Tanzen in der Modularen Oberstufe Diplomarbeit - unipub
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Tanzen in der Modularen Oberstufe
Diplomarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades
einer Magistra der Naturwissenschaften
(Mag.rer.nat)
an der Umwelt-, Regional- und
Bildungswissenschaftlichen Fakultät
der Karl – Franzens – Universität Graz
vorgelegt von
Sabine CLEMENTI
am Institut für Sportwissenschaften
Begutachter: Mag. Dr.phil. Gerald Payer
Graz, 2014
2
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit versichere ich, die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne
unerlaubte Hilfe verfasst zu haben, keine anderen als die angegebenen
Quellen verwendet zu haben und die inhaltlich oder wörtlich entnommenen
Stellen als solche gekennzeichnet zu haben.
Graz, März 2014
3
Kurzfassung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema „Tanzen“ im
Sportunterricht, im speziellen als Modulkurs für die „Modulare Oberstufe“.
Solche Modulkurse werden bereits seit 2004 an einigen Schulen erfolgreich
erprobt und werden daher ab 2017 als verpflichtendes „Modulares System“ an
allen österreichischen Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und
Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) übernommen.
Die Arbeit besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.
Im Theorieteil werden die Themenbereiche Tanz und Modulare Oberstufe
genauer beschrieben. Das Kapitel Tanz befasst sich speziell mit den vier
Tanzrichtungen „Hip Hop“, „Aerobic“, „Jazz Dance“ und „Gangnam Style“,
wobei jeweils die Entwicklungsgeschichte und die Merkmale der Tänze
aufgezeigt werden. Näher eingegangen wird außerdem auf den Bereich
Tanzen im Sportunterricht und die Kompetenzen, welche dadurch gefördert
werden.
Das Kapitel der Modularen Oberstufe befasst sich mit dem Konzept des
Unterrichts in Modulen, mit dessen Strukturierung und den Zielen, die dabei
erreicht werden sollen.
Im praktischen Teil wird eine Möglichkeit der Umsetzung eines Moduls mit
dem Thema Tanzen im Fach Bewegung und Sport aufgezeigt. Hierbei wurden
zu den vier genannten Tanzstilen jeweils Stundenbilder erarbeitet, die sowohl
Aufwärmübungen als auch eine Choreographie enthalten. Die Choreographien
wurden im Lerntempo aufgezeichnet und sind auf einer CD abgespeichert, die
sich am Ende der Arbeit befindet.
4
Abstract
The main concern of this paper is “dancing“ in lessons of sports education, to
be more precise, a module course for the “Modulare Oberstufe“.
Due to the fact that this system was successfully tested since 2004, it is going
to be obligatory in all Austrian „Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS)
und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS)“ by the school
year of 2017.
The paper consists of a theoretical and practical part. The former gives a
deeper insight into the topics of dance and the “Modulare Oberstufe“. The
chapter dance specifically issues the history of development and the
characteristics of the following styles of dancing: “hip hop“, “aerobic“, “jazz
dance“, “Gangnam style“. Furthermore, this chapter tackles the field of dancing
in lessons of sports education and the competences which are fostered by it.
The chapter of the “Modulare Oberstufe“ is concerned with the concept of the
modular system, also with its structures and aims, which ought to be reached
ultimately.
In the practical part a possible option of realizing a dancing module in the
subject movement and sports is depicted. Therefore, exercise sequences have
been developed, which contain not only warming-up exercises, but also
choreographies. These choreographies are attached on a CD at the end of the
diploma thesis.
5
Widmung
„Bewegung ist Leben und der Tanz ihr vollendeter Ausdruck.“
Walter Sorell
Ich widme meine Diplomarbeit meinen Eltern, da sie mir von Kind an gezeigt
haben wie wichtig Bewegung ist und mir die Liebe zum Sport und vor allem
zum Tanz näher gebracht haben.
6
Danksagung
„Keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen.“
Marcus Tullius Cicero
Meinen herzlichen Dank möchte ich in erster Linie meinen Eltern aussprechen,
die mich in meinen sechsundzwanzig Lebensjahren immer in meinen
Entscheidungen unterstützt haben und mir geholfen haben meine Träume zu
verwirklichen.
Ein weiterer Dank gilt meiner großen Familie, die sich in guten sowie in
schlechten Zeiten liebevoll um mich gekümmert und mir bei der Verwirklichung
meiner Lebensziele immer Optimismus und Unterstützung entgegengebracht
hat.
Ein großes Dankeschön gilt meinen Freunden, die mir die Zeit des Studiums
zu einem unvergesslichen Lebensabschnitt gemacht haben und mir bis zum
Schluss mit gutem Rat und positiver Energie geholfen haben das Studium zu
meistern.
Last but not least möchte ich mich noch sehr herzlich bei meinem
Diplomarbeitsbetreuer Mag. Dr. phil. Gerald Payer für seine Zeit und Mühe bei
der Betreuung und Begutachtung dieser Arbeit bedanken.
7
Vorwort
Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im Tanzbereich, begonnen mit
Klassischem Ballett und weiteren Kursen im Bereich Hip Hop, Modern Dance
und Salsa, wollte ich meine Leidenschaft in irgendeiner Form in meine
Diplomarbeit einfließen lassen. Zudem wollte ich die Abschlussarbeit meines
Studiums im Bereich Fachdidaktik ansiedeln, da dies dem Lehramtsstudium
und meiner weiteren beruflichen Laufbahn als Lehrerin sehr nahe liegt. Ich
wollte über etwas schreiben, bzw. etwas gestalten, was ich in meinem
späteren Beruf auch verwenden kann.
Ich erinnerte mich an ein Praktikum, welches ich im Sommersemester 2013 im
Zuge meines Studiums im Fach Bewegung und Sport in der Neuen
Mittelschule „KLEX“ (Klusemann Extern) in Graz absolvierte. In jenem Jahr
war das Lied „Gangnam Style“ vom südkoreanischen Rapper PSY
hochmodern und der Großteil der Jugendlichen kannte und liebte diesen
Song. Somit gestaltete ich die damalige Turnstunde als eine Tanzstunde zu
jenem Lied.
Diese gelungene Unterrichtsstunde brachte mich letztendlich auf die Idee,
meine Diplomarbeit im Bereich „Tanzen im Sportunterricht“ anzusiedeln. Dabei
war es mir wichtig, neben theoretischem Hintergrundwissen auch einen
praktischen Teil in meine Arbeit einzubauen, um aufzuzeigen, wie solche
„Tanzturnstunden“ aussehen könnten.
8
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ................................................................................................... 11
Teil I: Theoretischer Teil .................................................................................. 13
2. Tanz ........................................................................................................... 13
2.1 Definitionen ............................................................................................. 13
2.2 Die vier ausgewählten Tanzstile mit Begründung der Wahl ................... 16
2.3 Welche Bedeutung hat Tanz im Sportunterricht? ................................... 18
2.4 Welche Kompetenzen werden durch Tanzen im Sportunterricht
gefördert? ..................................................................................................... 21
3. Modulare Oberstufe ................................................................................... 25
3.1 Definition ................................................................................................. 25
3.2 Das Konzept der Modularen Oberstufe .................................................. 26
3.3 Strukturierungen der Modularen Oberstufe ............................................ 27
3.4 Ziele der Modularen Oberstufe ............................................................... 28
3.5 Welche Vorteile hat das Modulare Kurssystem in Bezug auf den
Sportunterricht? ............................................................................................ 29
4. Definition, Entwicklungsgeschichte und Merkmale der vier Tanzstile ......... 30
4.1 Hip Hop Tanz .......................................................................................... 30
4.1.1 Definition ........................................................................................... 30
4.1.2 Entstehungsgeschichte der Hip Hop Kultur ...................................... 31
9
4.1.3 Entstehung des Hip Hop Tanzes ...................................................... 33
4.2 Aerobic.................................................................................................... 40
4.2.1 Definition ........................................................................................... 40
4.2.2 Entwicklungsgeschichte ................................................................... 40
4.2.3 Merkmale der Aerobic ...................................................................... 42
4.3 Jazz Dance ............................................................................................. 43
4.3.1 Definition ........................................................................................... 43
4.3.2 Entstehungsgeschichte der Jazzmusik ............................................ 44
4.3.3 Entstehungsgeschichte Jazztanz ..................................................... 46
4.3.4 Die weltweite Ausbreitung: Von 1940 bis zur Gegenwart ................ 49
4.3.5 Wesentliche Merkmale des Jazz Dance .......................................... 51
4.4 Gangnam Style ....................................................................................... 53
4.4.1 Definition ........................................................................................... 53
4.4.2 Entwicklungsgeschichte ................................................................... 53
4.4.3 Interpretation des Songs .................................................................. 55
4.4.4 Der Tanz ........................................................................................... 55
Teil II: Praktischer Teil ..................................................................................... 56
5. Methodischer Aufbau und Stundenbilder bzw. Choreographien ................. 57
5.1 Praktische Überlegungen im Vorfeld ...................................................... 57
10
5.2 Hip Hop ................................................................................................... 58
5.3 Aerobic.................................................................................................... 63
5.4 Jazz Dance ............................................................................................. 68
5.5 Gangnam Style ....................................................................................... 73
6. Resümee ..................................................................................................... 80
Literaturverzeichnis .......................................................................................... 82
Internetquellen ................................................................................................. 85
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................... 89
11
1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit wurde unter dem Titel „Tanzen in der Modularen
Oberstufe“ verfasst. Wie der Titel schon erahnen lässt, handelt es sich hierbei
um die Aufarbeitung eines Moduls im Fach Bewegung und Sport in einer
Oberstufenklasse mit dem Thema „Tanzen“.
Die Idee hinter diesem Konzept entwickelte sich aus aktuellem Anlass:
der österreichische Nationalrat hat am 19.01.2012 die Einführung der
Modularen Oberstufe beschlossen. Die Umsetzung der Reform begann mit
dem Schuljahr 2013/14, abgeschlossen soll sie im Schuljahr 2017/18 sein (vgl.
www.diepresse.com).
Dieses neue System sieht vor, dass der Unterricht in Module pro Semester
eingeteilt wird und somit auch der Sportunterricht modular abgehalten wird.
Hierbei werden ca. 2-3 Module im Sportunterricht parallel ablaufen, was
bedeutet, dass sich die Schüler für eines der angebotenen Module
entscheiden müssen. Je nach Größe der Schule und vorhandenen Turnsäle,
bzw. Freianlagen werden unterschiedlich viele Module im Sportunterricht
gleichzeitig stattfinden.
Das vorliegende Konzept zeigt die Möglichkeit der Umsetzung eines Moduls
im Fachbereich Bewegung und Sport mit dem Thema „Tanzen“.
Es wurde deshalb der Tanz als Beispiel genommen, da er, obwohl schon seit
Jahrzehnten im Lehrplan verankert (vgl. www.bmukk.gv.at), im Sportunterricht
immer noch zu kurz kommt. Zum Teil hängt dies mit der unzureichenden Aus-
und Weiterbildung der Lehrkräfte in diesem Bereich zusammen und, oder
gerade deshalb, auch mit der Angst jener, auf diesem Gebiet zu versagen.
Dieses Konzept soll allen Lehrkräften, auch jenen die im Bereich Tanz wenig
bzw. gar keine Erfahrungen haben, die Möglichkeit bieten, Ideen zu sammeln
oder aber auch die Choreographien als Ganzes zu übernehmen und mit den
12
SchülerInnen eine tanzende Sportstunde zu gestalten. Das Konzept soll
(zukünftige) LehrerInnen anregen, verschiedenste Arten von Tanz oder auch
einfach nur Bewegung zur Musik in ihren Sportunterricht zu integrieren.
Welche Vorteile damit verbunden sind, wird im Laufe der Arbeit aufgezeigt.
Die vorliegende Arbeit besteht aus einem theoretischen und einem
praktischen Teil.
Das erste Kapitel bezieht sich auf das Thema Tanzen. Es wird mit dem
Versuch einer passenden Definition für Tanz eingeleitet, gefolgt von der
Begründung der Wahl der Tanzstile für das Konzept. Anschließend wird auf
die Bedeutung des Tanzes im Sportunterricht genauer eingegangen und
aufgezeigt, welche Kompetenzen durch Tanzen im Sportunterricht gefördert
werden könn(t)en.
Das zweite große Kapitel widmet sich der Modularen Oberstufe. Beginnend
mit einer Definition wird hier anschießend das Konzept der Modularen
Oberstufe genauer beschrieben. Nicht zu Letzt wird hier auch noch auf die
Modularisierung in Bezug auf den Sportunterricht eingegangen und der
kompetenzorientierte Unterricht genauer dargelegt.
Im dritten und letzten Kapitel des theoretischen Teils wird noch auf die vier
ausgewählten Tanzstile eingegangen und deren Entwicklungsgeschichte
genauer unter die Lupe genommen.
Im Praxisteil befindet sich schließlich das von mir erarbeitete Konzept
„Tanzen“ im Bereich des Modulen Kurssystems. Es besteht aus
Stundenbildern zu den vier Tanzstilen mit der klassischen Unterteilung in
Aufwärmen, Hauptteil und Schluss und mit Übungen bzw. jeweils einer kurzen
Choreographie zu den einzelnen Tanzrichtungen.
13
Teil I: Theoretischer Teil
2. Tanz
Diese Arbeit sollte mit einer einfachen Definition für Tanz beginnen. Doch
erwies sich dies als nicht so einfach wie zu Beginn angenommen. Als erstes
stellte ich mir die Frage: Was bedeutet Tanz? Wodurch definiert sich Tanz?
Welche Charakteristika beinhaltet Tanz?
Zwar begegnet man im Alltag immer wieder diesem Medium, doch erscheint
es in dem Augenblick als etwas Eindeutiges, sodass man sich meist keine
spezifischen Gedanken darüber macht. Erst durch das genauere Betrachten
und durch das Suchen nach einer passenden Definition für die vorliegende
Arbeit wurde mir bewusst, wie umfangreich die Beschreibung eines einzelnen
Wortes sein kann.
Im Nachfolgenden werden einige Definitionsmöglichkeiten aufgezeigt, welche
für die Arbeit als angebracht erschienen und anschließend durch eigene
Gedanken noch erweitert werden.
2.1 Definitionen
Tanz. Ein Wort - unzählige Definitionsmöglichkeiten. Je mehr Schriften man
über den Tanz liest, desto größer wird die Anzahl an Versuchen das
Phänomen Tanz zu definieren. Doch eine einheitliche Definition für das Wort
gibt es nicht.
Im deutschen Wortlexikon Duden wird der Tanz als eine „[geordnete] Abfolge
von Körperbewegungen, die nach einem durch Musik oder eine andere
akustische Äußerung (wie Schlagen, Stampfen o. Ä.) hervorgebrachten
Rhythmus ausgeführt wird“, definiert (www.duden.de).
14
Das „Neue wissen.de –Lexikon“ erweitert den Begriff Tanz noch um „eines der
ursprünglichsten Ausdrucksmittel des Menschen, seelisch-geistige Vorgänge
durch Bewegungen des Körpers, durch Gestik und Mimik zu versinnbildlichen“
(Das Neue wissen.de Lexikon, 2002, S. 905).
Diese Definitionen kommen dem Sinn des Tanzes schon sehr nahe. Allerdings
hat der Begriff Tanz eine enorme Spannweite, wobei wir folgendes, laut
Dorothee Günther nicht außer Acht lassen dürfen:
der Tanz beginnt schon bei den einfachsten rhythmischen Schritten und reicht
bis hin zur kunstvoll durchgeformten ganzheitlichen Bewegung des Körpers.
Getanzt werden kann sowohl alleine (Einzeltanz), zu zweit (Paartanz) oder
auch in einer Gruppe (Gruppentanz). Der Tanz reicht vom Gesellschaftstanz
bis zum Theatertanz. Er wird sowohl von den Naturvölkern im Dschungel als
auch auf den Straßen im Großstadtleben praktiziert. Er reicht vom Nackttanz
bis zum Kostümtanz. Er kann sowohl kreativ und/oder improvisiert sein oder
aus einer bis ins Detail überlegten Choreographie bestehen (vgl. Günther,
1962, S. 7).
Was also ist Tanz? Ist er ein Schauspiel ohne Worte? Oder etwa sichtbar
gewordene Musik?
Laut Goldschmidt, Lettow, & Fritsch (1952, S.13) ist er nichts dergleichen. „Er
ist eine eigene Kunst. Und doch besitzt er von all diesen Dingen ein Stück.
Sein Instrument ist der menschliche Körper, sein Mittel der Darstellung die
menschliche Bewegung. Damit gehört der Tanz zu den darstellenden
Künsten“.
Ich persönlich assoziiere Tanz mit sehr vielen, teils sehr unterschiedlichen
Begriffen: (kontrollierte) Bewegung, Sport, Anstrengung, Energie, Kraft,
Leidenschaft, Ausdruck, Dynamik, Freiheit, Ästhetik, Kreativität, Rollenspiel,
Phantasie, Magie, Faszination…einfach gesagt mit Leben.
15
Die Definitionen variieren, so meine Meinung, je nach dem von welchem
Tanzstil wir ausgehen. Denken wir an das Klassische Ballett, so assoziieren
wir den Tanz mit Wörtern wie Bühne, Bühnenbild, Eleganz, Magie,
Faszination, Choreographie, Kostüme. Denken wir hingegen an Hip Hop oder
Breakdance, so kommen uns Wörter wie Straße, Kraft, Ausdruck,
Improvisation oder „Coolness“ in den Sinn. Je nach dem also, von welcher
Perspektive aus wir den Tanz betrachten, ändert sich die Definition dafür ein
wenig.
Wie wir anhand der oben angeführten unterschiedlichen
Definitionsmöglichkeiten erkennen können, kann Tanz für jeden Einzelnen
etwas anderes bedeuten. Wie wir tanzen, was wir tanzen, mit wem oder womit
wir tanzen ist meines Erachtens dabei ganz egal. Wichtig ist nur, dass man
Spaß dabei hat, dass man sich wohlfühlt bei dem was man tut und sich mit
dem „Getanzten“ identifizieren kann.
