Wahrnehmungen der Kolonisatoren. Die Religion der Einheimischen anhand von Quellen des 16. bis 19....
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Université du Luxembourg (Uni.lu) FLSHASE Master en histoire européenne contemporaine Wintersemester 2014/2015 Seminar: Colonialisme et décolonisation aux XIXe et XXe siècles : Des empires
coloniaux aux Etats-Nations ? Leitung: Prof. Dr. Jean-Paul LEHNERS
WAHRNEHMUNGEN DER KOLONISATOREN
Die Religionen der Einheimischen anhand von Quellen des 16. bis 19. Jahrhunderts
Marc STEFFEN MAHEC (3) XXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXX E-Mail: [email protected]
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INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung ................................................................................................................... 1
1. Grundlegendes .............................................................................................................. 3
1.1 Warum „Religion“? ..................................................................................................... 3
1.2 Historischer Kontext (1567-1855) .............................................................................. 4
2. Wahrnehmungen der Kolonisatoren ........................................................................... 6
2.1 Quellenmaterial ......................................................................................................... 6
2.1.1 Gobierno del Peru (Juan de Matienzo, 1567) .................................................................. 6
2.1.2 Jesuit Relations and Allied Documents, the Travels and Exlporations of the Jesuit
Missionaries in New France (Paul Le Jeune, 1637) .................................................................. 8
2.1.3 New Relations of Gaspesia with the Customs and Religion of the Gaspesian Indians
(Chrestien LeClerq, 1676) ....................................................................................................... 10
2.1.4 Mémoires de l’Amérique septentrionale, ou la suite des voyages de Mr. Le Baron de la
Hontan (Baron de la Hontan, 1690) ........................................................................................ 12
2.1.5 Noticia breve y moderna del Archipiélago de Chiloé, de su terreno, costumres de los
indios, misiones (Unbekannter Autor, 1769/70) ...................................................................... 14
2.1.6 European colonies in various parts of the world (John Howison ,1834) ......................... 15
2.1.7 Kitchi-Gami oder Erzählungen vom Obern See (Johann Georg Kohl, 1855) ................. 16
2.2 Historiographische Ergebnisse ................................................................................ 17
Schlussfolgerung .................................................................................................... 20
Anhang ..................................................................................................................... 22
Quellenverzeichnis .......................................................................................................... 22
Literaturverzeichnis ........................................................................................................ 23
Internetressourcen .......................................................................................................... 24
Weiterführende Informationen ....................................................................................... 24
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EINLEITUNG
Die vom tiefen Mittelalter bis hin zur heutigen Zeit in Europa dominierende
christlische Religion spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte des
Abendlandes und leitete die alltägliche Wahrnehmung zahlreicher Menschen. Ob sie
ein ebenso entscheidendes Gewicht der europäischen Kolonialisierung während der
Frühen Neuzeit war und vor allem welche Bedeutung die christliche Religion für die
Wahrnehmungen der Kolonisatoren betreffend der Religionen der einheimischen
Bevölkerungen hatte, versucht die hier vorliegende Forschungsarbeit zu klären.
Ziel und somit leitende Fragestellung dieser Arbeit ist es demnach herauszufinden,
auf welche Weise die Kolonisatoren weltweit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert die
verschiedenen Religionen bewerteten, respektiv wahrnahmen. Dies ohne, um nicht
den Rahmen dieser Forschungsarbeit zu sprengen, näher auf die verschiedenen
Religionen einzugehen. Nach einer Einarbeitung und mehreren Analysen einiger
Quellen soll somit geklärt werden, inwiefern sich ein „Gefühl“ der Überlegenheit
und/oder der Gleichgültigkeit betreffend der Wahrnehmungen der Kolonisatoren in
Sachen Religionen der indigenen Bevölkerungen ausmachen lässt und wie sich
solche „Gefühle“ erkennbar machten.
Bezüglich dieser Fragestellung wurde folgende, zu entkräftende oder zu
beweisende, Hypothese aufgestellt: „Es gab ein Gefühl der Überlegenheit sowie ein
Gefühl der Konkurrenz gegenüber den Religionen der einheimischen
Bevölkerungen. Ein Gefühl der Gleichgültigkeit ist nicht auszumachen.“
Für das Beantworten der Forschungsfragen, sowie die Überprüfung der eben
aufgezeigten Hypothese wurden mehrere litterarische, bzw. im World Wide Web
auffindbare Werke, Aritkel und Quellen untersucht und kritisch beäugt. Werke, wie
„The Cultural Life of American Colonies“ von Louis B. Wright1, „Colonial Wars and
the Politics of Third World Nationalism“ von Frank Fürdi2, „Kolonialismus“ von Jürgen
Osterhammel3, „God’s Empire“4 respektiv „Empires of Religon“5 von Hilary M. Carey
oder das zweibändige Werk „The Image of Africa. British Ideas and Action, 1780- 1 B. WRIGHT, Louis, The Cultural Life of the American Colonies. 1607-1763. New York 1962. 2 FÜRDI, Frank, Colonial Wars and the Politics of Third World Nationalism. London/ New York 1994. 3 OSTERHAMMEL, Jürgen, Kolonialismus. 6. Aufl. München 2009. 4 M. CAREY, Hilary, God’s Empire. Religion and Colonialism in the British World, c. 1801-1908. Cambridge 2011. 5 M. CAREY, Hilary (Hg.), Empires of Religion. (Cambridge Imperial and Post-Colonial Studies). 2008 New York.
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1850“ von Philip D. Curtin6, um nur einige zu nennen, dienten vor allem dazu die
historiographischen Ergebnisse zu präsentieren sowie einen generellen historischen
Kontext aufzubauen.
In erster Linie muss hier aber die Rede vom, später noch näher beschriebenen,
Quellenhandbuch „Das Leben in den Kolonien – Dokumente zur Geschichte der
europäischen Expansion 5“ von Eberhard Schmitt und Thomas Beck sein.7 Für
dieses, sowie die weiteren Werke dieser Reihe, gilt das Prinzip der Einordnung,
einer später präsentiereten und zumeist übersetzten Quelle, in den historischen und
gesellschaftlichen Kontext. Die Quellenzusammenstellung von Schmitt und Beck bot
demnach sehr spefizisches und gut erläutertes Quellenmaterial um die
anschließende Analyse einer bestimmten Fragestellung zu ermöglichen.
Im folgenden soll also, nach einer generellen Kontextualisierung der Themen
„Religion“ und „Kolonisation“, anhand mehrerer Quellen gezeigt werden, wie die
verschiendsten Akteure (Missionare, Reisende, Mediziner, Beamte, usw.) die
Religionen der indigenen Bevölkerung bewerteten und/oder wahrnahmen und
inwiefern diese Themengebiete innerhalb der mehr oder weniger rezenten
Historiographie dargestellt werden.
6 D. CURTIN, Philip, The Image of Africa. British Ideas and Action, 1780-1850 (The Image of Africa, Bd. 1). 2 Bde. London 1973; D. CURTIN, Philip, The Image of Africa. British Ideas and Action, 1780-1850 (The Image of Africa, Bd. 2). 2 Bde. London 1973. 7 SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003.
