Německý jazyk - IS MUNI
-
Upload
khangminh22 -
Category
Documents
-
view
4 -
download
0
Transcript of Německý jazyk - IS MUNI
Masarykova univerzita
Filozofická fakulta
Ústav germanistiky, nordistiky
a nederlandistiky
Německý jazyk
Persvazivní jazykové prostředky v německé
a české reklamě na mobilní telefony
Disertační práce
Autor: Mgr. Zlata Hokrová
Školitel: Prof. PhDr. Zdeněk Masařík, DrSc.
2012
Masaryk-Universität
Philosophische Fakultät
Institut für Germanistik, Nordistik
und Nederlandistik
Persuasive sprachliche Mittel in der deutschen
und tschechischen Werbung für Mobiltelefone
Dissertation
Autor: Mgr. Zlata Hokrová
Betreuer: Prof. PhDr. Zdeněk Masařík, DrSc.
2012
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit
selbständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln
angefertigt habe. Sämtliche Stellen, die dem Wortlaut oder
dem Sinn nach aus anderen Quellen stammen, sind als
solche unter Angabe ihrer Herkunft kenntlich gemacht
worden.
Datum: 4.9.2012
…………………….................
Unterschrift
An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Prof. PhDr.
Zdeněk Masařík, DrSc., vom Institut für Germanistik,
Nordistik und Nederlandistik an der Philosophischen Fakultät
der Masaryk-Universität für die Betreuung meiner
Dissertation herzlich bedanken. Mein besonderer Dank gilt
Herrn Mgr. Vlastimil Brom, Ph.D., für seine freundliche Hilfe
und Unterstützung beim Verfassen meiner Dissertation sowie
Frau Doc. PhDr. Eva Uhrová, CSc., dafür, dass sie meine
Arbeit von Anfang an gefördert und befürwortet hat. Mein
Dank gebührt ebenfalls Herrn Prof. Dr. Albrecht Greule und
Frau Dr. Sandra Reimann aus dem Institut für Germanistik
der Universität Regensburg.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ........................................................................ 8
2. Theoretische Grundlagen ................................................. 9
2.1. Charakteristiken der Handywerbung ........................ 10
2.1.1. Werbeziele.......................................................... 10
2.1.2. Zielgruppen........................................................ 11
2.1.3. Werbemittel und Werbeträger............................. 16
2.1.4. (Handy)Werbung als besondere Form der
Kommunikation .................................................. 17
2.2. Erläuterung der Schlüsselbegriffe............................. 29
2.2.1. Werbeanzeige ..................................................... 29
2.2.2. Bestandteile der Anzeigenwerbung ..................... 31
2.2.2.1. Headline ...................................................... 32
2.2.2.2. Fließtext ...................................................... 41
2.2.2.3. Slogan ......................................................... 43
2.2.2.4. Produkt-, Marken- und Firmenname ............ 66
2.2.2.5. Besondere Formen der Textelemente ............ 75
2.2.2.6. Bildelemente ................................................ 79
2.2.3. Persuasion......................................................... 86
2.2.3.1. Persuasion und Manipulation....................... 88
2.2.3.2. Persuasive Strategien und Techniken ........... 91
2.2.3.3. Der persuasive Prozess und seine Funktionen
.................................................................. 104
2.2.3.4. Persuasive Mittel........................................ 108
3. Empirischer Teil........................................................... 111
3.1. Fragestellungen und Beschreibung der methodischen
Vorgehensweise ....................................................... 111
3.1.1. W-Manager ...................................................... 112
3.2. Hypothesen............................................................ 114
3.3. Aufbau des Korpus................................................. 115
3.4. Resultate der Korpusanalyse .................................. 122
3.4.1. Persuasive Mittel im Bereich der Syntax ........... 123
3.4.1.1. Syntaktisch vollständige Aussagen ............. 124
3.4.1.2. Syntaktisch unvollständige Aussagen......... 129
3.4.1.3. Syntaktisch vollständige Fragen ................. 139
3.4.1.4. Syntaktisch unvollständige Fragen ............. 143
3.4.1.5. Syntaktisch vollständige Aufforderungen .... 147
3.4.1.6. Syntaktisch unvollständige Aufforderungen 150
3.4.1.7. Syntaktisch vollständige und unvollständige
Ausrufe ...................................................... 153
3.4.1.8. Wünsche.................................................... 155
3.4.2. Persuasive Mittel im Bereich der Lexik.............. 156
3.4.2.1. Wortarten .................................................. 156
3.4.2.2. Inszenierung von sprachlichen Varietäten... 222
3.4.2.3. Fremdsprachige Elemente .......................... 236
3.4.2.4. Phraseologismen ........................................ 242
3.4.2.5. Schlüsselwörter und Hochwertwörter ......... 250
3.4.3. Persuasive Mittel im Bereich der Rhetorik......... 256
3.4.3.1. Positionsfiguren ......................................... 256
3.4.3.2. Wiederholungsfiguren ................................ 258
3.4.3.3. Erweiterungsfiguren................................... 261
3.4.3.4. Kürzungsfiguren ........................................ 263
3.4.3.5. Appellfiguren ............................................. 264
3.4.3.6. Tropen ....................................................... 266
3.4.3.7. Zweierfigur, Dreierfigur, Testimonium ........ 269
3.4.4. Exkurs: Paraverbale persuasive Mittel .............. 273
3.4.5. Exkurs: Nonverbale persuasive Mittel ............... 278
3.4.6. Exkurs: Standardisiert oder länderspezifisch? .. 281
3.4.7. Entwicklungstendenzen in der Verwendung von
verbalen persuasiven Mitteln............................. 287
4. Zusammenfassung und Schlusswort ............................ 294
5. Abbildungsverzeichnis.................................................. 304
6. Verzeichnis der Grafiken .............................................. 305
7. Literaturverzeichnis ..................................................... 306
7.1. Primärliteratur ....................................................... 306
7.1.1. Deutsche Werbeanzeigen.................................. 306
7.1.2. Tschechische Werbeanzeigen............................ 313
7.2. Sekundärliteratur .................................................. 318
7.3. Internetquellen....................................................... 324
8. Abstrakt....................................................................... 327
9. Abstract ....................................................................... 328
- 8 -
1. Einleitung
Das Thema der vorliegenden Dissertation „Persuasive
sprachliche Mittel in der deutschen und tschechischen
Werbung für Mobiltelefone“ wird im Rahmen der Arbeit auf
zwei Ebenen behandelt: Zuerst werden theoretische
Ausgangspunkte erläutert und nachfolgend konkrete
Resultate der Korpusanalyse vorgestellt.
Der theoretische Teil der Arbeit fokussiert einerseits auf die
Vorstellung der Spezifika der Werbung für Mobiltelefone und
andererseits auf die Erläuterung der Schlüsselbegriffe, die
sich hauptsächlich auf die Struktur einer Werbeanzeige sowie
auf die Charakteristika des Persuasionsprozesses beziehen.
Der empirische Teil stellt Informationen zum Aufbau des
Korpus bzw. zu der methodischen Vorgehensweise bereit, die
bei der Untersuchung des Korpus verwendet wurde. Die
größte Aufmerksamkeit wird jedoch den Resultaten der
Korpusanalyse gewidmet, die mit konkreten Beispielen aus
beiden Teilen des Korpus umfassend belegt werden.
Abschließend werden die anhand der Korpusanalyse
feststellbaren Entwicklungstendenzen in der Verwendung von
sprachlichen persuasiven Mitteln besprochen.
Im Abschlusskapitel werden Ergebnisse der Untersuchung
der beiden Teile des Korpus zusammengefasst und verglichen
und gleichzeitig werden die früher formulierten Hypothesen
verifiziert.
- 9 -
2. Theoretische Grundlagen
Die theoretischen Grundlagen der Arbeit vermitteln
wesentliche Informationen über das untersuchte Thema. Sie
gelten als eine Einführung in die Problematik der Persuasion
auf dem Gebiet der Werbung für Mobiltelefone.
Dementsprechend werden in diesem Teil charakteristische
Merkmale der Handywerbung1 angeführt (und zwar
hinsichtlich der Werbeziele, Zielgruppen, Werbemittel und
Werbeträger oder in Bezug auf die Kommunikation) sowie
einige mit dem Thema der Arbeit zusammenhängende
Schlüsselbegriffe erläutert. Im Rahmen der Schlüsselbegriffe
wird zuerst die Werbeanzeige als eine der auf dem Gebiet der
(Handy)Werbung meist verwendeten Textsorten
charakterisiert, nachfolgend werden einzelne in
Werbeanzeigen gebrauchte Textteile beschrieben. Schließlich
wird der Begriff „Persuasion“ definiert. Im Zusammenhang
damit werden auch Spezifika der persuasiven Kommunikation
behandelt.
Mit Rücksicht auf den interdisziplinären Charakter des
Themas der Arbeit sind in den folgenden Passagen einige
Exkurse in andere, außerlinguistische Disziplinen wie bspw.
in die Marketingtheorie oder Psychologie zu finden, um einen
gesamten Überblick über die untersuchte Problematik zu
gewähren.
1 Den Begriff „Handywerbung“ verwenden wir im Rahmen der Arbeit
ausschließlich im Sinne von „Werbung für Handys“. In der Werbebranche
bezeichnet er jedoch auch die populär werdende „Werbung durch bzw. auf
Handys“.
- 10 -
2.1. Charakteristiken der Handywerbung
Die Handywerbung kann mit Rücksicht auf die Klassifikation
der Werbeformen von Schweiger und Schrattenecker
(Schweiger/Schrattenecker 1995, S. 11) als eine Form der
Wirtschaftswerbung definiert werden, die der Förderung des
Absatzes der Produkte eines Handyproduzenten dient. Da
jedoch verschiedene Strategien anzuwenden sind, um den
Absatz der Ware zu fördern, werden auch mehrere Typen der
Handywerbung unterschieden. Eine entscheidende Rolle
spielen dabei konkrete Werbeziele, die durch die
Veröffentlichung der Werbung erreicht werden sollen.
2.1.1. Werbeziele
Ein Unternehmen kann, wie oben angeführt, mittels seiner
Werbekampagne unterschiedliche Ziele verfolgen. Damit ein
guter Absatz eines konkreten Handys gesichert ist, muss
zuerst die aktuelle Situation auf dem Markt untersucht
werden und im Anschluss daran muss eine entsprechende
Werbestrategie (und nachfolgend auch eine angemessene
sprachliche Verarbeitung der Werbung) gewählt werden. Die
gewählte Strategie dient natürlich einem konkreten Ziel.
Einzelne Werbeziele können folgendermaßen klassifiziert
werden (Janich 2003, S. 21):
1. Ein neu kreiertes Produkt soll auf dem Markt positioniert
werden. Dementsprechend ist es erforderlich, über das
Produkt zu informieren, es bekannt zu machen und sein
Image aufzubauen. Diesem Zweck dient die sog.
Einführungswerbung.
2. Ein bereits eingeführtes Produkt soll weiter beworben
werden, um an seine Existenz zu erinnern und den Absatz zu
- 11 -
erhalten bzw. zu fördern. Dazu wird die Erhaltungs- oder
Erinnerungswerbung verwendet.
3. Ein bereits existierendes Produkt soll gegenüber der
Konkurrenz abgegrenzt werden, um seine Position auf dem
Markt zu stabilisieren und den Absatz zu sichern. Zu diesem
Zweck wird die Stabilisierungswerbung eingesetzt.
4. Der Marktanteil eines gut etablierten Produkts soll
ausgebaut und erweitert werden, damit sein Absatz gesteigert
wird. In diesem Fall spricht man von der sog.
Expansionswerbung.
Nachdem ein konkretes Werbeziel formuliert worden ist,
kann, wie schon oben angedeutet, an der konkreten
Werbestrategie gearbeitet werden. Um erfolgreich zu werben,
muss jedoch noch ein wichtiger Faktor in Betracht gezogen
werden – die anzusprechenden Konsumenten, also die
Zielgruppe.
2.1.2. Zielgruppen
Eine gründliche Analyse, eine allmähliche Eingrenzung sowie
die finale Bestimmung der passenden Zielgruppe(n), auf die
eine gewisse Werbekampagne gerichtet werden soll, ist einer
der Gegenstände der Marktforschung. Die richtige Wahl der
Zielgruppe(n) stellt einen der wichtigsten Faktoren dar, die die
künftige Effektivität der Werbewirkung beeinflussen.
Bei der Bestimmung der Zielgruppe werden folgende
Merkmale betrachtet (Huth/Pflaum 1996, S. 82 oder Zielke
1991, S. 106):
1. Soziodemographische Merkmale (z.B. Alter, Geschlecht,
Einkommen, Beruf)
2. Psychologische Merkmale (Denkweise, Fühlen, Vorurteile,
möglichst auch aktive und passive Sprachkompetenz)
- 12 -
3. Soziologische Merkmale (Gruppennormen, -merkmale,
Meinungsführer, Seh-, Lese- und sonstige
Mediennutzungsgewohnheiten)
4. Konsumdaten (vorhandene Ausstattung mit
Konsumgütern, Konsumbedürfnisse und reales
Kaufverhalten)
Außerdem ist bei der Wahl der Werbestrategie anhand der
Zielgruppenbestimmung entscheidend, ob der Käufer und der
Verwender eines konkreten Produkts identisch sind oder
auseinander fallen. Falls es sich um zwei verschiedene
Personen handelt, muss die Strategie der sog.
Mehrfachadressierung angewandt werden (wie es z.B. bei der
Werbung für Spielzeug, Männerkosmetik oder Männermode
oft der Fall ist).
Im Rahmen der Handywerbung ist es nicht einfach, eine
einzelne Zielgruppe festzulegen, für die die beworbenen
Produkte im Allgemeinen bestimmt sind, denn generell sollen
durch die Handywerbung alle Menschen angesprochen
werden. Diese Tatsache belegt auch der bekannte Slogan der
finnischen Gesellschaft Nokia „Connecting people.“ sowie das
folgende Zitat von ihren Webseiten: „Our promise is to help
people feel close to what is important to them.“ (Nokia: Vision
and strategy 2009, online), das implizit auf das Bestreben der
Gesellschaft hinweist, jedem Menschen etwas anbieten zu
können.
Ähnlich wie Nokia wollen auch ihre Konkurrenten ein
möglichst breites Spektrum potenzieller Kunden ansprechen.
Deswegen wenden sie sich zugleich an mehrere Zielgruppen,
denen sie unterschiedliche Produkte anbieten. Die
- 13 -
geläufigsten Zielgruppen der Handywerbung können
folgendermaßen definiert werden:
1. Kinder bzw. ihre Eltern
Die Zahl der Kinder, denen ihre Eltern ein Handy beschafft
haben, nimmt ständig zu. Die Eltern wollen die Möglichkeit
haben, ihre Kinder jederzeit anrufen zu können, um
festzustellen, was mit ihnen geschieht. Für Kinder ist es oft
eher eine Frage des sozialen Prestiges. Gleichzeitig bietet
ihnen ein Handy aber auch die Möglichkeit, jemanden
anzurufen, wenn sie in Gefahr geraten oder ein Problem
haben.
Während sich früher die Handywerbung an Schulkinder
richtete, werden jetzt sogar erst vierjährige Kinder (und ihre
Eltern) angesprochen. Angeboten wird ihnen ein einfaches
Handy in Form eines Teddybären – das sog. Teddyfone2. Es
verfügt über eine sehr beschränkte Zahl von Funktionen und
das Kind kann es als Spielzeug verwenden, durch das es
gleichzeitig seine (Groß-)Eltern oder Freunde anrufen kann
(dazu stehen ihm vier von den Eltern voreingestellte
Telefonnummern zur Verfügung).
2. Teenager
Teenager stellen eine der traditionellen Zielgruppen der
Handywerbung dar. Sie benutzen Handys vor allem zur
Unterhaltung. Die Produzenten bieten ihnen also Handys,
dank deren man Musik hören, spielen, fotografieren oder im
Internet surfen kann – z.B. das Handy F305 von Sony
Ericsson: „The newly introduced F305 with Motion Gaming
from Sony Ericsson is targeted primarily at the youth
2 Mehr Informationen unter: http://www.teddyfone.com (Stand: 23.2.2012)
- 14 -
audience and makes the easy access to games the central
objective.“ (Chatterjee 2012, online).
3. Männer
Bei Handys für Männer werden vor allem verschiedene
Zusatzfunktionen und spezielle Eigenschaften der Handys
hervorgehoben wie z.B. eine eingebaute GPS-Navigation, ein
Display mit hoher Auflösung, installierte Java-Applikationen
etc. Sportliche Männer schätzen neben den neuen
Technologien z.B. die Outdoor-Ausführung des Handys,
trendbewusste Männer verlangen dagegen eher interessantes
Design.
4. Frauen
Die meisten Frauen tragen ihr Handy in der Handtasche und
deswegen suchen sie sich eher kleinere und leichte Geräte
aus. Außerdem soll das Handy gut aussehen und vielleicht
sogar über ein modisches Design verfügen. Für Sportlerinnen
ist natürlich eine höhere Widerstandsfähigkeit des Apparats
von Bedeutung, praktische Frauen verlangen wiederum ein
zuverlässiges Handy mit nützlichen Funktionen und
klassischem Design.
Eine so mannigfaltige Zielgruppe ist nicht einfach auf eine
standardisierte Art und Weise anzusprechen. Deswegen wird
zumeist mindestens zwischen der Handywerbung für
styleorientierte und praktisch ausgerichtete Frauen
unterschieden.
5. Geschäftsleute
Geschäftsleute stellen eine wichtige Zielgruppe der
Handywerbung dar. Sie benutzen Handys als alltägliche
Arbeitsgeräte und verlangen deswegen außer Zuverlässigkeit
noch manche speziellen Funktionen: Da Telefonieren im
- 15 -
Rahmen der Geschäftskommunikation nicht mehr reicht,
sollen Business-Handys auch Daten übertragen können.
Nützlich ist dabei die Möglichkeit, Handy und Notebook per
Bluetooth zu verbinden. Zur selbstverständlichen Ausrüstung
eines Business-Handys gehören auch ein guter Organizer
sowie ein Headset für die Kommunikation im Auto.
6. Senioren
Senioren werden für Handyproduzenten und demzufolge auch
für die Handywerbung in letzter Zeit zunehmend interessant
(siehe Neue Handy-Zielgruppe: Senioren, 2012, online). Da im
Vergleich zu den anderen Altersgruppen nur wenige
Menschen über 50 per Handy telefonierten, entschieden sich
Handyproduzenten dies zu ändern und spezielle Handys für
Senioren zu entwerfen. Demzufolge entstanden erste
seniorengerechte Handys, die ein großes Display, größere
Buchstaben und wenig Tasten besitzen. Sie sind robust, aber
nicht zu schwer. Außerdem verfügen sie nicht über so viele
nutzlose Funktionen, wie es bei anderen Handys oft der Fall
ist, und haben meist eine einfache, übersichtliche
Menüführung.
Ein wichtiges Argument für den Kauf eines solchen Handys
stellt die Anpassung des Geräts an die Gesundheitsprobleme
der Senioren dar. So leisten manche Handys Dienste wie z.B.
die Werteüberwachung bei Zuckerkranken. Gleichzeitig
besitzen sie oft eine spezielle SOS-Taste, mit der man Rettung
oder Notarzt anrufen kann.
Die Problematik der Zielgruppenbestimmung ist jedoch nicht
nur auf der Ebene der Werbung und des Marketings zu
behandeln. Die Zielgruppenanalyse ist auch für die
Sprachwissenschaft von Bedeutung, denn sie hat natürlich
- 16 -
einen bestimmten Einfluss auf die Gestaltung der Sprache
der Werbung und darf deswegen bei einer sprachlichen
Analyse eines Werbetextes nicht außer Acht gelassen werden.
Zum Zweck der sprachwissenschaftlichen Untersuchungen
angesichts der Zielgruppe wurden von Nina Janich einige
Fragen formuliert, die bei einer gründlichen Analyse eines
Werbetextes zu beantworten sind (Janich 2003, S. 24):
1. Welche Zielgruppe wird angesprochen?
2. Lässt sich die Zielgruppe einer relativ fest umrissenen
sozialen Gruppe zuordnen oder scheint sie breit gestreut zu
sein? (Dies ist z.B. für die Wahl von Varietäten wie Dialekt
oder Jugendsprache wichtig.)
3. Liegt Mehrfachadressierung vor, weil Käufer und
Verwender auseinander fallen? (Das ist für sprachliche
Doppelstrategien von Belang – z.B. bei der Anrede, der
Wortwahl und der Argumentation.)
4. Ist aufgrund von Produktart und Zielgruppe eher rationale
oder eher emotionale Werbung zu erwarten? (Dies beeinflusst
v.a. die Argumentationsweise.)
Die Problematik der Zielgruppenbestimmung spielt also
(ähnlich wie die Problematik der Formulierung der konkreten
Werbeziele) sowohl im Prozess der Werbeplanung als auch im
Rahmen der sprachwissenschaftlichen Untersuchungen der
Werbetexte eine wichtige Rolle. Diese Tatsache betrifft auch
das nächste Thema, das zu behandeln ist – die Benutzung der
sog. Werbemittel und Werbeträger.
2.1.3. Werbemittel und Werbeträger
Werbemittel und Werbeträger sind also nicht nur im Rahmen
der Werbewissenschaft, sondern auch in der auf die Sprache
der Werbung orientierten Sprachwissenschaft zu
- 17 -
berücksichtigen und voneinander zu unterscheiden. Während
Werbemittel als die konkreten Ausgestaltungen von Werbung
bezeichnet werden, sind Werbeträger als die sie vermittelnden
Medien zu verstehen (Janich 2003, S. 25). Zu Werbemitteln
gehören also Anzeigen, Spots im Rundfunk und Fernsehen,
Plakate, Werbefilme im Kino u.a., zu Werbeträgern zählen
dagegen Printmedien (d.h. Zeitungen und Zeitschriften),
Rundfunk- und Fernsehsender, Plakatwände etc.
Die Wahl der passenden Werbemittel und Werbeträger hat
natürlich einen direkten Einfluss sowohl auf die formale als
auch auf die sprachliche Gestaltung des Layouts. Ein idealer
Werbetext sollte auf das Publikum des jeweiligen Mediums
zielen und gleichzeitig die Vermittlungsmöglichkeiten des
konkreten Medientyps (Text, Bild, Ton bzw. ihre Kombination)
effektiv nutzen.
Um eine bestimmte Werbebotschaft möglichst effektiv zu
vermitteln, benutzen viele Unternehmen nicht nur einen
Werbeträger und dem entsprechende Werbemittel, sondern
den sog. Media-Mix (Janich 2003, S. 29). Als Media-Mix wird
das Wechselspiel verschiedener Medien innerhalb derselben
Kampagne bezeichnet, wobei die gebrauchten Werbemittel
entweder eine Botschaft wiederholen oder sich bei der
Vermittlung des Werbeinhalts ergänzen. Im Rahmen des
Media-Mix wird die Werbebotschaft häufig durch ein Medium
nur in gekürzter oder verdichteter Form präsentiert, um
einfach zur besseren Erinnerung an das Produkt beizutragen.
2.1.4. (Handy)Werbung als besondere Form der
Kommunikation
Gut gewählte Werbemittel und Werbeträger sowie eine genau
bestimmte Zielgruppe und exakt formulierte Werbeziele, die
- 18 -
Kanal
Sender Empfänger
Information Information
oben behandelt wurden, können den künftigen Erfolg oder
Misserfolg der Werbebotschaft wesentlich beeinflussen.
Gleichzeitig handelt es sich jedoch nicht um die einzigen
Faktoren, die im Rahmen der werblichen Kommunikation von
Bedeutung sind und demzufolge berücksichtigt werden
müssen, denn die (Handy)Werbung kommuniziert auf einer
viel komplizierteren Basis.
In der folgenden Passage wird die (Handy)Werbung also als
ein komplexer Kommunikationsprozess charakterisiert, der
anhand von einigen Modellen demonstriert wird. Dabei gehen
wir von den einfachsten allgemeinen Schemata aus und
gelangen bis zu den komplizierteren, speziell auf die
(Handy)Werbung als eine besondere Form der
Kommunikation gerichteten Kommunikationsmodellen.
Eines der einfachsten Modelle der Kommunikation entwarfen
1949 die amerikanischen Mathematiker und Informatiker
Claude E. Shannon und Warren Weaver (Sowinski 1998,
S. 20). Das Modell (siehe Abbildung 1) besteht aus vier
Komponenten – aus dem Sender einer Nachricht bzw. einer
Information, aus der zu übergebenden Information, aus dem
Kanal, über den die Information vermittelt wird, und aus dem
Adressaten, der die Information empfängt und verarbeitet.
Abbildung 1: Das Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver
(nach Sowinski 1998, S. 20)
- 19 -
Das oben abgebildete Modell ist zwar auch dann gültig, wenn
die Kommunikation in der umgekehrten Richtung verläuft,
d.h. wenn Sender und Empfänger ihre Rollen tauschen, aber
gleichzeitig ist es als eine vereinfachte und somit nicht
vollkommene Darstellung des Kommunikationsprozesses zu
verstehen.
Um den Prozess von Informationsaustausch und
Verständigung als einen komplexen Vorgang zu erfassen,
muss das Modell noch weiter differenziert und ergänzt
werden.
Dem Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver
ähnelt die 1948 vom US-amerikanischen Politik- und
Kommunikationswissenschaftler Harold D. Lasswell verfasste
Formel „Who says what in what channel to whom with what
effect“ (Janich 2003, S.32). Im Gegensatz zu Shannon und
Weaver wird jedoch im Rahmen der Lasswell-Formel noch ein
weiterer Aspekt berücksichtigt – der Effekt, den der Sender
mittels seiner Rede erzielt. Die Formel lässt sich in Form eines
einfachen Modells (siehe Abbildung 2) darstellen:
Abbildung 2: Graphische Darstellung der Lasswell-Formel
(nach Janich 2003, S.32; Autor: ZH)
Kanal
Sender Empfänger
Information Information
Effekt
- 20 -
Weitere Faktoren, die innerhalb der Beschreibung des
Kommunikationsprozesses in Betracht gezogen werden, sind
einzelne Funktionen der Sprache. Der älteste Ansatz dieser
Art stammt von dem deutschen Psychologen und
Sprachtheoretiker Karl Bühler (Bühler 1965, S. 24 – 33) und
ist als Organonmodell der Sprache (siehe Abbildung 3)
bekannt.
Abbildung 3: Bühlers Organonmodell der Sprache (Bühler 1965, S. 28)
Laut Bühler ist die Sprache ein Organum mit den drei
Funktionen der Darstellung, des Ausdrucks und des Appells,
die in jeder Sprachäußerung in unterschiedlichem Grade
gegeben und wirksam sind (Bühler 1965, S. 28).
Unter Darstellung ist die Repräsentation eines Gegenstandes
oder Sachverhaltes mittels eines Zeichens oder einer
Zeichenkette zu verstehen, wobei das in der Mitte des Modells
stehende Zeichen als Symbol funktioniert.
- 21 -
Der Ausdruck bezeichnet dagegen die Beziehung zwischen
dem Sender und dem Zeichen (das Zeichen wird zu einem
vom Sender abhängigen Symptom).
Und der Appell umfasst die Beziehung zwischen dem Zeichen
und dem Empfänger sowie die Wirkung, die das Zeichen auf
den Empfänger hat. Das Zeichen kommt in diesem Fall als
Signal vor, das äußeres oder inneres Verhalten des
Empfängers steuert.
Das Bühlersche Organonmodell wurde ca. 25 Jahre später
von Roman Jakobson wieder aufgegriffen und um einige
weitere Aspekte erweitert (siehe Abbildung 4).
Abbildung 4: Jakobsons Kommunikationsmodell
(nach Jakobson 1995, S. 78, 82)
Nach Jakobson (Jakobson 1995, S. 78) sind am
Kommunikationsprozess sechs Faktoren beteiligt:
1. Der Kontext (auch Referent genannt), der als
Vorraussetzung für die Vermittlung der Inhalte im Rahmen
der Kommunikation gilt.
2. Der Sender, der eine bestimmte Information vermitteln will.
3. Die Mitteilung, die übergeben werden soll.
Senderemotiv
Empfängerconativ
Mitteilungpoetisch
Kontaktphatisch
Codemetasprachlich
Kontext/Referentreferentiell
- 22 -
4. Der Empfänger, an den eine bestimmte Mitteilung gerichtet
ist, die sein Verhalten beeinflusst.
5. Der Kontakt, durch den der Verlauf der Kommunikation
gesteuert wird.
6. Der Code, der als Mittel zur Übergabe der Information
gebraucht wird.
In Bezug auf die oben genannten Faktoren werden von
Jakobson sechs Funktionen der Sprache unterschieden
(Jakobson 1995, S. 80ff.) – die kontext- oder
gegenstandsbezogene referentielle Funktion, die
senderbezogene emotive Funktion, die textform- bzw.
nachrichtbezogene poetische Funktion, die
empfängerbezogene konative Funktion, die kontaktbezogene
phatische Funktion und die codebezogene metasprachliche
Funktion.
Die oben angeführten Kommunikationsmodelle wurden zur
Inspiration für den deutschen Germanisten Bernhard
Sowinski, der in Hinblick auf die Besonderheiten der
Werbekommunikation ein Vorgangsschema der werblichen
Kommunikation erarbeitete (siehe Abbildung 5).
Sowinski berücksichtigt in seinem Schema folgende Spezifika
der Werbekommunikation (Sowinski 1998, S. 23f.):
1. Die Werbebotschaft wird zumeist nicht direkt vom
Produzenten als Initiator der Werbung formuliert, sondern
von einem anderen Subjekt (z.B. von einer Werbeagentur)
konzipiert. Der Produzent kann sich jedoch als Auftraggeber
an der Bestimmung der Werbestrategie und Kodierung
beteiligen.
2. Zur (En-)Kodierung werden in der Regel zwei Codes (Bild
und Text, ggf. auch Musik) gebraucht.
- 23 -
Abbildung 5: Sowinskis Vorgangsschema der werblichen
Kommunikation (Sowinski 1998, S. 24)
3. Die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger
verläuft indirekt durch Werbemittel und Werbeträger.
Deswegen werden nicht alle Adressaten einer Werbebotschaft
erreicht, was zu einer bestimmten Selektion der Empfänger
führt.
4. Die potentiellen Konsumenten empfangen die
Werbebotschaft entweder unmittelbar aus den Werbeanzeigen
und Werbespots oder mittelbar durch opinion-leader oder auf
beiden Wegen. „Als opinion-leader (Meinungsführer) werden
innerhalb der Konsumenten Personen mit erhöhtem
Produktinteresse, schnellerer Kaufentscheidung und
stärkerem Erprobungsdrang verstanden, außerhalb dieser
Kommu-
nikator
(Sender, Werber)
Werbe-konzep-
tion
Kodier-ung
(Verbali-sierung)
(Visuali-sierung)(Musika-lisierung)
Werbe-bot-
schaf tSelektion
Dekodierung
Versteh-en
Akzeptie-ren
opinion-
leader
Kommu-nikant
(Empf .)
Konsum
Werbe-ziele
Produ-zent
(Rückkopplung, bewirkt ev tl. Strategieänderung)
Kommunikationskanal
- 24 -
Gruppe auch Personen, die aufgrund ihrer Stellung oder
Erfahrung durch kommunikativen Kontakt oder durch
Konsumdemonstration eine verstärkte Persuasionswirkung
ausüben.“ (Sowinski 1998, S. 22)
5. Eine kommunikative Rückkopplung (sog. Feed-back)
bekommt der Produzent oft nur anhand von Kaufreaktionen
(Umsatzveränderungen). Ein negatives Feed-back kann zur
Änderung der Werbestrategie führen.
In Anlehnung an die Modelle von Bühler und Jakobson
erstellte Bernhard Sowinski noch ein anderes Schema, das
besonders auf die Kommunikation mittels Werbeanzeigen
anzuwenden ist (Sowinski 1998, S. 25 – 29). Da wir Werbung
für Mobiltelefone anhand von Werbeanzeigen untersuchen,
behandeln wir dieses Schema gründlicher als die vorher
genannten Modelle.
Sowinski unterscheidet in seinem Schema sechs Dimensionen
der Kommunikation – die Ausdrucksdimension, die
Appelldimension, die Darstellungsdimension, die
Stilisierungsdimension, die Dimension des Mediums oder des
Kanals und die Dimension der Codes (siehe Abbildung 6).
In der senderbezogenen, emotiven Ausdrucksdimension
werden von Sowinski alle Formen der Selbststilisierung
berücksichtigt – wie z.B. die Betonung des Traditionsimages,
die Produktionserfahrung (als Anzeichen der Zuverlässigkeit
einer Firma oder einer Marke), das Lob des Firmengründers,
die Hervorhebung des Firmennamens und Markenzeichens
und ihrer möglichen Assoziationen, wissenschaftliche
Leistungen, Prüfungen, Auszeichnungen und andere Erfolge,
die Vorstellung von eigenen Experten und Mitarbeitern, die
Darstellung des Unternehmens, die typische Verpackung u.ä.
- 25 -
Abbildung 6: Sowinskis Schema der Kommunikation mittels
Werbeanzeigen (Sowinski 1998, S. 20)
Außerdem wird in die Ausdrucksdimension die Vermittlung
durch Sekundärsender einbezogen, die einer höheren sozialen
Schicht angehören, als Sport-, Film- oder Fernsehstars
bekannt sind und demzufolge mit Schönheit, Jugend oder
Erfolg verbunden werden oder aus anderen Gründen als
Autoritäten wahrgenommen werden. Auch die Einschaltung
von anonymen Off-Sprechern und verschiedenen
Ablenkungstechniken (wie etwa der dominierenden
Vermittlung von Unterhaltung) gelten als Elemente dieser
Dimension.
Die empfängerbezogene, konative Appelldimension umfasst
laut Sowinski verschiedene Anredeformen, und zwar sowohl
hinsichtlich der Form (z.B. Inszenierung von sprachlichen
Ausdruck
(emotiv)
Appell
(conativ)
Text
(metasprachlich)
(phatisch)
(ästhetisch/stilistisch)
Darstellung
(referentiell)
- 26 -
Varietäten, Verwendung der Du-Form) als auch bezüglich des
Inhalts (Thematisierung der Wünsche, Ansprechen der Triebe
und Bedürfnisse, Steuerung des Angstpotentials, Zuordnung
zu bestimmten Vorbildgruppen und -rollen, etc.).
Im Unterschied zu den beiden oben genannten Dimensionen
bezieht sich die nächste, von Sowinski definierte Dimension
nicht auf die Personen oder Institutionen, die an der
Kommunikation teilnehmen, sondern auf das umworbene
Produkt, und erfüllt demzufolge die referentielle Funktion. In
diesem Sinne wird das Produkt im Rahmen der
Darstellungsdimension präsentiert, benannt, beschrieben,
charakterisiert und bewertet, indem über das Produkt
sachlich oder emotional informiert wird, sein bestimmter
Nutzen hervorgehoben wird (unique selling proposition), zur
Personifizierung und Allegorisierung des Produkts gegriffen
wird, das Produkt mit Konkurrenzprodukten verglichen wird,
Bestätigungen über die Qualität des Produkts angeführt
werden usw.
Die Problematik des Textes und seiner Gestaltung wird von
Sowinski in die Stilisierungsdimension einbezogen, der nach
dem Vorbild von Jakobsons Modell eine poetische Funktion
zugeschrieben wird. Konkret umfasst diese Dimension
verschiedene Arten von verwendeten Codes, die graphische
Gestaltung der Anzeige und ihre optische Wirksamkeit, die
Verständlichkeit des Textes, kognitive und affektive Inhalte,
die Verwendung unterschiedlicher Register (Dialekte,
Fachsprachen, etc.), rhetorische Figuren, Phraseologismen,
semantische Aufwertung, Mehrdeutigkeit u.ä.
