Roswitha Juffinger: Einführung, in: Vision einer Akademie. Winckelmann und die Aktzeichnungen aus...

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vision einer akademie winckelmann und die aktzeichnungen aus den salzburger klebebänden des hieronymus colloredo

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vision einer akademiewinckelmann und die aktzeichnungen aus den salzburger klebebänden

des hieronymus colloredo

Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften / Humboldt-Universität zu Berlin),

Winckelmann-Gesellschaft Stendal, Winckelmann-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin

cyriacus. studien zur rezeption der antikeband 6

in kommission bei harrassowitz verlag

vision einer akademie winckelmann und die aktzeichnungen

aus den salzburger klebebänden des hieronymus colloredo

Die Herausgabe des Bandes und die Ausstellung wurden großzügig durch die Franz und Eva Rutzen Stiftung und den AsKI (Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute) gefördert.

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2014

Copyright: Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance (Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)Winckelmann-Gesellschaft, StendalVerlag Franz Philipp Rutzen, Mainz und RuhpoldingAlle Rechte vorbehalten.

Herausgegeben von Max KunzeRedaktion: Kathrin Schade und Anja KahlauLayout: Winckelmann-GesellschaftGesamtherstellung: Druckhaus Köthen

Printed in Germany on fade resistant and archival quality paper (PH 7 neutral)

Verlag Franz Philipp Rutzen Mainz und Ruhpoldingin Kommission bei Harrassowitz Verlag Wiesbaden

ISBN 978-3-447-10297-1ISSN 2197-6406

Abbildung Umschlag: Detail von H 302/9r

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

EinführungRoswitha Juffinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Die Salzburger „Malerakademie“-Klebebände von Hieronymus ColloredoBeatrix Koll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Die Aktzeichnungen der „Malerakademie“-KlebebändeRoswitha Juffinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

Antiken, antikisierende Posen und die Vision einer AkademieKathrin Schade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Verzeichnis der Antikendarstellungen und antikisierenden Posen Kathrin Schade, Roswitha Juffinger und Beatrix Koll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

Verzeichnis der AktdarstellungenRoswitha Juffinger und Beatrix Koll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

Akte, en face stehend und in Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119Akte, von der Seite stehend und in Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Rückenakte, stehend und in Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143Akte, stehend und mit Arm bzw. Armen auf Sockel abgestützt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153Akte, stehend und mit einem Bein auf Sockel abgestützt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159Akte, stehend und mit einem Bein kniend sowie auf Sockel und Boden kniend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

Inhaltsverzeichnis

Akte, en face und seitlich gedreht, sitzend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197Rückenakte, sitzend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241Akte, auf Sockel liegend und liegend über Sockel gebeugt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249Akte, auf dem Boden sitzend und liegend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

Anhang

Verzeichnis der in den Textbeiträgen abgebildeten Akt- und AntikenzeichnungenRoswitha Juffinger und Beatrix Koll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280Verzeichnis der SerienRoswitha Juffinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281Rekonstruktion der Malerakademie-Klebebände von Hieronymus ColloredoBeatrix Koll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283Verzeichnis der Signaturen und Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

Einführung

roswitha juffinger

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Abb. 1 Angelika Kauffmann, Johann Joachim Winckelmann, 1764, Öl / Leinwand, 97 x 71 cm, Kunsthaus Zürich Inv. Nr. 98 (Geschenk Conrad Zeller 1850)

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Johann Baptist Hagenauer und dessen Bruder Wolfgang haben – nach den Weltruhm erlangenden barocken Bauten Johann Bernhard Fischer von Er-lachs5 – das klassizistische Stadtbild Salzburgs ge-prägt.6 Ohne auf den Stellenwert des Kunstschaffens von Johann Baptist und Wolfgang Hagenauer für den Klassizismus in Salzburg näher einzugehen, sei auf den Einfluss der Schriften Winckelmanns und deren Bedeutung für die Entfaltung des Klassizismus an Hand einer Gegenüberstellung von Winckelmann-Zitaten zu Aufzeichnungen der Brüder Hagenauer dargelegt. Winckelmanns Anmerkung „Da nun die weiße Farbe diejenige ist, welche die (meisten) Licht-strahlen zurückschicket, […]. So wird auch ein schöner Körper desto schöner seyn, je weißer er ist“ liest sich in der Interpretation Johann Baptist Hagenauers wie folgt „Alle Figuren sollten weiß wie Alabaster Marmor (politiert) werden.“7 Und Wolfgang Hagenauer, Win-ckelmanns Feststellung von 1755 „Unsere Schnörkel und das allerliebste Muschelwerk, ohne welches izo kein Zierat förmlich werden kann, hat manchmal nicht mehr Natur als Vitruvius Leuchter, welche kleine Schlösser tru-gen“ aufgreifend, hielt 1766 fest: „Die Ausziehrung des Altares mit lauter Muschelwerk ist eine Erschöpfung des Menschen, die gar keine Einsicht des Natürlichen ha-ben“.8

Aus dem Süden kommend, brachte Johann Baptist Hagenauer eine Sammlung von in Rom und Florenz erworbenen Gipsabgüssen nach antiken Skulpturen mit, die er auf eigene Kosten nach Salzburg transpor-tieren ließ. Diese waren von 1764 bis zur Übersied-

Johann Joachim Winckelmann und Salzburg vor 1772

Die „Verwirklichung des Traumes von der Wiederbele-bung der Antike“1 in der Mitte des 18. Jahrhunderts verdankt ihre Strahlkraft weit über die Grenzen Itali-ens hinaus in vieler Hinsicht Johann Joachim Win-ckelmanns theoretischen Abhandlungen zur Kunst der Antike sowie seiner Klassifizierung antiker Kunst-werke (Abb. 1).2 Die Persönlichkeit und die Schriften Winckelmanns verfehlten ihre Wirkung am Salzbur-ger Hof nicht.

Im Folgenden werden die direkten Bezüge, die zwischen Johann Joachim Winckelmann zu dessen Lebzeiten und Salzburg während der Regierungszeit von Fürsterzbischof Siegmund Christoph Graf von Schrattenbach (reg. 1753–1771) gegeben waren, kon-kretisiert.

Johann Baptist (1732–1810) und Wolfgang Hagenauer (1726–1801) am Hof Schrattenbachs

Als junger Künstler absolvierte Johann Baptist Hage-nauer auf Kosten des Salzburger Erzbischofs Schrat-tenbach im Zeitraum 1762 bis 1764 einen Studien-aufenthalt in Italien – Bologna, Rom und Florenz.3 Auch er entzog sich der Faszination nicht, die Win-ckelmann in Rom auf die Studierenden der Accade-mia di San Luca ausübte, und brachte die Begeiste-rung für dessen Schriften nach Salzburg mit.4

Roswitha Juffinger

Einführung

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Roswitha Juffinger

– Aus Rom: die himmlische Venus; Venus, die ei-nen Rosendorn aus dem Fuß zieht; „Merkurius in ei-ner hingelehnt denkenden Stellung“; [Niobe] „drei von ihren Töchtern und einer ihrer Söhne; Vestalin aus der Villa Farnesina“; „Cicero im Capitol“; „Seneca im Kapitol“; „Octavianus Augustus; Antonius im Va-tikan; Faustina; Antonius Caracalla; Plautilla“.12

Der Schriftverkehr Hagenauers zeigt, dass dieser von der Vorbildwirkung antiker Skulptur bei der Leh-re an der Akademie überzeugt war.13 Gipsabguss-Sammlungen wurden in den Kunstakademien des 18. und 19. Jahrhunderts stilbildend eingesetzt, die Stu-denten zeichneten sowohl nach dem lebenden Modell als auch nach den Gipsabgüssen.14

Schloss Leopoldskron, Franz Laktanz und Karl Joseph von Firmian

Die Familie Firmian spielte in Salzburg, beginnend mit dem Regierungsantritt von Fürsterzbischof Leo-pold Anton Eleutherius Freiherr von Firmian (reg. 1727–1744),15 auf dem Gebiet der bildenden Künste eine herausragende Rolle.

Franz Laktanz Graf von Firmian (1709–1786; Abb. 2), Neffe des Salzburger Fürsterzbischofs Leo-pold Anton Firmian, dem Erbauer von Schloss Leo-poldskron,16 wurde bereits in jungen Jahren von sei-nem Onkel 1736 zum Obersthofmeister ernannt, eine Position, die Franz Laktanz bis zu seinem Tod inne-hatte.17 Er war in dieser Funktion als Leiter des fürst-erzbischöflichen Haushalts für seinen Onkel von 1736 bis 1744, für dessen Nachfolger, und letztend-lich für Hieronymus Graf von Colloredo zwischen 1772 und 1786 bei Hof tätig. Bereits zu Lebzeiten des Onkels begann Franz Laktanz seine Kunstsammlun-gen aufzubauen, die Schloss Leopoldskron zu einem kulturellen Zentrum ersten Ranges ab der Mitte des 18. Jahrhunderts werden ließ.18

Parallel zu Franz Laktanz auf Leopoldskron sam-melte sein Bruder Karl Joseph (1718[sic!]19 – 1782; Abb. 3),20 dessen Karriere als Gesandter in Neapel und ab 1756 als kaiserlicher Statthalter in Mailand in der Winckelmann-Forschung wegen der vorerst freundschaftlichen, in Neapel beginnenden,21 später distanzierteren Beziehung Firmians und Winckel-manns einen besonderen Stellenwert einnimmt.

Die Biografien der Brüder Franz Laktanz bzw. Karl Joseph wurden bisher nicht im Detail bearbeitet; für eine umfassende Darstellung der privaten Aktivitäten von Franz Laktanz fehlen daher wesentliche Unterla-

lung des Künstlers nach Wien als Professor für Bild-hauerei an der Akademie der schönen Künste 1774 in Salzburg aufgestellt und erregten allgemein Aufmerk-samkeit;9 zur gleichen Zeit wurde die Firmian’sche Gipsabguss-Sammlung aufgebaut, auf die noch näher eingegangen wird.

Die Hagenauer’sche Gipsabguss-Sammlung betref-fend, die dieser bei seiner Lehrtätigkeit an der Wiener Akademie zur Veranschaulichung nutzte, finden sich im Akademie-Archiv mehrere Schreiben von Joseph Freiherr von Sperges (1725–1791),10 der in seiner Aka-demiefunktion treibende Kraft bei der Herausgabe der zweiten Auflage von Winckelmanns „Geschichte der Kunst des Altertums“ 1776 in Wien war.11 Die Schrei-ben richtete Sperges an den Protektor der Akademie, Wenzel Anton Fürst von Kaunitz-Rietberg, und fügte einem Brief ein Verzeichnis von 25 Gipsstatuen hinzu, die Hagenauer, wie erwähnt, auf eigene Kosten vorerst von Italien nach Salzburg und in weiterer Folge nach Wien hatte transportieren lassen:

– Aus Florenz: die Ringer; Amor und Psyche; Bac-chus mit einem kleinen Satyr zu seinen Füßen sitzend von San Sabino; Ganymedes mit einem Adler; Arodi-no; Niobe

Abb. 2 Franz Schauer nach einer Zeichnung des Selbstbildnisses von Franz Laktanz Graf von Firmian, um 1740, Radierung, 297 x 224 mm, Universitätsbibliothek Salzburg G 1383 II

Einführung

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rock wie Bartolomeo und Martino Altomonte, Martin Knoller, Martin van Meytens, Franz Anton Palko und Paul Troger, ja sogar das Selbstporträt des Schwagers von Anton Raphael Mengs, Anton von Maron,27 wur-den in weiterer Folge en bloc angeboten.28

Firmians Gipsabguss-Sammlung bestand, wie die Dokumentationen belegen, nicht nur aus Abgüssen nach berühmten Antiken; die hohe Zahl der vorhan-

gen. Für die bedeutenden Kunstsammlungen der Brü-der gilt, dass sich der Gesamtumfang derzeit über die Veräußerungen nach deren Tod – beide starben hoch verschuldet22 – erschließt. Zwei Sammlungen in Schloss Leopoldskron sind für die Aspekte der zeitge-nössischen Kunst sowie der Antikenbegeisterung we-sentlich: die Galerie der Künstlerselbstporträts (Abb. 4)23 und die im 4. Geschoß von Schloss Leopoldskronaufgestellten Gipsabgüsse.24

Symptomatisch für die Veräußerungsmethode der international berühmten Selbstporträt-Galerie Firmi-ans ist, dass die bedeutendsten Werke vorab in kleine-ren Tranchen an leidenschaftliche Sammler verkauft wurden, wie dies bei den „1826 von Georg von Dillis aus dem Besitz des Hofjuweliers und Sammlers Trautmann […] aus der Slg. Firmian für Kronprinz Ludwig von Bay-ern“ erworbenen Selbstporträts von Anton Raphael Mengs25 (Abb. 5) und Angelika Kauffmann der Fall war.26

Jener Teil, der – wohl aus dem veränderten Zeitge-schmack heraus – weniger begehrt gewesen sein dürf-te, z.B. die Selbstbildnisse bedeutender Maler des Ba-

Abb. 3 Jakob Frey d. Jüngere (nach einem Gemälde von Martin Knoller), Karl Joseph Graf von Firmian, 1781, Kupferstich, 575 x 410 mm, Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv Inv. Nr. Pg 190.004:I(1)

Abb. 4 Sebastian Stief, Schloss Leopoldskron, Künstler-Selbst-porträtgalerie über dem Marmorsaal der Bel Etage, Öl/Leinwand, Privatbesitz

Abb. 5 Anton Raphael Mengs, Selbstporträt aus der Fir-mian’schen Künstler-Selbstporträtgalerie in Schloss Leopoldskron, 1773, Öl/Holz, 70,4 x 55,5 cm, München, Bayerische Staats-gemäldesammlungen, Neue Pinakothek Inv. Nr. 1058

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Skulpturensammlung besaß,32 analog zu dessen Ver-mittlerrolle bei der Beschaffung der Künstler-Selbst-porträts von Mengs und Kauffmann jeweils von Rom nach Salzburg,33 die Gipsabgüsse in Italien erworben und für den Transport nach Schloss Leopoldskron ge-sorgt hat.

