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Transcript of Zwischen Zentrum und Peripherie. Die Umgestaltung der Bildungslandschaft im Bistum Hildesheim durch...

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AusstelIungska1a.logederHerzogAugustBibIiothekNr.93,,...,,.',

eullellys dil HtSrausus.t Blblie*Iekvolftnbtittd(Bibfiothgca.Augustar Augusteerhalle; schatzkammer und Kabineit)vom5.Septem!er2otoui'27:Feirux20I,1::...,']"",,:..,j...-..".,,' :.....r... .. :: .. :

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Mqtiv auf dem Umschlag: Dedlkatib.nsbild aus dgr Bginwardbibel, um 1020. Hildesheim, Dom Museum, DS 61. . ' '

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Ausstellung u"d lGialog wurden unterstützt v.on der Ernst von siemens Kunststiftun* lmlundderKulturstiftungderLänder,,IIi;:ä.,,*

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Konzeption von Ausstellung und Katalog: Monika E. Müller

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Redaktion: Monika E. MüllEr und Mareike \folfGestaltung. u4d satz: Gudrun schmidt lund christiane' Kasoer

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@ Herzog August Bibliothek §0'olfenbüttel 201 0

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PrintedinGermany]'.,...,....:..',..'.

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Die Umgestaltung der Bildungslandschaft im Bistum Hildesheim

d u rch frü hscholastische Bücher a us' Nordfr:a n kreich im 12. Ja'h rh u ndert

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Matthias M. Tischler

DieKir.chenrefÖrm.alsGrundlagefür

diefrüh.scholastischeBuchkultur', - ,, :,

Die Flildesheimer,Buchkultur des Hochmittelalters kannnui recht,begriffen werden, wenn sie in die religiose Land-schaft und in'die Reformbewegungen ihrer 7es eingebet-

1et wird. Die prominente K-anonikerreform,.die BischofReinhard (1107:1 723), zeitryeilig ein Mitglied des Hil-de.sheimer Domkapitels, in de5 Nachbardiözese Halberstadt durchftihrr,r nehmen sich die Hildesheirner Bischöfe

Berthold I. (1119:1130) und Bernhard I. (1130-1t53)zum Vofbild; indem sie bald selbst die Augustiner-Chor-;herren fürdern.2 Bischof Berthold vollzieht die noch vonseinem Vorgänger Bruning eingeleitete Regulierung des

alten Chorhqrrenstifts St.'Bartholomäus auf d.i SültE inseiner Bistumsst3.dt (1119)3 und gründet in Backenrode(heute Marienrode) bei Hildesheim ein neues reguliertes

Kanonikerstift (1125).4 Zudem wandelt er das 1117 als

Stift gegründete Riechenberg in ein Augustiner-Chorher-renklos ter um :(spätes

tens L 12,6) .' Danh vers uchi B ernhard,

in Derneburg ein weiteres Kloster für Augustiner-Chorlherren einzurichten (11ß).6 An diesem Gründungsver-such ist Propst Geqhard von Riechenberg beteiligt, der dieHildesheimör' Bischöfe auch bei der Reform, der Chor-,herrengemeinschaften Georgenberg (\,I2Oll126Y und,.

.,.I Bogurnil 1972, S: LO3-203. ' '

2 Goetdng 1984, S. 329'-334,'364-37L.3l Bog.rmittgz'z,s. l41f ' '' i .' ' ' '

4 Dieqtelmann L9i55,S. 14; po§umilf1.972,5.144-146. : '

5 : Bogumil 1972, S. t42-144, ll2 Anm. 606; Cohen-Mushlin .

2oo4,s. l6f . .\ . ' : I I ,"1 , .

Bogumil t972, S. 147. l

Diestelmann 19-55, S. 15; Bogumil 1972,5.1A4,172Anm. 606;

6

7

Katlenburg (Diözesi Mainz; .rrnl 1142)8 unterstützt. DerEinfluss der Reform Bischof Reinhards von Halberstadt

reicht also über die.bestehenden geistlichen Einrichtun-I -.

gen der gigengn Diözöse hinaus,,da Augustiner-Ciorher-ren auch die Klosterpolitik im Nailibarbisrum Hildes-heim.bestimmen. So ,.formieren I(anoniker der Diözese.. ,..t,..

Halberstadt als Pröpste ältere Kanonissenstifte, im BistumHildesheim, die nun die Augustinusregel '(Heiningen:

ll26;e Steterburg: 1742)L0loder vielleicht dfe Benediktq-' ,

regel annehmen (Lamspringe: 1138).ll Die Kanonikerre-

form in diesern Raum,wirkt sich 4!so nicht nur auf männ-. liche. Kanoniker- und.Mönchskonvenre, sondern ebenso

' auf Gemeinschaften von Kanonissen, Augustiner-Cho-r-l

. frauen und Benediktinerinnen aus,12 die alte Klöster übe5-

nghmen oder neue religiose G.-.ins.haften *,rsbild.n.i'Der an gezeigte Zeitraumstimmt im Übrigen mit der all-gemeinen Beryegung der Kanonikerreform. im Reichsge-

' biet überein, die vor allem nach dem §Tormsgr Konkordat(1122), also ab dem zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts,ihre große Blütezeit erlebt14 Die M.hrr"hi der Reform-'zentre+, so gerade auch das sächsische Kanonikerstift Ha-mersleben in der Diözese Halberstadt,r5 hängt hierbei der

streRgerenLebensweisedessogenanntenordorlouusan"

, derzugleich durch das Praeqeptumdeshgil[en,Augustinus

und.den dem Kirchenvater zugeschriebenen Ordo,monas-. . , .. . _. ....,... ,.

10 Diestälrnann 1955, S. 15-17;Bogumil 1972,5.147;:Parisse 1992,

11 Diestelmann 1955, S. 17; Rees 1979; S.301; Römer 1984,: S. 333f;,349; Parisse 1992, S.'495. - Etliche Indizien nähren aber,

die Zweifel.an einer dauerhaften Befolgung der Bened.iktsregel:

Bertelsmeier-Kierst2008,S.87f.;nockeLini008,S.2|_23:"

13 Diestelman n L9 55; Parisse 1992, S. 484 - 5}L;Andermann 2004.1 4 \Weinfu rti.r 1977 ; §Teinfrrrter I97 8 ; \üfeinfu rter |9 84t i \W'einfurter

8 Diästelmann 1955, S. 15; Bunselmeyör 1983, S. 48-51: Für 1139als Terminus ahte quem plädierr Petke 1995, S.i283, . '' I i

9 , - Diestelmann 195i, S. ß f.; Taddey 1966, S. 28 [,, 51; Begumil

,.L972;S,!47.i'Pari91se7992,S.493,4g6.',..'....-,':.....

',:, ,flusq des lokalen und iegionalenAdels zurückdrängen, in,

' dem alte Abhängigkeiten gelöst werden ünd dafur neue,

auch wirtschaft[li. Bindungen an die Bischoßkirche tre-

,,' ' ter,' undinicht zuletzt sichere Orte'des eigenen liturgi-' s.h.r, Gedenkens schaffen. AIle diese Maßnahmen lr,rf.r,mittelfristig auf die Ausbildung und Konsolidierung einer

' Die skizzierte Refoim gestaltet aber nicht nur eine Ge-schichtslandschaft wie den Raum des mittelalterlichenSachsens lals :eine Klosterlandschaft; sondern als eine

Schrift-, Bildungs- und Schullandschaft neu, da Leben,. und Lernen in der ulta reltglosa uÄtrennbar zusammen:

gehören: ,,Kirchenreforml' bedeutet auch, die Zunehmendin der Fqemde erzielten Ergebnisse der sich aus ihr ent-wickelnden Bildungsansffengungen au&unehmen und imeigenen Bereich produktiv umzuserzen. Das im Unterrichtd.; frühschol".ii..h.r, Schulen Nordfrankreichs erwor-bene §Tissen und die in diesen Bildungszentren enrwickel-ten \ü/erke und Handschriften überformen den gesamren .

europäischen Bildungsraum. In mehreren Studien hat Jo-achim Ehlers schon vor einigen Jahren ftir das Hochmit-telalter die zahlreichen persönellen Beziehungen zwischender deutschen und in Sonderheit der sächsischen Periphe-rie mit ihrer herkömmlichen Bildung .rrrd d.r, fr*rori-schen Zentren der anbrechenden Frlhsch.lasiik, lrär d-Iem Paris, aufgedeckt.r6 Diege pqrsonengeschichtlichen

Verbindungen werden nun durch Detailstudien pur über-lieferungsgeschichte einzälner Handschriften(gruppen)

l6 Ehlers 1986b,.S. tlt7, tt3, t15f.; Ehlers 1996, S. 5t; Ehlers zo}9,

17' Sein Soliloquium De arrha animae hat er den Chorherren von Ha-mersleben gewidmet: Miethke 1972; 5.244, 252; Ehlers 1973',

. ',1 S.28 :mit Anm. 7; Sicard 1991, S.tl4f.; Cohen-M,rshlin 2004,S.21; Poirel 2006, S. 165; Ehlers 2009,5.24. Propst Thietmar(t 113S), seinem ,,domnus et pater Th.'1, dediri.rt ilrgo zudem

. : sein Werk De viltute orandi: Ehlers 1973,5,28-30; Sicard,lggl,: S. 15; Poirel 2006, S. 165; Ehlers 2009, 5.23. - Zrx frühesten

:Überlieferung von De arrha änimae von St. V.iktor über Hamers-leben'nach Lippoldsberg: Hotchin 2007, S. 164f.; Hotchin 2010;

18 Beziehungen zwischen St. Viktor und Sachsen bezeugt der Kalen-der in der Viktoriner Handschrift Paris, Biblioüröqle nationale,

, Matthias M. Tischler.

o-estätigt und weiier ethillt. Soiwissen wir inzwisclre imit

, ., gffiedieherheit;,,&,d."gelehries1e Sohn ,.n, im, ,'

, ,!2:Jahrhunderq Llugo von St,'Viktor zu paris, iÄ K"no- '

,' :nikerstift, Hamers{eben,qälne frühe Ausbildung genosser, .-'hat. Dieser Bildungsganglvon Sachsen, nach paiis wirktrsich auch auf die rächt bald einsetzende Verbreitung ein-

' , zelner seiner §ferke'in'der alten Heirnat aus.17 Ord.ens- ,r.

übergreifende personelle Neqzwerke zwischen Sachsen

. und Nordfrankreich sowi., Ubertragungsprozqrr.: ,ronfrirhschohstischer Bildung und Literatur bqdingen'einan-,der.l8DennindensächsischqnDiözesensindJieAugus.tiner-Chorherren zugleich Tiäger-der heimischen Kano,-nikerreform, Verwandte' und Bekannte'dei in'Franlireich :

,. studierenderr- Mitbrüder und der in der Häimat verbliebe-I ,ren Geschwister und als Pröpste der relormierten Bene-

diktinerlnnenklöster und Augustinerfrauehkonv€nre fürdt. Seelsorge, die Messfeier und die Erbauung der geist-lichen Frauen zuständig.le Die organisatorir.h. Syrm[iosemit den sie betreuend* K"rrorrik.rn kann die aufFallend. '

reichhaltige und vor allem zeitgenössische Überliefer,r.rf.von neuesrer Literatur der französischen Frühscholas-tik, erwa von glossierten Bibelhandschriften französischerMachart, voh §7örken aus der Pariser Schule von St. Vik-qor oder von sonstigen \Terken der Frühscholastik, so-wohl in dem schon erwähnten fuechenberg als auch in :

den Benediktinerinnenkonventen Lippoldsbgrg (Diözese

Mainz) und Lamspringe e'rklären,2o während ilr völligesAusbleiben in d.* lroi einem frtiheren Viktorin., \trIr-

: denträger betreuten Augustinerinnenkonvent Steterburg , '

noch der Deutung bedarf,2t \(/ährend in Riechenberg ein

. glossiertes Marlius-Evangelium und die glossierren Klage-lieder des Jeremias, leztere von Sigfrid im Jahr der Um-wandlung des Stiftes in eine'Augustiner-Chorherrenge-

.:'.. ' . . Ms. lat. 15118, -fol; ZOv--ZGr: Cohen-Mushlin 2004; S.. 21 mir , ,

' Ar,rn.74-79;Poirel 2ß06,5. 166-168. .... .

