Systemanalyse der Kombination von Wärmepumpen und thermischen Solaranlagen
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Systemanalyse der Kombination von
Wärmepumpen und thermischen
Solaranlagen
Bachelorarbeit
am Institut für Maschinen- und Energieanlagentechnik
der
Technischen Universität Berlin
Michael Kolja Kölling
Prüfer: Prof. Dr.-Ing. Felix Ziegler
Bearbeitungszeitraum: Oktober 2011 bis Januar 2012
Berlin, Januar 2012
Kurzfassung 2
Kurzfassung
Gegenstand der hier vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der Kombination von Wärme-
pumpen mit einer thermischen Solaranlage für den häuslichen Wärmebedarf. Die Untersu-
chung wurde in Form von Simulationen verschiedener Anlagenvarianten durchgeführt und
hatte das Ziel die Systeme unter energetischen, wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien
zu analysieren. Die Arbeit soll einen Einstieg in das Thema ermöglichen und eine Einschät-
zung liefern, ob und wenn ja wann eine Kombination dieser beiden Technologien sinnvoll
erscheint.
In allen simulierten Varianten verringert die thermische Solaranlage dabei den Energiever-
brauch um 15 – 35 %, während die Wirtschaftlichkeit der Anlage unter der Berücksichtigung
bundesweiter Förderprogramme sich nicht verändert hat. Eine ökologische Einschätzung über
den geringeren Energieverbrauch hinaus war nicht möglich.
Abstract
This work aimed on validating the combination of domestic heat pumps and thermal solar
systems. The validation was done by simulating various types of systems and under energetic,
economic and ecological aspects.
The thermal solar systems reduced the energy demand of all simulated heat pumps by 15 – 35
%. The systems were not more or less economic efficient considering the subsidies of the
Federal Republic of Germany. An evaluation from an ecological point of view was not possi-
ble, but as already mentioned the energy consumption is reduced.
Inhaltsverzeichnis 3
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung ..................................................................................................................... 2
Abstract ............................................................................................................................ 2
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................ 3
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................... 5
Vorwort ............................................................................................................................ 6
1 Einleitung .............................................................................................................. 8
1.1 Einschränkung der Randbedingungen ................................................................. 10
2 Ziele ..................................................................................................................... 11
3 Eingeschlagener Realisierungsweg ................................................................... 12
3.1 Auswahl der Modelle ........................................................................................... 14
3.1.1 Anlagenvarianten mit Niedrigtemperaturheizung ................................................ 14
3.1.2 Anlagenvarianten mit Hochtemperaturheizung ................................................... 14
4 Grundlagen ......................................................................................................... 15
4.1 Wärmepumpe ....................................................................................................... 15
4.1.1 Die Jahresarbeitszahl ........................................................................................... 15
4.2 Thermische Solaranlagen ..................................................................................... 17
4.3 Gas-Brennwertkessel ........................................................................................... 18
4.4 Die verwendete Simulationssoftware .................................................................. 18
4.4.1 Betrieb der Wärmepumpe .................................................................................... 19
4.4.2 Erdsonde .............................................................................................................. 20
4.4.3 Einstrahlung und Kollektoren .............................................................................. 20
4.4.4 Speichermodell und -betrieb ................................................................................ 21
4.5 Wärmepreisberechnung ....................................................................................... 21
4.5.1 Investitionskosten und Lebensdauer .................................................................... 22
4.5.2 Förderungen ......................................................................................................... 22
4.5.3 Preissteigerungsrate und kalkulatorischer Zinssatz ............................................. 23
4.5.4 Strom- und Gaspreis ............................................................................................ 23
4.6 Ökologische Betrachtungen ................................................................................. 25
5 Simulationsergebnisse ........................................................................................ 27
5.1 Einfamilienhaus ................................................................................................... 28
5.1.1 Solare Trinkwasserunterstützung mit Niedrigtemperaturheizung ....................... 28
Inhaltsverzeichnis 4
5.1.2 Solare Trinkwasser- und Heizungsunterstützung mit Hochtemperaturheizung .. 31
5.2 Mehrfamilienhaus ................................................................................................ 34
5.2.1 Testreihe Solare Trinkwasserunterstützung mit Niedrigtemperaturheizung ....... 34
5.2.2 Testreihe Solare Trinkwasser- und Heizungsunterstützung mit Hochtemperaturheizung ....................................................................................... 36
5.3 Niedrigenergiehäuser ........................................................................................... 36
5.4 Übergangsjahreszeiten ......................................................................................... 39
5.5 Die Solaranlage als Wärmequelle der Wärmepumpe .......................................... 40
6 Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse .................................. 42
6.1 Energetische Betrachtungen ................................................................................. 42
6.2 Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen und thermischen Solaranlagen ............... 44
6.3 Ökologische Aspekte ........................................................................................... 49
7 Zusammenfassung und Fazit ............................................................................ 51
Anhang A: Investitionskosten ...................................................................................... 52
A.1 Wärmepumpenanlage ............................................................................................... 52
A.2 Solaranlagen ............................................................................................................. 53
A.3 Gas-Brennwertanlagen ............................................................................................. 53
Anhang B: Prüfpunkte der 9 kW Wärmepumpe ....................................................... 55
Literaturverzeichnis ...................................................................................................... 56
Erklärung ....................................................................................................................... 58
Abkürzungsverzeichnis 5
Abkürzungsverzeichnis
Bafa Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
BfW Bundesministerium für Wirtschaft
Destatis Statistisches Bundesamt
EFH Einfamilienhaus
EnEv Energieeinsparverordnung
HT Hochtemperatur
HZG Heizung
JAZ Jahresarbeitszahl
NT Niedrigtemperatur
TWW Trinkwarmwasser
UBA Umweltbundesamt
WP Wärmepumpe
WPB Wärmepumpenanlage mit bivalentem Speicher
WPK Wärmepumpenanlage mit Kombispeicher
WPSW Wärmepumpenanlage mit solarer Wärmequelle der Wärmepumpe
Vorwort 6
Vorwort
Diese Bachelorarbeit wurde durch die Mitarbeit an dem Vortrag „GeoT*SOL basic – Pro-
gramm zur Auslegung und Simulation von Wärmepumpensystem“ zum 11. Internationalen
Anwenderforum oberflächennahe Geothermie 2011 initiiert, an dem ich im Rahmen meines
Industriepraktikums bei der Firma Valentin EnergieSoftware GmbH in Berlin mitgearbeitet
habe, und in den anschließenden Monaten erstellt. Besonders möchte ich in diesem Zusam-
menhang Bernhard Gatzka, Sebastian Engelhardt, Vico Klump und Jeronimo Nuñez von
Voigt danken, die mich bei der Einarbeitung in die Software unterstützt haben und mir bei
meinen Fragen hilfreich zur Seite standen.
Vorwort 7
Jeder kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
Arthur Schopenhauer
Einleitung 8
1 Einleitung
Die Diskussion um eine ressourcenschonende Energieversorgung ist heute nicht mehr aus der
Öffentlichkeit wegzudenken. Neben den mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit bedachten er-
neuerbaren Energien zur Stromerzeugung wird dabei oft die Bereitstellung von Wärme ver-
nachlässigt. Dabei liegt der Anteil der Wärme für Heizung und Warmwasser am Primärener-
gieverbrauch trotz rückläufiger Tendenz immer hin noch bei 35 % (vgl. Abb. 1-1).
Allerdings gibt es auch auf diesem Gebiet aufgrund steigender Energiepreise, staatlicher För-
derungen und vielleicht auch einem erhöhten Umweltbewusstsein in Zentraleuropa immer
mehr erneuerbare Technologien. So waren nach Angaben des Bundesministeriums für Wirt-
schaft 2010 14 Mio. m² Kollektorfläche installiert und auch bei der Wärmepumpe wird von
einer neuen Renaissance gesprochen (vgl. Abb. 1-2).
Abbildung 1-1: Anteil der Wärme am Primärenergieverbrauch in Deutschland 2008 [BMWi (2011): Tb. 7]
In den letzten Jahren sind dabei auch Systeme mit einer Kombination von thermischen Solar-
anlagen und Wärmepumpen entwickelt und am Markt eingeführt worden, die angeblich die
Vorteile beider Technologien nutzen. Diese Kombination wird seit 2008 auch ausdrücklich
vom Bundesministerium für Wirtschaft mit dem regenerativen Kombinationsbonus gefördert,
der bei der Errichtung einer Solarthermieanlage in Kombination mit einer Wärmepumpe be-
antragt werden kann. Als Bedingung legen die geplanten oder geltenden Gesetze bzw. För-
derprogramme für die Effizienz der Anlagen bzw. konkrete Jahresarbeitszahlen fest, die die
Anlagen erreichen müssen, um überhaupt einbaufähig bzw. förderfähig zu sein [Bafa (2011):
o.S.]. Allen Vorgaben gemein ist, dass die Grenzwerte immer weiter verschärft werden. So
gibt es Experten, die behaupten, dass die staatlichen Vorgaben in absehbarer Zukunft sogar
Einleitung 9
nur noch über eine Kombination von Solarthermie und Wärmepumpen erreicht werden kön-
nen [Lang 2009: S. 61].
Aufgrund der enormen Möglichkeiten der Anordnung und Regelung der Komponenten gibt es
bisher wenig Konzepte, die Energie-Effizienz dieser Kombianlagen zu vergleichen [Hal-
ler/Frank 2010: S. 2] und die Sinnhaftigkeit der einzelnen Konzepte ist bisher wenig unter-
sucht [Henning/Miara 2008: o.S.][Citherlet/Bony/Nguyen (2008): o.S.]. So kann die Wärme-
pumpe z.B. einfach wie bei Gas-Brennwertkesselsystemen als zusätzliches Heizsystem ver-
wendet werden, sie könnte aber auch als Wärmequelle der Wärmepumpe eingesetzt werden
entweder direkt oder über eine Einspeisung der Wärme in das Erdreich.
Abbildung 1-2: Wärmeerzeugung durch Solar- und Geothermie in Dt. seit 1990 [BMWi (2011): Tb. 20]
Gleichzeitig steigt der Dämmstandard von Gebäuden und damit einhergehend der Anteil der
Trinkwassererwärmung am gesamten Wärmebedarf. Für Trinkwarmwasser müssen höhere
Temperaturen zur Verfügung gestellt werden als für den Vorlauf einer Fußbodenheizung und
die JAZ der Wärmepumpe verschlechtert sich trotz geringerem Wärmebedarf. So stellt sich
die Frage, ob Wärmepumpen überhaupt noch die richtige Technologie zur Bereitstellung von
Heizwärme sind. So haben Untersuchungen gezeigt, dass auch mit einer geringeren Wärme-
pumpenleistung sich auch die Jahresarbeitszahlen verschlechtern [Auer 2008: S.31].
Solaranlagen könnten aber in den Übergangszeiten im Frühling und Herbst in Konkurrenz zur
Wärmepumpe treten und ihre Jahresbilanz deutlich verschlechtern, weil sie in diesen für sie
günstigen Jahreszeiten weniger gebraucht wird.
Diese Arbeit soll an diesen Fragestellungen anknüpfen und im Rahmen des Forschungsvorha-
bens „Qualitätssicherung für Kompressionswärmepumpen-Anlagen auf Basis breit ausgeleg-
ter Felduntersuchungen, Erstellung eines Auslegungswerkzeuges für Planer und Installateure“
Einleitung 10
verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von Wärmepumpen und thermischen Solaranlagen
untersuchen und mit anderen Wärmeerzeugersystemen vergleichen.
1.1 Einschränkung der Randbedingungen
Die Randbedingungen der simulierten Anlagen sollen dabei an zukünftigen Standards orien-
tiert sein. Die EnEV von 2009 sieht einen Standardheizwärmebedarf von 65 kWh/m²a vor.
Wie ehrgeizig dieser Wert ist, wird dadurch deutlich, dass 1998 der Durschnitt in Deutschland
bei Einfamilienhäusern für Neubauten noch bei 135 kWh/m²a lag und für Gebäude im Ge-
bäudebestand bei 195 kWh/m²a. Staatliche Fördermittel hängen u.a. von diesem Wert ab, wie
z.B. die Konditionen der Kredite der KfW-Förderbank. So darf ein KfW-Energieeffizienzhaus
40 maximal 40 % des Standardheizwärmebedarfs, also 26 kWh/m²a verbrauchen. Aus diesen
Gründen wird der Heizbedarf nur von 15 bis 120 kWh/m²a variiert.
Nicht untersucht werden in dieser Arbeit außerdem die Auswirkungen von der Ausrichtung
der Kollektoren, der Kollektortypen und von verschiedenen Backupheizsystemen. Bei der
Ausrichtung der Kollektoren wird immer von einem Azimut von 180° und einem Aufstell-
winkel von 45° ausgegangen. Es gibt auch keinerlei Objekte, die die Solarkollektoren vers-
chatten. Der verwendete Kollektor ist ein Flachkollektor mit einem Wirkungsgrad von 85 %
und alle Anlagenvarianten werden ausschließlich mit Gas-Brennwertkesseln verglichen.
Bei dem Trinkwasserverbraucher wird von einem Vierpersonenhaushalt mit einem täglichen
Warmwasserverbrauch von 40 l/Person mit einer Lastspitze am Abend ausgegangen.
Die Regenerierung der Erdwärmequelle bei Sole-/Wasser-Wärmepumpen soll nicht Thema
dieser Arbeit sein genauso wie der Einsatz der Wärmepumpe zur Kühlung des Hauses.
