll. hinter die Vorstücke verbunden. – Anfangs etwas fingerfleckig; Text stellenw. mit Anstreichungen in roter Tinte; erster gest. Titel mit Eckabriss u. Wasserfleck im Außensteg; Drucktitel mit Namenszug u. hinterlegtem Eckabriss; erste Bll. etwas wurm-stichig u. mit kleineren teils. hinterl. Randläsuren; Bl. 4 mit langem Einriss bis ins Bild; 4 doppelblattgr. Tafeln mit teils hinterl. Falzein-riss u. etwas Bildverlust; eine Tafel u. S. 379 im N. T. mit Notizen im Außensteg; letzte Bll. etwas wasserrandig im Falz; Vorsätze mit Besitzvermerk von Claus, Lorenz und Anna Maria Thomsen in Hu-sum, dat. 1823.

– Abbildung oben –

985 – Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft, durch D. Martin Luther verteutscht, mit D. Pauli Tossani hiebe-vor ausgegangenen Glossen und Außlegungen, wel-che aber in dieser neuen Edition aus vollkommlicher

980 Straßburg. – Schadaeus, O. Summum Argentoraten-sium templum: Das ist: Außführliche un(d) eigendtliche Beschreibung deß viel künstlichen, sehr kostbaren, und in aller Welt berühmten Münsters zu Straßburg. Straß-burg, Zetzners Erben, 1617. 4to (18,5:14,5 cm). Mit Holzschnitt-Titelvign., 6 (1 gefaltet, 5 doppelblattgr.) Kupfertafeln u. einigen Textholzschnitten. 6 Bll., 112 S., 2 Bll. Späterer Pp., berieben, Ecken bestoßen, fehlt der Rücken. 600,–VD 17 39:128306N; Ornamentstichkat. Bln. 2071; Baillie 34; Brom-ley 766; ADB XXX, 495. – Erste Ausgabe. Frühe Beschreibung und Quellenwerk zur Geschichte des Straßburger Münsters, noch G. H. Behr in seinem 1732 erstmals erschienenen Werk knüpft daran an. Die Kupfer mit einer Gesamtansicht und Teilansichten des Müns-ters, Tafel 4 zeigt die berühmte Uhr. Schadaeus war Diakon zu Alt-St. Peter, später zu St. Nicolai in Straßburg, und veröffentlichte u.a. theologische Streitschriften und eine Übersetzung und Fortsetzung der Chronik des Sleidanus. – Gebräunt, verhalten stock- und was-serfleckig, vereinzelt leichter Textverlust durch Klebestellen; einige der Tafeln hinterlegt, jedoch nur bei Num. 5 einhergehend mit leich-tem Bildverlust, ansonsten nur stabilisierend, 2 Tafeln leicht ins Bild oder in der Einfassung beschnitten.

981 Vauban, S. L. de. Der Angriff und die Vertheidigung der Festungen… in frantzösischer Sprache beschrieben, und nunmehro auf hohen Befehl ins Deutsche über-setzt. 2 Tle. in 1 Bd. Berlin, C.S. Bergemann, 1744-1745. 4to (23,5:20 cm). Mit Frontispiz u. 47 (36 gefalt.) Kupfertafeln. 10 Bll., 172 S., 2; 4 Bll., 137 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit hs. Rückentitel, berieben u. bestoßen, Buch-block gebrochen. 400,–Jähns II, 1436; Jordan 3919; vgl. Fromm 26114ff. – Übersetzung von A. v. Humbert, der sie Friedrich dem Großen widmete. – Teil-weise leicht gebräunt, einige Tafeln stärker; vereinzelt lose, Titel mit nicht identifizierbarem alten Stempel, unbeschnitten.

982 Virgin, J.B. Vertheidigung der Festungen im Gleichge-wichte mit dem Angriff derselben. Übersetzt von J. von Xylander. München, J. Lindauer, 1820. (20:14 cm). Mit 14 gefalt. Plänen. XXIV, 416 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben, Ecken leicht bestoßen. 200,–Jordan 3983. – Erste Ausgabe. – Durchgehend leicht fleckig, teil-weise mäßig gebräunt und wasserrandig; Titel und Titel verso mit drei Stempeln bzw. 2 Stempeln und hs. Vermerken.

Nr. 984

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Biblia germanica.)

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(num. 1-18), 1 gest. Porträttafel (Luther), 11 blattgr. gest. Porträts (Kurfürsten), 3 doppelblattgr. u. einge-falt. Kupferkarten, 2 gest. doppelblattgr. Plänen, 13 (3 doppelblattgr.) Kupfertafeln sowie 1 doppelblatt-gr. gest. Kalendarium. 22 nn., 11 num., 32 nn. Bll., 686

Ubersetzung des Niderländischen… aufs neu gantz durchgangen. Jetzo zum zweyten mahl verlegt. 4 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, B. C. Wust für J. D. Zunner, 1693. Fol. (44:26,5 cm). Mit 1 Kupfertitel, 5 doppelblattgr. und eingefalt. Kupferkarten sowie 1 doppelblattgr. gest. Plan von Jerusalem. 39 Bll., 486 S.; 1 Bl., 202 S.; S. 203-526 (recte 524), 127 S.; 22 Bll., 414 (recte 404) S. Alter genarbter Ldr. über Holzdeckeln mit 8 Messin-geckbeschlägen sowie 2 Messingmittelstücken, etwas angestaubt, Rücken unter Verwendung alten Materials erneuert, ohne die Schließen. 1.200,–Bibelslg. Württ. LB, E 942; VD 17 23:715925X. – Zweite Frankfur-ter Ausgabe der sogenannten Toussain-Bibel. Das wesentliche Kennzeichen dieser Bibelausgabe sind die im Titel genannten „Glossen und Auslegungen“ des reformierten Theologen Paul Toussain (1572-1634). Seiner erstmals 1617 in Heidelberg erschie-nenen Bearbeitung und Kommentierung der Bibel legte er zwar die Übersetzung Luthers zugrunde, revidierte diese aber und fügte umfangreiche Glossen im Sinne des reformierten Bekenntnisses hinzu. Obwohl zu Beginn des 17. Jahrhunderts bereits calvinistisch geprägte Bibelübersetzungen wie die Piscatorbibel zur Verfügung standen, favorisierten auch reformierte Gemeinden den Luthertext; daher erfreute sich das Bibelwerk Toussains, das die Übertragung des Reformators mit Kommentierungen in reformiertem Geist ver-band, großer Beliebtheit. Ganz in reformierter Tradition enthält die Bibel nur wenige Illustrationen, diese allerdings sind von heraus-ragender Qualität. Der prächtige Kupfertitel vereint verschiedene biblische Motive in einer breiten Architekturbordüre. Auch die von Jakob v. Sandrart gestochenen, jeweils doppelblattgroßen Karten zeichnen sich durch ihre reiche figürliche Staffage aus. Neben einer schönen Weltkarte in zwei Hemisphären sind Karten des Paradie-ses, zum Auszug aus Ägypten, zum Weg Jesu und zu den Reisen der Apostel sowie ein Plan von Jerusalem enthalten, teilweise mit biblischen Szenen im Rand. – Etwas fleckig u. leicht wasserrandig; Teil 1 S. 15 oben mit hinterl. Abriss u. Buchstabenverlust; Teil 4 S. 109-118 mit Randläsuren, teilw. bis in den Text; einige Karten mit kleinem Einriss im Außensteg; Mittelmeerkarte mit hinterl. Randlä-suren ohne Bildverlust.

– Abbildung oben –

– Prachteinband –

986 – Biblia, Das ist Die gantze Heilige Schrifft Altes und Neues Testaments. Verteutscht von Doctor Martin Lu-ther. 2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Endter Söhne, 1700. Gr.-fol. (46,5:31,5 cm). Mit Kupfertitel, 1 gest. Widmungs-vignette, 18 gest. Zwischentiteln u. Sammelbildern

Nr. 985

Nr. 986

Bibeln – Theologie – Religiöse Kupferstichfolgen 219

Bibelslg. Württ. LB, E 1552 (inkomplett); Jahn 91f. – Letzte Aus-gabe der prächtig illustrierten Weimarer Kurfürstenbibel in einem Meistereinband. Mit den Porträts der Kurfürsten u. Luthers; 4 Karten des östlichen Mittelmeerraumes und Palästinas sowie 2 Jerusalem-Plänen; 18 gest. Sammelbildern bzw. Zwischentiteln mit jeweils mehreren biblischen Szenen, 9 Darstellungen biblischer Figuren sowie die Übergabe der Augsburgischen Konfession an Karl V.; ferner blattgr. Kupfer der Arche Noah (nach S. 8, mit 1 Bl. Erklärung) sowie Tafel „Hütten des Stifts“. – Schönes Exemplar;

S.; 950 S., 9 Bll. Lederband d. Zt. über Holzdeckeln mit reicher Rücken-, Deckel-, Steh- u. Innenkantenvergol-dung, mit Bandwerk u. floralen Motiven, die in fast allen Verzierungen enthalten sind, punzierter Goldschnitt, 2 Schließen (1 messingnes Verschlussstück fehlt), weni-ge kl. Schabstellen, Rücken mit wenigen Wurmstichen, feste Vorsätze im Rand weggekratzt. 4.000,–

VD 17 3:300432V; Bibelslg. Württ. LB, E 1004; Jahn 75. – Neunte Ausgabe der Kurfürstenbibel. Die Kurfürstenporträts gestochen von J. C. Marchant, Luther von P. Kilian nach Sandrart. Die 18 Sammelbilder, von denen ein Teil als Zwischentitel dient, wurden von J. J. Sandrart entworfen und tlw. auch gestochen. 9 Kupferta-feln mit biblischen Gestalten und den Evangelisten, die übrigen Ta-feln zeigen die Stiftshütte, die Arche Noah (2 doppelblattgr. Tafeln) sowie den Augsburger Reichstag 1530 (doppelblattgr). – Im Rand meist gering fleckig; zu Beginn mit kleinen Wurmspuren in der un-teren Innenecke; 2 Karten im Rand ausgefranst; wenige Sammel-bilder mit kl. Randläsuren, 1 mit Einriss bis ins Bild; Reichstagstafel mit Bugeinrissen, 1 bis knapp ins Bild; Kupfertitel mit restaurierten Einrissen bis ins Bild; Drucktitel mit längerem Einriss. Hinterer Vor-satz mit Besitzvermerk H. A. Pasch 1810; Kupfertitel, Drucktitel u. mehrere Illustrationen u. Textseiten mit Stempel H. Sasse. Prächti-ger, wohl schwedischer Einband.

** Richly illustrated German bible. – Slight marginal staining, mar-ginal tears to part of illustrations, few tears affecting image or text, but without loss, private stamp to few illustrations and text leaves. Contemporary (Swedish?) binding, richly gold-tooled calf, edges gilt; few small lesions, lacking 1 metal fitting of clasps, marginal loss of paste-downs.

– Abbildung Seite 218 unten –

987 – Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft, Altes und Neues Testaments. Verdeutscht von M. Luther und auf Verordnung Ernsts, Herzogen zu Sachsen… erklä-ret. 3 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, J. A. Endter, 1768. Fol. (43,5:29 cm). Mit gest. Titel, 11 blattgr. gest. Porträts der Kurfürsten, 1 gest. Porträt Luthers, 6 doppel-blattgr. gest. Karten u. Plänen, 28 (1 doppelblatt-gr.) Kupfertafeln u. Zwischentiteln, 1 blattgr. Kup-fer sowie 1 doppelblattgr. Kupfertafel. 74 Bll., 740; 512; 480 S., 8 Bll. Feiner geglätteter Kalbldr. d. 19. Jh. über Holzdeckeln mit reicher Rücken- u. Deckelverg. sowie Goldschnitt, berieben u. etwas fleckig, Rücken verblasst. 3.000,–

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Biblia germanica.)

220

Bibelslg. Württ. LB, E 1564; nicht bei Darlow-M. – Recht seltene evangelische Tübinger Bibel. Die Holzschnitte teils nach Virgil So-lis, die beiden Kupfer-Zwischentitel zu den Propheten sowie Of-fenbarung und Confessio Augustana nicht signiert. – Vereinzelt kl. Rostfleckchen, wenige mit geringem Buchstabenverlust, im Fuß-steg gelegentlich schwacher Wasserrand.

990 Biblia neerlandica. – Biblia, dat is: De gantsche H. Schriftuure, vervattende alle de Canonijcke Boecken des Ouden en des Nieuwen Testaments… In onse Nederlandtsche tale getrouwelyck over-geset. Verbe-tert von Druckfauten. 4 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, P. A. Ravesteyn Wwe., 1661. Fol. Mit gest. Titel u. 6 dop-pelblattgr. u. eingefalt. kol. Kupferkarten. Restaur. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Messingbeschlägen u. 2 Schließen, neue Vorsätze. 3.000,–Vgl. Darlow-M. 3315 (A. 1657). – „States-General version. In this edition various printe’s errors, etc., were corrected, and it was adopted as a standard“ (D.-M.). Mit Privileg vom 8. Dez. 1656, handschriftlich unterzeichnet von Jan Stoffelsen van Zwoll. Mit schönen Karten der Visschers, jeweils mit Rückentext: Weltkarte (Shirley 431), Karte des Nahen Ostens (De Gelegentheyt van’t Pa-radys, Laor 794), zwei Karten von Palästina (Het beloofde Landt Canaan, Laor 791; Peregrinatie ofte Veertich-Iarige Reyse, Laor 795), östlicher Mittelmeerraum (Geographische Beschryvinghe van de Wandelingen der Apostelen, Laor 796), außerdem eine imagi-näre Vogelschauansicht von Jerusalem (Laor 1155). Alle Karten in sorgfältigem neueren Kolorit. Propheten und Neues Testament mit Zwischentitel, die Apokryphen (2 nn., 56 num. Bll.) mit separatem, ebenfalls 1661 datiertem Titelblatt. – Leicht gebräunt u. vereinzelt gering fleckig, Karten neu eingefalzt und und an den äußeren Falt-stellen sorgfältig restauriert.

** With engr. title and 6 double-page maps, including world map (Shirley 431) and imaginary plan of ancient Jerusalem, all maps in fine recent colouring. – Slight browning, occasional spotting, maps rehinged and carefully restored at outer folds. Contemporary calf over wooden boards with brass fittings and 2 clasps, restored, new endpapers.

– Abbildung oben –

991 Calmet, A. Dictionarium historicum, criticum, chrono-logicum, geographicum, et literale Sacrae Scripturae. E Gallico in Latinum translatum a J. D. Mansi. Editio Ve-neta post secundam… longe emendatior, & accuratior. 2 Bde. Venedig, S. Coleti, 1757. Fol. (34,5:23 cm). Mit 4 (3 gefalt.) Kupferkarten, 1 gefalt. gest. Plan und 25

Vorsatz mit hs. Widmung des Kirchenvorstandes der St. Marienkir-che in Göttingen an den Kronprinzen Ernst August von Hannover, dat. 14. April 1862. Beiliegend eine lose Abschrift der Benachrich-tigung des Vorstandes über die Konfirmation des Kronprinzen und über die Vorbereitung des Geschenkes. Der Einband ist ein Meis-terstück des Göttinger Buchbinders Friedrich Gläser.

– Abbildungen Seite 219 –

988 – – Das ist: Die gantze Heilige Schrifft, Altes und Neues Testaments. Verdeutscht von M. Luther und auf Verord-nung Ernsts, Herzogen zu Sachsen von etlichen rei-nen Theologen … erkläret. 3 Tle. in 2 Bdn. Nürnberg, J. A. Endter, 1768. Fol. (44:29 cm). Mit Kupfertitel, 11 blattgr. gest. Porträts der Kurfürsten, 1 gest. Port-rät Luthers, 6 doppelblattgr. (teilw. eingefaltet) gest. Karten u. Plänen, 28 (1 doppelblattgr.) Kupfertafeln u. Zwischentiteln, 1 blattgr. Kupfer sowie 1 doppel-blattgr. zusätzl. Kupfertaf. 74 Bll. (davon 2 nach S. 8), 740; 512; 480 S., 8 Bll. Brauner Ldr. im Stil d. Zt. über Holzdeckeln mit reicher Blindprägung, 8 Eckbeschlä-gen u. 2 Schließen. 1.200,–

Bibelslg. Württ. LB, E 1552 (inkomplett); Jahn 91f. – Letzte Aus-gabe der prächtig illustrierten Weimarer Kurfürstenbibel. Enthält neben den Porträts (das von Luther als Tafel) 4 Karten des östli-chen Mittelmeerraums und Palästinas sowie 2 Jerusalempläne; 18 gestochene Zwischentitel mit jeweils mehreren biblischen Szenen, 9 Darstellungen biblischer Figuren sowie die doppelblattgroße Tafel zur Augsburgischen Konfession; ferner 2 Bll. nach S. 8 mit einem blattgroßen Kupfer zum Bau der Arche Noah und eine doppelblatt-große Tafel mit der Stiftshütte, diese nicht immer beigebunden. – Sorgfältig gereinigtes und restauriertes Exemplar, nur vereinzelt noch etwas fleckig bzw. gering feuchtigkeitsrandig. Gest. Titel, Drucktitel u. wenige Tafeln u. Karten aufgezogen. In einem aufwän-digen Meistereinband im Stil der Zeit.

989 – Biblia, das ist: Die gantze Heilige Schrifft Alten und Neuen Testaments, durch Doctor Martin Luther in das Teutsche übersetzt. 2 Tle. in 1 Bd. Tübingen, Schramm, 1769. Fol. (39:25,4 cm). Mit 2 Kupfertiteln von J. A. Fri-derich, 2 gest. Zwischentiteln u. zahlr. Textholzschn. von Matthäus Schultes u.a.14 Bll., 862 (recte 864); 284 S., 8 Bll. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Rsch. u. 1 Schließe (von 2); stärker beschabt u. mit Wurmspuren, Gelenke angebrochen. 600,–

Nr. 990

Einbände 221

EINBÄNDE 996 Bayern. – Kalblederband mit etwas Rückenvergoldung,

goldgeprägter Bordüre mit floralen Eckstücken auf bei-den Deckeln und goldgeprägtem Supralibros mit dem Wappen von Karl Theordor von Kurpfalz-Bayern auf dem Vorderdeckel. Wohl 1801. 4to (21,5:17 cm). 300,–Obwohl der enthaltene Druck 1801 erschien und die enthaltene Abhandlung zu Ehren des Kurfürsten Maximilian IV. entstand, ist das verwendete Wappen das seines Vorgängers Karl Theodor, der 1799 gestorben war. Aus der herzoglichen Bibliothek in Tegernsee. – Gering berieben. – Enthält: F. J. Lipowsky. Argula von Grumbach, gebohrne Freiin von Stauffen. München, Lndauer, 1801. 28 S., 24 Bll. – Auf bläulichem Papier gedruckt.

– Abbildung unten –

(2 gefalt.) Kupfertafeln. XII, 144, 616; 676 (recte 680) S. Prgt. d. Zt., etwas fleckig und bestoßen, wenige kl. Be-zugsfehlstellen. 250,–Vgl. Graesse II, 20. – Lateinische Ausgabe des beliebten, mehrfach aufgelegten und übersetzten Werkes, das französische Original erstmals 1722 erschienen. Mit Karten von Palästina (Laor 154), des östl. Mittelmeerraums (Laor 156A), des alten Mesopotamiens („Ta-bula Paradisi“, vgl. Laor 157) und von Arabien (Laor 173A); der Plan zeigt Jerusalem (Laor 972A). Die Tafeln mit jüdischen Altertümern, Kultgegenständen, Riten, Münzen (4, alle kopfstehend eingebun-den), Musikinstrumenten etc. – Etwas stockfleckig, vereinzelt Text oder Tafeln stärker bzw. gebräunt; Palästinakte. etwas geknittert und mit Einriss bis ins Bild; Ränder streckenw. mit Wurmgängen, vereinzelt Randläsuren.

992 Cluny. – Marrier, M. & A. Quercetanus (Du Chesne; Hg.). Bibliotheca Cluniacensis in qua SS. Patrum Abb. Clun. vitae, miracula, scripta, statuta, privilegia, chronologiaque duplex, item catalogus abbatiarum, prioratuu(m), decanatuum, cellarum et eccles. a Clun… Omnia nunc primum ex MS. Codd. collegerunt. Paris, R. Fuet, 1614. Fol. (36,5:25 cm). Mit gest. Titel. 11 Bll., 1832 Sp., 18 Bll., 178 (recte 172) Sp., 3 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit hs. Rückentitel, beide Deckel mit Mittelplatte „Christus und die Samariterin“ monogram-miert „HVM“, mit 1 (von 2) Schließen; etwas berieben und leicht fleckig. 400,–Brunet III, 1468 f.: „Recherché, mais assez rare“. – Erste Ausga-be dieser ersten gedruckten Sammlung von Dokumenten zur Geschichte der Abtei Cluny, bis heute wichtig für die Cluny-For-schung. – Minimal gebräunt, vereinzelt gering fleckig, Bl. Bb3 mit kl. Hakenriss. Gest. Titel mit hs. Besitzvermerk und verso Stempel „Königliche Handbibliothek“. Zur Mittelplatte des Einbandes s. Ha-ebler I, 459, II und EBDB p002987; Haebler ordnet den Buchbinder örtlich dem Grenzgebiet zwischen Baden und Württemberg zu.

993 Gesangbücher. – Marburg. – Vollständiges Marburger Gesang-Buch, zur Übung der Gottseligkeit. 3 Tle. in 1 Bd. Marburg, J. H. Stocks Tochter, 1750. (18:11,5 cm). Mit Holzschnitt-Front. mit Porträt Luthers. 10 Bll., 1044 S., 10 Bll., 24, 32 S. – Angebunden: Evangelia und Epi-steln auf alle Sonntage, wie auch auf die hohe Feste (etc.). Marburg 1748. 152 S. Schwarzer Ldr. d. Zt. mit Goldschnitt u. zwei durchbrochenen Silberschließen. – Gebräunt. Vorderer Vorsatz mit zwei ganzseitigen, kalli-graphischen Besitzvermerken der Zeit. 250,–

994 Missale. – Novum Missale Romanum ex decreto sac-rosancti Concilii Tridentini restitutum, S. Pii V. Pontificis Maximi jussu editum. Augsburg u. Graz, Veith, 1740. Fol. (35:25 cm). Mit gest. Titelvign. u. 3 blattgr. Kupfern von Zimmermann u.a.. 19 Bll., 500, C S., 2 Bll. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Rücken- u. Deckelvergoldung u. 2 Schließen; stärker berieben, Rücken mit wenigen Wurmlöchern u. oben etwas lädiert, Buchblock ange-brochen. 200,–Angebunden: Missae, et orationes propriae sanctorum dioecesis Salisburgensis. S. CXI-CXVI, 2 Bll. – Etwas gebräunt u. stellenw. wasserrandig; wenige Bll. mit hinterlegten Randläsuren, S. 417f. u. XXIf. auch mit etwas hs. ergänzten Textverlust.

995 Ziegler, A. Inbrünstigste O-Seuftzer, nach der Ankunft des so lang versprochenen Messiae unseres Hey-lands Jesu Christi. Wien, J. P. v. Ghelen, (ca. 1745). 4to (24,5:19 cm). 9 Bll., 312 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., berieben, teilw. wurmstichig, Rücken stärker, Kapitale mit Fehl-stellen. 200,–Sammlung von zehn Predigten Zieglers. – Vereinzelt stockfleckig, Titel u. Folgebll. unten leicht fingerfleckig; Vorsatz mit altem Be-sitzvermerk.

Nr. 996

997 Blindband mit ca. 100 Blatt weißem Büttenpapier. Frü-hes 19. Jahrhundert. Fol. (35:23 cm). Ldr. d. Zt. mit Rvg., goldgepr. Deckelbordüre sowie Mittelstück u. 2 Schlie-ßen, Vordergelenk geplatzt, Vergoldung leicht oxydiert, Rücken etwas verblasst u. Ecken teilw. leicht bestoßen. – Stockfleckig u. etwas gebräunt. 200,–

– Seltener bemalter Pergamentband des 17. Jahrhunderts –

998 Deutschland. – Pergament über Pappdeckeln. Flacher Rücken aufgeteilt in fünf Felder jeweils mit vergoldetem Blütenstempel sowie 2 herzförmigen Stempeln mit Spu-ren von roter Ausmalung. Deckel mit breitem Rahmen aus einfachen Fileten und schmaler Spitzenlinie sowie floral-ornamentalen Eckstempeln, Mittelfelder jeweils mit 2 goldgeprägten Heiligenfiguren mit Spuren von farbiger Bemalung. Punzierter und bemalter dreiseiti-ger Goldschnitt, Schließenreste. Stade, K. Holwein (?), nach 1695. Kl.-8vo (12,4:6,6 cm). 300,–

Vgl. Foot, Henry Davis Gift II, Nr. 357 (mit Abb.). – Norddeutscher Einband, vielleicht eine Art Verlagseinband des 2. und letzten Dru-ckers von Stade. Kaspar Holwein, Sohn des Stader Erstdruckers Elias Holwein, dessen Offizin von 1651-59 Bestand hatte, grün-dete seine eigene Werkstatt 1663. Diese hatte bis 1717 Bestand und produzierte vornehmlich „Regierungsverordnungen, Kalender,

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Deutschland.)

222

Innendeckel mit blauer Seide bezogen, Vorderdeckel mit herz-förmigem aufklappbaren Ausschnitt, dahinter goldgeprägte Wid-mung: „Seiner geliebten Braut an Ihrem Communiontage verehret von Ihrem Bräutigam Joh. Gottfr. Albrecht 17. May 1787“. – Ge-ring berieben, Deckel und Vorsätze leicht fleckig. – Enthält: G. E. Waldau. Andachtsbuch für Beichtende und Communicanten. Mit einer Vorrede von J. C. Döderlein. 2. vermehrte Ausg. Nürnberg 1782. Mit gest. Frontispiz. 5 Bll., 232 S. – Frontispiz teilw. leicht fleckig.

1001 – Drei Portefeuilles mit Stickerei. Deutschland um 1830. 8vo (ca. 15:9,5 -16:10,5 cm).*# 300,–Ungewöhnlich gut erhaltene Portefeuilles: 1. Braunes Leder. Vor-derdeckel mit blindgeprägtem Ornament, Rückdeckel mit farbiger floraler Perlenstickerei. – Etwas berieben. – 2. Braunes Leder mit Vergoldung u. Blindprägung. Vorderdeckel mit farbiger floraler Sti-ckerei, Lasche mit Blindprägung „Erinnerung“. – Enthält Notizbuch (12 Bll.) mit verstellbarem Kalender u. Bleistift (beides unbenutzt). – Gering berieben. – 3. Hellblaue Pappe mit Goldprägung u. Perlen-stickerei, innen weißes Seidenfutteral. – Ohne Bleistift.

1002 Fore-edge painting. – Lederband mit Rückenvergol-dung, goldgepr. Rückentitel und Deckelvign., Innen- u. Stehkantenvergoldung, dreiseitigem Goldschnitt mit farbiger Malerei auf dem seitl. Schnitt. Deutschland um 1865. (18,5:13 cm). 300,–Kanten etwas berieben. – Die Illustration des Vorderschnittes mit erotischem Inhalt. – Enthält: R. Curzon. Visits to monasteries in the Levant. 5. ed. London, J. Murray, 1865. Mit Front., Titelvign. u. zahlr. Textvign. XXI S., 1 Bl., 367 S. – Vgl. Blackmer 436 (EA.).

1003 Silbereinband. – Schwarzbrauner Lederband über Holzdeckeln. Auf den Deckeln je ein großer, floral ver-zierter Silberbeschlag, recht breit ausladende verzierte Silberschließe, Innenseite der Schließe mit den gepräg-ten Namen „E. M. Jaegerin“ und „E. M. Schalkin“ sowie Datierung 1777, Goldschnitt mit Eckpunzierung. In ei-nem Pp.-Schuber d. Zt. Süddeutschland (Nürnberg?). Schmal-8vo (16,9:7,5 cm). 400,–

Schulbücher, Katechismen, Gesang- und Gebetbücher“ (Benzing 402). Der bei Foot-Davis beschriebene Einband für ein bei Holwein verlegtes „Paradies-Gärtlein“ (1707) ist dem unseren stilistisch sehr ähnlich, so dass es sich bei beiden wohl um eine Art Ver-lagseinband handeln dürfte. – Etwas gedunkelt und stärker abge-griffen, Vergoldung oxydiert, hinteres Gelenk eingerissen und das vordere gefestigt, Vorsätze erneuert. – Enthält: J. Cundisio. Geistli-cher Perl-Schmuk. Stade, K. Holwein, 1695. Mit gest. Titel und 14 Kupfertafeln (inkl. gest. Frontispiz und gest. Zwischentitel). 537 S. (fehlen S. 3-22 u. 287-290), 7 Bll. – Angeb.: Geistreiches Gesang-Buch. Ebda. 1694. 3 Bll., 227 S., 3 Bll. – Beide Werke gebräunt bzw. braunfleckig, erste Bll. ausgefranst (Frontispiz und gest. Titel vor allem seitlich bis in den Bildrand) und mit unschön mit Klebe-streifen reparierten Querrissen.

– Abbildung oben –

999 – Geglätteter brauner Kalblederband, Rücken auf 4 Bünden mit reicher Vergoldung und Rückentitel. Brei-te florale Bordüre sowie goldgeprägtes Mittelstück mit Christuslamm auf beiden Deckeln, Vorderdeckel oben mit Initialen „I.D.I“ und unten „M.M“, Rückdeckel oben mit „C.W.I.“ und unten mit Jahreszahl 1724; Bronzefir-nispapierspiegel, dreiseitiger Goldschnitt. Wohl Nord-deutschland 1724. 8vo (15,5:10 cm). 300,–

Schöner handlicher Barockeinband von vermutlich norddeutscher Provenienz. Vorsatz mit zeitgenöss. Notiz: „Diese Bibel habe ich meiner Tochter verehrt.“ – Kl. Kratzspuren und Bereibungen, gering fleckig. – Enthält: Le nouveau testament de Notre Seigneur Jesus-Christ, traduit en françois selon l’édition vulgate, avec les differen-ces du Grec. Nouvelle edition. Suivant la copie de Mons. Hannover, N. Foerster, 1721. Mit gest. Frontispiz. 894 S. – Leicht gebräunt und stellenw. etwas fleckig, weiße Vorsätze leicht fingerfleckig.

1000 – Roter Maroquinband. Rücken auf fünf Bünden mit reicher floraler Vergoldung, goldgeprägte Deckelbor-düre aus Blumen- und Muschelmotiven, Steh- und In-nenkantenvergoldung sowie Goldschnitt. Süddeutsch-land, möglicherweise Nürnberg, um 1787. 8vo (17,2:11 cm). 250,–

Nr. 998

Nr. 1003

Gastronomie – Haus- und Landwirtschaft 223

VD 16, G 2905; Muller 571, 3; nicht bei Durling, Wellcome u.a. – Erste Ausgabe dieser Sammlung kleinerer Schriften, teils über landwirtschaftliche, teils über medizinische Themen. Grataroli war einer der berühmteren italienischen Ärzte des 16. Jh. (Hirsch-H. II, 834). – Leicht gebräunt und fleckig, Titel etwas stärker und mit kl. Schabstelle oben mittig (mit kl. Buchstabenverlust). Stempel im Innendeckel.

– From the Collection of an English Landscape Gardener –

1010 (Hohberg, W. H. v.). Georgica curiosa aucta, Das ist: Umständlicher Bericht und klarer Unterricht von dem Adelichen Land- und Feld-Leben. Zum vierdten mal ans Liecht gegeben. 2 in 1 Bd. Nürnberg, Endter, 1701. Fol. (35:23 cm). Mit 2 gest. Titeln, 10 Kupfertafeln und ca. 280 Textkupfern. 7 Bll., 870 S., 18; 6 Bll., 854 (recte 858), 48 S., 18 (l.w.) Bll. Ldr. d. 20. Jh. mit goldgepr. Rtit., reicher Rückenverg. und Goldschnitt (sign. Bum-pus Ltd. Oxford), etwas berieben. 1.500,–VD 18 12001511; Dünnhaupt 2156, 10.4; Humpert 190; Lindner 11.0983.04; Lipperheide Pc 4. – Vierte Ausgabe. Umfangreiches Kompendium für alle Bereiche der Haus-, Land- und Forstwirt-schaft, durch ausführliche Register erschlossen. Die hübschen Textkupfer mit anschaulichen Illustrationen zu den behandelten Themen, die Kupfertafeln mit Darstellungen zur Aufteilung von Gär-ten. 1715 erschien ein dritter, nicht mehr von Hohberg verfasster Band zum Thema Kochen. – Etwas gebräunt und fleckig; Ränder stellenw. etwas wasserfl. (teilw. bis in den Text). und mit Läsuren teils bis in den Textrand (selten repariert), Bl. S3 269 f. mit Haken-riss im Text, letzte Bll. mit kl. Wurmgängen im Unterrand. Vord. Vor-sätze mit hs., 1917 datierter Zueignung und Stempel, ferner gest. Wappenexlibris des schottischen Botanikers und Landschaftsgärt-ners John Claudius Loudon (1783-1843).

** Fourth edition of this comprehensive guide, with 2 engraved ti-tles, 10 engr. plates and about 280 engr. illustrations in text. – Some browning, foxing and staining, some mainly marginal waterstain-ing. Some marginal defects partly affecting text (rarely repaired), l. S3 with small tear to text, small wormtracks to lower margin of final leaves. Without the third volume on cookery which was added later

Wohlerhalten, Kanten und Bünde minimal berieben, unteres Kapital mit 2 kleinen Wurmlöchern, das obere mit kl. Wurmstich. Schuber stark berieben. – Enthält: J. C. Beer (Hrsg.). Christlicher Commu-nicanten Geistliches Schatz-Kästlein. Das ist: Neu-eingerichtetes Buß- Beicht- und Communion-Buch. Nürnberg, Endter, 1771. Mit doppelblattgr. gest. Frontispiz von J. C. Claussner. 10 Bll., 627 S., 2 Bll. Leicht gebräunt, Titel rechts geringfügig angeschnitten.

– Abbildung Seite 222 unten –

GASTRONOMIE – HAUS- UND LANDWIRTSCHAFT

1004 Boitard, P. Les instrumens aratoires, collection complè-te de tous les instrumens d’agriculture et de jardinage, français et étrangers, anciens et nouvellement inventés ou perfectionnés. Paris, A. Ledoux & Leneveux, 1833. (23,5:16 cm). Mit 105 Kupfertafeln. XVI, 192 S. Bibl.-Lwd. 200,–Vgl. Dochnahl 21 (dt. A. 1835). – Erste Ausgabe des reich illustrier-ten Werkes. – Stockfleckig und vor allem oben im Bund wasserfle-ckig, anfangs und am Schluss stärker; S. 87/88 mit Randeinriss bis in den Text. Tafeln mit Druckabklatsch auf den Text, dieser dadurch braunfleckig; einige Taf. gleichmäßig etwas gebräunt. Stempel auf dem Titel.

1005 Cadet de Vaux, A. A. Die Gallerte aus Knochen ein angenehmes, wohlfeiles und kräftiges Nahrungsmittel. Nach dem französischen Originale übersetzt und mit Anmerkungen versehen. Frankfurt, Varrentrapp u. Wen-ner, 1803. (17,5:11 cm). VIII, 88 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., fleckig u. gering berieben. 200,–Weiss 584. – Einer von 4 Drucken im selben Jahr. – Titel mit Aus-geschiedenstempel.

1006 Danckwerth, C. H. Wohleingerichtetes Koch-Buch, oder: Gründliche Anweisung I. Die Speisen auf man-cherley Art und Weise zuzurichten. Hannover, N. Förster und Sohn, 1729. (17,5:11 cm). 4 Bll., 552 S. Hprgt. d. Zt., berieben u. fleckig, hintere obere Ecke mit Bezugs-fehlstelle, Gelenk vorn etwas eingerissen, Rücken mit repariertem Einriss am Fuß, tls. mit Wurmgängen. 300,–Weiss 671; nicht bei Horn-A., Dexel u. Slg. Walterspiel. – Ers-te Ausgabe. Enthält weiterhin: II. Ferner von Conservation der in der Haußhaltung und Küchen nöthigen Speisen und Victualien. III. Zur Wissenschaft der Candier- und Confitier-Kunst. IV. Unterricht, Wolle und leinen Garn, Tuch und Zeuge nach allerhand Couleuren zu färben. – Gebräunt und etwas fleckig, S. 106 mit Braunfleck, Außensteg stellenw. mit kl. Wasserrand, S. 262-276 u. 473-476 mit Wurmlöchern mit etwas Textverlust.

1007 Fréville, A. F. J. Voyage agronomique, précédé du par-fait fermier; ouvrage traduit de l’Anglois. 2 Bde. Paris, Panckoucke, 1774. (22:14 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 2 Bll., XLVI, 428 S.; 2 Bll., 589 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit farb. Rsch., etwas beschabt und bestoßen, Rücken ge-dunkelt. 300,–Higgs 5919. – Auszugsweise Übersetzung der Werke von Tull, Young u.a. Die Kupfertafel zeigt Grundrisse landwirtschaftl. Gebäu-de. – Leicht gebräunt, stellenw. kl. Flecken oder kl. Randläsuren. Im vord. Innendeckel jeweils Stempel des Lawes Agricultural Trust.

1008 (Germershausen, C. F.). Auszug aus der Hausmut-ter vom Verfasser derselben. Leipzig, Junius, 1782. (20:13 cm). 2 Bll., 539 S. Pp. d. Zt., berieben u. be- stoßen. 200,–Weiss 1221. – Auszüge aus seiner fünfbändigen „Hausmutter in allen ihren Geschäften“. – Etwas gebräunt.

1009 Grataroli, G. Praefationes duae publice habitae, anno 1562. Item, oratio luculenta… Leges de rustica… Dia-lysis quatuor librorum Virgilij in Georgicis generalis… Accedunt experimenta multa rei rusticae & hortensis… Accesserunt, declamatio doctiss. & elegans de laudi-bus… Item, Physicae propositiones. Straßburg, (W. Ri-hel), 1563. (17:10,5 cm). 131 (recte 140) S. Ldr. d. 20. Jh. mit goldgepr. Rtit., leicht berieben. 300,–

Nr. 1010

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Hohberg, W. H. v.)

224

S. Flex. Prgt. d. Zt., Vorderdeckel etwas stockfleckig, ohne die Bänder. 300,–

VD 17 12:106469Q; Krivatsy 7551; ADB XX, 584. – Erste Ausgabe, eine von 2 Varianten. Behandelt u.a. den „Schlafftrunck“. – Etwas gebräunt und fleckig, gegen Ende stärker und letzte Blätter in der oberen Außenecke mit Nagespuren. Einige Unterstreichungen und Anmerkungen.

MUSIK – THEATER

1015 Bemetzrieder, (A.). Leçons de clavecin, et principes d’harmonie. Paris, Bluet, 1771. 4to (25,5:20 cm). Mit zahlr. Musiknoten im Text, gedruckt von P. S. Four-nier. VIII, 362 S., 1 Bl. Interims-Pp. d. Zt., berieben u. bestoßen, Rückenbezug mit Fehlstelle. 800,–

RISM B VI, 132; MGG I, 1620; Eitner I, 430; Fétis I, 331; Gregory-Bartlett I, 28; Hirsch I, 56; nicht bei Wolffheim. – Erste Ausgabe, aus dem Musikunterricht im Hause Diderots entstanden. Dieser überarbeitete den Text und steuerte ein Vorwort bei. Die Notenbei-spiele in den sauberen, klaren Typen Fourniers. – Unbeschnitten. Leicht gebräunt u. stockfleckig, 2 Bll. etwas wasserrandig, wenige Anstreichungen in Blei- u. Buntstift. Titel verso u. 1 Textbl. gestem-pelt. Bindung gelockert. Mit typogr. Exlibris J. J. Dutoit u. dessen hs. Geschenkvermerk an die Familie Busscher-Walbeck.

** First edition, with preface and revision of the text by Diderot. – Uncut. Slight browning and foxing, some waterstaining to 2 leaves, few old marginalia. Stamps to title and p. 100. Binding a bit loose. Contemporary boards, worn.

1016 (Boehl von Faber, J. N.) (Hrsg.). Vier und zwanzig alte deutsche Lieder aus dem Wunderhorn mit bekannten meist älteren Weisen beym Klavier zu singen. Heidel-berg, Mohr und Zimmer, 1810. 4to (23,5:19,5 cm). 51 S. Bedruckter OU., Randläsuren, Rücken defekt. 300,–

in 1715. Bound in 20th century calf (by Bumpus of Oxford), spine and edges gilt, slightly rubbed. With dedication and library stamp, and engraved armorial bookplate to front endpapers.

– Abbildung Seite 223 –

1011 (Hohenthal, P. Graf v.). Vermischte Oeconomische Sammlungen denen Landwirthen zum besten aus de-nen Breßlauer Natur- und Kunstgeschichten ausgezo-gen. 2 Bde. Leipzig, Groß, 1750-51. (17,5:11 cm). Mit je 2 gest. Frontispizen und gefalt. Kupfertafeln. 9 Bll., 766 S., 1 Bl. Anz.; 5 Bll., 650 S., 11 Bll. Ldr. d. Zt. mit je 2 farb. Rsch., reicher Rückenverg. und goldgeprägt. Monogramm (gekröntes „F.v.B“) auf den Deckeln; etwas berieben, Rückdeckel von Bd. 1 mit kl. Bezugsfehlstelle und hinteres Gelenk mit kl. Einriss. 300,–VD 18 11165146; Güntz II, 192, 6. – Erste Ausgabe, „ein Auszug aus andern Werken“ (Güntz). Behandelt u.a. den Seidenbau, Bie-nenzucht, Weinbau, Bier- und Essigherstellung, Viehseuchen und ökonom. Erfindungen. – Leicht gebräunt bzw. fleckig, vord. Vorsät-ze jeweils mit Bibl.- und altem Standortstempel.

– Abbildung oben –

1012 Kaffee. – (Charpentier de Cossigny, J. F.). Lettre à M. Le Monnier … sur la culture du café. Amsterdam u. Pa-ris, Le Breton, 1773. 12mo (15,5:10 cm). 1 Bl., 131 S. Neuerer Umschlag, gebraucht. 250,–Hünersdorff 289; Mueller 55. – Erste Ausgabe, selten. – Erste Bll. gebräunt, S. 1/2 mit Randläsuren.

1013 La Quintinye, J. de. Instruction pour les jardins fruitiers et potagers. Avec un traité des orangers. Nouvelle éd., revue, corrigée et augmentée d’une instruction pour la culture des fleurs. 2 Bde. Paris 1746. 4to (26:20,5 cm). Mit 12 Kupfern auf 11 (3 gefalt., 1 doppelblattgr. ge-falt.) Tafeln, 2 gest. Vign. u. 7 Textholzschn. 4 Bll., XLVIII S., 4 Bll., 591 S.; 6 Bll., 587 S., 14 Bll. Marmor. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. 2 farb. Rsch., etwas berie-ben u. bestoßen, Kapital von Bd. 2 abgestoßen, Deckel stellenw. mit kl. Wurmlöchern oder -gängen. 500,–Pritzel 5075; vgl. Güntz II, 1. – Etwa achte Ausgabe. Hauptwerk des bedeutenden Agronomen und „Directeur de tous les jardins frui-tiers et potagers“ Ludwigs XIV. Die Tafeln zeigen die Anlage versch. Obst- u. Gemüsekulturen, Gartengerät etc., 1 den Gemüsegarten von Versailles. – Leicht gebräunt, vereinzelt gering fleckig bzw. mit Feuchtigkeitsrändchen, 1 Falttaf. mit Einriss. Attraktiv gebundenes Exemplar.

– Über den Absacker – 1014 Matenesius, J. F. Syntagma criticum. Nescis quid se-

rus vesper vehat. De somno potuque Christianorum somnifero. Köln, C. Butgen, 1612. (16:10 cm). 8 Bll., 101

Nr. 1011

Nr. 1018

Musik – Theater 225

1020 Küstner, K. T. v. Album des königl. Schauspiels und der königl. Oper zu Berlin für die Zeit von 1796 bis 1851. Berlin, G. Schauer, 1858. 4to (24:19,5 cm). Mit 91 lith. Tafeln. X, 146 S. Neuerer Hlwd., kaum berieben, eine Ecke leicht bestoßen. 200,–Enthält Portäts der wichtigsten Künstler des Berliner Theaters und der Berliner Oper u. a. unter der Leitung von August Wilhelm Iffland von 1796 bis 1851. Neben den im Band in Abschnitten vorab je aufgelisteten 89 Porträts sind noch die Porträts von Jenny Lind und Pauline Viardot-Garcia enthalten. – Leicht gebräunt, in weiten Teilen stärker stockfleckig; untere Ecke eine Blattes hinterlegt; Pa-ginierung der Textseiten fehlerhaft.

1021 Musique (Deckel- und Rückentitel). Französische No-tenhandschrift auf Papier (14 Bll. in Lithographie). Um 1870. Blattgr. 26.16,5 cm, Schriftspiegel ca. 23:13 cm 12 Zeilen Text u. Noten in dunkelbrauner Tinte. 253 S. u. 3 Bll. Register. Auberginefarbene Maroquinband d.

Mallon, Arnim 54 u. Brentano 41. – Seltener Auszug. Vollständig in Lithographie, ausgeführt von J. André in Offenbach. – Teilw. etwas fleckig.

1017 Choix de melodies des cantiques en usage dans l’eglise de la confession d’Augsburg à Paris; arrangés à trois voix. Handschrift auf Papier. Paris 1841. (21:14,5 cm). Mit brauner Tinte geschrieben. 1 Bl. 61 S. Hldr. d. Zt., berieben.*# 150,–Sehr sorgfältig geschriebenes und gut lesbares Notenbuch mit zahlreichen protestantischen Melodien, in drei Männerstimmen ge-setzt. Die Titel der Lieder auf deutsch, Rest auf französisch. Das letzte Bl. verso mit Register. – Etwas finger- bzw. stockfleckig; Titel mit Namenszug (Marconnet?).

1018 Hess, H. (Musiker). Folge von 12 altkol. lith. Tafeln von Käppelin nach Hieronymus Hess. (Paris), Engelmann, um 1840. 4to (30:22 cm). Pp. d. 20. Jh. 500,–Seltene Folge des bedeutenden Schweizer Karikaturisten Hierony-mus Hess (1799-1850). Die von 1-12 nummerierte Folge zeigt ver-schiedene Musiker: Dirigent, Geiger, Gitarristen, Cellist, Posaunist, Flötist, Hornist, Trompeter, Klarinettist, Fagottist. – Teilw. fingerfle-ckig, etwas gebräunt u. angestaubt. Ohne Titel u. Text.

– Abbildung Seite 224 unten –

1019 Keepsake lyrique. Recueil de 12 romances, chanson-nettes et cavatines françaises et italiennes, nouvelles et inédites. Paris, Leduc, (1834). Qu.-4to (24,5:33 cm). Gest. Titel, 12 Lithographien von Charles Motte nach Charlet, Devéria, Gavarni, Isabey u.a. auf auf-gewalztem China u. 30 S. gest. Noten. Ldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung, Deckelblind- u. -goldprägung, ornamentaler Innenkantenvergoldung u. dreiseitigem Goldschnitt; leicht beschabt u. berieben, Ecken gering bestoßen. 800,–Seltenes Album mit bis dahin unveröffentlichten Kompositionen von Auber („Celle que j’aime“), Bellini („L’abbandono“), Boieldieu („Le chemin de Lorette“), Cherubini („Ch’io mai vi possa“), Halévy („Berce encore?“), Meyerbeer („Ondina, Canzona per Nozze“), Paër („Bonheur, amour passent si vite!“), Rossini („Mi lagnero la-cendo“) u.a., alles gesetzt für 1-3 Singstimmen und Klavier. Die Tafeln mit romantischen Landschaften und Genreszenen („Orienta-le“, „Souvenirs des Pyrenées“, „Pêcheur Napolitain“ etc.). – Kaum gebräunt oder fleckig. Schönes Exemplar.

– Abbildung rechts – Nr. 1019

Nr. 1022

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Musique.)

226

u. stockfleckig, erste ca. 10 Bll. mit Wasserrand im Fußsteg, Tafel nur leicht gebräunt.

** First edition, of greatest rarity. With engraved folding plate. Rousseau invented a new scheme for simplifying musical writing by substituting ciphers for notes and presented it to the Académie des Sciences. „The system was ill-adapted to anything more com-plex than melodies with simple accompaniments – precisely the ideal of music Rousseau propounded all his life – and it was reject-ed… His ‚Dissertation sur la musique moderne‘ of 1743 is an em-bittered defence of his invention, it won no converts“ (New Grove XVI, 270). – Some browning and foxing, dampstain in lower margin of first c. 10 leaves, light browning only to folding plate. Early 19th cent morocco-backed boards, rubbed, some wear to cover edges, covers somewhat warped.

– Abbildung Seite 225 oben –

1023 Wagner, R. Die Wibelungen. Weltgeschichte aus der Sage. Leipzig, O. Wigand, 1850. (17,5:11,5 cm). 75 S. Hldr. d. Zt., Rücken berieben. – Dazu: Ders. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Dresden, Me-ser, 1945 (= 1853). (17:11 cm). 48 S. OU., leicht ange- staubt. 200,–I. Borst 2405. – Erste Ausgabe. – Teilw. stockfleckig. Exlibris Wolf-gang von Oettingen und Seeligmüller. – II. Klein 21. – Laut Nach-trag von Klein handelt es sich hier um die dritte Fassung des Tex-tes. – Stockfleckig.

Zt. mit Verg. u. Goldschnitt von H. Najotte (sign.), gering berieben, Rücken etwas verblasst.*# 400,–Bemerkenswerte und sorgfältig ausgeführte Sammelhandschrift mit mehr als 100 Arien, Balladen, Chansons, Chören und Couplets aus der Epoche der Grand opéra. Enthält sowohl Werke bedeuten-der und bekannter Komponisten wie Auber, Boieldieu, Donizetti, Grétry, Halévy, Meyerbeer, Offenbach, Rossini, Schubert, Verdi u.a., als auch vieler heute weitgehend vergessenener Namen, dar-unter mehrere Komponistinnen. – Papierbedingt gleichmäßig leicht gebräunt.

1022 Rousseau, (J. J.). Dissertation sur la musique mo-derne. Paris, G. F. Quillau, 1743. (19,5:12,5 cm). Mit 1 mehrf. gefalt. Kupfertafel. 1 Bl., XVI, 101 S., 1 Bl. Hldr. d. frühen 19. Jh. mit Rvg.; berieben, Kanten beschabt, Deckel etwas verzogen. 3.000,–Dufour 7; Sénelier 111; Tchemerzine X, 23 (b); RISM B VI, 723; Hirsch I, 514; MGG XI, 1009; nicht bei Gregory-B. u. Wolffheim. – Erste Ausgabe, von großer Seltenheit. Eine von Sénelier zitierte Ausgabe von 1742 existiert nicht. Rousseau beschreibt hier sei-nen Versuch eines neuen Notensystems, bei dem er Noten durch Ziffern ersetzte, die Oktaveneinteilungen durch Punkte über oder unter der Ziffer und die Dauer der Töne durch Kommas und Quer-striche kenntlich machte. Seine Zahlennotenschrift wurde trotz der Fürsprache von Réaumur und Fontenelle kein Erfolg; insbesonde-re Rameau, von dem Rousseau eigentlich Unterstützung erwartet hatte, wurde zu seinem erbitterten Gegner. – Text etwas gebräunt

Einlieferungen zu unseren Frühjahrsauktionen 2019

ab sofort erbeten.

Miniaturbücher. Nrn. 916-922

1024 (Aprosio, L.). Bibliotheca Aprosiana, liber rarissimus, jam ex lingua italica in latinam conversus. Praemisit praefationem notasque nonnullas addidit J. C. Wolfius. Hamburg, A. Vandenhoeck, 1734. (17,5:10,5 cm). XIV S., 1 Bl., 248 S., 4 Bll. Ldr. d. 19. Jh., Rücken u. Ecken erneuert. 200,–Vgl. Besterman 3213 u. Breslauer-Folter 67 (italienische Original-ausgabe 1673). – Erste lateinische Ausgabe. – Gebräunt u. stock-fleckig, Titel mit Namensstempel.

1025 Bartsch, A. v. Anleitung zur Kupferstichkunde. 2 in 1 Bd. Wien, Wallishausser, 1821. (21,5:14,5 cm). Mit 11 (1 gefalt.) Kupfertafeln mit 131 Abb. VIII, 287 S., 2 Bll.; 1 Bl., 296 S. Hldr. vor 1900 mit Rvg., stellenw. fleckig, Gelenke geplatzt u. Vorderdeckel oben gelöst. 200,–Brunet I, 684; Wurzbach I, 173. – Erste Ausgabe. Das letzte Werk des Kupferstechers und Custos der kaiserlichen Hofbibliothek in Wien behandelt Technik, Qualitätsmerkmale, Bewertung, einzel-ne Künstler. „Begründer der modernen Kupferstichwissenschaft“ (Thieme-B. II, 583). – Vereinzelt stockfleckig; Titel mit Namenszug.

1026 Faksimiles. – Eschenbach, W. v. Parzival. Titurel. Ta-gelieder. Cgm 19 der Bayerischen Staatsbibliothek München. Faksimile u. Kommentar in 2 Bdn. Stuttgart, Müller & Schindler, 1970. Kl.-fol. (31.22 cm). 75 nn. Bll.; 49 S., 146 nn. Bll. Or.-Ldr. u. Or.-Hldr. in Or.-Pp.-Schu-ber. – Transkription der Texte von G. Augst, O. Ehris-mann u. H. Engels. 300,–

1027 – Schedel, H. Das Buch der Chroniken und Geschich-ten. Faksimile der Ausgabe Nürnberg 1493. Leipzig, Hendel, 1933. Gr.-fol. (45,5:34 cm). Mit über 1800 Illus-tr. 10 nn., 286 num., 2 nn. Bll. Or.-Hprgt., Kanten teilw. bestoßen. – Unnummeriertes Exemplar. 350,–

1028 Kataloge. – Augsburg. – Ehinger, E. Catalogus biblio-thecae amplissime reipublicae Augustanae. Augsburg, J. Schultes, 1633. Fol. (31,5:20,5 cm). Mit gest. Titelvig-nette u. Druckermarke. 2 Bll., 944 Sp., 31 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Schließen u. hs. Rückentitel; etwas wurmstichig, Ecken leicht berie-ben, Rücken unten blau übermalt. 400,–VD 17 23:230620; Ebert 6635. – Einzige Ausgabe. „Selten; aber daß bloß 100 Exx. gedruckt wären, ist nicht wahr“ (Ebert). – Verein-zelt gering gebräunt oder im Rand etwas fleckig; zu Beginn leicht wurmstichig; Sp. 757 Einriss bis in den Text; Titel etwas gebräunt, am Bundsteg eingerissen u. mit altem Stempel der Stadt Augs-burg; hinterer Vorsatz mit Bleistiftvermerk „Dubl 9250“. Titel mit al-tem Vermerk: „Ex dono … Domini Christophori Bachleri Septemviri Augustani“. Attraktiv gebundenes Exemplar.

1029 – Berlin. – Index prior librorum in Bibliotheca regia Bero-linensi publica auctionis lege divendendorum die primo et sequentibus martii anni MDCCXCIII. Berlin, Decker, (1793). 1 Bl., 306 S., 1 Bl. Errata. Mod. Hldr. 300,–Loh, Buchauktionen IV, 215; vgl. Slg. Krieg 119ff. (nur andere Tei-le). – Der Katalog zur ersten Dublettenauktion der Kgl. Bibliothek Berlin, laut Loh wurde die Auktion verschoben. – Gebräunt, Titel etwas lädiert, mit tlw. unleserlich gemachtem Stempel sowie mit Namenszug J. A. Ebert, wohl der Schriftsteller u. Übersetzer Jo-hann Arnold Ebert (1723-1795).