Abschließend zu den Definitionen möchte ich noch einmal Dorothee Günter
zitieren, da mir diese Worte in diesem Zusammenhang als sehr passend
erscheinen:
„So viel Schriften über Tanz, soviel verschiedene Versuche, ihn zu definieren.
Die Sprache ist zu arm und der Tanzgehalt zu reich, um ihn in einer Metapher
fassen zu können. Er ist nur antlitzhaft zu begreifen – sein Antlitz ist der
Bewegungsausdruck“ (Günther, 1962, S. 8).
16
2.2 Die vier ausgewählten Tanzstile mit Begründung der Wahl
In der Welt des Tanzes gibt es eine große Anzahl an verschiedensten
Tanzstilen, welche man für dieses Konzept hätte auswählen können. Auf
Grund von genauen Überlegungen, welche anschließend dargelegt werden,
kamen bis zum Schluss folgende vier Tanzstile in die engere Auswahl: „Hip
Hop“, „Aerobic“, „Jazz Dance“ und „Gangnam Style“.
Oberstes Kriterium bei der Wahl der Tänze war die Möglichkeit, dass diese
alleine, also ohne Tanzpartner, getanzt werden können. Dies hängt damit
zusammen, dass es sich bei dem Konzept um ein freies Wahlpflichtfach in der
Schule handelt und wie mir die Erfahrung gezeigt hat, die Wahrscheinlichkeit
sehr hoch ist, dass es keine, bzw. wenige männliche Teilnehmer geben
könnte.
Des Weiteren war es mir wichtig, dass es vier sehr unterschiedliche Musik,-
bzw. Tanzrichtungen sind, damit möglichst für jede/n etwas interessantes
dabei ist und es den SchülerInnen Spaß macht daran zu arbeiten. Außerdem
wollte ich relativ einfache, aber dennoch tolle Choreographien zu den
einzelnen Tänzen entwickeln, die auch von SchülerInnen ohne Vorerfahrung
im Tanzbereich problemlos erlernt werden können. Somit fiel die Wahl auf
Tanzstile, in denen keine essenziellen Grundvoraussetzungen nötig sind, bzw.
wo die wichtigsten Basics in der kurzen Zeit rasch erlernt werden können.
Mit dem Einverständnis der SchülerInnen kann man die Tänze, die im Laufe
des Moduls erlernt wurden, zum Beispiel beim Tag der offenen Tür, bei einem
Schulfest oder bei der Abschlussfeier am Ende des Schuljahres präsentieren.
Hierfür müsste man wahrscheinlich aber noch zusätzliche Proben außerhalb
des Unterrichts einplanen, um die einzelnen Tänze und deren Choreographien
zu festigen.
Die Aufnahme des „Hip Hop Tanzes“ in das Konzept war von Anfang an klar,
da ich selbst als Jugendliche Hip Hop getanzt habe und auch später wieder an
17
der Universität und in anderen Kursen tolle Erfahrungen in diesem Bereich
machen durfte. Diese facettenreiche Tanzrichtung hat sehr viel Potenzial um
tolle Choreographien zu erarbeiten und somit Jugendliche, bzw. SchülerInnen
in den Bann des Tanzens zu ziehen. Denn die tolle Musik, die „coolen“ Moves,
die „lässige“ Kleidung sprechen seit jeher vor allem, aber nicht nur,
Jugendliche sehr stark an. Die SchülerInnen können hier die für ihre
Entwicklung so wichtigen „identitätsstiftenden Merkmale wie Individualität,
Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und –darstellung finden“ (Pape-Kramer
Köhle, , S. ).
„Aerobic“ ist zwar kein eigentlicher Tanzstil, sondern fällt unter die Kategorie
dynamisches Fitnesstraining in der Gruppe zu motivierender Musik (vgl.
www.info-magazin.com). Da es aber in einer Choreographie
zusammengestellte Übungen sind, die von einer/m Aerobic-Trainer/in
vorgeführt werden, sind sie eine Mischung aus klassischer Gymnastik und
Tanz (vgl. Pahmeier Niederbäumer, 1996).
Genau aus diesem Grund habe ich mir dieses „Fitnessprogramm“ ausgesucht.
Mit Hilfe von Aerobic werden nämlich ansonsten rein sportliche mit
rhythmischen Bewegungen kombiniert und somit wird nicht nur die körperliche
Ausdauer, sondern zugleich auch das rhythmische Bewegen zur Musik und
die koordinativen Fähigkeiten gefördert. Da es sich hier um sportliche
Bewegungen handelt, ist es wahrscheinlich auch für SportlehrerInnen leichter
zu erlernen als zum Beispiel Jazz-Dance-Bewegungen. Dies war mitunter
auch ein Grund für die Aufnahme dieser Kategorie.
Die Idee, den „Jazz Dance“ mit in mein Konzept zu nehmen entstand dadurch,
dass ich im Zuge meines früheren Ballettunterrichts zum Lied „Bad“ von
Michael Jackson getanzt habe und wir hierbei viele Jazz-Dance-Bewegungen
verwendeten. Ich kann mich noch erinnern, wie sehr mir diese Tanzrichtung
gefallen hat und möchte anhand einfacher Jazz-Dance-Bewegungen die
18
SchülerInnen in die faszinierende Welt dieses zeitgenössischen Tanzes
entführen.
Mit dem Lied „Gangnam Style“ von dem südkoreanischen Rapper PSY und
dem dazugehörigen Tanz wollte ich in das Konzept etwas „aktuelles“
einfließen lassen. Das Lied war im Jahr 2012 ein Welthit und ist auch
hierzulande seit 2013, vor allem in der jüngeren Generation, sehr bekannt und
beliebt. Bekannte Lieder, insofern sie noch nicht zu oft getanzt oder gesungen
wurden, motivieren SchülerInnen und verleiten fast automatisch zum fleißigen
Mitmachen. Diese Erfahrung durfte ich im vergangenen Jahr machen, wo ich
im Zuge eines Praktikums die Möglichkeit hatte mit einer Klasse den Tanz
„Gangnam Style“ zu tanzen. Die SchülerInnen waren von Anfang an sehr
begeistert und arbeiteten zum Großteil sehr intensiv mit. Dies hatte sicherlich
auch damit zu tun, dass die Mehrheit in der Klasse das Lied und den
dazugehörigen Tanz schon kannte. Somit waren die Freude und das
Engagement umso größer.
2.3 Welche Bedeutung hat Tanz im Sportunterricht?
Die Lehrpläne der Oberstufe für Allgemeinbildende Höhere Schulen (AHS) im
Fach Bewegung und Sport beinhalten als einen Schwerpunkt den Bereich
„Gestaltende und Darstellende Bewegungshandlungen“, wobei folgende
Kriterien in der Umsetzung berücksichtigt werden sollen:
„[…]
Umsetzen von Musik und Rhythmus in Bewegung (Tanz in seinen
verschiedenen Formen; Musikgymnastik; Rhythmische Gymnastik;
Eislaufkür; usw.).
19
Finden von Ausdrucks- und Gestaltungsformen durch Experimentieren
mit unterschiedlichen Zeit-, Raum-, Dynamik- und Formvarianten und
Improvisation („Kreativer Tanz“; Breakdance; Skateboard; Schneesport;
usw.).
Einzel- und Gruppenchoreographien entwickeln und vorführen (Themen
wie Siegestaumel, Weltreise; Variationen beim Ski-Formationsfahren;
Synchronschwimmen; usw.)
[…]“ (www.bmukk.gv.at).
Trotz dieser „Vorgabe“ kommt der Bereich Tanz im Sportunterricht an Schulen
meist noch immer viel zu kurz. Dabei bietet dieses Medium eine tolle
Möglichkeit, auf unterschiedlichste Art und Weise, verschiedenste Fähigkeiten
von SchülerInnen zu fördern. Auf jene Fähigkeiten wird im nächsten Kapitel
näher eingegangen.
Die Einstellung der SchülerInnen gegenüber „Tanz in der Schule“ hat sich in
den letzten Jahren positiv verändert und es kommt somit vermehrt in Schulen
zu einer steigenden Nachfrage dieses Medium zu gebrauchen. Dies hängt
möglicherweise damit zusammen, dass die Jugendlichen täglich in irgendeiner
Form mit Tanzen konfrontiert werden. Denn kaum ein Musikvideo kommt
heute noch ohne professionelle Tanzeinlagen aus. Somit ist meist der
Wunsch, das Tanzen zu erlernen, geweckt. Allerdings handelt es sich bei
diesen Tanzrichtungen meist nicht um Jazztanz oder rhythmische Gymnastik,
sondern eher um Hip Hop oder Breakdance. Diese Tanzrichtungen sind
jedoch relativ jung und somit haben vor allem ältere SportlehrerInnen während
ihrer Ausbildung wahrscheinlich keine Erfahrungen damit gemacht. Hier liegt
meiner Ansicht nach einer der Hauptgründe für die Vernachlässigung des
Tanzunterrichts im Schulsport.
20
Aber nicht nur die ältere Generation der Lehrkräfte wird hierbei in Verlegenheit
gebracht. Auch viele JunglehrerInnen haben im Bereich „Tanzen im
Sportunterricht“ zu wenig Erfahrung, bzw. wenig bis keine Ausbildung, da
jener Bereich an den Universitäten zu wenig gefördert wird. Das Sportinstitut
der Universität Graz bietet zwar einige Lehrveranstaltungen im Bereich Tanz
an, wie zum Beispiel „Hip Hop“, „Bewegung als Ausdrucksmittel“ oder
„Gymnastik und Tanz“, wobei aber wegen der niedrigen Stundenanzahl nur in
die Materie hineingeschnuppert werden kann und zu wenig Möglichkeit
besteht den methodischen Aufbau des Lehrens an die StudentInnen weiter zu
geben.
Dadurch haben viele SportlehrerInnen in ihrem späteren Beruf Hemmungen
das Tanzen in den Unterricht zu integrieren, da sie sich nicht in der Lage
sehen, ihren SchülerInnen in diesem Bereich einen adäquaten Unterricht zu
bieten.
Auch darf man nicht außer Acht lassen, dass sich manche Menschen mit
Bewegung zur Musik, bzw. Tanzen nicht identifizieren können und zum Teil
auch gar nicht wollen, sodass jene Personen schon von vornherein
ausschließen, diesen Bereich im Sportunterricht miteinzubeziehen oder zu
fördern.
Die Lehrerdemonstration im Bereich Tanzen steht nämlich im Vergleich zu
anderen Sportarten sehr im Vordergrund. In den meisten Fällen zeigt die
Lehrkraft vor und die SchülerInnen machen es nach. Demnach sollte die
Lehrkraft ein gewisses Repertoire an Bewegungsmöglichkeiten (Schritte,
Armbewegungen, Drehungen, Posen, usw.) haben, um den SchülerInnen eine
interessante „Tanzstunde“ bieten zu können. Es gibt zwar immer mehr Bücher,
die versuchen, Möglichkeiten der Umsetzung von „Tanzen im Sportunterricht“
aufzuzeigen, jedoch braucht es zur Umsetzung mehr, als nur das gelesene
Wissen. Es braucht Rhythmusgefühl, kreatives Potenzial und die Freude,
21
immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Demnach ist die Lehrkraft hier bis
zum Schluss doch wieder auf sich allein gestellt.
Auch werden seit Jahren vermehrt Aus- und Weiterbildungen im Bereich „Tanz
in der Schule“ an den Pädagogischen Hochschulen österreichweit angeboten,
um die Lehrkräfte vermehrt in diesem Bereich zu unterstützen und zu fördern.
Allerdings kommt es immer häufiger vor, dass Schulen sogenannte
„Professionelle Tanzpädagogen“ für kleinere oder größere Projekte
engagieren, da sie das künstlerische und tänzerische Know-how mitbringen
und die eigenen Lehrkräfte somit unterstützt werden können (vgl. Artus, 1983;
Berkemann & Landessportbund Nordrhein-Westfalen, 2007; Gadelha, 2012).
Die Zeiten, in denen Tanzen nur tänzerische Aspekte hatte sind vorbei.
Vielmehr kann Tanz im Sportunterricht zur Förderung von Sozialisation,
Gruppendynamik und Eigeninitiative eingesetzt werden und sollte deshalb
vermehrt, insbesondere von den eigenen Lehrkräften der Schule, unterrichtet
werden.
2.4 Welche Kompetenzen werden durch Tanzen im Sportunterricht
gefördert?
Obwohl Tanz, bzw. „gestaltende und darstellende Bewegungshandlungen“ im
Lehrplan verankert sind, ist es, wie wir im vorangegangenen Kapitel sehen
konnten, keine selbstverständliche Schulsport-„Disziplin“. Sowohl
Sportpädagogen als auch Tanzpädagogen stellen Tanz als besonders wichtig
und im Sportunterricht als wünschenswert dar. Er fördert nämlich eine Reihe
von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen, angefangen bei
rhythmischem Bewegungsvermögen, Kreativität, Gestaltungsfähigkeit,
Phantasie, Ausdrucksfähigkeit, etc. (vgl. Artus, 1983).
22
Das vorliegende Kompetenzmodell für die Sekundarstufe I und II wurde von
einer Arbeitsgruppe des interfakultären Fachbereichs der Sport- und
Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg im Auftrag vom
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur erarbeitet.
Im linken Bereich, also in der Zeilenebene befinden sich die
Handlungsdimensionen wie Selbst-, Sozial-, Methoden- und Fachkompetenz.
In der Spaltenebene oben befindet sich die Inhaltsdimension, also die
Lehrstoffbereiche des Fachlehrplans.
Abb: 1 Das Kompetenzmodell
Quelle: www.bewegung.ac.at
Dieses Modell gilt als Anleitung für Lehrkräfte für die Gestaltung und
Evaluierung des Unterrichtsfaches Bewegung und Sport und spiegelt den
dahinter stehenden Bildungs- und Erziehungsauftrag wider. Es zeigt also auf,
23
was SchülerInnen können, wissen und erlernen wollen, bzw. sollen. Einer
dieser Lehrstoffbereiche ist Gymnastik, Akrobatik und Tanz, welcher
ausgehend von der Fachkompetenz fast alle einzelnen Punkte auch in der
Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz fördert. Dies lässt uns erkennen,
dass Tanz zur Förderung von verschiedensten Kompetenzen hilfreich ist
(vgl. www.bewegung.ac.at).
Das Tanzen fördert jedoch nicht nur verschiedenste Kompetenzen, sondern
verbessert auch Fähigkeiten und Fertigkeiten der SchülerInnen, die für andere
Gegenstände in der Schule oder auch im Alltag, bzw. für andere Sportarten
von großem Nutzen sein können. Anbei nur ein paar von unzähligen
Möglichkeiten, wo Tanz sich positiv auswirken kann:
im Tanz wird eine Entwicklung und Differenzierung der Motorik, im speziellen,
der Sensomotorik erfahren. Dabei werden Muskel- und Gleichgewichtssinn,
sowie auch der taktile, der optische und der akustische Sinn angesprochen.
Durch das ständige Training können diese Sinne verbessert und lange Zeit
sehr gut erhalten bleiben.
Des Weiteren kann Tanz SchülerInnen helfen, Ängste, bzw. Schamgefühl oder
Hemmungen abzulegen, ihren Körper intensiver wahrzunehmen und sich
daher selbst auch mehr zu akzeptieren. Tanzen kann außerdem Blockaden
lösen und Prozesse in Gang setzen, die dem sozialen Miteinander im
Schulalltag förderlich sind.
Im Tanz wird die Möglichkeit geboten, Stimmungen und Gefühle
auszudrücken. Dadurch kann jeder Einzelne ermutigt werden, seinen
Impulsen zu folgen und somit vielleicht sogar ganz neue Seiten an sich zu
entdecken.
24
Durch das Tanzen wird auch die Kreativität gefördert, es können eigene Ideen
entstehen, oder Themen in den Vordergrund rücken, die gemeinsam mit der
Klasse tänzerisch aufgearbeitet werden können.
Tanzen im Sportunterricht fördert auch die Gemeinschaft der Klasse oder der
Gruppe und kann sich in anderen Gegenständen im Bereich von
Gruppenarbeiten positiv auswirken.
Tanzen hilft, wie andere Sportarten auch, sich zu entspannen und den Kopf
frei zu bekommen. Dadurch können komplexe Vorgänge wie das Lernen
positiv beeinflusst werden. (vgl. Kessel, 2011).
Je nach dem welche Art von Tanz im Unterricht verwendet wird, werden
vermehrt einzelne Kompetenzen, bzw. Fähigkeiten oder Fertigkeiten entdeckt,
hervorgerufen, gefördert und erweitert.
25
3. Modulare Oberstufe
Im folgenden Kapitel wird zunächst eine allgemeine Definition für das Wort
Modul aufgezeigt und jenes weiterführend in den Kontext der Modularisierung
in den Oberstufen gebracht. Anschließend folgt eine genaue Beschreibung der
Modularen Oberstufe, deren Zielsetzung und die Vorteile des Kurssystems im
Fach Bewegung und Sport.
3.1 Definition
Das Wort „Modul“ war bislang hauptsächlich im Bereich der Elektronik
angesiedelt und ist als ein „austauschbares, komplexes Element innerhalb
eines Gesamtsystems, eines Gerätes oder einer Maschine, das eine
geschlossene Funktionseinheit bildet“ (www.duden.de) gekennzeichnet. Es ist
also vereinfacht gesagt, ein Teilsystem in einem Gesamtsystem.
Seit geraumer Zeit wird das Wort immer öfters auch im schulischen Kontext
verwendet. Dort sprechen wir von der sogenannten Modularisierung. Diese
wird von Wiater als „die Aufteilung eines Gesamtprozesses bzw. Ablaufs in
einzelne abgrenzbare Bausteine, die als selbständige Einheiten mit
spezifischen Funktionen konstruiert sind und zueinander in einer definierten
Beziehung stehen“ (Wiater, 2009, S. 5) definiert.