Ziele 11
2 Ziele
Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von Wärmepumpen mit
solarthermischen Anlagen bezüglich ihrer ökologischen und ökonomischen Sinnhaftigkeit zu
untersuchen. Bisher wird diese Kombination häufig folgendermaßen beworben: Wer Wert auf
eine möglichst gute Ökobilanz Wert legt, kann seine Wärmepumpe mit Solarkollektoren er-
gänzen [Hoffmann (2010): S. 167]. Die theoretischen Möglichkeiten gehen aber weit darüber
hinaus. Insbesondere soll das gängige Vorurteil überprüft werden, ob Solaranlagen in Kon-
kurrenz zu Wärmepumpen arbeiten, weil beide Systeme im Sommer und in den Übergangs-
jahreszeiten ihre günstigsten Betriebspunkte haben.
Alle Anlagen werden auch mit Systemen ohne Solaranlage und Anlagen mit Gasbrennwert-
kessel verglichen um eine bessere Einordnung der Ergebnisse zu ermöglichen und um die
Wirtschaftlichkeit zu überprüfen.
Außerdem soll die Verwendung der solaren Wärme Thema sein. Selbst an kalten Wintertagen
kann die Kollektoraustrittstemperatur deutlich über der Erdreichtemperatur liegen und so
könnte die Solaranlage für eine günstigere Betriebsweise der Wärmepumpe im Winter sorgen.
Alle Ergebnisse sollen mit den Vorgaben des bundesweiten Förderprogramms des Bundesmi-
nisteriums für Wirtschaft (BfW) verglichen werden, das seine Fördermittel von bestimmten
Jahresarbeitszahlen abhängig macht.
Eingeschlagener Realisierungsweg 12
3 Eingeschlagener Realisierungsweg
Um die Kombinationen von Wärmepumpen und Solaranlagen zu untersuchen, wurden zwei
unterschiedliche Fallbeispiele ausgewählt. Zum einen soll eine kleine Solaranlage die Trink-
warmwasserbereitung unterstützen, zum anderen eine große Anlage auch das Heizsystem. Die
kombinierten Modelle werden außerdem mit einem reinen Wärmepumpensystem, einer Anla-
ge mit Gaskessel und Solaranlage und einem System, das nur über einen Gaskessel verfügt,
verglichen.
In dem ersten Fall verfügt die Anlage über eine Niedrigtemperaturheizung, wie z.B. eine Fuß-
bodenheizung. Diese Art der Heizung ist durch die niedrigeren Vorlauftemperaturen beson-
ders gut für eine Wärmepumpe geeignet.
Abbildung 3-1: Verschaltung einer Wärmepumpe mit solarer Unterstützung für die Trinkwarmwasserbereitung
und Niedrigtemperaturheizung (Mitte), daneben die Vergleichsanlagen ohne solare Unterstützung (links) und mit
Gasheizung (rechts)
Für den zweiten Fall ist ein Heizsystem mit höheren Vorlauftemperaturen ausgewählt worden,
wie sie z.B. bei Radiatoren üblich sind. Bei Wärmepumpenanlagen ist es bei höheren
Temperaturenniveaus des Heizsystems von Vorteil, wenn ein zusätzlicher Pufferspeicher
eingebaut wird. Das Vergleichsmodell mit Solarkollektoren verfügt über einen
Kombispeicher.
Abbildung 3-2: Verschaltung einer Wärmepumpe mit solarer Unterstützung für Warmwasser und Heizsystem
und Hochtemperaturheizung (Mitte), daneben die Vergleichsanlagen ohne solare Unterstützung (links) und mit
Gasheizung (rechts)
Eingeschlagener Realisierungsweg 13
Den größten Marktanteil bei den Wärmepumpen haben nach dem Bundesverband Wärme-
pumpe dabei Sole-/Wasser- und Luft-/Wasser-Geräte mit über 90 %. Aus diesem Grund wer-
den in dieser Arbeit weder Grundwasser- noch Abwasserwärmepumpen diskutiert. Außerdem
raten viele Experten und Studien wie z.B. die „Agenda Gruppe 21 Energie“ vom Einsatz von
Wärmepumpen im Altbau sowie von Luftwärmepumpen ab. In der vorliegenden Arbeit wer-
den daher nur Anlagen mit Erdsonden für Häuser und einer guten Dämmung bzw. einem
niedrigen Heizenergieverbrauch simuliert.
Die wichtigsten Parameter des Einfamilienhauses und des Mehrfamilienhauses sind in Tab. 1
aufgelistet.
Bezeichnung Einfamilienhaus Mehrfamilienhaus
Wärmepumpe 9 kW 25 kW
Zusatzheizung Heizstab (6,0 kW) Heizstab (15,0 kW)
Zusatzheizung außer Betrieb über -5,0 °C -5,0 °C
Tagesverbrauch TWW 160 l 800 l
Warmwassertemperatur 45 °C 45 °C
Zirkulation nicht vorhanden nicht vorhanden
Beheizte Nutzfläche 130 m² 650 m²
Spezifischer Jahresheizwärmebe-
darf
65 kWh/m²a 50 kWh/m²a
Rauminnentemperatur 21 °C 21 °C
Heizgrenztemperatur 14 °C 14 °C
Vorlauftemperatur NT HZG 35 °C 35 °C
Rücklauftemperatur NT HZG 27 °C 27 °C
Vorlauftemperatur HT HZG 45 °C 45 °C
Rücklauftemperatur HT HZG 30 °C 30 °C
Jahrestrinkwasserwärmebedarf 2383 kWh/a 11914 kWh/a
Jahresheizwärmebedarf 8450 kWh/a 32500 kWh/a
Tabelle 1: Die wichtigsten Eckdaten der simulierten Systeme
Eingeschlagener Realisierungsweg 14
3.1 Auswahl der Modelle
Bei der Auswahl der Modelle wurden die häufigsten Varianten ausgewählt, die gleichzeitig so
einfach wie möglich verschaltet und geregelt sein sollten.
3.1.1 Anlagenvarianten mit Niedrigtemperaturheizung
Besteht das Heizsystem idealerweise aus einer Niedrigtemperaturheizung mit niedrigen Vor-
lauftemperaturen, kann die Wärmepumpe das Heizsystem direkt versorgen und es muss kein
Pufferspeicher oder ein zusätzlicher Wärmetauscher installiert werden. Soll auch noch das
TWW mit der Wärmepumpe erwärmt werden, muss wegen der höheren Temperaturen ein
Warmwasserspeicher eingebaut werden. Eine Fußbodenheizung hat normalerweise eine Vor-
lauftemperatur von ca. 35 °C, während für das TWW Temperaturen zwischen 45 – 60 °C ge-
wünscht werden. Für die durchgeführten Simulationen wurde eine Warmwassertemperatur
von 45 °C angenommen.
3.1.2 Anlagenvarianten mit Hochtemperaturheizung
Wird eine Wärmepumpe in einem Gebäude mit einer Hochtemperaturheizung wie z.B. mit
Radiatoren eingesetzt, so muss ein Heizungspufferspeicher eingebaut werden. Weil die Radia-
toren pro Zeiteinheit nur einen begrenzten Wärmestrom aufnehmen können, kann es passie-
ren, dass das Kältemittel die Wärme nicht abgegeben kann. Das Kältemittel wird dann im
Wärmepumpenkreislauf nicht entspannt, der Druck steigt und es kommt zu einer sogenannten
Hochdruckstörung. Dieser Effekt tritt auch auf, falls Pufferspeicher eingesetzt werden, die
über nicht ausreichend große Wärmetauscherflächen verfügen.
Außerdem kann die Wärmepumpe durch längere Ein- und Ausschaltintervalle eine bessere
und wartungsärmere Arbeitsweise erreichen und bei einem Strompreis mit Nachttarif können
die Betriebszeiten der Wärmepumpe unabhängiger vom Heizbedarf eingestellt werden.
In der Kombination mit einer Solaranlage bietet sich der Einsatz eines Kombispeichers an, um
das Heiz- und Warmwassersystem mit Wärme aus beiden Quellen zu versorgen. Die simulier-
ten Anlagen haben daher einen Kombispeicher mit internem Wärmetauscher.
Grundlagen 15
4 Grundlagen
4.1 Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe (WP) ist eine Kompressionsmaschine, die im Wesentlichen aus vier Bau-
teilen, einem Kompressor, einem Expander und zwei Wärmetauschern, besteht. In einem
Kreisprozess nimmt die WP thermische Energie aus einem Reservoir mit niedrigem Tempera-
turniveau auf, in der Regel ist das die Umgebung, und stellt sie dem Verbraucher auf einem
höheren Niveau zur Verfügung.
Die theoretische Leistungszahl (engl. COP – coefficient of performance) ist entsprechend dem
Carnot-Prozess:
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So erklärt sich auch das wohlbekannte Problem der Gegenläufigkeit von Angebot und Nach-
frage von Wärmepumpen. Mit sinkender Außentemperatur und steigendem Heizbedarf fallen
die Leistung, die die Wärmepumpe zur Verfügung stellen kann, und die Effizienz (COP).
Die Leistungszahl kann sowohl für einen einzelnen Betriebspunkt als auch für einen Zeitraum
gebildet werden und wird dann Arbeitszahl genannt. In der Praxis ist die Jahresarbeitszahl
verbreitet, bei der abgegebene und aufgenommene Energie eines Jahres verwendet werden.
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4.1.1 Die Jahresarbeitszahl
In dem nach VDI 4650-2003 vorgeschlagenen Kurzverfahren zur Berechnung der JAZ, wird
nur die die WP betrachtet, in VDI 4650 Blatt 1:2009 wird der Speicher ebenfalls berücksich-
tigt [Lang (2009): S. 55]. Dabei werden allerdings weder Solaranlagen noch Pufferspeicher
berücksichtigt und die Verfahren können somit für die Vergleichbarkeit der hier diskutierten
Modelle nicht benutzt werden.
Für die Jahresarbeitszahlen müssen jeweils Systemgrenzen festgelegt werden. Bereits bei ei-
ner einfachen Anlage, muss z.B. geklärt werden, ob der von der Sondenpumpe verwendete
Strom Teil der Wärmepumpenenergie ist (vgl. Abb. 4-1). Das gleiche gilt für den eventuell
vorhandenen Heizstab.
Grundlagen 16
Abbildung 4-1: Zwei mögliche Systemgrenzen bei einem einfachen Wärmepumpensystem
Verfügt eine Anlage nun über einen Pufferspeicher, kann die gelieferte Wärmemenge immens
sein, sie geht aber z.T. als Speicherverluste verloren. Steht der Speicher allerdings in der
thermischen Hülle des Hauses, können die Speicherverluste in der Heizperiode als Wärme-
gewinne verrechnet werden (vgl. Abb. 4-2).
Abbildung 4-2: Systemgrenzen mit und ohne Pufferspeicher
Bei Kombianlagen mit Solarkollektoren kommen noch die vom Kollektorkreis abgegebene
Energie und der Verbrauch der Solarpumpe hinzu. Gerade bei Solaranlagen sagt der Kollek-
torkreisertrag wenig über die Anlage aus, weil bei einer Überdimensionierung das Meiste
wieder durch Speicherverluste verloren gehen kann (vgl. Abb. 4-3).
Abbildung 4-3: Systemgrenzen bei einer Solaranlage mit und ohne Pufferspeicher
Um die in dieser Arbeit untersuchten Anlagen zu vergleichen, wurden daher verschiedene
Jahresarbeitszahlen aufgestellt.
Grundlagen 17
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Für ein System mit Solaranlage, wurden ebenfalls drei JAZ aufgestellt und miteinander ver-
glichen. Da eine Solaranlage im schlechtesten Fall nur Speicherverluste produziert, wurden
die Speicherverluste in die Berechnung der JAZen mit einbezogen. Da aber auch eine Wär-
mepumpe Speicherverluste produziert, wurde eine weitere JAZ aufgestellt, bei der die ohne-
hin vorhandenen Speicherverluste von den Speicherverlusten abgezogen werden. Diese nicht
durch die Solaranlage verursachten und bereits vorhandenen Speicherverluste heißen in der
Gleichung anteilige Speicherverluste. Die anteiligen Speicherverluste werden dabei mit einem
Vergleichssystem ermittelt, das nur über eine Wärmepumpe und keine Solarkollektoren ver-
fügt.
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4.2 Thermische Solaranlagen
Das Herzstück einer thermischen Solaranlage ist der Kollektor. Sonnenenergie wird in Wärme
umgewandelt und mittels eines Wärmeträgermittels, das durch Rohre im Innern der Kollekt-
oren fließt, weitertransportiert. Der Kollektorertrag vermindert um die Verluste der Verroh-
rung wird im weiteren Solarer Ertrag genannt. Als Kollektoren werden üblicherweise Absor-
bermatten, Flach- und Röhrenkollektoren eingesetzt. Der Wirkungsgrad des Kollektors hängt
dabei maßgeblich von der Temperatur des Wärmeträgermittels ab, je kälter das Fluid desto
größer der Ertrag. In Kapitel 4.4.2 findet sich eine genaue Beschreibung des Modells zur Be-
rechnung des Kollektorertrags.
Grundlagen 18
In den letzten Jahren wurden sogenannte Solarpumpen entwickelt, die extrem sparsam arbei-
ten. Hinzu kommt das wegen dem Prinzip der kommunizierenden Röhren die Pumpe nicht
den Druckverlust durch den Höhenunterschied überwinden muss. So kommen Solarpumpen
bereits bei 6 – 12 m² Kollektorfläche schon mit einer Leistung von 50 – 120 W aus. Würde
man für eine thermische Solaranlage die JAZ berechnen, käme man auf Werte zwischen 10
und 20 oder sogar noch deutlich darüber je nach System und Systemgrenzen.