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1. Grundlegendes
Wird eine Thematik wie die der hier vorliegenden Arbeit auf einen sehr spezifischen
Bereich des damaligen alltäglichen Lebens reduziert, ist es unabdinglich zu
erläutern, warum eine solche Reduzierung, respektiv Fokussierung innerhalb einer
Forschungsarbeit stattfindet. Es muss demnach geklärt werden, welche Rolle die
Thematik in der damaligen Zeit gespielt hatte und wieso es für diese und kommende
Forschungsarbeiten von Vorteil ist, sich diesem Gegenstand auf eine solche Weise
zu widmen.
Begleitend hierzu muss der historische Kontext ebenso ins Auge gefasst werden und
somit das eigentliche Forschungsobjekt in den dazugehörigen geschichtlichen
Rahmen gebracht werden.
Daraus ergibt sich letztlich eine Zusammenstellung der grundlegenden Elemente,
welche für das Verständnis der folgenden Seiten von maßgeblicher Bedeutung sein
werden und demzufolge die Ziele des einleitenden Kapitels darstellen. Diese werden
die anschließenden Analysen und Untersuchungen um ein Vielfaches erleichtern.
1.1 Warum „Religion“?
In erster Linie muss hier unterstrichen werden, inwiefern die christliche Religion in
den westlichen Hemisphären maßgeblich zur Identifikation der dort lebenden
Menschen beigetragen, sowie den Alltag bestimmt hat. So hatte beispielsweise der
Kölner Erzbischof zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert großen Einfluss was die
Rechtsprechung angeht.8 Eine ebenso zentrale Rolle spielte das Christentum in
vielen weiteren Bereichen der europäischen Gesellschaften und innerhalb der
Politik.9 Dies lässt den Schluss zu, dass die meisten Kolonialfahrten, sowie die
tatsächliche Ansiedlung der christlichen Kolonialmächte in Übersee ebenso von
christlich-religiösen Motiven geprägt waren und demnach auch das gesellschaftliche,
politische, wirtschaftliche und religiös-kulturelle Leben in Nord- und Südamerika,
Kanada, weiten Teilen Asiens und dem afrikanischen Kontinent im erheblichen
Maße mitbestimmt haben.
8 SCHWERHOFF, Gerd, Justice et honneur. Interpréter la violence à Cologne (XVe – XVIIIe siècle). In: Annales. Histoire, Science Sociales 2007/5 (62), S. 1031-1061, bes. S. 1038. 9 M. CAREY, Hilary, Introduction: Empires of Religion. In: M. CAREY, Empires of Religion (Anm. 5), S. 1-2 & 5.
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Des Weiteren lässt sich festhalten, dass ein Großteil der einheimischen Bewohner,
sei dies in Afrika, Amerika oder auch Asien, aus ökonomischen Gründen
unterworfen wurden. Die Rohstoffe, welche die Kolonialmächte vorfanden, wurden
durch Ausbeutung der indigenen Bevölkerung zu Tage gefördert und anschließend
in das Heimatland verschifft. Eben an dieser Stelle lässt sich die Frage anführen, ob
vielleicht sogar die Religionen der Einheimischen an sich ein Grund für die
Unterwerfung dieser gewesen sein könnte.10
1.2 Historischer Kontext (1567-1855)
Bezüglich des historischen Kontextes von 1567 bis zum Jahre 1855 ist es wichtig
darauf hinzuweisen, dass es sich um einen sehr differenzierten und nicht
durchgängig in sich verbundenen geschichtlichen Rahmen handelt. Die
Jahresangaben sind allerdings nicht zufällig gewählt, sondern entsprechen dem
Erstellungsdatum der „ältesten“, sowie der „jüngsten“ aufgefundenen Quelle, welche
im zweiten Kapitel dieser Arbeit im Detail beleuchtet werden.
Entsprechend dem vorgegebenen Rahmen und Ziel dieser Forschungsarbeit ist es
jedoch nicht möglich, respektiv nötig für die jeweiligen zeitlichen, geographischen
und gesellschaftspolitischen Schauplätze einen vollständigen historischen Kontext
zu skizzieren und in die gleich folgenden Analysen einfließen zu lassen.
Nichtsdestotrotz ist es unabdinglich den jeweiligen geschichtlichen Rahmen jeder
Quelle kurz zu umreißen und herauszuarbeiten, welche Kolonialmacht die, für das
Verständnis des Quellenmaterials ausschlaggebenden, Gebiete eroberte und für die
kommenden Jahrzehnte kontrollierte, sowie einen politischen Rahmen für diese
schufen.
In diesem Zusammenhang ist demnach die, von damaligen europäischen
Großmächten angeführte, frühneuzeitliche Kolonialisierung Nord- und Südamerikas,
Kanadas sowie Teile Afrikas von Bedeutung. Sowohl Nordamerika, als auch Kanada
wurden zum Teil von Frankreich, zum Teil von Großbritannien kolonisiert. 11
Südamerika hingegen teilten sich hauptsächlich Spanien und Portugal untereinander
auf.12 Wird der religiöse Tenor der damaligen Epoche berücksichtigt, ergibt sich
10 OSTERHAMMEL, Kolonialismus (Anm. 3), S. 17, 30, 67, 86 & 114. 11 M. CAREY, Empire (Anm. 4), S. xviiii & xxi; OSTERHAMMEL, Kolonialismus (Anm. 3), S. 20-21 & 37. 12 WAGENER, Dietmar, Die Auswirkungen der Eroberung Mittel- und Südamerikas durch die Spanier im 16. / 17. Jahrhundert. Das spanische Kolonialreich und seine Entdeckungen. Online:
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daraus die Vermutung, dass eine sogenannte „religiöse Kolonisation“ ebenso ein
nicht zu unterschätzender Bestandteil innerhalb des allgemeinen Kolonialprozesses
darstellte.
http://goo.gl/ZXe2uJ (Stand: 02.01.15); FREIE UNIVERSITÄT BERLIN, Eroberung und Kolonisierung. Online: http://goo.gl/VWd74j (Stand: 23.12.15); OSTERHAMMEL, Kolonialismus (Anm. 3), S. 35-36 & 110-111.
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2. Wahrnehmungen der Kolonisatoren
In dem zweiten Kapitel der Arbeit sollen, anhand einer selektiven Auswahl einiger
Quellen, die Wahrnehmungen der Kolonisatoren hinsichtlich der Religionen,
respektiv der Bräuche und Kulturen der einheimischen Bevölkerungen analysiert und
dekonstruiert werden. Mittels solcher Untersuchungen soll die eingangs erwähnte
Fragenstellung beantwortet und eventuell herausgefunden werden, welche
Unterschiede oder Gemeinsamkeiten sich die jeweiligen Wahrnehmungen der
Kolonisatoren weltweit teilen.
Auf den folgenden Seiten wird demnach versucht aufzuzeigen inwiefern und ob sich
seitens der Kolonisatoren ein Gefühl der Überlegenheit oder/und der Gleichgültigkeit
mittels des gleich folgenden Quellenmaterials ausmachen lässt.
2.1 Quellenmaterial
Bevor nun der eigentliche Hauptteil der hier vorliegenden Forschungsarbeit in die
analytische Phase übergeht, sei an dieser Stelle noch Etwas anzumerken.