19 Zu dieser Arfg.b..,rerteilung im Hochmittelalter allgemein:

20 Ztlippoldsberg,r;a Lamspri.rge zusammenfassend: Schlotheuber

' 21 Ein knappes Bücherinventar (13. Jh.) verzeichnet weder glossierte

: Bibelhandschriften noc}r.\7erke der Vjktoriner Theologie: Becker1885, 5.253f., Nr. 124. Dabei wäre das Kloster hierftir prädesti-nrert gewesen, da es seit 1156 mit Propsr Ekbert von Steterburg

.', einen ;,v!r praöclaqae.scientiaer' (Annales'Stedqrburgenses, S. 206,2,47) aufzuweisen hat, der bis mindestens 1154 Subprior vonSt. Viktor gewesen und im dortigen Nekrolog unrer dem 9. Okto-

. berverzeiöhnet ist: ,,Obiit Egbertus ,"..rdor, .rnonicus nosrer pro-

238,

j ,,...t.,,

.,tgri! ,b,estirnmt wird. LmZ;uge, dqr Kirchengeflorm soll'diese,:" ReforuabeyEgung die pastoralen und administraiiven Ver-'. hältni§se im Bistury.'verbessern,'aber auch die geistlichen

und. weltlichen Kontroflmöglichkeiqen des Bischoß {ber,die religtosen Gemeinschaften erlrrejtern; damit den,Ein-'

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Zwischen ZEntrum und PeriPherie,,,1-.

.. .,'.,.',t ,,.,., , -, .. ::,.'., . , . . | . ..,. . ,,,t4,

: 'rrr€inschaft (1131),, wohl auf Veray.falsu|B del Propstes

.i l',i Gerhardl geschrieben,worden'sind,22 dürfte,in .Lippolds=,

beig: d.r t",.rrl

Hamersleben'stammende Propst Cüoth.t' (1 138t1139, 1161) ,.die glossiertetl Bib.lhandschiiften '

' ' '- ikus und Lukas) und eine ganizs Bibliothekvon \Ver''I k.r. des Hugo von St, Vikto'r vermittelt haben, die jeweilsl

, I im Katalog von'll 5l bezeugt:werden.z3 D-em8egenübgr: . ist das Uberlieferungspanorama in Lamspringc vielgestal-

' tiger, insofern der higr ve'rmuteteiVermittler Propst Ger-

hard (1178-I}ß5lvor 1210), ein Bruder des Hamersleber

, 'Propstes Hermann (ca. ll82- ca. l2O2),24 frirhscholasti-

sche \ferke aus der Schule des Anselm von Le Bec bzw.

Canterbury2' zumindest ein glossiertes Bibelbuch aus

Laon (Abb. 149)'9 sowie ausgewählte \Werke aus der Pa. ,

' riser Schule des. Hugo von §t' Vjktor beschaffen 1ässt,?7

-ü/ohl zu Recht ist in:diesem'Zusammenhang Hamersle-

ben aJs ein ,,Zentrum d.er Verbreitung der Schriften Hugos

fessus", Necrologium S.Victoris: Bünselmeyer 1983, S. 59-61,250; Petke 1995,5.294f.; Ehlers 2009,5.26f.

22. Kassel, Universitätsbibliothek - Landesbibliothek und Murhard-

sche Bibliothek, 2" Ms. theol. 6, fol. lr-44u rrnd,45r-90r: Petke

1,995; \Molter-von.dem Knesebeck 2OOla, S. 102, 107;'Andrde2005, S. 106-109; Tischler 2005c; S. 390 mit Anm. 70; Tischler

zl öär "t"olniippold.rb.

rg.r,r., S. 5 5 6 f.: Becker 1 8 8 5, S. 20 3 - 2!06,

Nr 88, Goy 1976, S. 498, 5I0f., 534; Desel 2004,5.744,758f,i'Hgtchin 2007. \Wie in Hildesheim (wie Anm..69-71,114) sind

folgende Hugo-§7erke nachgewiesen: De virtute orandi; De archa

Noe, In Salbmonis Ecclesiasten homiliae,- Cotn-..rtäria'in.hidr-archiam caelestem Pseudo-Dionysii fueopagitae, De instirutlone

: novitiärum' und Didäscalicon, jDarübei hinaus sind bezeugt I-i- :

.belluq de forrnationq arche, De arrha animae, De laude caritatis;

Annotationesjelucidatoriae in quosdam psalmos David, Dg sacra-

mentis christianae fidei, De beatae Mariae virginitate, De assumP-

tione betae Mariae und De vanitate mtrndi sowje die pseudo-hu-

' gonischen tVerke Summa sentendarum, Dq sacramento a\{sI ;d De operibu, ,.x diin.r*, De institutionö novitiorum und De

vanitate mundi sind später auch in Lamspringe vorhanden (wie

Anm. 27).ldentifiziert ist bislang nur Kassel, Universitätsbiblio-' . thek - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek, 8' Ms'.

theol. 4 , fo[. 57v-62r und 63r-77r, Dä laudibus caritatis und De

arrha animae: Desel 1967,S. 31; §Tiedemann 2002, S. 5-8; Desel

2004, 5.759 Anm. 164; Hotchin 2007, S. 156 .mit Anm.56,, S.'164f mitAnm. 91, S.'175fl, Nr.20, S. 181f, Nr'20.

,

24 Romer 1984, S.335; '§V'olter-von dem Kneqebgck 1995, 5.476;I r'rCohen-Mushlin 2004, S: 155; Härtel 200 6a; S'.25f.,,28; Härtel

25 Cod. Guelf. .1196 Helmst., fol. 59v -l2v:Anselm vsn CanterburyProslogion, Ende 12.Jh.: von Heinemann 1888, S. 104f.;'§7'oi.

239,],l 'Gl.i.h*ohl stehen wir ,ro.hlir.rmer am Anfang, der Er-, -' forschung, d.I pe5so4elle+r,Netzweq[e zwipchgn "franzgsi-,:,.iahemr Zentrum: und sächsischer' Periplerie und det'hier-

. durch "ausgefö.s.tän" reform- und bildüngsgeschiehtlich"n, :,.

I Impulsg,auf'das.miitelalterliche Sachsen mitjseinerr Bis, ' :' türnern,l.Stifterr,und Klöstern.'e Die'weit'weniger güns- :

tige Überlieferungslage in Niederdeutschland dtirfte zrryar

, kaum ahnlich präzise Einsichtqn in das fruhscholastische , ,

:, Bildurgrg.f,rg. *ie der zeitgleiche südostdgutsche Raum , ,

'l :mit,Franken, Bayern und Österreich ermöglichen,e Doch

es sind uns noch immer genügeqd zeitgenössische Hand-

schriften und rorriig..:Zeugniise (Bibliothekskataloge;

Spuren eigenständiger Literaturproduktioq) aus den säch- .

sischen Bildungszentren des l2.:Jahrhunderts erhalten,

.' ' ** die Umgestaltung,dieseq Peripherie durch die'gezielte

, Er*.rbüng von frühscholastischer Literatur..aus Nord',frankreich bzrrr. Paqis wenigstens ansatzweise in rpersonbn-

geschichtlicher Perspektive beschreiben zu können. , .

ter-von dem Knesebeck 1995; 5.476; Härtel 2OO6e,5.27, 6.4,

mitArrm.42._Cod.Guelf.7l8Helms..,fol,81v_97v:GilbertCrispin,Disputatio.IudaeicumChristianodefideChristiana,

I Z. Halfte 12.'Jh.: von Heinemann 1884, S. 163f.; Sapir A-brrll-

fialEvans 1984, S. xix, Nr. 40 (Handschrift'§7)r tVoltei-von dem'Knesebeck 1995,5.476; Härtel 2006a, S. 20, 23,27,53, Nr..12' (mit Abb. von fol. 81v)i S. 83f,, Nr. 12. , ' ' .,

26 Cod. Guelf. 511 Helmst., fol. lv-2lv: Hoheslied, von einer deut-

schen romanischen Hand nach dei Mitte des 12. Jhs., mit der ftirLaon rypisch schlichten Gliederung der Glosse: von.Heine*"r,.,1884, S. 7; \Tolter-von dem Kneseb'eck.1995, S: 468,'476;Hhtel

. 2OO6a, S.. 20, 22,28;48f., Nr. 9,5.79f,, Nf, 9; die Handschriftfehlt bei Dove 1997, 5..50-53. . .

27 Cod. GuelC 480 Helmst., fol.88r-106r,,106r=725v und 126r-

. l5lv: Flugo von St. Viktor,'De institutione novitiorum, De tribusl

diebus und De vanitate mundi, in einem'Überlieferungsverbund,

geschrieben von einer frühgotischen deutschen Hand des.3,-4. ... : Viertels des 12, Jhs.: von Heinemann 1884; 'S: 369;'Goy 1976; . ',: rs,365, tt4,z|i,' 534; \Tolter-roi d.m Krresebeck:I99 5, s.469, '

' 476; Cohen-Mushlin 2004, S. 165; Härtel2006a; S. 19f 27? 45,' '

Nr. 7,5.77f.,Nr.7; Härtel 2OO6L,S. 123 mitAnm.46.28.W.olter.vondemKnesebeck1995,S.4v6.,

' 29'Das Nekrolog von St. Viktor weist das Magdeburger.Domstift "ls, ,', einzige in Gebetwerbrüderung stehende geisdiche Gemeinschäft .

,'1:, . ,in Sachsen aus (11, Oktober):,,Item iommemotatio'sgllempnis,' - fratrum et benefactorum Magdeburgensis egclesie", Necrologigm

S. Victoris: Stammberger 2002, S. 154, wo irrtümlich von ,,Mag-

' ' , ', deburg, Unserer lieben-Frauen, Opraem'l die Redg ist, - Zu Be iie'-hungen zwischen St. Viktor und dem Augustiner-ChorfrauenstlftSteterburg in der Diözese Hildesheim: wie Anm. 21.

Abb. 149: Cod. Guelf. 511 Helmst.: fol. 2r

.r, ll'-. '. 'ri;ä*

,ZwischenZentrum,undFeripherie' ': ",',', ' , r. -, ,:' ,

'' Def Beiuag :konzentriert,§ich dlein'auf den Kulturtinrrr-, I i

fer des 12. Jahrhunderts anrischen Nordfrankreich undden Bildungsstätten im Bistum Hildesheim. Zur weite-

ren, Profilier-ung unseres Bildes von Hildesheim in dieser

Zeit soll ein vergleichender Blick auf die Verhälinisse im'Bistum Bamberg geworfen,werden, das seit seiner Grün-dung im Jahr 1007 hinsichtlich der fast klösterlichen Le-

bensweise des Domstifts reformgeschichtliche,Parallelqn

zu Hildesheim aufweist,3l auch wenn sich dort keine so

dichte lllndschriftenüberlieferung

wie in Bambelg erhal '

tenhat.3rt,,' , I . .