Die nächste Dimension – von Sowinski als Dimension des
Mediums/Kanals bezeichnet – bezieht sich auf die
- 27 -
Vermittlung und erfüllt somit die phatische Funktion. Sie
umfasst die Charakteristiken der Werbeträger, den Einfluss
auf die Zielgruppen, die formale Gestaltung des Mediums,
durch die Wahrnehmung gesteuert wird, sowie das
Vorhandensein offener und versteckter Botschaften.
Letztendlich spricht Sowinski von der zeichenbezogenen,
metasprachlichen Dimension der Codes, wobei er den
linguistischen, visuellen, rhetorischen, ästhetischen und
ideologischen Code voneinander unterscheidet.
Der linguistische Code besteht laut Sowinski aus Elementen
der Lexik (z.B. Worthäufigkeit, Anteil der Wortarten,
Verwendung von Neologismen, Fach- und Fremdwörtern, evtl.
von Gruppenjargons, Gebrauch der Komparative und
Superlative, Konkreta und Abstrakta, Verwendung von
Zitaten und Redewendungen u.ä.), der Syntax (z.B. Art des
Satzbaus, verwendete Satzarten und Satzverknüpfungen,
Verwendung offener Satzmuster, Satzabbrüche, Inversionen
usw.) und der Phonetik (z.B. Rhythmus der Aussagen,
Lautmalerei etc.).
Innerhalb des visuellen Codes berücksichtigt Sowinski bspw.
den Umfang und die Ausgestaltung des Layouts, die
verwendeten Schriftarten und Farben sowie die Beziehung
zwischen Bild und Text.
Der rhetorische Code umfasst verschiedene Formen der
Wiederholung, der Steigerung, der Antithese, der Inversion,
des Parallelismus, der Ellipse sowie Personifikationen,
Allegorien, Symbole etc.
Im Rahmen des ästhetischen Codes spricht Sowinski
(zusätzlich zur Stilisierungsdimension) von der Ästhetik der
verwendeten Bilder sowie von der Poetizität der Sprache.
- 28 -
Und in Bezug auf den ideologischen Code werden solche
Faktoren genannt, wie etwa die Kreation und Vermittlung von
sozialen Stereotypen (z.B. von Vorbildern) oder die Förderung
des Konsumlebens (z.B. durch Mode).
Mit Rücksicht auf die oben angeführten Modelle lassen sich
also vorläufig folgende Merkmale der Handywerbung
feststellen:
1. Die Handywerbung gilt als eine inszenierte Form der
Kommunikation, in der Kommunikator und Kommunikant
nicht unmittelbar miteinander in Verbindung treten.
2. Die Werbebotschaft wird meistens nicht von dem
werbenden Produzenten formuliert, sondern von einer damit
beauftragten Agentur konzipiert.
3. Die Handywerbung kann sich bei der Vermittlung der
Botschaft in Hinsicht auf den Sender entweder der
Selbststilisierung des Primärsenders (des Produzenten und
seiner Produkte) oder des Auftritts eines Sekundärsenders
(z.B. einer werbenden Autorität) bedienen.
4. In Bezug auf den Empfänger zielt die Handywerbung auf
Käufer, die meist gleichzeitig Nutzer der Produkte sind. Dabei
kann sie auf ihre Bedürfnisse und Wünsche sowie auf ihren
Verstand einwirken und demzufolge (je nach Zielgruppe und
gewählter Werbestrategie) sowohl emotional als auch rational
ausgerichtet sein.
5. Die Handywerbung kommt in allen Medien vor und nutzt
dementsprechend alle potentiellen Codes zur Vermittlung der
Werbebotschaft. Die Problematik der sprachlichen und
visuellen Gestaltung der Handywerbung sowie konkrete
Techniken der Produktdarstellung werden in den nächsten
Kapiteln behandelt.
- 29 -
2.2. Erläuterung der Schlüsselbegriffe
In den folgenden Passagen werden einige Begriffe erläutert,
die im Rahmen der Arbeit eine Schlüsselrolle spielen. So wird
zuerst die Werbeanzeige als eine spezifische Textsorte
charakterisiert. Nachfolgend werden einzelne Textbausteine
beschrieben, die innerhalb einer Werbeanzeige zu
unterscheiden sind – wie etwa Headline, Fließtext, Slogan,
Produktname, besondere Formen der Textelemente sowie
verschiedene Bildelemente. Zum Schluss wird der Begriff
„Persuasion“ erläutert und gründlich behandelt.
2.2.1. Werbeanzeige
Die Werbeanzeige gilt als eine der am häufigsten verwendeten
Textsorten der Werbung, die in Bezug auf ihre Funktionen
und Formen folgendermaßen definiert werden kann (Bendel
1998, S.16): Werbeanzeigen sind
1. kürzere, in sich geschlossene Texte,
2. die in einem Printmedium erscheinen,
3. durch typographische Maßnahmen vom redaktionellen Text
abgetrennt sind,
4. in denen über Produkte und Dienstleistungen informiert
wird,
5. welche in größerer Quantität oder über längere Zeit zu
bekommen sind
6. und einem potenziell unbegrenzten Kundenkreis angeboten
werden, mit dem Ziel,
7. die Empfänger zum Kauf bzw. zur Benutzung des
Angebotenen zu bewegen.
In Bezug auf die überwiegend informative oder emotive
Gestaltung des Layouts werden zwei Typen von
- 30 -
Werbeanzeigen unterschieden – die sog. High-Involvement-
Anzeigen und Low-Involvement-Anzeigen (Zielke 1991,
S. 117).
High-Involvement-Anzeigen richten sich auf aktive
Empfänger, die am umworbenen Produkt interessiert sind
und die die Werbeanzeige als ein Informationsmittel nutzen.
Dementsprechend lassen sich einige Merkmale der High-
Involvement-Anzeigen feststellen:
High-Involvement-Anzeigen zeichnen sich in der Regel
dadurch aus,
1. „dass sie vorrangig sprachlich kommunizieren,
2. dass sie mit sachlich erscheinenden Abbildungen
Informativität suggerieren,
3. dass sie in der Schlagzeile einen ausgewählten Sachverhalt
thematisieren oder problematisieren,
4. dass sie meist über längere Fließtexte verfügen, die mit
Vorspann und Zwischenüberschriften versehen sind,
5. dass sie an den Verstand des Lesers appellieren und
6. dass sie argumentativ einem subjektiven Interesse
entsprechen sollen.“ (Janich 2003, S. 25)
Im Gegensatz zu den High-Involvement-Anzeigen ist für die
Low-Involvement-Anzeigen signifikant, dass sie eher passive
Rezipienten ansprechen, die die Werbeanzeigen nur flüchtig
wahrnehmen, weil sie an dem umworbenen Produkt kein
bestimmtes Interesse haben. Demzufolge gilt für Low-
Involvement-Anzeigen,
1. „dass sie vorrangig visuell kommunizieren,
2. dass sie Bildszenen übernehmen, die emotionsstimulierend
wirken,
3. dass sie den Bildinhalt in der Schlagzeile paraphrasieren,
- 31 -
4. dass sie meist nur Kurztexte ohne typographische
Gliederungsmerkmale verwenden,
5. dass sie an das Gefühl des Lesers appellieren und
6. dass sie positive Sinneseindrücke vermitteln sollen.“
(Janich 2003, S. 25)
Der Gebrauch einer High-Involvement-Anzeige oder einer
Low-Involvement-Anzeige hängt zumeist vom Charakter des
beworbenen Produkts ab. Während High-Involvement-
Anzeigen insbesondere bei Gebrauchsgütern (wie z.B. Autos
oder Elektronik) eingesetzt werden, kommen Low-
Involvement-Anzeigen eher bei Verbrauchsgütern (wie z.B.
Lebensmittel oder Kosmetik) vor.
Vom Typ des umworbenen Produkts hängt indirekt auch die
Verwendung verschiedener Bild- und Textteile ab, die in
Hinsicht auf den Charakter der Werbung in
unterschiedlichem Maße vorhanden sind. Einzelne Typen von
Bestandteilen einer Werbeanzeige sowie ihre Spezifika werden
in den folgenden Passagen behandelt.
2.2.2. Bestandteile der Anzeigenwerbung
Eine Werbeanzeige ist als ein komplexer Text zu verstehen,
der verbale und visuelle Elemente in einer Aussageeinheit
zusammenfasst. Als verbale Elemente sind Headline,
Fließtext, Slogan, Produktname, weitere Zusatzhinweise oder
auch die Nennung der Agentur bzw. des Autors der Anzeige
zu bezeichnen. Zu den visuellen Elementen zählen Bilder bzw.
alle bildhaften Bestandteile der Anzeige (wie z.B.
Illustrationen, Farben, Typographie u.ä.). Der Anteil von
verbalen und visuellen Elementen ist innerhalb einer Anzeige
unterschiedlich (siehe High-Involvement- und Low-
Involvement-Anzeigen oben), gleichzeitig gibt es jedoch unter
- 32 -
allen Komponenten der Anzeige immer eine bestimmte
Beziehung. Wenn das Geäußerte mit der Abbildung, die dazu
gehört, in einem so dichten Verhältnis steht, dass es „eine
Einheit bildet und somit den Text erst konstituiert“, kann
sogar von visuellen Texten gesprochen werden
(Gansel/Jürgens 2002, S.14). In Hinsicht darauf werden in
den nächsten Abschnitten sowohl verbale als auch visuelle
Bestandteile der Anzeigenwerbung beschrieben.
2.2.2.1. Headline
Die Headline, auch Schlagzeile genannt (Janich 2003, S. 43-
47), dient im Rahmen der Werbeanzeige sozusagen als
sprachlicher Blickfang. Dementsprechend ist sie meist kurz
und prägnant formuliert sowie auffällig dargestellt, damit sie
auch beim flüchtigen Blättern die Aufmerksamkeit des
Empfängers fesselt und seine Neugierde weckt. Dies wird
dank der typographischen Gestaltung der Headline, ihrer
Platzierung innerhalb der Annonce (meist im oberen Teil,
getrennt von den anderen Texteilen) und/oder mittels des
Zusammenspiels mit den bildlichen Elementen der Anzeige
erzielt. Außerdem wird in der Headline oft der
produktspezifische Zusatznutzen (auch USP, also Unique
Selling Proposition, genannt) des Beworbenen thematisiert,
um das Produkt von den Konkurrenzprodukten abzugrenzen,
auch wenn das umworbene Produkt im Vergleich mit der
Konkurrenz über keine besonderen Eigenschaften verfügt. Die
Thematisierung des Zusatznutzens im Rahmen der Headline
beruht in der:
1. Hervorhebung einer Produkteigenschaft (wie z.B. die
Schlagzeile für das Mineralwasser Apollinaris: Der kleinste
- 33 -
gemeinsame Nenner: Geschmacksvolles Wasser.3, oder die
Headline für Peugeot 207 SW: Volumen und Dynamik., evtl.
die Schlagzeile für den Ford Focus: Sie sehen aber auch gut
aus.)
2. Beschreibung einer besonderen Verwendungssituation oder
eines Verbrauchsaspekts (wie z.B. die Headline für den
Mobilfunkanbieter Vodafone: Immer da, wo Sie Ihre besten
Ideen haben., oder die Schlagzeile für spezielle Gläser von
Rodenstock: Ab 40 brauchen Ihre Augen mehr: Rodenstock
Gleitsichtgläser., ggf. die Headline für einen
Elektrohandschrauber von Bosch: Auch im letzten Winkel:
schrauben mit IXO.)
3. Benennung eines besonderen Nutzens für den
Konsumenten (z.B. die Schlagzeile für AEG Electrolux: Der
Prosteam-Wäschetrockner perfektioniert Ihr Bügeln., oder die
Headline für die Induktions-Kochstellen von Siemens:
Schneller kochen, länger testen: Induktions-Kochstellen mit 30-
Tage-Geld-zurück-Garantie., evtl. die Schlagzeile für die
Waschmaschinen von Siemens: Für alle Fälle gewaschen:
gleichzeitig waschen und imprägnieren.)
4. Einbettung des Produkts in allgemeine Wertvorstellungen
(z.B. die Schlagzeile für das Internetauktionshaus eBay:
4x sicher!, oder die Headline für Mazda: Erfolg teilt man., oder
die Schlagzeile für die Sparkasse: Mit uns auf Erfolgkurs:
Garant Zertifikat I., ggf. die Headline für Peugeot 308:
Sicherheit liegt in unserer Natur.)
Um den produktspezifischen Zusatznutzen des Umworbenen
durch die Headline zu vermitteln, muss sie verständlich und
3 Die hier zitierten Beispiele der Headlines wurden der Zeitschrift Focus
(Nr. 38/2007 – 45/2008) entnommen.
- 34 -
informativ formuliert sein. Gleichzeitig soll sie, wie oben
erwähnt, die Aufmerksamkeit des Empfängers fesseln und
anregend wirken. Auf diese Doppelfunktion weist auch
Pomplitz hin, wenn er betont, „dass die wichtigste Aussage
nach Möglichkeit schon in der Headline stehen soll“, und
gleichzeitig von den Werbetextern verlangt, dass ihre
Aussagen möglichst griffig und anreizend seien (Pomplitz
1990, S. 68).
Die oben genannte Doppelfunktion der Headline wird
allerdings von manchen Werbesprachforschern nicht in
Betracht gezogen. Sie verzichten auf den informativen
Charakter der Werbeschlagzeile, wobei sie die zum weiteren
Lesen anregende Attraktivitätsfunktion der Headline in den
Vordergrund stellen. So z.B. bei Dreike (1991, S. 9f.), Urban
(1995, S. 199) oder Sowinski (1998, S. 54).
Obwohl der Headline die oben beschriebenen Funktionen
eines Blickfangs und Leseanreizes (ggf. auch eines
Informationsvermittlers) zugeschrieben werden, ist ihre
Verwendung im Rahmen der Werbetexte jedoch als fakultativ
zu bezeichnen, denn es gibt eine Menge von Anzeigen, in
denen die Aufgabe der Schlagzeile entweder der Slogan oder
das Bild übernimmt.
Außerdem ist zu erwähnen, dass nicht einmal die Platzierung
der Headline im Layout einheitlich ist. Neben der
traditionellen Platzierung oberhalb des Textes ist die Headline
in manchen Werbeanzeigen auch neben oder unter dem Text
zu finden. Demzufolge ist sie manchmal vom Slogan schwer
zu unterscheiden.
Der Charakter der Headline ändert sich im Zusammenhang
mit dem Gesamtkonzept des Layouts, das aus der gewählten
- 35 -
Werbestrategie resultiert. Im Hinblick darauf unterscheidet
Sowinski (1998, S. 54-57) mehrere Typen geläufiger
Werbeschlagzeilen:
1. Einfache Warenbenennung und -charakterisierung (z.B.
Geox atmet. Geox Gummi-Sohle),
2. Besondere Waren- und Leistungscharakterisierung (z.B.
The most majestic espresso experience. Lavazza),
3. Besondere Charakterisierungen durch Variationen von
Redewendungen, Sprichwörtern und Zitaten (Wer gegen den
Strom schwimmt, braucht Kraft. Saab 9-3),
4. Ambivalente Aussagen (Klein und schnell sind wir ja beide,
aber sie findet ihn einfach ausdrucksstärker. der Drucker von
Epson, mit dem Bild einer sexy wirkenden Frau zwischen
einem überlegenden Mann und dem Drucker),
5. Zitate zur Verwendungssituation (Ich denke, also lease ich.
sixt-leasing.de),
6. Allgemeine Sentenzen (Hilfe naht. RTL II),
7. Indirekte oder direkte Aufforderungen zum Konsum
(Gestalten Sie Ihren eigenen Briefumschlag inklusive Marke.
Deutsche Post),
8. Warnung vor Schaden (Das Risiko, arbeitsunfähig zu
werden, ist größer, als man denkt... WWK Versicherung),
9. Allgemeine Fragen (Was wäre, wenn man mit einer
Altersvorsorge Steuern spart? Zurich),
10. Allgemeine Behauptungen (Aus dem All betrachtet ist die
Erde weiß und blau. Das kann kein Zufall sein. BMW
Innovationen),
11. Zukunftsverheißungen (Innovationen für die nächste
Generation. Hitachi),
- 36 -
12. Erinnerungen (Geschätzt wie seit Kaisers Zeiten. Hoehl-
Sekt),
13. Wortspiele zum Produktnamen (VoRWEg gehen mit einem
Kohlekraftwerk, das im Gegensatz zur Vroni seine Emissionen
deutlich reduziert. RWE),
14. Gegensätze (Solarertrag rauf, Gasverbrauch runter: die
neue Solar-Brennwertheizung von Junkers. Junkers),
15. Produkt- und Konsumentenbezeichnungen (Das Auto für
hohe Tiere. Citroën Xantia),
16. Umweg-Werbung (Trauen Sie nicht der Werbung. Trauen
Sie nur sich selbst. Testen Sie den BMW 3er. BMW),
17. Hinweise auf ein sachfremdes Ereignis mit sachbezogenen
Folgerungen (Die Lehre von Marathon. SKF-Kugellager),
18. Argumentankündigung (Vier Stärken, die dafür sprechen,
jetzt Kunde einer Volksbank Raiffeisenbank zu sein:
1. Genossenschaftsidee, 2. Unabhängigkeit, 3. Stabilität, 4.
Nähe. Volksbanken Raiffeisenbanken),
19. Hervorhebung eines Arguments (Weil Familie über alles
geht. Renault Scenic),
20. Widerlegung von Einwänden (Zwei Cameras zu besitzen
ist kein Snobismus. Sondern reine Vernunft. Kodak),
21. Benennung des Konsumbedarfs (Herz, Kreislauf und
Nerven brauchen mehr Hilfe denn je. Biovital),
22. Direkte Zielgruppenansprache (An alle
Versicherungsmakler: Jetzt erreichen Sie mit Ihrem
Versicherungsangebot bis zu 9,5 Millionen Interessenten.
Focus Money),
23. Lob des Konsumenten (Sie sehen aber auch gut aus. Ford
Focus),
- 37 -
24. Eigenlob des Werbers (Führend: Die Nr. 1 in Fonds. ING
DiBa),
25. Anspielungen auf die Produktverwendung (Gute Vorsätze
können Sie streichen. Becel pro-activ Margarine),
26. Kennzeichnung idealer Verwendungssituationen (For
selected moments. S. Oliver Parfüm),
27. Fremdsprachige Aufforderungen oder Zitate (I feel good.
Felix Burda Stiftung),
28. Anspielungen auf politische o.a. Aktualitäten (Lässt sich
die SPD verführen? Schärfen Sie Ihren Blick. N-TV),
29. Verurteilung von „Abweichlern“ (Schön blöd, wer ohne
Keller baut. Beton-Werbung),
30. Nur mit Bild verständliche verkürzte Aussagen
(Unsichtbarer Beitrag. Sichtbarer Erfolg. BASF).
Die oben angeführte Übersicht der Schlagzeilentypen ist zwar
ausführlich, gleichzeitig ist sie jedoch als unvollständig zu
betrachten. Dies ergibt sich aus der Variabilität der
Headlines, die mit der Kreativität der Werbetexter
zusammenhängt.
Claudio Di Meola betrachtet Werbeschlagzeilen aus einem
anderen Blickwinkel (Di Meola 1998, S. 218 – 239). Er
untersucht sie in Hinsicht auf verschiedene syntaktisch-
semantische Aspekte wie Ellipsen, Metaphern,
Phraseologismen, Wortspiele, sloganartige Charakteristiken
und syntaktische Besonderheiten.
Was die Ellipsen betrifft, unterscheidet Di Meola zwischen
transparenten Ellipsen, die der Informationsverdichtung
dienen und in Werbeschlagzeilen relativ selten vorkommen
(Das DSL All-Inclusive-Paket für Zuhause. Für 29,95 €/Monat.
- 38 -
Vodafone), und opaken Ellipsen, die als Leseanreiz fungieren
und demzufolge in größerem Maße gebraucht werden.
Zu den opaken Ellipsen, die in Werbeschlagzeilen häufig
erscheinen, zählt Di Meola:
1. Kurzfragen an den potentiellen Kunden (z.B. Innovation von
Bosch? Ja. Benzin-Direkteinspritzung von Bosch),
2. Einfache Benennungen des Problems (z.B. Schnelle Hilfe
bei Heuschnupfen! Cetirizin von Ratiopharm),
3. Vorenthaltung wichtiger Informationen (z.B. Ausgezeichnet.
Aquos Bildschirm von Sharp),
4. Verschleierung (z.B. Wir kennen die Geheimnisse des
Schnees. E-on).
Auch in Bezug auf die Verwendung der Metaphern in
Werbeschlagzeilen spricht Di Meola von zwei Grundtypen –
von konventionellen Metaphern, die eigentlich in jedem
Bereich der Sprache vorkommen (Ein Traum. Mit Schaum.
McCafé), und von originellen Metaphern, an denen Werbetexte
reich sind und die wieder als Leseanreiz dienen (z.B. Das
grüne Vergnügen. Moskovskaya).
Di Meola behandelt in seiner Studie auch den Gebrauch von
Phraseologismen, die in Werbeschlagzeilen entweder in
eigener oder in modifizierter Form verwendet werden. In
beiden Fällen können sie sowohl eine primär informative als
auch eine primär anregende Funktion erfüllen (z.B. Alles, was
das Herz begehrt: Focus Mall. Focus Mall.de oder Hier sind die
Sterne zum Beißen nah. Aldiana).
Der Gebrauch der modifizierten Phraseologismen sowie die
wörtliche Verwendung der Bedeutung phraseologischer
Ausdrücke dienen gleichzeitig der Verarbeitung der
Schlagzeile auf sprachspielerische Art und Weise (z.B. Wir
- 39 -
wirtschaften in Ihre Tasche. Focus Money oder Die bessere
Methode? Das liegt doch auf der Hand! Ericsson R380; mit
einer Abbildung eines auf der Hand liegenden Handys).
Ebenso werden auch verschiedene metaphorische Ausdrücke
genutzt (z.B. Werden Sie Fürst & Fürstin für eine Ballnacht.
der Sekt Fürst von Metternich). Außerdem ist laut Di Meola in
Werbeschlagzeilen noch ein anderer Typ der Wortspiele zu
betrachten – das Spiel mit der Polysemie der Schlüsselwörter.
In diesem Zusammenhang weist er vor allem auf die
Verwendung des Wortes „natürlich“ hin, das als
„selbstverständlich“ und zugleich in der Bedeutung
„naturverbunden“ häufig genutzt wird. Ähnlich wird auch auf
die Mehrdeutigkeit des Substantivs „Natur“ hingewiesen
(Sauberer Antrieb liegt in unserer Natur. Peugeot 308).
Manchen Werbeschlagzeilen sind nach Di Meola auch
sloganartige Charakteristika zuzuschreiben. In diesem Sinne
spricht er z.B. von der Verwendung fremdsprachiger
Elemente, die die Weltoffenheit und Exklusivität des
Unternehmens bzw. des Produkts demonstrieren, ggf. auf
seine Herkunft hinweisen (z.B. Calvin Klein: intense euphoria
men). Außerdem lassen sich in Werbeschlagzeilen mehrere für
Slogans typische rhetorische Figuren feststellen, wie z.B.
Parallelismus (Frisch. Pur. Beck’s. Beck’s Bier), Chiasmus
(Unterwegs für perfektes Design. Perfektes Design für
unterwegs. Notebook HP8710w), Klimax (Zähneputzen ist gut.
Mit Listerine spülen ist bombig. Listerine Mundspülung), Reim
(Nach dem Spiel ist vor dem Bier. Hacker-Pschorr) oder
Alliteration (Visa. Und das Leben läuft leichter. Visa-
Kreditkarte). Nicht zuletzt bleiben verschiedene bewusste
Verletzungen der Regeln der Rechtschreibung und
- 40 -
Zeichensetzung zu erwähnen, die sowohl im Slogan als auch
in der Headline vorkommen (z.B. die Headline der WISO
Software: Geld zurück! WISO nicht von Anfang an sparen?).
In Bezug auf die syntaktischen Besonderheiten der
Werbeschlagzeilen hebt Di Meola das Vorkommen der
Nebensätze hervor. Seiner Studie zufolge sind in
Werbeschlagzeilen sowohl adverbiale Nebensätze als auch
Ergänzungs- und Attributsätze vorhanden (z.B. die
Schlagzeile von Renault: Weil eine Kurve niemals einlenkt, tut
es jetzt die Hinterachse.; die Schlagzeile von Ford Mondeo:
Wie schön er ist, sehen Sie hier. Andere wichtige Infos zeigt er
Ihnen dann selbst.; oder die Schlagzeile von Opel: Entdecken
Sie Licht, das um die Ecke leuchten kann.).
Weiter wurden in Werbeschlagzeilen im größeren Maße
zweiteilige Satzkonstruktionen festgestellt. Am häufigsten
erscheinen dabei folgende Strukturen (Di Meola 1998,
S. 236): Zitat + Zusatz (z.B. Tausend Sterne am Himmel. Plus
fünf Sterne von Capital. Union Investment), Frage + Antwort
(z.B. Zahnfleischprobleme? Meridol Zahnpasta fördert die
Regeneration von gereiztem Zahnfleisch. Meridol), Feststellung
+ Frage (z.B. Nespresso. What else? Nespresso).
Erwähnenswert sind auch die verwendeten Satzarten. Da sich
Headlines durch den appellativ-expressiven Charakter
auszeichnen, werden sie oft als Ausrufe- und
Aufforderungssätze formuliert (z.B. Das ist riesig. Das ist
großartig! Intel Xeon inside; Stellen Sie sich vor, Ihre
Zahnbürste zeigt Ihnen, wo’s langgeht! Oral-B).
Um den Empfänger anzusprechen und zum weiteren Lesen
anzuregen, werden in den Headlines auch verschiedene
Formen von Fragesätzen gebraucht (z.B. Trockene und
- 41 -
gereizte Nasenschleimhaut? GeloSitin Nasenpflege oder
Verliebt in Ihren Animateur? AIDA).
Letztendlich sind in Werbeschlagzeilen auch Aussagesätze
vorhanden, die entweder durch einen einfachen Punkt oder
durch einen Doppelpunkt abgeschlossen werden (z.B. Milch
ist meine Stärke. CMA).
Alle oben genannten Satzarten kommen in den Schlagzeilen
sowohl in Form von vollständigen Sätzen als auch in Form
von unvollständigen Sätzen vor. Im Zusammenhang damit ist
festzustellen, dass auch die elliptischen Sätze meist mit
einem Satzzeichen versehen sind (z.B. Härter. die Zeitschrift
Chip, Beste Ausstattung – nur bei uns! Kodak).
Zusammenfassend lässt sich also behaupten, dass die
Headline sowohl in Hinsicht auf ihre Funktionen im Rahmen
des Layouts als auch in Bezug auf ihre sprachliche Form zwar
als ein fakultativer, aber trotzdem als ein wichtiger
Bestandteil der Werbeanzeige zu betrachten ist, der als eine
bestimmte Einführung in den nachfolgenden Werbetext
dient.4
2.2.2.2. Fließtext
Als Fließtext (auch Haupttext, Copy, Textbody oder Body
Copy) werden kürzere oder längere Zwischentexte bezeichnet,
die neben der Headline, dem Slogan und dem Produkt-,
Marken- oder Firmennamen nähere Informationen über die
Werbeobjekte oder auch über den Werber enthalten (Sowinski
1998, S. 57f.; Janich 2003, S. 47). Sie stellen den eigentlichen
Textblock einer Werbeanzeige dar und im Unterschied zu
Headlines oder Slogans sind sie meistens in kleineren
4 Zur Analyse der aktuellen Werbeschlagzeilen siehe auch Hirner (2007).
- 42 -
Schrifttypen gedruckt. Dies hängt mit ihrer Funktion
zusammen, denn sie sollen nicht als Blickfang dienen,
sondern nähere Informationen über das umworbene Produkt
vermitteln, ggf. auch die Headline oder das Bildmotiv der
Anzeige erklären und/oder mit weiteren Angaben ergänzen
(Zielke 1991, S. 73).
Neben der informierenden Funktion erfüllt der Fließtext
jedoch noch eine weitere Aufgabe – er soll durch Argumente
und durch die emotionelle Wirkung auf den Empfänger seine
Kaufentscheidung beeinflussen bzw. den Rezipienten zum
Kauf bewegen (Schierl 2001, S. 153).
Da sich die Zeitschriftenleser der Werbeanzeige im
Durchschnitt nicht länger als zwei Sekunden zuwenden
(Kroeber-Riel 1993, S. 12), wird der Fließtext nur selten (ganz)
gelesen. Deswegen kommt er auch nicht in allen
Werbeanzeigen vor, sondern erscheint vor allem dann, wenn
ein größeres Interesse des Lesers vorausgesetzt wird.
Dementsprechend sind Fließtexte v.a. in Werbeanzeigen für
High-Involvement-Produkte (Autos, Computer u.ä.) zu finden,
wo man eher nach weiteren sachlichen Informationen sucht,
als in den Anzeigen für Low-Involvement-Produkte.
Weil dem Fließtext primär informative Funktionen
zugeschrieben werden, wird er manchmal in Werbeanzeigen
genutzt, um eine bestimmte Glaubwürdigkeit zu erzeugen,
ohne wissenswerte Informationen zu liefern (Janich 2003,
S. 48). In solchen Fällen wird nicht vorausgesetzt, dass sich
der Leser mit dem Inhalt des Fließtextes befasst. Sein
formales Vorhandensein im Rahmen der Werbeanzeige soll als
ein gewisses Signal für Seriosität des Werbers bzw. des
beworbenen Produkts dienen.
- 43 -
Der Fließtext kann, wie schon oben angedeutet, von
verschiedener Länge sein. Im Hinblick darauf unterscheidet
Zielke (1991, S. 79 – 81) zwei Arten der Fleißtexte – die sog.
Shortcopies und Longcopies.
Als Shortcopies werden kurze, einfache Texte bezeichnet, die
höchstens aus fünf Sätzen bestehen und die durch keine
Absätze, Zwischenüberschriften o.ä. optisch gegliedert sind.
Da sie nur über einen beschränkten Raum verfügen, werden
sie meist eher zu der oben erwähnten Erzeugung von
Glaubwürdigkeit verwendet als zur Vermittlung von
Informationen.
Longcopies sind dagegen längere Texte mit einer klaren
äußerlichen Gliederung. Sie zeichnen sich überwiegend durch
informativen Charakter aus. Um die im Text enthaltenen
Informationen besser zu verarbeiten, können Longcopies
durch Zwischenüberschriften (Sublines) oder durch einen
typographisch hervorgehobenen Vorspann (Intro,
Introduction) gegliedert sein (Janich 2003, S. 48).
2.2.2.3. Slogan
„Der Slogan ist heute der Kern der Markenidentität, ein klares
Unterscheidungsmerkmal und oft auch der einzige
Bestandteil einer Kampagne, der längerfristig, teilweise über
Jahrzehnte, im Kopf des Verbrauchers haften bleibt.“
(Alexander Hahn, Kommunikationswirt in „Der Slogan ist
heute der Kern der Markenidentität – Interview mit Alexander
Hahn“, 2008, online)
Slogans stellen den am häufigsten untersuchten Bestandteil
der Werbeanzeigen dar, denn an Slogans lassen sich „gute
Einblicke in die typische Funktionsweise der Werbesprache
und in ihre stilistischen Mittel [...] gewinnen. Alle für die
- 44 -
Sprache der Werbung zutreffenden Kriterien finden sich auch
im Slogan wieder, so dass er, quasi als Pars pro toto, mit
relativ geringem empirischen Aufwand Aufschluss über
werbesprachliche Phänomene und deren Frequenz geben
kann.“ (Baumgart 1992, S.40)
In Bezug darauf soll auch im Rahmen dieses Kapitels die
Problematik des Slogans gründlicher behandelt werden, wobei
sowohl auf die Eigenschaften als auch auf die Funktionen
und die Form der Slogans hingewiesen wird. Nachfolgend
werden die aktuellen sprachlichen Trends im Bereich der
Sloganbildung am Anfang des 21. Jahrhunderts beschrieben.
Der Begriff „Slogan“ kommt ursprünglich aus dem Gälischen.
Der Ausdruck „sluaghghairm“ bedeutet da etwa
„Kriegsgeschrei“ oder „Heergeschrei“. Im deutschen
Sprachraum erscheint der Begriff „Slogan“ erst im 20.
Jahrhundert, wo er aus dem Englischen übernommen wurde.
Heute bedeutet Slogan in der Alltagssprache etwa soviel wie
Werbespruch oder Schlagwort (Duden 7 – Das
Herkunftswörterbuch 1997, S. 680).
Wie oben angedeutet zählt der Slogan zu den wichtigsten
Textelementen der Werbung und ist sogar als „Visitenkarte
der Ware/Marke“ zu bezeichnen (Baumgart 1992, S. 42). Er
soll in möglichst kurzer und prägnanter Form positive
Eigenschaften eines Produkts oder einer Marke thematisieren
und zu einem bestimmten Firmen-, Marken- oder
Produktimage beitragen. Slogans werden oft wiederholt (und
zwar nicht nur anzeigen- sondern auch medienübergreifend),
so dass sie sich beim Rezipienten schnell einprägen und die
Wiedererkennung der Ware, der Marke oder der Firma
ermöglichen. Die Einprägung der Slogans geht manchmal so
- 45 -
weit, dass sie als moderne geflügelte Worte in der
Alltagssprache auftauchen.
Damit ein Slogan erfolgreich wirkt, muss er laut Schierl über
bestimmte Eigenschaften verfügen (Schierl 2001, S. 158):
1. Er soll vor allem kurz sein (optimal sei eine Länge von
höchstens sechs Wörtern), d.h. mit wenigen Wörtern viele
Informationen vermitteln bzw. starke Emotionen auslösen.
2. Er soll einfach sein, damit er jedem verständlich ist. Dies
hängt davon ab, wie lang der Satz ist, welcher Wortschatz
darin verwendet wird, ob Fach- und Fremdwörter erscheinen,
inwieweit der Slogan mit den anderen Textelementen der
Werbung korrespondiert usw.
3. Er soll flüssig und rhythmisch sein, damit er sich leichter
einprägen lässt. Die Reimform wird dabei nicht unbedingt
verlangt.
4. Er soll mehrere Jahre unverändert bleiben, damit er im
Gedächtnis besser behalten wird. In diesem Sinne sollte sich
der Slogan eher auf eine Marke beziehen, mit der er langfristig
assoziiert wird, als auf ein konkretes Produkt.
5. Er soll den Markennamen beinhalten, damit er eine
konkrete Marke repräsentiert und demzufolge als
unverwechselbar wahrgenommen wird.
Im Zusammenhang mit den oben genannten Eigenschaften
von Slogans sind auch einige Funktionen zu erwähnen, die
Slogans im Rahmen der Werbetexte erfüllen können
(Baumgart 1992, S. 42f.):
1. Slogans fungieren als Auslöser der Kommunikation, indem
sie die Aufmerksamkeit des Rezipienten erregen und eine
bestimmte Ware oder Marke präsentieren.
- 46 -
2. Sie werden benutzt, um einen konkreten Markennamen
einzuprägen und bekannt zu machen.
3. Durch Slogans werden Informationen über die Ware oder
Marke vermittelt. Dies geschieht jedoch nur selten auf
sachliche Art und Weise. In den meisten Fällen ist die
Sachlichkeit der Behauptung nur scheinbar.
4. Slogans werden außerdem gebraucht, um eine konkrete
Ware verbal anzupreisen. Demzufolge wirken sie oft auffällig
und/oder übertrieben.