4.3 Gas-Brennwertkessel
Bei Systemen mit Gasbrennwertkessel und Solaranlage zur Trinkwasserunterstützung wird
der Bedarf für die Trinkwassererwärmung per Simulation ermittelt und der Heizwärmebedarf
mit einem Wirkungsgrad von 80 % zu dem simulierten Verbrauch addiert. Der Wirkungsgrad
ist eine entscheidende Stellschraube bei dem Vergleich mit Gassystemen, nicht nur in der
Simulation sondern auch bei jeder realen Anlage. Wird ein schlechter bzw. alten Kessel mit
einer Solaranlage kombiniert, sind die Einsparungen entsprechend höher und die Anlage
rechnet sich nach wenigen Jahren, wird dagegen ein Hochleistungsmodell verwendet, steigt
der Wärmepreis eventuell sogar, weil der teure Kessel weniger Betriebsstunden hat und seine
Amortisationszeit größer wird, während die Einsparungen durch die Solaranlage eher gering
ausfallen.
4.4 Die verwendete Simulationssoftware
Als Simulationssoftware wurde die in dem Rahmen des Forschungsvorhabens entwickelte
Software GeoT*Sol basic verwendet. Die ausgewählten Anlagen werden mit 6-Minuten-
Intervall-Schritten simuliert. Die Simulation kann auch in 1-Minuten-Intervall-Schritten
durchgeführt werden, das passiert jedes Mal, wenn eine Komponente dies aufgrund eines Ein-
oder Ausschaltvorganges verlangt. Außerdem werden nach jedem Simulationsschritt die Bi-
lanzen geprüft und sollte die Abweichung bei den Bilanzen über 0,1 % liegen, wird die Simu-
lation ebenfalls in 1-Minuten-Intervall-Schritten wiederholt.
Das Erdreich wird bereits mit einem Temperaturprofil initialisiert, das dem üblichen Trichter-
verlauf um die Sonde entspricht. So ist es möglich, dass trotz des sehr langsam reagierenden
Erdreichs eine die Simulation mit 120 Tage Vorlauf auskommt.
Die verwendeten Pumpen haben in dem Modell eine lineare Leistungsaufnahme, sie arbeiten
also nicht mit verschiedenen Betriebspunkten. Bei der Wärmepumpe wird keine Regelungs-
strategie verwendet, sie arbeitet, wenn sie gebraucht wird. Der Heizstab kann nur bei einer
Außentemperatur unter -5 °C in Betrieb gehen. Der Kollektorkreis arbeitet bei einer Sprei-
zung von 8 K zwischen Kollektorvorlauf- und Speicherbezugstemperatur. Die Speicher haben
eine Maximaltemperatur von 90 °C und das Wärmeträgermittel darf in den Kollektoren nicht
heißer als 130 °C werden.
Grundlagen 19
4.4.1 Betrieb der Wärmepumpe
Die Wärmepumpe wird anhand von bekannten Betriebspunkten und einem vorgegebenen
Einsatzbereich simuliert. Die Betriebspunkte sind in diesem Fall das Verhältnis von abgege-
bener Wärmeenergie und verbrauchtem Strom und der Einsatzbereich umfasst die Eintritts-
temperaturen auf der Quellenseite und Austrittstemperaturen auf der Senkenseite. Aus diesen
beiden Diagrammen wird eine Arbeitszahl errechnet, mit der die Arbeitsweise der Wärme-
pumpe bestimmt wird. Die Simulation prüft zunächst, ob ein Bedarf vorhanden ist und ent-
spricht dieser Bedarf einem gewissen Mindestwert, werden zuerst die Temperaturen der Sen-
kenseite berechnet. Dazu werden die vorhandenen Temperaturen mit den Einsatzgrenzen ab-
geglichen. Liegt der ermittelte Betriebspunkt nicht innerhalb oder über dem Einsatzbereichs
(vgl. Abb. 4-4), springt die Wärmepumpe nicht an. Der Einsatzbereich der verwendeten 9
kW Wärmepumpe ist die in der Abbildung 4-4 zu sehen und befindet sich in der eingeschlos-
senen Fläche.
Zwischen den Betriebspunkten wird interpoliert und so ein Wirkungsgrad für diesen Be-
triebspunkt ermittelt. Vorab werden mit allen vorhandenen Betriebspunkten ein minimaler
und ein maximaler exergetischer Wirkungsgrad bestimmt und mit dem interpolierten Wert
verglichen. Liegt der Wert nicht zwischen dem Minimum und dem Maximum, wird entspre-
chend der minimale bzw. maximale exergetische Wirkungsgrad verwendet. Die Betriebs-
punkte, der in den meisten Simulationen verwendeten 9 kW Wärmepumpe sind im Anhang D
aufgeführt.
Zusätzlich werden die Volumenströme auf der Senken- und Quellenseite abgeglichen und
eine maximale Spreizung von 10 K zwischen Ein- und Austritt auf der Senkenseite festgelegt.
Dadurch wird verhindert, dass die bereitgestellte Energie einen kleinen Volumenstrom zu
stark aufheizt.
Abbildung 4-4: Einsatzbereich der bei den Einfamilienhäusern verwendeten 9 kW Wärmepumpen
Da zuerst die Senkenseite bestimmt wird, kann es passieren, dass die Wärmepumpe mit der
ermittelten Arbeitszahl die benötigte Temperatur gar nicht erreichen kann, weil der Vorlauf
Grundlagen 20
auf der Senkenseite bei einer maximalen Spreizung von 10 K noch zu kalt ist. In diesem Fall
muss die Austrittstemperatur vermindert werden, was zu einer besseren Arbeitszahl führt und
die Wärmepumpe erreicht mit dieser neuen Arbeitszahl wiederrum eine höhere Temperatur
als nach der ersten Korrektur. Dieser Schritt lässt sich beliebig oft wiederholen und wird mit
einer Iteration gelöst bis die Temperaturen nahezu gleichbleiben.
4.4.2 Erdsonde
Das Erdreich um die Sonde ist in 100 konzentrische Ringe mit einem Radius von 10 m unter-
teilt, für die jeweils einzeln der Wärmeübergang und die neuen Temperaturen berechnet wer-
den. Bei mehreren Sonden wird davon ausgegangen, dass die Sonden sich untereinander nicht
beeinflussen.
4.4.3 Einstrahlung und Kollektoren
Die Strahlung, die auf die Kollektoren fällt, wird in einen diffusen und direkten Strahlungsan-
teil aufgeteilt. Diese Aufteilung geschieht nach dem Strahlungsmodell von Reindle mit redu-
zierter Korrelation. [Reindl, Beckmann, Duffie (1990): S. 1.7]
Anschließend werden diese in die Einstrahlung auf die geneigte Fläche umgerechnet, wobei
das anisotrope Himmelsmodell von Hay und Davis benutzt wird. [Duffie, Beckmann (1991):
o.S.]
Dieses Modell berücksichtigt den Anisotropiefaktor für die zirkumsolare Strahlung und den
Bodenreflexionsfaktor (= 0,2). Die Einstrahlung auf die Kollektorfläche (Bezugsfläche) wird
aus der Bestrahlungsstärke (W/m²) auf die Horizontale berechnet.
Die vom Kollektor absorbierte und abzüglich der Wärmeverluste an den Kollektorkreis abge-
gebene Leistung berechnet sich wie folgt:
� =*�# +,-./0 + *�#11+,-./0 − 2,(4� − 5) − 27(4� − 5)8
mit *�# direkter Einstrahlungsanteil bezogen auf die geneigte Kollektorfläche
*�#11 diffuse Einstrahlung bezogen auf die geneigte Kollektorfläche
4� mittlere Temperatur im Kollektor
5 Lufttemperatur
-./0 Winkelkorrekturfaktor
Nach Abzug der optischen Verluste (Konversionsfaktor und Winkelkorrekturfaktoren) geht
ein Teil der absorbierten Strahlung durch Wärmetransport und -abstrahlung an die Umgebung
verloren. Diese Verluste werden durch die Wärmedurchgangskoeffizienten beschrieben. Der
Wärmedurchgangskoeffizient k (Wärmeverlustbeiwert) gibt an, wie viel Wärme der Kollektor
Grundlagen 21
pro Quadratmeter Bezugsfläche und Grad Kelvin Temperaturunterschied zwischen Kol-
lektormitteltemperatur und Umgebung an seine Umgebung abgibt. Er wird in zwei Teile zer-
legt, den einfachen und den quadratischen Teil. Der einfache Teil ko (in W/m²/K) wird mit der
einfachen Temperaturdifferenz, der quadratische Teil kq (in W/m²/K²) wird mit dem Quadrat
der Temperaturdifferenz multipliziert.
Die spezifische Wärmekapazität gibt die Wärmemenge pro Quadratmeter Bezugsfläche an,
die der Kollektor inklusive Wärmeträgerinhalt bei einer Temperaturerhöhung um 1 Kelvin
speichern kann. Sie wird in Ws/m²K angegeben. Diese entscheidet, wie schnell der Kollektor
auf die Einstrahlung reagiert. Der Einfluss dieser Größe ist nur bei relativ kleinem Rohrlei-
tungsnetz von Bedeutung, da andernfalls die Kapazität des Rohrleitungsnetzes überwiegt.
4.4.4 Speichermodell und -betrieb
Dem Speichermodell liegt ein Schichtenmodell mit variablen Dicken und Volumina zugrun-
de. Die Anzahl kann je nach Betriebszustand variieren. Die Anzahl der Schichten wird nicht
vorgegeben, sondern es werden während des Simulationsdurchlaufs neue Schichten gebildet
und die Schichtdicke verändert. Dies geschieht durch die Ein- und Ausspeisung von Wasser-
volumina und die Durchmischung von Temperaturschichten, falls die Temperaturschichtung
lokal umgekehrt ist. Die minimale Schichtdicke wird durch zwei Anlagendefinition bestimmt:
Eine Schicht kann nicht weniger als 1 % des gesamten Speichervolumens enthalten, ferner
muss eine Temperaturdifferenz zwischen den Schichten existieren.
4.5 Wärmepreisberechnung
Um die Anlagen untereinander in ihrer Wirtschaftlichkeit vergleichen zu können, wird für
jede Anlage der Wärmepreis berechnet. Diesem Wirtschaftlichkeitsmodell liegt das VDI-
Datenblatt-2067 zu Grunde.
Es wird davon ausgegangen, dass alle Zahlungen am Ende des Jahres stattfinden. Die Investi-
tionskosten werden im Jahr 0 geleistet und alle Förderungen werden direkt von den Investiti-
onskosten abgezogen. Anschließend werden alle Kosten in eine Annuität umgerechnet und so
der Wärmepreis pro kWh ermittelt. Die Annuitäten werden dabei mit Kapitalwiedergewin-
nungsfaktor (CRF, Capital Recovery Factor) wie folgt berechnet:
�9: =��=;�11<1 + ;�11>
�
<1 + ;�11>�− 1
Da die Stromkosten und die Wartungskosten über die Jahre mit einer nominellen Steigerungs-
rate rn steigen, müssen die Kosten erst in entsprechende Annuität umgerechnet werden. Der
Wert der Leistungen zu Beginn des ersten Jahres P0 wird dabei mit einem Nivellierungsfaktor
für eine konstante Kostensteigerung (CELF, Constant Escalation Levelisation Factor) umge-
rechnet.
Grundlagen 22
�?@: = ��,=2(1 − 2�)(1 − 2)
�9:
2 = 1 +A�1 +;�11
Der Wärmepreis wird schließlich mit der jährlichen abgegebenen Nutzenergie und der Ge-
samtsumme der Annuitäten bestimmt.
B�ä �� =∑�EEF;GäGHE
IFAJℎLJℎE;GGM;JℎHNOPHPHOHEH@H;LGFEP
Die Summe der Annuitäten besteht dabei aus der Annuität der Investition, der Wartungskos-
ten und der Brennstoffkosten. Die Wartungskosten werden mit 1 % der Investition bei den
Wärmepumpen und mit 2 % bei den Gas-Brennwertkesseln angesetzt.
4.5.1 Investitionskosten und Lebensdauer
Der Preis einer Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus richtet sich stark nach der verwendeten
Wärmequelle. So geben Heizungsbauer für Luft-/Wasser-Wärmepumpen Preise zwischen
14.000 und 18.000 € inklusive Montage an, bei Sole-/Wasser-Wärmepumpen gibt es unter-
schiedene von mehreren tausend Euro je nachdem ob Erdkollektoren oder –sonden zum Ein-
satz kommen. Wärmepumpen mit Erdsonden sind mit 22.000 bis 26.000 € am teuersten. Eine
genaue Auflistung der verwendeten Preise befindet sich im Anhang A.1.
Für eine Brennwertkesselanlage liegen Investitionskosten im Schnitt bei 10.000 €. Diese Zahl
beinhaltet einen Gasanschluss.
Eine Solaranlage mit 6 m² Kollektorfläche kostet ca. 2000 € ohne Montagekosten. Für die 6
m² Anlage wurde daher mit 4000 € Investitionskosten und für die 12 m² Anlage mit 6000 €
gerechnet.
Die Lebensdauer aller Anlagen wird mit 20 Jahren angenommen. Es ist natürlich schwierig
die Lebensdauer der Anlage festzulegen. Es gibt es Quellen, die eine Lebensdauer der Erd-
sonde von bis zu 100 Jahren erwartet [Hoffmann (2010): S. 27]. Der Kompressor kann hinge-
gen schon nach 10 oder weniger Jahren kaputt gehen. Die Lebensdauer von Gas-
Brennwertkesseln wird dagegen oft nur mit 10 Jahren angesetzt, obwohl sie in der Praxis
deutlich länger in Betrieb sind. In dieser Arbeit wird daher zur Vereinheitlichung der Ergeb-
nisse bei allen Anlagen mit einer Lebensdauer von 20 Jahren gerechnet.