,LJgser .Augg,4merk gltt den zeitgenössisch überlieferten33

Kommentq.5wgrken zur'Bibel,34 so insbesondere dem ,.*- l

arli§en BuChryp' d., glossierteo' nib.lhandschrift,"l so-

wie weiteren §Terken der frühscholastischen Theologie,36

so in erster Linie den \Terken des Hugo von St. Viktor.37

Hierbei soll es uns aber,nicht so sehr um die Frage gehen,' welche theolo§iegeschichlliche Rolle die neue ,siholasti-

sche Literatur" Frankreichs in Hildesheim wfirend des

lz.Jahrhunderts gespielt hat:38 Yielmehr wgllen wir die

Bücher dieser neuen Theologie;nach kodikologischen,3e

rypotogischen,ao buchgestalterischen,ll paläographischena2'

und kunstgeschichtlichen€ Merkmalen b.frrg.n,'um:Zeitpunkte,und Zeitiäum<i sowie O$e und Räume der

transformativen Auswirkungen dqr neuen Buchformen imsächsischen Bildungskontext der Diözese Hildesheim nä-

I

"t

31 Schieffe r 1976, S. 255 -257,259 f .; Laudage 1993, S. 122f.

33 Es fehlen Späzialsrudien zur Überlieferungs- und Tixtgeschichte

der einzelnen \flerkq, rnit deren Hilfe weitele Vorlagen dls 12. Jhs.von.jüngerenKopiennachgewiesenweidenkönnen.

35 deHamel 1984; Tischler 2005c,S. 380=403; Tischler 2009.,

36 Veisweiler L936; Stegmüller 1950-1961; Landgraf 1973; Steg,

37Goy1976. , . ,, ':': . -.,.38 'Vgl. den Beirrag von RalF M: \W..Stammberger im vorliegenden

Band. , l

39 Zu den romanischen Blindstempeleinbänden:'schmidt-Künse.

, rnüller 1985; vgl.:auch den Bpitrag von Helmar Härtel im vorlie-

4Q Zt der.tBuchrypen in dieser Zeii:Tischlbr 2010 (!rn'Druck)i4l Zu Seitengestaltung, Qliederungsprinzipien gnd Lesehilfen indie-

ser Zeit: Powitz 1979; Rouse/Rouse 1982; zur Enrwicklungsge-',schichte der Seigengeqraltung der glossierten.Bibelhandschriften:

' :' r:

Das Bistum Hildesheim als kultureller , I ': : :,

Raum,im 12 Jahrhundert

Die einschlagigen Quellenkunden bescheinigen der !m 10.:und Il.Jahrhundert so bertiürmten Hildesheimer [)om- :

schule für das Hochmittelalter eine weniger bedeutende,

vornehmlich rezeptive Rollei'.aa Zwar lassen'sich im Hil- '

desheimer Bistum auch weiterhin einzelne Gelehrte, Leh-

rer und. Autören namhaft machen, doch tritt nun an d.ie

Stelle der selbstbewussten, eigenproduktiven Lrcistungen

eine mehr an den zeitgenössischen Autoritäten orientierte,

aufnehmende Halturr"g aq, Cebildeten. Ilrre klrriir.h. hö- '

here Bildung allein an der heimisqhen Domschule wird ,

durch den obligatorischen Besuch d.er neuen frühscholas-

tischen Bildungsstätten iä außtrebenden:Frankreich des

Hochmittelalters erweiter.g, Auf diesem \7ege profitiert di;Hlldesheimer Dombibliothek im, 12. Jahrhundert gleichmehrfach von der Stiftung -ähr oder weniger gqoßer Bü-chersammlungen, die §Tiirdenträger des Bistums im taufe :

ihres Lebens währgnd des Studiums vor allem in Frank-

reich zusemmentragen;4t So hat *"r schon nii nainalavon Dasse1,. der yor seinet Ernenr-rung ?um Reichskan zl,er.

(1156) und Erzbischof von Köln (1159) zünächst Schü, :

ldr, dann L,eiteir der hdimischen'Domschule ünd schließ-

lich Hildesheimer Dompropst ist, vor seiner Rückkehr an

dieSpitzederHildesheimerDomschuleeinStudiuminParis angenommen.46 Gesichert ist aber allein sein Aufent- i

halt auf dem Konzil von Reims 1148. In einem Brief, den

er wohl nach seiner Rückkehr ins Reich schreibt (1149);

de Hamel 1984, S. l4-Z7;Lobrichon 1984,S. gZ-tO3; Tischler2OO5c, S. 398-403.

42'Zu d..r, fti, diese Zeir charakteristischen Übergang von der ka-. rolingischen Minupkel romanischer Prägung ,u. ?tihgotischenSchrift: Bischoff 1986, S. 163-165, 167, 172*174, L7&f.;Derolez .

2003', s. 56-7t.43 Zulnii,tialen und.sonstigem Buchschmuck der Romanik in Frank-

:.reich, England undim Reichsgebiet: Nilgen2007b; Nilgqn 2ß072qrVolter-von dgm Knesebeck 2007. '. .

44 'VattenbachlHoltzmann 1948 , ,:5. 42-44, 58-65, 427 f., 5V5-: 577, 'üTattenbach/Holsmann/Schmale 197I, S. 18*;: 23i-25*,

. l?3*, 166*; '§Tanenbach/Schm,ale 1976, 5.394f.; Op! L977,

S. 473:479, 497-499; Ehlers L996, S. 47 -51; Gallisd 2000b;5.224-228.

' 45 Stahli/Härtel/Giermann/funold 1991, S. xiif.; Gallistl 199i6,' r..'S.69[; Galliitl2000b; Petersön 2004, S: 156;:vgl'ferneg den Bei, . ,

. trag vonrBernhard Gallistl im vor.liegenden Band, . '. ' , , . '

,!6, Ehlers 1986b,S. 103; Petersen2004, S. t5Z*itaom.4;4,., ', . ,,,

t . , .r',

t..'' . .. ,,: '.,

:.. 1.':

242.,:',,-:,..'::j,:,...':,....,,-

t. ' :

b.ietet er seinem Freund:Abt \Tibald vonlstablo,aie.Mog-' ,l

,, ,.,lipbkeit;. die -aus ,E 9h..mitgebr".h,.n Häd.-chiifl:,,I ten'kopieren zu'lassen,.!7.l/[anhat angenommen;'d"ss es ]'

sich hierbei um Biicher dsls.r.n*rrrrrJ, auctores moderni,. also der theologischen Autoren der Gegenwart, handeltraa ,

, doch sind untei den heute noch in Hiläsheim erhaltenen '

,, Handschriften'keine mit'Rainalds Namen in Verblndungzu bringen. Die bedeutend.ste Bücherstiftung des 12. lrhr:

' hunderts für den Hildesheimer'Dom ist ohie Z,retrl di.', '

I des von:Rainald geforderten Priesters Bruno, dolrpät.-'. ren Bischoß von,Hildeiheim (11 53-1,I61), die dieser an:

lasslich einer Jerusalemf"hrt tätig1. In ihrer Vollständigkeii' ist die Stiftung vor allem über eine im 2.\Meltkrieg zer-

. 'störte Urkunde greißar, von,der wir noch eine;gute Ab-. ,I bildung besitzen (Abb: 69).ae Die,sammlung umfasst ei- :

l1 nerseits eine noch nicht ganz vollständige glossierte Bibelin 28 Einzelbänden.5o Das Fehlen der Kleinen Propheren,' der Apostelgeschichte und der beidenrMakkaba.ibti.h.,

. 'muss hierbei ni,cht verwundern: Die Kleinen,Prophetenbilden im, Rahmen d9q vollständigen Kommentierung dgt

: Bibel insofern einen Sonderfall, als die von Gilbert Uni-versalis begonnene Glosse erst noch von Radulf von Laon'

;weiter geftihrt wird;5i tatsächlich wird später in Hildes-

47 Wibald,von Stablo, Epismlae: ,,Nosrros [qc.',Jibros"] aurem, quos

: nurrc addrrximu§:de, Francia, si qui vobis placeng vobis mirtemus"(hg. Jaffi 1864; S. 326f., Nr. 207, hier S. 327,7.4f.).

48 '§V'olter-von dem Knesebeck 2O0la, S. gg f.

49 Die Ausgabe UB'HHild 1, S. 3LL'4ß:Nr.324 ist im Folgen-" dqn verglichen mit derAbb: bei Chroust 1915, Taf. 8. Mehr para-, phrasierend ibt der Vermerk zu brrrro. Schenkung im Chronicon

Hildesheimense:,;[..:] Contulit auteä ad ipsum armrrium rorum. . iestamentum novrrm et veii's utrur.nque. glosärum, expositores et

phisicae, aliosque quam plures suo nominä insigniros" (hg. Peitz,S.. 856, 7,..23-25),ly'gl.ferner. den Beitrag von Christian Hbitz-mann !m vorliegenden Band: . r ,

. .,'50 ,d Geiresis J Eipdus. J,Leuiticus. f Liber numeri; I deuterono-mius. 1 Iosue. 1 Liber iudicum et rudt. f Iob. 1 Liber regum induo [t] divisus. j Paralipomenon. J Erdr". .t iudir. erhes,;;;";I volumine. J Parabolq. .t qcclesiastes. et caritica canticorum. in unovolumine. J Liber sapientiq. I Liber gcclesiasticus. J Psalterium, JYsaias.l Ieremias. I Ezechiel, I Daniel et tobias in uno volumine.

J Lamentationes ieremig. 1 Epistolq pauli. I CanonicE epistolq. J,' , Apocalipsi§. J Matheus. J Iohannes. 1lucas.,g Marcusl'Omnia

'. , , htc gfosata sunt.' (UB HHild 1, S. 312, Z.l9-2ß., t,,.5l,Tischler.2005c,S.391,,mit.Anm:.76..52 Denn spä,ter hat eine zy,gite Hand rechts oben über dem dritten

. Matthias M. Tischler".,'l...].,,...].....l'hä,*,.6 rr.*plar dieses glossierten Bibelbuchl:.iwor- ' .

, ben.t2 Die glosiierte,,,Apostägeschiclirc hipgegen,:s6fusirl6-, .

.:ein.selGnes Phäno-.r gewesentzu sein,f ,rieil.isht wgil ,, :'

ihre Glosse wedgr *it Ll"on noch mit Paris, den beiden '.,. .' ,. ],

, Hauptglten des Glossenproj.kti, in V.rbind.ung zu biin' :,.

, gen.ist.5a Die beiden,Makkabaerbücher werden sogarerst '

.g.g., Ende deq 12.lahrhunderts, also nach Brunos Stif-tung, glossiert.'] Andere glossierte Bibelbücher Brunosscheinen die neuesten.Ausgabenl:1uf dem Parlser tsuch, '

markt gew€sen zu seinn so erwa'dle in. einern:BanJ ,u'',''..sarnmengestellten \Tpisheitsbücher Salomos,- Sprüclre, .