Die „vielen in großen gipsenen Köpfen und anderen derley Figuren bestehenden römischen antiquen Abgüsse“ sind in den Verlassenschafts-Dokumenten des 19. Jahrhunderts nicht detailliert angeführt.34 Die Erben von Franz Laktanz veräußerten 1837 das Schloss an den Schießstättenwirt Georg Zierer. „Viele Statuen, denen ja, da sie nach antiken Originalen abgebildet wa-ren, einzelne Körperteile fehlten, wurden da sie nach An-sicht Zierers verstümmelt, also wertlos waren, ebenso wie andere, die er aus mißverstandenem Schicklichkeitsge-fühl für unanständig hielt, zu Gipsmehl verstampft.“35

Die erhalten gebliebenen Gipsabgüsse nach Anti-ken werden in der „Salzburger constitutionellen Zei-tung“ 1849 etwas genauer beschrieben: „[…] Wie be-

den gewesenen Werke aus Gips ergibt sich aus den zeitgenössischen Gipsmodellen, die Franz Laktanz Firmian ebenfalls sammelte. Zeitlebens war Firmian künstlerisch tätig, er hatte einen exzellenten Ruf als Porträt-Zeichner und modellierte Porträtköpfe aus Gips, die ebenfalls in größerer Menge erhalten geblie-ben waren.29 „Für […] Künstler, Sammler und Kunst-kenner […] galt es als unumstößliche Tatsache, dass die überlebenden großen Kunstwerke des Altertums Quellen der Inspiration für die zeitgenössischen Künstler […] darstellten.“30 Firmians Gipsabgüsse dürften einem zweifachen Zweck gedient haben; einerseits entspra-chen diese der Modeerscheinung aristokratischer Kreise Europas, sich mit antiker Skulptur zu umge-ben,31 andererseits dienten sie als Studienobjekte für seine künstlerischen Ambitionen als Zeichner bzw. bei seinen bildhauerischen Werken.

Wie Franz Laktanz Firmian zu den Gipsabgüssen nach Antiken kam, ist nicht geklärt; denkbar wäre, dass sein Bruder Karl Joseph, der selbst eine antike

Abb. 6–9 Salzburg, Städtisches Museum (heute Salzburg Museum), sog. „Antiken-Halle“, die während der 1870er Jahre aufgebaut und bis in die 1920er Jahre in dieser Form präsentiert wurde. Historische Aufnahmen des späten 19. Jahrhunderts, Salzburg Museum

Einführung

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kannt, hatte Laktanz Firmian, […] in Leopoldskron auch eine ausgezeichnete Sammlung von Antiken, Mo-dellierungen nach der Natur und Gyps-Abgüssen nach den besten römischen Originalien angereiht. Noch vor 20 Jahren [d.h. um 1829] war dieses Cabinet unversehrt erhalten, als plötzlich eine verschleudernde Auction diese untrennbare Sammlung in alle Winde verstreute. […] Nur ein kleinerer Theil eines Neben-Cabinets ist zusam-men an einen Privaten übergegangen, von welchem er aus zweiter Hand in Besitz Seiner Eminenz unsers Hoch-würdigsten Herrn Cardinals Fürst-Erzbischof Fürst zu Schwarzenberg gelangte, […] Meist in der Größe der Originalien befinden sich darunter die vorzüglich schö-nen Köpfe eines Saocon[sic!] und dessen Sohnes, des Far-nesischen Herkules, des Sohnes der Niobe, des Alexand-ers, des Seneca, der Minerva Medica, des Mark Aurelius, etc. […]“36 Die gleiche Auflistung findet sich im „Be-richt über die Erwerbungen für das städtische Muse-um in Salzburg“ aus Anlass der Schenkung der ge-nannten Gipse durch Kardinal Friedrich Fürst zu Schwarzenberg (1809–1885; Erzbischof von Salzburg 1835–1850) an das Museum.37 Die dem Museum ge-schenkten Gipsabgüsse nach antiken Skulpturen sind während des Zweiten Weltkrieges bzw. einem Hoch-wasser zum Opfer gefallen.38

Wenn Vinzenz Maria Süß (1802–1868), Direktor des städtischen Museums in Salzburg, 1849 bei der Benennung der Gipsabgüsse nach den ihm bekannten antiken Skulpturen „etc.“ schreibt, dann legt dies die Vermutung nahe, dass er die weiteren Stücke nicht identifizieren konnte. Bei der Aufzählung der Antiken ist von „schönen Köpfen“ die Rede, es handelte sich so-mit um eine Sammlung von Büsten, wie an Hand von vier historischen Aufnahmen der Präsentation der Gips-Sammlung des städtischen Museums aus dem späten 19. Jahrhundert (Abb. 6–9) verifiziert werden kann.

Das städtische Museum in Salzburg bereicherte seine Gipsabguss-Sammlung im 19. Jahrhundert um weitere Stücke, bei denen zwar der Verkäufer oder Schenkende, nicht jedoch die Provenienz der Vorbe-sitzer geklärt ist:

1853 Ankauf einer Gipsbüste des „Jupiter Olym-pius“39; sowie Schenkungen des Malers Hubert Satt-ler: „a) Die Statue des farnesischen Herkules, b) die Sta-tue der badenden Venus, c) Fragmente der Statue des Antinous, d) Fragmente des Apollo, e) Fragmente des bor-ghesischen Fechters, f ) Kopf der Niobe, g) Kopf der medi-zeischen Venus, h) Kopf des Jupiter Olympius, 9) den Torso im Belvedere“40 1864 Schenkung einer „medicei-sche Venus“ auf Postament.41

Weder die Raumhöhen des Schlosses Leo-poldskron, noch die Statik der Räume hätten es er-möglicht, einen lebensgroßen Abguss des Herkules Farnese aufzustellen; das Städtische Museum besaß Ende des 19. Jahrhunderts, wie auf Abb. 6 ersichtlich, die Gipsfigur des Herkules Farnese in verkleinertem

Abb. 7

Abb. 9

Abb. 8

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Roswitha Juffinger

Niederschlag fand,44 nach seiner Wahl zum Erzbischof (reg. 1519–1540) in die Stadt Salzburg, wo sie auf der Festung Hohensalzburg aufgestellt wurde.45 Das Ori-ginal gelangte als Geschenk nach Spanien;46 Anton Raphael Mengs berichtete Johann Joachim Winckel-mann von der Statue aus Spanien nach Rom.47 Erin-nert sei an die Erwähnung Winckelmanns, dass er – ohne die Werke zu kennen – den Schluss zog, eine der beiden könnte das Original, das andere eine danach angefertigte Kopie sein.

Bei der in der Antikensammlung des Kunsthisto-rischen Museums präsentierten Bronze (Abb. 10), die Anfang des 19. Jahrhunderts aus Salzburg in die kaiserlichen Sammlungen übernommen wurde, handelt es sich um eine Kopie des 16. Jahrhun-derts.48 Fürsterzbischof Franz Anton Fürst von Har-rach ließ 1709–1711 in der Salzburger Residenz die „Schöne Galerie“ mit Deckenfresken von Johann Michael Rottmayr und einem Prunkkamin von An-tonio Beduzzi errichten, in dem jene Kopie der

Maßstab aus der Sammlung Firmian sowie aus der Schenkung Hubert Sattlers.

Zur Gipsabguss-Sammlung nach Antiken in Schloss Leopoldskron und derjenigen des städtischen Museums im 19. Jahrhunderts gibt es bislang keine Studien, aus denen hervorginge, ob diese Sammlun-gen beim Kunststudium in Salzburg rezipiert und/oder integriert wurden.

Der „Jüngling vom Magdalensberg“, die berühmte Antike Salzburgs, und die Antikensammlung der Salzburger fürsterzbischöflichen Kunstkammer

Das in Kärnten 1502 aufgefundene, lebensgroße Ori-ginal einer Jünglingsfigur gilt heute als verschollen.42 Matthäus Lang von Wellenburg, der sie 1502 erwor-ben hatte, brachte die Aufsehen erregende Figur, die in der Kunst des 16. Jahrhunderts „als bedeutendster monumentaler Antikenfund diesseits der Alpen“43 ihren

Abb. 10 Jüngling vom Magdalensberg, Abguss des 16. Jahrhun derts nach römischem Original, Bronze, H. 185 cm, Wien, Kunsthistorisches Museum, Antikensammlung Inv. Nr. ANSA VI 1

Abb. 11 Salzburger Residenz, Prunkräume, „Schöne Galerie“, 1711, Prunkkamin von Antonio Beduzzi mit dem bronzierten Gipsabguss des Jünglings vom Magdalensberg aus dem 19. Jahr-hundert, nach der Wiener Kopie des 16. Jahrhunderts

Einführung

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Werke der griechischen und römischen Antike erwei-tert und ab 1851 als Museum der Öffentlichkeit zu-gänglich gemacht.50 Wie eine historische Aufnahme des nach Plänen Theophil von Hansens 1877 erbau-ten neuen Akademiegebäudes zeigt,51 befand sich in der Sammlung ein Gipsabguss des Jünglings vom Magdalensberg (Abb. 12),52 der in der Folge veräußert und aus Privatbesitz für die Abguss-Sammlung des Ar-chäologischen Instituts der Universität Wien erwor-ben werden konnte.53

Das städtische Museum in Salzburg hatte im spä-ten 19. Jahrhundert, wie auf der historischen Aufnah-me zu erkennen (Abb. 13), eine – im Gegensatz zum Wiener Abguss – bronzierte Kopie der Figur. Ein drit-ter Abguss ersetzte ab einem derzeit nicht bekannten Zeitpunkt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts jene nach Wien transportierte Bronze des Jünglings, die in Beduzzis Prunkkamin der „Schönen Galerie“ in der Salzburger Residenz integriert war. Demnach müssen im Verlauf des 19. Jahrhunderts insgesamt drei Gips-abgüsse des Jünglings angefertigt worden sein. Im Ar-chiv des Kunsthistorischen Museums ist ein Schrift-wechsel zwischen dem Direktor des k.k. Anti ken kabinetts in Wien, Joseph von Arneth, und dem Direktor des städtischen Museums in Salzburg, Vinzenz Maria Süß, aus dem Jahr 1856 vorhanden, in dem die Anfertigung eines Abgusses des Jünglings vom Magdalensberg für Salzburg erwähnt wird.54 Die

Bronzefigur des Jünglings vom Magdalensberg inte-griert war (Abb. 11), die anschließend nach Wien kam.49

Im Klassizismus wurde die Gipsabguss-Sammlung der Akademie der bildenden Künste in Wien um

Abb. 12 Wien, Akademie der bildenden Künste, Glyptothek, Ausstellungsräume hinter der Aula, der weiße Gipsabguss der 16. Jahrhundert-Kopie des Jünglings vom Magdalensberg steht rechts hinten, historische Aufnahme von Joseph Löwy, Kupferstichkabi-nett der Akademie der bildenden Künste Wien Inv. Nr. PH_7354

Abb. 13 Detail aus Abb. 8, auf Sockel aufgestellt, bronzierter Gipsabguss der Kopie des Jünglings vom Magdalensberg aus dem Kunsthistorischen Museum

Abb. 14 Heerführer, 1.–2. Jahrhundert nach Christus, Bronze, Hohlguß, Arme und Helm gesondert gegossen, H. 44 cm, Wien, Kunsthistorisches Museum, Antikensammlung Inv. Nr. ANSA VI 321

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Roswitha Juffinger

Hieronymus Joseph Franz de Paula Graf von Colloredo, Wallsee und Mels (1732–1812, reg. von 1772–1803), der letzte souverän regierende Fürsterzbischof des Erzstiftes Salzburg

Colloredo, der von 1772 bis 1803 als Souverän und Kirchenfürst regierte (Abb. 15), war nicht der Wunschkandidat der Salzburger und auf Grund seiner distanzierten Art schon zu Lebzeiten eher unbeliebt. Verstärkt hat sich diese Antipathie im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Geschuldet ist dies einerseits der prekä-ren politischen Situation Salzburgs in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts, die 1803 in den Verlust der Selbstständigkeit des Staates und in weite-

Integrierung von Gipsabguss-Sammlungen in den Studienbetrieb von Akademien im 19. Jahrhundert – inklusive der Wiener Sammlungen55 – wird internati-onal erforscht.

Qualität und Umfang der in den fürsterzbischöfli-chen Sammlungen ehemals vorhandenen Antiken kann aus der erhalten gebliebenen Dokumentation des frühen 19. Jahrhunderts nicht erschlossen werden. Der Vollständigkeit halber seien die Auflistungen in den Transportlisten von Salzburg nach Wien ange-führt.

4. Oktober 1806: „Isis, verstümmelt; Herkules mitdem Apfel der Hesperiden; Jupiter Neptun, der Trident fehlt; ein blasender Triton; ein Centaur, der ein Mäd-chen raubt; Herkules mit der Keule; Mars; Merkur; Kopf des Pluto; Kopf eines Cäsars; ein Torso: Die Kuh Jo; ein Cäsar zu Pferd; ein Faun mit einer Bachantin; Juno, die rechte Hand ist verstümmelt; Amor mit Trauben; ein Ge-nius, ihm fehlen die Insignien; Pallas Athene; Melpome-ne; eine Lampe in Form eines Satyrkopfes; der Kopf eines Sklaven.“56

12. November 1807: „1 lebensgroße Büste von JuliusCaesar aus Bronze, 12 lebensgroße Bronzeköpfe römi-scher Kaiser, 1 bronzener Neptunkopf“, sowie „sieben kleine römische Büsten aus Alabaster“. 57 Ob es sich bei den Kunstwerken des zweiten Transportes tatsächlich um Antiken oder doch um neuzeitliche Werke gehan-delt hat, steht nicht fest. Die 2010/2011 erfolgte Re-cherche zu diesen Nennungen erbrachte lediglich die Identifizierung einer einzigen antiken Bronze mit Salzburger Provenienz in den Beständen der Antiken-sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien (Abb. 14).58

Fürsterzbischof Siegmund Christoph von Schrat-tenbach weihte Hieronymus Colloredo im Frühjahr 1762 zum Bischof von Gurk, nachdem ihm Maria Theresia am 19.12.1761 das vakante Bistum verlie-hen hatte.59 Zum Zeitpunkt der Ernennung befand sich Colloredo in Rom. Als Anton Raphael Mengs und Johann Joachim Winckelmann „mit gleichem Glanz vom Kunsthimmel der Ewigen Stadt“ erstrahl-ten,60 und der Enthusiasmus der Antikenforscher in der Villa Albani durch die neu geschaffenen De-ckenfresken von Mengs61 und die wissenschaftlichen Erläuterungen Winckelmanns zu Beginn der 1760er Jahre einem Höhepunkt zustrebte, war Colloredo in das Geschehen gesellschaftlich voll integriert.