1030 – Erotika. – Verzeichniß einer Sammlung gut gehaltener, größtentheils sehr seltener erotischer und sotadischer Schriften, welche unter nachstehenden Bedingungen bis zum 1sten Juni d. J. verkauft werden sollen. Dres-den, Arnold, 1834 (= 1862). (16,5:10 cm). 1 Bl., 76 S., 1 w. Bl. – Vorgebunden: H. Hayn. Bibliotheca erotica et curiosa Monacensis. Verzeichniss französischer, ita-lienischer, spanischer (etc.) Erotica und Curiosa, von welchen keine deutschen Übersetzungen bekannt sind. Berlin, Harrwitz, 1889. (17:12,5 cm). 2 Bll., IV, 86 S., 1 Bl. Anz. OU. eingeb. – Nachgebunden: J. G. (T.) Graesse (Grässe). Notice sur les écrivains érotiques du quinzi-ème siècle et du commencement du seizième. Traduit et annoté par um bibliophile français, Brüssel, Mertens, 1865. (16:10 cm). 80 S., 2 Bll. (l.w.). Hlwd. d. späten 19. Jh. 300,–I. Petzholdt 455; Hayn-G. II, 64. – Verzeichnet 1260 Nummern der legendären Sammlung von Carl Gottlob Günther (1752-1832), be-schrieben von Gustav Klemm. Nachdem der in geringer Auflage gedruckte Katalog schon selbst auf Auktionen gehandelt worden war, wurde 1862 ein buchstabengetreuer Nachdruck erstellt. Nach den Merkmalen, die in dem von Petzholdt angeführten Aufsatz beschrieben werden, handelt es sich vorliegend um diesen Nach-druck, der ebenfalls sehr selten ist. II. – Hayn-G. III, 110. – Verein-zelt etwas stockfleckig. – III. Eins von 150 num. Expl. – Innendeckel des Hlwd. mit Exlibris Eduard Grisebach. – Dazu: Verzeichniss der von Professor Dr. Immermann … Prof. Dr. Schultze … Generalmu-sik-Director Kittel … und einigen Anderen hinterlassenen Bibliothe-ken u. Kunstsachen … welche am 15. Mai und folgende Tage in Halle a. S. durch J. F. Lippert versteigert werden sollen. Halle 1859. 1 Bl., 111 S. Mod. Pp. – Enthält unter den Nummern 2590-3210 Curiosa, darunter zahlreiche Erotica. – Etwas gebräunt. – Zusam-men 4 Kataloge in 2 Bdn.

– Abbildung Seite 227 –

XIII. BUCHWESEN – BIBLIOGRAPHIE

Nr. 1030

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Kataloge.)

228

1032 – Frankfurt. – Verzeichniß einer sehr vorzüglichen Sammlung von gebundenen Büchern aus allen wissen-schaftlichen Fächern und in vielerlei Sprachen, sowie von Kunstwerken und geographischen Carten, welche am 27. Januar 1800 und folgende Täge in Frankfurt am Main … versteigert werden soll. Frankfurt 1799. (18:11 cm). 2 Bll., 128, 24 S. Mod. Hldr. 250,–Loh, Buchauktionen V, 68. – Sehr selten, von Loh ohne Standort-nachweis nach der zeitgenössischen Presse zitiert. Enthält 3874 und 226 Nummern (= Bände), dabei zahlreiche französische Bü-cher. Interessant die zur Orientierung beigesetzten Ladenpreise (Saint-Non, Naples et Sicilie für 500 Gulden). – Etwas gebräunt oder stockfleckig.

1033 – Leipzig. – Verzeichniß einer Sammlung von Büchern aus allen Wissenschaften, ingleichen Instrumente &c welche den 19. May und folgende Tage im rothen Col-legio öffentlich versteigert werden sollen. Leipzig 1806. (17:10,5 cm). 1 Bl., 146, 202 S. Neuerer Hlwd. 300,–Loh, Buchauktionen V, 203. – Von Loh nach der zeitgenössischen Presse und ohne Standortnachweis zitiert, auch für uns nicht weiter nachweisbar. Die Versteigerung wurde von dem Universitätsaukti-onator J. A. G. Weigel, dem Begründer der Buchhändlerdynastie, durchgeführt. Verschiedene Nummerierungen. – Gebräunt, Titel recto u. verso mit Signatur in Kugelschreiber, Vorsatz mit Stempel.

1034 – Meibom, M. – Residua & ex superiori auctione retenta pars bibliothecae Marci Meibomii. Utrecht, Broedelet, 1711. (16:9,5 cm). 2 Bll., 133 S., 16 S. Mod. Hldr. 400,–Sehr selten. Der Altphilologe Marcus Meibom (gest. 1710) forschte u.a. zur altgriechischen Musik; 1653-1663 war er Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Eine erste Auktion aus seiner Bibliothek hatte bereits 1705 stattgefunden. Enthält auf den ersten 8 S. von Meibom annotierte Bücher sowie Manuskripte. – Gebräunt, Titel mit Löchlein, dadurch verso Verlust von 2 Buch-staben in den Versteigerungsbedingungen. Aus der Bibliothek des Historikers und Diplomaten Johann Carl Conrad Oelrichs (1722-1799), Titel verso mit Stempel „Bibliotheca Oelrichsiana“.

1035 Reiss & Auvermann – Reiss & Sohn. Auktionskataloge 1-39, 41-54, 60-62, 64-65, 67 in 39 Bdn. Mainz, Glas-hütten u. Königstein 1971-1999. (23:16 cm). Hldr. d. Zt. mit eingebundenen Or.-Kart.-Vorderdeckeln; Bd. 1/2 abweichend, teilw. Rücken farblich etwas abweichend bzw. gering verblasst, vereinzelt gering berieben. – Meist mit eingebundenen Ergebnislisten. 200,–

1036 Wörterbücher. – Haltaus, C. G. Glossarium germani-cum medii aevi. 2 in 1 Bd. Leipzig 1758. Fol. (35,5:24 cm). Mit gest. Titelvign. u. 2 gest. Kopfvign. VIII S., 2216 Sp., 7 Bll. u. 1 Bl. Zwischentitel. Prgt. d. Zt., leicht berie-ben, etwas angestaubt. 200,–Graesse III, 203; Zaunmüller 85. – Erste Ausgabe. Wichtiges Glos-sar der Rechts- u. Urkundensprache des Mittelalters. – Etwas ge-bräunt, stellenweise leicht wasserrandig, einige hs. Notizen an den Rändern.

1031 – Francke, G. A. – Catalogus libros continens … qui-bus b. D. Gotth. Aug. Franckius … dum viveret usus est qui d. XXIV. sept. MDCCLXX. in Orphanotropheo Glau-chensi … divendentur. Halle, Hundt, (1770). (18:10,5 cm). 1 Bl., 220 S. Mod. Hldr. 600,–Loh, Buchauktionen III, 99. – Sehr selten, von Loh nur in München nachgewiesen und auch in Halle nur als Kopie vorhanden. Der Theologieprofessor und Superintendent Gotthilf August Francke (1696-1769), ein Sohn August Hermann Franckes, war dessen Nachfolger als Leiter der Franckeschen Stiftungen. Enthält auf S. 162-194 Bücher in modernen Fremdsprachen, darunter auch Armenisch, Estnisch, Russisch, Sorbisch etc. („Libri in peregrini idiomatis“). – Gebräunt. Aus der Bibliothek des Historikers und Di-plomaten Johann Carl Conrad Oelrichs (1722-1799), Titel verso mit Stempel „Bibliotheca Oelrichsiana“.

– Abbildung oben –

Nr. 1031

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XIV. MODERNE LITERATUR

Pressendrucke

Nubel 143; Raabe 41, 2. – Erste Ausgabe. Copyright 1922, ist aber wohl erst Anfang 1923 erschienen.

1041 Bremer, U. Paraphrasen. Hannover, Edition Rosen-bach, 1974. Imp.-fol. (80:56 cm). 5 (3 farb.) sign. u. nummerierte Or.-Radierungen von Uwe Bremer. 1 Bl. Titel. Lose in Or.-Lwd.-Mappe, obere Einfassungsleiste entfernt u. hier der Innenbezug teilw. defekt. – Nr. 44 von 100 Exemplaren.* 500,–

1042 Bukowski, C. The Captain is Out to Lunch and the Sailors Have taken Over the Ship. Santa Rosa, Black Sparrow Graphic Arts, 1997. Fol. (36,5:29 cm). Mit 5 sign. Or.-Farbserigraphien u. 6 ganzs. Illustrationen von Robert Crumb. 120 S., 1 Bl. Or.-Lwd. mit farb. Deckelillustr. von R. Crumb, in Or.-Lwd.-Schuber mit Deckelschild. 1.200,–

Nr. 131 von 175 arabisch nummerierten Exemplaren (GA. 187). Ers-te Ausgabe dieser Auszüge aus den Tagebüchern Bukowskis. Alle 5 Farbserigraphien von Crumb signiert.

– Abbildung links –

1043 – Janosch (d. i. Horst Eckert). Verdammter Bukows-ki. Gifkendorf, Merlin, 1984. Fol. (39,5:33 cm). 22 sign. u. num. Or.-Farbradierungen von Janosch u. 23 Bll. Drucktext. Lose in Or.-Hlwd.-Mappe mit Deckel- titel. 1.000,–

1037 Arp, H. gedichte. weisst du schwarzt du. Zürich, Pra Verlag, 1930. (23,5:16 cm). Mit 5 ganzs. Illustrationen nach Collagen von Max Ernst. 16 nn. Bll. (d.l.w.). Or.-Kart. mit illustr. Or.-Umschl., Ecken etwas bestoßen, Deckel mit Knickspuren, Umschl. fleckig u. mit größeren Randdefekten u. -einrissen. 600,–Monod 518. – Erste Ausgabe, Nr. 175 von 200 nummerierten Ex-emplaren (GA. 250). Die Collagen (davon eine auf dem Umschlag wiederholt) von Max Ernst entstanden 1919, die Gedichte 1922. – Leicht gebräunt.

– Abbildung rechts –

1038 – 1924 1925 1926 1943. Bern, Benteli, 1944. (24:15,5 cm). Mit einer ganzs. Abbildung nach einer Zeichnung von Sophie Taeuber-Arp. 23,5 x 15,5 cm. Or.-Umschl., gering gebräunt u. minimal fleckig. 150,–Sternfeld-T. 28. – Erste Ausgabe, in einer Auflage von 250 Exem-plaren erschienen.

1039 Bayros, F. v. Dulces umbras. Wien, A. Wolf, 1913. (23:15,5 cm). Mit 12 Tafeln nach Bayros in Heliogravure. XI, 71 S. Grüner Or.-Hldr. von F. Lysakowski, Wien (sign.) mit reicher Rückenvergoldung u. Kopfgoldschnitt; De-ckelkanten etwas berieben. – Nr. 581 von 950 Exempla-ren. 200,–

1040 Brecht, B. Trommeln in der Nacht. Drama. München, Drei Masken Verlag, 1922. (17:13 cm). 98 S., 1 Bl. OU., Rücken am Fuß mit geklebtem Einriss. 180,– Nr. 1037

Nr. 1042

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Bukowski, C.)

230

stained in places; stronger browning to spines of chemises and 4 with waterstains.

– Abbildung unten –

1046 Entartete „Kunst“. Ausstellungsführer (Umschlagtitel). Hrsg. von F. Kaiser. Berlin, Verlag für Kultur und Wirt-schaftswerbung, (ca. 1938). (20,5:14,5 cm). Mit zahlr. Abb. 30 S., 1 Bl. Or.-Brosch., Kanten u. Rücken etwas berieben 180,–Bolliger VI, 282. – Zweite Ausgabe, mit „30 PFG“ auf dem Vor-derdeckel und einigen inhaltlichen Änderungen. Mit Abbildungen der wichtigsten Vertreter des Expressionismus und der modernen Kunst.

1047 Fekete, E. Faulendes Haus. Mülheim/R., Edition Ano-nyma, 1986. Fol. (42:37,5 cm). Mit 7 Or.-Farbholzschnit-ten u. 7 Or.-Kaltnadelradierungen von Fekete, sämtlich signiert u. nummeriert. 1 Bl. Titel mit Farbholzschnitt u. 2 Bll. Vor- und Nachwort. In Or.-Lwd.-Mappe mit mont. Farbholzschnitt auf dem Vorderdeckel. 350,–Paschke 472-86. – Nr. 4 von 30 Exemplaren, die Graphiken jeweils Nr. 4 von 70. Vorderer Innendeckel mit einem weiterem großforma-tigem Holzschnitt. Hinterer Innendeckel mit einer weiteren mont. Radierung, Druck der 7. Radierung in Blau.

1048 – Mörike, E. Mozart auf der Reise nach Prag. Bayreuth, The Bear Press, 2004. Fol. (33:21 cm). Mit 1 sign. Gou-ache u. 11 Or.-Farbholzschnitten von Esteban Feke-te. 83 S. Weinroter Or.-Maroquinbd. mit goldgeprägten Rückentitel und montierter farbiger Emaillearbeit auf dem Vorderdeckel. Im Originalschuber mit Lederkan-ten und montierter Farbholzschnittvignette, Seiden- spiegel. 1.500,–33. Druck der Bear Press Wolfram Benda. Nr. 10 von 20 Exempla-ren der Luxusausgabe mit einer signierten und datierten Gouache,

Nr. 56 von 85 arabisch nummerierten Exemplaren (GA. 107). Illus-trationen zu 21 Gedichten Bukowskis in der deutschen Überset-zung von Carl Weissner.

– Abbildung oben –

1044 Czeschka, C. O. – Keim, F. Die Nibelungen dem deut-schen Volke wiedererzählt. Wien u. Leipzig, Gerlach u. Wiedling, (1909). Kl.-8vo (15:14 cm). Mit 8 doppels. farb. Illustrationen u. Buchschmuck von Carl Otto Czeschka. 67 S. Or.-Hlwd. mit Rückentitel u. Deckel-vignette, blauer Kopf-Farbschnitt, Deckel tls. schwach gebräunt. (= Gerlachs Jugendbücherei, Bd. 22). 500,–Heller, Gerlach 22; Schweiger, Wiener Werkstätte S. 54 f. u. 241; Seebaß II, 621. – Erste Ausgabe des gesuchten Werkes in der Ein-bandvariante in Halbleinen. Mit den bei Heller genannten Merkma-len für Farbe, Golddruck und Papier. „Seine alles überstrahlende und überdauernde Leistung… Das wohl schönste illustrierte Buch des Wiener Jugendstils“ (Schweiger). – Buchblock gebrochen, Name auf Schmutztitel, sonst sehr gutes Exemplar.

1045 Dali, S. – Dante Alighieri. La Divine Comédie, dans la traduction de Julien Brizeux. 6 Bde. Paris, Ed. d’Art les heures claires, 1959-63. Fol. (33,5:27,5 cm). Mit 100 Farbholzstichen nach Aquarellen von Salvador Dali. Lose Bogen und Tafeln in OU., in illustr. Or.-Pp.-Decken und Or.-Schubern; Umschläge und Schuber leicht ge-bräunt, erstere in den Rändern auch leicht lichtrandig und die Schuber teilw. leicht fleckig, die Decken am Rücken etwas stärker gebräunt und 4 davon mit Was-serflecken. 2.500,–Michler/Löpsinger 1039-1138 h. – Eins von 3900 (GA. 4765) num. Exemplaren auf „Vélin pur Chiffon de Rives“. Monumental-Ausga-be, Herstellung und Ausstattung durch die Ateliers Jacquet und Daragnès, die hierfür 55 Monate benötigten. – Wenige S. bzw. Taf. gering gebräunt oder minimal fleckig.

** 6 vols. One of 3900 copies from the main chiffon de Rives is-sue. – Minor browning or staining to a few pages and plates. Loose in original wrappers preserved in orignal chemises and slip-cas-es; slight browning to wrappers and slip-cases, the latter slightly

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Moderne Literatur 231

Brokatseidenvorsätzen, OU. eingebunden, diese an den Kanten gering ausgefranst, Rücken etwas ve- rblasst. 800,–Monod 5456; Carteret V, 35. – Exemplar außerhalb der Numme-rierung mit hs. Widmung des Verlegers „Exemplaire de grand luxe réservé pour Mademoiselle Lalande“, hier einzigartig mit einer zusätzlichen Folge der Radierungen, diese in der Platte mono-grammiert u. tls. mit reizvollen Remarquen. – Schnitt minimal ange-staubt. Mit mod. Exlibris.

1052 Friedrich, H. Bibel Geschichten. Schwetzingen u. Rot-tendorf 1978. Gr.-fol. (65:47 cm). 6 signierte, numme-rierte u. bezeichnete Or.-Farbholzschnitte von Heinz Friedrich. Goldbedruckter Titel, 1 Bl. Vorwort u. 6 Bll. Drucktext. In Or.-Lwd.-Mappe, Vorderdeckel mit weni-gen Kratzspuren. – Nr. 84 von 100 Exemplaren. 400,–

1053 Fronius, H. Folge von 10 sign. Or.-Radierungen von Hans Fronius zu Ernst Jüngers „Auf den Marmorklip-pen“. Wien 1967. Rad. 18:12,5 cm, Blattgr. 38:27 cm. *# 600,–Rethi R 9-18. – Probedrucke. Mit beiliegendem Kartonumschlag der Graphischen Kunstanstalten Angerer & Göschl mit an Froni-us adressiertem Aufkleber und zusätzlich aufgeklebtem Zettel: „…ausserhalb der vergriffenen Buchauflage, vielmehr Einzeldrucke als Probedrucke… stammen von einer Frankfurter Sammlung, der (!) die Blätter 1967 direkt von Fronius erhalten hat…“. – Schöne, kräftige Abdrucke.

– Abbildung unten –

1054 Goudeau, E. Parisienne idylle. Paris, Meunier, 1903. 4to (27:19 cm). Mit 33 Holzstich-Illustrationen u. 1 Extra-Suite von Pierre Vidal auf „Japon pelure“. 2 Bll. 76 S., 2 Bll. Marmorierter geglätteter Kalblederband d. Zt. mit Deckelillustration in Goldprägung und farb. Leder-intarsie, Rückenvergoldung u. marmorierten Vorsätzen, mit eingeb. illustr. OU. in marmoriertem Pp.-Schuber, dieser berieben u. bestoßen, Bezug stellenw. ab- geplatzt. 400,–Carteret IV, 191; Monod 5592. – Eins von 70 num. (GA. 90) Exem-plaren auf China. – Dazu 4 weitere Werke: 1. T. Gautier. La morte

montiert auf das Vorblatt u. zwei zusätzlichen einfarbigen Abdru-cken zweier Holzschnitte auf den Vorblättern. Im Druckvermerk vom Künstler signiert. Als Blockbuch gedruckt und gebunden. Zu-sätzlich finden sich auf den Vor- und Vorsatzblättern insgesamt 4 ganzseitige signierte Handzeichnungen von Fekete.

– Abbildung oben –

1049 – Paschke, U. Ammern oder ein Doktor kommt. Mühlheim/R., Edition Anonyma, 1987. 4to (37:40 cm). Mit 14 (7 farbig) sign. u. nummerierten Or.-Holzschnitten von Fekete. 1 Bl. Titel mit ganzseit. Farbholzschnitt von Fekete, 1 Bl. Vorwort, 12 S. Lose in Or.-Lwd.-Mappe mit montiertem Farbholzschnitt auf dem Vorderdeckel u. ganzseitigen Farbholzschnitt im Innendeckel. 400,–Paschke 493-508. – Nr. 3 von 50 Exemplaren (die Farbholzschnitte jeweils Nr. 3 von 90). Bei den ersten 20 Exemplaren wurden Drucke des Farbholzschnitts des Innendeckels in Quadrate zerschnitten u. auf den Deckel montiert. – Dazu: Dies. For sale oder die Reise nach Bundoran. Mühlheim/R., Edition Anonyma, 1984. 4to (33,5:31 cm). Mit 8 Or.-Farbholzschnitten von Fekete. Or.-Lwd. mit montiertem Farbholzschnitt. – Nr. 3 von 100 (GA 190) Exemplaren, Druckver-merk von Fekete signiert.

1050 Film. – Ufa. – Sechs Werbehefte der Ufa. (1928/29). (18,5:16 cm). Mit Abb. Farbige Or.-Umschläge, wenige kl. Läsuren. 200,–Offenbar speziell für Kinobetreiber hergestellte Hefte (in 4 Heften kleinerformatige Einleger von 2 Bll., „Sehr geehrter Theaterbesit-zer…“), Abbildungen in Kupfertiefdruck, originelle und aufwendige Umschläge. Für die Filme: Die Carmen von St. Pauli. – Die Frau im Mond. – Heimkehr. – Johanna von Orléans (Die Passion der Jung-frau von Orléans). – Ungarische Rhapsodie. – Zuflucht. – Titel u. Schlussblatt durch die Umschlaginnenkanten mit Bräunungsstrei-fen.

1051 Flaubert, G. La Legende de Saint-Julien l’Hospitalier. Préface par Marcel Schwob. Paris, A. Ferroud, 1895. (25:16,5 cm). Mit 26 Radierungen im Text sowie 1 Extra-Suite auf Tafeln von Gery-Bichard nach L.-O. Merson. 2 Bll., XXX, 72 S., 4 Bll. (l.w.). Violetter Ma-roquinband (sign. René Kieffer) auf 5 Bünden, mit Rückentitel, goldgepr. breiter Innenkantenbordüre u.

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Nr. 1053

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Goudeau, E.)

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von 200 Exemplaren. Die zusätzlichen Pergaminumschläge mit Randläsuren. – Zus. 6 Bde.

1056 Hauptmann, G. Zwei Sammelbände mit 6 frühen Wer-ken von Gerhart Hauptmann, davon 5 in erster Ausga-be. Berlin, S.Fischer, 1892-1903. (18:12,5 cm, gering abweichend). Etwas abweichende Hldr. d. Zt, teilw. be-rieben. 250,–1. De Waber. (Die Weber). Schauspiel aus den vierziger Jahren. Dialekt-Ausgabe. 1892. 4 Bll., 117 S., 1 Bl. – Ludwig 4, 6a; Tschört-ner 40. – Originalausgabe in schlesischem Dialekt. – 2. Der Apostel. Bahnwärter Thiel. 1892. 1 Bl., 93 S. (fehlt der Vortitel). – L. 4, 7a; T. 82. Erste Ausgabe. – 3. College Crampton. 1892. 72 S. – L. 9; T. 42. Erste Ausgabe. – 4. Die versunkene Glocke. 1897. 4 Bll., 174 S., 2 Bll. (l.w.). – L. 5, 12a; T. 46a. Erste Ausgabe. – 5. Fuhrmann Henschel. 6. Aufl. 1899. 3 Bll., 100 S. – 6. Rose Bernd. 1903. 154 S., 1 Bl. – L. 5,19; T. 52. Erste Ausgabe. – Insgesamt teilw. gering gebräunt.

1057 Insel-Bücherei. – Sammlung von ca. 390 Werken der Reihe sowie 216 Dubletten u. 11 Beilagen, zusammen ca. 617 Bde. Verschiedene Auflagen. Leipzig, Wiesba-den u. Frankfurt, meist 50er u. 60er Jahre. (18,5:12 cm). Or.-Pp. u. OU. meist mit leichten Gebrauchsspuren, 22 Bde. ohne Rücken. 1.200,–Vorhanden sind Bändchen aus der Nummerierungsspanne Nr. 1 bis 1216, darunter zahlreiche Bände, bei denen die Bandnr. dop-pelt vergeben wurde, jedoch unterschiedliche Texte beinhalten. Die Einbände der Dubletten variieren meist. Unter den Beilagen 3 Bde. über die Insel-Bücherei, 7 Bde. aus der Bertelsmann-Reihe sowie 1 weitere Beilage. – Teilw. Alters- oder Gebrauchsspuren wie Be-sitzvermerke etc. Nicht koll. oRR./Waf.

1058 Jeanniot, G. – Constant, B. Adolphe. Anecdote trou-vée dans les papiers d’un inconnu. Paris 1901. 4to (28:22 cm). Mit 1 sign. farb. Or.-Zeichnung u. 54 (11 auf Taf.) Radierungen von G. Jeanniot. 10 nn. Bll. (4 w.), IX num. Bll., 167 S., 7 Bll. (4 w.). Olivgrüner Maro-quinband auf 4 Bünden (sign. René Kieffer) mit intar-sierten farb. Blattornamenten auf beiden Deckeln u. Rücken, goldgepr. Deckelfileten, breiter Innenkanten-vergoldung, Seidenbrokat auf Spiegel u. freiem Vorsatz, marmorierten Vorsätzen u. Goldschnitt, OU. eingebun-den, in Pp.-Schuber mit Lederkanten, dieser berieben, vord. Spiegel mit schwachem Feuchtfleck. 800,–Monod 3089; Carteret IV, 122. – Nr. 98 von 100 num. (GA. 151) u. vom Illustrator signierten Exemplaren. „Un de meilleurs livres de Jeanniot. Belle publication, tres cotée“ (Carteret). Mit einer zusätz-lichen Handzeichnung von Jeanniot getrüffeltes Exemplar in vor-züglichem französischem Meistereinband von R. Kieffer.

** One of 100 numbered copies, signed by the illustrator. With 54 etchings in the text and on plates, added by an unique signed origi-nal drawing of Jeanniot. Bound in elaborate binding signed by R. Kieffer: olive morocco gilt, tooled with brown morocco leaf-inlays, gilt turn-ins and upper edge, silk linings, slipcase with calf edges, slipcase rubbed, single dampmark to front lining.

– Abbildung oben –

1059 Kafka, F. Amerika. Roman. München, K. Wolff, 1927. (19,5:14 cm). 391 S. Or.-Lwd. mit Deckel- u. Rücken-schild, teilw. verblasst, hinteres Gelenk teilw. eingeris-sen. 300,–Göbel 673; Raabe 146/10. – Erste Ausgabe. Nachwort von M. Brod. – Leicht gebräunt, gering gelockert, S. 13/14 mit kleinem Randeinriss.

1060 Konvolut von 10 Werken, teilw. illustriert. 1919-1994. Verschiedene 8vo-Formate. Or.-Einbände (9) u. 1 priv. Hlwd. 300,–1. E. Hemingway. Der alte Mann und das Meer. Hamburg (1961). Mit 8 Or.-Holzschnitten von Frans Masereel. Or.-Kart. – Eins von 550 num. Expl., Druckvermerk von Masereel signiert. – 2. T. Mann. Herr und Hund. Berlin 1919. Or.-Pp., Gelenkeinrisse. – 3. T. Mann. Joseph und seine Brüder. Berlin 1933. OU. – 4. T. Mann. Thamar. Frankfurt 1956. Mit Illustr. von G. Böhmer. Or.-Pp. – 5. T. Mann. Der Tod in Venedig. Berlin 1913. Priv. Hlwd. – 6. W. Mehring. Die verlo-rene Bibliothek. Hamburg 1952. Or.-Lwd. mit OU. u. Schuber. – 7. Prévost d’Exiles. Geschichte der Manon Lescaut. Mit Illustr. von T. Johannot. Berlin 1920. Or.-Hldr. – 8. J. Roth. Hiob. Köln 1994. Mit

amoureuse. (Paris), A. Romagnol, Collections des Dix, 1904. 4to. Mit 26 Farbradierungen im Text u. auf Tafeln von E. Decisy nach A.-P. Laurens. Roter Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung, Steh- u. Innenkantenvergoldung, Kopfgoldschnitt, OU. beigebunden, Kan-ten etwas berieben u. beschabt. – Carteret IV, 1178; Monod 5201. – Eins von 200 Exemplaren (GA. 300) auf Velin d’Arches. – 2. M. Tinayre, La maison du péché. Paris, Boutitie, 1922. Kl.-4to. Mit 8 Farbholzschnittaf. u. 51 Textholzschn. von Renefer. 3 Bll., 365 S., 2 Bll. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit., OU. eingebunden; Kanten leicht berieben. – Carteret V, 186; Monod 10690. – Num. Exemplar einer kleinen Auflage auf Vélinpapier. – 3. E. de Goncourt. La fille Élisa. Paris, G. Briffaut, 1929. 4to. Mit 20 Or.-Radierungen von Paul-Louis Guilbert. 4 Bll., 201 S., 1 Bl. Etwas späterer weinroter Lederband mit Rsch. in Klapp-Hülle. – Eins von 425 num. Exemplaren. – 4. P. Verlaine. Amies. Freundinnen. Hamburg, Asmus, 1965. Mit 6 Far-blithographien von Günther Stiller. 15 nn. Doppelblätter in Block-buchbindung. Or.-Lwd. in Or.-Pp.-Schuber. – Eins von 550 num. u. vom Künstler signierten Exemplaren. – Zus. 5 Bde.

1055 Grimmelshausen, (H. J. C. v.). Abenteuerlicher Simplicissimus. Zwanzig Radierungen. München, Hanfstaengl, 1921. 4to (31,5:21 cm). Mit 20 blattgr. Or.-Radierungen von Erich Erler. 5 nn. Bll., 20 doppel-blattgr. gefalt. Bll. Lagen in Or.-Hprgt.-Decke mit gold-gepr. Rücken- u. Deckeltitel in Pp.-Schuber, dieser bestoßen. 400,–

Eins von 100 num. Exemplaren (GA. 110) auf Kupferdruck-Bütten. Von den Or.-Radierungen 1 vom Künstler handsigniert. Die Radie-rungen waren als Illustrationen für eine nicht verwirklichte Ausgabe von Grimmelshausens „Simplizissimus“ vorgesehen. – Dazu: 1. Alphabet Thesaurus. Vol. 2. Ed. by E. Rondthaler. New York, Rein-hold, 1965. (31:23,5 cm). 930 S., 2 Bll. Or.-Lwd. – Zahllose typogra-phische Beispiele. – 2. Publius Ovidius Naso. Orpheus und Eurydi-ce aus dem zehnten und elften Buch der Metamorphosen. Bremen, Schünemann, 1961. Fol. (42,5:30 cm). Mit 14 blattgr. Holzschnitten von Hans Orlowski. 10 nn. Doppelblätter. Or.-Pp., Deckel mit kl. Farbspur. – Druck der Bauerschen Gießerei. – 3. Eloge de Marcel Vertès. Par G. Huisman. O. O., Manuel Bruker (Daragnès Presse), 1951. 4to. Mit 9 meist blattgr. Rad. von Vertès. OU. – Eloge de Yves Brayer. Par Jean Bouret. O. O., Manuel Bruker, 1954. 4to. Mit 8 farb., teilw. doppelblattgr. Lith. von Brayer. OU, Rücken mit Einrissen. – Eloge de Francois Desnoyer. Par Jean Bouret. Manuel Bruker 1958. 4to. Mit 7 teilw. farb. u. doppelblattgr. Lith. von Des-noyer. OU., geringe Randläsuren. – Diese drei Werke jeweils eins

Nr. 1058

Moderne Literatur 233

Z.3.13) und die Sonderausgabe „Kriegsbilder von Max Oppenhei-mer“ (vgl. Feilchenfeldt-B. Z.3. X). – Papierbedingt gebräunt, sonst fast fleckenfrei und gut erhalten.

– Abbildung unten –

1062 Lechter, M. Tagebuch der indischen Reise. Als Ma-nuskript gedruckt. Berlin, Einhorn-Presse bei Otto v. Holten, 1912. Kl.-fol. (34:21 cm). Buchschmuck von Melchior Lechter. Or.-Prgt. mit Rtitel auf farb. Rsch., Goldschnitt, Innenkantenvergoldung u. blauer Leder-Intarsie mit Einhorn-Signet auf dem Vorderdeckel, be-rieben u. etwas stockfl. 400,–

Raub A 97; Rodenberg 131. – Opus II der Einhorn-Presse. Eins von 315 (GA. 333) Expl. auf Altbütten. Druck in Schwarz u. Grün, Druck-vermerk von Lechter eigenhändig monogrammiert u. nummeriert. Vorliegend in einer Einbandvariante, die nach Druckvermerk in etwa den mit 4-18 num. Expl. entspricht. – Titel, Schnitt u. weiße Ränder stockfleckig, Text meist sauber.

1063 Lobel-Riche, A. – Benoit, P. L’Atlantide. Édition défi-nitive. Paris, A. Michel, 1922. 4to (33,5:26,5 cm). Mit 24 Or.-Radierungen von Almery Lobel-Riche im Text u. auf Tafeln. 194 S., 3 Bll. Weinroter Maroqinbd. mit Filetenvergoldung auf Deckeln, Rücken u. Innenkanten, Kopfgolschnitt, braune Moiré-Seidenvorsätze u. -spie-gel; Rücken leicht verblasst u. minimal berieben. OU. eingebunden. Im Schuber, dieser teilw. verblasst u. an den Kanten berieben. 500,–

Monod 1335. – Nr. 496 von 505 (GA. 592) auf Vélin d’Arches. – Äu-ßere Ränder teilw. minimal gebräunt, weiße Vorsätze im Bund ge-bräunt, sonst schönes Exemplar im dekorativen Einband. – Dazu: L. Morea. Nachama. Paris, Éditions Lapina, 1922. 4to (28:21,5 cm). Mit 1 num. u. sign. Or.-Kaltnadelradierung von M. Baugniet u. Buchschmuck von C. Boignard. 3 Bll., 87 S., 1 Bl. Roter Halb-maroquinband (sign. Weckesser) mit goldgepr. Deckelfileten u. Rtitel, marmorierte Vorsätze, OU. eingebunden, in Pp.-Schuber. – Nicht bei Monod u. Carteret. – Die Or.-Radierung 1 von 50 num. Exemplaren von Baugniet, in Rötel mit Signatur in der Platte und in Bleistift im weißen Rand. Mit hs. franz. Widmung an „Madame Pfister…“ (dat. Paris 1922) auf dem Vorsatz. – Zus. 2 Bde.

Illustr. u. 1 Or.-Rad. von S. Anzinger. Or.-Kart. – Eins von 100 num. Expl. – 9. H. W. Singer. Handbuch für Kupferstichsammler. (2. ver-änderte Aufl.). Leipzig 1922. Mit 11 Or.-Graphiken in verschiedenen Techniken von E. Orlik, M. Klinger u.a., O. Fischer u.a. Or.-Hlwd., Kanten berieben. – 10. Die Welt Max Klingers. Berlin 1918. Or.-Kart.

1061 Kriegszeit. Künstlerflugblätter. Begründet und hrsg. von P. Cassirer u. A. Gold. 65 Nrn. in 63 Heften u. 2 Son-derhefte. Berlin, P. Cassirer, 1914-1916. Fol. (49:33 cm). Mit über 250 (1 kol.) Or.-Lithographien. 133 Bll. Lagen in Or.-Hlwd.-Mappe, stockfleckig u. gebräunt, Rücken-gelenk tls. eingerissen, 1 Lasche mit Einriss. 1.000,–Söhn, HDO 134; Feilchenfeldt-B. Z 3. – Komplette Folge der Künst-lergraphik in der Normalausgabe mit mehr als 200 expressionis-tischen Or.-Lithographien von Barlach (Schult 63-73), Beckmann (Gallwitz 53), Gaul, Hettner, Kollwitz (Klipstein 126), Liebermann (Schiefler 127-180, 182-196), Meid (Jentsch 214-218) u. a. in den Heften Nr. 1-64/65 sowie die 2 seltenen Sonderhefte: Beilage zu No. 13 (Prospekt zum „Erdbeben in Chili“, vgl. Feilchenfeldt-B.

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Monod 9983; Carteret IV, 351; vgl. Flety 90. – Nr. 108 von 650 num. Exemplaren (GA. 680). „Très rare“ (Monod), „Édition hors collection très recherchée et tres cotée“ (Carteret). – Schnitt gering fleckig. Exlibris.

** One of 650 numbered copies. With 33 large illustrations and many vignettes by Clarence Gagnon, all in wood engraving col-oured in pochoir. – Bookplate to fly-leaf. Edges somewhat staining. Bound in morocco (signed Hautteccoeur) with coloured morocco inlays and gilt fillets to covers, spine and turn-ins, marbled end-papers, gilt edges, original wrappers bound in, slip-case with mo-rocco edges, insignificant dust-staining and rubbing.

– Abbildung links –

1067 Rupprecht-Presse. – Ranke, L. v. Savonarola und die florentinische Republik gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. München, Rupprecht-Presse, 1919. Kl.-4to (24,5:19,5 cm). Mit 10 in Rot u. Blau eingemalten Initialen von Anna Simons. 172 S., 1 Bl. Dunkelblau-er Maroquinbd. der Daphnis-Binderei O. Herfurth mit goldgepr. Rückentitel, goldgepr. Deckelfileten u. je 4 kleinen goldgepr. Mittelstücken sowie Kopfgoldschnitt, Ecken u. Bünde leicht angestoßen. 250,–Rodenberg 130; Tenschert 6. – 6. Druck der Rupprecht-Presse. Eins von 100 num. Expl. auf Bütten, gedruckt in der Ehmcke-Frak-tur. – Seitlich u. unten unbeschnitten.

1068 Sander, A. Antlitz der Zeit. Sechzig Aufnahmen deut-scher Menschen des 20. Jahrhunderts. Mit einer Einfüh-rung von Alfred Döblin. München, Transmare/Kurt Wolff, 1929. 4to (29:22 cm). Mit 60 ganzs. Abb. auf Tafeln. 17 S., 1 B. Or.-Lwd. von E. Preetorius mit Or.-Schutzum-schlag, dieser mit kl. Randläsuren u. sehr schwachem Lichtrand. 2.500,–Roth, Book of 101 Books 52; Heidtmann 5555; WG 27 (Döblin). – Erste Ausgabe. Klassiker der Portätfotografie. August Sander „did create one of the great works of all time. Antlitz der Zeit (face of the time) is an affecting collective portrait of Germany during the Wei-mar Republic, on the way to the Third Reich. Sander’s tradesmen,

1064 Maillol, A. – Vergilius Maro, P. Les Géorgiques. Tex-te latin et version française de l’Abbé J. Delille. 2 Bde. u. 2 Separatsuiten in 3 Bdn. Paris, Gonin, 1937-1943 (Druckvermerk Bd. 2: 1950). Kl.-fol. (33,5:25 cm). Mit 122 Or.-Holzschnitten von Aristide Maillol. 1 Bl., 174 S., 1 Bl.; 1 Bl., 154 S., 1 Bl. Rohe Bogen mit OU. (2 mit Holzschnitt) in Or.-Hprgt.-Mappen u. Pp.-Schubern, teilw. etwas fleckig u. angestaubt. 1.500,–

The Artist and the Book 175; Guérin 159-215; Monod 11339. – Eins von 750 Exemplaren der einmaligen Auflage auf Bütten. Unnum-merierte Vorzugsausgabe mit zwei Separatsuiten der Holzschnitte von Maillol in Schwarz- und Rotdruck, jeweils 71 (st. 72?) Blatt) sowie einer Folge von 10 Holzschnitten mit Probedrucken auf Chi-na in kleinerem Format (ca. 29:19 cm). Der Umschlag hierzu hand-schriftlich „premiers états s/chine“ bezeichnet. Die Suiten in einer Auflage von nur 100 Exemplaren erschienen, diese Holzschnitte sind ebenfalls nicht nummeriert, aber mit dem kleinen Mono-grammstempel Maillols versehen. Das letzte von Maillol illustrierte Buch, Gegenstück zu den 1926 auf der Cranach-Presse gedruck-ten Eclogen. – Vereinzelt minimal fleckig.

** Not numbered copy. With two extra sets of woodcuts, one in black and one in sanguine (probably lacking one sheet each), and 10 proof sheets in sanguine on China in early states. – Minor spot-ting or browning in places. Loose with original wrappers in three half vellum portfolios in slipcase, some spotting and dust-staining to slipcases.

– Abbildung Seite 233 oben –

1065 Regler, G. Marielouise. Mexiko-Stadt 1946. (23:18 cm). Mit einer Textvignette von M. Vogeler-Regler. 16 Bll. Lwd. d. Zt., fleckig, OU. eingebunden. 250,–

Nicht bei Sternfeld-T. 405. – Sehr selten. Unnummeriert. Einer der privat gedruckten Gedichtbände Reglers, die in Mexiko erschie-nen. Seine Frau Marieluise, die Tochter von Heinrich Vogeler, war 1945 gestorben.

1066 Rouquette, M.-L. Le grand silence blanc (Roman vécu d’Alaska). Paris, Editions Mornay, 1928. 4to (26,5:21,5 cm). Mit 33 (inkl. Titelvignette) pochoirkol. Holz-schnitt-Illustrationen u. zahlr. Vignetten von Cla-rence Gagnon. 7 Bll., 237 S., 3 w. Bll. Maroquinband auf 4 Bünden (sign. Hauttecoeur) mit farb. Lederintar-sien u. goldgepr. Fileten auf Deckeln u. Innenkanten, Stehkantenvergoldung u. Kopfgoldschnitt, marmorierte Vorsätze, eingebundener OU., in Pp.-Schuber mit Le-derkanten, gering angestaubt u. berieben. 600,–

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Moderne Literatur 235

„contenant la suite en sanguine de la planche principale“ (GA. 271 Expl.). Mit eigenh. Brief Baudins (an Sauvage), signiert u. dat. 9. Avril 1929, betreffend dieses Buch „ce que j’expose dans ma vi-trine au Salon des Artistes Decorateurs“, auf hint. freies Vorsatz montiert. Schönes Exemplar eines von Baudin im Stil eines Glas-

industrialists bohemians, revolutionaries, Nazis, and bourgeois fa-milies became the characters in the largest historical drama of the twentieth century. The approach is as close to ‚objectice‘ as San-der could make it, and when his portraits were first shown in 1927 at the Cologne Art Associatiion, Sander was hailed as the ‚Balzac of the lens‘. Alfred Döblin, in his preface to the book, rightly called Sander’s approach ‘sientific’.“ (Roth). – Stempel auf Vorsatz u. Titel „Karl Robert Langewiesche / Königstein im Taunus“. Frisches Ex-emplar mit dem seltenen Or.-Schutzumschlag.

** First edition. – Stamp of the publisher „Karl Robert Langewi-esche / Königstein im Taunus“ to title and free front endpaper. Crisp copy, rare with the original wrappers, latter with some small marginal lesions.

– Abbildungen Seite 234 unten und Tafel 22 –

1069 Sauvage, S. – Diderot, D. Les Bijoux indiscrets. Pa-ris, Éditions R. Kieffer, 1923. 4to (26:21 cm). Mit 25 kol. Radierungen auf Taf. von Sylvain Sauvage. 6 Bll. (2 w.), 255 S., 5 Bll. (4 w.). Weinroter Halbmaroquinband (sign. Flammarion) mit Rückenvergoldung, Deckelfile-ten u. Kopfgoldschnitt, OU. eingebunden, Rückdeckel minimal berieben. 300,–Monod 3768; Carteret IV, 138. – Eins von 500 num. Exemplaren (GA. 600). „Édition recherchée en grand papier“ (Carteret). – Breit-randiges Exemplar, seitlich unbeschnitten.

** One of 500 numbered copies. With 25 coloured etchings by S. Sauvage. – Bound in dark red half morocco (signed Flammarion), spine gilt, gilt double fillet to covers, top edge gilt, original wrap-pers bound in, insignificant rubbing to rear cover.

1070 – Samain, A. Contes. Paris, beim Künstler, 1926. Gr.-8vo (26,5:17,5 cm). Mit 25 Or.-Farbradierungen (inkl. Umschlag, tls. in Aquatinta) von Sylvain Sauvage im Text u. auf Tafeln sowie 1 Suite der Tafeln in Rot. 5 Bll. (2 w.), 140 S., 2 Bll. Prgt. (ca. 1928) mit sign. farb. Or.-Einbandzeichnung über beide Deckel u. Rücken von Georges Baudin mit Innenkantenvergoldung, Seidenmoiré-Spiegel u. -Vorsatz sowie Goldschnitt (dabei seitlich und unten unbeschnitten), OU. bei- gebunden. 1.000,–Monod 10117; Carteret IV, 357 („belle édition recherchée et co-tée“). – Exemplar „E“ von 20 Exemplaren für Edouard Champion,

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Nr. 1070

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Sauvage, S. – Samain, A.)

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Vollständige Folge aller sechs Ausgaben der bedeutenden Mul-tiple-Sammlung, die in einer Auflage von etwa 2000 Exemplaren erschienen war. Die Multiples in unterschiedlichen Formaten, Techniken und Materialien: Papier, Pappe, Kunststoff, Schallplat-ten, faksimilierte Notizen, Bücher, Objekte, Tonbänder. Unter den 70 Künstlern Enrico Baj, Christo, Marcel Duchamp, Kasper König, Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg, Yoko Ono, Meret Oppenheim, Mel Ramos u.v.a. Sehr gute Erhaltung, die Karton leicht gebräunt. – Dazu: SMS. Textheft in deutscher Sprache. Berlin, Junghans 1989. Kl.-4to. Mit farb. Abb. Or.-Kart. – Mit Inhaltsverzeichnis und Abbil-dung aller Objekte.

– Abbildung Seite 235 oben –

1074 Stuttgarter Herbarium. Stuttgart u. Offenbach, Spect-ra u. Edition Huber, (1977). Imp.-fol. (67,5:52 cm). Folge von 6 sign. u. nummerierten farb. Or.-Graphiken von Horst Antes, Moritz Baumgartl, Bruno Bruni, Peter Paul, Jochen Schimmelpennig, Paul Wunderlich. Lose in Or.-Lwd.-Mappe. – Jeweils Nr. 30 von 200 Ex-emplaren.* 1.200,–

1075 Usinger, F. Galaxis. Gedichte Offenbach, Kumm, 1975. (29,5:21 cm). 76 S., 2 Bll. Geglätteter schwarzer Kalblederband (sign. K. H. Neumann) mit dreifarb. in-tarsiertem Ornament über beide Deckel u. Rücken u. Kopfgoldschnitt, in schwarzer Halbkalbleder-Mappe mit eingeschlagenen Lederkanten u. silber gemuster-ten Leder-Deckeln, mit goldgepr. Rückentitel, in ebenso gestalteter Lederkassette mit seidenbezogenen Innen-deckeln, goldgepr. Rückentitel u. Buchbinder-Signatur, Einband mit winziger Schabstelle auf dem Vorderde-ckel. 300,–

Eins von 1000 Exemplaren der limitierten Ausgabe auf Bütten mit hs. Signatur des Autors. Bemerkenswerter, sehr aufwändig und sorgfältig ausgearbeiteter moderner Meistereinband.

fensters leuchtend bemalten Pergamentbandes. Aus der Bibliothek von Henri Lenseigne mit dessen Exlibris. – Tafeln der Suite verein-zelt mit schwachen Farbwischern im weißen Rand, Ränder verein-zelt schwach stockfleckig, Titel unauffälligen Stempellöschungen verso.

** One of 20 copies for Edouard Champion. With 25 colour etch-ings by Sylvain Sauvage and extra suite of plates. With autograph letter by Baudin to Sauvage, pasted to rear fly-leaf. – Insignificant foxing to outer margins, faint colour marks to some plates of the suite, stamps expertly removed from verso of title page. Splendid lavish vellum with signed original drawing (depicting a stained-glass window) by G. Baudin, gilt turn-ins, silk lining, edges gilt, original wrappers bound in.

– Abbildung Seite 235 unten –

1071 Schindehütte, A. Bestiarium pecunae. Hamburg 1972. Fol. (47:37 cm). 5 sign., nummerierte u. bezeichnete Or.-Radierungen von Ali Schindehütte. 1 Doppelblatt Titelei u.1 Bl. Vorwort auf Pergaminpapier. Zus. in Or.-Hlwd.-Faltmappe, Deckel mit Bereibungen. – Nr. XIV von XX-XIII „Autorenexemplaren“ (GA. 158). – Graphiken in den Rändern teilw. gering gebräunt.* 400,–

1072 Schwitters, K. Anna Blume. Dichtungen. 6.-10. Tsd. Hannover, P. Steegemann, 1919. (22:14,5 cm). 37 S., 5 Bll. Anz. Illustr. OU., Ränder etwas gedunkelt. (= Die Silbergäule 39/40). 180,–Meyer, Steegemann 20.2; vgl. Raabe 273, 1. – Zweite Ausgabe. – Papierbedingt etwas gebräunt.

1073 SMS. A Collection of Original Multiples. Edited by Wil-liam Copley. No. 1-6. New York, The Letter Edged in Black Press, 1968. Umschläge ca. 28:18 cm, Kartons 35:19 cm. 73 Original-Muliples verschiedenster Art und Größe. In 6 Or.-Umschlägen in Or.-Versandkar-tons. 1.800,–

Zusätzliche Abbildungen in der Onlineversion des Kataloges: www.reiss-sohn.de

Additional images on our website: www.reiss-sohn.com

XV. KUNST DES 20. JAHRHUNDERTS

1080 – Hürtgenwald 1944-45. Öl und Tempera lackiert, auf Pappe. 1997. 29,5:44,5 cm. Unten links signiert und datiert, verso bezeichnet.*# 1.000,–Düstere Darstellung. Auf schwarz bemalte Presspappe montiert. Verso von Fekete eigenhändig geschriebene und signierte Bezei-chung „… für Hans Helmut Jansen (Mediziner in Darmstadt) zum Geburtstage“.

– Abbildung oben –

1076 Braque, Georges (1882 Argenteuil – 1963 Paris). Vani-tas. Signierte u. nummerierte Farblithographie auf Velin. Ca. 1950. 37,5:54,5 cm, Blattgr. 49:64 cm. Gedruckt bei Maeght, Paris.*# 500,–

Vallier, Zusatzkatalog Maeght Nr. 1010. – Nr 17 von 70 Exemplaren. Farbkräftiger Druck.

– Abbildung unten –

1077 Chagall, Marc (1889 Witebsk – 1985 Vence). Le Can-tique des Cantiques. Farbige Lith. nach Chagall. Plakat Musée National Nice, France. (1975). 76:51,5 cm. – Sor-lier V, CS 47.*# 100,–

1078 Corinth, Lovis (1858 Tapiau – 1925 Zandvoort). Toten-schädel Friedrichs des Großen. Um 1916. Blattgröße 35:32 cm. Mit Bleistift signiert.*# 300,–

Schwarz L 257. – Verlegt bei Fritz Gurlitt, Berlin. Auflage 50 Ex-emplare, vorliegend eins von 40 auf gelbbraunem Bütten. – Verso Montagespuren, Abriss der rechten unteren Ecke (ca. 1,5:2,5 cm).

1079 Fekete, Esteban (1924 Budapest – 2009 Dieburg). Tanz mit dem Tod. Öl und Tempera auf Leinwand. 1997. 80:65 cm. In der Mitte unten signiert und datiert.*# 1.500,–

In rötlichen und bläulichen Tönen gehaltenes Gemälde von Feke-te. Im Vordergrund eines Lokals der Tanz einer Frau mit dem Tod, rechts ein Bartisch mit Flasche und Krug, im Hintergrund zwei Mu-siker mit Saiteninstrument und Akkordeon. – Auf Pappe montiert und im Holzrahmen. Der Rahmen etwas verzogen.

– Abbildung Seite 238 – Nr. 1076

Nr. 1080

XVI. LITERATUR UND PHILOSOPHIE DES 17. BIS 19. JAHRHUNDERTS

Mit Anhang: Kinderbücher

bräunt, stellenw. gering stockfleckig. Breitrandiges, unbeschnitte-nes Exemplar.

1091 Bilderbeck, L. F. v. Ludolphs Lehrjahre. Nach dem Französischen des Ludwig von Bilderbeck des jünge-ren. 3 Teile in 1 Bd. Leipzig, Voß u. Comp., 1804. (16:11

1088 (Acidalius, V.). Disputatio perjucunda, qua anonymus probare nititur mulieres homines non esse: Cui oppo-sita est Simonis Gedicci… Defensio sexus muliebris, qua singula anonymi argumenta. Paris (= Holland?) 1693. 12mo (13:8 cm). 192 S. Hldr. d. frühen 19. Jh., teilw. berieben, Ecken bestoßen. – Dazu: B. Guarini. Le berger fidelle. Traduit de l’Italien (par l’Abbé de Torche). Amsterdam, A. Wolfgang, 1689. 12mo (13:8,5 cm). Mit gest. Front. u. 5 Kupfertaf. von J. Mulder. 11 Bll., 276 S. Ldr. d. 28. Jh. mit goldgepr. Wappensupralibros auf dem Vorderdeckel, Rückenvergoldung; teilw. berieben, Kapital bestoßen u. mit kleiner Fehlstelle. 200,–

I. Gay-L. II, 6. – Späte Ausgabe dieser eigentlich als Satire auf den Sozinianismus gedachten Schrift, die dem deutschen Humanisten Valens Acidalius zugeschrieben wird. Wurde vielfach nachgedruckt und übersetzt („Ob die Weiber Menschen seyn, oder nicht?“) und provozierte eine Fülle von Gegenschriften. – Gebräunt u. stock-fleckig, Exlibris. – II. Rahir 2689. – Französische Übersetzung des „Pastor fido“, der berühmten italienischen Schäferdichtung des „cinquecento“. – Vereinzelt gering fingerfleckig. – Zus. 2 Bde.

1089 Almanache. – Hommage aux Dames, (pour l’an 1814). Paris, Janet, (1813). (13:8,5 cm). Mit gest. Titel, gest. Vorwort, 6 altkol. Kupfertafeln u. 6 Bll. Notizbll. (weiß) mit kleinen gest. Vign. 2 Bll., 152 S. Roter Maroquinbd. mit goldgeprägter Deckelbordüre, Rücken- u. Innen-kantenvergoldung u. Goldschnitt, Kanten etwas berie-ben, Rücken leicht verblasst.Grand-Carteret 1680: „Charles Malo était le rédacteur de ce re-cueil“. – Text teilw. etwas stockfleckig u. gebräunt. 300,–

– Abbildung rechts –

1090 (Arnim, L. A. v.). Hollin’s Liebeleben. Roman. Göttin-gen, H. Dieterich, 1802. (18,3:11,4 cm). 150 S., 1 w. Bl. Marmor. Broschur d. Zt., schwach lichtrandig. 750,–Goed. VI, 72, 5; Mallon, Arnim 14. – Sehr seltene erste Ausgabe der ersten veröffentlichten Dichtung von Arnims. Anonym erschienen, wobei sich „J. A. von Arnim“ am Schluss der Vorrede als Heraus-geber eines fremden Buches ausgibt. Nachdem Arnim im Sommer 1801 seine naturwissenschaftlichen Studien in Göttingen beendet hatte, schrieb er den romantischen Entwicklungsroman, „der noch in der Nachfolge von Goethes ‚Werther‘ steht“ (NDB I, 365f.). – Ge-

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Bilderbeck, L. F. v.)

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zig und Dresden. Enthält Fabeln und Erzählungen, Palaemon und Daphne, Der Tod des Adonis, David und Jonathan u. a. – Etwas gebräunt, vereinzelt stockfleckig. Titel mit altem Namenszug J. A. Günther (wohl der Hamburger Senator Johann Arnold Günther, 1755-1805).

1094 Bouterwek, F. Miscellaneen oder Gedichte, Philoso-pheme, Erzählungen, Phantasien und Launen. 2 Bde. Berlin, C. L. Hartmann, 1794. (16,5:10,5 cm). Mit 2 gest. Titeln. VIII, 260; X, 276 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., Farbschnitt, Deckel schwach fleckig. 200,–VD 18 90450183 Goed. V, 467. – Erste Ausgabe. Stellenweise ge-ring stockfleckig. Titel mit altem Namenszug J. A. Günther (wohl der Hamburger Senator Johann Arnold Günther, 1755-1805). Bd. 2 auf bläulichem Papier gedruckt.

1095 (Brentano, C.). Godwi oder Das steinerne Bild der Mut-ter. Ein verwilderter Roman von Maria. 2 Bde. Bremen, Wilmans, 1801. (16,5:10,5 cm). Mit 2 gest. Titeln und 2 gest. Front. nach Ramberg. 400; XXXII, 455 S. Pp. d. Zt. mit 2 farb. Rsch., Kanten restauriert. 400,–Goed. VI, 59, 4; Mallon 4-5. – Selten. Der berühmte, in die Ge-samtausgabe nicht übernommene Roman in der ersten Ausgabe. Brentanos einzig vollendeter Roman ist formal überaus vielschich-tig. „Sonette, Kanzone, kleine Singspiele verbinden sich mit volks-liedhaften Liedern… novellenhafte Erzählungen werden neben Autobiographischem eingeschoben… Für die germanistische For-schung ist der Roman ein zentraler Text der Frühromantik“ (KNLL III, 138). Beide Titelblätter mit kl. Exlibris der Gräfin Wilhelmine Fri-derike von Westerholt (1757-1820). – Etwas gebräunt, nur stellenw. gering fleckig.