Auf den schulischen Bereich bezogen bedeutet dies, dass sich jedes Modul
mit einem eigenen Lerninhalt befasst, die verschiedenen Module aber
miteinander in Beziehung stehen und somit den SchülerInnen helfen, größere
Themenbereiche zu verstehen. Ein Modul muss somit nicht immer nur
fachspezifisch konzipiert sein, sondern die Themenbereiche können zum
26
Beispiel in Form eines Projektunterrichts fächerübergreifend aufgearbeitet
werden.
3.2 Das Konzept der Modularen Oberstufe
Das Konzept der „Modularen Oberstufe“, bzw. die „Oberstufe Neu“ wurde seit
dem Schuljahr 2004 in verschiedensten Schulen österreichweit erprobt und
wird als erfolgreich angesehen. Seit dem Schuljahr 2013/14 beginnt nun die
schrittweise Umstellung von jährlich ca. 160 Schulen und soll bis zum 1.
September 2017 in allen österreichischen Allgemeinbildenden Höheren
Schulen (AHS) und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS)
umgesetzt worden sein.
Die Bundesregierung erhofft sich durch das Umstellen des Systems vor allem
eine Steigerung der Leistungsbereitschaft der SchülerInnen, ein starkes
Senken der RepetentInnenzahl und eine neue Lern- und Lehrkultur durch eine
Individualisierung des Unterrichts (vgl. www.bmukk.gv.at).
Die Module stellen Kurse dar und werden in Basismodule (verpflichtend) und
Wahlmodule eingeteilt. Die Basismodule (Deutsch, Mathematik, Englisch, etc.)
decken den klassischen Fächerkanon ab. Die Wahlmodule werden von den
SchülerInnen je nach Interesse aus einem Pool an Modulen gewählt.
Die Basismodule müssen von allen SchülerInnen absolviert werden. Je nach
Schwerpunkt der Schule unterscheiden sich diese Basismodule durch den
sogenannten Kernstoff voneinander. Welche Kurse verpflichtend absolviert
werden müssen, wie hoch die Anzahl der Basismodule ist, ob und in welcher
Reihenfolge jene zu absolvieren sind und welche neuen Module eventuell
eingeführt werden, wird von den Schulen selbst festgelegt.
27
Die Wahlmodule richten sich nach dem Schwerpunkt der Schule und können
von den SchülerInnen je nach Interesse aus unterschiedlichen Bereichen wie
z. B. Sprachen, Naturwissenschaften oder Geisteswissenschaften frei gewählt
werden. Der Aufbau eines Kurses oder die Anzahl der zu absolvierenden
Kurse werden hier wiederum von den Schulen intern geregelt (vgl.
www.bmukk.gv.at; www.oe24.at; www.vev-bgld.at).
3.3 Strukturierungen der Modularen Oberstufe
Das Modulare Kurssystem wird in allen drei bis fünfjährigen mittleren
und höheren Schulen eingeführt.
Die Modulare Oberstufe richtet sich an SchülerInnen von der 5. bis zur
8. Klasse (9. bis 12. Schulstufe).
Der Klassenverband, bzw. auch der Klassenvorstand bleibt erhalten,
was die soziale Komponente fördert.
Insgesamt müssen 130 Jahreswochenstunden absolviert werden,
wovon 92 auf Basismodule und 38 auf Wahlmodule fallen.
Die Einteilung des Semesterstoffes erfolgt in je zwei Module. Es werden
also je Fach 2 Module pro Semester, also 4 Module im Jahr angeboten.
Module enthalten somit auch in sich abgeschlossene Lernziele, d. h.
kein Lernziel zieht sich über die Semestergrenzen hinaus.
Die Beurteilung erfolgt Semesterweise pro Modul. Positiv
abgeschlossene Module bleiben erhalten. Negativ abgeschlossene
Module können entweder noch einmal absolviert werden, durch ein
ähnliches Modul kompensiert oder durch eine Wiederholungsprüfung,
zu der maximal zwei Mal im Semester angetreten werden darf,
ausgebessert werden (hängt davon ab, ob es sich um ein Basismodul
oder um ein Wahlmodul handelt).
28
Die Wiederholung der gesamten Schulstufe erfolgt erst ab vier
negativen Unterrichtsgegenständen, was die Quote der RepetentInnen
sinken lässt.
Am Ende eines jeden Semesters bekommen die SchülerInnen ein
„Sammelzeugnis“, in dem alle Module aufgelistet sind.
Wurden alle Basis- und Wahlmodule positiv abgeschlossen, schließt die
Modulare Oberstufe mit der Reifeprüfung ab (vgl. www.bmukk.gv.at;
www.oe24.at; www.vev-bgld.at).
3.4 Ziele der Modularen Oberstufe
Durch das Modulkurssystem sollen SchülerInnen die Möglichkeit
erhalten, zumindest die Nebenfächer nach ihren eigenen Interessen
auszusuchen und somit ihre schulische Ausbildung ein wenig
mitzugestalten. Dadurch kommen wir auch einer „individuellen
Begabtenförderung“ etwas näher.
Durch die selbstständige Zusammenstellung der Fächer soll zum einen
die Motivation der SchülerInnen gesteigert werden und zum anderen
agieren die SchülerInnen hierbei eigenverantwortlich und sollen somit
schon frühzeitig auf das Hochschulsystem vorbereitet werden.
Mit der Modularen Oberstufe wird auch das selbstständige Arbeiten
sowohl in Einzel-, als auch in Teamarbeit gefördert.
Außerdem sollen die SchülerInnen schon in der Schule an das
wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden. Ziel ist es, im Vorfeld
der Reifeprüfung eine „Fachbereichsarbeit“ (ab / 5 verpflichtend für
jede/n SchülerIn eine VWA – vorwissenschaftliche Arbeit) zu erstellen.
Durch die semesterweise Aufteilung der Module kommt es zu einer
kontinuierlichen Leistungserbringung der SchülerInnen und somit soll
29
eine neue Lehr- und Lernkultur entstehen (vgl. www.oe24.at;
www.wien.gv.at; www.bmukk.gv.at).
3.5 Welche Vorteile hat das Modulare Kurssystem in Bezug auf den
Sportunterricht?
Durch das Modulkurssystem wird auch der Sportunterricht in vier Quartale zu
je 8 Stunden eingeteilt. Somit kann sich eine Lehrkraft auf vier Module pro
Jahr spezialisieren. Dies bringt natürlich einige Vorteile mit sich, hat aber
natürlich auch Nachteile.
Ein wesentlicher Vorteil des Kurssystems besteht darin, dass die Module
blockweise abgehalten werden, dass also ein Monat lang intensiv an einem
Thema gearbeitet werden kann. Durch das kontinuierliche Arbeiten an einer
Materie in einem kurzen Zeitraum, bleibt das Erlernte von der einen auf die
nächste Stunde eher erhalten und es muss nicht immer wieder bis ins Detail
wiederholt werden. Außerdem verkürzt sich meist die Lernzeit, bzw. kann man
relativ schnell auf das Gelernte weiter aufbauen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass sich durch das zahlreiche
Angebot an Kursen, die den SchülerInnen zur Verfügung gestellt werden, nur
diejenigen am Kurs teilnehmen, die auch wirklich daran interessiert sind. Somit
ist die Motivation für die Sache schon vorhanden und man kann schneller und
intensiver am Projekt arbeiten.
Als Lehrkraft möchte man natürlich auch immer wieder etwas Neues
ausprobieren. Es besteht also die Möglichkeit, immer wieder neue Module
anzubieten, wodurch zusätzlich Themenbereiche bearbeitet werden können,
die im Lehrplan nicht vorgesehen sind.
30
Natürlich hat auch jede Veränderung seine Nachteile. So beschränkt sich die
„Ausbildung“ im Sportunterricht lediglich auf vier Themenbereiche im
gesamten Jahr, was relativ wenig ist und vielleicht von manchen SchülerInnen
als langweilig empfunden werden kann.
4. Definition, Entwicklungsgeschichte und Merkmale der
vier Tanzstile
4.1 Hip Hop Tanz
4.1.1 Definition
Der Hip Hop Tanz ist neben MCing/Rapping1, Writing/Hip Hop Grafitti2 und
DJing3 einer der vier Hauptelemente der Hip Hop Kultur welche sich,
ausgehend von der New Yorker Bronx, seit Beginn der 70er Jahre über die
ganze Welt verbreitete (Pavicic, 2006, S. 85; Rode, 2006, S. 31).
Mit dem Begriff Hip Hop Tanz werden verschiedenste Tanzstile
zusammengefasst. Zu den bedeutendsten gehören „Locking, Popping und
Electric Boogaloo/Electric Boogie“ sowie die von der Hip Hop Bewegung
selbstständig hervorgebrachten Stile des „B-Boying/Breakdancing“ und „hip
hop“ oder „Club-Stil“ (vgl. Pavicic, 2006, S. 85 f.).
1 Unter MCing wird das Anfeuern des Publikums und der Sprechgesang, bzw. das Rappen verstanden
(vgl. Krekow, Steiner, Taupitz 1999, S. 2008 zit. in Pavicic 2007, S. 69 f.).
2 Mit Writing bzw. Hip Hop Grafitti werden auf Mauern, Zügen und sonstigen (Außen-)Flächen
gesprühte Namen und Botschaften bzw. Bilder bezeichnet (vgl. Rode, 2006, S. 102 f.).
3 DJing beschreibt die “Kunst des Mixens, Überblendens und Scratchens (DJ-Techniken)
verschiedener Songs bzw. Songparts, insbesondere ihrer Breaks (Rhythmuspassagen)“ (Rode, 2006,
S.31).
31
4.1.2 Entstehungsgeschichte der Hip Hop Kultur
Der Ursprung des Hip Hop Tanzes kann fast zeitgleich mit dem Ursprung der
Hip Hop Musik gesehen werden. Da man aber davon ausgehen kann, dass
sich zuerst die Musik und dann erst der „dazugehörige“ Tanz entwickelte,
möchte ich im Folgenden kurz auf die geschichtliche Entstehung der Hip Hop
Kultur, ausgehend von der Hip Hop Musik, näher eingehen.
Seit Beginn der 1970er Jahre verließen viele Industriebetriebe amerikanische
Innenstädte und zogen auf Grund von günstigeren Mieten in die Vororte der
Städte oder sogar ins Ausland. Dies hatte zur Folge, dass es zu einer großen
Arbeitslosenrate, vor allem unter schwarzen Jugendlichen, kam. Die
Möglichkeiten, seinen sozialen oder materiellen Status zu steigern waren sehr
gering, sodass sehr viele Jugendliche sich der Kriminalität, allen voran dem
Drogenhandel, zuwandten.
Die South Bronx, die als Entstehungsort der Hip Hop Kultur gesehen wird, war
ein besonderes Notstandsgebiet. Das Viertel war extrem heruntergekommen,
viele Häuser standen leer, die Arbeitslosenrate war enorm und gewalttätige
Jugendgangs breiteten sich aus. Außerdem wurde das Stadtgebiet durch eine
Autobahn vom restlichen Teil der Stadt getrennt. Die Angehörigen der
Mittelschicht und ebenso viele Wirtschaftstreibende verließen die Stadt. Übrig
blieben diejenigen, die es sich nicht leisten konnten weg zu ziehen. Dies
waren vor allem Migranten oder diverse Minderheiten wie Afroamerikaner oder
Puerto Ricaner. Sie hatten zwar nicht viel, aber sie hatten ihre Musik. Sie
begannen an Wohnungsfenstern ihre Platten aufzulegen, wobei es sich
hauptsächlich um Funk, Soul und Discomusik handelte, und die Menschen auf
der Straße begannen dazu zu tanzen. Dadurch entstanden die sogenannten
„Block Parties“.
Als eine der wichtigsten Personen der Hip Hop Entstehung wird der
Jamaikaner Clive Campbell alias Kool DJ Herk genannt. Er brachte
32
aufwändige DJ-Techniken aus Jamaika mit und schaffte es, die Menschen so
zu begeistern, dass einzelne von ihnen auf die Bühne gingen und sich einen
kurzen Text zum Rhythmus einfallen ließen. Der Rap4 war geboren. Durch die
Zusammenarbeit von DJs und Rappern entstand ein völlig neuer Musikstil, zu
dem in weiterer Folge natürlich auch getanzt wurde. Somit entstand auch eine
neue Tanzrichtung - der Hip Hop Tanz -, auf welche später noch genauer
eingegangen wird.
Zunächst war der New Yorker Hip Hop reine Party. Afrika Bambaata, eine
weitere wichtige Persönlichkeit in der Entstehungsgeschichte der Hip Hop
Kultur, war einer der ersten, der erkannte, dass man den neuen Musikstil auch
als soziales Medium einsetzen konnte.
In seiner Jugend war Afrika Bambaata Mitglied einer gefürchteten New Yorker
Straßengang. Durch den Tod einer seiner besten Freunde in einem
Bandenkrieg begann er umzudenken. Er gründete die Organisation Zulu
Nation, in welcher die Jugendlichen mit Tanz, Sprechgesang und Spraydosen
gegeneinander antraten, anstatt mit Waffen.
Aus ehemaligen Schlägern wurden plötzlich Tänzer, Sprayer, Rapper und
DJs. Hieraus entwickelte sich auch die sognannte „Battle-Kultur“5 im Hip Hop,
welche später noch genauer beschrieben wird (vgl. Ebner, 2011).
Bis 1979 entwickelte sich die Hip Hop Kultur relativ unbemerkt in den
Armenvierteln von New York. Zu Beginn der 80er Jahre gelang die Hip Hop
Musik dann von den Straßen der Bronx in die Tonstudios von Manhatten und
Harlem. Durch das vermehrte Interesse der Musikindustrie breitete sich die
4 Der „Rap ist ein Sprachspiel voller ironisierender Übertreibungen, Wortspiele und Slang-Fragmente,
bei dem nicht nur rhythmisch gesprochen, sondern auch mit Tempo, Tonhöhe und Klangfarbe gespielt
wird“ (Klein & Friedrich, 2003, S. 15).
5 „Ein Battle (engl: Schlacht) ist ein friedlicher Wettstreit zwischen gleichgesinnten Hip Hoppern. Es
geht darum seine Skills (engl.: Geschick, Fertigkeit, Können) zu zeigen [..] und seinen Gegner dabei
auszustechen“ (vgl. Krekow, Steiner, Taupitz, 1999, S.42 f. zit. in Pavicic, 2001, S. 38).
33
Hip Hop Szene schon bald in anderen Städten der USA und in weiterer Folge
auch in Europa aus. Die Hip Hop Musik entwickelte sich als Musik des
Wiederstands der Schwarzen gegenüber den Weißen. Die Texte handelten
vom schweren Leben in den Ghettos, von gesellschaftlichen Missständen, von
der korrupten Politik, etc. (vgl. www.jackson.ch). Die Hip Hop Musik, bzw. der
Rap wurden zum „Sprachrohr der Benachteiligten“ (www.jackson.ch).
4.1.3 Entstehung des Hip Hop Tanzes
Wie schon zu Beginn des Kapitels erwähnt, steht der Hip Hop Tanz als
Überbegriff für eine ganze Reihe von verschiedenen Tanzformen. Im Zuge
dieser Arbeit werden nur jene fünf Stile genauer beschrieben, welche in der
Entwicklungsgeschichte des Hip Hop Tanzes von großer Bedeutung waren.
Dies wären die Stile des „Locking, Popping und Electric Boogaloo/Electric
Boogie“ aus dem Bereich der Funk-Stile6 und das „B-Boying/Breakdancing“
und „hip hop“ aus dem Bereich der Hip Hop-Stile7.
Diese verschiedenen Stile entwickelten sich zum Teil nacheinander, zum Teil
auch parallel und wurden in späterer Folge teilweise sogar vernetzt, weshalb
der Begriff Hip Hop Tanz einen weitreichenden Bereich umfasst (vgl. Pavicic,
2006, S.85 f.).
Die Funk-Stile
Diese Stile entwickelten sich an der Westküste der Vereinigten Staaten von
Amerika, hauptsächlich in Fresno und Los Angeles in den späten 60er Jahren.
6 Die Tanzformen dieser Kategorie sind zur Zeit der Funk-Ära in den 1960er Jahren entstanden und
sind durch verschiedene Einflüssen des Soul, Rhythm and Blues und dem Jazz geprägt. Seit jeher
beeinflussen sie Musikstile wie Disco, Hip Hop und House sehr stark (vgl. www.springbock.de).
7 Jene haben ihren Ursprung innerhalb der Hip Hop Bewegung (vgl. Pavicic, 2006, S.86).
34
Erst in den späten 70er Jahren erreichten sie, ausgehend von Los Angeles
über Cleveland und South Carolina, New York (vgl. Pavicic, 2006).
Locking
„Ist die Bezeichnung für eine ausdrucksstarke, pantomimische, ironisierende
und zugleich trickfilmartige Tanzform“ (Pavicic, 2006, S. 88). Banes (1994,
S.151) beschreibt die Tanzform als “comic dance that creates the illusion that
a person´s joints are stuck in one place while his extremities are swinging in
wild, rapid circles“.
Man kann sich die Bewegungen so vorstellen, als ob “Stehaufmännchen”
tanzen würden, die, wenn der Sockel mit dem Daumen eingedrückt wird,
zusammenfallen und beim Loslassen wieder in ihre aufrechte
Ausgangsposition zurückschnellen (vgl. Pavicic, 2006, S. 88).
Es sind somit sehr schnelle Bewegungen mit dem gesamten Körper, die in
ihrem Bewegungsablauf durch abrupte Stopps in einer Position unterbrochen
werden (vgl. Klein & Friedrich, 2003, S. 34).
Da das Locking als ausdrucksstarker Tanz gilt, ist vor allem die Mimik von
besonderer Bedeutung, um den Effekt der Comic Figuren zu verstärken.
Popping
Popping ist eine „langsame, roboterähnliche“ Tanztechnik, die „auf der
Isolationstechnik aufbaut und mit der Idee des mechanisierten und
digitalisierten Körpers spielt“ (Klein & Friedrich, 2003, S.33).