Zehn Jahre später, am 14.3.1772 erfolgte – wiede-rum mit Unterstützung des Wiener Hofes – die Wahl von Hieronymus Colloredo zum Erzbischof von Salz-burg.62

Abb. 15 Unbekannter Künstler, Fürsterzbischof Hieronymus Graf von Colloredo-Wallsee und Mels, 4. Viertel des 18. Jahrhun-derts, Öl/Leinwand, 232 x 125 cm, Land Salzburg 11111 1930212000

Einführung

19

wissenschaftlich bearbeitet wurde und wird, fand Hie-ronymus Colloredo mit seinen privaten Interessen und Vorlieben auf dem Gebiet der Kunst über einen langen Zeitraum hinweg wenig Beachtung. Forschun-gen seit den 1990er Jahren haben zu einer deutlich neutraleren und damit einhergehend positiveren Be-urteilung der Leistungen des Kirchenfürsten beigetra-gen.65 Seine Bedeutung als Fürsterzbischof, ein-schließlich seines Verdienstes um die Erhaltung des Erzbistums Salzburg – er kämpfte dafür noch im Exil – wurde in den letzten Jahrzehnten im internationalenKontext gewürdigt.66

„Hieronymus war von mittlerer Statur, blatternnar-big und mager, hatte eher starke Hände und eine erhabe-ne Stirn. Meist trug er eine blonde Perücke. Sein Gesicht war blass und sein linkes Auge selten ganz geöffnet. Sein Arbeitsablauf war geprägt von Stetigkeit und Energie. Geschäfte blieben bei ihm nie liegen, die meist eigenhän-digen Entschließungen belegen einen richtigen und schnellen Geschäftssinn. Dem Fürsten wurden hohe In-telligenz, schnelle Beurteilungskraft, ausgezeichnete Menschenkenntnis und eine weltmännische, geschickte Verhandlungstechnik nachgesagt. Dieser geistigen Stärke sollen aber mangelnde Güte und Freundlichkeit gegen-übergestanden sein. Sein besonders Geschick lag in der Bewältigung von Geld- und Finanzangelegenheiten.“67

Für den Entwurf einer Medaille zur Erinnerung an seine Wahl mit dem Wahlspruch PROVIDVM IM-PERIVM FELIX (Abb. 16)68 beauftragte Colloredo über Gottfried Ludwig von Moll,69 der als Salzburger Gesandter am Wiener Hof tätig war, im Sommer 1772 Joseph Freiherrn von Sperges; dieser hatte eine führende Stellung beim Entwerfen von Denkmünzen erlangt. Seine Vorbilder für das Münzbild und die Aufschriften waren Münzen aus dem antiken Rom.70 Auf Betreiben von Staatskanzler Kaunitz wurde für die niederländischen und italienischen Staaten in der Staatskanzlei 1770 ein eigener Medailleur, der talen-tierte Graveur Martin Krafft, angestellt. Nach einem Entwurf von Sperges gravierte Krafft nicht nur die Medaille Colloredos, 71 sondern z.B. eine Medaille zum Amtsantritt Erzherzog Ferdinands als Statthalter der Lombardei 1780.72

Hieronymus Colloredos Begeisterung für die Antike und die Altertumswissenschaften

Die gesicherten Grundlagen, die für Hieronymus Colloredo und seine Einstellung zur Kunst – insbe-sondere seine Leidenschaft für die Antike und die da-

rer Folge der Integrierung in das habsburgische Terri-torium mündete;63 andererseits ist die negative Beur-teilung seiner Person eine Folge der Genie-Verehrung, die Wolfgang Amadé Mozart seit dem 19. Jahrhun-dert entgegengebracht wurde.64 Beide Aspekte haben mehr als ein Jahrhundert über seinen Tod hinaus eine objektive Einschätzung seiner Qualitäten als Kirchen-fürst der Aufklärung erschwert.

Während die politische und wirtschaftliche Lan-desgeschichte Salzburgs kontinuierlich breitgefächert

Abb. 16 Schaumünze auf die Wahl von Hieronymus Graf von Colloredo zum Fürsterzbischof von Salzburg 1772, Entwurf Jo-seph Freiherr von Sperges, Medailleur Johann Martin Krafft, Sil-ber, Ø 33,8 mm, 13,14 g, Wien, Kunsthistorisches Museum, Münzkabinett Inv. Nr. 143113 (ex Sammlung Gustav Zeller)

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Roswitha Juffinger

Rom studierten, denn im Verzeichnis der Alumnen und Konviktoristen scheinen sie nicht auf,81 sondern an der päpstlichen Universität La Sapienza. Für Col-loredo jedenfalls ist gesichert, dass er insgesamt drei Jahre dem Studium des geistlichen und weltlichen Rechts an der Sapienza nachging und am 28.4.1755 promoviert wurde.82

In Salzburg hatte Hieronymus Colloredo bereits am 10.10.1747 ein Kanonikat übernommen;83 von 24.9.1755 an residierte er – analog zu Joseph Graf von Auersperg84 – ein Jahr lang in Salzburg, und wurde am 23.9.1756 Kapitular.85

Hieronymus Colloredo und Philipp von Stosch

Kardinal Alessandro Albani empfahl im Sommer 1755 den soeben promovierten, 23jährigen Hierony-mus Colloredo an Philipp von Stosch, 86 der zu diesem Zeitpunkt 64 Jahre alt war. Der Besuch Colloredos bei Stosch in Florenz stand in Zusammenhang mit der Rückreise Colloredos nach Abschluss seines Studiums von Rom nach Wien im Zeitraum Juli – August 1755, wobei er sich in Florenz, wie Horace Mann zu berich-ten wusste, in Begleitung der Fürsten Corsini be-fand.87 Hieronymus suchte Stosch zwei Jahre vor des-sen Tod auf und war mit Sicherheit von der Persönlichkeit und dem umfassenden Wissen des Sammlers, Antiquars und Gelehrten beeindruckt. Colloredo besaß die von Bernard Picart mit Kupfersti-chen versehene, in Amsterdam 1724 erschienene la-tein-französische Ausgabe von Stoschs „Gemmae anti-quae caelatae […]“, die 1799 unter den Prachtbänden der fürsterzbischöflichen Salzburger Hofbibliothek aufgelistet wird.88

Stosch hat bei der Bearbeitung seiner 1724 veröf-fentlichten Publikation ebenso wie in weiterer Folge Winckelmann bei der Bearbeitung von Stoschs Gem-mensammlung89 auf die seit der 2. Hälfte des 16. Jahr-hunderts in reichem Umfang erschienene Gemmenli-teratur zurückgegriffen.90

Erstmals wird hier ein Eindruck von der Fülle an Gemmenliteratur, die sich in der fürsterzbischöfli-chen Hofbibliothek vor der Säkularisation des sou-veränen Staates Salzburg im Jahr 1803 befand,91 ver-mittelt.

Die Verbringung der Kunstschätze aus den Salz-burger fürsterzbischöflichen Sammlungen in den erste n Dezennien des 19. Jahrhunderts nach Paris, Florenz, München und Wien wurde von Salzburgs Bevölkerung als Kunstraub eingestuft; die sich in ra-

mit verbundenen Altertumswissenschaften – relevant sind, werden im Folgenden einer eingehenden Be-trachtung unterzogen.

Die biographischen Daten zu Hieronymus Collo-redo beruhen zum Teil immer noch auf der von Cor-binian Gärtner unmittelbar nach dem Tod des Erzbi-schofs 1812 herausgegebenen Lebensgeschichte.73

In Wien 1732 geboren und aufgewachsen, lebte der junge Hieronymus in einem durch das Netzwerk seiner Eltern und deren direkten Kontakten zum Kaiserhaus privilegierten Umfeld.74 Er erlernte insgesamt vier Spra-chen, Deutsch, Französisch, Italienisch und Latein;75 Französisch-Unterricht erteilte ihm sein Hauslehrer Kasimir Villersy, der dem Jugendlichen die Ideale der Aufklärung näher brachte.76 Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Philosophie-Studium in Wien77 setzte Colloredo sein Studium in Rom fort.

Nach Rom reiste Hieronymus Colloredo in Be-gleitung von Joseph Graf von Auersperg (1734–1795)78 sowie des Sekretärs Benedikt Stephani 1752.79 Es ist davon auszugehen, dass die beiden Adeligen aus Wien im Zeitraum 1752 bis 175580 nicht, wie in der Literatur angeführt, am Collegium Germanicum in

Abb. 17 Abraham Gorlaeus, Abrahami Gorlaei Antverpiani Dactyliotheca, 1601, Einband mit Supralibros von Fürsterz-bischof Wolf Dietrich von Raitenau, aus der Salzburger Hofbi-bliothek, Universitätsbibliothek Salzburg R 12708 I

Einführung

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Den Einband ziert das Supralibros von Franz An-ton Graf von Harrach und kam aus der Privatbiblio-thek des Fürsterzbischofs (reg. 1709–1727)97 in die Hofbibliothek; wäre der Band während der Regie-rungszeit Harrachs für die Hofbibliothek erworben worden, wiese er das Supralibros mit dem Regierungs-antrittsjahr des Erzbischofs auf.98

Nicolao Galeotti, Museum Odescalchum […], Rom 1751/1752

Galeottis Band der Gemmen aus dem Nachlass von Livio Odescalchi, der die Sammlung Königin Christine von Schwedens 1689 geerbt hatte und 1713 verstarb, befand sich 1799 in der Salzburger Hofbib-liothek.99 Pietro Santi Bartoli verfertigte Kupferstiche von Odeschalchis Gemmen und veröffentlichte sie ohne Text in dessen Todesjahr; Galeotti publizierte auf der Grundlage von Bartolis Kupferstichen die heute seltene zweibändige Ausgabe des „Museum Odescalchum“ 1751/1752 in Rom.100

scher Abfolge ablösenden Mächte sahen das vorhan-dene Kulturgut als Eigentum an, über das sie frei ent-scheiden und verfügen durften.92 Auf Grund des Auseinanderreißens der kostbaren Hofbibliotheksbe-stände, von denen jener Teil, der in Salzburg erhalten geblieben ist, heute in der Universitätsbibliothek Salz-burg verwahrt wird, stellen sich der Rekonstruktion der Gesamtbibliothek grundlegende Probleme in den Weg. In Verbindung mit den einzelnen Lebensab-schnitten Colloredos werden Veröffentlichungen zum Thema Antike bzw. Antikenwissenschaften, die zum Zeitpunkt seines Regierungsantritts 1772 bereits vor-handen waren, miteinbezogen.

Die Universitätsbibliothek Salzburg hat folgende Gemmenliteratur, die vor den Publikationen Stoschs und Winckelmanns erschienen sind:

Jean Jacques Boissard, Tractatus posthumus Jani Jaco-bi Boissardi Vesvntini De Divinatione & Magicis Præsti-giis, Oppenheim 1615, UBS R 17473 II

Abraham Gorlaeus, Abrahami Gorlaei Antverpiani Dactyliotheca, 1601, UBS R 12708 I

Die sehr exklusive, 1601 veröffentlichte Publikati-on von Gorlaeus, zeichnete sich dadurch aus, dass sie als Privatdruck des Autors auf dessen Kosten erschien und ausschließlich als Geschenk gedacht war.93 Der exquisite Ledereinband mit Goldprägung und zise-liertem Goldschnitt in Salzburg weist das Supralibros des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau (reg. 1587–1612) auf (Abb. 17).

Ezechiel Spanheim, Ezechielis Spanhemii Dissertatio-nes […], 2. Auflage, Amsterdam 1671, UBS R 12696 I

Die Bedeutung, die Spanheim auf dem Sektor der Gemmenliteratur eingeräumt wurde, ist daraus er-sichtlich, dass Stosch diesen in seinem Vorwort 1724 würdigend erwähnt.94 Die Salzburger Ausgabe Span-heims zählt zum Altbestand der Universitätsbiblio-thek Salzburg.

Johann Kirchmann, De annulis liber singularis, Frankfurt 1672, UBS R 17099 I„Für die Publikationsgeschichte der Glyptik und die Be-liebtheit von Büchern über Ringe ist es bezeichnend, daß die wichtigsten Abhandlungen zum Thema Ringe und Ringsteine, nämlich die Schriften von Kirchmann (1623), […], Gorlaeus (1695) […] im Jahr 1672 in einem heute unter Bibliophilen sehr begehrten kleinformatigen […] Büchlein J. Kirchmann, ‚De Annulis liber singularis‘ ver-eint worden sind.“95 Das Salzburger Exemplar trägt das 1668 datierte Supralibros des Fürsterzbischofs Maximi-lian Gandolph Graf von Kuenburg (reg. 1668–1687).96

[Giovanni Battista Ardemanio / Cleandro Arnobio], Tesoro delle Gioie […], Venedig 1686, UBS R 62558 I

Abb. 18 Pierre-François Hugues [Baron d’Hancarville], Le Temple des Gráces, Frontispiz, in: Monuments de la vie privée des douze Cesars […], Capri [Nancy] 1780, UBS 85308 II/1

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Roswitha Juffinger

Ausgabe von Ficoronis Werk zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: sie hat keinen Ziereinband und wurde nicht aufgeschnitten, d.h., das Buch war zwar vorhanden, wurde jedoch nie benutzt.

Gemmen mit erotischer Thematik gab es in vielen Sammlungen, so auch in derjenigen des Philipp von Stosch,102 sie wurden allerdings in der Gemmenfor-schung eher selten thematisiert.