5. Viele Slogans werden mit der Absicht verwendet, beim
Rezipienten bestimmte Emotionen hervorzurufen. Sie zielen
auf seine schwächsten Seiten, wecken bei ihm bestimmte
Bedürfnisse, sprechen seine Wunschziele an und
versprechen, seine Sehnsüchte mittels der angebotenen Ware
zu befriedigen. Der Appell an Emotionen spielt heute eine
Schlüsselrolle, denn er scheint dank der Ähnlichkeit der
Eigenschaften moderner Produkte oft die einzige Möglichkeit
zu sein, auf die Ware aufmerksam zu machen und sich von
der Konkurrenz abzugrenzen. Deswegen spricht man oft von
Schönheit im Zusammenhang mit einer Hautcreme, von
Gesundheit im Zusammenhang mit einer Margarine oder von
erfüllten Wünschen im Zusammenhang mit einem
„günstigen“ Kreditangebot einer gewissen Bank.
6. Schließlich sollten Slogans zum Handeln bewegen. Anhand
von imperativischen Formen, gut gemeinten Ratschlägen und
Empfehlungen oder mittels einer suggestiven Wirkung fordern
sie potenzielle Kunden auf, die Ware zu probieren bzw. wieder
zu kaufen.
Bei Slogans lassen sich auch angesichts der Form einige
gemeinsame Merkmale feststellen.
- 47 -
Im Hinblick auf die Häufigkeit einzelner Wortarten ist vor
allem die Tendenz zur Nominalsprache sichtbar. Dies spiegelt
sich in der Dominanz der Substantive und Adjektive sowie in
der Neigung zum Gebrauch der Substantive in Verbindung
mit einem attributiven Adjektiv wider (siehe Beispiele5).
Marke Slogan Branche Jahr
Amselfelder Sinnlich. Harmonisch. Mild. Getränke 2003
Zedan Natürlicher Insektenschutz für
Mensch und Tier.
Pharma 2004
Toyota Yaris Das sportliche Genie. Verkehrsmittel 2005
Onken Gutes aus Milch. Ernährung 2006
HP Laserjet Echte Größe im Büro. Bürobedarf 2007
Substantive und Adjektive, die in Werbeslogans erscheinen,
dienen oft nicht nur dem Ausdruck von Eigenschaften des
umworbenen Produkts oder einer Marke, sondern tragen zur
semantischen Aufwertung bei, die durch mehrere Faktoren
formaler und inhaltlicher Natur zu erreichen ist (Römer 1971,
S. 81 – 111; Janich 2003, S. 101 – 122) und zwar durch:
1. steigernde Komposition
2. Entkonkretisierung
3. hochwertende Substantive, Adjektive, bzw. Adverbien
4. Komparativ und Superlativ
Der Begriff „steigernde Komposition“ (Römer 1971, S. 86)
bezeichnet solche Typen von Wörtern, die mindestens ein
Steigerungsmorphem beinhalten. Zu den
Steigerungsmorphemen zählen z.B. extra-, hyper-, maxi-,
mega-, profi-, spezial-, super-, ultra- und viele andere.
5 Alle angeführten Beispiele der Slogans wurden der Datenbank Slogans.de
entnommen. (Stand: 1.2.2012)
- 48 -
Marke Slogan Branche Jahr
DAD Autoservice der Extra-Klasse. Verkehrsmittel 2002
Bref Ultrastark im ganzen Haushalt. Chemie 2004
Knauf Profi-Lösungen für Zuhause. Bauen 2004
Aerlingus.com Irlandflüge supergünstig. Transport 2005
Peugeot
SpeedFight 2
Spitzensportler mit
Spitzentechnik.
Verkehrsmittel
2006
DZB Bank Spezialbank für den Handel. Finanzen 2007
Eine andere Möglichkeit der semantischen Aufwertung in
Slogans stellt die sog. Entkonkretisierung dar. Von
Entkonkretisierung spricht man, wenn eine herkömmliche
Sachbezeichnung eines Konkreten durch ein Abstraktum
ersetzt wird, wie es auch bei den folgenden Beispielen der Fall
ist:
Marke Slogan Branche Jahr
Autan Schutz, dem Ihre Haut vertraut.
(Schutz = Insektenschutzmittel)
Pharma 2003
Duopharm Gesundheit aus der Natur.
(Gesundheit = Arzneimittel)
Pharma 2007
Guam Schönheit aus dem Meer.
(Schönheit = Algenprodukte,
Anti-Cellulite-Kosmetikartikel)
Kosmetik 2007
Zum Zweck der semantischen Aufwertung werden auch
hochwertende Substantive, Adjektive, bzw. Adverbien
gebraucht, die allgemein als „Hochwertwörter“ bezeichnet
werden. Unter dem Begriff „Hochwertwörter“ werden
diejenigen Ausdrücke verstanden, die aufgrund ihres sehr
positiven Inhalts über einen bestimmten aufwertenden
Charakter verfügen, ohne in Form von Komparativ oder
Superlativ verwendet zu werden (Janich 2003, S. 120) - wie
- 49 -
z.B. Champion, Favorit, König, Prinzessin, Spezialist, extra,
genial, ideal, klassisch, phantastisch, wunderbar u.ä.
Marke Slogan Branche Jahr
Warsteiner Eine Königin unter den Bieren. Getränke 2001
Peugeot 807 Phantastische Technologie. Verkehrsmittel 2003
Nokia 6100 Klein und genial. Telekommun. 2003
Abraham Der Schinkenspezialist. Ernährung 2005
Nivea Speed
Power Gel
Trocknet ultra schnell. Hält
ultra stark.
Kosmetik 2006
Zu den am häufigsten verwendeten Mitteln der semantischen
Aufwertung zählen Komparative und Superlative. Sie werden
meist benutzt, um die Qualität eines Produkts oder einer
Dienstleistung hervorzuheben und die Ware oder Marke von
der Konkurrenz abzugrenzen. Sowohl Komparativ als auch
Superlativ werden in der vergleichenden Werbung gebraucht,
wobei jedoch meist keine konkrete Marke genannt wird, mit
der man das umworbene Produkt vergleicht (siehe Beispiele
unten). Seltener wird das Produkt mit seinen früheren Stufen
verglichen (wie z.B. 2004 in der Werbung für Nivea Deo Spray:
Das beste Nivea Deo, das es je gab.).
Marke Slogan Branche Jahr
Bauhaus Wo bessere Produkte weniger
kosten.
Bauen 2001
Yahoo! Schneller. Einfacher. Bingo! Internetdienste 2004
Discount24 Günstiger gibt's nicht! Handel 2005
Novalife Einfach der bessere Stoff. Bekleidung 2005
Centrum Multivitamine in höchster
Qualität.
Pharma 2003
Cinema Europas größte Filmzeitschrift. Medien 2003
ALP Bau Das beste Engagement am Bau. Bauen 2004
- 50 -
Oral-B Die Zahnbürstenmarke, die
Zahnärzte am häufigsten
empfehlen.
Kosmetik 2006
Außer den schriftsprachlichen Ausdrücken, die in den bisher
zitierten Beispielen zu sehen waren, erscheinen in Slogans
auch Elemente, die anderen Sprachschichten angehören als
der Standardsprache. Man spricht in diesem Zusammenhang
von verschiedenen Varietäten der Sprache, die gewöhnlich
unter dem Aspekt zeitlicher, regionaler, sozialer und
internationaler Merkmale gegliedert werden (Römer / Matzke
2005, S. 37 – 52).
Was die zeitliche Differenzierung des Wortschatzes anbelangt,
werden drei Varietäten unterschieden – Historismen,
Archaismen und Neologismen. In Bezug auf die behandelten
Slogans sind vor allem die Neologismen von Bedeutung. Es
handelt sich um Wörter, die neu gebildet wurden, meist
expressiv wirken und kurzfristig (oft nur einmalig) verwendet
werden.
Zu solchen Ausdrücken, die nur in einer beschränkten
Zeitspanne gebraucht werden, zählen auch die sog.
Modewörter. Es handelt sich um Wörter, die zu einem
bestimmten Zeitpunkt entstehen, nachfolgend übermäßig
verwendet werden und nach einer gewissen Zeit entweder in
Vergessenheit geraten oder durch eine andere Neubildung
ersetzt werden. In der folgenden Übersicht werden einige
Beispiele von Modewörtern angeführt:
- 51 -
Marke Slogan Branche Jahr
Bergal Wellness für die Füße. Bekleidung 2004
Ahr Thermen Die Quelle Ihrer Fitness. Freizeit 2005
Kinder Country Die leckere Cerealien-Pause. Ernährung 2005
Nivea Hair Care Für Stylings ohne Kompromisse. Kosmetik 2005
Betrachtet man die Sprache unter regionalem Aspekt, sind
überregionale Varietäten von den regional begrenzten
Varietäten zu unterscheiden. Diejenige Varietät, die sich auf
den ganzen Sprachraum bezieht, wird Standardsprache
genannt. Regional unterschiedlich sind dagegen
Umgangssprachen und Dialekte.
Da Slogans meist allgemein verständlich sein wollen, werden
sie vor allem in der Standardsprache verfasst.
Dementsprechend werden Umgangssprache und Dialekt nur
in besonderen Fällen gebraucht und zwar, wenn man die
Sprache als Mittel einer Inszenierung nutzen will. Diesem
Zweck dienen dann oft nur Einzelwörter oder kurze Sätze, die
der Aussage den Anschein der Ungezwungenheit
(Umgangssprache) oder Bodenständigkeit (Dialekt) verleihen
sollen.
Marke Slogan Branche Jahr
Aaton Der bessere Beton. Da gibt's
nichts dran zu rütteln.
Bauen 2002
Emalgo Hab ich, behalt ich. Bekleidung 2005
Zur Inszeniertheit der Sprache in Slogans tragen auch soziale
Varietäten bei. In diesem Sinne sind vor allem die
Jugendsprache (als Vertreter der alterspezifischen Varietäten)
und die Fachsprache (als Vertreter der Varietäten, die mit der
Berufswelt zu tun haben) von Bedeutung.
- 52 -
Die Jugendsprache wird in Slogans nur in beschränktem
Maße verwendet. Dies hängt damit zusammen, dass sich die
Jugendsprache stets im Wandel befindet, und gleichzeitig die
Gefahr besteht, dass ein in der Jugendsprache verfasster
Slogan als peinliche Parodie wirken könnte. Wenn
Werbetexter trotzdem zu Mitteln der Jugendsprache greifen,
gehen sie mit ihnen vorsichtig um und benutzen meist nur
einzelne Wörter (oft Anglizismen)6, um auf den Slogan
aufmerksam zu machen und den jugendlichen Empfängern
näher zu kommen (Janich 2003, S. 164 – 169).
Marke Slogan Branche Jahr
Henninger
Radler
Cooler geht's nicht.
(cooler = besser)
Getränke 2003
Rotring Core Das Schreibgerät für coole Kids.
(Kids = Jugendliche)
Bürobedarf 2003
Marquardt BKK Die krasse Kasse!
(krass = sehr gut, toll, super)
Pharma 2005
Suchtprävention
Münster
Voll ist out. (= Betrunken zu
sein, ist nicht modern.)
Soziales 2005
Emmi Hmmh ... yummy! Es ist Emmi.
(yummy = lecker)
Ernährung 2006
Im Gegensatz zur Jugendsprache wird Fachsprache in
Slogans ziemlich oft verwendet. Es handelt sich dabei jedoch
nicht um Fachsprache im eigentlichen Sinne (d.h. um exakte
Kommunikation unter Fachleuten), sondern eher um
verschiedene Termini (besonders in Auto- und
6 Vgl. Lexika der Jugendsprache: http://www.ge-duisburg-sued.de/
elementaries/projekte/content/ jugendsprache/jugendsprache_start.htm#C
(Stand: 2.5.2008) oder http://www.bruhaha.de/jugendsprache.html (Stand:
5.2.2012)
- 53 -
Computerwerbung) und pseudofachsprachliche Ausdrücke
(bei Kosmetik und Lebensmitteln).
Sowohl fachsprachliche als auch pseudofachsprachliche
Ausdrücke werden benutzt, um beim Rezipienten
Kaufinteresse zu wecken, indem technische Eigenschaften
oder einfach Qualitäten der Ware aufgezählt werden. Das
Produkt soll dadurch an Prestige gewinnen und von
Konkurrenzprodukten abgegrenzt werden.
Marke Slogan Branche Jahr
Actimel Activiert Abwehrkräfte. Ernährung 2002
Elmex
Kariesschutz
Zahnspülung
Eine zahnmedizinische Empfehlung
für kariesresistentere, gesunde
Zähne.
Kosmetik 2003
Levi's 501 Jeans mit Anti-Form. Bekleidung 2004
Ratz Fatz Die Putzmittel mit der kraftvollen
Schnellwirk-Formel!
Chemie 2005
Benecol Auf natürliche Weise den
Cholesterinspiegel effektiv senken.
Ernährung 2006
Teufel Die ganze Lautsprecher-Welt für
Heimkino, Multimedia, HiFi.
Elektronik 2007
Wie aus den oben angeführten Beispielen ersichtlich ist,
gehen sowohl Fachwörter als auch pseudofachsprachliche
Ausdrücke oft von einer Fremdsprache (heute meistens
Englisch) aus.
Diese Behauptung gilt jedoch auch umgekehrt, denn es lässt
sich feststellen, dass es sich bei vielen in Slogans
gebrauchten Fremdwörtern um fachwörtlich gefärbte
Ausdrücke handelt, die beim Rezipienten den Eindruck der
Wissenschaftlichkeit erwecken sollen. Außerdem werden
Fremdwörter häufig als Modewörter verwendet, die der
Werbebotschaft eine gewisse Aktualität verleihen.
- 54 -
In Slogans erscheinen fremdsprachige Elemente oft in Form
von Mischzusammensetzungen, die aus deutschen und
englischen Komponenten bestehen. Manche Marken
bevorzugen sogar ausschließlich fremdsprachige (vor allem
englische) Slogans oder Kombinationen von Fremdwörtern
und deutschen Wörtern.
Marke Slogan Branche Jahr
Bruno Banani Time to play. Kosmetik 2003
J'adore Le féminin absolu. Kosmetik 2003
Next Next, bitte. Tabak 2003
Olympus Your vision, our future. Elektronik 2003
Biotherm Oléo
Source
Die Multi-Power-Pflege, wenn
Feuchtigkeit allein nicht ausreicht.
Kosmetik 2004
Almondy Läcker svenska Mandeltorta. Ernährung 2005
Signifikant ist auch die Syntax von Slogans (Römer 1971,
S. 164 – 172). In den meisten Fällen werden einfache, kurze
Sätze bevorzugt, die häufig höchstens fünf bis sechs Wörter
umfassen. Längere Slogans kommen seltener vor (siehe
Beispiele).
Die übliche Kürze der Slogans hängt vor allem damit
zusammen, dass die Rezipienten den Slogans ihre
Aufmerksamkeit nur für eine sehr kurze Zeit widmen. Die
Werbetexter bemühen sich deswegen, die Slogans kurz und
gleichzeitig treffend und einprägsam zu verfassen, um auf den
Empfänger innerhalb von wenigen Sekunden einen möglichst
großen Eindruck zu machen.
Marke Slogan Branche Jahr
Adronit Sicherheitshalber! Bauen 2007
Pro Solar Meine Wärmequelle. Energie 2007
Ares Energie individuell erleben. Energie 2004
- 55 -
Amaretta Easy wear, easy care. Bekleidung 2004
AEG-Electrolux Perfekt in Form und Funktion. Elektro 2006
After Eight
Fine Sticks
Die feine englische Art zum
Anbieten.
Ernährung 2006
Comdirect
Girokonto
Das einzige Girokonto, das zahlt
statt kostet.
Finanzen 2006
Assugrin
Damit die Schwimmbäder nicht so
schnell voll sind.
Ernährung
2003
Alpirsbacher
Klosterbräu
Das Bier mit dem berühmten
Brauwasser aus dem
Schwarzwald.
Getränke 2003
Clearblue Die größte technische Innovation,
auf die ein Urinstrahl treffen
kann.
Pharma 2007
Für Slogans ist außerdem charakteristisch, dass man häufig
unvollständige Sätze verwendet, in denen entweder ein
Subjekt oder ein Prädikat fehlt. Es ist auch zu erwähnen,
dass in Slogans oft Verben in Form des Infinitivs vorhanden
sind.
Die Unvollständigkeit der Sätze korrespondiert wieder mit der
sehr begrenzten Zeit, die dem Sender zur Verfügung steht,
um den Empfänger anzusprechen, seine Einstellungen zu
beeinflussen bzw. ihn zu einer bestimmten Handlung zu
bewegen, und wird dadurch zum Ausdruck und Mittel der
Sprachökonomie.
Marke Slogan Branche Jahr
Autoscout24 Groß macht günstig. Verkehrsmittel 2004
Axe Unlimited Kann immer. Kosmetik 2005
Ganter Natürlich gehen. Bekleidung 2006
Mövenpick Unglaublich, aber wahr. Ernährung 2006
Azuco Verführung aus Cacao. Getränke 2007
- 56 -
Einen selbständigen Bestandteil des Slogans bildet auch der
Produkt-, Marken- oder Firmenname, der meist am Anfang
und seltener am Ende des Slogans erscheint. Nur
ausnahmsweise taucht er in der Mitte des Slogans auf, denn
in dieser Position wirkt er nicht so auffällig und könnte
demzufolge leicht übersehen werden, was natürlich
unerwünscht wäre.
Es ist signifikant, dass Produkt-, Marken- und Firmennamen
in Slogans einbezogen werden, auch wenn sie nicht immer
explizit genannt werden. Oft tauchen sie nur in Form von
Logos auf, doch auch in diesem Fall sind sie in unmittelbarer
Nähe des Slogans zu finden. Die Anführung des Produkt-,
Marken- oder Firmennamens innerhalb des Slogans ist
deshalb wichtig, weil er mit dem Slogan dann so eng
verbunden ist, dass beide zusammen eingeprägt werden
können, um später einfacher erinnert zu werden.
Marke Slogan Branche Jahr
Rama Rama. Es lebe das Frühstück. Ernährung 2000
Nutella Nutella. Hast du's drauf? Ernährung 2004
Sony Sony. Like. No. Other. Elektronik 2005
N-Zone Enter: N-Zone. Medien 2002
Apollinaris Leben. Genießen. Apollinaris. Getränke 2003
Avia Ehrlich gut. Avia. Verkehrsmittel 2006
Im Hinblick auf einzelne Satzarten dominieren bei Slogans vor
allem Aussagesätze, gefolgt von Aufforderungssätzen.
Ausrufe- und Fragesätze spielen dagegen eine untergeordnete
Rolle.
Aussagesätze werden meist in Form von Behauptungen
verwendet, um auf den Rezipienten den Eindruck zu machen,
dass man sich auf die Aussage verlassen kann. Sie tragen zu
- 57 -
einer leichteren Akzeptanz der Werbebotschaft bei, ohne
konkrete Argumente benutzen zu müssen.
Aufforderungssätze dagegen sprechen den Rezipienten direkt
an und wollen ihn zu einer gewissen Handlung bewegen. Sie
kommen entweder in Form von einfachen Imperativen vor
oder werden durch die Partikeln „mal“ bzw. „doch“ ergänzt,
die den Ton der Aussage noch ein bisschen modifizieren – das
umgangssprachliche „mal“ verleiht dem Slogan den Eindruck
der Vertraulichkeit, wogegen das in den Slogan eingeschobene
„doch“ einen gut gemeinten Ratschlag assoziiert.
Marke Slogan Branche Jahr
Kultbag Tolle Unikate suchen und finden
sich.
Bekleidung 2005
Garnier Denk an dich. Kosmetik 2006
Konica Kuck mal... Konica! Elektronik 2003
Ihr Bauland Bauen Sie doch wie Sie wollen. Bauen 2002
Deutsche
Telekom
Hallo Zukunft! Telekomm. 2006
Wasa Crack
& Taste
Bist du reif für ein bisschen
Schweden?
Ernährung 2007
In Slogans lassen sich weiter auch viele Phraseologismen
entdecken (Janich 2003, S. 124 – 128). Phraseologismen
zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus mindestens zwei
Wörtern bestehen und eine bestimmte Festigkeit, d.h. eine
relative Stabilität der Form aufweisen. Für Phraseologismen
im engeren Sinne ist weiter signifikant, dass sie über
Idiomatizität verfügen, weshalb ihre Gesamtbedeutung nicht
anhand der Bedeutungen einzelner Bestandteile erschlossen
werden kann.
- 58 -
In Slogans erscheinen mehrere Typen von Phraseologismen
und zwar entweder in ihrer eigentlichen Form oder sie werden
auf sprachspielerische Art und Weise verwendet. In der
folgenden Übersicht werden Beispiele des Gebrauchs
verschiedener Typen von Phraseologismen in aktuellen
Slogans angeführt (vgl. die Klassifizierung von Janich 2003,
S. 125f.).
Typ des Phras. Slogan Marke/Branche Jahr
Adverb. Phras. Kurz und gut. Korn/Getränke 2005
Geflügelte Worte Ich fahre, also bin ich.7 Lancia Musa/
Verkehrsmittel
2005
Modellbildungen Ein Scout für alle Fälle. Autoscout24/
Verkehrsmittel
2002
Nominale
Phraseologismen
Die Nummer 1 für
Büromaterial.
Keiner & Winkler/
Bürobedarf
2000
Phraseologische
Vergleiche
Weich wie eine Feder. Zewa Soft/Kosmetik 2004
Routineformeln Guten Tag! St. Pius-Stift
Tagespflege/Pharma
2005
Sprichwörter/
Sprüche
Alles in Butter. Meggle/Ernährung 2000
Streckformen Da macht man Pläne. Sonntag Aktuell/
Medien
2004
Verbale
Phraseologismen
Ihre Patienten werden
Augen machen. Und Sie
Kasse.
Docclusive/
Marketing
2007
Werbesprüche Haribo macht Kinder
froh und die Sportler
ebenso.
Haribo/
Ernährung
2002
Zwillingsformeln Leistung Tag und Nacht. SWU/Energie 2005
7 Vgl. Descartes’ „Ich denke, also bin ich.“
- 59 -
Als ein interessantes Gestaltungsmittel in der Werbung und
somit auch in Slogans haben sich rhetorische Figuren und
Tropen (weiter allgemein als rhetorische Mittel behandelt)
erwiesen. Sie werden häufig gebraucht, weil sie den
Rezipienten vertraut sind und da sie eventuell, wenn originell
verwendet, witzig wirken können.
Rhetorische Mittel werden in Slogans meist mit der Absicht
benutzt, die Überzeugungswirkung des Slogans zu verstärken
und den Empfänger dadurch zu beeindrucken und/oder zu
beeinflussen. Die folgende Übersicht umfasst Beispiele der am
häufigsten verwendeten rhetorischen Mittel in alphabetischer
Reihenfolge.
Rhetor. Mittel Slogan Marke/Branche Jahr
Alliteration Leben. Lieben.
Lachen.
Exnorm/Bauen 2003
Anapher Leicht zu tragen -
leicht zu pflegen.
Bugatti
Amaretta/Bekleidung
2003
Antithese So groß kann klein
sein.
VW Polo/Verkehrsmittel 2003
Apostrophe Hier finden Sie Ihr
neues Zuhause.
Immonet.de/Immobilien 2004
Assonanz Mega-Fun mit
Bubble-Gum.
Hubba Bubba/Ernährung 2006
Asyndeton Gut, günstig,
gesund.
AOK Sachsen/Pharma 2003
Befehlsform Mach dein Ding. Hagebaumarkt/Bauen 2003
Chiasmus Liebe Dein
Zuhause. Dann
liebt es Dich auch.
Hornbach/Bauen 2004
Dreierfigur Sicher. Geschickt.
Gespart.
Ecoflash/Transport 2007
- 60 -
Ellipse Im Sport getestet.
Im Alltag bewährt.
Taxofit/Pharma 2004
Euphemismus Fühl Dich sicher.
Always.
Always/Kosmetik 2004
Hyperbel So wurden Sie
noch nie erfrischt.
Coca-Cola Light/Getränke 2003
Klimax Kaufen. Lesen.
Siegen.
Computer Bild
Spiele/Medien
2002
Lautmalerei Zoom-zoom. Mazda/Verkehrsmittel 2001
Metapher Pflegen Sie Ihr
Lächeln.
Kukident/Kosmetik 2003
Metonymie
Ein Teufel in der
Wüste. Ein Engel
auf Asphalt.
Mitsubishi
Pajero/Verkehrsmittel
2004
Neologismus Unabhängiges
Magazin für die
Mini-Community.
Mini Scene
International/Medien
2006
Oxymoron Gewöhnliches
außergewöhnlich.
Flender Flux/Bauen 2007
Paradoxon Zukunft ist jetzt! Sorcus/Computer 2007
Personifikation Schutz, dem Ihre
Haut vertraut.
Autan/Pharma 2003
Reim So bauen die
Schlauen.
Creaktiv Haus/Bauen 2003
Rhetorische
Frage
Was taugt das
Leben schon ohne
Freude?
Palazzo/Gastronomie 2005
Synästhesie Da werden Ihre
Ohren Augen
machen.
NEC/Computer 2003
Vergleich Schuhe wie
barfuss!
Bama/Bekleidung 2000
- 61 -
Wortspiel Das Bier auf seine
schönste Weisse.
Maisel's Weisse/Getränke 2003
Zweierfigur Vital. Gesund. Aktivpunkt/Pharma 2005
Die oben angeführte ausführliche Charakteristik der
Eigenschaften, Funktionen und Formen von aktuellen
Slogans muss jedoch eine wichtige Frage hervorrufen: Welche
aktuellen sprachlichen Trends gibt es auf dem Gebiet der
Slogans? Was ist gerade „in“?
Die Antwort findet man in den Studien „Werbetrends 2007“
(Hahn et al. 2006, online), „Werbetrends 2008“ (Hahn et al.
2007, online) und „Werbetrends 2009“ (Hahn et al. 2008,
online), die von der Hamburger Forschungsagentur
Trendbüro und der Internetdatenbank Slogans.de
ausgearbeitet wurden. Für die Studie „Werbetrends 2007“
wurden insgesamt 3812 Slogans aus 35 Branchen
untersucht, die zwischen dem 1.1.2000 und dem 30.6.2006
im deutschsprachigen Raum neu eingeführt wurden. Ihre
Resultate lassen nicht nur auf die aktuelle Situation in der
Werbebranche schließen, sondern spiegeln gleichzeitig die
Stimmung der heutigen Konsumgesellschaft wider.
Der Studie zufolge setzen sich vor allem wortarme, aber
einfallsreiche Slogans durch. Die Marken und Unternehmen
bemühen sich, die Werbebotschaften möglicherweise nur auf
Kernaussagen zu reduzieren, denn der Konsument erwartet
heute klare Fakten und scheint kein Interesse daran zu
haben, sich mit der Werbung länger zu beschäftigen.
Dementsprechend wächst auch die Anzahl der Slogans, die
aus maximal drei Wörtern bestehen – von 44,5 Prozent im
Jahre 2003 auf 53,2 Prozent im ersten Halbjahr 2006.
- 62 -
Außerdem steigt die Anzahl der Slogans, in denen man
versucht die Aussage durch Punkt oder Komma zu gliedern,
um sie somit kürzer erscheinen zu lassen. Das führt
manchmal dazu, dass jedes Wort eines Satzes allein steht
und in Form einer einfachen Dreierfigur vorkommt – z.B. der
Slogan von BSW: Einfach. Besser. Sparen! (2006).
Mit der Tendenz zur formellen Kürze und Einfachheit der
Slogans hängt auch ein interessanter Trend der aktuellen
Werberhetorik zusammen. Um die Einfachheit der
Werbebotschaft zu demonstrieren, benutzen viele Marken in
ihren Slogans das Wort „einfach“. Dieses Wort ist sogar eins
der Top-5-Wörter geworden, die in Slogans am meisten
verwendet werden – siehe folgende Tabelle (Krebs 2006,
online).
Rang 2000 2001 2002 2003 2004 2005 20068
1 Sie Mehr Wir Sie Wir Wir Sie
2 Wir Sie Sie Wir Sie Sie Wir
3 Nicht Leben Mehr Your Leben Einfach Mehr
4 Macht Wir Alles Leben Mehr Alles Einfach
5 Gut Life Gut Mehr Einfach Mehr Uns
6 You Nicht Leben Alles Nicht Leben Gut
7 Mehr Einfach Ihr Gut Gut Ihr Leben
8 Your Ihr Nicht Nicht Ideen Schön Ich
9 Leben Man Your Einfach Besser Gut Alles
10 Erfolg Welt You Ihre Your Ihre Ihr
Die erwünschte Einfachheit der Botschaften betrifft die
Wortwahl noch in einem anderen Sinne: Komplizierte,
künstliche Ausdrücke treten langsam in den Hintergrund und
werden durch einfache, verständliche Wörter ersetzt. So ist
8 Stand zum 30.6.2006
- 63 -
der Anteil von Slogans mit Kunstwörtern von 4,3 Prozent im
Jahre 2002 auf die heutigen 2,1 Prozent gesunken.
Dies geschieht auch bei den fremdsprachigen (besonders
englischen) Slogans, die oft ins Deutsche umformuliert
werden (siehe unten), sowie bei Slogans, die Anglizismen
beinhalten. In solchen Slogans werden Anglizismen
allmählich eliminiert, denn sie scheinen nicht mehr so
interessant und beliebt zu sein. Laut der Studie ist der Anteil
englischer Slogans von 27,6 Prozent im Jahre 2000 bis auf
18,7 Prozent im ersten Halbjahr 2006 gefallen und während
der Anteil von Anglizismen im Jahre 2003 5,3 Prozent betrug,
ist er im ersten Halbjahr 2006 auf 2,3 Prozent gesunken.
Marke Slogan früher Slogan danach
C&A Fashion for living. (2000) Preise gut, alles gut. (2004)
Evian Live young. (2002) Natürlich jung. (2007)
Garnier Natural Hi-Tech. (2005) Denk an dich. (2006)
Germanwings Fly high, pay low. (2003) Deine Flügel. (2006)
Nivea Hair
Care
Everything else is up to
you. (2003)
Sieht gut aus. Fühlt sich
gut an. (2007)
Sat.1 Powered by emotion. (2001) Sat.1 zeigt’s allen. (2004)
T-Mobile Get more. (2002) Einfach näher. (2006)
Das nächste Merkmal der modernen Slogans ist ihr
Aufforderungscharakter. Trotz der oben erwähnten Dominanz
der Aussagesätze gibt es seit 2000 immer mehr Slogans, die
sich an den Empfänger direkt wenden und den Imperativ als
Stilmittel gebrauchen, um den Rezipienten persönlich
anzusprechen. Der Imperativ erscheint dabei sowohl in Form
der 2. Pers. Sg. als auch in Form der 3. Pers. Pl. Die 2. Pers.
Pl. kommt dagegen fast nicht vor, was mit dem Trend
zusammenhängt, zu jedem Empfänger (auch wenn nur
- 64 -
inszeniert) einzeln Kontakt zu knüpfen, um ihn zu einer
bestimmten Handlung einfacher zu bewegen. Siehe folgende
Beispiele:
Marke Slogan Branche Jahr
Kinder Bueno Mach dir das Leben Bueno. Ernährung 2007
Zewa Softis Nehmen Sie 'n Softi! Kosmetik 2006
Laut der Studie „Werbetrends 2008“, die 5732 neu
eingeführte Werbeslogans der Jahre 2000 – 2007 aus 35
Branchen untersucht, sind noch drei weitere Tendenzen in
der Sloganbildung zu beobachten – Appell an das „grüne“
Bewusstsein, Hervorhebung der Exklusivität der Produkte
und Thematisierung der Gemeinschaft und
Zusammengehörigkeit.
Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und der damit
zusammenhängende Appell an das grüne Bewusstsein wird in
den aktuellen Slogans durch Wörter wie „grün, „bio“,
„nachhaltig“ oder „(umwelt)bewusst“ ausgedrückt. Während
2004 solche Ausdrücke nur in 1,3 Prozent aller von den
Autoren der Studie untersuchten Slogans erschienen, kamen
sie 2007 schon in 4,6 Prozent der Slogans vor.
Marke Slogan Branche Jahr
Perlinger Get Bio power! Ernährung 2007
WSW Natürlich grün. Energie 2007
EMAS Innovativ. Nachhaltig. Umweltbewusst.
- Wir für EMAS.
Soziales 2007
Gleichzeitig wurde von den Autoren eine zunehmende Anzahl
von Werbeslogans für erstklassige Güter und
Dienstleistungen festgestellt. So erscheinen in aktuellen
- 65 -
Slogans Wörter wie „Qualität“, „exklusiv“ oder „excellence“ im
größeren Maße als früher.
Marke Slogan Branche Jahr
A-Z Umzüge Wenn Qualität entscheidet. Transport 2006
Elementa Die exklusive Küche. Einrichtung 2007
Biotronik Excellence for life. Pharma 2007
Eine interessante Tendenz stellt auch die Thematisierung der
Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit dar. In den neueren
Slogans kommen oft Ausdrücke wie „wir“, „Team“ oder
„zusammen“ vor, die der Marke eine bestimmte Zugehörigkeit
und die damit verbundene Sicherheit verleihen sollen.
Marke Slogan Branche Jahr
Hassia So wie wir. Getränke 2008
Peugeot Expert Teamgeist auf Tour. Verkehrsmittel 2007
Super Illu Zusammen sind wir super. Medien 2005
Das oben erwähnte „Wir-Gefühl“ wird den Autoren der Studie
„Werbetrends 2009“ zufolge im nächsten Jahr noch stärker
thematisiert. Dies hänge v.a. mit der Auswirkung der
Wirtschaftskrise und mit dem daraus folgenden Bedürfnis
nach Unterstützung und Zusammenhalt zusammen. Als
Beispiele hierfür könnten die folgenden Slogans der
Fachklinik Weihersmühle und der Marketing-Firma AIKA
dienen: Zusammen leben. Wege finden. Probleme lösen.
(Fachklinik Weihersmühle) bzw. Gemeinsam für bessere
Kommunikation. (AIKA)
Mit der Sehnsucht nach persönlicher Nähe in schweren
Zeiten stimmt auch die neu beobachtete Tendenz der
Unternehmen überein, Heimatverbundenheit in Slogans
- 66 -
hervorzuheben (Wermuth 2009, online). So wirbt z.B. die
Firma Alpa für ihre Produkte plötzlich mit dem Slogan Genuss
aus der Heimat.
Der letzte aktuelle und überraschende Trend in der
Sloganbildung ist laut Inga Wermuth (Wermuth 2009, online)
der herrschende Optimismus. Trotz der wirtschaftlichen
Rezession steigt der Anteil an positiv geprägten Werbeslogans,
die Mut machen und motivieren wollen, wie z.B. der Slogan
für Zott Monte: Gut drin, gut dran, gut drauf!
Zusammenfassend ist also festzustellen, dass der Slogan
einer der wichtigsten Bestandteile der Werbung ist. Er dient
als Träger und Vermittler der Werbebotschaft und im
optimalen Fall ist er auch werbeübergreifend. Wenn Slogans
erfolgreich wirken sollen, müssen sie auf die Anforderungen
des Empfängers eingehen. Demzufolge befinden sie sich stets
im Wandel und werden indirekt zum Spiegel der Gesellschaft,
zum Spiegel ihrer Wünsche, Sehnsüchte, Bedürfnisse, Ängste
und Werte.
2.2.2.4. Produkt-, Marken- und Firmenname
Der Produkt-, Marken- bzw. Firmenname gehört zu den
wichtigsten Bestandteilen einer Werbeanzeige. Er erscheint im
Layout einer Werbeanzeige z.B. in Form eines auffälligen
Textes, als Aufschrift auf der abgebildeten Ware u.ä., um das
umworbene Produkt oder die umworbene Leistung einer
bestimmten Firma oder Marke zuzuordnen, bzw. um die
Bezeichnung der Ware beim Empfänger einzuprägen
(Sowinski 1998, S. 53).