Popping umfasst alle Elektro- und Roboter-Tanzformen, wozu auch die
lebenden Schaufensterpuppen und Straßenanimateure gezählt werden. Mit
Hilfe der Pantomime und der perfekten lokalen Kontraktion der einzelnen
Muskeln, entsteht die charakteristische Wirkung, die den Tänzer wie eine
35
ferngesteuerte Puppe wirken lässt (vgl. Pavicic, 2006). Da es sich um kurze,
impulsive Bewegungen handelt, sogenannte „Pops“, entstand auch der Name
Popping.
Dieser Hip Hop Stil entwickelte sich in den späten 1960er Jahren und wurde
zur damals populären Elektro-Funk Musik gespielt (vgl. Rode, 2006, S.132).
Der wahrscheinlich bekannteste Popping-Schritt ist Michael Jackson´s
„Moonwalk“, oder auch „Backslide“ genannt. Hierbei simuliert die
Beinbewegung ein Vorwärtslaufen, die Person bewegt sich aber rückwärts.
Durch das Vorneigen des Oberkörpers und die passende Armbewegung
entsteht eine optische Täuschung, die den Tänzer scheinbar vorwärts laufen
lässt.
Electric Boogaloo/Electric Boogie
Der Boogaloo ist ein fließender Tanzstil, bei der jeder Teil des Körpers
harmonisch in die Bewegung miteinfließt, um diese wie Wellenbewegungen
aussehen zu lassen. Die Idee dahinter ist es, einen knochenlosen Körper
darzustellen (vgl. Pavicic, 2006, S. 90).
Der Electric Boogaloo ist die Verbindung von Popping und Boogaloo. Hierbei
kann es sich um eine Kombination aus Boogaloo, Popping, Locking, Robot
und Pantomime handeln wobei es zu einer Verschmelzung der
wellenförmigen, weichen Bewegungen des Bogaloo mit den ruckartigen,
impulsiven Bewegungen kommt (vgl. Pavicic, 2006).
Entwickelt wurde der neue Tanzstil von den Solomon Brothers (alias Boogaloo
Sam, Pop´in Pete und Tickin`Deck) im Jahre 1972/73 (vgl. Pavicic, 2001).
Wer es sich nicht vorstellen kann, wie die Bewegungen dieser drei Funk Stile
aussehen sollen, der findet auf www.youtube.com genügend Videos dazu. Bei
36
den Internetquellen am Ende der Arbeit sind außerdem Links zu drei Videos
aufgelistet.
Die Hip Hop-Stile
Diese Stile entwickelten sich an der Ostküste der Vereinigten Staaten von
Amerika, hauptsächlich in New York. Hierzu zählen die Stile „B-
Boying/Breakdancing“ sowie „hip hop“, bzw. „Club-Stil“ (vgl. Pavicic, 2006, S.
87 f.).
B-Boying/Breakdancing
Der Breakdance entstand in etwa zur selben Zeit wie das Rapping, sozusagen
als physische Komponente zur musikalischen Entwicklung. Wie im Kapitel „Die
Entstehungsgeschichte der Hip Hop Kultur“ schon erwähnt, gründete DJ Afrika
Bambaataa die erste „Breaking Crew“8, „Zulu Nation“, in der die „Streetgangs“
ihre Konflikte in einem offenen Tanzwettbewerb austragen konnten. Anstatt
wie bis dato gewaltsam gegeneinander vorzugehen, wurden die Aggressionen
und überschüssigen Energien im Sinne eines rituellen Kampfes ins B-Boying
verlagert (vgl. Pavicic, 2006, S. 93 f.).
Dieser rituelle Kampf wird in der Fachterminologie als „Battle“ bezeichnet.
Es gibt zwar in allen Teilkulturen des Hip Hop Battles, die wohl bekannteste
Form ist jedoch das Breakdance-Battle. Hierbei treffen entweder zwei Tänzer
oder zwei Tanzgruppen aufeinander, die gegeneinander tanzen und somit ihr
Können präsentieren. Gewinner ist, wer die einfallsreichsten Choreographien,
bzw. die schwierigsten „Moves“ fehlerfrei vortanzen kann (vgl. Pavicic, 2001,
S. 38).
8 Das Wort „Crew“ steht als „Synonym für Gruppe“ (Krekow, Steiner, & Taupitz, 1999, S. 86).
37
Der Breakdance ist keine neue oder eigenständige Erfindung, sondern beruht
auf einer Weiterentwicklung aus verschiedenen Tanzformen. Die Wurzeln
dieser Tanzrichtung reichen bis in die 50er Jahre oder noch weiter zurück. Zu
jener Zeit überkam New York eine Welle von Immigranten, hauptsächlich aus
Afrika, welche verschiedenste neue kulturelle Einflüsse mitbrachten. Somit
beeinflussten die verschiedensten afrikanischen Tänze im Laufe der Zeit den
Breakdance, aber nicht nur. Auch andere Tanzformen, wie z. B. der
Stepptanz, Salsa und Afro Cuban9, sowie auch traditionelle indianische Tänze
oder der brasilianische Capoeira10 beeinflussten den Breakdance sehr. Sogar
ein Tanz aus den 50er Jahren, Lyndi Hop, lässt schon sehr viel Ähnlichkeiten
mit dem heutigen Breakdance erkennen (vgl. Pavicic, 2006, S. 98 f.).
Durch die Innovation von DJ Kool Herc – zwei Turntables, zwei gleiche Platten
und einem Mixer – wurde nicht nur die Musik schneller und anspruchsvoller,
sondern auch die Schritte der „Freestyler“11 in den Battles wurden
spektakulärer. Somit bekamen auch die Wettkämpfe einen immer intensiveren
Charakter. Die ersten Breakdancer in den 70er Jahren, die noch zu Funk- und
Discomusik battleten, bekamen den Namen B-Boys, weshalb auch der Name
B-Boying mit dem Namen Breakdancing gleichgesetzt werden kann (vgl.
Pavicic, 2006, S. 99 f.).
Die ersten richtigen Breakdancer waren noch Mitglieder von Straßengangs,
wobei sich bis heute einiges verändert hat. Mit 1974/75 begannen sich die
gewaltvollen Gangs aufzulösen, bzw. sich in ihrer Struktur zu verändern. Bis
9 „Afro Cuban“ oder „Afro Cuban Jazz“ „is a combination of jazz improvising and rhythms from Cuba
and Africa; it is also known as Latin jazz” (www.allmusic.com).
10 „Im 6. / . Jahrhundert wurde Capoeira als Kampfform von Sklaven in Brasilien erfunden, um sich
ohne Waffen, aber mit spitzen Gegenständen zwischen den Zehen, verteidigen zu können. Heute
gehört er in das Feld der alternativen Bewegungskultur und ist in die Kursprogramme von
Tanzschulen und Fitnessstudios eingegangen“ (Klein & Friedrich, 2003, S. 33).
11 Freestyle ist „etwas in freiem Stil Ausgeführtes“ (www.duden.de).
38
zum Schluss blieben nur die Party-Crews übrig, welche die Techniken
erweiterten, bzw. neue entwickelten und somit ihren eigenen Style
veränderten und verbesserten.
Auch der Drogenkonsum ging im Laufe der Zeit zurück. Durch die steigende
Komplexität des Breakdancing und der somit steigenden körperlichen
Voraussetzung, konnten sich die Tänzer nicht mehr erlauben, ihre
Leistungsfähigkeit durch den Drogenkonsum zu beeinträchtigen. So
entwickelte sich aus dem spontanen Freestyle der 70er ein Breakdancer, der
sich die „Moves“ im Vorfeld gut überlegt (vgl. Pavicic, 2001, S. 45 f.).
Bis zu Beginn der 80er Jahre war Breakdance nur in den Ghettos von New
York bekannt. Im Jahre 1983/84 erreichte das Breaking auch Kanada, Europa
und Japan. Einer der Auslöser dafür war die Darstellung von Breakdance im
Hollywoodfilm „Flashdance“ ( 983), sowie die Dokumentation „Style Wars“
(1982) (vgl. Pavicic, 2006 S. 102 f.).
Eine internationale Verbreitung verdankt der Breakdance nicht zu Letzt auch
Michael Jackson´s „Moonwalk“ (vgl. Holman, 1984, S. 164 f.).
Nachdem die Medien diese neue Tanzrichtung in der ganzen Welt verbreitet
hatten, war es nicht mehr nur ein Tanz der städtischen Einheimischen, ein
Machtkampf innerhalb der Gangs oder eine Fusion von Sport, Kampf und
Tanz. Es kam zur Unterteilung zwischen Amateure und Profitänzer, wobei im
Profibereich plötzlich Bargeld, Rollen in Hollywoodfilmen oder Touren nach
Europa der Hauptgewinn waren. Im Amateurbereich nahm der
Wettkampfgedanke ab. Stattdessen standen die körperliche Fitness, die
herausfordernde Technik und der Gedanke, ein wenig mehr wie ein
Straßenkind zu werden, im Vordergrund. Viele räumten dem Breakdancing nur
eine kurze Überlebenschance ein, doch war es mehr als nur eine reine
Modeerscheinung. Es symbolisierte seit jeher Hoffnung für die Zukunft.
39
Die Hip Hop Tanzszene hat sich bis heute sehr stark weiterentwickelt und ist
nun vermehrt in der Tanz-, Musik- und Videoindustrie, sowie auf Bühnen von
Castingshows anzutreffen. Außerdem hat sich Breakdancing auch zum
Wettkampfsport etabliert: an Staatsmeisterschaften, Europameisterschaften
sowie Weltmeisterschaften kann in unterschiedlichen Kategorien
teilgenommen werden, wobei die körperliche und tänzerische Leistung von
offiziellen Wertungsrichtern beurteilt wird (vgl. Pavicic, 2006, S. 103 f.).
„hip hop“ oder „Hip Hop Club-Stil“
Neben der bodennahen und sehr akrobatischen Form des Breakdance hat
sich in der Hip Hop Tanzkultur auch eine eher aufrechte, bzw. stehende
Position entwickelt, die die Bezeichnung „hip hop“ trägt. Diese entwickelte sich
mit dem Zunehmen der Club-Kultur in den späten 80er Jahren und
ermöglichte den Geschlechtern auch miteinander zu grooven. Zu den frühen
Formen des Hip Hop Club-Stils zählen unter anderem der Running Man,
Roger Rabbit und Robocop. Dieser neue Tanzstil beinhaltete wesentlich
einfachere Schritte und Elemente, wodurch er für eine breite Masse
zugänglich war. Aus diesem neuen Hip Hop Club-Stil entwickelte sich in
weiterer Folge der moderne kommerzielle Streetdance12.
Da sich der Hip Hop Tanzstil in seiner Technik und in seinem
Bewegungsrepertoire immer wieder weiterentwickelte, findet man heute in
Musikvideos und Tanzchoreographien Elemente sowohl aus dem Hip Hop (B-
Boying/Breakdancing und „hip hop“) als auch aus dem Funk-Stil (Locking,
12
„Streetdancing ist der Sammelbegriff für mehrere Tanzformen, deren Ursprünge auf die Straßen der
Sechziger- und Siebzigerjahre in den Vereinigten Staaten von Amerika zurückzuführen sind. Obwohl
sich Streetdancing einer strengen Klassifizierung entzieht, kennzeichnet ihn doch ein absolut
typisches Bewegungsgefühl, welches in der Musik und den Tänzen der afroamerikanischen
Bevölkerung wurzelt“ (Pavicic, 2006, S. 91).
40
Popping, Electric Boogaloo /Electric Boogie) und anderen Tanzstilen wie Latin,
Reggae oder Jazz.
Der Hip Hop Tanz enthält demzufolge eine Vielfalt an Stilrichtungen, wobei die
wechselseitige Einbindung der verschiedenen Stile und Tanztechniken
letztendlich jeder Tänzerin/jedem Tänzer selbst überlassen wird (vgl. Pavicic,
2006, S. 105 f.).
4.2 Aerobic
4.2.1 Definition
Unter Aerobic bezeichnet man ein dynamisches Fitnesstraining, welches meist
in einer Gruppe praktiziert wird und bei dem durch tänzerische und
gymnastische Übungen der Umsatz von Sauerstoff im Körper verstärkt und die
Beweglichkeit verbessert werden soll. Es sind dies in einer Choreographie
zusammengestellte Übungen, die von einer/m Aerobic-Trainer/in zur Musik
vorgeführt werden (vgl. www.info-magazin.com; www.duden.de).
Der Name „Aerobic“ wurde vom griechischen Wort „aer“, zu deutsch „Luft“,
abgeleitet, da dieses Fitnessprogramm den Sauerstoffumsatz im Körper
ankurbelt (vgl. Pahmeier Niederbäumer, 996, S. ).
4.2.2 Entwicklungsgeschichte
Die Wurzeln der Aerobic gehen auf den amerikanischen Sportmediziner
Kenneth H. Cooper zurück, der als Begründer der Ausdauerbewegung gilt. In
den 1960er Jahren, damals war er Mitglied der US-Luftwaffe, entwickelte er
ein Ausdauertraining für NASA-Astronauten zur Ökonomisierung der Herz-
41
und Lungenarbeit. Dieses Trainingsprogramm bestand aus aeroben
Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren und Schwimmen. Cooper löste in
jener Zeit in Amerika einen Boom aus, woraufhin man das Ausdauertraining in
jegliche Gymnastikprogramme integrierte.
Den internationalen Durchbruch erlebte dieses neue Fitnessprogramm jedoch
erst 1982, als Jane Fonda13 Aerobic als „ihr“ Gymnastikprogramm vermarktete
und es vor allem bei jungen Frauen hohen Anklang fand. In Deutschland
wurde dieses „Aerobic-Fieber“ 98 durch die Schauspielerin Sydne Rome
ausgelöst (vgl. Rome, 1983).
Zu Beginn der 8 er Jahre wurde es immer populärer, solche „Aerobic-
Einheiten“ auch im Fernsehen zu zeigen. So strahlte der Fernsehsender ZDF
ab 1983 die Aerobic-Sendung „Enorm in Form“ zum Mitmachen aus.
Ab 1988 wurde zunehmend über die Schädlichkeit von Aerobic diskutiert,
woraufhin der zunächst ansteigende Boom rückläufig wurde. Man versuchte
nun das Gewicht vermehrt auf medizinische und sportwissenschaftliche
Gesichtspunkte zu legen, insbesondere auf die gelenksschonende Bewegung.
Seither hat sich Aerobic, vor allem in Europa, stark verändert und wurde
zusätzlich durch Ideen aus der Gymnastik und dem Tanz um neue
Bewegungsformen erweitert.
Ausgehend vom alten Aerobic haben sich im Laufe der Zeit einige
abgeänderte Formen entwickelt, wie z. B. Step-Aerobic14, Aerodance15,
13
Jane Fonda ist eine US-amerikanische Schauspielerin, die in den 1980er Jahren durch zahlreiche
Aerobic-Videos zur Fitness-Queen wurde (eigene Erklärung).
14 Ist Aerobic mit Hilfe einer Stepbank, auf welcher die Übungen ausgeführt werden (vgl.
www.paradisi.de)
15 Ist eine Aerobic-Form auf fortgeschrittener Stufe mit traditionellen Schritten und Elementen aus dem
Jazz und Funk (eigene Erklärung).
42
Bodytoning16 oder Body Balance17, um nur einige wichtige zu nennen
(www.grenzecho.net).
4.2.3 Merkmale der Aerobic
In der Trainingslehre werden fünf motorische Grundfähigkeiten unterschieden:
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Bei Aerobic
wird vor allem Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination geschult,
trainiert und verbessert.
Wie die meisten Sportarten, bringt auch Aerobic viele gesundheitliche Vorteile
mit sich und kann präventiv für eine körperliche und psychische Fitness
wirken. Aerobic verspricht die allgemeine dynamische Ausdauer zu trainieren
und damit vor allem die Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems zu erhalten,
bzw. zu verbessern. Somit kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor allem
Bluthochdruck, erhöhtem Blutfettspiegel oder erhöhtem Blutzuckerspiegel,
vorgebeugt werden. Sekundär wirkt es sich, wie jede andere Sportart auch,
auf den seelischen Gesundheitszustand aus und wirkt hervorragend zum
Stressabbau, steigert das Selbstbewusstsein sowie das eigene Wohlbefinden.
Außerdem verbessert es die Regenerationsfähigkeit und kann positiv zur
Körpergewichtsreduktion beisteuern (vgl. Schuba & Zanellato, 2006; Pahmeier
Niederbäumer, 996).
Wie schon oben erwähnt, kann das Aerobic-Programm auf die Steigerung der
Ausdauerfähigkeit hin zielen. Bei dieser Variante dauert das Programm in der
Regel zwischen 45 und 60 Minuten, in dem verschiedenste Schrittmuster und
Bewegungselemente aneinander gereiht werden, die meist vorab in Form
16
Kräftigungsübungen mit diversen Hilfsmitteln wie Therabänder, Hanteln, Stepbänke oder
Gewichtsstangen (eigene Erklärung).
17 Eine moderne Mischung aus Yoga, Pilates und Thai Chi (vgl. www.myfitnessstudio.de).
43
einer Choreographie erarbeitet wurden. Die Choreographie kann sich im
Bewegungsmuster unterschiedlich gestalten. Der Fokus kann hierbei eher
sportlich-athletisch liegen, das heißt, es wird mit vielen Schrittwiederholungen
und einem geringen Koordinationsteil gearbeitet. Oder aber der Schwerpunkt
liegt im tänzerisch-gestaltenden Bereich, wobei ein hoher Koordinationsteil in
der Choreographie vorhanden ist.
Die zweite Variante legt ihren Schwerpunkt gleichermaßen auf das Training
der Ausdauerleistungsfähigkeit und auf das Training der Kraft und der
Beweglichkeit. Hierbei dauert das Programm in der Regel zwischen 50 und 60
Minuten, wobei ca. 1/3 der Trainingszeit dem funktionellen Krafttraining
gewidmet ist.
In beiden Varianten ist der Einsatz von Musik ein unverzichtbarer Bestandteil
der Übungseinheiten. Die Musik unterstützt auf rhythmische und dynamische
Weise die Bewegungen und steuert die zeitliche Abfolge der Übungen.