Aus der Regierungszeit Colloredos haben sich zwei von Pierre-François Hugues, dem Verfasser der Texte zu William Hamiltons berühmter Vasensammlung, veröffentlichte Werke zu erotischen Gemmen-Dar-stellungen erhalten, die Hugues in Nancy publizier-te:103

Francesco de Ficoroni, Gemmae antiquae litteratae, aliaeque rariores, Rom 1757, UBS 17501 I

Ficoronis für die Drucklegung vorbereitete Kupfer-platten und Texte von Pietro Contucci und Giovanni Francesco Baldini wurden im Jahr 1757 vom Jesuiten Nicolao Galeotti herausgebracht.101 Die Salzburger

Abb. 19 und 20 Nach Raffael: recto Vorhalle des Pantheon; ver-so Ansicht der Engelsburg und der Aurelianischen Stadtmauer mit der Cestiuspyramide, erste Hälfte des 16. Jahrhunderts, Bister oder braune Tinte auf hellem Hadernpapier, 407 x 287 mm, USB H 193/1

Abb. 21 und 22 Nach Raffael: recto Inneres des Pantheon; verso An sicht auf Rom und den Vatikan sowie Detail vom Inneren des Pantheons, erste Hälfte des 16. Jahrhunderts, Bister oder braune Tinte auf hellem Hadernpapier, 286 x 413 mm, USB H 193/2

Einführung

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Pierre-François Hugues [Baron d’Hancarville], Mo-numents de la vie privée des douze Cesars […], Capri [Nancy] 1780104, UBS 85308 II/1 (Abb. 18)

undPierre- François Hugues [Baron d’Hancarville], Mo-

numents du culte secret des dames romaines […], Capri [Nancy] 1784105, USB 85308 II/2

Philipp von Stosch und sein Atlas

Beim Stosch-Besuch in Florenz hat Colloredo im Sommer 1755 dessen Atlas-Bände „Carte cosmogra-phique de toute la ville de Rome“ gesehen; auf Grund der hohen Anzahl – es waren insgesamt 324 Folio-Bände – kann darüber kein Zweifel bestehen. Der junge, soeben aus Rom angelangte Besucher war an-zunehmenderweise von der langjährigen Beschäfti-gung Stoschs mit der Topographie der Stadt Rom und den damit verbundenen Ankäufen von Handzeich-nungen, Plänen und Kupferstichen fasziniert, diese ergänzt durch die von Pier Leone Ghezzi in Auftrag gegebenen und einzeln beschrifteten 750 Kopien der Aufrisse römischer Baudenkmäler, einer Serie, die ur-sprünglich für König Johann V. von Portugal angefer-tigt wurde.106 Nachhaltig wird Colloredo das weitver-zweigte, internationale Netzwerk Stoschs, das den Wiener Hof, insbesondere Carl Gustav Heraeus,107 mit einbezog, beeindruckt haben.108

Jahre später, zu einem Zeitpunkt, als Colloredo Bi-schof von Gurk war,109 konnte er auf Grund seiner direkten Kontakte zum Wiener Hof die Vorgangswei-se des zielbewusst agierenden Präfekten der Wiener Hofbibliothek, Gerard van Swieten, 1768/1769 ver-folgen, die letztendlich zum Erwerb des Stosch-Atlas für Wien geführt hat.110 Die insgesamt 324 Bände wurden – analog zu den Malerakademie-Klebebänden Colloredos in den 1930er Jahren111 – zwischen 1841 und 1844 zu einer Einzelblatt-Sammlung zerlegt, die in verschiedene Kategorien geteilt worden ist.112

Zwei Architektur Blätter nach Raffael (Abb. 19–22) aus Colloredos Malerakademie-Klebeband I mit An-sichten des Pantheon sowie Stadtansichten von Rom113 zeigen eine gewisse Affinität zu Stoschs Passion für to-pographische Ansichten. Um seine Malerakademie-Klebebände zu erstellen, hat Colloredo in der Hofbib-liothek bzw. in den fürsterzbischöflichen Sammlungen existierende Zeichnungen und Kupferstiche mit einbe-zogen. Die Provenienz der einzelnen Blätter wurde bis-lang noch nicht im Detail untersucht, Teilergebnisse werden in dieser Publikation vorgelegt.114

Wenn Colloredo zwei aus der fürsterzbischöflichen Hofbibliothek stammende Klebebände115 „Vrbium. Civitatum. Oppidorum. Liber“ (Städtebilder) und ei-nen Klebeband, der vorwiegend aus Landkarten be-stand, unberührt ließ, liegt dies möglicherweise daran, dass ihn die Kompendien an Stoschs Atlaswerk erin-nert haben mögen.116

Zu Roms Antikenbestand besaß Colloredo Pracht-bände von Giovanni Battista bzw. Francesco Piranesi.117

Giovanni Battista Piranesi, der 20jährig 1740 nach Rom kam und sich bei der Produktion von Kupfersti-chen mit Ansichten Roms einen Namen machte mit der „außergewöhnliche[n] räumliche[n] Wirkung der dargestellten Bauwerke, die er durch eine Vielzahl pers-pektivischer Veränderungen und Abweichungen erziel-te“,118 „setzte von der Mitte der vierziger bis zu Mitte der fünfziger Jahre seine Studien zur römischen Antike be-harrlich fort. Was von ihr übriggeblieben war, untersuch-te er bei Grabungen vor Ort, anhand von graphischen Wiedergaben in Grundrissen und Aufrissen sowie in der landschaftlichen Situation, um die Materialdokumenta-tion sodann im Gespräch mit den gelehrten Archäologen des päpstlichen Rom oder mit ausländischen Reisenden zu überprüfen.“119 Colloredo könnte auf Piranesis Pu-blikationen bereits während seiner Studienzeit an der Sapienza zwischen 1752 und 1755 aufmerksam ge-worden sein, dafür spräche seine Ausgabe von Pirane-sis 1750 erschienenen „Opere varie di architettura pro-spettive grotteschi antichità sul gusto degli antichi romani […]“, Rom 1750. „Zwischen 1758 und 1769 konnte Piranesi auf die enthusiastische Gönnerschaft des neuen Papstes Klemens XIII. Rezzonico und seiner Nepoten zählen.“ Während der Regierungszeit des Venezianers Clemens XIII. war Colloredo120 Auditor an der Sacra Rota. Spätestens in diesem Zeitraum muss Colloredo mit Piranesis Werk in Kontakt gekommen sein; dies

Abb. 23 Giovanni Battista Piranesi, Pantheon, Radierung 1761, 480 x 700 mm, Winckelmann-Museum, WM-VI-b-c-277

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Roswitha Juffinger

beweist die beachtliche Reihe der Prachtbände Pirane-sis in seiner Bibliothek: „Della magnificenza ed archi-tettura de’ro mani“, Rom 1761; „J. B. Piranesii Campus Martius antiquae urbis“, Rom 1762 (Abb. 23); x, Rom 1784.

Überdies besaß Colloredo weitere Prachtausgaben der Piranesi zu römischen Antiken: Giovanni Battista Piranesi, „J. B. Piranesii Lapides Capitolini […]“, Rom 1762; Giovanni Battista Piranesi, „Diverse maniere di adornare i cammini ed ogni altra parte degli edifizii des-unte dall’architettura egizia, etrusca e greca […]“, Rom 1769; Francesco Piranesi, „Monumenti degli Scipioni“, [Rom] 1785.

Darüber hinaus war in der Salzburger Hofbiblio-thek noch Giovanni Battista Piranesis „Antichità di Albano e di Castel Gandolfo […]“, ohne Ort & Jahr, vorhanden.

Hieronymus Colloredo und Florenz

Ein Zweig des Geschlechts der Colloredo war seit dem 16. Jahrhundert am Hof der Medici in Florenz ansäs-sig und hatte dort prestigeträchtige Positionen inne; u.a. ließ die Familie Colloredo Mitte des 17. Jahrhun-derts in Santissima Annunziata durch den Architekten Matteo Negretti eine der Hl. Lucia geweihte Famili-enkapelle errichten.121

Indiz für die direkten Verbindungen des Fürsterz-bischofs, die dieser zeitlebens zu Florenz aufrecht er-halten haben muss, ist die Widmung an Hieronymus Colloredo von Leonardo da Vincis Traktat über die Malerei in der Bearbeitung von Stefano della Bella, die 1792 in Florenz erschien.122 In welchem Umfang der Kirchenfürst zu Florenz persönliche Beziehun-gen unterhielt, wurde bislang nicht erforscht. Einige Werke aus der fürsterzbischöflichen Bibliothek spie-geln die persönlichen Interessen Colloredos wie-der:123

Giuseppe Allegrini [Verleger], Serie di ritratti d’uomini illustri Toscani … consacrata a sua altezza rea-le il serenissimo Pietro Leopoldo […], Florenz 1773

Thomas Patch, Ferdinando Gregori, Libro della se-conda, e terza porta di bronzo della Chiesa di S. Giovan-ni Battista di Firenze, Florenz 1774

Antoine Mongez, Tableaux, statues, bas-reliefs et ca-mées, de la Galérie de Florence, et du Palais Pitti, dessi-nés par M. Wicar [Jean-Baptiste Joseph Wicar] […], 1. Bd., Paris 1789124

Das von Mongez (1747–1835) publizierte Werk zu den Florentiner Kunstbeständen erschien 1789 in

Paris und wurde für die Salzburger Hofbibliothek in der Regierungszeit Colloredos angekauft.125

Die Publikation von Marrini könnte auf Grund der Interessenslage ebenfalls zu den von Colloredo für die Hofbibliothek erworbenen Werken zählen:

Orazio Marrini, Serie di ritratti di celebri pittori […] esistente appresso Antonio Pazzi, Florenz 1764126

Stosch befasste sich in Florenz mit Etruskologie. Die Erforschung von Geschichte und Kunstgeschich-te der Etrusker hatte sich in der Toskana, als Stosch 1731 nach Florenz kam, bereits etabliert. Einer der in diesem Gebiet führenden Autoren war Antonio Francesco Gori, mit dem Stosch in engem Kontakt stand.127 Denkbar wäre, dass Stosch den jungen Col-loredo mit Gori, der gleich alt war wie Stosch, be-kannt machte.

Die Salzburger Hofbibliothek hatte jedenfalls An-tonio Francesco Goris „Thesaurus veterum diptycho-rum, consularium et ecclesiasticorum […] opus posthu-mus adcessere Io. Baptista Passeri“, Florenz 1759, den Passeri nach Goris Tod herausbrachte.128 Überdies be-saß die Hofbibliothek Giovanni Battista Passeris in Rom 1767 veröffentlichte „Picturae Etruscorum in va-sculis“.129

Colloredo als Auditor an der Sacra Rota Romana in Rom

Zwischen 14.12.1759 und 17.2.1762 residierte Col-loredo in Rom auf Grund seiner Ernennung zum Au-ditor für die deutsche Nation am Gericht der Sacra Rota Romana.130 In der Mitte des 18. Jahrhunderts

Abb. 24 Anton Raphael Mengs, Apollo, Mnemosyne und die neun Musen, 1760–1761, Deckenfresko 313 x 580 cm, Rom, Villa Albani-Torlonia, Galerie, Rom, Bibliotheca Hertziana

Einführung

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war die Tätigkeit an der Sacra Rota verbunden mit kostenaufwendigen diplomatischen Funktionen, die bei Colloredos Amtsantritt in „Instructionen und Ver-haltungsbefehlen“ definiert wurden.131 Vor der Ernen-nung Colloredos ist auf Betreiben seines Vaters, des Reichsvizekanzlers Rudolph Joseph Graf/Reichsfürst von Colloredo,132 die Finanzierung für den hohen Re-präsentationsaufwand der prestigeträchtigen Position geregelt worden.133 Hieronymus Colloredo erhielt das kaiserliche Ernennungsdekret am 28. April 1759 und überreichte der Rota das päpstliche Motuproprio am 14.12.1759.134 Zwischen April und Dezember 1759 fanden in Wien umfangreiche Vorkehrungen für Col-loredos Übersiedlung nach Rom statt, wie sich aus dem Passbrief für die Voraussendung von vier Die-nern nach Rom ersehen lässt.135

Eine weitere Funktion, die Hieronymus während seines zweiten Romaufenthaltes ausübte, war die des Rektors der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima.136 Zeitgleich war Alessandro Albani Kar-dinalprotektor der Anima.137

Zum römischen Netzwerk Colloredos kann vor-ausgesetzt werden, dass er – abgesehen von den direk-ten Kontakten zum Papst sowie zur Kurie auf Grund seiner Position an der Sacra Rota – mit der deutsch sprechenden Gesellschaft Roms, seien es Adels- oder Künstlerkreise, bekannt war bzw. in diesen Kreisen verkehrte.

Mit Anton Raphael Mengs und Johann Joachim Winckelmann war Colloredo zwangsläufig persönlich bekannt. Von Winckelmann, dessen Schriften „in der 2. Hälfte […] des 18. Jahrhunderts trotz der ihnen inne-wohnenden Widersprüche nachhaltiger als alle anderen Kunstschriften die Einstellung von Generationen […] zur Antike [prägten]“,138 besaß Colloredo die zu Win-ckelmanns Lebzeiten erschienenen Werke „Anmer-kungen über die Baukunst der Alten“, Leipzig 1762, und „Monumenti antichi inediti spiegati e illustrati […]“, Rom 1767. 139

Die vielschichtigen gesellschaftlichen Verbindun-gen Colloredos zu Kardinal Alessandro Albani und die langjährigen Beziehungen Albanis zum Wiener Hof führen unabdingbar zu dem Schluss, dass Collo-redo die Errichtung der Villa Albani mitverfolgte und die Antikensammlung Albanis kannte; während der Realisierungs phase 1760 – Frühjahr 1761 der Mengs’-schen Deckenfresken im piano nobile der Villa Albani (Abb. 24) war Colloredo, wie bereits erwähnt, vor Ort.140

Von der illusionistischen Deckenmalerei des Ba-rock unterscheidet sich die Darstellung des Mittelfres-

kos „Apollo, Mnemosyne und die neun Musen“ im Wesentlichen dadurch, dass letzteres wie ein Wandge-mälde konzipiert ist. „Wegen der Abkehr von den Tradi-tionen, wegen der ruhigen Haltungen, […], wegen des plastischen Charakters der Figuren sowie aufgrund des Verzichts auf eine Bilderzählung galt das Gemälde den Zeitgenossen als Wiederbelebung der antiken griechischen Malerei.“141

Bei Mengs bestellte Colloredo als Salzburger Fürst-erzbischof 1779, dem Todesjahr des Künstlers, ein Hochaltarbild für den Salzburger Dom mit einer Dar-stellung der „Auferstehung Christi“, das nicht mehr zur Ausführung gelangte.142

Colloredos Regentschaft in Salzburg

Unbestritten ist, dass Salzburg in den letzten Jahr-zehnten des 18. Jahrhunderts im süddeutschen Raum

Abb. 25 Unbekannter Maler, Franz de Paula Gundacker Fürst von Colloredo-Mansfeld, Öl/Leinwand, 242 x 151 cm, Schloss Opočno, Tschechische Republik

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zu einem Zentrum der Aufklärung wurde.143 Im Be-reich der sakralen Kunst führte Colloredo „Purifizie-rungs-Maßnahmen“ durch,144 die in ihrer übereilten Umsetzung von der Bevölkerung vielfach abgelehnt wurden. Es wäre verfehlt, die Maßnahmen, die dem Zeitgeist Rechnung trugen, als Kunstfeindlichkeit des Kirchenfürsten zu interpretieren.145

Im Familienarchiv Colloredo-Mannsfeld in Zám-rsk/Tschechische Republik befindet sich ein vorwie-gend in französischer Sprache, vereinzelt auf Deutsch abgefasstes Konvolut von Briefen, die der Salzburger Fürsterzbischof an seinen älteren Bruder Franz de Paula Gundacker Joseph Reichsgraf/Reichsfürst von Colloredo-Mansfeld (1731–1807; Abb. 25)146 zwi-schen 1772 und 1801 richtete.147

Inhalt der Briefe sind persönliche, den Briefschrei-ber selbst bzw. die einzelnen Familienmitglieder be-treffende Anmerkungen, Nachrichten bzw. Kommen-tare.148 Politische Belange, das Erzstift Salzburg und dessen Administration betreffende Agenda werden thematisiert, es finden sich jedoch so gut wie keine Informationen zu den Interessen des Kirchenfürsten für Musik, Theater, Kunst oder Architektur. Ankäufe für seine Bibliothek sucht man ebenso vergeblich wie

Bestellungen bei Kunstagenten für seine Kunstsamm-lungen.