– Abbildung unten –

1096 Büchner, G. Danton’s Tod. Dramatische Bilder aus Frankreichs Schreckensherrschaft. Frankfurt, Sauerlän-der, 1835. (15,5:11 cm). 152 S., 4 Bll. (Anz.). Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel. 2.000,–

cm). Mit 3 gest. Front. von Böttger nach Geißler. Hldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung u. farb. Rücken-schild, Farbschnitt u. marmorierten Vorsätzen, gering berieben. 500,–Goed. V, 480, 8. – Erste Ausgabe. Selten. Nicht im dt. Auktionshan-del der Nachkriegszeit verzeichnet. Bilderbeck (1764-1833, Hof-beamter u. Schriftsteller) war vor allem bekannt durch seine Werke zur Kameralistik und zum Jagdrecht. – Breitrandiges Exemplar, teils auf bläulichem Papier gedruckt, Schildchen „Ex Bibliotheca C. A. Meusel“ auf Innendeckel.

1092 Blumauer, A. Sämmtliche Werke. 8 in 4 Bdn. Leipzig, S. Lincke, 1801-02. (17:10,5 cm). Mit 4 gest. Titeln mit gest. Titelvign. nach Chodowiecki u. Schubert sowie 7 (6 nach Chodowiecki) Kupfertafeln. Gesprenkelte Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg., 3 Rsch., goldgepr. Deckelfi-leten, Stehkantenvergoldung, Farbschnitt u. marmorier-ten Vorsätzen. 500,–Goed. IV/1, 637, 17 (datiert 1801-03); Bauer 1611-22. – Erste Ge-samtausgabe. Mit den schönen Kupfern u. gest. Titelblättern zu Blumauers berühmtem ‚Virgils Aeneis travestirt‘. „Ein Anhänger der josephinischen Ideen über Staat und Kirche, voll Begeisterung für seine Reformen und einer der Ersten, welche in den Freimaurer-Orden eingetreten waren, suchte er auch der Befreiung des Staates von der Kirche in seiner Weise Boden zu gewinnen. Aus diesem Bestreben ging das bedeutendste Werk Blumauer’s, die Travestie von Virgil’s Aeneis hervor“ (ADB II, 741f). – Titel mit altem Namens-zug J. A. Günther (wohl der Hamburger Senator Johann Arnold Günther, 1755-1805), stellenw. schwach stockfleckig.

1093 Bock, J. C. Erstlinge meiner Muse, Leipzig, C. W. Holle, 1770. (17,5:11 cm). 6 Bll., 190 S. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg., farb. Rsch. u. Farbschnitt, Deckel gering berie-ben. 400,–VD 18 12914460; Goed. IV/I, 645. – Erste Ausgabe. Selten. Jo-hann Christian Bock (1724 – 1785), wurde ab 1772 Theaterdichter bei der Ackermannschen Gesellschaft in Hamburg, dann in Leip-

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Literatur und Philosophie des 17. bis 19. Jahrhunderts 241

d. Zt., Deckel berieben, Ecken bestoßen, Innengelenke verstärkt. 1.200,–Wing C 3736. – Die letzte sogenannte ‚Black-letter-edition‘ von Chaucers Werken (zweispaltiger Druck in gotischer Type). Auf der letzten Seite mit dem erst kurz zuvor aufgefundenen Schluss der „Cook’s Tale“ und der „Squire’s Tale“ im Erstdruck. Insgesamt ach-te Werkausgabe, hrsg. von Thomas Speght, der auch die beiden vorhergehenden Editionen besorgt hatte. Das gest. Front. mit dem ganzfigurigen Porträt Chaucers, eingerahmt von den Wappen sei-ner Verwandschaft und Nachkommenschaft. – Gebräunt.

Borst 1744. – Erste vollständige Ausgabe. Büchners erste und ein-zige zu Lebzeiten erschienene Dichtung, von Karl Gutzkow für die Zensur überarbeitet. Mit den gelegentlich fehlenden 4 Bll. Verlags-anzeigen am Schluss. – Titel leicht fleckig, bis S. 8 in der unteren Ecke etwas wasserrandig.

– Abbildung Seite 240 oben –

1097 Chamisso, A. v. Werke. 6 Bde. Leipzig, Weidmann, 1836-39. (17:11 cm). Mit 2 gest. Porträts, 2 Kupferkar-ten, 1 kol. Kupfertafel, 1 gefalt. Tabelle u. 4 rad. Tafeln. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. 2 Rsch., das untere mit „L. Goldschmid“. 250,–Goed. VI, 153, 50; Schmid 117-119; Borst 1779. – Erste Gesamt-ausgabe. Mit den beiden Ergänzungsbänden „Leben und Briefe“, nach Chamissos Tod von J. E. Hitzig herausgegeben. Die Radie-rungen von A. Schrödter zum Schlehmil. – Titel u. letztes Bl. an den Rändern gebräunt; Bd. 1 anfangs oben etwas wasserrandig. Neueres Exlibris („Ex libris E H“).

– Widmungsexemplar –

1098 – Gedichte. Leipzig, Weidmann, 1831. (17,5:11,5 cm). VI, 413 S. Grüner genarbter Hldr. d. Zt. 400,–Goed. VI, 152, 40; Kat. der Bibl. Gottfried Eissler (Wien 1925), Nr. 425 (dieses Expl.). – Erste Ausgabe. – Leicht gebräunt; Titel etwas fleckig; Vorsatz mit Widmungsgedicht des Verfassers an seinen Freund Franz Kugler (1808-1858), dat. Berlin, Februar 1831: „Und ich hinwiederum auch lege / Dies bunte Buch in Deine Hand / Daß es zum Freund dich haben möge / Wie schon den Dichter du ge-nannt“. Neueres Exlibris („Ex libris E H“).

– Abbildungen oben und rechts –

1099 Chaucer, G. The works of our ancient, learned, & excel-lent English poet, Jeffrey Chaucer: as they have lately been compar’d with the best manuscripts; and several things added, never before in print… together with the life of Chaucer. London 1687. Fol. (32,5:20,5 cm). Mit gest. Front. u. 1 ganzs. Wappenholzschn. 17 Bl., 660 S., 12 Bl. Hldr. d. 19. Jhdts., Rücken erneuert im Stil Nr. 1098

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Chaucer, G.)

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Erste Ausgabe des anonymen Romans, dessen Autor bis heute nicht bekannt ist. – Schönes, nur vereinzelt gering stockfleckiges Exemplar.

1103 Florian, (L. P. C.) de. Galatée, roman pastoral; imi-té de Cervantes. Paris, Defer de Maisonneuve, 1793. Gr.-4to (35:27 cm). Mit 4 Tafeln in Farbstich von Coli-bert und Cazenave nach N.-A. Monsiau. 125 S. Roter Maroquinband des 20. Jh. mit reicher Vergoldung an Rücken, Deckeln, Steh- und Innenkanten, Kopfgold- schnitt. 1.200,–

Cohen-R. 400. – Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen, Exem-plar auf großem Papier und mit den Farbkupfern vor der Schrift (nur der Stechername). „Eine nur kurze Blüte auf dem Gebiete der Buchillustration erlebte der aus England eingeführte, in Frankreich zu höchster technischer und künstlerischer Vollendung gelangte Farbstich während der neunziger Jahre in einer kleinen Zahl in be-schränkter Auflage hergestellter Prachtpublikationen des Verlegers Defer der Maisonneuve, die in ihrer Zeit keine Nachfolge fanden“ (Kat. Fürstenberg S. 88). – Außen u. unten unbeschnitten, in den breiten Rändern vereinzelt kleine Stockfleckchen.

** First edition with these illustrations. With 4 fine stipple engraved plates by Colibert and Cazenave after Monsiau, printed in colours. – Minor marginal foxing here and there. A large paper copy, bound in 20th century full red morocco richly gilt.

– Abbildung Seite 243 oben –

1104 (Fouque, Caroline de la Motte, pseud.:) Serena. Drei Mährchen. Berlin, L. W. Wittich, 1806. 12mo (14:10 cm). 162 S. Interims-Broschur d. Zt. in späterer Pp.-Kassette mit goldgepr. Rschild., etwas berieben. 500,–

Goed. VI, 131, 3 (gibt als Verleger J. E. Hitzig an). – Erste Aus-gabe des seltenen Frühwerks, unter dem Pseudonym Serena er-schienen. Enthält die Märchen „Die Blumen“, „Der Vogel“ und „Die Thränen“. – Ränder etwas angestaubt, anfangs mit kl. Braunfleck in der unteren Außenecke, sonst frisches, breitrandiges und unauf-geschnittenes Exemplar.

** The last ‚black-letter-edition‘ printed with Gothic letters in two columns. With engr. frontispice depicting the figure of Chaucer and an full-page armorial woodcut. – Browning. Bound in 19th century half-calf, spine renewed to style, rubbed and worn, inner hinges strenghthened.

– Abbildung Seite 241 oben rechts –

1100 Eichendorff, J. v. Ahnung und Gegenwart. Ein Roman. Mit einem Vorwort von de la Motte Fouque. Nürnberg, J. L. Schrag, 1815. (18:11,5 cm). VI, S. (7)-476. Roter Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch. 1.000,–Goed. VIII, 185, 6; Krabiel 1. – Seltene erste Ausgabe des ersten Prosawerkes von Eichendorff. Einer der großen Romane der deut-schen Romantik und zugleich eine Sammlung ihrer schönsten Lie-der. Eichendorff war erst 23 Jahre alt, als er einen Entwicklungsro-man nach dem Vorbild des ‚Wilhelm Meister‘ zu schreiben suchte. – Stellenweise gering stockfleckig. Monogramm-Schild („P. M. M.“) auf Innendeckel.

– Abbildung oben –

1101 – Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmor-bild. Zwei Novellen nebst einem Anhange von Liedern und Romanzen. Berlin, Vereinsbuchhandlung, 1826. (17:11 cm). IV, 278 S., 3 Bll. Anz. Hldr. d. Zt. mit Rü-ckenvergoldung u. Rschild, Farbschnitt, etwas berie-ben, oberes Kapital fachmännisch restauriert. 4.000,–Goed. VIII, 186, 9; Krabiel 7. – Erste Ausgabe von Eichendorffs be-rühmtestem Werk, mit der ersten Buchausgabe der Novelle „Das Marmorbild“ und einigen seiner schönsten Gedichte. – Teilw. etwas stock- bzw. fingerfleckig, Eignerstempel verso Titel („Dr. H. Merck Hamburg“) u. Exlibris („Merck 1909“) auf Innendeckel.

– Abbildung rechts –

1102 Ferncliffe. London, Burns, Oates, & Company, (1867). (19:13 cm). IV, 323 S. Or.-Lwd. mit Goldprägung; Ecken gering bestoßen. 150,–

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Literatur und Philosophie des 17. bis 19. Jahrhunderts 243

l’Auteur, 1773. 4to (25,5:20 cm). Mit gest. Titel, 10 ra-dierten Tafeln u. 15 rad. Vign. 2 Bll., 184 S., 6 (statt 7) Bll. Ldr. d. späteren 19. Jh., teilw. berieben. 250,–Cohen-R. 432; Leemann-van Elck 526. – Erste französische Aus-gabe, zugleich die erste Ausgabe in Quarto. Die Reihenfolge der einzelnen Stücke gegenüber der deutschen Ausgabe verändert, die beiden Erzählungen von Diderot hier zu Beginn. „Die Überset-zung besorgte Michael Huber … Henri Meister hat sie nochmals durchgangen und unter Beihilfe seiner Pariser Freunde Diderot, Watelet und Turgot sozusagen vollständig umgearbeitet“ (L.-v.E.). – Teilw. etwas fleckig u. gering gebräunt. Ohne das häufig fehlende Bl. Buchbinderanweisung.

– Seltener Erstdruck –

1109 (Goethe, J. W. v.). Neueröfnetes moralisch-politisches Puppenspiel. Leipzig u. Frankfurt, (J. F. Weygand), 1774. (17,5:10,7 cm). Mit Holzschnitt-Vignetten auf dem Ti-tel u. im Text. 96 S. – Vorgebunden: (L. E. Zehnmark). Anekdoten des Ninas. Wien u. Leipzig, Ghelensche Buchhandlung, 1775. Mit Holzschnitt-Vignetten auf dem Titel u. im Text. 64 S. Etwas späterer Pp., etwas berieben, Vorsätze erneuert. 4.000,–I: Goed. IV/3, 114, 75; Hagen 77; Kippenberg I, 350. – Seltene Origi-nalausgabe der frühen Veröffentlichung Goethes, im gleichen Jahr wie der Werther erschienen. Die Sammlung enthält die dramatisch-satirischen Stücke ‚Des Künstlers Erdewallen‘, ‚Jahrmarktsfest zu Plundersweilern‘ und ‚Ein Fastnachtsspiel, auch wohl zu tragieren nach Ostern, vom Pater Brey dem falschen Propheten‘. Das Blatt C5 recto im Jahrmarktsfest mit den von der Zensur bestimm-ten Auslassungen einiger religionskritischer Verse. – Vereinzelt schwach fleckig. Wohlerhaltenes Exemplar. – II: VD 18 10970460; Goed. VII, 12. – Erste Ausgabe. – Teilweise gering stockfleckig, Ti-tel gelockert, Vorsatz mit Registratur-Stempel.

– Abbildungen unten und Tafel 22 –

1110 – Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagenden. Ein Roman. Erster (einziger) Theil. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1821. (16:11 cm). 4 Bll., 550 S., 1 w. Bl. Mar-

1105 Fouqué, F. de la Motte. Gefühle, Bilder und Ansich-ten. Sammlung kleiner prosaischer Schriften. 2 Bde. Leipzig, Fleischer, 1819. XII, 276; IV, 281 S. Marmorierte Kartonage d. Zt., Rücken mit hs. Nummernschildchen, berieben, vorderes Gelenk von Bd. 2 unten gering ange-platzt. 250,–Goed. VI, 126, 94. – Erste Ausgabe. – Titel gering angestaubt, Ränder teils gering stockfleckig. Unbeschnittenes, breitrandiges Exemplar.

1106 Freiligrath, F. Ein Glaubensbekenntniß. Zeitgedichte. Mainz, V. v. Zabern, 1844. (19,5:12,5 cm). XVI, 319 S., 2 Bll. Roter Hmaroquinbd. des späteren 19. Jh. von V. Champs (sign.) mit reicher Rückenvergoldung. 250,–Borst 2110; Houben I, 186. – Erste Ausgabe. – Schönes Exemplar, seitlich u. unten unbeschnitten, dekorativ gebunden.

1107 (Gérard, L. P.). Le Comte d Valmont, ou les égaremens de la raison. 3 Bde. Paris, Moutard, 1774. (17,5:10,5 cm). Mit 10 Kupfertafeln von Le Villain nach Liot. Hldr. d. Zt., etwas bestoßen, Deckel berieben, wenige kleine Wurmspuren. 250,–Cohen-R. 428. – Erste Ausgabe. In Briefform. – Vereinzelt etwas gebräunt, gering fleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsränder. – Dazu 3 weitere Werke: 1. J. W. v. Goethe. Egmont. Trauerspiel. Leipzig, Göschen, 1788. 1 Bl., 177 S. Pp. d. 19. Jh., berieben u. bestoßen. – Hagen 189. – Eine von mindestens 9 Varianten im Jahr der Erst-ausgabe, Kennzeichen S. 19, Z. 15 „Maiavell“ st. „Machiavell“ – Gebräunt, teilw. stockfleckig, Exlibris. – 2. N. Heinsius. Poematum nova editio, prioribus longe auctior. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, D. Elzevier, 1666. 4 Bll., 352, 150 S.,1 Bl. Prgt. d. Zt. – Willems 1370. – Zweite, wesentlich erweiterte Ausgabe. – Braunrandig. – 3. J. C. Gottsched. Deutsche Schaubühne. Bd. 6 (von 6). Leipzig 1745. Al-ter Pp., Rücken bestoßen. – Zus. 4 Werke in 6 Bdn.

1108 Gessner, S. (& D. Diderot). Contes moraux et nouvelles idylles. (Trad. de l’allemand par M. Huber). Zürich, chez

Nr. 1103

Nr. 1109

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Goethe, J. W. v.)

244

– Eton Presentation Copy – With Albumen Photographs –

1116 Gray, T. Poems and letters. London, Chiswick Press, 1867. 4to (29:23,5 cm). Mit 4 mont. Albumin-Fotos. 2 Bll., XVI, 415 S. Neuerer Lederband (sign. Riviere) unter Verwendung eines alten Ldr.-Rückens mit reicher Rvg. u. Rtitel sowie alten marmor. Vorsätzen, Deckelfileten u. Goldschnitt. 200,–Exemplar mit hs. Schulpreis-Widmung von Eton für Jacobus J. Hornby, datiert 1873. Die Fotos tls. mit Ansichten von Eton College. – Stellenw. etwas stockfleckig, Fotos tls. mit geringem Abklatsch auf den Textseiten.

** Presentation copy to a young scholar named Jacobus J. Hornby from the faculty of Eton for academic excellence. llustrated with four mounted albumen photographs, among them views of Eton College. – Some foxing in places, off-setting of photos to text in places. Recent calf bound by Riviere, using old richly gilt spine with gilt title and old marbled endpapers.

1117 Hagedorn, F. v. Poetische Werke. 3 in 1 Bd. Hamburg, J. C. Bohn, 1757. (18,5:12 cm). Mit gest. Porträt von C. Fritzsch nach v. d. Schmissen u. 6 gest. Titel- u. Schlussvignetten. Ldr. d. Zt. mit Goldschnitt, Rvg. u. Rsch., Bd. 1 Kapital bestoßen. 250,–Goed. IV/1, 28, 40. – Erste Gesamtausgabe. – Etwas stockfleckig; Titel mit 2 alten Namenszügen: J. A. Günther (wohl der Hamburger Senator Johann Arnold Günther, 1755-1805) sowie J. G. Schade; Bd. 1 anfangs mit kleiner Wurmspur im unteren w. Rand.

1118 Hamann, J. G. Schriften. Hrsg. von F. Roth. 9 Bde. Berlin, Reimer, 1821-1843. (17,5:11,5 cm). Mit gest. Porträt. Uniform gebundene Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rtitel. 600,–Goed. IV/1, 686, 41; Schulte-Str. 19, 49. – Erste Ausgabe, mit dem seltenen, erst 20 Jahre später erschienenen Ergänzungsband von G. A. Wiener. – Gering gebräunt, stellenw. gering stockfleckig. Name auf 1 Vorsatz.

1119 (Hartmann, G. D.). Hartmanns Professors zu Mietau, hinterlassene Schriften gesammelt, und mit einer Nach-richt von seinem Leben herausgegeben von C. J. Wa-genseil. Gotha, C. W. Ettllinger, 1779. (16:10 cm). Mit gest. Titelvignette. XVI, 284 S., 2 Bll. Etwas späterer Hldr. mit Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch., Farbschnitt, Rü-cken etwas verblasst. 300,–Goed. IV/1, 193, 6, 5. – Erste Ausgabe. Selten. „Sein litterarisches Schaffen erscheint vorzugsweise vom historischen Standpunkt aus beachtenswerth, so besonders der Versuch, durch das Me-dium der Poesie auf die politischen und nationalen Gesinnungen der Zeitgenossen einzuwirken… Ansprechender und gehaltvoller sind die aus aufrichtiger Pietät und Begeisterung hervorgegange-nen Lieder, welche die würtembergischen Patrioten Gemmingen und Huber verherrlichen“ (ADB X, 683f). – Etwas gebräunt, Titel mit altem Namenszug J. A. Günther.

1120 Haugwitz, K. v. Gedichte. Berlin, J. F. Unger, 1804. (18:11,5 cm). 6 Bll., 156 S., 1 Bl. Errata. Ldr. d. Zt. mit Rvg., Rtitel auf farb. Rschild, Farbschnitt u. marmor. Vorsätzen, minimal berieben. 300,–Goed. V, 433, 16. – Erste Ausgabe. Selten. Der dichtende Forstrat aus Schlesien galt als „Nachahmer Höltys und Matthissons, mit-unter Bürgers“ (Goed.). – Name auf Titel, stellenw. schwach stock-fleckig.

1121 Heine, H. Sämmtliche Werke. (Hrsg. v. J. W. Thomas). 7 Bde. Philadelphia, Weik, 1855-61. (19,5:13 cm). Mit Stahlstichporträt u. 6 Holzstichtiteln. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch., Deckel etwas berieben. 300,–Wilhelm-G. 2. – Zweite, unrechtmäßige Gesamtausgabe. Erschien auch als Amerik. Volksbibliothek dt. Klassiker. Mit dem seltenen, erst 1861 ersch. Band 7 mit Nachträgen und biographisch-literari-scher Skizze von G. Becker. – Leicht stockfleckig; Bd. 7 Vorsätze erneuert.

1122 – Sämmtliche Werke. Bd. 1-4, 6-18 (von 18) u. Neue Folge, Bd. 1-4 (von 4) in zus. 21 Bdn. Amsterdam, Bin-ger (u. Rotterdam, H. Nijgh), 1855-62. (14,5:9 cm). Rote

morierter Pp. d. Zt. mit Rsch. und Rückenfileten, gering berieben, Ecken gering bestoßen. 500,–Goed. IV/3, 434, III; Hagen 425, Dorn 388. – Erste Buchausgabe. Einzelne Abschnitte erschienen vorher im Taschenbuch für Damen 1810 u. 1816-18. Die in den Vorstücken abgedruckten Gedichte sind Erstdrucke. – Etwas stockfl., Vorsatz mit hs. Besitzvermerken von 1875-1919.

1111 – Propyläen. Eine periodische Schrift herausgegeben von Goethe. 6 Stücke in 2 Bdn. (alles Erschienene). Tübingen, Cotta, 1798-1800. Mit 3 (1 gefalt.) Kup-fertafeln und 2 Aquatintaradierungen. Ldr. d. Zt. mit Rsch. sowie dezenter Rücken- , Deckel- u. Steh-kantenvergoldung in mod. -Lwd.-Kassette mit Rtitel, gering berieben, Gelenke angebrochen, Kassette an- gestaubt. 1.000,–Goed. IV/3, 357-60; Hagen 483; Diesch 1281; Kirchner 4103. – Ers-te Ausgabe der berühmten Zeitschrift. Mit kunsthistorischen Auf-sätzen von Goethe, ferner Beiträge von Schiller, W. v. Humboldt und Heinrich Meyer. Mit den Kupfern von Müller u. Horny (u. a. Laokoon-Gruppe u. Landschaften) sowie dem gefalt. Grundriss des Palastes von Mantua. – Stärker stockfleckig.

1112 – – Eine periodische Schrift herausgegeben von Goe-the. 6 Stücke in 3 Bdn. (alles Erschienene). Tübingen, Cotta, 1798-1800. Mit 3 (1 gefalt.) Kupfertafeln und 2 Aquatintaradierungen. Marmor. neuere Ldr. im Stil d. Zt. (sign. Wilh. Gethers) mit reicher Rvg., Rsch. u. goldgepr. Deckelbordüren sowie Blindprägung auf den Innenkanten 1.000,–Goed. IV/3, 357-60; Hagen 483; Diesch 1281; Kirchner 4103. – Ers-te Ausgabe der berühmten Zeitschrift. Mit kunsthistorischen Auf-sätzen von Goethe, ferner Beiträge von Schiller, W. v. Humboldt und Heinrich Meyer. Mit den Kupfern von Müller u. Horny (u. a. Laokoon-Gruppe u. Landschaften) sowie dem gefalt. Grundriss des Palastes von Mantua. Am Ende des ersten Stückes in Bd. 3 zusätzlich 2 Bll. eingebunden mit Verlagswerbung von Cotta für „Lafontaine’s Damenkalender auf 1800“ (nicht bei Hagen aufge-führt). – Etwas stockfleckig, Falttafel mit kl. geklebtem Einriss.

1113 Görres, J. v. Die teutschen Volksbücher. Nähere Wür-digung der schönen Historien-, Wetter- und Arzney-büchlein. Heidelberg, Mohr u. Zimmer, 1807. (16,5:10,5 cm). 6 Bll., 311 S. Ori.-Umschlag (etwas berieben u. angestaubt) in neuerer roter Hldr.-Kassette mit reicher Rvg. 300,–Goed. I, 341, 4 & VI, 204, 15. – Erste Ausgabe. Gedruckt auf bläu-lichem Papier. – Unbeschnitten. Nur anfangs gering stockfleckig. Alter Bibl.-Stempel verso Titel. Gest. Exlibris jeweils auf Innende-ckeln.

1114 Gotter, F. W. Gedichte. 3 Bde. Gotha, Ettinger (u.) Per-thes 1787-1802. (18,2:11,5 cm). Mit 2 gest. Titelvignet-ten, 1 gest. Porträt u. 2 Kupfertafeln v. D. Chodowie-cki. Marmor. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg., Rückentitel auf 2 farb. Rsch., goldgepr. Deckelbordüren, Farbschnitt u. marmor. Vorsatz. – Dazu: Ders. Schauspiele. Leipzig, G. J. Göschen, 1795. (17:11 cm). Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg., Rtitel auf farb. Rschild, goldgepr. Deckelbordüren u. marmor. Vorsatz, Rücken gering verblasst. 500,–I. Goed. IV/1, 660, 31 u. 661, 37; Engelmann 581 u. 590-92. – Ers-te Ausgabe. Mit dem seltenen dritten Band, der den literarischen Nachlass und die Biographie des Dichters enthält. – Name auf 2 Titeln. – II. Goed. IV/1, 660, 34. – Erste Ausgabe. – Titel mit altem Namenszug J. A. Günther (wohl der Hamburger Senator Johann Arnold Günther, 1755-1805). – Beides sehr frische, dekorativ ge-bundene, auf Schreibpapier gedruckte Exemplare. – Zus. 4 Bde.

1115 Gottsched, J. C. Handlexicon oder Kurzgefaßtes Wör-terbuch der schönen Wissenschaften und freyen Küns-te. Leipzig, C. Fritsch, 1760. (22,5:15,5). Mit gestoch. Verlagsvign. von G. L. Crusius. 8 Bll., 1692 Sp. Mar-moriertes Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rverg., teilw. etwas berieben, Ecken bestoßen. 250,–Goed. III, 360, 19; Faber du Faur 1784a. – Erste Ausgabe dieses schöngeistigen Lexikons. – Teilw. etwas stockfl., Vorsatz mit Res-ten von Klebeschildchen.

Literatur und Philosophie des 17. bis 19. Jahrhunderts 245

1126 – Klein Zaches genannt Zinnober. Ein Mährchen. Berlin, F. Dümmler, 1819. (16,7:10 cm). 231 S. Pp. d. Zt. mit vollständig aufgezog. OU., gering berieben, Kanten u. Gelenke etwas bestoßen, Rücken restauriert. – Dazu: Ders. Seltsame Leiden eines Theaterdirektors. Aus mündlicher Tradition mitgetheilt. Berlin, Maurer, 1819. (17:10,5 cm). VI, 266 S. Illustr. Or.-Umschlag., berieben u. beschabt. 500,–I: Goed. VIII, 493, 40; Salomon 102; Borst 1316. – Erste Ausgabe. Eine der unterhaltsamsten Erzählungen Hoffmanns. Mit dem sel-tenen Originalumschlag in Sepia-Manier nach Entwurf von Hoff-mann. – Schwach gebräunt, vereinzelt leicht stockfl., letzte Bll. mit Braunfleck. – II: – Goed. VII, 492, 38. – Erste Ausgabe. – Buchblock gebrochen. Etwas stockfleckig, Name auf Titel, letztes Bl. mit kl. Ausschnitt am unteren weißen Rand. – Zus. 2 Bde.

1127 – Lebens-Ansichten des Katers Murr nebst fragmentari-scher Biographie des Kapellmeisters Johannes Kreisler in zufälligen Makulaturblättern. 2 Bde. Berlin, Dümm-ler, 1820-22. XII, 400 S.; 1 Bl., 406 S. Hldr. d. 20. Jhdt. (sign.“Mercier Sr. de Cuzin“) mit reicher Rückenvergol-dung, farb. Nummernschildchen, goldgepr. Deckelfile-ten u. marmorierten Vorsätzen, mit eingeb. illustr. OU von C. F. Thiele in Aquatinta-Radierung in Sepiama-nier nach Hoffmann. 1.500,–Goed. VIII, 495, 48; Borst 1341; Salomon 127. – Erste Ausgabe. – Die eingebundenen Originalumschläge komplett mit Deckeln und Rücken und in tadelloser Erhaltung. Mit 2 vorgebundenen blattgr. gest. Jugendstil-Exlibris (sign. AH ‚99) „Dr. H. Stilling“. Vorzügli-ches, unbeschnittenes Exemplar.

– Abbildung links –

1128 Horatius Flaccus, Q. Carmina curavit Jeremias Ja-cobus Oberlinus. Straßburg, Rolland & Jacob, 1788. Gr.-4to (33:26 cm). VII, 380 S. Roter Maroquinband d. Zt. mit dezenter Rückenvergoldung, goldgeprägter Fi-lete auf Deckeln und Stehkanten sowie goldgeprägter

Hldr. d. Zt. mit Rückentitel u. etwas Rückenvergoldung, gering berieben, Ecken teilw. bestoßen. 600,–Wilhelm-G. 1. – Erste (unrechtmäßige) Gesamtausgabe, die einzel-nen Erscheinungsjahre zu Wilhelm-G. teilw. abweichend. – Es fehlt Band 5 (Buch der Lieder). – Dazu: A. Meissner. Heinrich Heine. Erinnerungen. Amsterdam, Binger, 1856. Roter Hldr. d. Zt. (uniform zur Gesamtausgabe). – Zus. 22 Bde., alle mit Exlibris von Seelig-mueller sowie seinem kleinen Namensstempel auf dem Vorsatz.

1123 – Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, Hoff-mann & Campe, 1844. (17:11,5 cm). X (statt XII), 143 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg., etwas berieben, Ecken bestoßen. – Dazu: Ders. Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem, nebst kuriosen Berichten über Teufel, Hexen und Dichtkunst. Hamburg, Hoffmann Campe, 1851. (19:12 cm). 106 S., 1 Bl. Illustr. OU., leicht angestaubt, kleine Rand- läsuren. 300,–I. Goed. VIII, 560, 74 u. 561, 88; Wilhelm-G. 414; Borst 2119; Slg. Söhn 19. – Erste Ausgabe. Der Text wurde von der Zensur stark verstümmelt (vgl. Houben I, 415 f.). – Stockfleckig, Titel mit Na-menszug, fehlt der Vortitel. – II. Goed. VIII, 561, 88 Wilhelm-G. 430 (irrig als Zweitdruck); Heine Slg. Söhn 25. – Erster Druck der ersten Ausgabe. – Unbeschnitten.

1124 – Neue Gedichte. 2. Aufl. Hamburg, Hoffmann & Cam-pe, 1844. (17,5:11 cm). 2 Bll., XII, 343 S. Roter Hldr. d. Zt. mit Romantiker-Rvg., Ecken bestoßen. 400,–Goed. VIII, 560, 73; Borst 2120; Wilhelm-G. 436; Houben I, 417; Slg. Söhn 18. – Zweite Ausgabe, im Jahr der ersten. Enthält S. 227-343 „Deutschland. Ein Wintermährchen“ in der vollständigen und richtigen Fassung (vgl. Houben I, 415 f.), das ab der 3. Auflage entfiel. Mit dem Vortitel (verso Verlagsanzeigen) sowie dem Vor-wort. – Teilw. stockfleckig, wenige kleine Bleistiftanstreichungen. S. XI/XII nach S. II verbunden.

1125 (Hoffmann, E. T. A.). Die Elixiere des Teufels. Nach-gelassene Papiere des Bruders Medardus eines Ca-puziners. 2 Bde. Berlin, Duncker & Humblot, 1815-16. (17:10,5 cm). IX, 378 S. 2 Bll. Anz.; 1 Bl., 374. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch., gering berieben, Rücken von Bd. 1 am Fuß mit kl. Reparatur. 600,–Goed. VIII, 488, 21; Salomon 56. – Erste Ausgabe von Hoffmanns erstem Roman. – Gering stockfleckig. Goldgepr. Monogramm auf Innendeckel. Dekorativ gebunden.

Nr. 1127

Nr. 1130

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Horatius Flaccus, Q.)

246

1130 Kant, I. Critik der practischen Vernunft. Riga, Hart-knoch, 1788. (20,5:13 cm). 292 S. Pp. d. Zt. mit Rsch., etwas bestoßen u. fleckig. 1.200,–Warda 112. – Erste Ausgabe. – Vord. Vorsatz mit alten hs. Notizen.

– Abbildung Seite 245 unten –

1131 Kleist, H. v. Das Käthchen von Heilbronn oder die Feu-erprobe, ein großes historisches Ritterschauspiel. Ber-lin, Realschulbuchhandlung, 1810. (17,5:12 cm). 198 S., 1 w. Bl. Pp. d. Zt., fleckig, teilw. beschabt. 1.000,–Goed. VI, 102, 6; Sembdner 8. – Erste Ausgabe. – Etwas stock- u. braunfleckig, gering fingerfleckig.

– Abbildung links –

1132 (Knoblauch auf Hatzbach, K. v.) Anti-Taumaturgie oder die Bezweiflung der Wunder. Loretto (d. i. Berlin, Sommerbrod,) 1790. (17:10 cm). 198 S.,1w. Bl. Pp. d. 20. Jh. 600,–Weller, Druckorte I, 143; ADB XVI, 308. – Erste Ausgabe, sehr selten. Gegen den Wunderglauben gerichtete Schrift des radikal-aufklärerischen Autors, „Die meisten seiner Schriften sind antit-haumaturgisch und zeigen den strengen Mathematiker und Spi-nozisten“ (ADB). Knoblauch (1756-1794) stand als Justiz- und Bergrat in Diensten der Fürsten von Oranien-Nassau in Dillenburg, er korrespondierte mit Jakob Mauvillon in Braunschweig und Ge-org Christoph Lichtenberg in Göttingen. – Breitrandiges, nur wenig gebräuntes und kaum fleckiges Exemplar. Titel verso kl. Sammler- u. Ausgeschiedenstempel.

1133 (Köhler, K. F.). Scenen aus dem menschlichen Leben oder Geschichte einer Spröden. Ein Roman für Lieben-de. Leipzig, Weygand, 1777. (16,5:10 cm). Mit gest. Titelvignette. 398 S., 1 Bl. Marmorierter Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch., farbige Model-papiervorsätze, Gelenke u. Rückdeckel mit winzigen Wurmlöchlein. 300,–

Innenkantenbordüre, Marmorpapiervorsätzen u. drei-seitigem Goldschnitt; gering fleckig, Vorderdeckel mit unauffällig restaurierten Schabstellen. 1.000,–Schweiger II, 413. – Großzügig und sehr sorgfältig gedruckte Aus-gabe auf Velinpapier. „Zu Ende stehen Varianten v. 4 Strassburger Hdschr.“ (Schweiger). – Sehr breitrandig u. kaum fleckig. Bemer-kenswerte Provenienz: Innendeckel mit dem ovalen Wappen-Ex-libris (Motto: „Virtute non verbis“) von William Petty Fitzmaurice, 1. Marquess of Lansdowne (1737-1805), bedeutender britischer Staatsmann (Premierminister 1782-1783) und Bibliophiler; Vortitel mit handschriftlichem Vermerk „From my Father’s Library/ Frog Dibdin“ des englischen Sammlers und Bibliographen Thomas Fro-gnall Dibdin (1776-1847).

** A large paper copy, splendidly bound in contemporary red mo-rocco gilt, gilt edges (minor spotting, a few insignificant restora-tions). From the collections of William Petty Fitzmaurice, 1st mar-quess of Lansdowne, with his armorial book-plate, and Thomas Frognall Dibdin, with autograph inscription on half-title.

1129 (Jung-)Stilling, (J.) H. Jugend. – Jünglings-Jahre. – Wanderschaft. – Häusliches Leben. – Lehr-Jahre. 5 Bde. Berlin u. Leipzig, G. J. Decker (Bd. 4-5: H. A. Rottmann), 1777-1804. Abweichende 8vo-Formate. Mit 5 gest. Ti-telvign. (davon 3 von D. Chodowiecki u. 1 v. J. W. Meil), 3 gest. Front. von Chodowiecki u. 2 gest. Porträts. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (2) und nachgebundene spätere Hldr., etwas berieben. 300,–Goed. IV/1, 689, 2-4, 9, 15 & 22; Schulte-Str. 71-83, 6.a, 7.a, 8.a, 22, 34.a & 46; Engelmann 201/2, 244/5 & 263. – Vollständige Folge von Jung-Stillings Autobiographie in erster Ausgabe. „Von bleibendem literatur- und kulturgeschichtlichem Wert“ (NDB X, 665). Ohne den posthum von Jungs Enkel W. Schwarz hrsg. Bd. 6 „Das Alter“. – Etwas gebräunt u. leicht stockfleckig; Bd. 1 Titel mit altem Stem-pel; Bd. 3 S. 5-10 unten fleckig; mod. Exlibris.

Nr. 1131

Nr. 1136

Literatur und Philosophie des 17. bis 19. Jahrhunderts 247

1139 Lucretius Carus, T. De la nature des choses. Traduc-tion nouvelle avec des notes par M. L(a) G(range). 2 Bde. Paris, Bleuet, 1768. (21,5:15 cm). Mit gest. Titel u. 6 Kupfertaf. von Binet nach Gravelot. 19, 365 S., 1 Bl.; 457 S., 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., goldgepr. dreifachen Deckelfileten u. Eckfleurons sowie Steh- u. Innenkantenvergoldung, dreiseitiger Goldschnitt, weni-ge kl. Schabstellen u. Bereibungen. 500,–

Cohen-R. 663; Lewine 329. – Erste Ausgabe dieser Prosaüberset-zung und mit diesen Illustrationen. Schöner Druck auf schwerem holländischen Papier. – Nur ganz vereinzelt gering fleckig. Innende-ckel mit Exlibris „Henry-Edouard Weber“. Schönes Exemplar.

– Erste Elzevir Ausgaben –

1140 Molière, J. B. P. de. Le Misantrope, comedie. Paris, El-zevir, 1667. 12mo (13,5:8 cm). 96 S. – Angebunden: I. Ders. Amphitryon, comedie. Ebenda 1669. 84 S. – II. Ders. Le medecin malgre-luy, comedie. Ebenda 1667. 60 S. – III. Ders. L’ estourdy ou les contretemps, come-die. Ebenda 1663. 104 S. Prgt. d. Zt., fleckig. 800,–

1. Guibert 189 (3). – Dritte Ausgabe, die erste bei Elzevir. „Cet-te édition rarissime“ (G.). – Titel mit 2 Namenszügen, davon einer durchgestrichen. – 2. Guibert 220 (6). Sechste Ausgabe, die erste bei Elzevir. – 3. Guibert 175 (3). – Dritte Ausgabe, die erste bei El-zevir. – 4. Guibert 97 (3). – Dritte Ausgabe, die erste bei Elzevir. – Insgesamt etwas wasserrandig bzw. fleckig.

1141 Montesquieu, C. L. de Secondat de. Oeuvres. Nou-velle édition, revue, corrigée, & considerablement aug-mentée par l’auteur. 3 Bde. London, Nourse, 1767. 4to (26:20,5 cm). Mit 1 gest. Front. u. 2 gefalt. Kupferkarten (Welt u. Europa). Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch., obere Kapitale lädiert u. bei Bd. 3 erneuert, Rückdeckel von Bd. 3 mit restaurierter Schabstelle. 300,–

Cioranescu, 18e siècle 46065. – Erste Ausgabe bei Nourse. – Meist gebräunt oder stockfleckig.

VD 18 10698272; Goed. IV/1, 589, 56, 1. – Erste Ausgabe. – Durch-gängig stockfleckig. Titel mit Namenseintrag von alter Hand, da-tiert 1780.

1134 (Leisewitz, J. A.). Julius von Tarent. Ein Trauerspiel. Leipzig, Weygand, 1776. (16:10 cm). 109 S. Späterer auberginefarbener Kalbldr. von W. Collin, Berlin (Buch-binderschildchen) mit Deckel- u. Rückenvergoldung u. Kopfgoldschnitt; gering berieben, Rücken leicht verblasst. Vorderdeckel mit geringen Stoßstellen. – Goed. IV/1, 1083, 2. – Erste Ausgabe. Dekorativ ge- bunden. 250,–

1135 Lichtenberg, G. C. Vermischte Schriften. Nach dessen Tode gesammelt und hrsg. von L. C. Lichtenberg und F. Kries. 9 Bde. Göttingen, Dieterich, 1800-1806. (17:10,5 cm). Mit 3 gest. Porträts, 10 Kupfertafeln u. 4 Kos-tümkupfern von D. Chodowiecki. Marmor. Pp. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch. 600,–Goed. IV/1, 639, 9; Jung 2001; Bauer 703-706. – Erste rechtmäßige Gesamtausgabe. Schöner breitrandiger Druck teils auf bläulichem Papier. – Frisches Exemplar, lediglich Titel v. Bd. 8 gering ange-staubt. Elegant gebunden.

– Lichtenbergs literarisches Erstlingswerk – 1136 – Timorus, das ist, Vertheidigung zweyer Israeliten, die

durch die Kräftigkeit der Lavaterischen Beweisgründe und der Göttingischen Mettwürste bewogen, den wah-ren Glauben angenommen haben. Berlin (= Königsberg, Nicolovius), 1773. (16:9,5 cm). 78 S. Hldr. d. Zt. mit rei-cher Rvg. u. Rtitel auf farb. Rschild, Deckel etwas berie-ben u. fleckig. 2.000,–Goed. IV/1, 639, 1; Jung, Lichtenberg 7. – Erste Ausgabe. Lichten-bergs literarisches Erstlingswerk, große Seltenheit der deutschen Literatur. Lavater hatte 1769 Mendelssohn aufgefordert, zum Christentum überzutreten, was dieser ablehnte. Jedoch gelang es Lavater, zwei Berliner Juden zu bekehren. In Anlehnung an diesen Vorfall und an einen weiteren Übertritt von zwei Göttinger Juden entwickelt Lichtenberg seine Satire, die zu den geistreichsten der deutschen Literatur gehört. – Etwas gebräunt u. stockfleckig, alte Besitzeinträge auf Vorsatz. Dekorativ gebunden.

– Abbildung Seite 246 unten –

1137 Livius, T. Historiarum quod extat. Ex recensione I. F. Gronovii. Amsterdam, D. Elzevier, 1678. 12mo (14,5:9 cm). Mit gest. Titel. 788 S. Roter Maroquinbd. des spä-ten 19. Jh. (sign. Schavyr) mit goldgeprägtem Rücken-titel, reicher Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt; Kapital etwas bestoßen. 200,–Willems 1548. – In kleinster Type in zwei Kolumnen gedruckt. „Im-primée sur deux colonnes, avec des caractères d’une extrême fi-nesse et d’une grande netteté“ (W.). „A master-piece of printing. The (complete) text of Livy had never before appeared in so small a space“ (Dibdin II, 167). – Stellenweise etwas stockfleckig, S. 55/56 mit kleinem Rostloch. Exlibris des belgischen Politikers Jules Van-denpeereboom.

1138 Lohenstein, D. C. v. Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann, nebst seiner durchlauchtigen Thus-nelda in einer sinnreichen Staats- Liebes- und Helden-Geschichte. Andere verb. u. verm Aufl. 4 Tle. in 2 Bdn. Leipzig, Gleditsch, 1731. 4to (26,5:22,5 cm). Mit gest. Titel, gest. Portr., 17 (statt 18) Kupfertaf. v. Sandrart u. 1 Textkupfer 1 Bl., CC, 2868 S., 44 Bll. Prgt. d. Zt. mit Rtitel auf farb. Rsch., etwas berieben u. angestaubt, 1 Rücken mit kl. Löchlein. 600,–Dünnhaupt 2604, 35.2; Faber du Faur 1310; Jantz 1660; Goed. III, 270, 9. – Zweite Ausgabe. Der heroisch-höfische Zeitroman ver-sucht „in enzyklopädischer Gelehrsamkeit am Exempel individuel-ler Konflikte die politische und kulturelle Gesamtsituation der Welt des 17. Jhs. zu schildern“ (Dünnhaupt) und „ist nicht nur L.’s lyri-sches Meisterstück, sondern das größte Beispiel rhetorischer Lyrik in deutscher Sprache“ (K. Wolfskehl in Slg. Manheimer). Die Neu-auflage mit ausführl. Vorrede von G. C. Gebauer; im „Vorbericht an den Leser“ S. 59-68 „wichtige Stellungnahme zur zeitgenöss. Romantheorie“ (Dünnhaupt). – Durchgängig stockfleckig, stellenw. stärker; Vorsätze sowie erste u. letzte Bll. mit kl. Wurmgang im Bundsteg, vorderes Gelenk von Bd. 1 etwas gelockert.

Nr. 1143

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus248

176 (recte 174) S.; XVI, 158 S. Pp. d. Zt., berieben u. beschabt, Rücken unter Verwendung alten Materials restauriert. 800,–Goed. IV/1, 501, 15; Hayn-G. I, 53 u. VIII, 173; Köhring 91; Engel-mann 167; Bauer 300. – Erste Ausgabe, sehr selten. Ursprünglich als Satire auf das von Goethe, Herder u. a. angeregte Sammeln alter Volkslieder gedacht, ist Nicolais „Almanach“ heute selbst eine wichtige Quelle. „Es ist eine ergötzliche Ironie, dass er damit ge-rade das Gegenteil von dem erreichte, was er gewollt hatte. Sein Almanach machte weite Kreise auf das Volkslied aufmerksam und führte ihm neue und wertvolle Freunde zu“ (Hayn-G.). Die abge-druckten Melodien sind zum Teil echte Volksweisen, viele stammen von Johann Reichardt, einige von Nicolai selbst. – Exlibris u. Name auf Vorsatz.

1145 – Ueber meine gelehrte Bildung, über meine Kenntniß der kritischen Philosophie und meine Schriften diesel-be betreffend, und über die Herren Kant, J. B. Erhard, und Fichte. Berlin u. Stettin, (Nicolai), 1799. 266 S. Hldr. d. Zt. auf 4 Bünden mit Rtitel auf farb. Rschild, Deckel berieben. 300,–Goed. IV/1, 503, 36; HAB, Nicolai 423. – Erste Ausgabe. Erwide-rung auf Kants „Über die Buchmacherey“. – Vorsätze leimschattig, sonst sauberes, dekorativ gebundenes Exemplar.

1146 Ovidius Naso, P. Les Métamorphoses en latin, tradui-tes en françois, avec des remarques, et des explications historiques. Par l’Abbé Banier. 2 Bde. Amsterdam, R. & J. Wetstein & G. Smith, 1732. Gr.-fol. (47,5:31 cm). Mit gest. Front., 2 annähernd gleichen Titelvign., 1 gest. Kopfvign., 1 gest. Initiale u. 130 Kupfern im Text u. auf 3 Tafeln von B. Picart u.a. 6 Bll., 247 S.; 1 Bl., S. 249-524 (recte 518), 2 Bll. (o.d.l.w.). Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch., etwas bestoßen, Kapitale teilw. eingerissen, Bd. 1 Kapital mit Fehlstelle, Vordergelenk unten ange-brochen. 1.200,–Cohen-R. 768; Thieme-B. XXVII, 572. – Erste Ausgabe des pracht-vollen barocken Illustratums. „Magnifique ouvrage“ (C.-R.). – Et-was stockfleckig; stellenw. braun- bzw. fingerfleckig; Bd. 1 S. 16 mit kleinem Einriss bis knapp über den Bildrand; S. 105 oben mit kleinem Einriss im Außensteg.

– Abbildung oben –

1147 Reineke Fuchs. – Reineke de Vos mit dem Koker. Wul-tu wetten der Werlde staat: So liss dit Boek, dat is gud

1142 Müller, F. (gen. Maler Müller). Fausts Leben drama-tisiert. Erster Theil (alles Erschienene). Mannheim, Schwan, 1778. (17:10,5 cm). Mit rad. Titelvignette von Fr. Müller. 163 S. pp. d. Zt., fleckig, berieben, Rücken mit kl. Fehlstelle. 500,–Goed. IV/1, 898, 10b; Schulte-Str. 230, 6; Meyer 57; Henning I, 2996. – Erste Ausgabe des Dramenfragments. „Ganz im Sinne des Sturm u. Drang karikiert Müller hier die Duchschnittlichkeit und Mit-telmäßigkeit der Epoche“ (KNLL XII, 26). – Titel etwas fingerfleckig, Text vereinzelt mit kl. Fleckchen.

– Volksmährchen der Deutschen – Seltener Erstdruck –

1143 (Musäus, J. K. A.). Volksmährchen der Deutschen. 5 in 2 Bdn. Gotha, Ettinger, 1782-1787. (16,5:10 cm). Mit 5 gest. Titelvignetten in Rötel von Thönert. Hldr. d. Zt. mit Rtitel auf farb. Rschild u. marmoriertem Schnitt, Rücken von Bd. 1 am Fuß mit kleinen Wurmlöch- lein. 2.000,–Goed. IV/1, 580 (dat. 1782-86), 5; Wegehaupt I, 1500 (EA. Tl. 5, 1787); HKJL III, 1236. – Sehr seltene erste Ausgabe. „Ein klassi-sches Werk der deutschen Literatur sind M.s ‚Volksmärchen der Deutschen‘… Ihr Verdienst liegt nicht nur in der frühen Aufnahme der Volksüberlieferung, sondern auch in der bewußten Schaffung eines eigenen Märchenerzählstils…, aufs höchste bewundert von Jean Paul, Schubart und auch Wieland, der 1804/05 den Text der ‚Volksmärchen‘ redigierte. Danach standen seine Märchen andert-halb Jahrhunderte lang im Schatten der romantischen Volkstum-sideologie und besonders des naivgläubigen, biedermeierlichen Märchenstils der Brüder Grimm und wurden entsprechend be-arbeitet. Erst die kritische Distanzierung von diesem Vorbild und die neuere Aufklärungsforschung schufen die Voraussetzung für die Edition und die unbefangene Würdigung von M.s Originaltext“ (NDB XVIII, 623f.) G. G. Fülleborn veröffenlichte 1789 in einem an-deren Verlag als Ergänzung einen Band 6 („Nicht von Musäus“) . – Gebräunt und etwas stockfleckig, leicht wellig, Innendeckel mit hs. Kaufeintrag von 1926.

– Abbildung Seite 247 –

1144 (Nicolai, F.). Eyn feyner kleyner Almanach vol schönerr echterr ljblicherr Volcksljder, lustigerr Reyen unndt kleg-licherr Mordgeschichten. Jg. 1 u. 2 (alles Erschienene) in 2 Bdn. Berlin u. Stettin, Nicolai, 1777-78. 16mo (11:9,5 cm). Mit 1 (statt 2) gest. Front. von D. Chodowiecki, zahlr. Holzschn.-Vign. u. zahlr. Musiknoten im Text.

Nr. 15051146

Literatur und Philosophie des 17. bis 19. Jahrhunderts 249

Goed. V, 142; Trömel-M. 4. – Erste rechtmäßige Gesamtausgabe. – Stellenweise gering stockfleckig. Schönes und dekorativ gebun-denes Exemplar.

1152 – Maria Stuart. Ein Trauerspiel. Tübingen, Cotta, 1801. (22:14 cm). 1 Bl., 237 S. Defekter Umschlag d. Zt. – Dazu: Ders. Don Karlos. Infant von Spanien. Leipzig, Göschen, 1802. (23:15 cm). Mit 1 gest. Porträt u. 5 Kupfertaf. 1 Bl., 432 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., teilw. berie-ben. – Ders. Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder. Tübingen, Cotta, 1803. (23:14,5 cm). XIV, 162 S., 1 Bl. Prgt. d. 20. Jh. von Paul Kersten (sign.) mit Kopfgoldschnitt. 300,–I. Goed. V, 218, 2; Trömel-M. 194. – Erste Ausgabe. – Unbeschnit-ten, stockfleckig, Ecken etwas geknickt. Titel mit Namenszug „von Wolzogen“. – II. Goed. V, 181, 10; Trömel-M. 229. – 3. Ausgabe mit den Kupfern u. auf starkem Papier. – Etwas stockfleckig. – III. Goed. V, 227, 9; Trömel-M. 240. – Erste Ausgabe. Variante mit Ver-zeichnis von 3 Druckfehlern auf der Schlussseite u. den übrigen auf einem gesonderten Blatt. Seitlich u. unten unbeschnitten. – Zus. 3 Bde.

1153 – Wilhelm Tell. Schauspiel. Zum Neujahrsgeschenk auf 1805. Tübingen, Cotta, 1804. 12mo (16:10,5 cm). Mit 1 kol. Kupfertafel. 2 Bll., 241 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung, Gelenke berieben, Vordergelenk eingerissen. 800,–Goed. V, 230, 12; Trömel-M. 253; Fischer, Cotta 457. – Erste Aus-gabe, eine von drei Varianten. Breitrandiges Exemplar mit dem ko-lorierten Tellkupfer von Müller nach G. M. Kraus, ohne das meist fehlende Anzeigenblatt. – Tafel im Bund (ca. 0,5 cm) etwas leim-fleckig.

– Abbildung oben –

– Kolorierter Umschlag –

1154 Schlegel, A. W. Blumensträusse italiänischer, spani-scher und portugiesischer Poesie. Berlin, Realschul-buchhandlung, 1804. (12:10 cm). 1 Bl., 238 S. Mit

rhat. (Hrsg. von F. A. Hackmann). Wolfenbüttel, Frytag, 1711. 4to (21:17 cm). Mit gest. Front. u. 2 Textholzschn. 9 Bll., 380 S. Späterer Ldr., gering berieben, tls. ver-blasst. 300,–

VD 18 10252258; Goed. I, 483, 18; Borchling-C. II, 3885; Menke S. 275, No. 5. – Erste Ausgabe in der Bearbeitung durch Hackmann, ein Neudruck der Lübecker Inkunabel von 1498. Enthält außerdem den ersten Druck des niederdeutschen Gedichtes „De Koker“, das größtenteils aus alten Sprüchen u. Sprichwörtern besteht (vgl. ADB X, 298). – Etwas gebräunt, stellenw. stockfleckig, Titel angestaubt, Front. mit repariertem Eckabriss mit Hinterlegung. Text des Koker mit einigen Bleistiftanmerkungen.

1148 Der Riebenzahl im Riesengebirge. Ein abentheu-erliches Märchen der Vorzeit. Prag, J. Stiaßny, 1796. (17:10,5 cm). Mit gest. Titel mit Titelvign. u. gest. Front. von J. Berka. S. 3-251. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch. u. farb. Modelpapiervorsätzen, oberes Kapital restauriert. – Dazu: C. F. v. Rumohr. Kynalopekomachia. Der Hunde Fuchsenstreit. Lübeck, Rohde, 1835. (20,5:13 cm). Mit 6 Or.-Radierungen von Otto Speckter. 2 Bll., 150 S., 1 w. Bl. Neuerer Pp. mit aufgezogenem OU. mit Deckeltitel bzw. Druckvermerk, gering berieben. 500,–

I. VD 18 10708871; nicht bei Holzmann-B. – Anonym erschienene Erzählung nach der alten Sage von Rübezahl. Fehlt der Druckti-tel: „Riebenzahl im Riesengebirge oder der bezauberte und wieder befreyte Prinz: Ein abentheuerliches Mährchen der Vorzeit. Aus dem böhmischen frey übersetzt“. – Gebräunt u. stockfleckig. – II. Rümann 2494, Seebaß 1665. – Erste Ausgabe. Schön illustrierte Fabel. Die Radierungen in der Platte signiert. Stellenweise gering stock- oder braunfleckig. – Zus. 2 Bde.