Produktnamen sind von Marken- und Firmennamen zu
unterscheiden. Dies können wir mittels der folgenden
Beispiele veranschaulichen: Während Procter & Gamble als
- 67 -
Firmenname gilt, ist Ariel als Marken- und Ariel M-Zim 5 als
Produktname zu bezeichnen. Ähnlich wäre es bei Daimler
Chrysler (Firmenname), Mercedes-Benz (Markenname) und
Mercedes-Benz Vito (Produktname).
Es ist zu betonen, dass der Firmenname im Layout einer
Werbeanzeige nicht immer vorkommen muss. Dagegen ist der
Produktname (oft in Verbindung mit dem Markennamen) in
der Werbeanzeige meist vorhanden.
Der Produktname kann im Zusammenhang mit dem
Markennamen auch den Namen einer Produktserie enthalten
(Janich 2003. S. 52). So ist z.B. Lenor Aromatherapy Flamenco
ein Produktname, in dem der Markenname Lenor und der
Name für die Produktserie Lenor Aromatherapy enthalten
sind. Ähnlich ist es bei dem Produktnamen Nivea Hair Care
Styling Gel, der den Markennamen Nivea sowie die
Bezeichnung der Produktserie Nivea Hair Care umfasst.
Produkt- und Markennamen genießen sowohl in der
Bundesrepublik Deutschland als auch in der Tschechischen
Republik einen ausgedehnten Rechtsschutz. Dies geschieht
durch das in Deutschland geltende Markengesetz9, bzw.
durch sein tschechisches Äquivalent „Zákon o ochranných
známkách“10.
Das deutsche Markengesetz definiert die zu schützenden
Markennamen folgendermaßen:
„§ 3 Als Marke schutzfähige Zeichen
9 Markengesetz vom 25. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3082, (1995, 156)), zuletzt
geändert durch Artikel 16 des Gesetzes vom 12. Dezember 2007 (BGBl. I S.
2840)
10 Zákon o ochranných známkách č. 441/2003 Sb. ze dne 3. prosince 2003
- 68 -
(1) Als Marke können alle Zeichen, insbesondere Wörter
einschließlich Personennamen, Abbildungen, Buchstaben,
Zahlen, Hörzeichen, dreidimensionale Gestaltungen
einschließlich der Form einer Ware oder ihrer Verpackung
sowie sonstige Aufmachungen einschließlich Farben und
Farbzusammenstellungen geschützt werden, die geeignet
sind, Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von
denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden.
(2) Dem Schutz als Marke nicht zugänglich sind Zeichen, die
ausschließlich aus einer Form bestehen,
1. die durch die Art der Ware selbst bedingt ist,
2. die zur Erreichung einer technischen Wirkung erforderlich
ist oder
3. die der Ware einen wesentlichen Wert verleiht.“
(Markengesetz vom 25. Oktober 1994, online)
Im tschechischen Markengesetz ist eine ähnliche Definition
der Marke zu finden:
„§ 1 Označení, která mohou tvořit ochrannou známku
Ochrannou známkou může být za podmínek stanovených
tímto zákonem jakékoliv označení schopné grafického
znázornění, zejména slova, včetně osobních jmen, barvy,
kresby, písmena, číslice, tvar výrobku nebo jeho obal, pokud
je toto označení způsobilé odlišit výrobky nebo služby jedné
osoby od výrobků nebo služeb jiné osoby.“ (Zákon
o ochranných známkách č. 441/2003 Sb. ze dne 3. prosince
2003, online)
In den beiden oben genannten Gesetzen gibt es außerdem
eine detaillierte Übersicht der sog. Schutzhindernisse, d.h.
der Umstände, unter denen eine Marke nicht geschützt
- 69 -
werden darf. Diese sind folgendermaßen zusammenzufassen:
Keinen Rechtsschutz genießen Marken,
1. die sich graphisch nicht darstellen lassen,
2. die über keine Unterscheidungskraft für die Waren oder
Dienstleistungen verfügen,
3. die ausschließlich aus Zeichen oder Angaben bestehen, die
im allgemeinen Sprachgebrauch zur Bezeichnung der Waren
oder Dienstleistungen üblich geworden sind oder die zur
Bezeichnung der Art, der Beschaffenheit, der Menge, der
Bestimmung, des Wertes, der geographischen Herkunft oder
zur Bezeichnung sonstiger Merkmale der Waren oder
Dienstleistungen dienen können,
4. die zur Täuschung über die Art, die Beschaffenheit oder die
geographische Herkunft der Waren oder Dienstleistungen
geeignet sind,
5. die gegen die öffentliche Ordnung oder die gegen die guten
Sitten verstoßen,
6. die Staatswappen, Staatsflaggen oder andere staatliche
Hoheitszeichen oder Wappen, bzw. amtliche Prüf- oder
Gewährzeichen enthalten,
7. die bösgläubig angemeldet worden sind (Markengesetz § 8,
Art. 1 und 2; Zákon o ochranných známkách č. 441/2003
Sb., § 4).
Markennamen (aber auch Produktnamen) dürfen nach dem
Gesetz nicht als Appellative formuliert werden, doch sie
können im Laufe der Zeit zu Appellativen werden. Dies
geschieht, wenn der Marken- oder Produktname einen
bestimmten Bekanntheitsgrad erreicht, so dass er auch im
Rahmen der Alltagssprache verwendet wird (so z.B. die
- 70 -
Bezeichnung Tempo für Taschentücher in Deutschland oder
karma für Warmwasserspeicher in Tschechien).
Produktnamen erfüllen in Werbetexten verschiedene
Funktionen, die unter dem Aspekt des Bezugs auf das
Produkt, auf den Sender und auf den Empfänger
unterschieden werden können (Janich 2003, S. 53f.).
In Bezug auf das umworbene Produkt dienen Produktnamen
der Identifikation der Ware sowie ihrer Abgrenzung zu den
anderen (Konkurrenz)Produkten. Weiter können sie
Informationen über das Produkt und seine Eigenschaften
vermitteln (z.B. das Schampon Gliss Kur Hair Repair
verspricht zerstörte Haarstruktur zu regenerieren, das
Mineralwasser Poděbradka ProLinie weist, ähnlich wie der
fettarme Käse Exquisa fitline, auf wenig Kalorien hin u.ä.)
und/oder zur Aufwertung der Ware durch Konnotationen und
Assoziationen beitragen (z.B. der Pausensnack Kinder
Paradiso verspricht ein himmlisches Erlebnis, das Duschgel
Camay Chic assoziiert französische Eleganz und das
Reinigungsmittel Cilit Bang weist auf seine schnelle Wirkung
hin).
Durch den Produktnamen ist meist nicht nur das Produkt an
sich, sondern auch sein Produzent (also der Sender) zu
identifizieren. Im Hinblick auf den Sender dienen
Produktnamen also vor allem der Werbung und
Imagebildung. Außerdem übernehmen sie die gesetzliche
Schutzfunktion gegenüber anderen Produkten (sieh oben).
In Bezug auf den Empfänger tragen Produktnamen zur
Wiedererkennung der Ware bei, sie vermitteln dem Empfänger
bestimmte Signale und Appelle und gleichzeitig garantieren
sie eine bestimmte Qualität und Herkunft der Ware, denn im
- 71 -
Unterschied zu den No-name-Produkten der Massenhersteller
und Kaufhausketten sind sie mit einem konkreten
Unternehmen/Hersteller zu verbinden (Janich 2003, S. 53).
Um alle diese Funktionen erfüllen zu können, müssen
Produktnamen originell, expressiv, aufwertend und evtl.
informativ sein. Dementsprechend verfügen sie auch über
verschiedene Formen.
Einzelne Formen der Produktnamen wurden von Christoph
Platen ausführlich beschrieben (Platen 1997, S. 39 – 45).
Platen unterscheidet drei große Gruppen der Formen der
Produktnamen – die Übernahmen, die Konzeptformen und die
Kunstwörter – die noch weiter differenziert werden.
„Übernahmen sind vollständige Eigennamen, Wörter oder
Morpheme, die aus natürlichen Sprachen bzw. aus dem
allgemeinen Namenbestand entlehnt und zur Bezeichnung
von Produkten umfunktioniert werden.“ (Platen 1997, S. 39)
Demnach können sie weiter in lexikalische Übernahmen (d.h.
Übernahmen von Appellativen oder appellativischen
Morphemen wie z.B. der Volkswagen Golf, die Zigaretten
Camel, die Frauenzeitschrift Elle oder die Schokolade Merci)
und in onymische Übernahmen (d.h. Übernahmen von
geographischen oder Personennamen wie z.B. die
Frauenzeitschriften Brigitte und Vlasta oder das
Erfrischungsgetränk Capri-Sonne) gegliedert werden.
Die zweite, von Platen definierte Gruppe der Produktnamen
bilden die Konzeptformen. Platen charakterisiert sie als
abgewandelte oder verfremdete Bezeichnungen, „bei denen die
herkömmlichen Regeln der Wortbildung oft ganz gezielt außer
Kraft gesetzt werden“. Demzufolge distanzieren sie „den
- 72 -
Produktnamen durch ein leicht verändertes Erscheinungsbild
von der entsprechenden Vorlage“ (Platen 1997, S. 41).
Konzeptformen werden von Platen weiter differenziert in:
1. deformierte Formen mit Veränderungen im An-, In- oder
Auslaut (wie z.B. Smild, Ra(h)ma, Wella),
2. derivative Formen, die durch Anhängen eines
natürlichsprachigen oder künstlichen Suffixes gebildet
wurden (z.B. Nut-ella, Mento-s, Lučina Jogurt-ina),
3. zusammengesetzte Formen, die sowohl Wortkreuzungen als
auch graduell erweiterte Mehrwort-Formen umfassen (z.B. die
Bezeichnung des Waschmittels Persil besteht aus den
Wörtern „Perborat“ und „Silikat“, der Name der Limonade
Sinalco umfasst die Wendung „sine alcohol“ und die
Bezeichnung des Fleckenentferners Vanish Oxi Action Multi
Vorwasch-Spray ist mit ihren sechs Wörtern den oben
genannten Formen der Produktnamen zuzuschreiben, die aus
mehreren Wörtern bestehen),
4. komplexe Formen, die als Satznamen erscheinen (z.B. die
Lebensmittel Du darfst, die Klebezettel Post-it, die Süßigkeiten
Nimm zwei, die Rouladen VEMSI oder die Snacks BERSI).
Hinsichtlich der Form der Produktnamen spricht Platen noch
von einer dritten Gruppe – von den Kunstwörtern.
„Kunstwörter unterscheiden sich von den beiden bisher
behandelten Produktnamenkategorien durch einen besonders
hohen Grad der Verfremdung; Prägungen dieser Art sind
weder aus natürlichen Sprachen noch aus dem allgemeinen
Namenbestand übernommen und transportieren keine klar
konstruierbaren semantischen bzw. onymischen Konzepte.“
(Platen 1997, S. 44)
- 73 -
Innerhalb der Kunstwörter unterscheidet Platen weiter
zwischen den modularen und den kompakten Formen.
Als modulare Formen werden Kurzwörter bezeichnet, die aus
Silben oder Initialen mehrerer Wörter bestehen, wie z.B.
Adidas aus „Adi Dassler“, Fiat aus „Fabbrica Italiana
Automobili Torino“ oder Haribo aus „Hans Riegel Bonn“.
Zu den kompakten Formen der Kunstwörter zählen dann
solche Produktnamen wie z.B. Twix, Elmex oder Kodak, die
auf keine bekannten Wörter oder Wortgruppen
zurückzuführen sind.
Die oben erwähnte Gliederung von Platen wurde von Janich
überprüft und kritisch bewertet. Sie macht darauf
aufmerksam, dass die heutigen Produktnamen oft aus
mehreren Elementen (Marke, Produktserie, Modell-Name)
bestehen, die auf unterschiedliche Art und Weise gebildet
werden können. Dementsprechend muss man in Betracht
ziehen, dass es auch Mischformen der Produktnamen gibt,
deren Bestandteile je nach der Form unterschiedlichen
Kategorien zuzuordnen sind (Janich 2003, S. 56).
Neben der Form kann man bei Produktnamen auch nach den
Benennungsmotiven fragen. Im Zusammenhang damit
empfiehlt Janich den Produktnamen zuerst in einzelne
Elemente zu segmentieren, so dass folgende Fragen gestellt
werden (Janich 2003, S. 56):
1. Wird das Unternehmen genannt?
2. Wird die Marke genannt?
3. Ist die Bezeichnung einer Produktserie Teil des
vollständigen Produktnamens?
4. Welche auf genau ein Produkt bezogenen Bestandteile
weist der Name außerdem auf? Lassen sich diese im Vergleich
- 74 -
mit Konkurrenzprodukten derselben Produktgattung
klassifizieren?
Danach können einzelne Benennungsmotive der
Produktnamen festgestellt werden. Eine ausführliche
Klassifizierung der Benennungsmotive bietet J. D. Herstatt
(1985, S. 38), der sich mit dieser Problematik aus der
Produzentenperspektive beschäftigt. Seine Klassifizierung
wurde von Janich wieder aufgegriffen und modifiziert. Janich
führt folgende Gliederung der Benennungsmotive an (Janich
2003, S. 56f.):
1. Produktherkunft (Pilsner Urquell – Bier, Aachener
Kaiserbrunnen – Mineralwasser)
2. Produkthersteller (Nokia 5500 – Handy, ETA EVL 2400 –
Laubsauger)
3. explizite Nennung der Produktgattung (der Prostream-
Wäschetrockner, AEG Electrolux)
4. Produktbestandteile (Milchschnitte – Pausensnack mit
Milchcreme)
5. Produkteigenschaften wie Farbe, Form, Größe, Gewicht,
Konsistenz, Geschmack (LG Chocolate – Handy, Vileda –
Reinigungssystem „wie Leder“, Koko – Schokoriegel mit
Kokosgeschmack)
6. Produktnutzen (Ultra Fit’n Slim – Diätnahrung, Kinder
Surprise – Überraschungsei)
7. Produktverwendung in Hinsicht auf Verwendungsbereich, -
ort, -dauer, -zeit u.Ä. (After Eight – Schokolade, Savo WC –
Reinigungsmittel)
8. Zielgruppennennung (Kinder Schokolade – Schokoriegel,
Men's Health – Männerzeitschrift)
- 75 -
Es ist jedoch zu betonen, dass die Benennungsmotive nicht
bei jedem Produktnamen entschlüsselt werden können. Dies
gilt v.a. für Kunstwörter (z.B. der Schokoriegel Kit Kat, das
Waschmittel Omo) sowie für Produktnamen mit übertragener
Bedeutung (z.B. der Instantkaffee Nescafé Montego oder das
Automobil Fiat Panda etc.).
2.2.2.5. Besondere Formen der Textelemente
Außer den bisher behandelten Bestandteilen des Werbetextes,
die im Layout einer Werbeanzeige meist vorhanden sind, gibt
es noch weitere besondere Textelemente, die in der
Werbeanzeige ebenso vorkommen können. Eine detaillierte
Übersicht solcher Elemente bietet A. Zielke (1991, S. 65 – 92),
der von den oben genannten üblichen Bestandteilen der
Werbeanzeigen weiter noch Toplines, Subheadlines, Claims,
Adds, Inserts, Derangers, Antwort-Coupons und Logos
unterscheidet.
Als Topline wird ein zusätzlicher sprachlicher Blickfang (z.B.
Stop!) bezeichnet, der über der Headline steht, um die
Aufmerksamkeit des Empfängers zu fesseln. Da die
traditionelle Gliederung der Werbeanzeige heute oft nicht
eingehalten wird und die Headline nicht nur im oberen Teil
des Layouts sondern auch anderswohin platziert werden
kann, wird auf eine Topline meist verzichtet.
Mit der Headline hängt auch eines der nächsten besonderen
Textelemente zusammen – die sog. Subheadline. Im
Gegensatz zur Topline steht sie direkt unter der Headline und
dient als Unter- oder Zweitüberschrift. Sie wird meist benutzt,
um die Botschaft der Headline zu präzisieren, zu erläutern
oder zu ergänzen. Als solche gilt sie also als Zusatz zur
- 76 -
Headline, in dem v.a. die USP (siehe 2.2.2.1.) thematisiert
wird.
Im Layout einer Werbeanzeige kann auch ein Claim
auftauchen. Claims sind „als Sinn- und Merksprüche zu
verstehen, die ein Fazit der werblichen Ausführungen einer
Body-Copy ziehen und als solches von ihren Lesern in
Erinnerung behalten werden sollen.“ (Zielke 1991, S. 85) Mit
dieser Charakteristik stehen Claims den oben behandelten
Slogans nahe (siehe 2.2.2.3.). Claims verfügen jedoch über
keinen Wiederholungscharakter und sind demzufolge im
Unterschied zu Slogans nur mit einer bestimmten
Werbeanzeige verbunden.
Zu den besonderen Textelementen einer Werbeanzeige zählen
weiter die sog. Adds (aus dem englischen Wort „additions“).
Adds erscheinen in unmittelbarer Nähe der Produkt- oder
Markennamen, um anzuzeigen, dass diese einen gewissen
Rechtsschutz genießen. Adds sind zwar meist in kleiner
Schrift gedruckt, so dass sie beim flüchtigen Blättern
übersehen werden könnten, trotzdem spielen sie im Rahmen
der Werbeanzeige eine wichtige Rolle – sie tragen zur
Erhöhung der Glaubwürdigkeit des beworbenen Produkts bei.
Dies erfolgt anhand der Information, dass der Produkt- bzw.
Markenname rechtlich geschützt ist oder dass das
Umworbene patentiert wurde, was beim Empfänger den
Anschein der Einzigartigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit des
Produkts erweckt.
Während Adds Zusatzinformationen rechtlichen Charakters
vermitteln, können in Werbeanzeigen auch weitere
Zusatzinformationen mit Zeit- und/oder Ortsbezug (z.B.
Öffnungszeiten, kurzfristige Sonderangebote, Jubiläen,
- 77 -
Veranstaltungsorte etc.) erscheinen. Solche Informationen
werden durch die sog. Inserts (auf Deutsch auch Einklinker
genannt) vermittelt. Inserts können im Layout überall
positioniert werden, doch sie kommen gewöhnlich an Stellen
vor, wo sie die gesamte Konzeption der Werbeanzeige
verletzen, um auf sich selbst aufmerksam zu machen.
Überlappen solche Textelemente (wenn auch nur teilweise)
das Bild, die Headline oder einen anderen, ansonsten
wichtigen Bestandteil der Werbeanzeige, spricht man von
einem besonderen Typ des Inserts und zwar von dem sog.
Deranger. Derangers werden v.a. dann verwendet, wenn im
Rahmen einer mehr oder weniger bekannten Anzeige eine
aktuelle Werbebotschaft kommuniziert werden soll.
Im Unterschied zu den bisher genannten Bestandteilen der
Werbeanzeige, deren Position im Layout wechselhaft ist, um
die Werbeanzeige interessant zu machen, ist die Platzierung
des nächsten Textelements meist fest. Es handelt sich um
den Antwort-Coupon, der gewöhnlich in der rechten unteren
Ecke zu finden ist. Diese Position bleibt bei der Mehrzahl der
Werbeanzeigen aus pragmatischen Gründen unverändert –
der Leser gelangt zum Antwort-Coupon erst dann, wenn er
sich mit der Werbeanzeige und ihrer Botschaft bekannt
gemacht hat, und gleichzeitig kann er ihn an dieser Stelle
ohne viel Aufwand abtrennen.
Antwort-Coupons dienen einer direkten Kontaktaufnahme
zwischen dem Werbenden und dem Empfänger. Dabei können
beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren: Der
Werbende stellt hiermit fest, wie die Werbeanzeige wirkt oder
in welchem Umfang und von welchem Personenkreis das
Werbemittel beachtet wird. Der Empfänger kann wiederum an
- 78 -
einem Gewinnspiel teilnehmen oder zusätzliche Informationen
über das beworbene Produkt bekommen.
In der rechten unteren Ecke gibt es außerdem meist auch ein
Logo. Seine Platzierung an dieser Stelle ist ziemlich fest, weil
es vom Empfänger zuletzt wahrgenommen und
dementsprechend am intensivsten in Erinnerung behalten
werden soll. Das Logo kann noch mit zusätzlichen
Kontaktdaten des Werbenden (wie z.B. um Internetadresse,
Telefonnummer oder Anschrift) versehen sein.
Obwohl Zielke die Problematik der Textbausteine der
Werbeanzeige gründlich behandelt, bleibt bei ihm ein Typ der
besonderen Textelemente unbeachtet – die Bildtexte. Auf
diese Texte macht N. Janich aufmerksam und definiert sie als
„erläuternde Unterschriften zu Bildern oder in Bilder
integrierte Textbausteine, die auf bestimmte Bildelemente
hinweisen oder sie ähnlich einer Legende erläutern sollen.“
(Janich 2003, S. 59)
Die von Janich genannten Bildtexte erwähnt auch
M. Barowski, der sie mit dem englischen Wort Captions
(Bildunterschriften) bezeichnet. (Zur Gliederung der
Textbausteine nach Barowski siehe Barowski 1997, S. 57 –
116.)
Außer den Captions führt Barowski noch zwei andere
Textelemente der Werbeanzeige an, die von Zielke nicht
beachtet werden – den sog. Flash und die Bulletpoints.
Der Flash (Blitzlicht) dient als Blickfang und kann z.B. in
Form eines graphisch dargestellten Aufklebers mit der
Aufschrift „NEU“ erscheinen.
Die Bulletpoints (Spiegelstriche) werden bei Auflistungen
verwendet, um sie übersichtlicher zu machen und um
- 79 -
einzelne Punkte der Auflistung hervorzuheben. Sie erscheinen
v.a. in textreichen Anzeigen, die über längere Fließtexte
verfügen und eher informativ ausgerichtet sind.
Im Zusammenhang mit den Textbausteinen der Werbeanzeige
bleibt noch zu erwähnen, dass nicht alle sprachlichen
Elemente, die sich an der Gestaltung der Werbebotschaft
beteiligen, bloß in Form von Texten erscheinen müssen.
Werbetexter verwenden bei der Kreierung der Werbebotschaft
oft auch sprachliche Elemente, die Bestandteile einer
Abbildung sind (z.B. der auf einer Verpackung abgebildete
Produktname, eine Aufschrift auf dem Bild eines
Verkehrsschilds u.ä). In Bezug darauf schlägt W. Brandt vor,
die für die Gestaltung der Werbebotschaft relevanten Texte in
primäre, sekundäre und tertiäre Texte zu klassifizieren:
„Als ‚primär’ sind dabei die Textkomplexe einzustufen, die
unabhängig von der Bildnachricht existieren, also speziell für
die Werbung im engeren Sinne (z.B. für Anzeigen, Plakate,
Spots) konzipiert sind.“ (Brandt 1972, S. 147f)
Als sekundäre Texte bezeichnet Brandt Texte, „die auf
Produkt-, Verpackungs-, Produktzubehör- und
Werbegeschenk-Abbildungen stehen, die also außerhalb der
betreffenden Werbung eine eigenständige Werbefunktion
erfüllen.“ (Brandt 1972, S. 148)
Zu den tertiären Texten werden dann solche Texte gezählt, die
bloß zur Konstituierung des situativen Kontextes dienen,
ohne an der Vermittlung der Werbebotschaft direkt beteiligt
zu sein (z.B. Hotelnamen oder Straßenschilder).
2.2.2.6. Bildelemente
Obwohl die Arbeit auf die sprachwissenschaftliche
Erforschung der Werbeanzeigen zielt, dürfen Bilder bei der
- 80 -
Beschreibung ihrer Bestandteile nicht ausgeklammert
werden.
Bilder spielen in der heutigen werblichen Kommunikation
eine Schlüsselrolle. Sie dienen als wichtiger Blickfang zur
Erregung der Aufmerksamkeit, eignen sich besonders gut
dafür, Emotionen zu erwecken, ermöglichen die dargestellten
Sachverhalte im Gedächtnis zu behalten und als Erinnerung
wieder hervorzurufen und nicht zuletzt können sie auch zur
Akzeptanz der Werbebotschaft beitragen (Behrens 1996,
S. 52f.).
Auch wenn Bilder in der Werbung von wesentlicher
Bedeutung sind und sogar manche eher für Texte typischen
Eigenschaften wie Informativität, Akzeptabilität,
Situationalität, Intertextualität, Kohärenz oder Intentionalität
aufweisen (Stöckl 1998, S. 76), werden sie im Rahmen der
werblichen Kommunikation meist nicht allein eingesetzt,
sondern durch einen Text ergänzt. Dies geschieht v.a., um die
Mehrdeutigkeit der Bilder zu reduzieren und der
Werbebotschaft somit eine eindeutige Bedeutung zu verleihen.
Bilder und Texte bilden dann ein verbales und visuelles
Konnotationssystem, indem sie sich gegenseitig stützen,
eingrenzen, modifizieren oder erweitern (Stöckl 1998, S. 77f).
In Hinsicht darauf, in welchem Maße Text- und Bildelemente
zur Vermittlung der Werbebotschaft verwendet werden, sind
verschiedene Verhältnisse zwischen den beiden Komponenten
festzustellen (Janich 2003, S. 191f.):
1. Annähernd gleichwertiges Verhältnis der Bildinformation
zur Textinformation in Bezug auf die Werbebotschaft:
a) textzentrierte Werbung (Bild und Text drücken dasselbe
aus, wobei der Text als Informationsträger im Vordergrund
- 81 -
steht – z.B. die Abbildung eines Produkts und eine
dazugehörige Aufzählung seiner Eigenschaften),
b) bildzentrierte Werbung (Bild und Text drücken dasselbe
aus, aber diesmal steht das Bild im Vordergrund, wobei der
Text nur zur Erläuterung oder Präzisierung des bildlich
dargestellten Sachverhaltes dient),
c) reziprok monosemierende Werbung (der Text ist z.B. wegen
seiner Mehrdeutigkeit oder Unvollständigkeit ohne das
vereindeutigende Bild nicht verständlich – oder umgekehrt).
2. Unterwertiges Verhältnis der Bildinformation zur
Textinformation in Bezug auf die Werbebotschaft, d.h.
textdominante Werbung (der Text steht im Vordergrund, das
Bild dient nur als eine emotionale Komponente).
3. Überwertiges Verhältnis der Bildinformation zur
Textinformation in Bezug auf die Werbebotschaft, d.h.
bilddominante Werbung (das Bild steht im Vordergrund und
vermittelt die eigentliche Werbebotschaft, der Text dient bloß
zur Nennung des Produktnamens, ggf. zur Formulierung des
Slogans).
Die gegenseitigen Relationen zwischen Text und Bild in der
Werbung lassen sich noch weiter spezifizieren und
folgendermaßen klassifizieren (Felser 1997, S. 294f. in
Anlehnung an Gaede 1992, S. 64 – 233):
1. Ähnlichkeit (das Bild gilt als Analogie zur Textaussage),
2. Beweis (das Bild tritt als Argument auf, es demonstriert die
Wahrheit oder Angemessenheit der Aussage),
3. Gedankenverknüpfung (zwischen Text- und Bildelementen
werden aufgrund der Assoziationen bestimmte semantische
Verbindungen hergestellt),
- 82 -
4. Teil für Ganzes (ein weiterer sprachlicher Begriff wird
durch ein Bild mit einer engeren Bedeutung dargestellt),
5. Grund – Folge (das Bild zeigt die Folge der Aussage,
zwischen Text und Bild gibt es eine kausale oder
instrumentale Verbindung),
6. Wiederholung (das Bild wiederholt die Aussage noch
einmal),
7. Steigerung (das Bild steigert die Aussage des Textes bis hin
zur Übertreibung),
8. Hinzufügung (das Bild fügt der Gesamtaussage eine eigene
Bedeutung hinzu, wodurch die Textaussage erst vollständig
wird),
9. Bedeutungsbestimmung (der Text deutet eine Aussage an,
die durch das Bild ausgeführt wird),
10. Verkoppelung (ein Zielobjekt auf dem Bild soll mit einem
anderen Objekt durch die bildliche Darstellung auch sachlich
verbunden werden – z.B. ein umworbenes luxuriöses Auto
steht auf dem Bild vor einer Luxusvilla),
11. Verfremdung (die Erwartung der Textaussage wird durch
den Bildinhalt enttäuscht, um den Überraschungseffekt zu
erzielen),
12. Symbolisierung (das Bild fasst die Aussage in ein Symbol,
das verständlicher ist).
Bildelemente können im Rahmen der Werbeanzeige
verschiedene Funktionen erfüllen. Eine oft zitierte
Klassifizierung der Bildelemente unter dem Aspekt ihrer
Funktionen im Werbetext bietet Zielke, der Bildelemente als
Visuals bezeichnet und im Zusammenhang damit von Catch-
Visuals, Key-Visuals und Focus-Visuals spricht (Zielke 1991,
S. 81 – 84).
- 83 -
Laut Zielke ist das Catch-Visual „der künstlerisch (und ggf.
künstlich) gestaltete Bezugsrahmen, der das Beworbene in
der jeweils dargestellten Anzeigenszene situativ umgibt“
(Zielke 1991, S. 82). Es dient als Blickfang, der die
Aufmerksamkeit des Rezipienten auch beim flüchtigen
Blättern fesseln und an das Beworbene weiterleiten soll.
Das Key-Visual hingegen stellt das Beworbene dar. Es handelt
sich entweder um die Abbildung eines konkreten Produkts
oder bei Dienstleistungen um die Versinnbildlichung eines
mit dem Beworbenen eng zusammenhängenden
Gebrauchsnutzens.
„Ist das Beworbene als Teil eines übergeordneten Ganzen zu
verstehen, d.h. unterliegt es besonderen Einsatz- oder
Verwendungsbedingungen, die aus seiner Darstellung im
Visual nicht oder nicht deutlich genug hervorgehen, so kann
es zur Verdeutlichung seiner Zugehörigkeit zu bestimmten
Bezugsobjekten als Focus-Visual neben dem eigentlichen bzw.
kommunikativ dominierenden Visual nochmals abgebildet
werden.“ (Zielke 1991, S. 84) Das Focus-Visual dient also als
optische Wiederholung eines bereits abgebildeten
Sachverhaltes, durch die das Verständnis der Werbebotschaft
erleichtert werden soll (z.B. wenn das Beworbene auf eine
verfremdete Art und Weise dargestellt ist). Außerdem können
Focus-Visuals in Form von kleineren Bildern zur
Hervorhebung besonderer Produkteigenschaften verwendet
werden.
Einzelne Bildelemente können jedoch nicht nur im Hinblick
auf ihre Relationen zum Text oder auf ihre Funktionen im
Rahmen der Werbeanzeige beschrieben werden, sondern sind
- 84 -
auch unter dem Aspekt ihres Verhältnisses zum Abgebildeten
zu betrachten, also als semiotischer Kode wahrzunehmen.
Werbebilder werden wiederholt zum Gegenstand semiotischer
Untersuchungen gemacht (vgl. z.B. Spitzer 1964, Barthes
1967, Eco 1972, Nöth 1975 oder Keller 1995). Eco betrachtet
sie als visuelle Zeichen, denen ähnliche Charakteristiken
zuzuschreiben sind wie den sprachlichen Zeichen. Seine
Theorie demonstriert er anhand der klassischen, von Peirce
vorgeschlagenen triadischen Unterscheidungen des Zeichens
(Peirce 1972) und stellt fest, dass Werbebilder aus drei
Blickwinkeln betrachtet werden können – als Zeichen als
Solches (Qualizeichen, Sinzeichen, Legizeichen), in Beziehung
zum Objekt (Icon, Index, Symbol) oder in Beziehung zum
Interpretans (Rhema, Dicent, Argument) (Eco 1972, S. 197 –
199).
Der Theorie von Eco widerspricht R. Keller, der betont, dass
sich die Zeichentypen eigentlich nicht durch ihr Verhältnis
zum Bezeichneten unterscheiden, sondern v.a. nach dem
Verfahren, wie sie vom Rezipienten interpretiert werden
(Keller 1995, S. 115 – 117). Im Zusammenhang damit können
Zeichen in folgende Klassen gegliedert werden (Keller 1995, S.
118 – 132):
1. Symptome, also Zeichen, die im ersten Plan über keine
Mitteilungsabsicht verfügen, doch anhand derer man kausal
auf etwas anderes schließen kann,
2. Ikone, also Zeichen, die schon bewusst als
Kommunikationsmittel benutzt werden und auf einen
Adressaten zielen, der sie anhand ihrer Ähnlichkeit mit dem
Gemeinten verstehen soll (z.B. Piktogramme),
- 85 -
3. Symbole, also Zeichen, die auch bewusst und absichtlich
als Kommunikationsmittel verwendet werden, aber zum
Gemeinten nur eine abstrakte Beziehung haben und nur
aufgrund einer bestimmten Konvention verstanden werden
(z.B. abstrakte Verkehrsschilder).
Die oben angeführte Kellersche Klassifizierung wurde von
N. Janich noch um eine Kategorie ergänzt, die bei Keller
unbeachtet bleibt und die die sog. deiktischen Zeichen
umfasst (Janich 2003, S. 65). Als deiktische Zeichen
bezeichnet Janich solche Zeichen, die selbst keinen
bestimmten Inhalt haben, aber trotzdem absichtlich als
Kommunikationsmittel verwendet werden, um auf etwas
anderes zu verweisen (z.B. ein zeigender Finger).
Sowohl Keller als auch Janich geben jedoch zu, dass die
Klassifizierung der Zeichen nur idealtypisch ist, weil in der
natürlichen Kommunikation oft Übergangsformen
vorkommen. So kann z.B. die lila Kuh von Milka als ein Ikon
für Schokolade wahrgenommen werden (Kuh als
Milchproduzent, Milch als wesentlicher Bestandteil der
Schokolade), gleichzeitig erfüllt sie aber aufgrund ihrer
unnatürlichen Farbe eher die Funktion eines Symbols einer
bestimmten Marke (nach Keller ist sie dann ein symbolisiertes
Ikon).
Anhand der oben angeführten Passagen ist also ersichtlich,
dass sowohl Bilder als auch Textelemente im Rahmen der
Werbeanzeige bestimmte Aufgaben erfüllen und somit zur
erfolgreichen Vermittlung der eigentlichen Werbebotschaft
beitragen. Doch die Werbeanzeige wird als Ganzes
wahrgenommen und ihr Erfolg beruht demzufolge nicht so
- 86 -
sehr auf den einzelnen Bestandteilen, sondern eher auf der
harmonischen Zusammenwirkung all dieser Elemente.
2.2.3. Persuasion
Um die Werbebotschaft erfolgreich zu kommunizieren, muss
die Werbung nicht nur informativ und unterhaltsam, sondern
v.a. persuasiv gestaltet werden, denn „marketplace power
relies on pure persuasion“ (Funkhouser 1986, S. 140).
Der Begriff „Persuasion“ leitet sich vom lateinischen
„persuadere“ ab und ins Deutsche wird er als „Überreden“
oder auch „Überzeugen“ übersetzt (Mikolajczyk 2004, S. 35).
Demzufolge ist Persuasion als Kommunikationsprozess zu
charakterisieren, in dem die beteiligten Kommunikanten
verschiedene verbale, paraverbale aber auch nonverbale
Mittel benutzen, um die Einstellungen, Meinungen und/oder
Handlungen des Rezipienten in der gewünschten Richtung
kurzfristig oder langfristig zu verändern (Andersen 1971,
S. 27; Lewandowski 1985, S. 762; Woodward / Denton 1992,
S. 20). Im Zusammenhang damit ist jedoch zu bemerken,
dass Wirtschaftswerbung nicht in allen Fällen eine
Verhaltensänderung zum Ziel hat, sondern oft mit der Absicht
verwendet wird, „die eigene Marktposition zu stabilisieren und
gegenüber dem Wettbewerb zu verteidigen“ (Wehner 1996,
S. 14).
Persuasion ist ein komplexer Prozess, an dem nicht nur
einzelne Kommunikanten beteiligt sind. Eine wichtige Rolle
spielen dabei auch die Umgebung sowie die konkrete
Kommunikationssituation. So kann, was einen Menschen an
einem Tag überzeugt, ihm am nächsten Tag widerstreben.