: Prediger und Hoheslied -, lassen sich doch zeitgleiche Ex-emplare auch in Sg, Viktor'6 und Lincoln nachweisen;57

Von Brunos Sammlung glossierter Bibelcodices ist sichernur das Schlussbuch, eine Apokalypse mit:der noch mitl.Laon verbundenen: Glosse vielleicht aus derrFider des

Gilbert Porreta,is idendfiziert. 5e Harald, \Tolter-rron demKnesebeck hat dann ftir z*eilweitere glossierte Bibeln ei-nen zeirweilig in Paris weilenden Hildesheimer Klerikerangenofnmen, der vielleicht noch weitere glossiärte Handschriften aus Franlceich besaß, Es handelt sich um denAuftraggebqr eines Markus-Evangeliurns6o und der Pau- ,

lusbriefe (mit der Glosse des Anselm von Laon),61 die

53 Tischler 2004,S. 98; Tischler 2009, S. 42 mitAnm. 42, 5, 56, 57

54 Tischler 2005c, S.394 mitAnm. 88.' . . r. :'

55Tischler2;009,S.40mitAnm.272S.45,56.,,,.56 Paris, Bibliorhöque nationale,.Ms. Iat. 74776, ca. 1150-1160:

Tischler 2005c, S. 73 mtt Anm. 10; Tischler 2OO9 , S. 42.Anm'. 37 ,s.63. , .'

57 Hoheslied, Prqdiger und. Sprüche in einem Band sind in Lincoln . :

urn 1150 nachweisbarr.Tischler 2009,S. 43 mitAqm. 48.58 Tischler 2005c, S. 394 mir Anm. 92f59Hildesheim,Dombiblio.h.k,Hs.650:Stähli/Härtel/Giermann/

funold 1991, S. xii Anm. 9,. S, xiv, 67 (mit zu früher Daderung;,1l.ll2.Jh':); Gallistl 2000b, S-223;, 236 Anm, 50; Volter-rro, ,

dem Knesebeck 20013, S; l.0lf ; Tischler 2009, S. 47 Anm.66;zum Sdftervermerk auf fol. 1r: ,,Ego bruno indignus sacerdos of-fero deo et sancrg Marig hanc apocalipsim pro remedio animg meg."Härtel/St:ihli t9-g4, S. prviii Äm. it, tuititt., ZO09a, S. 54f -it

60 Berlin,.staatsbibliothek- Preußischerl Kulturbesitz, Ms. Theol. lat.2" l9l: Cohen-Mushlin 1983, S.203f, 208 f., }Ot Abb. 163(fol. 1r); Fingernagel 1991, Bd. l, S.69f., Nr. 73; Fingernagel1991, Bd.2;Abb. 218- 219' (fol. iv undi 1r); .'§floltei.von'a.r"

. Knescbeck 2001a, §. 105; I28 Abb. 1:(fol. Ir), S.,'!3i5, Nr. 3.12.61 .Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesiz; Ms, Theol. lat.

2" 192: Cohen-Mushlin 1gg3, S. 202-204,209-210, lg5-200,'., Abb. t53-156,158-160, t62 (fol. tv, 107r; 160r, ttlu li,4r, t37v,

'.'l':26[5ChinZentrUm und Pelipherie'r' :,:i.i, r . .,.:: 1i :' ..'' .,

: . , ' : . . .. : , ;,- ,

' -' - '' , ih ,,'Nordfrankteiöh als , ,,Textrohli4gg:: , angefärtigt ':'' ünd

im 3. Vjertel des 12. Jahrhunderts von einem in St. Mi-' . ch*e[ qätigen Buchmaler illuminiert worden'sind,62 Der

', Vergleich mit zeitgleichen:Handschriften kann dle Her-

," qt.ällungsorte und -zeitenl der beiden .Codices genauer

:eingrenzeniund gibt,zu neuen U-berlegungen Anlass. So

erinnert die Schrift des,glossierten Markqs-Evangeliums

sehr an Viktoriner Produkte um die Jatrhundertmitte rnitleicht linl<sschräger fttiher gotischer Minuskel, zu denen,

ausgerechnet auch die beiden nahezu zeitgleichen glossier-

ten Markus-Handschriften aus St. Viktor gehören.63 Die'L)

Schrift der glossierten Paulusbriefe hingegen verweist auf

Laon im 2. Vjertel des l2,Jahrhunderts64 als dem noch

älteren Produktionszentrum' von, glossierten Bibelhand-

schriften, was das Vorliegen der älteren Glosse des Anselmllvon Laon gut erklären könnte. Spricht das deutlich hö-

here als bislang postulierte Alter der beiden Kopien frr ,

zwei weitere Codices aus der Stiftung Brunos, in'der die

beiden Bibelbticher tatsächlich bezeugt sindi6t Ein solch

prominenter Besitzer könnte sehr gut das Bedürfnis zu ih-rer exklusiven Illuminierung in Hildesheim selbst erklä-.,-.'.

., 1 , ..

131v, 2r); von Euw 1985, S.578, 581; Fingernagel 1991, Bd. 1,S. 66-68; Nr. 71; Fingernagel 199L,Bd.2, Farbabb. XVI (fol. 2r),lbb. ztl - zt 7 (fol. Lv, I 07 r, I 17 v, I 60 r, 1 5 4r) ; Roehrig Kaufmann1997; S. 149 A"*. 272 5.181 Anm.27; '§?'olter-rro, ä.r., Knese-

beck200ta, S. 1'05, 1.27 Abb.l (fol. 1v), S. L34f.,Nr.3.11.62 vonEuw 1985, S. 581 dachtE noch eher an Helmarshausen.63 Paris, Bibliothöque hationale, Ms. lat.. }4784 Paris; Bibliorhöque .

nadonal., M.. lar. 14408: Tischler 2004, S. 96 mit Anm.43;. Tischler 2005b, S.'71; Tischler 2009, S, 62.

64 Dies ist gegenüber Cohen-Mushlin 1983, S. 208 fesouhalterr.65 \üfie Anm. 50. :

66 .Kroos 1977, Bd. 1, S.590, Nr.759; §Tolter-von dem Knesebeck

.67 Paris, Bibliothöque nationale, Ms. lat. 14786: Tischler 2OiO5b,,'

S. 71; Tischler 2009,S. 62; Tischler 20I0 (im Druck)..68 Hildesheim, Dombibliothek, Hs. 652: H:irtel/StZihli 1984, S. ryviii '

.Anm.,71;,.Stähli/Härtel/Giermann/funold L99I, S. xji Anm. 9,

S, xiv, xv Anm. 20, S:69 (mit zu,qüf.r Datierung ,:Il.tlz.Jh");. .

Gallisd 2000b, ,5,273, ,/26 Abb. 201 (fol, 11), S. 236 ,Anrn. 50;Knapp,2000, S: 545, Nr. F 5;

'§7'olter-von dem Knesebeck 2001a,S. ,102, Der Stiftervermerk steht auf fol. lr: r,Ego bruno indignuslsacerdoi offero deo et sanctq Marig has glosas psalterii pro remedioanimE meE." Es handelt sic\ um eine Sfudienhandschrift, in der

' die Psalmverse,in die fortlaufende, zweispaltig geschriebene'Glosse '

; . integriert und iedigiich durctr Unterstr.i"t.rrr"gf,.rvorgehoben sind.: (fehlt in Gross-Diaz 1996,5.,164). In der.stiftungsurkunde *i1d

der Codex-in einem von einer zweiten Hand am E-nd" g.schriebe- :

nen Abschnitt genannr: ,,Glosas psalterij" (UB HHild 1, S. 313,

' ren.,Hier ist ferner die frtiher:schon geäußerte Vermutung . ,:

zu beachten, dass der Paulinencodex mit der an sich ver-

alteten Glosse des Anselm von Laon zur Lesung der Epis-

tel in der Uturgie genutzt worden sein könnte,66 denn ein

nahezu zeltgleicher Viktoriner rCodex mit demselben Tex-,

tensemble ist'sich ri,ru solchen Zwecken verwendet wor-den.67 Bei a." beiden Hildeiheimer Handschriften haben

wir es als-o mit hybriden Codices zu tun,,in denen lus- :

'. f t t I ..wärtige französische Buchkunst und heimische sächsische ,

r,Buchmalerei zu einem wahrhaft ..rro-päis.hen Kulturen- l

Anderersäits'reichen die'Interessen Brunog aber weit über

dig formalisierte Exegese der Bibel hinaus, befinden sich

in seiner Sliftung doch auch.die weiter.nmickölte Glosse

zum Psalter, und avarlerneut von Gilbert Porreta,tr zwei ]

Handschriften mit den Kommentaren des Arrgustiner-

chorherrn Hugo yon St. Viktor zur ,iHierarqhia caeley

tb desi Pseudo-Dionysius Areopagita6e'und' zum Prediger

SalomoTo sowie weitere frtrhe und späte'W'erke Hugos,Tr

dann ein Codex mit derl Collectio tripartita des Regular-''

kanonikerr I* von ChartresT2, und schließlich mii dem

Z. L). Der falsche Kasus erklärt sich aus der Übernahrne der'§7'en-

69 Hildesheim, Dombibliothek, Hs. 627, fciL. 2r - 30r und,3 I r... L7 Ov:' .Pseudo-Dionysius Areopagita, Hierarchia caelestis und Htigo von.

St. Viktor, Commentaria.in hierarchiam caeleitem Pseudo-Dio-

nysii Areopagitse: Härtelistähli 1984, S. rorviii Anm. 7l; Stähli/. H?irtel/Giermann/Arnold 1991, S..ix, .xii Anm.9, 12, S..xiv, 4l;

Gallistl 2000b, 5.222f. mit Abb. 199 (fol. k),5.236 Anm.50;Knapp 2000, S. 543, Nr. F 3;'§?'olter-von deni Knesebeck 2001a,:

S. 99, 108, I 16 Abb. 3, S. 1'31, Nr: 3.4; Müller 2009a; S.. 53 f, mitAnm. 43, S. 54f. mitAnm. 46, S. 93 Abb. 11 (eigtl. 12) zumrstiF '

I

'tungseintrag auf fol. 1r: ,,Ego,Bruno dei gratia hildensis episcopus.

offero dgo et sanctq.MariE. hanc primamipartem jerarghiE dionisij. :

cum expositione sua. pro remedio. anim{ me§." Dle Handschriftwird in dei stiftungsurkunde nicht genannt..' ' .

. :

70 ,,Cornmentum matistri hugor,is suplr qcclesiasten" (UB HHild 1,

S.3l2,Z.lf):§7oltei.vondemKnesebeck2001a,§.100,103.71 ,,,Sententiq magistri hugonis de veteri et novo testamento in duo [!]. voluminib"r I]..1 Libel de tribus diebus.'Liber der institutiorre no- ' ' .

vitiorum. De archa noe. Bapisterium" (UB HHild:1, S .1313,2.2-5): §Tolteryvon dem Knesebeck 200la, S. 103, 108f.: das pseudo-

. hugor,ischel§Zerk Summa ,.rrt.rrti"rüm, Di tqibusldi.b,.r, De

sche'W'erk De'sacramento baptismi. Diese Handrährift.., *äd.r,-' sämtlich in dem von einer z:weiten Hand notierten Atschnitt de.t

Urkunde genennt. .

Cod. lGuelf. -180 Helmst.:Abb. (fol. 1v); Hänel/Sühli

-71'.:

von .Heinemann 1884, S. i61, und1984, S.:orviii Anm,'71; Stahli lH*r-

.