1149 Rousseau, J. B. Collection complette des oeuvres. 12 Bde. Londres (= Brüssel, De Boubers), 1774-83. 4to (30:23 cm). Mit 1 gest. Porträt u. 39 Kupfertafeln v. N. de Launay. A. J. Duclos u. a. nach Moreau le jeune u. Le Barbier, 13 gefalt. gest. Musikbeilagen. Hldr. d.19. Jh. mit Rückenvergoldung u. Rückenschild, Rücken teilw. berieben u. Gelenke teilw. eingerissen. Deckelbezüge u. Vorsätze erneuert. 350,–

Cohen/R. 908f.: „Belle édition remarquablement illustrée, par Mo-reau le jeune surtout“; Dufour 385; Mahérault, Moreau 245. – Teilw. gebräunt u. etwas fleckig, stellenweise wasserrandig, Bd. 12 mit Moderspuren zu Beginn. In Bd. 2 fehlen Reihen- u. Haupttitel sowie S. 1-4 (in Faksimile ergänzt), Bd. 9 fehlt der Titel, Bd. 12 der Rei-hentitel. 1 Tafel aus Bd. 3 in Bd. 4 verbunden. oRR/Waf.

1150 (Scheffner, J. G.). Gedichte im Geschmack des Gré-court. Frankfurt u. Leipzig, Dodsley u. Comp. (= Kö-nigsberg, Kanter), 1773. (16:11 cm). 8 Bll., 216 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch., Deckel gering angestaubt. 600,–

Goedeke IV, 113, 5; Hayn-G. II, 523. – Zweite Ausgabe des be-rühmten Eroticons. 1798 erschienen die Gedichte im Band „Ge-dichte nach dem Leben“ unter dem neuen Titel „Natürlichkeiten der sinnlichen und empfindsamen Liebe“. – Nur anfangs etwas fleckig. Titel mit altem Namenszug J. A. Günther. – Dazu: 1. Ders. Erotische Gedichte. Berlin, C. L. Stahlbaum, 1780. (17:11 cm). Mit gest. Titelvign. u. gest. Schlussvign. 191 S. Marmor. etwas späterer Pp. mit goldgepr. Rtitel auf farb. Rsch., Rücken verblasst. – Hayn-G. II, 527. – Erste Ausgabe. – Durchgängig gebräunt. – 2. (L. A. Hoffmann). Die Kunst, Weiber zu verführen. Wien, I. Alberti, 1792. (17:10 cm). 172 S., 2 w. Bll. Hldr. d. Zt. mit reicher Rückenvergol-dung u. Rtitel auf farb. Rschild., Kanten berieben u. bestoßen, Deckel fleckig. – VD 18 15341526; Holzmann-B. VII; 6082 (unter Pseud. Berger); Hayn-G. VIII, 466. – Erste Ausgabe. – Titel u. stel-lenw. Text fleckig. – 3. Bagatellen romantischen Inhalts. Wien, C. Schaumburg, 1797. (17:10 cm). Mit gest. Front. u. gest. Titelvign. 2 Bll., 328 S. Hlwd. d. Zt. mit Rtitel, etwas berieben, fleckig. – Hayn-G. I, 164. – Erste Ausgabe. Meist pikante Novellen. – Titel, Front. u. erstes Bl. mit ergänzten Randausrissen. Teilw. etwas stockfleckig. Front. verso mit kl. Stempel. Exlibris. – Zus. 4 Bde.

1151 Schiller, F. Sämmtliche Werke. (Hrsg. von C. G. Körner). 12 Bde. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1812-15. (19:12 cm). Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. u. 2 farb. Rsch., leicht berieben. 500,–

Nr. 1153

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Schlegel, A. W.)

250

Rvg. u. Rtitel, marmor. Deckel, Farbschnitt, etwas be-rieben, Deckel etwas beschabt. – Dazu: Ders. Indische Bibliothek. Eine Zeitschrift. Bd. 1-2 (v. 3, H. 1) in 2 Bdn. Bonn, E. Weber, 1823-27. 2 Bde. (20,5: 13 cm). XVI S., 1 B., 467 S.; 3 Bll., 473 S., 4 Bll. Hefttitel. Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch., etwas berieben u. bestoßen. 500,–I: Goed. VI, 14, 60; Borst 1567. – Erste Ausgabe. – Etwas gebräunt u. stockfleckig; Stempel auf Vorsatz. – II: Goed. VI, 14, 52. – Erste

gest. Titel u. 4 gest. Zwischentiteln von Bolt nach Tiek. Illustr. Or.-Pp. mit kolorierter Aquatintaradierung über beide Deckel u. Rücken (gering fleckig) in Pp.- Schuber. 500,–Goed. VI, 12, 25. – Erste Ausgabe. Enthält neben Gedichten von Dante, Boccacio, Petrarca, etc. auch eigene Gedichte von Schle-gel. – Anfangs mit schwachem Wasserrand oben, sonst sehr fri-sches Exemplar in schön koloriertem Originaleinband.

– Abbildung oben –

– Mit eigenhändigem Widmungsgedicht –

1155 – Ion, ein Schauspiel. Hamburg, Perthes, 1803. Mit gest. Titel mit Vign. von Bolt nach Tiek. 1 Bl., 161 S. Roter Maroquinband d. Zt. mit Rückenvergoldung, farb. Rsch., goldgepr. Rückentitel, goldgepr. Deckel-bordüren u. Eckfleurons sowie Steh- u. Innenkanten-vergoldung u. Goldschnitt, marmorierte Vorsätze, kaum berieben. 1.500,–Goed. VI, 12, 19; Antiquariat Eggert (Stuttgart), Katalog 61/62 (1966/67), Sammlung Hans Fürstenberg, Nr. 703 (dieses Exem-plar). – Erste Ausgabe. Mit eigenhändigem, 24zeiligem Wid-mungsgedicht August Wilhelm Schlegels an die Schauspiele-rin Friederike Unzelmann (1760-1815): „Jon dem ersten gebührt die Huldigung Jon des zweyten, Sieh, er weihet sich Dir gern mit ergebenem Sinn…“. Das wenig erfolgreiche Stück wurde bereits 1802 von Goethe in Weimar inszeniert. „Die Zeilen in dem Wid-mungsgedicht: ‚Du hast Hauch ihm geliehen, und den Ton, der die Herzen dahinreißt, Auch den beseelenden Blick, auch die belebte Gestalt…‘ lassen darauf schließen, daß Friederike Unzelmann ‚täu-schend in Jünglings-Tracht‘ in einer Aufführung den Ion gespielt hat“ (Slg. Fürstenberg). Die gefeierte Schauspielerin Unzelmann war ein Mittelpunkt der Berliner Gesellschaft, stand in Verbindung mit Goethe, im Briefverkehr mit Schiller und wurde in Berlin zum Hof zugezogen. „Durch ihren weiten Freundeskreis, zu dem be-sonders die Schlegels, Rahel Levin und viele Romantiker gehörten, hatte sie einen Blick für das Weite und Umfassende erhalten“ (NDB II, 193). Sie lebte 1803 in Berlin und ließ sich in jenem Jahr von ih-rem Mann, dem Komiker Unzelmann scheiden. Im selben Jahr war auch die Auflösung der Ehe Schlegels mit Caroline vollzogen. – Et-was stockfleckig. Aus der Bibliothek Hans Fürstenberg mit dessen Exlibris („Jean Fürstenberg“) auf dem Innendeckel. Vorzügliches Exemplar.

– Abbildungen rechts und Tafel 22 –

1156 – Kritische Schriften. 2 Bde. Berlin, Reimer, 1828. (21:13,5 cm). XXII, 436 S.; 2 Bll., 420 S. Hldr. d. Zt. mit

Nr. 1154

Nr. 1155

Literatur und Philosophie des 17. bis 19. Jahrhunderts 251

Pp. d. Zt. mit etwas Rvg, Rtitel auf farb. Rsch. – Goed. VIII, 700 (Nachtrag zu Bd. VI, 220, 5); Hayn-G. VII, 177. – Gleichzeitig in Stuttgart bei Hausmann erschienen. – Schwach gebräut. – 2. A. v. Kotzebue. Der Hyperboreeische Esel oder Die heutige Bildung. Leipzig, P. G. Kummer, 1799. (16,5:10,5 cm). Mit gest. Titelvignette. 58 S., 1 Bl. Pp. d. Zt., etwas fleckig. – Goedeke V, 279, 58. – Erste Ausgabe der bissigen Satire auf die Romantiker, speziell auf Fried-rich Schlegel. „Der Witz dieser Diatribe gegen die Brüder Schlegel liegt darin, daß die Hauptfigur… nur Sätze spricht, die wörtlich aus den Athenäums-Fragmenten (1798 bis 1800) und dem Roman Lu-cinde (1799) von Friedrich von Schlegel entnommen sind“ (KNLL IX, 703). – Stellenw. braunfleckig. Titel mit altem Namenszug J. A. Günther. – Zus. 3 Bde.

1159 (Sterne, L.). Tristram Schandis Leben und Meinungen. 9 Tle. in 4 Bdn. Hamburg, Bohn, 1774. (16,5:10 cm). Mit 2 gest. Front. von Crusius nach Hogarth u. je 2 S. mit Schwarzdruck u. farb. Kattundruck. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. farb. Rückenschildern. 500,–Goed. IV/1, 586, 12. – Erste Ausgabe in der Übersetzung von J. J. Bode, die erste vollständige deutsche Ausgabe. Mit den 16 Bll. Subscribenten-Verzeichnis am Ende. – Stellenweise etwas ge-bräunt, vordere Innendeckel mit teilw. alten Besitzvermerken.

– Abbildung links –

1160 Storm, T. Der Schimmelreiter. Berlin, Gebr. Paetel, 1888. (18:13 cm). VIII, 222 S., 1 Bl. (Errata), 2 Bll. (Anz.). Or.-Lwd. mit Rvg. und Deckelillustr. in Gold, Grau u. Schwarz. 800,–Teitge 1017; Borst 3779. – Erste Buchausgabe. – Gleichmäßig leicht gebräunt. Ohne die 2 Bll. Anzeigen.

– Abbildung oben –

1161 Swedenborg, E. Delitiae sapientiae de amore conjugi-ali; post quas sequuntur voluptates insaniae de amore scortatorio. Amsterdam 1768. 4to (26,5:21,5 cm). 328 S. Marmor. Umschl. d. Zt., fleckig u. berieben, Rücken fehlt. 200,–Graesse VI/1, 533; Gay-L. I, 843 Anm. – Erste Ausgabe, selten. Swedenborgs Werk über die eheliche Liebe, das teilweise als obs-zön empfunden wurde und dem Autor in Schweden einen Prozess wegen Häresie eintrug. – Stellenw. leicht gebräunt oder stockfle-ckig, etwas eselsohrig, Titel mit kl. Löchlein. Unbeschnittenes Ex-emplar.

Ausgabe. Die erste indologische Zeitschrift Deutschlands. „Her-ausragende Dokumente seines enzyklopädischen komparatisti-schen Interesses bilden u.a. die von ihm herausgegebene ‚Indische Bibliothek‘ (3 Bde.), denen eingeleitete und kommentierte Über-tragungen von Hauptwerken der indischen Literatur folgten“ (NDB XXIII, 39). Bd. 2 mit 4 Hefttiteln, Bd. 1 ohne die Hefttitel. Von Bd. 3 erschien 1830 nur Heft 1. – Stellenw. gering stockfleckig, Vorsätze leimschattig. – Zus. 4 Bde.

1157 Schlegel, A. W. u. F. Schlegel. – Athenaeum. Eine Zeitschrift. 3 Jgge. mit je 2 Stücken (alles Ersch.) in 3 Bdn. Berlin, Vieweg, 1798, u. Frölich 1799-1800. Gr.-8vo (21:13 cm). Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rtitel auf farb. Rsch., mit Farbschnitt u. marmorierten Deckelbezügen, etwas berieben, Deckel gering fleckig, oberes Kapital von Bd. 2 restauriert. – Dazu: A. W. v. Schlegel. Berich-tigung einiger Mißdeutungen. Berlin, G. Reimer, 1828. (18,5:11 cm). 114 S. Or.-Broschur, gebräunt. 1.500,–I: Goed. VI, 10, 9 u. 21, 19; Kirchner 4619; Diesch 1275; Houben, Zeitschr. I, 1ff. – Die erste und bedeutendste Zeitschrift der Frühro-mantik, mit zahlreichen Erstdrucken, darunter Novalis’ Fragmente „Blüthenstaub“ und „Hymnen an die Nacht“, sowie zahlr. Beiträgen der Brüder Schlegel, der Dorothea u. Caroline Schlegel, Schleier-macher u.a. – Kollation: IV S., 1 Bl. (Inhalt), 177 S., 178 S., 1; 2 Bll., 180 S., 2 Bll., S. 181-340; 2 Bll., 164 S., 3 Bll., S. 165-352 (S. 256/57 dplt. pag.). – Ränder etwas gebräunt, teilweise stockfleckig. Namenszug von alter Hand auf Vorsatz. – II: Goed. VI, 14, 59. – Ers-te Ausgabe. – Etwas stockfleckig. Unaufgeschnitten

1158 Schlegel, F. – Brummeisen, D. Die Comödia von der schönen Jo, wie solche von dem heidnischen Gotte Ju-piter geliebt, in eine Kuh verwandelt, und vom Merkurio wunderbarlich errettet worden. Prag 1804. (16:10 cm). 109 S. Marmor. Pp. d. Zt. mit Rtitel auf farb. Rsch., Rü-ckenbezug teilw. abgeplatzt. 600,–Goed. VI, 484, 102; Hayn-G. I, 482. – Erste Ausgabe. „Jokose Anspielungen (z. B. auf Schlegel’s Lucinde) enthaltender dramat. Scherz, zugleich aber derbe Satyre auf Alle, ‚die zu den Künsten der Cagliostro und Mesmer ihre Zuflucht nehmen‘, in Wirklich-keit aber auf die Romantiker, veranlaßt durch A. W. v. Schlegel’s ‚Jon‘“(Hayn-G.). – Vereinzelt minimal fleckig. Titel mit altem Na-menszug J. A. Günther (wohl der Hamburger Senator Johann Ar-nold Günther, 1755-1805). – Dazu: 1. F. Schleiermacher. Vertraute Briefe über die Lucinde. Mit einer Vorrede von K. Gutzkow. Ham-burg, Hoffmann & Campe, 1835. S. (III)-XXXVIII, 140 S. Marmor.

Nr. 1159

Nr. 1160

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus252

Vgl. Teistler 1835.2 u. Klotz 3793/1 (beide 3. Aufl. von 1871). – Ausgesprochen schön koloriertes ABC-Buch mit moralisch an-gelegten Texten. Zuerst erschienen 1859 bei Chelius in Stuttgart. Die Schreibschrift-Buchstaben sind in großen Holzschnitt-Abb. in Schiefertafel-Manier eingedruckt. – Gering gebräunt, sonst unge-wöhnlich gut erhaltenes, sauberes Exemplar.

– Abbildung links –

1165 – Neues Bilder-ABC-Buch (Einbandtitel: Bilder-ABC). Berlin, A. Riese, um 1860. (18,5:12 cm). Mit kol. Titel-Holzschn. u. zahlr. kol. Holzschn. sowie 5 Silhouetten-Bildern (von Carl Reinhardt?) im Text. 20 nn. S. Or.-Pp. mit farb. Deckelillustr., etwas berieben, fleckig, Rückde-ckel mit Knickspur. 350,–Sehr seltene Berliner ABC-Fibel im Original-Verlagseinband. Nach KVK kein Exemplar in dt. Bibliotheken verzeichnet. Einige Holz-schnitte mit Bildsignaturen: „L.F. Comptoir“, „David“, „F. Wolf“, „Gl.“, u.a. – Stellenw. gebräunt u. fingerfl., letztes Bl. mit winzigem Eckausriss.

1166 – Neueste Bilder-Fibel für den ersten Anschauungs-Unterricht. 2. Aufl. Stuttgart, G. Weise, 1875. Kl.-8vo. (17:11 cm). Mit zahlr. Holzstich-Abb. 32 S. Illustr. Or.-Brosch., stockfl. u. angestaubt. 250,–Vgl. Teistler 2066. – Reich illustrierte Stuttgarter Bilder-Fibel (zuerst ersch. 1873). Neben dem Erlernen des Alphabets mit Erklärungen in Versform werden auch erste Rechenübungen durch das Zählen und Addieren der Darstellungen geübt. – Gering gebräunt.

1167 – Unverwüstliche Bilder-Fibel für artige Kinder (De-ckeltitel: Bilder-Fibel). Berlin, Riese, (um 1860). (22,8.16 cm). Mit kol. lith. Titel u. 14 kol. lith. nn. Tafels. mit ca. 65 Abb. Farb. Illustr. Or.-Pp., berieben, Rücken u. Kanten fachmännisch restauriert. 600,–Hauswedell 205. – Erste Ausgabe. Ganz lithographiertes Berliner ABC-Buch mit schönen Illustrationen u. zwei- bis vierzeiligen Ver-sen auf ‚unzerreißbarem‘ Papier. – Stärker fleckig, zweites Bl. mit ergänztem Eckausriss mit geringem Buchstabenverlust.

– Unveröffentlichte Vorzeichnungen? – 1168 (Anonym). 13 aquarellierte Original-Zeichnungen ei-

nes anonymen Künstlers, wohl als Vorlagen für ein Kin-

1162 Voltaire, F. M. Arouet de. Oeuvres complètes. 70 Bde. (Kehl), Imprimerie de la société Littéraire-Typogra-phique, 1785-1789. (23:15 cm). Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckelfileten, Goldschnitt, Rvg. u. 2 Rsch., sämtliche Rücken erneuert, 13 der Bde. Rücken defekt u. mit Kratzspuren. 800,–Bengesco 2142 (hier S. 124-137) ; BN, Cat. Voltaire 173. – Zwei-ter Druck der sogenannten Kehler Ausgabe. Die Ausgabe erschien auch in 12mo mit 92 Bänden. – Etwas gebräunt, vereinzelt fleckig; Vorsatz mit gest. Wappenexlibris von Maunsell Bradhust Field, Henry William Poor u. einem weiteren aus einer Adelsbibliothek so-wie mod. Exlibris von Hugh Foster. Nicht koll. oRR/Waf.

1163 (Wackenroder, W. H. u. L. Tieck). Herzensergießun-gen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, Unger, 1797. Kl.-8vo. Mit gest. Front. in Sepia von Bollinger. 275 S. (inkl. Front.). Marmor. Pp. d. Zt. mit Rvg. u. Rti-tel auf farb. Rsch., gering berieben, Kapitale bestoßen, Bezug an den Gelenken stellenw. abgeplatzt. 500,–Goed. VI, 36, 36; Borst 797. – Erste Ausgabe, zweiter Druck (mit Druckerangabe „Bei Johann Friedrich Unger“ und dem Frontispiz, das beim ersten Druck noch nicht vorlag). „Kann als erstes und im eigentlichen Sinne initiatorisches Dokument der deutschen Frühro-mantik bezeichnet werden“ (KNLL XVII, 321). – Gebräunt, hs. Num-mer auf Titel, kl. Eignerstempel auf Vorsatz.

KINDERBÜCHER 1164 ABC. – Kühn, F. Abc-Buch für artige, fleißige Kinder.

Mit Schreib- und Leseübungen, Gedichten, Geschichte, Gebeten, Zahlen und dem Einmaleins. 4. Aufl. Leipzig, E. Berndt, (ca. 1875). (21:13,5 cm). Mit kol. lith. Front. u. 7 kol. lith. Tafeln sowie zahlr. kol. Holzstich-Abb. 32 S. Or.-Hlwd. mit farb. Illustr. über beide Deckel, Rückdeckel mit Tintenfleck. 750,–

Nr. 1164

Nr. 1168

Kinderbücher 253

‚Titelbild‘. Die sehr lebendig und qualitätvoll gezeichneten Szenen zeigen eine Schlittenpartie, Kostümierung, Seifenblasen, Tanz, Kranzflechten, Zinnsoldatenspiel, Kaufmannsspiel, Schaukelpferd-Reiten, u.a.m. Der Bildaufbau ist vielgestaltig nach Art eines Quod-libets: jeweils mittig eine Kinderszene, im Hintergrund oben ge-rahmte Ansichten berühmter Baudenkmäler (Trajanssäule, Sphinx, Engelsburg, Brandenburger Tor, Pyramiden, Blaue Moschee, etc.), setlich daneben Kleintiere (Insekten u. Amphibien), seitlich darunter Zeichenblätter mit kostümierten Figuren u. Tieren, unten Gegen-stände aus Haus und Garten sowie Früchte und Pflanzen. – Stel-lenw. gering fleckig oder angestaubt.

– Abbildung Seite 252 oben –

1169 Breitschwert, W. v. Das wunderbare Bilderbuch. Ein Festgeschenk voll komischer Sachen, zum Staunen und Lachen für heitere Kinder. 3. Aufl. Stuttgart, Hoff-mann, (um 1870). 4to (28,3:22,3 cm). Mit 12 farb. lith. Taf. mit klappbaren Teilen. 1 Bl. Titel. Späterer Hlwd. mit aufgezogener farb. vorderer Or.-Deckelillustration, gering berieben. 900,–Vgl. Wegehaupt II, 420, Seebaß II, 246 u. Ries 448, 13 (versch. Aufl.). – Reizendes Verwandlungsbilderbuch. DieTafeln mit je einem aufklappbaren Teil, das die Bildererzählung zu einem teils verblüf-fenden Schluss ergänzt. Die Klappen „verbargen eine Bildvariante, die durch Hochklappen in Erscheining tritt, wobei die Rückseite der weggeschlagenen Klappe ihrerseits das nun offenliegende Bildfeld motivlich ergänzen kann. Ein erfolgreicher Titel dieser Art war ‚Das wunderbare Bilderbuch‘ von Wilhelm von Breitschwert“ (Ries, S. 55). Die Verwandlungen ereignen sich auf dem Fischmarkt, beim Geburtstag, beim Luftschiffer, in der Menagerie, auf dem Pulver-fass, bei der Schlittenfahrt, an Weihnachten u.a. – Gebräunt, fin-ger- oder stockfleckig, erste Tafel gering beschabt, Klappe etwas knitterfaltig. Insgesamt wohlerhalten.

– Abbildung links –

1170 Busch, W. – Konvolut von 11 Werken, meist von Wil-helm Busch in späten Ausgaben. München, meist Braun & Schneider, um 1900-1920. Mit zahlr. tls. farb. Abb. Illustr. Or.-Hlwd. u. Lwd. mit aufgez. Or.-De-ckelillustration, tls. berieben u. bestoßen, etwas an- gestaubt. 300,–Enthält: 1. Sechs Geschichten für Neffen und Nichten. Neue Ausg. von ‚Stippstörchen für Aeuglein und Oehrchen‘. München, um 1900. – 2. Hans Huckebein. 333.-337. Tsd. – 3. Busch Bilderbogen (Bd. **). Mit kol. Abb. auf 12 Münchener Bilderbogen. – 4. Busch Bil-derbogen (Bd. ****). Mit kol. Abb. auf 12 Münchener Bilderbogen. – 5. Münchener Bilderbogen. Bd. 1 & 50 u. 2 weitere Sammelbände

derbuch. Ohne Signatur u. Datierung (um 1850). (Ca. 18,5-19:15,5 cm). 13 Kartons mit kl. seitl. Fälzen auf alte w. Bll. montiert. Alter Pp., gering fleckig. 1.200,–Überaus reizende Originalzeichnungen eines von uns nicht zu iden-tifizierenden Künstlers für ein wohl nicht veröffentlichtes Kinder-buch. Das erste Blatt trägt in einem Rahmen die hs. Bezeichnung

Nr. 1169

Nr. 1172

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Busch, W.)

254

1173 Kruspe, H. Schiefertafel-Lust. In Bildern & Reimen. Erfurt, F. Bartholomäus, (1852). (21,5:15,5 cm). Mit 23 ganzs. schwarzgrundig lith. Abb. u. 24 nn. (2 schwarzgrundig) lith. S. Text. Or.-Hlwd. mit kol. De-ckelillustr., Titel in Golddruck, Ecken etwas bestoßen, Rückdeckel fleckig. 750,–Klotz 3767/3; Wegehaupt 1888 (mit Abb.). – Erste Ausgabe eines der berühmtesten deutschen Bilderbücher des 19. Jahrhunderts. – Gering stock- oder fingerfleckig, letztes Bl. mit kl. restaurierten Randausriss. Schönes Exemplar im seltenen Originaleinband.

– Abbildung links –

1174 Mushik, medwed i lissa (russ.: Der Bauer, der Bär und der Fuchs). Mit Illustrationen von A. K. Shaba. Moskau, Knebel, ca. 1910. 4 Bll. Illustr. OU., gebraucht, Rücken restauriert. 200,–In sich verbunden. Gebräunt u. leicht fleckig, im Bundsteg verstärkt u. neu geheftet, kleine Randläsuren, Rückdeckel mit Stempel eines Antiquariats.

1175 Schauplatz der Natur und der Künste, in vier Spra-chen. (Hrsg. von J. P. Voit u.a.). 10 Jgge. in 5 Bdn. (alles Erschienene). Wien, Kurzböck, 1774-1783. 4to (27:20,5 cm). Mit 10 gest. Front., 475 (statt 480) Kupfertafeln u. 17 Textkupfern. Ldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. je 2 Rsch., berieben, Deckel mit Schabstellen. 2.000,–HKJL III, Nr. 786 u. Sp. 997 ff. (ausführl., mit Abb.); Hayn-G. V, 93; nicht bei Kirchner. – Schön illustriertes Periodicum für Kinder und Jugendliche. „Enzyklopädisches Bilderbuch mit praktischer Aus-richtung… behandelt alle Wissensgebiete, schwerpunktmäßig die Handwerke und Berufe“ (HKJL). Die teilw. sehr instruktiven Kupfer mit vielen Berufsdarstellungen (Apotheker, Arzt, Auktionator, Buch-händler, Buch- u. Kupferdrucker, Kupferschmied, Metzger, Schlos-ser, Schreiner, Steinsetzer etc.), dazu Abbildungen aus Technik (u.a. Mühlen, Luftpumpe, Sonnenuhr), Astronomie, Botanik, Zoo-logie u.v m. – Gebräunt, teilw. auch stockfleckig. Fehlen 5 Tafeln.

– Abbildung unten –

1176 Winter, A. (d. i. A. v. Groß). Memoiren eines bleier-nen Soldaten für Knaben von 8 bis 10 Jahren. Leipzig, Baumgärtner, 1840. (17:121,5 cm). Mit kol. gest. Front. u. 5 kol. Kupfertafeln. 109 S. Or.-Pp., berieben, besto-ßen u. fleckig, Rücken mit reparierten Fehlstellen, De-ckel geknickt. 200,–Klotz 8347/23; vgl. Brunken-H.-P. 976 (2. Aufl.). – Erste Ausgabe. Seltenes Kinderbuch der Freifrau Amalie von Groß (1802-1879). „Der Bleisoldat, der während der Befreiungskriege gegossen wur-de, berichtet – unter Einflechtung realistischer Erzählungen vom Kriege – von seinem wechselvollen Leben in den Händen verschie-denster Besitzer“ (Brunken). – Stockfleckig, letzte Bll. mit kl. Was-serrand.

in 4 Bdn. Versch. Aufl. Mit kol. Abb. auf doppelblattgr. Taf. – Mit zahlr. geklebten Einrissen, tls. mit Ausrissen. – 6. Münchener Bil-derbogen. Sammelband 1 u. 3 in 2 Bdn. Versch. Aufl. – Texte u. Abb. von L. Meggendorfer, E. Reinicke u. a. – 7. 25 fidele Münche-ner Bilderbogen. – Dazu: 1. Moralische Fabeln, Erzählungen und Gedichte für gebildete Knaben und Mädchen.Stuttgart, 1805. (14:9 cm). Mit kol. gest. Front. u. zahlr. kol. gest. Vignetten. Pp. mit auf-gez. Or.-Umschl. – 2. L. Ganghofer. Das Eahreschüssele. München 1940. Or.-Hldr. mit Rvg. u. Deckelbezügen aus farb. Strohmosaik in Pp.-Schuber. – Erster Sonderdruck d. Stockpresse. – Tls. ge-bräunt, fleckig u. mit Randläsuren. – Zus. 13 Bände.

1171 Holting, G. (d. i. K. G. Winckelmann). Die Soldaten. Ein Bilderbuch mit Text. Berlin, Winckelmann & Söh-ne, (ca. 1853). (16,5:10,5 cm). Mit kol. lith. Titelvign. u. 10 kol. lith. Tafeln mit lith. Text. Illustr. Or.-Brosch., lädiert. 150,–Klotz 22879/34. – Tls. fleckig, 1 Taf. mit Randeinriss, 1 Taf. mit Kritzelei. – Dazu: (H. G. L. Reichenbach. Deutschlands Flora mit höchst naturgetreuen, charakteristischen Abbildungen. Bd. 3 . Leipzig ca. 1839. Mit 49 (statt?) teilkol. Kupfertaf. 56 (statt?) S. Hldr. d. Zt., stärker berieben u. bestoßen. – Fragment der Abtei-lung Mohngewächse u. Veilchengewächse, ohne Titelblatt. – Zus. 2 Bde.

1172 (Kinderbilder. Zwölf Blätter zur Unterhaltung und mündlichen Belehrung. 2. Heft [von 2:] für Knaben). Augsburg, Herzberg, um 1823. Qu.-fol. (24:34 cm). 12 altkol. num. Kupfertafeln. Lose Bll. in Umschl. 1.000,–Vgl. Hauswedell Aktion 200, Nr. 696 u. Reiss & Auvermann Auktion 48, Nr. 5809, sonst für uns bibliographisch nicht nachweisbar. – In zwei Heften für Mädchen und Jungen erschienenes Bilderbuch. Vorliegende Blätter mit reizenden Darstellungen von Kinderstube, Spielzimmer, Schule, Spaziergang, Mittagessen, Spielplatz, mili-tärischem Spiel, Reitpferd, Ackersmann, Schmiede, Jahrmarkt u. Obstgarten. Die Tafeln tls. mit gest. Bezeichnungen: „H. Fried inv. & fe.“ u. „F. Voltz inv. et excud. J. Nordlinga 1823“. – Stellenw. et-was stockfleckig, vereinzelt finger- oder braunfl. im weißen Rand, Ränder tls. gering angestaubt.

– Abbildung Seite 253 oben –

Nr. 1173

Nr. 1175

XVII. RECHT – WIRTSCHAFT – GESCHICHTE

Sammelband mit 4 weiteren Kleinschriften. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. rotem Rsch.; Ecken gering bestoßen, Bezug am unteren Kapital abgestoßen. 800,–

INED 25; Cioranescu, 18e siècle, 7472 (kennen beide nur die „Ob-servations“). – Erste Ausgaben von zwei sehr seltenen Schriften d’Albons. „Critique du plan de Richard Des-Glanières, ouvrage plus humanitaire qu’économique; exposé d’un autre projet de répartition des impôts, pous soulager le pauvre peuple“ (INED zu den „Observations“). Die „Lettres“ behandeln die durch Turgots Reformen bedingten Aufstände. – Vor- und nachgebunden: 1. (J. B.) Vitrac. Éloge de Marc-Antoine Muret. Limoges, Barbou, 1774. 44 S. – 2. Journal anglais, contenant les découvertes dans les sci-ences, les arts libéraux & méchaniques (etc.). Tome premier. Paris, Ruault, 1775. 64 S. – Mit einem Bericht über Cooks zweite Süd-seereise (S. 36-37) sowie einem Kapitel über die Boston Tea Party (S. 41-59). – 3. (J. M. B. Clement). Première lettre à Monsieur de Voltaire. Den Haag, Neaulme, 1773. 1 Bl., 68 S. – 4. (L. V. de Goetz-mann). Lettre d’un jurisconsulte françois à un publiciste allemand, sur une question de droit public. „Londres“ (d.i. Paris) 1771. 115 S. – Vereinzelt etwas gebräunt.

** Fine Sammelband, containing two rare tracts by d’Albon in first editions and the first issue of the ‚Journal anglais‘, with a report on Cook’s second voyage and news of the Boston Tea Party. – Some browning in places. Contemporary calf, spine gilt, gilt lettered red morocco title piece, light wear to corners, tail of spine chipped.

1179 Allais, M. Sechs Schriften in Separatdrucken. Verschie-dene Druckorte, 1945-1989. 8vo u. 4to. OU. (4) bzw. geheftet (2). 300,–

1177 (Abeille, L. P. & J. G. Montaudouin). Corps d’observations de la Société d’agriculture, de commer-ce & des arts, établie par les états de Bretagne. Années 1757-1760. 2 Bde. Rennes, Vatar, 1760-1772 (recte 1762). (19,5:13 cm). Mit 1 gest. Front., 5 gest. Vign. u. 4 Kupfertaf. XXXVIII, 38, 284 S., 4 Bll.; VIII, 392 S., 4 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch. sowie goldgeprägtem Wappensupralibros der Bretagne auf allen Deckeln; bei Bd. 1 Ecken etwas bestoßen, Vordergelenk leicht einge-rissen u. kl. Ausbrüche an den Kapitalen. 500,–Einaudi 48-49; Higgs 2179 & 2673; INED 1 & 3243-44. – Erste Aus-gabe. Bericht der landwirtschaftlichen Kommission der Bretagne für die Jahre 1757-60 (alles Erschienene). Im originalen Wappen-einband, vgl. Olivier 1576, 3 (dieses Werk). Die Tafeln zeigen Bie-nenzucht und landwirtschaftliche Geräte. – Vereinzelt gering fle-ckig. Wappenexlibris „Bibliothèque de Clays-Palys“.

** 2 vols. First edition. With engr. frontispiece and 4 engr. plates. Offical report of the Breton Agricultural Society. – Occasional slight spotting. Bound in original calf, spine gilt, Breton coat-of-arms gilt to all covers, vol. 1 with some wear to extremities. With armorial bookplate.

– Abbildung rechts –

1178 (Albon, C. C. F. d’). Lettres sur les émeutes populaires. „Leipzic, Chez les Frères Thomas“ (d.i. Paris?), 1775. (20:12,5 cm). 19 S. – Angebunden: (Ders.). Observa-tions d’un citoyen sur le nouveau plan d’imposition. Amsterdam (d.i. Paris?) 1774. 2 Bll., 44 S. – In einem

Nr. 1187

Nr. 1177

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Albon, C. C. F. d’.)

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Braun, 1710. 4to (33,5:23 cm). Mit gest. Titelvignette, 1 gest. Porträt, 55 Textholzschnitten auf 2 Bll. sowie Holz-schnitt-Vignetten und -Initialen. 19 Bll., 800 S., 6 Bll., 203 S., 8, 22 Bll. Pp. d. Zt., Ecken und Kanten etwas berieben, fehlt der Rücken. 200,–Graesse I, 260; Ebert 1433; vgl. Wegele 271ff. – Berühmte Chronik Bayerns, 1554 erstmals gedruckt. Die Holzschnitte zeigen, wie mit-tels Handzeichen und Gestik Zahlen dargestellt werden können. – Gebräunt, stellenweise stark, hier und da etwas fleckig, auf dem Titel stärker, Titel mit Besitzvermerk.

1185 Banken. – De la Banque de France; sa différence avec celle d’Amsterdam et celle de Londres. Paris, Moller, an VIII (= 1799/1800). (19:12 cm). 28 S. Ohne Einband. – Dazu: (C. N.) Ducloz Dufresnoy. Projet proposé pour la caisse d’escompte. Paris, Clousier, 1789. (19:12 cm). 1 Bl., 34 S. Ohne Einband. 150,–I. Sehr selten, nicht in den großen Wirtschaftssammlungen, über KVK zur Zeit nur in der Bibliothek von Bologna nachweisbar. – II. Kress B.1580. – Etwas wasserrandig, Titel mit kl. Fehlstelle.

1186 Bayern. – Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen. Der Fürstenthumben Obern und Ni-dern Bayern. München, N. Heinrich, 1616. Fol. (35:23,5 cm). Mit Kupfertitel, 8 wiederh. blattgr. Wappen-holzschnitten u. 13 tlw. ganzs. Textholzschnitten. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 Schließhaften (ohne Gegenstücke), fleckig, berieben und mit kl. Wurmlöchern. 1.000,–VD 17 12:730090R; Stobbe II, 366; Pfister 78-79. – Eine von drei Druckvarianten der ersten Ausgabe des Codex Maximilianus (hier mit kaiserlichem Privileg auf dem Kupfertitel). Großes, auf Veran-lassung Maximilians I. hauptsächlich von den Hofkanzlern J. Gail-kircher und S. Wangnereck und dem Stadtschreiber G. Locher redigiertes und anderthalb Jahrhunderte gültiges Gesetzeswerk. Enthält Prozess, Gandt-Prozess, Gerichtsordnung, Landrecht, Landesfreiheit, Landes- u. Polizeiordnung, Forst-, Jagd- u. Ma-lefizprozessordnung; teilw. eng an die 1518-33 beschlossenen Rechtsordnungen angelehnt. Die Textholzschnitte zeigen Eichma-ße für zehn Fischarten sowie Abstammungsdiagramme. – Kolla-tion: Kupfertitel, 10 Bll. (letztes weiß), 62 S., 4 Bll. (erstes weiß), S. 63-94, 8 Bll., S. 95-200, 18 Bll., S. 201-406, 6 Bll., S. 407-443, 22 Bll., S. 444-728, 4 Bll., S. 729-774, 2 Bll., S. 775-793, 4 Bll., S. 794-827, 5 Bll. (Register), 1 Bl. Errata; ohne das nach VD 17 in den 3 Druckvarianten anzutreffende Gesamtregister (136 recte 140 S.), das allerdings die wenigsten Exemplare aufweisen. – Teils fleckig und mit kl. Wasserrand, 3 Holzschn. bis knapp in die Darstellung beschnitten, dort auch 1 Überschrift etw. angeschnitten; Vorsatz mit altem Besitzvermerk, mit Resten von Blattweisern im weißen Rand, hinteres fliegendes Vorsatz mit Ausriss.

– Nahezu unauffindbar – 1187 (Becker, A.). Was ist ein Communist? Lausanne, M. Du-

cloux, (1844?). (13:10 cm). 8 S. Geheftet. 1.500,–Stammhammer I, 259 (anonym). – Sehr selten, in Deutschland für uns nur im Bundesarchiv und in der Friedrich-Ebert-Stiftung nach-weisbar (mit Zuschreibung an August Becker, der wir hier folgen). August Becker (gen. „Der rote August“, 1812-1871), ein Freund Georg Büchners und an der Verbreitung des Hessischen Landbo-ten beteiligt, war 1835-1839 in Haft, ging dann in die Schweiz und schloss sich dort Wilhelm Weitling an. „(Er) war neben und nach Weitling die Hauptpersönlichkeit des deutschen religiösen Frühso-zialismus im Vormärz … Später rückte er etwas von Weitling ab und wurde 1844 in Lausanne, wo er seit einem Jahre lebte, ein begeisterter Jünger und Freund des wunderlichen Kuhlmann“ (Kel-ler, Die politischen Verlagsanstalten in der Schweiz, S. 154f.) Die vorliegende Schrift unter dem Motto „Laßt uns Menschen werden, um das Glück aller zu schaffen“, beginnt: „Warum bin ich Com-munist? (Nach Cabet: Ich bin Communist!) Communismus ist die Lehre der der Gemeinschaft, nach dem natürlichen Rechte der Gleichheit, aus der man ein Ungeheuer machen will, – und was ist sie?“ (S. 3). Cabets ‚Comment je suis communiste‘ erschien erst-mals 1840. Schweizer Bibliotheken datieren, wohl deshalb ‚Was ist ein Communist‘ auf ca. 1840; unter Vorbehalt weisen sie es Christian Albrecht (1799-1844) zu. Dieser allerdings war, so Keller „ein geisteskranker, freundlicher, alter Mann, der das Kommen des tausendjährigen Reiches und des neuen Jerusalems predigte, als Bettler und Flüchtling seine Werke in einem blauen Schnupftuch an einem Stocke über der Achsel tragend“ (S. 142). – Etwas geknittert, Titel mit alter Signatur.

– Abbildung Seite 255 oben –

New Palgrave I, 78 ff. (Nr. 2 u. 5). – Sechs Arbeiten des franzö-sischen Wirtschaftswissenschaftlers und Nobelpreisträgers (1911-2010), hier in den seltenen Separatdrucken vorliegend: 1. Prolé-gomènes à la reconstruction économique du monde. Paris 1945. 39 S. – 2. The influence of the capital-output ratio on real national income. (Hoboken) 1962. S. (700)-728 u. 1 Bl. Errata. – 3. Produit national brut réel, revenu national réel et fonction de Cobb-Doug-las. Rom 1966. 46 S., 1 w. Bl. – 4. Economics as a Science. Genf 1968. 24 S. – 5. Growth and inflation. (Hoboken) 1969. S. (355)-462. – 6. My life philosophy. (Thousand Oaks) 1989. S. 3-17. – „In the line of descent from Walras, Fisher and Pareto, Allais’ theore-tical contributions are basic in four fields: general equilibrium and optimal allocation of resources, capital and growth, money and business cycle, risky choices“ (NP).

1180 – Textes Nobel. 2 Bde. O. O. 1988. 4to (29,5:21 cm). 68 S.; 6 num. Bll. Rückenfalz bzw. geheftet. – Dazu: (J. Lévy). Remise a Maurice Allais de son epee d’academicien. (Paris) 1993. (23,5:16,5 cm). Mit 1 farb. Abb. 89 S. OU. 150,–

1181 Arnould, A. De la balance du commerce et des relations commerciales extérieures de la France, dans toutes les parties du globe, particulièrement à la fin du régne de Louis XIV. et au moment de la révolution. Seconde édi-tion. 2 Bde. u. Atlas, zus. 3 Bde. Paris, Buisson, l’an 3e de la République (= 1794/95). 8vo (20,5:13,5 cm, Text-bde.) u. 4to (24,5:19,5 cm, Atlas). Mit 16 gefalt. Tabellen. 2 Bll., XV, 335; VIII, 304 S.; 2 Bll., VII S. Ldr. (Atlas: Hldr.) d. Zt. mit je 2 Rsch. u. Rvg., Textbde. mit goldgepr. De-ckelbord.; etwas berieben u. bestoßen, Atlas stärker beschabt u. fleckig. 1.800,–Monglond II, 423; Kress B.2879 (nur Bd. 2, ohne Atlas); Goldsmiths 14698 (Mischauflage); vgl. INED 93 & Einaudi 161. – Titelauflage der ersten Ausgabe von 1791, bei der lediglich die Datierung der Titelblätter dem Französischen Revolutionskalender angepasst wurde. Mit dem seltenen Tabellenband, der wohl nur in einer we-sentlich geringeren Auflage gedruckt wurde. Grundlegendes Werk über den französischen Außenhandel des 18. Jahrhunderts. – Ver-einzelt leicht braun- oder stockfleckig, Tabellenband etwas stärker. Aus der Bibliothek des französischen Ökonoms Michel Chevalier (1806-1879), mit seinem Exlibris in Bd. 1 u. 2; Tabellenband mit dem Exlibris von Roland Bonaparte (1858-1924).

** 2 volumes of text and the rare atlas volume with 16 folding tables. The fundamental work on French commerce before the Revolution. – Some browning and foxing, particularly to atlas. Con-temporary calf (atlas: half-calf), spine gilt, somewhat rubbed, atlas worn and stained. With bookplates of Michel Chevalier (text vols) and Roland Bonaparte (atlas).

– Niedersächsische Schulordnung –

1182 August II. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Schul-Ordnung, wy es nemlich mit Institution der Jugend… unveränderlich zu halten. Wolfenbüttel, J. u. H. Ster-ne, 1651. Kl.-4to (20,5:17 cm). 1 Bl., 32 S., 1 Bl. Bro- schiert. 300,–VD 17 1:017265D. – Der Name von August dem Jüngeren, Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel, „lebt durch die von ihm begründete Wolfenbütteler Bibliothek, deren bedeutenden Grund-stock er selbst zusammengetragen hat… Er regierte als Landes-vater mit wacher Sorge um Einzeldinge, gab dem Kirchen- und Schulwesen Gesetze, verfaßte eine Evangelienharmonie zum Ge-brauch seiner Landeskirche“ (NDB I, 445). – Unbeschnitten. Ge-bräunt; etwas stockfleckig; mit kleineren Randläsuren.

1183 Ausführliche Geschichte des Krieges zwischen Ruß-land, Oesterreich und der Türkey, und des daraus ent-standenen nordischen Krieges. 4 in 2 Bdn. Wien, J. G. Oehler, 1791. (17:11 cm). Mit 2 gefalt. kol. Kupferkarten. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch., berieben, Ecken u. Kapitale be-stoßen. 300,–Die hübschen Karten zeigen das Schwarze Meer und Skandina-vien. – Leicht stockfleckig; Titel der Bde. 1 u. 3 mit altem Mono-gramm- u. Bibl.-Stempel, sowie Deakzessionsstempel.

1184 Aventinus (Thurmair), J. Annalium Boiorum libri VII… eiusdem Aventini Abacus simul ac perrarus F. Guilli-manni de Helvetia, seu rebus helvetiorum tractatus … Praefationem curante N. H. Gundlingio. Leipzig, J. F.

Recht – Wirtschaft – Geschichte 257

1827. (20,5:13,5 cm). XXIV, 297 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. etwas berieben u. bestoßen. 400,–Vgl. Goed. XII, 347, 14 (mit Inhaltsangabe); nicht bei Humpert. – Titelauflage der ersten Ausgabe von 1815, eine zweite Auflage er-schien erst 1828. Bezieht sich u.a. auf seine früheren Werke „The-orie der Nationalwirthschaft“ und „Skizzen zu einem Gesetzbuche der Natur“. – Gleichmäßig leicht gebräunt.

– Breakthrough Generalisation of Newton’s Second Law of Motion –

1194 – Exposition d’un nouveau principe général de dyna-mique, dont le principe de vitessess virtuelles n’est qu’un cas particulier: Paris, Courcier, 1815. 4to (27:21,5 cm). 2 Bll., 30 S. Umschl. 500,–Poggendorff I, 343. – Erste französische Ausgabe, beruht auf sei-nen beiden deutschsprachigen Arbeiten zur virtuellen Geschwin-digkeit von 1812 und 1814. „Buquoy’s work is a breakthrough generalisation of Newton’s (second) law (of motion)“ (Stys & Vla-cihová, Georg de Buquoy – Founder of Mathematical Economy). – Etwas stockfleckig.

** First edition in French, based on Buquoy’s German language works on his theory of virtual speeds published in 1812 and 1814. – Some foxing. Wrappers.

– Anticipating the Second Law of Thermodynamics –

1195 – Skizzen zu einem Gesetzbuche der Natur zu einer sin-nigen Auslegung desselben und zu einer hieraus hervor-gehenden Characteristik der Natur. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1817. 4to (24,5:20 cm). Mit 2 Kupfertafeln. 1 Bl., XVI, 394 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. 600,–Humpert 4192; Poggendorff I, 343. – Erste Ausgabe. „G. de Bu-quoy understood very well the meaning of mathematical modeling for sciences beyond mechanics, even those which deal with phe-nomena of life. This is, in a way which may be directly mapped to modern scientific terminology, has been described already in the book ‚Sketches form the book of laws of Nature‘… Which may be directly compared to Caratheódory´s formulation of the second law of thermodynamics“ (Stys & Vlacihová, Georg de Buquoy – Found-er of Mathematical Economy). 1820 erschienen noch 2 Nachträge, die hier nicht mehr vorliegen. – Gering gebräunt, 4 Bll. der Vorstü-cke mit schwachem Braunfleck.

1188 Bolingbroke, H. Saint-John. Lettres sur l’esprit de pa-triotisme, sur l’ idée d’un roy patriote et sur l’état des partis qui divisoient l’Angleterre, lors de l’avénement de Georges I. Ouvrage traduit de l’anglois (par Clau-de de Thyard de Bissy). „Londres“ 1750. (20:13 cm). 1 Bl., VII, 255 S. Grün eingefärbter Prgt. mit Rsch.; et-was aufgebogen, fleckig u. berieben, Vordergelenk ein- gerissen. 300,–Conlon 50:376. – Eine von zwei französischen Ausgaben des glei-chen Jahres, die Priorität ist nicht geklärt. Das englische Original war im Vorjahr erschienen. Die französische Übersetzung prägte den neuen Begriff „Patriotisme“ als Neologismus zum englischen „Patriotism“, der rasch populär werden sollte. Zum möglichen Ein-fluss Bolingbrokes auf die französische Historiographie und beson-ders Voltaire vgl. Fueter 349. – Leicht braunrandig.

1189 Bonnet, V. Questions économiques et financières à propos des crises. Paris, Guillaumin. 1859. (23:14,5 cm). 2 Bll., 206 S. Mod. Pp. mit Rsch., OU. beigebun-den, Rückgelenk eingerissen. 300,–Masui 484; Schumpeter, Econ. Analysis 742. – Erste Ausgabe von Bonnets Erstlingswerk, von großem Einfluss auf Léon Walras. – Un-beschnitten, etwas gebräunt u. stockfleckig, Buchblock nach S. 204 gebrochen.

1190 Brissot de Warville, J. P. Théorie des loix criminelles. 2 Bde. Neuchâtel, Desauges, 1781. (19,5:13 cm). 1 Bl., XX, 349 S.; 1 Bl., 271 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. je 2 Rsch.; etwas berieben, Ecken gering bestoßen. 800,–Vgl. INED 830 (spätere Ausg.). – Erste Ausgabe. Wichtiges Werk zur Strafrechtsreform, das Brissot eine mehrmonatige Haft in der Bastille eintrug. „Chapitres sur la mendicité, de luxe et l’usure… sur le concubinage, l’inceste, l’adultère, la bigamie, la polygamie, la sodomie, le célibat, l’oisiveté, les mendiants et les vagabonds… sur le suicide, le duel et la castration…“ (INED). – Leicht gebräunt. Mit kl. Exlibris „E. Larnac, Avocat“.

** 2 vols. First edition. A plea for penal reform. Brissot distinguish-es between moral crimes, to be punished only by public opinion, and the crimes which harm society, to be punished by law. – Lightly browned. Contemp. calf, spines gilt, somewhat rubbed, light wear to corners. Small bookplate „E. Larnac, Avocat“.

1191 Buchhaltung. – Ricard, S. L’art de bien tenir les livres de comptes en parties doubles à l’italienne avec une table alphabetique de l’explication des termes. Ams-terdam, P. Marret, 1709. Fol. (35,5:25 cm). Mit gest. Front., gest. Titel- u. 3 gest. Textvignetten. 1 Bl., L S., 6 Bll., 87 S., 1 Bl., 3 S., 32 num., 2 nn., 5 num. Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg.; etwas beschabt, Ecken bestoßen, Rücken am Kopf lädiert, Rsch. fehlt. 3.500,–Kress 2631; Hoock-J. II/R 9.5; Historical Accounting Lit. 157; Hausdorfer 201. – Erste Ausgabe dieses Lehrbuches über das System der doppelten Buchführung, selten. Neben seinem „Traité general du commerce“ das Hauptwerk von Samuel Ricard. Das schöne Frontispiz mit Ansicht eines Handelskontors mit Hafen im Hintergrund. – Titel u. Front. lose u. mit Randläsuren, sonst innen gutes, kaum fleckiges Exemplar.

** Scarce first edition. With engraved frontispiece. – Title and front. loose and marginally frayed, else a good copy, bound in contemp. calf, spine gilt; somewhat rubbed, some wear to corners, spine damaged at head, title-piece missing.

– Abbildung oben –

1192 (Bulteau, L.; pseud.:) Nicole. Traité de l’usure. Ouvrage trés utile à tous les chrétiens; mais principalement aux marchands & aux négocians. Paris, Babuty, 1720. 12mo (16:9,5 cm). 6 Bll., 220 S., 4 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch.; etwas berieben u. bestoßen, Gelenke angebro-chen. 150,–Kress 3269; INED 3381 & 872 Anm. – Neuausgabe von Bulteaus „Le faux depost“ (Lyon 1674). „Morale economique. N. attaque l’usure, entendant par là tout intérêt, en s’appuyant sur l’Écriture et les décrets de l’Église“ (INED). – Gering gebräunt.

1193 Buquoy, G. v. Anregungen für philosophisch-wissen-schaftliche Forschung und dichterische Begeisterung, in einer Reihe von Aufsätzen eigenthümlich der Erfin-dung und der Ausführung. Leipzig, Breitkopf & Härtel,

Nr. 1191

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Buquoy, G. v.)

258

Monglond V, 445 f.; Kress B.4350; Goldsmiths 18122; Einaudi 830; INED 931. – Erste Ausgabe. „A study of the incidence of taxes, which, however, has drawn more attention for its use of mathe-matics in economic analysis. Written in the year of Cournot’s birth, the ‚Principes‘ was honoured by the French Institute… Canard had considerable influence in Italy… In the present century Seligman has credited Canard with the diffusion theory of taxation“ (New Pal-grave I, 314). – 1 Falttab. außen leicht geknittert. – Vorgebunden: 1. Convention Nationale. Calendrier de la République Française. Paris, Imprimerie nationale, an II (= 1793/94). Mit 1 gefalt. Tab. u. 1 gefalt. Kupfertaf. 28 S., 16 Bll. – 2. Concordance des calendriers républicain et grégorien depuis 1793 jusques et compris l’an XIV. Paris, Rondonneau, 1805. XII, 100 S. – 3. Instruction abrégée sur les mesures déduites de la grandeur de la terre, uniformes pour toute la République, et sur les calculs relatifs a leur division déci-male. Paris, Marchant, an II (= 1793/94). Mit 3 Kupfertaf. VIII, 146 S., 14 Bll., V S. – Schöner Sammelband.

** First edition. – In a fine Sammelband with 3 revolutionary works, one on the metric system (see above). – Contemporary calf backed boards, spine gilt and somewhat rubbed, light wear to corners.

1198 Carolina. – Corpus Juris Criminalis Caroli V. Imp. Nova Methodo… Oder, Peinliche Halß-Gerichts-Ord-nung Käyser Carls deß Fünfften. In II. Haupt-Theil, Eine neue ordentliche Rechts-Form und Förmliche Rechts- und Gerichts-Ordnung, eingerichtet von Jacob Otto. Ulm, Kühn, 1685. 4to (21:17 cm). Mit gest. Porträt u. 1 gefalt. Tabelle. 5 Bll., 547 S., 22 Bll. Blindgepr. Ldr. d. Zt., vord. Gelenk gebrochen, stärker berieben u. besto-ßen. 300,–VD 17 1:011768C; ADB XXIV 754-755. – Erste Ausgabe der von Jakob Otto (1635-1703) annotierten u. bearbeiteten Ausgabe. Mit dem häufig fehlenden Porträt. – Gebräunt u. stockfl., Titel mit über-klebtem Stempel, vorderes Innengelenk gelockert. – Angebunden: J. Otto. Ilias in nuce casuum exceptorum. Oder ohnverfänglicher Entwurff des Freyen Kayserlichen Land-Gerichts Ehehäfftinen. Nürnberg, S. Froberg, 1685. 4 Bll., 88, 85 S. – VD 17 12:167617B. – Gebräunt u. stockfleckig.

1199 Chytraeus, D. Saxonia, ab Anno Christi 1500 usque ad Annum M. DC. Nunc tertium recognita. Leipzig, M. Lantzenberger für H. Grosse, 1611. Fol. (33:23 cm). Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken u. 1 Wappenholzschnitt. 12 Bll., 994 S (recte 993)., 11 Bll. – Angebunden: Ders. Supplementum seu Continuatio Saxoniae… ab initio decimisexti huius seculi usque ad praesentem annum Christi MDCXI deducta. Leipzig, L. Cober für H. Grosse, 1611. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 2 Bll., 267 (rec-te 269) S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel, leicht fleckig, Rücken etwas angestaubt. 400,–VD 17 39:123177H; Heeß I, 2407; Estreicher XIV, 242. – Dritte Aus-gabe. Chronologische Geschichte des norddeutschen Raumes und angrenzender nichtdeutscher Gebiete. – Gleichmäßig ge-bräunt, vereinzelt stärker; wenige Hinterlegungen

– The Foundation of an Authentic “Social Science” –

1200 Condorcet, (M. J. A. N. Caritat) de. Essai sur l’application de l’analyse à la probabilité des décisions rendues à la pluralité des voix. Paris, Imprimerie Royale, 1785. 4to (26,5:21 cm). 1 Bl., CXCI, 304 S. Hldr. d. Zt. mit rotem Rsch. u. dezenter Rvg., etwas beschabt u. bestoßen. 1.800,–En Français dans le Texte 196 Anm.; DSB III, 383 ff.; ESS IV, 177. – Erste Ausgabe. „Condorcet’s most significant and fruitful endeavor was in a field entirely new at the time. The subject was one that de-parted from the natural sciences and mathematics but neverthel-ess showed the way toward a scientific comprehension of human phenomena, taking the empirical approach of natural science as its inspiration and employing mathematics as its tool. Condorcet called this new science ‚social mathematics‘… The first large-scale attempt to apply mathematics to knowledge of human phenome-na“ (DSB). – Breitrandig, teilw. etwas gebräunt. Titel mit Bibl.-Sigle sowie Bibl. – u. Ausgeschieden-Stempel, ein weiterer kl. Stempel im Rand von S. 33.