Außerdem erwecken natürlich nicht alle Versuche der
Persuasion die erwünschte Reaktion. Manche Versuche sind
- 87 -
für einen kurzen Zeitraum erfolgreich und geraten dann in
Vergessenheit. Andere Versuche erzielen lange nicht die
erwünschte Reaktion, sind aber nach einer gewissen Zeit von
Erfolg gekrönt.
Angesichts der bisherigen Persuasionsforschung lassen sich
einige Untersuchungsrichtungen feststellen:
1. psychologisch orientierte Untersuchungen
2. soziologisch orientierte Untersuchungen
3. kommunikativ orientierte Untersuchungen
Psychologen befassen sich mit dem Phänomen der Persuasion
schon seit der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, als sie
begannen die Problematik der Meinungssteuerung
systematisch zu erforschen. Erste Untersuchungen waren in
der Regel auf die Wirkung einer Einzelperson in einer face-to-
face-Kommunikation und auf die erzielten kurzfristigen
Persuasionseffekte ausgerichtet. Die Forscher konzentrierten
sich v.a. auf die im menschlichen Gehirn ablaufenden
Prozesse der Beeinflussung, wobei der Persuasionsprozess in
folgenden drei Schritten analysiert wurde – opinion change
(Veränderung der Meinung), attitude change (Veränderung
der Einstellung) und behavior change (Veränderung des
Verhaltens). Der Persuasionsprozess wurde nach diesen
Kriterien erst dann als erfolgreich betrachtet, wenn er in allen
oben genannten Stufen durchlaufen war (Mikolajczyk 2004,
S. 36).
Im Rahmen der Soziologie wird seit den 70er Jahren des
20. Jahrhunderts der Einfluss visueller
Darstellungstechniken auf große Menschengruppen intensiv
untersucht. Die Untersuchung erfolgt auf der Basis
psychologischer Forschung und konzentriert sich besonders
- 88 -
auf die Problematik der Beeinflussung der Bevölkerung durch
Kirche, Politik, Werbung und Medien (Mikolajczyk 2004,
S. 35).
Die kommunikativ orientierten Untersuchungen sollen die
Frage beantworten, welche Rolle die Persuasion in der
menschlichen Kommunikation spielt. Dabei wird sowohl die
Kommunikation zwischen zwei Kommunikanten als auch
zwischen mehreren Kommunikanten erforscht und die
Persuasion in der direkten sowie indirekten Kommunikation
untersucht. Auf diese Art und Weise wird die Problematik der
Persuasion auch im Rahmen dieser Arbeit behandelt.
2.2.3.1. Persuasion und Manipulation
In den vorherigen Passagen wurde im Zusammenhang mit der
werblichen Kommunikation von Persuasion gesprochen. Doch
werden Werbetexte im Alltag oft als manipulativ bezeichnet.
Kann man Persuasion und Manipulation also für Synonyme
halten oder sind sie eher voneinander zu unterscheiden?
Werden wir durch Werbung manipuliert?
In der werbesprachlichen Literatur, die sich mit der
Problematik der Persuasion beschäftigt, werden die beiden
Termini „Persuasion“ und „Manipulation“ meist voneinander
unterschieden (Köck 1972, S. 279; Harré 1985, S. 126f;
Stöckl 1997, S. 83 – 87; Sáfár 2001, S. 20f.; Janich 2003,
S. 85; Srpová et al. 2007, S. 29 – 36 u.ä.). Nur selten wird
Werbung in der Fachliteratur explizit als manipulativ
bezeichnet (Čmejrková 2000, S. 13).
Da wir ebenso von dem Konzept ausgehen, Persuasion und
Manipulation seien zwei unterschiedliche Termini, halten wir
die werbliche Kommunikation für persuasiv und führen dazu
folgende Begründungen an:
- 89 -
Sowohl Persuasion als auch Manipulation sind zwar
spekulative appellative Sprachhandlungen (Hoffmann 1995,
S. 219), durch die sich der Sender bemüht, die Meinungen
und Verhaltensweisen des Rezipienten zu beeinflussen, um
daraus einen bestimmten Gewinn zu ziehen, doch sie
unterscheiden sich voneinander darin, welche Position der
Rezipient im Rahmen der Kommunikation einnimmt.
Während er im Rahmen der persuasiven Kommunikation als
potentieller Dialogpartner anerkannt wird, spielt er innerhalb
der manipulativen Kommunikation nur eine untergeordnete
Rolle (Stöckl 1997, S. 84).
Manipulative Kommunikation ist außerdem meist
verschleiert, dagegen ist sich der Rezipient im Rahmen der
persuasiven Kommunikation bewusst, dass er beeinflusst
wird, und hat die theoretische Möglichkeit sich zu
entscheiden, ob er sich beeinflussen lässt oder nicht.
Unterschiede gibt es auch in der Art und Weise der
Beeinflussung. Während im Persuasionsprozess argumentiert
und demzufolge auf logische Denkmuster zurückgegriffen
wird (wenn auch oft nur scheinbar), handelt es sich im Falle
der Manipulation „um Einflußnahme mittels einer Art
kausalen Mechanismus“ (Stöckl 1997, S. 84 in Anlehnung an
Harré 1985, S. 127).
„Manipulation bedeutet also einseitige, eigennützige
Ausbeutung durch Anwendung nur scheinbar fairer, in
Wirklichkeit aber täuschender und verführender Techniken
der Handlungsbeeinflussung.“ (Köck 1972, S. 279)
Mit der Problematik der Unterschiede zwischen den Begriffen
„Persuasion“ und „Manipulation“ beschäftigt sich auch
G. Wolff, der Manipulation, im Gegensatz zur Persuasion, für
- 90 -
perfekt geplante Regelung hält, die unter bestimmten
Bedingungen angesichts des Senders, Mediums und
Empfängers fungiert (Wolff 1978, S. 3 – 11):
1. In Bezug auf den Sender setzt ein manipulativer Umgang
mit der Sprache voraus, dass der Sprecher über besondere
sprachliche Kenntnisse (linguale Kompetenz), über einen
bestimmten Wissensvorsprung (Sachkompetenz) und über
eine sehr gute Fähigkeit verfügt, die
Kommunikationssituation zu beherrschen (kommunikative
Kompetenz).
2. In Hinsicht auf das Medium ist v.a. der manipulative
Einsatz von Trägermedien wie Presse, Rundfunk und
Fernsehen von Bedeutung.
3. In Bezug auf den Empfänger kann die Manipulation
besonders dann erfolgreich sein, wenn sie sich an schwächere
Individuen wendet, die sich nach einer bestimmten
Kompensation der schwierigen gesellschaftlich-ökonomischen
Situation sehnen.
Aufgrund der oben genannten Unterschiede zwischen
Persuasion und Manipulation kann Werbung also keinesfalls
als manipulativ bezeichnet werden (auch wenn die Grenze
zwischen Persuasion und Manipulation manchmal unscharf
ist).
Gegen die Manipulationsthese spricht v.a. die formale und
inhaltliche Transparenz der Wirtschaftswerbung. Da dem
Empfänger einzelne Typen von Werbemitteln vertraut sind,
kann er sehr gut erkennen, dass er mit Werbung zu tun hat.
In vielen Medien gibt es sogar einen bestimmten Raum, der
explizit für Werbung vorbehalten ist. Außerdem ist es auch in
Bezug auf den Inhalt evident, dass es sich um einen
- 91 -
Werbetext handelt, denn man will immer klar machen, wofür
gerade geworben wird. Werbung kann somit nicht im Sinne
von Manipulation verschleiert und heimlich kommunizieren
(Nöth 1987, S. 283).
Werbliche Kommunikation basiert auch auf keinem passiven
Empfänger. Im Gegenteil – der Empfänger muss sich an der
Dekodierung des Werbetextes oft aktiv beteiligen und weiß
demzufolge, dass ihm eine Werbebotschaft vermittelt wird,
durch die er beeinflusst werden kann.
Und nicht zuletzt ist ganz unwahrscheinlich, dass der
Werbende versuchen würde, auf den Rezipienten einzugehen,
um mit ihm eine (pseudo)solidarische Gruppe zu bilden, wie
es bei der manipulativen Kommunikation oft der Fall ist
(Stöckl 1997, S. 87).
2.2.3.2. Persuasive Strategien und Techniken
Im Rahmen der werblichen Kommunikation werden
gegenüber dem Rezipienten verschiedene Strategien und
Techniken der persuasiven Wirkung verwendet. Mit dieser
Problematik beschäftigen sich gründlich W. Kroeber-Riel und
F.-R. Esch (Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 164 – 265).
Sie unterscheiden fünf persuasive Strategien:
Kontaktherstellung, Sicherung der Aufnahme der
Werbebotschaft, Vermittlung von Emotionen, Erreichung des
Verständnisses und Verankerung im Gedächtnis.
Zur Herstellung des Kontakts zwischen Sender und
Empfänger werden verschiedene Aktivierungstechniken
benutzt. Zu den üblichen Aktivierungstechniken zählen
Kroeber-Riel und Esch (Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 164 –
176):
- 92 -
1. physisch intensive Reize (wie große, bunte Bilder und
Schrift oder z.B. laute Musik),
2. emotionale Reize (z.B. die Abbildung eines neu geborenen
Kindes oder schöner Natur),
3. überraschende Reize (z.B. die Abbildung eines Mannes mit
einer Pute auf dem Kopf oder verfremdende Headlines).
Alle oben genannten Aktivierungstechniken können sowohl
getrennt als auch zusammen verwendet werden. Als
persuasive Mittel werden dabei v.a. Bilder und typographische
Besonderheiten benutzt, Sprache ist als persuasives Mittel
beim Prozess der Aktivierung des Rezipienten von minderer
Bedeutung.
Es ist auch zu betonen, dass mit der Verwendung von
Aktivierungstechniken manche Risiken zusammenhängen.
Kroeber-Riel und Esch nennen sie Vampireffekt,
Bumerangeffekt und Irritation (Kroeber-Riel / Esch 2000,
S. 173f.).
Als Vampireffekt wird die Gefahr bezeichnet, dass die zur
Aktivierung des Rezipienten verwendeten Reize von ihm
schließlich bevorzugt beachtet werden und ihn dadurch von
der eigentlichen Werbebotschaft ablenken.
Der Bumerangeffekt besteht dagegen in dem Risiko, dass die
von der Werbung ausgelösten informativen und emotionalen
Wirkungen mit dem eigentlichen Werbeziel nicht
übereinstimmen werden.
Zu den Gefahren, die mit der Verwendung der
Aktivierungstechniken verbunden sind, gehört letztendlich
auch die mögliche Irritation des Rezipienten, der z.B. durch
schockierende Bilder verunsichert oder sogar verekelt und
demzufolge von der Werbebotschaft abgelenkt werden kann.
- 93 -
Da der Rezipient bei der Werbung meist nicht lange verweilt,
wird sein Kontakt mit der Werbebotschaft oft vorzeitig
abgebrochen. Um dies zu vermeiden, schlagen Kroeber-Riel
und Esch einige Techniken vor, die zur besseren Aufnahme
der Werbebotschaft beitragen und die persuasive Wirkung auf
den Rezipienten dadurch verstärken.
Zu solchen Techniken gehört z.B. die Verwendung von
Bildern, die vom Kontaktabbruch weniger betroffen sind als
Texte (Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 184). Außerdem werden
Bildinformationen schneller erfasst als Textinformationen.
Das spielt eine entscheidende Rolle bei der
Informationsvermittlung, denn der Rezipient wendet sich der
Werbebotschaft im Durchschnitt höchstens drei Sekunden
zu. Bevorzugt beachtet werden dabei Bilder vor Texten,
Personenabbildungen vor Abbildungen von Gegenständen
sowie Gesichter von Personen (Kroeber-Riel / Esch 2000,
S. 190).
Von Bedeutung ist auch die Position einzelner Text- und
Bildelemente innerhalb des Layouts. Texte werden meistens
gelesen, wenn sie oben links stehen oder wenn sie mit einem
Bild verbunden sind. Besonders beachtet werden Texte, die
rechts neben dem Bild oder unter dem Bild platziert sind.
Dagegen werden solche Texte am wenigsten gelesen, die im
Layout links unten stehen oder die sich links neben dem Bild
befinden (Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 188).
In Bezug auf die Struktur der Werbeanzeige ist zu betonen,
dass einzelne Bild- und Textteile so bearbeitet werden sollten,
dass sich der Rezipient in der Werbeanzeige einfach und
schnell orientieren kann. Dementsprechend sollte die
Werbeanzeige kurze und prägnante Headlines sowie fett
- 94 -
gedruckte Schlüsselwörter beinhalten. Außerdem sollten alle
Elemente dem typischen Blickverlauf folgen.
Die dritte, von den oben genannten Autoren formulierte
persuasive Strategie betrifft die Vermittlung von Emotionen.
Emotionen werden dabei definiert als „innere Erregungen, die
angenehm oder unangenehm empfunden und mehr oder
weniger bewusst erlebt werden“ (Kroeber-Riel / Esch 2000,
S. 210).
Um Emotionen hervorzurufen, appelliert Werbung auf
verschiedene Werte. In Bezug darauf wurde von C. Wehner
ein umfangreicher Katalog der in der Werbung meist
thematisierten Werte erstellt, die zum Erwecken positiver oder
negativer Emotionen benutzt werden. Wehner unterscheidet
folgende Oberkategorien der Werte und führt dazu
repräsentative Bespiele an (Wehner 1996, S. 25):
1. Wirtschaftlichkeit (Preis-Leistungs-Verhältnis, Umgang mit
Ressourcen),
2. Leistungsfähigkeit (Funktionalität, Wirkung, Zuverlässig-
keit),
3. Qualität (Hochwertigkeit auch Premiumkategorie),
4. Technik (moderne Technologie),
5. Convenience (Bedienungskomfort, Ersparnis von Zeit und
Kraft),
6. Sauberkeit (Reinheit, Glanz, Hygiene),
7. Sicherheit (materiell und immateriell, Zukunftssicherung),
8. Ernährung (Geschmack von Lebensmitteln),
9. Genuss („Zusatznutzen“ von Getränken und Nahrungs-
mitteln)
10. Gesundheit (Vorsorge, Heilung, gesunde Ernährung),
11. Physisches Wohlbefinden (Komfort, Vitalität),
- 95 -
12. Schönheit (physische Attraktivität, Gepflegtsein, Jugend),
13. Ästhetik (schöne Dinge, gute Form, Design),
14. Soziale Beziehungen (Freundschaft, Liebe, Partnerschaft,
Familie),
15. Lebensfreude (Unbeschwertheit, Hedonismus),
16. Lebensart (Stil, Anspruch, Kultiviertheit, gehobener
Konsum),
17. Ökologie (Naturnähe, Umweltbewusstsein)
18. Soziale Anerkennung (Erfolg, Status, Bewunderung).
Die gezielte Thematisierung der Werte kann zwei Typen
emotionaler Wirkungen zur Folge haben – die Vermittlung von
emotionalen Erlebnissen oder die Erzeugung von Atmosphäre.
Beide oben genannten Typen sind im Rahmen des
Persuasionsprozesses von wesentlicher Bedeutung und
werden von Werbetextern häufig benutzt, denn sie tragen zur
positiven Aufnahme der dargebotenen Informationen und
dadurch auch zur besseren Akzeptanz der Werbebotschaft
bei.
Zur Beeinflussung des Rezipienten mittels Emotionen wird die
aus dem Bereich der Psychologie stammende Technik der
emotionalen Konditionierung verwendet. In Bezug auf die
werbliche Kommunikation baut sie auf der folgenden Regel
auf: Bietet man in der Werbung wiederholt eine Marke
zusammen mit emotionalen Reizen dar, so erhält die Marke
einen emotionalen Erlebnisgehalt (Kroeber-Riel / Esch 2000,
S. 212).
Um wirksam emotional zu konditionieren, müssen jedoch
mehrere Bedingungen erfüllt werden (Kroeber-Riel / Esch
2000, S. 213 – 220):
- 96 -
1. Die Marke und der emotionale Reiz müssen gleichzeitig
dargeboten werden.
2. Die emotionalen Reize müssen möglichst stark sein.
3. Die Darbietung der Marke in Verbindung mit dem
emotionalen Reiz muss wiederholt erfolgen.
4. Der Konsument muss eine bestimmte gedankliche
Passivität aufweisen.
5. Die Reizdarbietung muss konsistent sein, denn ein klares
Erlebnisprofil der Marke kommt nicht zustande, wenn die
Werbung jedes Mal andere Erlebnisse vermittelt.
Zu den von Kroeber-Riel und Esch formulierten persuasiven
Strategien zählt weiter die Erreichung des Verständnisses.
Das Verständnis von Werbeanzeigen wird v.a. durch
dominante Bilder, dominante Texte (insbesondere Headlines)
und durch die Interaktion zwischen Bild und Text geprägt
(Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 230 – 242).
Für das Verständnis des Bildes ist von großer Bedeutung,
inwieweit es mit den im Bildgedächtnis vorhandenen
Schemavorstellungen des Rezipienten übereinstimmt. Wenn
man ein passendes Schema gewählt hat, kann man von ihm
eventuell in Details abweichen, um Überraschungseffekte zu
erzielen. So kann z.B. in Verbindung mit Weihnachten statt
des Weihnachtsmannes eine Weihnachtsfrau abgebildet
werden.
Um Texte verständlich zu machen, sollen sie kurz und
prägnant formuliert werden, wobei die Schlüsselbegriffe
graphisch hervorzuheben sind. Ähnlich wie es bei Bildern der
Fall ist, sollten auch Texte den Erwartungen des Rezipienten
mehr oder weniger entsprechen. Kleine Abweichungen
- 97 -
machen den Werbetext natürlich interessanter, aber er darf
nicht zu sehr verfremdend wirken.
Nicht zuletzt trägt zum Verständnis der Werbebotschaft die
Interaktion zwischen Bild und Text bei (zum Verhältnis
zwischen Bild und Text siehe 2.2.2.6.). Die Ergänzung der
Bilder durch Sprache ist notwendig, denn Texte können die
mehrfache Bildbedeutung zielorientiert einschränken, in eine
werbebotschaftskonforme Richtung verändern und das
Bildverständnis sowie die Erinnerung daran erleichtern
(Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 242).
Zu den Techniken, die ein besseres Verständnis der Werbung
ermöglichen, zählt auch die hierarchische Darbietung von
Informationen. Dementsprechend sollen Markennamen im
Bild oder in der Headline vorkommen und die eigentliche
Werbebotschaft soll stufenweise vermittelt werden (siehe
Abbildung 7), so dass die Schlüsselbotschaft in den Teilen A
und B präsentiert wird, wobei im Teil C noch eine
Zusatzbotschaft für stärker involvierte Rezipienten vorhanden
sein kann (Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 253).
Abbildung 7: Hierarchie der Informationen in der Werbeanzeige
(Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 253)
Wurde die Werbebotschaft vom Rezipienten erfolgreich
aufgenommen und verstanden, kommt die letzte Phase der
B
A(Bild)
C
- 98 -
persuasiven Wirkung – die Verankerung im Gedächtnis. Dies
geschieht v.a. anhand der Wiederholung. Wiederholt werden
kann dabei die Werbebotschaft innerhalb eines Werbemittels,
zur gleichen Zeit oder zu verschiedenen Zeiten im gleichen
Medium oder in verschiedenen Medien (Kroeber-Riel / Esch
2000, S. 263).
Ob zur Beeinflussung des Rezipienten eher Bilder oder Texte
verwendet werden, ob er mittels emotionaler oder kognitiver
Vorgänge gereizt wird, ist von seinem Interesse am
Gegenstand der Werbung abhängig. Während stark involvierte
Rezipienten eher mittels (Pseudo)Argumente angesprochen
werden, werden schwach involvierte Rezipienten v.a. durch
Bilder aktiviert und anhand der Vermittlung von Emotionen
zur Aufnahme der Werbebotschaft motiviert (siehe Abbildung
8; zu High- und Low-Involvement-Anzeigen siehe 2.2.1.).
Abbildung 8: Grundmodell der Werbewirkungspfade
(Kroeber-Riel / Esch 2000, S. 157)
schwache Aufmerksamkeit
starke Aufmerksamkeit
kognitive Vorgänge
emotionale Vorgänge
Werbekontakt
Verhalten
Einstellung
Kaufabsicht
- 99 -
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet die Problematik
der persuasiven Strategien B. Sowinski, der von produkt-,
sender- und empfängerbezogenen Strategien spricht
(Sowinski 1998, S. 32 – 40).
Die produktbezogenen Werbestrategien stützen sich auf
Strategien der objektiven Darstellung, der Idealisierung der
Verwendungssituation, der Zuordnung positiver Wertungen
zum Werbeobjekt, der Einordnung der Ware in fremde
Zusammenhänge, der Bedeutungsübertragung von Werten
auf Waren, der Erotisierung und Sexualisierung der Werbung,
der Erfolgs- und Glücksverheißungen, der Rezeptwerbung,
der Aura-Werbung, der scheinbaren Irreführung, der
Wortspiele und Sprichwörter sowie auf Strategien der
Rätselwerbung.
Die Strategie der objektiven Darstellung besteht in bloßer
Benennung, sachlicher Kennzeichnung und bildlicher
Darstellung des Werbeobjekts. Sie beschränkt sich auf
Vermittlung von Informationen, was den Eindruck der
Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit erwecken
soll. Die Sachlichkeit und Objektivität der Darstellung ist
jedoch nur scheinbar, denn negative Eigenschaften des
Produkts werden verschwiegen und die Werbetexte haben
meist positiv wertenden Charakter. Solche persuasive
Strategien werden v.a. in der Werbung für technische
Produkte benutzt, wo der Empfänger eher nach Informationen
sucht.
In der Werbung für Verbrauchsgüter wird oft eine andere
Strategie der persuasiven Wirkung gebraucht – die
Idealisierung der Verwendungssituation. Im Rahmen dieser
Strategie werden Produkte in einer idealen
- 100 -
Verwendungssituation dargestellt, wobei dem Rezipienten
(auch mithilfe des Textes) suggeriert wird, dass das
umworbene Produkt zu der dargestellten Idylle wesentlich
beiträgt. Im Vordergrund steht also nicht mehr die
Vermittlung von Informationen, sondern die Stimulierung von
Emotionen.
Auf ähnlicher Basis funktioniert auch die Strategie der
Zuordnung positiver Wertungen zum Werbeobjekt. Obwohl im
Rahmen der vorherigen Strategie v.a. mit Bildern gearbeitet
wird, wird die Zuordnung positiver Wertungen zum
Werbeobjekt insbesondere durch Sprache realisiert. „Meistens
handelt es sich dabei um Wertungen aus den Bereichen des
Ethischen, des Sozialen, des Hygienischen, des Erotischen,
des Ästhetischen, mitunter sogar des Religiösen.“ (Sowinski
1998, S. 33) Zum Zweck der positiven Wertung werden v.a.
hochwertende Adjektive, substantivische Attribute,
Kompositabildungen, Vergleiche oder auch ganze Sätze
verwendet.
Eine weitere Strategie besteht in der Einordnung der Ware in
fremde Zusammenhänge, die aufgrund der Verbindung des
Werbeobjekts mit einer Geschichte oder mit einem Symbol
erfolgt, um einen bestimmten Assoziationsrahmen
herzustellen. So wird z.B. die Zigarettenmarke Marlboro
traditionell mit Wildwestbildern verknüpft, die ihr den
Anschein der Freiheit und des Abenteuers verleihen. Diese
Strategie dient somit besonders der Imagebildung der Ware
oder Marke.
In die gleiche Richtung geht auch die Strategie der
Bedeutungsübertragung von Werten auf Waren, die darin
besteht, dass im Zentrum des Werbetextes oder Bildes nicht
- 101 -
das Werbeobjekt an sich, sondern ein Symbol eines
gesellschaftlich hoch geschätzten Wertes steht. Das
Werbeobjekt wird mit diesem Symbol verglichen oder sogar
gleichgesetzt, um das Prestige des symbolisch dargestellten
Sachverhalts auf das Objekt zu übertragen.
Nicht selten kommt in der Werbung auch die Strategie der
Erotisierung und Sexualisierung vor. Sie basiert auf
Erkenntnissen der Tiefenpsychologie, die der Stimulierung
sexueller Triebe große Wirksamkeit zuschreibt. Demzufolge
werden Abbildungen nackter oder halbnackter Frauen
(seltener Männer) mit dem umworbenen Produkt verbunden,
ohne dass sie zu ihm in einem sachlichen oder ursächlichen
Verhältnis stehen.
An andere menschliche Bedürfnisse und Wünsche appelliert
die Strategie der Erfolgs- und Glücksverheißung, die zu den
ältesten Werbestrategien gehört. Anhand dieser Strategie
werden oft Bedürfnisse thematisiert wie Erfolg in der Arbeit,
gesellschaftliche Anerkennung, glückliche Familie,
sorgenfreies Leben u.ä, die dank des umworbenen Produkts
befriedigt werden können.
Ähnlich funktioniert die Rezeptwerbung, die v.a. bei
rezeptfreien Arzneimitteln verwendet wird. Die Strategie der
Rezeptwerbung beruht auf der Thematisierung von
verschiedenen gesundheitlichen Problemen, die aufgrund der
Nutzung eines konkreten Produkts beseitig werden.
Eine besondere Werbestrategie stellt die Aura-Werbung dar.
Ziel dieser Strategie ist es, das Werbeobjekt in ein besseres
Licht zu rücken, indem die Atmosphäre eines bestimmten
Ortes genutzt wird, um beim Rezipienten bessere Akzeptanz
- 102 -
zu erreichen. So werden Produkte z.B. mit Abbildungen von
bedeutenden Bauten oder Orten verbunden.
Manche persuasive Strategien basieren zunächst nicht
darauf, die Einstellungen und Verhaltensweisen des
Rezipienten zu beeinflussen, sondern werden nur verwendet,
um seine Aufmerksamkeit zu erregen und ihn zum
Nachdenken zu bewegen. Zu diesem Zweck wird die Strategie
der scheinbaren Irreführung (wo das Bild und der Text auf
den ersten Blick nicht zusammenhängen), die Strategie der
Benutzung von Wortspielen und Sprichwörtern (die v.a. in der
Headline vorkommen – siehe 2.2.2.1.) sowie die Strategie der
Rätselwerbung (im Rahmen derer der Rezipient ein
bestimmtes Rätsel entschlüsseln muss) gebraucht. Solche
Strategien haben zu Folge, dass sich der Rezipient mit der
Werbung aktiv befasst, was zur besseren Aufnahme der
Werbebotschaft führt.
Wie oben erwähnt, unterscheidet Sowinski neben den
produktbezogenen Strategien auch sender- und
empfängerbezogene Werbestrategien. Zu den Strategien, die
sich auf den Sender beziehen, zählt Sowinski das Eigenlob
des Werbers und die Zitatwerbung, zu den auf den Empfänger
gerichteten Strategien wiederum das Lob des Adressaten, die
Imperativ-Werbung und die Fragenwerbung (Sowinski 1998,
S. 38 – 40).
Die Strategie des Eigenlobs des Werbers wird besonders dann
verwendet, wenn der Werber nicht nur Werbung für ein
bestimmtes Produkt machen, sondern auch sein Image
stärken will. In solchen Fällen präsentiert er sich als
zuverlässig und leistungsfähig, was sich v.a. im Slogan
- 103 -
widerspiegelt (z.B. der Slogan der Firma Hilti: Hilti. Mehr
Leistung. Mehr Zuverlässigkeit.).
Die nächste, von Sowinski als Zitatwerbung bezeichnete, doch
im Rahmen des Marketings eher als Testimonialwerbung
bekannte Strategie stützt sich auf Aussagen zufriedener
Kunden oder Autoritäten, zu denen sowohl bekannte
Persönlichkeiten als auch Spezialisten (oft nur verkleidete
unbekannte Schauspieler) zählen. Aufgrund dieser Strategie
soll das umworbene Produkt als qualitätsvoll präsentiert
werden, was zur besseren Akzeptanz der Werbebotschaft
beitragen soll.
In Bezug auf den Empfänger nutzen die Werber gern die
Strategie des Lobs des Adressaten. Dies geschieht im
größeren Maße v.a. im Rahmen der Werbung für Wasch- und
Reinigungsmittel, wo ein großer Konkurrenzkampf herrscht.
Der Adressat wird dabei oft nicht direkt gelobt, sondern
anhand von gespielten Dialogen aus dem Alltag, in denen ein
Gesprächspartner (metonymisch also der Kunde) für die
Verwendung des umworbenen Produkts gelobt wird.
Die Werber wenden sich jedoch nicht nur mit Lob an den
Empfänger, sondern oft auch mit Empfehlungen und
Appellen. Diesem Zweck dient die Imperativ-Werbung, die den
Empfänger direkt ansprechen und zu einer bestimmten
Handlung bewegen will. Dabei werden meist keine direkten
Kaufaufforderungen (wie „Kauf dies und jenes!“) verwendet,
sondern man benutzt eher indirekte Appelle zum Konsum
(z.B. der Slogan für die Kleidung von Pohland: Bleiben Sie
anspruchsvoll. oder für die Media Tankstelle: Tanken Sie
Kreativität.).
- 104 -
Die Kaufappelle können nicht nur in Form von
Aufforderungen, sondern auch als Fragen formuliert werden.
Die Fragenwerbung ist meist so gestaltet, dass sie eine Ja-
Antwort provoziert und das Werbeobjekt als passende Lösung
anbietet (z.B. die Werbung für das Soundsystem Xounts: Sie
sind einzigartig? Hier ist das passende Soundsystem. oder die
Werbung für die Zahnpasta Meridol: Zahnfleischprobleme?
Meridol Zahnpasta fördert die Regeneration von gereiztem
Zahnfleisch.).
2.2.3.3. Der persuasive Prozess und seine Funktionen
Wie schon oben erwähnt wurde, besteht das eigentliche Ziel
der Persuasion in der Beeinflussung der Einstellungen und
Handlungen des Rezipienten (siehe 2.2.3.). Dazu werden
verschiedene Strategien und Techniken verwendet, die jedoch
oft nicht direkt der Beeinflussung dienen, sondern z.B. nur
zur Erregung der Aufmerksamkeit beitragen oder die
Werbebotschaft akzeptabel machen (siehe 2.2.3.2.). Dies
hängt mit der Tatsache zusammen, dass der Prozess der
persuasiven Wirkung kompliziert ist und aus mehreren
Teilschritten besteht, die im Rahmen der Kommunikation
verschiedene Funktionen erfüllen.
Einzelne Teilfunktionen des persuasiven Prozesses fasst die
oft zitierte, schon aus den sechziger Jahren stammende AIDA-
Formel zusammen (z.B. in Wehner 1996, S. 39; Felser 1997,
S. 15; Stöckl 1997, S. 72; Sowinski 1998, S. 30; Čmejrková
2000, S. 20; Janich 2003, S. 22). Die Abkürzung „AIDA“
umfasst die englischen Wörter „attention“, „interest“, „desire“
und „action“, anhand derer der persuasive Vorgang
folgendermaßen beschrieben werden kann: Zuerst muss beim
Rezipienten die Aufmerksamkeit erregt werden, damit man
- 105 -
auch sein Interesse wecken kann, das im nächsten Schritt zu
dem Wunsch, etwas haben zu wollen, führt, der so stark ist,
dass er die Kaufhandlung auslöst.
Obwohl die AIDA-Formel in Bezug auf den
Persuasionsprozess als Grundformel gilt, ist sie bei weitem
nicht vollständig. Eine ausführlichere Übersicht der
persuasiven Teilfunktionen bietet H. Stöckl, der den Prozess
der persuasiven Kommunikation in sieben Schritte gliedert
(Stöckl 1997, S. 71 – 77).
Im Unterschied zur AIDA-Formel betrachtet Stöckl die
Funktionen der Erweckung von Aufmerksamkeit und
Interesse nicht separat, sondern als eine Einheit, denn sie
dienen dem gleichen Zweck und werden in der Regel durch
dieselben Mittel kommuniziert.
Die Aktivierung von Aufmerksamkeit und Interesse steht am
Anfang des persuasiven Prozesses und spielt eine große Rolle
bei der Aufnahme der Werbebotschaft. Wenn beim
Rezipienten Aufmerksamkeit und Interesse geweckt wurden,
ist er bereit, die Werbebotschaft intensiver wahrzunehmen
und eher zu akzeptieren.
Im nächsten Schritt ist es wichtig, dass der Empfänger die
Werbebotschaft versteht. Deswegen muss die Werbung so
gestaltet werden, dass klare Informationen und emotionale
Reize vermittelt werden, die der Empfänger ohne viel Aufwand
bearbeiten und begreifen kann. Diese Teilfunktion des
persuasiven Prozesses wird von Stöckl als
Verständlichkeitsfunktion bezeichnet.
Die nächste, von Stöckl beschriebene Teilfunktion ist die
Akzeptanzfunktion. Laut Stöckl handelt es sich um die
zentrale Teilfunktion des Persuasionsprozesses. Sie besteht
- 106 -
darin, dass der dargestellte Sachverhalt annehmbar und
glaubwürdig wirkt, so dass er vom Rezipienten als akzeptabel
betrachtet wird. „Akzeptanz äußert sich in der Übernahme
(bzw. Übernahmebereitschaft) bestimmter Ideen,
Behauptungen und Formulierungen des öffentlichen
Diskurses in den privaten Diskurs des Rezipienten.“ (Stöckl
1997, S. 73) Sie stellt also eine wichtige Vorbedingung für die
erfolgreiche Meinungsbeeinflussung und Einstellungs-, ggf.
Verhaltensänderung des Rezipienten dar.
Wenn die Werbebotschaft akzeptiert wurde, soll sie auch im
Gedächtnis des Rezipienten verankert werden, damit sie beim
später entstehenden Bedürfnis wieder hervorgerufen werden
kann. Im Zusammenhang damit spricht Stöckl von der
Behaltens- oder Retentionsfunktion der persuasiven
Kommunikation, die als einzige Variable des persuasiven
Prozesses messbar ist und die spätere Kaufhandlung des
Rezipienten wesentlich beeinflussen kann.
Da der Rezipient im Rahmen der heutigen werblichen
Kommunikation oft in eine andere, fiktive Art der Realität
versetzt wird, unterscheidet Stöckl in Bezug auf die
Beschreibung des Persuasionsprozesses auch die
vorstellungsaktivierende Funktion. Er definiert sie als
Fähigkeit, „den Rezipienten in eine imaginäre Szene
einzuführen, seine Vorstellungen in bezug auf die mit dem
Kauf, Besitz bzw. Genuß des Produktes / Leistung
verbundenen positiven Aspekte, Qualitäten und Gefühle zu
aktivieren und ihn damit den Gegebenheiten der Realität
durch einen fiktiven Vorgeschmack der Zukunft zu
entreißen.“ (Stöckl 1997, S. 74)
- 107 -
Auf diesen Moment der persuasiv ausgerichteten
Kommunikation macht auch H. G. Jamieson aufmerksam
und stellt fest: „The persuasion ‘industry’ utilises imagery in
many of its appeals, inviting its audience to project
themselves, via imagination, into some other state of
existence, or some other time or place. In doing so it feeds
upon the potentiality of the imaginative consciousness to
transcend physical or practical limitations.” (Jamieson 1985,
S. 44)
Zuletzt werden von Stöckl zwei besondere Teilfunktionen des
persuasiven Prozesses erwähnt – die Ablenkungs- bzw.