4.5.2 Förderungen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) fördert sogenannte effizi-
ente Wärmepumpen je nach Nennwärmeleistung ab einer bestimmten Mindestjahresarbeits-
zahl. Die JAZ muss dabei nach VDI 4650 Blatt 1:2009-03 berechnet werden. Für eine Wär-
Grundlagen 23
mepumpe mit weniger als 10 kW Leistung sind das 2400 €, bei größeren Wärmepumpen gibt
es je kW 100 € zusätzlich, mindestens jedoch 1200 € [Bafa (2011): o.S.].
Ausdrücklich wird auch die Kombination von Wärmepumpen und Solaranlagen mit dem re-
generativen Kombinationsbonus von 600 € zusätzlich unterstützt. Dazu kommt noch bei An-
lagen, bei denen die Solaranlagen sowohl das Trinkwasser- als auch das Heizsystem unter-
stützen, die Basisförderung mit 120 €/m² Kollektorfläche.
Für Gas-Brennwertkessel gibt es keine direkten Förderungen vom Bund, die nicht an eine
bestimmte energetische Sanierung o.ä. geknüpft sind. Bei dem Einbau einer Solaranlage wird
ein Kesseltauschbonus von 500 € gezahlt, wenn ein alter Kessel gegen einen neuen mit
Brennwerttechnologie ausgetauscht und ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage ge-
macht wird. Da der hydraulische Abgleich zusätzliche Kosten verursacht, wird für die Rech-
nungen in dieser Arbeit ohne Förderung von Kesseln gerechnet.
4.5.3 Preissteigerungsrate und kalkulatorischer Zin ssatz
Die jährliche Preissteigerungsrate beeinflusst vor allem das Verhältnis von laufenden Kosten
zu Investitionskosten. Bei den Energiepreisen wird von einer jährlichen Preissteigerungsrate
von 4 % ausgegangen, was in etwa der Rate der letzten 12 Jahre entspricht [Destatis (2011):
o.S.].
4.5.4 Strom- und Gaspreis
Da es für 2011 noch keine offiziellen Daten gibt und die Preise für 2010 nicht die Entwick-
lung der letzten Jahre wiederspiegeln wird mit den Strom- und Gaspreisen von 2009 gerech-
net (vergleiche Abb. 4-5). Der Strompreis beträgt demnach 23,75 Cent/kWh und der Gaspreis
6,18 Cent/kWh. 2011 sind die Gaspreise wieder deutlich gestiegen, es gibt sogar Schätzungen
die von bis zu 7 % ausgehen [Biallo Finanzen (2011): o.S.]. Eine genaue Einschätzung war
allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.
Bei den Wärmepumpenanlagen wird mit einem Einheitsstrompreis von 17 Cent/kWh (ver-
gleiche Tab. 2) gerechnet. Die Betriebszeiten werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt und
es wird mit einem Einheitsstrompreis gerechnet. Der Grundpreis wurde in den Einheitsstrom-
preis mit eingerechnet.
Bei allen folgenden Rechnungen wird der Wärmepumpentarif für den gesamten verbrauchten
Strom, also den Verbrauch des Heizstabs, der Wärme-, der Sole- und der Kollektorkreispum-
pe, verwendet. Das liegt daran, dass zum einen die Solarpumpe in den meisten Systemen nur
einen Anteil zwischen 1 und 2 % am Gesamtstromverbrauch hat (vgl. Abb. 4-6), zum anderen
weil jedes Elektrizitätswerk und jeder Handwerker den Sondertarifzähler an einer anderen
Stelle einbauen [Hoffmann (2010): S. 21].
Grundlagen 24
Abbildung 4-5: Prozentuale Entwicklung der Gas- und Strompreise, Basisjahr 2005 [Destatis (2011): o.S.]
Anbieter Grundpreis in
€/Monat
Verbrauchspreis in
Cent/kWh
Vattenfall [Vattenfall (2011)] 5,90 17,32
EON [EON (2011)] 3,45 – 4,67 15,8 – 17,6
Stadtwerke Huenfeld [Sw.
Huenfeld (2011)]
5,52 16,03 (Tag) – 12,61 (Nacht)
Stadtwerke Flensburg (Sw.
Flensburg (2011)]
5,40 20,52 (Tag) – 16,6 (Nacht)
Stadtwerke Bretten [Sw. Bret-
ten (2011)]
10,11 18,6 (Tag) – 14,6 (Nacht)
Tabelle 2: Übersicht verschiedener Wärmepumpentarife deutscher Stromanbieter
4-6: Typische prozentuale Verteilung des Stromverbrauchs bei einer WP mit Solaranlage
70,0
80,0
90,0
100,0
110,0
120,0
130,0
140,0
1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
%
Gaspreise für Haushalte Strompreise für Haushalte
Grundlagen 25
4.6 Ökologische Betrachtungen
Ob Wärmepumpen als regenerative Energiequelle angesehen werden können, ist immer wie-
der umstritten. Hauptargument gegen den Einsatz von Wärmepumpen ist der Stromverbrauch,
also der Einsatz einer hochwertigen Sekundärenergie zur Wärmeerzeugung statt eines Primär-
energieträger wie z.B. Holz oder Erdgas. Durch die Verstromung wird die Energie veredelt
und anschließend wieder mittels einer Wärmepumpe in Wärme umgewandelt, anstatt direkt
aus dem Primärenergieträger Wärme zu gewinnen. Ist die JAZ der Wärmepumpe zu niedrig,
ist das Heizsystem alles andere als regenerativ und die Stromabhängigkeit und der Verbrauch
werden gesteigert. Bei dieser Betrachtungsweise kann man einen sehr einfachen direkten Zu-
sammenhang zwischen JAZ und Wirkungsgrad der Stromerzeugung aufstellen, der erfüllt
sein muss, damit die Wärmepumpe Primärenergie einspart:
��� ∗ + R 1
Bei einem Wirkungsgrad von 40 % muss die Wärmepumpe also mindestens eine JAZ von 2,5
aufweisen oder andersrum ausgedrückt: Die JAZ muss größer als der Primärenergiefaktor
sein. Bei einem Feldtest des Fraunhofer ISE von 2006 – 2009 wies keine Wärmepumpe mit
Erdsonden oder –kollektoren eine JAZ von unter 3 auf [Wapler (2011): S.33]. Der Wirkungs-
grad müsste demnach mindestens 32,3 % betragen.
4-7: Senkeydiagram für einen möglichen Energieumwandlungsprozeß der Wärmepumpen miteinschließt
Betrachtet man allerdings den gesamten Prozess, dann kann man auch ganz anders argumen-
tieren. Die Abwärme, die bei der Verstromung entsteht, kann genutzt werden und der Wir-
Grundlagen 26
kungsgrad des Kraftwerks vergrößert sich gewaltig. Zu den 40 % Wirkungsgrad bei der
Stromerzeugung könnten noch einmal 20 % durch die Nutzung der Wärme kommen. An-
schließend wird mit dem Strom eine Wärmepumpe mit der JAZ 3 betrieben. In diesem Fall
kann man also stark vereinfacht behaupten, dass aus 100 % Primärenergie 140 % Endenergie
hergestellt werden (vgl. Abb. 4-7). Die angesetzten 60 % Gesamtwirkungsgrad von Kraft-
Wärme-Koppelungsanlagen können sogar noch deutlich übertroffen werden, so werden sogar
Werte bis zu 90 % angegeben [Quelle (2011): o.S.].
Um die Systeme also ökologisch vergleichen zu können, wird der Primärenergieverbrauch
ermittelt. Auch mit dem Verweis, dass ab 2020 laut EnEV alle Neubauten Niedrigst. – bzw.
Plusenergiehäuser sein sollen. Als Maßstab wird von der EnEV dabei der Primärenergiever-
brauch angeführt. Als Primärenergiefaktor wird zum einen der von der EnEV 2009 festgeleg-
te Werte von 2,6 verwendet [Ettrich (2009): S.9], zum anderen wird mit deutlich niedrigeren
Faktoren zwischen 1,1 (η = 90 %) und 2 (η = 50 %) der Vergleich mit Strom aus einer Kraft-
Wärme-Koppelungsanlage gezogen. Es wird nicht davon ausgegangen, dass die Wärmepum-
pe mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird, dann müsste auch einen anderen
Strompreis angesetzt werden.
Für die Berechnung der Emissionen wird der vermiedene Erdgasverbrauch verwendet. Erdgas
hat dabei auf den Brennstoffeinsatz bezogen einen CO2-Emissionsfaktor von 202 g/kWh
[UBA (2007): S.3].
Simulationsergebnisse 27
5 Simulationsergebnisse
Beim Vergleich der JAZ eines Solarsystems sieht in man Abbildung 5-1 deutlich, dass eine
Nichtberücksichtigung der Speicherverluste zu sehr hohen Ergebnissen führt. Werden die
Speicherverluste komplett berücksichtigt, dann werden die Ergebnisse zu schlecht, weil der
Solaranlage die ohnehin vorhandenen Speicherverluste der Wärmepumpe angelastet werden.
Die JAZ, bei der nur die anteiligen Speicherverluste berücksichtigt werden, eignet sich daher
am besten, um die kombinierten Anlagen zu vergleichen. Der Unterschied beträgt etwa 0,2
(vgl. Abb. 5-1). Diese JAZ wird im folgenden JAZSystem genannt.
Auffällig dabei ist, dass die JAZ der Wärmepumpe für alle Kollektorflächen nahezu konstant
bleibt. Man hätte erwarten können, dass durch die geringere Anzahl von Betriebsstunden die
JAZ mit steigender Kollektorfläche besser wird, allerdings gibt es nur einen Unterschied zwi-
schen Anlagen mit und ohne Solaranlage. Durch die Entlastung der Erdsonde steigen die Sol-
eaustrittstemperaturen und die JAZ wird besser. Bei sehr kleinen und daher unrealistischen
Kollektorflächen kann man noch Auswirkungen beobachten. Mit steigender Kollektorfläche
sind die Veränderungen der Soletemperaturen dann so gering, dass die JAZ sich nur noch im
Promillebereich verändert.
Abbildung 5-1: Verlauf von verschiedenen JAZen bei einer Wärmepumpe mit Solaranlage ohne Variation des
Speichervolumens, schematisch für beide Systeme
Simulationsergebnisse 28
5.1 Einfamilienhaus
5.1.1 Solare Trinkwasserunterstützung mit Niedrigte mperaturheizung
Bei einem Einfamilienhaus erreicht eine Wärmepumpe, die sowohl eine Fußbodenheizung als
auch das Warmwassersystem versorgt, je nach Heizwärmebedarf in der Simulation JAZ von
fast 5. Abbildung 5-1 zeigt, dass mit steigendem Jahresheizwärmebedarf auch die JAZ der
Wärmepumpe zunächst stark ansteigt, weil sich das Verhältnis zwischen dem Wärmebedarf
für das Warmwasser und die Heizung zugunsten der Heizung verschiebt. Für das Heizsystem
werden niedrigere Temperaturen benötigt, die die Wärmepumpe bei günstigeren Betriebs-
punkten zur Verfügung stellen kann. Eine größere Sonde führt zu einer geringeren Abkühlung
des Erdreichs und somit zu höheren Temperaturen der Sole. Steigt der Bedarf weiter an, sin-
ken die Soleaustrittstemperaturen so weit, dass die JAZ wieder fällt.
Abbildung 5-2: Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe (ohne Solaranlage) für verschiedene Gesamtsondenlängen
mit 20 W/m Entzugsleistung
Wird die Anlage nun um eine Solaranlage erweitert, die an den bivalenten Trinkwarmwasser-
speicher angeschlossen ist, muss die WP weniger Wärme zur Verfügung stellen, ihr Strom-
verbrauch sinkt deutlich. Dabei steigt nicht nur die JAZ des Systems, sondern auch die JAZ
der Wärmepumpe. Das liegt daran, dass die Solaranlage in sonnigen Zeiten der WP eine un-
günstige Betriebsweise auf hohen Temperaturniveaus erspart und eine geringere Wärmemen-
ge aus dem Erdreich benötigt wird. So steigen die Soleaustrittstemperaturen, was ebenfalls zu
einer besseren Betriebsweise der WP führt. In dem konkreten simulierten Fall sank die aus
der Umgebung gewonnene Energie um 1491 kWh auf 7326 kWh. Die Solaranlage hat also
neben den Einsparungen eine zusätzliche stabilisierende Wirkung auf das System, da die
Möglichkeit einer Überbeanspruchung der Erdwärmequelle reduziert wird.
Simulationsergebnisse 29
Abbildung 5-3: JAZ bei einer Wärmepumpe mit Solaranlage und einem 800 l Pufferspeicher
Mit 6 m² lassen sich in dem Beispielsystem ca. 20 % des Stromverbrauchs einsparen. Eine
Vergrößerung der Kollektorfläche senkt den Stromverbrauch zwar weiter, allerdings in so
unbedeutendem Maße, dass damit niemals die deutlich höheren Investitionskosten rechtferti-
gen ließen. Ab ca. 15 m² Kollektorfläche sinkt der Verbrauch auch nicht weiter, weil der Ver-
brauch der Solarpumpe dann stärker ansteigt, als die Einsparungen bei den anderen Kompo-
nenten, wodurch die JAZ des System wieder schlechter wird (vgl. Abb. 5-3).