** First edition. „La fondation d’une authentique ‚science socale‘“ (En Français dans le Texte). – Some browning in places. Book shelf number, library and deaccession stamps to title; small stamp to blank margin of p. 33. Contemporary half calf, somewhat rubbed and worn.

1196 – Die Theorie der Nationalwirthschaft nach einem neuen Plane und nach mehrern eigenen Ansichten dargestellt. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1815-18. 4to (25,5:22 cm). Mit 1 Kupfertafel. 1 Bl., 330, VIII S., S. (331)-441, 2 Bll., S. (443)-524. Pp. d. Zt. mit Rsch. u. dezenter Rvg.; berieben, Ecken u. Kapitale etwas bestoßen, Bezug an Gelenken u. Rücken etwas abgesplittert. 6.500,–

Kress S.6144; Masui 812; Menger 73; Humpert 867 & 12792; nicht bei Goldsmiths. – Erste Ausgabe, selten mit den hier vorliegenden drei Nachträgen (in der Paginierung). „Sein Hauptwerk… B. zeigt sich in diesen Schriften als ein selbständig denkender Nachfolger von A. Smith und legt besonders scharf die Unrichtigkeit des Mer-cantilismus dar, indem er mehr in dem richtigen Verhältnisse und in der Regulirung der productiven Arbeiten und der Consumtion als in abstractem Plus der Production (der sog. Handelsbilanz) das wah-re Gedeihen des Volkswohlstandes sieht. Gegner Ricardo’s in der Frage nach der vorwiegenden Bedeutung des Reinertrags, schließt er sich an Malthus sowol hier als auch hinsichtlich der Bemühun-gen nach einem coulanten Preismaß an“ (ADB III, 496). – Aus der Bibliothek von Schloss Königsbrück (Titel mit Bibl. – u. Ausge-schiedenstempel recto u. verso, Kupertaf. verso kl. Bibl.-Stempel).

** First edition of Buqoy’s major work, very rare. Complete with its 3 supplements and engraved plate. „He wrote, among older things, a ‚Theorie der Nationalwirthschaft…‘ and a tract on money and money policy…, both of which are Smithian in their bases, but contain several interesting and original suggestions“ (Schumpeter, Econ. Analysis p. 502). – Contemporary boards, rubbed and with some wear to extremities. From the library of Königsbrück Castle (Upper Lusatia), with library and deaccession stamps on title and verso of plate.

– Abbildung oben –

1197 Canard, N. F. Principes d’économie politique. Ouvrage couronné par l’Institut national… et depuis revu, corrigé et augmenté par l’auteur. Paris, Buisson, 1801. (19,5:13 cm). Mit 3 gefalt. Tabellen. 2 Bll., 236 S. – Vorgebun-den drei Werke zum Revolutionskalender und zum me-trischen System (s.u.). Hldr. d. Zt. mit rotem Rsch. u. Rvg.; Rücken etwas berieben, Ecken gering bestoßen, vord. freies Vorsatz gelockert. 2.500,–

Nr. 1196

Recht – Wirtschaft – Geschichte 259

1207 Deparcieux, (A.). Essai sur les probalités de la durée de la vie humaine. Paris, Guerin, 1746. 4to (26:21 cm). Mit 1 Wappenkupfer. VI S., 1 Bl., 132 S., 15 (doppelblattgr.) Bll. Tabellen (paginiert I-XXII), 1 Bl. Privileg. – Angebun-den: Objections faites à M. Deparcieux… avec les ré-ponses à ces objections. (Paris 1747?). 16 S. – Addition à l’Essai sur les probalités (etc.). Paris, Guerin & Dela-tour, 1760. Mit 1 gefalt. Tab. 32 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch.; beschabt u. bestoßen, Buchblock gebrochen, Deckel lose. 1.800,–Kress 4801 & 4801a; Goldsmiths 8233 & 9586; Einaudi 1529; Garri-son-M. 1691.1; DSB IV, 38; Smith, History II, 530. – Erste Ausgabe, vollständig mit beiden Supplementen. „After long investigations of tontines, individual families, and religious communities, Deparcieux published his famous ‚Essai (etc.)‘, one of the first statistical works of its kind“ (DSB). „Deparcieux was the first to construct correct life tables“ (GM). – Leicht gebräunt. Aus dem Besitz des schottischen Statistikers George Udny Yule (1871-1951), mit seinem Exlibris so-wie dem der Royal Statistical Society.

** First edition, complete with the „Objections“ and the supple-ment of 1760. – Light browning. Contemp. calf, spine gilt, severely worn, covers detached, bookblock cracked. Fine provenance, with the bookplates of the statistician George Udny Yule and of the Royal Statistical Society.

1208 Deutscher Orden. – Duellius, R. Historia ordinis equi-tum Teutonicorum hospitalis S. Mariae V. Hierosolymi-tani. 4 Tle. u. Appendix in 1 Bd. Wien, Monath, 1727. Fol. (36,5:24,5 cm) Mit gest. Titelvign., 1 gest. Vign., 7 Kupfertaf. (mit zus. 99 Siegelabb.), 2 kl. Textkupf. u. 26 auf 13 doppelblattgr. Stammtaf. 6 Bll., 56 S.; 120 S., 2 Bll., 21 S., 11 Bll. Hlwd. d. 19. Jh. mit Rtit. 500,–Wermke 1806; Winkelmann 4949; Bernd 2394; Heydenreich I, 110; NDB IV, 160. – Einzige Ausgabe. Unter Mitarbeit von F. Schannat entstandene Geschichte des Deutschen Ritterordens. Tl. 3 behan-delt speziell die Ballei Österreich. – Wenige Bll. leicht gebräunt, vereinzelt fleckig, mit wenigen Fingerflecken.

1209 – – Historia ordinis equitum Teutonicorum hospitalis S. Mariae V. Hierosolymitani. 4 Tle. u. Appendix in 1 Bd. Wien, Monath, 1727. Fol. (35:24,5 cm). Mit gest. Titelvign., 1 gest. Vign., 7 Kupfertaf. (mit zus. 99 Siegelabb.), 2 kl. Textkupf. u. 26 auf 13 doppelblatt-gr. Stammtaf. 7 Bll., 56, 120 S., 2 Bll., 21 S., 10 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rsch., berieben, Ecken leicht bestoßen, Rücken unten ausgefranst mit leichtem Einriss der Gelenke. 500,–Wermke 1806; Winkelmann 4949; Bernd 2394; Heydenreich I, 110; NDB IV, 160. – Einzige Ausgabe. Unter Mitarbeit von F. Schannat entstandene Geschichte des Deutschen Ritterordens. Tl. 3 behan-delt speziell die Ballei Österreich. – Teilweise etwas gebräunt, hier und da etwas fleckig.

– Verboten und verbrannt – 1210 Dreißigjähriger Krieg. – (Chemnitz, B. P.; pseud.:)

Hippolithus à Lapide. Dissertatio de ratione status in Imperio nostro Romano-Germanico. O. O. u. Dr. 1640. 4to (20:16:5 cm). 8 Bll., 258 (recte 256), 152, 55 S. Prgt. d. Zt., etwas fleckig u. angestaubt, berieben. 250,–VD 17 1:018785Y; DW 299/392; Pütter I, 207 ff.; Stintzing-L. II, 46 ff. – Erste Ausgabe. Sehr selten, da in den katholischen Landen verboten und verbrannt. „Ein letzter Versuch, die öffentliche Mei-nung noch einmal gegen das Haus Habsburg aufzuregen… als das Rüstzeug für die dem Kaiser gegenüberstehenden Parteien bei den westfälischen Friedensverhandlungen“ (St.-L.). – Gebräunt, stel-lenweise fleckig; einige Unterstreichungen im Text, hs. Vermerke auf dem Vorsatz.

– Gegen Ablasshandel –

1211 (Du Pinet, A.). Taxe de la chancellerie romaine ou la banque du pape, dans laquelle l’absolution des crimes les plus enormes se donne, pour de l’argent. Ouvrage qui fait voir l’ambition et l’avarice des papes. Trad. de l’ancienne édition latine. Nouvelle éd. revue, corigée, et augmentée, de plusieurs remarques et pieces (par J. B. Renoult). 2 Tle. in 1 Bd. Rome, à la Tiare chez Pierre la Clef (= Holland), 1744. (17:10,5 cm). Mit gest. Front.,

1201 Cooke, W. The Bankrupt laws. The third edition… to which are added, the late orders of Lord Chancellor Loughborough, regulating the issuing, superseding, and prosecuting, of commissions of bankrupt. 2 Bde. London, E. & R. Brooke, 1793. (21,5:14 cm). XIV S., 1 Bl., 688 S., 19 Bll.; XII, 335 S. und S. *331-*339. Geglät-tete Kalbldr. d. Zt. mit je 2 farb. Rsch., etwas berieben, beide Rückdeckel mit ergänzter Fehlstelle und Gelenke mit teils gefestigten Einrissen. 350,–Nicht bei Kress, Goldsmiths u. Humpert. – Erstmals 1785 unter dem Titel ‚A compendious system of the bankrupt laws‘ erschie-nen. – Stellenw. gering fleckig, ganz vereinzelt alte Bleistiftanmer-kungen. Im Innendeckel jeweils gest. Wappen-Exlibris von „Ma-thew Wilson“, Titel von Bd. 2 mit dessen hs. Besitzvermerk.

1202 (Coyer, G. F.). La noblesse commerçante. London u. Paris, Duchesne, 1756. 12mo (16,5:10 cm). Mit gest. Front. 151 S. – Angebunden: (P. A. de Sainte Foix d’Arcq). La noblesse militaire, ou le patriote françois. Paris, „L’imprimerie de la noblesse commerçante“, 1756. 120 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg.; etwas be-schabt, Ecken gering bestoßen, Rücken leicht ver-blasst. 200,–I. Vgl. Kress 5503-06, Goldsmiths 9117 u. INED 1229. – Einer von mehreren Drucken aus dem Jahr der Erstausgabe. „Avantages du commerce pour la noblesse, et avantages d’une noblesse com-merçante pour l’État… Cet ouvrage suscita de nombreuses po-lémiques. Plusieurs auteurs publièrent à ce sujet leurs critiques et appréciations“ (INED). – II. Vgl. Kress 5489-91 u. Goldsmiths 9138-39. – Im Jahr der ersten Ausgabe. Eine der Gegenschriften. – Schönes Exmplar mit gest. Exlibris u. Stempel (Titel von Coyer) der Fideikommissbibliothek Bodenstein.

1203 Cromwell. – (Fletcher, H.). Politicus sine exemplo, oder kurtzer Begriff der Kriegs- und Staatshandlungen Olivier Cromwels. Aus dem Englischen in das Teutsche über-setzt. Nürnberg, C. Gerghard für J. Tauber, 1663. (13,2:8 cm). Mit Kupfertitel von J. Sandrart. 1 Bl., 519 S. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel, gering angestaubt. 300,–VD 17 39:119315N. – Erste deutsche Ausgabe. Die Schrift, eine Übersetzung des 1660 erschienenen ‚The perfect politician‘, wird Henry Fletcher zugeschrieben. Die Ausgabe erschien gleichzeitig auch mit Register. Der schöne Kupfertitel mit Abbildung der Port-rät-Büste Cromwells. – Vereinz. mit Anstreichungen.

1204 (Dantine, D.) L’ Art de vérifier les dates des faits histo-riques, des chartes, des chroniques, et autres anciens monumens. 2 Tle. in 1 Bd. Paris, Desprez & Cavelier, 1750. 4to (28:25 cm). 2 Bll., LXVIII (recte XLVIII), 340 S.; 2 Bll., S. 341 – 726, 1 Bl. Pp. d. Zt., etwas berie-ben und fleckig, Ecken leicht bestoßen, oben etwas stärker. 200,–Barbier I, 296; Graesse I, 233. – Vor allem zu Beginn stellenweise leicht gebräunt, hier und da blasse Wasseränder und Flecken.

1205 Datt, J. P. Volumen rerum Germanicarum novum, sive de pace Imperii publica libri V. Ulm, Kühn, 1698. Fol. (33:22 cm). 6 Bll., 922 (recte 864) S., 38 Bll. Späterer Pp. mit Rsch., berieben und leicht bestoßen, etwas fleckig. 200,–VD 17 3:002461K; DW 260/262; Pütter I, 297 ff.; Heyd 710; Wege-le 586. – Einzige Ausgabe. Von der Erstpublikation des Wormser Reichstagsprotokolles 1495 ausgehend, verfolgt Datt „die Land-friedensordnungen, die zu diesem Zwecke geschlossenen Einun-gen und Bündnisse vom 12. Jh. bis in das 16. hinein. Zu der Ge-schichte des schwäbischen Bundes z.B. hat er den festen Grund gelegt“ (Wegele). – Durchgehend gleichmäßig gebräunt, zu Beginn etwas fleckig; Titel mit Stempel u. Ausgeschiedenstempel; die S. 645-700 u. 817-18 in der Paginierung übersprungen.

1206 Deneken, J. Neu vermehrtes Dorff- und Land-Recht. Vierdte Edition. Leipzig u. Celle, Hoffmann, 1716. 4to (20,5:17 cm). Mit gest. Front. 3 Bll., 368 S., 8 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, fleckig. 200,–Lipenius I, 201. – Auch mit Mühlen-, Bienen- und Jagdrecht. – Et-was gebräunt; anfangs unten etwas wasserrandig; Front. seitlich leicht angeschnitten mit geringem Bildverlust; Vorsatz, Titel u. Titel verso mit alten Bibl.-Stempel.

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Du Pinet, A.)

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from subsequent rotations in his value and rotation-age formulae, he took the step that later eluded 20th-century economists, such as Fisher“ (NP). Die „Faustmannsche Bodenertragswertformel“ bil-det heute eine der Grundlagen der modernen wissenschaftlichen Forstwirtschaft. Der kleinere, bereits im Juli erschienen kleinere Aufsatz Faustmanns sowie die daran anschließende Kritik Gehrens bilden eine wertvolle Ergänzung. Alle drei Arbeiten wurden 1968 auch ins Englische übertragen („Martin Faustmann and the Evolu-tion of Discounted Cash Flow“). – Leicht stockfleckig. Im vollstän-digen Halbjahresband.

1216 Fell, W. W. A treatise on the law of mercantile guaran-ties, and engagements in the nature of guarantie.Lon-don, Butterworth, und Dublin, Cooke, 1811. (21,5:14 cm). S. (III)-XXX, 1 Bl., 311 S. Kalbldr. d. Zt. mit farb. Rsch., gering berieben, stellenw. leicht fleckig. 300,–Nicht bei Goldsmiths, Kress, Einaudi u.a. – Erste Ausgabe der im 19. Jh. mehrfach aufgelegten Fallsammlung. Das Bl. „Contents of the appendix“ mit Errata verso bei unserem Exemplar nach S. XXX verbunden. – Titel mit kl. Eckausschnitt.

1217 Ferrier, F. L. A. De la rémunération des services pub-lics. Paris, Pélicer & Chatet, u. Lille, Danel, 1833. (22:14 cm). 2 Bll., 80 S. OU., Rücken mit Fehlstellen, Vorderde-ckel mit kl. Tintenfleck. 150,–Erste Ausgabe. – Gelegentlich leicht stockfleckig, etwas eselsoh-rig.

1218 (Forbonnais, F. Véron de). Recherches et considera-tions sur les finances de France, depuis l’année 1595 jusqu’à l’année 1721. 6 Bde. Liège 1758. (17:10 cm). Mit 36 Falttabellen. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 Rsch. 400,–Kress 5692; Goldsmiths 9391; Higgs 1783; INED 4441. – Duode-zausgabe, erschien im selben Jahr wie die erste Ausgabe in 4to. „Das Werk verfolgt im einzelnen die Entwicklung des französischen Staatshaushaltes unter Sully, Mazarin, Colbert und seinen Nach-folgern bis zu John Law“ (Sauer & Auvermann V, 1456). – Gering gebräunt u. stellenw. stockfleckig; Bd. 1 Vortitel mit Namenszug C. F. Kohary, dat. 1788. Exlibris von Franz Pollack-Parnau. Dekorative Reihe.

– Abbildung oben –

1219 Frankreich. – 7 französische Verordnungen des 18. Jahrhunderts, Gold, Silber und Edelsteine betreffend. Paris 1740-84. Unterschiedliche 4to-Formate. Unge-bunden. 150,–

gest. Titel u. 1 Kupfertafel. LX, 328 S., 4 Bll.; 134 S., 4 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch. sowie neuen Papierde-ckelbezügen, berieben. 350,–Kress 4735; vgl. Barbier IV, 671, Hoefer, NBG XV, 327 f. (Du Pi-net) u. XLII, 1 (Renoult). – Neuausgabe des polemischen Werkes über die päpstliche Geldpolitik und ihre Auswüchse speziell beim Ablaßhandel. Die offiziellen „Taxae cancellariae apostolicae“ er-schienen erstmals um 1490 bei S. Planck in Rom. Der eifrige fran-zös. Protestant A. Du Pinet gab sie (Lyon 1564) erneut heraus, mit einer französ. Übersetzung und ersten kritischen, antipäpstlichen Anmerkungen versehen (vgl. Cioranescu, 16e siècle, 9060). Die Neuausgabe von J. B. Renoult (erstmals 1701; vgl. Cioranescu, 18e siècle, 52598) wiederholt den lat.-französ. Paralleltext u. die Anmerkungen Du Pinets, fügt aber umfangreiche eigene u. eben-falls kritische Ergänzungen hinzu, die im wesentlichen im 2. Teil des Werkes versammelt sind. – Leicht fleckig; Ränder etwas gebräunt.

1212 Dézamy, T. – Almanach de la communauté, 1843 par divers écrivains communistes. Paris, Dezamy, (1842). 16mo (14:6,5 cm). 192 S. OU.; gering fleckig, Rücken mit kl. Fehlstellen. 800,–Stammhammer I, 3. – Der einzige Jahrgang des von Théodore Déz-amy edierten Almanachs, der mehrere von ihm selbst verfasste Bei-träge enthält. Karl Marx besaß nachweislich einen „Almanach“. – Gutes und unbeschnittenes Exemplar.

1213 Eherecht. – Sammelband von 9 Werken über Ehe-Recht, Scheidung, Lust, etc. Verschiedene Druckorte 1716-55. 4to (20,5:17 cm). Pp. d. Zt.mit Rsch., leicht berieben. 400,–Enthält in Bindefolge: 1. J. G. Scopp. Tractatus de iure sponsali-orum. Nürnberg 1755. 2 Bll., 148 S., 4 Bll. – Hayn-G. VII, 267. – Titel mit alter Nummerierung. – 2. Ders. Computatio graduum in consanguinitate et adfinitate. Augsburg 1750. 16 S. – 3. J. M. Lan-ge. Tractatus de nuptiis et divortiis. Berlin 1716. 4 Bll., 148 S., 6 Bll. – Vgl. VD 18 11915757 (Ausg. 1726). – 4. Ders. Göttlich-triumphiren-de Wahrheit seines gründlichen Beweises, daß die Divortia oder Ehescheidungen jure naturae verboten seyn. Berlin 1717. 32 S. – VD 18 10444211. – 5. Curiose Erwegung der Worte Mosis. Ams-terdam 1727. 32 S. – VD 18 10444238. – 6. J. S. Schröer. Schrift-mäßiger Beweiß, daß durch das Wort: Macht, in dem Spruche Pauli… nicht der Weiber Herrschaft, sondern dero Unterthänigkeit gegen ihre Männer zu verstehen sey. Leipzig 1752. 12 S. – VD 18 11324244; vgl. Hayn-G. VII, 220 (Ausg. 1756). – 7. G. Volquart. Ent-deckung einiger Hauptursachen, warum so sehr wenige dasjenige Vergnüngen in der Ehe antreffen. Frankfurt u. Leipzig 1752. 72 S. – 8. Muß mann, um recht glücklich zu heyrathen, allezeit vorzüglich auf Stand, Schönheit und Geld sehen? Jena 1752. 24 S. – Hayn-G. V, 260. – 9. P. Zorn. Jesu fortunante: hoc est dissertatio de epitha-lamiis. Hamburg um 1750. 20 S. – Innen sauber.

1214 Engels, F. Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie. Revidirter Sonder-Abdruck aus der „Neuen Zeit“. Mit Anhang: Karl Marx über Feuerbach vom Jahre 1845. Stuttgart, J. H. W. Dietz, 1888. (22:14,5 cm). VII, 72 S. Mod. Hlwd., vorde-rer OU. eingebunden. 300,–Marx/Engels Erstdrucke 48; Stammhammer I, 72, 6. – Erste Einzel-ausgabe von Engels’ Schrift über C. N. Starckes „Ludwig Feuer-bach“ (erschienen 1885) und Erstveröffentlichung der Thesen von Marx über Feuerbach, „unschätzbar als das erste Dokument, worin der geniale Keim der neuen Weltanschauung niedergelegt ist“ (En-gels im Vorwort). – Gebräunt, S. VII/VIII mit restauriertem kl. Einriss.

– Landmark Paper on Forestry – 1215 Faustmann, M. Berechnung des Werthes, welchen

Waldboden, sowie noch nicht baubare Holzbestände für die Waldwirthschaft besitzen. S. 441-455. – (Ders.). Auflösung einer Aufgabe der Waldwerthberechnung. S. 285-299. – (E. F.) v. Gehren. Ueber Geldwerthbe-stimmung des holzleeren Waldbodens. S. 361-366. – In: Allgemeine Forst- und Jagd-Zeitung. Juli-De-cember. Frankfurt, Sauerländer, 1849. 4to (27:21,5 cm). S. (241)-480. Hlwd. d. Zt.; leicht fleckig, Rücken verblasst. 1.000,–New Palgrave II, 295 f.; ADB VI, 587 f. – Erstdruck des wegweisen-den Aufsatzes vom Dezember 1849. „First, he showed correctly how to calculate the rotation age that is optimal for the owner in the presence of all expected costs and expected subsequent har-vests. Second, by including the expected net discounted returns

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Recht – Wirtschaft – Geschichte 261

abergläubische Meinungen freymüthig untersuchet und verworffen… Nebst einer historischen Anleitung von dem Zustandes des Hexen-Prozesses. Halle, J. E. Fritsche, 1727. 18 Bll., 228 S., 8 Bll. Hprgt. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. 1.500,–

I. Kress 3799; Humpert 783; Masui 46; Zincke 216; Palgrave II, 187. – Erste Ausgabe. Der einzige erschienene Teil des auf mehrere Bände angelegten Werkes. „Eine nach damaligen Begriffen ziem-lich vollständige Finanzwissenschaft“ (Roscher 372 ff. ausführl., auch von Palgrave zitiert). – Die auf 2 Bll. („Einnahme“ u. „Ausga-be“) gedruckte Falttabelle hier zusammengesetzt eingebunden. – II. Stintzing-L. III/1, Noten 41; Coumont B147.2; Graesse, BMP 34; Hayn-G. II, 188. – Zweite Ausgabe, gegenüber der noch unter Pseudonym erschienenen ersten (Stargard 1708) auf mehr als den doppelten Umfang erweitert. Wichtige, gegen Carpzov und dessen Befürwortung der Hexenverfolgungen gerichtete Schrift. „Rüh-menswerth sind seine Bemühungen im Kampfe gegen den Hexen-wahn“ (St.-L.). Jakob Brunnemann (1674-1735) war ein Neffe des ebenfalls in heftiger Auseinandersetzung mit Carpzov stehenden Juristen Johann B. – Schöner, kaum gebräunter Sammelband. Aus der Bibliothek des späteren preußischen Ministers Ludwig Philipp vom Hagen (1724-1771), mit seinem Besitzvermerk, dat. Halle, 22. Feb. 1744, auf dem freien Vorsatz, darunter seine hs. Notiz „Der Autor dieser Einleitung, ist zum größten Leydwesen des Studii oe-conomico cameralis, im November a. 1745. in Halle, dieser Zeit-lichkeit entrißen worden“. Gasser starb am 22. November 1745 als Professor der Rechte und Inhaber des neu errichteten Lehr-stuhls für Ökonomie in Halle, wo Hagen sein juristischem Studium verbrachte und seinen steilen Aufstieg begann (vgl. NDB VII, 480 f.). Innendeckel mit Exlibris der Gräfl. vom Hagen’schen Majorats-Bibliothek zu Möckern.

– Abbildung oben –

1225 Gatti, F. Geschichte der K. und K. technischen Militär-Akademie. 2 Bde. Wien, W. Braumüller, 1901-05. 4to (27,5:19 cm). Mit 23 teils. gefalt. Tafeln, 2 Heliogravuren u. 14 Abb. im Text. VIII S., 1 Bl., 1076; XI S., 1 Bl., 1146 S., 1 Bl. Illustr. Or.-Lwd. 200,–

Bd. 1 behandelt die Ingenieur- und Genie-Akademie 1717-1869, Bd. 2 das Bombardier-Corps, die Artillerie-Hauptschule sowie die Artillerie-Akademie 1786-1869. – Etwas gebräunt; Zwischentitel u. Vorsatz mit altem Bibl.-Stempel; Haupttitel mit Widmung; Bd. 2 das letzte Bl. neu eingeklebt.

1. Contre les jurez et communauté des maîtres lapidaires, & plu-sieurs maîtres lapidaires. 2 Tle. in 1. 1740. 44; 16 S. – 2. Une mé-thode uniforme pour faire les essais d’or & d’argent. 1764. 10 S., 1 w. Bl. – 3. Relativement aux presses, moules à coupelles & poids de semele pour l’or & pour l’argent. 1765. 7 S. – Und vier weitere Verordnungen, die von 1784 eigenhändig unterzeichnet von Pierre-Louis Gueudré, „Chef de la Cour de Monnoies“. – Unterschiedliche Gebrauchs- u. Lagerspuren. oRR/Waf.

1220 Französische Revolution. – Robespierre, M. Rapport fait au nom du Comité de Salut Public… sur les rap-ports des idées religieuses & morales avec les principes républicains, et sur les fêtes nationales. Paris, Imprime-rie Nationale, 1794. 31 S. Umschl. 150,–En Français dans le Texte 191 (diese Variante); Tourneux 4245a; vgl. Monglond III, 99 u. Martin-W. 29526, 48 (andere Drucke). – Erste Ausgabe, es erschienen zahlreiche Nachdrucke. – Leicht gebräunt.

1221 – Sammelband mit Kleinschriften und Einblattdrucken zur Einführung des Revolutionskalenders, der neu-en Währung und des metrischen Systems. Um 1800. (20:12,5 cm). Pp. d. Zt., beschabt u. bestoßen, Gelenke eingerissen. 150,–Mit Umrechnungs- und Vergleichstabellen, Konkordanzen etc., mehrere Bll. handschriftlich. – Teilw. fleckig oder mit Gebrauchs-spuren. Nicht koll. oRR/Waf.

1222 Der Frauen-Anwalt. Organ des Verbandes deut-scher Frauenbildungs- und Erwerbvereine. Hrsg. von Jenny Hirsch. Jg. 1-3 in 3 Bdn. Berlin, O. Löwenstein (Jg. 3: E. Staude), 1871-73. (21,5:14,5 cm). Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. (Jg. 3 leicht abweichend), teilw. berieben. 600,–Kirchner 23939; Jüd. Lex. II, 1615 f.; Mikota, Jenny Hirsch (in: Me-daon 3, 2008) 4. – Sehr seltene Zeitschrift aus der Frühzeit der deutschen Frauenemanzipation, die von Jenny Hirsch allein re-digiert wurde. Vollständiges Exemplar der ersten drei Jahrgänge des von 1870-76 und 1878-81 erschienenen Periodikums. Hirsch (1829-1902) hatte durch ihre deutsche Übersetzung des Essays „Subjection of women“ von J. S. Mill („Die Hörigkeit der Frau“, Ber-lin 1869) erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Frauenbewegung. Ihre Zeitschrift, die „eine Wende innerhalb der engagierten Frauenpresse“ (Mikota) markiert, enthält neben eignen Beiträgen Artikel von bedeutenden Frauenrechtlerinnen wie Luise Büchner, Mathilde Lammers, Fanny Lewald u.a., aber auch von engagierten Männern wie dem Juristen Franz v. Holtzendorff. – Schönes, papierbedingt gleichmäßig leicht gebräuntes und nur gelegentlich etwas stockfleckiges Exemplar. Freie Vorsätze mit In-ventarmarke von Schloss Neuweier (Baden-Baden).

1223 Froumenteau, N. Le secret des thresors de France. Descouvert… pour ouvrir les moye(n)s legitimes & ne-cessaires de payer les dettes du Roy, descharger ses suiets des subsides imposez depuis 31. ans, & recou-vrer tous les derniers prins à sa Maiesté. 2 Tle. in 1 Bd. O. O. u. Dr. (Paris oder Genf?), 1581. 16mo (12:8,5 cm). 171 (recte 230); 194 S. Ldr. d. 18. Jh., mit Rvg. u. Rsch., leicht fleckig u. berieben. 1.200,–Adams F 1085; Kress 146 Anm.; vgl. Einaudi 5204 u. INED 1932 (2. A.). – Seltene erste Ausgabe, eine um einen dritten Teil erweiterte Neuauflage erschien noch im selben Jahr unter dem Titel „Le sec-ret des finances de France“. Der Verfassername ist möglicherweise ein Pseudonym für Nicolas Barnaud du Crest. „Financier. Détail des recettes et des dépenses publiques 1550-1580. Evaluation d’ensemble de la population faite sous Henri III… on peut regarder ce livre comme un premier essai de statistique, tout en considérant que ces évaluations sont assez arbitraires“ (INED). „Une statistique des misères de la France“ (Hoefer, NBG XVIII, 952 f.). – Titel ge-bräunt, mehrere Bll. mit bräunendem Feuchtigkeitsrand.

** 2 parts in 1 volume. Rare first edition. – Browning to title, mar-ginal dampstaining affecting a few leaves. Bound in 18th cent. calf, spine gilt, some rubbing and spotting.

– Kameralwissenschaften und Hexenprozess – 1224 Gasser, S. P. Einleitung zu den oeconomischen, poli-

tischen und Cameral-Wissenschaften. Halle, Waisen-haus, 1729. 4to (20,5:18,5 cm). Mit 1 gefalt. Tab. 4 Bll., 347 S. – Angebunden: J. Brunnemann. Discours von betrüglichen Kennzeichen der Zauberey, worinnen viel

Nr. 1224

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus262

1229 – Imhof, J. W. Notitia S. Rom. Germanici Imperii pro-cerum tam ecclesiasticorum quam secularum historico-heraldico-genealogica ad hodiernum imperii statum accommodata. Ed. III. locupletior. Tübingen, Cotta & Brunn, 1693. Fol. (32:20 cm). Mit gest. Front., Titelvign. u. 1 doppelblattgr. Stammtaf. 12 Bll., 500 S., 17 Bll. Ldr. d. Zt. mit vergold. Rücken, kleine Schabstellen, Ecken und Kanten berieben, ein Wurmgang unten am Deckel, an den Gelenken etwas spröde. 200,–VD 17 14:018177Z; Graesse III, 412; Heydenreich I, 19: „Behan-delt mit Sachkunde und Einsicht die Genealogie der großen und vornehmen Fürsten und Herren vom Kaiser bis zu den reichsfreien Grafengeschlechtern; auch die geistlichen Fürsten sind berück-sichtigt.“ – Leicht bis stärker gebräunt; gering, stellenweise stärker fleckig; Stempel „Fürstlich Starhemberg’sche Familien Bibliothek“ mit Ausgeschiedenstempel auf Vorsatz, Wurmgang durch Deckel bis S. 79.

1230 – Riccius, C. G. Zuverläßlicher Entwurff von dem land-säßigen Adel in Teutschland. 2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Felsecker, 1735. 4to (21:18 cm). 16 Bll., 530 S., 27 Bll. u. 1 Bl. Zw.-Tit. Hprgt. d. Zt., Vorsätze erneuert. 300,–Stintzing-L. III/1, 263. – Erste Ausgabe. Über histor. Entwicklung (aus den Ministerialen), Rechte, Freiheiten u. Pflichten etc. – Ge-bräunt, mit Wasserrand, Titel mit altem Bibl.-Dubletten-Stempel.

1231 – Rudolphi, J. A. (d. i. J. A. Kroll v. Freyhen). Heral-dica curiosa, welche der Wappen Ursprung, Wachst-hum, Fortgang etc. zeiget. Nürnberg, Buggel, 1698. Fol. (33,5:21 cm). Mit Kupfertitel u. 15 Kupfertaf. mit ca. 1200 Wappenabb. 5 Bll., 226 S., 9 Bll. Hprgt. d. 19. Jh-dts., etwas berieben un. beschabt. 400,–VD 17 3:607637F. – Erste Ausgabe, Variante mit Kupfertitel (nicht gest. Front.). – Gebräunt u. stockfl., stellenw. mit Wasserrand, Text u. Tafelabb. mit sauberen hs. Nummerierungen in Tinte von alter Hand, gest. Titel verso sowie einige Textbl. mit altem (Dubletten-)Bibl.-Stempel, je erste Texts. u. Tafel mit hs. Besitzeintrag, 1 Bl. u.

1226 Gauner und Verbrecher. – (Wittich, C. F.). Hannikel, oder die Räuber- und Mörderbande, welche in Sulz am Nekar in Verhaft genommen und am 17ten Jul. 1787 daselbst justificirt worden. Ein wahrhafter Zigeuner-Roman ganz aus den Kriminal-Akten gezogen. Tübin-gen, Heerbrandt, (1787). (17,5:10,5 cm). 144 S. Mod. Pp. 400,–Huelke-E. 841; Hayn-G. VIII, 581; Black 53. – Seltene Lebens- u. Verbrechensgeschichte des Zigeuners Jakob Reinhard alias Han-nikel u. seiner berüchtigten, in Schwaben marodierenden Räuber-bande. Im gleichen Jahr erschien noch ein Anhang von 32 S. – Ge-bräunt u. stockfleckig.

– Abbildung oben –

1227 Genealogie und Heraldik. – Humbracht, J. M. Die höchste Zierde Teutsch-Landes und Vortrefflichkeit des Teutschen Adels, vorgestellt in der Reichs-Freyen Rheinischen Ritterschaft. Frankfurt, Knoch, 1707. Fol. (36:24 cm). Mit gest. Front. u. 206 Wappenkupfern. 5 Bll., 293 (recte 294) doppelblattgr. Stammtaf. u. 2 Bll. Register. Prgt. d. Zt., berieben, etwas fleckig. 600,–Graesse III, 390; Bernd 2512. – Monumentales Tafelwerk zur Fa-miliengeschichte der rheinischen Ritterschaft, beruht auf den Vor-arbeiten des Mainzer Genealogen G. Helwig. – Stellenweise leicht gebräunt, teils gering bis mäßig fleckig, Buchblock nach dem Vor-satz angebrochen.

1228 – – Die höchste Zierde Teutsch-Landes und Vortreff-lichkeit des Teutschen Adels, vorgestellt in der Reichs-Freyen Rheinischen Ritterschaft. Frankfurt, Knoch, 1707. Fol. (34,5:21,5 cm). Mit gest. Front. u. 206 Wappenkupfern. 5 Bll., 293 (recte 294) doppelblattgr. Stammtaf. u. 2 Bll. Register. Prgt. d. Zt., fleckig, Kanten bestoßen, Innengelenk angebrochen. 600,–Graesse III, 390; Bernd 2512. – Monumentales Tafelwerk zur Fami-liengeschichte der rheinischen Ritterschaft, beruht auf den Vorar-beiten des Mainzer Genealogen G. Helwig. – Schwach gebräunt, sehr vereinzelt fleckig, kl. alter Stempel verso Titel.

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Recht – Wirtschaft – Geschichte 263

1235 Goldast von Haiminsfeld, M. Copeylicher Begriff ver-schiedener Reichs-Satzungen. 2 Teile. Frankfurt, J. D. Zunners Erben u. J. A. Jungen, 1712-13. Fol. (36:24 cm). 8 Bll., 318 (statt 320) S., 12 Bll.; 10 Bll., 362 S., 17 Bll. – Copeylicher Begriff, verschiedener Reichs-Handlungen. Ebenda 1712. 12 Bll., 288 S., 16 Bll.; zus. 3 Teile in 1 Bd. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit hs. Rückentitel, berieben u. fleckig. 300,–

Dünnhaupt 1665, 18.III; vgl. Pütter I, 178 u. Stintzing-L. I, 736. – Zweite Ausgabe der bedeutenden Sammlung, erstmals 1609 er-schienen. Ohne den bei Dünnhaupt angeführten Gesamttitel, der die separat gedruckten Werke zusammenführt. – Erste Bll. etwas fingerfleckig; Teil 2 S. 81-82 mit Loch u. etwas Textverlust; Exlibris von Hermann Berckemeyer. Es fehlen die S. 197-98 in Teil 1.

1236 Görres, J. – Rheinischer Merkur. (Hrsg. von J. Görres). 3 Jgge. (= Nr. 1 [23.1.1814] – Nr. 357 [10.1.1816]), mit 101 Beilagen u. Extrablättern. In 4 Bdn. Koblenz, Pau-li u. (ab Nr. 277) Heriot, 1814-1816. Fol. (33,5:21 cm). Je Nummer 2 Bll., Beilagen meist 1 Bl. Alter Hlwd. mit Rsch., berieben, Rücken verblasst, hinteres Innenge-lenk von Bd. 4 gebrochen u. Rücken vom Buchblock gelöst. 1.500,–

Diesch 1582; Estermann 1.105; Goed. VI, 204, 21. – Fast vollstän-diges Exemplar dieser bedeutenden politischen Zeitschrift, es fehlt lediglich die fast unauffindbare Nummer 358 vom 12. Januar 1816. Schon im Katalog Deneke (1909) wurde die Seltenheit der letzten Nummern hervorgehoben und das Exemplar mit 357 Nrn. für kom-plett erklärt. – Die genaue Anzahl der Beilagen ist bibliograpisch nicht zu ermitteln, Vergleichsexemplare haben von nur wenigen bis 111. Vorliegend davon 93 (zu Nr. 21-22, 25, 27, 40, 70, 80, 83, 87, 89-90. 93, 95, 97, 100-101, 103, 105, 110, 112, 114-115, 117, 119, 121, 123, 126, 128, 131, 133, 137, 141-142, 146, 149, 151, 155, 157, 159, 163, 167, 170, 172, 176, 182, 187, 191, 196, 198-199, 202, 206, 209, 213, 216, 218, 223, 231, 239 (2 Bll.), 253, 264-265, 272, 275, 278 (2 Bll.), 281, 283-284, 290, 293, 296, 299-300, 303, 306, 308 (2 Bll.), 313, 317, 320, 322, 326, 329, 331, 334, 336, 340, 342, 345, 347, 349-351, 354). Als Extrablätter: „Siegesnachrich-ten“ vom 7. Febr., „Armee-Nachrichten“ (3), „Tagesbefehl“ vom 23. März, „Einnahme von Paris“ vom 6. April, „Verzeichnis von Kinder- und Jugendschriften“ in Ergänzung zu Nr. 165, „Extrabeilage“ (3 Bll.) zu Nr. 198. – Inhaltlich stand zunächst der Kampf gegen Na-poleon im Vordergrund, bald jedoch die Innenpolitik; Görres Ideen von der Wiedererrichtung des Alten Reichs und der Beschränkung der Fürstensouveränität führte zum Verbot und zur Einstellung des Blattes Anfang 1816. Die meisten Beiträge stammen von Görres

1 Taf. mit repariertem Einriss, Titel mit Lack-Siegel u. hs. Besitzein-trag „Carolus Franciscus de Vincenti“, dat. 1837. 1 Wappenexlibris u. 1 gest. Exlibris.

1232 – – Heraldica curiosa, welche der Wappen Ursprung, Wachsthum, Fortgang etc. zeiget. Nürnberg, Buggel, 1698. Fol. (35,5:22 cm). Mit gest. Front. u. 15 Kupfer-tafeln mit ca. 1200 Wappenabbildungen. 5 Bll., 226 S., 9 Bll. Blindgepr. Prgt. d. Zt. mit Rsch., etwas fleckig, Kapital mit kleiner Stoßstelle. 250,–

VD 17 12:650796D. – Erste Ausgabe, Variante mit gest. Front. (nicht Kupfertitel). – Ränder leicht stockfleckig; Titel mit Namens-zug H. Schrüffler u. hinterlegten Eckabriss ohne Textverlust; letzte Bll. seitlich etwas wasserrandig; Tafeln meist mit kleiner Stoßstelle im Außensteg.

– Abbildung Seite 262 unten –

1233 – Vredius, O. Sigilla Comitum Flandriae et inscriptiones diplomatum ab iis editorum cum expositione historica. Brügge, J. B. Kerchovius, 1639. Fol. (30,5:21,5 cm). Mit gest. Titelvign., 1 Kupferkarte im Text u. ca. 300 (dav. 2 ganzs. auf 1 Bl.) Textkupf. 6 Bll., 308 S., 48 Bll. – Vorgebunden: Ders. Historia Flandriae Christianae ducentorum & sexaginta septem annorum diplomatibus & sigillis comitum Flandriae astructa. Amsterdam, J. Waesberg, 1686. 1 Bl., 298 (recte 398)S., 1 Bl. Prgt. d. Zt., leicht angestaubt. 500,–

I. Bibl. Belg. V, 798 f. – Erste Ausgabe. Mit großen, fein gestochenen Siegelabbildungen, eins der ganzseitigen Kupf. zeigt einen Stamm-baum (Oliva Flandrica) mit kl. Ansichten von Gent u. Brügge im Unterrand. – II. – Durch den Tod des Autors unvollendet gebliebe-nes historisches Werk. – Wenig gebräunt, nur in Historia Flandriae teils etwas stärker, vereinzelt blass bis mäßig fleckig, vornehmlich an den Rändern; wenige unscheinbare Wasserränder; etwas knapp beschnitten, dadurch leichter Bildverlust der gest. Karte in Sigilla.

1234 Gerhardt, M. R. B. Universal- oder Special-Reguln zu Berechnung der Wechselcourse und Arbitragen de-rer Plätze Berlin und Breslau. Berlin, A. Wever, 1769. (16,5:10,5 cm). 5 Bll., 139 S. Späterer Pp. mit Rsch., Rücken verblasst. 250,–

VD 18 11908769. – Leicht gebräunt; Titel mit Ausgeschiedenstem-pel.

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Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Görres, J.)

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1241 (Huet, P. D.). Curieuse Nachricht von der Handlung der Holländer in allen Ländern und Reichen der Welt… ihre Reichthümer und Herrschafften in denen Indien, wie sie sich Meister von der Handlung in gantz Europa ge-macht, welches die bequemsten Waaren für die Kauff-mannschafft zur See seyn, woher sie dieselben holen, und was sie darauff gewinnen. Aus dem Französischen übersetzet durch F. C. Neubauer. Hannover, N. Förster, 1717. (16,5:10,5 cm). 24 Bll., 252 S., 2 w. Bll. – Ange-bunden: Ausführliche Reise-Beschreibung Sr. Königl. Majestät zu Schweden Carl XII. Was sich nach der Pul-tawischen Action auf dero gefährlichen Reise nach Ben-der vor seltsame Zufälle ereignet… Aufrichtig beschrie-ben von einem schwedischen Officier, der meist überall mit zugegen gewesen. Stralsund 1716. 144 S. Prgt. d. Zt., leicht berieben und etwas fleckig. 800,–

I. VD 18 11402849; vgl. Goldsmiths 4885 u. 5355-5356 und Sabin 33568; nicht bei Landwehr, VOC. – Einzige deutsche Ausgabe des mehrfach aufgelegten und übersetzten Werks. Behandelt u.a. aus-führlich Aufbau und Organisation der Niederländischen Ost- und Westindien-Kompanie. – II. VD 18 10374019. – Beschreibt den Gewaltritt Karls XII. während des Großen Nordischen Kriegs. – Bei-de Werke meist gebräunt bzw. braunfleckig, weißer Oberrand fast durchgängig mit Wasserfleck.

1242 Inquisition. – (Pani, T. V.). Della punizione degli eretici e del tribunale della S. inquisizione lettere apologetiche. In questa seconda edizione aumentate notabilmente e corretta dall’autore. (Rom), o. Dr., 1795. 4to (27,5:21 cm). Mit gest. Titelvignette und 1 Textkupfer. XX, 535 S. Hprgt. d. Zt. mit goldgepr. und hs. Rtit.; beschabt, Rückdeckel stärker, und bestoßen, Außenecken etwas verbogen. 250,–

Van der Vekene 5011: „Verteidigung der Inquisition durch einen Do-minikaner, Kommissar des Hl. Offiziums“. – Zweite Ausgabe, erst-mals 1789 erschienen. – Gering fleckig, stellenw. etwas gebräunt, letzte Bll. mit kl. Randläsuren bzw. Wurmspuren in den w. Rändern.

1243 – (Sarpi), P. Discorso dell’origine, forma, leggi, ed uso dell’ ufficio dell’ inquisitione nella citta, e dominio di Ve-netia. O. O. u. Dr., 1639 (i.e. 18. Jh.). 12mo (16,5:9,5 cm). 4 Bll., 262 (recte 266) S. (o.d.l.w. Bl.). Alte Kart., etwas fleckig und mit kl. Randläsuren, Rückdeckel mit kl. Wurmloch. 400,–

Graesse VI/1, 272 Anm.; Cicogna 1344; vgl. Van der Vekene 4020. – Späte Ausgabe wohl des 18. Jh., erstmals 1638 unter diesem Titel erschienene Schrift des italienischen Ordensmanns und Histori-kers. „Il existe une éd. faite dans le cours du 18e siècle sous la fausse date de 1639 in-12“ (Graesse). – Gering fleckig, ab S. 179 Wurmgang im Seitenrand (teilw. mit kl. Buchstabenverlusten), letz-te beiden Lagen gelockert.

** Late, probably 18th century edition with printing date 1639 on title. – Minor staining, margina wormhole from p. 179 onwards (partly with small letter losses), final 2 gatherings loosened. Old pa-per wrappers, somewhat stained and with small marginal defects, small wormhol to lower cover.

1244 Judaica. – Danz, J. A. Medakdek (hebraice) sive com-pendium grammaticae Ebraeo-Chaldicae. Editio sex-ta. Jena, Bielcke, o.J. (um 1720?). (17,5:11 cm). 7 Bll., 177 S. – Angeb.: Ders. Turgeman (hebr.) sive interpretis Ebraeo-Chaldaei synopsis. Editio quarta. Ebda. 1716. 2 Bll., 33, 238 S. – 3 weitere Schriften angebunden (s. u.). Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel; berieben und etwas fleckig, Gebrauchsspuren. 200,–

Vgl. Fürst I, 195. – Fünf Werke des berühmten Hebraisten in einem Band, enthalten sind außerdem: Paradigmata nominum simplici-um, ac verborum. 5. A. Jena 1709. 23 Bll., 129 S. – Rabbinismus enucleatus. 3. A. Jena 1715. 3 Bll., 118 S., 10 Bll. – Aditus Syriae reclusus. 6. A. Jena o. J. 5 Bll., 92 S. – Etwas gebräunt, verein-zelt alte Marginalien, etwa 10 Bll. im Medakdek mit Wurmsgang im Satzspiegel. Vorsatz mit Besitzvermerk des Theologen Johann Andreas Siepius (1701-1779), datiert Wittenberg 1728.

1245 – Demidow (Demidoff), P. P., Fürst von San Donato. The Jewish question in Russia. Translated from te Rus-

selbst, ferner Beiträge von A. v. Arnim, C. Brentano u. M. v. Schen-kendorf. – Etwas stockfleckig; Buchblock zwischen Nr. 4 und 5 gebrochen; hin und wieder im Außensteg wasserrandig; Vorsatz u. je Bd. das erste Bl. mit altem Bibl.-Stempel, 1 Bl. der „Extra-beilage“ nach Nr. 195 verbunden; Beilage zu 213 mit Eckabriss u. Namenszug; Nr. 265 unten eingerissen. Ohne die sehr seltene letzte Nr. 358.

– Abbildung Seite 263 –

1237 Gundling, N. H. Gundlingiana. Darinn allerhand Ju-risprudentz, Philosophie, Historie, Critic, Literatur und übrigen Gelehrsamkeit gehörige Sachen abgehandelt werden. Stück 1-45 (alles Ersch.) in 5 Bdn. Halle, Ren-ger, 1715-32. (17:12 cm). Mit gest. Portr. u. gefalt. Tab. im 4. Bd. Etwas abweichende Prgt. d. Zt. (3) und Hprgt. d. Zt. (2) mit Rtit., hier und da berieben, etwas fleckig. 600,–

Kirchner 39; Diesch 43; Pütter I, 352; Faber du F. 1568. – Eine der frühesten Gelehrtenzeitschriften in dt. Sprache, alles Erschienene. Sammlung von Aufsätzen zu den im Titel genannten Gebieten, von dem preuß. Juristen Gundling hrsg. u. meist auch verfasst. – Leicht bis teilweise stärker gebräunt, kaum fleckig; handschriftliche Ver-merke auf einigen Vorsätzen, Stempel auf einigen Titeln.

1238 Heineccius, J. M. Eigentliche und wahrhafftige Abbil-dung der alten und neuen griechischen Kirche, nach ihrer Historie, Glaubens-Lehren und Kirchen-Gebräu-chen. 3 Tle. in 1 Bd. Leipzig, Gleditsch, 1711. 4to (21:17 cm). Mit gest. Vignette u. 16 Kupfertafeln. 11 Bll., 236; 422; 474, 84 S., 28 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, fleckig. 450,–

VD 18 11398876; Herzog-H. VII, 601. – Erste Ausgabe. „Die erste vollständige und geordnete Darstellung der griechischen Kirche“ (H.-H.). Der erste Teil behandelt die Ursprünge der griech.-orthodo-xen Kirche, der zweite die Glaubenslehren. Tl. 3 ist Gottesdienst u. Gebräuchen gewidmet, die Kupfer zeigen vor allem kirchliche Ge-wänder (nicht bei Lipperheide). Der Anhang enthält einige Quellen sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis. – Titel u. 2 Folgebll. wasserrandig; Titel mit Namenszug, dat. 1750. Es fehlt das gest. Porträt. – Angebunden: 1. Das Schreiben des Allerheiligsten Patri-archen Paisii und eines gantzen Synodi. Mengeringhausen, Konert, 1732. (16:9,5 cm). 8 Bll. – Für uns nicht nachweisbar. – 2. Kurtze Nachricht von einer griechischen Collecten-Sache. Idstein 1736. 8vo. (16:9,5 cm). 8 Bll. – Sehr selten. – 3. F. Arnkiel. Rettung des ersten nordischen Christenthums, wider G. Arnold. Glückstadt u. Leipzig, Lehmann, 1712. 4to. 6 Bll., 174 S., 1 Bl. – VD 18 11357029. – 4. J. P. Storr. Ausführlich- und gründlicher Bericht der Donatisten. Frankfurt u. Heilbronn, Leuchten, 1713. 4to. 4 Bll., 191 S. – VD 18 12866083. – Insgesamt etwas stockfleckig u. stellenw. leicht was-serrandig. – Zus. 5 Werke in 1 Bd.

1239 (Helvétius, C. A.). De l’esprit. 2 Bde. Paris, Durand, 1758. 8vo (17,5:10,5 cm). 2 Bll., X S., 1 Bl., 448 S.; 2 Bll., 452 S. Hldr. d. Zt. mit etwas Rückenvergoldung, Rücken von Bd. 2 etwas fleckig. 250,–

Eine von mehreren Oktavausgaben beim Original-Verleger im Jahr des Erstdrucks in 4to, fehlt bei Tchemerzine (vgl. VI, 188-89) u. in den großen Sammlungen. – Stellenweise etwas gebräunt, gering fleckig, letzte 4 Bll. von Bd. 1 mit Wurmspur mit etwas Buchsta-benverlust. Beide Titel mit rasiertem Namen, bei Bd. 2 hier mit Fehlstelle. – Dazu 3 weitere Werke: 1. T. Hobbes. Le corps po-litique ou les elements de la loy morale civile. (Trad. d’Anglois en François par S. Sorbière). Leiden, Elzevir, 1653. 12mo. 4 (d.l.w.) Bll., 231 S. Roter Maroquinbd. d. 18. Jh. mit Rvg. u. Goldschnitt, hinte-res Gelenk eingerissen. – Willems 725; Macdonald-H. 21. – Zweite Ausgabe der französ. Übersetzung von Sorbière. – 2. (Guibert, J. A. H. de). Eloge historique de Michel de L’Hospital, chancelier de France. (Paris?) 1777. 125 (st. 127; fehlt der Vortitel). Mod. Pp. – Ein weiteres Werk angebunden. – 3. Les entretiens de l’autre monde sur ce qui se passe dans celui-ci; ou dialogues grotesques et pit-toresques. Londres 1734. 2 Bll. , 408 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. – Zus. 5 Bde.

1240 Hilferding, R. Das Finanzkapital. Eine Studie über die jüngste Entwicklung des Kapitalismus. Wien, Vlg. der Wiener Volksbuchh. Brand, 1910. (23:16 cm). XI, 477 S. Or.-Lwd., etwas fleckig. 300,–

Erschien im selben Jahr auch in den Marx-Studien. – Gering ge-bräunt; Vorsatz mit Namenszug

Recht – Wirtschaft – Geschichte 265

(34,5:23,5 cm). Mit gest. Front., Porträtkupf. u. 27 (statt 30, 4 doppelbllatgr., 1 gefalt.) Kupfertafeln. 19 Bll., 1090 (recte 1088) S., 71 Bll. Hprgt. d. Zt., Deckel mit neuem Marmorpapier überzogen, Rücken fleckig, Vorsätze er-neuert. 300,–Fürst II, 274; ADB XIX, 636 f.; vgl. Bruun I, 93 u. Lipperheide Bb 3 (A. 1704). – Zweite Ausgabe der von Muhlius besorgten Edition. Umfassendes Werk über die jüdischen Altertümer, das erst nach dem Tode Lunds zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Der aus Schleswig gebürtige Verfasser war Diakon in Tondern, wo er 1686 starb. Die instruktiven Tafeln zeigen Altertümer, Altäre, Kultgegen-stände, Kleidung u. Haartracht der jüdischen Priester etc. – Durch-gängig gebräunt, stellenw. etwas fleckig, tls. mit kl. Wasserrand. Front u. Portr. mit Randläsuren u. Einrissen, auf altes Papier aufge-zogen, Titel mit altem Besitzeintrag u. Nummer in Tinte.

1249 – Margaritha, A. Der gantze jüdische Glaube, mit samt einer gründlichen und warhafftigen Anzeigung aller Sat-zungen, Ceremonien, Gebeten, heimlich- und öffent-lichen Gebräuchen, deren sich die Jüden bedienen, nebst … Argumenten wider ihren Glauben. Auffs neue übersehen, nebst C. Reineccii Vorbericht. Leipzig, F. Lanckisch Erben, 1713. (16,5:11 cm). Mit gest. Front. 15 Bll., 360 S., 12 Bll. – Vorgebunden: H. Reland. An-tiquitates sacrae veterum hebraeorum. Praefationem praemisit J. F. Buddaeus. Leipzig, Wehrmann, 1713. Mit Kupfertitel. 7 Bll., 476 S., 34 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel, etwas angestaubt, Vorsätze mit leichten Wurm-spuren. 700,–I. Vgl. Fürst II, 330. – Erstmals 1530 erschienenes Antisemiticum, das auch Luther beeinflusste. Anton Margaritha (ca. 1492-1542) war Konvertit. – Etwas gebräunt, Titel verso mit altem Stempel. – II. Fürst III, 150. – Erstemals 1708 in Utrecht erschienen. – Stellenw. leicht stockfleckig.