Abb. 150: Hiidesheim, Dombibliothek, Hs. 650: fot. 3v

Libe:r:PantegriiT3 und weiteren Arbeiten des I.aien Con-stantinus Africanus (1015-1087) ein,bemerkenswerterSchwerpunkt an medizinischer FachliteraturTa

tel/Giermänn/A-rnold 1991, S. xii Anm. 9, S. xvi Anm. 22; Gal-lisd 2000b, 5.222f.,236 Anm. 50; '§7'olter-von dem Knesebeck

. 2001a, S. 101, 117 Abb. t[ (fol.2l0r und 1v), S. t3l, Nr.3.5.'Der Stiftungsqintrag befindet sich auf fol. 1r: ,;Fgo bruno indig.

, ,: nus sacerdos offqro deo,'et sanctg malig ista decreta pro remedio' animg meq." Die Handschrift wird in dem späteren Abschnitr der

' U:liunde beschrieben, alsl,,Maiora decreta episcopir : giuorrtrr' r

1UB'HHild l, s.312, 2.26).

73 I Ftrildesheim, :po.bibliöthek, ]F.r.,l fi 4g, St?ihli/Härtel/Giermann/

funold 1991, S. xii Anm. 9; Giermann/Härtel/funold 1993,S.viii,81f,; Schipperges 1996, S.92; Gallistl 2000b, 5.223f.

1it Abb, 200 (fol. Av/lr), 5.236 Anm. 50; Knapp 2000, S. 544,Nr. F 4; Volter-von dem Knesebeck 2001a, S. tö0, 116 Abb.2

r(fol: lr), S. tr30f.; Nr. 3.3..Das als Deckelspiegel eingeklebte Vor-satzblan'trägt nur eine Notiz des t 8. Jhs., äi.-J.r, älorenen ori-,ginalen Eintrag erserzr: ,,Ego bruno indignus Sacerdos offero hunc

I . librum pantectarum Deo e! sanctae Mariae pro remedio animae

', . .

I '

, Die aus biblischen und exegerischen; grammatikalisclren,' philosopli,schen und .histärischun' s-o*ie,nrr,r dli.

' l chen und kirchenrechtlichen Büche*irüram*irgesetrtä. 1

, Sammlung:spiegelt die verscliedenen Inhalte üon.Brun-osStudien wieder, die er als Hildesheimer Kanoniker".rrrJPriesGr vqrmutlich an verschiedenen orten in:der Fremd.ä, ,

betrieben'hat und deren materiellin Niederschlag ei r*n :

zu diversen Bildungszwecken dem heimischen Dom stif-,

[et.]Insbesondere aber ist Brunos Absiclt, .ih. kompletteSamml,rrg rorr'glossierien Bibelhandschriften anzulegen,'

. q.

, ein,elst in jüngster'Zeit erkgnnteg schul. und bildungs-

' geschichtliches Merkmal des',12. bis frühen 13, Jahrh"i-. derts.Tt Eine solche Initiative steht zumeist ,m übergangvon persönlighen Aktivitäten zu'institutionellen Anstren-

' , gungen, zumal die den Stiftern je*eils nahe stehend.engeistlichen Einrichtungen in,der Regel solche Simmlun-gen erbeniT6 So auch der Hildesheimer Dom schon zu Leb-zeiten des:stifteis:77 Durch dig Forschungen der letzt., 'Jahre ist ferner deutlich geworden, dass Si. Viktor zu pa-

rii, die \üirkungsstätte Hugos, nichrnur eine Anlaußtelleeuropäischen Ausmaßes zur Ausbildung junger Studentenin der modernen frühscholastischen Tlr.olägie, sondern

' ebenso derwesentlicheAusgangspunkt fur die europäischeverbreitung der in diesem unterricht enrwickelten undbenutzten Literatur gewesen ist, alsö dEr viktoriner Theo-logie vor allem Hugos, sorvie der vermehrt in Paris pro-duzierten glossierten Bibelhandschriften. 79 Beide erp.kt.sind in Brunos'sammlung vertreten,'und so ist sein ,lho,früher vermuterer A.rf.rrthalt in ParisZd ,r.r, pl".rribel. Da-

I ,r.b." besitzt *b* Br,rrro'avei weitere Gloss.r, des Gil,

meae.l' In der Urkunde wird die Handschrift lapidar bezeithnet als,,et.gianregni" (UB HHild 1, S.312, 2.3). ' ' .

__-: :-

74Sudhoff1916;SchiPPergesl996,S.95_g8..75 Tischler 2009..Beso-nd.r1 prominenr ist die umfangreiche Samm-

.

': lung glossierGr Bibelhandschriften in St. Viktor:zulParis, Tischler2005a;Tisc}rler2Q05b;Tischler2009,S.61f::]]

76Tischler2a09,S:35:68,bes.36...:.:'.77 Gegeniber§Tolter-von dem Knesebegk200la, S, l0l, 131 möchte

ich hinsichtlich des erst im Todesfall Brunos dem Dom zu überge-'benden Sets der glossierten Bibeln nicht so sehr von einem im Ce-betsgedenken begründeten ;Sdftungworbehalti' als vielmehr voneiner Nugz.lrng der Bibeln durch. denllvlagister Ekkehan an der

' Hildesheimer Dornschule wahrend der Abivesenheit Brunos aus-

79 Goetting1984,S. 384, 398. :

ä"'

Z,üvi3chen Zentrunl und Per:ipherie '' ' 'r"'- ' '':' '' :' : ; '-'

berr Porreta, die'den Hildesheimer Kanoniker ebenso am

Puls der nicht-viktorinischen Bibelkommentierung sei---.ner Zeit zeigen. Denn während die glossierte Apokalypse

im schulischen wie,sl<riptorisdschen Üb.rgangsbereich

zwischen der Laoneser',rrrd d-er Pariser Glossierungspta-

,xis'liegt,(Abb, 150, 151),80 verwcist das von verschiede-

nen deutschen Händen geschriebene Studienexemol;r

mit der Psalterglosse des Gilbert Porreta (Abb. L52) auf

einen Aufenthalt Brunos'im Paris der 30er Jahre, ats Gil-b.n don selbsr'lehit, (1137-l141tl'l4z) und seine noch

- in i Laon unter Anselms, Augen verfasste Glosse veroffent-

licht,sl Die sowolil nach Laon w-ie auch nach Paris weisen-

den Beziehungen Brunos im 2.Vienel des 12. Jahrhun-derts werden auch durch die oben vorgestöllten'glossierten

Codices mit den Paulusbriefen und dem Markus-Evange-lium unterstrichen, Doch wir können diesem Bild nochweitere Facetten hinzuftigen, welche die Internationalität

' däs Pariser Studienbätriebs,und'Buchmarktes 'im 2. Vier-tel des 12.Jahrhunderrs unrerstreichen. So dtirfte Brunoden wohl in Italien im frühen 12. Jahrhundert kopiertenLiber Pantegnis2 in Paris er*orben haben, d, dortldie fä-

dergezeichnete und nur teilweise'kolorierte Anfangsini-tiale O nachgetragen worden ist (Abb,. t53). Üb.r den nä-

heren Bereich äer ile-d.-Fänce hinaus *äist die Kopie derfir.fr.nrechtssammlung d.es Ivo von .Chartres, d eren ersre

acht Quaternion-en (fol. 1r-64v) von einem :französi-

schen Schreiber des 2. Viertels des 12. Jahrhunderrs sram-

, men? der in Nordwestfrankrpich oder vielleicht sogar in'Charues selbst gearbeitet oder zumindest das Schieibengelernt hat. Auf diese Provenienz deuten auch die ftir die-sen Raum wpischen feingliedrigen, historisierend.en Spalt-leisten- und Ranken-Initialen hin (Abb. l54).Der Rest

des Codex ist von einer nord.französischeo'Hand in frü-r' h'er gotisch-er Minuskel'derselben Zeii geschrieben wor-

den. Schließlich verrät die Kopie von H,rgo. Kommen-

llb. t si: tlildesheim, Dombiibtiothek, Hs. 650: fol. t 2v

i

tar zvr p seudo-dio nyslanischen H i e rarc h i a c ae le s ti s Bgungs

weiterhin existierende Bezüge nach Frankreich bzw. Pa-

ris, handelt es sich hier doch um eine vornehmlich deut-sche Arbeit mit einigen französischen Anteilen von frü-hestens Mitte des 12. Jahrhunderts (Abb. 155, 1'56). Das

späte und qualitativ abweichende Entstehungsszendrio des

Codex dürfte erklären, waru- Br,mo ihn nicht mehr'alsPriester, rorrd..rrrrschon als Bischof stiftet.. ' ' ' '

.

80DieHandschriftzeigtdas.ältästeLaonäserGlossierungsschemal. und,dü.rfte zeitnah zur Entstehung der Glosse,im 2. Viertel des

12.Jhs. vielleicht noch in Laon selbst entstanden sein: HandA _ '

schreibt nur den Hauprtext fol.3v-72r; Hand Blden Haupttex, At. ab fol. l}v sowie die gesamte Glosse. Aufgrund des manierierren

; Laoneser Schreibstil, io., Handel(n.*, jrrgeL"rbt., zusammen-gesetzte 91 qnd st-Ligatur, srilisierte -arunl- :bzw. ;orum-Endung:., 82Tischler, 2004; S. 95 Anm. 4!; Tiscllei 2005b, S. 386 Ann.r .46) ,,

. , ,:

ist von einer späten Handschrift im Übergang nach Paris auszuge-

hen, was die Unentsöhiedenheit der rnodernen Gelehrten hinsichr.lich Autorschaft und Lokalisierung der Glosse erklären könnte (wie

Anm, 58). Die schlichten roten Initiaien sind spätere Zuraten.Gross-Diaz 1996, S. 7 ,.10,'29 -34 (Abfassung der Glosse in Laon),2l-2'3,33 f (Lehrtätigkeit in Paris);28 ;3p f,i34 (VeröffentlichungderGlosse);Tischler2005c,S.400mitAnm.110.,

!üq :die idalienische Ptoveniänz sprec-hen die hellbrltrnq, bisweilen

fasr graug Tinte; die.kleine runde Minuskel und die oft kraftig roteRtrbriziqpung. ,I.,. ',

24? Matthias M. Tischler

Abb. 152: Hildesheim, Dombibtiothek, Hs..652: fot. 10v-11r

Hildesheimer Einflüsse auf 'j

Halberstadtim12..Jahrhundert,...:

Halberstadt ist vielleicht schon im 9., sicher aber im10. Jahrhunderd? ein Zentrum ftir die Produktion vonBüchern. Doch qelt dem Hochmittelalter,profitieren die

':i

Bücherbbstände, in der Diözese, ähnlich wie in Hildes-

. .1, '', . 1 '. , '

83 Hoffrnann 1992, S. 83-96.84 Zunächgt bis 7173 als Diakon, dann als:Piiester: UB HHildl,

Nr.275, S. 260, 2.2; Nr.280, S. 265, 2.28; Nr. 296, 5.282,

, S;317, ,Z:30; Nr. 334, S, 320, 2,.l4;, Nr,337, 5.323, Z.18;Nr, 3t43, S. 328, 2,13f.; Nr. 365, S. 348,2,.23;; Nr. 370, S. 355;l

Stammberger 2001, S. l9-21, 27-3l.Vgl ferner den Beitrag vonParrizia Carmassi im vorliegenden Band.