Abbildung 5-4: Stromverbrauch bei verschiedenen Kollektorflächen und Speichervolumina
Mit einem größeren Speicher lässt sich zwar mehr Solarenergie speichern, allerdings sind die
Unterschiede gerade im Bereich von wenigen Quadratmetern Kollektorfläche so gering, dass
sich auch hier die höheren Investitionskosten nicht lohnen würden. Erst bei Kollektorflächen
Simulationsergebnisse 30
größer als die üblichen 6 m² sind die großen Speicher im Vorteil (vgl. Abb. 5-4), weil sie die
zusätzliche Solarenergie auch aufnehmen können. Die Einsparungen bewegen sich trotzdem
im Bereich von wenigen Prozent. Ein größerer Speicher ist also vor allem dann interessant,
wenn man mit großen Kollektorflächen den Primärenergiebedarf senken möchte.
Gegen einen größeren Speicher spricht auch, dass sich die solaren Gewinne so nicht saisonal
speichern lassen. Zwar sind die Speichertemperaturen im Herbst deutlich höher als im Früh-
ling, zwischen Oktober und Dezember verpufft dieser Effekt allerdings irgendwann.
Abbildung 5-5: Primärenergieeinsparung bei der TWW-Erwärmung bei einem Gas-Brennwertkesselsystem
Wenn ein baugleiches Haus mit einem Gas-Brennwertkessel mit Wärme versorgt werden soll,
fällt im Vergleich vor allem der mehr als doppelt so große Primärenergieverbrauch auf. In
beiden Systemen gilt, dass die Kombination mit einer Solaranlage etwas mehr als 15 % des
Gesamtprimärenergieverbrauchs einspart, was etwa 60 % des Wärmebedarfs für das TWW
entspricht (vgl. Abb. 5-5). Dieser Unterschied spiegelt sich auch in den jährlichen Kosten
wieder, die bei den Heizsystemen mit Gaskessel ungefähr doppelt so hoch sind. Auffällig ist,
dass sich die Wärmepreise von allen vier Anlagen nur wenig voneinander unterscheiden. In
beiden Varianten wiegen die Einsparungen durch die Solaranlage die zusätzlichen Investiti-
onskosten ungefähr auf. Eine Übersicht der Ergebnisse gibt es in Tabelle 3. Bei dem Wärme-
preis ist zu beachtet, dass sehr viele verschiedene Faktoren das Ergebnis beeinflussen können.
Die Nachkommastelle wird angegeben, weil die Zahlen sich oft sonst gar nicht voneinander
unterscheiden würden und weniger Tendenzen erkennbar wären.
Simulationsergebnisse 31
System WPB1 WPB mit Solar2 Gas mit Solar Gas
JAZ WP 4,8 5,1 - -
JAZ System 4,3 5,4 - -
Stromverbrauch [kWh] 2503 2087 105 -
Gasverbrauch [kWh] - - 11100 13.540
Primärenergieverbrauch
[MJ]
23.400 19.500 41.000 48.750
Wärmepreis [Cent/kWh] 19,2 20,2 21,2 19,4
Tabelle 3: Ergebnisse bei einer Niedrigtemperaturheizung und einer solaren Unterstützung der Warmwasserbe-
reitung
5.1.2 Solare Trinkwasser- und Heizungsunterstützung mit
Hochtemperaturheizung
Die höheren Vorlauftemperaturen, der zusätzliche Wärmetauscher und der zusätzliche Hei-
zungspufferspeicher führen zu einer deutlichen Verschlechterung der JAZ, sowohl von der
WP als auch vom System. Bei einem ansonsten gleichen System steigt der Stromverbrauch
um ca. 1000 kWh auf 3570 kWh und die Wärme wird entsprechend teurer. Dass der zusätzli-
che Pufferspeicher Vorteile im Betriebsverhalten und bei Sperrzeiten mit sich bringt, lässt
sich mit diesen Zahlen nicht zeigen.
Bei Solaranlage, die sowohl die Warmwasserbereitung als auch das Heizsystem unterstützen
sollen, werden normalerweise größere Kollektorflächen installiert als bei reinen Trinkwarm-
wasseranlagen. Bei der simulierten Anlage wurde die Kollektorfläche auf 12 m² verdoppelt.
Kombiniert man nun eine Anlage mit Kombispeicher und Radiatorenheizsystem mit einer
Solaranlage, dann sind die Unterschiede wie erwartet größer als bei dem ersten untersuchten
Fall. Die Einsparungen betragen mehr als 30 %, was zum einen dazu führt, dass die JAZ des
Systems um 1,4 steigt und auch die JAZ der Wärmepumpe steigt um 0,5. Insgesamt sind die
Wärmepumpenanlagen aber immer noch deutlich schlechter als die Anlagen mit einer Nied-
rigtemperaturheizung. Alle JAZ sind im Schnitt etwa um 1,3 schlechter.
Durch die doppelt so große Aperturfläche verdoppelt sich logischerweise auch Sonnenein-
strahlung, der solare Ertrag vergrößert sich allerdings nur um 75 %. Dabei gibt es sehr größe-
re Jahreszeitliche Unterschiede: Während der Ertrag im März, April und im Oktober sich tat-
sächlich verdoppelt, steigert er sich in den Sommermonaten Juni, Juli und August nur um
etwa 40 – 50 %. Noch deutlicher werden die Unterschiede, wenn man die Speicherverluste
1 Mit 150 l Speichervolumen 2 Mit 6 m² Kollektorfläche und einem 800 Liter Pufferspeicher
Simulationsergebnisse 32
berücksichtigt, wie man in Abbildung 5-5 erkennt. Dann steigert sich der Ertrag nur noch um
54 % und in den Sommermonaten und in Wintermonaten ist er nahezu gleich. Vor allem in
den Sommermonaten produziert die zusätzliche Kollektorfläche nur zusätzliche Speicherver-
luste. Also werden nicht über das ganze Jahr verteilt zusätzliche Gewinne produziert, sondern
nur in den Übergangsjahreszeiten, wobei im Herbst die Gewinne kleiner ausfallen, weil die
Speichertemperatur nach den Sommermonaten deutlich höher ist.
Abbildung 5-6: Differenz zwischen Kollektorkreisertrag und Speicherverlusten im Laufe eines Jahres
Der höhere Ertrag kommt aber nicht ausschließlich über die größere Kollektorfläche zu Stan-
de. Der Ertrag könnte sogar um ein Vielfaches steigen gegenüber dem kleineren System,
wenn der Verbrauch entsprechend größer wäre. Daher sinkt der Ertrag im Mai auch wieder,
weil der Verbrauch zurückgeht. Die höheren Vorlauftemperaturen des Heizsystems haben für
die Solaranlage dabei so gut wie keine Auswirkungen. Die Anlage ist in der Heizperiode so-
weit von der hundertprozentigen Deckung entfernt, dass sie das Wasser in jedem Fall vor-
wärmt und der Energiebedarf des Heizsystems ist in beiden Systemen gleich, nur das Tempe-
raturniveau ändert sich. Bei der Wärmepumpe gibt es dagegen gravierende Veränderungen.
Durch die höhere Senkentemperatur steigt der Verbrauch des Systems ohne Solaranlage um
mehr als 40 %, während sich der Gesamtverbrauch durch die höheren Speicherverluste, die
aus den höheren Temperaturen und dem zweiten Pufferspeicher resultieren, nur um 4 % ver-
größert.
Abbildung 5-7 zeigt den Verlauf der Systemjahresarbeitszahlen bei einer Kombispeicheranla-
ge für verschiedene Kollektorflächen. Ab 12 m² Kollektorfläche steigt die JAZ bei einer Ver-
größerung der Kollektorfläche nur noch minimal. Gleiches gilt für Speicher ab einem Volu-
men von ca. 600 l. Die JAZ der Wärmepumpe bleibt bei allen drei Systemen gleich, weil sich
Verbrauch und Wärmeabgabe in gleichem Maße ändern.
Die Einsparungen durch eine Solaranlage sind bei diesen Systemen deutlich größer als bei der
ersten Testreihe. Der Stromverbrauch liegt mit 2650 kWh/a um mehr als 30 % unter dem des
Simulationsergebnisse 33
Referenzsystems, der Primärenergieverbrauch und der Wärmepreis verhalten sich entspre-
chend. Das liegt vor allem an dem deutlich niedrigeren Verbrauch der Wärmepumpe, wie man
in Abb. 5-8 sieht. In dem Graphen wurde zur Vergleichbarkeit bei einer Kollektorfläche von 0
m² die Werte der Anlage ohne Solarkollektoren eingesetzt. Die erste Simulation wurde mit 3
m² Kollektorfläche durchgeführt, durch den Sprung bei den Werten kommt es bei der grafi-
schen Darstellung zu einem Knick.
5-7: Einfluss des Speichervolumens bei einer Kombispeicheranlage mit verschiedenen Kollektorflächen
Für einen Gas-Brennwertkessel stellen die höheren Temperaturen kein Problem dar, daher
sind die Zahlen für das Systeme ohne solare Unterstützung identisch mit denen aus der ersten
Untersuchung. Die Solaranlage kann in dieser Kombination immerhin ca. 25 % des Primär-
energiebedarfs einsparen, allerdings ist der Bedarf im Vergleich mit den Wärmepumpenanla-
gen wieder doppelt so hoch.
5-8: Energieströme bei einer Wärmepumpenanlage mit einem 800 l Kombispeicher
Simulationsergebnisse 34
Durch die deutlich höheren Investitionskosten vor allem durch den Kombispeicher und die
größere Solaranlage steigen alle Wärmepreise außer der des vergleichbaren Gassystems (vgl.
Tab. 4). Die Solaranlage kann die zusätzlichen Investitionskosten wieder ungefähr kompen-
sieren. Auch liegen die drei Systeme viel dichter beieinander und man kann wohl sagen, dass
die beiden Solarsystemen bei den getroffenen Annahmen vom Wärmepreis her identisch sind.
System WPK WPK mit So-
lar
Gas mit Solar Gas
JAZ WP 3,5 4 - -
JAZ System 3,0 4,4 - -
Stromverbrauch [kWh] 3570 2411 143 -
Gasverbrauch [kWh] - - 10.860 13.540
Primärenergieverbrauch [MJ] 33.400 22.500 40.400 48.750
Wärmepreis [Cent/kWh] 22,1 22,9 23 19,4
Tabelle 4: Ergebnisse bei einer Hochtemperaturheizung und mit solarer Unterstützung der Warmwasserbereitung
und des Heizsystems
5.2 Mehrfamilienhaus
Insgesamt verhalten sich die Systeme bei einem größeren Verbraucher sehr ähnlich wie die
Systeme für Einfamilienhäuser. Daher wird auf eine Besprechung der einzelnen Anlagen ver-
zichtet. Interessant ist eine Betrachtung der Wirtschaftlichkeit, da die Einsparungen relativ
gesehen in derselben Größenordnung liegen, im Vergleich zu den nicht linear ansteigenden
Investitionskosten aber größer werden.
5.2.1 Testreihe Solare Trinkwasserunterstützung mit
Niedrigtemperaturheizung
Die Einsparungen durch eine Solaranlage lagen auch bei dieser Untersuchung für das Bei-
spielhaus bei etwas über 15 %. Durch die nicht linear steigenden Investitionskosten sinken die
Wärmepreise im Vergleich mit einem Einfamilienhaus um etwa 30 % und der Unterschied
zwischen einem System mit und ohne Solaranlage wird noch kleiner.
Bei einem Mehrfamilienhaus den Warmwasserverbrauch abzuschätzen ist schwierig. Ein er-
höhter Warmwasserverbrauch führt zu größeren Einsparungen vor allem im Sommer und der
Wärmepreis sinkt entsprechend. Betragen die Einsparungen bei einem Tagesverbrauch von
500 l noch weniger als 15 %, liegen sie bei 1200 l bereits um die 20 %. Bei den in dieser Ar-
beit verwendeten Zahlen sinkt der Wärmepreis einer Kombianlage ab einem täglichen Ver-
Simulationsergebnisse 35
brauch von 1400 l unter den der Anlage ohne Solaranlage. Das entspricht bei fünf Vier-
Personen-Haushalten einem Tagesverbrauch von 70 l.
Andere Varianten, die zu einem erhöhten Warmwasserverbrauch führen, sind die Verwen-
dung von Zirkulation bzw. eine Anhebung der Warmwassertemperatur. Die Verwendung von
Zirkulation bei einem Standardsystem erhöht den Energiebedarf 41 %, die Erhöhung der ge-
wünschten Warmwassertemperatur von 45 auf 60 °C um 42 % und bei 60 °C warmem Wasser
mit Zirkulation sogar um 103 %.
Abbildung 5-9: Stromverbrauch und Wärmepreis bei einem Mehrfamilienhaus für Wärmepumpen mit und ohne
Solaranlage
System WPB WPB mit Solar Gas mit Solar Gas
JAZ WP 4,5 4,6 - -
JAZ System 4,2 5,3 - -
Stromverbrauch [kWh] 10.768 8.915 575 -
Gasverbrauch [kWh] - - 48.185 55.518
Primärenergieverbrauch [MJ] 100.800 83.400 178.800 199.900
Wärmepreis [Cent/kWh] 13,2 13,6 15,4 15,5
Tabelle 5: : Ergebnisse bei einer Niedrigtemperaturheizung und einer solaren Unterstützung der Warmwasserbe-
reitung für ein Mehrfamilienhaus
Beide Wärmepumpensysteme sind billiger als vergleichbare Gaskesselsysteme und sowohl
bei der Wärmepumpe als auch bei dem Gaskessel wiegen die Einsparungen durch die Kombi-
nation mit einer Solaranlage die zusätzlichen Investitionskosten wieder auf und führen zu so
Simulationsergebnisse 36
gut wie keiner Veränderung beim Wärmepreis. Die beiden Kombisysteme wurden dabei nicht
mit der gleichen Kollektorfläche simuliert, weil bei dem Gassystem bei einer Vergrößerung
der Fläche über 12 m² hinaus keine nennenswerten Veränderungen mehr zu beobachten wa-
ren. Die Wärmepumpe wurde hingegen mit 30 m² und einem entsprechend großen TWW-
Speicher simuliert.