1250 – Philo Judaeus. Omnia quae extant opera. Ex accu-ratissima S. Gelenii, & aliorum interpretatione, partim ab A. Turnebo, partim à D. Hoeschelio. Paris 1640. Fol. (38:24 cm). 6 Bll., 1200 S., 36 Bll. (l.w.). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt., Mittelplatte des Vorderdeckels mit Christusdarstellung, auf dem Rückdeckel das Wappen Pommerns des Buchbinders Severin Roetter; berieben, Schließen entfernt. 300,–Graesse V, 269; Fürst III, 88. – Griechisch-lateinische Parallelaus-gabe. – Leichte Feuchtigkeitsspuren, die ersten 6 Bll. mit Randlä-sur u. Loch mit etwas Textverlust. Titel mit Bibl. – u. Ausgeschie-denstempel. – Zum Einband EBDB p000608.

1251 Junghans, A. Kriegs Ordnung, zu Wasser und Landt. Kurtzer und Eigentlicher Underricht, aller Kriegshändel, so geübet werden und im brauch sein… Jetzt auffs new ubersehen, unnd zum viertenmahl in Truck verfertigt, auch mit andern nützlichen stücken gemehrt und ge-bessert. Köln, W. Lützenkirchen, 1611. Kl.-4to (20:15 cm). Mit Titel- und 5 kl. Textholzschnitten. 10 Bll., 185 S., 1 w. Bl. Prgt. d. Zt., leicht fleckig, Deckel aufgebo-gen. 500,–Lipperheide Qb 14 Anm.; Jähns 559 f.; noch nicht im VD 17. – Erst-mals 1589 erschienen. „Allzu charakteristisch für die Zeit, in der es entstand; auch fehlt es der Darstellung nicht an einem gewissen derben Humor“ (Jähns). – Stärker gebräunt bzw. fleckig, Ränder mit Wurmspuren. Vereinzelt Unterstreichungen und Marginalia.

1252 (Justinianus I., Imp.). Corpus juris civilis in quatuor par-tes distinctum, D. Gothofredo auctore. Edito omnium novissima. 6 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, C. Wust, 1688. 4to. (29,5:23,5 cm). Mit gest. Titel u. gest. Portr. Leopolds I. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. mit figürl. Mittelstücken, dat. 1698; fleckig u. berieben, Ecken bestoßen, ohne Schließen, Innengelenke angebrochen. 300,–Vgl. Stinzing-L. I/1, 208. – Bedeutende, erstmals 1583 erschienene Ausgabe. Erlebte zahlr. Auflagen. Der Text erlangte solches Anse-hen, „daß er geradezu als der von der Praxis recipirte angesehen wurde“ (S.-L.) Umfasst ca. 1800 Spalten. – Durchgängig stockfle-ckig, tls. mit Wasserrand im oberen weißen Rand, Titel mit Einriss u. überklebtem Ausriss sowie montiertem Namensschildchen von alter Hand („Ex libris Jos. Aug. Warmuth“), Titel u. erste Bll. mit

sian by J. Michell. London, Darling, 1884. (22,5:14 cm). X S., 1 w. Bl., 105 S., 2 Bll. Grüner Or.-Lwd. 200,–Erste englische Ausgabe. Demidow – ansässig in Italien und in Kiew – spricht sich für die Gleichberechtigung der Juden in Russ-land aus. – Gleichmäßig gebräunt.

1246 – Josephus, Flavius. Opera omnia quae extant ex Graecorum codicum accurata collatione Latine expres-sa. 2 Bde. (Genf), Jacob Stoer, 1611. (12,5:9 cm). 570 S., 13 Bll.; 356 S., 11 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel, etwas angestaubt u. fleckig, bei Bd. 1 Rücken oben und unten mit größerer Fehlstelle. 250,–Selten. Kleinformatige lateinische Ausgabe in 2 Bdn. Der erste Band beinhaltet Josephus’ „Antiquitatum Judaicum“, der zwei-te u.a. sein „De Bello Judaico“. – Durchgehend gleichmäßig ge-bräunt, streckenweise blasse bis teils deutlichere Wasserflecken, einige Lagen in Bd.1 mit rot-bläulicher Verfärbung an den unteren Rändern und dem Bundsteg, die in den Text reicht. Titel mit Stem-pel.

1247 – Lobsens. – Konvolut von 4 hebräischen und 9 deut-schen Dokumenten, teilweise Juden in Lobsens betref-fend. Ca. 1807-1842. Verschiedene Formate.*# 400,–Gerichtssachen, diverse Bescheinigungen, etc. Enthält auch 3 Do-kumente aus Schwetz (Westpreußen; Świecie), dort genannt u.a. Lewin Leopoldsohn, in den Dokumenten aus Lobsens (Posen; Łobżenica) genannt u.a. Joseph Abraham, Lewin Feibusch, Mo-ses Hirsch, Seelig Hirsch, Feibisch Nathan. Zwei Dokumente aus dem Hebräischen übersetzt von Salomon Bernstein, „vereideter Translateur“ in Schneidemühl. – Teile einer größeren Akte; tlw. mit Gebrauchsspuren oder inkomplett. oRR./Waf.

– Abbildung oben –

1248 – Lundius, J. Die alten jüdischen Heiligthümer, Gottes-dienste und Gewohnheiten, für Augen gestellet, in einer ausführlichen Beschreibung des gantzen levitischen Priesterthums. Nunmehro nach des Seel. Autoris eige-nem Manuscripto ausgefertiget. Samt einem Vorbericht Hn. Henrici Muhlii. Hamburg, Liebernickel, 1701. Fol.

Nr. 1247

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus266

1256 (La Mettrie, J. O. de). L’homme machine. Leiden, E. Luzac fils, 1748. 12mo (13,5:8 cm). 10 Bll., 109 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch.; Ecken gering bestoßen, hint. Gelenk mit kl. Wormloch. 1.000,–

En Français dans le Texte 151; Garrison-M. 586; Norman 1270; Blake 254; Waller 19862; Wellcome III, 438. – Zweiter Druck der ersten Ausgabe, mit dem gleichen Impressum wie der vorherge-hende. „Having observed how particular psychological states are caused by physical factors, La Mettrie concluded that human nature was a function of the physical body… Unsurprisingly, La Mettrie’s ideas were perceived as radical and dangerous even in the comparatively liberal Holland of the eighteenth century, and La Mettrie was forced to leave that country… Three editions with 108, 109 and 148 pages respectively, appeared in 1748 under the im-print of Elie Lucas fils. The first edition, of 108 pages, was largely destroyed by the Leiden magistrates, and is therefore exceptio-nally rare“ (Norman). – Der vorliegende Druck wurde in Bd. 1 der „Oeuvres philosophiques“ (Amsterdam 1753) übernommen, hier im vollständigen Band (Kollation: 1 Bl., 78 S.; 10 Bll., 109; 198 S.). „L’homme machine“ auf anderem Papier gedruckt als der Rest des Bandes u. daher etwas gebräunt.

** First edition, second issue; bound within vol. 1 of the „Oeuvres philosophiques“. – ‚L’homme machine‘ printed on on different pa-per and somewhat browned. Bound in contemporary calf with title-piece, spine gilt; some wear to extremities.

1257 (La Porte, B. de). Le défenseur de l’usure confondu, ou Réfutation de l’ouvrage intitulé: Théorie de l’intérêt de l’argent. On y a joint un recueil chronologique des or-donnances & arrêts qui condamnent toute usure indis-tinctement (par G.-N. Maultrot). Paris, B. Morin, 1781. 12mo (17:10,5 cm). 1 Bl., 424 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., Ecken u. Kanten gering berieben u. bestoßen. 180,–

Vgl. INED 2621 (A. 1785). – Seltene erste Ausgabe. Gegenschrift zu Rulié und Turgots „Théorie de l’intérêt de l’argent“ (1780). „Il s’attaque successivement à la règle des moeurs, à la nature et aux caractères du prêt et de l’usure, à l’opposition entre l’usure et le droit naturel, et enfin à la condamnation qu’en ont faite les lois divi-nes, ecclésiastiques et civiles“ (INED). – Leicht gebräunt, vereinzelt gering fleckig.

– Thünen in Frankreich –

1258 Lavoisier, (A. L.). Resultats extraits d’un ouvrage inti-tulé: De la richesse territoriale du Royaume de France. Paris, Imprimerie Nationale, 1791 (= um 1810). (21:13,5 cm). 1 Bl., 48 S. – Angebunden: J. B. F. Sauvegrain. Considérations sur la population et la consommation générales du bétail en France. Paris, Huzard & Nor-mant, 1806. Mit 3 gefalt. Tab. 231 S. – A. de Gasparin. Des petites propriétés considérées dans leurs rapports avec le sort des ouvriers, la prospérité de l’agriculture et la destinée des états. Paris, Mongie, 1820. 60 S. – C. Niviére. Annales agricoles de la Saulsaie, ou mé-langes d’agriculture, d’économie rurale, et de légis-lation agricole. Bd. 1 (alles Erschienene). 2. A. Paris, Bouchard-Huzard, 1841. Mit 1 farb. lith. Faltkarte u. 1 gefalt. Tab. 4 Bll., 244, 23 S. – Mit weiteren Kleinschrif-ten in Hldr. um 1845 mit dezenter Rvg., hint. Gelenk angebrochen. 800,–

I. Duveen-Klickstein 266; Einaudi 3272; vgl. INED 2690, nicht bei Kress u. Goldsmiths. – Kollationsgleicher Nachdruck der ersten Ausgabe. „This work is a very important one in the history of politi-cal economics. To establish a system of taxation based on the net output of the land, it was essential to know the agricultural wealth and the exact produce return of the country. Lavoisier in this work records for the first time what is now known as the law of proba-bility“ (D.-K.). – II. Goldsmiths 19240. – Erste Ausgabe, selten. Ge-gen Turgot gerichtet. – III. Kress S.6301. – Erste Ausgabe. Gegen die von Arthur Young und den Physiokraten geforderte Einrichtung landwirtschaftlicher Großbetriebe. – IV. Behandelt ausführlich die landwirtschaftliche Situation in Deutschland, besonders Johann Heinrich v. Thünen und sein Werk „Der isolirte Staat“. Mit dem seltenen Supplement und der oft fehlenden Karte der Dombes. – Schöner Sammelband mit 6 weiteren Kleinschriften und Separat-drucken, nur gelegentlich leicht gebräunt oder stockfleckig. Aus der Bibliothek des französischen Agronomen Jean-Baptiste Hu-zard (1755-1838) mit seinem Namensstempel auf dem Titel des ersten Werkes verso.

Randläsuren, letzte Lagen mit Quetschfalte sowie kl. Wurmspur u. etwas Randausriss.

1253 Ketzerei. – Campeggi, R. Racconto de gli heretici iconomiasti giustiziati in Bologna a’ gloria di Dio della B. Vergine et per honore della patria. Bologna, Th. Ma-scheroni & C. Ferroni für P. Golfarini, 1622. (14,5:10,5 cm). Mit gest. Titel. 3 Bll., 128 S. Flex. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtit., fleckig und mit Läsuren, die unten einge-rissenen Gelenke überklebt, freie Vorsätze mit Nrn.- Stempel. 250,–Van de Vekene 948; BL, 17th cent. Ital. Books I, 174. – Erste Ausga-be. – Ränder stellenw. leicht fleckig bzw. mit leichten Fingerspuren, Bl. a2 mit Randausriss (mit minimalem Buchstabenverlust). Gest. Titel mit gestrichener Anm. oberhalb.

1254 (Kreittmayr, W. X. A. v.). Codex Maximilianeus Bavari-cus, civilis. Oder: Neu verbessert- und ergänzt- Chur-Bayrisches Land-Recht. 4 Tle. in 1 Bd. München, Vötter, 1756. Fol. (32:21,5 cm). 4 Bll., 529 S. Neuer Hprgt. mit hs. Rschild. 300,–Stintzing-L. III/1, 223. – Erste Ausgabe von Kreittmayrs drittem großen Gesetzeswerk. „Mit dem Landrecht fand die begonnene Justizreform Bayerns ihren Abschluß“ (ADB XVII, 107 ff. ausführl. zu Bedeutung u. Rezeption). Vorsatz mit Vermerk der Schenkung des Autors: „Ex Munificentia Excellentissimi Dni Auctoris L. B. de Kreitmair.“ – Titel, Vorstücke und die ersten beiden Lagen seitl. an-gerändert.

1255 – Codex Maximilianeus Bavaricus, civilis. Oder: Neu verbessert- und ergänzt- Chur-Bayrisches Land-Recht. 4 Tle. in 1 Bd. München, Vötter, 1756. Fol. (31:21 cm). 4 Bll., 529 S. Neuerer Hldr., gering berieben. 200,–Stintzing-L. III/1, 223. – Erste Ausgabe von Kreittmayrs drittem großen Gesetzeswerk. „Mit dem Landrecht fand die begonnene Justizreform Bayerns ihren Abschluß“ (ADB XVII, 107 ff. ausführl. zu Bedeutung u. Rezeption). – Mäßig gebräunt, stellenweise etwas stärker, teils etwas braunrandig oder fleckig, Blattweiser.

Nr. 1259

Recht – Wirtschaft – Geschichte 267

mit Marmorpapierbezug; berieben, Deckel an Ecken u. Außenkante ausgefranst. 300,–INED 2847 bis (irrig „192 p.“). – Erste Ausgabe. „Rappel de prin-cipes généraux: loi, souveraineté de la nation, droit de propriété, liberté, droit de souveraineté, etc. … En outre, L. justifie la doctrine de Montesqieu“ (INED). – Unbeschnitten, gelegentlich leicht ange-schmutzt oder fleckig.

1261 (Le Trosne, G. F.). Mémoire sur les vagabonds et sur les mendiants. Soissons u. Paris, Simon, 1764. (19,5:13 cm). 1 Bl., 76 S. – Angebunden: (N. Baudeau). Idées d’un citoyen sur les besoins, les droits, et les devoirs des vrais pauvres. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam u. Paris, Hochereau, 1765. 212, 140 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch.; gering berieben u. bestoßen, Gelenke unten et-was eingerissen. 1.500,–I. Kress 6201; Einaudi 3362; Higgs 3306; INED 2877 (irrig 1765). – Erste Ausgabe, selten. „Des vagabonds en tant qu’ennemis de la société et promoteur de nombreaux maux … Seul moyen de sup-primer le vagabondage: la peine de galère à perpétuité“ (INED). – II. Einaudi 347; Higgs 3564; INED 283. – Erste Ausgabe. – Kaum gebräunt. Schöner Sammelband, Innendeckel mit Wappenexlibris.

** Fine Sammelband including two rare and important works by Physiocrats on the poor, each in first edition. – Contemporary calf, slightly rubbed, joints split at bottom. With armorial bookplate on inner cover.

1262 Leuckfeld, J. G. Antiquitates Gandersheimenses. Oder historische Beschreibung des uhralten kayserl. freyen weltlichen Reichs-Stiffts Gandersheim. Wolffenbüttel, G. Freytag, 1709. 4to (21:18,5 cm). Mit 1 Kupfertitel als Frontispiz u. 13 (4 gefalt., doppelblattgr.) Kupfertafeln. 7 Bll., 478 S., 4 Bll. – Angebunden: Ders. Antiquitates Il-feldenses. Oder historische Beschreibung des Klosters Ilfeld. Quedlinburg, T.P. Calvisius, 1709. Mit 1 Frontispiz u. 4 Portr.-Kupfertafeln. 9 Bll., 258 (recte 228) S., 4 Bll. Prgt. d. Zt., angestaubt und etwas fleckig, fehlt der Rü-cken oben. 300,–I. Loewe 3430; Lipperheide Oc 17. – Erste Ausgabe. Die Kupfer mit Ansichten von Gandersheim, Clus, Brunshausen sowie Portr. – II. Graesse IV, 188; ADB 18, 482. – Mit vier Portraits. – Gebräunt, teil-weise fleckig; Stempel Titel verso.

– Abbildung oben –

1263 Levi, L. Wages and earnings of the working classes. Report to Sir Arthur Bass, M.P. London, J. Murray,

** Important Sammelband with 10 rare titles, including a scarce reprint of the first edition of Lavoisier’s major contribution to the history of political economy. – Occasional light browning or foxing. Bound in calf-backed boards c. 1845, rear joint split a top. From the famous library of J.-B. Huzard, with his stamp on the title of the first work verso.

1259 (Le Mercier de la Rivière, P. P. F. J. H.). De l’instruction publique; ou considerations morales et politiques sur la nécessité, la nature et la source de cette instruction. Ouvrage demandé pour le Roi de Suede. Stockholm u. Paris, Didot, 1775. (20:13 cm). 2 Bll., 130 S. – Ange-bunden: (F. M. Arouet de Voltaire). Commentaire sur le livre des délits et des peines, par un avocat de province. O. O. u. Dr. (Genf) 1766. VIII, 120 S. – (P. de Saint-Pi-erre). Discours d’un pair de France, à l’assemblée des pairs, sur l’édit de réglement de Décembre 1770. O. O. u. Dr. (1771). 117 S., 1 w. Bl. – (J. F. Féraud). Discours sur la philosophie, et singulièrement sur cette question: Pourquoi les incrédules passent-ils pour philosophes? O. O. u. Dr. 1762. 1 Bl., IV, 94 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. rotem Rsch., gering beschabt, Rücken mit kl. Einriss am Schwanz. 2.500,–

I. Einaudi 3301; Higgs 6197; INED 2791; New Palgrave III, 449. – Erste Ausgabe, selten. „An essay on the importance of public education dedicated to the King of Sweden“ (NP). „Eine Weiter-entwicklung der physiokratischen Positionen, die dort bereits aufs Engste mit der politischen Terminologie des ‚Contrat social‘ von Rousseau verschmelzen“ (R. Bach, Rousseau und die Physiokra-ten, Köln 2018, S. 146 u. vgl. ausführl. S. 207 ff.). – II. Bengesco 1724. – Erste Ausgabe. Kommentar zu Beccarias berühmten Werk „Dei delitti e delle pene“. – III. Conlon 71:1280. – Einzige Ausgabe. – IV. de Backer-S. III, 639. – Einzige Ausgabe. „Je ne l’ai trouve indiqué par aucun bibliographe“ (dBS). – Am Schluss noch 2 wei-tere, wohl unvollständige Werke angebunden. – Vortitel des ers-ten Werks mit hs. mit Inhaltsverzeichnis. Schöner, kaum fleckiger Sammelband.

** Fine Sammelband with four rare works in first edition (see above). – Contemporary calf, spine gilt, somewhat rubbed, tail of spine chipped.

– Abbildung Seite 266 –

1260 (Le Roy de Barincourt, D.). La Monarchie parfaite, ou l’accord de l’autorité d’un monarque avec la liberté de la nation qu’il gouverne; discours. Genf u. Paris, Briand, 1789. (21,5:13 cm). VIII, 292 S. Umschl. d. Zt., Rücken

Nr. 1262

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Levi, L.)

268

1268 Manni, D. M. De Florentinis inventis commentari-um. Ferrara, B. Pomatelli, 1731. 4to (26,5:20 cm). Mit Holzschn.-Titelvign. u. zahlr. Holzschn.-Initialen im Text. 4 Bll., 114 S., 2 Bl. Interims-Pp. d. Zt., fleckig, Rücken überklebt. 300,–Abhandlung des italienischen Gelehrten Domenico Maria Manni (1690-1788) über Errungenschaften der Florentiner. Enthält einen Bericht über den Anteil, den Florenz an der Erfindung der Oper hat, über das Leben Vespuccis mit glorifizierenden Gedichten seiner Entdeckungsreisen sowie eine Erzählung über Verrazzanos Reise nach Nordamerika. – Stellenw. gebräunt u. stock- oder wasserfle-ckig. Unbeschnitten.

** Contains biographical comments on Vespucci with several Ital-ian poems glorifying his discoveries and a relation of Verrazzano’s voyage to North America. – Some browning and staining, uncut. Bound in contemp. wrappers, staining.

1269 Marat, J. P. De l’homme, ou des principes et des loix, de l’influence de l’âme sur le corps, et du corps sur l’âme. 3 Bde. Amsterdam, M.-M. Rey, 1775-76. (17:10,5 cm). Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit Rvg., farb. Rsch. u. goldgepr. Deckelfileten; etwas bestoßen, Gelenke angebrochen. 900,–Martin-W. 22854; Waller 6238 (nur Bd. 1-2); Lohmann, Marat X u. 24 ff.; Hirsch-H. IV, 66; nicht bei Blake u. Wellcome. – Erste vollständige und erste französische Ausgabe, selten. Die beiden ersten Bände waren 1773 in London bereits in englischer Spra-che erschienen („A Philosphical Essay on Man“). Bemerkenswer-te Schrift, „welche die Veranlassung zu einem Streit mit Voltaire wurde“ (H.-H.). – Innendeckel aller Bände mit Exlibris des Arztes François Moutier (1881-1961).

** 3 vols. First edition in French and first complete edition, rare. With 2 engraved folding plates. Marat is here a pupil of Rousseau and believes in the human soul, against the materialistic concep-tion of Helvétius who had just published his own ‚De l’homme‘. – Uniformely bound in contemp. calf gilt, light wear to corners, joints partly cracked. With bookplate of François Moutier.

1270 Marx, K. Das Kapital. Kritik der politischen Oekono-mie. 2. verb. Aufl. Bd. 1. Hamburg, O. Meissner, 1872. (21,5:15 cm). 1 Bl., 830 S. Hldr. d. Zt., berieben, Innen-gelenke gebrochen. 400,–Marx/Engels Erstdrucke 32. – Gebräunt, Titel stark.

1271 – Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. Mi-schauflage. Hrsg. von F. Engels. 3 in 4 Bdn. Hamburg, O. Meissner, 1890-1894. (22:15 cm). Hldr. d. Zt. mit et-was Rvg. u. 2 Rsch., stark berieben. 500,–Marx/Engels Erstdrucke 32 f. – Band 1 in vierter durchgesehener Auflage (1890), Bd. 2 in zweiter Auflage (1893), Bd. 3/I u. 3/II in erster Ausgabe (1894). – Leicht gebräunt, Titel mit kl. Namenszug. Exlibris Lewald, Karlsruhe.

– Abbildung Seite 269 unten –

1272 Mascov, J. J. Commentarii de rebus imperii Romano-Germanici. 3 Bde. Leipzig, Schuster (Bd. 1-2) u. Breit-kopf (Bd. 3), 1741-53. 4to (leicht variierende Formate, ca. 27:22 cm). Ldr. d. Zt. mit goldgeprägt. Rücken, be-rieben u. teilw. bestoßen. 400,–VD 18 11418109, 15176428 & 12500321. – Erste Ausgabe. – Alle Bände etwas gebräunt und teilweise leicht stockfleckig, Vorstücke etwas braunrandig.

1273 Matthaeus, A. Veteris aevi analecta seu vetera aliquot monumenta hactenus nondum visa. Editio secunda. 10 Teile in 5 Bdn. Den Haag, G. Block, 1738. 4to (23:17,5 cm). Mit 1 gefalt. Kupfertafel, 1 gest. Verfasserporträt u. einigen Textkupfern. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückentitel, tlw. mit Flecken, etwas berieben. 250,–Graesse IV, 445; Ebert 13405. – Zweite Ausgabe, erstmals 1698 in Leiden erschienen. Eine Quellensammlung zur niederländischen und belgischen Geschichte. – Etwas gebräunt u. stellenw. leicht stockfleckig; Titel mit alter Signatur u. Stempel der Gräflichen Bib-liothek Landsberg in Gemen. Die Bibliothek Landsberg-Velen wur-de zum größten Tel in den 1930er Jahren veräußert.

1274 Michaelis, A. B. Einleitung zu einer volständigen Ge-schichte der Chur-und Fürstlichen Häuser in Teutsch-

1885. (22,5:15 cm). VII, 151 S. Or.-Lwd.; Ecken u. Kan-ten gering bestoßen, Rücken verblasst u. mit kl. Fehl- stelle. 150,–Masui 129. – Erste Ausgabe. Wichtiges Quellenwerk zur Wirt-schafts- und Sozialgeschichte des viktorianischen Englands. – Freies Vorsatz u. S. 1/2 mit Bibl.-Blindstempel (als Dublette aus-geschieden), S. III mit kl. Namensstempel des walisisch-amerika-nischen Dichters und Predigers Joshua T. Morgan („Thalamus“, 1841-1914).

1264 Linguet, S. N. H. Du pain et du bled. „À Londres“ 1774. 12mo (16,5:10 cm). Mit 2 gefalt. Tabellen. XXIX, 310 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. 2 roten Rsch., Kanten etwas be-rieben (= Oeuvres, Bd. 6). 300,–Vgl. INED 2911. – Erste Ausgabe der Satire, innerhalb der „Oeuv-res“ erschienen. Die Tabellen mit einer bearbeiteten Fassung von Quesnays „Table économique“ und den Zeichen des „Y-King“. – Mit dem meist fehlenden Reihentitel.

1265 Loschi, A. Compendi historici. 2 Teile in 1 Bd. Vicenza, Amadio, (1664)-1668. (23:16,5 cm). Mit gest. Titel u. 15 gefalt. gest. Stammtafeln. 5 Bll., 466 S., 3; 6 Bll., 376 S. Prgt. d. Zt., stark fleckig, berieben u. bestoßen, Rücken mit mehreren Fehlstellen. 300,–BL, 17th. cent. Ital. Books 503. – Spätere Ausgabe, erstmals 1652 in Folio erschienen. Mit Stammtafeln europäischer u. italienischer Geschlechter, darunter Osmanen. – Stellenw. fleckig; Tafeln meist mit kleinen Falzeinrissen, davon 3 stärker; 1 Tafel u. das letzte Bl. angeschmutzt, letztes Bl. mit hinterl. kleinem Eckabriss; Vorsatz mit Stempel u. alten Besitzvermerken, darunter Amilton de Langre reale.

1266 Malchus, C. A. v. Handbuch der Finanzwissenschaft und der Finanzverwaltung. 2 Bde. Stuttgart und Tübin-gen, Cotta, 1830. (22:13,5 cm). XVI, 480; VI, 210, 70 ge-falt. S. Pp. d. Zt. mit farb. Rsch., etwas berieben sowie Ecken und Kanten etwas bestoßen. 250,–Kress C.2584; Goldsmiths 26280; Humpert 12067; Fischer 1978. – Erste Ausgabe. Tl. 1 enthält den wissenschaftlichen, Tl. 2 den praktischen, angewandten Teil. – Etwas stockfleckig.

1267 Mannheimer kleiner Sack-Kalender zum Andenken des franz. Krieges. (Mannheim?) 1796. 12mo (9,5:6 cm). Mit gefalt. gest. Plan u. 6 kol. Kupfertafeln. 1 Bl., 68 S. Illustr. OU., angestaubt, fleckig u. leicht lädiert, Innenge-lenke verstärkt. 300,–Selten. Mit dem Schlachtplan des Bombardements von Mannheim und den kol. Tafeln mit den Kostümen von Soldaten verschiedener Nationen. Umschlag mit Darstellung einer Guillotine und eines Te-legraphen. – Etwas fingerfleckig.

– Abbildung oben –

Nr. 1267

Recht – Wirtschaft – Geschichte 269

work, contributing the final chapter with further explanations and manipulations of his ‚Tableau économique‘ analysis“ (New Palgra-ve III, 478). Kollation: 2 Bll., 362 S., 3; 2 Bll., 323 S., 3; 2 Bll., 284 S., 4 Bll. – Stellenw. leicht stockfleckig.

1277 – Théorie de l’impôt. O. O. u. Dr., 1760. 4to (26:20,5 cm). VIII, 336 S. – Angebunden: (C.-É. Pesselier). Dou-tes proposés à l’auteur de la Théorie de l’impôt. O. O. u. Dr., 1761. VIII, 148 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch.; Ecken gering bestoßen, Schabstellen nachgefärbt, Gelenke restauriert. 4.000,–I. Kress 5883; Goldsmiths 9602; Einaudi 3946; Higgs 2297; INED 3209; Tchemerzine VIII, 285; Palgrave II, 776 f. – Erste Ausgabe, selten. Im selben Jahr auch in 12mo erschienen. „Le succès en fut très vif. M. y développe les principes de la nouvelle école, avec un franc-parler qui lui attira de nombreux suffrages… e le fit empri-sonner“ (INED). „A stout defense of the physiocratic single tax in-termixed with sagacious observations on taxation in general“ (ESS X, 530). – II. Kress 5964; Goldsmiths 9695; Einaudi 4409; Higgs 2534; INED 3524; Palgrave III, 108. – Erste Ausgabe der kritischen Auseinandersetzung mit Mirabeau, ebenfalls gleichzeitig auch in kleinerem Format erschienen. „Bien qu’adversaire des physiocra-tes, P. donne la formule la plus décisive relative au privilège naturel des productions du sol. ‚Elles procurrent un profit net et durable puisqu’elles sont à l’abri de l’imitation‘“ (INED). – Ganz vereinzelt gering stockfleckig. Schöner Sammelband, beide Werke sehr breit-randig und wohlerhalten.

** 2 works bound together in 1 volume. First edition of each work, Mirabeau’s famous ‚Theory of tax‘ and Pesselier’s likewise impor-tant refutation of Mirabeau. Both works, which are usually found in small size format, printed in quarto with wide margins. – Very occasional foxing. Contemporary French mottled calf, spine gilt, corners a bit worn, some restorations.

– Abbildung Seite 270 –

1278 (Montesquieu, C. L. de Secondat de). De l’esprit des loix. Nouvelle edition faite sur les corrections de l’auteur. 2 Bde. „Geneve, Barrillot & Fils“ (d.i. London, J. Nourse, 1749). (20,5:13,5 cm). XXVIII, 463 S.; 1 Bl., XVIII, 510 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.; etwas beschabt, Gelenke eingeris-sen, Rücken lackiert. 800,–Nicht bei Tchemerzine; zur EA. vgl. PMM 197 u. En Français dans le Texte 138. – Erste in London gedruckte Ausgabe von Montesqui-eus Meisterwerk, selten. Die korrekte Zuschreibung von Druckort und -datum erfolgte durch R. Shackleton in „John Nourse and the London edition of L’Esprit des lois“ (in: Studies in the French Eigh-teenth Century presented to John Lough, Durham 1978, S. 248-259). – Leicht gebräunt u. vereinzelt etwas fleckig, in Bd. 2 Titel u. Schlussblatt verso mit Stempel.

** 2 vols. First London edition. – Light browning, some occasional spotting, small stamp on verso of title and final leaf in vol. 2. Con-temp. calf, somewhat rubbed, joints split spines lacquered.

1279 – De l’esprit des loix. 3 Bde. Genf, Barillot & Fils, (um 1749). 12mo (17:10,5 cm). Mit 1 gefalt. gest. Welt-karte. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. je 2 Rsch.; Rücken et-was verblasst, Rücken von Bd. 1 mit kl. Wurmspur am Schwanz, Vordergelenk von Bd. 2 unten ein- gerissen. 500,–Tchemerzine VIII, 460 b. – Zweite Ausgabe, die erste in Duodez. Mit der meist fehlenden und nur wenigen Exemplaren beigegebenen Weltkarte.

** 3 vols. Second edition. With engr. folding world map, which is present only in a small number of copies. – Contemp. calf, spines gilt and somewhat faded, small wormhole to tail of spine of vol. 1, front joint of vol. 2 split at bottom.

1280 M(orellet), A. Réflexions sur les avantages de la li-berté d’écrire et d’imprimer sur les matieres de l’administration. London u. Paris, Estienne, 1775. (19,5:13,5 cm). 1 Bl., 72 S. – Angebunden: (J. Necker). Sur la législation et le commerce des grains. 2 in 1 Bd. Paris, Pissot, 1775. 2 Bll., 236; 184 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. farb. Rsch.; etwas berieben, Vorderdeckel mit kl. Wurmspur. 1.200,–I. Higgs 6526; INED 3312. – Erste Ausgabe. „Sous ce titre, M. s’attache surtout à défendre la liberté de la presse au bénéfice des Èconomistes. En effet, s’avérant dès l’abord ennemi de toute pro-hibition, il en arrive rapidement à démontrer l’utilité d’une parfaite

land. Bd. 1-2 (von 3) in 2 Bdn. Lemgo, 1759-1760. 4to (24:21 cm). Mit 4 gefalt. Stammtafeln. 20 Bll., 584 S., 19 Bll.; 22 Bll., 629 S., 23 Bll. Pp. d. Zt., etwas berieben und fleckig. 200,–VD 18 80377823 & 80377866-001. – Die ersten beiden Teile, ohne den erst 1785 erschienenen und von Julius Wilhelm Hamberger fortgeführten Teil 3. – Durchgehend mäßig gebräunt, stellenweise stärker und fleckig; jeweils Stempel auf dem Titel.

1275 (Mirabeau, V. Riquetti de & F. Quesnay). L’Ami des hommes. Mémoire sur l’agriculture. Rèponse à l’essai sur les ponts et chaussées, la voirie et les corvées (mit Tableau oeconomique). Tle. 5-6 (von 6) in 1 Bd. O. O. u. Dr. (Paris, Hérissant,) 1760. 4to (26,5:21 cm). VIII, 167 S.; 1 Bl.; 118 S., 1 Bl., S. 119-179, 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rvg., etwas beschabt u. bestoßen. 750,–Goldsmiths 9092; Higgs 2160; INED 3194; Tchemerzine VIII, 284(a); Palgrave II, 776. – Erste Ausgabe des abschließenden dritten Ban-des, selten. Die beiden ersten waren 1756-58 erschienen, gleich-zeitig erschien das Werk auch in Duodez. In Tl. 6 die berühmten „Tableau oeconomique avec des explications“ (mit separatem Ti-telblatt). „His ‚explanation‘ of Quesnay’s ‚Tableau‘ involves some manipulation of the original in order to make it comprehensible to himself and others“ (Palgr.). – Vereinzelt gering fleckig.

** Parts 5 and 6 (of 6) only, bound in 1 volume. Rare first edition, published simultaneously in 12mo. – Occasional slight spotting. Contemporary calf, spine gilt, somewhat rubbed and worn.

1276 Mirabeau, V. Riquetti de. Philosophie rurale, ou écono-mie générale et politique de l’agriculture. 3 Bde. Ams-terdam, Les Libraires associés, 1764. 12mo (17:10,5 cm). Mit 3 gleichen gest. Tabellen (Tableau économique) u. 1 typogr. Tabelle (Progression du profit des cultiva-teurs). Hlwd. d. 19. Jh., Rücken verblasst. 800,–Kress 6207; Goldsmiths 9946; Higgs 3123. – Erstmals 1763 er-schienen, eine von mehreren Ausgaben des Jahres 1764. „Ques-nay collaborated very substantially in preparing this last major

Nr. 1271

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(M[orellet], A.)

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1286 – Tentzel, W. E. Saxonia Numismatica oder Medaillen-Cabinet von Gedächtniß-Müntzen und Schau-Pfenni-gen, welche die Chur- und Fürsten zu Sachsen Alber-tinischer Haupt-Linie prägen und verfertigen laßen. 4 Tle. in 1 Bd. Dresden, Riedel, 1705. 4to (19,5:17,5 cm). Mit gest. Front. u. 95 Kupfertaf. 16 Bll., 744 S., 1 Bl., S. 521-658 (so kpl.), 56 Bll. Register. Ldr. d. Zt., Ecken und Kanten berieben u. bestoßen sowie wenige Wurm-löcher. 300,–Lipsius-L. I, 394; Humpert 11019 u. vgl. 11020. – Erste Ausgabe. Deutsch-lateinische Parallelausgabe, mit dem seltenen Register, gedruckt 1713 zu Arnstadt bei Meurer. – Etwas gebräunt, stellen-weise fleckig; Kupfertitel auf den deutschen Drucktitel verso mon-tiert, sodass der Vortitel verdeckt wird, etwas wasserrandig.

1287 Panse, K. Frankreich und Europa. Betrachtungen über die neuesten Staatserschütterungen in besonderer Rücksicht auf Deutschland. Leipzig, Hartmann, 1831. (21,5:13 cm). 2 Bll., 91 S. Rückenfalz. 200,–Goed. XI, 321, 19. – Este Ausgabe. – Meist unaufgeschnitten. Ge-bräunt u. stockfleckig; erste Bll. im Rand geknittert, Titel mit tlw. abegölstem Papierschild.

1288 Pappus von Tratzberg, P. Holländisch Kriegs-Recht, und Articuls-Brieff… Mit angehefften Kayser Maximiliani II. Articuls-Brieff: Item, Caroli V. Peinliche Halßgerichts-Ordnung: Wie auch beyder Kön. Maytn. zu Schweden und Dennemarck Kriegs-Recht und Articuls-Brieff… widerumb in Truck gegeben. 3 Tle. in 1 Bd. Straßburg, Dietzel, 1644. Kl.-4to (19:16 cm). Mit 1 Kupfertafel. 3 Bll., 170 S., 11 Bll.; 47 S.; 38 S., 1 Bl. Prgt. d. Zt., fleckig bzw. wasserfl., stärker angestaubt und leicht wurmsti-chig, Vorsätze ebenfalls mit Wurmspuren. 400,–VD 17 1:009574Z & 020776T; vgl. Jähns 773, 1083 f. u. 1085, Warmholtz 8169 u. Bruun, Bibl. Danica I, 676. – Späterer Zusam-mendruck des niederländischen, schwedischen und dänischen Kriegsrechtes, vorher einzeln 1590 (niederl.), 1621 (schwedisch)

connaissance de l’économie politique (qu’entraverait toute censu-re)“ (INED) – II. Kress 7144; Goldsmiths 11267; Higgs 6260; INED 3372; Hollander 2071; Carpenter XXVI; Palgrave III, 13. – Erste Aus-gabe. Eines der Hauptwerke Neckers, gegen die Physiokraten ge-richtet. „This work, which has been called ‚déplorablement célèb-re‘, was opposed to the Physiocratic doctrine of free trade in grain. The reason for the book’s popularity lies not with its conclusion but rather with Necker’s style and argument he used“ (Carpenter). Tl. 2 ohne eigenes Titelblatt wie bei Higgs angegeben („No title-page but the first“), am Schluss das meist fehlende Erratablatt. – Vereinzelt leicht gebräunt, gering fleckig oder wasserrandig.

** 2 important works in 1 volume, both in first edition. – Occasional light browning, faint dampstaining or minor spotting. Contempo-rary mottled calf, spine gilt, somnewhat rubbed, minor worming to upper cover.

1281 Napoleon. – (Cahier, L.-G.). Instruction sur les opéra-tions de l’assemblée extraordinaire du Champ de Mai. Paris, „Chez tous les marchands de nouveautés“, 26. Mai 1815. (20,5:13,5 cm). VIII (recte VI), 54 S. – In einem Sammelband mit 8 weiteren französischen Kleinschrif-ten der Jahre 1814-26. Hldr. d. Zt. mit grünem Rsch. u. dezenter Rvg., Rücken etwas verblasst u. fleckig. 150,–

Erste Ausgabe. Während der „Herrschaft der Hundert Tage“ an-onym erschienenes Pamphlet gegen die Rückkehr Napoleons. – Vortitel außen etwa schmaler, einige der Beibände vereinzelt leicht stockfleckig. Interessanter Sammelband aus einer Schlossbiblio-thek (Rückenprägung: „Brochures politiques / Chateau de Mello“).

1282 – Das schwarze Buch des französischen Kaiserhofes. Eine Darstellung und Beleuchtung der Handlungen und Verbrechen welche durch Napoleon und seine Gehül-fen verübt worden sind. Dublin (= Quedlinburg, Basse,) 1814. (17:10 cm). 2 Bll., 232 S. OU. mit gedrucktem Rsch., gebraucht. 200,–

Hayn-G. V, 297; Weller, Druckorte I, 216. – Erste Ausgabe. – Unbe-schnitten. Gebräunt u. stellenw. stockfleckig.

1283 Numismatik. – Doederlin, J. A. Commentatio historica de numis Germaniae mediae, quos vulgo bracteatos et cavos, vernacule Blech und Hohl-Münzen. Nürnberg, J. A. Engelbrecht, 1729. 4to (20,5:18 cm) Mit 4 (3 gefalt.) Kupfertafeln. 7 Bll., 252 S., 3 Bll. Pp. d. Zt., Ecken und Kanten berieben, leicht bestoßen; leicht fleckig. 200,–

Lipsius-L. I, 105. – Selten. – Gleichmäßig leicht gebräunt, verblass-ter Stempel auf dem Titel, untere Ecke von Bl. 2 gebräunt.

1284 – Konvolut von 5 Werken über Numismatik in 5 Bdn. Verschiedene Druckorte, 1709-1739. Prgt. d. Zt., Hprgt. d. Zt., Pp. d. Zt. u. Ldr. d. Zt., gebräunt, leicht berieben, 1 Bd. bestoßen, 1 Bd. Einriss am Gelenk. 400,–

Enthält: 1. J. Goeree. Histoorische Gedenk-Penningen von Lo-dewyk den XIV. Amsterdam 1712. Mit gest. Frontispiz u. etlichen Kupfern im Text. – 2. J. F. Joachim. Des neu eröfneten Groschen-Cabinets 1. u. 2. Fach. Leipzig 1739-1740. Mit einigen gest. Tafeln u. gefalt. Tabellen. – 3. L. Jobert. Einleitung zur Medaillen- oder Münz-Wissenschaft. Nürnberg. Monath, 1738. Mit gest. Frontispiz u. einigen gefalt. numismatischen Tafeln. – 4. M. Lilienthal. Voll-ständiges Thaler-Cabinet. Königsberg u. Leipzig 1735. – 5. J. P. Ludewig. Einleitung zu dem teutschen Müntzwesen Mittler Zeiten. Halle 1709. Mit einigen Holzschnitten im Text. – Insgesamt teilwei-se gebräunt, teils wasserfleckig, 1 Bl. lose in Goeree. – Zus. 5 Bde. oRR. Waf.

1285 – Morell, A. Specimen universae rei nummariae anti-quae. Leipzig, J.T. Fritsch, 1695. (18:13 cm) Mit 26 Kup-fertafeln, 1 gest. Titelvignette u. 2 Kopfvignetten. 4 Bll., 262 S. – Beigedruckt: E. Spanheim. Epistolae quinque. Leipzig 1695. Mit 9 Textkupfern. 339 S., 19 Bll. (inkl. Er-rata). Goldgeprägt. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel., berieben, mit kleinen Flecken, angestaubt. 200,–

VD 17 23:301739U; Lipsius-L. I, 267. – Die Tafeln zeigen antike Münzen, meist deren Vorder- und Rückseite. – Durchgehend ge-bräunt, etwas fleckig und wurmstichig; 2 Stempel auf dem Titel, von welchen einer die Vignette touchiert; mit Geschenkwidmung von Friedrich Benedict Carpzov an Christoph Cellarius, Halle 1695

Nr. 1277

Recht – Wirtschaft – Geschichte 271

1293 (Piarron de Chamousset, C. H.). Deux memoires: Le premier sur la conservation des enfans, & une destina-tion avantageuse des enfans trouvés. Le second sur les biens de l’Hôpital S. Jacques, leur état actuel, & leur véritable destination. 2 Tle. in 1 Bd. O. O. u. Dr. (Paris), 1756. (17:10,5 cm). 1 Bl., 126 S.; S. 127-277, 2 Bll. Ldr. d. Zt. mit Rücken- u. Deckelvergoldung, Ecken etwas bestoßen, Rücken am Kopf lädiert. 500,–

Blake 352; INED 3572 (kennen beide nur Tl. 1). – Sehr seltene erste Ausgabe, enthält ab S. 127 den bibliographisch bisher offenbar un-beschriebenen Erstdruck seines „Plan général pour l’administration des hôpitaux du royaume“ (ohne eigenes Titelblatt). „Ce plan est la pierre de touche de P., le but universel vers lequel tendent tou-tes ses vues… leur réunion achèverait le plan d’extirpation de la mendicité. P. propose ici une administration unique et universelle de tous les hôpitaux du royaume“ (INED 3574 zur Ausgabe Paris 1757). – Der auf schlechterem Papier gedruckte Tl. 1 stärker ge-bräunt.

** 2 parts (works) in 1 volume. Rare first edition. Contains the bib-liographically obviously unrecorded first printing of his main work „Plan général pour l’administration des hôpitaux du royaume“ (pp. 127-277). „Un des philanthropes les plus actifs et les plus devoués qui aient jamais existé“ (Hoefer, NBG IX, 615). – Part 1 somewhat browned, part 2 printed on white better paper. Contemp. calf, spine gilt, some wear to corners, top of spine slightly damaged.

1294 – Mémoire sur l’établissement de compagnies, qui as-sureront en maladie les secours les plus abondans & les plus efficaces, à tous ceux qui, en santé, leur payeront une très-petite somme par an, ou même par mois. (Pa-ris), d’Houry, 1770. 4to (26,5:20,5 cm). 16 S. Älterer Pp. mit Rsch., Ecken gering bestoßen. 1.000,–

Wellcome II, 324; vgl. INED 3571 (Abdruck in den „Oeuvres comp-lètes“). – Sehr seltene erste Ausgabe. „P. se base pour établir ces compagnies sur une sorte de calcul des propabilités de la morta-lité“ (INED). Ohne separates Titelblatt erschienen, nur mit Kopftitel komplett wie vorliegend. – Kaum gebräunt u. nur wenig fleckig.

** First edition, very rare. A social security scheme, creating in-surance companies owning hospitals. – Light toning, insignificant spotting. Later boards, minor wear to corners.

1295 (Pilati di Tassulo, C. A.). Briefe aus Berlin über ver-schiedene Paradoxe dieses Zeitalters. An den Verfasser der Briefe aus Wien an einen Freund in Berlin. Berlin u. Wien (d.i. Breslau, Korn), 1784. (18:11 cm). XVI, 342 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. u. farb. Rschild., gering berie-ben u. bestoßen. 200,–

Hayn-G. VIII, 443; Berlin-Bibl. 331. – Erste Ausgabe. Carlo Antonio Pilati (1733-1802, Jurist, Professor und Philosoph der Aufklärung, Mitglied der Bayer. Illuminaten) gilt als „einer der hervorragendsten Geister in der Josephinischen Periode… ein praktischer Denker, reich an Weltanschauungen und aus Vergleichung des Studiums mit dem Leben gewonnenen Erfahrungen“ (Wurzbach XXII, 284f). – Etwas gebräunt, vereinz. kl. Anstreichungen, Vorsatz mit Exlibris-Stempel..

1296 (Plumart) de Dangeul, (L. J.). Discours, pronon-cés dans l’Academie Royale des Sciences le same-di 16 novembre 1754. 2 Tle. in 1 Bd. Stockholm, L. Salvius, (1754). (18,5:11,5 cm). 1 Bl., 12; 14 S. Ohne Einband. 180,–

Vgl. Palgrave I, 480 f. (zum Verf.). – Seltene erste Ausgabe der Rede, die Plumart anlässlich seiner Aufnahme in die Schwedische Akademie der Wissenschaften gehalten hat. Sein „Remarques sur les avantages et les desavantages de la France et de la Grande Bretagne“ (1754) zählt zu den Wirtschaftsbestsellern des 18. Jahr-hunderts. Text in französisch und schwedisch.

1297 Potter, (L.) de. De l’iniquité sociale et de la justice de Dieu. Brüssel, A. Jamar, 1841. (17:11,5 cm). 45 S., 1 Bl. OU., gering fleckig u. mit kl. Randläsuren. 300,–

Nicht bei Stammhammer. – Erste Ausgabe. Sehr selten, über KVK zur Zeit nur ein Exemplar in öffentlichen Bibliotheken nachweisbar (BSB). Der radikale Publizist und Politiker Louis de Potter (1786-1859) hatte maßgeblichen Anteil an der Entstehung Belgiens. – Leicht gebräunt, Titel u. Vortitel etwas stockfleckig.

und 1625 (dänisch) erschienen. „Sind von besonderer Wichtigkeit als Grundlage der entsprechenden Bestimmungen der meisten protestantischen Reichsstände im 17. Jahrhundert“ (Jähns zur niederl. Gesetzgebung), „Gustav Adolf verfaßte 1621 im Hafen bei Elfsnabben mit eigener Hand seine Kriegsartikel, die sich durch einen in jener Zeit seltenen Geist der Humanität auszeichnen“ (Jähns). – Stärker gebräunt und teilw. fleckig, Ränder mit Wasser-flecken. S. 31/2 in Tl. 3 mit Randeinriss bis in den Text.

1289 Pareto, V. Cours d’économie politique. 2 Bde. Lau-sanne, F. Rouge, 1896-97. (23,5:15,5 cm). VIII, 430 S.; 2 Bll., 424 S., 1 Bl. Mod. Hldr. mit goldgepr. Rtit. 1.500,–New Palgrave III, 801 ff. – Erste Ausgabe. „This was Pareto’s first book, written at the age of 49. Using a detached and dry style, he maintained that the same criteria should be used to study economy as are used to to investigate the natural sciences in general, and lo-gical conduct in particular“ (NP, ausführl.). Hier legt er u.a. erstmals die nach ihm die nach ihm benannte Wahrscheinlichkeitsverteilung (Pareto-Verteilung) dar. – Beide Titelblätter mit dezentem Sammler-stempel „JWF“, datiert 11. Mai 1896 bzw. 10. Dez. 1897, d.h. direkt nach dem Erscheinen des jeweiligen Bandes.

** 2 vols. First edition of his first book, introducing the „Pareto dis-tribution“. – Both volumes with discrete collector’s stamp on the title pages. Recent half-morocco.

1290 Parmentier, (A. A.). Mémoire sur les avantages que la province de Languedoc peut retirer de ses grains, con-sidérés sous leurs différens rapports avec l’agriculture, le commerce, la meunerie et la boulangerie. Paris, Impr. des états de Languedoc, 1786. 4to (27:21 cm). Mit 10 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bll., 447 S. – Ange-bunden: (Ders.). Avis aux habitans des villes et des campagnes de Languedoc, sur la manière de traiter leurs grains, et d’en faire du pain. Ebda. 1787. 52 S. Hldr. d. Zt., beschabt und bestoßen, Gelenke und Rü-cken oben mit Einrissen bzw. kl. Ausriss, Vordergelenk gelockert. 500,–Goldsmiths 13164 (nur das 1. Werk); Kress B. 1106 u. vgl. B. 1309; Oberlé 814 Anm. – Erste Ausgabe, mit dem seltenen Bei-band ebenfalls in erster Ausgabe. – Etwas stock- und anfangs in den Rändern wasserfleckig, letzte Seiten des Registers mit gro-ßen Braunflecken. Stellenw. leicht gebräunt, Titel des Beibandes stärker. Wenige S. mit Kritzelei im w. Unterrand. Die Taf. mit etwas Druckabklatsch, teilw. leicht fleckig oder kl. Falzeinriss, die 1. Taf. mit Eckabriss bis in den Plattenrand, 1 weitere etwas knitterfaltig. Breitrandiges Exemplar, im Innendeckel Stempel „Laws Agricultu-ral Trust“.

1291 Periaux, P. Tarifs de la valeur, tant en Francs et Cen-times qu’en Livres, Sols et Deniers tournois, des anci-ennes Pièces d’or et argent. Rouen, P. Periaux, 1810. 4to (22,5:19 cm). 4 S. Ohne Einband. 150,–Vgl. Goldsmiths 20103 u. Masui 558 (ähnliches Werk). – Seltenes Tabellenwerk zur Umrechnung alter Münzen in napoleonische Francs. Periaux (1761-1836) war Mathematiker und Verleger, zu seinen wichtigsten Werken zählte das mehrfach aufgelegte „Ma-nuel métrique“. – Gering fleckig, horizontale Faltspur, kl. Ausriss in der Mittelfalte ohne Textverlust.

1292 Pfalz. – Churfürstlicher Pfaltz bey Rhein ernewert und verbessertes Landrecht (und) ernewerte und verbesser-te Lands-Ordnung. 2 Teile in 1 Bd. Weinheim, J. Mayr, 1700. Kl.-fol. (30:20,5 cm). Mit 2 großen gest. Wappen-Titelvignetten (wiederh.). Prgt. unter Verwendung alten Materials, stark restauriert. 350,–I. VD 17 3:322928B; Stobbe II, 389 f.; vgl. Conrad II, 367. – Die zuerst 1610 verabschiedete Revision des kurpfälzischen Land-rechts von 1582 mit Gerichtsordnung, Zivil- und Strafrecht sowie die in dieser Ausgabe angehängten Zusätze: Revisions-Ordnung, Inquisitions-Ordnung und ein ‚Edictum wieder die Duella‘. Kolla-tion: 5 Bll., 48 S., 6 Bll., S. 57-204, 19 Bll., S. 205-308, 4 Bll., S. 313-378, 3 Bll., S. 383-424, 2 Bll., S. 427-522, 22 Bll. – Gebräunt, tls. wasser- und stockfleckig, Titel mit geschickt restaurierten Ein- und Ausrissen. – II. VD 17 12:626324N. – Die zuerst noch vor dem Landrecht publizierte Landesordnung mit den Gesetzen für die Regierung, Polizei, Vormundschaft, Verwaltung etc., worunter sich u.a. eine umfangreiche Apotheker-Ordnung, eine Kleider-Ordnung und die verschiedenen Handwerks-Ordnungen befinden. Kollation: 1 Bl., 238 S., 7 Bll. – Gebräunt, tls. fleckig, letztes Bl. mit restau-rierten Randläsuren.

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus

(Potter, [L.] de.)

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eine konstitutionelle Monarchie aussprach und eine allgemeine Volksvertretung gemäß der Verordnung vom 22.5.1815 forderte … Die Schrift, ein Meisterstück deutscher Publizistik, machte J. schlagartig zu einem berühmten Mann … Wegen Majestätsbe-leidigung sowie wegen frechen, unehrerbietigen Tadels und Ver-spottung der Landesgesetze und Erregung von Mißvergnügen zu 2½ Jahren Festungshaft verurteilt, wurde J. in 2. Instanz vom Oberappellationssenat unter dem Vorsitz W. v. Grolmans völlig frei-gesprochen“ (NDB X, 254). 1848/49 war Jacoby Abgeordneter der Preußischen und dann der Deutschen Nationalversammlung. – Un-beschnitten. Stockfleckig.

1302 – Das schwarze Buch der aufgelösten Peußischen National-Versammlung. Ein Warnungsspiegel für Preußische Wahlmänner. Berlin, Decker, Dezem-ber 1848. 16mo (11,5:8 cm). 63 S. Kart. d. Zt., etwas bestoßen. 250,–Slg. Friedlaender 120. – Erste Ausgabe. Beurteilung von misslie-bigen Abgeordneten der Preußischen Nationalversammlung (Mai-Dezember 1848) im Hinblick auf die nächste Wahl; häufigstes Ur-teil: „stimmte mit der äußersten Linken“. – Braunfleckig.

1303 – Weidig, F. L. – Noellner, F. Actenmäßige Darlegung des wegen Hochverraths eingeleiteten gerichtlichen Verfahrens gegen Pfarrer D. Friedrich Ludwig Weidig, mit besonderer Rücksicht auf die rechtlichen Grundsät-ze über Staatsverbrechen und deutsches Strafverfahren (etc.). Darmstadt, Leske, 1844. (20:14 cm). VII, 678 S., 1 w. Bl., 64 S. Hldr. d. Zt., stark berieben u, bestoßen, Rücken oben mit Fehlstelle. 600,–Stammhammer I, 159; Borst 2098 Anm. – Erste Ausgabe, selten. Umfangreiche Dokumentation zum „Fall Weidig“, mit den Aussa-gen Weidigs und anderer Angeklagter in Auszügen aus Verhör- und Gerichtsprotokollen, die sich auch häufig auf Georg Büchner und dessen Rolle in der revolutionären Bewegung bezogen. Gemein-sam mit Büchner hatte Weidig den „Hessischen Landboten“ he-rausgegeben, er galt der Anklage als Mitverantwortlicher beim „Frankfurter Wachensturm“ 1833. Nach fast zwei Jahren in Haft, in der er auch gefoltert wurde, verübte er 1837 vermutlich Selbst-mord. Noellner hatte als Großherzogl. Hess. Hofgerichtsrat unein-

1298 Proudhon, P. J. Sammelband mit 4 Werken. Paris 1845-68. (22,5:13 cm, Drucke teilw. abweichend). Lose in defektem Pp. d. Zt., Deckel lose, Rücken fehlt. 150,–1. Pétition au Sénat. 1858. 7 S. – 2. De la célébration du dimanche. 3. A. 1845. 92 S. – Mit Namensstempel „Dr. Bertillon“. – 3. Solution du problème social. 1848. 119 S. – S. 5-12 Mäusefraß mit Textver-lust. – 4. Le champ de bataille de Waterloo. In: Courrier Français, no. 92. 1868. 2 Bll. – Faltbrüche u. Fehlstellen. – Insgesamt unter-schiedlich gebräunt. oRR/Waf.