Außerdem hat sie eine motivierende Wirkung, steigert die Freude an der
Bewegung und fördert somit auch die körperliche Leistungsbereitschaft. Eine
motivierende Musik, die auch den TeilnehmerInnen gefällt, ist natürlich von
Vorteil. Da man viele verschiedene Musikstile für Aerobic verwenden kann, sei
es Soul, Funk, Hip Hop oder Rock, dürfte sich dies als nicht so schwierig
erweisen (vgl. Pahmeier Niederbäumer, 996).
4.3 Jazz Dance
4.3.1 Definition
Wie in allen Tänzen, ist es auch beim Jazztanz nicht so einfach eine
einheitliche und präzise Formulierung zu finden. Der heutige Jazztanz existiert
in vielen Variationen, daher ist es unmöglich von „dem“ Jazztanz zu sprechen.
44
Viel mehr werden unterschiedliche Tanzstile zusammengefasst, wobei es
schon einige typische und grundlegende Merkmale gibt, die den Jazztanz
charakterisieren und ihn von anderen Tanzrichtungen eindeutig unterscheiden
lassen (vgl. Rosenberg, 1995, S. 9).
Auf diese Merkmale wird später noch genauer eingegangen.
Das Wort „Jazz“ wurde des Öfteren auf seinen Ursprung untersucht, wobei
eindeutig festgestellt werden konnte, dass es sich um ein afroamerikanisches
Wort handelt, welches schon im 19. Jahrhundert von der schwarzen
Bevölkerung Amerikas verwendet wurde. Seine ursprüngliche Bedeutung ist
„Kraft“, „Heftigkeit“, „ekstatische Erregung“. Auch heute wird das Wort noch
von zwei Begriffen regiert: „jazz around“ und „jazz up“. Jazz around bedeutet
dauernd in Bewegung und Erregung zu sein. Jazz up ist aktivierend,
begeisternd, versetzt in ekstatischen Zustand (vgl. Günther, 98 , S. ).
„Jazz Dance ist Tanz in der umfassendsten Art. Er vereint alle Tanzformen -
Afro, Blues, Gesellschaftstanz, klassisches Ballett, Modern Dance. Das
Ergebnis: reine, klare, rhythmische Bewegung“ (Hellthaler & Lynch, 1986, S.
19).
4.3.2 Entstehungsgeschichte der Jazzmusik
Damit sich ein neuer Tanzstil entwickeln kann, braucht es in erster Linie eine
neue Musik(richtung). Der Beginn der Entwicklung der Jazzmusik kann auf die
Jahre 1865 bis 1889 zurückgeführt werden. In dieser Zeit wurde die schwarze
Bevölkerung, vor allem in den Südstaaten der USA, als Sklaven unter der
Herrschaft der weißen Bevölkerung gehalten. Die Schwarzen waren ihrer
Lebensfreiheit beraubt und wurden in ihrer Arbeit vor allem auf Ackerbau und
Handwerk beschränkt. Genauso eingeschränkt wurden sie in der
Weiterentwicklung ihrer Kultur, vor allem der Dichtung, der Musik und dem
45
Tanz. Dennoch wurde im Jahre 86 eine Sammlung von „Slave Songs oft the
United States“ veröffentlicht, was einen enormen Fortschritt mit sich brachte.
Die „Fisk Jubilee Singers“ waren eine der ersten, die ab 8 auf zahlreichen
Tourneen, die auch nach Europa führten, die „Spiritual Songs“ der schwarzen
Bevölkerung verbreiteten. Diese sogenannten Minstrel-Gruppen bestanden zu
Beginn aus weißen Unterhaltungsmusikern, die ihre Gesichter schwarz färbten
und auf heute rassistisch zu betrachtende Weise das „Leben“ der
afroamerikanischen Bevölkerung karikierten. Gesungen wurde für ein rein
weißes Publikum. Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus der klassischen
Vier-Mann-Gruppe gigantische Shows mit einer Schar von Musikern, Sängern,
Schauspielern und Tänzern. Schon während, aber hauptsächlich nach dem
Bürgerkrieg entstanden die ersten schwarzen Minstrel-Gruppen, wobei die
“Georgia Minstrel-Gruppe“ mit dem Lied „Carry me back to old Virginny“ als
Erste berühmt wurde. Die meisten schwarzen Minstrel-Gruppen, zumindest
jene die bekannt wurden, standen unter der Leitung einer weißen Person, was
zeigt, dass auch im Musik- und Showgeschäft die Sklaverei Einzug
genommen hatte.
In dieser Zeit lebten die meisten Schwarzen noch unter sich, in ihrer eigenen
Kultur mit ihrer eigenen Musik und ihren eigenen Tänzen. Man weiß über die
schwarzen Tänze dieser Zeit nicht sehr viel, jedoch kann man davon
ausgehen, dass sowohl die Tanzrichtung „Buck“18, als auch der „Cakewalk“19
damals entstanden und um 1880 von den weißen Minstrels entdeckt und
übernommen wurden. Diese beiden Tänze gehören somit zur Vorgeschichte
des Jazz Dance.
18
Der “Buck” ist ein Ursprungstanzstil der schwarzen Bevölkerung aus dem Sudan (vgl. Günther,
1980, S. 79).
19 Der “Cakewalk” ist ein alter Plantagentanz, der von “Ragtime-Musik” begleitet wurde und ab 89
zum Kunst-und Bühnentanz avancierte (vgl. Günther, 98 , S. 5).
46
Auch die Jazzmusik geht bis in die 1870er Jahre zurück. Das gilt vor allem für
den Ragtime, damals noch als „Jig-Piano“ bekannt, der ab 1896 weltberühmt
wurde. Dieser Klavierstil stammt aus dem Mississippi-Missouri-Gebiet und
bereitete den Weg für die Entwicklung der Jazz Musik vor.
Die politisch-gesellschaftliche Unterwerfung der schwarzen Bevölkerung in
den Südstaaten erreichte 1880 ihren Höhepunkt. Dies hatte zur Folge, dass
zwischen 1890 und 1920 Millionen von Schwarzen die Südstaaten verließen
um im Norden besser bezahlte Arbeitsplätze und ein freies Leben zu finden.
Diese Auswanderer brachten die afroamerikanische Volkskultur des Südens in
die daraufhin entstandenen „Schwarzen-Ghettos“ der Städte des Nordens.
Harlem, im Herzen von New York, war seit 9 zur größten „Schwarzenstadt“
der Welt geworden. Bis dato war dieses Viertel eine vornehme Wohngegend
der weißen Bevölkerung gewesen. Durch die „Eroberung“ von einigen
Stadtvierteln größerer Städte im Norden der USA, wie z. B. New York oder
Chicago, begann die Ausbreitung der Jazzmusik und der Pelvis-Tänze20 über
die ganze Welt (vgl. Günther, 98 , S. 69 f.).
4.3.3 Entstehungsgeschichte Jazztanz
Das Jahr 1917 steht als Geburtsjahr für die Jazz Musik und den
afroamerikanischen Tanz, der sich mit dieser Musik weiterentwickelte. Eine
weiße Gruppe mit dem Namen „The Original Dixieland Jazz Band“ aus New
Orleans spielte zum ersten Mal in einem berühmten Café in New York und
erreichte den Durchbruch des „Jazz“ beim weißen Publikum. Im selben Jahr
erschien auch die erste musikalische Tanzsuite vom schwarzen Komponist W.
Benton Overstreet mit dem Namen „Jazz Dance“ und dem Untertitel „Song
20
Pelvis Tänze sind „Lieder, in denen Anweisungen für die Ausführung des betreffenden Tanzes
gegeben wurden“ (Günther, 98 , S. ).
47
and Foxtrott“. In dieser Tanzsuite erschuf der Komponist keine völlig neue
Musikrichtung, sondern vereinte vier bereits existierende Pelvis-Tänze unter
dem Namen „Jazz Dance“, welche seit 98 in zahlreichen Einzeltänzen ihren
Durchbruch erreicht hatten. In den Zwanzigerjahren allerdings verstand man
unter Jazz Dance zunächst nur die Gesellschaftstänze der städtischen
Schwarzen und die Showtänze der professionellen schwarzen Künstler.
Zwischen 1919 und 1922 kam es zur Weiterentwicklung des Jazztanzes in
Amerika, welcher ab 1920 auch in Europa bekannt wurde: der sogenannte
„Shimmy“21 wurde Kult.
In den großen „Schwarzen-Musicals“ der 9 er Jahre wurden neben neuen
Pelvis-Tänzen noch immer auch „Buck and Wing“ getanzt. Bis 9 5 wurde
noch nicht streng zwischen Jazz Dance und Tap Dance22, dem ursprünglichen
„Buck and Wing“ unterschieden.
Ab 1925 wurden die beiden Begriffe getrennt und genau definiert: zum
„echten“ Jazztanz wurde der „Shimmy“ und der „Charleston“23 gezählt, zum
Tap Dance gehörte von nun an der „Buck and Wing“ und der „Soft Shoe“24.
1929 erschien der erste ernsthaft zu nehmende Artikel über Jazz Dance in der
Zeitschrift „Dance Magazine“ welche ihn als seriösen Tanzstil bezeichnete, in
dem der ganze Körper als Mittel des Ausdrucks eingesetzt wird und den
äußeren Gegensatz zum klassischen Ballett bildet.
Als wichtigster Jazztanz jener Zeit galt der Charleston, der 1923 durch das
Afro-American-Musical „Running Wild“ und vor allem dann durch Josephine
21
Der Shimmy wird als schwarzer Tanz seit etwa 1900 erwähnt, welcher auf den Voodoo-Kult und die
westindischen Pelvis-Tänze zurückgehen soll (vgl. Günther, 98 , S. 86 ).
22 Tap Dance =Stepptanz (eigene Erklärung).
23 Der Charleston war die freizügige, rasante Entdeckung der 1920er Jahre, bei dem die Füße twisten
und die Arme schwingen (vgl. www.swingandthecity.com).
24 „Soft Shoe“ wird auf Grund der weichen Schuhe so genannt (eigene Erklärung).
48
Baker25 berühmt wurde. Auch jener Tanz hatte seinen Ursprung in Westafrika
und wurde um 1900 in den Südstaaten der USA durch die Immigranten
bekannt (vgl. Günther, 98 , S. 8 f.).
In den Jahren 9 bis 93 war die Blütezeit der „Schwarzen-Musicals“ am
Broadway. Durch diese Musicals wurde nicht nur die Jazzmusik bekannt,
sondern hier wurden auch die neuen Tanzformen wie Tap Dance oder der
Bühnen-Charleston bekannt. Das Musical „The Chocolate Dandies“ bot schon
ein regelrechtes Jazz-Dance-Ballett. Durch das Eintreten der Wirtschaftskrise
1929 war jedoch die Epoche der Harlem-Renaissance und des „Negro-
Musicals“ am Broadway für fast Jahre zu Ende. Die schwarze Kunst und
Kultur zog sich nun wieder in die Ghettos zurück.
Aber nicht alle schwarzen Tänzer ließen sich dies gefallen. Eine kleine
Minderheit gebildeter Tänzer versuchte den schwarzen Tanz zur seriösen
Bühnenkunst zu etablieren oder ganz zum weißen Ballett überzuwechseln.
Während die schwarzen Tänzer sich der weißen Tanzkunst näherten,
entdeckten gleichzeitig auch einige Vertreter des Modern Dance das Leben
und die Not der schwarzen Bevölkerung als Themen. Somit wurde 1933
erstmalig eine weiße Choreographin, Doris Humphrey, für die tänzerische
Gestaltung der ersten regelrechten „Schwarzen-Oper“ „Run Lil Chillun“ (Lauft
kleine Kinder) engagiert. Hemsley Winfield tanzte die Hauptrolle und war somit
der erste Schwarze, der in der Metropolitan Opera in New York tanzen durfte.
Die Wirtschaftskrise machte die amerikanische Musik- und Tanzszene wieder
weitgehend zur Domäne der Weißen. Die großen schwarzen Tanzkünstler
mussten nach Hollywood auswandern oder ins weiße Showbusiness
überwechseln. Von dem großen schwarzen Jazz Dance der Zwanzigerjahre
25
Josephine Baker war eine US-amerikanisch-französische Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin.
Sie hat den Charleston nach Europa gebracht und berühmt gemacht (vgl. Günther, 98 , S. 9 f.).
49
war nicht mehr viel übrig geblieben. Die Weißen von Amerika und Europa
wollten von Schwarz nichts mehr wissen.
Der traditionelle schwarze Jazz Dance zog sich an seinen Ursprung zurück: in
die Ghettos von Harlem. Dort entstand schon 9 6 das Tanzlokal „Savoy“, das
zur Zufluchtsstätte des Jazz Dance wurde. Das Publikum dort bestand aus
proletarischen arbeitslosen und zum Teil auch kriminellen Ghettojugendlichen
von Harlem, für die Tanz ihr größtes, bzw. ihr einziges Glück war. Dort
entstanden die neuen Tänze, dort spielten fast alle berühmten Orchester der
Zeit. Auch die ersten Big Bands kamen aus Harlem.
Lindy, Jitterbug, Boogie Woogie, Jive, der Big Apple mit Suzie-Q waren die
authentischen Jazztänze der dreißiger Jahre. Sie verbanden schwarze Bein-
und Fußtechniken mit Pelvis-Motionen und Akrobatik. Somit wurde das Savoy
zur Heimat der schwarzen Jazzmusik der dreißiger Jahre.
Mit dem Beginn der Wirtschaftskrise 1929 war der Traum des aufstrebenden
Künstlerviertels Harlem jedoch zu Ende und schon bald verwandelte sich jener
Stadtteil in das berüchtigte Ghetto, welches es bis heute zum Teil noch ist (vgl.
Günther, 98 , S. 88 f.).
4.3.4 Die weltweite Ausbreitung: Von 1940 bis zur Gegenwart
Die Geschichte des Jazz Dance von 1940 bis heute wird in zwei Phasen
unterteilt. Die erste reicht von 1940 bis 1960 mit dem Schauplatz Amerika. In
dieser Zeit entdeckten weiße Tänzer den Jazztanz und umgekehrt befassten
sich schwarze Tänzer mit klassischem Ballett und Modern Dance.
Die zweite Phase beginnt um 1960, wo der Jazztanz seinen weltweiten
Siegeszug beginnt.
Im Februar des Jahres 1940 brachte Katherine Dunham in New York ihr erstes
großes Jazz-Tanzstück heraus, das „Tropics and Le Jazz Hot“, das zum
50
allgemeinen Durchbruch des schwarzen Tanzes als Bühnenkunstwerk führte.
Es galt als das erste künstlerische Jazz-Ballett, das die Geschichte des Jazz
Dance ausgehend von Westindien und New Orleans bis Harlem aufzeigte und
sowohl afroamerikanische Themen als auch deren Tanztechniken künstlerisch
einsetzte.
Durch die Vermischung der Rassen und der Tänze entwickelte sich in der
darauffolgenden Zeit der sogenannte Modern Jazz Dance, also eine Mischung
aus Jazz Dance, klassischem Ballett und Modern Dance. Diese neue
Tanzrichtung führte auch zur Weiterentwicklung im Bereich von Musicals. Die
berühmtesten Jazz-Dance-Musicals stammten von Jerome Robbins „Fancy
Free“, erweitert zu „On The Town“ ( 9 ) und vor allem die „West Side Story“
(1957).
Zur selben Zeit gab es natürlich auch Kritiker, die eine solche Verschmelzung
von Tanzstilen als nicht gut hießen und eine Rückkehr zu den Volkswurzeln
des schwarzen Jazz Dance forderten. Einer von ihnen war der berühmte Jazz-
Historiker Marshall Stearns. Es kam auch in gewisser Hinsicht zur Rückkehr
zu den Volkswurzeln, jedoch nicht auf der Bühne oder in der Pädagogik,
sondern in den populären Soul-Tänzen. Dies war eine Rückkehr zu den alten
polyzentrischen Pelvis-Tänzen, die ab 1964 wieder populär wurden. In jener
Zeit begann nämlich der revolutionäre Kampf der afroamerikanischen Jugend,
die auf der einen Seite für Gleichberechtigung innerhalb der Gesellschaft
(Wahlrecht), und auf der anderen Seite für die Erhaltung der
afroamerikanischen Volkskultur kämpfte. Die Pelvis-Tänze begleiteten damals
und auch in den sechziger Jahren den Befreiungskampf der Afroamerikaner.
Im Jahr 1959 ließen sich die Pädagogen der konservativen Imperial Society of
Dance Teachers von Tänzern der in London damals aufgeführten „West Side
Story“ in die Techniken des Jazz Dance einführen. So begann ab 96
ausgehend von England über Westeuropa und Skandinavien der weltweite
51
Siegeszug des Jazz Dance. Spätestens durch die Verfilmung der „West Side
Story“ war der Jazz Dance in der ganzen Welt bekannt (vgl. Günther, 98 , S.
96 f.).
4.3.5 Wesentliche Merkmale des Jazz Dance
Jazztanz und Jazzmusik besitzen gemeinsame Merkmale. Beide leben von
einer gewissen Spontanität und Individualität, die ein exaktes Weitergeben von
Noten oder Tanzschritten unmöglich macht. Man hält sich nicht exakt an
festgelegte Zählweisen, sondern man „swingt“. Der Swing26 ist somit ein
charakteristisches Merkmal des Jazz. Weitere wesentliche Merkmale des
Jazztanzes, welche den Jazztanz von anderen Tänzen eindeutig
unterscheiden lassen, sollen im Folgenden noch aufgezeigt werden.
Als das wohl wichtigste Merkmal des Jazztanzes kann das Prinzip der
„Isolation“ verschiedener Körperteile betrachten werden. Isolation bedeutet,
dass der Körper nicht als Einheit und Ganzheit bewegt wird, sondern mit
seinen verschiedenen Körperteilen, den sogenannten Zentren, die sich
räumlich und rhythmisch unabhängig, also isoliert von einander bewegen. Das
der Isolationstechnik zu Grunde liegende Prinzip ist das polyzentrische
Körperleben der Afrikaner. Die isolierbaren Zentren sind der Kopf, der Hals,
der Schultergürtel, der Brustkorb, das Becken, die Arme und die Beine.