Der Großteil des gleich folgenden Quellenmaterials stammt aus dem, bereits in der
Einleitung erwähnten, Quellenhandbuch von Schmitt und Beck.13 Beide vereinen
eine Unmenge an Quellen sowie den dazugehörigen historischen Kontext in ihrem
Werk. Diese werden also jeweils einzeln kommentiert und in die deutsche Sprache
übersetzt. Häufig sind die Originaltexte (Spanisch, Französisch, Englisch, usw.)
jedoch bereits übersetzt worden und demnach sind Inhalt sowie die genaue
Wortwahl des Quellentextes mit Vorsicht zu genießen.
Dennoch gelingt es den beiden Herausgebern und Autoren äußerst informative
Quellen zusammen zu stellen und diese mit einem hilfreichen kontextualen
Kommentar zu versehen.
2.1.1 Gobierno del Peru (Juan de Matienzo, 1567)
Die zeitlich am weitesten zurückliegende Quelle ist die des Juan de Matienzo (1520-
1579) aus dem Jahre 1567. Der Beamte der spanischen Krone berichtet über die
Lebensverhältnisse der Indios, welche nicht an ein sogenanntes „Repartimientos“
gebunden sind und somit nicht direkt für einen spanischen Kolonisator in Peru
arbeiten.
13 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7).
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Matienzo steigt nach einem Jurastudium an der Universität von Valladolid relativ
schnell zu einem wichtigen Berater des damaligen spanischen Vizekönigs Toledo
auf. In der Zwischenzeit hat er einige wichtige Posten an der Audiencia (Justizorgan
in Spanien) inne und konnte Kontakt zu bedeutenden „Peru-Spaniern“ – wie sie
Eberhard und Beck nennen – aufbauen.14
Der spanische Jurist, Kronbeamte und Buchautor führte nach seiner Überfahrt einen
ausgiebigen Briefwechsel mit zahlreichen wichtigen Persönlichkeiten in „Las Indias“
und Spanien. Der für dieses Unterkapitel wichtige Teil einer Quelle stammt aus einer
größeren Schrift, welche Matienzo dem Indienrat in Spanien zukommen ließ und
beschreibt die Lebensverhältnisse in Spanisch-Peru. Veröffentlicht wurde diese
jedoch erst nach seinem Tod.15
Juan Matienzo beschreibt die sogenannten Indios allgemein als sehr naiv und mit
nur wenig Verstand gesegnet. Übermäßige Trunkenheit und sexuell
ausschweifendes Verhalten – so Matienzo – gehören zum Alltag eines Indios. Dies
ermöglicht es den spanischen Kolonialherren sie zu ihrem Gut zu locken, denn „(...)
die Spanier, die sie auf dem Gut abwerben, benutzen [Frauen] oft als Lockvögel.
(...)“. Hier findet demnach eine animalische und unterentwickelte Charakterisierung
der indigenen Bevölkerung statt. Ebenso unterstreicht Matienzo folgendes: Die
Indios sollten nicht ohne Beschäftigung „(...) umherziehen (...)“, denn sonst ergeben
sie sich dem Alkohol, verfallen dem „(...) Müßiggang (...)“ (Nichtstun) und vergreifen
sich an fremden Frauen. An dieser Stelle gibt der spanische Kronbeamte jedoch
eine Lösung für diese Problematik an; die religiöse Unterweisung. Dieses später
wiederkehrende Element wird jedoch gleich von einer „fürsorglichen“ Anmerkung
umrissen. Matienzo beschreibt inwiefern es wichtig sei die Indios (trotz allem) gut zu
behandeln und sie nicht zu züchtigen oder ihnen die Freiheit zu rauben. Sei dies der
Fall – so Matienzo – werden die Indios von dort weggebracht und woanders
angesiedelt. Hier werden die Einheimischen erneut als eine Art Tierherde
kategorisiert. Er unterstreischt jedoch auch, dass es sich nicht um Zwang oder
Freiheitsberaubung handelt, wenn sie nur dazu gebracht werden, das zu tun, was zu
14 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7), S. 51. 15 Ebd.
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ihrem Wohlergehen beiträgt. Er beschreibt die Spanier demnach als eindeutig
bestimmende Macht in Peru.16
Des Weiteren stellt Matienzo die Einheimischen als ein Volk von „(...) Spitzbuben
und Diebe(n) (...)“ dar, welche sich gegenseitig mit diesem Verhalten anstecken,
sofern sie nicht von Spaniern beschäftigt und kontrolliert werden. Gleichermaßen soll
kein Gemeinschaftssinn unter den Indios geherrscht haben. Wurde jemand von
ihnen krank, so starben diese meistens.17
Letztlich gibt der Beamte der spanischen Krone an, dass die spanische Herrschaft
den Indios generell ein besseres Leben ermöglicht. Sie erhalten Nahrung, Kleidung
und „(...) erfahren religiöse Unterweisung (...)“. Die vom Autor als rein negativ
ausgelegten Lebensverhältnisse der Indios lassen sich – so Matienzo – nur mittels
einer Einführung der richtigen Religion – des Christentums – beheben. Demnach
lässt sich festhalten, dass die Quelle von Juan Matienzo eine enorme Dominanz und
ein sehr gut zu fassendes Gefühl der Überlegenheit zwischen Spaniern und
Peruanern ausstrahlt. Er lässt also den Gedanken durchblicken, dass die spanische
Kolonialmacht, sozusagen, die unterentwickelten tierähnlichen Heiden zivilisieren.18
2.1.2 Jesuit Relations and Allied Documents, the Travels and Exlporations of
the Jesuit Missionaries in New France (Paul Le Jeune, 1637)
Die erste aufgefundene Quelle für das 17. Jahrhundert stammt von Paul Le Jeune,
einem Jesuiten-Missionar aus Nordamerika. Um genauer zu sein aus der Umgegend
des Ontariosees, welcher die Grenze zwischen der heutigen kanadischen Provinz
Ontario und dem amerikanischen Bundesstaat New York zieht.19
Beck und Schmitt unterstreichen in diesem Kontext, dass es den spanischen
Kolonisatoren in Las Indias größtenteils gelang den dort lebenden Einheimischen
das Christentum aufzudrängen. Anders stellt sich die Situation jedoch in
Nordamerika dar.20 Le Jeune gibt gleich zu Beginn seiner Schrift an, dass die
Indianer ihre eigenen Bräuche und den Aberglauben ablegen müssen, insofern sie
16 LOHMANN VILLENA, Guiliermo (Hg.), Juan de Matienzo: Gobierno del Peru. Paris [u.a.] 1967, S. 25-28. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 52-57, bes. S. 53 (Originalquelle 1567). 17 LOHMANN, Gobierno (Anm. 16), S. 54. 18 Ebd. S. 56. 19 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7), S. 336. 20 Ebd.
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Gott dienen wollen. Er setzt somit voraus, dass die dort lebende Bevölkerung dem
christlichen Gott dienen soll/muss. Ebenso müssen die nordamerikanischen
Indianer, „(...) da sie nun Christen werden woll(t)en (...)“ – so Le Jeune – ihren
Glauben an Träume aufgeben. Dies lässt eindeutig darauf schließen, dass der
Jesuiten-Missionar die Religion der Indianer als solche nicht anerkennt und
voraussetzt, dass die indigene Bevölkerung die neue Religion der „Weißen“ ohne
weiteres billigt.21
Außerdem zählt er einige Regeln auf, welche die Einheimischen in Zukunft zu
befolgen wissen sollten: „(...) daß ihre Heiraten bindend und auf Lebenszeit
geschlossen sein sollten und daß sie die eheliche Keuschheit beachten (...)“, „(...)
daß Gott Erbrechen verursachende Feste verbiete (...)“ sowie „(...) jene schamlosen
Zusammenkünfte von Männern und Frauen (verbiete) (...)“. Ebenso gab er ihnen zu
verstehen, dass „(...) das Essen von menschlichem Fleisch (...)“ sowie das Feiern
von Festen „(...) um einen kleinen Dämonen zu besänftigen (...)“ strengstens
untersagt sind.22 All dies zeigt sehr deutlich inwiefern Le Jeune, als Missionar, seine
Religion den Indianern aufdrängen will.