1299 Pütter, J. S. Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. (Mischaufla-ge). 3 Bde. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1786 – 1788. Mit 3 leicht variierenden gest. Titelvign. 14 Bll., 460 S.; 17 Bll., 454 S.; 13 Bll., 299 S.; 22 Bll. Mod. Hldr. 300,–Stintzing-L. III/1, Noten 222. – Teile 2 und 3 in erster, Tl. 1 in der zweiter Auflage. „Ein anerkanntes Meisterwerk… namentlich durch die fein abgewogene perspectivische Behandlung, welche… in eine abgerundete politisch-geschichtliche Betrachtung der Ge-genwart ausmündet“ (St.-L. III/1, 339 f.). – Stellenweise leicht ge-bräunt, vereinzelt blasse Wasserflecken.

1300 Revolution 1848. – Heinzen, K. Die preußische Bü-reaukratie. Darmstadt, Leske, 1845. (21:13,5 cm). VIII, 324 S. Pp. d. Zt., berieben u. bestoßen. 300,–Stammhammer II, 146; Slg. Friedlaender 66; Borst 2160. – Erste Ausgabe. Karl Heinzen (1809-1880), selbst im preußischen Staats-dienst tätig, floh 1844 nach Belgien, 1847 in die USA. Nachdem er im Revolutionsjahr 1848 nach Deutschland zurückgekehrt war, emigrierte er endgültig in die USA. – Etwas gebräunt u. vereinzelt etwas stockfleckig.

1301 – (Jacoby, J.). Vier Fragen beantwortet von einem Ost-preußen. Mannheim, Hoff, 1841. (23,5:14 cm). 47 S. Späterer Rückenfalz. 250,–Slg. Friedländer 60; Stammhammer I, 82; Borst 1989. – Erste Aus-gabe. „Eine ebenso mut- wie maßvolle Schrift … in der J. sich für

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Recht – Wirtschaft – Geschichte 273

saufen auf’s Wohl der Nation“ (S. 144). – Etwas gebräunt; Front. im rechten Rand mit geringen Verklebungsspuren. Einige Vergleichs-exemplare (die digitalisierten nicht) mit noch 1 Bl. am Ende, wohl Anzeigen.

– Abbildung oben links –

1307 (Rouille d’Orfeuil, A.). L’ami des François. „Constan-tinople“ (d. i. Paris) 1771. (20,5:13,5 cm). Mit 1 gest. Tabelle. 793 S., 2 Bll. Roter Maroquinbd. d. Zt. mit flora-ler Rückenvergoldung; Rückenschild, goldgepr. Deckel-fileten u. Eckfleurons, Steh- u. Innenkantenvergoldung, Seidenvorsätzen u. Goldschnitt; etwas berieben, Kopf-schnitt angestaubt. 1.000,–Kress 6818; Goldsmiths 10707; Higgs 5385; INED 3938. – Erste Ausgabe. „Vices de l’administration, et principes politiques, éco-nomiques et moraux à suivre pour former un bon système du gou-vernement. Passages très importants sur la population, le luxe, les impôts, le commerce, l’industrie, l’agriculture, la guerre et les moeurs“ (INED). S. 136 u. 320 mit handschriftlich eingetragenen Ergänzungen, die vom Sekretetär des Verfassers ausgeführt wur-den und die sich gleichlautend auch in anderen Exemplaren finden. Mit dem Erratablatt. – Leicht gebräunt. Mit gest. Wappenexlibris des britischen Diplomaten Horace St. Paul (1729-1812), dat. 1759, im vorderen Innendeckel, und dem Exlibris von Major Adrian Leigh McLaughlin (1910-1979) im hinteren.

** First edition. „Very interesting, a sort of Utopia“ (Higgs). With manuscript annotations by the author’s secretary on pp. 136 and 320. – Light browning. Bound in contemporary red morocco gilt, a bit rubbed, top edge somewhat dusty. An attractive copy, with armorial bookplates of Horace St. Paul and Adrian L. McLaughlin.

– Abbildung oben rechts –

– „His First Masterpiece“ (PMM) –

1308 (Rousseau, J. J.). Discours qui a remporté le prix de l’Académie de Dijon. En l’année 1750. Sur cette ques-tion proposée par la même Académie: Si le rétablisse-ment des sciences & des arts a contribué à épurer les moeurs. Par un citoyen de Genève. Genf, Barillot & fils

geschränkten Zugang zu den Prozessakten. – Stark gebräunt, Titel u. Schlussbl. mit Stempel „Harmonie“.

– Abbildung Seite 272 oben –

1304 – Weitling, W. Garantieen der Harmonie und Freiheit. 3. Aufl. Hamburg, beim Verfasser, 1849. (20:13 cm). Mit lith. Front. u. 3 lith. Tafeln. XXXIV, 314 S., 2 Bll. Pp. d. Zt., berieben u. bestoßen. 500,–Stammhammer I, 261; vgl. Borst 2049 u. Keller 138f. – Das Haupt-werk Weitlings in drittter, veränderter, erstmals illustrierter Ausga-be. Im Vorwort geht Weitling auch auf die gescheiterete Revolution von 1848 ein. „Marx erblickte in diesem Buche das ‚brillante lite-rarische Debut der deutschen Arbeiter‘, die ‚riesenhaften Kinder-schuhe des Proletariats‘, und Engels stellte Weitling geradezu den großen französischen Utopisten an die Seite. Lange Zeit war das Werk der ‚Katechismus der deutschen Kommunisten‘“ (Keller). Die Tafeln u.a. mit „Democratisch-kommunsitischen Tauschanweisun-gen“ und „Revolutionairem Papiergeld“. – Gebräunt.

– Abbildung Seite 272 unten –

1305 Die Revolution in der Schweiz, im Jahre 1798; von einem Augenzeugen. „Zürich und London“ (= Hanno-ver, Hahn,) 1798. (17,5:10,5 cm). 2 Bll., 74 S. Rücken- falz. 200,–Barth 4149; Weller, Druckorte I, 176. – Etwas stockfleckig, verein-zelt stärker, Hüllblätter auch gebräunt; Titel mit alter hs. Signatur, kl. Fehlstelle u. wie Schlussbl. mit Braunfleck.

1306 Die rothe Freyheits-Kappe. Zur Belehrung des deut-schen Bürgers und Landmanns. Chemnitz, K. G. Hof-mann, 1793. (17:10,5 cm). Mit gest. Front. u. kol. gest. Titelvign. 144 S. Interimspp., bestoßen. 200,–Reaktionäre Schrift in Dialogform zwischen einem Deutschen und einem Franzosen, ein Unparteiischer gibt jeweils Erklärungen zur Geschichte der französischen Revolution und zu neu entstandenen politischen Begriffen. Die kolorierte Vignette zeigt das französische Freiheitswappen mit Jakobinermütze, das Frontispiz die Errichtung eines Freiheitsbaumes, „Freiheits-Brüder und Schwestern tanzen in seltsamen Sprüngen darum, werfen die Hüte in die Höhe, und

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chen Evangelii willen ihr Vaterland verlassen… und ihre beschwerli-che Winter-Reise… nach Holland angetreten. Leipzig, 1734. Kl.-4to (20,5:17 cm). 40 S. Rückenfalz, geheftet in mod. Umschl. – VD 18 10735593. – Etwas gebräunt. – Zus. 3 Bde.

– Urlsperger, S. Nachricht von Saltzburgischen Emig-ranten, die sich America niedergelassen haben. 10 Bde. Halle 1738-42. Siehe Nr. 2213.

1312 Sauter, D. Praxis banccae-ruptorum huius seculi… opus vetus et novum Editio altera, et melior. Leiden, G. Basson, 1615. (16:10,5 cm). 8 Bll., 94 S., 1 Bl. – An-gebunden: Ders. De officiis mercatorum sive diatribae quae praecipua mercatorum pietatis inter negociandum continent officia. Leiden, J. van Dorp für J. Maire, 1615. 8 nn., 70 num., 2 nn. Bll. Etwas späterer Maroquinband mit Vergoldung, Vorderdeckel mit dem Wappensup-ralibros von Gaspar Alonso Pérez de Guzman, Graf v. Medina Sidonia u. Vizekönig von Neapel, Rückdeckel mit emblematischer Darstellung, Goldschnitt; Rücken etwas wurmstichig, im unteren Feld geklebter Einriss, Ecken teilw. bestoßen. 1.500,–I. Lipenius I, 105; vgl. Kress S.445 (deutsche Ausgabe 1615) u. Goldsmiths 713 (engl. Ausgabe 1640). – Im Jahr der lateinischen Originalausgabe. Frühe Quelle zum Thema Bankrott. Der hollän-dische Theologe führt keineswegs nur die moralischen Aspekte auf, sondern untersucht handfeste wirtschaftliche Gründe sowie die betrügerische Praktiken einer Zeit, „da das Bancarottieren kein Schand, sondern ein Ehr seyn will“ (nach der deutschen Ausgabe). – II. Nicht bei Kress u. Goldsmiths. – Wohl erste Ausgabe. In 72 Ka-piteln verfasste Ermahnung an Kaufleute, christliche und ethische Grundsätze bei ihren Geschäften zu beachten. – Beide Werke teilw. gebräunt, gering fleckig, etwas fingerfleckig, I. zu Anfang etwas feuchtigkeitsrandig u. mit minimaler Wurmspur im Rand. Erster Ti-tel mit Namenszug des Diplomaten u. Politikers William Godolphin.

** Two scarce work by Daniel Sauter in one volume. The first is a treatise on baroque bankruptcies. The author deplores the fraudu-lent and deceitful actions of recent bankrupts pretending their do-ings are not disgraceful, but honourable. The second is a philo-sophical discourse in 72 chapters exhorting tradesmen to maintain ethical conduct in all their dealings and uphold Christian values; it is dedicated to the Dutch Society of the Indies. – Bound in slightly later morocco gilt, upper cover with the quartered arms of Gas-par Alonso Pérez de Guzman, Duke of Medina Sidonia, Viceroy of Naples; an emblematic device on rear cover, gilt edges; some wormholes to spine, repair to lower spine, corners partly bumped. Provenance: First title with ink ownership signature of the diplomat and politician William Godolphin.

1313 Say, J. B. Darstellung der Nationalökonomie oder der Staatswirthschaft. Uebersetzt und glossirt von K. E. Morstadt. Zweite… sehr vermehrte und verbesserte Ausgabe. 3 in 2 Bdn. Heidelberg, A. Osswald, 1827. (21:13 cm). Mit 1 Falttabelle. Hldr. d. Zt. mit farb. Rsch., Deckel beschabt. 250,–Humpert 13123; Carpenter XXXIII, 22. – Zweite Ausgabe der Über-setzung von Morstadt, erstmals 1818-19 erschienen. Basiert jetzt auf der 5. Ausgabe des Originals, die Says Auseinandersetzung mit den Reaktionen Ricardos, Sismondis, Malthus’ und Storchs auf den „Traité“ sowie seine Folgerungen aus den Napoleonischen Kriegen inkorporiert. – Stellenw. leicht fleckig, letzte Bll. von Bd. 3 mit kl. Wurmgang im Bund.

1314 (Scheffer, C. F.). Bref, til deras excellencer herrar rik-sens råd, i et angelägit ämne. Stockholm, Grefingska Tryckeriet, 1769. 4to (19:16 cm). 12 S. Lose. 500,–Sehr seltene erste Ausgabe. Konzise Darstellung der physiokra-tischen Doktrin. Der schwedische Diplomat Carl Fredrik Scheffer (1715-1786) stellt Quesnay hier in eine Reihe mit Konfuzius, Pytha-goras, Sokrates, Descartes und Galileo (S. 5). – Gering stockfle-ckig, Titel mit alter Nummerierung in Tinte.

1315 Schilter, J. Thesaurus antiquitatum Teutonicarum, ec-clesiasticarum, civilium, litterariarum. Ed. J. Ch. Simo-nis. 2 (statt 3) Bde. Ulm 1726-28. Fol. (37,5:24 cm). Mit gest. Front. v. J. A. Friedrich, Titelvign., 8 Kupferstichen auf 7 Tafeln sowie zahlr. gest. Kopfstücken, Vignetten u. Initialen. Prgt. d. Zt. mit blindgepr. Deckelvign. u. Eckfleurons u. hs. Rtitel, berieben u. etwas bestoßen, Gelenke tls. geplatzt. 400,–

(= Paris, Pissot?, 1750). (20:13 cm). Mit gest. Front. von Ch. Baquoy. 3 Bll., 66 S. – Angebunden: (Stanislas Leczinski, Roi de Pologne, & J. de Menoux). Répon-se au discours qui a remporté le prix de l’Académie de Dijon. (Genf oder Paris?) 1751. 34 S., 1 w. Bl. – J. J. Rousseau. Observations sur la réponse qui a été faite à son Discours. (Paris, Pissot,) 1751. 62 S., 1 w. Bl. – (J.) Gautier. Lettre de J. J. Rousseau, de Genève, à M. Grimm, sur la réfutation de son Discours. (Paris 1751). 31 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.; beschabt u. bestoßen, De-ckel lose. 1.500,–I. Dufour 13; Sénelier 240; Tchemerzine X, 25. – Erste Ausgabe, mit den von Dufour genannten Druckfehlern auf den S. 12 u. 16, je-doch mit einer anderen Titelvignette und einem dem Schluss-E von „remporté“ beigefügten Akzent wie bei Sénelier. „His first masterpi-ece. In 1749 the Academy of Dijon announced a prize for an essay on the effect of the progress of civilization on morals. Rousseau competed, taking as his thesis the paradox of the superiority of the noble savage, and won the prize“ (PMM S. 124). – II. Cioranescu, 18e siècle 56763; INED 4247; Higgs 22 (verwechselt mit Gautiers „Réfutation“); vgl. Dufour I, S. 18 (mit Abb.). – Erste Einzelausga-be, gleichzeitig in der September-Nummer 1751 des Mercure de France erschienen. Nach Dufour aufgrund typographischer Ähn-lichkeiten dem Erstdrucker des „Discours“ zuzuordnen, also Baril-lot Fils in Genf (Dufour) oder Pissot in Paris (Sénelier). „Ce ne sont pas les sciences et les arts qui sont responsables de la décadence des Empires“ (INED). – III. Dufour 23; Sénelier 249. – Erstdruck, ohne die von Dufour beschriebenen hs. Korrekturen. Rousseaus Reaktion auf die vorhergehende Kritik seines „Discours“. – IV. Du-four 26; Sénelier 252. – Erste Ausgabe, zweiter Druck, S. 23-26 im Neusatz wie bei Dufour beschrieben. – Etwas gebräunt u. stockfle-ckig, vereinzelt leicht angeschmutzt.

** Sammelband with Rousseau’s famous first „Discours“, his „Ob-servations“ and two important followers, all in first editions, the „Discours“ with engraved frontispiece. – Overall some browning and foxing, spots of soiling in places. Contemporary calf with title piece, worn and defective, covers detached.

1309 Sachsen-Saalfeld. – Saalfeldisches Receßbuch, die Verfassung des Herzogl. Sachsen-Gothaischen Ge-samthauses, die in demselben vorgenommenen Erbt-heilungen, vornehmlich aber die Herzogl. Sachsen-Co-burg-Saalfeldischen Gerechtsamen betreffend. Neuer, verb. Druck. Coburg, Ahl, 1783. Fol. (33,5:22 cm). 2 Bll., 215 S. Hldr. d. Zt., stark berieben. – Durchgängig mit minimaler Wurmspur in der oberen Ecke. 200,–

1310 Salzburger Emigranten. – Gedenkwaardig en Uyt-voerig historisch Verhaal, van de verdrevene Ballin-gen, uyt het Aarts-Bisdom van Saltzburg. En uyt het hoogduytsch vertaalt, door I. le Long. Amsterdam, H. Vieroot, 1732. (16:10 cm). Mit gefalt. Kupferkarte u. 2 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bll., 327 S. Hschafsldr. d. Zt. mit Rsch., etwas berieben u. fleckig. 400,–Marsch Bu 21.1. – Erste Ausgabe. Mit Karte des Bistums Salzburg, Ansicht von Salzburg und Darstellung eines Emigrantenpaares. – Innen sauber.

1311 – Struve, J. J. Magdeburgisches fröhliches Pfingst-Fest bey der Ankunfft der vertriebenen Glaubens-Brüder aus Saltzburg. Magdeburg u. Leipzig, C. Leberecht für G. E. Scheidhauer u. C. Seidel Wittwe, 1732. Kl.-4to (20:16,5 cm). 1 Bl., 46 S. Pp. d. 19. Jhdts. 600,–VD 18 11384050. – Selten. 1732 veröffentlichte Friedrich Wilhelm I. von Preußen ein Einladungspatent, in dem er den aus dem Erz-stift Salzburg emigrierten Protestanten die preußische Staatsbür-gerschaft sowie zahlreiche Privilegien im Falle ihrer Ansiedlung in Ostpreußen anbot. Enthält u.a. die Anrede des Pastors Struve an die Emigranten, Struves Predigt sowie einen Bericht über die Auf-nahme der Emigranten in Magdeburg. – Gering stock- u. fingerfl. – Dazu: 1. (D. Fassmann). Gespräche in dem Reiche derer Todten. Entrevue 169. Leipzig 1732-33. 4to (21:16,8 cm). Mit gest. Front. 1 Bl., S. (621)-692. Ungebunden in späterem Pp.-Umschl. – Vgl. Faber du Faur I, S. 444; Jantz 956; Kirchner 1608; Hayn-Got. II, 602. – Enthält Dialoge zwischen der Hl. Ehrentraut, gewesenen Äb-tissin im Kloster Nunnberg zu Salzburg, und Johann Georg Gichtel, „Samt dem Kern derer neuesten Merckwürdigkeiten, absonderlich die Saltzburgischen Emigranten betreffende Reflexionen“. – Gering gebräunt. – 2. J. G. Fischer. Reise-Beschreibung der Saltzburg-Dürnberger Emigranten, die um des Bekänntnisses des Christli-

Recht – Wirtschaft – Geschichte 275

Köln, 1761 (Bengesco I, 1056 dat. 1762). – Der tapfern Hannovera-ner Sieges-Lied auf die Flucht der Französischen Armee über die Weser. O.O., 1758. ( VD 18 11829451). – Vertraute Unterredung eines sächsischen Rekruten und eines Preusischen (!) Freiparthei-gängers. Leipzig, 1757. (VD 18 90403061). – W. J. C. Casparson. Poetische Erzählung des unweit Minden… erfochtenen Sieges, nebst einem Gedicht auf den Sieg bey Crevelt. Kassel,1759 (VD 18 13980564). – (J. C. Cuno). Der Sieg bei Zorndorf. Bremen, 1760 (VD 18 10029990). – J. F. Gerhard. Ode auf die preußische Be-lagerung der Stadt Dresden, im Heumonat des 1760sten Jahres. Friedrichstadt, Hagenmüller, 1760 (VD18 10332529). – J. J. Wippel. Die Größe Sr. Maiest. in Preußen, Friedrichs des andern, in dem 1756 unternommenen Feld-Zuge. Berlin, C. F. Henning, 1758. (VD 18 15339971). – A. Grenz. Drey Worte in der Noth… nebst einer auf die Zerstörung Dreßdens gerichteten Ode. Dresden u. Warschau, M. Gröll, 1760 (VD 18 10334297). – C. S. Georgi. Wittenbergische Klage-Geschichte. Wittenberg, (1760). Mit 3 (2 mehrfach gefalt.) Kupfertafeln (VD 18 10347437). – (C. Borde). Ode sur la présente guerre, par Monsieur de Voltaire. O.O. 1760. – Ode an die Könige in Europa. Aus dem Franz. übersetzt. Leipzig, 1761. (Versüber-setzung der vorangegangenen Schrift, VD 18 14278820). – J. N. Hambach. Die zurükkehrende Wünsche des Braunschweigischen Landes. Wolfenbüttel, J. C. Meißner, 1762 (VD 18 10098755). – F. R. Dreissigmark. Das Andenken von Befreyung der Stadt Braun-schweig. Wolfenbüttel, Meißner, 1762 (VD 18 11847492). – Meist gebräunt oder stockfleckig.

1320 (Silhouette, E. de). Idée générale du gouvernement et de la morale des Chinois, et réponse a trois critiques. Paris, Quillau, 1731. 12mo (17:10 cm). 132 S. – 4 weite-re anonyme Werke vor- u. nachgebunden (s.u.). Ldr. d. Zt. mit Rvg. u. Rsch., Ecken gering bestoßen. 800,–Cordier, BS 45; Lust 714. – Erste vollständige Ausgabe, selten. „General notions of the government and the morals of the Chine-se“ (Lust). Der junge Jesuitenschüler Etienne de Silhouette (1709-1767) stellt die chinesische Monarchie, insbesondere deren Förde-rung der Landwirtschaft, als vorbildlich dar. 1759 wurde Silhouette Finanzminister unter Ludwig XV. und zeichnete sich besonders durch Raffgier und Geiz aus. Aus Sparsamkeit ließ er anstelle von Gemälden die billigeren Schattenrisse aufhängen, die fortan nach ihm „Silhouetten“ genannt wurden. – Vor- und nachgebunden: 1. (N.-J. Sélis). L’inoculation du bon sens. „Londres“ 1761. 34 S. – 2. L’art véritable et merveilleux d’expliquer et interpréter toute sorte de songes et visions nocturnes. O. O. u. Dr. 1759. 23 S. – Biblio-graphisch für uns nicht nachweisbares Traumbuch, vorgeblich aus dem Arabischen übersetzt. – 3. (P. Baret). Mademoiselle Ja-vote, histoire morale et véritable. O. O., Dr. u. J. Gest. Titel, 108 S. – 4. (Friedrich II., d. Gr.). Panegyrique du Sieur Jaques Matthieu Reinhart, maitre cordonnier. O. O. u. Dr., 1759. 31 S. – Leithäuser 519. – Bissige, von Voltaire hochgelobte Satire. – Bemerkenswer-ter, kaum gebräunter Sammelband

** Rare first complete edition of the book that launched the infatu-ation of China in the 18th century, notably by the Physiocrats. – Bound with 4 other rare tracts, including an obviously bibliographi-cally unknown book on dream interpretation, allegedly translated from the Arabic, and a biting satire by Frederick the Great. – Fine Sammelband, bound in contemporary calf, spine gilt, minor wear to corners.

Graesse VI/1, 305; vgl. Haller II, 1188; nicht bei Potthast u. DW. – Monumentales Quellen- u. Sammelwerk zur mittelalterl. deutschen Geschichte und Literatur unter bes. Berücksichtigung des aleman-nischen Sprachraumes. Bd. 1 behandelt Kirchengeschichte, Bd. 2 polit., Kriegs- und Rechtsgeschichte. – Ewas gebräunt u. stock-fl., gest. Exlibris ‚Jeremiah Milles‘ verso Titel. – Fehlt Bd. 3. oRR/ Waf.

– Klassiker des Kameralismus – 1316 Schröder, W. v. Fürstliche Schatz- und Rent-Cammer,

ad Imperatorem Leopoldum I. Leipzig, Gerdesius & Kör-ner, 1686. (17,5:11,5 cm). Mit gest. Front. u. 1 gefalt. Tab. 5 Bll., 32, 662 S., 2 Bll. Prgt. d. Zt. 2.500,–VD 17 3:301330D; Kress S.1603; Humpert 84; Menger 63; vgl. Zin-cke 782, 7 (A. 1708 f.). – Die äußerst seltene erste Ausgabe des wohl berühmtesten Werkes des deutschen Kameralismus. Noch bis ins 19. Jh. war das genaue Erscheinungsdatum dieser Erstaus-gabe unbekannt, der Autor des Artikels über Schröder in der ADB konnte sich „nur“ fünf der späteren Auflagen beschaffen (1704, 1718, 1737, 1744, 1752). Zusammen mit v. Hornick u. J. J. Becher gehörte v. Schröder zu den drei bedeutendsten Wirtschaftlern des 17. Jhdts., die nicht nur theoretisch sondern auch praktisch zum wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands entscheidend beitru-gen. „Schröder was amongst the earliest of the German camera-lists who distinctly supported the balance-of-trade theory which he had derived from Mun“ (Palgrave III, 365). „We must number him among the sane and wise builders upon the structure of German fiscal administration“ (Small, The Cameralists, S. 148). Schröder gehörte zu den Persönlichkeiten, „die Deutschland aus jener wirt-schaftlichen Versunkenheit“, die der 30jährige Krieg verursacht hatte, emporzogen (ADB XXXII, 533). – Sehr schönes Exemplar.

** Very rare first edition of what is considered to be the most im-portant work of German Kameralism. – Fine copy in contemporary full-vellum.

– Abbildung rechts –

1317 (Schweser, C. H.; pseud.:) C. H. Syring. Aurea praxis decimandi. Oder Nützliche Vorstell- und Ausübung des Zehend-Rechts. Nürnberg, Bleul, 1708. 4to (22:17,5 cm). Mit gest. Front. u. 1 gefalt. Tabelle. 23 Bll., 951 S., 24 Bll. Angebunden: J. C. Schütz. Tractatus de jure pascendi publico et privato. Frankfurt, Andrea u. Hort, 1732. 5 Bll., 236 S., 16 Bll. Prgt. d. Zt. mit hs. Rückenti-tel, etwas fleckig. 400,–I. Kress 2604; Humpert 8756 (unter Syring). – Erste Ausgabe, sel-ten. Das Front. zeigt Bauern, Tierhändler u. Winzer bei der Abga-be des Zehnten. – Titel mit Namenszug; Bl. a3 mit hinterl. Ausriss im oberen w. Rand. – II. VD 18 10901329. – Vorsatz mit privatem Stempel u. mod. Exlibris.

1318 – Des klugen Beamten tägliches Hand-Lexicon in wel-chem alles Juristische und bey der Kaufmannschaft sowohl als in Zeitungen… erkläret worden. Nebst ei-nem Anhnge eines vollständigen Wörterbuchs von der Jüdisch-teutschen und Rothwelschen oder sogenann-ten Spitzbuben Sprache… wie auch einem Verzeichni-ße der Meßen und Märkte. Aufs neue vermehret von C. F. Krackherr. Nürnberg, Raspe, 1768. (21:13,5 cm). Mit gest. Front. 1 Bl., 534 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch., berieben u. Ecken bestoßen. 300,–Zischka 177. – Zweite u. letzte Ausgabe des seltenen Lexikons der Rechts- und Handels-Terminologie, mit einem interessanten Wör-terbuch der Gaunersprache. – Etwas gebräunt; Vorsatz mit Exlibris.

1319 Siebenjähriger Krieg. – Sammelband mit 30 Gele-genheitsschriften auf Ereignisse des Siebenjährigen Krieges aus den Jahren. Versch. Orte, 1757-62. 4to (20,5:17 cm). Teils mit Kupfertafeln. Pp. d. Zt. mit Rtitel auf Rsch., etwas berieben u. bestoßen. 900,–Sammelband mit Oden, Elegien, Trost- und Trauerpredigten, Ge-sprächen etc. parallel zum Kriegsgeschehen. Enthält u.a. die 17 folgenden Schriften, davon 14 mit VD 18 Nrn.: Das seiner könig-lichen Majestät in Preussen weh- und demüthig anredende Sach-sen. O.O. u. Dr., 1757 (VD 18 11060085). – C. Frische. Die gerechte Hand Gottes erwog(en) bey denen zweyen harten Belagerungen der Stadt Schweidnitz. Breslau (1758). – (J. H. Smid). Der Krieg, ein heiliger Gesang. O.O., 1758. (VD 18 10538682). – Ders. Jakob von Keith, eine Ode. Aurich, J. G. Luschky, 1759 (VD 18 10541187). – J. Fourneret (Pseud.?) Le jeux (!) du Mediateur entre les souveraines (!) de l’Europe avec Un avis salutaire au Roi de Prusse (par Voltaire).

Nr. 1316

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus276

Bücherei 428). – G. 291. – 7. Vierjahresplan der Reichsregierung. (1936). – G. 267.

– Abbildung Seite 277 –

– Das erste deutsche Vorlesungsprogramm – 1327 Thomasius, C. Allerhand bißher publicirte Kleine Deut-

sche Schrifften, mit Fleiß colligiret und zusammen ge-tragen. Dritte Edition. Halle, C. Salfeld Wittwe, 1721. 12 Bll., 728 S. – Angebunden: Ders. Weitere Erleuterung wegen der neuen Wissenschaft, anderer Menschen Gemüther erkennen zu lernen. Vierte Edition. Ebenda 1711. 50, 281 S. Prgt. d. Zt., etwas angestaubt, Spiegel beschabt. 250,–I. Lieberwirth 159. Erstmals 1707. Enthält 22 Programme u. Schrif-ten, darunter der berühmte „Discours, welcher Gestalt man denen Franzosen nachahmen sollte? Ein Collegium über des Gratians Grund-Reguln“, das erste in deutscher Sprache verfasste Vorle-sungsprogramm vom 31. 10. 1687. – II. Vgl. Lieberwirth 63. – Erst-mals 1692. Insgesamt gebräunt u. gering fleckig.

– Widmungsexemplar – 1328 Thompson, W. An inquiry into the principles of the

distribution of wealth most conducive to human happi-ness. London, Longman etc., 1824. (21,5:14 cm). XXIV, 600 S. Hldr. d. Zt.; beschabt u. bestoßen, Rücken u. Vorderdeckel lose. 3.000,–Kress C.1354; Goldsmiths 24361. – Erste Ausgabe. „His major work. In it, Thompson set out the principles which he believed should regulate economic life, namely the free direction of labour, voluntary exchanges and the use by labour of its entire product“ (New Palgrave IV, 532). Thompson führt hier das Konzept des „Mehrwerts“ ein, das Marx in seine Arbeitswerttheorie übernom-men hat. – Stellenw. stockfleckig, Buchblock nach S. 598 gebro-chen, Titel lose u. mit Randläsuren sowie mit eigenhändiger Wid-mung Thompsons an den Herausgeber der „Universal Review“ (leicht angeschnitten).

** First edition of a work that influenced Marx. – Foxing in places, bookblock cracked, title leaf detached and marginally frayed. Con-temp. half-calf, worn and defective. Inscribed by the author to the editor of the ‚Universal Review‘.

1329 Vogeler, H. Die Freiheit der Liebe in der kommunisti-schen Gesellschaft. Hamburg, K. Hanf, (1920). (18:13 cm). 28 S. (S. 1/2 weiß), 2 w. Bll. OU. mit Einbandzeich-nung von H. Vogeler, etwas fleckig, lose durch entfernte Heftung. 300,–Raabe 319/9; Neteler 302. – Erste Ausgabe. – Leicht gebräunt, im Bundsteg durch ehemalige Klammerheftung etwas fleckig.

1330 Volkmann, J. J. Neueste Reisen durch die Vereinigten Niederlande, vorzüglich in Absicht auf die Kunstsamm-lungen, Naturgeschichte, Oekonomie und Manufactu-ren. Leipzig, Fritsch, 1783. (20,5:12,5 cm). Mit 1 gest. Titelvign. u. 1 gest. Faltkarte. 6 Bll., 566 S., 7 Bll. Deko-rativer Hldr. d. Zt. mit etwas Rvg. u. Rsch., Deckel leicht berieben. 300,–Griep-L. 1440. – Erste Ausgabe. – Etwas stockfleckig, Karte eben-so.

1331 Wurstisen (Urstisius), C. (ed.). Germaniae historico-rum illustrium, quorum plerique ab Henrico IV. Impera-tore usque ad annum Christi M.CCCC. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Seyler, 1670. Fol. (33,5:23 cm). Mit 1 gest. Titelvign. 8 Bll., 626 S., 10 Bll.; 182 S., 5 Bll. – Ange-bunden: M. Goldast von Haiminsfeld. Rerum Alaman-nicarum scriptores aliquot vetusti, à quibus Alamanno-rum qui nunc partim suevis, partim helvetiits cessere, historiae tam saeculares quam ecclesiasticae traditae sunt. 3 in 1 Bd. Frankfurt, J. M. Porssius, 1661. Mit 3 Holzschnitt-Titelvign. 10 Bll., 255 (recte 251) S., 2 Bll.; 2 Bll., 142 (recte 156) S., 10 Bll.; 8 Bll., 164 S., 4 Bll. Spä-terer Hprgt. leicht berieben, etwas angestaubt. 500,–I. VD 17 23:300061L; DW 107/130. – Zweite Ausgabe, erstmals 1585 erschienen. „Sammlung von Quellen aus dem Zeitraum 1050-1400“ (Feller-B. 265 zur EA.). – II. VD 17 3:006726E; Dünnhaupt 1657, 11.3. – 175a. – Dritte Ausgabe. „Umfassende Kompilation schwäbischer, schweizerischer und elsässischer Quellen des Mit-

1321 Smith, A. Untersuchung der Natur und Ursachen von Nationalreichthümern. Aus dem Englischen (übers. von J. F. Schiller u. C. A. Wichmann). 2 Bde. Leipzig, Weid-manns Erben u. Reich, 1776-78. (20:13 cm). VIII, 632 S.; XII, 740 S. Hprgt. d. Zt.; Deckelbezüge berieben u. mit Fehlstellen, Kanten etwas bestoßen. 3.000,–Goldsmiths 11394; Humpert 12750; Tribe 12; Roscher 598 f.; vgl. Kress S.4873. – Erste deutsche Ausgabe seines „Wealth of Na-tions“. Der erste Band erschien noch im gleichen Jahr wie die eng-lische Originalausgabe. „Deutschland hat seine erste Übersetzung von Ad. Smith, die Joh. Friedr. Schiller’sche, sogar etwas früher be-kommen, als Frankreich“ (Roscher). – Gleichmäßig leicht gebräunt, vereinzelt leicht fleckig.

1322 Société Royale d’Agriculture. – Recueil contenant les délibérations de la Société royale d’agriculture de la gé-néralité de Paris. 3 Tle. in 1 Bd. Paris, Witwe d’Houry, 1761. (20:13 cm). Mod. Pp. mit goldgepr. Deckel- schild. 300,–Higgs 2448. – Vollständige Folge der drei sparat paginierten und jeweils mit eigenem Titel versehenen Veröffentlichungen, mit Bei-trägen von Turbilly u.a. Mit einem Verzeichnis der Mitglieder der Gesellschaft, darunter Buffon, Duhamel du Monceau, Patullo, Tru-daine etc. – Sauber.

1323 Sonnenfels, J. v. Grundsätze der Polizey, Handlung und Finanzwissenschaft. (Mischaufl.). 3 Bde. Wien, J. Kurzböck, 1770-76. (21:13,5 cm). Mit 3 (1 wdh.) Kup-fervign. Neuerer Pp. mit Rsch. 600,–Humpert 794; Menger 63; Carpenter, Economic Bestsellers XXIII; vgl. Kress 6822 (Bd. 1: 1777); Masui 916. – Bd. 3 in erster Aufl.; Bd. 2 in verb. u. verm. Aufl., Bd. 1 in dritter Aufl. Eines der bedeu-tendsten handlungswissenschaftlichen Lehrwerke aus der 2. Hälfte des 18. Jhdts., wurde noch Mitte des 19. Jhdts. neu aufgelegt. „His principal work. His importance for economics arises from the fact that this work became the official textbook of political science in the universities and lyceums of Austria (and Hungary through the Latin translation of Beke)“ (Palgrave III, 446). Vgl. auch Roscher 536 (ausführl.). – Titel mit kl. Besitzvermerk.

1324 Staufer. – Raumer, F. v. Geschichte der Hohenstau-fen und ihrer Zeit. 6 Bde. Leipzig, Brockhaus, 1823-25. (21,5:14 cm). Mit 9 (6 Portraits) Kupfertaf., 2 gefalt. Kupferplänen u. 2 (1 kol.) gefalt. Kupferkarten. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. u. etwas Goldprägung, Rücken berie-ben, Ecken bestoßen, Gelenke teils brüchig. 250,–Goed. VI, 346, 38, 8; DW 202/484. – Erste Ausgabe, gleichzeitig auch in Quarto erschienen. Die Tafeln zeigen Porträts u. Ansichten. Raumers Werk wurde 1824 in Österreich verboten, obgleich Kaiser Franz selbst zu den Subskribenten gehörte. – Leicht gebräunt, teil-weise stockfleckig,

1325 Struve, B. G. Corpus historiae Germanicae ad annum usque MDCCXXX. Praemittitur C. G. Buderi Bibliotheca scriptorum Germanicarum. 2 Tle. in 1 Bd. Jena, Bielck, 1730. Fol. (35,5:21,5 cm). Mit 1 gest. Titelvign., 5 gest. Textvign., 1 gest. Initiale u. 8 Kupfertafeln (Siegel). 9 Bll., 154 S., 6 Bll., 4121 (recte 1291) S., 49 Bll., 20, 110 S. Prgt. d. Zt., etwas fleckig und angestaubt. 300,–Wegele 616. – Erste Ausgabe. „Ein umfassendes Lehrbuch… Der Stoff ist mit unverkennbarer Sachkenntnis und Vollständigkeit zu-sammengetragen“ (Wegele). Wertvoll auch Buders umfangreiche bibliographische Einleitung (154 S. u. 6 Bll. Autorenindex). – Mäßig bis stärker gebräunt; hier und da etwas fleckig; Titel mit Besitz-stempel.

1326 Tarnschriften. – Sammlung von 7 kommunistischen Tarnschriften. (1936-1938). (11,5:7,5 bis 15:10 cm). OU. oder Or.-Kart., tlw. mit Stempel (z. B. „Gratis-Exem-plaar“), 1 stockfleckig. 400,–Enthält (Tarntitel): 1. Augen auf! Das Büchlein zur Unfallverhütung für jung und alt. (1937). – Gittig 391. – 2. Die Bücher des Volk und Reich Verlages Berlin. (1937?). – 1 geschickt gefaltetes Blatt, ent-hält verso W. Pieck, Fragen der Volksfront in Deutschland. – 3. E. C. Conte Corti. Chinesisches Bilderbuch. (1938). – G. 447. – 4. Elekt-rische Kleinbeleuchtung. (1938). (= Miniatur-Bibliothek 1050). – G. 448. – 5. W. Fronemann. Deutsche im Weltkrieg. (1937). – G. 343. – 6. F. Schnack. Geschichten aus Heimat und Welt. (1936). (= Insel-

Recht – Wirtschaft – Geschichte 277

la guerre des Hussites et du Concile de Basle. 2 Bde. Amsterdam 1731. 4to. Mit 10 gest. Porträttafeln. Ldr. d. Zt. – 11. (C. Lequeux). Le verbe incarné, ou instructions, pratiques et prieres. Paris 1765. Ldr. d. Zt. – 12. J. N. Weislinger. Huttenus delarvatus. Konstanz u. Augsburg 1730. Pp. d. 19. Jh. – Insgesamt einige Gebrauchsspu-ren. oRR/Waf.

1333 Young, A. Sechsmonatliche Reise durch die nördlichen Provinzen von England, in Absicht auf den Zustand der Landwirthschaft, der Manufakturen, der Malerey und übrigen schönen Künste. Nach der zweyten Englischen Ausgabe übersetzt. 4 Bde. Leipzig, Fritsch, 1772-1775. (20:12,5 cm). Mit 4 gest. Titelvign. u. 13 (12 gefalt.) Kup-fertafeln. Pp. d. Zt. mit hs. Rsch., Rücken etwas ver-gilbt. 400,–

Güntz II, 19 ff. (ausführl.); vgl. Kress 6767, Higgs 4852, Golds-mith 10612 (alle engl. Or.-Ausgabe, teilw. unter Erwähnung der dt. Übers.). – Erste deutsche Ausgabe zweier 1770 u. 1772 erschiene-nen Reiseberichte in Briefform. Wichtig vor allem wegen des her-vorragenden Überblicks über Wirtschaft und Landwirtschaft, enth. auch schöne Beschreibungen der Landschaft u. vieler Herrensitze. – Etwas gebräunt; Bde. 1-2 Titel mit alter Nummerierung; Bd. 3 Titel mit Ausgeschiedenstempel, Bd. 4 mit Bibl.-Stempel.

telalters, vornehmlich aus St. Gallen; darunter die Erstdrucke der ‚Vita Sanctae Wiboradae‘ sowie der Keronischen Glossen, einem lat.-dt. Glossar des 8. Jhs., ferner mehrere Erstdrucke historischer Schriften des Joachim von Watt“ (D.). – Durchgehend recht gleich-mäßig gebräunt, stellenweise etwas fleckig.

1332 Konvolut Geschichte und Theologie. 12 Werke in 13 Bdn. in verschiedenen Sprachen. 1621-1765. 12mo bis 4to. Meist Einbände d. Zt., teilw. Gebrauchs- spuren. 400,–

1. A. Corarro. Relation de la cour de Rome, faite l’an 1661 au con-seil du pregadi. Leiden 1663. 12mo. Prgt. d. Zt. – 2. G. Cossart. Orationes et carmina. Paris 1690. Alter Pp. – 3. J. C. Dürr. Episto-la, de animarum humanarum ad posteros propagatione, curante S. Bornmeistero. (Nürnberg) 1774. 4to. 8 Bll. Umschlag. – 4. D. Heinsius. Crepundia Siliana. Cambridge 1646. 12mo. Ldr. d. Zt., Vorderdeckel lose. – 5. D. Heinsius. De contemptu mortis. Leiden 1621. Prgt. d. späten 19. Jh. – 6. Justinus. Historiae Philippicae. Leiden 1701. Prgt. d. Zt. – 7. J. Lampadius. Tractatus de repu-blica Romano-Germanica. Leiden 1634. 12mo. Alter Ldr. – 8. G. Lami. De eruditione liber singularis. Florenz 1738. Prgt. d. Zt. – 9. J. Launoi. De scholis celebrioribus seu a Carolo Magno, seu post eundem Carolum per occidentem instauratis liber. Paris 1672. Prgt. d. Zt., gebräunt u. teilw. wasserrandig. – 10. J. Lenfant. Histoire de

Nr. 1326

Im Anschluss um 11.00 Uhr:Sonderauktion: Wirtschaft und Staat.

Eine bedeutende Privatsammlung des 16. bis 20. Jahrhunderts.

Tafel 1

Nr. 543B. Besler. Hortus Eystettensis. 4 Tle. in 2 Bdn. Eichstätt 1713 (= ca. 1750)

Tafel 2

Nr. 592L. Fuchs. De historia stirpium commentarii insignes. Basel, M. Isengrin, 1542.

Alle Illustrationen in zeitgenössischem Kolorit von Hubert Cailleau, von ihm signiert und datiert 1552.

Tafel 3

Nr. 592L. Fuchs. De historia stirpium commentarii insignes. Basel, M. Isengrin, 1542.

Alle Illustrationen in zeitgenössischem Kolorit von Hubert Cailleau, von ihm signiert und datiert 1552.

Tafel 4

Nr. 671M. S. Merian. Over de Voortteeling en wonderbaerlyke Veranderingen der Surinaemsche Insecten. Amsterdam 1719

Tafel 5

Nr. 671M. S. Merian. Over de Voortteeling en wonderbaerlyke Veranderingen der Surinaemsche Insecten. Amsterdam 1719

Tafel 6

Nr. 188U. Pinder. Speculum passionis domini nostri Jhesu christi. Nürnberg, U. Pinder, 1507. Mit 77 Holzschnitten von H. Schäufelein,

H. Baldung Grien u. a. – J. Geiler von Kaisersberg. Passio domini nostri Jesu Christi. Straßburg, J. Knobloch, 1508.Mit 25 Holzschnitten von Urs Graf und Hans Wechtlin.

Tafel 7

Nr. 8Diurnale monialium Dominicanarum. Lateinische Handschrift

auf Pergament mit deutschen Rubriken. Nürnberg,Katharinenkloster, um 1500

Nr. 17Niederländisches Stundenbuch zum Gebrauch von Utrecht.

Handschrift auf Pergament. Nordniederlande, Mitte des 15. Jh.

Nr. 40Psalterium Romanum. Lateinische Handschrift

auf Pergament. Köln, 2. Hälfte des 15. Jh.Gebunden für Maria von Plettenberg.

Nr. 93(Bertholdus). Horologium devotionis circa vitam Christi.

(Basel, J. Amerbach, nicht nach 1490). – 2 Werke angebunden.

Tafel 8

Nr. 218G. Caoursin. Historia von Rhodis. Straßburg, M. Flach, 1513

Nr. 340Sammelband mit 9 Werken, darunter eine bibliographisch

unbekannte Rossarznei. 1570-1604

Nr. 207C. Neff. Ein kostliche Schatzkamer der schreibkunst.

2 Tle. in 1 Bd. Köln, T. von Wierdt, 1571

Nr. 195aBambergische Halßgerichts und rechtlich Ordenung. Mainz,

J. Schöffer, 1508. Altkoloriert.

Tafel 9

Nr. 109H. Schedel. Liber chronicarum. Nürnberg, Anton Koberger, 1493

Nr. 300Ibn Butlan (Abu‘l-Hasan al-Muchtar). Schachtafelen der Gesuntheyt. Straßburg, H. Schott, 1533

Tafel 10

Nr. 751Walahfridus Strabo. Hortulus. Nürnberg, J. Weissenburger, 1512.

Das erste in Europa gedruckte Gartenbuch. (Abbildung vergrößert)

Tafel 11

Nr. 595C. Gesner. Historia animalium. 5 Teile in 3 Bdn. Zürich, C. Froschauer, 1551-1587

Nr. 633Hortus sanitatis. Straßburg, J. Prüß, nach 1507

Tafel 12

Nr. 557M. Catesby. Die Abbildungen verschiedener Fische, Schlangen, Insecten … der natürlichen Historie von Carolina,

Florida und den Bahamischen Inseln. Nürnberg 1777

Nr. 628J. F. W. Herbst. Versuch über die Naturgeschichte der Krabben und Krebse.

3 Text- u. 2 Atlasbde. Zürich, Berlin u. Stralsund 1790-1803

Tafel 13

Nr. 673J. D. Meyer. Vorstellungen allerhand kriechender, fliegender und schwimmender Thiere. 3 Bde. Nürnberg 1748

Tafel 14

Nr. 641P. C. Junghans. Icones plantarum officinalium ad vitam impressae. Centuria I-II. Halle 1787.

Alles Erschienene des sehr seltenen Werks.

Tafel 15

Nr. 669J. Mayer. Pomona Franconica oder natürliche Abbildung und Beschreibung der besten Europäischen Gattungen

der Obstbäume und Früchte. 3 Bde. Nürnberg 1776-1801

Tafel 16

Nr. 635N. J. v. Jacquin. Florae Austriacae. 5 Bde. Wien 1773

Tafel 17

Nr. 725F. Schmidt. Österreichs allgemeine Baumzucht. 4 in 3 Bdn. Wien 1792-1822.

Vollständig wie hier äußerst selten.

Tafel 18

Nr. 738C. J. Temminck u. M. Laugier de Chartrouse. Nouveau recueil de planches coloriées d‘oiseaux. 5 Bde. Paris u. Amsterdam 1838

Nr. 733J. C. Susemihl. Teutsche Ornithologie oder Naturgeschichte

aller Vögel Teutschlands. Darmstadt 1800-1811

Nr. 714P. Cramer. De uitlandsche kapellen. Papillons exotiques.

4 Bde. u. Supplementbd. Amsterdam u. Utrecht 1779-1791

Nr. 646G. W. Knorr. Deliciae naturae selectae oder auserlesenes

Naturalien-Cabinet. 2 Bde. Nürnberg 1766-1767

Tafel 19

Nr. 654J. Latham. „Allgemeine Übersicht der Vögel … aus dem Englischen übersetzt. Siebenter Band“.

66 Aquarelle als Vorlagen für die deutsche Druckausgabe. Nürnberg 1811

Tafel 20

Nr. 691C. de Souancé. Iconographie des perroquets. Paris 1857

Nr. 701J. Barbosa Rodrigues. Sertum Palmarum Brasiliensium.

2 Bde. Brüssel 1903

Nr. 745L. P. Vieillot. La galerie des oiseaux. 2 Bde. Paris 1825

Nr. 607J. Gould. Monographie der Ramphastiden oder

Tucanartigen Vögel. 4 Hefte. Nürnberg 1841-1847

Tafel 21

Nr. 655C. F. v. Ledebour. Icones plantarum novarum floram Rossicam, imprimis Altaicam, illustrantes.

5 Bde. Riga u. Straßburg 1829-1834. Rote Halblederbände d. Zt. aus der Privatbibliothek Kaiser Franz I. von Österreich.

Tafel 22

Nr. 1068A. Sander. Antlitz der Zeit. Sechzig Aufnahmen deutscher Menschen des 20. Jahrhunderts. München 1929

Nr. 1155A. W. Schlegel. Ion, ein Schauspiel. Hamburg 1803.

Mit eigenhändigem Widmungsgedichtan Friederike Unzelmann.

Nr. 1109J. W. v. Goethe. Neueröfnetes moralisch-politisches Puppenspiel.

Leipzig u. Frankfurt 1774

AAbeille, L. P. 1177Acidalius, V. 1088Adam, V. 759Adelphus (Mülich), J. 115,

226Agrippa von Nettesheim,

C. H. 399-400Alberti, L. B. 961Albertus Magnus 108Albinus, P. 469Albon, C. C. F. d’ 1178Alessandro, G. d’ 760Alfons V., König von

Aragon 4Allais, M. 1179, 1180Almanache 818, 1089,

1144, 1212Altzenbach, G. 565, 942Alunno, F. 116Ambrosius, S. 117Amman, J. 761Ammon, G. G. 762Andre, J. C. H. 812Andreae, Johannes 89Andrews, H. C. 537Angelus de Clavasio 153Antes, H. 1074Anton, J. G. 2Antoninus Florentinus 90Apollonius Pergaeus 485Appianus Alexandrinus

121Aprosio, L. 1024Archimedes 485Ariosto, L. 122Aristoteles 123-124Arnim, L. A. v. 1090Arnkiel, F. 1238Arnould, A. 1181Arp, H. 1037-1038Ash & Sons, C. 355Assalini, A. 396Auber, D. F. E. 1019August II., Herzog von Braunschweig-

Wolfenbüttel 1182Augustinus, A. 63, 91-92,

113, 117Aventinus, J. 1184

BBaba Nobutake 431Bacon, F. 401Bacon, R. 487Badham, C. D. 692Baer, C. 811Bajardi, O. A. 955Balland, E. A. 720Ballassa, C. 763Bang, T. 539Barbarici, G. 370Barbut, J. 540Bardeleben, A. 274Baret, P. 1320Barlon, I. 565, 748Barsanti, P. V. 983Bartsch, A. v. 1025Barzaeus, J. 157Basta, G. 764Baudeau, N. 1261Baudin, G. 1070Bauhin, J. 339

Baur, J. W. 871Bayle, P. 907-908Bayros, F. v. 1039Beccaria, G. 488Becher, J. J. 418-419Becker, A. 1187Beda Venerabilis 67Beer, J. C. 1003Behamb, J. F. 765Bellavia, M. 872Bellini, V. 1019Belon, P. 541Beltrami, P. 370Bemetzrieder, A. 1015Benedettoni, G. 370Benkert, J. R. 767Bennigsen, L. A. G. v.

768, 813Benoit, P. 1063Benvenuti, G. 470Berain, J. 962Bergner, C. 308Bergsträßer, J. A. B. 384Bernardus

Claravallensis 93Bertali, A. 879Bertholdus 93Berzelius, J. J. 471Besler, B. 542-543Betussi, G. 126Beutel, T. 489Beyer, A. 472Beyer, J. M. 378Bèze, T. de 127, 242Bianconi, G. L. 490Bibeln 67, 128-131, 235,

240, 920, 954, 984-990, 999

Bibliander, T. 171Biel, G. 867Bierkowski, L. J. v. 275Bilderbeck, L. F. v. 1091Birgitta, Hl. von

Schweden 6Bismark, F. W. v. 769-770,

799Blackwell, E. 544Blankaart, S. 278, 308Blasius, J. H. 550Blumauer, A. 1092Boccaccio, G. 132-133Bock, F. S. 473Bock, H. 545-546Bock, J. C. 1093Böckler, G. A. 357Böckmann, J. L. 385Boehl von Faber, J. N.

1016Bogaert, A. 956Bois, D. 547Boitard, P. 1004Bolingbroke, H. Saint-

John 1188Bonaventura, S. 6, 134Bonaventura (Pseudo-),

S. 94Boner, H. 170, 214Bonifatius VIII., Papst 198Bonnaterre, P. J. 587Bonnet, V. 1189Bonnier, G. 548Bonsi, F. 771Borde, C. 1319

Borelli, G. A. 485Boscovich, R. J. 432-433,

491-493, 521Bose, S. N. 494Bosse, A. 358, 963Bouillet, J. 394Bourgelat, C. 772-773,

842, 847Bousmard, H. J. B. de

964Boussuet, F. 549Bouterwek, F. 1094Boyneburg, J. C. v. 79Bräuner, J. J. 276Brant, S. 135, 204Braque, G. 1076Brecht, B. 1040Brehm, C. L. 550Breitschwert, W. v. 1169Bremer, U. 1041Brentano, C. 1095Brenz, J. 236Breu d. Ä. 170Breviarium Romanum 95Brissot de Warville, J. P.

1190Britannus (Breton), R. 136Brockhaus, F. A. 909Bronchorst, J. 193Brongniart, A. 551Bronn, H. G. 474Brookes, R. 277Bruchmüller, G. 82Brummeisen, D. 1158Brunfels, O. 552-553Bruni, B. 1074Brunnemann, J. 1224Brunschwig, H. 554Buch, L. v. 475Buder, C. A. 9Büchner, G. 1096Bürja, A. 386Buffon, G. L. L. de 555Bugenhagen, J. 251Bukowski, C. 1042-1043Bulteau, L. 1192Bungus, P. 420Buquoy, G. v. 1193-1196Burger, L. 913Burgkmair, H. 214, 775Burnside, W. 495Busch, W. 1170

CCadet de Vaux, A. A.

1005Cahier, L.-G. 1281Cailleau, H. 592Calandrelli, G. 434Callot, J. 873Calmet, A. 991Calvin, J. 237Camerarius, J. 144, 217,

556, 764Campeggi, R. 1253Camphausen, W. 263Canard, N. F. 1197Canevese, P. F. 776Caoursin, G. 218Caracci, A. 872Carducci, A. 777, 854Carli, G. R. 957Carus, C. G. 742

Carvalho e Sampayo, D. de 402

Casamia, P. G. P. 403Casparson, W. J. C. 1319Cassianus Bassus 137Cassirer, P. 1061Castelli, B. 278Catesby, M. 557Cato, M. P. 138Cats, J. 874Cattrani, B. 558Cauchy, A. L. 496-498Cause, H. 559Cavendish, W., Duke of

Newcastle 778Chagall, M. 1077Chambre, C. de la 305Chamisso, A. v. 1097-

1098Chandieu, A. de 242Chapuis, A. 179Charpentier, J. F. W. 477Charpentier de Cossigny,

J. F. 1012Chaucher, G. 1099Chemnitz, B. P. 1210Chemnitz, M. 238Chen Shigong 279Chladni, E. F. F. 499Chodowiecki, D. N. 1092,

1114, 1129, 1135, 1144Christ, J. L. 560Chytraeus, D. 239, 1199Cicogna, S. 421Clarks, J. 800Claude, J. 940Clemens V., Papst 96Clement, J. M. B. 1178Clusius (L’Escluse), C. 561Coaten, A. W. 779Coiter, V. 280Collaert, A. 562-564Collaert, H. 747Colle, F. M. 415Collibus, C. O. de 435Combe, W. 904Commelijn, J. 559Condorcet, J. A. N.