Verschleierungsfunktion und die Attraktivitätsfunktion.
Anhand der zuerst genannten Funktion soll der Rezipient von
der eigentlichen persuasiven Technik abgelenkt werden,
indem seine Konzentrationsfähigkeit geschwächt wird. Das
führt zur Reduktion der Fähigkeit des Rezipienten zur
Gegenargumentation und gleichzeitig zur Abschwächung
seiner Resistenz gegenüber persuasiven Appellen. Dies kann
z.B. aufgrund der Verwendung von Humor erzielt werden, der
zugleich als Mittel innerhalb der letzten persuasiven Funktion
– der Attraktivitätsfunktion – gebraucht werden kann.
Die Attraktivitätsfunktion des Persuasionsprozesses beruht
auf der Lust des Rezipienten, sich mit dem Kommunikat zu
befassen. Wenn der Sachverhalt auf unterhaltsame Art und
Weise kommuniziert wird, wird er vom Rezipienten meist
besser akzeptiert und aufgenommen. Gleichzeitig besteht
jedoch die Gefahr, dass sich der verwendete Witz beim
Rezipienten eher einprägt als die eigentliche Werbebotschaft.
- 108 -
2.2.3.4. Persuasive Mittel
Als persuasive Mittel sind alle Elemente der Kommunikation
zu bezeichnen, die im Rahmen des Persuasionsprozesses eine
oder mehrere persuasive Funktionen erfüllen (siehe 2.2.3.3.).
Demzufolge können Zeichen verschiedener Codes zu
persuasiven Mitteln werden.
Innerhalb der werblichen Kommunikation werden nicht nur
verbale Mittel verwendet, sondern man bedient sich, je nach
Werbungstyp, auch der paraverbalen, visuellen oder
akustischen Mittel (Wehner 1996, S. 39 – 47; Vesalainen
2001, S. 83 – 92).
Zu den verbalen persuasiven Mitteln zählen syntaktische
Mittel (Satzarten und -typen), lexikalische Mittel (Wortarten
und Wortbildungen, semantische Aufwertungen,
Schlüsselwörter, fremdsprachige Elemente, Elemente von
Varietäten, Phraseologismen) sowie rhetorische Figuren und
Sprachspiele.
Als paraverbale persuasive Mittel sind Dynamik der Sprache
(Lautstärke), Tempo (Rhythmus und Pausen), Melodik
(Tonhöhe, Tonschwankungen, Intonation), Artikulation
(Deutlichkeit des Klanges) und Stimme (Tonfall,
Stimmqualitäten) sowie Interpunktion, Schriftart, Schriftgrad
oder verschiedene typographische Besonderheiten (Fettdruck,
Majuskelschreibung) zu bezeichnen.
Die visuellen persuasiven Mittel beziehen sich dagegen auf
Gestik, Körpersprache, Blickkontakt, Gesichtsausdruck sowie
auf Verwendung von Bildern und Zeichen.
Und die akustischen persuasiven Mittel beruhen auf der
Nutzung von Tönen (oft von höherer Frequenz), Jingles oder
Musik.
- 109 -
Wie schon angedeutet wurde, können die bereits aufgezählten
Mittel im Rahmen der persuasiv ausgerichteten
Kommunikation verschiedene Funktionen erfüllen. Hier einige
Beispiele in Anlehnung an die in 2.2.3.3. angeführte
Stöcklsche Gliederung der persuasiven Funktionen (Stöckl
1997, S. 71 – 77):
Um beim Rezipienten Aufmerksamkeit und Interesse zu
aktivieren, werden dominante Bilder, Großschreibung und
Fettdruck in Headlines, typographische Besonderheiten im
Fließtext, Musik und andere Töne sowie rhetorische und
eigentliche Fragen oder z.B. Neubildungen benutzt.
Zur Verständlichkeit des Textes tragen wiederum erläuternde
Abbildungen, logische Gliederung des Textes, kurze,
prägnante Sätze, zielgruppenorientierter Wortschatz sowie
rhetorische Figuren wie Analogie, Parallelismus,
Wiederholung, Metapher, Synekdoche u.ä. bei.
Um die Werbung akzeptabel zu machen, können
(pseudo)fachsprachliche Ausdrücke und Fremdwörter oder
umgekehrt Umgangssprache und einfache Ausdrucksweise (je
nach Zielgruppe und Werbeobjekt), ggf. auch Sprichwörter
und Aufforderungen verwendet werden.
Der Einprägung der Werbebotschaft dienen verschiedene
rhetorische Figuren wie z.B. Reim, Alliteration oder
Wiederholung, weiter Musik, firmenspezifische standardisierte
typographische Elemente und Bilder etc.
Bei der Aktivierung von Vorstellungen sind v.a. verschiedene
Bilder und Töne von Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielen
jedoch auch sprachliche Mittel wie z.B. Metaphern,
Hyperbeln, Synekdochen oder Euphemismen.
- 110 -
Zur Ablenkung des Rezipienten von der eigentlichen
Textbotschaft können bspw. Anspielungen, Ironie, Parodie
oder verschiedene Tropen gebraucht werden. Häufig werden
zu diesem Zweck auch Bilder benutzt.
Und die von Stöckl zuletzt genannte persuasive Funktion, die
Attraktivitätsfunktion, beruht v.a. auf der Verwendung von
Sprachspielen und rätselhaften Formulierungen,
Parallelismen, Chiasmen, Tropen sowie auf raffinierten Text-
Bild-Verknüpfungen.
Aus der oben angeführten Übersicht wird deutlich, dass
einzelne persuasive Mittel im Rahmen des
Persuasionsprozesses nicht nur eine, sondern mehrere
Funktionen auf einmal erfüllen können. Dies ist v.a.
innerhalb der werblichen Kommunikation von Bedeutung, wo
man mittels einer verdichteten Ausdrucksweise nach einer
möglichst großen und dauerhaften Beeinflussung des
Rezipienten strebt.
- 111 -
3. Empirischer Teil
Im empirischen Teil der Arbeit werden zuerst wesentliche
Fragen vorgestellt, die anhand der Korpusanalyse zu
beantworten sind. Außerdem werden das Korpus sowie die
gesamte methodische Vorgehensweise behandelt, auf die sich
die in den weiteren Kapiteln angeführten Resultate der
Korpusanalyse stützen. Die Ergebnisse der durchgeführten
Untersuchung werden inklusive Beispiele präsentiert und
kommentiert.
3.1. Fragestellungen und Beschreibung der
methodischen Vorgehensweise
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, aufgrund einer ausführlichen
Analyse des Korpus folgende Fragen zu beantworten: Welche
persuasiven Mittel werden in der deutschen und
tschechischen Anzeigenwerbung für Mobiltelefone benutzt,
um die Einstellungen des Rezipienten zu beeinflussen, bzw.
um ihn zum Kauf des umworbenen Produkts zu bringen?
Gibt es Unterschiede in der Art und Weise der
Überzeugungsarbeit im tschechischen und deutschen Raum?
Welche Spezifika des Persuasionsprozesses lassen sich
hinsichtlich der Handywerbung in den beiden Regionen
feststellen?
Die Antworten auf die oben angeführten Fragen stützen sich
auf Resultate der Korpusanalyse, die anhand 308 deutscher
und tschechischer Werbeanzeigen durchgeführt wurde
(Näheres über den Aufbau des Korpus unter 3.3.).
Im Rahmen der Analyse wurde jede einzelne Werbeanzeige
zuerst transkribiert und danach stufenweise gründlich
- 112 -
analysiert. Der ganze Prozess ist dabei in eine Analyse- und
eine Synthesestufe einzuteilen.
Die Analysestufe betrifft Aufbau, Struktur und Form der
gesammelten deutschen und tschechischen Werbeanzeigen
für Mobiltelefone. Untersucht werden dabei sowohl verbale
persuasive Mittel (syntaktisch-lexikalische Mittel, rhetorische
Figuren, Elemente von regionalen, sozialen und stilistischen
Varietäten der Sprache etc.) als auch paraverbale und visuelle
Mittel (Interpunktion, Schriftart, Schriftgrad, typographische
Besonderheiten bzw. verschiedene Bilder und Zeichen), die in
einzelnen Teilen der Anzeigen vorkommen (eine detaillierte
Charakteristik der persuasiven Mittel siehe unter 2.2.3.4).
Danach folgt die Synthesestufe, die im Vergleich der
festgestellten persuasiven Mittel in deutschen und
tschechischen Werbeanzeigen für Mobiltelefone besteht.
Berücksichtigt werden dabei auch eventuelle Anspielungen
auf kulturelle Spezifika beider Länder.
3.1.1. W-Manager
Um die Untersuchung des Korpus effektiver zu machen,
wurde von der Autorin eine spezielle Software entworfen.
Diese Software, der sog. W-Manager11, wurde in der
Programmiersprache C# auf der Plattform .NET geschrieben
und dient als Unterstützung nicht nur bei der Durchführung
der gesamten Korpusanalyse, sondern auch bei der
Sortierung und Summierung der Ergebnisse.
Im W-Manager können alle nützlichen Daten gespeichert
werden, die eine konkrete Werbeanzeige betreffen, und zwar
inklusive des Bildes. Die Datenbank umfasst elementare
11 Die Bezeichnung „W-Manager“ ist als „Werbetexte-Manager“ zu verstehen.
- 113 -
bibliografische Angaben, die auf die Herkunft der
Werbeanzeige hinweisen, weiter die Transkription des
Werbetextes sowie einen Kommentar zu der visuellen Seite
der Anzeige.
Der transkribierte Text ist in einzelne Sektionen je nach
seiner Funktion im Layout (Headline, Subline, Fließtext,
Slogan etc.) gegliedert. In diesen Sektionen wird die
eigentliche Analyse durchgeführt, wobei ausgewählte Teile des
Textes einzelnen Sprachkategorien zugeordnet werden, die in
der mittleren Spalte zu finden sind (siehe Abbildung 9).
Abbildung 9: Screenshot der Software W-Manager: Analyse einer
Werbeanzeige (Autor: ZH)
Die Liste der Kategorien ist vordefiniert, d.h. dass sie solche
Erscheinungen beinhaltet, die in Werbetexten häufig
vorhanden sind. Die Datenbank ist jedoch nicht geschlossen,
deshalb ist es möglich, sie jederzeit nach Bedarf durch einen
einfachen Eingriff ins Programm zu ergänzen.
Während der Analyse gibt es die Möglichkeit sowohl auf der
Wort- als auch auf der Satzebene oder sogar mit größeren
- 114 -
Textteilen zu arbeiten. Die eingetragenen Daten werden sofort
verarbeitet, automatisch summarisiert und statistisch
ausgewertet (siehe Abbildung 10).
Abbildung 10: Screenshot der Software W-Manager: Statistik (Autor: ZH)
Anhand dessen kann man feststellen, wie oft eine konkrete
Erscheinung im Korpus vorkommt und in welchem Teil des
Anzeigentextes sie am meisten vertreten ist.
Außerdem ist es möglich, zu jeder Erscheinung eine Liste der
Beispiele zu generieren, die durch eine Verlinkung mit den
analysierten Anzeigen sogar im Kontext des ganzen
Werbetextes zu betrachten sind. Diese Funktion ist vor allem
bei der finalen Auswertung und Diskussion der Ergebnisse
sowie bei der Wahl der passenden Beispiele von Bedeutung.
3.2. Hypothesen
Vor der Durchführung der Analyse wurden zwei Hypothesen
formuliert, die anhand der Untersuchung des Korpus
verifiziert werden sollen. Es handelt sich um folgende
Behauptungen:
- 115 -
Hypothese 1: Deutschland und Tschechien befinden sich in
derselben Region. Deswegen und auch aufgrund einer langen
gemeinsamen Geschichte, die aus der unmittelbaren
Nachbarschaft beider Länder folgt, ist zu vermuten, dass die
Lebenswerte und -einstellungen von Deutschen und
Tschechen sehr ähnlich sind. Deswegen erwarten wir, nur
feine Unterschiede in der Verwendung der persuasiven Mittel
in den untersuchten Werbeanzeigen festzustellen.
Hypothese 2: Bei Produzenten von Mobiltelefonen handelt es
sich um Globalplayer, die für ihre Produkte in vielen Ländern
der Welt werben. Aus diesem Grunde nehmen wir an, dass
eine hohe Anzahl von standardisierten12 Werbeanzeigen zu
erwarten ist.
3.3. Aufbau des Korpus
Wie schon im Kapitel 3.1 erwähnt wurde, besteht das Korpus
aus 308 deutschen und tschechischen Werbeanzeigen für
Mobiltelefone, die in zehn Jahrgängen der Zeitschriften „Der
Spiegel“ und „Týden“ veröffentlicht wurden.
Diese zwei Zeitschriften wurden als Quellen gewählt, weil es
sich um Wochenzeitschriften handelt, die ähnlich konzipiert,
auf dem Markt gut etabliert und deswegen auch für
Werbetreibende sehr interessant sind. Ihre Auflage ist zwar
sehr unterschiedlich – die durchschnittliche verkaufte Auflage
für das letzte Quartal des Jahres 2011 beträgt bei „Der
Spiegel“ 927.561 Exemplare (Angabe der IVW –
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung
von Werbeträgern e.V., 2012, online), gegenüber „Týden“ mit
12 Zum Thema Standardisierung in der Werbung vergleiche Fatt 1967 oder Hols
2002.
- 116 -
nur verkauften 104.188 Exemplaren (Angabe von ABC ČR –
Kancelář ověřování nákladu tisku, 2012, online) – doch in
beiden Fällen geht es um Wochenzeitschriften, die in ihrer
Region angesehen sind und die die gleiche Zielgruppe
ansprechen wollen: Während „Der Spiegel“ auf „die
Hochqualifizierten und die besonders Kaufkräftigen“
(Der Spiegel in Zahlen, 2012, online) zielt, behauptet „Týden“,
die meisten seiner Leser seien „obyvatelé velkých měst a lidé
s vyšším vzděláním“ (Zeptejte se Týdne, 2010, online).
Das Korpus umfasst alle Werbeanzeigen für Mobiltelefone, die
in diesen beiden Wochenzeitschriften im Zeitraum 1999 –
2008 erschienen und deren Text originell ist – d.h. dass keine
Werbeanzeige im Korpus wiederholt vorkommt. Ins Korpus
wurden auch keine Anzeigen einbezogen, die sich nur im Bild
voneinander unterscheiden, deren Text aber völlig identisch
ist. In diesen Fällen wurde bloß diejenige Werbeanzeige ins
Korpus aufgenommen, die als erster Vertreter der konkreten
Kampagne veröffentlicht wurde. Als Beispiel führen wir die
Abbildung 11 an.
Abbildung 11: Siemens SL55 – zwei Werbeanzeigen, eine Kampagne
(Quelle: Der Spiegel 28/2003, S. 16 und 35/2003, S. 2)
- 117 -
Beide Anzeigen in Abbildung 11 werben für das Mobiltelefon
Siemens SL55. Sie unterscheiden sich ausschließlich im Bild
und in der Farbe des Hintergrunds, der Text ist vollkommen
identisch. Die graue Anzeige wurde am 7.7.2003 in „Der
Spiegel“ veröffentlicht, die rote am 25.8.2003. Da die Arbeit
besonders auf sprachliche persuasive Mittel zielt, wurde nur
die erste (graue) Anzeige ins Korpus eingereiht und analysiert.
Die andere war aus dem oben genannten Grund für den
Zweck der Analyse nicht interessant, deswegen wurde sie
beiseite gelassen und nicht als Bestandteil des Korpus
wahrgenommen.
Insgesamt wurden also 308 Werbeanzeigen analysiert –
168 deutsche und 140 tschechische Werbetexte. Der Analyse
wurden zahlenmäßig weniger tschechische Anzeigen
unterzogen, weil sie nicht so abwechslungsreich waren, wie es
bei den deutschen der Fall war.
Bei deutschen Werbeanzeigen wurde jedoch nicht nur eine
höhere Anzahl von originellen Texten festgestellt, die Layouts
wurden im Vergleich mit den tschechischen Anzeigen auch
als textreicher ausgewertet. Während im deutschen Teil des
Korpus 15.240 Wörter analysiert wurden, konnten bei
tschechischen Anzeigen nur 10.744 Wörter untersucht
werden.
Die kürzesten Anzeigen waren sowohl im Deutschen als auch
im Tschechischen ähnlich arm am Text. Die kürzeste
deutsche Werbeanzeige umfasste 12 Wörter, die kürzeste
tschechische Anzeige dagegen 10. Die maximalen Werte sind
jedoch schon wesentlich unterschiedlich – während im
- 118 -
längsten deutschen Werbetext 270 Wörter festgestellt wurden,
beinhaltete der längste tschechische Text nur 238 Wörter.
Der gesamten größeren Länge der deutschen Werbetexte
entsprechen auch die durchschnittlichen Werte: In deutschen
Anzeigen kamen im Durchschnitt 91 (arithmetisches Mittel)
bzw. 80 (Median) Wörter vor, in tschechischen Anzeigen
waren jedoch durchschnittlich nur 77 bzw. 57 (Median)
vorhanden13.
Die meisten Wörter gab es, den Erwartungen entsprechend,
im Fließtext (9.489 Wörter in deutschen Anzeigen gegenüber
6.805 Wörtern in tschechischen Anzeigen).
Überraschend war der hohe Anteil von Wörtern in der
Fußzeile, und zwar in beiden Teilen des Korpus (3.039 zu
2.168). Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass in der Fußzeile
oft verschiedene Erläuterungen der im Werbetext angeführten
technischen Spezifikationen oder auch rechtliche
Gegebenheiten erschienen, die meist etwas längere
Formulierungen verlangen.
Erwähnenswert ist weiter die Headline. Sie spielt im Prozess
der Übergabe der Werbebotschaft eine Schlüsselrolle, denn
sie dient als sprachlicher Blickfang und gleichzeitig als
Vermittler der ersten Informationen und Gedanken. Deswegen
ist sie auch in fast allen Anzeigen zu finden.
In den analysierten Werbetexten wurden insgesamt 1008
Wörter in deutschen und 578 Wörter in tschechischen
Headlines untersucht. Die längste analysierte deutsche
13 Die erwähnte höhere Anzahl der Wörter in deutschen Werbeanzeigen ist zum
großen Teil den gebrauchten analytischen Formen zuzuschreiben, die im
Deutschen häufiger vorkommen als im Tschechischen. Auch die Verwendung
des bestimmten und unbestimmten Artikels spiegelt sich in der
unterschiedlichen Wortanzahl wider.
- 119 -
Headline umfasste 35 Wörter. Im Unterschied dazu bestand
die längste tschechische Headline aus nur 18 Wörtern.
Dies sind jedoch Extremwerte. Im Durchschnitt bestehen die
untersuchten tschechischen und deutschen Schlagzeilen aus
4 – 6 Wörtern, was völlig reicht, um die Aufmerksamkeit des
Rezipienten schnell und effektiv zu wecken bzw. um die
Basisbotschaft zu kommunizieren.
Da moderne Werbeanzeigen auf Sprachökonomie und auf die
potenzielle Ausdruckskraft des Bildes setzen, werden die
Texte immer knapper (siehe Grafik 1 und 2). Anhand dessen
gewinnen Headlines noch mehr an Bedeutung, denn oft
stellen sie das einzige sprachliche Element der Anzeige
(natürlich zusammen mit dem Produkt- oder Markennamen)
dar. Dieser Trend war auch bei den untersuchten
Werbeanzeigen zu beobachten, in denen in vielen Fällen z.B.
auf den Slogan gerade zu Gunsten der Headline verzichtet
wurde. Dies ist sogar bei Nokia der Fall, deren Werbeanzeigen
im Jahre 2008 plötzlich ohne den weltbekannten und bisher
überall anwesenden Slogan NOKIA Connecting People
erschienen.
Grafik 1: Entwicklung der Anzahl der Wörter im deutschen Teil des Korpus
0
50
100
150
200
250
300
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Absolute Werte
Durchschnitt
- 120 -
Grafik 2: Entwicklung der Anzahl der Wörter im tschechischen Teil des Korpus
0
50
100
150
200
250
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Absolute Werte
Durchschnitt
Ansonsten spielen Slogans in dem untersuchten Korpus
jedoch immer noch eine große Rolle. Sie sind relativ textarm –
im Durchschnitt bestehen sie sowohl in deutschen als auch
in tschechischen Texten aus 3 Wörtern – aber dank der
Tatsache, dass auch ältere Werbeanzeigen ins Korpus
einbezogen wurden, sind sie stark vertreten, was sich in der
Gesamtzahl der analysierten Wörter im Rahmen des Slogans
widerspiegelt (422 Wörter im deutschen Teil und 344 Wörter
im tschechischen Teil des Korpus).
Relativ oft erscheinen im Korpus auch Sublines und
Captions. In beiden Fällen handelt es sich um kürzere Texte
mit maximal 24 (bei Sublines) bzw. 35 Wörtern (bei Captions).
Im Rahmen des Korpus wurden insgesamt 369 Wörter in
deutschen und 218 Wörter in tschechischen Sublines
untersucht. Bei Captions wurden 631 Wörter im deutschen
und 289 Wörter im tschechischen Teil des Korpus der Analyse
unterzogen. Diese Texte spielen im Layout eine bedeutende
Rolle, denn sie dienen zur Konkretisierung und
Veranschaulichung des Inhalts der Headline (vor allem bei
- 121 -
Sublines) oder des Fließtextes (bei Captions) und tragen somit
zur Vermittlung der Werbebotschaft bei.
Zu den kürzesten, aber gleichzeitig am häufigsten vertretenen
Textteilen der analysierten Werbeanzeigen gehört der
Produktname. In den untersuchten Werbetexten wurde nur
ausnahmsweise auf die Verwendung des Produktnamens
verzichtet. In solchen Fällen wurde stattdessen aber
mindestens der Markenname in Verbindung mit einer
Bezeichnung der konkreten Produktreihe (z.B. Nokia Eseries)
angeführt.
In den meisten untersuchten Werbeanzeigen ist also der
Produktname vorhanden. Er umfasst sowohl in deutschen als
auch in tschechischen Werbetexten maximal vier (z.B. Alcatel
One Touch 501), am häufigsten jedoch zwei Wörter (z.B.
Panasonic G520).
Die Produktnamen bestehen dabei aus dem Markennamen
und einer Ziffer oder aus dem Markennamen und einer
Kombination von Buchstaben und Ziffern, die zusammen den
Modellnamen bilden (Nokia 3310, Motorola V66, Samsung
SGH-X460 etc.). Selten kommt die Kombination des
Markennamens und einer Ziffer noch in Verbindung mit
einem Attribut vor. Auf diese Weise werden einzelne
Produkttypen bezeichnet (z.B. Nokia 6500 classic vs. Nokia
6500 slide). Ausnahmsweise besteht der Produktname aus
dem Markennamen und einem Attribut in Form eines
Appellativs (z.B. LG Chocolate, Motorola V3 RAZR14, Samsung
U900 Soul). Das Attribut wird dabei ausschließlich auf
Englisch formuliert, um dem Produkt ein weltoffenes Image
zu verleihen.
14 lies „razor“
- 122 -
Außer den oben genannten Textteilen wurden im Rahmen des
Korpus auch solche Bestandteile des Layouts untersucht wie
Gewinnspiel, Flash oder Qualitätssiegel. Diese Textteile sind
im Korpus jedoch nur sporadisch vertreten, und demzufolge
angesichts der Ergebnisse der Korpusanalyse marginal. Als
solche werden sie in diesem Kapitel außer Acht gelassen.
3.4. Resultate der Korpusanalyse
Im folgenden Teil der Arbeit werden Resultate der
durchgeführten Korpusanalyse präsentiert. Bei jeder
Kategorie werden jeweils zuerst die im deutschen und danach
die im tschechischen Teil des Korpus festgestellten
persuasiven Mittel behandelt.
Im nächsten Kapitel werden die persuasiven Mittel im Bereich
der Syntax besprochen. Dabei werden sie unter dem Aspekt
der Satzlänge sowie im Hinblick auf die einzelnen
syntaktischen Realisationen der Sprachhandlungen in Bezug
auf die Einstellung des Sprechers untersucht. Hinsichtlich
der Satzlänge wird zwischen einfachen und
zusammengesetzten Sätzen unterschieden. Im Rahmen der
Untersuchung der Äußerungen unter dem Gesichtspunkt der
Einstellung des Sprechers zum kommunizierten Sachverhalt
werden Aussagen, Fragen, Ausrufe, Aufforderungen und
Wünsche der Analyse unterzogen. Außerdem wird ihre
syntaktische Vollständigkeit bzw. Unvollständigkeit in
Betracht gezogen. Die Ergebnisse der Analyse werden anhand
zahlreicher Beispiele demonstriert und nicht zuletzt den
einzelnen persuasiven Funktionen zugeordnet.
- 123 -
3.4.1. Persuasive Mittel im Bereich der Syntax
Werbetexte werden von Lesern meist nicht aktiv aufgesucht.
Im Gegenteil. Deswegen müssen sie so formuliert werden,
dass sie die Aufmerksamkeit des Lesers auch beim flüchtigen
Blättern wecken und nachfolgend die Werbebotschaft
möglichst schnell und verständlich vermitteln. Auf dem
Gebiet der Syntax heißt es, vor allem kurze, unkomplizierte
Sätze zu gebrauchen (Römer 1971, S. 164; Křížek / Crha
2008, S. 76), was sich auch in dem untersuchten Korpus
widerspiegelt.
Die Tendenz zu kurzen und bündigen Mitteilungen
manifestiert sich besonders in der hohen Anzahl der
verwendeten einfachen Sätze im Vergleich zu der Summe der
gebrauchten zusammengesetzten Sätze: Im deutschen Teil
des Korpus wurden 1688 einfache Sätze und 263
zusammengesetzte Sätze festgestellt, im tschechischen Teil
des Korpus erschienen 1170 einfache Sätze neben 219
zusammengesetzten Sätzen. Der Anteil der einfachen Sätze
am gesamten Werbetext ist also sehr hoch – in den
analysierten deutschen Anzeigen kommen einfache Sätze in
86,5 Prozent der Fälle vor, in tschechischen Anzeigen bilden
sie 84,2 Prozent des Textes.
Zusammengesetzte Sätze sind somit in beiden Teilen des
Korpus im Durchschnitt nur in ca. 15 Prozent der Fälle
vorhanden. Die meisten Erscheinungen wurden dabei im
Fließtext festgestellt (213 zusammengesetzte Sätze im
deutschen Teil des Korpus, 183 zusammengesetzte Sätze im
tschechischen Teil). Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass
im Fließtext meist detaillierte Informationen über das
umworbene Produkt vermittelt werden, die in manchen Fällen
- 124 -
spezifische technische Funktionen und Daten betreffen, die
ausschließlich durch komplexe Formulierungen erläutert
werden können. In anderen Teilen des Werbetextes kommen
zusammengesetzte Sätze nur selten vor, weil in diesen
Textteilen vor allem eine schnelle Wiedergabe der
Werbebotschaft im Vordergrund steht, wobei auf gründliche
Erläuterungen verzichtet wird.
Im Hinblick auf die persuasiven Funktionen (siehe Stöckl
1997, S. 71 – 77) dienen die meist verwendeten einfachen
Sätze hauptsächlich der Unterstützung der Verständlichkeit
des Werbetextes sowie der Aktivierung von Aufmerksamkeit
und Interesse des Rezipienten. Dank ihrer knappen Form
tragen sie auch zu einer besseren Verankerung der
Werbebotschaft im Gedächtnis des Rezipienten sowie ihrer
späteren Reflexion bei.
Zusammengesetzte Sätze werden zwar in geringerem Maße
gebraucht, sind jedoch dank ihrer Komplexität an
Erläuterung komplizierter Inhalte beteiligt, wodurch sie die
Verständlichkeit des Werbetextes weiterhin unterstützen und
infolgedessen zur Akzeptanz der Werbebotschaft beitragen.
Außer der Satzlänge wurden im Rahmen der Korpusanalyse
auch verschiedene syntaktische Realisationen der
Sprachhandlungen in Bezug auf die Einstellung des
Sprechers untersucht und unter dem Aspekt der Persuasion
überprüft. In den nächsten Kapiteln werden sie näher
behandelt, wobei ebenfalls in Betracht gezogen wird, ob sie
als syntaktisch vollständig oder unvollständig vorkommen.
3.4.1.1. Syntaktisch vollständige Aussagen
Im untersuchten Korpus stellen syntaktisch vollständige
Aussagen mit 585 Belegen im deutschen Teil und mit 490
- 125 -
Belegen im tschechischen Teil die zweitstärkste Gruppe auf
der Ebene der realisierten Sprachhandlungen dar. Dies ergibt
sich daraus, dass die analysierten Werbetexte überwiegend
aus Behauptungen bestehen, die oft gerade in Form einer
syntaktisch vollständigen Aussage vorkommen.
Die in Werbetexten gebrauchten syntaktisch vollständigen
Aussagen können dabei unterschiedlich kompliziert sein.
Einerseits werden Sätze mit minimaler Anzahl der Satzglieder
benutzt. Sie sind in der Headline, ausnahmsweise in der
Subline und häufiger im Fließtext zu finden. Hier einige
Beispiele aus dem deutschen Teil des Korpus:
Visionen werden Wirklichkeit. (3915, Headline)
Es ist Dienstagmorgen. (86, Headline)
Ich lebe jetzt. (56, Headline)
Das iPhone ist da. (9, Subline)
Die Zeiten ändern sich. (6, Fließtext)
Deine Mutter hatte Recht. (129, Fließtext)
Sie haben die Wahl. (116, Fließtext)
Wir nennen es Smartphone. (5, Fließtext)
Am häufigsten sind im deutschen Teil des Korpus jedoch
erweiterte vollständige Aussagesätze vorhanden, und zwar vor
allem im Fließtext:
Mit dem Cosmopolite Business Guide haben Sie die wichtigsten
länderspezifischen Daten immer dabei. (26, Fließtext)
Auch Ihr Leben wird durch die einzigartige Ausstattung und
das atemberaubende Design des U700 stilvoller und
aufregender. (115, Fließtext)
15 Die Nummer bezeichnet jeweils eine konkrete Werbeanzeige und ihre Position
im Korpus. Dieselbe Nummerierung wurde auch im Literaturverzeichnis
eingehalten.
- 126 -
Das große 262144 TFD-Farbdisplay und die 64-polyphonen
Klingeltöne sorgen für den perfekten Rahmen dieses mobilen
Highlights. (103, Fließtext)
Konferenzgespräche, mobiles Internet und moderne E-Mail-
Lösungen halten Sie auch unterwegs über alles auf dem
Laufenden. (86, Fließtext)
Zusätzlich ermöglicht das Nokia 6810 Mobiltelefon den direkten
verschlüsselten Zugriff auf firminterne E-Mails über
BlackBerry. (48, Fließtext)
Unter den syntaktisch vollständigen Aussagen bilden die
einfachen Satzstrukturen die Mehrheit. Daneben sind aber
auch zusammengesetzte Sätze zu erwähnen, die entweder
parataktisch oder hypotaktisch verbunden sind. Die meisten
syntaktisch vollständigen Aussagen in Form eines
zusammengesetzten Satzes kommen ebenfalls hauptsächlich
im Fließtext vor, in Einzelfällen erscheinen sie in der Fußzeile
oder in der Headline:
Wenn Sie viel mitzuteilen haben, wird Sie das neue Nokia 6800
Mobiltelefon mit seinen umfangreichen Mitteilungsfunktionen
begeistern. (46, Fließtext)
Informationen muss man so schnell erhalten, dass man sie
auch noch verwerten kann. (4, Fließtext)
Wo Sie sie nutzen können, erfahren Sie bei uns oder unter
www.O2online.de. (89, Fußzeile)
Sie genießen Ihr Essen im Park, während Sie auf eine E-Mail
warten. (87, Headline)
Wir nennen es einfach Smartphone, aber es ist Ihr Weg ins
Mobile Internet. (7, Fließtext)
- 127 -
Natürlich telefoniere ich viel, aber ich kann mich auch per Fax
und E-Mail verständigen – und sogar im Internet surfen. (74,
Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus sieht die Situation ähnlich
aus. Die einfachsten, minimalistischen syntaktisch
vollständigen Aussagen sind im größeren Maße besonders im
Fließtext, in der Headline und vereinzelt auch in der Subline
zu finden. Hier einige Beispiele:
Ostatní je na Vás. (200, Fließtext)
Je to GPS. (273, Fließtext)
Baterie vydržela věčně. (260, Fließtext)
Tudy vede cesta. (213, Headline)
MotoSLVRL7 je supertenký. (177, Headline)
Miluji skvělou hudbu. (306, Subline)
Die höchste Frequenz weisen im Rahmen des tschechischen
Teils des Korpus jedoch syntaktisch vollständige Aussagen in
Form eines erweiterten einfachen Satzes auf. Sie kommen
sehr oft im Fließtext vor, sind aber gleichzeitig in der Headline
sowie in der Fußzeile und in Einzelfällen auch in der Subline
vorhanden:
Jedinečným způsobem najdeš skladby přesně podle své
nálady. (307, Fließtext)
A kdykoli je vám k dispozici fotoaparát s vlastním ovládacím
tlačítkem. (205, Fließtext)
Díky své výjimečné kvalitě a vytříbenosti se Nokia 8800
zaručeně stane ikonou ve světě mobilních technologií. (239,
Fließtext)
Jediným pohybem odhalíte vše. (207, Headline)
Ještě pořád můžete někoho příjemně překvapit. (240, Headline)
- 128 -
Dostupnost jednotlivých výrobků a služeb se může měnit podle
regionů. (221, Fußzeile)
Panasonic G520 je jako jediný ve své kategorii standardně
vybaven vibračním vyzváněním. (275, Subline)
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen wurden
syntaktisch vollständige Aussagen ebenfalls in Form eines
parataktisch und hypotaktisch verbundenen
zusammengesetzten Satzes festgestellt. Sie sind im Fließtext
sowie in der Fußzeile zu finden. In den untersuchten
Werbetexten erscheinen sie aber nicht so oft wie die einfachen
Aussagesätze, weil Werbetexter eher auf Sprachökonomie
zielen und die jeweiligen Botschaften lieber mittels knapper
Äußerungen kommunizieren.
A když vychutnáte velký TFD displej s 262 tisíci barvami a
64hlasé polyfonní vyzváněcí tóny, poznáte, jak špičkový tento
mobil je. (281, Fließtext)
Ať máte namířeno kamkoliv, máte jistotu, že tam dorazíte. (268,
Fließtext)
Elegantní a výkonné telefony Nokia pro Váš business výrazně
zjednoduší Vaši každodenní práci a umožní Vám soustředit se
na budoucnost. (259, Fließtext)
Je-li zpráva MMS odeslána na telefon, který nepodporuje
funkce MMS, obdrží příjemce SMS zprávu s odkazem na
webovou stránku, kde má možnost si zprávu prohlédnout.
(195, Fußzeile)
Im Hinblick auf die persuasiven Funktionen der syntaktisch
vollständigen Aussagen im Rahmen des Werbetextes sind
sowohl im deutschen als auch im tschechischen Teil des
Korpus einige gemeinsame Merkmale zu verzeichnen: Die
syntaktisch vollständigen Aussagen erleichtern dank ihrer
- 129 -
formalen Simplizität und inhaltlichen Komplexität die
Rezeption des Werbetextes. Dadurch machen sie den
Werbetext akzeptabel und tragen auch zu einer besseren
Einprägung der Botschaft im Gedächtnis des Rezipienten bei.
Sie werden u.a. verwendet, um das umworbene Produkt
vorzustellen, um seine Qualitäten hervorzuheben, und somit
seine Attraktivität in den Augen des Rezipienten zu steigern,
um es letztendlich erfolgreich zu vermarkten.