Die Kritik an der Religion der indigenen Bevölkerung, die er an manchen Stellen als
„(...) unsere Wilden (...)“ bezeichnet und somit sogar Besitzanspruch bezüglich einer
selbstständigen Bevölkerungsgruppe ausübt, geht jedoch unvermindert weiter. Le
Jeune gibt an, dass es sich bei den Zeremonien der Christen, anders als bei den
Ritualen der Indianer, nicht um vom Menschen erfundene Praktiken handelt; sie
stammen nämlich – so der Jesuiten-Missionar – direkt von (dem christlichen) Gott.
An dieser Stelle unterstreicht er auch, dass „(...) was Gott angeht, so sollten alle
Nationen die gleichen Gefühle haben.“. Die Kategorisierung der Indianer als eine
Nation sei wegen der bereits mehrmals durchgeführten Übersetzungen dahin
gestellt. Dennoch ist diese Wortwahl inklusive Inhalt sehr interessant.
Letztlich weist Le Jeune ein weiteres Mal darauf hin, dass die Indianer ihren
Aberglauben ablegen sollen, stellt die Rituale zur Vertreibung von Krankheiten
21 THWAITES, Reuben Gold (Hg.), Jesuit Relations and Allied Documents, the Travels and Explorations of the Jesuit Missionaries in New France (1610-1971). The Original French, Latin, and Italian Texts, with English Translations and Notes (Bd. XVIII) 1637. Cleveland 1898. Ndr. New York 1959, S. 168-176. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 337-339, bes. S. 337 (Originalquelle 1637). 22 THWAITES, Relations (Anm. 21), S. 337.
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(Tänze mit Masken) als Verrücktheiten dar und verurteilt die Suche nach Beistand
bei den Dämonen (in dieser Wahl bei den indianischen Göttern) aufs Schärfste.23
Auch innerhalb der Quelle von 1637 strahlen die Kolonisatoren, in Form eines
Jesuiten-Missionars, also ein gewisses Gefühl der Überlegenheit aus. Allerdings
überwiegt hier zunehmend ein Konkurrenzgedanke gegenüber der indigenen
Religion. Es wird versucht die für die Kolonisatoren am schwersten zu verstehenden
Punkte dieser Religion negativ auszulegen und somit die eigene Religion in den
Vordergrund zu drängen und weitere Anhänger für diese zu finden.
2.1.3 New Relations of Gaspesia with the Customs and Religion of the
Gaspesian Indians (Chrestien LeClerq, 1676)
Das nächste Zeugnis stellt wohl die am aufschlussreichste Quelle der hier
vorliegenden Forschungsarbeit dar. Sie berichtet von einem französischen
Missionar, welcher im Wettbewerb – so Schmitt und Beck – „(...) mit einer
einheimischen Medizinfrau bei den Mic-Mac (Indianern) am St. Lorenz (...)“ stand.24
Der Rekollektenmissionar25 Chrestien LeClerq berichtet über sein Zusammenleben
mit den Mic-Mac Indianern des heutigen Kanadas. Zwischen 1676 und 1686
versuchte er den Einheimischen das Christentum näher zu bringen und stieß, wie
die gleich folgende Analyse eines Quellenausschnittes zeigen wird, auf größere
Hindernisse. Hier in Form eines ehemaligen Rosenkranzes.26
Gleich zu Beginn der Quelle wird ein Überlegenheitsgefühl deutlich. Dies drückt
LeClerq durch die folgende Aussage aus: „(...) Da unsere Indianer sehr wohl
erkennen, daß den Missionaren großer Respekt gezollt wird und daß diese sich in
Ehrfu(r)cht und Reverenz den Titel eines Patriarchen zuerkannt haben, haben einige
unter diesen Barbaren sich auch um diese Aufgabe zu kümmern begonnen und den
Versuch unternommen, das Amt (...) eines Missionars auszuüben (...)“27. Der Begriff
„Barbaren“ sowie die Bezeichnung „unsere Indianer“ verdeutlichen das Gefühl der 23 Ebd. S. 338-339. 24 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7), S. 357-358. 25 Der sogenannte Augustiner-Rekollektenorden ist ein Bettelorden mit Sitz in Rom und entstand im Jahre 1588 als Reformorden. Vgl. hierzu: ORDEN ONLINE, Augustiner-Rekollekten (zuletzt geändert: 04.11.08). Online: http://goo.gl/nxLl86 (Stand: 02.01.15). 26 Ebd. S. 358. 27 F. GANONG, William (Hg.), New Relations of Gaspesia with the Customs and Religion of the Gaspesian Indians by Father Chrestien LeClercq (Orig. en fr. avec trad. angl.). Toronto 1910. Ndr. New York 1968, S. 229-233. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 359-362, bes. S. 359 (Originalquelle 1676).
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Überlegenheit gegenüber dem einheimischen Volk. Der Rekollektenmissionar aus
Frankreich spielt hier jedoch in erster Linie auf die religiöse Konkurrenz, welche von
der einheimischen Medizinfrau ausgeht, an. Er ist gleichermaßen verwundert, dass
sich eine Frau in diesen Angelegenheiten versucht zu profilieren und kritisiert dies
wie folgt: „(...) Indem sie den Status und den Namen von Nonnen usurpieren,
sprechen sie in der ihnen eigenen Art gewisse Gebete und legen sich einen
zurückgezogeneren Lebensstil zu als er in den indianischen Gemeinschaften üblich
ist, und damit erreichen sie, daß die Indianer durch den Glanz einer falschen und
lächerlichen Frömmigkeit getäuscht werden. (...)“.28 LeClerq charakterisiert in diesem
Fall die indianische Kultur und Religion als falsch und lächerlich. Hinzukommt, dass
die Einheimischen durch diese falsche Form der Frömmigkeit getäuscht werden und
dem wahren (christlichen) Gott auf diese Weise nicht dienen können.29
Des Weiteren gibt LeClerq an, dass die Indianer die Sonne als ihre Gottheit
verehren, welches LeClerq als Überheblichkeit abtut. Ebenso unterstreicht er, dass
er die Einheimischen gerne getauft hätte, jedoch waren sie, ihm zufolge, dem
christlichen Sakrament nicht würdig.30
Als Grund für die, von LeClerq als lächerlich und abergläubisch kategorisierte
Haltung führt er einige Perlen aus Pechkohle, welche Überreste eines Rosenkranzes
waren, an. Die Medizinfrau nutze Überbleibsel eines vermutlich versehentlich
gerissenen Rosenkranzes und deutete seine Bedeutung für ihre eigenen Rituale um,
so der französische Missionar. Brauchte sie neue „Verehrungsgegenstände“, so
müsse sie nur aus ihrem Wigwam herauskommen, die Sonne anbeten und schon
würden neue Geschenke, welche ihr es ermöglichte Krankheiten zu heilen und
andere Menschen aus bedrängenden Notlagen zu befreien, vom Himmel fallen. Dies
beschreibt LeClerq als reinen Schwindel und bestätigt, seiner Meinung nach, den
indianischen Hang zum Aberglaube. Außerdem sei die einheimische Bevölkerung,
durch diese „(...) falsche und dümmliche Vorstellung über diese Perlen (...)“ selbst