Drei Passagen dieser Korrespondenz seien hier zi-tiert bzw. inhaltlich angeführt:

Eine Nebenbemerkung, die Hieronymus im Schrei ben vom 5.6.1775, festhält, ist in Hinblick auf Colloredos Beziehung zu den Grafen Firmian nicht uninteressant: „[…] und von den Firmians, mit denen ich jetzt recht gut bin, […]“149

Eine der wenigen Passagen zu Kunstbelangen findet sich im Brief vom 20.3.1792: „[…] Ich über-sende jetzt die beiden Enkaustiken für den Fürsten Gallitzin, von denen Euch die Fürstin gesprochen ha-ben wird. Es sind Kopien zweier Stiche, die der Fürst mir geschickt hat, und die die gnädige Frau dem Fürs-ten von mir überreichen soll. Mein Maler hat schon einige gemacht für die Kaiserin von Russland und ich hoffe sie gefallen dem Fürsten Gallitzin, […]“150 Bei diesem Maler handelt es sich um Andreas Nesseltha-ler, auf dessen Tätigkeit am Salzburger Hof noch eingegangen wird.

Zu den Fluchtvorbereitungen, die Colloredo 1796 und 1797 traf, als die französischen Truppen seinem Herrschaftsgebiet gefährlich nahe kamen,151 finden sich in der Korrespondenz mit dem Bruder aufschluss-reiche Details zu dessen persönlichen Prioritäten; ne-ben Archiven, Geschirr, dem Kirchenschatz und Mö-beln152 sind es vor allem die Pferde, auf die Colloredo sein Augenmerk richtete, wobei die Logistik der Transferierung von über 100 Pferden eine Herausfor-derung darstellte.153 Mit trockenem Humor stellt Hie-ronymus zur politischen Situation bereits am 13.1.1795 fest: „[…] aber, was tun, da wir auf der Ga-leere sind, heißt es rudern“.154

Wenn Hieronymus Colloredo drei Jahre nach sei-ner Wahl zum Erzbischof seinem Bruder gegenüber festhält, dass er sich mit den Firmians gut stünde, zeigt dies, dass er sich – wenn auch vorsichtig – diesen passionierten Kunstliebhabern der Salzburger Gesell-schaft näherte.

Colloredo und die Firmians verband die Begeiste-rung für die Antike, insbesondere die „brandneuen“ Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum sowie die Tempelanlagen von Paestum, welche Karl Firmian als einer der ersten besuchte.155 Ein gesellschaftliches Bindeglied war überdies Joseph von Sperges, der bei der Steuerreform in der Lombardei mit Karl Joseph von Firmian zusammenarbeitete bzw. sich in diesem Zeitraum mit Firmian anfreundete und zeitgleich für Colloredo die erwähnte Gendenkmünze nach dessen Wahl entwarf.156

Abb. 26 Prachteinband von „Le antichità di Ercolano esposte“, Publikationsreihe, erschienen in Neapel zwischen 1757 und 1779, mit dem Wappen des Karl von Bourbon, König von Nea-pel-Sizilien, Universitätsbibliothek Salzburg G 534 II

Einführung

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Die Leidenschaft des Kirchenfürsten für die Aus-grabungen in der Bucht von Neapel zeigt sich bei den Prachtbänden der Hofbibliothek:

„Le pitture antiche d’Ercolano“, von einer Gruppe von Wissenschaftlern als Teil einer 7-bändigen Reihe mit dem Titel „Le antichità di Ercolano esposte“ in Ne-apel zwischen 1757 und 1779 veröffentlicht, „gehören zu den beeindruckenden Publikationen der Archäologie-geschichte […] und wurden zum Vorbild für viele nach-folgende archäologische Publikationen.“157 Colloredo besaß die kostbare, von Karl von Bourbon, König von Neapel-Sizilien, in Auftrag gegebene Publikationsrei-he (Abb. 26), die vom König verschenkt wurde und nicht im Handel erhältlich war.158 Die Prachtbände mit Goldschnitt haben sich in der Universitätsbiblio-thek Salzburg, UBS G 534 II, erhalten.

Francesco Piranesi, „Il Teatro d’Ercolano“, Rom 1783159

Paolo Antonio Paoli, Rovine della città di Pesto, detta ancora Posidonia, Rom 1784160

„Die […] dorischen Tempel wurden unter Graf Felice Gazzola 1756 gezeichnet und anschließend im selben For-

mat wie die Bände von ‚La Antichità di Ercolano‘ durch Paolo Antonio Paoli 1784 veröffentlicht – und zwar als beste, vollständigste und wissenschaftlichste aller Fassun-gen, die während der Aufklärung publiziert wurden.“161

Hieronymus Colloredo und die Enkaustik

Zurückgreifend auf den oben zitierten Brief Collore-dos vom 20.3.1792 an seinen Bruder Gundacker, sei kurz auf „seinen“ Maler und die 2011 vorgelegten Unterlagen zu diesem Maler, Andreas Nesselthaler (1748–1821; Abb. 27), verwiesen.162

Nesselthaler lebte und arbeitete ab 1779 zehn Jah-re in Italien, vorerst in Rom und im Anschluss in Ne-apel.163 In Rom war er an der Anfertigung von Kopien der Raffael-Loggien, ein Auftrag von Zarin Katharina an Ignaz Unterberger, beteiligt, in Neapel freskierte Friedrich Heinrich Füger mit Unterstützung von Nes-selthaler in Caserta. Während seines Neapelaufenthal-tes lernte Nesselthaler Johann Friedrich Reiffenstein und Anton Raphael Mengs kennen.164

Abb. 27 Andreas Nesselthaler, Herkules Farnese, um 1780–1787, Kohle, Weißhöhungen, auf Papier, 626 x 430 mm, Univer-sitätsbibliothek Salzburg H 463

Abb. 28 Andreas Nesselthaler, Prokris und Cephalus, Enkaus-tik/Leinwand, 120 x 85 cm, Residenzgalerie Salzburg Inv. Nr. 4711

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Roswitha Juffinger

Für die Wiederentdeckung der Technik der En-kaustik waren – laut Nesselthaler – Abbé Don Vin-cente Requeno und Anne-Claude-Philippe Comte de Caylus verantwortlich.165 Dem Hinweis aus dem Schrei ben Colloredos bzw. anderer zeitgenössischer Quellen, dass Nesselthaler für Zarin Katharina in St. Petersburg enkaustische Bilder gemalt hätte, nachge-hend, ergab eine Anfrage in der Eremitage 2007, dass dort keine Gemälde des Künstlers bekannt sind.166

Während der Anwesenheit Nesselthalers am Salz-burger Hof von 1789 bis 1794 malte der Künstler für Colloredo ein „enkaustisches Kabinett“, beste-hend aus insgesamt 56 Gemälden (Abb. 28); „dieses ganze Cabinet ist von dem hochfürstlichen Hofmaler Nesselthaler, in der Art wie die alten Griechen und Rö-mer malten, ehe die Oelmalerey erfunden wurde, ge-malt worden“.167

Die Zeichnungsakademien des 18. Jahrhunderts in Salzburg

Ab Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (Re-gierungsbeginn 1587) waren alle Erzbischöfe Salz-burgs bis zur Säkularisation zu Studienzwecken in Rom. Die Romaufenthalte der später souverän regie-renden Kirchenfürsten und deren Bedeutung für die Kunst und Wissenschaft in Salzburgs wurden unter diesem Gesichtspunkt bislang nicht bearbeitet; in Hinblick auf die Malerakademie-Klebebände Collore-dos soll diesem Aspekt Rechnung getragen werden. Die Kenntnis zeitgenössischer Kunstströmungen Roms ist bei den Kirchenfürsten ebenso vorauszuset-zen wie die mit der Wiederentdeckung der Antike ein-hergehenden Grabungen sowie die Gründungen pres-tigeträchtiger Antikensammlungen und parallel dazu erscheinenden Publikationen.

Siegmund Christoph Graf von Schrattenbach und dessen Hofzeichnungsakademie

Johann Baptist Hagenauer wohnte im „Collegium Virgilianum“, heute Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg. Im „Collegium“ befand sich die Hofzeich-nungsakademie von Erzbischof Siegmund Christoph von Schrattenbach,168 die in historischen Dokumen-tationen – genannt sei Benedikt Pillwein – zwar Er-wähnung findet,169 über die es bis dato keine Detail-forschung gibt. Aus Pillweins Hinweisen auf die Hofzeichnungsakademie geht hervor, dass in dieser

Institution Zeichnungslehrgänge stattfanden, für de-ren Besuch es bei entsprechender Begabung finanziel-le Zuwendungen des Landesfürsten gab.

Hieronymus Graf Colloredos Malerakademie

1784 gründete Colloredo im Stadtzentrum Salzburgs unmittelbar neben seiner Residenz im sogenannten „Haus über dem Ritzerbogen“170 eine Zeichnungsaka-demie; 1785 nahm diese Institution, deren Besuch kostenfrei war, ihre Tätigkeit auf. Zur Geschichte die-ser Neugründung gibt es lediglich Eckdaten, eine de-taillierte Darstellung wurde bislang nicht veröffent-licht.171

Colloredos Beweggründe zur Eröffnung einer Akademie resultieren aus einer Kombination von per-sönlicher Ambition und weitreichenden Maßnahmen bei der Reformierung des Schulwesens bzw. seiner Bil-dungspolitik, in deren Rahmen die Reformen ste-hen.172

Corbinian Gärtner, der, wie eingangs erwähnt, 1812 eine Lebensgeschichte des Kirchenfürsten ver-fasste,173 verband mit Hieronymus Colloredo die vom Fürsterzbischof angeordnete Studienreise Gärtners so-wie dessen Lehrtätigkeit an der Salzburger Benedikti-neruniversität.174 Nach Gärtners Eintritt in das Salz-burger Benediktinerkloster St. Peter 1770175 führte dieser gemeinsam mit einem jüngeren Mitbruder, P. Johannes Evangelist Hofer, eine von Colloredo beauf-tragte, Abt Dominikus Hagenauer176 bewilligte und finanzierte Studienreise durch. Von Salzburg ausge-hend waren die beiden Klosterbrüder vom 6.10.1786 bis zum 27.8.1789 auf Reisen; während ihres Aufent-haltes in Paris vom 13.5. bis 10.8.1789 waren sie Au-genzeugen des Ausbruchs der französischen Revoluti-on.177

Nach seiner Rückkehr wurde Gärtner im Novem-ber 1789 promoviert und begann im Studienjahr 1789/1790 seine Lehrtätigkeit an der Salzburger Be-nediktineruniversität; sein Versuch im Jahr 1790 das Kirchenrecht in deutscher, und nicht in lateinischer Sprache vorzutragen, wurde von Colloredo unverzüg-lich unterbunden. Der Kirchenfürst beharrte auf der Beibehaltung der Lehrsprache Latein, die seinem – am klassischen Bildungsideal orientierten – Weltbild entsprach.178

Einführung

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Anmerkungen:

1 Steffi Röttgen[sic!], Alessandro Albani, in: Forschungen zur Villa Albani: antike Kunst und die Epoche der Aufklärung, hrsg. von Herbert Beck, Peter C. Bol, Berlin 1982 S. 59–184 hier S. 150.2 Roswitha Juffinger, X.1 Rom zwischen Klassizismus und Anti-kenbegeisterung. Anton Raphael Mengs – Johann Joachim Win-ckelmann. Kardinal Alessandro Albani – Johann Friedrich Reif-fenstein, in: Juffinger 2011 S. 606–610 hier S. 607.3 Roberto Codroico, Johann Baptist Hagenauer – Schüler der Accademia Clementina von Bologna, in: Barockberichte, Heft 44/45, Salzburg 2006 S. 832–836 hier S. 835; Adolf Hahnl, Die Brüder Wolfgang, Johann Baptist und Johann Georg Hagenauer, in: Plus Librorum. Beiträge von Adolf Hahnl zur Salzburger Kunstgeschichte, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 31. Ergänzungsband, Salzburg 2013 S. 33–93 hier S. 40–43.4 Adolf Hahnl, Die Brüder Hagenauer und Johann Joachim Winckelmann, in: Hahnl, wie Anm. 3, S. 42–45.5 Hellmut Lorenz, Johann Bernhard Fischer von Erlach, Zürich-München-London 1992; Hans Sedlmayr, Johann Bernhard Fi-scher von Erlach, hrsg. von Giovanna Curcio, Stuttgart 1997.6 Ingeborg Schemper-Sparholz, Barock oder Klassizistisch? Überlegungen zum Stil von Johann Baptist Hagenauer, in: Salz-burger Beiträge zur Kunst und Denkmalpflege, Bd. III, Die Salz-burger Mariensäule. Zur Konservierung von monumentalen Blei-plastiken, hrsg. von Ronald Gobiet, Salzburg 2006 S. 63–84.7 Hahnl, wie Anm. 3, S. 42–45 hier S. 43.8 Adolf Hahnl, Studie zu Wolfgang Hagenauer (1726–1801), Universität Salzburg, Phil. Diss. 1969 S. 35.9 Ingeborg Schemper-Sparholz, Dauer und Vergänglichkeit: Der Bildhauer Johann Baptist Hagenauer und die Wirkungsästhetik der Materialien Blei, Marmor, Terrakotta, Gips, in: Barockberich-te, Heft 44/45, Salzburg 2006 S. 837–864 hier S. 851.10 Franz Pascher, Joseph Freiherr von Sperges auf Palenz und Reisdorf (1725–1791), Universität Wien, Phil. Diss. 1954 – Ori-ginal-scan & Korrekturen des Autors 2009: http://othes.univie.ac.at/7010/1/Pascher_Diss.pdf.11 Kurt Haslinger, Die Akademie der bildenden Künste in Wien im 18. Jahrhundert – Reformen unter Kaunitz, Universität Wien, Diplomarbeit 2008, http://othes.univie.ac.at/369/1/01–18–2008_6101500.pdf, S. 57–58; Johann Joachim Winckelmann, Geschichte der Kunst des Alterthums, in: Johann Joachim Win-ckelmann, Schriften und Nachlaß, hrsg. von Adolf H. Borbein, Thomas W. Gaethgens, Johannes Irmscher und Max Kunze, Bd. 4,1, Mainz 2002 S. VIII–IX.12 Ingeborg Wegleitner, Johann Baptist Hagenauer (1732–1810), Universität Wien, Phil. Diss. 1952 S. 216–217.13 Georg Sobotka [† bearbeitet von Erika Tietze-Conrat], Jo-hann Baptist Hagenauer. Archivalien, Regesten und datierte Wer-ke, in: Österreichisches Bundesdenkmalamt. Jahrbuch des kunst-historischen Institutes, hrsg. von Max Dvořák, Bd. XIV 1920, Wien 1922 S. 1–56 hier S. 52–53; Stefan Hiller, Ein „Museum“ von Abgüssen antiker Plastik in Salzburg, in: Salzburger Muse-umsblätter, Jahrgang 35, Nr. 3, September 1974 S. 6–8 hier S. 7–8.14 Marjorie Trusted, Die Genauigkeit der Kontur. Abgüsse und Kopien antiker Skulpturen in der Epoche des Klassizismus. Sinn

und Zweck von Abgüssen und Kopien seit dem 16. Jahrhundert, in: Ausst.-Kat. Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820, hrsg. von Maraike Bückling und Eva Mongi-Vollmer, München 2013 S. 52–60 hier S. 53.15 Reinhard R. Heinisch, Leopold Anton Freiherr von Firmian, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 14, Berlin 1985 S. 295–296.16 Paul Buberl, Franz Martin, ÖKT Bd. XI, Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, Wien 1916 S. 287–333 hier S. 287–288.17 Peter Husty, Franz Laktanz Graf von Firmian – die Biogra-phie: http://www.salzburgmuseum.at/374.html.18 ÖKT Bd. XI, wie Anm. 16, S. 289–301; Christian W. Thom-sen, Leopoldskron. Frühe Geschichte. Die Ära Reinhardt. Das Salzburg Seminar, Siegen 1983 S. 11–34; Thomas Heinz Fischer, Schloß Leopoldskron, in: Inventare der Salzburger Burgen und Schlösser, Bd. 10, Salzburg 1992; Ina Stegen, Franz Laktanz und seine Kunstsammlung, in: Schloß Leopoldskron, mit Textbeiträ-gen von Gisela Prossnitz, Timothy W. Ryback und Ina Stegen, Salzburg 1994 S. 58–72; Roswitha Juffinger, X. 3 Zeitgenössische Gemäldesammlungen: Salzburg & Opočno, in: Juffinger 2011 S. 615–618 hier S. 615.19 Elisabeth Garms-Cornides, Firmian, Carlo Gottardo, conte di, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Rom 1997 S. 224–231 hier S. 229 zu Datum und Ort der Geburt: 15.8.1718 in Trient – Taufmatriken von S. Maria Maddalena im Erzbischöflichen Ar-chiv von Trient. Der Eintrag von Elisabeth Garms Cornides ent-hält eine umfassende Bibliographie zu Karl Joseph Graf von Fir-mian.20 Rossana Muzii Cavallo, Ausst.-Kat. Carlo Firmian. La raccol-ta di stampe di Carlo Firmian, Trient 1984. Die Ausstellung wur-de vom 30.11.1984 bis 13.1.1985 in der Residenzgalerie Salzburg präsentiert: www.residenzgalerie.at.21 Garms-Cornides, wie Anm. 19, S. 226. In Vorbereitung zur Drucklegung: Elisabeth Garms Cornides, Diventare collezionista: appunti sulla formazione del conte Carlo Firmian, in: Accademia Roveretana degli Agiati, Internationale Tagung: Le raccolte di Mi-nerva. Le collezioni artistiche e librarie del conte Carlo Firmian, 3./4.5.2013, Rovereto.22 Garms-Cornides, Diventare collezionist, wie Anm. 21, in Vorbereitung zur Drucklegung, Seitenangabe derzeit nicht möglich. Univ. Doz. Dr. Elisabeth Garms-Cornides sei an dieser Stelle für die Überlassung des Manuskriptes sowie für den infor-mativen Gedankenaustausch zu den Brüdern Firmian gedankt.23 „Mahler-Gallerie, darin befinden sich 304 Portraits der be-rühmtesten Mahler alt und neuer Zeiten, verschiedener Schullen, und Nationen als: [… es folgt eine alphabetische Auflistung der Maler-Selbstporträts]“, in: Buberl, wie Anm. 16, S. 297–299. Zum Selbstporträt von Anton Raphael Mengs und Angelika Kauffmann siehe Juffinger, wie Anm. 18, S. 615–616.24 Lorenz Hübner, Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöfli-chen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte, 1. Bd., Salzburg 1792 S. 424–439 hier S. 438.25 Steffi Roettgen, Anton Raphael Mengs 1728–1779, Bd. 1, Das malerische und zeichnerische Werk, München 1999 S. 354.26 Helge Siefert, Angelika Kauffmann, Selbstbildnis, 1784, in: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek. Katalog der Gemälde und Skulpturen, München-Köln 2010 S. 171.27 Portraits der Mahler-Gallerie nach alphabetischer Ordnung *). [Auf Seite 13 findet sich zu *) der Vermerk „Alle unterstriche-

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Roswitha Juffinger

nen Portraits sind nicht Original“], in: Katalog einer verkäufli-chen Gemählde-Sammlung in Salzburg. Nähere Auskunft erhal-ten Kauflustige daselbst auf dem Wag-Platz Nro. 73 im 3ten Stock. Wien 1820 S. 13–16 hier S. 15: „Maran[sic!], Antonio“.28 Portraits der Mahler-Gallerie, wie Anm. 27, S. 13–16.29 Albin Rohrmoser, Laktanz Graf Firmian als Portraitzeichner, in: Salzburg zur Zeit der Mozart, Jahresschrift des Salzburger Mu-seums Carolino Augusteum, Bd. 37/38, Salzburg 1991 S. 101–102; Stegen, wie Anm. 18, S. 63–64.30 Trusted, wie Anm. 14, S. 53.31 Trusted, wie Anm. 14, S. 53.32 Stegen, wie Anm. 18, S. 68.33 Juffinger, wie Anm. 18, S. 615.34 Martin, wie Anm. 16, S. 302; Hiller, wie Anm. 13, S. 7–8.35 Stegen, wie Anm. 18, S. 69.36 Vinzenz Süß, Kunst-Geschichtliches, in Salzburger constitu-tionelle Zeitung 89, Samstag, den 14. April 1849 S. 435.37 Vinzenz Süß, Bericht über die Erwerbungen für das Städti-sche Museum in Salzburg vom 1. Jänner bis 30. Juni 1849, Salz-burg 1849 ohne Paginierung, III. 1) In artistischer Beziehung; Peter Husty, XII. 2 Die Sammlung von Gipsobjekten nach Anti-ken im Salzburg Museum, in: Juffinger 2011 S. 670–673.38 Husty, wie Anm. 37, S. 672, 672 Abb. 1, 2.39 Jahresbericht des vaterländischen Museums Carolino-Augus-teum der Landeshauptstadt Salzburg für das Jahr 1853, Salzburg 1853 S. 33.40 Jahresbericht 1853, wie Anm. 39, S. 33–34.41 Jahresbericht des vaterländischen Museums Carolino-Augus-teum der Landeshauptstadt Salzburg für das Jahr 1864, Salzburg 1864 S. 26.42 Ariane Mensger, »Figures d’anticquaiges«. Frühe Antiken-kopien nördlich der Alpen, in: Das Originale der Kopie. Kopien als Produkte und Medien der Transformation von Antike, Trans-formationen der Antike, Bd. 17, hrsg. von Tatjana Bartsch, Mar-cus Becker, Horst Bredekamp, Charlotte Schreiter, Berlin/ New York 2010 S. 69–87 hier S. 81.43 Thomas Schauerte, Ausst.-Kat. Albrecht Dürer: Das große Glück. Kunst im Zeichen des geistigen Aufbruchs, Osnabrück 2003 S. 108–110 hier S. 108: Kat. Nr. 58 Jüngling vom Magda-lensberg.44 Literaturauswahl: Raimund Wünsche, Der Jüngling vom Magdalensberg, in: Festschrift für Luitpold Dussler, hrsg. von Jo-sef Adolf Schmoll gen. Eisenwerth, Marcell Restle, Herbert Wei-ermann, München 1972 S. 45–80; Walter Leitner, Schild oder Hut – Neue Betrachtungen zum Jüngling von Magdalensberg, in: Vis imaginvm: Festschrift für Elisabeth Walde zum 65. Geburts-tag, hrsg. von Gerald Grabherr, Innsbruck 2005 S. 220–226.45 Johannes Ramharter, V. Die Kunstkammer der Fürsterzbi-schöfe von Salzburg, in: Juffinger 2011 S. 322–380 hier S. 326.46 Ramharter, wie Anm. 45, S. 328.47 Joseph Eiselein, Johann Winckelmanns sämtliche Werke. 5. Bd., Neudruck der Ausgabe 1825, Osnabrück 1965 S. 265–266: 8 Buch, 4. Kap. „§ 3. Es waren ehemals und sind noch izo Werke der Kunst, sowohl Figuren als erhobene Arbeiten, mit römischen Inschrif-ten, und andere Statuen und erhobene Arbeiten mit dem Namen der Künstler. Von der ersteren Art ist diejenige Figur, welche vor mehr als zweihundert Jahren bei St. Veit im Erzstifte Salzburg entdeket, und durch den bekannten Erzbischof und Cardinal Matthias Lange in Salzburg aufgestellt wurde: 1) es ist dieselbe von Erzt, in Lebensgröße, und gleichet in der Stellung dem fälschlich sogenannten Antinous

oder Meleager im Belvedere. Eine jener völlig ähnliche Statue von Erzt mit eben derselben Inschrift und an eben dem ungewöhnlichen Orte, nämlich auf dem Schenkel, befindet sich in dem Garten des königlichen Lustschlosses Aranjuez in Spanien, wo mein Freund Herr Anton Raphael Mengs dieselbe gesehen, und mir als ein altes Werk angibt. Ich habe mit aller Mühe, die ich mir gegeben, von der Statue zu Salzburg nicht die geringste Nachricht erhalten können, aus wel-cher, wenn sie richtig und umständlich gewesen wäre, man vielleicht hätte sehen können, ob eine nach der anderen gearbeitet worden; so viel sehe ich wohl, daß die Streitaxt, welche die salzburgische in dem Kupfer hält, ein neuer Zusaz der Unwissenheit sein müße.“; Wün-sche, wie Anm. 44, S. 45–46, 74 Anm. 4. 48 Kurt Gschwantler, Ausst.-Kat. Kunsthistorisches Museum, Guß + Form: Bronzen aus der Antikensammlung, Wien 1986 S. 51–60: Kat. Nr. 51 Der Jüngling vom Magdalensberg; Kurt Gschwandtler: Der Jüngling vom Magdalensberg – Ein For-schungsprojekt der Antikensammlung des Kunsthistorischen Mu-seums Wien, in: Griechische und römische Statuetten und Groß-bronzen. Akten der 9. Internationalen Tagung über antike Bron-zen, Wien, 21.–25. April 1986, hrsg. von Kurt Gschwantler und Alfred Bernhard-Walcher, Wien 1988 S. 16–27.49 Walter Schlegel, Die Baugeschichte der Salzburger Residenz 1668–1772, I. 3 Franz Anton Fürst von Harrach 1709–1727, in: Juffinger 2011 S. 32–50 hier S. 36–37.50 Andrea Domanig, http://www.akademiegalerie.at/de/Sam-mlung/Glyptothek/.51 Beatrix Bastl, Und alle lesen […] Gedanken zur Universitäts-bibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien, in: Theo-phil Hansen und die Bibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien, hrsg. von Beatrix Bastl, Cornelia Reiter, Eva Scho-ber, Weitra 2011 S. 42 Abb. 24.52 Carl von Lützow, Führer durch die Sammlungen der K.K. Akademie der Bildenden Künste. 1. Museum der Gypsabgüsse, Wien 1888 S. 44: „478. Sogenannter Mercur von Virunum, ein Jüngling in betender Stellung, nach der Inschrift auf dem rechten Schenkel aus dem Ende der römischen Republik; gefunden auf dem Magdalenenberge bei Klagenfurt. Orig. Bronce, Wien, Antikencabi-net.“53 Schauerte, wie Anm. 43, S. 108.54 Freundlicher Hinweis von Dir. Dr. Alfred Bernhard-Walcher, Kunsthistorisches Museum, Antikensammlung, per email vom 11.3.2013: „Nach unseren Archivunterlagen erfolgte die erste Abfor-mung des Jünglings in Wien im Jahr 1856 mit Genehmigung des OKA [Oberstkämmereramtes] durch die Akademie der bildenden Künste, gleichzeitig (vermutlich 1857) wurde auch eine Gipskopie für das Museum in Salzburg angefertigt, wie ein Briefwechsel zwi-schen Direktor Süß und Direktor Arneth belegt (Akten 1856/856 und 1856/944).“; Vinzenz Süß, Jahresbericht des vaterländischen Museums Carolino Augusteum der Landes-Hauptstadt Salzburg für das Jahr 1856, Salzburg 1856 S. 19–20: „So z.B. stellte uns der k.k. Regierungsrath und Direktor des k.k. Münz- und Antiken-Kabi-netes, v. Arneth, in Aussicht, uns mit einem Abguß des Germanicus, der schönsten antiken Statue im k.k. Antiken-Cabinete in Wien, be-glücken zu wollen, die vor mehr als 300 Jahren in Kärnthen auf den Trümmern Virunums ausgegraben und nach Salzburg gebracht, nach einem mehr als 300-jährigen sich hier erworbenen Domicil, dann aber im Jahr 1806 nach Wien in das k.k. Antiken-Cabinet überlie-fert wurde.“55 HR Dr. Kurt Gschwandtler forscht zu den Gipsabgüssen des Jünglings vom Magdalensberg – freundliche Mitteilung vom