. heim, von den europaweiten Beziehungen seines geist,lichen Personals. Ein weiteres Zeugnis für aus Frankreich,.'.importiertd glossierte Bibelhandschriften des 1 2.lJahrhun-derts sind einige wieder aufgefundene Handschriften, die

_ deravisghen- 1151 und t179 nachweisbare,Hildesheimeq

' Do..rk"noniker rrnd Magister Harder*duiti aä*,iH.lb.r-: . ----_-

86 Hildeshqirn, Dommuseum, L 19;98-14 (olim.Halberstadt, Dom-gymnasium , Ms; 47,II), fol. lr oben: ,,Liber Josue quem'contulit

Sclmidt 1878, 5.23; de Hamel 1984, S. 75; Roehrig Kaufmaqn, ' 1,997; S. t44, 180 Anm. 2; Knapp 1999a, S, 3,8 f,,,.Nr",2 mit Abb., 42-46 (fol. 1r, 2v, 6r,56v); §16mber[er 2Ö01, .S. ig-ZZ,'Zß

mit Anm,32,34,5.27-33 §üölter-von dem Knesebeck 2001a,' S. 104; 116 Abb. I (fol.2v), S. 130, Nr,3.2llCohen-M,rrhlin

,2004,.S. 171 mitAnm. 44; Tischler 2005c, S. 388;, Carmassi 2007,

f. irr;..

'.i:-.: aI|:,.:.

Abb. 153: Hildesheim, Dombibliothek, Hs. 748: fot. tv

städter.Kanonikerstift Unseier Lieben Frau eestiftet hat:85:

Ein glossierter Josua,86 ein glossiertes Buch der Richt e\87 .

ein glossiertes Markus-Evangeliums8 und vielleicht auchein glossiertes Matthäus-Evangelium:8e Aufgrund feh-lgnder l.ndizien und genauerer Da{erungen kann bis-

I S. 4, mi9 Anm. 9; Carmass[ 2009a,' 5. ,O mit Anm.35 f.; Tischler20A9, S. 46 Anm...63, S. 60i. ..

87 St. Petersburg, Rossijikaja Nacional'naja Bibliotek a, F. 955, op;. Z,

, N..,17 (olim Ha.lberstadt, Domgymnasium, Ms. 32), fol. 60ri ,Li.|:ber quem contulit rriagiiger harderadus gapcte Marie in haluars.tat" und .Liber Iudicum sancre Marie in Halüärstar quem gon- .

tulit magister Hagdeqadus canonicus Ftrildeshemensis": Schmidt.l878,s.zt;deHamel|984,S.75;RoehrigKaufmann|997,

,, .S. 144; Petsch 2000, 5,222; Stammberger 2001, S-20; '§?'olter-

von dem Knesqbeck 200.La, S. 104; Cohen-Mushlin'2004, S. 171 :.':mit lnm. 44; Kiseleva 2005,iS. 269--27L;Tischler 2005c, S..j88;Vagontyr€ 200V, S. 192f.; Carmassi LOO7, S. 4f Anm. 9; Car;

: massi 2009a, S. 50; Tischler 2OOig, S;46 Anm. 63,'5. 60. . I ',88 Halberstadt, DomschVtz, \nv., Nr. {10 (olim Halbersradr, Dom-

' gymnasium,'Ms,4S;, po1.4v: ,Marcus sanctE fufxliq in Hjvaur.4,,:quem contulit magisrer Harderadus canonicus' Hildesemensis":l

lang nicht festgestellt werden, ob'zu diesen lBibelbüchern

auchnochdasehemalsHalbersrjdterglossierteHo-helied Salomoseo und das glossierte Johannes-Errange-

Schmidt 1878, S, 23; de Hamel 198,(, S. 66,,71,75,79; Roehrig I ' '

Kaufmann 1997, S.144f., 147f., i5zf.,l56.mit Abb,9, S. 154 , .

Abb. 11. (fol:3r), S. 160, 162, 165-167; 170-173, 175,178f., rl

185 Anm.92f.; Stammberger 2001, S,20f.,29; §Tolter-von dem

.Knesebeck2001a,S.99Abb.37(fo!,3r),S.I03f,,.|0/;Co-. hen-Mushlin 2004, S. 171 mit Anm. 44; Tischle r 2005c, S. 393 '

, mit Anm. 82; Carrnassi 2.007, S. 4 mir:Anm.9; Carmassi 2009a, ,

. 'S,50f,;,'Iischlet2O09';S.46Anm.63, S. 59. ' , ; .' '

89 (t) Halberstadr, Domgymnasium, Ms. 47,I::schmidr 1878,S. 23i,'..§Tcstern manuscripts .1994, S. 68 f., Nr. 82 (mit Abb. von fol. 5r);Stammberger 200:l , S.l9-23,, 2)f.; Carmassi 2OO7, S.4 rnit l

,Anm,,9.:NacJr der zitierten Atbildung zu sihließen, ist der Codex . ,

'i von einer deutschen.romanischen Hand um.die Mitte dei tZ: Jhs., ' . .

lO iU ffdbersladt; Domgymnasium, Ms. 37: Schmidt i878, S. 20.' . ' .,. .,.,:

, , :

i,

248 Matthias M. Tischler.::'

Abb. 155: Hildesheim, Dombibliothek, Hs. 627: fol. 72v

lium?l gehört haben. Tätsächlich kann man die in der For-schungsliteratur vermurere Pariser Provenien z von einigen

mindest ft.ir eine sicher auf das Umfeld der Abtei Sr. Vik-:tor oder auf diese selbqt einengen, w€nr.r man paläogra-

' :phisch ftir Su Viktor gesicherte Erzeugnisse zum Vergleich

mit heranzieht. Die Josua-Handsctrrift weist noch das äl-. , 'teste Laoneser Seitenschema rnit größerem Haupttext in

der Mittelspalrc und ungegliederter Magginalglosse inder linken und rechten Außenspaltq auf und ist von ei,

' ner Hand in schlichter Minuskellgeschrieben. Sie ist einei wohl in Nordfran[reich im 2. Viertel des 12, Jahrhun-

derts angelegte Studienhandschrift. Ein starkes Indiz ftirdie Pariser Herkunft des Markus-Evangeliums ist der ori- l

ginal erhaltene romanische Blindstempeleinband aus der

91 St: Petersburg, Rossijskaja Nacional'naja Bibliotera,- F. 955, opi.2,

. Nr. 13 (olim Halberstadt Domgymnasium,lMs. 50):. Schmidt1878,5.23; Petsch 2000, 5.222; Carmassi 2007,.5.5 Anm.9;

92 Haseloff192,4;Schmidt-Künsemüller 1985, S. 60,Nr. 13,Abb. l3(Vorder- und Hinterdeckel); Roehrig Kaufmann 1997; S. 147

Abb. .156: Hildesheim, Dombibliothek, Hs. G2Z: fot. 93r

.

1,. Gruppe,.des sogeflannten Prinp Heinrich-Binders, ei-nes in der Seine-Metropole noch in der 1. Hälfte des

1-2;' Jahrhunderts arbeitenden Buchbinderqe2 Daher weistdie Handschrift auch bereits das Pariser'seitenschema ab

1130 mit gelegendich geteilter Marginalglosse (fo|. 52r,5§y, 72y, 99v und' l01v) ä'uf,, wob'ei sich zrvei verschie-dgne Hände die 6s5.it'än Hauprrexr und- Glosse teilen.Insbesondere der Schreiber des Haupttextgs Jtirft. hierbeiim Umfeld vqn St. Vjktor rr'r rrr.h.n sein- zumal es einensehr finlichen zeitgleichen Vjktoriner Codex mit demsel-

Angeqichts der eindeutigen Bezüge seiner Handschrif-ten nach Frankreich dtirfte'der Magistertitel des Hardera-dus nicht auf eine (ohnehin nicht nachgewiesene) Lehrtä-tigkeit am Hildesheimer Dom, sondern auf ein Studium

Abb. r Cvordeideckel), S, f48 Abb. 2 (Vorderdeckel, O.t"it);''.S: I52 Abb. 6 (Hinterdeckel; Detail);'§7'olter.y6n'dem Knesebeck2001a, S. 100r Abb. 38 (Vorderdeckel); 103. , . : : , .. l

93 Paris, Bibliothöque nationale, Ms. lat. |478Ä:Tisrchler 2Oß4,,S, 96'mit Anm. 43; Tia.hl., 2005b, S. 71; Tischler 2OO9,S, 62.

' '

in Paris noch vor d.er Jahrhund.rr*i,,. ,urückzuftir.hren

sein. Vohl dort hat Harderadus die glossierren Bibel-handschriften in Auftrag gegeben. Die Anfangsinitiale

des glossierten Markus jedenfalls ist in Paris g.*rlt wor-'den (Abb. Kat.Nr, 56),,r.rd :a11ch die historisier.ende,:mit'der Feder gezeichnete Anf".rlgsinitiale des glosiierten Josuascheint dort,entstanden zu sein (Abb. Kat.Nr. 57). Ge-hört zu dieser Schenkung auch eine von PatriziaCarmassi

näher untersuchte Studienhandschrift aus der',2. Häilfte

des 12. Jahrhunderts, welche die Glossa zur Genesis als, fordaufenden Kommentar aufiveist, weil sie höchsrwahr-

scheinlich auf eine glossierte Genesis-Handschrift als Ko-

, piervorlage zurückgreift ?ea

\7arum aber hat der Hildesheimer Domkanoniker Har-

. deraduse5 die Handgchriften dem Halberstädter Liebfrau-enstift gestiftet?e6'Im Hintergrund dieses Handschriften-legats stehen sichel die älteren Reformbeziehungen und

' personellen VCrflechtungen zw'ischen Hdberstadt,:undHildesheim aus dem frühen 12. Jahrhundert. Doch er-klärt dies noch niclrt die Bücherg"b. eines Hitrdesheimqr

.

Eornkanonikers an das bedeutende: Halberstädter Kano-nikerstift. Hierftir muss:es persönliche, etwa biographi- .

- sche oi., schulische Gründe gegeben haben. t.,1.aä- fall'kann

man behaupten, a"rr Uitäesheim eine friihe Reläis-btation ft.ir.die Vermittlung von neuartigen glossierten Bi-belcodices aus Frankreich im sächsischen Raurn2T gewesen

ist und .Harderadus hierbei die personen-, bibliothefts-und bildungsgeschichtliche Brücke zwischen Hildesheim :

und Halberstadt geschlagen hat. :

,..94 Halbersradr, Historisches Stadtarchiv, M 301 (olim Halbersradr,

Domgymnasium, Ms. 43): Schmidt 1878, S. 2tf.; Carmassi 2007,s.3-6. '

95 :E, ir, i* Hild.esheimer Domnelrolog lCoa Guelf..83 30 n rg. 2:). r.ulter seinem Todestag, dem 12. März (wie fuim. 96), wie folg,: .eingetragen (fol. l+r):l,garderadus diaconus. fr"r.r rror,.r,"

,

96 Den Zweck des liturgischen Totengedächrnisses bezpugt die Nen-, nung des Todesdarums zu Beginn des glossierten Ios (fol. Ir'un-ten): ,Liber Josue sanctg maflq in haluarstar quem contulit ma-

'. ' gister harderadus canonicus hildeseäensir: [d"rrn später in etwas...s-.il.rerSchriftergänzt:;,Indiesanctigregoriiobiit1.i",

.97 .\?'olter-von'dem Knesebeck200la;,S. 105, .| '. . ..'.: . ,

ga §Tolrer-vqn dem Knesebeck:2001,a; S; 107 postuliert irrtümlich.'. . eine Kopie der Histqria scholastica,in,Cod: Guelf. 50.4 Aug.4'.

| '

,, I,Weitere Stlftungen fr:ü h:frü hscholastischer

Literatur aus Frankreich im

,.!,,,:

Doch auch im weiter:en L2. Jahrhundert lassen sich zahl-

reiclre Hildesheime, Korrtrkt e zuden frühscholastischen '