daran Schuld, dass sie noch nicht getauft wurden. An dieser Stelle spricht der
Rekollektenmissionar auch vom Christentum als den einzig richtigen Weg und
bestätigt die These, dass die Kolonisatoren einen ebenso ausgeprägten Hang zur
Überheblichkeit haben. LeClerq geht von Beginn an davon aus, dass die
28 F. GANONG, Relations (Anm. 27), S. 359. 29 Ebd. 30 Ebd. S. 360.
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„kanadischen“ Indianer nur darauf warten würden zum Christentum konvertiert zu
können. Die Vorstellung, dass sie mit ihrer eigenen Religion und Kultur zufrieden
sein könnten, lehnt LeClerq einseitig ab.31
Die gesamte Thematik steigert LeClerq noch ein Mal, indem er eine der fünf Perlen
heimlich einsteckt und die darauffolgende Reaktion der „(...) ganzen Sippe (...),
welche das Wigwam gründlich absuchte, beobachtet. Er gibt an große Mühe gehabt
zu haben um „(...) ein lautes Lachen (...)“ zu unterdrücken. Ebenso berichtet
LeClerq, wie eine ältere Indianerfrau vor ihm in Tränen ausbrach und ihn fragte,
warum er mit einer so kostbaren Perle so unachtsam gewesen sei. Sie sah sich in
ihrem Glauben allerdings bestätigt: „(...) es wäre nun doch unabweisbar einsichtig,
daß diese Perle vom Himmel gekommen sei, denn sie sei nun so schnell aus dem
Wigwam verschwunden, weil sie ins Zentrum der Sonne zurückgekehrt sei. (...)“.
LeClerq gibt in diesem Sinne an, stark über „(...) ihre Narretei und ihren Aberglauben
(...)“ verwundert zu sein und sie letztlich nicht „von ihrem Irrtum (...) heilen (...)“ zu
können. Die alte Frau verschließe ihre „(...) Augen vor Allem, was ich (LeClerq)
anführen konnte, um sie auf den rechten Weg zu bringen (...)“. Aus diesem Grund
erschien es ihm „(...) unumgänglich, sie nun umgehend von dieser Besessenheit zu
heilen (...)“.32
Schließlich äußert LeClerq sich noch bezüglich weiterem „(...) Krimskrams (...)“,
welcher im Wigwam der Medizinfrau zum Gegenstand der Verehrung stilisiert wurde.
Er berichtet von einer Herz-König-Spielkarte, einem Fuß eines Glases und einer Art
Medaille. Die Medizinfrau sprach also „(...) ihre eigenen Gebete (...) nach ihrem
Brauch vor dem Herz-König und ihren anderen Gottheiten (...)“ – so behauptet
LeClerq sarkastisch und unterstreicht das Gefühl der deutlichen Überlegenheit
gegenüber der einheimischen Religion.33
2.1.4 Mémoires de l’Amérique septentrionale, ou la suite des voyages de Mr.
Le Baron de la Hontan (Baron de la Hontan, 1690)
Die folgende Quelle stammt aus dem Jahre 1690 und beschreibt die
Lebensumstände eines französischen Barons, welcher sich dazu entschlossen hat
31 Ebd. 32 Ebd. S. 361. 33 Ebd. S. 361-362.
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„(...) nach Art der Wilden (zu) leben (...)“.34 Autor dieser Quelle war ein französischer
Landsmann und der Baron de la Hontan.35
Der kurze Bericht bezüglich des Lebens des Baron de Saint Castins, welcher eine
lange Zeit unter den Abenaki-Indianern an der Atlantikküste verbrachte, beschreibt
die gesellschaftliche Stellung des Barons innerhalb des Indianerstammes und
kommentiert seine neue Art zu Leben.36
Der französische Waldläufer (Coureur de bois, fr.) wird von Schmitt und Beck eher
als untypischer Waldläufer charakterisiert. Vielmehr sei er „(...) ein Grenzgänger
zwischen den Kulturen (...)“. Dies mit „(...) einer ausgeprägten doppelten Identität als
Franzose und Indianer (...)“. Die soziale Stellung von Jean-Vincent d’Abbadie (1652-
1707) war eine sehr wichtige. Nach seiner Ankunft als Offizier hat er die Tochter des
Häuptlings geheiratet und wurde schließlich selbst zum Oberhaupt des Abenaki-
Stammes.37
Der Quellenautor berichtet somit von einem „ehemaligen“ Landsmann, welcher die
höchste gesellschaftliche Stellung innerhalb eines Indianerstammes einnahm. Der
„(...) Edelmann aus Orléron im Béarn (...)“, welcher, wie bereits angemerkt, „(...)
nach Art der Wilden (...)“ lebte, stieg nach mittelfristiger Zeit zum „(...) Schutzgott
(...)“ der Abenaki auf. Ebenso ernannten die Einheimischen ihn zu „(...) ihrem großen
Chef (...)“. An dieser Stelle kritisiert Hontan seinen Landsmann und gibt an, dass er
seine soziale Position besser auf eine andere Weise hätte nutzen können und für
seine Nation (Frankreich) Goldmünzen, welche er „(...) zum Einkauf von Waren für
seine Mitbrüder, die Wilden (...)“ benutzte, besser mit nach Hause hätte bringen
sollen.38
Auf die religiöse Komponente in Bezug zu der gesellschaftlichen Stellung von
Abbadie geht Hontan gleichermaßen ein. Dadurch, dass Abbadie nur eine Frau
ehelichte, beschreibt Hontan ihn als gutes Beispiel für die „(...) Wilden (...)“.
34 BARON DE LA HONTAN, Mémoires de l‘Amérique septentrionale, ou la suite des voyages de Mr. Le Baron de la Hontan. Amsterdam 1705. Ndr. Montréal 1974 (Bd. 2). S. 30-31. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 109 (Originalquelle ca. 1690). 35 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7), S. 106. 36 BARON DE LA HONTAN, Mémoires (Anm. 34), S. 109. 37 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7), S. 106. 38 BARON DE LA HONTAN, Mémoires (Anm. 34), S. 109.
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Außerdem bemühe er sich „(...) diesen armen Leute (das) Christentum (näher zu
bringen) (...) stoße (aber) auf taube Ohren (...)“.39
Der Baron de la Hontan beschreibt demnach die Abenaki-Indianer als Wilde und
arme Leute, welche das Christentum nicht näher interessiert, allerdings einen
Kolonisatoren als ihr Oberhaupt akzeptieren. Die Position des „weißen Mannes“ als
leitende Persönlichkeit wird hiermit bestätigt. Eine gewisse religiöse, respektiv
soziale Überheblichkeit ist ebenso spürbar. Dennoch ist diese nicht so ausgeprägt
wie die in den vorherigen Quellen.