5.2.2 Testreihe Solare Trinkwasser- und Heizungsunt erstützung mit
Hochtemperaturheizung
Bei Systemen mit einer Hochtemperaturheizung erwirtschaftet die Solaranlage in Kombinati-
on mit einer Wärmepumpe sogar Gewinne und der Wärmepreis liegt unter dem des Ver-
gleichssystems. In diesem Fall ist das Gaskesselsystem allerdings wieder billiger und die So-
laranlage mit 20 m² Kollektorfläche rechnet sich in dieser Kombination eher nicht.
System WPK WPK mit So-
lar
Gas mit Solar Gas
JAZ WP 3,2 3,8 - -
JAZ System 2,7 4,2 - -
Stromverbrauch [kWh] 16.127 10.667 309 -
Gasverbrauch [kWh] - - 46.625 55.518
Primärenergieverbrauch
[MJ]
151.000 99.800 170.700 199.900
Wärmepreis [Cent/kWh] 17,2 15,9 16,2 15,5
Tabelle 6: : Ergebnisse bei einer Hochtemperaturheizung und mit solarer Unterstützung der Warmwasserberei-
tung und des Heizsystems für ein Mehrfamilienhaus
5.3 Niedrigenergiehäuser
Gerade bei Niedrigenergiehäusern ist der Anteil der Heizung am Heizwärmebedarf deutlich
geringer, da meistens die gleiche Menge an Warmwasser benötigt wird, das Haus aber deut-
lich besser gedämmt ist. So verschiebt sich der Anteil des Heizwärmebedarfs bei einem
durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt bei einer Reduzierung der spezifischen Heizlast von
65 kWh/m²a auf z.B. 25 kWh/m²a von ca. 80 % auf ca. 55 %. Das sieht man auf Abbildung 5-
10 am Verlauf der JAZ. Da die Wärmepumpe für das Trinkwasser höhere Temperaturen auf
einem höheren Niveau zur Verfügung stellen muss, verschlechtern sich die JAZ entsprechend.
Simulationsergebnisse 37
Abbildung 5-10: JAZ bei unterschiedlichen Heizwärmebedarf bei gleichbleibendem Warmwasserverbrauch
.
Abbildung 5-11: Solarer Deckungsanteil bei einer WPB für verschiedene Kollektorflächen
Abbildung 5-12: Solarer Deckungsanteil bei einer WPK für verschiedene Kollektorflächen
4,5
4,6
4,7
4,8
4,9
5
5,1
0 20 40 60 80
JAZ
Spezifischer Heizwärmebedarf in kWh/m²a
WP
System
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0 5 10 15 20 25 30 35So
lare
r D
eck
un
gsa
nte
il i
n %
Kollektorfläche in m²
15 kWh/m²a 30 kWh/m²a 45 kWh/m²a
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0 5 10 15 20 25 30 35 40
So
lare
r D
eck
un
gsa
nte
il i
n %
Kollektorfläche in m²
15 kWh/m²a 30 kWh/m²a 45 kWh/m²a
Simulationsergebnisse 38
Bei einem Heizwärmebedarf von 15, 30 und 40 kWh/m²a beträgt der Anteil der Warmwasser-
bereitung am Heizbedarf 55 %, 40 % bzw. 30 %. Mit ausreichend großer Kollektorfläche
kann die Solaranlage dabei immer den gleichen Prozentsatz, ca. 70 %, davon decken. Auch
ein größerer Speicher führt nur zu einer Verbesserung von wenigen Prozenten und das auch
nur bei einer großen Kollektorfläche, bei einer kleinen Kollektorfläche reduziert ein größerer
Speicher sogar den Deckungsanteil, weil die Speichertemperaturen bei geringer Einstrahlung
sinken.
Interessanter ist schon ein System, bei dem sowohl die Warmwasserbereitung, als auch das
Heizsystem mit der Solaranlage unterstützt wird. In diesem Fall ist der solare Deckungsanteil
etwa um 10 % höher und die Degression der Steigung ist schwächer, also es lohnt sich mehr
Kollektorfläche aufzustellen. Bei einer Vergrößerung des Speichervolumens treten dieselben
Effekte auf, wie bei dem zuerst besprochenen System.
Würde man das gleiche Haus mit einem Gas-Brennwertkessel inklusive thermischer Solaran-
lage versorgen, würde der Wärmepreis stark ansteigen und sich der Primärenergieverbrauch
wieder verdoppeln, wie man in Tabelle 7 sehen kann. Die niedrigeren Betriebskosten können
allerdings bei diesem geringen Verbrauch die deutlich höheren Investitionskosten bei weitem
nicht auffangen und die Wärmepumpensysteme sind deutlich teurer. Der Primärenergiever-
brauch ist dagegen sensationell niedrig, vor allem mit einem herkömmlichen Einfamilienhaus
verglichen.
System WPB3 WPK WPK Gas Gas
Spez. Jahresheizwärmebe-
darf [kWh/m²a]
15 15 45 15 45
JAZ WP 4,9 4,4 4,3 - -
JAZ System 5,8 5,9 4,8 - -
Stromverbrauch [kWh] 780 760 1740 172 180
Gasverbrauch [kWh] - - - 3.540 8.200
Primärenergieverbrauch
[MJ]
7.300 7.100 16.300 14.400 31.200
Wärmepreis [Cent/kWh] 17 19 21,3 12,1 17,1
Tabelle 7: Ergebnisse für ein Niedrigenergiehaus, alle Anlagen verfügen dabei über eine Solaranlage
3 Dieses System wurde 6 m² Kollektorfläche simuliert, alle anderen mit 12 m²
Simulationsergebnisse 39
5.4 Übergangsjahreszeiten
Für Wärmepumpen mit Erdsonden lässt sich keine Verschlechterung in den Übergangsjahres-
zeiten feststellen, das Gegenteil ist sogar der Fall: Bei allen untersuchten Anlagen hat sich die
JAZ der Wärmepumpe sogar verbessert, gerade weil die Wärmepumpe in den Übergangsjah-
reszeiten deutlicher weniger Betriebsstunden und –starts hat. Wie man in Abb. 5-13 erkennen
kann, liegt das daran, dass die aus dem Erdreich benötigte Wärme deutlich geringer ist. Im
Mai und September halbiert sich der Bedarf sogar. Infolgedessen steigen die Temperaturen –
bei einer ansonsten identischen Anlage – der Sole, die aus dem Erdreich austritt, über das
ganze Jahr gemittelt mit 7,1 °C eine um 0,5 °C (vgl. Abb. 5-14). Diese Veränderung reicht
aus um die JAZ um bi zu 0,6 zu verbessern.
Abbildung 5-13: Jahreszeitlicher Verlauf der Entzugsleistung aus dem Erdreich
5-14: Jahreszeitlicher Verlauf der Soleaustrittstemperatur bei einer WPB und einer ungestörten Erdreichtempera-
tur von 10 °C
Simulationsergebnisse 40
5.5 Die Solaranlage als Wärmequelle der Wärmepumpe
Eine auf den ersten Blick sehr interessante Möglichkeit der Verschaltung von Solaranlage und
Wärmepumpe ist die Nutzung der Solarwärme als Wärmequelle für die Wärmepumpe. Selbst
im Winter liegen die Kollektoraustrittstemperaturen deutlich über den Soletemperaturen und
ermöglichen der Wärmepumpe so eine deutlich bessere Betriebsweise. Muss die Wärmepum-
pe z.B. Wärme bei 45 °C zur Verfügung stellen, hat sie bei einer typischen Soleeintrittstempe-
ratur von 5°C einen theoretischen COP von 7,2. Ändert sich nun die Eintrittstemperatur auf
20 °C, steigt der theoretische COP auf 10,8.
Bei der Realisierung wurde eine Anlage mit einem zusätzlichen Pufferspeicher entworfen.
Dieses System hat zwei Vorteile. Zum einen steht die Solarwärme der Wärmepumpe so auch
nachts zu Verfügung, wenn der Stromtarif deutlich günstiger ist, zum anderen kann deutlich
mehr Wärme gespeichert werden, da die Temperatur des Speichers vor der Wärmepumpe
wieder auf für die Wärmepumpe verwertbare 20 °C herunter gemischt werden kann. Die Re-
gelung belädt den Pufferspeicher, sobald der Kombispeicher eine Temperatur von 25 °C er-
reicht hat. Wenn der Pufferspeicher auf 25 °C erwärmt wurde, wird der Kombispeicher bis zu
seiner Maximaltemperatur beladen und anschließend wieder der Pufferspeicher.
Dabei sind zwei interessante Effekte zu beobachten. Der solare Ertrag steigt deutlich, wenn
die Umschalttemperatur möglichst niedrig gewählt wird, weil der Kollektorwirkungsgrad bei
kälteren Temperaturen deutlich besser ist, und das System wird nur besser, wenn der Solarer-
trag deutlich steigt bzw. die AZ der Wärmepumpe deutlich besser wird. Sonst bringt eine An-
hebung der Quellentemperatur der Wärmepumpe keine Verbesserung, weil der Stromver-
brauch durch den zusätzlichen Einsatz der Wärmepumpe steigt.
Haller und Frank haben für diesen Zusammenhang sogar eine Gleichung aufgestellt [Haller,
Frank (2011): S. 559], um festzustellen, wann sie die Nutzung der Solarwärme als Wärme-
quelle der Wärmepumpe lohnt.
∆���
����# ��� − 1∗
Δ+
+�# ���> 1
Wobei ∆COP = COPüberWP – COPdirekt und ∆η = ηüberWP - ηdirekt. Die Formel geht allerdings
davon aus, dass 100 % der Solarwärme für die Wärmepumpe genutzt werden, daher ist sie auf
das hier besprochene System nicht anwendbar, sondern dient nur dazu zu verdeutlichen, wann
die Solarwärme sinnvoll als Wärmequelle der Wärmepumpe eingesetzt werden kann. Für die
oben genannten Zahlen muss nach dieser Formel bei einem exergetischen Wirkungsgrad von
40 % der Kollektorkreisertrag mindestens um 30 % steigen. Wird nun eine Standardanlage
mit Kombispeicher, Solaranlage (15 m²) und Fußbodenheizung am Standort Berlin entspre-
chend erweitert, gibt es beim Stromverbrauch nur geringe Einsparungen. Zu gering ist einfach
die Einstrahlung in den Wintermonaten und der Pufferspeicher kann die überschüssige Wär-
me aus dem Sommer nicht saisonal speichern. Selbst bei 90 °C kann er nur den Bedarf von
Simulationsergebnisse 41
wenigen Tagen decken. Der Kollektorkreisertrag steigt nur um 24 % und das hauptsächlich
wegen der zusätzlichen Speicherverluste, der Stromverbrauch der Wärmepumpe sinkt zwar
minimal, aber der Verbrauch der Solarpumpe steigt und zusätzliche Investitionskosten lassen
sich damit niemals rechtfertigen. Die Anlage wurde mit einem 600 l Kombispeicher und ei-
nem 700 l Pufferspeicher simuliert.
Ganz anders sieht das Ergebnis an Standorten aus, die auch im Winter eine gewisse Einstrah-
lung vorweisen können, z.B. in den Alpen. In der Simulation konnte die Sondenlänge in
Grenoble ohne größere Änderungen bei den Ergebnissen um mehr als 50 % verkleinert wer-
den, während der Stromverbrauch immer noch um 25 % im Verglich zum Standort Berlin
sinkt. Eine Übersicht der wichtigsten Kennzahlen und Energien gibt es in Tb. 8, alle Anlagen
wurden dabei mit NT-Heizungen simuliert.
System Berlin
WPK
Berlin
WPSW
Grenoble
WPSW4
Grenoble WPSW,
halbe Sondenlänge
JAZ WP 4,3 4,6 5,1 4,9
JAZ System 4,8 4,8 5,7 5,7
Solarer Ertrag [kWh] 4065 5218 7904 7978
Stromverbrauch WP [kWh] 1967 1921 1287 1379
Solarwärme an WP [kWh] 0 1222 2645 2660
Speicherverluste [kWh] 1412 1933 2885 2895
Entzugsleistung Erdreich
[kWh]
6690 5614 2660 2372
Stromverbrauch [kWh] 2275 2242 1608 1699
Primärenergieverbrauch
[MJ]
21.300 21.000 15.050 15.900
Wärmepreis [Cent/kWh] 23,8 24,4 22,8 19
Tabelle 8: Ergebnisse WPSW, alle Anlagen wurden mit 15 m² Kollektorfläche simuliert.
4 Der Heizwärmebedarf in Grenoble beträgt nur 6700 kWh/a, der Warmwasserbedarf ist identisch
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 42
6 Bewertung und Diskussion der Simulationsergebniss e
6.1 Energetische Betrachtungen
Um die Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten, wurden bei allen durchgeführten Simulatio-
nen Bilanzprüfungen durchgeführt, die Abweichung lag dabei immer deutlich unter einem
Prozent. Alle Parameter wurden in den relevanten Wertebereichen ausführlich variiert und
dabei wurden keine Fehler in der Simulation gefunden. Es ist allerdings schwer einzuschät-
zen, ob z.B. die Jahresarbeitszahl bei 5,4 liegt und nicht bei 4,9. Es ist vor allem der Vergleich
zwischen den verschiedenen Anlagen der als aussagekräftig angesehen wird. Wenn sich also
ein Wert bei einer ähnlichen Anlage, die mit einer Solaranlage kombiniert wurde, deutlich
verändert, dann ist das eine der Aussagen, die mit dieser Arbeit ermittelt wurden.
Insgesamt wurden bei den durchgeführten Simulationen eine technische Synergie zwischen
Wärmepumpen und thermischen Solaranlagen festgestellt. Die Kombination mit der Solaran-
lage führt in allen simulierten Anlagen dazu, dass der Stromverbrauch deutlich sinkt und die
Wärmepumpe weniger ungünstige Betriebspunkte bei hohen Senkentemperaturen hat. Das
liegt vor allem daran, dass die Solaranlage problemlos Wärme bei Temperaturniveaus liefern
kann, bei denen die Wärmepumpe viel Strom verbraucht. Dieser Effekt kommt vor allem in
den sonnenreichen Monaten zum Tragen. In der restlichen Zeit des Jahres vermindert die So-
laranlage die von der Wärmepumpe bereitgestellte Wärme, indem sie das Wasser vorwärmt.
So sind die Einsparungen durch eine thermische Solaranlage gerade bei hohen geforderten
Temperaturen besonders groß, also z.B. bei einem hohen TWW-Verbrauch und bei einem
Heizsystem mit hohen Vorlauftemperaturen. Darüber hinaus stabilisiert die Solaranlage die
Anlage, weil durch die zusätzliche Wärmequelle weniger Energie aus dem Erdreich benötigt
wird. So stellt sich die Frage, ob der Erdwärmetauscher nicht kleiner ausgelegt werden könn-
te. Erste Simulationen haben gezeigt, dass das durchaus möglich wäre. Insgesamt ist das aber
eine Frage, die über den Rahmen dieser Arbeit hinausgeht. Außerdem war zu beobachten,
dass die Einsparungen mit einem größeren Verbrauch überproportional steigen. Ein zusätzli-
cher täglicher Verbrauch - etwa durch einen Warmwasseranschluss der Waschmaschine –
von 20 l warmem Wasser bei einer WPB steigert die jährlichen Einsparungen bereits um 24
%, d.h. dass sich gerade die Solaranlage ohne entsprechenden Verbrauch nicht lohnt.
Die Solarwärme als Wärmequelle der Wärmepumpe einzusetzen hatte dagegen in der simu-
lierten Variante nur einen stabilisierenden Charakter, was vermutlich an den klimatischen
Gegebenheiten in Deutschland liegt. Der Vorteil durch den geringeren Stromverbrauch der
Wärmepumpe durch die energetisch günstigeren Betriebspunkte wird durch längere Betriebs-
zeiten wieder aufgehoben. In anderen Regionen mit einer höheren solaren Einstrahlung als in
Mitteleuropa hat diese Variante hingegen erste, vielversprechende Ergebnisse geliefert, weil
gerade in der Heizperiode bedeutend mehr Solarenergie zur Verfügung steht.
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 43
Im Vergleich mit realen Anlagen schneiden die simulierten Anlagen im Schnitt besser ab
[Wapler (2011): S.33]. Es gibt aber auch reale Anlagen mit einer deutlich höheren JAZ. Ein
Vergleich ist allerdings nur bedingt möglich, weil in dem Feldtest keine Angaben zu der Hyd-
raulik der Anlagen gemacht werden.
Abbildung 6-1: Nutzungsgrad im Laufe eines Jahres von verschiedenen Anlagen bei einem ansonsten bauglei-
chen Haus
Abbildung 6-2: Solarer Ertrag im Laufe eines Jahres von verschiedenen Anlagen bei einem ansonsten bauglei-
chen Haus
Wie zu erwarten, hängt das technische Optimum für die Auslegung der Solaranlage dabei
stark von den angewandten Kriterien ab. Wenn der Nutzungsgrad der Solaranlage so gut wie
möglich sein soll, dann sind kleine Anlagen mit wenigen Quadratmetern Fläche empfehlens-
wert. Ist dagegen der Primärenergieverbrauch ausschlaggebend, sollten Speicher und Kollek-
torfläche so groß wie möglich ausgelegt werden. In den Sommermonaten hat die größere An-
lage aber keinen zusätzlichen Nutzen und der Nutzungsgrad sinkt entsprechend (vgl. Abb. 6-
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 44
1). Dass die größere Anlage dabei trotzdem mehr Ertrag liefert, ist in Abb. 6-2 zu sehen. Im
Sommer generiert der zusätzliche Ertrag allerdings nur zusätzliche Speicherverluste, weil der
Verbrauch identisch ist (vgl. Abb. 5-5). Der bessere Nutzungsgrad der 12 m² Anlage in den
Übergangsjahreszeiten kommt durch den größeren Speicher und größeren Verbrauch zu Stan-
de.
Bei den Ergebnissen gilt es zu beachten, dass keine Sperrzeiten betrachtet wurden. So wirkt
sich z.B. der Heizungspufferspeicher nur negativ aus. Für eine Folgeuntersuchung wäre es
also interessant auch in diesem Fall die Auswirkungen einer Solaranlage zu untersuchen, die
von den Sperrzeiten nicht betroffen ist. Eventuell müsste in diesem Fall die Wärmepumpe
auch größer ausgelegt werden, weil sie nicht rund um die Uhr in Betrieb sein kann.
Offen bleibt auch wie sich eine thermische Solaranlagen mit Luft-/Wasserwärmepumpen oder
in Kombination mit Erdkollektoren verhält, da in diesem Falle die Temperaturen der Quellen
deutlicheren Schwankungen unterliegen.
Bei den Gassystemen sind der Verbrauch ohne Wirkungsgrad und die Einsparungen durch
eine Solaranlage mit genauso sorgfältig geprüften Simulationen ermittelt worden. Das Prob-
lem ist, dass der Endverbrauch sehr vom gewählten Wirkungsgrad des Kessels abhängt (vgl.
Abb. 6-3). Das gleiche Problem gilt für den Wärmepreis, siehe auch Abschnitt 6.2.
6-3: Gasverbrauch und Wärmepreis bei einem EFH und verschiedenen Kesselwirkungsgraden
6.2 Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen und thermisc hen
Solaranlagen
Mit den in dieser Arbeit bestimmten Randbedingungen ist eine WPB in einem Neubau un-
term Strich genauso teuer wie eine vergleichbare Anlage mit einem Gaskessel. Die Wärme-
pumpe schneidet bei einem größeren Verbraucher sogar noch besser ab, da die Betriebskosten
im Vergleich deutlich niedriger sind. Wenn die Wärmepumpenanlagen mit einer Solaranlage
kombiniert werden, verändert sich der Wärmepreis bei den simulierten Wärmepumpenanla-
gen kaum. Die Einsparungen wiegen ungefähr die zusätzlichen Investitionskosten wieder auf,
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 45
sieht man einmal von einer WPK in einem Mehrfamilienhaus ab. In diesem Fall wird die
WPK sogar erst in Kombination mit einer Solaranlage konkurrenzfähig zu einem Gassystem.
Anders sehen die Wärmepreise bei den kombinierten Systemen mit Gaskessel aus. Da die
Einsparungen bei den Betriebskosten durch das im Vergleich zum Storm deutlich billigere
Gas geringer ausfallen, erhöht sich der Wärmepreis bei allen Anlagen.
Insgesamt kann man alle Ergebnisse aber leicht verändern. So ist es eigentlich unmöglich zu
sagen, ob eine Wärmepumpenheizung in den nächsten 20 Jahren billiger sein wird als eine
Gasheizung, weil man z.B. die jährliche Energiepreissteigerungsrate nicht kennt. Bei einer
jährlichen Preissteigerungsrate von etwa 5 % sind beide Systeme wirtschaftlich gesehen iden-
tisch (vgl. Abb. 6-3). Zum Vergleich: Der Strompreis in Deutschland ist von 2001 bis 2011
jährlich um 5,7 % gestiegen. In der Abbildung 6-5 sieht man, wie groß der Einfluss von In-
vestitionskosten und kalkulatorischem Zinssatz ist.
Abbildung 6-4: Wärmepreis für verschiedene Energiepreissteigerungsraten bei einer WPB
Bei Gassystemen ist der Wirkungsgrad des Gaskessels der entscheidende Faktor, wie man in
Abbildung 6-6 sieht. So bedeuten 10 % Unterschied im Wirkungsgrad etwa 2 – 3 Cent Unter-
schied beim Wärmepreis, so dass eine exakte Aussage über den Wärmepreis bei Gassystemen
sehr schwierig wird.
Bei den Solaranlagen hängen die zusätzlichen Investitionskosten stark vom Kollektorpreis ab.
Die angenommen 333 €/m² für Ein- bzw. 266 €/m² für Mehrfamilienhäuser abzüglich 120
€/m² Förderung sind optimistisch. Mit zunehmender Kollektorfläche steigen zwar die Einspa-
rungen, allerdings sind größere Anlagen durch die höheren Investitionskosten schnell unren-
tabel. Bei einer WPB und Preisen ab ca. 400 €/m² Bruttokollektorfläche sind die Investitions-
kosten bei ansonsten unveränderten Randbedingungen sogar immer größer als die Einsparun-
gen. Die Kurven für niedrigere Quadratmeterpreise haben dagegen beim Wärmepreis ein Mi-
nimum, das allerdings erst bei ca. 100 €/m² bei den Werten liegt, die im Sommer für eine au-
tarke Versorgung nötig wären. Die Förderung wird auch nicht für jedes Haus und bei beson-
ders kleinen Kollektorflächen gezahlt, so dass diese Methode eigentlich nicht zulässig ist.
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 46
Abbildung 6-5: Wärmepreis bei verschiedenen Investitionskosten und unterschiedlichen kalkulatorischen Zinss-
ätzen
Abbildung 6-6: Vergleich zwischen WP- und Gassystemen bei verschiedenen Kesselwirkungsgraden
Man erkennt jedoch gut, dass das technische und wirtschaftliche Optimum nicht aufeinander
liegen.
Wie bei vielen erneuerbaren Energien ist die Wetterabhängigkeit der Solaranlage natürlich
auch ein Faktor. Bei Solaranlagen hängt die Wirtschaftlichkeit direkt von der solaren Ein-
strahlung ab. In Deutschland ist die Abhängigkeit vom Standort für die simulierten Systeme
eher klein, wie man in Tabelle 9 und 10 erkennen kann. Ganz anders sehe es etwa in Frank-
reich aus, wo die Einstrahlung zwischen dem Norden und Süden viel stärker variiert.
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 47
Abbildung 6-7: Wärmepreis für verschiedene spezifische Kollektorkosten bei einer WPB
Kiel Berlin Münster Würzburg Freiburg
Solarer Ertrag [kWh] 1736 1808 1769 1906 1925
Stromverbrauch
[kWh]
2070 2059 2049 2056 2008
Monate ohne WP - - 1 2 2
Tabelle 9: WPB mit 6 m² Kollektorfläche
Kiel Berlin Münster Würzburg Freiburg
Solarer Ertrag [kWh] 2917 2938 3218 3218 3356
Stromverbrauch
[kWh]
2489 2498 2459 2464 2399
Monate ohne WP 2 3 4 4 5
Tabelle 10: WPK mit 12 m² Kollektorfläche
Interessant ist auch, dass in den Sommermonaten die Wärmepumpe abgeschaltet werden
kann. Dabei gilt: Je größer die Kollektorfläche, desto länger sind die Zeiträume, in denen die
Solaranlage autark arbeiten kann. Vor allem an den nördlichen Standorten wird die Zeitspan-
ne noch einmal deutlich größer, wenn man bereit ist an einzelnen Tagen auf heißes Wasser
(>25 °C) zu verzichten. Die Anlage kann im Sommer also ausgeschaltet werden, zum einen
sinkt dadurch der Verbrauch der Wärme- und Sondenpumpe weiter, zum anderen gibt es kei-
nen Verbrauch durch Standby-Betrieb. Bei 15 Watt sind das in etwa 11 kWh pro Monat Er-
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 48
sparnis. Das mag nicht viel erscheinen, aber wenn die gesamte Anlage im Jahr ca. 2000 kWh
verbraucht, sind die 130 kWh Verbrauch durch die Regelung immerhin weitere 6,5 % zusätz-
lich.
Insgesamt geben die ermittelten Wärmepreise nur einen Bereich an, in dem sich der reale
Wärmepreis befindet. Die Breite in der sich das Ergebnis bewegt ist im Bereich von wenigen
Cent. Es ist also möglich, dass der Wärmepreis z.B. bei einer Standard WPB in einem un-
günstigen Fall von deutlich höheren Investitionskosten (3000 €) und einem 10 % höherem
Stromverbrauch von 20,2 Cent/kWh auf 22,4 Cent/kWh steigt. Eine Abweichung von etwa 10
% nach oben ist also möglich, deutlich größere Abweichungen wurden bei keiner Rechnung
festgestellt und werden daher als sehr unwahrscheinlich eingestuft.
Bei den Gaskesselvarianten sieht es dagegen anderes aus. Gerade durch den nicht bekannten
Wirkungsgrad kann der Wärmepreis bei nur leicht veränderten Randbedingungen mehr aus 10
% teurer oder billiger werden.