Dadurch ist es sowohl möglich, einzelne Muskeln isoliert aufzubauen und zu
kräftigen als auch z. B. bei einer Drehung, den Körper nicht nur einfach drehen
zu lassen, sondern zeitgleich den Kopf, das Becken und die Schultern auf
unterschiedliche Weise zum Rumpf zu bewegen. Durch eine solche Isolation
werden einzelne Körperteile gegeneinander bewegt, was ein hohes Maß an
26
Swingen bedeutet nicht nur auf dem Beat, sondern auch zwischen Beat und Beat (im Offbeat),
zwischen Step und Step eine zusätzliche Bewegung einzufügen (vgl. Günther, 98 , S. ).
52
Koordination verlangt. Diese Gegenbewegungen werden auch „Polyzentriken“
genannt.
Es gibt verschiedene Formen von polyzentrischen Bewegungen. Jene können
sowohl in parallele als auch in entgegengesetzte Richtungen, in eine
sogenannte „Opposition“ verlaufen. Solche Bewegungen sind meist mit
„Contractions“ verbunden, worunter man das Zusammenziehen oder sich
Annähern verschiedener Körperteile versteht. Häufig wird eine solche
Contraction in der Körpermitte ausgeführt und ist mit einer Ausatmung
verbunden. Die Gegenbewegung zur Kontraktion ist das „Release“, wobei der
gesamte Torso und der Kopf über das Normalmaß hinaus gestreckt werden.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Jazz Dance ist die Grundhaltung,
die sogenannte „Collapse“. Diese ist tiefbetont, was bedeutet, dass die Knie
leicht gebeugt sind und der Körperschwerpunkt somit tiefer liegt als in anderen
Tanzarten.
Außerdem unterscheidet man zwischen „Motion“ und „Lokomotion“. Ersteres
ist eine binnenkörperliche Bewegung wie z. B. der „Shake“, ein sogenanntes
Schütteln der Schultern, bzw. der Hüfte. Lokomotion hingegen bezeichnet eine
Fortbewegung, wobei z. B. der Fuß mehrmals den Boden leicht berührt, bevor
er endgültig aufgesetzt wird.
Wie man in der Entwicklungsgeschichte des Jazz Tanzes nachlesen konnte,
liegt der Ursprung dieser Tanzrichtung in den afrikanischen Ländern, welche,
wie man so schön sagt, den „Rhythmus im Blut haben“, bzw. mit dem Tanz
von klein auf aufwachsen. Kinder und Jugendliche lernen Schritte, bzw. auch
Isolationstechniken aus der Imitation der Erwachsenen und nicht durch einen
speziellen Unterricht. In unserem europäischen Kulturkreis hingegen sind wir
an strenge Form und genaue Methodik im Tanz gewöhnt und brauchen somit
53
zwangsläufig eine möglichst detaillierte Beschreibung der einzelnen
Tanzfiguren, bzw. Bewegungsmuster (vgl. Rosenberg, 1995).
Deshalb werden später im praktischen Teil einzelne Figuren auch genau
erklärt und aufgezeigt.
4.4 Gangnam Style
4.4.1 Definition
Gangnam Style ist ein K-Pop-Song27 vom südkoreanischen Rapper PSY28, der
im Juli 2012 veröffentlicht wurde und schon im September des selben Jahres
zum bisher beliebtesten Video mit den meisten „Like-Klicks“29 in der
Geschichte von „YouTube“ einging und deshalb ins Guiness-Buch der
Rekorde aufgenommen wurde (vgl. www.guinnessworldrecords.com).
Gemeinsam mit dem Lied wurde für das Musikvideo ein eigener Tanz
choreographiert, der den Selben Namen trägt wie das Lied selbst. Dieser Tanz
wurde zum Markenzeichen vom Rapper PSY und hat nicht nur in Südkorea
und am asiatischen Markt, sondern auch in den USA und Europa, vor allem
bei der jüngeren Generation, hohen Anklang gefunden.
27
Steht für Korean Popular Music (=koreanischsprachige Popmusik), welche Anfang der 1990
entstand (www.lastfm.de).
28 PSY ist die Abkürzung für den Namen Park Jae-sang (eigene Erklärung).
29 .9 . .9 6 Klicks, wovon 8. 66. 5 „Likes“ und 99 .366 „Dislikes“ sind (Stand 5. 3. unter
www.youtube.com).
54
4.4.2 Entwicklungsgeschichte
Die südkoreanische Popkultur, kurz genannt K-Pop, entwickelte sich Anfang
der 1990er Jahre und verbreitete sich in Südkorea selbst und am asiatischen
Markt sehr schnell. Trotz jahrelang gezielter Förderungen durch die
koreanische Regierung, blieb die Popularität dieser Musikrichtung weitgehend
auf den asiatischen Raum beschränkt und schaffte den Sprung nach Europa
oder in die USA lange Zeit nicht. Mit Hilfe des Aufkommens der Social Media30
um die Jahrtausendwende und der Verbreitung von K-Pop-Musik auf
YouTube, gelang dem Rapper PSY der Durchbruch in den USA.
Das Wort „Gangnam“ bedeutet wörtlich übersetzt „südlich des Flusses“ und ist
ein großer Stadtteil der Hauptstadt Südkoreas, Seoul, welcher im Süden vom
Fluss „Han“ liegt. Dieser Teil der Stadt wurde erst in den frühen 98 ern
erschlossen, als Südkoreas Wirtschaft boomte und das Land vom
Entwicklungsland zu einem sogenannten Tigerstaat31 aufstieg. In diesem
Bezirk ist alles neuer, moderner, besser und somit auch teurer, weshalb dort
nur die Oberschicht Seoul´s lebt. Dort befinden sich auch die
Designerboutiquen und Schönheitschirurgen, wobei letzteres von einer
enormen Anzahl von Koreanern in Anspruch genommen wird. Wer es sich
nicht leisten kann dort zu leben, der möchte zumindest so aussehen als ob.
Dies bedeutet unter anderem, kurze Röcke, hohe Schuhe und
Markenhandtaschen für Mädchen und ein lässiger Haarschnitt, teure Uhren
und enge Jeans für Jungs (vgl. Hohleiter, 2013).
30
Zu Deutsch Soziale Medien, ist ein „Sammelbegriff für internetbasierte mediale Angebote, die auf
sozialer Interaktion und den technischen Möglichkeiten des sogenannten Web . basieren“
(www.wirtschaftslexikon.gabler.de).
31 „Als Tigerstaaten werden jene Länder Ost- und Südostasiens bezeichnet, die sich in der zweiten
Hälfte des . Jahrhunderts durch ein enormes Wirtschaftswachstum auszeichneten“ (www.2.klett.de).
55
4.4.3 Interpretation des Songs
PSY beschreibt in seinem Song, wie coole Jugendliche auszusehen und sich
zu verhalten haben. Das bunte Musikvideo, die Tanzchoreographie, das
vermeintliche „Reiten“ im Tanz lassen erkennen, dass sich der Rapper über
etwas lustig macht. Wer jedoch dabei auf den Arm genommen wird, weiß nur
der Songwriter selbst. Nicht-Koreaner sehen das Lied meist als ironische
Abrechnung mit dem Lebensstil der Reichen aus dem Stadtteil Gangnam. Die
Koreaner selbst hingegen sehen den Song als schrillen, witzigen Popsong und
glauben eher, dass sich der Rapper selbst durch den Kakao zieht.
Im Refrain des Liedes singt PSY öfters „Oppan Gangnam Style“ was so viel
bedeutet wie „Der große Bruder hat den Gangnam Style“. Hierbei meint er
ganz offensichtlich sich selbst, denn es ist üblich, dass jüngere Frauen
Männer, die ein wenig älter sind als sie selbst, als „großen Bruder“
bezeichnen. PSY stammt ursprünglich aus einer wohlhabenden Familie.
Jedoch trotz seines Hintergrunds würde man ihn nicht mit dem Ideal, das mit
dem Wort „Gangnam Style“ in Verbindung gebracht wird, assoziieren. Dieses
Spannungsverhältnis zwischen Realität und Behauptung wird in den Augen
der Koreaner eher als lustig empfunden und weniger als Gesellschaftskritik
wahrgenommen (vgl. Hohleiter, 2013).
4.4.4 Der Tanz
Der Tanz zum Song wurde meines Erachtens sehr einfach konzipiert, damit
jede/r, egal welchen Alters, ihn ohne Probleme tanzen kann. Die
Schrittkombinationen wiederholen sich immer wieder, sodass der Tanz ohne
großen Aufwand schnell und leicht erlernbar ist und keine Vorkenntnisse im
Tanzbereich nötig sind.
56
Teil II: Praktischer Teil
Im Praktischen Teil erfolgt nun die Umsetzung des Moduls im Fach Bewegung
und Sport mit dem Thema „Tanzen“. Das Modul besteht insgesamt aus acht
Einheiten, wobei jede dieser Einheiten in einer Doppelstunde abgehalten wird.
Somit wird pro Doppelstunde eine Tanzrichtung behandelt, in der jeweils mit
einem Aufwärmtraining begonnen wird und in der restlichen Zeit die
vorbereitete Choreographie einstudiert und geübt wird. Sollte die Zeit für das
Einstudieren der im Vorfeld überlegten Bewegungsabfolge nicht ausreichend
sein, so wird diese einfach spontan gekürzt. Im umgekehrten Falle, wenn die
SchülerInnen die Schrittfolgen schneller erlernen als geplant, kann man die
Choreographie problemlos durch eigene spontane Einfälle oder auch durch
Ideen der SchülerInnen erweitern. Als „Cool Down“ am Ende der Stunde
empfiehlt es sich noch ein kurzes Dehnprogramm einzubauen, um die durch
Anspannung verkürzte Muskulatur wieder in ihre Ausgangslage zu bringen.
Die praktische Erfahrung des eigenen Tanzunterrichts als auch die
Lehrerfahrungen mit SchülerInnen in der Schule bildet in diesem praktischen
Teil zum einen die Grundlage für die Auswahl der Tänze und in weiterer Folge
deren Schrittkombinationen und auch deren Schwierigkeitsgrad. Trotz genauer
Überlegungen und Planungen in der Aufbereitung der vier verschiedenen
Tänze, wird die Vollständigkeit des Erlernens der Tanzrichtungen nicht
angestrebt – sie könnte auch nicht erreicht werden. Zum einen ist hierfür die
Zeit viel zu knapp und zum anderen sind die Tänze so frei und variabel, dass
man sie nie zur Gänze beherrschen kann.
57
5. Methodischer Aufbau und Stundenbilder bzw.
Choreographien
5.1 Praktische Überlegungen im Vorfeld
Der Tanzunterricht wird immer sehr persönlich sein und von dem Stil und der
Kreativität des Lehrenden abhängen. Damit es aber eine gelungene Einheit
wird, sind im Vorfeld ein paar wichtige Überlegungen notwendig:
Berücksichtigung der räumlichen Verhältnisse (Turnhalle oder eventuell
Gymnastiksaal mit Spiegel)
Zusammensetzung einer Lerngruppe (Verhältnis Mädchen und Jungen)
Musik (Phasengerechtigkeit)
Die einzelnen Unterrichtsstunden können vielseitig und unterschiedlich
gestaltet werden. Allerdings muss jede Einheit mit einem Aufwärmtraining von
20-30 Minuten beginnen. Hierbei werden die einzelnen Muskelgruppen und
Gelenke im Rhythmus zur Musik in Schwung gebracht, damit sich bei der
späteren Bewegungsausführung niemand verletzt. Im Aufwärmteil werden
auch immer wieder Elemente, bzw. bestimmte Schritte der späteren
Choreographie eingebaut. Denn je früher man mit dem Erlernen beginnt, desto
leichter wird es später bei der Aneinanderreihung der Schritte.
Bei der Musik empfiehlt es sich, eine bis zwei CD`s (oder ca. 20 Lieder auf
einem I-pod oder MP3-Gerät) pro Tanzrichtung vorzubereiten, um genügend
Variation für die gesamte Stunde zu haben. Hierbei bietet sich an, eine Musik
zu wählen, die den Hörgewohnheiten der SchülerInnen entspricht (aktuelle
Charts) und sie zum Bewegen motiviert.
Im Bereich Hip Hop Tanz ist es völlig egal, zu welchem Song die
Schrittkombinationen getanzt werden, wichtig ist nur, dass alle im 4/4 Takt
58
sind. Im Bereich der Aerobic gilt das gleiche. Beim Jazz Dance wird es schon
etwas schwieriger, jedoch auch hier gibt es genügend passende Musik. Man
muss sich nur die Zeit nehmen sie zu finden. Beim Lied Gangnam Style
erübrigt sich die Suche nach der passenden Musik für die Choreographie.
Jedoch zum Aufwärmen wäre es schön, wenn man auch hier eine kleine
Variation anzubieten hätte.
Bei jeder der vier Tanzrichtungen steht die Lehrkraft mit dem Gesicht zu den
SchülerInnen und zeigt die verschiedensten Schritt- und Armkombinationen
vor. Begonnen wird jede Schrittkombination für die SchülerInnen mit dem
rechten Bein, die Lehrkraft zeigt spiegelverkehrt vor, beginnt also mit dem
linken Bein. Die Schritt- und Armkombinationen werden hier aus der
Schülerperspektive aufgezeigt, beginnen also immer nach rechts. Einige
mögliche Schrittvarianten werden in den einzelnen Stundenbildern aufgezeigt.
Bevor ich mit meinen Stundenbildern beginne, möchte ich noch die wichtigsten
Abkürzungen, die bei allen vier Tanzrichtungen vorkommen, erklären:
re = rechts
li = links
vw = vorwärts
rw = rückwärts
WH = Wiederholung
() = Die Zahlen in Klammern zeigen den Takt
(u) = steht für und
59
5.2 Hip Hop
Materialien: Musik - wenn möglich aktuelle Hip Hop Musik wie zum Beispiel:
Apollo Brown: Beauty of a Day (www.youtube.com)
Yann Tiersen: Violin and bit (www.youtube.com)
Chaka Khan: Ain´t Nobody (www.youtube.com)
Lauri Hill: Doo-Wop (www.youtube.com)
Jamie Foxx: Warm Bed (www.youtube.com)
Aufwärmen: 20 – 30 Minuten
Die Aufwärmphase ist nicht nur für das Aufwärmen von Muskeln und
Gelenken wichtig, sondern auch als Gewöhnung an die Musik und den
Rhythmus. Hierbei ist es mir wichtig, dass die SchülerInnen von vornherein
immer wieder versuchen, den richtigen Takt zu finden und darin mitwippen
oder mitgehen.
Wir beginnen mit isoliertem Aufwärmen von oben nach unten, beginnend mit
dem Kopf.
Kopf: nach oben, unten, zur Seite (re, li), vor und zurück (wie ein Huhn),
vor und zurück kreisen; nach oben, li, re, unten kreisen; Kopf nach
vorne hängen lassen und nach li und re heben (langsames Tempo = auf
2 Schläge; schnelles Tempo = auf jeden Schlag)
Schultern: vor und zurück kreisen, heben und senken (langsames und
schnelles Tempo; einzeln und gemeinsam)
Oberkörper: re, li, vor und zurück; im Kreis bewegen abgehakt und rund
(re, vor, li, zurück; langsames und schnelles Tempo)
60
Hüfte: re und li, vor und zurück, im Kreis bewegen abgehakt und rund
(re, vor, li, zurück; kleiner Kreis, großer Kreis; langsames und schnelles
Tempo)
Gehen im Takt: zu Beginn ohne Arme, dann Arme dynamisch
mitschwingen (langsames und schnelles Tempo)
Step Touch: Füße parallel (einfach und double; langsames und
schnelles Tempo)
Step Touch Cross: Füße parallel; Cross (re vor, li vor); mit Cross vw
gehen, rw gehen (einfach und double; langsames und schnelles Tempo)
Wippen im Takt: Füße parallel; Füße geöffnet; Füße gekreuzt; Füße
öffnen, parallel, öffnen, kreuz, öffnen, parallel, öffnen, kreuz (langsames
und schnelles Tempo)
Wippen im Takt mit Oberkörper: (1) re oben, (u) in der Mitte unten, (2) li
oben oder (u) re oben, (1) in der Mitte unten, (u) li oben (Wichtig:
Rücken gerade!)
Wippen mit Schritt: zur Seite (re, li), nach vor, zurück; selber Fuß,
abwechselnd; mit kleinem Sprung am Standbein; mit
Oberkörperdrehung nach re (Bein gestreckt nach li) und umgekehrt; mit
Cross (re, li) im Stehen oder Gehen
Etc.
Jede/r SchülerIn darf sich freiwillig einen Schritt überlegen
Hauptteil/Choreographie: 10 Achter (ca. 50 Minuten)
Für den Hauptteil habe ich keine spezielle Musik ausgewählt. Es können die
oben angeführten Lieder oder natürlich auch andere Lieder verwendet werden.
Bei dieser Auswahl sind langsamere und schnellere Lieder dabei, damit
sowohl für den Beginn als auch für den Schluss das Passende Tempo
gegeben ist. Durch die Auswahl von mehreren Songs kann die Musik dauernd
61
weiterlaufen und man kann effizienter an der Choreographie arbeiten. Zu
Beginn würde ich jedoch ohne Musik arbeiten und langsam Achter für Achter
erarbeiten und aneinander reihen.
Natürlich kann man die Choreographie auch auf ein spezielles Lied anpassen,
was meist jedoch zeitaufwändiger ist. Für eine Vorführung allerdings wäre es
schöner.