Caritat de 1200Configliachi, P. 566Constant, B. 1058Conti, A. 434Cooke, W. 1201Copley, W. 1073Corinth, L. 1078Cornette, C. M. 359Corte, C. 781Coste, H. 685Courant, R. 500Coyer, G. F. 1202Cramer, P. 714Crescentiis, P. de 139-140Croce, G. A. della 222Crumb, R. 1042Crusius, G. L. 1115Cundisio, J. 998Cuno, J. C. 1319Curtis, W. 567-570Curzon, R. 1002Cuspinianus, J. 141

DDali, S. 1045

Damm, A. 342Danckwerth, C. H. 1006Daneau, L. 242Dantine, D 1204Danz, J. A. 1244Darwin, C. 405-406Datt, J. P. 1205Daum, L. 807Dauthenday, H. 685Davenport, H. 824Dechales, C. F. Milliet 501Decker, J. 253Decker, P. 965Degenkolb, H. 606Dehmel, R. 81Dehn-Rothfelser,

E. A. v. 782Deidier, L’Abbe 966Deisch, J. A. 289Delafosse, G. 502Delfino, D. 216Demidow, P. P. 1245Deneken, J. 1206Deodatus, C. 339Deparcieux, A. 388, 1207Descartes, R. 281Dézamy, T. 1212Diaz Tanco, V. 219Dickinson, C. 306Diderot, D. 407, 1069Dieterichs, J. F. C. 784Dietrich, V. 240Dietzsch, B. R. 571Dionysius Periegetes 142Dirichlet, P. G. Lejeune

503Dodoens, R. 572-574Döbel, H. W. 899Doederlin, J. A. 1283Donizetti, G. 1021Donovan, E. 586Doppler, C. 436Draconites, J. 243Drapiez, P. A. J. 575Dreissigmark, F. R. 1319Dresser, H. E. 576Dreuw, H. 342Dreves, F. 577Drummond de Melfort,

L. H. 785Duchesne, A. 992Duellius, R. 1208-1209Dufresnoy, D. 1185Duhamel du Monceau,

H. L. 578-580Dumonthier, E. 967Du Paty de Clam, L. C.

Mercier 786-787Du Pinet, A. 1211Durante, C. 581Duranti, G. 97Duret, C. 143Dyck, W. v. 504

EEberlein, J. M. 788-789Egizio, A. 28, 29Ehinger, E. 1028Eichendorff, J. v.

1100-1101Einstein, A. 494, 505Eisenberg, F. W. v.

790-791

Register

Register 279

Ekathotsarot, König v. Ayutthaya 42

Emser, H. 145Engelbrecht, M. 748, 877-878Engels, F. 1214Ennemoser, J. 282Entartete Kunst 1046Entzelt, C. 478Eobanus Hessus, H. 240Erasmus Roterodamus, D. 131,

211Erhard, J. C. 792Erler, E. 1055Erpenius (van Erpen), T. 146Ertinger, F. 584Eschenbach, W. v. 1026Estienne, C. 283Euler, L. 506-507Eytelwein, J. A. 395

FFaber, J. M. 585Fabricius, L. 146Fabricius Hildanus, W. 284Falke, G. 80Fäsch, J. R. 394Fassmann, D. 1311Faustmann, M. 1215Fekete, E. 1047-1049, 1079-1083Fell, W. W. 1216Féraud, J. F. 1259Ferraro, P. A. 793Ferrier, F. L. A. 1217Fiaschi, C. 849Fienus, T. 285Figliucci, F. 148Fine, O. 508Fioravanti, L. 422Firmicus Maternus, J. 437Fischart, J. 340Fischer, F. 1084Fischer, J. G. 1311Fischer v. Erlach, J. B. 968Fischer v. Röslerstamm, J. E. 715Flamen, A. 590Flaubert, G. 1051Fleissner, G. 340Fletcher, H. 1203Flitner, J. 875Flögel, C. F. 304Florian, L. P. C. de 1103Forbonnais, F. Véron de 1218Forge, L. de la 281Fouque, C. de la Motte 1104Fouqué, F. de la Motte 1105Fourneret, J. 1319Fournier, P. S. 363Franchis, P. de 199Francke, G. A. 1031Frank, J. 307Frank, J. P. 286Freher, M. 150Freiligrath, F. 1106Freud, S. 332Fréville, A. F. J. 1007Freyin, A. M. 21Frezier, A.-F. 969Friedrich, H. 1052Friedrich II., d. Gr. 1320Friedrichs, K. 500Friedrich V., König von Dänemark

933Frisi, P. 509Fritsche, C. 1319Fronius, H. 1053Froumenteau, N. 1223Fuchs, L. 592Fuessly, J. C. 593, 719Fugger, M. 794Fugger, M. F. W. 12Fulgosus (Fregoso), B. 151

GGaab, J. 862Gädicke, J. C. 364Gaetanus de Thienis 152

Gagnon, C. 1066Gailkircher, J. 1186Galle, T. 563Galvani, L. 287Gambado, G. 795-796Gandy, J. P. 970Ganghofer, L. 1170Garzoni, M. 797Gasparin, A. de 1258Gasser, S. P. 1224Gatti, F. 1225Gautier, J. 1308Gebetbücher 14-15, 165, 998Gehema, J. A. 301Gehren, E. F. v. 1215Geiler von Kaisersberg, J. 153,

188Geisler, A. F. d. J. 914Geissert, J. 798Geitner, E. A. 510Gell, W. 970Georgewitz, B. 219Georg III. von Anhalt 178Georgi, C. S. 1319Gerard, L. P. 1107Gerardus de Zutphania 93Gerhard, B. 716Gerhard, J. F. 1319Gerhardt, M. R. B. 1234Germershausen, C. F. 1008Gesangbücher 37, 253, 993Gesner, C. 595-599Gessner, S. 1108Gibson, W. 800Gillray, J. 900Gilly, D. 395Giorgi, A. 511Giovanni da Capistrano 438Giovio, P. 154Giraldi, G. G. 154Glareanus, H. 439Gleichen-Rußwurm, W. F. v.

601-602Gmelin, J. G. 603Goedart, J. 604-605Goeree, J. 1284Görres, J. v. 1113, 1236Goethe, J. W. v. 1107, 1109-1112Goethe, R. 606Götz, G. 424Goetzmann, L. V. de 1178Goldast von Haiminsfeld, M.

1235, 1331Goltzius, H. 155Gómez Miedes, B. 479Gonzaga, C. 156Goos, H. 801Gothofredus, D. 1252Gotter, F. W. 1114Gottsched, J. C. 1107, 1115Goudeau, E. 1054Goulart, S. 154Gould, J. 607Goya, F. de 897Graf, U. 125Grant Herbier 608Graseccius (Graseck), G. 339Grataroli, G. 288, 1009Gray, T. 1116Grazioli, A. 324Grégoire, H. B. 609Gregorius I., Papst 65Gregorius IX., Papst 98Greiser, D. 241Grenz, A. 1319Griendel von Ach, J. F. 610Griesbach, M. G. 802Grimmelshausen, H. J. C. v. 1055Grisone, F. 803-804, 849Gröning, C. G. 544Groote, G. 17Guarini, B. 1088Guarini, C. G. 440Günther, C. G. 1030Günther, F. C. 756Guepratte, C. 441

Gütle, J. K. 382Gugler, K. von 3Guibert, J. A. H. de 1239Guillemain de Saint-Victor, L. 881Guillimann, F. 157Gundling, N. H. 1237

HHackmann, F. A. 1147Hagedorn, F. v. 1117Hagen, K. G. 308Hahn, C. W. 611-614Hahn, T. 320Haller, A. v. 294Haltaus, C. G. 1036Hamann, J. G. 1118Hambach, J. N. 1319Hancarville, P. F. Hugues de 898Hansen, P. A. 442Haraeus, F. 929Harf, G. 37Harris, M. 615Harsdörffer, J. C. 616Hartleben, O. E. 81Hartmann, G. D. 1119Hasegawa Keika 617Haugwitz, K. v. 1120Hauptmann, G. 1056Haußner, R. 530Havemann, A. C. 805-806Hayn, H. 1030Hayne, F. G. 577, 618-619Hebenstreit, J. P. 630Hedwig, J. 620-621Heeger, E. 622Heer, O. 623Heiden, S. 200Heine, H. 1121-1124Heineccius, J. M. 1238Heineken, P. 971Heinsius, D. 1332Heinsius, N. 1107Heinzen, K. 1300Heister, L. 295Helmhack, A. 624Helvetius, A. 305Helvétius, C. A. 1239Helwig, C. 146Hemingway, E. 1060Hennemann, H. 320Hennert, C. W. 807Herbst, J. F. W. 628Herlitz, D. 290Hermann V., Erzbischof von Köln

243Hero Alexandrinus 511Herr, M. 629Herrich-Schäffer, G. A. W. 717-718Hertwig, C. H. 816Herzberg 1172Herzog, R. 84Hess, C. A. H. 808Hess, D. 901Hess, H. 1018Hessus, H. E. 339Heuchler, E. 480Heyland, J. C. 631Heyting, A. 512Hieblin (Hybele), C. 339-340Hieronymus, S. E. 66, 117Hilferding, R. 1240Hilscher, P. C. 424Hindenburg, P. v. 82Hirsch, J. 1222Hirschvogel, A. 264Hivre, J. 815, 834Hobbes, T. 1239Hochstetter, C. v. 813Hoefnagel, J. 632Höping, J. A. J. 423Hoerdt, S. v. 809Hofacker, J. D. 800Hoffmann, E. T. A. 1125-1127Hoffmann, F. 296-297Hoffmann, L. A. 1150Hoffmeister, J. 158

Hogarth, W. 902-903Hohberg, W. H. v. 810, 1010Hohenthal, P. v. 1011Holkot, R. 99Hollar, W. 265Holting, G. 1171Holtorf, A. 81Holz, A. 84Holzapfel, J. N. 513Homer 159-161Hongô Masatoyo 270Honjô Fuichi 273Hoppe, D. H. 682Hoppenrod, A. 162Horae B. M. V. 163Horatius Flaccus, Q. 1128Horne, J. de 298, 303Hortus sanitatis 633Hübner, J. 408, 910Hünersdorf, L. 806Huet, P. D. 1241Hufeland, C. W. 292, 299, 309Humboldt, A. v. 83, 409Humbracht, J. M. 1227-1228Hutten, U. v. 245Hutton, C. 514

IIbn Butlan (Abu’l-Hasan

al-Muchtar) 300Imhof, J. W. 1229Isidorus Hispalensis 113Isocrates 167Isselburg, P. 542

JJablonski, J. T. 911Jacob, N. H. 634Jacobs, F. 869Jacobus de Voragine 100Jacoby, F. R: 805Jacoby, J. 1301Jacquin, N. J. v. 635Janosch (d.i. H. Eckert) 1043Jaume Saint-Hilaire, J. H. 638Jeanniot, G. 1058Joachim, J. F. 1284Jobert, L. 1284Jocelyn, E. 301Jördens, J. H. 639-640Johanna I. von Anjou, Königin

von Neapel 20Johannes Guallensis 92Johannes VI. Kantakuzenos,

Kaiser 171Johannes XXII., Papst 6John, J. D. 277Johnson, T. 882Joniot, J. J. 883Josephus, Flavius 168-169, 1246Juncker, J. 308Junghans, A. 1251Junghans, P. C. 641Jung-Stilling, J. H. 1129Justinianus I., Imp. 230, 1252Justinus, M. J. 170, 173

KKafka, F. 1059Kagawa Genteki 291Kamecke, R. v. 884Kant, I. 1130Karl V., Kaiser 1198Karsten, H. 643Karsten, W. J. G. 361, 515Kaufmann, E. 302Kayser, C. F. E. 770Kegel, K. 811-813Keill, J. 445-446Keim, F. 1044Kelsch, M. 516Kerssenbroch, H. v. 48Kersting, J. A. 814-815, 847Kertzenmacher, P. 340Keulemans, J. G. 576Keyserling, E. v. 644

Reiss & Sohn · Königstein im Taunus280

Kieffer, R. 1051Kirby, E. 722Kirchenordnung 259Kircher, A. 481Kirchmeier, T. 424Kist, L. 309Kleist, H. v. 1131Klemm, G. 1030Klinger, M. 1085Knauß, F. v. 369Knobelsdorff, C. v. 816Knoblauch auf Hatzbach,

K. v. 1132Knorr, G. W. 646Knorring, K. v. 87Kobell, F. 905Koch, C. L. 613Koch, J. G. C. 817Koch, L. 647Köhler, H. A. 648Köhler, K. F. 1133Köppen, K. F. 885Kolb, G. F. 320Kollar, V. 649Kops, J. 650Koran 171Kordenbusch, G. F. 459Korsepa, A. 816Krackherr, C. F. 1318Krafft-Ebing, R. v. 307Krane, F. v. 805Kreittmayr, W. X. A. v.

1254-1255Kreutzberger, H. 819Kries, J. v. 302Krüger, A. 811Krüger, J. G. 310Krünitz, J. G. 371Kruspe, H. 1173Kühn, F. 1164Küsel, C. & M. 920Küster, H. C. 612Küstner, K. T. v. 1020Kulmus, J. A. 311Kunckel von Löwenstern,

J. 372

LLa Broue, S. de 820Lacépède, B. G. E. de la

Ville de 651-653La Chapelle, J. de 373Lafosse, P. E. 823La Guérinière, F. R. de

821-822Lalande, J. J. de 447Lambert, J. H. 448, 517Lambertz, G. W. 714La Mettrie, J. O. de 1256Lampadius, J. 1332Lampe, M. A. 824Lamzweerde, J. B,. van

292Lanfranco, G. 266Lang, R. 825Lange, J. E. 693Lange, J. M. 1213La Porte, B. de 1257La Quintinye, J. de 1013Larudan, l’Abbé 886Latham, J. 654Laugier de Chartrouse, G.

M. J. M. 738Laut, H. 626Lavoisier, A. L. 1258Lecchi, G. A. 396Lechter, M. 1062Le Comte, P. 934Ledebour, C. F. v. 655Ledermüller, M. F. 656Leers, J. D. 627Leisewitz, J. A. 1134Le Long, I. 1310Le Maistre, I. L. 954Le Mercier de la Rivière,

P. P. F. J. H. 1259

Lemnius, L. 657Leonardus de Utino 101Le Prince de Beaumont,

M. 887Le Roy, J. D. 935Le Roy, H. 632, 658, 747Le Roy de Barincourt, D.

1260Lesson, R. P. 659Le Trosne, G. F. 1261Letzner, J. 172Leuckfeld, J. G. 1262Leupold, J. 374Le Verrier, U. J. 449Levi, L. 1263Lewin, L. 309Lewis, W. 312Lewy, H. 500Liberati, F. 826Licetus, F. 313Lichtenberg, G. C. 452,

1135-1136Lieb, C. J. 827Liechtenstein, G. v. 828Lieutaud, J. 314Liliencron, D. v. 81Lilienthal, M. 1284Linguet, S. N. H. 1264Lipowsky, F. J. 996Livius, T. 1137Lobelius, M. de 660Lobel-Riche, A. 1063Lochmaier, M. 102Löhneysen, G. E. v.

829-830Löhrbach, Graf v. 888Loen, J. M. v. 315Lohenstein, D. C. v. 1138Loiset, B. 817Longolius, C. 173Lonicer, A. 661-662Lonicer, J. 129Lorrain, C. le 912Loschi, A. 1265Loss, W. 203Luc, J. A. de 519Lucae, F. 941Lucidarius 174, 450Lucretius Carus, T. 1139Ludewig, J. P. 1284Luedke, L. W. 799Lüpke, J. C. G. 856Luibel, S. 710Luise von Preußen 85Lundius, J. 1248Luther, M. 246-251

MMacaulay, A. 278MacLaurin, C. 520Macrobius, A. A. T. 175Maire, C. 521Malchus, C. A. v. 1266Manfredi, E. 451Mann, T. 1060Manni, D. M. 1268Manning, H. 289Marat, J. P. 1269Marchand, J. 831Marchi, G. 370Marcks, G. 1086Margaritha, A. 1249Marolois, S. 972Marrier, M. 992Martini, F. H. W. 681Marx, K. 1270-1271Mascov, J. J. 1272Masereel, F. 1060Matenesius, J. F. 177,

1014Mathesius, J. F. 1Matthaeus, A. 1273Matthiae, G. 305Mattioli, P. A. 663-665Maund, E. 666-668May, F. A. 305

Mayer, J. 669Mayer, J. T. 452Mayniel, J. H. 376Mazzuchelli, G. 486Megiser, H. 176Mehring, W. 1060Meibom, M. 1034Meisner, E. H. 834Meister, J. G. 424Melanchthon, P. 252, 455Menavino, J. A. 219Menoux, J. de 1308Menz, B. 177Mercklin, J. 670Merian, M. S. 671-672Merk, T. 812Merson, L.-O. 1051Mertens, R. 606Merz, J. G. 748Meyer, G. 816Meyer, J. D. 673Meyerbeer, G. 1019, 1021Michaelis, A. B. 1274Michaelis, J. D. 770Michelini, F. 397Miles, W. 832Miller, J. 674Miller, P. 675-676Minutoli, H. 817Mirabeau, V. Riquetti de

1275-1277Mizauld, A. 453Mörike, E. 1048Moffet, T. 678Mogalla, G. P. 862Molière, J. B. P. de 1140Moltzheim, A. de 944Monge, G. 377Montanari, F. M. 403Montaudouin, J. G. 1177Montesquieu, C. L. de

Secondat de 1141, 1278-1279

Montfaucon, B. de 958Montucla, J. E. 522Morea, L. 1063Morell, A. 1285Morellet, A. 1280Morganti, J. 704Mosca Barzi, C. 411Mouillefert, P. 679Mouzé 973Müller, C. G. 742Müller, F. 1142Müller, G. W. 306Müller, J. 317Müller, J. U. 389Münchhausen, B. v. 84Münster, S. 178, 390Münter, J. C. E. 807Munting, A. 680Musäus, J. K. A. 1143Muzio, G. 179Mylius, P. B. 936

NNagel, W. 824Nardi, J. 149Naumann, B. 833Naumann, J. A. 550Necker, J. 1280Neff, C. 207Neumann, K. H. 1075Neustädt, A. 720Nevers, P. J. M.-M. de

834Nevizzano, G. 180Nicholson, J. 379-380Nicolai, E. A. 318-319Nicolai, F. 927, 1144-1145Nicolay, N. de 181Nider, J. 108Niederhuber, I. 305Nietheimer, J. J. 339Nittinger, C. G. G. 309,

320

Nivière, C. 1258Noceti, C. 493Noellner, F. 1303Nozeman, C. 684

OOberthür, R. 685Oddi, M. 391Oecolampadius, J. 254Oeder, G. C. 591Oelhafen v. Schoellen-

bach, C. C. 686-687Oeynhausen, B. v. 835Okamoto Ippô 271Oppianus 118Orfila, M. P. 309Ortelius, A. 182-184Osiander, F. B. 321Otto, J. 1198Oudart, P. L. 745Ovidius Naso, P. 871,

1055, 1146Ozanam, J. A. F. 278

PPagnini, G. 523Pallmann, H. 775Panckoucke 381Pani, T. V. 1242Panse, K. 1287Pantaleon, H. 185Panzer, G. W. F. 544,

689-690, 712Pappus von Tratzberg,

P. 1288Paracelsus, T. B.

v. Hohenheim 340Paré, A. 322-323Parentinis, B. de 103Pareto, V. 1289Parmentier, A. A. 1290Paschke, U. 1049Paullini, K. F. 307Pedro Manuel, Bischof

von Zamora 38Penther, J. F. 392, 974-

975Pérau, G. L. C. 889Periaux, P. 1291Perottus, N. 186Person, C. 340Person, N. 976Persoon, C. H. 694-695Pescheck, C. 524Pesselier, C. 1277Petrarca, F. 187, 922Petrus Hispanus 113Petrus von Rosenheim

104Pfitzer, J. N. 325Philipp IV., König von

Spanien 7Philo Judaeus 1250Philostratus, F. 119Piarron de Chamousset,

C. H. 1293-1294Pilati de Tassulo, C. A.

1295Piles, R. de 326Pinder, U. 188Pinter von der Au, J. C.

840Pirckheimer, W. 340Pius II., Papst 189Pivati, G. F. 327Plana, G. A. A. 454Planck, M. 525Platina, B. 954Platner, J. Z. 328Plenck, J. J. 289, 303,

306, 308, 329Plettenberg, M. 40Plinius Secundus, C.

(d. Ä.) 190, 697Ploucquet, W. G. 306

Plumart de Dangeul, L. J. 1296

Plutarch 205Pluvinel, A. de 841Poeck, W. 84Pöllnitz, F. v. 22Pöppelmann, M. D. 977Poeta, G. 330Poiret, P. 281Politianus, A. 191Politz, A. 842Polybios 928Pomponius Mela 192Poncelet, J. V. 370Pontani, L. 266Potter, L. de 1297Praetorius, H. & J. 253Preger, J. C. F. 331Preißler, J. D. 698Priestley, J. 413-414Prizelius, J. G. 843-844Proudhon, P. J. 1298Ptolemaeus, C. 193, 455Puchelt, F. A. B. 334Pütter, J. S. 1299Puysegur, J. F. de

Chastenet 915

QQuad, M. 194Quast, W. F. L. v. 845

RRätel, H. 195Ramm, A. L. 946Ranke, L. v. 1067Rasario, G. B. 35Raumer, F. 1324Réaumur, R. A. F. de 594Rees, A. 930Regi, F. M. de 366Regler, G. 1065Reichenbach, H. G. L.

1171Reichsabschiede 201Reilly, F. J. J. v. 948Reineccius, C. 1249Reineke Fuchs 1147Reinhart, J. A. F. 856Reispapieralben 699, 721Reiss, J. C. 297Reiter, M. 15Renau d’Eliçagaray, B.

937Resta, F. 456Reusner, N. 255Reuss, C. F. 700Reuter, F. 457Rhegius, U. 256-257Rhenanus, B. 125Ricard, S. 1191Riccius, C. G. 1230-1231Richenthal, U. v. 205Richter, A. G. 304,

335-336Ridinger, J. E. 846, 931Riebenzahl 1148Riemann, B. 526-527Ringhoffer, F. 383Ritter, F. 458Roberts, N. 600Robertson, D. 847Robespierre, M. 1220Rodrigues, J. Barbosa

701Roehl, E. v. 484Röschlaub, A. 337Rössig, K. G. 702Rösslin, E. 703Rohlfs, C. 1087Rohlwes, J. N. 814Rolewinck, W. 106-107Ronnenberg, J. G. F. 949Rosenzweig, M. 528Rossi, G. I. 600Rossini, G. 1019, 1021

Register 281

Rost, J. L. 459Roth, F. 258Roth, J. 1070Rottenburg, L. v. 815Rouille d’Orfeuil, A. 1307Rouquette, M.-L. 1066Rousseau, J. B. 1149Rousseau, J. J. 1022, 1308Rowlandson, T. 904Rowley, W. 401Roy, J. J. E. 837Rudolphi, J. A. 1231-1232Rüxner, G. 206, 850Rumohr, C. F. v. 1148Rumpelt, G. L. 811Rusconi, M. 566, 704Rusio, L. 849Ryff, W. H. 705-708

SSabatier, R. B. 338Sachsenspiegel 202Sacrobosco, J. de 460Sainte Foix d’Arcq, P. A. 1202Saint-Pierre, P. de 1259Sala, A. 529Salerno, G. 461Sallengre, A. H. de 959Salvart, J. F. 242Samain, A. 1070Saminiati, F. 462Sander, A. 1068Sandrart 1138Santa Paulina, N. 852Santini, G. 443, 463Sarpi, P. 1243Saunier, J. v. 853Sauter, D. 1312Sauvage, S. 1069Sauvegrain, J. B. F. 1258Sawtschenko, P. N. 588Say, J. B. 1313Sbarra, F. 854, 879Schadaeus, O. 980Schäfer, T. 862Schäffer, J. C. 589, 709-712Schäufelein, H. 214Schedel, H. 109-110, 233, 1027Scheffer, C. F. 1314Scheffner, J. G. 1150Scheidemann, D. 253Schiller, F. 1151-1153Schilter, J. 1315Schindehütte, A. 1071Schinkel, K. F. 978Schinz, S. 713Schkuhr, C. 742Schlägel, M. v. 3Schlechtendahl, D. F. L. v. 739Schlegel, A. W. 1154-1157Schmelzer, J. H. 879Schmidt, F. 725Schmidt, J. 15Schmidt von Knobelsdorf, K. 82Schmucker, J. L. 341Schnellenberg, T. 340, 705Schoenaich-Carolath, E. v. 87Schoonenbeek, A. 926Schoppe, L. A. 941Schreiner, F. X. J. 834, 855Schröder, W. v. 1316Schröer, J. S. 1213Schubert, G. H. v. 726Schübler, J. J. 979Schütz, J. C. 1317Schultze, J. H. 800Schulze, M. 688

Schwaegrichen, F. 620Schwarz, C. 722Schwarz, H. A. 530Schweser, C. H. 1317-1318Schwitters, K. 1072Schwob, M. 1051Scopp, J. G. 1213Seeckt, H. v. 82Seekatz, J. M. 25Seemann, B. 727Séguin, M. 360Seguí y Riera, M. 897Sélis, N.-J. 1320Selle, C. G. 303Sepp, C. 684Sepp, J. 723Serlio, S. 222Shaba, A. K. 1174Shaw, G. 728Shepherd, A. 464Sick, P. v. 342Siegemundin, J. 293Siegmann, F. W. 811Silhouette, E. de 1320Simon, J. C. 359Simonis, J. C. 1315Sinclair, G. 729Sind, J. B. v. 812, 856Slop v. Cadenberg, J. A. 465-466Smet, J. de 799Smid, J. H. 1319Smith, A. 1321Soldani, A. 482Solis, V. 747Solleysel, J. de 857Sonnenfels, J. v. 1323Souancé, C. de 691Spallanzani, L. 343Spangenberg, C. 260Spanheim, E. 1285Speckter, O. 1148Spiero, H. 84Spina, B. della 208Spitta, H. 307Stahl, G. E. 419, 531Stanislas Leczinski, König von

Polen 1308Stein, G. W. 289Steinhaus, H. 532Steinitz, E. 533Stengel, J. P. 393Stephan, H. W. 805Sternberg, P. 858Sterne, L. 1159Stimmer, T. 255Störck, A. 303Stoll, C. 714Stoll, M. 304, 308, 344Storm, T. 1160Storren, J. P. 1238Strabo 209-210Stradanus, J. 859Struve, B. G. 1325Struve, J. J. 1311Stubenberg, J. W. v. 860Sturm, C. C. 277Sturm, F. 732Sturm, J. 730-732Sturm, J. C. 534Sturm, J. W. 732Sudan, C. 45Suetonius Tranquillus, C. 211Susemihl, J. C. 733Swammerdam, J. 345, 734Swedenborg, E. 1161Sweet, R. 735Swoboda, M. 856

Sydenham, T. 346

TTachibana Yasakuni 736Taki Katei 737Tamba Gentoku 347Tartarotti, G. 425Tasso, T. 120, 212Temminck, C. J. 738Tengler, U. 204Tennecker, S. v. 799, 802, 815,

818, 861-862Tentzel, W. E. 1286Terentius Afer, P. 111Tetzel, J. 261Textor, C. 304Textor, J. N. 862Theden, J. C. A. 348Theodoricus de Herxen 112Theophylactus von Ohrid 213Thieme, J. C. 863Thile, F. L. 739Thomasius, C. 1327Thompson, W. 1328Thukydides 214Thurneisser zum Thurn, L. 740Tieck, L. 1163Tilly, J. T. v. 88Tilmann von Grünberg 113Tischbein, J. H. 741Tissot, S. 304-305Tolomei, C. 215Torre, A. de la 216Touchemolin, A. 792Trappen, J. E. v. d. 650Trautvetter, J. S. 811Trecco, G. B. 362Trew, C. J. 742Trichter, V. 864Troili, D. 483Trommsdorff, J. B. 349Tschoudy, T. H. de 893-894Tulasne, L. R. & C. 696Turbilly, L. F. F. Menon de 1322

UUlmer, U. 114Unzelmann, F. 1155Usinger, F. 1075

VVaenius, O. 876Valck, G. 748Valentini, M. B. 743Valerianus, J. P. 220Vanini, J. C. 427-428Vauban, S. L. de 981Vecchi, D. de 368Vecellio, C. 923Veneziano, A. 267Ventura, L. 429Verdi, G. 1021Vereept (Verepaeus), S. 239Vergilius Maro, P. 221-222, 1064Vergilius Polydorus 223Vergnaud, A. D. 817Verschaffelt, A. 642Vesalius, A. 350Vida, H. M. 177Vidal, P. 1054Vieillot, L. P. 745Vietz, F. B. 746Vinci, L. da 961Virgin, J.B. 982Visscher, N. 564Vitrac, J. B. 1178Vogeler, H. 1329

Voit, J. P. 1175Volckamer, J. G. 750Volkmann, J. J. 1330Volquart, G. 1213Voltaire, F. M. Arouet de 1162,

1259Vredius, O. 1233

WWaals, J. D. van der 535Wachsmuth, J. 877-878Wachtler, G. v. 866Wackenroder, W. H. 1163Wagenseil, C. J. 1119Wagner, R. 1023Waiß, N. 19Walahfridus Strabo 751Waldau, G. E. 1000Wallberg, V. v. 23Weber, H. B. 306Wegele, J. J. C. 16Wehrs, G. F. 365Weidig, F. L. 1303Weiditz, H. 170, 744Weidler, J. F. 467Weigel, C. 950Weigel, J. A. G. 1033Weigel, J. C. 752-753, 951Weigel, V. 262Weikard, M. A. 277Weinhold, J. K. 378Weinrich, M. 351Weißbach, C. 305Weitling, W. 1304Welling, G. v. 430Welser, M. 224Wernicke, C. 333Weyrother, M. v. 867White, J. 802Wiesenthal, F. S. v. 867Wildenhayn, F. 398Wilkes, B. 724Willkomm, M. 754-755Winckelmann, J. J. 960Winckelmann, K. G. 1171Wind, P. de 292Winkelmann, J. J. 952Winkler, G. 416Winter, A. 1176Winter von Adlersflügel, G. S.

868Wippel, J. J. 1319Wirsing, A. L. 756Wirsung, C. 353Wittich, C. F. 1226Wolff, C. v. 417, 536Wopperer, J. 847Wouwerman, P. 953Würtz, F. 354Wunderlich, P. 1074Wurstisen, C. 1331

XXenophon 869Ximenes, L. 468

YYoung, A. 1333

ZZehentner, J. C. 842, 870Zehnmark, L. E. 1109Ziegler, A. 995Zimmermann, J. G. 356Zingg, Adrian 268-269Zorn, J. 758Zuckschwerdt, J. A. 9

A., Aufl., Ausg. Ausgabe, Auflage issue, editionAbb. Abbildungen illustrationsabw. abweichend different(ly)a.d.Tit. auf dem Titel on title-pagealtkol. altkoloriert contemporary colouringangeb. angebunden bound withAnm. Anmerkungen notesAnz. Anzeigen advertisementsausgem. ausgemalt colouredBd(e). Band, Bände volume(s)bearb. bearbeitet revisedbeil. beiliegt enclosedbeschäd. beschädigt damagedbez. bezeichnet signedBH Braun-HogenbergBibl. Bibliothek libraryBl(l). Blatt, Blätter leaf, leavesblattgr. blattgroß full pagebrosch. broschiert sewedd.Zt. der Zeit contemporaryDarst. Darstellung presentationdef. defekt damagedders. derselbe the samediv. diverse variousdoppelblattgr. doppelblattgroß double-pageDr. Drucker printerDruckerm. Druckermarke printer’s devicedt. deutsch Germane. eigenhändig autographEA. Erstausgabe first editioneinger. eingerissen tornenth. enthält containsersch. erschienen publishedetw. etwas somewhatEx(pl.) Exemplar copyfarb. farbig colouredfig. figürlich figurativeflex. flexibel limpFol. Folio folioFR Folgerechtspflichtig subject to droit de suite ganzs. ganzseitig full-pagegedr. gedruckt printedgefalt. gefaltet foldedgepr. (blind-, gold-) geprägt stamped (blind-, gilt)Ges. Gesellschaft societygest. gestochen engravedgestemp. gestempelt stampedGoldschn. Goldschnitt gilt edgesgr. groß largegrenzkol. grenzkoloriert coloured in outlineHldr. Halbleder half-leatherHlwd. Halbleinwand half-clothHmaroquin Halbmaroquin half-moroccoHolzschn. Holzschnitt woodcutHprgt. Halbpergament half vellumHrsg. Herausgeber editorhs. handschriftlich hand writtenJh., Jhdt. Jahrhundert centuryKart. Kartusche cartouchekart. kartoniert boardskl. klein smallkol(or). koloriert colouredkpl. komplett completeKte. Karte map

Kupf. Kupferstich copperprint/engravingläd. lädiert damagedLdr. Leder leatherLith(ogr). Lithographie lithographylt. laut according toLwd. Leinwand clothmod. modern modernMs. Manuskript manuscriptnn. nicht numeriert unnumberednum. numeriert numberedo.d.l.w. ohne das letzte lacking the last weiße (Blatt) blank (leaf)o.O., Dr.u.J. ohne Ort, Drucker no place, pub- und Jahr lisher nor dateOr.- Original- publisher’soRR. ohne Rückgaberecht not subject to returnOU. Originalumschlag or.-wrappersPl. Platte(ngröße) plate (size)Portr. Porträt portraitPp. Pappband boardsPrgt. Pergament vellumpriv. privat privateRad. Radierung etchingrest(aur). restauriert restoredRsch. Rückenschild labelrücks. rückseitig versoRvg. (Rverg.) Rückenvergoldung gilt backS. Seiten pagess. siehe seeschemat. schematisch diagramSlg. Sammlung collectionst. statt instead ofStemp. Stempel stampstellenw. stellenweise partlystockfl. stockfleckig foxedTaf. Tafel(n) plate(s)Tl(e). Teil(e) part(s)tlw. (teilw.) teilweise partlyU. Unterschrift signatureu.a. und andere(s) and otherumgearb. umgearbeitet revisedUmschl. Umschlag coverunbeschn. unbeschnitten uncutverb. verbessert correctedVerf. Verfasser authorverm. vermehrt enlargedversch. verschieden(e) variousverz. (Verz.) verzeichnet, lists, list Verzeichnisvgl. vergleiche compareVign. Vignette vignetteVlg. Verlag publishervorgeb. vorgebunden bound beforevorl vorliegend presentvorw. vorwiegend mostlyw. weiß blankWaf. ohne Rückgaberecht sold with all faultswasserfl. wasserfleckig waterstainedWz. Wasserzeichen watermarkz.T. zum Teil partlyzahlr. zahlreich numerouszus. zusammen togetherzusätzl. zusätzlich additional

Abkürzungen – Abbreviations

12mo Duodez Fol. Folio8vo Oktav Gr.-fol. Großfolio4to Quart Imp.-fol. Imperialfolio

Das gewöhnliche Oktavformat (8vo) ist im Katalog nicht angegeben. Qu(er) vor der Formatangabe zeigt an, daß es sich um ein Buch im Quer-format handelt.Zusätzlich zu der klassischen, durch die Bogenfalzung bestimmten Angabe des Buchformats (s.o.), geben wir Höhe und Breite in Zentimetern an. Dabei wird die äußerste Ausdehnung des Bucheinbandes – nicht die Blattgröße – zugrunde gelegt. Die Angaben sind auf 0,5 cm gerundet. Eventuelle fehlerhafte Angaben sind kein Reklamationsgrund.

Buchformate

1. Die Firma Reiss & Sohn (nachstehend auch „der Versteigerer“ genannt) ver-steigert freiwillig aufgrund der Aufträge der Einlieferer, die unbenannt bleiben, als Kommissionärin im eigenen Namen für fremde Rechnung mit Ausnahme eigener Beiträge, die besonders gekennzeichnet sind.2. Die Versteigerung erfolgt gegen sofortige Barzahlung in EURO. Öffent-lichen Institutionen und Bibliotheken wird ein Zahlungsziel von 4 Wochen ein-geräumt. Ansonsten bedürfen Zahlungsziele einer Vereinbarung im Einzelfall.3. Der Aufruf erfolgt nach Ermessen des Versteigerers, grundsätzlich mit ca. 2⁄3 des Schätzungspreises, sofern nicht ein vom Einlie ferer gesetztes Limit höher ist. Angebote unter der Hälfte der Schätzung werden in keinem Falle angenom-men. Gesteigert wird nach Ermessen des Versteigerers um jeweils 5% bis 10%. Das höchste Gebot erhält den Zuschlag, wenn nach dreimaligem Aufruf kein Übergebot abgegeben wird. Unter gleich hohen Geboten entscheidet das Los. Kann eine Meinungsverschiedenheit über einen Zuschlag nicht sofort geklärt werden, wird die Nummer neu aufgeboten.4. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen, Nummern des Kataloges zu trennen, zu sammen zufassen, außerhalb der Reihenfolge zu versteigern und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, zu-rückzuziehen. Er ist berechtigt, Gebote zurückzuweisen, wenn nicht vor der Versteigerung geeignete Sicherheiten geleistet oder ausreichende Referenzen an gegeben wurden.5. Der Käufer hat auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld von 18% zu entrichten; auf den Nettoendbetrag wird Umsatzsteuer zum ermäßigten Satz von zurzeit 7% erhoben. Gegenstände, die dem vollen Umsatzsteuersatz von zurzeit 19% unterliegen, sind mit * gekennzeichnet (Regelbesteuerung).Bei Gegenständen, die mit einem # gekennzeichnet sind, zahlt der Käufer auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld von 26%, in dem die gesetzliche Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung).Auf Wunsch kann die Ausstellung der Gesamtrechnung nach der Regelbesteu-erung bei Anmeldung zur Auktion beantragt werden.Bei ausländischen Käufern aus Ländern außerhalb der EU wird die Umsatz-steuer erstattet, wenn der Nachweis der Ausfuhr erbracht wird; bei Versand durch den Versteigerer gilt der Nachweis als geführt. Käufer aus EU-Ländern unterliegen der gesetzlichen Umsatzsteuer; es sei denn, dass sie als Vorsteuer-abzugsberechtigter mit der überprüfbaren Angabe ihrer nationalen USt-Identi-fikationsnummer die Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaft-licher Lieferungen nachweisen. Soweit es sich um Gegenstände der Bildenden Kunst (seit Entstehungsjahr 1900) handelt, werden aus dem Folgerecht des § 26 UrhG resultierende Kosten dem Käufer anteilig mit 2% des Zuschlagspreises weiterberechnet.6. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung. Zahlungsverzug tritt zwei Wochen nach Rechnungsdatum ein. Das Eigentum an den ersteigerten Gegenständen geht erst mit vollständiger Bezahlung auf den Käufer über. Er hat seine Erwerbung spätestens zwei Wochen nach vollständiger Bezahlung abzuholen, danach gerät er in Annahmeverzug; in diesem Falle darf der Ver-steigerer den gekauften Gegenstand im Namen und auf Rechnung des Erwer-bers bei einer Kunstspedition einlagern und versichern lassen. Wird der Ver-steigerer schriftlich angewiesen, das Auktionsgut zu versenden, organisiert er den Transport zum Käufer nebst einer ange messenen Versicherung auf dessen Kosten und, soweit dieser als Unternehmer handelt, auf dessen Gefahr. Objek-te können Export- bzw. Importbeschränkungen unterliegen. Der Käufer hat sich ausschließlich selbst über eventuelle Beschränkungen oder Mehraufwen-dungen zu informieren. Sämtliche Kosten des Exports bzw. Imports trägt der Käufer. Gerahmte Objekte werden von uns in der Regel ungerahmt verschickt. Größere Konvolute oder sperrige Einzelstücke müssen abgeholt werden. Auf schriftlichen Wunsch übergeben wir dieses Material einer Spedition. Zur Wah-rung von Versicherungs- und Regressansprüchen hat der Empfänger das Auk-tionsgut sofort auf Transportschäden zu überprüfen und im Schadensfall das Auktionshaus zu benachrichtigen. Der Versand erfolgt erst nach Eingang aller vom Käufer geschuldeten Beträge. Ersteigerte Gegenstände werden nur nach erfolgter Bezahlung ausgehändigt.7. Die gesamten Kosten des Zahlungsverkehrs sind vom Erwerber zu tragen. Der Kaufpreis verzinst sich vom Eintritt des Ver zuges an mit 1% je Monat. Bei Zahlung in ausländischer Währung gehen Kursverluste und Einlösungsspesen zu Lasten des Erwerbers. Der Versteigerer kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages verlangen oder vom Vertrag zurücktreten, wenn eine angemessene Nachfrist fruchtlos verstrichen ist. In letzterem Falle kann er Schadensersatz wegen Nicht erfüllung in Höhe des entgangenen Ent geltes auf das zugeschlagene Auktionsgut (Einliefererkommission und Aufgeld) ver-langen und seinen Schaden auch so berechnen, dass der Gegenstand nochmals

versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös einzustehen hat, ohne Anspruch auf einen Mehrerlös zu haben; zu einem Gebot wird er nicht zugelassen.8. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auk-tion zu den angesetzten Zeiten besichtigt und geprüft werden. Sie sind aus-nahmslos gebraucht und haben einen ihrem Alter, ihrem Gebrauch und ihrer Provenienz entsprechenden Erhaltungszustand; dieser wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt. Der tatsächliche Erhaltungszustand bei Zuschlag, der Papier bräunungen, fehlende Seiten, das Fehlen von Originaleinbänden oder Schließbändern sowie Vorbesitzer- und ähnliche Vermerke (Namenszug, Ex-libris, Stempel) einschließen kann, ist vereinbarte Beschaffenheit.Die nach bestem Wissen und Gewissen gemachten Katalogangaben – in deut-scher und/oder englischer Sprache – dienen aus schließlich der Information und Beschreibung der angebotenen Gegenstände. Sie sind auch dann nicht verein-barte Beschaffenheit, wenn Gegenstände im Katalog bildlich hervorgehoben oder außerhalb des Kataloges werblich herausgestellt werden. Mit dem Käu-fer vereinbarte Beschaffenheit sind jedoch alle Katalogangaben über die Ur-heberschaft, die Signatur, die Technik und die ausdrücklich hervorgehobene Vollständigkeit des Auktionsgutes („kollationiert“). Eine besondere Garantie, aus der sich weitergehende Rechte des Käufers ergeben, wird vom Versteige-rer auch in diesem Bereich ausdrücklich nicht übernommen; ebensowenig be-gründet die Beschaffenheitsvereinbarung eine strengere Haftung als im Gesetz vorgesehen. 9. Reklamationen sollten innerhalb von drei Tagen nach Erhalt der Gegen-stände geltend gemacht werden, spätestens jedoch innerhalb 5 Wochen nach der Auktion. Weist der Käufer dem Versteigerer vor Ablauf der Verjährung, die – außer bei vorsätzlicher Rechtsverletzung – ein Jahr beträgt und mit dem Tag der Übergabe beginnt, die Unrichtigkeit von Katalogangaben beinhaltend eine Beschaffenheitsvereinbarung i.S.v. Ziff. 8 nach, wird ihm der gesamte Kaufpreis auf Verlangen zurückgezahlt. Schadensersatzansprüche (inkl. Ersatz vergeb licher Aufwendungen) des Käufers wegen Sach- oder Rechtsmängeln, eines Verlustes oder einer Beschädigung der versteigerten Gegenstände sowie aus sonstigen Rechtsgründen sind ausgeschlossen, soweit nicht der Versteigerer vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt. Eine Haftung für nicht vorhersehbare oder entfernter liegen-de Schäden ist in jedem Falle ausgeschlossen. 10. Schriftliche Aufträge übernimmt der Versteigerer spesenfrei für den Auf-traggeber. Telefonische, telegrafische, fernschriftliche und Aufträge per Email bedürfen der schriftlichen Bestätigung spätestens 48 Stunden vor Beginn der Auktion. Für die Bearbeitung von Geboten in Abwesenheit übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Insbesondere haftet er nicht für das Zustandekom-men und/oder die Aufrechterhaltung von Telekommunikationsverbindungen sowie für Verständigungs- oder Übermittlungs fehler. Das gilt nicht, soweit ihn Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit treffen. Bei schriftlichen Aufträgen be-auftragt der Interessent den Versteigerer, für ihn Gebote abzugeben. Bei te-lefonischen Geboten wird ein im Saal anwesender Telefonist beauftragt, nach Anweisung des Telefonbieters Gebote abzugeben. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. In den vorge-nannten Fällen finden die Bestimmungen über Fernabsatzverträge (§§ 312b bis 312d BGB) keine Anwendung.11. Erfüllungsort und Gerichtsstand – soweit nach dem Gesetz vereinbar – ist Königstein i. T. Es gilt ausschließlich deutsches Recht; das Kulturgutschutzge-setz wird angewandt; das Übereinkommen der Vereinten Nationen (UN) über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.12. Diese Versteigerungsbedingungen gelten entsprechend für den Nachver-kauf von Gegenständen, die auf der Auktion nicht zuge schlagen worden sind.13. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen davon un-berührt. 14. Diese Versteigerungsbedingungen haben eine deutsche und eine englische Ver sion. In allen Streit- und Zweifelsfällen ist die deutsche Fassung maß-gebend; das gilt insbesondere für die Auslegung von Rechtsbegriffen und Katalog an gaben.

Der Versteigerer: Reiss & Sohn Buch- und Kunstantiquariat · Auktionen e.K. Inhaber: Clemens Reiss

Bankverbindungen / Bank details:Zahlungen unserer Auktionsrechnungen können bar oder per Über wei sung erfolgen. Payments for auction goods can be made by cash or wire-transfer.Zahlungen innerhalb Deutschland und EU / Payments within Germany and EU:

Versteigerungsbedingungen

Commerzbank AGIBAN: DE20 5004 0000 0110 9933 00BIC: COBA DEFF 503

Frankfurter Volksbank eGIBAN: DE79 5019 0000 0300 2110 89BIC: FFVB DEFF XXX

PostbankIBAN: DE42 5001 0060 0319 5956 07BIC: PBNK DEFF XXX

1. Reiss & Sohn (hereafter also referred to as ‘Auctioneer’) auctions objects (‘Objects’) supplied by sellers (‘Sellers’) as commission agent in its own name but on the account of the Seller, except for Objects in which the Auctioneer has an ownership interest, which are specifically marked.2. The purchaser (‘Purchaser’) shall make immediate cash payment in Euro. Public institutions and libraries are granted a pay ment term of four weeks. Other terms for payment require agreement on a case-by-case basis. 3. At the Auctioneer’s discretion, Objects will normally be offered at an open-ing price of approximately two thirds of the appraisal value, unless the Seller has set a higher reserve price. Bids at less than half of the appraisal value will not be accepted. Higher bids may be submitted in increments of 5% to 10%, at the Auctioneer’s discretion. The highest bid wins, if no higher bid is submitted be fore the highest bid has been called out three times. If equal bids are submit-ted, lots shall be drawn. If a dispute regarding the acceptance of a bid cannot be resolved immediately, the Object shall be offered again.4. The Auctioneer reserves the right to knock down Objects subject to confir-mation, to divide or to combine separate catalogue numbers, to auction Objects in an order which is different from that originally announced and, for good reason, to withdraw an Object. The Auctioneer shall be entitled to refuse bids unless suitable security or references shall have been provided prior to the auc-tion.5. The purchaser shall pay a premium of 18% on the hammer price. Statu-tory value added tax at the reduced rate of currently 7% will be added to the net price. Objects subject to full tax rate of currently 19% are marked with * (regular taxation).On Objects, which are marked with #, the purchaser shall pay a premium of 26% on the hammer price including the value added tax without separate state-ment (margin scheme).If desired, the issuance of the total invoice under regular taxation can be applied for during registration for the auction.Purchasers from countries outside the European Union shall be reimbursed for VAT upon submission of proof of export; in the case of shipment by the Auctioneer such proof shall be considered received. Purchasers from Member States of the European Union are subject to statutory VAT unless they are en-titled to receive tax-free inner-Community deliveries by providing their verifi-able VAT identification number. For works of art (after 1900), the costs resulting from the droit de suite under sec. 26 of the German Copyright Act shall be charged to the Purchaser propor-tionally at a rate of 2% of the accepted bid.6. The acceptance of a bid shall oblige the Purchaser to accept and pay for the Object concerned. The Purchaser shall be deemed in default two weeks after the invoice date. Title to the Object shall be pass to the Purchaser upon full payment. The Purchaser shall collect the Object within a maximum of two weeks from full payment, there after the Purchaser shall be deemed in default of acceptance; in this case, the Auctioneer shall be entitled to store the Object with an art shipper and insure it at the Purchaser’s expense. If the Auctioneer is instructed in writing to ship the Object, it will do so at the Purcha ser’s ex-pense and, if the Purchaser acts as a busi ness, at the Purcha ser’s risk, and ar-range for the transport to the Purchaser with commensurate insurance. Objects can be subject to export and import restrictions. It is entirely and solely at the Purchaser’s responsibility to inquire if there are any restrictions or additional export expenses. Any costs for export or import are at the Purchaser’s expense. Framed objects usually are sent unframed. Great quantities and bulky items are to be collected. Upon written request we instruct a shipping company to effect packing and forwarding of such items. All shipments should be unpacked and checked on delivery regarding damages caused during the transport and any discrepancies notified to the auctioneer immediately. The shipment shall be made after receipt of all amounts due from the Buyer. Delivery shall be made upon full pay ment.7. All costs of money transfer are at buyer’s expense. The purchase price (ham-mer price; premium; VAT) shall be subject to default interest at the rate of 1% per month. For payments in foreign currency and losses due to exchange rate fluctuations and bank charges shall be borne by the Purchaser. In case of de-fault, the Auctioneer may either demand specific performance of the contract of sale or withdraw from the contract of sale after an adequate grace period has elapsed. In the latter case, the Auctioneer may either demand indemnification for non performance equivalent to the amount of the bid (seller’s commission

plus surcharge) or put the Object up for auction again and charge the Purchaser for any resulting loss whereby the Purchaser shall not be entitled to a share in any resulting profit nor be entitled to bid in such second auction.8. All Objects put up for the auction may be viewed and examined at the stipu-lated times prior to the auction. Such Objects are, without exception, used and their condition is commensurate with their age, usage and provenance although this condition is not always mentioned in the catalogue. The actual condition of the Objects when the hammer falls – including paper discoloration, missing pages, the lack of original binding or closings as well as notes from prior own-ers or similar (signatures, ex libris, stamps) – shall be deemed part of the agreed specifications of the Objects.The catalogue descriptions – in German and/or English – shall be provided to the best knowledge of the Auctioneer but shall serve exclusively for infor-mation and description of the Objects. They shall not be deemed part of the agreed specifications of the Objects, even if the Objects are highlighted in the catalogue or are advertised outside of the catalogue. However, all catalogue particulars concerning the authorship, the signature, the technique and the specifically empha sized completeness of the Object at issue (‘collated’) shall be deemed part of the agreed specifications of the Objects. The Auctioneer in any event shall not be deemed to have given any particular guarantees in this regard which would result in additional Purchaser’s rights, nor shall the fact that certain specifications shall be deemed part of the agreed specifications of the Objects lead to liability on the part of the Auctioneer which is stricter than that foreseen by law.9. Claims should be registered within three days of receipt of Objects, at lat-est within five weeks after the sale. If, before expiry of the period of limita-tion – which shall be one year from the date of delivery, except in cases of the intentional violation of the law – the Purchaser proves the incorrectness of any catalogue particulars provided by the Auctioneer which are part of the agreed specifica tions of the Objects as stipulated in Clause 8, the Purchaser shall be reimbursed for the full purchase price upon demand. The Pur chaser’s claims for damages (including disbursements) based on warranty including material defects or defects in title, loss of or damage to the Objects as well as other legal grounds shall be excluded except where the Auctioneer acted intentionally or with gross negligence or violated essential contractual obligations. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. Liability for unfore-seen or remote damages shall in any event be excluded.10. The Auctioneer will accept written bids at no cost. Bids by telephone, telegraph, fax and e-mail shall require written confirmation at least 48 hours prior to the auction. The Auctioneer assumes no liability for the processing of bids made in absentia. In particular, the Auctioneer shall not be liable for es-tablishing and/or maintaining telecommunication connections or for errors in communication or transfer, except in cases of intent or gross negligence. In the event of written absentee bids, the bidder instructs the auctioneer to bid on his behalf. In the event of telephone bids, a telephonist present in the auction room is authorised to submit bids on instruction of the telephone bidder. The post-auction sale is considered as a part of the auction itself in which the bidder gives Reiss & Sohn the order in writing or by telephone with an assigned value. The legal provisions concerning distance selling (§§ 312b-d BGB) shall not apply.11. Place of performance and place of jurisdiction – to the extend these may be chosen by the parties under the relevant statutory requirements – shall be Königstein i.T., Germany. Only German law shall apply; the German law for the protection of cultural goods applies; the United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods (CISG) shall not apply.12. These Terms of Auction shall also be valid for the post-auction sale of Ob-jects which were not sold in the auction.13. Should one of these provisions be or become completely or partially inva-lid, it shall not affect the validity of the remaining provisions.14. These Terms of Auction are available in a German and an English version. In the event of any inconsistency, the German ver sion shall control, in particular with regard to the interpretation of statutory terms and catalogue particulars.

The auctioneer: Reiss & Sohn Buch- und Kunstantiquariat · Auktionen e.K. Inhaber: Clemens Reiss

Bank details / Bankverbindungen:Payments for auction goods can be made by cash or wire-transfer. Zahlungen unserer Auktionsrechnungen können bar oder per Über wei sung erfolgen.Payments from abroad / Zahlungen aus dem Ausland:

Terms of auction

Commerzbank AG Königsteiner Strasse 8265812 Bad Soden/Germanyaccount no.: 110 993 300IBAN: DE20 5004 0000 0110 9933 00BIC: COBA DEFF 503

Frankfurter Volksbank eG Frankfurter Strasse 4-661462 Königstein/Germanyaccount no.: 300 211 089IBAN: DE79 5019 0000 0300 2110 89BIC: FFVB DEFF XXX

Hotelliste: Königstein (Vorwahl 0 61 74) Villa Rothschild*****, Im Rothschildpark 1, Tel. 2 90 80 · www.kempinski.com/de/villarothschild Kempinski Hotel Falkenstein*****, Debusweg 4, Tel. 9 00 · www.kempinski.com/de/falkenstein Königshof***, Wiesbadener Straße 30, Tel. 2 90 70 · www.koenigshof-koenigstein.de KTC***, Ölmühlweg 65, Tel. 29 51 00 · www.ktckoenigstein.de

Kelkheim (4 km, Vorwahl 0 61 74) Romantik Hotel Schloss Rettershof****, Rettershof 5, Tel. 2 90 90 www.schlosshotel-rettershof.de

Kronberg (4 km, Vorwahl 0 61 73) Schloßhotel*****, Hainstraße 25, Tel. 7 01 01 · www.schlosshotel-kronberg.de

Bad Soden (5 km, Vorwahl 0 61 96) H+ Hotel Bad Soden****, Königsteiner Straße 88, Tel. 2 00-0

Glashütten (6 km, Vorwahl 0 61 74) Glashüttener Hof*, Limburger Straße 86, Tel. 69 22 · www.glashuettenerhof.com

Tiefgarage in der Stadtgalerie, Klosterstraße 15

Bahnverbindung: Bis Frankfurt Hbf. Dort umsteigen nach Königstein/Taunus. Oder: Bis Frankfurt Hbf. Dort umsteigen nach Kronberg/Taunus. Von Kronberg/Bhf. direkter Busanschluß nach Königstein Stadtmitte.

Flugverbindung: Flughafen Frankfurt/Rhein-Main Taxifahrt von dort nach Königstein ca. 30 Minuten.

EinliefererverzeichnisList of consignors

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Einlieferungen zu unseren Frühjahrsauktionen 2019

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