Einführung

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März 2013; Johannes Bauer, Gipsabgüsse zwischen Museum, Kunst und Wissenschaft. Wiener Abguss-Sammlungen im späten 19. Jahrhundert, in: Gipsabgüsse und antike Skulpturen. Präsen-tation und Kontext, hrsg.von Charlotte Schreiter, Berlin 2012 S. 273–290; Johannes Bauer, Il Museo dei Gessi di Vienna ai tempi di Alexander Conze e Otto Benndorf, in: Ripensare Emanuel Löwy. Professore di archeologia e storia dell’arte nella R. Universi-tà e Direttore del Museo di Gessi, hrsg. von Maria Grazia Picozzi (Studi miscellanei 37) Rom 2013 S. 111–124 S. 120 Abb. 9.56 Friederike Zaisberger, Salzburg in napoleonischer Zeit und die Verschleppung seiner Kunstschätze, in: Die Alpenlänger zur Zeit Napoleons. Arge Alp, Informationsblatt 11, Innsbruck 1985 S. 82–121, mit einer Liste der zwischen 1800 und 1835 durch Veräußerung bzw. Requirierung in Verlust geratenen Kunstgegen-stände von Johann Ostermann hier S. 97.57 Ostermann, Salzburg – Napoleon, wie Anm. 56, S. 107.58 Ramharter, wie Anm. 45, S. 361 und 362, S. 362 Abb. 25.59 Richard Blaas, Das kaiserliche Auditoriat bei der Sacra Rota Romana, in: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, 11. Bd., Wien 1958 S. 99; Alfred Stefan Weiß, Hieronymus Graf Colloredo (1772–1803/12). Im Zeichen der Aufklärung, in: Le-bensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten. 1200 Jahre Erzbistum Salzburg, Salzburg Archiv 24, hrsg. von Peter F. Kramml, Alfred Stefan Weiß, Salzburg 1998 S. 179–202 hier S. 180.60 Friedrich Noack, Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters, Bd. 1, Stuttgart 1927 S. 311.61 Elisabeth Schöter, Die Villa Albani als Imago mundi. Das un-bekannte Fresken- und Antikenprogramm im Piano Nobile der Villa Albani zu Rom, in: Forschungen zur Villa Albani, wie Anm. 1, S. 185–299.62 Blaas, wie Anm. 59, S. 99 Anm. 259; Ulrike Engelsberger, Die Wahl des Erzbischofs im Kapitelsaal, in: Erzbischof Colloredo und sein Kataster. Eine Steuerreform am Ende des Erzstifts Salz-burg, Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs Nr. 19, Salz-burg 2012 S. 23–31 hier S. 30–31.63 Biographischer Abriss zu Hieronymus Colloredo, mit den Eckdaten seiner politischen und kirchengeschichtlichen Bedeu-tung für das Erzstift Salzburg sowie weiterführenden Literatur in: Thomas Mitterecker, Vom Barock zur Aufklärung. Das Erzstift Salzburg unter Hieronymus Graf Colloredo 1772–1803, in: Kei-ne Chance für Mozart. Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo und sein letzter Hofkapellmeister Luigi Gatti (1740–1817), Sym-posiumsbericht hrsg. von Eva Neumayr und Lars E. Laubhold unter der Projektleitung von Ernst Hintermaier, Lucca 2013 S. 3–21.64 Alfred Stefan Weiß, Colloredo, Hieronymus Joseph Franz de Paula Graf von, in: Salzburger Mozart Lexikon, Redaktion von Gerhard Ammerer und Rudolph Angermüller unter Mitarbeit von Andrea Blöchl-Köstner, Bad Honnef 2005 S. 77.65 In weiterer Folge wird auf die einzelnen Publikationen einge-gangen; hier als Beispiele: Weiß, wie Anm. 59, S. 179–202; Alfred Stefan Weiß, Hieronymus Graf Colloredo (1732–1812) – geistli-cher und weltlicher Herrscher, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Bd. 144, Salzburg 2004 S. 225–250.66 Thomas Mitterecker, Erzbischof Hieronymus Colloredo – Kirchenfürst, in: Erzbischof Colloredo und sein Kataster. Eine Steuerreform am Ende des Erzstifts Salzburg, Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs Nr. 19, Salzburg 2012 S. 63–69.67 Helmut Zöttl, Salzburg. Münzen und Medaillen 1500–1810,

Bd. I, Salzburg 2008 S. 130–133 hier S. 132–132.68 Zöttl, wie Anm. 67, S. 130.69 Franz Martin, Hundert Salzburger Familien, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Bd. 67–85, Sonder-abdruck 1946 [aus Band 84/85]: 97. Moll S. 308–312 hier S. 311.70 Pascher, wie Anm. 10, S. 120.71 Die von Johann Martin Krafft verfertigten Stempeleisen ha-ben sich in der Staatlichen Münzsammlung München erhalten. http://www.salzburgcoins.at/htdocs/AF01.htm.72 Pascher, wie Anm. 10, S. 120–121.73 Corbinian Gärtner, Lebensgeschichte des Hochwürdigsten Fürsten und Herrn Herrn Hieronymus Josephus Franciscus de Paula, Erzbischofes zu Salzburg […], Salzburg 1812.74 Martin Krummholz, IX. Die Bilder des Hieronymus Graf von Colloredo (1674–1726). Zu den Anfängen der Colloredo-Mannsfeld’schen Gemäldesammlung in Opočno und zur Bauge-schichte des Prager Palais, in: Juffinger 2011 S. 561–586 hier S. 581 sowie S. 580 Abb. 28 und 29; Johann Christoph Allmayer-Beck, Colloredo-Waldsee, Rudolph Joseph Fürst von, in: Neue Deutsche Biographie 3, Berlin1957 S. 329.75 Mitterecker, wie Anm. 63, S. 5.76 Ernst Tomek, Kirchengeschichte Österreichs, 3. Teil: Das Zeitalter der Aufklärung und des Absolutismus, Innsbruck/ Wien/ München 1959 S. 495.77 Gärtner, wie Anm. 73, S. 4.78 Ulrich Salzmann, Der Salzburger Erzbischof Siegmund Christoph Graf von Schrattenbach (1753–1771) und sein Dom-kapitel, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landes-kunde, 124. Vereinsjahr, Salzburg 1984 S. 9–240 hier S. 64–71: Auersperg, Joseph Franz Anton, Graf von; August Leidl, Auer-sperg, Joseph Franz Anton Reichsgraf von, in: Die Bischöfe des Heiligen römischen Reiches 1648 bis 1803, hrsg. von Erwin Gatz unter Mitwirkung von Stephan M. Janker, Berlin 1990 S. 19–21; Manfred Josef Thaler, Das Salzburger Domkapitel in der Frühen Neuzeit (1514 bis 1806), in: Wissenschaft und Religion, hrsg. von Hans Paarhammer und Alfred Rinnerthaler, Bd. 24, Frank-furt am Main 2011 S. 134–137: 16. Auersperg, Josef Franz Graf/Fürst.79 Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staats-archiv, RHR Passbriefe 3–2–68: „Colloredo Graf Hieronymus, Sohn des Reichsvizekanzlers, Domherr von Salzburg, Olmütz und Passau, und Joseph Graf Auersperg, Sohn des Oberstallmeisters, Pass-brief mit dem Sekretär Benedikt Stephani nach Rom, 1752“.80 Zu Auerspergs Rom-Aufenthalt zwischen 1752 und 1755 sie-he Thaler, wie Anm. 78, S. 136 Anm. 4.81 Peter Schmidt, Das Collegium Germanicum in Rom und die Germaniker. Zur Funktion eines römischen Ausländerseminars (1552–1914), Tübingen 1984 S. 220 bzw. 232.82 Juffinger, wie Anm. 2, S. 607, 632 Anm. 4, 683 Corbinian Gärtner, Chronik von Salzburg: Hieronymus, drey und sechzigster Erzbischof, zugleich weltlicher Regent vom Jahre 1772 bis 1803, blos geistliches Oberhaupt bis 1812, 11. 1 von 1753–1782, Salzburg 1826 S. 334–335.84 Thaler, wie Anm. 78, S. 135.85 Thaler, wie Anm. 78, S. 169–172 hier S. 169, 171 Anm. 11.86 Max Kunze, Stosch, Philipp von, in: Der Neue Pauly, Ge-schichte der Altertumswissenschaften. Biographisches Lexikon, hrsg. von Peter Kuhlmann und Helmuth Schneider, Supplemente Band 6, Weimar 2012 S. 1194–1195.

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Roswitha Juffinger

87 Friedrich Noack, Stosch, Albani und Winckelmann. Ur-kundliche Ergänzungen zu ihrer Geschichte, in: Belvedere. Kunst und künstlerische Kultur der Vergangenheit. Zeitschrift für Sammler und Kunstfreunde, hrsg. von Alfred Juritzky-Warberg, Bd. 13, Wien 1928 S. 41–48 hier S. 46. Freundlicher Hinweis von Dr. Wilfried Schaber, Salzburg. Noack wies 1928 darauf hin, dass ihm aus dem extrem umfang-reichen Archivmaterial, das sich im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien zu Kardinal Alessandro Albani befindet, die entsprechen-den Hinweise zur Verfügung gestellt wurden; um welche Akten es sich handelte, hat Noack nicht verzeichnet. Aus der diplomati-schen Korrespondenz Albanis mit dem Wiener Hof, die zwischen-zeitlich im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien unter „Rom Vatikan Korrespondenz Albani“, nach Jahren geordnet, verwahrt wird, finden sich unter R. V. I. Fasz. 162 (nachfolgend: Korres-pondenz Albani) Korrespondenzen Albanis mit Horace Mann in Florenz, und zwar Schreiben Albanis an Mann vom 30.6.1755 und 26.7.1755 und Antwortschreiben Manns an Albani vom 22.7.1755 und 26.7.1755. In den Schreiben empfahl Albani den jungen Colloredo an Mann bzw. dankte ihm für die Betreuung, währen Mann zurückschrieb, es wäre ihm eine Ehre gewesen, wo-bei seine Unterstützung nicht in größerem Umfang in Anspruch genommen worden sei, da Colloredo sich in Begleitung der Fürs-ten Corsini befand.88 Franz Michael Vierthaler, Reisen durch Salzburg, Salzburg 1799 S. 134–136 hier S. 135–136: Hofbibliothek. Prachtwerke; Roswitha Juffinger, X. 4 Colloredos Bibliothek, in: Juffinger 2011 S. 620.89 Johann Joachim Winckelmann. Schriften und Nachlaß, Bd. 7,1 und 7,2: Johann Joachim Winckelmann, Description des Pi-erres gravées du feu Baron de Stosch. Florence 1760, hrgs. von Adolf H. Borbein, Max Kunze und Axel Rügler, Mainz 2013.90 Peter und Hilde Zazoff, Gemmensammler und Gemmenfor-scher. Von einer noblen Passion zur Wissenschaft, München 1983, S. 30–46 sowie S. 105–131.91 Zaisberger, wie Anm. 56.92 Ingonda Hannesschläger, Die „geraubten“ Salzburger Kunst-schätze, in: Die Säkularisation Salzburgs 1803. Voraussetzungen – Ereignisse – Folgen. Protokoll der Salzburger Tagung vom 19.–21. Juni 2003, hrsg. von Gerhard Ammerer, Alfred Stefan Weiß,in Wissenschaft und Religion, Bd. 11, Frankfurt am Main 2005 S. 242–281.93 Zazoff, wie Anm. 90, S. 30–31 und Anm. 95.94 Zazoff, wie Anm. 90, S. 34.95 Zazoff, wie Anm. 90, S. 31–32.96 Christoph Brandhuber, Maximilian Gandolph von Kuen-burg, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, hrsg. von Traugott Bautz, Bd. 26 (Ergänzungen XIII), Nordhausen 2006 Sp. 812–823. MMag. Dr. Christoph Brandhuber dankt die Autorin für die vielen anregenden Diskussionen sowie für biblio-graphische Hinweise bei der Vorbereitung des Beitrages.97 Zum „Kleinen Bibliothekszimmer“ in der Salzburger Resi-denz aus der Zeit Harrachs s. Roswitha Juffinger, Die Salzburger Residenz 1587–1727. Vision und Realität, in: Die Salzburger Re-sidenz 1587–1727. Vision und Realität. Österreichische Zeit-schrift für Kunst und Denkmalpflege, Bd. LXIII, Heft 1/2, Horn / Wien 2009 S. 8–14 hier S. 14.98 Die Kennzeichnung mit dem Regierungsantrittsjahr erfolgte unabhängig vom Ankaufsdatum des Werkes.99 Vierthaler, wie Anm. 88, S. 135.