Die Choreographie:
1-8 Step Touch zur Seite: re (1 u 2 u), li (3 u 4 u), re (5 u), li (6 u),
double step touch (7 u 8 u)
1-8 Step Touch vor: li (1 u 2), re (3 u 4), li 2x tippen (5) li Bein aufstellen
(6), re Bein schwingt von hinten durch und Schritt zur Seite (7 u 8);
Arme schwingen neben dem Körper entgegengesetzt zu den Beinen
zurück und vor (1-4), anschließend am Körper hängen lassen (5-8)
1-8 Step Touch Cross: li kreuzt vor re (1 u 2), re kreuzt vor li (3 u 4), li
kreuzt hinter re, vorderes Bein gebeugt, hinteres gestreckt (5 u 6), re
kreuzt hinter li, vorderes Bein gebeugt, hinteres gestreckt (7 u 8)
Arme schwingen vor dem Körper zu den Schultern rauf und wieder
runter (1-4), anschließend berührt entgegengesetzte Hand zum Bein
den Fußboden vorn (5-8)
1-8 Bus Stop: Drehung nach re mit re Fuß beginnend (1-3), auf 4 Beine
schließen und klatschen; Double Step Touch nach li, Oberkörper
bewegt sich wellenförmig mit (5-7), auf 8 Kick mit re Bein zur Seite; li
Arm nach oben, re Arm in Verlängerung zum re Bein
1-8 Criss Cross: abwechselnd li vor re gesprungen kreuzen (1-4)
Steve Martin: Körper diagonal nach re drehen, abwechselnd das
Bein li, re, li vorn heben (5-7), halbe Drehung auf dem re Bein zur
anderen Seite u li noch einmal vorn heben (8);
Arme werden neben dem Körper gehalten
62
1-8 Bart Simpson: li Schritt zur Seite, Arme in Faust re zur Seite (1),
Beine parallel schließen und beugen (u), Beine parallel gestreckt (2),
Arme in Faust im 90° Winkel nach oben; selbe zur anderen Seite (3 u 4)
Cat Daddy: Körper diagonal nach re drehen, rechter Fuß und li
Hand vor (5); drehen zur anderen Seite, li Fuß und re Hand vor (6);
wieder drehen nach re, re Fuß vor und beide Arme mitschwingen (7 u 8)
1-8 Sweep: Körper diagonal nach li drehen; re Fuß tippt seitlich re (1);
Drehung zur anderen Seite, li Fuß tippt seitlich li (2); Drehung zur
anderen Seite, double Tipp re (3 u 4); Arme werden vor dem Körper
vertikal angewinkelt in Faust angehoben.
WH zur anderen Seite beginnend (5-8)
1-8 Happy Feat: re Knie nach innen drehen (1), li Knie nach innen
drehen (2); ganzer Körper dreht nach re, re Bein auf Ferse, li Bein auf
Ballen (3); Drehung zur anderen Seite, li Bein auf Ferse, re Bein auf
Ballen (4); mit re beginnend nach vor gehen und dabei
entgegengesetzte Hüfte zur Seite schwingen (5-8)
1-8 Jerk: Füße geöffnet, re Hand nach oben seitlich (1), beugen der
Knie, Wellenbewegung mit der Hand vor dem Körper (2); Selbe zur
anderen Seite (3 u 4); re Bein cross vor, ganze Drehung über li (5 u 6),
in die Hocke und in die Ausgangsposition zurück (7 u 8)
1-8 Kick Cross Tap vor: re Kick vor, cross vor, Tap nach li (1 u 2); li Kick
vor, cross vor, Tap nach re (3 u 4); Bei Kick Arme gestreckt überkreuzt
vor dem Körper, bei Tap Arme zur Seite öffnen;
2 Schritte (5 u 6), Pose (7), Pose (8)
Schluss: ca. 5-10 Minuten
Dehnen der verwendeten Muskulatur:
Oberschenkel Vorderseite, Rückseite, Innenseite
63
Wadenmuskulatur
Oberarm Vorderseite, Rückseite
Unterarm Innenseite und Außenseite
Nacken und Hals
Rückenmuskulatur (hinten, seitliche)
5.3 Aerobic
Materialien: Musik - wenn möglich aktuelle Charts mit 4/4 Takt wie zum
Beispiel:
Zumba Musik 2014 (www.youtube.com)
Aerobic Music – Fitness Workouts and Dance Vol.02
(www.youtube.com)
Motivational Musik for Working Out (www.youtube.com)
Aufwärmen: ca. 20 - 30 Minuten
Das Aufwärmtraining im Aerobic ist ein durchgehendes zwanzig bis dreißig
minütiges Training, das den Herzkreislauf in Schwung bringt und die Kondition
auf lange Sicht steigert. Außerdem werden hierbei Rhythmus und Taktgefühl,
sowie Konzentration und Koordination geschult.
Ausgangsposition: Beine weit geöffnet, Fußspitzen zeigen leicht nach außen,
Knie leicht gebeugt, Oberkörper gerade, Schultern nach hinten, Bauch
eingezogen und fest, kein Hohlkreuz. Bei allen Übungen muss darauf geachtet
werden, dass der Rücken gerade ist und immer aus den Knien heraus
gearbeitet wird. Jede Schrittkombination sollte mindestens 4x8 Zeiten
durchgeführt werden. Zu Beginn langsames Tempo, dann schnelles Tempo.
64
Wenn jede Übung einmal durchgeführt wurde und noch Zeit ist, wieder von
vorn beginnen.
Ausgansposition;
Gewichtsverlagerung von re nach li, Fußsohle bleibt am Boden (8x8
ohne Arme, wovon 4x8 langsames und 4x8 schnelles Tempo)
Selbe Beine; Abwechselnd re und li Arm vor dem Körper gestreckt von
der Seite nach vor bringen
Selbe Beine; wenn Körperverlagerung nach re, li Arm von der Brust
nach vorn wegdrücken; wenn Körperverlagerung nach li, re Arm von der
Brust wegdrücken
Selbe Beine; abwechselnd re und li Arm gehen parallel mit den Beinen
hoch und tief
Side to side (wippen von re nach li, Fuß tippt am Boden); Arme werden
abwechselnd re und li nach vor, zur Seite, nach oben und nach unten
gebracht; dann beide Arme gleichzeitig; re Arm führt zu li Arm;
Side to side mit Bein anheben; Zu Beginn ohne Arme, dann mit; Beide
Arme sind mit den Handinnenflächen nach oben vor dem Körper
gestreckt, abwechselnd re und li Hand von der Seite nach vorn bringen;
dann von der Seite nach oben bringen
Side to side: Arme vor überkreuzen (einzeln, doppelt, langsames Tempo
= 2 Bewegungen pro Takt, schnelles Tempo = 4 Bewegungen pro Takt);
Arme gestreckt vor dem Körper abwechselnd auf und ab bewegen;
Arme zur Seite ausstrecken und Kreisbewegungen vor und zurück;
Arme zur Seite ausgestreckt, re Handfläche zeigt nach oben, li
Handfläche zeigt nach unten, im Takt die Richtungen der Handflächen
wechseln
65
Side To Side mit Leg Curl32: Beine zuerst abwechselnd angewinkelt,
dann zweimal pro Seite angewinkelt; Arme werden im 90° Winkel neben
dem Körper von vorn nach hinten gezogen; Arme werden im 90° Winkel
vor dem Körper von unten zur Seite hochgeführt; Arme Butterfly in 90°
in Schulterhöhe; Bizepsarme33; re Hand berührt re Ferse und umgekehrt;
Beide Hände berühren abwechselnd re Ferse und li Ferse
Step Touch: (single34 und double35) in der Mitte tief, beim Schließen
hoch; Arme über die Seite nach oben ziehen (einzeln, gemeinsam)
Knielift36 (single und double); re Hand berührt li Knie und umgekehrt;
beide Hände berühren den Knöchel; Beide Hände klatschen unter dem
Oberschenkel
Marschieren: Arme dynamisch mitschwingen
Drehen zur Seite; re Bein zieht in den Knielift vor und streckt sich nach
hinten aus; Arme gehen gegengleich dynamisch mit; Seite wechseln;
Beide Arme gehen in der Verlängerung zum ausgestreckten Bein mit
Kräftigungsübungen:
Beine parallel; wir beugen die Knie (dabei muss das Knie hinter der
Zehenspitze bleiben); Gesäß geht nach hinten unten; Oberkörper geht
nach vor, der Rücken bleibt dabei aber gerade; Arme drücken nach vor
und ziehen wieder zurück (langsames Tempo = auf 4 Zählzeiten und
schnelles Tempo = auf 2 Zählzeiten)
32
Leg Curl: jeweils ein Bein wird nach hinten oben gezogen (bis max. 90°)
33 Bizepsarme: beide Arme werden gleichzeitig vor dem Körper gebeugt und wieder gestreckt, so als
ob man den Bizeps zum Beispiel mit Hanteln trainieren würde.
34 Single: jeweils zu einer Seite
35 Double: 2x pro Seite
36 Knielift: jeweils ein Bein wird vor dem Körper im 90° Winkel angezogen
66
Beine parallel; re Bein öffnet zur Seite; Oberkörper geht wieder leicht
nach vor; Gesäß setzt sich zurück; Arme werden vor dem Körper in die
Waagrechte gebracht; schließen und zur anderen Seite
Selbe Beine; in der Grätsche verharren und kurz 4x ziehen; schließen;
andere Seite
Beine gegrätscht; Körper dreht nach re; vorderes Bein gebeugt, hinteres
Bein im 90° Winkel gebeugt; auf und ab wippen (langsames und
schnelles Tempo; kurzes und kleines Ziehen); zur Mitte drehen und
halten; alles zur anderen Seite
Gleichgewichtsübungen:
Im Stehen abwechselnd re Bein (16x) und li Bein (16x) heben; dann
reduzieren auf 8x, 4x, 2x, 1x; abwechselnd re und li 16x
Auf einem Bein stehen, anderes vor dem Körper parallel anwinkeln und
5 cm hochziehen (16x); Bein wechseln; Arm kann hierbei helfen, indem
er eine imaginäre Schnur vom Knie hochzieht
Aufrecht stehen auf einem Bein; anderes Bein vor und zurück
schwingen
Hauptteil/Choreographie: 10 Achter (ca. 50 Minuten)
1-8: Marsch am Platz; Arme dynamisch dazu schwingen
1-8: V-Schritt37 nach vor beginnend mit re Bein (re (1), li (2) öffnen; re
(3), li (4) parallel schließen);
Selber Arm wie Bein wird nach vorn oben und beim Schließen der Beine
zum Hüftknochen geführt 37
V-Schritt: Rechter Fuß nach vor, linker Fuß in Grätschstellung dazu, re Fuß zurück, li Fuß schließt
parallel an den rechten Fuß. Arme werden synchron zu den Beinen nach oben gestreckt.
67
1-8: Mambo38 re Fuß vor, Wechselschritt nach re (1-4); Mambo li Fuß
vor, Wechselschritt nach li (5-8)
Bei Mambo rechter Fuß vor re Arm vor und li Arm zur Seite; bei Mambo
linker Fuß vor li Arm vor und re Arm zur Seite; beim Wechselschritt die
Arme auf die Hüftknochen legen
1-8: Mambo re Fuß vor; öffnen in die tiefe Grätsche; Sprung parallel
schließen (1-4); andere Seite (5-8)
Bei Mambo re Fuß vor re Arm vor, li Arm nach oben; bei Mambo linker
Fuß vor li Arm vor, re Arm nach oben; bei der tiefen Grätsche Arme auf
dem Oberschenkel abstützen
1-8: Step Touch (1 u 2), Step Cross hinten (3 u 4) nach re; Step Touch
(5 u 6), Step Cross hinten (7 u 8) nach li
Arme schwingen zuerst im Uhrzeigersinn über oben, dann gegen den
Uhrzeigersinn über oben
1-8: Step Cross vorn (1 u 2), Step Leg Curl nach rechts (3 u 4); Step
Cross vorn (5 u 6), Step Leg Curl (7 u 8) nach li;
Arme werden beim Step Cross vor dem Körper gedreht und beim Step
Leg Curl re geht der re Arm im 90° Winkel nach oben, bei li der li Arm
1-8: Step Touch (1 u 2), Step Knielift (3 u 4) nach re; Step Touch (5 u 6),
Step Knielift (7 u 8) nach li
Arme werden beim Step Touch im 90° Winkel nach oben, bzw. nach
unten gehalten, beim Knielift wird unter dem Oberschenkel geklatscht
1-8: Öffnen in die Grätsche mit halber Drehung über re; parallel mit
gebeugten Knien schließen (so dass Körper nach hinten gerichtet ist);
öffnen in die Grätsche mit halber Drehung über re; parallel mit
gebeugten Knien schließen
38
Mambo: re Fuß Cross diagonal, li Fuß Schritt zurück, Wechselschritt dazwischen, li Fuß Cross
diagonal, re Fuß Schritt zurück, Wechselschritt.
68
In der Grätsche gehen die Arme V-Förmig nach oben, beim Schließen
gehen sie zurück auf den Oberschenkel
1-8: Drehung über re mit rechtem Fuß beginnend (1-3), bei 4 beide
Arme zur re Seite gestreckt; andere Seite (5-8)
1-8: Cross vor mit re, li Bein streckt zur Seite (1 u 2), Cross vor mit li, re
Bein streckt zur Seite (3 u 4), Cross hinten mit re, li Bein streckt zur
Seite (5-6), Cross hinten li, re Bein streckt zur Seite (7-8)
Bizepsarme abwechselnd vor dem Körper nach oben beugen und unten
strecken
Schluss: ca. 5-10 Minuten
Dehnen der verwendeten Muskulatur:
Oberschenkel Vorderseite, Rückseite, Innenseite
Wadenmuskulatur
Oberarm Vorderseite, Rückseite
Unterarm Innenseite und Außenseite
Nacken und Hals
Rückenmuskulatur (hinten, seitliche)
5.4 Jazz Dance
Materialien: Musik, wie zum Beispiel
Sam Sparro: Black and Gold (www.youtube.com)
Rihanna: What Now (www.youtube.com)
Dirty Dancing: Time of my life (www.youtube.com)
69
Aufwärmen: ca. 20 - 30 Minuten
Zum Aufwärmen habe ich hier einige mögliche Übungen aufgezeigt. Die
Reihenfolge der Übungen muss nicht diese sein, man sollte aber immer mit
leichteren Übungen beginnen und langsam zu den Schwierigeren übergehen.
Außerdem sollte man den Schwierigkeitsgrad immer an die SchülerInnen
anpassen.
Halbe Kniebeuge (Füße parallel geschlossen; Füße im Grätschstand);
Arme öffnen leicht über unten zur Seite oder nach vorne
Halbe Kniebeuge Ballenstand (Füße parallel geschlossen; Füße im
Grätschstand; Gewicht nur am Ballen); Arme öffnen leicht über unten
zur Seite oder nach vorne
Tiefe Kniebeuge (Füße parallel geschlossen; Füße im Grätschstand);
Arme öffnen leicht über unten zur Seite oder nach vorne
Öffnen in die tiefe Grätsche und wieder gestreckt schließen (re, li); dabei
die Arme über vorne nach außen öffnen und seitlich runter wieder in die
Ausgangsposition bringen
Öffnen in die tiefe Grätsche (re, li); Fußspitzen zeigen nach außen;
Arme schwingen sanft von unten bis in Schulterhöhe und wieder runter;
dabei werden die Beine gestreckt und wieder gebeugt;
Variation: Arme schwingen bis ganz nach oben (Schultern unten lassen)
Öffnen in die tiefe Grätsche; Arme sind gestreckt und Fingerspitzen
gespreizt zur Seite; Abwechselnd re und li Knie dreht sich nach innen;
Variation: re Knie dreht sich nach innen, Oberkörper dreht sich na li
weiter, hinteres Bein streckt sich, re Arm zieht gestreckt vor den Körper,
li Arm gestreckt zur Seite
Elegantes Step Touch (Schritt re, li Bein zieht kurz verzögert über den
Boden in die Ausgangsposition); WH andere Seite
70
li Arm wird elegant über vorn zur anderen Seite gebracht, re Arm
schwingt über die Seite zurück; WH andere Seite
Aufrechter Stand; Arme sind zur Seite ausgestreckt; Ein Bein wird vor
dem Körper gestreckt in ca. 45° angehoben; Jetzt wird der Fuß
abwechselnd angewinkelt (Flex) und wieder gestreckt (Point); WH
anderes Bein
Aufrechter Stand; Arme sind zur Seite ausgestreckt; Ein Bein wird vor
dem Körper gestreckt angehoben; Jetzt wird die Fußspitze des re Beins
zum Knie des li Beins herangeführt; Dabei schließen sich die Arme vor
der Brust, Fingerspitzen berühren sich; WH mit dem anderen Bein
Aufrechter Stand; Arme sind zur Seite ausgestreckt; li Bein Standbein,
re Bein schwingt von hinten nach vorn und zurück; Variation: schwingen
des re Beins vor dem Körper von li nach re und zurück; WH anderes
Bein
Hüfte re und li, vor und zurück, im Kreis bewegen abgehakt und rund
(re, vor, li, zurück; kleiner Kreis, großer Kreis; langsames und schnelles
Tempo)
Oberkörper re, li, vor und zurück; im Kreis bewegen abgehakt und rund
(re, vor, li, zurück; langsames und schnelles Tempo)
Oberkörper seitlich strecken: in der Grätsche stehen; li Arm
hochnehmen und nach re über den Kopf ziehen; Oberkörper nach re
seitwärts nachgeben; WH zur anderen Seite
Variation: Von der seitlichen Streckung aus über vorn (Achtung Rücken
gerade und Beine gestreckt) zur anderen Seite drehen
li Arm macht großen Bogen über oben zur re Seite bis ganz nach unten;
Berührung li Hand rechter Fußknöchel; kurz verharren; in großem
Bogen wieder zurück in die Ausgangsposition; WH zur anderen Seite
Körper rollt ausgehend vom Kopf Wirbel für Wirbel nach unten; kurz
verharren und wieder nach oben aufrollen (Kopf rollt als Letztes hoch)
71
Kleine Sprünge (parallel und in der Grätsche); große Sprünge (parallel
und in der Grätsche)
Contraction39 and Release40 (Beine sind hüftbreit geöffnet; Beine öffnen
sich bei Release in die gebeugte Grätsche)
Aufrechter Stand; Bein kickt nach vor (Arme nach oben), zur Seite
(Arme zur Seite oder ein Arm Seite, ein Arm oben) und nach hinten
(Arme nach vorne)
Variation: Kick vor und großer Schritt nach vorne mit re (li Arm zieht vorn
hoch, re gestreckt zur Seite)
Etc.