Schulen in Paris nachweisen.'Auch wenn' sich bislang l

keine,Handschriften mit \Terken des seit 1153/1159 inParis lebenden und lehrenden Augustiner-Chorherren Pe-

üus Comesto'y (t 22.'Oktober 1118) in Hildesheim ge-,]füOde" haben,es'so d.eutet docä sein. A.rfrrrt me als,Parir .l

ser Magister in die Gebetsgemeinschaft des HildesheirnerDoms unter dem,20. Oktober auf enge, viefleicht,sogar, :

personlicheKontaktehin.ee , = ' : ' -

AIs nächster Stifter ist der Hildesheimer Bischof Berno(1190 1194) zu nennen; der zwischen ll72 und 1181

'scholastei des Domstifts gewesen ist. Von ihm ist dieSchenkung von glossierten Büchern des Alten und NeuenTestamentes bezeugt, die aufgrund ihrer scholastischenY ..YMqchart ennarederi aus Frankeich stammten oder nach t

, französischen Modelen angefertigt *orden sein müs- '

sen r00 Eine Identifikation einzelner Stücke dieser Stiftungiit bislarig nicht gelungen. \Teitere Büchersch.rrk,r.rg.ivon neun Hildesheimer Domkanonikern finden sich in'dem Martyrolog-Nekrolog des unter Berno geschriebenenGedenkbuchs des Domkapitels verzeichnet.lor Darunter

. werden zwei.wcirere umfangreichere Stiftungen von g[os-

sierten Bibelcodices und anderen Büchern mit frühsäho-lastischer Literatur genannr: So diejenige des Hildeshei-mer Priesters Gottfried (nachgewiesen 118011185), in der

sich auch eine Evangelienharmonie (,,unum de quaruor")

.

99 ,,Peyus parisiensis dictus manducator." (Cod. Guelf. 83.30 Aug: :

2' , fol. 110v), U,"*_r _d?*

21 . Oktober.ist sein feierliches Annivcr-sar eingetragel im Nelaglqg.von St. Viklof: ,,,A,nniversarium sol-lempne magistgi Petri Manducatoiis Parisiensis cancellarii er nos-j , tri canonici, qui in äuro et argento,'denariis ceterisque beneficiis.deditnobiscirciteroctogintalibras..,NecrologiumS.Victoris.

100 Cahn 1975, S. 208 An-.,65;'Tischler 2009 ,:5,. 46 mit.Anm. 6I. .

dermaßen: ,,Conrulit eciam ecclesie veteris ac-novi testamenti lib. .

ros gloiatos et magno scölastice diligencie studio elaboratos" (hg.Perp,S,858,2.26f.)::,' ; ' .: .l . l'-'

1 0 I Cod.. Guelf, 83.30 Aug. 2': Stähli/HärteVGiermann/Arnold 1991,S;'xiifl mii:Anm. 14, ' .' .' , '

250

mlt der Gloss.,*o-Il,-4e1,Petrus Cjntgi,befindetilol, und. die wegen einer Vollbibel,schon ins:[3,lrhrhundert gehö..I ..- :

rende Schenkung des Priesters'Hugä (rr".hgewi.sen um120i011218),'die mit den Sententiae des Petrus Lombardus

'auch das theologische Standardwerk der Pariser Scholastik

nicht nur des 12.Jahrhunderts umfassr.ro3 . l. '

Drei jüngere, uberwiegend von französischen,Händen ge-

schriebene Studienbücher mit Bibelkomment"r.n b.rJt,:der- näihsten Generatior, ',ron Pariser. Lehrern ,irrJ rni,Hylarius, dem Scholastei (1183*1I891ltgl) und Dekan

: (1191-1212) des Hildesheimer Doms, in Verbindung ge-

bracht worden.r0a Sie liefern eine Glosse zur b.krrrnänMagna glosgatura des Petrus Lombardus zu den Paulus-briefen,r05 dann die auf den Sentenzen des Lombarden

",rfb".r.r, drn Srntrntiaruirn libri qluinque (§umma quaesti-

onum) des fetrus von PoitierslM und schließlich die Glosse

des Stephan Langton erneut zw Magna glossatura des Pe.

trus I.ombardus zu den Paulinen,roT Diese Tfias scholasti-scher Schulbücher macht sehr schön die zentrale Rolle des.--_Petrus tombardus nichr nur, in der Pariser Theologie vorund nach 1200 deutlich.

1.02 Cod. Guelf. 83.30 Aug. 2"; fol.48r: ,,Godefridus sacerdos [...]dedit libros. hos. Genesim. e*odum, leviticum. numeri. deutio-.

' nomium. Josue. Judicum. Ruq. parabolas. ecclesiasren. Canrica.librum sapientie. äcölesiästicum. Job, Jsayam. Geremiam: danie-lem, xii prophetas minöres. matheum. ]ohannem. Lucarn.'Mar-cum. Apocalipsim; ä.ctus apostolorirm. Canonicas epistolas. unumde quatuor. libros regum. [...]", Stfili/HärteUGiermann/Arnold

. .' -. 1991, S. xiii Anm. l+. - Zu Gottfrie& UB HHiId 1, Nr. 396,S. 385; 2.13; 'Nr.407, S. 396, Z.12; Nr. 413, S, 401, z,.lt;Nr..422, S. 410, 2.4;Nr.'436,5. 425,2.39. . .

. 103 Cod. Guelf.83.30Aug,2', fol,74y:;Hugo sacerdos frater nos-.ter [...] Dedit etiam eciesie bibliothec.- Irrr- et'sententias pe-

. ' , tri longobardi et libroq Josue. ludicum. Ruth. Esdre. Tobie. Ju-j dith. Hester. Machabeorüm. et alios libros diversarum facultatumad opus armarii [...]'i St?ihli/Härtel/Giermann/Arnold 1991,

. S,xiiiAnr.n, 14.-.7uHueo: UB HHild 1, Nr, 558; 5.537,2.27;

', " , Z. 17;;Nr. 688; S, 658,2,,20f.; Nr. 70lr S: 668, Z.'13;:Nr. 713,S. 677, Z. 35; Nr. 717, S. 680, 2.9. Ferner wird erwähnr ebd.,fol. l25r: ,,Bruno presbiter et cellerarius frater noster qui Glo-

, .,. satum'psalterium er missalem musicum in duobus voluminibus' . Conscriptu- [..,]", Stähli/Fläitel/Giermann/funold 1991, S. xiii:

l', l' Anm,,14..- Zte.,dem zwiechen,l,llSl und 1194,nachweisbaren,,, P'riestqr,und Cellerar Bruno: UB,HHild 1,Nr. 40f,,'S:,' 396:,2.',!3i.' , Nr. iaz,; s.410, Z:,4; Nr. 423, s:412,2.2f.; Nr. 424, S. 413,

,' Z.:3,9, Nr.425, S.'414, ,7 zo,' 27 f.; Nr, 42g, 5.4J7, 2.23;.Nr. 430, S. 420, 2.9f.; Nr. 436, S. 426, Z. t; Nr. 458, S. 439t,

, Z. 16; Nr. 470, 5. 447, 2," \Nr: 473, S. 449; Z. 33i.; Nr. 474,S. 451, Z.16; Nr.475, 5.452, 2.27; Nr. 476, 5.453, Z.3t;

,. : Matthias M. Tischler .

Gleichwohl ist auch weiterhin die Glosse derÄrmion " ,,' :,,: :Laon zu- äen Paulusbriefen von:Bedeurung, wie einlror-,,' ,.,'

engliicher Hand im 3. Viertel des 12. Jahrhundärtsro8'irr, '.

.

' drei spalten geschriebener codex belegt,'{er, nur teilw.i.. t "l' 'illuririniert wurde Das Buch wird uorid.* Hildeshei*.r. t,,.

. Domlänonikeq und Magister Tidericus gestifteq, bei dem, ,-: '

es sich um äen im J*hr 1217 bezeugten gleiclrnamigenHildesheimer Domscholasterhandeln-körrrrn..ror'

"

' 1.,{ngesichts der starken Rezeption der französischen,Flüh-' '' scholastik am Dom muss auch die etwaige Teilhabe:der,

beiden Hildesheimer BenediJ<tinerklöster, St. Michaelliound St. Godeh4rd,rtt an den neuen Bildungstrends derZeit thematisiert werden. In der 2. Hiilfte des 12. J"hr-',hunderts können

-zUrei Sammelhandschriften lmit weire-

, ren frühscholastischen Jbxten'mit dem'in st. Michael le- ' '. . - - -.--:'.-benden Priestermönch Aescelinus in verbindung gebrachtl

'werden \fährend:die eine zwei schriften des tJn.dikti: ,

nischen Gelehrtenlund vaters der Frühscholastik AnselÄ-vonCanterburyzurtnkarnation,Jungfrauengeburtund

Erbsünde, ferner Plarons Timaios und ein Kompendiumatr Logik aus dem Urrifeld des Albericus de Monrerr2 enr-

Nr. 483, S. 460, 2.5f.; Nr. 488, ..5.465, 2,4; Nr.497, 5.473,'. Z'.19; Nr. 503, S. 479,2..3; Nr. 506, S.4g2,Z;2.' .' :

105 Hildesheim, Dombibliothek, Hs. 657: stzihli/Härtel/Giermann/

106 Hildesheim, Dombibliothek, Hs. 6 56; folZi4,ra-lg4rb: Mooret936, s. 33; st?ihli/Härtel/Giermann/Arnold 1991, s. xii, xiv.,

: 73f.; Gallistl 2000bj 5.,:224, Dies ist die einzige Handschrift, l' in der Hylarius"ausdrücklich alstsdfter veizeichner isr (fol.74roben): ,,J hanc sur4m4m queitionum magi.suj. petrj pictavien-sis dedit hylarius decanus'hildensi ecclesie-sanc,.", b.i Kramer l

1989, Bd. lr S: 355 findet sich die falsche Angabe ,,Däimstadt, .

107 Hildeshei4, Dombibliothek, Hs. 658, fol.2ra-138vb: Stähli/. Hänel/Giermann/Arnold 1991, S, 77 f. .

108 Gömingen, Niedersächsische Staats= und U:riversitätsbibliothek,4: Cod. Ms. theol. 49,, fol.lr oben: ,,1 Liber magistri Tiderici ca-nonici sanctE Marig in Hildenesheim"; fol. lr unten (wohl eigen.händig): ,,Hunc apostolum contulit magister Tidericus ecclesig

13. Jh.); Powia, 1979,5.83 mit Anm. 9, S. 88 Anm. 9.109UBHHild1,Nr.,703,s.670,Z.5f.:;Ni.:704,S..670flll0 Faust rg79; ferner MonikaE. Müller (Bibliotheksgeschichte

St. Michael) im vorliegenden Band.lllHofmann/Reuther1979. .. "

112 Die rog. I;;od*,iorr.i fr{orrturr". äirores yon ca: il30, de Rijk1966, S, 1-4, 8f., 73=22, 56. Parallelhandschrift i.r §fj.o, ör-terreichische Nationalbiblio thek, Co d.. 248 6, fol. 37 r a - 43 rb. Der'§7'olfenb

ütteler Codex enthdlt zudem auf f ol. I Ov- I 49v Auszü ge

1.

hält,r13 liäfert:die andere mit'dem D idascalicon d..r' Hogo'

von St. Viktor die wesentliche Anleitung zum rechten Le-

s€fl;Lerrr.n und Erkennen, also das StudienProgramm der

Pariser Auguqtiner:Chorherrenabqei.von St. Viktor, sowie

einen anonymen Genesis=Kornmentarlla Ob fteilich über

diese Einzelschriften der Frühscholastik hinaus in St. Mi-chael im 12. Jahrhundert der Verzuch .rhternommen wor-

den ist, eine vollständige glossierte Bibel zusarnmenzustel-

'1.r,, ist mehr als unsicher.rl'

Aus St. Godehard hat sich eine wohl in Franl<reich wäh-,,, rend des'studiums gefertigqe Handschrift mit: dem

IV. Buch der Senteotli drrl,r,r, Lombardus aus dem

l2.l l3i.,jahrhündert erhalpen.l16 Verantwortlich ft,ir rdiese :

Kopie mag die Hand des am Ende des Buchblocks ge-

rrärintenl Hermann zeichnen,llT .der'sich als St,rdent Je,PariserTheologie besonders ftir die Sakramentenlehre und

,die Epchatologie in der maßgeblichen Summe der franzö-lsischen Frühscholastik interessiert zu haben scheint.