3.4.1.2. Syntaktisch unvollständige Aussagen
Als syntaktisch unvollständig werden solche Aussagen
betrachtet, denen zur syntaktischen Vollständigkeit ein oder
mehr obligatorische Satzglieder fehlen. Im Rahmen des
Korpus handelt es sich um die am häufigsten vertretene
Realisation der Sprachhandlung – im deutschen Teil des
Korpus wurden 1078 syntaktisch unvollständige Aussagen
festgestellt, im tschechischen Teil des Korpus wurden
575 Belege gefunden.
Die hohe Frequenz dieser Sätze in den untersuchten Layouts
ergibt sich aus der Dominanz der Behauptungen, die in
Werbetexten in Form von Aussagesätzen erscheinen, und
gleichzeitig aus der Tendenz zur sprachlichen Ökonomie, die
sich im Streben nach maximaler Kürze und Dichte der zu
vermittelnden Werbebotschaft widerspiegelt.
Wenn im Rahmen eines Aussagesatzes bloß auf ein Satzglied
verzichtet wird, handelt es sich meist um das finite Verb. Am
häufigsten wird dabei das Verb „sein“ in der Funktion eines
Kopulaverbs ausgelassen wie es auch bei den folgenden
Beispielen der Fall ist.
Dienste abhängig vom Netzbetreiber. (59, Fußzeile)
Anstatt: Dienste sind vom Netzbetreiber abhängig.
- 130 -
Einfach riesig, das Kleine! (23, Fließtext)
Anstatt: Das Kleine ist einfach riesig!
Edle Rundum-Lackierung auch in Blau erhältlich. (99, Caption)
Anstatt: Edle Rundum-Lackierung ist auch in Blau erhältlich.
Ziele erreichen. (91, Headline)
Anstatt: Ziele sind zu erreichen.
Vertrag unterzeichnet. (121, Subline)
Anstatt: Vertrag ist/wurde unterzeichnet.
Seltener mangelt es an Vollverben in Form eines finiten
Verbs. Gelegentlich wird ein Vollverb nicht nur einfach
ausgelassen, sondern durch einen Doppelpunkt ersetzt.
Abends noch ein Konzert. (29, Fließtext)
Anstatt: Abends findet noch ein Konzert statt.
Alles in einem kompakten, selbsterklärenden Handy. (24,
Fließtext)
Anstatt: Alles befindet sich in einem kompakten,
selbsterklärenden Handy.
Im Lieferumfang: 32 MB Karte. (144, Fußzeile)
Anstatt: Im Lieferumfang ist eine 32 MB Karte enthalten.
Optionales Zubehör: Mobile Music Set. (120, Caption)
Anstatt: Optionales Zubehör umfasst Mobile Music Set.
Wie aus den oben angeführten Beispielen ersichtlich ist,
kommen Aussagesätze mit einem fehlenden finiten Verb in
verschiedenen Teilen des Werbetextes vor. Am meisten sind
sie jedoch im Fließtext, in der Fußzeile und in Captions zu
finden. Dabei wird hauptsächlich auf das Kopulaverb „sein“
verzichtet. Vollverben werden nicht so oft ausgelassen, weil
dies vom Rezipienten ein größeres Engagement bei der
Komplettierung der Aussage verlangt, wozu er nicht immer
bereit und willig ist. Demzufolge könnte die Verständlichkeit
- 131 -
des Textes beim flüchtigen Lesen beeinträchtigt werden, was
natürlich unerwünscht ist.
Wenn es also in den untersuchten deutschen Werbetexten im
Rahmen eines Aussagesatzes an einem Satzglied mangelt,
handelt es sich meistens um das Prädikat. In manchen Fällen
sieht die Situation jedoch anders aus – das finite Verb ist
anwesend, ausgelassen wird dagegen das Subjekt. Dazu
kommt es in den analysierten deutschen Werbeanzeigen aber
nur in Einzelfällen (siehe Beispiele).
Gibt alles. (26, Headline)
Anstatt: Nokia 6220 gibt alles.
Macht seinen Job ganz elegant von London bis Sydney. (72,
Fließtext)
Anstatt: Nokia 8850 macht seinen Job ganz elegant von
London bis Sydney.
Gilt bei Abschluss eines 24-Monats-Vertrages im Tarif O2
Genion L. (89, Fußzeile)
Anstatt: Das Angebot gilt bei Abschluss eines 24-Monats-
Vertrages im Tarif O2 Genion L.
In der Mehrzahl der Fälle wurden in den analysierten
Aussagesätzen jedoch gleich mehrere Satzglieder ausgelassen.
Am häufigsten wird dabei auf das Subjekt und gleichzeitig auf
das Prädikat verzichtet. Dies geschieht vor allem in der
Headline, im Fließtext und teilweise auch im Slogan. Damit
diese beiden wichtigen Satzglieder ausgelassen werden
können, muss man (ähnlich wie bei dem fehlenden Subjekt)
dafür sorgen, dass sie ohne besondere Mühe assoziiert
werden, sodass die Botschaft einfach zu entschlüsseln bleibt.
Um das zu erzielen, muss die fehlende Information entweder
dem Begleitbild (besonders bei der Headline) oder dem
- 132 -
unmittelbaren Kontext (beim Fließtext oder Slogan) zu
entnehmen sein.
Attraktiv und intelligent. (1, Headline)
Anstatt: Das Alcatel One Touch 501 ist attraktiv und
intelligent.
Innen eindrucksvoll. (27, Headline)
Anstatt: Nokia 6230 ist innen eindrucksvoll.
Für mehr Produktivität unterwegs. (92, Fließtext)
Anstatt: Nokia Eseries sorgt für mehr Produktivität
unterwegs.
Groß im Business. (83, Fließtext)
Anstatt: Nokia 9300 ist groß im Business.
Designed for life. (120, Slogan)
Anstatt: Siemens CX75 is designed for life.
Die Tendenz, die Botschaft möglichst knapp zu formulieren,
führt sehr oft dazu, dass die syntaktisch unvollständige
Aussage ausschließlich aus Nomen besteht (meistens handelt
es sich um zwei Substantive oder um eine Kombination von
Substantiv und Adjektiv). Dies ist besonders bei Headlines
der Fall, aber im Korpus sind solche Beispiele auch in
Captions, Slogans oder im Fließtext zu finden.
Pocket Internet. (14, Headline)
Anstatt: Motorola Timeport Offers Pocket Internet.
Modernes Understatement. (65, Headline)
Anstatt: Nokia 8800 gilt als/bietet modernes Understatement.
Mobile Fotografie. (96, Caption)
Anstatt: Nokia Nseries bringt mobile Fotografie.
Mobile Effektivität. (26, Fließtext)
Anstatt: Nokia 6220 heißt mobile Effektivität.
Architects of an internet world. (1, Slogan)
- 133 -
Anstatt: We (Alcatel) are architects of an internet world.
Während Headlines in Form von syntaktisch unvollständigen
Aussagen meist aus zwei Nomen bestehen, sind im Fließtext
(und zum Teil auch in Captions) oft ganze Reihen von Nomen
zu finden. Es handelt sich um Auflistungen der Funktionen
und anderer technischer Spezifikationen des umworbenen
Produkts. Anhand dieser Auflistungen soll das Mobiltelefon
als ein Hightech-Produkt präsentiert und dadurch von
anderen Konkurrenzprodukten abgegrenzt werden. Dies ist
auch bei den folgenden Beispielen der Fall:
Fotografieren, Musikhören, Videotelefonie über UMTS, Internet
über WLAN, E-Mail und vieles mehr. (96, Fließtext)
Sprachgesteuerte Wählfunktion (voice dialling), Versenden und
Empfangen von Bildmitteilungen, Xpress-onTM Cover,
Dualband. (57, Fließtext)
GPRS, Mobiles Internet, E-Mail, BluetoothTM, Triple-Band, MMS.
(163, Caption)
Syntaktisch unvollständige Aussagen werden überwiegend als
einfache Sätze formuliert. In Einzelfällen sind sie im Korpus
aber auch in Form eines zusammengesetzten Satzes zu
finden. Es handelt sich um einige Satzgefüge mit einem
syntaktisch unvollständigen Hauptsatz und einem
vollständigen Adverbial- oder Relativsatz, die entweder in der
Headline oder im Fließtext vorkommen (siehe Beispiele).
Fotoqualität, wenn man sie braucht. (95, Headline)
Anstatt: Nokia N90 bietet Fotoqualität, wenn man sie
braucht.
Einfach perfekt, um alle Blicke auf sich zu ziehen. (114,
Fließtext)
- 134 -
Anstatt: Samsung SGH-Z540 ist einfach perfekt, um alle
Blicke auf sich zu ziehen.
Exquisiter Lifestyle pur, für alle, die Wert auf Qualität, Design
und modernste Ausstattung legen. (102, Fließtext)
Anstatt: Samsung Metal Silver bietet exquisiten Lifestyle pur,
für alle, die Wert auf Qualität, Design und modernste
Ausstattung legen.
Im tschechischen Teil des Korpus erscheinen ebenfalls
syntaktisch unvollständige Aussagen mit einem fehlenden
Satzglied. Ausgelassen werden vor allem die Verben „sein“
oder „haben“, wobei sie oft durch eine Präpositionalphrase
ersetzt werden. Dies geschieht besonders im Fließtext, aber
einige Beispiele sind auch in Headlines und Captions
festzustellen.
Váš byznys ve vašich rukách. (308, Headline)
Anstatt: Váš byznys je ve vašich rukách.
Chytrý telefon Nokia 9300. (253, Fließtext)
Anstatt: Nokia 9300 je chytrý telefon.
Nový ultratenký W880i mobil WalkmanTM s pamětí až na 900
skladeb. (306, Fließtext)
Anstatt: Nový ultratenký W880i mobil WalkmanTM má paměť
až na 900 skladeb.
Mobilní telefon LG Chocolate s jedinečným dotykovým
ovládáním. (172, Fließtext)
Anstatt: Mobilní telefon LG Chocolate má jedinečné dotykové
ovládání.
M50 s GPRS a JavaTM. (291, Caption)
Anstatt: M50 má/obsahuje GPRS a JavaTM.
- 135 -
Während Kopulaverben in tschechischen Aussagen relativ oft
ausgelassen werden, wird auf Vollverben nur ausnahmsweise
verzichtet, um die Werbebotschaft verständlich und einfach
erfassbar zu halten. Wenn schon ein Vollverb ausgelassen
wird, bedient man sich gewöhnlich einer Umschreibung
durch den Instrumental, wie aus den unten angeführten
Beispielen ersichtlich ist.
Nový K750i s 2megapixelovým fotoaparátem a automatickým
zaostřováním. (297, Subline)
Anstatt: Nový K750i disponuje/je vybaven 2megapixelovým
fotoaparátem a automatickým zaostřováním.
Nokia 9300 do vaší kabelky a Nokia 6230i s oblíbeným
klasickým designem a vysokorychlostním přenosem dat. (255,
Fließtext)
Anstatt: Nokia 9300 se hodí do vaší kabelky a Nokia 6230i
vyniká oblíbeným klasickým designem a vysokorychlostním
přenosem dat.
Im Unterschied zu den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen gibt es im tschechischen Teil des Korpus keine
Belege der Aussagen, in denen das finite Verb vorhanden ist
und das Subjekt ausgelassen wird.
Dagegen sind aber in den analysierten tschechischen
Werbetexten viele Aussagen zu finden, in denen sowohl auf
das Subjekt als auch auf das finite Verb verzichtet wurde –
genauso wie es bei den deutschen Werbeanzeigen der Fall ist.
Dieser Typ der syntaktisch unvollständigen Aussagen kommt
in den untersuchten tschechischen Werbetexten am
häufigsten vor und ist vor allem in der Headline, der Subline,
im Fließtext und im Slogan zu finden. Da die fehlenden
Satzglieder die erfolgreiche Vermittlung der Werbebotschaft
- 136 -
nicht beeinträchtigen dürfen, sind die Layouts so konzipiert,
dass der Rezipient sowohl das Subjekt als auch das Prädikat
anhand des Kontextes und/oder des Begleitbildes einfach
assoziieren kann. Die ausgelassenen finiten Verben sind nie
schwierig zu entschlüsseln – es handelt sich jeweils um die
Verben „sein“ und „haben“. Hier einige Beispiele aus dem
Korpus:
Flexibilní. (214, Headline)
Anstatt: Nokia 6230 je flexibilní.
Atraktivní funkce. (208, Headline)
Anstatt: Nokia 6170 má atraktivní funkce.
Nádherný navenek. (288, Subline)
Anstatt: Samsung U800 Soulb je nádherný navenek.
Dokonalý design. (306, Slogan)
Anstatt: Sony Ericsson W880i má dokonalý design.
Báječně jednoduchá. (204, Fließtext)
Anstatt: Nokia 6101 je báječně jednoduchá.
Chladná na dotek, štíhlá do ruky, krásná a elegantně
jednoduchá. (218, Fließtext)
Anstatt: Nokia 6300 je chladná na dotek, štíhlá do ruky,
krásná a elegantně jednoduchá.
In den untersuchten tschechischen Werbetexten sind, ähnlich
wie es in den deutschen Anzeigen der Fall war, in Headlines
und sporadisch auch im Fließtext syntaktisch unvollständige
Aussagen festzustellen, die ausschließlich aus zwei Nomen
bestehen. Es handelt sich entweder um die Kombination
zweier Substantive oder um die Verbindung eines Substantivs
mit einem Adjektiv. Diese Erscheinung entspricht der
Tendenz, Headlines möglichst knapp, aber gleichzeitig
einfallsreich zu formulieren (siehe Beispiele).
- 137 -
Business Class. (253, Headline)
Anstatt: Nokia 9300 Is Your Business Class.
Kouzlo rovnováhy. (223, Headline)
Anstatt: Nokia 6610 zosobňuje kouzlo rovnováhy.
Zásadní průlom. (249, Headline)
Anstatt: Nokia 9210 Communicator představuje/znamená
zásadní průlom.
Chytrý email. (308, Fließtext)
Anstatt: Treo 650 přináší/představuje/nabízí chytrý email.
Während in Headlines zweiteilige Aussagesätze überwiegen,
sind in Fließtexten und zum Teil auch in Captions ganze
nominale Reihen zu finden, die als Auflistungen der
Funktionen und technischen Parameter der umworbenen
Mobiltelefone dienen. Auf diese Art und Weise sollen auf
einem beschränkten Raum möglichst viele Informationen
über die Produkte vermittelt werden, wie den folgenden
Beispielen aus dem Korpus zu entnehmen ist:
Digitální design, dvoupásmový provoz, hlasová volba, SMS
obrázky, barevné kryty X-press-onTM. (234, Fließtext)
Email s přílohami, prohlížení stránek HTML, kancelářské
aplikace, kompletní fuknce PDA včetně kalendáře, kontaktů a
synchronizace s počítačem, vysokorychlostní přenos dat
prostřednictvím EDGE (EGPRS), širokoúhlé zobrazení a
kompletní klávesnice, hlasitý odposlech, mobilní fax. (254,
Fließtext)
Fotoaparát 1,3 MPix s bleskem, velký displej s 262144
barvami, přímý tisk z telefonu, příslušenství: sada do auta CK-
10. (225, Caption)
Die Mehrzahl der syntaktisch unvollständigen Aussagen, die
im tschechischen Teil des Korpus festgestellt wurden, kommt
- 138 -
in Form eines einfachen Satzes vor. In Einzelfällen sind
jedoch auch Beispiele der Aussagen zu finden, die aus einem
syntaktisch vollständigen Gliedsatz und einem syntaktisch
unvollständigen Hauptsatz bestehen. Im Unterschied zu den
untersuchten deutschen Werbetexten sind aber im
tschechischen Teil des Korpus keine Adverbialsätze zu finden,
denn wenn in einer analysierten tschechischen Werbeanzeige
eine syntaktisch unvollständige Aussage in Form eines
zusammengesetzten Satzes vorhanden ist, handelt es sich
ausschließlich um ein zweiteiliges Satzgefüge mit einem
syntaktisch vollständigen Relativsatz (siehe Beispiele).
Pro oči, které milují barvy. (229, Headline)
Anstatt: Nokia 7250 je vyrobena/určena pro oči, které milují
barvy.
To vše pod krytem, který v noci svítí. (184, Fließtext)
Anstatt: To vše se skrývá/je uloženo pod krytem, který v noci
svítí.
Otočný fotoaparát, který Vám zamotá hlavu. (284, Caption)
Anstatt: Samsung SGH-V200 představuje otočný fotoaparát,
který Vám zamotá hlavu.
Hinsichtlich der persuasiven Funktionen erfüllen die
syntaktisch unvollständigen Aussagen sowohl im deutschen
als auch im tschechischen Teil des Korpus ähnliche
Aufgaben. Dank der Auslassungen wirken sie interessant,
manchmal sogar rätselhaft, was die Aufmerksamkeit des
Rezipienten wecken soll und den Werbetext attraktiv macht.
Außerdem sind sie imstande, mittels nominaler Reihen viele
wichtige Informationen über das umworbene Produkt schnell
und einfach zu vermitteln, dadurch die Verständlichkeit des
Textes zu verstärken und somit zur besseren Akzeptanz der
- 139 -
Werbebotschaft beizutragen. In Form von zweiteiligen (meist
nominalen) Wendungen, die in Headlines und Slogans
vorkommen, dienen die syntaktisch unvollständigen
Aussagen wiederum einer besseren Retention der
kommunizierten Sachverhalte und ihrer festen Verankerung
im Gedächtnis des Rezipienten.
3.4.1.3. Syntaktisch vollständige Fragen
Während Aussagen die im Korpus am stärksten vertretene
Gruppe darstellen, sind Fragen hinsichtlich der Frequenz des
Gebrauchs in den untersuchten Werbeanzeigen direkt als ihr
Gegenpol zu betrachten. Im deutschen Teil des Korpus
wurden 23 und im tschechischen Teil des Korpus 72 Belege
für syntaktisch vollständige Fragen gefunden. Bei syntaktisch
unvollständigen Fragen ist die Anzahl der Erscheinungen in
beiden Teilen des Korpus noch niedriger (siehe 4.2.1.4).
In den analysierten deutschen Werbetexten kommen
syntaktisch vollständige Fragen vor allem in Form von
Ergänzungsfragen vor. Es wurden insgesamt 13 Belege für
Ergänzungsfragen gefunden, die besonders in der Headline,
zum Teil aber auch im Fließtext vorhanden sind.
Aber wie kann man Stil messen? (143, Headline)
Und wie weit würden Sie gehen? (154, Fließtext)
Was verrät dein Handy über dich? (119, Headline)
Welcher Business-Typ sind Sie? (92, Fließtext)
Wie aus den oben angeführten Beispielen ersichtlich ist,
werden die Ergänzungsfragen relativ oft als Fragen nach der
Persönlichkeit sowie nach dem Stil des Rezipienten formuliert.
Dadurch soll nicht nur eine rationelle, sondern auch eine
emotionale Beziehung zwischen dem Rezipienten und dem
umworbenen Produkt geschaffen werden. Er soll zum
- 140 -
Nachdenken bewogen werden, seinen Lebensstil mit dem in
der Werbeanzeige präsentierten Vorbild konfrontieren, sich
damit identifizieren und somit schließlich zum Kauf des
Produkts gebracht werden. In diesen Fällen spielen also nicht
nur rationale Argumente und eine sachliche Auflistung der
technischen Parameter des umworbenen Mobiltelefons,
sondern auch Appelle an Emotionen sowie Anregungen zur
Reflexion des eigenen Lebensstils, Lebensstandards oder des
sozialen Prestiges im Rahmen des Persuasionsprozesses eine
bedeutende Rolle.
Während die oben behandelten syntaktisch vollständigen
Ergänzungsfragen im deutschen Teil des Korpus überwiegend
in der Headline vorkommen, sind syntaktisch vollständige
Entscheidungsfragen am häufigsten im Fließtext zu finden. In
der Headline wurde die syntaktisch vollständige
Entscheidungsfrage nur in einem einzigen Fall festgestellt.
Insgesamt sind in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen 10 Belege der syntaktisch vollständigen
Entscheidungsfragen vorhanden und es handelt sich jeweils
um solche Fragen, die eine Ja-Antwort voraussetzen. Die
positive Antwort auf die gestellte Frage soll den Rezipienten
zur positiven Wahrnehmung des umworbenen Produkts, im
nächsten Schritt zur besseren Identifizierung mit der
Werbebotschaft und letztendlich zum Kauf des Produkts
bewegen. Hier einige Beispiele von syntaktisch vollständigen
Entscheidungsfragen, die im deutschen Teil des Korpus
gefunden wurden:
Sind Sie bereit dafür? (155, Fließtext)
Klingt das nicht nach dem idealen Geschäftspartner? (105,
Fließtext)
- 141 -
Are you ready for the attention? (155, Headline)
In den untersuchten deutschen Werbetexten erscheint weiter
überraschend nur eine Entweder-oder-Frage, die dem
Rezipienten eine potenzielle Wahl (natürlich schließlich zu
Gunsten des umworbenen Produkts) lässt. Es handelt sich
um eine Paraphrase des bekannten Zitats von Sokrates: „Wir
leben nicht, um zu essen, wir essen, um zu leben.“:
Leben Sie, um zu arbeiten, oder arbeiten Sie, um zu leben? (90,
Headline)
Der Satz ist wieder als eine persönliche Frage formuliert, die
den Rezipienten zur Reflexion seines bisherigen Lebensstils
auffordert. Gleichzeitig wird ihm indirekt versprochen, dass
ihm das umworbene Produkt mehr Lebensgenuss
gewährleistet.
Diese Frage verfügt außerdem über eine besondere Länge und
syntaktische Kompliziertheit. Im deutschen Teil des Korpus
erscheinen die meisten syntaktisch vollständigen Fragen
nämlich in Form von kurzen, einfachen Sätzen. Dagegen sind
nur zwei zusammengesetzte Sätze und zwei
Infinitivkonstruktionen festzustellen (siehe Beispiele).
Kennst du das, wenn du zu Hause sitzt, deine Lieblingsmusik
hörst und das Telefon klingelt? (145, Fließtext)
Warum wollen Sie sich unnötig die Hacken ablaufen, wenn Sie
mit Ihrem Nokia 7110 Flugpläne einsehen, Tickets buchen,
Rechnungen bezahlen und E-Mails bearbeiten können. (50,
Fließtext)
Haben Sie sich auch schon gewünscht, an zwei Orten
gleichzeitig zu sein? (159, Fließtext)
- 142 -
Ähnlich wie es im deutschen Teil des Korpus der Fall war,
sind syntaktisch vollständige Fragen in den untersuchten
tschechischen Werbeanzeigen auch hauptsächlich im
Fließtext und teilweise in der Headline festzustellen.
Die Mehrzahl der syntaktisch vollständigen Fragen bilden
dabei Entscheidungsfragen mit 65 Belegen. Dominant sind,
im Unterschied zum deutschen Teil des Korpus, Fragen nach
dem Willen des Rezipienten im Sinne „Wollen Sie/ Willst
du...?“ (siehe Beispiele).
Chceš novou funkci? (292, Fließtext)
Chcete víc než foťák? (224, Fließtext)
Manche Fragen sind wieder persönlich und führen zur
Selbstreflexion, indem sie den Lebensstil und -standard des
Rezipienten thematisieren. Nachfolgend wird dem Rezipienten
das umworbene Produkt empfohlen, um seinen Status zu
verbessern oder zu bestätigen.
Chcete mít svůj styl? (188, Fließtext)
Jste nároční? (215, Fließtext)
Vyžadujete vždy nejvyšší pracovní nasazení a nejvyšší
kvalitu? (255, Fließtext)
Im Vergleich zur Anzahl der verwendeten syntaktisch
vollständigen Entscheidungsfragen gibt es in den analysierten
tschechischen Werbeanzeigen nur sehr wenige
Ergänzungsfragen. Insgesamt wurden 7 Beispiele für
Ergänzungsfragen gefunden, darunter auch zwei Entweder-
oder-Fragen. Hier einige Beispiele aus dem Korpus:
Tak co tomu říkáte? (233, Fließtext) Diese Frage folgt nach
einer langen Auflistung der ausgezeichneten Eigenschaften
des umworbenen Mobiltelefons.
Plánujete schůzku, nebo budoucnost? (263, Headline)
- 143 -
Přijímáte poštu, nebo nové možnosti? (264, Headline)
Jak jste dopadli? (195, Headline)
Jak je? (197, Headline)
In Übereinstimmung mit dem deutschen Teil des Korpus sind
im Rahmen des tschechischen Teils des Korpus die
syntaktisch vollständigen Fragen ebenfalls meistens in Form
von einfachen Sätzen vorhanden. Insgesamt wurden in den
untersuchten tschechischen Werbetexten nur sechs Fragen in
Form von zusammengesetzten Sätzen gefunden, davon
kommen fünf Fragen im Fließtext und eine Frage in der
Headline vor (siehe Beispiele).
Myslíte, že si ji taky zamilujete? (260, Fließtext)
Nevíte, jak se co nejrychleji dostat na schůzku? (268, Fließtext)
Soustředíte se na to, abyste nepřišli pozdě na schůzku? (265,
Fließtext)
Víš, jaký mobil používá děd Vševěd? (171, Headline)
Im Hinblick auf die persuasiven Funktionen der syntaktisch
vollständigen Fragen lassen sich sowohl im deutschen als
auch im tschechischen Teil des Korpus Gemeinsamkeiten
feststellen. Die Fragen dienen vor allem der Kontaktaufnahme
mit dem Rezipienten, bei dem dadurch Aufmerksamkeit und
Interesse geweckt werden sollen. Die emotionalen Appelle, die
sich in den persönlich ausgerichteten Fragen widerspiegeln,
sollen außerdem zu einer besseren Akzeptanz sowie
Einprägung der Werbebotschaft beitragen und den
Rezipienten schließlich zum Kauf des umworbenen Produkts
bewegen.
3.4.1.4. Syntaktisch unvollständige Fragen
Syntaktisch unvollständige Fragen sind sowohl im deutschen
als auch im tschechischen Teil des Korpus nur im geringen
- 144 -
Maße vorhanden. Während in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen 18 Belege für syntaktisch unvollständige
Fragen gefunden wurden, kam in den analysierten
tschechischen Werbetexten nur ein einziges Beispiel einer
syntaktisch unvollständigen Frage vor. Ähnlich wie es bei den
syntaktisch vollständigen Fragen der Fall war, kommen die
syntaktisch unvollständigen Fragen am häufigsten im
Fließtext vor. Im deutschen Teil des Korpus sind einige
Erscheinungen der syntaktisch unvollständigen Fragen auch
in der Headline zu finden.
Unter den 18 in deutschen Werbeanzeigen festgestellten
Fragen erschienen insgesamt vier Ergänzungsfragen (siehe
Beispiele).
Die bessere Methode? (7, Headline)
Anstatt: Welche Methode ist besser?
Warum rennen, wenn am Flughafen nichts läuft? (50,
Headline)
Anstatt: Warum sollte man rennen, wenn am Flughafen
nichts läuft?
Der letzte Beispielsatz stellt gleichzeitig die einzige
syntaktisch unvollständige Frage dar, die im deutschen Teil
des Korpus in Form eines zusammengesetzten Satzes
vorkommt. Ansonsten sind syntaktisch unvollständige Fragen
ausschließlich in Form von einfachen Sätzen vorhanden.
Die Mehrzahl der syntaktisch unvollständigen Fragen bilden
im deutschen Teil des Korpus die Entscheidungsfragen. Unter
den 14 Belegen sind sowohl mehrgliedrige als auch Einwort-
Fragen zu finden, die sogar Oberhand haben, wie aus den
folgenden Beispielen ersichtlich ist.
Lust auf eine andere Ansicht? (163, Fließtext)
- 145 -
Anstatt: Haben Sie Lust auf eine andere Ansicht?
Heute schon was vor? (29, Fließtext)
Anstatt: Haben Sie heute schon etwas vor?
Spaß? (162, Fließtext)
Anstatt: Haben Sie Spaß?
Visionen? (39, Fließtext)
Anstatt: Haben Sie Visionen?
Mitteilungsfreudig? (46, Headline)
Anstatt: Sind Sie mitteilungsfreudig?
Sprachlos? (53, Headline)
Anstatt: Sind Sie sprachlos?
Aus den oben erwähnten Beispielen ergibt sich gleichzeitig,
auf welche Satzglieder bei der Bildung der syntaktisch
unvollständigen Fragesätze verzichtet wird. Es handelt sich
immer wieder um Subjekte und Prädikate, die ausgelassen
werden. Obwohl Subjekt und Prädikat eigentlich die
wichtigsten Satzglieder darstellen, kommt es in diesen Fällen
zu keiner Beeinträchtigung der Verständlichkeit des
kommunizierten Sachverhaltes, denn das fehlende Subjekt
bezieht sich jeweils auf die Persönlichkeit des Rezipienten,
während beim Prädikat ausschließlich auf die Verben „sein“
oder „haben“ verzichtet wird, was dem Kontext einfach zu
entnehmen ist.
Für die syntaktisch unvollständigen Entscheidungsfragen ist
außerdem signifikant, dass sie mit einer positiven Antwort
rechnen und für die dargestellte Situation eine Lösung
anbieten, die mit dem umworbenen Produkt unmittelbar
zusammenhängt. Auf diese Art und Weise entsteht eine
spezifische Frage-Antwort-Konstruktion, im Rahmen derer die
- 146 -
ursprüngliche Entscheidungsfrage mit einem Produktangebot
quasi beantwortet wird.
In unterschiedlicher Form erscheint die oben erwähnte
Konstruktion Frage-Antwort beim einzigen Beispiel für den
Gebrauch eines syntaktisch unvollständigen Fragesatzes, das
im tschechischen Teil des Korpus vorkommt. Hier wird im
Fließtext die ausgezeichnete technische Ausstattung des
umworbenen Mobiltelefons hervorgehoben. Dies geschieht in
Aussagesätzen. Der einzige Fragesatz kommt erst zum
Schluss, um dem Text eine bestimmte Dynamik zu verleihen
und das bisher Gesagte zu akzentuieren. Unter anderem
erfährt man dabei, dass das Telefon auch über
Freisprechfunktion verfügt:
A hlasitej odposlech? Jasně. (276, Fließtext)
Obwohl die syntaktisch unvollständigen Fragen im Korpus
nur im geringen Maße vorhanden sind, erfüllen sie im
Rahmen des Persuasionsprozesses wichtige Aufgaben.
Einerseits wecken sie dank ihrer Kürze und Unvollständigkeit
die Aufmerksamkeit des Rezipienten. Er bemüht sich
automatisch, die Aussage zu komplettieren, was zu Folge hat,
dass er beim vorliegenden Text etwas länger verweilt.
Außerdem wird er implizit angesprochen und indirekt
aufgefordert zu einer bestimmten Situation Stellung zu
nehmen, wobei ihm das umworbene Produkt als Lösung
angeboten wird. Dies soll zur besseren Akzeptanz der
Werbebotschaft führen.
Nicht zuletzt können dank der syntaktisch unvollständigen
Fragen ausgewählte Teile des Textes hervorgehoben werden,
wie es beim oben angeführten Beispiel aus dem
tschechischen Teil des Korpus der Fall war. Auf diese Art und
- 147 -
Weise wird auf sie aufmerksam gemacht, was im nächsten
Schritt zu ihrer Einprägung ins Gedächtnis des Rezipienten
beitragen kann.
3.4.1.5. Syntaktisch vollständige Aufforderungen
Aufforderungen stellen nach den Aussagen die zweithäufigste
Art der Sprachhandlung dar, die im Korpus vorkommt. Die
höchste Frequenz der Verwendung ist dabei bei syntaktisch
vollständigen Aufforderungen festzustellen, die im deutschen
Teil des Korpus in 203 Fällen und im tschechischen Teil des
Korpus in 249 Fällen vorhanden sind.
Syntaktisch vollständige Aufforderungen, die in den
untersuchten deutschen Werbeanzeigen erscheinen, sind
meistens als einfache Sätze formuliert. Es gibt dafür
insgesamt 153 Belege. Sie wenden sich an den Rezipienten
überwiegend mittels der 3. Person Plural, zum Teil aber auch
mit der 2. Person Singular (besonders bei Produkten, die für
junge Benutzer bestimmt sind) und sind in allen Teilen des
Werbetextes zu finden, wie aus folgenden Beispielen
ersichtlich ist.
Erleben Sie die Welt mit allen Sinnen. (96, Headline)
Sei einfach stilvoll. (33, Subline)
Erleben Sie Technik von ihrer sanften Seite. (108, Fließtext)
Be inspired. (118, Slogan)
Fragen Sie bitte Ihren Netzbetreiber und/oder WAP-
Diensteanbieter nach den verfügbaren WAP-Diensten. (23,
Fußzeile)
Neben den einfachen Aufforderungen, die im deutschen Teil
des Korpus die Mehrzahl bilden, gibt es auch eine Menge
syntaktisch vollständiger Aufforderungen, die in Form
zusammengesetzter Sätze vorkommen. In den analysierten
- 148 -
deutschen Werbeanzeigen wurden insgesamt 50 Belege
solcher Aufforderungen gefunden, die entweder parataktisch
oder hypotaktisch verbunden sind. Sie sind vor allem im
Fließtext vorhanden, in Einzelfällen erscheinen sie auch in
der Headline, wo sie wegen der Länge jedoch eher vermieden
werden.
Zoomen Sie heran und machen Sie ein Foto oder Video. (39,
Fließtext)
Zeig deinen eigenen Style und verlass dich beim Testen deiner
Grenzen auf den ultimativen Outdoor-Profi. (130, Fließtext)
Werfen Sie nur mal einen Blick auf das neue Ericsson R380s,
das wir Smartphone nennen. (6, Fließtext)
Wenn Sie einfach hin und weg davon sind, speichern Sie es im
Telefonalbum. (163, Fließtext)
Rufen Sie zu Hause an, um zu sagen, dass Sie sicher in New
York, JFK Airport gelandet sind. (15, Headline)
Im tschechischen Teil des Korpus kommen syntaktisch
vollständige Aufforderungen noch häufiger vor als im
deutschen Teil. Sie sind ebenfalls in allen Textteilen des
Layouts zu finden, die höchste Frequenz weisen sie jedoch im
Fließtext auf.
Die Mehrzahl der syntaktisch vollständigen Aufforderungen
stellen mit 164 Belegen einfache Sätze dar. Die Rezipienten
werden überwiegend mit der 2. Person Plural angesprochen,
in Einzelfällen ist aber auch die 2. Person Singular zu sehen.
Dies ist besonders bei Anzeigen der Fall, die auf jüngeres
Publikum zielen. Hier einige Beispiele:
Spolehněte se na svůj telefon. (263, Fließtext)
Objevte nový svět hudby. (266, Headline)
- 149 -
Nech si to projít hlavou. (201, Fließtext)
Najdi v sobě sílu. (194, Headline)
Die einfachen syntaktisch vollständigen Aufforderungen, die
im tschechischen Teil des Korpus erscheinen, zeichnen sich
außerdem durch unterschiedliche Länge aus. Während
einerseits Einwort-Sätze zu finden sind, können andererseits
relativ wortreiche Satzstrukturen beobachtet werden, wie es
auch bei den folgenden Beispielsätzen der Fall ist.
Blogujte. (274, Subline)
Foťte. (270, Fließtext)
Nenechte se zmást ultratenkým designem mobilního telefonu
Samsung X820 o tloušťce pouhých 6,9 mm. (290, Fließtext)
Prožijte fascinující pocit z nového unikátního propojení pravé
kůže, keramických a kovových materiálů. (230, Fließtext)
In wesentlich geringerem Maße kommen in den untersuchten
tschechischen Werbeanzeigen syntaktisch vollständige
Aufforderungen als zusammengesetzte Sätze vor. Insgesamt
wurden sie in 85 Fällen festgestellt, wobei es sich sowohl um
parataktisch als auch um hypotaktisch verbundene
Konstruktionen handelt (siehe Beispiele).