Hauptteil/Choreographie: 8 Achter (ca. 50 Minuten)
Ausgangsposition: Aufrechter Stand, Schultern zurück, Bauch eingezogen,
Beine gestreckt, kein Hohlkreuz.
Choreographie:
1-8: 4 Schritte nach vor (mit re beginnend), dabei Hüfte mitnehmen; (1-
4); öffnen in die Grätsche (5 u 6) und einen Hüftkreis gegen den
Uhrzeigersinn (7 u 8)
1-8: re Step zur Seite (1), li cross vor (2), re Step zur Seite (3), li cross
vor (4), re Fuß dreht im Halbkreis über hinten nach vor (5 u), Schritt re
(6), Chassé41 li (7), re Schritt (u), Grätschsprung mit li vor (8)
39
Bei der Contraction zieht sich der gesamte Oberkörper ausgehend vom Bauch zusammen, es
entsteht ein Rundrücken. Dabei werden die Arme rund über die Seite nach vor gebracht.
40 Bei Release ziehen die Arme rund über die Seite nach hinten, der Oberkörper richtet sich auf und
geht in ein leichtes Hohlkreuz über. Der Brustkorb wird gestreckt.
41 Beim Chassé sind beide Beine gleichzeitig in der Luft (ca. auf 45°). Sieht aus wie ein kleiner
Grätschsprung nach vorne.
72
Arme werden beim Step Cross in der Verlängerung zum Körper
gehalten, sprich re diagonal oben und li diagonal unten; beim Schritt und
Chassé werden sie neben dem Körper gehalten und beim
Grätschsprung V-förmig nach oben gebracht
1-8: Öffnen nach re in die tiefe Grätsche (Release); dabei öffnen die
Arme über oben zur Seite (1 u 2); Contraction zur re Seite; dabei ziehen
die Arme über hinten gebeugt nach vor (3 u 4); öffnen nach li in die tiefe
Grätsche (Release); selbe Arme (5 u 6); Contraction zur li Seite; selbe
Arme (7 u 8)
1-8: Zum Zuschauer drehen und auf die Zehenspitzen steigen, Arme
sind gestreckt nach oben (1 u 2); halbe Drehung nach hinten in die
Hocke (3 u 4); öffnen in die Grätsche, Blick nach hinten (5 u 6), Körper
dreht sich über re zum Zuschauer, Füße bleiben gekreuzt, Finger
schnipsen (7 u 8)
1-8: Schritt vor (li), re Bein nach oben zur Seite kicken, Arme gestreckt
nach oben, Finger gespreizt; abwechselnd re, li, re WH
1-8: Ausgangsposition (1 u 2); über die Hocke auf die Knie; Arme nach
oben strecken, Oberkörper langziehen (3 u 4); Oberkörper
zusammenrollen (5 u 6), über den Rücken seitlich auf die andere Seite
rollen (7 u 8)
1-8: Oberkörper langziehen auf den Knien, Arme nach oben strecken (1
u 2); rechten Fuß vorn aufstellen und aufstehen (3 u 4), 2 Drehungen
diagonal nach re (mit re Fuß beginnend), dabei die Hände vor der Brust
halten, Fingerspitzen berühren sich (5-8)
4 große Schritte mit gebeugten Knien in Richtung Saalmitte (mit li Fuß
beginnen), dabei Arme neben dem Körper vor und zurück pendeln
lassen (1-4); aufstellen in die Abschlusspose (5-8)
73
Schluss: ca. 10 Minuten
Dehnen der verwendeten Muskulatur
Oberschenkel Vorderseite, Rückseite, Innenseite
Wadenmuskulatur
Oberarm Vorderseite, Rückseite
Unterarm Innenseite und Außenseite
Nacken und Hals
Rückenmuskulatur (hinten, seitliche)
5.5 Gangnam Style
Der Tanz „Gangnam Style“ ist eine Choreographie des südkoreanischen
Rappers PSY zu dem von ihm produzierten gleichnamigen Song. Der Tanz zu
dem sogenannten K-Pop-Song (koreanischer Pop-Song) ist ein Mix aus Hip
Hop-, Pop- und R&B – Elementen und ist kein eigener Tanzstil. Daher haben
auch die Tanzelemente zum Teil keine offiziellen Namen. Die meisten
Tanzschritte haben demnach von mir Eigennamen bekommen, um den Tanz
leichter beschreiben zu können.
Der Refrain wurde genau so übernommen wie er im Song getanzt wurde. Die
Schritte der Strophen wurden leicht verändert und zum Teil vereinfacht, bzw.
selbst gestaltet.
Materialien: Musik – Lieder im 4/4 Takt wie zum Beispiel
Lucy Pearl: Don´t Mess With My Man (www.youtube.com)
Super Junior: A-Cha (www.youtube.com)
Hudson Mohawke: Ooops (www.youtube.com)
74
Aufwärmen: ca. 20 – 30 Minuten
Hier verwende ich Übungen aus der Aerobic, sowie aus dem Hip Hop, da die
Musik von Gangnam Style, wie auch jene in den anderen beiden
Tanzrichtungen, im 4/4 Takt ist.
Auch hier werden im Aufwärmteil Elemente des späteren Tanzes immer
wieder einfließen, um die Schritte von Beginn an zu erlernen und somit
schneller zu festigen. Genauere Beschreibungen dieser Schritte sind im Hip
Hop-Teil und im Aerobic-Teil zu finden.
Step Touch (re, li)
Double Step Touch (re, li)
Knielift (re, li)
Leg Curl (re, li)
Step Cross (re, li, vorne, hinten)
Step Sprung (re, li, vorne, hinten); Step nach re, Sprung und parallel
schließen.
Sternschritt42 (re, li)
Galoppieren mit Reiterhänden (re, li abwechselnd; 4x pro Seite)
Galoppieren mit Lassohand (re, li abwechselnd)
Cowboywalk43 mit Reiterhänden
Beine geöffnet in Grätsche, Körper zur re Seite gedreht, re Bein
gebeugt, li Bein gestreckt zurück, Hüftkreisen; WH zur anderen Seite
Criss Cross (abwechselnd vorne und hinten gekreuzt gesprungen)
42
Sternschritt: li Standbein, re Spielbein; wir drehen uns gegen den Uhrzeigersinn und tippen den re
Fuß in Form eines Sterns nach vor, zur li Seite, zurück, zur rechten Seite.
43 Cowboywalk: Beine hüftbreit und O-förmig aufstellen, Knie versuchen sich zu berühren und öffnen
wieder.
75
Hauptteil/Choreographie: ca. 60 Minuten
Beginn des Liedes: 4 Achter
Die ersten 4 Achter besitzen noch keine Choreographieelemente und können
somit frei gestaltet werden. Dies könnte zum Beispiel mit dem Betreten der
Tanzfläche und dem Aufstellen in die Tanzformation geschehen. Die übrige
Zeit kann mit Wippen zur Musik ausgefüllt werden.
Erste Strophe: 14 Achter
1-8: Beinshake44: Hände in die Hüften stemmen und links und rechts die
Füße nach außen wippen
1-8: V-Schritt: nach vor mit re Fuß beginnend Arme synchron zu den
Beinen nach oben strecken.
1-8: WH Beinshake
1-8: WH V-Schritt
1-8: 2x Step Touch re; Körper bewegt sich wellenförmig mit; Hände
machen Wellenbewegung mit; WH nach li (5-8)
1-8: 2x Step Touch re; Körper bewegt sich wellenförmig mit; Hände
machen Wellenbewegung mit; WH nach li (5-8)
1-8: li überkreuz (li Hand nach vor strecken), re step zurück, li double
step nach li gesprungen (1-4); WH zur selbe Seite (5-8)
Beide Arme zur li Seite
1-8: Cowboywalk vor (re, li, re, li, re, li, re, li); Lassohand
1-8: Sternschritt vor mit re Spielbein; Hände nach oben vor strecken (auf
2 Zählzeiten) [1-8 halber Sternschritt vorne und li Seite]
44
Beim Beinshake wird das rechte Bein über den Boden zur re Seite geschliffen und mit Schwung
leicht angehoben.
76
1-8. WH Sternschritt [1-8 halber Sternschritt beginnend hinten und re
Seite]
1-8: nach re mit den Armen einen großen Bogen machen (1-4) und in
die Hocke gehen; WH nach li (5-8)
1-8: WH vorheriger Achter
1-8: Sidekick der Beine re und li, dabei die Arme seitlich vom Körper von
unten nach oben führen und schütteln; dabei drehen im Uhrzeigersinn
1-8: WH letzter Achter
Refrain Original Gangnam`Style: 8 Achter
1-8: Galoppieren45 mit Reiterhänden (re, li, re, re; li, re, li, li)
1-8: Galoppieren mit Lassohand (rechte Hand oben in 90°, linke Hand
vor dem Körper in 90°)
1-8: WH Galoppieren mit Reiterhänden
1-4: WH Galoppieren mit Lassohand
5-8: In der Grätsche stehenbleiben; Hände 3x Lassohandbewegung,
beim 4x Lasso Drehung mit der Hand um den Kopf und in die
Reiterhand-Position zurückbringen
1-4: Beinshake mit in die Hüfte gestützte Hände
5-8: re Bein schleift über den Boden von der Seite zum Standbein
(„Sexy Lady“); Arme stützen auf beiden Knie ab. Sprung in die
Grätsche; Arme in die Reiterhand-Position bringen
1-8: Galoppieren mit Reiterhänden (re, li, re, re, li, re, li, li)
1-4: Beine gegrätscht; Körper nach li gedreht und beide Arme auf das li
Knie gestützt; wippen
5-8: Selbe Beinposition; Hüfte kreisen
45
Galoppieren: Beine sind gegrätscht. Abwechselnd heben sich die Beine re, li, re, re; li, re, li, li. Dabei
wird leicht gesprungen.
77
1-4: Selbe Beinposition; Knie nach außen und innen drehen; Arme
liegen auf den Knien
5-8: Arm in 90° vor der Brust angewinkelt 4x nach vorne oben mit der
Faust kurz strecken
Zweite Strophe: 14 Achter
1-8: Hüftshake46 (re, li); Reiterarme47
1-8: V-Schritt zurück mit re Fuß beginnend; Arme synchron zu den
Beinen nach unten strecken
1-8: WH Hüftshake (re, li); Reiterarme
1-8: WH V-Schritt zurück
1-8: Mambo li vor; Wechselschritt, Mambo re vor; Wechselschritt;
li Arm wird wie ein Hammer nach vor geschlagen und umgekehrt
1-8: Mambo li vor; Wechselschritt, Mambo re vor; Wechselschritt;
li Arm wird wie ein Hammer nach vor geschlagen und umgekehrt
1-4: Öffnen nach re in die Grätsche, dabei öffnen sich die Arme vor dem
Körper (1); re cross vorne (2), li öffnen in Grätsche (3), li cross vorne (4);
5-8: re Bein Knielift (5), re Schritt zurück (u), li Bein Knielift (6), li Schritt
zurück (u), WH re Bein Knielift (7 u), WH li Bein Knielift (8);
Arme sind dabei vor dem Brustkorb angewinkelt und gehen im
Rhythmus zum Knie mit nach oben und unten
1-8: Cowboywalk vor (re, li, re, li, re, li, re, li); Lassohand
1-8: Sternschritt vor mit re Spielbein; Hände nach oben vor strecken (auf
2 Zählzeiten) [1-8 halber Sternschritt vorne und li Seite]
46
Hüftshake: Beine sind hüftbreit geöffnet, Knie leicht gebeugt. Hüfte wackelt re, li und dabei werden
die Beine angewinkelt seitlich nach oben gezogen (so also ob wer mit einem Seil am Knie nach oben
ziehen würde).
47 Reiterhände: Arme sind im 90° Winkel vor dem Körper. Handgelenke sind überkreuzt (re über li).
Die Handgelenke wippen locker im Tankt zur Musik mit.
78
1-8. WH Sternschritt [1-8 halber Sternschritt beginnend hinten und re
Seite]
1-8: nach re mit den Armen einen großen Bogen machen (1-4) und in
die Hocke gehen; WH nach li (5-8)
1-8: WH vorheriger Achter
1-8: Sidekick der Beine re und li, dabei die Arme seitlich vom Körper von
unten nach oben führen und schütteln; dabei drehen im Uhrzeigersinn
1-8: WH letzter Achter
Refrain: 8 Achter
Dritte Strophe: 4 Achter
1-4 doppelter Step-touch nach rechts; auf 1 u 3 beide Hände gestreckt
nach re oben bringen; auf 4 klatschen
5-8 eine Linksdrehung; re Arm am Bauch; li Arm am Rücken; auf 8
klatschen
1-4 WH doppelter Step-touch nach rechts; auf 1 u 3 beide Hände
gestreckt nach re oben bringen; auf 4 klatschen
5-8 WH Linksdrehung; re Arm am Bauch; li Arm am Rücken; auf 8
klatschen
1-4 li kreuzt vorne, re zurück, li parallel in der Grätsche, re kreuzt vorne;
Arme
5-8 Rechtsdrehung in die Ausgangsposition
1-4 Körper nach li drehen; re Fuß Kick nach vor und dann Step nach
hinten; WH 1x
79
5-8 Beine schließen und Bodywave48 von unten nach oben; Kopf auf 8
nach vor drehen
Refrain: 8 Achter
Ende
Schluss: ca. 10 Minuten
Dehnen der verwendeten Muskulatur:
Oberschenkel Vorderseite, Rückseite, Innenseite
Wadenmuskulatur
Oberarm Vorderseite, Rückseite
Unterarm Innenseite und Außenseite
Nacken und Hals
Rückenmuskulatur (hinten, seitliche)
48
Bodywave: Füße stehen parallel. Beginnend vom Gesäß aus wie eine Welle nach oben bewegen
(Gesäß nach vor, Bauch raus, Brust raus, zum Schluss den Kopf nach vor bringen und in den Knie
leicht gebeugt).
80
6. Resümee
Am Ende dieser Arbeit soll nun noch einmal auf die wichtigsten Fakten von
Tanzen in der Schule, im speziellen Fall im Sportunterricht, hingewiesen
werden.
Tanzen, bzw. Bewegung zur Musik in verschiedensten Formen und Varianten,
sollte immer wieder, sei es nur als Koordinatives Aufwärmtraining oder doch
als gesamtkörperliches Ausdauertraining für eine ganze Einheit, im
Sportunterricht integriert werden. Wie wir im Theorieteil dieser Arbeit sehen
konnten, fördert Tanz verschiedenste Fähigkeiten, Fertigkeiten und
Kompetenzen des Menschen, sodass wir eigentlich stets darauf zurückgreifen
sollten. Außerdem ist er vielseitig einsetzbar, beginnend bei koordinativen
Übungen mit rhythmischen Elementen bis hin zu Gleichgewichtsübungen,
Kraftübungen und Ausdauertraining.
Tanz kann natürlich zum einen förderlich für Geist, Seele und Wohlbefinden
sein. Zum anderen ist es aber auch als differenziertes Training für andere
Sportarten, sei es Schwimmen, Skifahren oder Klettern gut, da man hierbei auf
eine andere Art und Weise Bewegungen ausübt und verstärkt das
Gleichgewicht trainiert.
Zu Beginn der schriftlichen Arbeit war es für mich etwas schwierig, mein
vorhandenes Wissen über Tanz und meine praktischen Erfahrungen in der
Form zu verschriftlichen, dass es auch für „Nichttänzer“ verständlich wird. Ich
hoffe, dass mir dies gelungen ist und jede/r, der diese Arbeit liest oder
Choreographien verwenden möchte, die Übungen und Schrittfolgen ohne
Probleme verstehen kann. Sollten doch noch Zweifel bei der einen oder
anderen Schrittfolge aufkommen, befindet sich in die Diplomarbeit eingelegt
noch eine CD, auf welcher die Choreographien veranschaulicht werden.
81
Um tolle Choreographien entstehen zu lassen, bedarf es viel Zeit, einer
passenden Musik und vor allem einer kreativen Phase. Meine entwickelten
Tanzschrittkombinationen sollen nur als eine von vielen Möglichkeiten
gesehen werden, wie man Schritte kombinieren bzw. Tanzelemente
aneinander reihen kann. Es soll Lehrkräfte dazu ermutigen, selbst etwas
Neues auszuprobieren und zu versuchen, Choreographien für einzelne Tänze
zu entwickeln. Dies muss natürlich nicht zwingend von der Lehrkraft allein
entwickelt werden. Man kann auch die SchülerInnen in den
Entwicklungsprozess miteinbeziehen.
Wer sich nicht in der Lage sieht, etwas Neues zu entwickeln, der möge sich
frei fühlen, die Choreographien der vier Tanzstile unverändert zu übernehmen.
Ich freue mich, wenn sie verwendet werden und Anklang bei den SchülerInnen
oder anderen TänzerInnen finden. Denn am Ende ist es wunderbar, wenn das
Geschaffene anderen Menschen Freude bereitet und sie dadurch selbst
vielleicht etwas Neues entdecken, das ihr Leben inspiriert und verändert.
Ich hoffe, dass es mir durch diese Arbeit gelungen ist, einige (zukünftige)
LehrerInnen zu animieren, selbst die eine oder andere Turnstunde als eine
Tanzstunde zu gestalten, bzw. vielleicht auch nur so manches
Aufwärmtraining mit tänzerischen Elementen zu gestalten, um SchülerInnen
die Möglichkeit zu bieten, auch einmal einen etwas anderen Sportunterricht zu
genießen.
82
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Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Kompetenzmodell unter
http://www.bewegung.ac.at/fileadmin/uploads/Bildungsstandard/Kompetenzmo
dell_und_Kompetenzkatalog_Sekundarstufe_II.pdf (Zugriff am 11.03.2014)