2.1.5 Noticia breve y moderna del Archipiélago de Chiloé, de su terreno,
costumres de los indios, misiones (Unbekannter Autor, 1769/70)
Die erste Quelle des 18. Jahrhunderts kommentiert die Arbeiten der
Jesuitenmissionare im Süden Chiles und entstand aus anonymer Hand während den
Jahren 1769/70. Um genauer zu sein, handelt es sich um einen Auszug aus einem
knapp 40-seitigen Manuskript eines Missionars.40
Er beschreibt wie die dortigen Missionare bereits getaufte Indios als
„(...) „Lockvögel“ (...)“ benutzt haben, damit weitere „(...) heidnische Indios (...)“ zu
ihnen kommen und somit auch Christen werden wollten. Dies nachdem sie die „(...)
Bekehrten besser gekleidet, besser sprechend und besser ernährt gesehen haben
(...)“. Ebenso soll die einheimische Bevölkerung „(...) ihre Barbarei (...)“ aufgeben.41
Des Weiteren kritisiert der Missionar ihre Art zu leben: „(...) Sie sind immer noch
extrem elende Indios, die sich von Seehunden ernähren und keine Kleidung außer
ihrer Haut haben, mit dicken und zerzausten Haaren (...) Sie sind von Natur aus faul
und zu keiner anderen Arbeit fähig als dem Fischfang ohne Netz und benutzen dazu
kein anderes Werkzeug als ihre Hände. (...)“42 Hier wird deutlich inwiefern er auf die
indigene Bevölkerung herabsieht und ihre Lebensverhältnisse als minderwertig
bewertet.
39 Ebd. S. 109. 40 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7), S. 350. 41 UNBEKANNTER AUTOR, Noticia breve y moderna del Archipiélago de Chiloé, de su terreno, costumres de los indios, misiones. Escrita por un misionero de aquellas Islas en el año 1769 y 1770 (Archivum Romanum Societatis Jesu. Sektion Chile, 5, f. 345r-383v). Veröffentlicht durch Walter Hanisch Espindola S.J.: La isla de Chiloé. Capitana de rutas australes. Santiago de Chile 1982, S. 247-252. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 351-357, bes. S. 351-352 (Originalquelle 1779/70). 42 UNBEKANNTER AUTOR, Noticia (Anm. 41), S. 352.
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Außerdem beschreibt er wie die Missionare große Strapazen auf sich nehmen
mussten um „(...) diesen Armen (...)“ zu helfen. Sie suchten nach ihnen als würden
sie Fische oder Hirsche suchen – so der Missionar. Fanden die Geistlichen weitere
Indios, mussten sie ihnen etwas zu essen geben, damit diese den Missionaren
folgten. 43 Hier werden die Einheimischen eindeutig als Tiere und/oder als
minderwertige Lebewesen kategorisiert.
Letztlich unterstreicht der unbekannte Autor, dass es ihnen in erster Linie darum
geht „(...) ihnen (den Indios) das Böse auszutreiben und sie zu rationalen Menschen
zu machen. (...)“. Demnach wird ihre Art und Weise zu Leben nicht akzeptiert und
kann – so der Missionar – nur mittels des Christentums zum Besseren geändert
werden.44
2.1.6 European colonies in various parts of the world (John Howison ,1834)
Die vorletzte und erste Quelle des 19. Jahrhunderts stammt von John Howison,
einem englischen Mediziner und Buchautor. Es handelt sich um ein zweibändiges
Werk namens „European colonies in various parts of the world. Viewed in their
social, moral, and physical condition” und erläutert eine Vielfalt von Interpretationen
bezüglich europäischer Kolonialpolitik.45
Die für die hier vorliegende Arbeit wichtigen Informationen können, im
Zusammenhang einer im Rahmen beschränkten Arbeit, jedoch nicht alle
herausgearbeitet werden. Aus diesem Grund beschränkt sich dieses Unterkapitel auf
die essentiellsten Informationen, welche u.a. bereits durch Philip D. Curtin in dessen
zweibändigem Werk „The Image of Africa: British Ideas and Actions, 1780-1850“
kurz porträtiert worden sind.46
Howison beschreibt im Jahre 1834 die Religionen West-Afrikas als ein großes
Durcheinander von Aberglaube und spricht von einer chaotischen Situation, in
welcher sich die Glaubensrichtung von Tag zu Tag, je nach Situation verändern
kann: „(...) Most of the negroes being thus unsettled in their religious opinions, and
regarding the choice of a system of belief as a matter of taste and convenience (...)“.
Er vermisst eine klare Struktur und regulierte religiöse Institutionen. Dies mit der
43 Ebd. S. 352. 44 Ebd. S. 352-353. 45 HOWISON, John, European colonies in various parts of the world. Viewed in their social, moral, and physical condition (Bd. 1). 2 Bde. London 1834. (Online: http://goo.gl/XNllNo, Stand: 26.11.14). 46 D. CURTIN, Image Bd. 2 (Anm. 6), S. 406-407.
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Ausnahme des Königreiches Fida in West-Afrika, in welchem die Verehrung einer
bestimmten Schlangenart als Mittelpunkt des religiösen Alltages auszumachen ist.
Hier soll es demnach ein zentrales Gebäude sowie Priester geben, die den dort
lebenden Menschen eine gewisse religiöse Struktur und Einheit geben. Ähnlich wie
die Pfarrer und Kirchen in der christlichen Religion. Diese Verehrung von Schlangen
und weitere heidnische Rituale heißt der Mediziner jedoch nicht gut; hebt sie jedoch
als strukturierte Religion hervor.47
Des Weiteren spricht Howison vermehrt von einer herrschenden Unregelmäßigkeit
bezüglich der Auswahl des zu huldigenden Objektes, respektiv der zu folgenden
religiösen Überzeugung: „(...) every man follows his own fancy in matters of religion,
and chooses for his fetiche, or idol, whatever animal or thing happens to strike his
imagination. (...)“. Außerdem gibt er an, dass die religiösen Ideen, wenn diese denn
überhaupt als solche bezeichnet werden können – so Howison – der
„(...) negroes (...)“ „(...) sombre and unattractive (...)“ sind.48
Diese Ausschnitte zeigen deutlich inwiefern auch Howison die Religionen
kolonisierter Völker in West-Afrika als minderwertig charakterisiert. Ihnen fehlen
klare Strukturen sowie Institutionen und eindeutig definierte Richtlinien.
2.1.7 Kitchi-Gami oder Erzählungen vom Obern See (Johann Georg Kohl,
1855)
Die letzte Quelle geht auf das Jahr 1855 zurück und stellt ebenso das jüngste, für
diese Arbeit aufgefundene, Zeugnis kulturell-religiöser Bewertung dar.