: ' I aus einem.wöitereni wohl ebenso Pariser I-ogikkompendium von .

vor 1140: de Rijk 1966, S. 9-12, 17 f.,56., .111 Cod. Guelf. 56.20 Aug. 8', fol.82r-95v ünd 95v-ll2r, ll3r-

146r und 156r-162r: von Heinemann 1903, S.84f.; Haitel/Stähli 1984, S. nrvi Anm. 64; rVolter-von dem Knesebeck 2OOla.,

S. 106. Sicher ist der Besirzeintiag ;Äescelinus presbyter ,S. Mi-chaelis et S. Bernuardi'" auf fol. 82", oU.r, ,ro-r

",rf di. Üeiden Texte '

des Anselm von Canterbury zu beziehen. Platons Timaios und die

sog. Ingroductio.r.. Morrt".rae minores sind auch im Hamersle-

I pit ,Socrates in.exhortationibus suis' [...] Librum qui sic incipit,l

-, t , iDe quocumque predicatur pars.et totum'r', Hoffmann 1997b; ..'i S: 55,2. t;4i.;Cohe.,-Mushlin 2004;5. ?19, Nr. 10, 17i S- 221,

'

: 1 14 Cod. Guelf. 50.4 Aug, 4", fol. 25r-54r und l77r=788v: von Hei- '

: ' , neman'n 1903, S.,51; :G:oy t976,5.34, 534;Hdrtel/Stähli 1984,

Abb. 356 (fol.Iv), S. 476; -Woher-von d.em Knesebeck 200Ia,

. , S, 106 f ,.1 18 Abb. 1 (fol, '1r1, S. 131[, Nr. 3:6, Auf fol. 25r obenund lVTr oben:steht jewei§ der Besitzeintrag ,y{escelinus pres-

' : byler S. Miähaelis et'S, Bernvardi in HildeneshEim", Die auffo-I. 89v-97v überlieferte Kopie von Hugo von St. Viktor, De vir-

- I tute grandi, ist schon jüngeren Datums: Golr 1976, S. 436, 534.

.' ,'115 Dent mit'dem.unter,Abq Burchald (nachgewiesen 1.140, 1752; .

Ll62 und.l163) angefertigten Alqen und Neuen Testament dürfte

Fassen wir die Beobachtungenrzum Tiansfer von fri.ih-

scholastischer, vor allem theologischer Literatur "s5 -den .'

Schulen Nordfiankreichs bzw- aus Paris nach Hildesheim'r.lnd in äie Region Sachsen zusammen, Sicher kann man

f' r Hildesheim eine mit Bamberg vergleichsweise,frühg ',

und umfängliche Rezeption von Literatur der Frühscho-

lastik ,.kl"Äi.ren. Die ältere Generation der Hildeshei-mer Frankreichfährer, so insbesondere Bruno, nimmt wie

einzelne Bamberger Gelehtterls bereits Anteil an der Re-

zeption der Laoneser Frühscholastik: In Hildeiheim ist

neben den Paulinen mit der Glosse des Anselm von L4on

und der wohl ebenso mit Laon in Verbindung zu brin-genden glossierten Apokalypse noch das ,pseudo-hugo-nische \7erk De sacramento baptismi nachweisbar, eine .

aus den Sentintiae Anselmi redigierte Anbeit.ue Arn Hil-desheimer Dom spielen dinn

"r,.h die in einer iw.it..,

Phase in Paris gefeitigt.n jüngergn glossierten Bibelhand-

. schriften mit der sogenannten Ghsla ordinayia, verein..

zelte §7erke der Viktoriner Schule sowie die Kommentare

und theologische Summen der großen Pariser Theologen

der zweiten und dritten Generation im späteren und aus-'gehenden t2. Jahrhundert eine Rolle. I.,td.r allgemeinen

'. ' eher keine aus glossierten Einzelbtichetn bpstehende, Bibel ge-

meint sein: ;,Pro-udlitate monasterii vetus et novum testamentum

proöuravit.in pergamäno; sed €t psalteria in divino officio conscri-' b.ere fecit, cum multis aliis libris quoi ad bibliotheiarn compara-

vit'i (Chronicon monasterii S. Michaelis in Hildesheim, S. 519):

116 Hildesheim, Dombibliothek, Hs. 628e, fol.22r-77r: Stähli/Här-tel/Giermann/Arnold 199L, S. xix Anm,38, S. n<., 43f.; Müller200;9a,S. 55 mit Anm. 49, S. 96 Abb. 14 (eigtl. 15) (fol. 12r) (je-weils mit zu früher Datierung). .

117 Geschriebenlvon einerl Hanil in diplomatischer Minuskel auffol.77v oben: ,,Liber domni Hermarr.ri ,sanqti [.,:]'."

1 18 In I aon selbst geschrieben sind die glossierten Sprüche und Pre-

diger,'Bamberg, Staatsbibliorhek, Msc. Bibl. 69; a. ll35.ll4O:Tischler 2001, S. 18f. mit Abb. I (fol. 62r); Tischler 2004, S. 93

, ' . rnit Anm.77 f., S. 95; Tischler 2005c, S. 389'mit Änm, 62f.,Ta-fel32 (fol. 3v), und die glossi....rr'K"r,onischen Briefe Bamberg,

,, Staatsbibliothek, Msc, Bibl. 135, l. Drittel des 12. Jhs.: Tisch-ler 2004, S.95 mlt,q,rr-i 38; S. 103 Abb. 1 (fol: tr): Zv E*.berger Sentenzensammlungen'aus de.r Laoneser Schule: Fried

1986, S. 169f. mit Anm.40, S, 171f. mit Anm. 54,5.173 mit,Anm.60,S.192mitAnm.169-l73..

1'I9 Goy 1976, 5,:490: Zudeim.scheint.das Exämplar der Timaios-' I Üb.rs.uung d.r;C"l.idius (wie Anm:'113) in i"än im 2. Vjertel.d.:12Jhslkopiertwordenzusein.j..

,r,.'..-''l:::1 r".''.1'._ .j:1.,.,41t..,..jr

252:,...,i...,:.,,E ickl*gt der Buch: und.Textgestali*tg mit ihren:,' 4ahlrei.h+ äus,Nordfrankreigh, herrüfrrend.en Neuan:

' , ,air.r, ,riÄmt aber die"deutsche Feripherie eine zeitlich' verzögerte Rezeptionshalrung ein.'Eine Produktion vqn

, . Handschriften mit einer Seitengeltaltung nach dem Vor-

',,: bild döi aus'Nordfrankrcich importierten glossierten:Bi-' belcodices, wie sie in Bamberg bereits seit dern 3. Viertel

des 12. JahrhundErts und dann wieder im 1. Viertel des

13. j"hrh.rnd.rt Ü.obachtet werden kann,l2o ist'in Hil-,: ,, desheim'bislang nicht nachweisbar. Dieser Befund hängt, Vielleicht mit def Tätsache zusammen, dass bereits di.e von, Bruno gestiftege glossierte Bibel relativ vollständig gewe-

'sen ist und weitere Schenkungen den Bestand später er-

weitert und ergänzt haben. Jedoch ist in Hildesheim wie' in Bambeigt2l das §ekannte Phänomen festzustellen, dass: etliche :französische, Iextrohlinge'i erst nach ihrem Trarts-

fer in Sachsen illuminiert werd en.t?2 Aufgrund der von

' Anfang'an engen personellen Verbindungen: zum lGeisdep Kanonikerrefolm von Halberstadt und Harnersleben

werden der Dom und etliche geistlic-he Häuser der Diö,zese Hildesheim schon früh zu Übertragungszentren der

Matthias M. Tischler

I §7erke d., Hügo rron -Sr:,Viktgr u1{ der glossiärtän Bibel= :

' handschrifun, dig imtPariier,Äu[ustinel.Chos[errenstift,.zuglgich den l§7irkürrgrort Hugos und den Hauptproduk-'tionsort dgr neuarligen Bibelcodices haben,, Auffallend :,

. im Vgrgleicll zu;Bamberg123,., ist in 'Hildesheirn',der spür-: ' ..

bar höhere"Anteil an:\Terken d.es Hugo v.on Sr. Viktor ,

was.vermutlich mit seiner ,#rir.hu.,"HuoL.rrrft erHär; . .

weqden k"rrrr. i* Unterschied, zur Bildungslands.haft des

sächsischen Frühmittelalters nehmen i# hochmittelal-, : :j

terlichen Bistum'Hildesheim' nun, aber verschiedene re-i'ligiose trGäftel"rr'deil generellen Bildungstrends teil., Aus .

der Perspektive der Frühscholastik wirkt sich die sie be-

$ründende Kirchenreform auf das gesamte religiöse und ,

anthlopglogischerGefiige- der ,Diözese aus. Neben dem ,

Domkapitel: in der Stadt beteiligen sich nun zahlreiche

reformierte Gemeinschaften Von Benedil«inerinnen'und,Augustinerinnen im.Bistum an der Rezeption der neuen

scholastisclren, §?'erke und Bücher aqs Frankreich. Die '

frühscholastische Buchkultur hat den Bildungiraum'Hil-desheim im Laufe des 12. Jahrhunderts stetig und nach-

Bambeig, Staatsbibliothek, Msc. Patr. 21, fol. k-36v: Chro-nica:'Goy 1976, 5.37; Barnberg Staatsbibliolhek, Msc. Patr.

92, fol.1r-173v: De sacramentis christianae fidei II: Goy 1976,S. 162; Bamberg, Staatsbibliothek,lMsc. Patr. 93; fol.lv-73v2pseudo-hugonische Summa sententiarum. Goy 1976, S.39,510 nennt ferner München, Bayerische'staaabibliothek, clm 2,

fol. 88r-l 1lv, eine bis I l35'reichende Chronica-Handschrift, die

überlBamberg an die Augsburger Domkapitelbibliothek gekom-

men ist.

121 txtrohlinge blieben Bamberg, Staatsbibliothek,'Msc . BibI;' 77, :

, S: 9t,rS ,94 mitAnm. 29, 34, S. 95 mit Anm. 38. Teilillumlniert. blieben Msc. Bibl. 36, Msc. Bibl. 106 und Msc. Bibl. 113: ebd.,

a, 9S i E,rst in n"-L.rg wurde illuminien Bibl. 134: .Ua., S. le.122'WieAnm. 60, 61, 80. '

123 Fried 1986, 5.I73 mit Anm. 61-63 verweist auf die quffallend

geringe Überlieferung der Hugo-Werke im Bamberg des 12. Jhs.: