SIEHE, DIE FREUDE! - WELT

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ICON DEZEMBER 2021 SIEHE, DIE FREUDE!

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ICONDEZEMBER 2021

SIEHE,DIE FREUDE!

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nd was haben Sie noch so auf dem Zettel? Steht die Weihnachtspost noch an? Steuerunterlagen? Nunkönnte man meinen, dem Mann auf dem Foto geht es wie vielen von uns, geradezu überwältigt vonallem, was noch erledigt sein will bis zum 24. Dezember. Doch dieses Bild erzählt eine andere Ge-schichte, deswegen haben wir es ausgewählt. Ganz abgesehen davon, dass es aus dem Bildband vonAnnie Leibovitz mit dem schönen Titel „Wonderland“ (Phaidon) stammt, sehen wir hier Karl Lager-

feld konzentriert und zufrieden an seinem Arbeitstisch in Paris. Und natürlich Choupette, seine Adoptivkindkatze.Aufgenommen 2018, im Jahr, bevor er starb. Man darf davon ausgehen, dass er sich wohlgefühlt hat in dem, waswir als Chaos erkennen, was aber für unerschöpfliche Kreativität und Wissensneugier stand. Ganz abgesehendavon, dass der Designer bei aller Faszination für neueste Hightech-Gerätschaften ein Mann der handgeschriebe-nen Korrespondenz und des gedruckten Buches war. Diese Aufnahme steht für vieles, was uns wohl alle in einemweiteren merkwürdigen Jahr begleitet hat: Wehmut über den Verlust von Wegbegleitern, Überforderung, Un-übersichtlichkeit. Aber ich sehe darin auch die Freude am Augenblick, den Frieden, der sich finden lässt, wennman bei sich ist. Und bleibt. Und so danken wir Ihnen für Ihre Treue und wünschen Ihnen von Herzen, eine ge-sunde, glückliche, friedvolle, kuschelige, beseelte Zeit in Ihrem ganz persönlichen Wonderland!

Haken dranVON INGA GRIESEVON INGA GRIESEV

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EDITORIAL

AUF DEM COVER: Plissee-Kleid, Lurex-Body mit Kapuze, Ring und Armspange: alles Christian Dior

Chefredakteurin: Inga Griese (verantwortlich); Dr. Philip Cassier (Senior Editor), Caroline Börger (Managing Editor), Heike Blümner (Textchefin),Jennifer Hinz, Silvia Ihring, Gabriele Thiels (Head of Design). ICON Digital: Sara Krüger, Lina Dörsam

Autoren: Tom Junkersdorf (Editor-at-Large), Susanne Opalka, Alexander Stilcken. Korrespondentin in Paris: Silke Bender.Art Director: Philippe Krueger; Gestaltung: Maria Christina Agerkop, Marie Friedrich

Fotoredaktion: Julia Sörgel (Foto Director), Elias Gröb. Bildbearbeitung: Kerstin Schmidt, Thomas Tyllack, Malte Wunder. Lektorat: Matthias Sommer, Andreas Stöhr. ICON Office: Jasmin Seikowsky

AXEL SPRINGER SE vertreten durch den Vorstand Dr. Mathias Döpfner (Vorsitzender), Jan Bayer, Dr. Stephanie Caspar, Dr. Julian Deutz.VERLAGSLEITUNG WELT: Merrit Kraus; Stv.: Heiko Rudat; Anzeigen ICON: Jacqueline Ziob ([email protected])

Publisher: Carola Curio ([email protected]) Druck: BPW sp. z o.o., sp. j. 59-730 Nowogrodziec Herstellung: Thomas KünneICON ist ein Supplement in WELT AM SONNTAG. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter

www.axelspringer.de/unabhaengigkeit. Informationen zum Datenschutz finden Sie unter www.welt.de/datenschutz. Sie können diese auch schriftlich unter Axel Springer SE, Datenschutz, Axel Springer Straße 65, 10969 Berlin, anfordern.

IMPRESSUM

Nächste Ausgabe am 12. & 13. Februar 2022Mail: [email protected]

Instagram: @ICON.magazinMehr ICON? Unter www.iconmagazine.de

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INHALT

Unter einem guten Stern stehend, waren Fotoproduktionen und Moodboards derUnter einem guten Stern stehend, waren Fotoproduktionen und Moodboards derUnter einem guten Stern stehend, waren Fotoproduktionen und Moodboards derUnter einem guten Stern stehend, waren Fotoproduktionen und Moodboards derUnter einem guten Stern stehend, waren Fotoproduktionen und Moodboards derEinstand für die Misses von Illustrator Einstand für die Misses von Illustrator Einstand für die Misses von Illustrator Einstand für die Misses von Illustrator Einstand für die Misses von Illustrator OLAF BORCHARD. Kooperationen mitgroßen Modehäusern und Ausstellungen machten die Karikaturen mit den schlan-großen Modehäusern und Ausstellungen machten die Karikaturen mit den schlan-großen Modehäusern und Ausstellungen machten die Karikaturen mit den schlan-großen Modehäusern und Ausstellungen machten die Karikaturen mit den schlan-ken Beinen weltweit bekannt. In ICON begleiten sie nun das Jahreshoroskop. „Michken Beinen weltweit bekannt. In ICON begleiten sie nun das Jahreshoroskop. „Michken Beinen weltweit bekannt. In ICON begleiten sie nun das Jahreshoroskop. „Michken Beinen weltweit bekannt. In ICON begleiten sie nun das Jahreshoroskop. „Michinspirieren unter anderem aktuelle Laufsteg-Looks“, sagt der 50-jährige Hambur-inspirieren unter anderem aktuelle Laufsteg-Looks“, sagt der 50-jährige Hambur-inspirieren unter anderem aktuelle Laufsteg-Looks“, sagt der 50-jährige Hambur-inspirieren unter anderem aktuelle Laufsteg-Looks“, sagt der 50-jährige Hambur-inspirieren unter anderem aktuelle Laufsteg-Looks“, sagt der 50-jährige Hambur-inspirieren unter anderem aktuelle Laufsteg-Looks“, sagt der 50-jährige Hambur-inspirieren unter anderem aktuelle Laufsteg-Looks“, sagt der 50-jährige Hambur-ger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonger. „Ich mag es, damit zu spielen. So bekommt der Wassermann einen Hut vonPhilip Treacy, und aus dem Fische-Symbol wird eine Kette von Iris Apfel.“ Und wiePhilip Treacy, und aus dem Fische-Symbol wird eine Kette von Iris Apfel.“ Und wiePhilip Treacy, und aus dem Fische-Symbol wird eine Kette von Iris Apfel.“ Und wiePhilip Treacy, und aus dem Fische-Symbol wird eine Kette von Iris Apfel.“ Und wiePhilip Treacy, und aus dem Fische-Symbol wird eine Kette von Iris Apfel.“ Und wiePhilip Treacy, und aus dem Fische-Symbol wird eine Kette von Iris Apfel.“ Und wiestehen für ihn die Sterne? „Ich lasse mir lieber mal die Karten legen.“ Seite 66 stehen für ihn die Sterne? „Ich lasse mir lieber mal die Karten legen.“ Seite 66 stehen für ihn die Sterne? „Ich lasse mir lieber mal die Karten legen.“ Seite 66 stehen für ihn die Sterne? „Ich lasse mir lieber mal die Karten legen.“ Seite 66 stehen für ihn die Sterne? „Ich lasse mir lieber mal die Karten legen.“ Seite 66

CONTRIBUTOR

Es war einmal in der Lüneburgers war einmal in der Lüneburgers war einmal in der LüneburgerHeide ... ein magisches ICON-eide ... ein magisches ICON-eide ... ein magisches ICON-Mode-Shooting. Sara trägt Geh-ode-Shooting. Sara trägt Geh-ode-Shooting. Sara trägt Geh-ode-Shooting. Sara trägt Geh-rock und Rollkragenpullover mit ock und Rollkragenpullover mit ock und Rollkragenpullover mit ock und Rollkragenpullover mit MMonogramm-Muster von Given-onogramm-Muster von Given-onogramm-Muster von Given-onogramm-Muster von Given-chy über unger-fashion.com; hy über unger-fashion.com; hy über unger-fashion.com; hy über unger-fashion.com; TTiara: über secondella.deiara: über secondella.deiara: über secondella.deiara: über secondella.de

AUSGEWÄHLT

12 SternstundenDie Lifestyleweisen sind in Weihnachtsstimmung

22 Geschmückt und behängteschmückt und behängteschmückt und behängteschmückt und behängteschmückt und behängtIcomi und Iken geben alles zum FestIcomi und Iken geben alles zum FestIcomi und Iken geben alles zum Fest

66 Was kommtIn weiser Vorausschau: Das HoroskopIn weiser Vorausschau: Das HoroskopIn weiser Vorausschau: Das HoroskopIn weiser Vorausschau: Das Horoskop

76 Die schwer Beschenkbarenie schwer Beschenkbarenie schwer Beschenkbarenie schwer Beschenkbarenie schwer Beschenkbarenie schwer BeschenkbarenWas für Männer

80 Die sehr BeschenkbarenWas für Frauen

MODE

34 Kopenhagener ChicEin Porträt der Designerin Cecilie Bahnsen

36 EngelsgleichWir verkünden große Freude im großen ModeshootingWir verkünden große Freude im großen Modeshooting

44 Hohe ModeDolce & Gabbana knöpfen sich Venedig vor

46 InszeniertHaute Couture abstrakt in unserem Shooting

UHREN & SCHMUCK

52 Die KrönungDas Neueste aus der Haute Joaillerie

56 Mille GrazieAmanda Mille aus der Uhren-Familie im Interview

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DESIGN

72 Glänzend im SpiegelNeuheiten aus der Designwelt

73 Architektur des WestensDas KaDeWe wird neu gestaltet

74 BefreiendDer Genesis GV 70 parkt von allein ein

KOSMETIKKOSMETIKK

82 Schöne WeihnachtenTipps und Geschenke von uns und den Kosmetik-Expertinnen

86 Gut’s Nächtleut’s Nächtleut’s NächtleDie Pflege von La Prairie trifft auf die Art BaselDie Pflege von La Prairie trifft auf die Art BaselDie Pflege von La Prairie trifft auf die Art BaselDie Pflege von La Prairie trifft auf die Art Basel

GESCHICHTENESCHICHTENESCHICHTENESCHICHTENESCHICHTENESCHICHTENESCHICHTEN

2626 QQueer und coolueer und coolueer und coolueer und coolueer und coolueer und coolueer und coolQueer und coolQQueer und coolQUS-Showstar Billy Porter im InterviewUS-Showstar Billy Porter im InterviewUS-Showstar Billy Porter im InterviewUS-Showstar Billy Porter im Interview

3030 WWWWiederbelebtiederbelebtiederbelebtiederbelebtiederbelebtManufakturbesuch zum Relaunch der Manufakturbesuch zum Relaunch der Manufakturbesuch zum Relaunch der Manufakturbesuch zum Relaunch der Manufakturbesuch zum Relaunch der Manufakturbesuch zum Relaunch der Ledermarke FranziLedermarke FranziLedermarke Franzi

6060 NNNNuméro unuméro unuméro unuméro unChanel No. 5 wird 100Chanel No. 5 wird 100Chanel No. 5 wird 100

62 BBodypositiveodypositiveodypositiveodypositiveLustexpertin Betony Vernon weiß Lustexpertin Betony Vernon weiß Lustexpertin Betony Vernon weiß alles über die Liebealles über die Liebealles über die Liebealles über die Liebe

75 WWasser und Gersteasser und Gersteasser und Gersteasser und GersteScotch von The Balvenie genießt sich Scotch von The Balvenie genießt sich Scotch von The Balvenie genießt sich besonders gut in der Schweiz

78 Flüssige VergangenheitEine besondere Weinprobe

88 Hoch hinausÓlafur Elíasson gastiert in den Ötztaler Alpen

90 BauplanSchusters Leisten für den „Scribe“ von Bally

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STILISTENUNSERE

LIFESTYLE-WEISEN

KOMMEN IN WEIHNACHTS-

STIMMUNG

Der Barkeeper ist schon nach Hause gegangen, vielleicht gab es diesesMal auch keinen, aber einer geht noch, nein, muss wohl auch nachdiesem Jahr. Für die Serie „Naked Chefs“ kippte der „Grinch“, äh,Koch Lev Rasin, 2020 in Tel Aviv vor Fotografin Kiki Kausch gleich aufdem Tresen. Die Ausstellung „Check in“ ist ein Tanz durch ihr kom-plettes Portfolio. Ab 3. Dezember, Hotel de Rome, Berlin

ONE FOR THE ROAD

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Lass krachen,Baby! XL-Nussknackervon SwarovskiGIBT’S ÜBER

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POST AUS DEM SEHR HOHEN NORDEN

Arbeit, Arbeit, noch mehr Arbeit – ich will mich ja nicht beklagen, aber dafür, dass angeblich niemand an mich glaubt, habe icham 24. Dezember immer ziemlich viel zu tun. Doch wenn ich meine Knochen kurz nach Mitternacht aus dem Bett hebe, sage ichmir einfach: Du tust es ja nicht für Erwachsene, sondern für die Kinder. Also schlüpfe ich in Montur und Stiefel, meine Frau hatdie Thermoskanne bereit, ich rufe: „Na, Rudi, alter Kumpel, wie wär’s mit einer Extramöhre?“, höre sein wohliges Schnauben – und schon sind mein Rentier und ich mit dem Schlitten unterwegs. Ich mag Wolken, da glauben wir, auf Watte zu schweben. Wirkönnen es brauchen, denn der Tag wird lang, sehr lang: Langsam pirschen wir uns an Ihr Zuhause heran, sind dann einfach da.Wie es mir gelingt, unbemerkt zu bleiben, behalte ich für mich. Kein Wort werde ich außerdem darüber verlieren, wie all die Aus-lieferungen in nur einen Tag passen. Dafür will ich einen Augenblick lang bei dem Moment verweilen, wenn die Kinder vor mirstehen. Ich weiß, dass es manche Eltern gern sähen, wenn ich streng wäre. Aber wie soll das gehen? Die Jungs und Mädchenhaben schon den ganzen Tag lang die Warterei durchgehalten, jetzt hämmert ihr Herz. Das ist doch wohl der allerschlechtesteZeitpunkt, diesen wunderbaren Geschöpfen ein schlechtes Gewissen zu machen. Wer hat sich das bloß ausgedacht? Ich bineiner, der gibt, ohne etwas dafür zu verlangen! Und am Ende dieses Tages bin ich einfach nur froh, nicht mein Kollege SantaClaus zu sein. Der muss anfangen, sich durch Schornsteine zu zwängen, wenn ich mit meinem Feierabendbierchen auf dem Sofarelaxe. Glaubt mir, das habe ich verdient. Und glaubt an Weihnachten, Leute! Dann komme ich nächstes Jahr bestimmt wieder.

GLAUBT AN WEIHNACHTEN, LEUTE!

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SCHATZ, ICH FINDE KEINE RUH

STILISTENUNSERE

LIFESTYLEWEISENKOMMEN IN

WEIHNACHTS-STIMMUNG

Heimspiel: Dior Männerdesigner

und Londoner Kim Joneshat in diesem Jahr denlegendären Weihnachts-

baum im Claridge’s gestaltet

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Meine Traumfrau hat unserem jüngstenSohn eine Studentenbude in Müncheneingerichtet, die gemütliche Reduzierungauf das Wesentliche – Futon-Bett (futo-nia.de), LG-TV, mein alter Axel-Springer-Schreibtisch, Philosophie-Bücher, dasneue MacBook Pro. Und eine Kiste Augu-stiner Hell (für Papa). Wir haben ein paarTage gehaust wie Studenten, ein wenigwie früher. Lastloser.Intimer. Aber dannerholten wir uns inSuite 770 im „Bay-erischen Hof“. Beieiner Flasche „Mira-val“ (in Sohns Bude)denken wir an Weih-nachten. Wir vorfreuen uns.Adventskranz? Groß!Drei-Meter Tanne? Ja! Hermès-Zeugs?Immer. Kindergeschenke? MacBooks fürdie Unis. Neue iPhones? Nein. Weih-nachtskarten? Leider nein. Weine? Sansi-bar. Bier? Tegernseer Hell. Glühwein?Brüh-it-yourself. Das Glücksziel? „Toget-herness“ – mit Booster-Piks. Familie wiefrüher. Zeit ohne Sorge. Ferien für dieSeele mit Büchern (echt).Blättern wie früher: „Will“ – die faszinie-rende Autobiografie von Will Smith (seineHelden: prügelnder Papa, Joseph Camp-bell, Paulo Coelho). Pflicht-Buch: „ProjektLightspeed: Der Weg zum BioNTech-Impfstoff“ von Türeci & Ugur Sahin! Für 60 plus: „Nachruf auf mich selbst“ vonHerzinfarkt-Opfer Harald Welzer über dieKunst des Aufhörens. Natürlich John leCarrés letztes und 26. Buch „Silverview“(nur 208 schnelle Seiten). Oder der neue-ste Spionage-Schinken von Ken Follett„Never – die letzte Entscheidung“ (876 S.):wie der Dritte Weltkrieg durch Miss-verständnisse beginnt – in Nordkorea. DerThriller startet im Atom-Bunker und endetda. Don’t call it Literatur. Oder man ent-deckt die eigene Bibliothek neu: DieLieblingsbücher neu lesen, wie John leCarrés „Eine Art Held“ (Hongkong). Wiefast neu! Ich vergesse ja schon, ob ichmeine Rühreier gesalzen habe. Zünden Sie viele Kerzen an. Schüren Sieden Kamin – oder das TV-Lagerfeuer.Wärmen Sie sich an Ihrer Familie. Undrauchen Sie eine Kuba-Zigarre (oderdominikanische Davidoff) – wie früher.Denn jetzt ist früher. Happy 2022!

BLIESWOODSSCHLICHTE

WEIHNACHTEN

David Blieswood Connaisseur ausHamburg

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Während er mindestens eine Folge „Tatort“ zum Runterkommen braucht,geht sie lieber Party-ready ins Bett – der Terminkalender über die Feierta-

ge ist voll. Tom Ford brachte die beiden für seine Modestrecke „Lucho andJuliet“ zusammen. Der zweite große Bildband „Tom Ford 002“ zeigt den

Erfolg des US-Amerikaners seit 2005. Rizzoli

Irgendwann wird man be-scheiden. Außer Gesundheitwünsche ich mir eigentlichwenig. Ich hoffe, dass es imnächsten Jahr wieder lustigerwird, es was zum Lachen gibt.Meine Mitarbeiter sind wiedergesund, die „Sansibar“ ge-öffnet, das ist schon mal einAnfang. Am schönsten warWeihnachten früher mit denKindern. Einmal hatte ich mirüberlegt, zum Abendessen

einen Kapaun, also einenKapphahn zu kochen. Leiderwar ich der Einzige in derFamilie, der sich auf dasEdelbrathähnchen freute. DerRest lehnte dankend ab. Alsohaben wir noch Gänse ge-macht. Den Kapaun ließ ichin der Zeit auf dem Tischstehen. Als die Gänse fertigwaren, war mein Kapaun weg– verputzt. Ein bewährtesTrostpflaster ist in diesem

Fall eine Flasche „HillsideSelect“ von Shafer aus demNapa Valley. An anderenWeinen findet man dies oderdas gut. Dieser CabernetSauvignon hat alles.Allerdings haben nicht alleWeinhandlungen den HillsideSelect, ehrlicherweise ist erganz schwer zu bekommen.Das prädestiniert ihn für denWunschzettel. Man hat ebendoch noch nicht alles.

Herbert Seckler, „Sansibar“ Sylt

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STILISTENUNSERE

LIFESTYLEWEISENKOMMEN IN

WEIHNACHTS-STIMMUNG

MERCEDES-MAYBACH

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Scoop, die zweite. Mit dem „Project Geländewagen“ war Mercedes im vergangenen Jahr ein Design-Kunststück ge-lungen. Chefdesigner Gorden Wagener hatte mit dem Universalkünstler, Architekten, Modedesigner und DJ Virgil

Abloh gemeinsam ein Concept-Car auf Basis der G-Klasse erdacht. Ein Buzz, ein Erfolg, der nach Fortsetzung rief. Undgehört wurde. 100 Jahre nachdem Karl Maybach und sein Vater Wilhelm ihren Maybach W3 als „Der Beste vom Besten“

vorführten, präsentierten Abloh und Wagener nun im Rahmen der Art Basel in Miami die nächste Dimension kreativerFreundschaft und unbeschränkter Möglichkeiten: ein elektrischer Mercedes Maybach. Die Zukunft ist zurück.

ABGEFAHRENBGEFAHREN

Lebenswerk:Erstmals gibtes eine Bio-grafie über

Monsieur LouisVuitton

„LOUIS VUITTON

L’AUDACIEUX“ VON

KEN FOLLETT

(AUF ENGLISCH)

Moment mal, warummache ich jetzt eigentlichLooks? Das fragen nichtnur andere, sondern auchich mich. Doch als De-signer erfindet man nichtnur Kollektionen neu,sondern hört dem Zeit-geist zu, auch dem Inne-ren. So wurde nach denerschöpften Joop!-Jahren, die sehr aufmeine Personzugeschnittenwaren, 2003unser „Wunder-kind“ geboren.Zufall, Einge-bung, Be-stimmung? Injedem FallRaum für meinFrauenbild –

romantisierend, couturig,unkonventionell. Dochirgendwann hatte ichSorge, mich nur noch selbstzu zitieren, das passiert unsDesignern ja leicht, wennman einem Bild folgt. DerAbschied von Wunderkindwar schmerzhaft und

rechtzeitig zugleich. Binfroh, die Kurve be-kommen zu haben.

Nun ist wieder eineZeit, in der Neuesentsteht. Selbst DoverStreet Market, In-begriff von coolerMultibrand-Agenda,wollen sich ver-ändern. Und ich

mache „Looks“.Siehe looks.de.Street und Mode.

Praktisch undbequem und mora-lisch. Eine Markemuss heute mehre-ren Fragen stand-halten können. Alsosind wir so grün wiemöglich. Auch wennwir nicht garantierenkönnen, dass die Plastiktü-te, die zum Turnschuh wird,dann nicht doch als solcherwieder im Meer landet.Aber wir geben nur inProduktion, was verkauftwird, sind dann ausver-kauft, vermeiden die be-rüchtigten Überhänge. Ja,Zalando, Aldi, macht man-chem Gänsehaut, aber dassind die Einkaufsweltenheute. Überheblichkeitkleidet nicht mehr.

VonVonVWolfgangJoop

O C E A NT H E N E W F R A G R A N C E F O R M E N

L U N A R O S S A

J A K E G Y L L E N H A A L

„Passt es dir grade? Ich kannauch später wiederkommen,aber es wäre gut, wenn du dichhinsetzt. Sitzt du? Gut! Sagt dir„Heiland“ was? Nein? Klingeltda nichts? Vor allem, reg dichjetzt bitte nicht auf, aber…Maria, du bist schwanger! Mitihm, dem Heiland. Ja… ja… hm,hm, hm, ich WEISS! Nein, nein-…nein. EBEN! Ja wir, ICH sageJoseph, dass es ein Wunder ist.Ja ... hast du noch Fragen? Gut,hier, von Gott ein paar Blumen.„Herzlichen Glückwunsch sollich sagen. Ist noch Arak da? Dudarfst ja jetzt erst mal nichtmehr …ha, ha … nicht witzig,ich weiß … Masel tov der wer-denden Mutter Gottes!“ DerRest ist Geschichte.Da ist sie nun, wenige 2000Jahre später, die holde Zeit mitGlockenklang und Sternen-schweif, Maria, Joseph undBaby Jesus, mit „The Power ofLove“ und Lichterglanz in derdunkelsten Zeit. Immer mitten-drin, die himmlischen Heer-scharen, treue Begleiter desVaters, Sohnes und des Heili-gen Geistes. Botenwesen zwi-schen Himmel und Gaia, unter-wegs seit Äonen, Mischwesenaus Dämonen, Göttern undAmazon-Lieferanten. Engel sindnicht gleich Engel. Neben Mi-chael und Gabriel, welche kras-se Schwertträger, Kämpfer,Richter und Vollstrecker inPersonalunion, flattern andereunzählige sphärische Geschöp-fe an unserer so menschlichenSeite. Meist wirken sie im Stil-len, unbemerkbar, doch manch-mal materialisieren sie sich undtreffen uns in dieser Dimension.Allen voran natürlich: der Engelder Verkündung.

Immer hat er dieses wissend-betroffene Gesicht. Maria kannein Lied davon singen. Nichtüber sein Outfit wundern oderseine Frisur, denn der Engel derVerkündung hat es als Ersterimmer schon und immer schonbesser gewusst, verkündet erdoch stets aus erster Hand. Erhat den direkten Draht in denHimmel, zu Gott, zu Gaia, zumheiligen Zeitgeist und zu denDesignern. Auch modisch kannniemand ihm auch nur im An-satz das Wasser reichen, denner ist IN-FOR-MIERT. Merkurwar gestern!Neben Haute Couture trägt erauch die ganze Wucht der Ver-antwortung, halte also immerein Gläschen bereit, denn Wis-sen macht durstig und einsamund melancholisch. So ist ereher Existenzialist, trägt privatnur Schwarz zum Weltschmerz,hört Joy Division und Bauhaus,spielt ein bisschen E-Gitarreund schaut mit großen Augenin eine sich von Fakten ab-wendende Welt. Leidend, denner ist der Engel der Fakten.Nicht immer ist er mit seinenNews willkommen, trägt auchein „Ich bin nur der Bote!“-Schild für alle Fälle mit sich, sosind die Verkündungen ja sel-ten geworden, die einen Hei-land beinhalten. Ändern kanner nichts, er hat nur die Wahr-heit im Gepäck und den Duftvon Patschuli. „Ich wollte, dassdu es von mir erfährst …“, sagter und rückt näher. Seine wun-derschönen Flügel flattern ihmLuft zu, während er seine oftunbequemen Wahrheiten ver-breitet, so spricht er mit leiser,einfühlender Stimme, über-bringt Unabänderliches und

Lebensveränderndes mit auf-richtiger Betroffenheit. SeinLohn ist unser Dank, der seltengeworden ist.Neulich kam er in Form einerGrundschullehrerin und ver-kündete mir die weitere schu-lische Zukunft meiner Kinder.Ich habe ihn am Vintage-Azze-dine-Alaïa-Kostüm erkannt,Gott, ich möchte nicht tau-schen! Ich musste neulich nurmal verkünden, dass „StrangerThings“ nichts für Elfjährige ist,na halleluja! Weil immer noch niemand mitmir bastelt, und die Welt eindunkler Ort ist, halte ich denGlühwein bereit, falls der Engel

der Verkündung sich dochnoch mal in meine Stube ver-irrt, vom vielen Verkündenleicht angesäuert über die Re-aktionen der Menschen. „Wasgibt’s denn Neues? Was fürmich dabei?“, werde ich fragen,weil es höflich ist. Er trägt viel-leicht ein goldenes Dior-Kleid,figurbetont, die Wasserwellesitzt, die Flügel sind trotz Berli-ner Feinstaub schwanenfeder-weiß. „Frag nicht!“ Er rollt seineerschöpften Engelsaugen, dochdann siegt die göttliche Be-stimmung, und er räuspert sich,richtet sich auf, prostet mir zuund sagt: „Frohe Weihnachten,erst mal …“

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Florentine Joop, Illustratorin in Potsdam

STILISTENUNSERE

LIFESTYLEWEISENKOMMEN IN

WEIHNACHTS-STIMMUNG

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AUS DEM NORDEN: „Ein Schmöker.

Und der eindringliche Appell,

Kampens Seele als Dorf zu be-

wahren.“ Autorin und Insulane-

rin Imke Wein traf „Originale“

zum Klönschnack. Das Buch

„Mensch, Kampen“ gibt’s über

kampen.de (29,99 Euro)

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LIFESTYLEWEISENKOMMEN IN

WEIHNACHTS-STIMMUNG

22 00

Dezember 2021. Wie schnell dieZeit vergeht! Die Navigationdurch die „neue Normalität“ hatmehr Zeit in Anspruch genom-men, als mir lieb ist. Was ichalso unterm Baum und inmeinem Strumpf (und überallsonst, wo sich Geschenkeverstecken könnten) habenmöchte, sind eine Decke, einKissen und ein zehntägigesNickerchen! Dieses Jahr werdeich die Feiertage zwischen zweiFamilien verbringen – meinerWahlfamilie in München undmeiner Geburtsfamilie in denUSA. Grad bin ich mitten in derGeschenkesuche. Heute habeich eine Pause beim Stöberndurch Websites und BlackFriday Sales eingelegt, umnachzudenken, warum ichGeschenke mache. Ich erinneremich an die biblische Weih-nachtsgeschichte, in der einstrahlender Stern die HeiligenDrei Könige zu einem König

führte. Die Geschenke, die sieihm brachten, waren vomBesten. Dann der Schock, alssie sahen, dass der neue Herr-scher nur ein Säugling ist. Wieder kleine Kerl wohl versuchteherauszufinden, was er mitWeihrauch und Myrrhe an-fangen soll? Soll ich auf den„Wow-Faktor“ setzen und dieneuesten Geräte kaufen odersoll ich Spaß zugunsten derFunktion aufgeben? Ich würdelieber schlafen.Vor ein paar Jahren begann ich,Kwanzaa zu feiern. Kwanzaa istein Fest der afroamerikanischenKultur, das auf Erntetraditionenbasiert. Es geht auf das Jahr1966 zurück und wird übersieben Tage vom 26. Dezemberbis zum 1. Januar zelebriert. Esgibt ein tägliches Ritual, beidem eine Kerze angezündet undjeweils über eine der siebenIdeen, die Kwanzaa verkörpert,meditiert wird.

1. Umoja (Einigkeit): Die Einheitin der Familie, der Gemein-schaft, der Nation und derRasse anstreben und bewahren.2. Kujichagulia (Selbstbe-stimmtheit): Uns selbst zudefinieren sowie für uns selbstzu sprechen und zu gestalten.3. Ujima (Kollektive Arbeit undVerantwortung): Gemeinschaftaufbauen und erhalten und dieProbleme unserer Brüder undSchwestern zu unseren Pro-blemen machen und sie ge-meinsam lösen.4. Ujamaa (Kooperative Wirt-schaft): Wir bauen und unter-halten unsere Geschäfte undUnternehmen und profitierengemeinsam davon.5. Nia (Zweck): Aufbau und dieEntwicklung unserer Gemein-schaft, um unser Volk zu seinertraditionellen Größe zurück-zuführen.6. Kuumba (Kreativität): Immerso viel tun, wie wir können, so

wie wir können, um unsereGemeinschaft schöner undnützlicher zu hinterlassen, alswir sie geerbt haben.7. Imani (Glaube): Von ganzemHerzen an unser Volk, unsereEltern, unsere Lehrer und an dieRechtschaffenheit zu glauben. Ich halte es immer für wertvoll,etwas über andere Kulturen zulernen, denke, dass dieseGrundsätze Form und Funktionsehr gut miteinander verbinden,aber mehr noch sind sie heuteaktueller denn je. Ich wünsche mir von Herzen,dass wir uns alle einen MomentZeit nehmen, um darübernachzudenken, wie wir daskommende Jahr besser machenkönnen. Ich hoffe, dass wir unsdafür entscheiden, jeden Tagmit Empathie, Absicht undMitgefühl zu leben. Und vorallem hoffe ich, dass wir allemehr Zeit zum Schlafen findenwerden.

Chris Glass, Membership Director Soho House in Berlin

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illy Porter mag gerade nicht auf der Bühne stehen,doch selbst ein Video-Interview mit ihm ist eineShow für sich. Er haut auf den Tisch, hebt undsenkt seine Stimme an den entscheidenden Stel-len, als würde er von einer Kanzel predigen, und

macht lange Pausen, auf die meist ein dramatisches, aberreflektiertes Statement folgt. „Stell Billy Porter keine Fragen,deren Antwort du nicht hören willst. Porter wird immer dieWahrheit sagen“, sagt der Sänger und Schauspieler irgend-wann über sich selbst. Der 52-Jährige, der seine Karriere amBroadway begann und seinen Durchbruch mit der Netflix-Serie „Pose“ feierte, die von der queeren „Ballroom“-Com-munity im New York der 80er-Jahre handelt, musste vieleJahre lang verstecken, wie und wer er wirklich ist: Queer und„fabulous“. Doch damit ist es längst vorbei. Der Erfolg inseiner Karriere kam spät, aber dafür umso heftiger, brachteGrammy-, Emmy- und Tony-Awards sowie im vergangenen

Oktober eine Biografie („Unprotected“, aufEnglisch). Die Menschen feiern Porter, auchdeshalb, weil er seine Modeliebe unge-hemmt und exzentrisch auslebt: Auf demroten Teppich zeigt er mit extravagantenLooks und genderfluiden Stylings, dass Män-ner jenseits von Smokings mit Kleidungexperimentieren können. Da ist es nur lo-gisch, dass er gebeten wurde, die Moderati-on der „Fashion Awards“ zu übernehmen,die im November in London stattfanden.

Mister Porter, Sie sind in Pennsylvania aufge-wachsen, Ihre Familie war sehr religiös. Wie genaukommt man da mit Mode in Berührung?Nun, jeder afroamerikanische Gottesdienst istja eine Modenschau für sich, die Leute bre-zeln sich extra dafür auf. Ostern und Weih-nachten waren für mich die Höhepunkte desJahres, weil ich neue Anzüge für den Kir-chenbesuch bekam. Mir wurde beigebracht:Der erste Eindruck, den man macht, ist derwichtigste. Und ich habe früh gemerkt, wel-che Kraft Mode auf mich ausübt. Selbst wennmeine Laune noch so schlecht war, wenn ichmich gut anzog, ging es mir wieder besser.

Wann haben Sie gemerkt, dass sie gerne auchfemininere Kleidung tragen wollten?Ich bin mein ganzes Leben lang queer, abervon außen wurde mir stets vermittelt: MeineQueerness ist ein Problem und wird meinemErfolg im Weg stehen. Während der ersten20 Jahre meiner Karriere habe ich also ver-sucht, einem maskulinen Ideal zu entspre-chen. Doch dann bekam ich 2013 die Rolleder Dragqueen Lola im Broadway-Stück „Kin-ky Boots“ und hatte damit großen Erfolg. Daswar eine Bestätigung. Ich wollte danach mehran meinem Look feilen und ging zur Rick-Owens-Boutique in Soho. Dort sagte man mir:Alles hier ist unisex, probieren Sie an, was Siewollen. Ich habe an dem Tag ganz schön vielGeld ausgegeben. Das war der Moment, alsich anfing, mit einem Mix aus maskuliner undfemininer Mode zu experimentieren.

Billy Porter musste lange auf den Erfolg warten.Heute wird der Sänger, Schauspieler und Star derSerie „Pose“ als Stil-Ikone und Anführer der queerenBewegung in Hollywood gefeiert. Als Regisseur willer nun selbst beeinflussen, welche Geschichten imFilm erzählt werden. Von SILVIA IHRING

„Ich bin Teil einer Revolution“

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Alma Hasun and Mads Mikkelsen illuminated by Mito largo lusso. Watch the movie on occhio.com

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Ein Wendepunkt war Ihr Auftritt bei den Oscars 2019, als Sie vor dieFotografen am roten Teppich traten in einer Robe des Designers Chris-tian Siriano, die obenherum wie ein Smoking aussah und unten ineinem weiten Rock endete. Die Idee dazu kam mir auf ganz organische Weise. Ich spielteseit einiger Zeit die Rolle des Pray Tell in „Pose“, ein schwulerMann, der sich genau so kleidete, wie ich es tun wollte. Ichfand es magisch, dass das Universum mich zu dieser Rolle ge-führt hatte. Und als ich Christian Siriano kennenlernte, dachteich mir: Das probiere ich jetzt aus, die Oscars sind der Super-bowl der Entertainment-Branche, wenn ich mich als „FashionPerson“ positionieren will, ist das der Moment.

Was wollen Sie mit Ihren Auftritten erreichen? Ich will eine Diskussion über Gender-Stereotypen in der Mo-de anstoßen und zu deren Ende beitragen. Warum ist Modeüberhaupt geschlechtsspezifisch? Sie muss es nicht sein. Aufder anderen Seite ist da dieses Ungleichgewicht: Frauen inHosen und Anzügen gelten als stark, weil das Patriarchat be-

schlossen hat, dass Anzüge ein Symbolvon Macht sind. Aber ein Mann imKleid soll widerwärtig sein? Ernsthaft?Damit sagt man mir, dass Frauen weni-ger Wert sind. Und das ist doch bullshit.Ich wurde nur von Frauen großgezo-gen, meiner Mutter, Schwester, Tanten,die stärksten Lebewesen auf diesemPlaneten. Die Männer in meiner Fami-lie waren zu nichts zu gebrauchen.

Sie sind Teil einer Bewegung aus Männern im Showbusiness, die sichan feminine Mode trauen, wie Lil Nas X oder Harry Styles. Aber dassLetzterer als erster Mann im Kleid im Dezember 2020 auf dem Coverder US-„Vogue“ gelandet ist, haben Sie kürzlich in einem Interviewmit der englischen „Sunday Times“ heftig kritisiert. Sie meinten, er seinur so weit gekommen, weil er weiß und heterosexuell sei. Bei dieser Diskussion geht es nicht um Harry Styles. Ich war indiesem Interview einfach „black and sassy“, schwarz und frech,habe mich falsch ausgedrückt und die Presse hat sich auf diese„Soundbites“ gestürzt. Worum es mir eigentlich geht, ist dasSystem, das People of Color immer noch nicht den Platz unddie Sichtbarkeit in der Kultur zugesteht, den sie verdient ha-ben. Bevor dieses Cover erschien, saß ich mit Anna Wintourauf einer Condé-Nast-Konferenz und sie hat mich gefragt:„Was können wir besser machen?“ Da war ich zum ersten Malin meinem Leben sprachlos.

Was haben Sie geantwortet?Ich weiß es gar nicht mehr. Aber ich bereue, was ich nichtgeantwortet habe: dass „Vogue“ mich aufs Cover nehmensollte. Dass das Heft mit seiner Plattform queeren Stimmenmehr Raum geben sollte. Nicht nur mir. Aber ich bin ein Teildieser Revolution, die gerade stattfindet. Wenige Monatespäter erschien dann das Heft mit Styles auf dem Cover. Bittenicht falsch verstehen, ich bin nicht sauer oder neidisch. Ichbin selbst erfolgreich. Natürlich ist mir bewusst, dass ich voreinem Jahr noch nicht so berühmt war wie Styles, aber heute?Tja, ein Jahr kann einen sehr großen Unterschied machen(lacht). Jedenfalls sage ich: Lasst uns mit solchem Geschnatternicht vom eigentlich wichtigen Thema ablenken. Seit dem Todvon George Floyd sagen alle, dass wir uns diesen schwierigenDiskussionen stellen müssen. Also sollten wir das auch tun.

Sie haben vor Kurzem eine Biografie veröffentlicht, in der Sie sehroffen über Traumata Ihres Lebens schreiben. Als Kind wurden Sie vonIhrem Stiefvater sexuell missbraucht, 2007 erhielten Sie eine HIV-Diagnose, die Sie erst in diesem Jahr öffentlich machten. Was hatIhnen geholfen, solche Herausforderungen zu meistern?Wer heilen will, muss dem Schmerz ins Gesicht schauen, unddas habe ich durch jahrelange Therapie und durch dieses Buchgetan. Zudem konnte ich über meine Rolle des Pray Tell in„Pose“ über vier Jahre lang viele Erlebnisse noch einmaldurchleben und verarbeiten. Auch Pray Tell ist ein Zeitzeugeder Aids-Krise in den 80er-Jahren und erlebt, wie seine Freun-de sterben, auch er infiziert sich mit HIV. Meine Kunst hat mirbei der Heilung geholfen. Aber ich stecke immer noch mittenin diesem Prozess.

Sie arbeiten nun erstmals als Regisseur, zwei Filmprojekte steckenbereits in der Produktion. Welche Geschichten möchten Sie erzählen? Vor 20 Jahren sah ich eine Folge der „Oprah Winfrey Show“im Fernsehen und die amerikanische Dichterin Maya Angelouwar zu Gast. Sie sprachen darüber, wie wichtig es ist, sich zufragen: Welchen Dienst will ich in dieser Welt leisten? Ichhabe inzwischen verstanden: Ich bin schwarz, schwul und lebedas kompromisslos aus, und damit leiste ich einen Beitrag fürMenschen, denen es so geht wie mir. In meinen Filmen erzähleich Geschichten über junge Trans-Kids, die auf die Schulegehen, ihre erste Liebe entdecken und sich selbst finden – ichwill die Community aus einer neuen, freudvolleren Perspekti-ve heraus betrachten. Ich will eine Veränderung antreiben,nach der ich mich gesehnt habe. Ich weiß endlich, was meinSinn im Leben ist, und Baby, das fühlt sich magisch an.

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Seine vielen Facetten drückt Billy Porter aus mitLooks, die Gender-normen hinter-fragen und nichtfragen und nichtfnur ihn beflügeln

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Es ist ein bewegender Moment in nüchternerUmgebung: Marco Calzoni steht im Neonlicht aneiner Werkbank und begutachtet eine Hand-tasche. Dass er die „Margherita“ nun in seinenHänden hält, ist das Ergebnis eines jahrelangen

Prozesses. Wie das Werben um eine Schönheit, das schluss-endlich erhört wurde. Der 47-Jährige dreht die Tasche hinund her und vertieft sich ins Gespräch mit Elisabetta Contu,der Produktionsleiterin der Ledermanufaktur Renato Corti,mit Jahrzehnten Erfahrung im Metier. Später wird er sagen,warum er in diesem Moment Tränen in den Augen gehabthabe: „Es ist ein Projekt der Leidenschaft, und ich habe dieFertigung gerade zum ersten Mal gesehen.“Das Gefühl passt zum Ort, denn das, was hier in Scandicci,am Rande von Florenz zusammengenäht wird, sind mehr alsnur Lederstücke. Hier geht es um Legenden, Sehnsüchte undBegehrlichkeiten. So lässt zum Beispiel Chanel knapp dieHälfte all seiner Handtaschen in dem unauffälligen Gewer-begebäude fertigen. Verstreut und doch in einer eigenenOrdnung liegen ikonische Einzelteile wie gestepptes, schwar-zes Leder oder Metallketten in Regalen und auf Rollwagen.Und nun wird auch die Marke Franzi hier in Form gebracht. Franzi? Selbst mode- und designaffine Deutsche denken beidem Namen wohl eher an eine mehrfache Olympiagewin-nerin. In diesem Fall handelt es sich jedoch um ein histori-sches italienisches Handwerks- beziehungsweise Kulturgut,

das knapp zwei Jahrzehntelang mehr oder weniger vonder Bildfläche verschwundenwar. Nun haben Marco Cal-zoni und sein deutscherPartner Stefan Oelze dieMarke wieder zum Lebenerweckt. Und mit der Hand-tasche „Margherita“, die nachder italienischen Königin, dieEnde des 19. Jahrhundertsauf dem Thron saß, benanntwurde, soll an eine erfolg-reiche Geschichte angeknüpftwerden. In zwei Größen und in klei-ner Stückzahl wird die „Mar-gherita“ derzeit an ausgewähl-te internationale Boutiquenund Onlineshops ausgelie-fert. Es sei, „ein Objekt mitintrinsischen Eigenschaften“,schwärmt Calzoni. Und damitumschreibt er letztlich seineEntscheidung, die er derMarke als Strategie im Zugeder Wiederbelebung ver-ordnet hat: „kein sichtbaresLogo“, nichts, was schon vonWeitem auf den Preis einesgebrauchten Kleinwagenshinweisen würde. Dafür aberdie Design- und Ingenieurs-kunst einer Luxuskarosse imHandtaschenformat. Wenn

beispielsweise der Magnetverschluss beim Schließen nichtden „richtigen, satten Sound“ abgebe, müsse daran so langegetüftelt und der Verschluss ausgewechselt werden, bis derKlang stimme. Darunter gehe es nicht für das „feministische Produkt“, dasman nicht kaufe, um anderen etwas zu beweisen – womit esauch die Quintessenz des Mailänder Stils verkörpere: „Manzeigt sein Geld nicht, man spricht nicht über Geld. Die Mai-länder sind vordergründig reserviert, aber wenn man sierichtig kennenlernt, begegnen sie einem mit derselben Wär-me, Lebendigkeit und Empathie wie im Süden des Landes.“Übersetzt auf die „Margherita“ bedeutet das unter anderem,dass sich Fächer an ungeahnten Stellen auftun oder auch einfarbenfrohes Futter, das in Kontrast zur dezenten Außenfarbesteht. Im Gegensatz zum französischen Luxusverständnis, das„eher pompös sei und sich tendenziell recht ernst“ nehme,sei das italienische „randvoll mit Sonne, dem Geschmack vonEis und dem Duft der Blumen“.Franzi hat noch weitere innere Werte aufzuweisen – nämlichdie reiche, aber in Vergessenheit geratene Historie der Mar-ke, die die deutsch-italienischen Neubesitzer bereits im Vor-feld für sie einnahm. Die Geschichten der großen italie-nischen Ledermanufakturen und Modehäuser sind gemeinhindynastisch. Auch bei Franzi formten Generationen das Bildder Marke. Während man jedoch beispielsweise über dieModemarke Gucci, das heutige Aushängeschild einer ehema-

Die Lederwarenmarke Franzi gehört zu den Pionieren deritalienischen Luxusmarken. Aber sie lag brach. Bis eindeutsch-italienisches Duo sie jetzt wieder zum Leben erweckte. HEIKE BLÜMNER war dabei, ROBERTO SALOMONE fotografiertefotografiertef

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Königin der Taschen: Die „Margherita“von Franzi, benannt nach der italienischen Königin aus Savoyen

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ligen Ledermanufaktur, die derzeit medienwirksam ihr 100-jähriges Jubiläum feiert und über die man anlässlich der Pre-miere des Kinofilms mit Lady Gaga fast mehr weiß, als einemlieb ist, liegt die Geschichte von Franzi im Dunkeln. Dabeiwarb Gucci-Gründer Guccio Gucci anfangs auf Plakatendamit, dass er bei Franzi gearbeitet hatte.Diese Familie ist der italienische Pionier dieses Handwerks.Marco Calzoni sieht sie gar als „die Marke, die die italie-nische Luxusindustrie begründete“. Bereits 1864 öffneteFelice Franzi seine „Valigeria“ (Lederwarengeschäft) in dervornehmen Via Manzoni. Der dort erhältliche „Franzi Koffer“war – wie damals üblich – eine Art Truhe, unterschied sichjedoch von anderen durch seine vergleichsweise leichteKonstruktion und Strapazierfähigkeit. Er verkaufte sich so

erfolgreich, dass die Familie eine eigeneFabrik eröffnen konnte, wo dann auchanderen Arten von Taschen und Leder-waren gefertigt wurden. Und da es inItalien zu dieser Zeit kaum Know-howauf diesem Gebiet gab, heuerte manSpezialisten aus den französischen Luxus-Manufakturen an, bezog Leder ausDeutschland und reiste bis nach China,um pflanzliche Gerbtechniken zu er-lernen. 1912 eröffnete die Familie dieerste europäische Gerberei, die diesevergleichsweise umweltschonende Tech-nik anwandte. Parallel dazu eröffnetenBoutiquen in Wien und London, unddie Marke wurde offizieller Lieferant fürdie Königshäuser in Italien, England,Ägypten und Österreich. Das „CuioFranzi“ wurde erfunden und patentiert –ein Leder, das durch eine spezielle Roll-technik eine einzigartige Struktur bekam.Bald belieferte man damit auch die Auto-industrie.Das alles klingt nach einer Vorwegnahmevon Globalisierung und 21. Jahrhundert.Aber ausgerechnet Ende des 20. Jahr-hunderts, in den fetten Jahren der Bran-che, ging der Marke der Atem aus, nach-dem man in dieser Epoche modischerDiversifizierung und großen Marketing-Alarms weiter auf traditionelle Lederver-arbeitung und vornehme Zurückhaltunggesetzt hatte. Vor 15 Jahren dann schei-terte der Versuch eines Relaunches, bis

Calzoni und sein Partner nach langen Verhandlungen dieMarke übernahmen. Sie gehen die Unternehmung nun inkleinen Schritten mit Sorgfalt und Enthusiasmus an. Ein Ar-chiv wurde erstellt, und Saison für Saison soll nun eine ruhigeAufbauarbeit auf alten Werten geleistet werden, die heutewieder als zukunftsweisend gelten: „Alles ist ‚made in Italy‘,sogar der Reißverschluss“, so der CEO. Insgesamt bestehe die„Margherita“ aus 178 Einzelteilen, allein die Hauptöffnungder Tasche brauche 80 Schrauben. Franzi ist im tatsächlichenwie im übertragenden Sinne ein echtes Tüftlerprojekt.In Scandicci in der Manufaktur von Renato Corti sind sechsArbeiterinnen und Arbeiter mit dem Bau einer Tasche be-schäftigt: Sie sind auffallend jung und stammen aus der Kader-schmiede der Firma. Handwerk ist wieder hip. Nachhaltigkeitschlägt sich auch in Know-how und Qualität nieder. Dasversteht diese Generation wieder. „Nur wenige Marken ste-cken so viel Arbeit in ein Produkt“, so Calzoni. Und: „DasTeam soll so klein wie möglich gehalten werden. Je mehrHände, desto mehr potenzielle Fehler. Die Resonanz auf den kleinen Auftritt der großen Marke lässtjedoch jetzt bereits darauf schließen, dass die Zahl der po-tenziellen Kundinnen international wachsen wird, sodassmehr Hände bald gefragt sein könnten. Und Innovation. Wasbringt das 21. Jahrhundert? „In der Zukunft würde ich gernauch nicht animalische Materialien nutzen“, so Calzoni. ImMoment entsprächen die jedoch noch nicht den Franzi-Standards. Klingt nach einer neuen Herausforderung.

Made in Italy (von oben): Die historischenWerkshallen von Franzi. Mit Augenmaßund Maske: Der Zuschnitt der „Margheri-ta“ durch den Profi. Daneben: Das Innen-futter der Taschen sowie Einzellteile feinfutter der Taschen sowie Einzellteile feinfsäuberlich sortiert. Darunter: Firmen-inhaber Marco Calzoni inspiziert dieersten Taschen zusammen mit Produktions-leiterin Elisabetta Contu in der Manufaktur

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ute Energie entfaltet sich gut aufkleinem Raum. Während bei derdänischen Modemarke CecilieBahnsen alles auf Wachstumausgerichtet ist und das Atelier

und die Büros inzwischen über die Erdgeschos-se und Souterrains einer ganzen Häuserzeile imKopenhagener Stadtteil Østerbro verteilt lie-gen, ist das Büro der namensgebenden Desig-nerin so klein, dass außer einem Tisch, ein paarStühlen und einer Kleiderstange nichts weiterreinpasst. So jedoch blickt man der Strahlkraftder 37-Jährigen direkt in die blauen Augen.Bahnsen trägt Jeans und als Oberteil schwarzeSkiunterwäsche, darüber ein gesmoktes schwar-zes Top mit Blümchen. Ihre langen Haare sind

zu einem Dutt zusammengeknotet, für den dasAttribut unordentlich zu vornehm erscheint.Von pandemiebedingter Sinnkrise ist bei ihr andiesem Novembertag 2021 nichts zu spüren:„Ich bin jedes Mal aufs Neue darüber begeis-tert, was in der Mode alles möglich ist“, sagt sie.Es ist das erste Mal seit langer Zeit, dass man„ansteckend“ nicht im Zusammenhang mitCorona denkt.Bahnsen ist eine der bekanntesten skandinavi-schen Designerinnen und ein Ausnahmetalent:2015 gründete sie ihr Label, ihre ersten Kollek-tionen wurden exklusiv vom Londoner Con-cept Store „Dover Street Market“ eingekauft.2017 war sie Finalistin beim renommiertenLVMH-Preis. Knapp fünf Jahre später verkauft

Die dänische DesignerinCecilie Bahnsen hat ihre eigeneDesignsprache entwickelt. Sie entwirft raffinierte Kleidungaus kunstvollen Materialien, die lässig ist. HEIKE BLÜMNER

traf sie in Kopenhagen

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Alle Looks aus der aktuellen Winter-, der Sommersaison2022 und aus der recycelten Encore-Kollektion

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Cecilie Bahnsen(oben) entwirft auf-wendigste Stoffe undcoole Traumkleider

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sie bei 120 Händlern weltweit und in ihremeigenen Online-Shop. Im März kommendenJahres wird sie in Paris ihre erste Modenschauinszenieren: „Das Savoir-faire und die Roman-tik von Paris passt zu uns.“Genauso wie die vergleichsweise strenge,skandinavische Konzeptionalität. Der Erfolgihrer Mode, die die Designerin selbst als„Everyday Couture“, also Couture für denAlltag, bezeichnet, vereint skulpturale mitverspielten Attributen. Ihre Kleider wirkenvoluminös und kraftvoll, selbst, wenn sie sichan den Körper anschmiegen: Ballonärmel,Volants, Schleifen und Stepptechniken ge-hören zu ihrem Signature-Look. Das Robustetrifft bei ihr auf das Fragile: „Meine Mode istfeminin und wirkungsvoll. Sie überstrahlt abernie die Frau, die sie trägt.“Bahnsen, Tochter eines Arztes und einer Kran-kenschwester, ist in Kopenhagen geboren undaufgewachsen. Die Leidenschaft für klassischeHandarbeitstechniken wie Sticken oder Häkelnvermittelte ihr die Großmutter. Zunächst stu-dierte sie an der örtlichen Design-Hochschule:„Dänemark ist bekannt für Möbeldesign undArchitektur, das wollte ich in Kleidung über-setzen“, erzählt sie. Das sollte jedoch nur dieGrundlage bilden, denn nach dem Bachelorging sie nach Paris, wo sie anderthalb Jahre inder Textildesign-Abteilung von John Gallianoseigener Marke arbeitete: „Es war wie im Mär-chen. ‚Weniger ist mehr‘ gab es dort nicht.Alles wurde per Hand gezeichnet, es war diereine Kreativität.“ Von dort ging sie nach Lon-don, um am Royal College ihr Studium zubeenden und danach drei Jahre für den briti-schen Designer Erdem zu arbeiten. Sie nenntihn „den Meister der Romantik“.All diese Einflüsse finden sich auch in ihrerArbeit wieder. Das Alltägliche in der Trag-barkeit, das Elaborierte in den Schnitten, abervor allem in den exquisiten, coutureartigenStoffen, die allesamt von ihr und ihrem Teamentwickelt werden. In Como werden sie ge-webt, in St. Gallen bestickt. Blumen, Perlen,Strass und Lochstickereien auf Tüll, Baumwolleoder Seide – es ist die reine Pracht, die abernie überladen oder schwülstig wirkt: „Es siehtdelikat aus, aber es fühlt sich nicht so an.“Vor genau einem Jahr ist Bahnsen zum erstenMal Mutter geworden. Damals entstand auchdie aktuelle Winterkollektion, bei einem Spa-ziergang durch ihre Heimatstadt bei Sonnen-aufgang: „Man kommt aus der Dunkelheit undbewegt sich ins Licht. Es war ein festlicherMoment.“ Diese Transformation spiegelt sichin den Kleidern wider, deren Farbpalette vonSchwarz über Gelb zu Rosa verläuft. Bei denMaterialien war der Anspruch, sich noch ein-mal selbst zu übertreffen: „Ich wollte die wei-chesten, frischesten Stoffe mit enormer Taktili-tät.“ Es sei eine sehr emotionale Art und Weisezu entwerfen: „Wir kreieren Kleidung mitgroßer Leidenschaft“, so Bahnsen. „Man solldie Liebe fühlen, die in jedem Stück steckt.“Die Skandinavier gehören ja angeblich zu denglücklichsten Menschen weltweit. Wenn manCecilie Bahnsen und ihre Arbeit betrachtet,glaubt man es sofort.

Und derEngel sprang

zu ihnen Und der Zauber der Weihnachtszeit entfaltete sich.

So ungefähr war unsere Idee für dieses Shooting. Wald frei in der norddeutschen Heide für die Schönheit des Augenblicks

FOTOGRAFIN:

ESTHER HAASEC/O SCHIERKE ARTISTS

STYLING: SILJA LANGE C/O SCHIERKE ARTISTSMODEL: SARA DIJKINK C/O MICHAMODELS

HAARE & MAKE-UP: GABRIELLE THEURER C/O BASICS MIT PRODUKTEN VON CHANELPROP-STYLING: HANNES SCHULLER; STYLING-ASSISTENZ: JAKOB SCHAEFER;DIGITAL OPERATOR: THOMAS STEFAN; LICHTASSISTENZ: FELIX BERNHARD;

VIDEO DOP: SEBASTIAN ETMER; EXECUTIVE-PRODUZENT: IVO BODERKE PRODUZENT: JAN WINTER; ASSISTENZ: JOANA HAAS ALLE C/O PRODUCTION DEPARTMENT

Kleid, Cape mit Federtressen, separaterKragen und Stiefel: alles Gucci

nd siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen und sagte:„Fürchtet euch nicht.“ Es schien uns naheliegend, indiesem wieder so befremdlichen Winter auf höhere

Wesen, die Trost bringen, zu setzen. Zumindest mal in eineSphäre zu entschwinden, zu der die Wirklichkeit nur limitier-ten Zugang hat. Wir dachten an Wald und Lichtung, an Nebelund magisches Licht und stellten uns vor, dass ein Engel ausdem Dickicht tritt, in der Hand eine dieser Schneekugeln, diebesonders im Advent Konjunktur haben. Die Kugel als Sy-nonym für die Welt, die von uns Menschen und den Gewaltenso durchgeschüttelt wird, dass man meint, der Schnee könnesich nie mehr setzen. Wir aber bleiben zuversichtlich undüberlegen, was man wohl sieht, wenn er sich senkt? Der Fanta-sie und der Hoffnung sind keine Grenzen gesetzt, aber ersteinmal erfreuen wir uns an den Traumbildern, die FotografinEsther Haase in der norddeutschen Heide hat entstehen lassen.

Linke Seite: Denimjacke mit türkisfarbenen Nieten und eingef ärbten Straußenfedern und Jeans mit Zippern am Bein: alles Bottega Veneta.Unten: Tülltop mit Strass, Samthose und Diadem mit Steinchen: Miu Miu

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Goldfarbener Mantel mit strassbesetzten Monogramm-Knöpfen,Strasskollier und Lammfellstiefel: alles Chanel. Sonnenbrille: Gucci

Tüllkleid mit Straußenfederbesatz: ValentinoHandschuhe aus Nappaleder: Roeckl.

Lurex-Strumpfhose: Falke

Anzug aus Paillettenstoff, Loafers aus Glattleder: alles Prada.Rechte Seite: Silber schimmerndesKleid: Dolce & Gabbana. Lurexsöckchen: Falke. Loafers: Prada

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er Himmel über dem Markusplatzin Venedig verfärbte sich vonPink zu Grau zu Schwarz. Vivaldis„Vier Jahreszeiten“ wehten überden Ort. Dann zeigt sich ein

Regenbogen, die Glocken läuteten, Windböenkamen auf und gerade als Domenico Dolceund Stefano Gabbana den Schlussapplaus fürihre Alta-Moda-Show abnahmen, brach einPlatzregen los. Ob das Teil der Inszenierungwar? Bei Dolce & Gabbana wäre das denkbar.Ganz, ganz großes Theater gehört von jeher zuihrem Repertoire.

In Venedig traf der Wille zur grenzüberschrei-tenden Inszenierung Ende August auf ein dank-bares Publikum. In einem kollektiven Momentder mentalen Entspannung nach anderthalbJahren Corona trafen die Nicht-von-dieser-Welt-Roben einen Nerv und die Hoffnung,dass eine schönere Welt möglich ist. Am Mor-gen hatten die beiden Designer bei einer Pres-sekonferenz vergleichsweise weltlich Hof ge-halten. Auf der Terrasse eines Hotels direkt amWasser gelegen, präsentierten sie in akus-tischer Konkurrenz zum Motorengeknatter inCamouflageshorts, T-Shirt und ausgelatschten

Birkenstocks (Stefano) und im schwarzenAnzug mit Hightech-Sneakern (Domenico) ihrHaute-Couture-Konzept auf Schautafeln. DasThema – na klar: Venedig. Und seien wir ruhigehrlich, bei den meisten Kreativen würde daswomöglich zu einer Panikattacke führen. Denndas kulturelle Erbe der Lagunenstadt ist sobeladen wie die Fresken im Dogenpalast, soglanzvoll wie Muranoglas, so verspielt wie derKarneval und so düster wie ein Visconti-Film.All diese und noch mehr Assoziationen vor-behaltlos aufzugreifen und beherzt in Robenzu übersetzen, gelingt vermutlich nur einemDuo wie Dolce & Gabbana. Ihr Geheimnisliegt darin, mit anscheinend bodenlosen Sujetsgar nicht nicht erst in die Abstraktion zu ge-hen, sondern sie beherzt und eins zu eins inihr hohes Metier zu übersetzen: Auf einemKaftan aus doppeltem Organza schillern derDogenpalast und der Markusplatz fast schonfotorealistisch mittels appliziertem Strass, Per-len und Kristallen. Ein Korsett wird mit roséfar-benen Muranoglas-Blüten besteckt und er-innert so an einen Kronleuchter. Ein Tüll-mantel, bestickt mit echten Goldfäden, Kris-tallen und Intarsien, orientiert sich amgoldenen Mosaik des Markusdoms, ein Kleidmit ähnlicher Technik am Marmorboden derKirche. Federn, voluminöse Seidenextra-vanganzen und Capes aus dicken goldenenFlechtzöpfen wurden ebenfalls über den Lauf-steg geschickt, wo jedes Model sich wie zueinem Gemälde platzierte.Alle diese Kunstwerke wurden in Handarbeiterstellt. Wie sie genau zustande kommen, ent-zieht sich dennoch der Vorstellungskraft. Undso verwandelt sich der traditionelle Zauber inein zeitgenössisches Spektakel, denn das Unbe-greifliche und Einzigartige ist das beste Futterfür Instagram & Co. „Wir wollen die Alta Modafür Instagram & Co. „Wir wollen die Alta Modafder jungen Generation nahebringen“, so Dome-nico Dolce. Weshalb viele der Models im Kon-trast zu ihren Roben auch eher wie die wildenMädchen aus der Raucherecke gestylt waren:Mit pinken, blauen, grünen oder orangefarbe-nen Haaren. Dazu eine Handvoll Töchter me-dienaffiner Prominenter wie Leni Klum, DevaCassel (Monica Bellucci) oder Jessie James undD’Lila Star (Puff Daddy) – so rührt man Ver-gangenheit und Gegenwart schlau zusammen.Venedig war ein Spektakel, das kaum Fragenoffenließ. Und wenn, dann nur eine: Wie solldas im kommenden Jahr noch zu toppen sein?

Heike Blümner

D

Wenn die Roben Gondelntragen: Seidenmalerei à la Dolce & Gabbana

SAGENHAFT

Wenn jemand Venedig auf Roben übersetzen kann, dann Dolce & Gabbana. Wie das genau geht, entzieht sich

dennoch der exakten Vorstellungskraft. Eine Betrachtung

DOLCE&GABBANA

VenezianischeExtravaganza

www.goldschmiede-hofacker.de/bhs

Alles eine Frage der Form: Haute Couture gilt als Krönung der

Kreativität. Ist sie auch. Aber dahinter stecken Strategie und

handwerkliche Besessenheit. In jedem Kleid verbergen sich ein eigener

Geist und die Arbeit vieler Hände. Unser Shooting macht sie sichtbar

WunderBlaues

FOTOGRAF: MICHAL PUDELKA C/O LGA

STYLING: SASA THOMANN; MODELS: DEBRA SHAW, GLORIA RIZZO C/O OUI MANAGEMENT, JO VANKERCKHOVE, ALBANE GAYET; HAARE: GILLES

DEGIVRY, MATTHIEU C/O ARTLIST; MAKE-UP: ANAËLLE POSTOLLEC, MATTHIEU C/O ARTLIST; SET-DESIGN: TRISTAN TILAGONE; FOTO-

ASSISTENZ: GUILLAUME LECHAT; STYLING-ASSISTENZ: SACHIN GOGNA, BENOÎT PAQUET; HAARE-ASSISTENZ: KARLA GARZA, MICHAEL TAN

BUI; MAKE-UP-ASSISTENZ: JADE GUIGE; PRODUKTION: ALIX CIVIT; PRODUKTIONS-ASSISTENZ: HÉLOÏSE BRILLAND C/O LGA MANAGEMENT

Kleid: Giambattista

Valli

Latex-Handschuhe: El

issa Poppy

Earcuffs: Rohan Mirz

a

Chanel

Pumps: Schiaparelli Unten: Kleid von Atelier Jean Paul Gaultier

Ohrringe: Vicki Sarge

Lederkleid und Marmork

ette:

Fendi Couture.

Um die Hände gewickelte

Halsketten: Handarbeit

von Sweet Lime Juice, 20

18

gegründet von dem Londo

ner

Simpson Ma, Preisträge

r des

Swarovski Innovator

Wettbewerbs 2017

Kleid: Alta Moda von Dolce & Gabbana

Ohrringe: Modeschmuck von Vicki Sarge x Ray Spex

Ringe: Sweet Lime Juice

5 2

GGlanz geschmeidiglanz geschmeidigAuf zu neuen Höhen: Die Haute Joaillerie vereint Handwerk,Wissenschaft mit Kreativität und Magie. SILKE BENDER schaut ins Kästchen, LUNA SIMIC fertigte die Collagenfertigte die Collagenf

Ein Roadmovie in Schmuck

Wohl zum ersten Mal in der Ges�i�te der Haute Joaillerie wird eineKollektion ni�t der Weibli�keit, der Natur oder dem Universum gewidmet,

sondern einem Mann: dem Imperiumsgründer Louis Vuitton, geboren am 4. August1821. „Als i� über sein Leben las, war i� s�wer beeindru�t. Dieser Mut, diese

Ents�lossenheit, seiner bes�eidenen Herkunft zu entfliehen und in Paris als Ko�erma�erKarriere zu ma�en“, sagt Francesca Amfitheatrof in der opulenten „Diamond Suite PrincesseGrace“, dem Penthouse des „Hôtel de Paris“, der ersten Adresse in Monaco. Vor drei Jahrenwurde Amfitheatrof Chefdesignerin in dem Haus, das seit 2009 im 325-Milliarden-Dollar-

S�mu�markt mitmis�t.In a�t Kapiteln lassen die S�mu�stü�e von Amfitheatrof das Leben des Hausgründers Revue

passieren. Die Reise beginnt mit dem Collier „La Constellation d’Hercule“, benannt na�dem Sternbild, unter dem Vuitton vor 200 Jahren in der ländli�en Region Jura

geboren wurde. Ungewöhnli� die mosaikhaft gesetzten, runden Steine imCabo�on-S�li�, wie man sie aus dem Mittelalter kennt, wo sie vonMännern und Frauen getragen wurden, und wie sie heute nur no�

selten in der Haute Joaillerie verwendet werden. Auf ihmvereinen si� Tansaniten von 209 Karat, 50 Karat australis�eOpale und Tsavorite von fast 34 Karat, zwis�en denen über

ein Dutzend Diamanten als LV-Monogramm-Blumen impatentierten Flower-Cut leu�ten. Das Edelstein-Potpourri wird gehalten mit dem roten Faden, dersi� dur� die gesamte „Bravery“-Kollektion zieht:einem mit Diamanten besetzten, gewundenen Seilaus Weißgold – als Erinnerung daran, wie LouisVuitton seine sieben Sa�en s�nürte, um seinenTraum von einem besseren Leben in Paris zu

verwirkli�en. „Man muss si� das vorstellen: DerHalbwaise mit der spri�wörtli� bösen Stiefmutter bra�

allein als Zwöl§ähriger auf, zu Fuß, und kam zwei Jahre später inParis an“, erzählt Amfitheatrof. „I� konnte die Kollektion nur

Bravery nennen, ,Kühnheit‘!“Ein S�mu�-Set nennt si� „Le Tumbler“ und erinnert an die innovative

Ko�ers�ließe. „Er erfand den Masterkey, mit dem si� alle Ko�er eines Setsö�nen ließen – um dem Besitzer das Leben zu erlei�tern“, erzählt Amfitheatrof.

„Und sein Freund und Kunde Houdini, der berühmte Entfesselungskünstler seiner Zeit,bes�einigte ihm, dass die S�lösser quasi au«ru�si�er waren.“ Ein Marketingstrategewar Vuitton also au�. Er ma�te seine Produkte dur� Logos lei�t wiedererkennbar: miteinem Canvas im Damier- oder S�a�brettmuster oder der vierblättrigen Monogramm-

Blume. Sein Enkel fügte später no� die Initialen LV hinzu. Auf „Le Mythe“, demHerzstü� der Kollektion, kommen diese Signaturen alle zusammen: Das dreireihige,von Diamanten übersäte Collier zeigt drei Zu�erhut-Cabo�ons – einen 19,70-karätigen Saphir aus Sri Lanka in Königsblau, einen 8,64-karätigen kolumbianis�enSmaragden und einen samtig-s�immernden 7,11-Karat-Saphir aus Madagaskar.Dahinter ste�en 1300 Arbeitsstunden, und es kann auf zwölf vers�iedene Arten

getragen werden.„I� mö�te behaupten, dass wir unseren Kunden die besten farbigen Steine der

Welt anbieten: Keiner ist erhitzt oder behandelt. Das ist so etwas wie unserReinheitsgebot!“, legt sie na�. Sie hat dabei die volle Unterstützung ihres

Chefs: „Unser CEO Mi�ael Burke ist selbst ein leidens�aftli�erEdelsteinliebhaber, gibt uns die Freiheit und das Budget dafür undverfolgt unsere Arbeit mit jedem S�ritt.“ Letztes Jahr kaufte Louis

Vuitton medienwirksam den zweitgrößten je auf der Weltgefundenen Rohdiamanten namens Sewelo: groß wie einTennisball, 1,758 Karat, 352 Gramm s�wer und ges�ätzt

20 Millionen Dollar teuer.

HIGH JEWELRY TEIL 2La Vie en Rose

Die Königin aller Blumen ist das Thema von „Dior Rose“, die größte Haute-Joaillerie-Kollektion, die das Haus Dior je gestaltet hat: In 116 ho�karätigen Blüten. Man kann es so

formulieren: Das Leben hatte Christian Dior wahrhaftig einen Rosengarten verspro�en. Vondem Garten seiner Mutter in der Normandie, in dem er als einzelgängeris�es Kind viel Zeit mitder Naturbeoba�tung verbra�te, bis zu dem südfranzösis�en Garten seines S�losses ColNoir, den er selbst anlegte, waren Blumen eine ewige Quelle der Inspiration. Mit seinerBlütenkel�-Linie – weit fallende Rö�e, s�male Taillen und runde S�ultern – wurde er

zum Ar�itekten des New Look und zum Star-Couturier der Na�kriegszeit.Victoire de Castellane, seit über 20 Jahren Kreativdirektorin von Dior Joaillerie, lässt

si� häufig von der Ges�i�te des Hauses inspirieren. Zehn Jahre na� ihrerKollektion „Le Bal des Roses“ steht die Lieblingsblume des Hausgründers erneutim Fokus: die Rose. Ein re�t braves und klassis�es Thema, so s�eint es aufden ersten Bli�. Ist de Castellane do� eher bekannt dafür, die Codes der

Haute Joaillerie fröhli� auf den Kopf zu stellen. Sie plusterteCo�tailringe auf bis dahin ungekannte Größen auf, huldigte in ihrenKreationen ebenso dem Sonnenkönig, japanis�en Mangafiguren wieBollywood. Ihre Spielfreude und ihre Lei�tigkeit im Umgang mitkostbaren Steinen kommt ni�t von ungefähr: Während andereKinder mit Legosteinen bauten, spielte sie mit Ho�karätern aufdem Teppi� ihrer Oma Sylvia Hennessy aus der glei�namigenCognac-Dynastie. Diesmal feiert sie die Rose in allen Facetten:

von romantis� über naturalistis� bis abstrakt.Mal erblüht sie dur� blaue Saphire in einem Set, das aus einerHalskette, Ohrringen, einem Armband und einem Doppelring

besteht. Bei der Halskette sind die Saphire aus Myanmar, Smaragdeaus Kolumbien und Rubine aus Mosambik in einem Wirbel aus

naturalistis�en Blumenblättern gefasst, um den Hals s�miegen si� statteiner Kette Zweige aus Weißgold, auf denen winzige Diamanten wie feiner

Tau glänzen. Abstrakter ers�eint sie einem anderen Ensemble aus Halskette undRing, wo pink und grün la�ierte Blattadern auf transparenten Diamanten für eine

reizvolle Struktur sorgen. Bei den anderen Stü�en we�seln si� streng symmetris�e,grafis�e Linien aus einfarbigen Diamanten ab mit lebendigen, asymmetris�en und

kubistis�en Formen. Ein virtuoses Spiel mit den Feinheiten von Farbs�attierungen,Konstrasten und eine ungewöhnli�e Kombination von vers�iedenen S�li�en zieht si�dur� die gesamte Kollektion und verleihen ihr eine außergewöhnli� komplexe Struktur.Präsentiert wurde die mit 116 S�mu�stü�en bisher größte Haute-Joaillerie-Kollektionvon Dior ausnahmsweise ni�t im Pariser Stammhaus in der Avenue Montaigne, wel�essi� seit über zwei Jahren immer no� in Renovierung befindet, sondern im fernenChengdu in China. 24 Models führten sie auf einer Modens�au vor, für die ihre

Kollegin von der Damenmode, Designerin Maria Grazia Chiuri, eigenszarttransparente Chi�onroben entwarf. Ein kongenialesAuswärtsspiel der zwei Frauen, die Christian Diors Erbe

zu neuer Blüte führen.Sonne,

Mond und Sterne

Piaget spielt mit den außergewöhnli enLi teffekten, die beim We sel von den Tages-

in die Abendstunden zu beoba ten sind. DasS mu�stü�, das der gesamten Kollektion ihren Namen gab,heißt „Extraordinary Lights“ und eröffnet den Haute-Joaillerie-Parcours bei Piaget an der Place Vendôme. Das Collier überträgt dasPrinzip eines Wendemantels auf S mu�: Es hat eine Tages- und eineNa tseite. Vorn funkelt die Tagesseite in Gelb, Orange und Rot. „Der

zentrale, gelbe Diamant ist ein so außergewöhnli er Stein, wie i ihn seltengesehen habe: ein extrem seltener Fancy Vivid Yellow mit 8,88 Karat imKissens liff, dessen unglaubli e Facetten wir in den Ateliers no

einmal mit einem Neus liff akzentuiert haben“, sagt KreativdirektorinStéphanie Sivrière. Sein Partner: ein 3,61 Karat s werer,

birnenförmiger roter Spinell, der wie ein Blutstropfen auf dasDekolletee zu träufeln s eint. Darum herum Aureolen ausDiamanten und farbig fein abgestufte Spessartingranate inOrangenuancen eines Sonnenuntergangs. Das Collier lässtsi au drehen – und die in dunklen Blautönen gehaltene

Rü�seite vorn tragen. Dann wird ein blauer Saphir mit 5,34 Karatzum Bli�fang. Ein tiefdunkler Stein wie ein großer Wassertropfen,

der si in mehrere kleine zu teilen s eint: in einer Abfolge von Perlenund Diamanten. Diese kleine Kette am Collier kann au als Armbandabgenommen werden – insgesamt neun vers iedene Tragevarianten siehtdas Collier vor. Zum Set gehören no Ohrringe und Ringe. Hauptstein desRings ist ebenfalls ein Fancy Vivid Yellow mit 5,54 Karat und eine Rarität wieder des Colliers. Diese Steine leu ten mit einer Intensität, die an die Helligkeit

der Sonne erinnert. „Es hat zwei Jahre gedauert, bis wir die passenden Steinefür dieses Ensemble gefunden haben. Und 450 Arbeitsstunden, bis das

Collier fertig war“, sagt Sivrière.

ÜbermRegenbogen

Eine regelre�te Li�t- und Farbexplosion ist dieneue, futuristis�e Kollektion „Holographique“ – inBonbonfarben und mit Flughafen-Te�nologie. Claire Choisnes

persönli�es Bravourstü­ ist das Collier „Holographique“, wel�es der ganzenKollektion ihren Namen gab: Eine in allen Farben des Prismas s�illernde Halsketteaus in Weißgold und Diamanten gefassten Bergkristalls�eiben, ein futuristis�esGebilde, wie man es in der Haute Joaillerie no� nie gesehen hat. Die S�eiben

we�seln ihre dreidimensional wirkenden Farben je na� Perspektive, Farbe der Haut oderder Kleidung. In der Mitte thront ein a�te­iger, gelber Ceylon-Saphir von 20,21 Karat, der

zwis�en den Kristallen zu s�weben s�eint.Die Kreativdirektorin von Bou�eron, dem ältesten S�mu­haus an der Place Vendôme, ist eineder avantgardistis�sten ihrer Zunft. Letztes Jahr fing sie symbolis�e Himmelstropfen in einemAnhänger, gefüllt mit dem sogenannten Aerogel, das die Nasa entwi­elte, um Sternenstaub imUniversum zu sammeln. Dieses Jahr holte sie si� die Unterstützung des französis�en Bausto�-Unternehmens Saint Gobain, das die zwei Millimeter dünnen, klaren Kristalls�eiben inebendiese bunten Holografien verwandelte – mit einer Te�nik, die eigentli� zur

Bes�i�tung der Li�tsignale von Start- und Landebahnen auf Flughäfen verwendet wird.„Wir haben diese Bes�i�tungste�nik nun erstmalig auf Bergkristall und weißer

Keramik realisiert: Für diesen Farbe�ekt brau�t es bis zu zehn na�einander dünnaufgesprühter S�i�ten.“ Ein Novum für Bou�eron und für den heutigenBörsen-Giganten Saint Gobain, der im 18. Jahrhundert zu Zeiten desSonnenkönigs gegründet wurde und dessen erster Großauftrag das

Kristallglas für den Spiegelsaal in Versailles war. Um die Wirkung derFarb- und S�attenspiele zu kalkulieren, arbeitete Choisne zuerst aneinem Modell mit Plexiglass�eiben, die sie mit der Tas�enlampe

ihres iPhones beleu�tete.„Chromatique“ ist ein Ensemble aus Bros�e und zwei Ringen.Die Bros�e s�mü­t ein 25,01 Karat s�werer grüner

Turmalin, die Ringe ein Aquamarin sowie ein pinkfarbenerTurmalin. Hier s�i­te sie e�te Pfingstrosen und

Stiefmütter�en dur� einen Scanner, bevor die Blüten inweißer Keramik naturgetreu na�gebildet wurden und mit

der Saint-Gobain-Te�nik holografis� bes�i�tetwurden. Der E�ekt ist eine surreale Farbexplosion incandy colours, wie sie Künstlern wie Je� Koons oder

Pierre & Gilles gefallen würde, die es lieben, die Grenzenzwis�en Kits� und Kunst auszuloten. Als Inspiration fürdiese Kollektion nennt Choisne aber andere Künstler: den

isländis�en Li�tmagier Ólafur Elíasson oder denmexikanis�en Ar�itekten Luis Barragán.

Vorführen ließ sie die Kollektion im Pariser Stammhaus vone�ten Models. Die Ringe und Bros�en wurden vor allemvon Männern getragen. Au� das weist in die Zukunft:Denn die Haute Joaillerie, so erzählen au� die anderen

S�mu­häuser in Paris, wird immer häufiger au�von Männern gekauft – und zwar für si�

selbst.

Spitzentänzer

Das Ballett und Van Cleef & Arpelssind s on lange verbunden. Camillehebt an zu einer graziösen Drehung, ihrBallettro� glänzt in Dutzenden von Smaragden.Man brau t eine Lupe oder eine sehr gute Brille, um

all die lebense t na empfundenen Details zuerkennen: Auf dem Körper der glei namigen Bros en-Figur ist jeder angespannte Muskel ausgearbeitet. Dafürwurde die Mini-Ballerina zuvor in wei em Wa s akribis modelliert und s ließli in poliertes Weißgold gehüllt. IhrGesi t ist ges li�en aus einem einzigen Diamanten – derKopfputz aus Gelbgold und gelbem Saphir. Details, wie siewohl nur die Kunsthandwerker von Van Cleef & Arpels

beherrs en. Die neue Haute-Joaillerie-Kollektion dreht si ganzum den Tanz. Ob bei den berühmten Clip-Bros en, den Colliers

oder den Uhren: Alles s eint si zu drehen, zu federn oder lei t wieTüll zu sein. Für Van Cleef & Arpels der Auftakt für das von ihnen gesponserteTanzstü� „Romeo & Julia“, interpretiert von Benjamin Millepied, das im

kommenden Winter in der Seine Musicale in Paris Premiere feiert. Frankrei s Tanzstararbeitet bereits seit 2012 für diverse kleinere Tanzprojekte eng mit dem S mu�haus

zusammen, das seinerseits mit dem Prix Fedora innovative Ballettkompagnien auszei net. Inden neuen S mu�uhren drehen die Ballerinen frei: Auf dem extragroßen Zi�erblatt von 33Millimeter treten auf: „Lady Danse“ und „Lady Danse Duo“. Die Erste tanzt in einem mit

Rubinen besetzten und goldgesäumten Kleid vor einem Intarsienhintergrund ausPerlmutt, Türkisen und grünem Chrysopras. Auf der zweiten Uhr tanzt sie ein

Pas de deux vor einer Wolkenkratzerkulisse, als Halbrelief inDiamanten. Wel Handwerksliebe!

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as „L’Hôtel & Spa du Castellet“ in der französischenProvence, fünf Sterne eingebettet in einem Pinienwald:Der Blick geht über den Sechs-Loch-Golfplatz hinunterzur Côte d’Azur. Es wehen Motorengeräusche herüber.Nebenan ist der Circuit Paul Ricard, eine der schönsten

Formel-1-Strecken der Welt, eine perfekte Kulisse für ein Gesprächmit Amanda Mille. Was sie macht, könnte den Motorsport für immerverändern und den Weg bereiten für den ersten weiblichen For-mel-1-Champion. Mit ihrem Vater Richard Mille, Gründer dergleichnamigen Schweizer Luxusuhren-Manufaktur, hat sie das ersterein weibliche Racing-Team der Welt gegründet. Drei Fahrerinnenfür die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft und das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Ihr Ziel: viel mehr als schnelle Titel und Meis-terschaften. Amanda Mille geht es um Gleichberechtigung, umChancengleichheit im Milliarden-Geschäft Motorsport. Im Gegen-satz zu anderen Sportarten, sagt sie, würden Frauen hier bis heutesystematisch benachteiligt und diskriminiert, ihre Leistung werde oftnicht anerkannt und nicht gesehen. Dagegen kämpft die Französinnun an. Zum Shooting erscheint Amanda Mille mit schwarzer Leder-jacke. Am Handgelenk eine Richard Mille „RM 016 Automatic ExtraFlat Titalyt“. Ein Geschenk ihres Vaters: „Wissen Sie, unser Her-stellungsprozess ist sehr langsam. Deshalb hat niemand von uns inder Familie eine eigene Uhr. Aber da ich das älteste Kind bin, sagtemein Vater zu mir: ‚Diese Uhr gehört dir‘. Ich war überglücklich, siebedeutet mir so viel.“ Wir fotografieren vier Stunden lang, sie nimmtsich sehr viel Zeit – immer ist Amandas Lachen zu hören.

Wo sind Sie lieber? In Ihrem Pariser Büro oder hier in der Provence?Ich brauche beide Orte, denke ich. Das bringt die Balance in meinLeben. Im Office zu sein mit dem Team ist sehr wichtig, weil da allespassiert. Aber Südfrankreich ist immer wieder ein Segen, es bringt Luftund Sonne in unser Leben. Ich bin sehr glücklich, dass ich beideshaben kann.

Das bedeutet, Sie pendeln?Mehr oder weniger, ich verbringe ein paar Tage in Paris und kommedann hierher zurück. Aber ich reise ohnehin viel.

Was lieben Sie an Südfrankreich?Ich wurde in Cannes geboren, also sind meine glücklichen Kindheits-erinnerungen mit meiner Familie im Süden. Ich habe eine ganze Wei-le im Ausland gelebt. Aber ich wusste immer, dass ich, wenn ich nachFrankreich zurückkehre, im Süden leben würde. Das Rascheln derBäume, das Licht – ich fühle mich immer sofort besser.

Und was bitte begeistert Sie ausgerechnet am Motorsport?Ich liebe den Teamgeist, das ist so wichtig. In meiner Familie sind wiralle mit Motorsport aufgewachsen. Wir haben uns den Grand Priximmer gemeinsam angesehen. Es ist die große Leidenschaft meinesVaters. Das hat uns zusammengeschweißt. Und ich hatte das Glück,auch selbst Rennen fahren zu können.

Sie sind Rennfahrerin?Ich fahre gut, aber ich bin keine echte Rennfahrerin. Aber das istetwas, das mir Spaß macht, es liegt mir im Blut. Als mein Vater die Ideehatte, ein reines Frauenteam zu gründen, und mich bat, es zu leiten,war ich sofort begeistert. Ich bin keine Feministin, aber ich liebe es,hohe Ziele zu haben.

Was war der Grund, ein komplett weibliches Team zu gründen?Wir sind schon lange im Motorsport aktiv, unser Name ist mit vielenRennteams verbunden. Aber selbst mein Vater war überrascht, wiewenige Frauen es an die Spitze schaffen. Uns wurde schnell klar, dasses nicht bedeutet, dass es keine Frauen in diesem Sport gibt, sonderndass niemand ihnen gibt, was sie brauchen, um dorthin zu gelangen.

Wie hat die Motorsportszene darauf reagiert?Ich glaube, dass viele Leute so ein Team gründen wollten, aber nie denMut dazu hatten. Alle sind von der Idee begeistert.

Wenn Sie über Ihr Rennteam sprechen, sagen Sie: „My girls“. Das klingt nachFamilie.Ich liebe die Tatsache, dass ich für sie so etwas wie eine Mutter bin, dasmuss ich zugeben. Die Girls sind im Vergleich zu mir noch so jung.Die menschliche Note ist vielleicht auch einer der Schlüssel zumErfolg. Wir haben diese Girls, die uns so sehr vertrauen, sie arbeitenextrem hart, um sich zu pushen und die Spitze zu erreichen. Und ichkann sehen, wie frustrierend das manchmal sein kann. Wir arbeitenzusammen, ziehen alle an einem Strang. Wie wir kürzlich bei den 24Stunden von Le Mans gesehen haben, kann immer etwas schiefgehen.Wenn das passiert, müssen wir noch härter arbeiten.

In Le Mans musste das Richard-Mille-Team nach sechs Stunden wegen einesUnfalls aufgeben. c

Härter arbeiten,schneller fahren Sie tickt wie ihr Vater Richard, aber Amanda Mille gehtihren eigenen Weg: Sie will helfen, dass Frauen imRennsport endlich ganz an die Spitze kommen. TOM JUNKERSDORF hat sie erzählt, was sie dafür alles tut.

UHREN

D„Frauen müssen immer beweisen, dass sie in der Lage sind, die Spitze zu erreichen.

Aber wir werden dadurch stärker“: Amanda Mille an der Rennstrecke in der Provence.

Lederjacke: Veronica Beard. Bluse: Bottega Veneta. Hose: Saint Laurent. Alles über mytheresa.com.

Uhr: RM 07-01 Automatik „Racing Red“ von Richard Mille

FOTOGRAF: EDGAR BERG; STYLING: JULIA QUANTE;

HAARE & MAKE-UP: SACHI YAMASHITA C/O AGENCE SAINT GERMAIN

DANCER FEDERICO SPALLITTA

Visit KALDEWEI.DE

Choreogra�en aus Präzision und Eleganz

SUPERPLAN ZERO aus Stahl-Emaille verbindet die Kraft des Stahls mit der Schönheit der Glasober�äche in einem Duschboden. Edel und voller Anmut

fügt er sich in die Gesamtkomposition des Raumes ein.

PHOTOGRAPHER Bryan Adams

KALDEWEI DUSCHBODEN SUPERPLAN ZERO

c Ja, ich habe deswegen sehr geweint. Es war so frustrierend. Dasganze Team glaubt so sehr an die Mädchen und dann hatten sie einenUnfall, der nicht ihre Schuld war.

Schon seit 100 Jahren gibt es Racing-Queens, wie sie früher genannt wurden.Odette Siko und Marguerite Mareuse waren die ersten Frauen, die 1930 beim24-Stunden-Rennen von Le Mans starteten. Aber die ganze Aufmerksamkeitgalt immer den Männern. Steve McQueen war mit seinem Film „Le Mans“stilprägend.Niemand hat darauf geachtet, was die Fahrerinnen tatsächlich geleistethaben. Wenn wir auf die Geschichte des Motorsports zurückblicken,können wir sehen, dass einige der Frauen wirklich sehr gut waren, wiehart sie alle gearbeitet haben, um dann nie den Erfolg zu haben, densie verdient hätten, einfach weil die Leute weggeschaut haben.

Rennfahrerinnen bekamen oft die schlechteren Autos. Sie waren zwangsläufigim Nachteil, wenn sie gegen Männer antraten.Ja, absolut, so war es einfach. Auch meine Girls haben in ihren frühe-ren Teams schreckliche Erfahrungen gemacht. Eine von ihnen er-zählte mir, dass sie eines Tages zu einem der Ingenieure ging undsagte, dass ihr Auto nicht richtig auf der Strecke liege, und wollteÄnderungen daran besprechen. Er antwortete: „Mach dir darüberkeine Gedanken. Setz dich einfach auf deinen Platz!“

Sie haben gesagt, dass Frauen im Motorsport härter arbeiten müssen als Män-ner, um Erfolg zu haben.Nicht nur im Motorsport. Meiner Meinung nach müssen Frauen beiallem härter arbeiten. Sie müssen im Vergleich zu Männern immerbeweisen, dass sie in der Lage sind, die Spitze zu erreichen. Aber wirwerden dadurch stärker.

Was ist die beste Charaktereigenschaft, die Ihre Racerinnen einbringen?Sie zeigen der Welt, dass man mit harter Arbeit die Spitze erreichenkann. Es war nicht leicht für sie. Sie haben immer kämpfen müssen. Siewissen, was sie tun. Es ist ihnen egal, was andere Leute über sie den-ken. Sie haben alle das gleiche Ziel: Sie wollen ihre Träume verwirk-lichen. Ich bin so stolz auf sie.

Wann sehen wir den ersten weiblichen Formel-1-Champion?Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Also: Die Formel 1 ist das Zieleines jeden Fahrers, was ich voll und ganz verstehe. Aber in der Formel1 muss man nicht nur der beste Fahrer sein, sondern auch das besteTeam, sonst bleibt man immer zurück. Und ja, ich hoffe, dass die bes-ten Formel-1-Teams irgendwann die Türen öffnen für mehr Frauen.

Sie betonen gern, dass es kein feministischer Kampf werden solle. Beunruhigt es Sie, als Feministin abgestempelt zu werden?

Wenn du zu einseitig bist, kann es nie richtig sein. Es geht immer umdie Ausgewogenheit. Es gibt kein richtig oder falsch. Man muss seineneigenen Weg gehen. Ich habe nichts gegen Feministinnen. Ich fühlemich nur nicht als eine, und ich habe auch nichts gegen Männer. Wirbrauchen uns gegenseitig, um die Welt besser zu machen.

Aber es war ursprünglich nicht die Idee, dass Sie ins Unternehmen einsteigen,oder?Richtig, das hatte ich überhaupt nicht geplant. Ich war sehr stolz aufdas, was mein Vater aufgebaut hat, und hatte keine Ahnung, wie ichdem Unternehmen einen größeren Nutzen bringen könnte. Ich binmit meinen Kindern nach Dubai gezogen, um ihnen mehr von derWelt zu zeigen. Mein Vater wollte einen Weg finden, im NahenOsten mehr Frauen für Richard Mille zu gewinnen. Er meinte, dassich die Richtige wäre, dies zu tun. Ich war von dieser Idee sehrbegeistert.

Sie haben die Markenbotschafter betreut, jetzt verantworten Sie das Motor-sport-Team. Was kommt als Nächstes?Ich weiß es nicht. Für uns bei Richard Mille ist es nicht wichtig, werwelche Rolle hat – was auch immer meine Mission ist, ich freue michdarauf. Ich bin sehr stolz auf unsere Marke, auf all die Menschen, diemit uns arbeiten, und auf die Familie, die wir mit all unseren Partnernerschaffen haben. Für mich ist es wichtig, hart zu arbeiten und voran-zukommen.

Was schätzen Sie daran, Teil eines Familienunternehmens zu sein?Ich bin sehr glücklich, dass ich mit meinem Vater zusammenarbeitenkann. Wir stehen uns wirklich sehr nah, wir haben den gleichen Cha-rakter. Ich bin super stolz auf meine Brüder. Aber es geht nicht nur ummeine Brüder oder meinen Vater – alle Menschen um uns herum sindTeil der Familie. Ohne sie hätten wir nie das Niveau erreicht, auf demwir heute sind.

Wie würden Sie Ihren Management-Stil beschreiben?Ich respektiere die Menschen, mag von ihnen lernen und suche nachden besten Ideen.

Ihr Rat für Women’s Empowerment?Beeindrucke dich selbst. Und lass dir von niemandem sagen, dass duetwas nicht schaffen kannst. Wenn du die Leidenschaft hast und dei-nem Herzen folgst: Da gibt es nichts, was du nicht managen kannst.Und es wird sogar besser, als du erwartet hast.

Wer Sie am Set hier erlebt – Sie lachen so viel. Woher nehmen Sie diese Po-sitivität?Ich glaube, wir lieben einfach das Leben und wir tun Dinge, die wirlieben. Es wäre eine Schande, dabei nicht fröhlich zu sein. Ja, wir sindglücklich mit dem Leben, das wir haben.

Glück als wahre Antriebsfeder?Ja, das ist es wirklich. In meiner Familie sprechen wir immer darüber,wie glücklich wir sind, dass wir für andere Menschen Träume verwirk-lichen können.

Sie meinen, Sie verkaufen nicht Uhren, sondern Glück?Oh, das ist genau das, was wir tun! Wenn man sich Luxus in der Ge-samtbetrachtung anschaut, ist es sein Zweck, Menschen glücklich zumachen. So sollte es sein.

Sie arbeiten auch mit Tennisstar Rafael Nadal. Was muss eine Persönlichkeithaben, die zu Ihnen passt?Es ist immer die Lebensgeschichte, die uns zusammenbringt. Wirhaben keine Checkliste. Wir sind uns bewusst, dass Sportler zwar ganzoben stehen, sich aber auch verletzen und ihre Karriere beendenkönnen. Was uns fasziniert, ist, dass sie alle kämpfen, um ihre Ziele zuerreichen, und alle sind voller Energie und Leidenschaft für das, wassie tun. Sie sind Freigeister. Frei wie wir. Bei Richard Mille können wirtun, was wir wollen.

Amanda Mille im „L’Hôtel duCastellet“ in der Provence

Pullover: Max Mara Hose: Brunello Cucinelli

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ie Zukunft begann im Sommer1920, als Coco Chanel Ernest Be-aux kennenlernte. Den „Parfümeurder Zaren“, ihr russischer Lieb-haber Dmitri Pawlowitsch hatte den

Kontakt hergestellt. Beaux war 1881 in Moskauals Sohn eines französischen Vaters und einerdeutschen Mutter geboren, hatte bei AlphonseRallet, dem führenden Hersteller von Parfüms imLand früh Karriere gemacht, 1917 musste er vorder Revolution fliehen. 1919 landete er in Süd-frankreich, traf ehemalige Rallet-Kollegen, dieein neues Unternehmen aufgebaut hatten, dortstieg er im Labor ein und tüftelte an einer Duft-note mit neuen chemischen Verbindungen,

Aldehyden. Er präsentierte Coco Chanel zweiSerien, Nummer 1 bis 5 und Nummer 20 bis 24.Sie wählte fünf. Ihre Glückszahl. Am 5.5. wollesie ihre Mode-Kollektion vorstellen. Ihre ver-storbene, schmerzlich vermisste große Liebe BoyCapel hatte ihr vom mystischen fünften Elementin der Alchemie erzählt, und ihr SternzeichenLöwe steht an fünfter Stelle im Tierkreis. Ganzfalsch war der Glaube an den Aberglauben wohlnicht: 1921 kam das Parfüm „Chanel N°5“ aufden Markt, das erste erfolgreiche Couture-Par-füm und es legte den (finanziellen) Grundsteinfür ein weltweites Imperium, eine legendäreGeschichte, einen andauernden Mega-Erfolg alsewiger Bestseller.

Wie feiert man den hundertsten Geburtstag einer Ikone? Mit einer Sonderedition ist es ja nicht getan, wenn manChanel heißt. Und so ist es ein Geburtstagsfest über alle Etagen im großen Haus. INGA GRIESE hat gestöbert

„Ich nehme die Fünf“, sagte Coco

100 JAHRE

D

Ansage: Bis zum 2. Januar ist dieser (fünfte) Eingang bei Harrod‘s in London ein riesiger N°5Flakon, 15,5 Meter hoch, 16 Meter breit. In den Schaufenstern sind Preise versteckt, drinnen wartet das Chanel N°5 Raumschiff

Der Flakon isteine Reverenzan den PlaceVendôme, woCC nahe ihrerBoutique stets ineiner Suite imHotel „Ritz“übernachtete

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Dieses Ensemble aus Tweedjacke und Leder-hose entwarf Virginie Viard für die Cruise-Kollektion 2021/22. „Eine Einladung zumReisen“, wie das Modehaus schrieb, auchwenn viel Publikum nicht erlaubt war im Maiin der Provence. Dort, im KalksteinbruchCarrières de Lumières in Les Baux-de-Provencehatte Jean Cocteau 1950 den Klassiker „Or-pheus“ gedreht, die Kostüme hatte seine guteFreundin Chanel entworfen. Von ihr stammtdas Zitat: „Mode existiert nicht nur in Klei-dern. Sie ist in der Luft, weitergetragen vomWind, man spürt sie, atmet sie, … sie ist Aura.“

DER LOOK

Die Weihnachts-Kollektionen des „Make-upCreation Studios“ sind immer kleine Kunst-werke. Im Jubiläumsjahr nun wird auch hierdie Prominenz von Chanel No. 5 zelebriert,Gold, wie die Farbe des Parfüms, zur Farbe derSaison. Das Herzstück ist die Lidschattenpalettemit den ins Duftfarbene Puder geprägten Sym-bolen. „Les 4 Ombres“ ist seit jeher der Namedieses Produkt, die ikonische Fünf gibt sichzufrieden mit dem Platz in Gold und Schwarz.„Jeder der vier Lidschatten kann für sich alleinstehen oder zu einem verblendeten Look bei-tragen“, heißt es in der Beschreibung. Aberwill man da wirklich mit dem Pinsel ran?

DER LIDSCHATTEN

DER RING

Der Satz von Marilyn Monroe, zum Schlafentrage sie nichts weiter, als ein paar Tropfen„Chanel N°5“, war keine Marketing-Idee, auchwenn es wohl kaum bessere Werbung gab. Eswird geschätzt, dass alle 30 Sekunden auf derWelt ein Flakon verkauft wird. Noch immer.Bei Prestel ist nun eine zweibändige Pracht-ausgabe in einer Kassette erschienen, die andie Flakonverpackung erinnert. Chanel öffnetefür dieses Projekt und die Schriftstellerin Pau-line Dreyfus erstmals die Archive, auf 426Seiten und mit 750 Abbildungen erschließtsich die Geschichte des ikonischen Parfüms.Die großen Werbekampagnen erzählen zu-gleich die Geschichte von Zeitgeist, aber auchunvergänglicher Prominenz.

DAS BUCH

Der Flakon. Hier als Täschchen (Plexi, Leder,Metall, SS 2022 Kollektion). Modern undewig zugleich. Inspiriert von Picasso und Ku-bismus, ein Art-déco-Symbol, schlicht-minima-listisch. Die Form ist eine Reverenz der Ge-stalterin an der Place Vendôme, wo Mademoi-selle nahe ihrer Boutique und der Wohnungstets in einer Suite im „Ritz“ die Nächte ver-brachte. Der ursprüngliche Flakon, ein biss-chen weicher in der Silhouette und mit run-dem Stöpsel, war von der GlasmanufakturBrosse nach einem Fläschchen aus dem Reise-Necessaire von Chanels Liebstem, Boy Capels,gefertigt worden. Doch der kantige Flakon mitdem achteckigen Stöpsel setzte sich durch.

DIE TASCHE

Dieser Adventskalender in Form einer riesigenParfümflakons wurde als Kunstwerk entworfenund ist in begrenzter Stückzahl erhältlich. DerKalender ist alles andere als konventionell undbesteht aus 27 Kästchen. Natürlich fängt er erstam 5. Tag des Dezembers an. Reicht aber bisSilvester, die 31 steht für die legendäre Adressein der Pariser Rue Cambon. Er enthält einigeder kultigsten Produkte des Hauses wie einLippenstift „Rouge Allure“ in limitierter Auf-lage und neuem Rotton, ein Flakon von N°5Eau de Parfum, ein Armband mit der Nummer5, eine Schneekugel und andere Accessoires,die eigens zum 100. Geburtstag entwickeltwurde. Es bedarf aber wohl vieler Glücks-Fünfen, ein Exemplar zu ergattern.

DER ADVENTSKALENDER

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So nachhaltig Coco Chanel mit ihrem Look dieKleidungsgewohnheiten veränderte, so ver-änderte sie auch die Codes der Haute Joa-illerie, als sie 1932 eine Kollektion aus Platinund Diamanten kreierte. Diese „Bijoux deDiamants“ standen für eine völlig andere Artund Weise, Schmuck zu tragen, leger, als Stil-element, nicht als demonstrative Kostbarkeit.Patrice Leguéreau, Kreativchef des Schmuck-ateliers, hat die „Collection N°5“ entworfen,das erste Haute-Joaillerie-Ensemble, das einemParfüm gewidmet ist. Der absolute Kracherunter den bemerkenswerten 123 Schmuck-stücken ist das „Collier 55.55“, benannt nachdem Diamanten in Flakonform mit einem Ge-wicht von 55.55 Karat. Dieser Ring aus 18Karat Weißgold mit Diamanten zeichnet dieKonturen der Lieblingszahl 5 nach, man könn-te auch sagen des Glücks.

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hre rosafarbene Visitenkarte ist gerade mal so groß wie einDaumennagel. Darauf steht, gedruckt in Violett, nur eineE-Mail-Adresse. „Eden“ hieß ein Pariser By-appointment-only-Salon der gebürtigen Amerikanerin, die weltweitFrauen und Männer in Liebeskunst unterrichtet. An diesemNachmittag hat Betony Vernon, gekleidet in fleischfarbenesKalbsleder, im Salon der Villa einer aristokratischen Freun-din in Rom Platz genommen. „Lassen Sie mich zuerst einesklarstellen“, sagt die 53-Jährige, „ich bin weder eine 5-

Sterne-Escort-Lady noch eine De-luxe-Domina, die ihre Kunden gegenBezahlung auspeitscht. Meinen Körper darf man nur außerhalb meinerArbeitszeit berühren, und das nur nach meiner ausdrücklichen Genehmi-gung.“ Wie sie den Beruf nennt, den sie ausübt? „Lustberaterin und De-signerin von erotischen High-End-Spielzeugen.“

Ms Vernon, Sie haben ein 330 Seiten dickes Buch über die Lust geschrieben, Titel:„The Boudoir Bible“. Gewidmet ist es Ihren Eltern. Was verdanken Sie ihnen?Nicht viel mehr, als dass sie offenbar Sex miteinander hatten und mich aufdiesem Planeten ausgesetzt haben. Mein Vater war Hubschrauberpilot. Erhatte keine Lust, mich zu erziehen, und meiner Mutter war es nicht erlaubt.Mit der Widmung im Buch danke ich den beiden für ihre Abwesenheit.Dass sie ihre Aufgaben als Eltern nicht wahrnahmen, gab mir die Freiheit,der Mensch zu werden, der in mir angelegt war.

Ihre Eltern haben sich in den Siebzigerjahren scheiden lassen. Die Umstände sollendramatisch gewesen sein.Meine aus Großbritannien stammende Mutter wollte ihr Leben der Kunstund dem Vergnügen widmen. Es gab immer mehrere Männer gleichzeitigin ihrem Leben, auch farbige Männer, und das in einem ultrakonservativenBundesstaat wie Virginia. Als mein Vater sie aus dem Haus warf, lebte sie in

einem Heim für obdachlose Frauen, die von ihren Männern verstoßen oderverprügelt worden waren. Den Umgang mit ihren vier Kindern hatte einrassistischer und frauenfeindlicher Richter ihr untersagt. Ich war vier, alsmein Vater das alleinige Sorgerecht bekam. Meine Mutter durfte uns nureinmal im Jahr sehen. Erst mit 16 hatte ich regelmäßig Kontakt zu ihr.

Mit 15 zogen Sie bei Ihrem Vater aus, fuhren mit einem Greyhound-Bus nach NewYork und lebten dort als Punkgirl und Gelegenheitsmodel.Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte, hinterließ ich meinem Vatereinen Brief, in dem ich ihm dafür dankte, dass er mir zu meiner Unabhän-gigkeit verholfen hat. Daraufhin brach er jeglichen Kontakt ab. Wir spra-chen nie wieder ein Wort miteinander. Nach ein paar Jahren hörte ich,sein Leben liege in Scherben. Er musste Privatinsolvenz anmelden undlebte bis zu seinem Tod als verarmter Eremit auf einem kleinen Segelboot.

Waren Sie auf seiner Beerdigung?Nein, für mich war er eigentlich schon lange vorher tot.

Haben Sie je überlegt, Kinder zu haben?Nein, auch von meinen drei Schwestern ist nur eine Mutter geworden. Ichhabe meine Eileiter entfernen lassen, um mich vom Kreuz einer ungewoll-ten Schwangerschaft zu befreien.

Wann begann Ihre sexuelle Biografie?Mit Ende 15. Weil ich nicht erzogen worden war, hatte ich keine Scham,wenn es um meinen Körper und Sex ging. Ich trug Korsett und Strapse undhabe früh bei Orgien mitgemacht. Mit meinen punkig roten Haaren undmeinem großen Busen war ich ein Blickfang. Ich trug jeden Tag Make-upund kleidete mich wie eine von Vivienne Westwood ausstaffierte Sexpup-pe. Es dauerte zwei Stunden, mich zurechtzumachen. Damals habe ich die

„Ich nenne es enne es Mondbaden“ondbaden“

Betony Vernon, fast zweiMeter groß, natürlichrothaarig, hat Sex alserhabene Kunst etabliert, als sublimierte Erotik.DAGMAR VON TAUBE traf die Lustberaterin in Rom

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INTERVIEW

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Bedeutung sexualisierter Objekte begriffen. Sobald ich ein Korsett trug,bewegte ich mich anders und wurde mit anderen Augen betrachtet. DieserKitzel hat mich bis heute nicht losgelassen.

Wann kamen Sie mit Sexualtechniken wie Bondage und Spanking in Berührung?Mit 16 lernte ich erstmals einen Mann kennen, der mich nicht penetrierenwollte. Meine Lust war seine Lust. Das traf einen Nerv bei mir. Ich spürteerstmals, wie viel Lust es bereitet, die Kontrolle abzugeben und von jeman-dem dominiert zu werden, der etwas vom Körper einer Frau versteht.

Nach einem Studium der Kunstgeschichte in Virginia zogen Sie mit 20 nach Italienund studierten in Mailand Industriedesign. Was brachte Sie auf die Idee, erotischenSchmuck und Sexspielzeuge aus Silber und Gold zu entwerfen? Warum sollte eine Frau billig und unästhetisch aussehende Plastikgegen-stände in ihren Körper einführen? Im Grunde habe ich Spielzeuge für michselbst entwickelt. Ich war bei jedem neuen Prototyp die Testperson. DerErfolg kam so schnell, dass ich mit 21 meine eigene Firma hatte und späterSchmuck für Modefirmen wie Valentino, Missoni, Gianfranco Ferré, Ale-xander Wang und Fornasetti entwarf.

Im Jahr 2000 stellten Sie Ihre „Boudoir Box“ vor, einen schwarzen Lederkoffer mit21 handgefertigten Erotikspielzeugen, die auf die Vorlieben des Käufers abgestimmtwerden können. Der Preis betrug anfangs 75.000 Euro, heute 150.000 Euro. DieWartezeit beträgt ein Jahr.Boutiquen und Kaufhäuser wie Barneys in New York waren zu prüde, umdie Box zu verkaufen. Deshalb wurde ich zu einer Handelsreisenden, die zuPrivatkunden nach London, New York, Los Angeles, Tokio und Moskauflog. Viele Käufer meiner Box lassen sich von mir persönlich in ihren Ge-brauch einweisen. Ob Mann oder Frau, schwul oder lesbisch, Bondageoder Spanking: Der Inhalt der Box kann personalisiert werden. Einige Teilesind auch einzeln zu kaufen.

Wie reagiert das Sicherheitspersonal an den Flughäfen, wenn Ihr Gepäck durch-leuchtet wird?Darüber könnte ich ein Buch schreiben. Die Box löst jedes Mal einenAlarm aus, woraufhin ich aufgefordert werde, sie zu öffnen. Ich bitte dann,den Inhalt in einem nicht einsehbaren Raum vorzeigen zu dürfen, aber dasmacht das Misstrauen nur noch größer. Am Ende stehen jedes Mal einhalbes Dutzend Uniformierte neugierig um die Box herum.

2004 eröffneten Sie zuerst in London, dann in Paris einen By-appointment-only-Salon mit dem Namen „Eden“. Was geschah dort?Ich unterrichtete Gruppen ganze Nachmittage lang in Theorie und Praxisvon Sex inklusive der Geschichte der Unterdrückung weiblicher Lust. DieKirche hielt den weiblichen Orgasmus für etwas Schmutziges und Verwerf-liches. Erst mit der sexuellen Revolution in den Sechzigerjahren begannendie Frauen, ihr Vergnügen auszuleben. Plötzlich hatte man verstanden, dassdie Klitoris das wichtigste Sexualorgan der Frau ist und nur einem Zweckdient: uns einen Orgasmus nach dem anderen zu schenken.

Sexualtherapeutinnen gibt es wie Sand am Meer. Was unterscheidet Sie von denen?Statt in wolkigen Abstraktionen zu reden, zeige ich Menschen in Übungen,wie sie sich Lust verschaffen können. Wenn mir eine Frau sagt, sie habekeine Orgasmen, frage ich, ob sie einen Vibrator oder Diletto hat. Sie wür-den sich wundern, wie viele Frauen es immer noch schmutzig oder peinlichfinden, mit einem Vibrator oder Diletto zum Orgasmus zu kommen. Tabusdieser Art in Köpfen aufzulösen, kann mehrere Sitzungen erfordern.

Zum Verständnis: Was ist ein Diletto?So nenne ich einen Dildo, abgeleitet vom italienischen Verb „dilettare“:sich erfreuen, an etwas ergötzen. Wenn ich beim Sex mit einem Manneinen Diletto hervorhole, sagen viele: „Ich habe einen Penis. Wozu solldann dieses Ding gut sein?“ Ich antworte: „Ich brauche einen Diletto, weilich die ganze Nacht kommen will. Wenn ich mich dabei auf deinen Penisverlasse, dauert die Nacht bloß 20 Minuten, und in diesen 20 Minutenwerden wir keine Türen zu neuen Erfahrungen öffnen.“

Welches Thema ist bei Ihrer Kundschaft am stärksten tabuisiert?

Analsex. Den empfinden viele Frauen immer noch als eklig oder abartig. Ichfrage dann, wie diese Prägungen in ihren Köpfen entstanden sind, und kläredarüber auf, dass es nur eine Möglichkeit gibt, die Prostata eines Mannesdirekt zu stimulieren: über den Anus. Viele Frauen wissen nicht, dass einMann dadurch einen Orgasmus haben kann, der nichts mit dem zu tun hat,den er durch die Stimulierung seines Penis erlebt.

Wie gehen Sie mit Neukunden um?Ich schicke ihnen einen Fragebogen zu, um die Erwartungen abschätzen zukönnen. Ich frage nach unausgelebten Wünschen und Fantasien und ma-che mir ein Bild der sexuellen Disposition. Oft habe ich es mit Paaren zutun, die sagen: „Wir sind seit 25 Jahren zusammen und lieben uns nochimmer, aber das sexuelle Feuer zwischen uns ist schon lange erloschen.“Mit diesen Paaren mache ich praktische Übungen oder ich bringe meineBoudoir Box mit. Es ist aber in jeder Sekunde klar, dass ich an den Übungennicht selber teilnehme. Mein Eröffnungssatz lautet: „I’m untouchable.“

Gibt es Kunden, die diese Regel im Sexrausch verletzen?Nein, als Vorsichtsmaßnahme sind Alkohol und Drogen bei meinen Sessi-ons verboten. Einige meiner Kundinnen sind Opfer traumatischer Erleb-nisse. Wer missbraucht wird, verlässt seinen Körper, um die Seele zu schüt-zen. Oft bleibt das Körperempfinden dauerhaft gestört. Sobald es wiederzum Sex kommt, sucht das Gehirn instinktiv nach einem Schild „Notaus-gang“. Ich bringe diesen Frauen in Übungen bei, ihren Körper wieder zuakzeptieren und lieben zu lernen. Dabei hilft es, dass ich ausgebildeteHypnotherapeutin bin.

Wie alt sind Ihre jüngsten Kunden?14. Ich therapiere nicht selten junge Frauen. Ebenso habe ich mit jungenMännern gearbeitet, die im wirklichen Leben keine Erektion kriegen, weilsie seit Jahren nur noch wie Suchtkranke zu Pornofilmen masturbieren.Wenn sie Sex mit einem echten Menschen haben wollen, schaffen sie esnicht, die reale Welt von ihren Pornofantasien zu trennen – und versagen.Eine Kundin erzählte mir unlängst, ihre 14-jährige Tochter wolle sich dieäußeren Schamlippen wegoperieren lassen, weil ihr Freund sie entsetztangeschaut habe. Die Erklärung war, dass der Junge bislang eine Vulva nurin Pornofilmen gesehen hatte, wo meist Frauen mit wegoperierten Scham-lippen gezeigt werden, um den Eindruck von Jugend zu erzeugen. Auchdas ist ein Grund, warum Kinder keine Pornos gucken sollten. Das sind dieschlechtesten Lehrer, die man sich vorstellen kann.

Haben Sie mehr weibliche oder männliche Kunden? Und wie verhält es sich mit derLGBTQ-Community? 80 Prozent meiner Kundschaft sind Frauen über 40, die beschlossen haben,die Verantwortung für ihre Lust in die eigenen Hände zu nehmen. Vielewollen, dass ich ihnen helfe, ihren G-Punkt zu finden.

Was mögen Sie an Spanking?Abgesehen davon, dass dabei Nerven stimuliert werden, geht es um Psy-chologie. Wenn ich zu einem Mann sage: „Beug dich über die Couch, ichwill dir den Po versohlen“, kommt es zu einer Machtverschiebung. EinePerson verlangt Gehorsam als Teil des Spiels, und die andere muss Kon-trolle abgeben. Das kann beiden einen Wahnsinnskick geben. Kennen SieE. L. James?

Die Autorin von „Shades of Grey“?Ja, bevor sie Romane schrieb, war sie eine Schülerin von mir und sah meineBoudoir Box. Bis dahin hatte sie, glaube ich, keine Ahnung, dass viele Frau-en von Dominanz-Szenarien stärker erregt werden als durch Penetration.

Was machen Männer beim Sex falsch?Sie begreifen nicht, dass sie Sex lernen müssen wie Motorradfahren oderFußballspielen. Dass es geborene Liebhaber gibt, ist ein Mythos, den sicheitle Männer ausgedacht haben. Ein Kardinalfehler vieler Männer ist ihrephallozentrische Sicht auf Sex. Wichtiger sind für uns Frauen Spiel, Ver-führung und Offenheit für Experimente. Ohne Expertise geht beim Sexwenig. Keine Frau möchte von einem Mann gefesselt werden, der glaubt, ineinem Cowboyfilm mitzuspielen, und dann sein Lasso schwingt. Ich sage c

„Die Liebe ist kein Hotelzimmer,

in das man einfach ein- und auszieht“

c Ihnen aus Erfahrung: Bondage mit Amateuren ist lebensgefährlich. VieleMänner praktizieren immer noch Schnellsex, der zwischen drei und 15Minuten dauert. Ich plädiere für drei, vier Stunden Ritual-Sex. Es ist einMythos, dass nur spontaner Sex guter Sex sei. Zeremonien helfen, denn esdauert, bis sich die Apotheke des Körpers öffnet und er seine natürlichenLiebesdrogen wie Endorphin ausschüttet. Warum nicht zwischendurchder Partnerin die Zehen lutschen? Zunge und Finger können ewig.

Es heißt, Sie können Männern beibringen, multiorgasmisch wie Frauen zu sein.Ja, es erfordert allerdings eine Menge Hausaufgaben. Männer müssenlernen, ihren Orgasmusreflex von ihrem Ejakulationsreflex zu trennen.Ohne Training ist das nicht zu schaffen. Es geht darum, die Konditionie-rung des Wett-Onanierens in der Jugend zu durchbrechen. Diese Prägunghält bei vielen Männern ein Leben lang.

Was ist das Hauptproblem von Frauen beim Sex?Sich sofort zu verlieben – statt sich selbst zu lieben. Das Bild, das wir vonunserem Körper im Kopf haben, entscheidet über das Maß unserer Lust.Frauen stehen vor dem Spiegel und kritisieren sich selbst. Kennen SieMänner, die das machen?

Wie lernt man, gnädig auf sich zu blicken, was ist der Trick?Ich nenne es Mondbaden: nackt Zeit zu verbringen und den Körper atmen,fühlen zu lassen. Die Haut ist unser größtes Organ, aber wir bedecken siedie meiste Zeit. Jeder sollte einen großen Spiegel zu Hause haben. WennIhnen etwas an dem, was Sie sehen, nicht gefällt, fangen Sie an, es zu än-dern, sofern es möglich ist. Andernfalls lernen Sie, es zu akzeptieren und zulieben. Und lassen Sie die Selbstkritik. Negatives Denken erzeugt nur Frustund negatives Handeln. Statt zu jammern, dass Sie sich zu dick fühlen,könnten Sie sich auch motivierend, positiv sagen: „Ich freue mich darüber,dass ich gesund bin, und könnte, um mich noch wohler zu fühlen, viel-leicht ein paar Kilo abnehmen.“

Wer sind Ihre Lieblingskunden?Eltern, deren Kinder die Schulreife erlangt haben, und die sich einge-stehen, dass über die Sorge um das Wohlergehen ihrer Kinder ihr Sexlebeneingeschlafen ist. Diese Paare schauen sich mit dem Wissen an, dass eskeinen perfekteren Partner für sie gibt als den Menschen, der neben ihnensitzt. Gleichzeitig wissen sie, dass Begehren der Klebstoff für Beziehungenist. Also wollen sie etwas für sich tun.

Mit welchen Anliegen wenden sich Menschen noch an Sie?Themen sind: Die Angst vor Nähe und Intimität oder dem Versagen. Vieletrauen sich nicht, über ihre erotischen Fantasien zu sprechen, oder wissennicht mal im Ansatz vom sexuellen Potenzial ihres Körpers. Man glaubt garnicht, wie unaufgeklärt viele sind. Andere leiden an „skin hunger“, weil siezum Beispiel im Lockdown so einsam waren, dass sie sich kaum mehr selbstspüren. Ich empfehle da heiße Bäder. Auch sich selbst zu umarmen und zustreicheln, einfach liebevoll mit sich zu sein. Die Gefühllosigkeit nimmtüberhaupt zu, weil wir in unserer digitalen Welt immer mehr abstrakt wahr-nehmen, ohne emotionale, tatsächliche Verbindung.

Was kosten Ihre Dienste?1000 Euro aufwärts für eine persönliche Sitzung. Online 400 Euro.

Sind Sie liiert?Ja, ich bin vergeben. Mein Partner ist Römer, wir leben in Umbrien. Langvor ihm war ich sogar einmal verheiratet, mit Barnaba Fornasetti, dem Sohndes berühmten italienischen Künstlers und Innenarchitekten. Wir hattenzwölf sehr glückliche Ehejahre. Als wir beide jung und verliebt waren, wares wild und aufregend. Mit der Zeit aber schien der Altersunterschiedzwischen uns immer mehr zu wachsen. Er war 18 Jahre älter als ich. Ichwollte raus in die Welt, er nur zu Hause sitzen mit mir.

Warum wird aus einem One-Night-Stand selten eine Beziehung? Die Liebe ist kein Hotelzimmer, in das man einfach ein- und auszieht.

Ist guter Sex nicht bereits Liebe?

Absolut. Ein One-Night-Stand kann sich anfühlen wie Liebe für einenMoment. Sex verbindet uns, eine Beziehung aber fordert viel mehr.

Gehören Liebe und Sex überhaupt zusammen?Nicht zwingend. Der Schlüssel für eine glückliche Beziehung ist aber auchnicht nur in einer Formel zu finden, wie es Partnerinstitute vorrechnen. Ichglaube an die kathartische Kraft mit nur einem Menschen. Sex wird besser,wenn man liebt und vertraut. Ich finde übrigens, dass deutsche Männersehr charmant sind, sie sind offen, flirtig und erstaunlich verschmust.

Wie kann zwei Menschen ein sexueller Neustart gelingen?Man muss es sinnlich versuchen. Küssen zum Beispiel kommt viel zu seltenzum Einsatz. In meiner Schmuckkollektion gibt es einen Ring mit zweihaselnussgroßen Kugeln aus massivem Silber oder Gold. Wenn Sie mitdem sich erwärmenden Metall über den ganzen Körper Ihres Partnersfahren, werden Energieflüsse frei, wie man sie noch nie erlebt hat.

Haben Sie jemals einen Orgasmus vorgetäuscht?Nein. Ich glaube auch nicht, dass man das kann. Ein erfahrener Liebhaberbemerkt den Unterschied. Liebemachen ist kein Besuch im Fitnessstudio.Zu hyperventilieren ist weder überzeugend noch zielführend.

Welche Musik empfehlen Sie dabei?Klassik, Soul, Soft Pop, nur keine Songs, deren Texte man auswendigkennt. Das lenkt zu sehr ab. Ich zumindest bin dann geneigt, mitzusingen.

Sigmund Freuds These war, es liegen im Geiste mindestens drei Menschen mehr mitim Schlafzimmer.Ein 40-Jähriger offenbarte mir mal, dass er noch Jungfrau sei. Ich sagte zuihm, dass ich leider nicht mit ihm arbeiten könne, solange er noch beiseiner Mutter lebt. Das Schlafzimmer könnte manchmal mehr erzählen alsmanche Psycho-Couch. Da tun sich die unterschiedlichsten Spannungs-verhältnisse, auch Schmerz und Missbrauch auf. Ich habe es oft genuggesehen, wir sind eine Gesellschaft von gebrochenen Menschen. Viel-leicht erklärt das auch, warum unsere Welt immer mehr auseinanderfällt.Als ich in den Achtzigern aufwuchs, waren wir frei, zu lieben, uns aus-zudrücken und zu erkunden. Inzwischen sind wir fast in einer asexuellenZeit angekommen. Es geht nur noch um politische Korrektheit. UnsereKörper werden immer mehr zu Ersatzteillagern, gleichzeitig sourcen wiraus. Die Horrorversion ist eine Gesellschaft, in der man sich künftig eineBefruchtung ins Haus bestellen kann und die andere Hälfte sitzt wie imWoody-Allen-Film zu Hause und lässt die Orgasmus-Kugel kreisen.

Kann man zu viel Sex haben?Ja. Ich sehe es an meinen männlichen Freunden, die früher Pornofilmegedreht haben, was zwei, drei Mal Sex am Tag bedeutete. Und all das nochauf Viagra. Die sehen doppelt so alt aus, wie sie sind. Ab fünfzig sollte einMann es angehen wie die anderen guten Dinge des Lebens. In Maßengenießen, wie zum Beispiel ein besonderes Menü: einmal die Woche.

Sind Sie eifersüchtig?Nein. Treue ist ein Konstrukt der Kirche. Wissen Sie übrigens, dass es imVatikan das größte Erotikmuseum der Welt gibt!

Was raten Sie bei Liebeskummer? Face it, erase it, replace it. Abhaken, was vorbei ist, und was Neues suchen.

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ie starken Turbulenzen der letztenJahre beruhigen sich. 2022 wer-den wir ein sogenanntes Zwi-schenjahr haben, die herausfor-dernden Konstellationen der

letzten beiden Jahre sind fast alle vorbei unddie nächsten größeren Aspektierungen sinderst ab 2023 zu erwarten. Nun gilt es, auf-zuräumen, rückblickend zu analysieren undsich die positive Kraft Jupiters zunutze zumachen.Besonders im ersten halben Jahr werden wirnoch mit den Dingen konfrontiert werden, dieuns die letzten 24 Monate beeinträchtigt ha-ben. Viele Spannungen werden jetzt erst of-fensichtlich werden, wenn sich die Lage lang-sam beruhigt. Aber wir haben 2022 auch einegroße Chance: Wenn wir merken, dass wirVeränderungen, die einen Neustart erfordern,auch umsetzen, hat 2022 das Potenzial, einJahr der Fülle zu werden.Jupiter, der Glücksplanet, regiert ab 20. Märzund löst somit Saturn, den Begrenzer, ab. DasVersprechen könnte sein „Alles in Übermaß“.Jupiter sorgt für Fülle und Verstärkung. ImPositiven, aber leider auch im Negativen, wieuns 2015 die Flüchtlingskrise oder 2001 dieAnschläge auf das World Trade Center gezeigthaben. Beides auch Jupiterjahre, die den massi-ven Vergrößerungseffekt Jupiters deutlichgemacht haben. Damit soll nicht das Glückverheißende Potenzial Jupiters geleugnet wer-den, sondern aufgezeigt werden, dass auch einZuviel an Übermaß uns noch lange beschäfti-gen kann. Im Vergleich zu den vorherigenJupiterjahren gibt es 2022 jedoch einige po-sitive Ausblicke, wie unter anderem in der Zeitvom 7. bis zum 17. April. Diese Zeitspannelässt Wunder wahr werden, und vielleichthaben wir nun einen Durchbruch in einerSache, für die die Menschheit schon langeeine Lösung sucht. Auch im Februar gibt eseine ähnlich verheißungsvolle Konstellation,wenn vom 13. bis zum 22. Februar Jupiter mitUranus im harmonischen Winkel zusammen-trifft. Als die beiden sich im Januar 2021 imSpannungsaspekt getroffen haben, nahm dieCorona-Krise erneut an Fahrt auf und die In-fektionswelle stieg. Nun könnte die diesjährigePlanetenphase ein deutlicher Hinweis sein,dass ab Mitte Februar 2022 das Infektions-geschehen stark zurückgehen wird. Die Pande-mie wird sich nun dem Ende zuneigen, und abMitte Mai wird diese wahrscheinlich keinegroße Rolle mehr spielen. Allerdings ist der Finanzmarkt durch alle Um-brüche und Konstellationen der letzten 24Monate im ganzen Jahr 2022 unser Sorgen-kind. Speziell Deutschland und die EU werdendies in besonderer Form zu spüren bekommen.Uranus steht nach wie vor im Erdzeichen Stier,und dies ist ein deutlicher Hinweis auf starkeTurbulenzen am Kapitalmarkt und in der Immo-bilienbranche. Zusätzlich sorgt schon gleich zuAnfang des Jahres Venus mit ihrer Rückläufig-

Das neue Jahr darf sich der Erholung undDas neue Jahr darf sich der Erholung unddem Neusortieren widmen, weiß Astrologin

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DJAHRESHOROSKOP

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keit für Einfluss auf streitbare Themen wieErbschaftsteuer, Finanzabgaben und Inflation.Das Gefühl der sozialen Ungerechtigkeitenwird verstärkt wahrgenommen werden. Da derFinanzmarkt stark unter Strom stehen wird,dürfen wir mit einem turbulenten Auf und Abrechnen, wobei es auch zu Crashs und demPlatzen der Immobilienblase in 2022, spätes-tens 2023/2024 kommen wird. Auch werdensich eine Rohstoffknappheit und eine Krise inder Energieversorgung in den nächsten ein biszwei Jahren deutlich zeigen. Ein kleiner Licht-blick besteht für alle, die für neue Währungs-formen offen sind. Die sogenannten Krypto-währungen werden weiterhin eine große Rollespielen, und deren Bedeutung wird 2022 nochzunehmen. Aber auch hier gilt es, Vorsichtwalten zu lassen, da in den nächsten zwei Jah-ren immer wieder mit unliebsamen plötzlichenVeränderungen zu rechnen ist. 2021 haben wir neben der Pandemie auch starkmit Naturkatastrophen rund um den Globus zutun gehabt. Der Herbst 2022 könnte nochmalsähnlich spannungsreich werden, wenn imOktober Saturn erneut auf Uranus, den Plane-ten des plötzlichen Umsturzes trifft. DiesePhase birgt das Potential von Katastrophen.Vielleicht ist dieses vorerst letzte spannungs-reiche Treffen aber auch ein Schlussakkord,der uns zeigen will, dass das Altbewährte nundem Neuen Platz machen darf. Neue Tech-nologien und ein verstärktes Umweltbewusst-sein werden nun ihren Raum einnehmen.Rückblickend haben die heftigen Konstellatio-nen, die seit dem 12. Januar 2020 ausgelöstwurden, unser aller Leben in vielen Bereichenkomplett durcheinandergewirbelt. Zusätzlichkam noch der Übergang in die Luftepoche imDezember 2020, was auch eine sehr starkeUmbruchenergie darstellt. 2022 wird die Auf-gabe sein, zu schauen, was sich nach diesenKrisenjahren neu sortieren kann, was weiterbestehen kann und was losgelassen werdenkann. Zusammenfassend lässt sich für 2022sagen, dass es im Vergleich zu den letztenbeiden Jahren entspannter werden wird. Also: Sie dürfen sich freuen, dass Sie dieseletzten zwei Jahre hinter sich lassen können,um sich nun ganz der neuen Aufbruchstim-mung zu widmen. Vertrauen Sie auf Ihre Intui-tionen, um sich neu zu orientieren und diekosmischen Strömungen voll auszuschöpfen.

Besondere Zeiten: Vom 14. Januar bis 4. Februar,10. Mai bis 3. Juni und 10. September bis 2.Oktober 2022 wird Merkur, der Planet derKommunikation, rückläufig. Dies sind drei maldrei Wochen im Jahr, in denen Vorsicht beiVerträgen und Verhandlungen aller Art be-steht. Deshalb der Rat, bei rückläufigem Mer-kur möglichst keine wichtigen Entscheidungenund Vertragsabschlüsse zu tätigen oder siemehrfach zu überprüfen. Hingegen eignen sichdiese Phasen perfekt für das Erledigen vonDingen, die auf Wiedervorlage liegen.

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2021 liegt nun hinter Ihnen undsomit auch einige Konstellatio-nen, welche Sie ausgebremsthaben. Auch wenn Sie Anfangdes Jahres mit Ihrem Schicksalhadern und sich noch nicht sorecht durchzustarten trauen, wirdsich Ihnen im kommenden Jahreine glückliche Chance nach deranderen bieten. 2022 wird IhrJahr! Besonders die Zeit vom 11.Mai bis 28. Oktober wird Jupiter,der Planet des großen Glücks, Siein Ihrem Auftreten stärken. Dieslässt Sie eloquent und feurig,gepaart mit einem großen Maß anOptimismus und strahlenderDurchsetzungskraft erscheinen. InPartnerschaftsfragen dürften indieser Zeit all Ihre Wünsche inErfüllung gehen. Besonders dieMonate Mai undJuni sind hierhervorzuhe-ben, aberauch derOktober hatdas Potenzial,Ihr persönli-cher Glücks-monat zu werden.Zusätzlich unterstütztSaturn Sie das ganzeJahr über in den Be-reichen Freundschaftund Teambildung.Dies wird sich auchpositiv auf Ihre Karrie-replanung auswirken,replanung auswirken,da Sie nun die Wich-da Sie nun die Wich-tigkeit des Miteinanderstigkeit des Miteinanderserkennen und nicht mehrerkennen und nicht mehrnur als der typische Einzelkämp-fer vorgehen. In beruflichenBelangen und Ihrer Karrierekönnen Sie in den Monaten Janu-ar, April, Mai, November undDezember durchstarten. SpeziellAnfang bis Mitte April ist dieoptimale Zeit für Gehaltsverhand-lungen. Generell verfügen Sie imJahr 2022 über Verhandlungs-geschick und Durchsetzungskraft,was sich auch finanziell auszahlenwird, sodass Sie das Jahr mit Ge-winn abschließen können.

Widder21. März – 20. April

Zusätzlich unterstütztSaturn Sie das ganzeJahr über in den Be-reichen Freundschaftund Teambildung.Dies wird sich auchpositiv auf Ihre Karrie-replanung auswirken,replanung auswirken,da Sie nun die Wich-tigkeit des Miteinanders

Zeit für erfrischende Impulse! Dieinnere Unruhe der letzten beidenJahre wird Sie 2022 zwar nochweiter begleiten, aber im Laufedes Jahres werden Sie dieserprickelnden Anregung auch etwasPositives abgewinnen können.Wenn Sie sich als sicherheits-liebender Stier dem Neuen öff-nen, kann Sie dieses regelrechtbeflügeln, denn dank des Uranus-Einflusses sind Sie verstärkt imzwischenmenschlichen Bereichoffen für neue Impulse. Beson-ders die zwischen dem 30. Aprilund 6. Mai Geborenen sind da-von stark betroffen. Für alle Stieregilt, dass die Monate März, Mai,Juli und November romantischeStunden versprechen, welchegenossen werden wollen. Eineweitere kosmische Besonderheiterwartet die Stier-Geborenen2022, wenn ab dem 18. Januarder spirituelle Mondknoten in ihrZeichen wechselt, was sie in dennächsten 18 Monaten besondersintuitiv einer inneren Stimmefolgen lässt. Diese weist ihnenden richtigen Weg, sowohl ausprivater, als auch beruflicherSicht.Am Arbeitsplatz haben sie vom12. April bis zum 30. April undvom 23. Mai bis zum 14. Junidurch Merkurs Hilfe beste Chan-cen Verhandlungen zu führen.Auch im Juli und Novemberstehen die Sterne günstig, umeine wohlverdiente Gehalts-erhöhung oder Beförderungeinzufordern. Stiere könnengegen Jahresende den Grund-stein für jegliche Formen vonHorizonterweiterungen legen,wie beispielsweise eine Weiter-bildung oder das Jahr 2022 aufeiner Reise ausklingen lassen.

Stier21. April – 20. Mai

Ihr Highlight kommt zweifelsfreiab dem 23. Juni, wenn Venus,der Planet der Liebe, in Ihr Zei-chen wandert, dicht gefolgt vonMars ab dem 20. August. Somitstehen spätestens ab dem SommerIhre Liebessterne für das restlicheJahr äußerst günstig. Anfang desJahres kann es für Zwillinge tur-bulent zugehen, da sie in dieserZeit dazu neigen, sich auf Streite-reien mit ihren Mitmenscheneinzulassen. Ab Februar setzt eineEntspannung dieser Konstellationein, und es wird im Laufe desJahres immer besser. Sie werdeneinen deutlichen Aufwind imzwischenmenschlichen Bereichspüren.Beruflich sind Sie einem Wech-selbad von Auf- und Ab-Phasenunterworfen. Einerseits läuft biszum 10. Mai der GlücksplanetJupiter durch Ihr Feld des Beru-fes, anderseits besteht auch derEinfluss von Neptun, dem Plane-ten der Täuschung. Keine Sorge,dieser kann auch viel Inspirationmit sich bringen. Sollten Sie ineinem kreativen Bereich odereinem sozialen Beruf arbeiten, sokönnen Sie diese kosmischenEinflüsse wunderbar nutzen, umsich inspirieren zu lassen. Inanderen Arbeitsbereichen gilt eseine Struktur im Blick zu behaltenund zumindest nicht allzu hoheLuftschlösser zu bauen. Beson-ders im August wird Ihnen einigesan Konzentration abverlangt wer-den. Ein Lichtblick kann AnfangMai und vom 14. Juni bis 6. Julibestehen. In diesen Zeiten unter-stützt Sie Ihr GeburtsherrscherMerkur und sorgt für Klarheitund Verhandlungsgeschick. Ge-gen Ende des Jahres wird dieStimmung entspannter, sodass ab17. November einem harmo-nischen Jahresausklang nichts imWege stehen wird.

Zwillinge21. Mai – 21. Juni

Wege stehen wird.

Das Jahr fängt gut für Sie an,denn Jungfrauen stehen 2022unter positivem kosmischemEinfluss. Im Februar haben Siealle Liebesplaneten auf IhrerSeite, und wenn ab dem 19. Fe-bruar auch noch die Sonne inIhren Partnerbereich wandert,bieten sich bis Mitte März diebesten Chancen, Ihr romantischesLiebesglück zu finden. Eine ähn-liche Glückskonstellation habenSie auch im September, be-

sonders wenn es umeine langfristig

stabile Partner-schaft geht.Da die Jung-frauen in denletzten zweiJahren ihreFlexibilitätund gleich-zeitig ihreZuverlässig-keit undihren Reali-tätssinn be-weisen konn-

ten, könnensie nun be-

sonders in derZeit von Anfang

Mai bis Ende Ok-tober ihre verdiente

Ernte in Form von finan-zieller Belohnung einholen. ImAugust werden sie auch durchMerkur unterstützt, was ihnenVerhandlungsgeschick verleihtund das Umsetzen von Plänenerleichtern wird.Generell gilt 2022, dass die Jung-frauen immer noch unter denzwei starken kosmischen Energienvon Uranus und Pluto stehen.Dies verleiht ihnen die Freude anVeränderungen und Erneuerun-gen und liefert das ganze Jahrüber die nötige Durchsetzungs-kraft. Anderseits bedingt dieseKonstellation ein etwas unruhigesNervenkostüm, weshalb sie imHinblick auf ihre Gesundheitdurch Ruhephasen den nötigenAusgleich schaffen sollten.

Jungfrau24. August – 23. September

Mai bis Ende Ok-

Wie schon 2021 werden Sie alsLöwe auch 2022 einem Wechsel-bad der Gefühle ausgesetzt sein,denn Saturn steht immer noch alsSpaßbremse in Ihrem Partner-bereich. Gleichzeitig sorgen aberauch äußerst günstige Konstella-tionen im Jahresverlauf immerwieder für Glück und Freude inallen Arten von Begegnungen.Die Juli-Löwen können von die-ser günstigen Jupiter-Konstellati-on besonders vom 11. Mai biszum 28. Oktober profitieren.Gleich zu Anfang des Jahres undvon Ende Mai bis Anfang Juli giltfür alle Löwen die kraftvolleMars-Energie. Wenn nun 2022einerseits Saturn zu Ernsthaftig-keit und Besonnenheit aufruft,andererseits in den genanntenWochen Jupiter und Mars fürSpaß und Abenteuer sorgen,kann es zu Turbulenzen inder Partnerschaft kommen.Hier gilt es eine Balance zufinden zwischen Maß haltenund der Lust, die Dinge desLebens zu genießen undauch mal spielerisch aus derErnsthaftigkeit auszubrechen.Im beruflichen Bereich gehtes ähnlich turbulent zu. Be-sonders die zwischen dem 2.und 11. August Geborenenstehen im Spannungsfeld zwi-schen dem Drang, alles hinwerfenschen dem Drang, alles hinwerfenzu wollen, und dem gleichzeiti-zu wollen, und dem gleichzeiti-gen Bedürfnis nach Beständigkeit.Generell gilt für alle Löwen:Achtung vor dem Herbst, hiererlebt diese Krise ihren Höhe-punkt und Sie sollten im gesam-

ten Oktober und bis zum15. November keine

weitreichendenEntscheidungentreffen. Nachdem 17. No-vember geht esspürbar auf-wärts, und Sie

können bis Endedes Jahres Ihren

verdienten Erfolgverbuchen.

Löwe23. Juli – 23. August

ten Oktober und bis zum15. November keine

weitreichendenEntscheidungentreffen. Nachdem 17. No-vember geht esspürbar auf-wärts, und Sie

können bis Endedes Jahres Ihren

verdienten Erfolgverbuchen.

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Gleich zu Anfang des neuenJahres winkt Ihnen das Liebes-glück. Die Zeit bis Anfang Märzist günstig, denn die Reihe derLiebesplaneten, die Sie positivunterstützen, ist lang. Besondershervorzuheben ist die Zeit vom12. bis zum 22. Februar. Generellkönnen Sie bis Anfang Mai Ro-mantik und Harmonie in vollenZügen genießen. Einzig die vom17. bis 22. Juli Geborenen habeneventuell das Gefühl, dass sichalles gegen sie verschworen habeund eine permanente Verwick-lung in Machtspiele erfolge.Dennoch stehen auch diese Kreb-se unter guten Sternen, wenn siewissen, was sie möchten, und sichklar abgrenzen. Vom 29. Oktoberbis zum 15. November bietet sichnochmals eine besonders romanti-sche Zeit für alle Krebse.Sie träumen von einem Karriere-sprung oder möchten endlichIhre geheimsten Wünsche umset-zen? Dank Neptun und Jupiter inzen? Dank Neptun und Jupiter inpositivem Winkel zu Ihrem Zei-positivem Winkel zu Ihrem Zei-chen kann dies nun gelingen.chen kann dies nun gelingen.Beruflich wird Jupiter sein Füll-Beruflich wird Jupiter sein Füll-horn bis zum 10. Mai für Sieausschütten. Eine ähnlich guteausschütten. Eine ähnlich guteKonstellation ergibt sich noch-Konstellation ergibt sich noch-mals vom 29. Oktober bis zum 19.mals vom 29. Oktober bis zum 19.Dezember. Für einen Karriere-Dezember. Für einen Karriere-sprung sind diese Zeiten ideal, dasprung sind diese Zeiten ideal, daauch Uranus das ganze Jahr überauch Uranus das ganze Jahr übereine gewisse Experimentierfreudeeine gewisse Experimentierfreudeeinbringt. Sie sprudeln vor neueneinbringt. Sie sprudeln vor neuenIdeen und können sich 2022 dasIdeen und können sich 2022 dasperfekte Netzwerk mit Gleichge-perfekte Netzwerk mit Gleichge-sinnten aufbauen.

Krebs22. Juni – 22. Juli

Die Konstellationen 2022 werdenfür Skorpione ein weiteres turbu-lentes Jahr mit sich bringen. Diesgilt im positiven Sinne, da diekosmischen SchwergewichteNeptun, Uranus und Pluto Sieunterstützen und für die nötigeEnergie sorgen. Allerdings wirktSaturn nach wie vor ausbremsendund sorgt für Reibung und be-sonders im häuslichen Bereich fürSpannungsmomente. Auf Grunddieser Wechselwirkungen sindSie im neuen Jahr gefordert, eineBalance herzustellen zwischender Lust nach Veränderungen,dem Ausbrechen aus Ihren ge-wohnten Bahnen und dem Drangnach Festhalten und dem Bewah-ren von alten Strukturen. Wahr-scheinlich wird sich dies haupt-sächlich im Bereich der Bezie-hungen abspielen. Es gibt aber

auch harmonische Ru-hephasen in 2022:hephasen in 2022:

Im April und MaiIm April und Maihaben Sie dieChance auf Lie-Chance auf Lie-besglück, und abbesglück, und abdem 24. Oktoberdem 24. Oktoberkönnen Sie die-können Sie die-ses turbulenteses turbulenteJahr romantischJahr romantischausklingen lassen.ausklingen lassen.Die Zeit vom 30.Die Zeit vom 30.

Oktober bis zumOktober bis zum17. November soll-17. November soll-

ten Sie sich vormerken, denn hierbietet sich Ihnen kosmische Un-terstützung von Merkur, Sonneund Venus, sodass diese Zeit-spanne wahrscheinlich die kraft-vollsten Wochen des gesamtenJahres in allen Lebensbereichenwerden. Im beruflichen Bereichverleiht zusätzlich Pluto, beson-ders den Mitte November ge-borenen Skorpionen, das ganzeJahr über Charisma und die nöti-ge Durchsetzungskraft in Ver-handlungen. Im Dezember kön-nen Sie dies ganz bewusst nutzenund so für einen perfekten Jahres-abschluss sorgen.

Skorpion24. Oktober – 22. November

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Ihr Highlight des Jahres 2022beginnt zweifelsohne ab derzweiten Maiwoche. Jupiter sorgtdann bis Ende Oktober für Glückbei zwischenmenschlichen Kon-takten. Vielleicht möchten Sieeine Beziehung festigen undheiraten? Oder eine Familiegründen? Die Chancen stehen indiesen Zeiten ausgesprochengünstig für langfristiges Liebes-und Familienglück. Von Anfangdes Jahres bis Anfang März sorgtausgerechnet Ihre Geburtsherr-scherin Venus für Spannungen inder Liebe, aber auch eventuellfür eine finanzielle Schieflage.Auch kann der Haussegen be-trächtlich gestört sein. Dies giltfür alle Waagen, aber besondersstark betroffen sind Waagen,welche um den 17.10. bis 20.10.geboren sind.Beruflich läuft es 2022 ehernebenher. Im neuen Jahr geht esvorwiegend um die Organisationvon Alltagsstrukturen, da dieseunter Neptuneinfluss etwas un-koordiniert sein könnten. Beiallen sonstigen Lebensereignissenwäre der kosmische Rat, sich2022 um eine gesunde Lebens-führung mit ausreichend Rückzugund gesunder Ernährung zukümmern. Wenn Mars ab 21.August in Ihr Freundschafts-zeichen Zwillinge wandert, wer-den Sie für den Rest des Jahreswieder mit mehr Auftrieb undEnergie belohnt, um sich ab dannverstärkt auf Ihre beruflichenZiele, aber vielleicht auch aufeine Weiterbildung oder Zusatz-qualifikation zu konzentrieren.

Waage24. September – 23. Oktober

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2022 dürfte Ihr Jahr werden!Nun stehen Sie unter der Obhutvon Jupiter, Ihrem Zeichenherr-scher. Zusätzlich wirft dieser von

Mai bis Oktober noch einenpositiven Winkel auf die

zwischen 22. und 30.November Gebore-nen. Generell giltfür alle Schützen,dass Ihnen gleich zuJahresbeginn so-wohl beruflicherErfolg als auch pri-

vates Glück winkenwird. Beruflich kön-

nen Sie diese Erfolgs-welle ab 1. Januar bis

19. Februar be-sonders für Ver-handlungen undVerträge nutzen.Verträge nutzen.

Auch im weiterenJahresverlauf gibt es

immer wieder, zusätzlichzur positiven Gesamtaussicht,noch besonders hervorzuheben-de Tage, wie zum Beispiel dieZeit um den 18. November. Ach-ten Sie trotz aller Euphorie auchauf die Machbarkeit und realisti-sche Umsetzung Ihrer beruflichenPläne, da Sie 2022 auch dazuneigen könnten, allzu euphorischzu sein und die Realität aus denAugen zu verlieren.Auch in Liebesdingen starten Siezu Jahresbeginn durch, Marsmacht Sie verführerisch undselbstsicher im Auftreten. IhremCharme kann sich niemand ent-ziehen. Vom 21. März bis zum 6.April und ab 26. Mai bis AnfangJuli haben Sie ausgesprochenromantische Konstellationen,sodass es Ihnen leicht fallen wird,zu flirten und Ihr Gegenüber vonsich zu überzeugen. Da auch abOktober beste kosmische Liebes-Konstellationen für Sie herrschen,wird der Herbst prickelnd undSie können das Jahr ganz ent-spannt ausklingen lassen.

Schütze23. November – 21. Dezember

positiven Winkel auf diezwischen 22. und 30.November Gebore-nen. Generell giltfür alle Schützen,dass Ihnen gleich zuJahresbeginn so-wohl beruflicherErfolg als auch pri-

vates Glück winkenwird. Beruflich kön-

nen Sie diese Erfolgs-welle ab 1. Januar bis

19. Februar be-sonders für Ver-

Verträge nutzen.Verträge nutzen.Auch im weiterenAuch im weiteren

Jahresverlauf gibt es

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Das neue Jahr fängt vielverspre-chend an! Sie können diesenkosmischen Vorsprung in allenLebensbereichen bis Anfang Maiausbauen.In der Liebe stehen Ihnen bis zum6. März die beiden Liebesplane-ten Venus und Mars zur Seite,sodass Sie charmant und charis-matisch auf andere zugehen. DieRomantik kommt in denersten Monaten desJahres nicht zu kurz.Der Rest des Jahresist eher durch-wachsen, und Siehadern mit IhremLiebesglück. ImSeptember be-geben Sie sicherneut in eineGlücksphase,eventuell auchauf eine romanti-sche Reise.Wenn Sie zwi-schen dem 16.und 19. Januargeboren sind,sollten Sie sichdieses Jahr nicht aufMachtspiele einlassen.Pluto hat immer nochseinen Einfluss auf Sie. Aber beider nötigen Vorsicht kann Ihnendiese Konstellation auch be-sonders viel Energie verleihen,sodass Sie längst notwendigeVeränderungen nun durchsetzenkönnen. Denn auch Uranus un-terstützt die Steinböcke durch dasganze Jahr, wenn es um längstfällige Kurskorrekturen geht.Beruflich können Sie besondersdie ersten Monate nutzen, da bisAnfang Juni der GlücksplanetJupiter für Verhandlungsgeschicksorgen wird und auch Merkur Siebesonders im Januar und Februarzusätzlich unterstützt. Ab dem 20.November können die Steinbö-cke das Jahr zu ihrer Zufrieden-heit ausklingen lassen.

Steinbock22. Dezember – 20. Januar

dieses Jahr nicht aufMachtspiele einlassen.

Seit Beginn der Luftepoche imDezember 2020 stehen Sie alsWassermann im besonderenkosmischen Fokus! Dies wird sichweiterhin fortsetzen, was bedeu-tet, dass Sie im neuen Jahr einer-seits Verantwortung und Strukturübernehmen, andererseits immerwieder ganz rebellisch ausbre-chen wollen. Dieses Wechsel-spiel zwischen dem alten undneuen Herrscher Saturn undUranus wird Sie auch 2022 im-mer wieder in allen Lebensberei-chen so herausfordern, dass essich für Sie anfühlt, als würdenSie Achterbahn fahren. Ausnahmeist die Zeit vom 11. Mai bis zum28. Oktober, wenn Jupiter Siedurch einen freundschaftlichenAspekt unterstützen wird. Genie-ßen Sie diese Phase und lassenßen Sie diese Phase und lassenSie sich von prickelnder Aben-Sie sich von prickelnder Aben-teuerlust inspirieren. Nun wird inteuerlust inspirieren. Nun wird inder Liebe vieles wunderbar lau-der Liebe vieles wunderbar lau-fen. Oktober wird für Sie derfen. Oktober wird für Sie derMonat mit Liebesglück und Har-Monat mit Liebesglück und Har-monie.monie.Beruflich wird 2022 ein Wech-Beruflich wird 2022 ein Wech-selspiel zwischen förderndenselspiel zwischen förderndenAspekten und Hemmungen sein.Aspekten und Hemmungen sein.Besonders die im Februar Ge-Besonders die im Februar Ge-borenen leiden verstärkt unterborenen leiden verstärkt unterdem bremsenden Einfluss vondem bremsenden Einfluss vonSaturn. Dies kann gesundheitlichSaturn. Dies kann gesundheitlichdurch nervöse Beschwerden oderdurch nervöse Beschwerden oderKrankheiten des Bewegungs-Krankheiten des Bewegungs-apparates zum Vorschein kom-apparates zum Vorschein kom-men. Versuchen Sie Ruhe zumen. Versuchen Sie Ruhe zubewahren und mit neu entdeckterbewahren und mit neu entdeckterDisziplin Ihrer inneren UnruheHerr zu werden. Wenn Sie zwi-schen Freiheitsbestreben undErnsthaftigkeit eine Balance fin-den, können Sie 2022 wahreWunder bewirken. Dies wirdbesonders ab der zwei-ten Jahreshälfte fürfinanzielle Stabi-lität und beruf-liche Erfolgesorgen.

Wassermann21. Januar – 19. Februar

2022 stehen Sie unter großemkosmischen Einfluss, da nahezualle wichtigen Planeten Ihr Son-nenzeichen Fische in positivenWinkeln bestrahlen. Dies verleihtIhnen die Energie, etwas zu ver-ändern und Ihre Träume um-zusetzen. Sie leben 2022 nachdem Motto: Neptun inspiriert,Pluto transformiert und Uranusbefreit. Zusätzlich sorgt Glücks-planet Jupiter bis zum 10. Maidafür, dass Sie strahlend undselbstbewusst auftreten können.Diese geballte Energie könnenSie sowohl privat als auch beruf-lich hervorragend nutzen. Den19. Februar sollten Sie sich vor-merken, aber auch die Zeit zwi-schen Ende Februar und 20.März, 16. April und 10. Mai unddie Zeitspanne 6. bis 22. Septem-ber und nochmals Anfang No-vember. In diesen Phasen locktLiebesglück. Sie haben die Chan-cen auf romantische Begegnun-gen und können andere mit Ih-rem Charme verzaubern.Der einzige Wermutstropfenkönnte sein, dass Sie schnell inkönnte sein, dass Sie schnell ineine Traumwelt abdriften und dieeine Traumwelt abdriften und dieRealität zeitweise aus den AugenRealität zeitweise aus den Augenverlieren. Diese Gefahr laufenverlieren. Diese Gefahr laufenbesonders die zwischen 11. undbesonders die zwischen 11. und16. März geborenen Fische.16. März geborenen Fische.Wenn Sie sich dessen allerdingsWenn Sie sich dessen allerdingsbewusst sind, können Sie diebewusst sind, können Sie dieinspirierende Energie Ihres Ge-inspirierende Energie Ihres Ge-burtsherrschers Neptun nutzen,burtsherrschers Neptun nutzen,um Berge zu versetzen. Für alleum Berge zu versetzen. Für alleFische gilt, dass sich 2022 be-Fische gilt, dass sich 2022 be-sonders in der Zeit von 11. Maisonders in der Zeit von 11. Maibis 27. Oktober auch finanziellbis 27. Oktober auch finanzielllohnen wird, da nun Ihre wahrenlohnen wird, da nun Ihre wahrenTalente entdeckt werden.Talente entdeckt werden.

Fische20. Februar – 20. März

DEUTSCHES HAUS

Wie kommt’s, dass eine Berliner Generalunternehme-rin ausgerechnet in Monaco einen Showroom nur mitProdukten renommierter deutscher und SchweizerDesignmarken einrichtet?Ein Investor hatte in Berlin einigeunserer Projekte gesehen, die mitmaßgefertigten Schrank- und Kü-cheneinbauten unserer eignen Firmaausgestattet sind, und sagte: „SolcheQualität gibt es bei uns nicht. Ihrmüsst nach Monte Carlo kommen!“Wir selbst hätten nie daran gedacht.

Die „Villa Nuvola“ wirkt sehr privat.Auch ein Schaufenster gibt es nicht.Das ist das Konzept. Kein Menschläuft in Monaco durch die Gegendund geht in einen Showroom, umetwas zu kaufen. Man muss die Leute

gearbeitet. Damals hatte ich den Auftrag zurRenovierung des Thomas Mann-Hauses in Paci-fic Palisades nahe Los Angeles, die das Auswärti-ge Amt gekauft hatte und unter anderem fürStipendiaten nutzen wollte. Die sollten sichwohlfühlen, fand ich, und habe es nicht wie einMuseum eingerichtet, sondern mit den Möbelngroßer deutscher Traditionsmarken.

Sind Sie Architektin oder Interiordesignerin?Weder noch! Ich bin eigentlich Tänzerin, habeEurythmie studiert, und später 15 Jahre am Schil-lertheater gearbeitet. Das Entwerfen, und ein-richten kam erst, als ich mir und meinem Manneine Wohnung renovierte und merkte: Ich kanndas. Beim Tanzen und auf der Bühne entwickeltman ein besonderes Gespür für Räume.

Lesen Sie gern weiter auf iconmagazine.de

anders abholen. Also wollten wir einen Ortschaffen, den sie sich als ihr eigenes Zuhausevorstellen könnten. Man braucht eine Voranmel-dung und ist dann wie privat unterwegs auf die-

sen 800 QuadratmeternWohnraum. Ich lade auchKunden ein und koche fürsie. Das gilt als etwas be-sonderes, weil in Monacokeiner selbst kocht. Mangeht entweder essen oderhat einen Koch.

Wie haben Sie Marken wieThonet, Jan Kath, Vitra,Occhio oder Walter Knoll insBoot geholt?Mit den meisten hatte ichschon 2018 zusammen-

Ursula Seeba-Hannan, Geschäftsführerin der LenzWerk Holding,über ihren Showroom „Villa Nuvola“ in Monte Carlo

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Das Depot Boijmans Van Beuningen im Rotterdamer Museumspark ist ein Glanz-stück architektonischer Conversation-Pieces. Laut den Architekten von MVRDVwurde das öffentlich zugängliche Kunstarchiv von der klassischen Edelstahlsalat-schüssel „Blanda Blank“ von Ikea inspiriert. Die verspiegelte Fassade soll die Umge-bung visuell absorbieren und so mit ihr harmonieren. Dieser Effekt zieht viele Be-sucher an – als Selfiemagnet. Auch die Fensterputzerrechnung sorgt für Diskussi-onsbedarf. Aber Architektur, über die man nicht spricht, ist auch keine Lösung.

WELT AUF GLAS

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Rock ’n’ Roll:60 Vasen aus60 Jahren. So feiert

Rosenthal dasJubiläum der„Studioline“

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INSIDEHIER

KOMMENKOMMENKDESIGN -

UND WOHN-EXPERTENZU WORT

edwig fliegt nicht über Hogwarts, sie fliegt übersKaDeWe. In der dritten Etage, bei den Spiel-waren, gibt es eine kleine Ecke mit originalHarry-Potter-Devotionalien. Zauberstäbe, Gryf-findor-Tassen und Slytherin-Schals, Dobby als

Puppe aus Plüsch. Und eine Grafik, signiert und limitiert auf200 Stück, die Harrys Eule mit ausgebreiteten Schwingenzeigt und unter ihr das Kaufhaus in glutrotem Licht. Das Bildgibt es nur hier – und es passt. Das KaDeWe verwandelt sichnämlich gerade in ein Luxuskaufhaus der Weltklasse, wieHarrods, Saks oder das Samaritaine, mit anderen Worten: Eswird zum Zauberschloss. Und die Magie hat System.Das kündigt sich schon draußen an. Weil Tiffany jetzt dieBoutique im KaDeWe umgestaltet hat, und weil das eigeneStammhaus an der Fifth Avenue gerade auch renoviert wird,brachte die amerikani-sche Luxusschmuck-marke gleich die Dekora-tion für die Weihnachts-fenster mit. „Das istnatürlich ein Statement“,sagt André Maeder, derChef der KaDeWe-Gruppe, zu der auch dasAlsterhaus in Hamburgund das Oberpollingerin München gehören. Drinnen wird seit mehrals fünf Jahren umge-baut, bei laufendemBetrieb und nach einemMasterplan von RemKoolhaas’ Büro OMA.Auch werden die Abtei-lungen neu sortiert undvon internationalenDesignbüros gestaltet,sowie das eigene Waren-angebot kuratiert stattakkumuliert (und durchMarken ergänzt, die hiereigene Stores und Flä-chen haben). Architek-tur, Sortiment und Seelesind die Zutaten, dierichtig abgewogen wer-den müssen, um jüngereKunden anzuziehenohne ältere zu verschre-cken, und um sich alsGegenentwurf zum On-linehandel zu positionieren. „Als ich hier anfing, hatten wirgut 320 verschiedene Pfeffermühlen“, erzählt André Maederals Beispiel gern. „Aber was sollten wir damit? Auf Verkaufs-plattformen im Internet finden sich 20.000. Wir brauchennur wenige, aber besondere – die richtigen. Heute sind esvielleicht noch 25, aber die sind gezielt gewählt.“ ZwanzigEinkäufer reisen regelmäßig durch die Welt, um ein unver-wechselbares Sortiment zusammen zu stellen, das das Kauf-haus zu einem Konzeptstore in XXL macht.Kuratieren ist das Schlüsselwort des Einzelhandels, Exklusivi-tät essentiell, denn limitierte Editionen, die es nur hier gibt,tragen den Erlebnis-Charakter schon in sich. „Wir habenderzeit gut 300 Pop-ups in unseren drei Häusern, so dassselbst ein Kunde, der mehrmals in der Woche vorbeikommt,immer noch etwas Neues entdecken kann“. Dabei geht esweniger ums Verkaufen als ums Erleben, „ums Freude habendürfen“, wie Maeder sagt und damit auch die Demokratisie-rung von Luxus meint.

Tatsächlich stellen sich kleine Glücksgefühle ein, wenn mandie Figuren eines besonders schrillen italienischen Keramikla-bels entdeckt – oder in der fünften Etage, in der gerade eröff-neten Schreibwarenabteilung, plötzlich vor der Dependancedes MoMA Design-Stores steht, einer von vieren weltweitund der einzige in Europa. Und natürlich findet sich bei denSilberwaren auch der neue Barwagen von Robbe & Berking,der fast Einzelstückcharakter hat, so aufwendig ist seine Anfer-tigung. Es wird ein kleiner „Das gibt’s doch nicht, das habendie hier“-Rausch, und seine Wirkung entsteht auch durch dieArchitektur. Mehr Klarheit verordnete OMA dem Kaufhaus, das mit90.000 Quadratmetern als größtes auf dem europäischenKontinent gilt. Sie teilten den Bau in vier Quadranten, vondenen jeder von einer eigenen und eigens neu entworfenen

Rolltreppe erschlossenwerden soll. Die ersteist gerade mit einerModenschau einge-weiht worden. IhreArme durchmessenspiralartig aufgefächertein riesiges trichter-artiges Atrium, zu dem

in allen Etagen dieVerkaufsflächen offensind. Wer mit ihr fährt,schwebt durch denRaum, entdeckt immerneue Perspektiven unddas Haus nicht bloß

horizontal, sondern auch vertikal wahr. Auch der Blick auf dieRolltreppe selbst ist dank ihrer hölzernen skulpturalen Wuchtein Ereignis. Fragt man Andre Maeder nach dem besten Platz dafür, sagt er:„Es gibt zwei, einen ganz unten und einen ganz oben.“ AberMaeder ist Schweizer, die bleiben gern neutral, und manwird den Verdacht nicht los, dass er einem die Perspektive imErdgeschoss als Trostpreis anbietet, weil oben noch nichtalles offen ist. Doch in diesen Tagen wird „die Sechste“, dieFoodabteilung des KaDeWe, komplett fertig sein. Mit Aus-tern-, Hummer-, Trüffelbar, mehr Tischen zum Sitzen, demriesigen Frischfischbereich, dem Klassiker „Fischkutter“ undein paar Restaurants, die auch spät noch geöffnet haben undüber einen Außenaufzug zugänglich sein werden. Die Lüf-tungsanlage ist neu, die Kälteanlage auch, die drei Fettab-scheider sowieso. Auf der Baustelle ahnt man, dass die Haus-technik die wahre Herausforderung bei dieser Verwandlungist. Mit Magie ist da nichts zu machen. Gabriele Thiels

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Das KaDeWe in Berlin wirdumgebaut. Und gehört schon jetzt zu den besten Kaufhäusern der Welt

TIEF IM WESTEN

Rampenrausch: Die neue Rolltreppeim Berliner Depart-mentstore KaDeWe

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Wer braucht da noch einenChauffeur? Elegant und wievon Geisterhand übernimmtder Genesis GV 70 das lästigeEinparken in der Stadt

ie funktioniert denn nun derAutokauf in der Zukunft?Legen wir uns alle auf diePsycho-Couch, in diesem Fallwürde sich die Rücksitzbank

anbieten. Jeder redet sich seinen Fahrfrust vonder Seele und dabei wird der Neuwagen imagi-när konfiguriert und nervenschonend per-sonifiziert. Das PSychogramm als PS-Leistungvon morgen.Zugegeben, auch ich leide mitunter an Mobi-litätsmigräne. Allerdings immer vor der Fahrt.Genau genommen, wenn ich gar nicht erstwegfahren kann, weil jemand wieder malmein Auto zugeparkt hat. Stoßstange an Küh-lergrill ist dabei ja immer noch eine Option.Nichts, was sich mit Mut und dauerpiepen-den Assistenzsystemen nicht lösen ließe.Aber seitliches Zuparken – das ist wieSchachmatt. Tür an Tür, bis man am Endejämmerlich den Bauch einzuziehen versucht,um sich irgendwie doch noch durch diesenschmalen Spalt ins Fahrzeug zu quetschenwie bei „Twister“, wo man Arme und Beineauf bunte Felder verrenken muss, ohne dabeiumzukippen. Mit dem Unterschied, dassdabei nur Freunde oder Familie lachen undnicht die halbe Stadt zusieht.Vorzugsweise passiert mir das bei wichtigenTerminen. Murphys Gesetz: Was schiefgehenkann, geht schief. Matschspritzer vom Auto

kleben wie selbstverständlich im Anzug. Dienächste Fahrt also, klar, zur Reinigung. Icherinnere mich an Red-Carpet-Events, wo ichim Smoking durch den Kofferraum kriechenmusste, weil alle Türen zugestellt waren undich zehn Minuten brauchte, um es auf denFahrersitz zu schaffen, ohne dass Nähte reißen.Slim-fit-Fashion und enge Parkplätze vertragensich eben nicht.Als wäre das Jammern erhört worden, gibt esjetzt eine Lösung. Eine Innovation, die bishernur in obersten Preissegmenten zu finden war.Das Zauberwort: „Remote Smart Park“-As-sistent. Der neue Genesis GV 70 (ab 49.900Euro) parkt damit autonom ein und aus. Fah-rer? Nicht mehr nötig. Heißt ja auch Fahrerund nicht Parker.Der ICON-Test-Drive in München. Straßen-Alltag: Paketboten versperren Zufahrten, Bau-stellen, kaum Parkplätze. Die 360-Grad-Kame-ras im GV 70 scannen die Lücken. Displays imArmaturenbrett verwandeln sich in Bildschir-me. Eine Lenkbewegung und aus dem Tachooder Drehzahlmesser wird ein Kamerabild, dasprojiziert, was hinter und neben dem Autopassiert.Endlich, eine Parklücke! Passt die? Soll derWagen selbst entscheiden. „Smart Parking“aktivieren, Hände vom Lenkrad. Kein hekti-sches Hin-und-her-Kurbeln. Alles wie vonGeisterhand. Passt.

Und ausparken? Die Tiefgarage an der Oper.1964 gebaut, nie ausgelegt auf immer breiterwerdende Autos. Jeder Zentimeter vermietet.Ich stehe wie ein Kind vor seinem ferngesteu-erten Spielzeugauto, tippe auf den Smart Key,der Motor springt an, der Wagen rollt vor,bremst automatisch ab. Ich steige ein, der GV70 erkennt mein Profil, der Sitz fährt zurück,das Lenkrad senkt sich, ein Welcome-Sounderklingt. Drei-Stufen-Massage? Warum nicht?Beim Aussteigen in Bogenhausen fragt einNachbar: „Das ist doch ein …?“„Nein!“„Dann ist es ein …?“„Auch nicht, er sieht nur so teuer aus!“Es ist die Handschrift von Genesis-Chefde-signer Luc Donckerwolke. Belgischer Diploma-tensohn, geboren in Peru, aufgewachsen inAfrika, spricht sieben Sprachen. Er war 13Jahre bei VW, hat den Audi R8 Le Mans ge-staltet, war Designdirektor bei Lamborghiniund Bentley. Einer, der Luxus zeichnen kann.Die Philosophie von Genesis, der Premium-Division der koreanischen Hyundai MotorGroup: Kunden sind Gäste. Keine Autohäuser,dafür Showrooms mit Teezeremonie, Biblio-thek oder Sterne-Restaurant.Der GV 70 steuert sich in die nächste Lücke.Ich schaue vom Gehweg aus zu. Remote ar-beiten, remote fahren. Und die Psycho-Couch?Nur noch für die Nachbarn.

Mut zur LückeEin Auto, das die Mühen

des Parkens abnimmt? Der Genesis GV 70 schafft das.

TOM JUNKERSDORF testet unterExtremverhältnissen in München

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elbst von oben aus betrachtet, erscheint die Welt im schotti-schen Dufftown bodenständig. Zwischen regenbenetztenWiesen stehen ehemalige Scheunen und Werkstätten, einTeich spiegelt tiefhängende Schäfchenwolken. Nur derSchriftzug „The Balvenie Destillery“ auf einem der Dächer

verrät, dass hier Hochwertiges entsteht. Hier lagern Whisky-gefüllte Zeit-kapseln. Einige etwa zwölf Jahre, andere ein halbes Jahrhundert undlänger. Dass am Ende dieser Zeitspanne ein Genuss steht, hat bei demFamilienunternehmen nichts mit Optimismus, sondern mit rund 130Jahren Erfahrung zu tun.Spezialisiert sind die Schotten auf Single-Malt-Whisky, dessen Grundlageneben Quellwasser ausschließlich gemälzte Gerste ist. Vom Anbau desGetreides, dem Mälzen und Destillieren bis zur Lagerung wird dieserProzess in seiner Gesamtheit in Schottland nur noch bei The Balvenietraditionell betrieben. Kürzlich feierte Kellermeister David C. StewartMBE sein 50-jähriges Dienstjubiläum mit dem „The Balvenie Fifty: Mar-riage 0614“. Eine so kostbare Kreation, dass eine Flasche inzwischen fast40.000 Euro kostet. Der virtuelle Rundgang durch die hauseigene Des-tillerie offenbart dennoch keine vergoldeten Treppengeländer, sonderneinen Ort, an dem man von Hand einen Whisky kreiert, dessen Preis sichin höchster Destilleriekunst begründet. „Es ist ein Glück,dass die Qualität schon in den 60er-Jahren so gut war – vomWhisky bis zu den Fässern“, sagt David Stewart. Der passen-de Rahmen für den Ausschank des Jubiläums-Whiskys konn-te also nur ein Ort sein, an dem man ebenso viel Wert aufhandwerkliches Können legt. Man fand ihn – nun gefolgtvom Mandarine Oriental in München – zunächst in derSchweiz im Hotel „The Chedi Andermatt“.Wenn ein Haus vor allem aus Licht, Holz und Granit zubestehen scheint, ohne zu blenden oder einzuengen, ist daseine beachtliche gestalterische Leistung. Wenn es sich dabeiauch noch um ein Hotel handelt, kommt dies einer Ein-ladung gleich. Vor den Toren des Chedis regiert der Herbst.Zwischen schneegepuderten Bergen schichtet sich Wolken-decke auf Nebelfelder, die vereinzelt Weiden mit klingeln-den Kühen in Sprühregen hüllen. Im Hotel bleibt dies obunzähliger bodentiefer Fenster verborgen. Wo immer mög-lich, ersetzen Lamellenkonstruktionen aus Holz massive

Wände und Türen, lassen Tageslicht hinein undhalten Ungemütlichkeit draußen.„Chedi“ bedeutet „Tempel“ auf Thailän-disch. Ruhig geht es zu. Begehrt ist ein Platzauf dem Ledersofa neben der Bar, das sichum einen frei stehenden Kamin herum-windet. Er ist einer von 206 Kaminen desHotels, die den inneren Zappelkasper zurRuhe bringen.

Gereicht wird heute ein Whisky-Cocktail aufeiner Teebasis mit Kokosmilchschaum. Er setzt

den Ton für die kommenden drei Tage, dieeiner besonderen Kollaboration mit The Balvenie

gewidmet sind (über thechediandermatt.com). Ne-ben einem Dinner im vom „Guide Michelin“ und

„Gault&Millau“ ausgezeichneten „The Japanese“, bringt einWhisky-Tea-Pairing zusammen, was erst einmal exotisch erscheint und

doch, im Wechsel genippt, erstaunlich funktioniert. Draußen steht, vom Vordach geschützt, ein Morgan-Oldtimer bereit füreine Spritztour vor dem ersten Drink. Die Verkostung des „BalvenieFifty“ bildet das Highlight der dreitägigen Experience. Von programm-getriebener Rastlosigkeit kann aber keine Rede sein, schon der Cocktailmuss seines Alkoholgehalts wegen in langsamen Zügen genossen werdenund bestätigt so eine der wichtigsten Whisky-Regeln: Genuss brauchtZeit. Davon scheint es hier reichlich zu geben. Vielleicht ein Grund,warum sich die Schotten ausgerechnet in dem Schweizer Hotel so wohl-fühlen, wo die Zeit gefühlt nur draußen vergeht.Wer es nicht besser wüsste, könnte glauben, das gesamte „Chedi“ werdeWinkel für Winkel von warmem Kerzenschein erhellt – so geschickt istdie Beleuchtung gesetzt. Am Abend weist sie den Weg zum „The Res-taurant“. Das Fünf-Gänge-Menü stellt Geschmack und Trinkfestigkeit desWhisky-Fans auf die Probe. Zu jedem Gang wird eine andere Kreationaus dem Hause The Balvenie serviert – unter anderem der zwölf Jahrealte „Double Wood“. Mit ihm legte David Stewart 1983 den Grundsteinfür ein völlig neues Veredelungsverfahren. Nachdem der Whisky in ame-rikanischen Bourbon-Fässern gereift ist, zieht er zur Nachreifung einigeMonate in ein spanisches Sherry-Fass um, das ihm in diesem Fall Notensüßer Früchte gibt. Der Erfolg dieses Experiments ermutigte den Kellermeister, und es ent-standen sogenannte Finishings auch in Madeira-, Brandy- oder Port-Fäs-sern. Letztere Variante sollte die bis heute persönliche LieblingskreationStewarts werden – „aber nur zu besonderen Anlässen“. Inzwischen hatsich das Verfahren in der Branche etabliert. Das große Talent blieb auchdem Königshaus nicht verborgen. Die Queen verlieh David Stewart 2016den Titel MBE und machte ihn damit zum Mitglied der Order of theBritish Empire. Ein Moment, von dem der bescheidene 76-Jährige nurauf Nachfrage erzählt.Die Kreation des „Balvenie Fifty“, der im „Chedi“ aus einer Vitrine in derGemstock-Suit serviert wird, markiert einen weiteren Höhepunkt seinesSchaffens und gleichzeitig einen Übergang. Der Zusatz „Marriage 0614“

steht für den Arbeitsbeginn seiner zukünftigen Nachfolge-rin Kelsey McKechnie im Juni 2014. Nur vier Jahre späterstieg sie im Alter von 26 Jahren zur Kellermeisterin auf undgehörte damit zu den Jüngsten ihrer Zunft weltweit. „BeimGeruchstraining zeigte sich, dass Frauen häufig besser darinsind, Aromen zu identifizieren“, sagt David Stewart.Es lohnt aber für Frauen und Männer gleichermaßen, dasleere Glas des „Balvenie Fifty“ über Nacht stehen zu lassenund am nächsten Morgen eine überraschend intensiveNase Sultanine, Gewürze, dunkle Schokolade sowie etwasAhornsirup zu nehmen. Das Wetter draußen zeigt sichlaunisch, bietet so aber auch Optionen: Etwa in einer Re-genpause den Furka-Pass mit dem Morgan hinaufzubrausenoder ein paar Bahnen im 35 Meter langen Pool des Spasmit Blick nach draußen zu ziehen. Völlig verständlich wärees jedoch auch, einfach das leere Glas in der Hand zuschwenken, gelegentlich tief einzuatmen und die Aromender letzten Tage Revue passieren zu lassen.

Gelegentlich bleibt die Zeit stehen. Warum man daraufam besten mit einem Scotch in der Schweiz anstößt,

fand JENNIFER HINZ in Andermatt heraus

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Fünfzig Jahresringe zieren das handgefertigte Packaging

des „The Balvenie Fifty: Marriage 0614“TH

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in Abenteuer: Wir haben einen Wein probiert.Einen Wein, der älter war als wir alle, ein Über-raschungswein, ein nie gekanntes Erlebnis. Wirgingen dazu ein paar Stufen in die Tiefe undetliche Schritte in die Vergangenheit. Das kam so.

Wir räumten – traurig genug – das Haus unserer Eltern aus,mein Bruder Matthias, meine Frau und ich. Ein Freund kamnoch dazu, Stefan. Mutter war vor einiger Zeit gestorben, dasgroße, alte Haus war vollgestellt mit Möbeln, Schränken,Büchern, Geschirr, Erinnerungsstücken, Kram, die ganz Palet-te, vom Keller bis unters Dach. Jedes Stück in der Hand be-deutete Gefühlsregungen, Erinnerungen tauchten auf. Schaumal, meine Teetassen der Teenagerjahre. Oh, der Spazier-stock mit den Wanderstickern. Ach, die winzigen Gewichtefür die Balkenwaage zum Abwiegen von Chemikalien derDrogerie. Nie hätte ich gedacht, dass es mich nach so langerZeit derart anfasst.Wir räumen die Schubladen, die Schränke, wir waren wiederKinder, die neugierig nach Abenteuer suchten. Wir scherz-ten, irgendwo müsse doch ein Schatz vergraben sein. Dach-boden, zweiter Stock, erster Stock, Zimmer um Zimmer, indenen drei Generationen gelebt hatten, am Ende die Eltern,dann nur die Mutter, schließlich niemand mehr. Und dann trauten wir uns in die Keller. Als Kinder waren wirungern nach da unten gegangen. Es war eine andere Welt:Steintreppen, niedrige Decken, schwaches Licht, eine andereTemperatur, Staub, alte Gegenstände, Ewigkeit. Jetzt: DreiRäume voller Spinnweben und Kalk an den Wänden, dieSpinnen hingen weiß und tot an ihren Fäden. In den Regalenhohe Einmachgläser, manche noch gefüllt mit Mirabellen undKirschen, weiß der Himmel aus welchem Jahrzehnt.Im hintersten Keller war es besonders finster. Mein Brudersagt: „Als Kinder trauten wir uns da überhaupt nicht hin.“ Eswar wie ein Blick in die Vergangenheit: Hier standen dieDinge, die weder mit uns noch mit unseren Eltern zu tunhatten, womöglich nicht einmal mit den Großeltern. LangeVergessenes von lange vergessenen Generationen. Ich konntenicht sagen, was da überhaupt lagerte, außer einer voluminö-sen, halb verrosteten Korkmaschine, einem Regal mit spinn-webenbedeckten Porzellangläsern, auf denen „Glycerin“,„Borwasser“, „Schwefelaether“ und „Fleckenwasser“ stand. Ich stand gerade draußen im Container und warf Bohlen undBücher hin und her. Ich hörte Matthias rufen: „Du kannstaufhören, wir haben den Schatz gefunden.“ Er hatte die Tü-ren im dritten Keller geöffnet und Flaschen entdeckt, grauverstaubt. Einige leere Weißweinflaschen, einige halb gefüllt,

„Bechtheimer Geiersberg“, „Zeller Schwarze Katz“, „mildeQualität“ von der Mosel. Einige volle Flaschen ohne Etiket-ten. Und zwei Rotweinflaschen, Château Valrose, Île de Pati-ras, Paulliac, mit dem Vermerk Schröder & Schÿler, Borde-aux. Oha. Groß auf der Flasche eine Zahl: 1923. Uiiiihh. Die Île de Patiras ist eine kleine Insel in der Gironde, Paulliacein berühmtes Anbaugebiet nordwestlich von Bordeaux. DieWeinhänge sind aufgeteilt in verschiedene Weingüter, imNorden das Château Valrose, keines der Spitzenweingüter.Vom Château Valrose gibt es heute noch einfache Weine zubeziehen, die – wie im Bordelais gängig – aus Merlot, Caber-net Sauvignon und etwas Cabernet Franc gemischt werden.Schröder & Schÿler sind ein traditionelles Weinhaus in Bor-deaux, das ebenfalls noch existiert. Wann hatte mein Urgroßvater, der damals die Drogerie führ-te, die Flaschen gekauft? Waren sie Geschenke? Warum hattesie niemand getrunken? Vielleicht sollten sie für gute Zeitenaufgehoben werden, aber nach 1923 waren gute Zeiten rar.Sicher wurde der Wein nach dem Zweiten Weltkrieg ver-gessen, mein Großvater war gefallen, seine Frau führte dieDrogerie mit den zwei jungen Töchtern weiter, ein Frauen-haushalt, ich stelle mir vor, dass sie für alte Flaschen mit Weinwenig übrighatten. Vielleicht hatten sie ebenfalls keine großeLust, in den dritten Keller zu gehen. Spinnweben und Dun-kelheit und Vergangenheit gab es damals genug. Der Korken der Flasche war von einer dicken blauen Wachs-schicht geschützt. Die Farbe des Weins schien in Ordnung,keine Schwebeteile zu sehen. Die Flasche war fast bis obengefüllt. 1923 war das Jahr der Hyperinflation: unfassbareZahlen bestimmten den Alltag, Millionen für ein Brot, allesverfiel. In Berlin erhielt der Flughafen Tempelhof eine Kon-zession. Hitler und die Putschisten verkündeten aus demMünchner Bürgerbräukeller heraus die Revolution, auch eineKeller-Geschichte. Ich machte ein Foto der Flasche und schickte es an einenkundigen Freund. Der sandte die hoffnungsfrohe Botschaft,wenn der Wein die Zeit über gelegen habe – unbedingt! –,könnte das noch was sein. Er schrieb: „Füllstand toll für soeinen Oldie!“ Kurz darauf kam der Verweis auf den kundigenWineterminator zum Jahrgang 1923 im Bordeaux: „GroßeErnte leichter, eleganter Weine. Leider war es um derenAlterungsfähigkeit nicht zum Besten bestellt.“ Der Experteberichtete zum Teil Schauriges von Proben. Was tun? Vielleicht war das unser Schatz. Wir hatten überStunden gearbeitet, waren verdreckt und erschöpft und ziem-lich angefasst. Wir beschlossen, bei meinem Bruder im Ge-

Die Flasche imdritten Keller

Im Keller seiner verstorbenen Eltern fand HOLGER KREITLING eine Weinflasche

aus dem Jahr 1923. Was tun? Austrinken oder weiter bunkern?

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Fundstück: DieFlasche Bordeauxvom WeingutChâteau Valroseaus 1923

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denken an die Familie Toast Hawaii zu essen und den Weinzu öffnen. Ich stellte die Flasche hin, damit das Depot sichsetzte. Später transportierte ich die Flasche schnöde im Ruck-sack mit möglichst wenig Bewegung, ich stellte mir vor, denWein nach fast hundert Jahren zu rütteln täte ihm weh. Ichdachte, das alles sei rein symbolisch, und dass der Weinscheußlich schmecken würde. Denn fast hundert Jahre hälteigentlich kein Wein, auch wenn ich gelesen hatte, dass derberühmte Falerner von 121 v. Chr. noch nach 200 Jahren alstrinkbar gerühmt wurde. Die Römer waren großzügig inihrem Lob, und Weinpoesie ist traditionell von Wein-Flunke-rei nicht weit entfernt.Aber wenn es in der Weinwelt irgendwas gibt, dem außer-ordentliches Alter und Reifegüte zugetraut wird, dann Borde-aux. Und der Keller der Drogerie Süssel schien mir zugleichdie ideale Lagerstätte. Düster, gleichbleibend kalt, umgebenvon sehr viel Ruhe und schützenden Lehmwänden, ein jahr-hunderttreues Refugium. Ich schnitt die blaue Kappe ab. Derobere Korken war schwarz und bröselig, Wieder dachte ich:Nee, das wird nix. Als das Zeug weggekratzt war, sah derKorken gut aus, durchweicht, aber intakt. Ich drehte denKorkenzieher hinein und versuchte, so vorsichtig wie mög-lich den Korken zu ziehen. Einen Zentimeter zog ich denKorken heraus, zwei, zweieinhalb. Dann brach er. Ich fluchte.Aber es war nur wenig Kork in die Flasche gefallen. Ich setzteerneut an, diesmal ging der Rest des Korkens gleich raus. Ichsäuberte den Flaschenhals und goss durch ein feines Sieb dieerste Flüssigkeit in die Gläser.1923: In London eröffnete das Wembley-Stadion, in LosAngeles das Disney Studio für Animation. Fritz Lang drehte inBabelsberg die „Nibelungen“, im Oktober meldete ein Berli-ner Zigarrenladen-Besitzer sein Radio an, der allererste Rund-funkteilnehmer. Die Kosten für ein Jahr Empfang lagen in-flationsbedingt bei 350 Milliarden Mark.Jetzt galt’s, der Wein musste probiert werden. Die Flüssigkeitwar klar, ohne Schwebstoffe und von rostbrauner Farbe. Inder Nase dieser Bordeaux-Geruch, ich kann es kaum anderssagen; zumal mir das Vokabular fehlt, aber für mich duftete erein bisschen wie lange gereifter Spätburgunder. Der Weinroch zuerst leicht muffig, was schnell verflog, dann Petroltö-ne. Wir tranken vorsichtig einen Schluck, als sei das eine ArtSchierlingsbecher oder zumindest etwas Ätzendes darin,bereit, es gleich kopfschüttelnd auszuspucken. Ein paar Sekunden geschah nichts. Wir schauten uns an, halbungläubig und erstaunt, halb begeistert und bezaubert. Dennnatürlich hatte keiner von uns je auch nur annähernd so ei-nen alten Wein probiert. Man muss es nicht überhöhen, indiesem Augenblick war das genug: Es schmeckte. Der Weinwar nicht gekippt. Im Gegenteil. „Oh“, sagte mein Bruder. „Hmmh“, sagte meine Frau.„Der schmeckt ja“, sagte Stefan, der eigentlich nie Weintrinkt. Wir grinsten. Tatsächlich ein Schatz.Deutliche Erdbeernoten, gealtert, aber nicht uralt, sondernfein und intensiv. Leichte Petrolnoten, die nicht vorschmeck-ten, keine Essiganklänge. Ein bisschen herb im Abgang, abernicht unangenehm. Gleich noch einen Schluck. Und nach-wirken lassen. Château Valrose beflügelte uns, wir redetenwenig über den Wein und viel über das Haus und den Kellerund die Jahre, die wir dort verbracht hatten, als Kinder undspäter besuchsweise. Es war, als würde das alte Gemäuer nocheinmal in der Flasche aufleben, Schluck für Schluck.Wir tranken zu viert, bis das Depot im letzten Viertel zunahm.Wir schlürften und kauten den Wein, und jeder Tropfenschien uns mehr zu geben als bloß Flüssigkeit. Wir erzähltenuns Erinnerungen, schwelgten in der Vergangenheit und derGegenwart und waren sehr happy. Es sind die kostbarenMomente im Leben, die unverhofft Freunde verbinden.

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Ja, hier ist alles Gold, wasglänzt. Und im Innern der hüb-schen Gold-Glitter-Dosesteckt das „Encre de PeauCushion“-Make-up von YvesSaint Laurent. Nicht neu, aberzuverlässig mattierend, fallsSie nicht mit dem Weihnachts-baum um die Wettefunkeln wollen. Undwie sagte Mode-schöpfer Saint Lau-rent so trefflich? „Dasschönste Make-up istdie Leidenschaft,aber Kosmetika sindaber Kosmetika sindleichter zu kaufen.“leichter zu kaufen.“Und zu verschenken. Und zu verschenken.

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Es gibt Produkte, die kauft man fürEs gibt Produkte, die kauft man fürdas „grüne Gewissen“. Wenn siedas „grüne Gewissen“. Wenn siedann noch funktionieren, machendann noch funktionieren, machensie gleich noch mehr Freude. Sosie gleich noch mehr Freude. Soetwa die Masken von 48grams, deretwa die Masken von 48grams, derNaturkosmetikmarke von BerndNaturkosmetikmarke von BerndKuhs, Chemiker und Tüftler, derseine Masken auf Mallorca pro-duzieren lässt. Die Besonderheit?Seine „Aloe Vera“-Maske aus Bio-membran wird aus Aloe und fri-schem Kokosnusswasser gefertigt.Der Wirkstoff soll dadurch bis zuzehnmal besser an die Haut abge-geben werden als durch herkömm-liche Masken. Über 48grams.de

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Noch auf der Suche? Schließlich ist in 20 Tagen Heiligabend.Noch auf der Suche? Schließlich ist in 20 Tagen Heiligabend.CAROLINE BÖRGER verrät, was sie auf ihren Wunschzettel schreibt errät, was sie auf ihren Wunschzettel schreibt

Aktuell darf es bei all dem Lichtmangel gern etwasAktuell darf es bei all dem Lichtmangel gern etwasmehr sein. Auf jeden Fall mehr Glitzer im Gesicht. Dasmehr sein. Auf jeden Fall mehr Glitzer im Gesicht. Daslimitierte „Prisme Libre Loose Powder“ aus der diesjäh-limitierte „Prisme Libre Loose Powder“ aus der diesjäh-rigen Weihnachtskollektion wäre sicherlich ganz nachrigen Weihnachtskollektion wäre sicherlich ganz nachdem Geschmack von Hubert de Givenchy gewesen,dem Geschmack von Hubert de Givenchy gewesen,

der 1989 mit einem Lippen-stift in Goldhülle denGrundstein für die kleineKosmetiksparte legte. DerRoséton soll für Frischesorgen, der Goldton für denGlow. Die Puderdose sanftschütteln, mit dem Ap-plikator auf den Wangenverteilen – fertig.

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„Die Haut sieht aus wie frisch„Die Haut sieht aus wie frischgebügelt“, sagt Orveda-Gründe-gebügelt“, sagt Orveda-Gründe-rin Sue Nabi über die Wirkungrin Sue Nabi über die Wirkungihrer „Overnight Skin Recoveryihrer „Overnight Skin RecoveryMasque“. Autsch? Eher gestärkt,Masque“. Autsch? Eher gestärkt,weniger verknittert und rein.weniger verknittert und rein.Nach der Reinigung am Abendals Solo-Pflege mit dem Pinseldünn auftragen, schlafen undwie neu aufwachen. Man wird jaträumen dürfen. Gibt’s überniche-beauty.com

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Es dauert eine Weile, bissich die Augen an die Dun-kelheit gewöhnt haben.Doch nach einiger Zeitkönnen sie am Ende desRaumes eine riesige Schei-be ausmachen. Umgebenvon abwechselnd blauemund schwarzem Licht,künstlichem Nebel, kom-biniert mit tieffrequentenKlängen, kann man dieHalle erlaufen. MehrereMinuten sollte man dasKunstwerk, das währendder Art Basel in derSchweiz in einer altenSchlosserei aufgebaut war,auf sich wirken lassen. „Ich wollte einerseits dasRaumgefühl des Betrachtersverzerren und gleichzeitigdas Bewusstsein für seineunmittelbare Umgebungschärfen“, erklärt KünstlerMaotik sein Werk „Shadesof Blue“, eine Auftrags-arbeit des Schweizer Kos-metikherstellers La Prairie,das zur Art Basel EndeSeptember erstmals derÖffentlichkeit präsentiertwurde. Nur wenige Fuß-minuten vom Messegelände entfernt hatder Franzose seine Lichtinstallation auf-gebaut, nach 18 Monaten können sichendlich wieder Kunstsammler und Gale-risten ganz real treffen. Die Freude istüberall zu spüren. Wie auf alle Branchen„hatten die weltweiten Lockdowns auchauf die Kunstwelt einen immensen Ein-fluss“, sagt Greg Prodromides, CMO derKosmetikmarke La Prairie am Stand in derVIP-Area. Auch Sponsoren wie Schwei-zer Uhrenmarken, Privatbanken, Jet-Verleiher und La Prairie können sichwieder präsentieren. „Ich bin stolz, dass wir uns trotz dieser schwie-rigen Zeit weiter für die Welt der zeitgenössischen Kunst einsetzen.Auf globaler Ebene führen wir unsere langjährige Zusammenarbeitmit der Art Basel fort, und selbst in dieser schwierigen Zeit habenwir unser Engagement durch neue Partnerschaften wie etwa mit derFrieze New York und London oder der Fiac Paris verstärkt. Undvergeben weiterhin Aufträge an Künstler und versuchen mit auf-strebenden Künstlern zusammenzuarbeiten.“ Zum 30-jährigen Jubiläum der „Skin Caviar“-Serie 2017 hatte sichdas Unternehmen quasi die Partnerschaft mit der Art Basel und einerstes Kunstwerk gegönnt, es folgten weitere. Und nun „Shades of

Blue“ des französischenDigital Artists Maotik, dertatsächlich Mathieu LeSourd heißt. „Erstmalsarbeiten wir mit einemdigitalen Künstler zusam-men“, erklärt Greg Pro-dromides. Und Mathieuergänzt: „Vor ein paarJahren wurde digitaleKunst noch nicht als Kunstanerkannt, aber jetzt wirdsie immer mehr akzeptiert.Vielleicht hat die Pande-mie das beschleunigt?“ Erhabe von La Prairie eineCarte Blanche erhalten,„mit kleinen Anleitungen“,ergänzt der Künstler, dersonst mobile Virtual RealityKunst entwickelt und erst-mals in Basel ist.Gewiss war die Wahl desKobaltblaus in MaotiksKunstwerk nicht alleindem Zufall überlassen. Esist schließlich die Farbeder Kosmetik-Marke undgeht auf die KünstlerinNiki de Saint Phalle zu-rück, die Ende der 80er-Jahre eher zufällig imselben Studio wie das

La-Prairie-Team in New York saß, alsdieses an der damals neuen „Skin Cavi-ar“-Serie arbeitete. Sie soll gesagt haben:„Es muss Kobaltblau sein. Das ist dieFarbe der Kühnheit, Stärke und Intensi-tät.“ Seither hüllt sich die „Caviar“-Seriein intensives Blau. So auch das neue„Nighttime Oil“. Ein Öl, das, so erklärtes Dr. Jacqueline Hill, Director StrategicInnovation & Science, eigentlich keinesist. „Wir wollten etwas Reichhaltiges,aber ohne die Nachteile eines Öls, essoll keinen Film auf der Haut hinterlas-

sen.“ Auch nicht auf dem Kopfkissen. Allgemein gilt, dass dieNacht die wichtigste Zeit für die Befindlichkeit der Haut ist.Stimmt das? Die Wissenschaftlerin ist da indifferent: „Ja und nein.Tagsüber ist die Haut im Verteidigungsmodus gegen UV-Strahlen,Umweltverschmutzung. Aggressoren, die auf die Haut einwirken,werden bekämpft, um Schäden zu verhindern. Nachts ist dann derHöhepunkt der Kollagenproduktion und der epidermalen Er-neuerung, und sie kann regenerieren.“ Generell gelte: „Vor-beugen ist wirksamer als heilen. Man sollte immer versuchen, dieFunktionen der Haut zu verbessern, bevor man den Lauf der Zeitsieht.“ Und schlafen.

Macht der Nacht

Dass der Schlaf wichtig für die Regeneration ist,weiß jeder. Auch die Haut.

CAROLINE BÖRGER forschte bei La Prairie nach

Dinner für die Haut: Im „Skin Caviar Nighttime Oil“ steckt viel Kaviar

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atürlich wird das Buch auch sig-niert. „Der Autor ist zufällig imHause“, sagt Paul Grüner, grinst,zückt Lesebrille und Stift undschreibt zu seinem Namen noch

die Widmung, „In alpiner Verbundenheit“.Der Band heißt „Himmelnah am Gletscher“, erhat ihn zusammen mit einem Historiker überdie Schutzhütte „Schöne Aussicht“ in Südtirolverfasst, deren Wirt und Besitzer er ist. DieHütte besteht seit 125 Jahren, und wenn über-haupt, würde man zu einem solchen Jubiläumeher eine Publikation für den Coffeetableerwarten, mit wenig Text und vielen hübschenFotos. Aber es ist eine umfassend recherchierteFestschrift zur Kulturgeschichte der Regiongeworden, seriös und unterhaltsam zugleich –man könnte sagen: wie Paul Grüner selbst.Der Hotelier ist ein Mann mit verschmitztemCharme und trockenem Humor, der sich selbstnicht so ernst nimmt, seine Umgebung dafürumso mehr. Paul Grüner, Jahrgang 1964,stammt aus dem Schnalstal, einem schmalen Talan der Grenze zu Österreich, das sich, keinezehn Kilometer von Meran entfernt, durch dieÖtztaler Alpen zieht und über dem sich dannin etwa 300 Metern Höhe der Gletscher Hoch-jochferner befindet. Hier liegt die Schutzhütte,die er seit 1987 führt, da war er gerade 23 undeben mit der Hotelfachausbildung fertig. VierJahre später übernahm er auch die „GoldeneRose“, das Hotel seiner Eltern im Dorf Kart-haus, in dem er aufgewachsen ist und heute mit

seiner Familie lebt. Die Hütte hat er renoviert,erweitert, um Sauna und kleinen Pool ergänztund raffinierte regionale Küche auf die Kartegesetzt, die „Goldene Rose“ zusammen mitseiner Frau Stefania in ein kleines Luxushotelmit elegant gezähmtem Alpenambiente ver-wandelt. Er bringt auch eine hochwertigeKosmetiklinie aus Gletscherwasser heraus undbetreibt außerdem die Film-Catering-Firma „Öwie Knödel“. Seine Frau attestiert ihm „Leiden-schaft für Networking und Socializing“ und esist beeindruckend, wie sich bei ihm Heimatlie-be und unternehmerische Umtriebigkeit ver-binden.„Die Hüttenzeit hat mich sehr geprägt“, sagt er.„Hier oben sind alltägliche Sorgen entrückt. Esgeht um Essenzielles.“ Die Schutzhütte istumgeben von schier endlosem Bergpanorama.„Es ist schon was Besonderes, wenn am Mor-gen die Sonne zwischen den Gipfeln aufgehtund der Tag mit einem solchen Blick beginnt“,findet der Wirt. „Da braucht’s nicht mehr viel.Und was es braucht, das findet man bei uns.“Seit einem Jahr gehört dazu auch große Kunst.Denn gut vierhundert Höhenmeter weiteroben, auf dem Grawand-Grat, gleich neben derSchnalser Gletscherbahn, hat Ólafur Elíassoneine Installation realisiert, seine erste in Südti-rol und seine höchstgelegene sowieso. Es sindneun Tore, die auf dem schmalen Kamm einenWeg markieren, an seinem Ende, schon fastschwebend, befindet sich eine begehbareSkulptur aus Stahlringen und kleinen blauen

Glasscheiben. Man kann mit ihr den Weg derSonne im Jahr und Tag für Tag ablesen wie miteinem astronomischen Instrument, währenddie Abstände zwischen den Toren den Eis-zeiten entsprechen. Hier oben, wo der Raumgrenzenlos und der Himmel nah erscheint, soll„Our glacial perspectives“, der Name sagt’s,die Aufmerksamkeit auf eine größere planetari-sche Perspektive – und damit auch auf dieKlimaveränderung lenken. Es ist, wie meistens bei Elíasson, eine Ver-zahnung von Naturwissenschaft und Kunst, vonRecherche und sinnlichem Erleben. Paul Grü-ner ist mit hochgestiegen, um die Arbeit zuzeigen, aber er kommentiert sie nicht. KeinWort davon, dass er eine treibende Kraft hinterdem Projekt war, das von dem privaten Verein„Talking Waters Society“ in Auftrag gegebenwurde. Dass er netzwerkte mit dem Land, derGemeinde, der Gletscherbahn und sich selbstmit einem beachtlichen Betrag an der Finanzie-rung beteiligte, erfährt man von anderen.Wenn es wichtig wird, agiert er gern im Stillen.Die Klimakrise liegt ja vor seiner Hüttentür, inForm des Gletschers, der immer weniger wird,den Schwund hat er mit Fotos in der Gaststubedokumentiert. „Zustände kann man nicht aufDauer konservieren, Veränderungen passie-ren“, sagt er. Das Kunstwerk dient als Mahnungund Besuchsziel zugleich, es zu unterstützen,entspricht seinem Unternehmergeist und auchder Liebe zur Landschaft. Es ist ein Stück alpi-ner Verbundenheit. Gabriele Thiels

HIMMELSKUNSTHIMMELSKUNST

NDie Installation „Our glacial perspectives“ von Ólafur Elíasson wurdedurch Leute wie Paul und Stefania Grüner möglich. SkulpturaleQualität hat auch der offene Gang in ihrem Hotel in KarthausQualität hat auch der offene Gang in ihrem Hotel in KarthausQ

Paul Grüner ist als Hüttenwirt umtriebig und als Südtirolerheimatverbunden. Deshalb gibt es jetzt am Schnalstaler heimatverbunden. Deshalb gibt es jetzt am Schnalstaler Gletscher eine Installation von Ólafur ElíassonGletscher eine Installation von Ólafur ElíassonGletscher eine Installation von Ólafur Elíasson

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Besonders Frauen wissen: Nicht jeder Schuh ist zum Laufen gemacht. DiesesModell von Bally dagegen schon, Schuhhandwerk sei Dank, sogar für eine ganzeWeile. Benannt nach dem Hotel „Scribe“ in Paris wurde 1951 die Kollektion mit14 Modellen lanciert, um den 100. Geburtstag der Marke zu feiern. In der Bally-Manufaktur in Caslano dauert die Fertigung eines Paars rund 72 Stunden. DieZusammenfassung in acht Schritten: 1. Eine Zeichnung zeigt, wie das fertigeModell einmal aussehen soll. 2. Für bessere Vorstellungskraft hilft ein3-D-Modell, es gibt die zuvor gezeichneten Proportionen genau wieder.3. Das Brogue-Lochmuster aus unterschiedlich großen Kreisen wird miteiner speziellen Maschine ausgestanzt. Verwendet wird ausschließlicheuropäisches Kalbsleder. 4. Vormontage: Nachdem die oberen Teile desSchuhs zusammengefügt sind, wird er in eine Zange gesteckt. Sie hilft,das Oberteil perfekt auf den Leisten zu spannen und das Lochmusterauszurichten. 5. Der Lederrahmen wurde hier bereits an die Innensohle

genäht und eine Naturkorkfüllung aufgetragen. Der Lederrand wird anden Absatz genagelt. Nun können Zwischensohle und Sohle geklebt undder Absatz angebracht werden. 6. Zwei Walzen glätten und dehnen denSchuh, um ihn optimal auf das Nähen vorzubereiten. 7. Das Vernähender Teile mit der sogenannten Goodyear-Naht übernimmt inzwischeneine Maschine. Mit einer Metallnadel, die zwei Fadenspulen benutzt –eine für den Rahmen, eine für die Sohle –, werden Schaft, Zwischensohleund Sohle zusammengenäht. Dieser Schritt gewährleistet Festigkeit,Haltbarkeit und Komfort. 8. Nach der Reinigung mit speziellen Pro-dukten wird das Leder mit Anilinfarben (Farben auf Wasserbasis) nach-gefärbt, die Spitze dabei leicht abgedunkelt. Natürliche Wachse erhaltenGlanz und die Tiefe der Farbe. Nun fehlen nur noch die Schnürsenkel.Besteht der Schuh die letzte Kontrolle, darf er in den Verkauf. Übrigens:Jedes Modell gibt’s wahlweise mit Ledersohle oder Extra-Light-Gummisohle.

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