Allgemein lässt sich feststellen, dass sich Wärmepumpen aus wirtschaftlicher Sicht vor allem
bei niedrigen Zinsen, steigenden Energiepreise, Neubauten mit NT-HZG und als Ersatz für
Kessel mit schlechten Wirkungsgraden lohnen. Wenn Wärmepumpen und Solaranlagen dar-
über hinaus als Geldanlage betrachtet werden, gilt es zu beachten, dass beide Anlagen Einspa-
rungen produzieren und nicht Gewinne. Während Gassysteme in der Anschaffung billiger
sind und das Kapital – sofern vorhanden – angelegt werden kann, müssen die anfallenden
Zinsen auch versteuert werden. Dies könnte ein weiterer Faktor bei der Abwägung zwischen
den beiden Systemen sein.
Schwierig bleibt die Überlegung, ob bei einer Wärmepumpe mit Solaranlage die Erdsonde
kleiner ausgelegt werden kann. In der Simulation deutet alles darauf hin und mit einer kleine-
ren Erdsonde würden die Investitionskosten wohl deutlich sinken, denn der Anteil der Erd-
sonde beträgt etwa 50 %. Die niedrigeren Investitionskosten der Erdsonde bzw. die dann nur
leicht erhöhten Kosten durch die Solaranlage könnten der entscheidende Vorteil sein und den
Wärmepreis sogar unter den der vergleichbaren Gassysteme drücken.
Lebensdauer Wärmepreis [Cent/kWh]
WPB Gas
20 Jahre 19 19
40 Jahre 20 26
60 Jahre 25 35
100 Jahre 42 69
Tabelle 11: Wärmepreise für verschiedene Nutzungsdauern, die Reinvestition bei der WPB beträgt 7100 € (inkl.
Förderung) und bei Gas 6500 €
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 49
Zu guter Letzt ist vor allem die Lebensdauer der Erdsonden ein Faktor, der alle Überlegungen
wieder verschieben kann. Da die Sonden für ca. 50 bis 100 Jahre nutzbar sind, fallen diese
Investitionskosten bei einer Erneuerung der Anlage nicht wieder an, d.h. der Anteil der Kos-
ten bei einer Erneuerung der Anlage nach 20 Jahren ist bei einer Wärmepumpe deutlich klei-
ner als bei einem Gaskessel, bei dem nur der Schornstein und der Gasanschluss nicht neu ge-
baut bzw. verlegt werden müssten. Bereits nach der ersten Reinvestition liegt der Wärmepreis
einer WPB in einem Neubau mehr als 20 % unter dem Vergleichspreis einer Anlage mit Gas
(vgl. Tb. 11).
6.3 Ökologische Aspekte
Alle simulierten Wärmepumpen haben einen deutlich geringeren Primärenergieverbrauch als
die Vergleichsanlagen mit Gaskesseln. Das gleiche gilt für alle Anlagen mit einer thermischen
Solaranlage im Verglich mit Anlagen ohne eine Solaranlage. Der Primärenergieverbrauch
einer Wärmepumpe liegt dabei etwa 25 – 50 % unter dem eines Gaskessels. Eine thermische
Solaranlage reduziert dann den Verbrauch bei Wärmepumpen noch einmal um weitere 15 –
35 %.
Die entscheidenden rechnerischen Faktoren sind dabei der Primärenergiefaktor für den
Stromverbrauch der Wärmempumpen und der angenommene Wirkungsgrad des Kessels für
den Erdgasverbrauch. Beide Größen werden direkt mit dem Verbrauch multipliziert und der
Verbrauch ist somit von ihnen proportinal abhängig. Ein kleiner Primärenergiefaktor reduziert
die absoluten Unterschiede zwischen den Wärmepumpensystemen und vergrößert die Unter-
schiede zu den Gassystemen.
Der angesetzte Primärenergiefaktor zum Vergleich der Anlagen von 2,6 stammt aus der EnEV
2009 und entspricht in etwa dem Primärenergiefaktor der Stromproduktion in Deutschland.
Dabei ist zu beachten, dass die gesamte aufgewendeten Energieträger wie z.B. Kohle, Gas
oder Uran durch die gesamte deutsche Stromproduktion geteilt werden, also Wind-, Wasser-
und Solarstrom den eigentlich Primärenergiefaktor des konventionelle Kraftwerkspark ver-
bessern. Das bedeutet zum einen, dass der Primärenergiefaktor für den konventionellen
Kraftwerkspark etwa bei 3 angesetzt werden müsste, zum anderen könnte bei einer mit erneu-
erbaren Energien betriebenen Wärmepumpe ein Primärenergiefaktor von nahezu 0 angewen-
det werden. Der Strom für die Wärmepumpe könnte auch mit einer nahen KWK-Anlage er-
zeugt, die einen Wirkungsgrad von 90 % hat. Dann beträgt der Primärenergiefaktor 1,1 und
die Gassysteme verbrauchen in diesem Vergleich das 4 – 5fache an Primärenergie. Wenn man
hingegen annimmt, dass der Gaskessel mit Methan aus Biogas befeuert wird, könnte man laut
EnEV 2009 Anlage 1 Abschnitt 2.1.1 für den Gaskessel einen Primärenergiefaktor von 0,5
ansetzten, wenn es sich um in unmittelbarer räumlicher Nähe erzeugtes Biogas handelt.
Ähnlich sieht es bei den vermiedenen CO2-Emissionen aus. Hier schneiden Wärmepumpen
im Vergleich mit Gas-Brennwertkesseln eher schlecht ab, weil Erdgas bei der Verbrennung
Bewertung und Diskussion der Simulationsergebnisse 50
mit 202 g/kWh vergleichsweise wenig CO2 freisetzt. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen
bei der Stromerzeugung in Deutschland betrugen dagegen 2008 laut dem Bundesumweltmi-
nisterium 570 g/kWh. Dazu kommt, dass immer mehr umweltbewusste Energieexperten […]
aber der Ansicht [sind], dass der Strommix bei Elektro-Wärmepumpen nicht anwendbar ist,
weil in der Heizperiode [...] noch die Steinkohle […] dazu kommt, die den Emissionsfaktor
[…] auf 800 g/kWh in die Höhe treibt [Auer (2008): S.24]. Dadurch sind die Einsparungen
bei den Emissionen eher gering, wenn der Strom nicht mit erneuerbaren Energien produziert
wurde.
Für die Wärmepumpen spricht wiederum, dass sie bei entsprechender Auslegung, also wenn
sie u.a. mit Pufferspeichern ausgerüstet sind, Energie in Form von Wärme speichern können.
Das könnte ein entscheidendes Argument für Wärmepumpen in einem ganzheitlichen Erneu-
erbare-Energien-Konzept sein.
Die Zahlen können also nichts über die Herkunft der Ressourcen aussagen oder in was für
einem Energiesystem sich die Anlagen befinden. Beides wäre aber für eine vollständige öko-
logische Bewertung nötig. Unter den aktuellen Umständen in Deutschland kann man sagen,
dass Wärmepumpen Primärenergie einsparen, während sie die Emissionen nur geringfügig
senken. Thermische Solaranlagen senken dagegen eindeutig den Primärenergieverbrauch und
die Emissionen.
Zusammenfassung und Fazit 51
7 Zusammenfassung und Fazit
Durch die Erweiterung mit einer thermischen Solaranlage wurden bei allen simulierten Wär-
mepumpenanlagen ausschließlich positive Effekte beobachtet. Gerade in den Übergangsjah-
reszeiten ergänzen sich die beiden Technologien energetisch sinnvoll und das System wird
durch die zusätzliche Wärmequelle stabilisiert. Der Stromverbrauch sinkt deutlich – je nach
Anlage um 15 – 35 % – und in gleichem Maße sinkt auch die aus dem Erdreich entzogene
Wärme. Damit steigt bei gleichbleibender Sondenlänge die Soleaustrittstemperatur und die
Wärmepumpe hat nicht nur weniger Betriebsstunden, ihre Betriebspunkte werden auch ener-
getisch günstiger. Die Solaranlage auch als Wärmequelle für die Wärmepumpe einzusetzen,
führte dagegen bei der in dieser Arbeit simulierten Variante unter mitteleuropäischen Wetter-
bedingungen nur zu sehr geringen Verbesserungen.
Der Wärmepreis veränderte sich durch die Kombination der beiden Technologien nur gering-
fügig. Die geringeren Betriebskosten reichen ungefähr aus, um die höheren Investitionskosten
zu amortisieren. Grundsätzlich gilt dabei je größer der Verbrauch desto wirtschaftlicher die
Solaranlage. Das führt auch dazu, dass bei Niedrigenergiehäusern die hohen Investitionskos-
ten sich aus wirtschaftlicher Sicht nicht rechnen. Eine interessante Frage, die sich aus diesen
Untersuchungen ergibt, ist, inwiefern der Erdwärmetauscher durch die zusätzliche Wärme-
quelle kleiner ausgelegt werden kann. Weil die Erdsonden den größten Teil der Investitions-
kosten ausmachen, könnte die Kombination der beiden Systeme so deutlich wirtschaftlicher
werden.
Ob Wärmepumpen ein wichtiger Teil eines zukünftigen Energiekonzeptes sein sollten, kann
in dieser Arbeit nicht beantwortet werden. Sie sollten aber in jedem Fall mit thermischen So-
laranlagen kombiniert werden, da der Verbrauch deutlich sinkt und das in jedem Fall wün-
schenswert erscheint. Die wirtschaftlichen Anreize für eine Erweiterung sind dabei gering
bzw. gar nicht vorhanden. Man könnte auch sagen, dass die Förderung zu niedrig ist. Nur
wenn der Betrachtungszeitraum über 20 Jahre hinaus vergrößert wird, führt auch aus wirt-
schaftlicher Sicht kaum etwas an einer Wärmepumpe vorbei, weil man bei den Erdsonden von
einer deutlich größeren Lebensdauer ausgehen kann.
Anhang A: Investitionskosten 52
Anhang A: Investitionskosten
A.1 Wärmepumpenanlage
Standardanlage mit bivalentem Speicher für ein Einfamilienhaus
Investition gesamt
- davon WP (9 kW)
- Erdsonde (350 m)
- Pufferspeicher (300 l)
- Sonstiges
- Montage
21.500 €
5000 €
12000 €
500 €
1500 €
2500 €
Standardanlage mit Kombispeicher für ein Einfamilienhaus
Investition gesamt
- davon WP (9 kW)
- Erdsonde (350 m)
- Kombispeicher (800 l)
- Sonstiges
- Montage
23.000 €
5000 €
12000 €
1500 €
1500 €
3000 €
Standardanlage mit bivalentem Speicher für ein Mehrfamilienhaus
Investition Wärmepumpe
- davon WP (25 kW)
- Erdsonde (950 m)
- Pufferspeicher (2000 l)
- Sonstiges
- Montage
48.500 €
8500 €
25000 €
2000 €
5000 €
8000 €
Anhang A: Investitionskosten 53
Standardanlage mit Kombispeicher für ein Mehrfamilienhaus
Investition gesamt
- davon WP (25 kW)
- Erdsonde (950 m)
- Kombispeicher (1500 l)
- Sonstiges
- Montage
53.500 €
8500 €
25000 €
5000 €
5000 €
10000 €
Bei Anlagen die ebenfalls über einen Heizungspufferspeicher verfügen, wurde mit Investiti-
onskosten für zwei Speicher gerechnet. WPSW gesamt 32.000 €.
A.2 Solaranlagen
Kollektorfläche Preis gesamt (Montage)
6 m² 4000 € (2000€)
12 m² 6000 € (2000 €)
20 m² 12000 € (4000 €)
Wenn die Kollektorfläche variiert wird, wurde folgende vereinfachte Rechnung für die Inves-
titionskosten verwendet.
�.�(���#�#��,���� = �� �4������� ∗ �4������� 1�ä'�� +�0����)�
A.3 Gas-Brennwertanlagen
Standardanlage für ein Einfamilienhaus
Investition gesamt
- Kessel+Brenner+Abgasanlage+Zubehör
- Gasanschluß inkl. Installation
- Warmwasserboiler
- Montage
9700 €
5000 €
2200 €
500 €
2000 €
Anhang A: Investitionskosten 54
Standardanlage für ein Mehrfamilienhaus
Investition gesamt
- Kessel+Brenner+Abgasanlage+Zubehör
- Gasanschluß inkl. Installation
- Warmwasserboiler
- Montage
19700 €
10000 €
2200 €
2500 €
5000 €
Für den Kombispeicher werden noch einmal 1000 € bei dem Einfamilienhaus und 2000 € bei
dem Mehrfamilienhaus veranschlagt.
Anhang B: Prüfpunkte der 9 kW Wärmepumpe 55
Anhang B: Prüfpunkte der 9 kW Wärmepumpe
Nach EN 14511 bei einer Spreizung senkenseitig von 5 K
Heizleistung [kW] Elektr. Leistung
[kW]
COP
B5/W35 10,3 2,1 4,9
B0/W35-30 9 2,1 4,29
B5/W45 9,5 2,5 3,8
B0/B45 8,3 2,5 3,32
B-5/W45 7,1 2,3 3,09
B5/W55 8,7 2,9 3
B0/W55 7,5 2,7 2,78
Literaturverzeichnis 56
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bayrisches Technologie-Transfer-Institut e.V. (OTTI), Regensburg
Erklärung 58
Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbständig angefertigt habe. Es
wurden nur die in der Arbeit ausdrücklich benannten Quellen und Hilfsmittel benutzt. Wört-
lich oder sinngemäß übernommenes Gedankengut habe ich als solches kenntlich gemacht.
Ort, Datum Unterschrift