Der Bremer Reisende Johann Georg Kohl beschreibt seine Begegnung mit einem
französischen Waldläufer am Lake Superior (Kanada/Amerika) und gewehrt dem
Leser somit einen Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen des Ojibwa Stammes,
welche wiederum eng mit Religion und Kultur verbunden sind.49
Kohl beginnt seinen Bericht gleich mit der Feststellung, dass die religiöse und
zugleich gesellschaftliche leitende Position innerhalb des Stammes von dem zuvor
bereits erwähnten französischen Waldläufer, demnach einem Weißen, beansprucht
wird50: „(...) Da kommt Antoine Gendron mit den Seinen (...)“. Kohl gibt an, dass
47 HOWISON, Colonies (Anm. 45), S. 75 & 77-78. 48 Ebd. S. 76. 49 SCHMITT/ BECK, Leben (Anm. 7), S. 106. 50 KOHL, Johann Georg, Kitchi-Gami oder Erzählungen vom Obern See. (Ein Beitrag zur Charakteristik der Amerikanischen Indianer, Bd. 1). 2 Bde. Bremen 1859, S. 52-55. In: SCHMITT,
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Gendron bei „(...) den Wilden (...)“ lebt und bezeichnet die Indianer als Heiden,
welche den Waldläufer als „(...) grand magicien et le grand chasseur (...)“ verehren.51
Generell wird die Ankunft der Indianer inkl. ihres Oberhauptes, Antoine Gendron, am
Lake Superior sehr herabwürdigend beschrieben. Dies sowie die gesellschaftlich-
religiöse Stellung des Waldläufers bestätigen die für Kohl eindeutig auszumachende
Überlegenheit der Kolonisatoren.52
2.2 Historiographische Ergebnisse
Der nun folgende Teil soll kurz auf einige historiographische Ergebnisse bezüglich
der ausgewählten Thematik eingehen. Wie lassen sich die Wahrnehmungen der
Kolonisatoren betreffend der indigenen also in der neueren bzw. neusten
Historiographie festhalten.
Es wird jedoch keineswegs versucht eine globale, respektiv allesumfassende
Analyse betreffend der historiographischen Resultate der letzten Jahre zu skizzieren.
Einerseits erlaubt dies der Umfang der hier vorliegenden Forschungsarbeit nicht.
Anderseits ist dies nicht das erklärte Ziel (siehe Untertitel) der Arbeit.
Der bereits erwähnte Historiker Philip D. Curtin beschreibt mit seinem zweibändigen
Werk „The Image of Africa: British Ideas and Action, 1780-1850“ (1973) die
britischen Expeditionen und anschließenden Kolonisationen weiter Teile West- und
Südafrikas. Bezüglich der Wahrnehmungen der Kolonisatoren in Sachen Religion
der einheimischen Bevölkerung analysiert er zahlreiche Berichte und formt somit ein
englisch-historiographisches Bild der 70er Jahre.
Curtin gibt an, dass die Religion als Teil einer rassen-ideologischen Hierarchie zu
verstehen ist. Im 18. Jahrhundert herrschte die klare Überzeugung, dass Gott den
Weißen die einzig richtige Religion gab. Ein Gefühl der Überlegenheit ist demnach,
sofern diese Meinung vertreten wird, unausweichlich.53 Allerdings unterstreicht der
englische Historiker ebenso eine gewisse Gleichgültigkeit, welche jedoch in den
aufgefundenen Quellen in der Art nicht auszumachen war. So sollen von
Aberglauben geprägte Rituale nur wenige interessiert haben. Es sei denn es
Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde. Wiesbaden 2003, S. 109-111, bes. 109 (Originalquelle 1855). 51 KOHL, Kitchi-Gami (Anm. 50), S. 110. 52 Ebd. S. 109-111. 53 D. CURTIN, Image Bd. 1 (Anm. 6), S. 39.
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handelte sich um eine sehr große Feierlichkeit, welche unter Europäern als extreme
„Abscheulichkeit“ kategorisiert wurde.54 Ebenso hebt Curtin hervor, dass Sylvain
Meinard Xavier de Golberry 1808 in seinen Reiseberichten, kurz „Travels in Africa“,
Afrikaner durch ihre Rasse, Klima und Religion als glücklichere Menschen
charakterisiert.55
Dennoch gibt Curtin in seinem zweiten Band an, dass eine Konkurrenzsituation
zwischen dem Islam und dem Christentum bestand. Im 18. und 19. Jahrhundert wird
demnach der Islam als wahrer Grund für die Rückständigkeit von Afrika klassifiziert –
so der britische Historiker. Es wurde ebenso die Meinung vertreten, dass der
Aufschwung des Islams im 18. Jahrhundert den Kontakt zwischen Europa und Afrika
unterbrochen und somit die Zivilisationskraft des Christentums ausgeschlossen
habe. 56 Eine durchweg negative Beschreibung der afrikanischen Religionen ist
dennoch nicht festzustellen.
Des Weiteren geht Frank Füredi in seinem Buch „Colonial Wars and the Politics of
Third World Nationalism“ (1994) auf die im 20. Jahrhundert stärker aufkommende
Kritik am europäischen Imperialismus ein. Er zitiert einen Artikel aus dem Jahre
1936, welcher eindeutig darauf zielt die religiöse Kolonisation scharf zu kritisieren.
Ndamdi Azikiwe und I.T.A. Wallace-Johnson schreiben: „(...) Ye ‚civilized’
Europeans, you must ‚civilize’ the ‚barbarous’ Africans with machine guns. Ye
‚Christian’ Europeans, you must ‚Christianize’ the ‚pagan’ Africans with bombs,
poison gases etc. (...)“.57 Diese nicht direkt in die von uns behandelte Zeitspanne
passende Aussage demonstriert nichtsdestotrotz eine kritische Haltung einiger
Europäer in Bezug zur religiösen Kolonialisierung.
Die Autoren Edwin S. Gaustad und Leigh E. Schmidt bestätigen in ihrem
überarbeiteten Werk „The Religious History of America“ (2004) die bereits in den
Quellen beschriebene religiöse Vielfalt der einheimischen Bevölkerung Amerikas.
Demnach gehen sie u.a. darauf ein, dass die Kolonisatoren keinesfalls eine religiöse
Einheit vorfanden. Dies in Form von einer einzigen religiösen Institution, einem
54 Ebd. S. 218. 55 Ebd. S. 251. 56 D. CURTIN, Image Bd. 2 (Anm. 6), S. 406. 57 FÜRDI, Wars (Anm. 2), S. 33.
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einzigen heiligen Buch, einer vereinten Priesterschaft oder Kerngruppe, respektiv
Ritualen, welche das religiöse Leben der Einheimischen prägten.58
Letztlich spricht Ulrich van der Heyden bezüglich der religiösen Kolonisation von
einer „(...) Bekämpfung des „Heidentums“ und (einer) Ausbreitung des Christentums
(...)“ und bestätigt wiederum die meisten Berichte, welche im Kapitel 2.1 untersucht
worden sind.59
Letztlich ist also anhand einer relativ kleinen, dem Rahmen dieser Arbeit
angepassten, Auswahl an historiographischen Ergebnissen zu bemerken, dass hier
sowohl positiv, als auch negativ konnotierte Resultate auszumachen sind, welche
das Quellenmaterial sehr gut ergänzen.
58 GAUSTAD, Edwin/ SCHMIDT, Leigh (Hg.), The Religious History of America. The Heart of the American Story from Colonial Times to Today. 2. Aufl. New York 2004, S. 5-6; Vgl. hierzu auch: B. WRIGHT, Life (Anm. 1), S. 72-73. 59 VAN DER HEYDEN, Ulrich, Der Missionar Alexander Merensky als Wissenschaftler. In: HABERMAS, Rebekka/ Przyrembel Alexandra (Hg.), Von Käfern, Märkten und Menschen. Kolonialismus und Wissen der Moderne. Göttingen 2013, S. 49-60, bes. S. 49.
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SCHLUSSFOLGERUNG
Entsprechend der Kontextualisierung der zu analysierenden Themengebiete
„Religion“ und „Kolonisation“ sowie der anschließenden detaillierten Quellenanalyse
lässt sich eine ziemlich genaue, dem Rahmen dieser Forschungsarbeit angepasste,
Schlussfolgerung ziehen.