100 Zazoff, wie Anm. 90, S. 120–121; Johann Joachim Win-ckelmann, Kleine Schriften, Vorreden, Entwürfe, hrsg. von Wal-ter Rehm, 2. Auflage, Berlin/ New York 2002 S. 460–461: Erläu-terungen: Von der Fähigkeit der Empfindung, 23 Odescalchische Sammlung.101 Zazoff, wie Anm. 90, S. 118–119.102 Valentin Kockel, Spintria und Priapea. Erotische Themen in Daktyliotheken, in: Ausst.-Kat. Daktyliotheken. Götter & Caesa-ren aus der Schublade. Antike Gemmen in Abdrucksammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. von Valentin Kockel und Da-niel Graepler, München 2006 S. 141–149 hier S. 141.103 Kockel, wie Anm. 102, S. 145–146.104 Kockel, wie Anm. 102, S. 145–147 und S. 148 Anm. 19.105 Kockel, wie Anm. 102, S. 145–147 und S. 149 Anm. 20.106 Hermann Egger, Philipp von Stosch und die für seinen „At-las“ beschäftigten Künstler, in: Festschrift der Nationalbibliothek in Wien, Wien 1926 S. 221–234 hier S. 228–229; Rudolf Kinau-er, Der Atlas des Freiherrn Philipp von Stosch der oesterreichi-schen Nationalbibliothek. Ein Beitrag zu seiner Rekonstruktion und zur Geschichte der Atlanten. Universität Wien, Phil. Diss. 1950 S. 59–60; Arnold Nesselrath, Publizieren und Sammeln, in: Arnold Nesselrath, Der Zeichner und sein Buch. Die Darstellung der antiken Architektur im 15. und 16. Jahrhundert, Cyriacus. Studien zur Rezeption der Antike, Bd. 5, Mainz/ Ruhpolding 2014 S. 151–193 hier S. 178 und 180.107 Zu der Verbindung zwischen dem Salzburger Fürsterzbi-schof Franz Anton Fürst von Harrach und Carl Gustav Heraeus in Wien: Christoph Brandhuber, CAESARE DUCE. Zur Ikono-graphie des Caesar-Zyklus in der Residenzgalerie Salzburg, in: Ros witha Juffinger, Residenzgalerie Salzburg. Gesamtverzeichnis der Gemälde, Salzburg 2010 S. 400–433.108 Jörn Lang, Netzwerke von Gelehrten. Eine Skizze antiquarischer Interaktion im 18. Jh. am Beispiel des Philipp von Stosch (1619–1757), in: Netzwerke der Moderne. Erkundungen und Strategien, hrsg. von Jan Broch, Markus Rassiller und Daniel Scholl, Würzburg 2007 S. 203–226.109 Thaler, wie Anm. 78, S. 169.110 Walter G. Wieser, Die Hofbibliothek in der Epoche der bei-den van Swieten (1739–1803), Kapitel 2: Gerard Freiherr van Swieten (1745–1772), in: Geschichte der Österreichischen Natio-nalbibliothek, hrsg. von Josef Stummvoll, I. Teil Die Hofbiblio-thek (1368–1922), Wien 1968 S. 239.111 Siehe Beitrag von Beatrix Koll.112 Gerald Ustrnul, Kapitel 4 Moriz Graf von Dietrichstein-Proskau-Leslie (1826–1845), in: Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek, hrsg. von Josef Stummvoll, I. Teil Die Hofbi-bliothek (1368–1922), Wien 1968 S. 404; zu jenen Blättern, die den Grundstock der heutigen Kartensammlung der Österreichi-schen Nationalbibliothek bilden, siehe http://www.onb.ac.at/sammlungen/karten/kartenzimelien/38.htm.113 Achim Gnann, 16A Nach Raphael (1493–1520) Recto: Vorhalle des Pantheons / Verso: Ansicht der Engelsburg und der Aurelianischen Stadtmauer mit der Cestiuspyramide, 16 B Nach Raphael (1493–1520) Recto: Inneres des Pantheons / Verso: An-sicht auf Rom und den Vatikan und Detail vom Inneren des Pan-theons, in: GedankenStriche. Zeichnungen und Druckgraphiken aus der Universitätsbibliothek Salzburg, hrsg. von Andrea Gott-dang und Renate Prochno, Salzburg-Wien 2012 S. 88–95; Ar-nold Nesselrath, Raffael und das 16. Jahrhundert, in: Nesselrath, wie Anm.106, S. 111–149 hier S. 124–125 und Abb. 170.

Einführung

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114 Zur Thematik vorhanden gewesener Konvolute s. den Bei-trag von Beatrix Koll.115 Christoph Brandhuber, Roswitha Juffinger, XII. Faszination Stadt. Rekonstruktionsversuch des Klebebands der Städtebilder in der Universitätsbibliothek Salzburg, in: Juffinger 2011 S. 511–535 bzw. S. 517.116 Ernst Frisch ließ auch diese Klebebände in den 1930er Jah-ren zerlegen.117 Auflistung der aus Colloredos Besitz stammenden Piranesi-Prachtbände der Salzburger Hofbibliothek, in: Juffinger, wie Anm. 88, S. 620.118 Luigi Ficacci, Giovanni Battista Piranesi, Gesamtkatalog der Kupferstiche, Text englisch, deutsch, französisch, Köln/ London et al. 2000 S. 27.119 Ficacci, wie Anm. 118, S. 31.120 Der Stammsitz der Colloredo liegt in Friaul, gesellschaftli-che Beziehungen der Familie Colloredo zu Venedig sind daher wahrscheinlich; für Hieronymus Colloredo wären diese zu unter-suchen.121 Krummholz, wie Anm. 74, S. 575–576.122 Juffinger, wie Anm. 88, S. 619 und 621–623.123 Juffinger, wie Anm. 88, S. 620–621.124 Vierthaler, wie Anm. 88, S. 135.125 Juffinger, wie Anm. 88, S. 620.126 Juffinger, wie Anm. 88, S. 620.127 Zazoff, wie Anm. 90, S. 52–53.128 Juffinger, wie Anm. 88, S. 620.129 Juffinger, wie Anm. 88, S. 621.130 Juffinger, wie Anm. 2, S. 607, 632 Anm. 5–7.131 Blaas, wie Anm. 59, S. 99–100.132 Johann Christoph Allmayer-Beck, Colloredo-Waldsee, Ru-dolph Joseph von, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 3, Berlin 1957 S. 329.133 Blaas, wie Anm. 59, S. 99 und Anm. 258.134 Blaas, wie Anm. 59, S. 99.135 Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, RHR Passbriefe 3–2–71: „Colloredo Graf Hierony-mus, Domherr etc., Auditor der Rota Romana, Passbrief für Voraus-sendung vom 4 Dienern nach Rom, 1759“.136 Thaler, wie Anm. 78, S. 169.137 Joseph Schmidlin, Geschichte der deutschen Nationalkirche in Rom S. Maria dell’Anima, Freiburg im Breisgau-Wien 1906 S. 611; Josef Wodka, Das Kardinalsprotektorat deutscher Nation und die Protektorate der deutschen nationalen Stiftungen in Rom, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, hrsg. von P. Koschaker, H. Kreller, I. Wenger, et al., Bd. LXIV, Weimar 1944 S. 301–322 hier S. 311.138 Maraike Bückling und Eva Mongi-Vollmer, Ausst.-Kat. Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770–1820. Eine Ein-führung in die Ausstellung, in: Ausst.-Kat. Schönheit und Revo-lution. Klassizismus 1770–1820, hrsg. von Maraike Bückling und Eva Mongi-Vollmer, München 2013 S. 10–29 hier S. 14.139 Juffinger, wie Anm. 88, S. 620.140 Juffinger, wie Anm. 2, S. 607; Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Korrespondenz Albani, wie Anm. 87: bereits 1755 finden sich un-ter Albanis offiziellen Schreiben an den Wiener Hof, die an Ru-dolph Colloredo, Reichsvizekanzler und Vater von Hieronymus, gerichtet waren, auch private Schreiben zwischen den beiden ge-nannten Persönlichkeiten, die sich ausschließlich auf Hieronymus und dessen Aufenthalt in Rom bezogen.

Rudolph Colloredo dankte Albani für dessen fürsorgliche Betreu-ung des Sohnes während der Studienzeit mit Schreiben vom 28.4.1755, 21.7.1755 und 18.8.1755, Albani antwortete am 30.8.1755 aus Rom und sprach seine Hoffnung aus, dass Hiero-nymus wohlbehalten bei seinem Vater eingelangt sei. Daraus lässt sich erschließen, dass Hieronymus sich zwischen seinem Studien-aufenthalt in Rom und seinem einjährigen Aufenthalt in Salzburg von Ende August bis zum 24.9.1755 in Wien aufgehalten hat.141 Bückling, Mongi-Vollmer, wie Anm. 138, S. 36 Kat. Nr. 2 Raphael Morghen 1758–1833 nach Anton Raphael Mengs 1728–1779, Apoll und die Musen auf dem Parnass 1784.142 Roswitha Juffinger, X. Zum Kunstverständnis von Fürsterz-bischof Hieronymus Graf von Colloredo-Wallsee eine Annähe-rung, in: Juffinger 2011 S. 605.143 Ulrike Engelsberger, Erzbischof Hieronymus Colloredo – Landesherr, in: Erzbischof Colloredo und sein Kataster. Eine Steuerreform am Ende des Erzstifts Salzburg, Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs Nr. 19, Salzburg 2012 S. 5–21 hier S. 14–17.144 Andrea Gottdang, Keine Chance für Kunst? Bildtheologie und Barockkritik in Salzburg zur Zeit Colloredos, in: Keine Chance für Mozart, wie Anm. 63, S. 69–92 hier S. 72.145 Gottdang, wie Anm. 144, S. 92.146 Alfred Stefan Weiß, Franz de Paula Gundacker Josef Reichs-graf (Reichsfürst) von Colloredo, in: Salzburger Mozart Lexikon, wie Anm. 64, S. 78.147 Dieter Messner, Die französische Privatkorrespondenz des Salzburger Fürsterzbischofs Hieronymus Franz de Paula Josef Graf Colloredo von Waldsee und Mels, unpubliziert, Salzburg 2012 Transkription der 655 französisch geschriebenen Briefe; gebunde-ner & paginierter Ausdruck, Salzburger Landesarchiv HS 2261.148 An der Universität Salzburg wird im Fachbereich Geschich-te unter der Projektleitung von Gerhard Ammerer das FWF For-schungsprojekt P24623 (2012–2015), „Die französische Privat-korrespondenz des Fürsterzbischofs Hieronymus Graf Colloredo“ durchgeführt, siehe: http://www.fwf.ac.at/de/abstracts/abstract.asp?L=D&PROJ=P24623.149 Messner, wie Anm. 147, S. 37.150 Messner, wie Anm. 147, S. 121.151 Engelsberger, wie Anm. 143, S. 17.152 Messner, wie Anm. 147, S. 238 – Brief vom 6.7.1796.153 Messner, wie Anm. 147, z.B. S. 238–239 – Brief vom 20.7.1796, S. 247 – Brief vom 20.9.1796, S. 280 – Brief vom 30.4.1797.154 Messner, wie Anm. 147, S. 188 – Brief vom 31.1.1795.155 Garms Cornides, wie Anm. 19, S. 226.156 Pascher, wie Anm. 10, S. 48–60.157 Jorge Maier Allende, Karl Bourbon Farnese, König und Ar-chäologe. Die Anfänge der modernen Archäologie im Königreich beider Sizilien, Akzidenzen 20, Flugblätter der Winckelmann-Gesellschaft, hrsg. von Max Kunze, Stendal 2014 S. 15–16.158 Maier Allende, wie Anm. 157, S. 17.159 Juffinger, wie Anm. 88, S. 620.160 Juffinger, wie Anm. 88, S. 620.161 Maier Allende, wie Anm. 157, S. 17.162 Imma Walderdorff, IX. 1 Die Gemäldegalerie von Fürsterz-bischof Hieronymus Graf von Colloredo-Wallsee, in: Juffinger 2011 S. 186–197 hier S. 187–192.163 Bettina Rossbacher, Andreas Nesselthaler (1748–1821) – Hofmaler im klassizistischen Salzburg, Barockberichte, Heft

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Roswitha Juffinger

44/45, Salzburg 2006 S. 912.164 Walderdorff, wie Anm. 162, S. 189.165 Walderdorff, wie Anm. 162, S. 189.166 Walderdorff, wie Anm. 162, S. 189, 195 Anm. 29.167 Walderdorff, wie Anm. 162, S. 189, 218–220.168 Christoph Brandhuber, Gymnasium Mortis. Das Sacellum der Universität Salzburg und seine Sitzgruft, hrsg. von Ursula Schachl-Raber, Salzburg 2014 S. 13, 18.169 Brandhuber, wie Anm. 168, S. 214 Anm. 20, 23–24. Brandhuber zitiert Benedikt Pillwein, Biographische Schilderun-gen oder Lexikon Salzburgischer theils verstorbener theils leben-der Künstler, Salzburg 1821 S. 210–211.170 Das Tonnengewölbe des Ritzerbogens, der die Sigmund Haffnergasse mit dem Universitätsplatz verbindet, ist Teil des so-genannten „Ritzerbogen-Hauses“, heute Sigmund Haffnergasse 10 bzw. Universitätsplatz 18.171 Christoph Brandhuber, XII. 1 Colloredos Malerakademie und die Graphiksammlung der Universitätsbibliothek Salzburg, in: Juffinger 2011 S. 651–669 hier S. 651 und S. 654–655; Ulf Sölter, Vom lehrreichen Nutzen einer Sammlung. Funktion und Geschichte einiger Zeichnungen und Druckgraphiken im Be-stand der Universitätsbibliothek Salzburg, in: GedankenStriche. Zeichnungen und Druckgraphik aus der Universitätsbibliothek

Salzburg, hrsg. von Andrea Gottdang und Renate Prochno, Salz-burg 2011 S. 12–21.172 Karl Wagner, Zur Geschichte der Schulverbesserung in Salz-burg unter Erzbischof Hieronymus Grafen Colloredo, Salzburg 1916 S. 68–49 und Anm. 55; Alfred Stefan Weiß, Die Schulsitua-tion in der Stadt Salzburg am Ausgang des 18. Jahrhunderts – Re-formbestrebungen als Auswirkung der Aufklärung, in: Salzburg Archiv 12, Salzburg 1991 S. 221–246.173 Gärtner, wie Anm. 73.174 Gerald Hirtner und Christoph Brandhuber, Zwischen Bas-tille und Benediktineruniversität. Rektor P. Corbinian Gärtner OSB von St. Peter in Salzburg (1751–1824), in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Bd. 122, Sankt Ottilien 2011 S. 369–479.175 Hirtner, Brandhuber, wie Anm. 174, S. 373.176 Adolf Hahnl, Hannelore und Rudolph Angermüller, Abt Dominikus Hagenauer (1746–1811) von St. Peter in Salzburg. Tagebücher 1786–1810, in: Studien und Mitteilungen zur Ge-schichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, 46. Ergän-zungsband, 3 Teilbände, St. Ottilien 2009.177 Hirtner, Brandhuber, wie Anm. 174, S. 369, 379–380.178 Hirtner, Brandhuber, wie Anm. 174 S. 418–421.