Zum einen ist das Gefühl der Überlegenheit gegenüber den Religionen der
kolonisierten Bevölkerung sehr ausgeprägt. Bräuche, die generellen Kulturen und
das soziale Verhalten sowie schließlich die Religionen selbst werden größtenteils als
minderwertig beschrieben und klassifiziert. Für die Mehrheit der Quellenschreiber ist
der Barbarismus, die im engen sowie übertragenen Sinne beschriebene religiöse
und soziale Armut, das Heidentum, die falsche Verehrung sowie das als
unmenschlich unterstrichene, respektiv tierische Verhalten der einheimischen
Bevölkerung als zentrale Elemente der indigenen Religionen auszumachen.
In diesem wird die leitende, respektiv die zum richtigen Wege bringende Position
immer von einem Christen, also einem weißen Europäer besetzt. Dies auch, wenn
dieser sich zu einem Leben unter den Einheimischen entschlossen hat. Das
Christentum wird demnach vielfach als alles erschließende Lösung propagiert.
Zum anderen lässt sich, anders als in der Anfangsphase dieser Arbeit vermutet,
nicht ein Gefühl der Gleichgültigkeit, sondern ein unterschwelliges
Konkurrenzdenken der Kolonisatoren gegenüber den indigenen Religionen
ausmachen. Die Religionen der einheimischen Bevölkerungen werden als direkte
Konkurrenten der christlichen Missionierung präsentiert und sind somit von
wesentlicher Bedeutung für die Beobachtungen einiger Quellenschreiber.
Außerdem trugen die Ergebnisse und Analysen der ausgesuchten Historiographie
dazu bei die einen Quellenbeschreibungen zu bestätigten und wiederum andere in
ein anderes Licht zu rücken. Die angestrebte Ergänzung des Quellenmaterials ist
demnach geglückt.
Infolgedessen konnten die eingangs vorgestellten Fragestellungen sowie die
präsentierte Hypothese größtenteils bestätigt werden. Jedoch bleiben weite, nicht im
Rahmen einer solchen Arbeit, zu behandelnde Themenbereiche weitgehend
unberührt. Einerseits wäre es von kontextueller Bedeutung die jeweils einzelnen
indigenen Religionen genauer zu betrachten und diese im Vergleich zur christlichen
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Religion zu analysieren. Andererseits wäre eine weitere, sich auf die
historiographischen Befunde konzentrierte, Forschungsarbeit von großem Nutzen.
Nichtsdestotrotz konnte im Anbetracht der Forschungsresultate ein weiterer Beitrag
betreffend der Kolonisationsgeschichte in Verbindung zur Religionsgeschichte
geleistet werden.
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ANHANG
Quellenverzeichnis
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York 1962.
• BARON DE LA HONTAN, Mémoires de l‘Amérique septentrionale, ou la suite des
voyages de Mr. Le Baron de la Hontan. Amsterdam 1705. Ndr. Montréal 1974
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den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7
Bde. Wiesbaden 2003, S. 109 (Originalquelle ca. 1690).
• F. GANONG, William (Hg.), New Relations of Gaspesia with the Customs and
Religion of the Gaspesian Indians by Father Chrestien LeClercq (Orig. en fr. avec
trad. angl.). Toronto 1910. Ndr. New York 1968, S. 229-233. In: SCHMITT,
Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien. (Dokumente zur
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S. 359-362 (Originalquelle 1676).
• KOHL, Johann Georg, Kitchi-Gami oder Erzählungen vom Obern See. (Ein
Beitrag zur Charakteristik der Amerikanischen Indianer, Bd. 1). 2 Bde. Bremen
1859, S. 52-55. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den
Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7
Bde. Wiesbaden 2003, S. 109-111 (Originalquelle 1855).
• LOHMANN VILLENA, Guiliermo (Hg.), Juan de Matienzo: Gobierno del Peru.
Paris [u.a.] 1967, S. 25-28. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das
Leben in den Kolonien. (Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion,
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• THWAITES, Reuben Gold (Hg.), Jesuit Relations and Allied Documents, the
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The Original French, Latin, and Italian Texts, with English Translations and Notes
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• UNBEKANNTER AUTOR, Noticia breve y moderna del Archipiélago de Chiloé, de
su terreno, costumres de los indios, misiones. Escrita por un misionero de
aquellas Islas en el año 1769 y 1770 (Archivum Romanum Societatis Jesu.
Sektion Chile, 5, f. 345r-383v). Veröffentlicht durch Walter Hanisch Espindola S.J.:
La isla de Chiloé. Capitana de rutas australes. Santiago de Chile 1982, S. 247-
252. In: SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien.
(Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion, Bd. 5). 7 Bde.
Wiesbaden 2003, S. 351-357, bes. S. 531-352 (Originalquelle 1779/70).
Literaturverzeichnis
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Image of Africa, Bd. 1). 2 Bde. London 1973.
• D. CURTIN, Philip, The Image of Africa. British Ideas and Action, 1780-1850 (The
Image of Africa, Bd. 2). 2 Bde. London 1973.
• FÜRDI, Frank, Colonial Wars and the Politics of Third World Nationalism. London/
New York 1994.
• GAUSTAD, Edwin/ SCHMIDT, Leigh (Hg.), The Religious History of America. The
Heart of the American Story from Colonial Times to Today. 2. Aufl. New York
2004.
• M. CAREY, Hilary, God’s Empire. Religion and Colonialism in the British World, c.
1801-1908. Cambridge 2011.
• M. CAREY, Hilary, Introduction: Empires of Religion. In: M. CAREY, Hilary (Hg.),
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York, S. 1-22.
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• SCHMITT, Eberhard/ BECK, Thomas (Hg.), Das Leben in den Kolonien.
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Wiesbaden 2003.
• SCHWERHOFF, Gerd, Justice et honneur. Interpréter la violence à Cologne
(XVe – XVIIIe siècle). In: Annales. Histoire, Science Sociales 2007/5 (62), S.
1031-1061.
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• VAN DER HEYDEN, Ulrich, Der Missionar Alexander Merensky als
Wissenschaftler. In: HABERMAS, Rebekka/ Przyrembel Alexandra (Hg.), Von
Käfern, Märkten und Menschen. Kolonialismus und Wissen der Moderne.
Göttingen 2013, S. 49-60.
Internetressourcen
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http://goo.gl/VWd74j (Stand: 23.12.15).
• HOWISON, John, European colonies in various parts of the world. Viewed in their
social, moral, and physical condition (Bd. 1). 2 Bde. London 1834. (Online:
http://goo.gl/XNllNo, Stand: 26.11.14).
• ORDEN ONLINE, Augustiner-Rekollekten (zuletzt geändert: 04.11.08). Online:
http://goo.gl/nxLl86 (Stand: 02.01.15).
• WAGENER, Dietmar, Die Auswirkungen der Eroberung Mittel- und Südamerikas
durch die Spanier im 16. / 17. Jahrhundert. Das spanische Kolonialreich und seine
Entdeckungen. Online: http://goo.gl/ZXe2uJ (Stand: 02.01.15).
Weiterführende Informationen
• REID, Jennifer, Myth, Symbol, and Colonial Encounter. British and Mi’kmaw in
Acadia, 1700-1867 (Religions and Beliefs Series, Bd. 4). Ottawa 1995.