Dotkněte se displeje a ovládejte vysokorychlostní internet, GPS,
office aplikace, přehrávání filmů, 5 Mpix fotoaparát,
videotelefon a další utility. (278, Fließtext)
Jednoduše si je stáhněte z počítače nebo CD a vychutnejte si
poslech krystalicky čistého zvuku přes stereo sluchátka. (305,
Fließtext)
Buďte v pohybu, ať jste kde jste. (264, Fließtext)
Seznamte se s novým telefonem N70 a zjistíte, jak můžete do
jediné kapsy dostat MP3 přehrávač, foťák a kameru s
- 150 -
rozlišením 2 MPix, telefon, počítač i internet současně. (266,
Fußzeile)
Vezměte, prosím, na vědomí, že služby založené na
technologiích MMS (Multimedia Messaging Service) jsou závislé
jak na využívané síti, tak na kompatibilitě používaných
zařízení a podporovaných formátech obsahu. (233, Fußzeile)
Sowohl im deutschen als auch im tschechischen Teil des
Korpus erfüllen syntaktisch vollständige Aufforderungen eine
Menge Aufgaben. Sie dienen vor allem der Kontaktaufnahme
mit dem Rezipienten, indem er direkt angesprochen wird.
Außerdem soll dadurch seine Aufmerksamkeit geweckt
werden, denn die Imperativform signalisiert implizit, dass ihn
der kommunizierte Sachverhalt unmittelbar betrifft. Der
Imperativ assoziiert gleichzeitig eine bestimmte Dringlichkeit
der Botschaft und soll den Rezipienten zum Handeln
auffordern.
3.4.1.6. Syntaktisch unvollständige Aufforderungen
Syntaktisch unvollständige Aufforderungen sind mit
44 Belegen im deutschen und mit 2 Belegen im tschechischen
Teil des Korpus ziemlich selten vertreten.
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen sind sie
besonders im Fließtext, weniger in der Headline, Subline oder
im Slogan und nur einmal in der Fußzeile vorhanden. Von
den 44 Belegen der syntaktisch unvollständigen
Aufforderungen, die im deutschen Teil des Korpus
vorkommen, wird in 27 Fällen auf ein oder mehrere
Satzglieder verzichtet (siehe Beispiele).
Noch mehr Vergnügen mit Ihrem Nokia 7650 in der Club Nokia
Photo Zone! (53, Fließtext)
- 151 -
Anstatt: Erleben/Genießen Sie noch mehr Vergnügen mit
Ihrem Nokia 7650 in der Club Nokia Photo Zone!
Abbildung in Originalgröße, vergleichen Sie selbst. (112,
Fußzeile)
Anstatt: Die Abbildung sehen Sie in Originalgröße,
vergleichen Sie selbst.
Obwohl bei den oben genannten Beispielen Subjekte und
Prädikate ausgelassen werden, was für die syntaktisch
unvollständigen Aufforderungen signifikant ist, gibt es auch
einen Fall, in dem auf die obligatorische Akkusativergänzung
verzichtet wird:
Imagine. (114, Slogan)
Anstatt z.B.: Imagine your life with the new Samsung SGH-
Z540.
Wie den oben erwähnten Beispielen zu entnehmen ist, werden
in den analysierten deutschen Werbetexten zwar wichtige
Satzglieder ausgelassen, doch die Verständlichkeit der
Botschaft bleibt dabei unverletzt. Dies ist dank der engen
Verbundenheit der Aussage mit dem gesamten Kontext
und/oder mit dem Begleitbild möglich, die dem Rezipienten
verhilft, die Botschaft mühelos zu entschlüsseln.
Neben den oben erwähnten Aufforderungen, in denen es an
manchen Satzgliedern mangelt, wurden im deutschen Teil des
Korpus auch 17 Infinitivsätze festgestellt, die die Funktion
einer Aufforderung erfüllen. Diese Sätze zeichnen sich
dadurch aus, dass sie nicht so dringend wirken und eher
über einen Empfehlungscharakter verfügen. Sie können „in
dieser kommunikativen Funktion als syntaktische
Schwundstufe des Aufforderungssatzes bezeichnet werden“,
weil sie demselben Zweck dienen, aber unter dem Aspekt der
- 152 -
Grammatik auf das finite Verb sowie auf die Nennung des
Personalpronomens „Sie“ verzichten (Hirner 2007, S. 88).
Aufforderungen in Form von Infinitivsätzen sind in den
untersuchten deutschen Anzeigen jeweils im Fließtext und
einmal in der Subline vorhanden (siehe Beispiele).
Bloß nichts verpassen! (162, Fließtext)
Anstatt: Verpassen Sie bloß nichts!
Jetzt kostenlos Mitglied werden und Vorteile nutzen. (43,
Fließtext)
Anstatt: Werden Sie jetzt kostenlos Mitglied und nutzen Sie
Vorteile.
Jetzt 30 Tage testen! (88, Fließtext)
Anstatt: Testen Sie das Mobiltelefon jetzt 30 Tage!
Blumen kaufen! (136, Subline)
Anstatt: Kaufen Sie doch Blumen!
Wie schon oben erwähnt wurde, kommen syntaktisch
unvollständige Aufforderungen im tschechischen Teil des
Korpus nur zweimal vor. Sie sind jeweils in der Headline
vorhanden und verzichten in beiden Fällen auf
unterschiedliche Satzglieder: Während es im ersten Beispiel
an der obligatorischen Akkusativergänzung mangelt, werden
im zweiten Satz Subjekt und Prädikat ausgelassen, die aber
dem vorgehenden vollständigen Satz zu entnehmen sind:
Odkryjte jedním lehkým dotekem. (281, Headline)
Otevřete si to ve Wordu. Nebo v Excelu, PowerPointu a Adobe
Acrobatu. (261, Headline)
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen wurden im
Unterschied zum deutschen Teil des Korpus keine
- 153 -
Infinitivsätze in der Funktion eines Aufforderungssatzes
festgestellt.
Die syntaktisch unvollständigen Aufforderungen kommen in
beiden Teilen des Korpus zwar in keinem größeren Maße vor,
dennoch spielen sie im Rahmen des Persuasionsprozesses
eine wichtige Rolle. Sie dienen der Kontaktaufnahme mit dem
Rezipienten, den sie indirekt ansprechen, wodurch sie seine
Aufmerksamkeit wecken. Außerdem sind sie dank ihrer Kürze
und Dichte imstande, auch kompliziertere Sachverhalte
schnell und effektiv zu kommunizieren, was zur
Verständlichkeit und ggf. der Akzeptanz des Textes beiträgt.
3.4.1.7. Syntaktisch vollständige und unvollständige Ausrufe
Im deutschen Teil des Korpus wurden 20 Belege für Ausrufe
gefunden. Sie erscheinen meistens im Fließtext, außerdem
sind sie in der Headline und Subline vorhanden und in einer
Werbeanzeige wurde ein Ausruf auch als Flash verwendet.
Die meisten Ausrufe kommen in Form eines unvollständigen
Satzes vor, wobei man in der Mehrzahl der Fälle auf Prädikate
verzichtet. Die fehlenden Verben sind jedoch dem Kontext
mühelos zu entnehmen – es handelt sich überwiegend um
das Verb „sein“ (siehe Beispiel).
Einfach riesig, das Kleine! (23, Fließtext)
Anstatt: Das Kleine ist einfach riesig!
In einem Fall wurde nicht nur das Prädikat, sondern auch
das Subjekt ausgelassen. Beide fehlenden Satzglieder sind
aber wieder anhand des Kontextes und des Begleitbildes
einfach einzusetzen.
Jetzt neu! (116, Flash)
Anstatt: Das Samsung U800 Soul ist/kommt jetzt neu!
- 154 -
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen wurden auch
syntaktisch vollständige Ausrufe festgestellt. Sie sind in den
analysierten Werbetexten jedoch nur selten vorhanden.
Insgesamt wurden im deutschen Teil des Korpus 9 Beispiele
für syntaktisch vollständige Ausrufe gefunden. Sie kommen
v.a. in der Headline und sporadisch im Fließtext vor.
Persönlichkeit ist mehr als nur guter Geschmack! (55,
Headline)
Was wäre ein Leben ohne Überraschungen – manchmal staune
ich sogar über mich selbst. (58, Headline)
Das liegt doch auf der Hand! (7, Headline)
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen kommen
die verwendeten Ausrufe ähnlich häufig vor wie im deutschen
Teil des Korpus. Insgesamt wurden in den untersuchten
tschechischen Werbetexten 13 Belege für Ausrufe gefunden.
In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um unvollständige
Sätze, nur ein Ausruf erscheint in Form eines vollständigen
Satzes. Die Ausrufe sind hauptsächlich im Fließtext und in
der Headline zu finden. Zweimal wurden sie auch im Text
über das Gewinnspiel festgestellt. Das einzige Beispiel eines
vollständigen Ausrufesatzes kommt ebenfalls im Fließtext vor:
Nokia 3310 je doopravdy Vaše! (186, Fließtext)
Bei den unvollständigen Ausrufesätzen fehlt in zwei Fällen
das Subjekt, das jedoch dem gesamten Kontext bzw. dem
Begleitbild zu entnehmen ist:
A jak snadno se ovládaly! (260, Fließtext)
Anstatt: A jak snadno se telefony Nokia 6310 ovládaly!
Je tady! (200, Headline)
Anstatt: Je tady Nokia 5210!
- 155 -
Am häufigsten werden Verben ausgelassen, die anhand des
Kontextes einfach zu ergänzen sind (meistens handelt es sich
um die Verben „sein“ und „haben“).
Přece Padme Amidala! (194, Fließtext)
Anstatt: To je přece Padme Amidala!
Motosoutěž! (179, Gewinnspiel)
Anstatt: Je tady motosoutěž!
Limitovaná nabídka! (248, Fließtext)
Anstatt: Máme pro vás limitovanou nabídku!
No a co! (193, Fließtext)
Anstatt: No a co má být!
Ausrufe sind also in den analysierten Werbeanzeigen relativ
selten vertreten. Dabei haben sowohl im deutschen Teil des
Korpus als auch in den untersuchten tschechischen
Werbetexten die Ausrufe in Form eines unvollständigen
Satzes die Oberhand. Diese Tatsache ergibt sich
wahrscheinlich aus der Tendenz der Werbesprache, die
Werbebotschaft möglichst knapp zu vermitteln.
Die analysierten Ausrufesätze verfügen meistens über keinen
großen Informationswert. Sie werden benutzt, um den
Rezipienten auf die Werbebotschaft bzw. auf das umworbene
Produkt aufmerksam zu machen und um sein Interesse
hierfür zu wecken.
3.4.1.8. Wünsche
Überraschenderweise wurden in den analysierten deutschen
und tschechischen Werbeanzeigen keine Wunschsätze
festgestellt. Soll das heißen, dass Handywerbung auf eine
Thematisierung der Wünsche verzichtet? Auf keinen Fall.
Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass eigentlich in
jeder analysierten Werbeanzeige ein Wunsch vorhanden ist.
- 156 -
Er wird jedoch nicht einfach ausgesprochen, sondern indirekt
kommuniziert. In der Mehrzahl der untersuchten
Werbeanzeigen werden Wünsche nämlich mittels Bilder
thematisiert. Diese Vorgehensweise hängt wahrscheinlich mit
der Tatsache zusammen, dass emotionale Inhalte durch
Bilder besser kommuniziert werden können als durch
Sprache. Rezipienten identifizieren sich schneller mit einer
visuell vermittelten Information und sind dann eher bereit,
die eigentliche Werbebotschaft zu akzeptieren.
3.4.2. Persuasive Mittel im Bereich der Lexik
In den nächsten Kapiteln werden persuasive Mittel auf dem
Gebiet des Wortschatzes behandelt, wobei auf Ergebnisse der
Korpusanalyse hinsichtlich der Wortarten, der Inszenierung
von sprachlichen Varietäten, der Phraseologismen sowie der
verwendeten Schlüsselwörter und Hochwertwörter
eingegangen wird.
3.4.2.1. Wortarten
Laut der bisher veröffentlichten Studien zur Werbesprache, in
denen auch die Problematik der Wortartenverteilung
berücksichtigt wird, ist die in Werbetexten am häufigsten
vorkommende Wortart das Substantiv (vgl. z.B. Römer 1971,
S. 77; Sowinski 1998, S. 69; Janich 2003, S. 103). Für die
zweithäufigste Wortart wird das Adjektiv gehalten, das vom
Verb gefolgt wird (Baumgart 1992, S. 107; Jílková 2007, S. 83
u.a.).
Mit diesen Feststellungen stimmen die Resultate der von uns
durchgeführten Korpusanalyse nicht hundertprozentig
überein, wie aus den folgenden Angaben ersichtlich ist.
- 157 -
Substantive16 werden „zur Benennung von Lebewesen
(Menschen, Tiere oder Pflanzen), konkreten Dingen oder
abstrakten Phänomenen (Ideen, Begriffe usw.) verwendet.“
(Götze / Hess-Lüttich 2005, S. 141) Als Autosemantika
können sie auch „unabhängig von Kontextbedingungen
stehen“. (Götze / Hess-Lüttich 2005, S. 141) Sie eignen sich
deshalb zur knappen Benennung der Produkte sowie zur
Vermittlung der damit zusammenhängenden Sachverhalte.
Mittels Substantive kann die Werbebotschaft schnell
kommuniziert und nachfolgend auch einfach behalten
werden.
Einen spezifischen Typ der Substantive stellen Komposita
dar. Sie spielen in Werbetexten eine bedeutende Rolle, denn
sie sind in der Lage, Informationen in komprimierter Form zu
vermitteln und demzufolge als Mittel der in der Werbung
meist gewünschten Sprachökonomie zu dienen. Manche
Komposita verfügen gleichzeitig über Sprachoriginalität, was
ebenfalls von Vorteil ist. Solche Neuschöpfungen werden oft
auffällig präsentiert (mittels Fettdrucks, Schriftart, Farbe
etc.).
Da die in Werbetexten verwendeten Komposita oft aus mehr
als zwei Komponenten bestehen, wird manchmal versucht,
die Wörter durch Bindestriche, Getrenntschreibung oder
Binnenmajuskel übersichtlicher, erfassbarer und
verständlicher zu machen. Gegebenenfalls können auf diese
Art und Weise einzelne Komponenten der
Zusammensetzungen hervorgehoben werden.
16 Die im Rahmen der Arbeit verwendete Wortartenverteilung stützt sich
vornehmlich auf das in Duden 2006, ggf. in Götze/Hess-Lüttich 2005
beschriebene System der Wortarten.
- 158 -
In den analysierten deutschen Werbeanzeigen wurden
5239 Substantivbelege gefunden (die Gesamtzahl der im
deutschen Teil des Korpus vorkommenden laufenden Wörter
beträgt 15.240), davon kommen 1440 Substantive in Form
von Komposita vor. Die oben erwähnten Komposita, deren
Bestandteile durch Bindestriche voneinander abgetrennt sind,
sind im deutschen Teil des Korpus relativ oft zu sehen.
Insgesamt wurden 563 Belege solcher Zusammensetzungen
gefunden. In 23 Fällen handelt es sich um Komposita, die
eine Ziffer, eine Maßangabe und/oder einen Anglizismus
beinhalten (1,3-Megapixel-Kamera, 5-Wege-Jog-Dial, 20-
Sekunden-Clips, 3D-Surround-Sound, 4-MB-Mini-Speicherkarte
bzw. 2-GByte-Speicherkarte usw.).
Auch in den anderen Fällen, wo Komposita keine Ziffern
umfassen, und trotzdem durch Bindestriche geteilt sind, sind
Anglizismen in größerem Maße festzustellen (z.B. Daten-
Highway, Messaging-Mobiltelefon, Office-Anwendungen, News-
Dienste).
Bindestriche sind in den Komposita auch dann vorhanden,
wenn diese eine Abkürzung beinhalten (QWERTZ-Tastatur,
WLAN- und HSDPA-Technologie, TFT-Display, HTML-Browser,
MMS-Dienste, PDA-Funktionen u.ä.).
Im Rahmen des deutschen Korpus sind aber auch solche
Zusammensetzungen zu finden, die aus deutschen Wörtern
(oder aus Wörtern, die sich im Deutschen schon etabliert
haben) bestehen, und trotzdem mit einem Bindestrich
vorkommen (Internet-Zugang (aber auch Internetzugang),
Kamera-Handy, Rundum-Lackierung, Technik-Experten,
Handy-Armband etc.). Dies geschieht hauptsächlich mit der
Absicht, die einzelnen Bestandteile des Kompositums
- 159 -
hervorzuheben oder das ganze Kompositum einfach lesbar zu
machen.
Vereinzelt werden Bindestriche benutzt, um ein Kompositum
aufzulösen, das aus einem Adjektiv und einem Substantiv
besteht (z.B. Original-Zubehör, Standard-Inlandsverbindungen,
Infrarot-Schnittstelle).
Nur Ausnahmsweise kommen im deutschen Teil des Korpus
Komposita vor, deren Bestandteile durch Getrenntschreibung
hervorgehoben werden (z.B. Smart. Phone. – meistens jedoch
als Smartphone vorhanden).
Außerdem gibt es in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen Zusammensetzungen, die aus englischen
Wörtern bestehen, die durch Binnenmajuskel voneinander
getrennt sind wie z.B.:
Das neue P910i mit QuickShare. (159, Fließtext)
Eine wechselbare MultiMediaCard mit erweiterbarer
Speicherkapazität von 32 auf 64 MB. (146, Fließtext)
Und die VoiceNote-Funktion lässt Sie bis zu drei Minuten
aufnehmen, was Sie gerade loswerden wollen. (15, Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus stellen Substantive mit
4212 Belegen ebenfalls die meistvertretene Wortart dar
(insgesamt kommen in den analysierten tschechischen
Werbeanzeigen 10.744 Wörter vor). Sie erfüllen im Text die
gleichen Funktionen, die oben im Rahmen des deutschen
Korpus beschrieben wurden.
Obwohl es in tschechischen Texten nicht üblich ist, wurden
in den analysierten tschechischen Werbeanzeigen relativ viele
Komposita festgestellt. Insgesamt handelt es sich um
198 Zusammensetzungen, die in der Mehrzahl der Fälle aus
- 160 -
dem Englischen stammen. Die meisten Komposita umfassen
keine Bindestriche oder Binnenmajuskel und kommen in
Form eines kompakten Wortes vor. Manche Komposita
behalten dabei die ursprüngliche englische Schreibweise (z.B.
cameraphone, drivekey, roadshow, vibracall), andere
Zusammensetzungen wurden dem Tschechischen schon
angepasst (fotoaparát, autofokus, videopřehrávač etc.).
Wenn ein Kompositum doch einen Bindestrich beinhaltet,
handelt es sich jeweils um entlehnte Zusammensetzungen, in
denen Abkürzungen vorkommen (TV-output, mini-USB u.ä.). In
einem einzigen Fall erscheint der Bindestrich auch im
Kompositum, das aus zwei nicht abgekürzten Wörtern
besteht, und zwar hands-free (im tschechischen Teil des
Korpus ist dieses Wort jedoch auch als handsfree, also ohne
Bindestrich, zu finden).
Vereinzelt tauchen in den untersuchten tschechischen
Werbeanzeigen Komposita mit Binnenmajuskel (SensMe,
MobilBonus, BlackBerry usw.) auf.
Wie schon oben angedeutet wurde, stellen Substantive im
Rahmen des ganzen Korpus die meistvertretene Wortart dar.
Auf Platz zwei befinden sich im deutschen Teil des Korpus
Adjektive (1668), dicht gefolgt von Verben (1617), während im
tschechischen Teil des Korpus mehr Verben (1438) als
Adjektive (1284) vorhanden sind. Die festgestellte höhere
Anzahl der Verben erklären wir mit der Tatsache, dass die
oben erwähnten Studien von Baumgart oder Jílková (vgl.
Baumgart 1992; Jílková 2007) anders als die vorliegende
Arbeit ausschließlich auf einer Analyse der Slogans basieren,
die zum Nominalstil tendieren. Slogans sind oft statisch oder
elliptisch, was der Verwendung der Verben widerspricht. Im
- 161 -
Unterschied dazu richtet sich unsere Analyse auf alle Teile
des Werbetextes, sodass auch Fließtext untersucht wird, in
dem Verben in größerem Maße anwesend sind, als es in
Slogans üblich ist.
In den analysierten Werbetexten erscheinen Verben
vornehmlich in Aussagen über die Funktionen und Wirkweise
der umworbenen Produkte sowie in Aufforderungen an den
Rezipienten, der aktiviert und veranlasst werden soll, etwas
Bestimmtes zu tun. Außerdem sind sie in Aussagen über
Vorgänge der beschriebenen Situation und in Selbstaussagen
des Kommunikators vorhanden (Sowinski 1998, S. 70).
In den analysierten deutschen Werbetexten sind vor allem
Verben im Präsens vorhanden. Die Präsensformen erfüllen
dabei zwei unterschiedliche Aufgaben: Einerseits werden
Verben im Präsens verwendet, um Gegenstände und
Zustände zu beschreiben. In solchen Fällen werden die
Präsensformen sozusagen atemporal benutzt.
Es hat eine integrierte Digitalkamera, ein E-Mail-Programm,
unterstützt Multimedia-Mitteilungen und ermöglicht äußerst
schnelle Datenübertragungen. (26, Fließtext)
Und außerdem unterstützt er das Wireless Application Protocol
(WAP), mit dem Sie jede Menge interessante Dienstleistungen
und Informationen aus dem Internet abrufen können. (51,
Fließtext)
Andererseits werden Präsensformen gebraucht, um auf den
aktuellen Zustand, auf neue Funktionen und Möglichkeiten
der Verwendung des umworbenen Produkts aufmerksam zu
machen und um sie hervorzuheben. Die Vermittlung der
Aktualität oder Neuheit mittels Präsens wird dann oft durch
die Verwendung des Adverbs „jetzt“ unterstützt.
- 162 -
Jetzt ist Ihr Büro mobil wie Sie. (81, Fließtext)
Jetzt wiegen sie zusammen 87 g. (152, Headline)
Während Präsensformen im deutschen Teil des Korpus
deutlich dominieren, kommt die grammatische Vergangenheit
wesentlich seltener vor. Trotzdem sind in den analysierten
deutschen Werbeanzeigen alle drei Vergangenheitstempora
(Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt) festzustellen. Das
Plusquamperfekt ist jedoch nur in einem einzigen Werbetext
zu finden, der als eine kurze Erzählung konzipiert wurde:
Kaum hatten Sebastian und ich uns kennengelernt, da waren
wir auch schon unzertrennlich. Ständig haben wir etwas
ausgeheckt. Sobald wir einen Plan in die Tat umgesetzt hatten,
wurde bereits der nächste Streich geplant und besprochen –
stundenlang. So geht das bis heute. (167, Fließtext)
Präteritum und Perfekt kommen in den untersuchten
Werbeanzeigen auch nur vereinzelt vor. Sie konnten bloß in
9 bzw. 10 Fällen festgestellt werden wie z.B.:
Take your world with you, es war noch nie so leicht. (17,
Headline)
Jedes der Geräte wurde speziell entwickelt, um Ihre Ansprüche
im modernen Geschäftsleben zu erfüllen. (92, Fließtext)
Deine Mutter hatte Recht: Du solltest mehr an die frische Luft.
(...) Aber an einen Sprung aus 2000 Metern hat sie vielleicht
nicht gerade gedacht. (129, Fließtext)
Haben Sie sich auch schon gewünscht, an zwei Orten
gleichzeitig zu sein? (159, Fließtext)
Wie aus den oben angeführten Beispielen ersichtlich ist,
werden die erwähnten Vergangenheitsformen hauptsächlich
dann benutzt, wenn durch Geschichten eine bestimmte
Atmosphäre geschaffen werden soll, wenn Wünsche
- 163 -
thematisiert werden oder wenn beschrieben wird, was
gemacht wurde, um den potenziellen Kunden zu befriedigen.
Gleichzeitig lässt sich die niedrigere Anzahl der
vorkommenden Vergangenheitsformen damit erklären, dass
Werbung hauptsächlich auf das Gegenwärtige ggf. auf das
Künftige abzielt, wobei sie sich logischerweise vornehmlich
des Präsens bedient.
Präsensformen werden auch dann benutzt, wenn Zukunft
thematisiert wird. Das Futur dagegen kommt im deutschen
Teil des Korpus nur in 16 Fällen vor, z.B.:
Sie werden es kaum spüren. (99, Fließtext)
Für welches werden Sie sich entscheiden? (150, Headline)
Das neue M55 wird dich mit seinem markanten Design und
seinen Dynamic Lights durch die Nacht begleiten. (127,
Fließtext)
Um den neuen Nokia 9210 Communicator wird man Sie
beneiden. (79, Fließtext)
Dies ist damit zu erklären, dass das Futur in der deutschen
Sprache allgemein selten gebraucht und eher durch das
Präsens ersetzt wird.
Die in den untersuchten deutschen Werbeanzeigen
erscheinenden Verben kennzeichnen sich weiter durch
unterschiedliche Modi. Da Rezipienten durch Werbetexte
informiert aber gleichzeitig auch überzeugt und zum Handeln
bewogen werden sollen, werden Werbetexte überwiegend im
Indikativ formuliert.
In manchen Fällen verfügen die untersuchten deutschen
Werbetexte jedoch über einen stark appellativen Charakter,
der sich in der Verwendung von Imperativformen
widerspiegelt. Insgesamt wurden im deutschen Teil des
- 164 -
Korpus 255 Verben im Imperativ gefunden. In den meisten
Fällen ist ein im Indikativ gestalteter Text um einige
Imperative ergänzt.
Dreh deinen eigenen Abenteuerfilm. (153, Headline)
Mach ein Foto, nimm einen Sound, schreibe einen Text und
schicke alles von Handy zu Handy oder per E-Mail. (142,
Fließtext)
Entdecken Sie das Nokia Gerät, das perfekt zu Ihnen passt,
und gewinnen Sie mit etwas Glück ein neues Eseries Business-
Smartphone! (92, Fließtext)
Selten ist der ganze Werbetext im Imperativ formuliert:
Zoomen Sie heran und machen Sie ein Foto oder Video.
Betrachten Sie es auf dem besonders großen Farbdisplay.
Fügen Sie dann z.B. einen Text hinzu, und senden Sie es als
Multimedia-Mitteilung oder E-Mail. Sichern Sie Ihre Aufnahmen
auf der integrierten Speicherkarte, oder übertragen Sie sie
kabellos über Bluetooth. Wählen Sie über die grafische
Benutzeroberfläche Menüpunkte einfach und bequem aus. (42,
Fließtext)
Imperative werden benutzt, um den Rezipienten direkt
anzusprechen, um seine Aufmerksamkeit dadurch zu wecken,
eventuell um die Werbebotschaft eindringlicher zu machen.
Ausnahmsweise tauchen in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen Verben im Konjunktiv auf. Insgesamt wurden
im deutschen Teil des Korpus 17 Belege für Konjunktiv
Präteritum und ein Beispiel der sog. würde-Form gefunden.
Andere Typen der Konjunktive sind in den analysierten
Werbetexten nicht vorhanden. Konjunktive werden in
Werbetexten benutzt, um anzudeuten, was potenziell möglich
wäre. Es wird oft auf Bedürfnisse und Wünsche der
- 165 -
Rezipienten eingegangen, auch wenn sie manchmal nur
indirekt ausgesprochen werden:
Und wenn du zufällig kein Workaholic bist, genieß die
Tatsache, dass du jetzt rein theoretisch außerhalb des Büros
arbeiten könntest. (140, Fließtext)
Egal ob Sie kurz mal anrufen, einen Namen speichern oder eine
Text-Nachricht versenden möchten. (51, Fließtext)
Wir finden, das Leben sollte viel bunter sein. (61, Headline)
Wäre es nicht fantastisch, an vielen Orten gleichzeitig zu sein
und viele Dinge gleichzeitig zu tun. (107, Fließtext)
Es sieht so aus, als gäbe es doch intelligentes Leben auf der
Erde. (8, Headline)
Wie weit würden Sie gehen...? (154, Headline)
Wie den oben angeführten Beispielen zu entnehmen ist, wird
der Konjunktiv in den untersuchten Werbetexten vornehmlich
von Modalverben gebildet. Modalverben kommen in den
analysierten deutschen Werbeanzeigen relativ häufig vor, und
nicht nur im Rahmen des Konjunktivs. Selbst das Modalverb
„können“ stellt mit 109 Belegen das zweithäufigste Verb des
deutschen Korpus dar.
Mit dem Mikrofon des CMD-J5 können Sie wirklich jedes
Geräusch aufnehmen und als Klingelton benutzen. (154,
Fließtext)
Sicher, Sie können jetzt immer noch Telefonnummern auf Ihre
Hand schreiben, aber mit dem Smartphone können Sie sie auch
anrufen. (7, Fließtext)
Mit dem Siemens S45i kannst du online gehen und E-Mails
schreiben oder lesen, wo auch immer du gerade bist. (140,
Fließtext)
- 166 -
Modalverben werden in den analysierten deutschen
Werbetexten in der Mehrzahl im Indikativ verwendet, wobei
sie meistens als Ausdruck der objektiven Modalität
(Möglichkeit, Notwendigkeit, Erlaubnis, Wunsch etc.)
vorkommen:
Informationen muss man so schnell erhalten, dass man sie
auch noch verwerten kann. (4, Fließtext)
Lassen Sie sich inspirieren, und kombinieren Sie Text, Sprache
und Fotos – ganz wie Sie mögen. (53, Fließtext)
Dabei müssen Sie sich keine Gedanken mehr machen über die
Fülle der eingegebenen Informationen. (78, Fließtext)
Wenn Sie sich einen Vorsprung herausspielen wollen. (158,
Fließtext)
Vereinzelt werden Modalverben benutzt, um eine subjektive
Einschätzung zum Ausdruck zu bringen:
Ein kleines Mobiltelefon allein mag noch keine große Sache
sein. (23, Fließtext)
In manchen Fällen wurden Modalverben relevante
Umschreibungen vorgezogen, wie aus den folgenden
Beispielen ersichtlich ist:
1. sich lassen + Infinitiv
Das Siemens S45 lässt sich ganz leicht mit Microsoft Outlook
synchronisieren. (139, Fließtext)
Auch Technikbegeisterte überzeugt es sofort durch eine
hochwertige Ausstattung, die sich ganz einfach und intuitiv per
Multifunktions-Touchpanel (DaCPtm) bedienen lässt. (117,
Fließtext)
Es verfügt über ein hochauflösendes Vollgrafik-Display, kann
Multimedia-Mitteilungen empfangen und senden und lässt sich
- 167 -
mit neuen Java-Anwendungen ganz individuell auf Ihre
Bedürfnisse abstimmen. (43, Fließtext)
2. sein + zu + Infinitiv
Ein Mobiltelefon, das gut in der Hand liegt und so einfach und
unkompliziert zu bedienen ist, wie Sie es von Nokia kennen.
(23, Fließtext)
Dabei ist es dank der komfortablen Tastatur, des großen
Farbdisplays und der Nokia Menüführung gewohnt einfach zu
bedienen. (26, Fließtext)
3. haben + zu + Infinitiv
Dazu hat das Dual Band Handy im klassischen Design mit
edler Rundumlackierung eine Fülle modernster Funktionen zu
bieten. (99, Fließtext)
4. brauchen + zu + Infinitiv
Schnelle Texteingabe bei SMS-Kurzmitteilungen mit
automatischer Worterkennung – für jeden Buchstaben
brauchen Sie nur eine Taste zu drücken. (19, Fließtext)
Im Hinblick auf die gebrauchten Genera verbi lässt sich
feststellen, dass Aktivformen deutlich überwiegen, obwohl
auch Passivformen relativ häufig vorhanden sind.
Passivformen wurden im deutschen Teil des Korpus in
121 Fällen gefunden, wobei 12 Verben in Form des
Vorgangspassivs und 109 Verben in Form des
Zustandspassivs vorkommen.
Passivformen werden oft benutzt, um dem Werbetext einen
fachsprachlichen Charakter zu verleihen (wenn für technische
Wunder geworben wird, will man ihre Qualitäten
entsprechend kommunizieren). Außerdem kommt das Passiv
in Textteilen vor, die Informationen rechtlichen Charakters
umfassen.
- 168 -
Und dank "Delta Synch" ("Schnelles Ding", für die
Normalsterblichen unter uns) können Daten zwischen dem S45i
und MS Outlook oder Lotus Notes schneller denn je abgeglichen
werden. (141, Fließtext)
Jedes der Geräte wurde speziell entwickelt, um Ihre Ansprüche
im modernen Geschäftsleben zu erfüllen. (92, Fließtext)
Es ist ausgestattet mit moderner Technologie, wie
beispielsweise Foto-Videokamera von bestechender Qualität
und TFT-Farbdisplay . (150, Fließtext)
In einigen Staaten kann die Verwendung der Bluetooth-Technik
gesetzlich eingeschränkt sein. (30, Fußzeile)
Im tschechischen Teil des Korpus sieht die Situation ähnlich
aus. Hier stellen Verben mit 1438 Belegen jedoch sogar die
zweithäufigste Wortart dar.
Angesichts der verwendeten Tempora lässt sich wieder eine
deutliche Dominanz der Präsensformen feststellen:
Tak vypadá profesionál. (262, Headline)
Smartphone Nokia 9300 vám díky podpoře BlackBerry od T-
Mobile přináší plnohodnotnou kancelář v kapse. Poskytuje vám
tak různá řešení mobilního e-mailu, ať jste kdekoliv. (257,
Fließtext)
Nová Nokia 5510 jako stereo přehrávač příliš nevypadá. A také
nijak výrazně nepřipomíná mobilní telefon. Každopádně nabízí
obojí a ještě mnohem víc. (202, Fließtext)
Vergangenheitsformen wurden im tschechischen Teil des
Korpus nur in 23 Fällen festgestellt. Sie werden in den
Werbeanzeigen vornehmlich benutzt, um darauf aufmerksam
zu machen, dass eine Funktion des Mobiltelefons im
- 169 -
Vergleich zu dem bisherigen Zustand verbessert bzw. völlig
neu erfunden wurde.
A pro chvíle, kdy jste dřív nestačili nastavit záběr, je tu
fotoaparát s vlastním ovládacím tlačítkem pro rychlejší focení.
(204, Fließtext)
Telefony Nokia 6310 byly skvělé, že? Baterie vydržela věčně.
Mohli jste je i upustit na zem a stejně fungovaly. A jak snadno
se ovládaly! Nová Nokia E50 je úplně stejná. Ale navíc má
přehledný barevný displej pro prohlížení e-mailů, surfování po
internetu nebo prohlížení fotek. (260, Fließtext)
Vereinzelt werden auch Erwartungen und Wünsche
thematisiert:
A teď jsem našel víc, než jsem čekal. (237, Headline)
Chtěli jste špičkový telefon? Tak si ho užijte! (215, Fließtext)
V novém telefonu Nokia 6600 se vize stala realitou. (222,
Fließtext)
Obwohl man in der tschechischen Sprache im Vergleich mit
dem Deutschen viel häufiger zum Futur greift, spiegelt sich
diese Tatsache in den untersuchten Werbetexten kaum wider,
denn im tschechischen Teil des Korpus wurden bloß
18 Futurformen gefunden. Hier einige Beispiele:
Nokia 8800 pro vás bude nadlouho tím nejvhodnějším
přístrojem. (239, Fließtext)
Bude ti slušet. (235, Fließtext)
Jako člen klubu Club Nokia budete mít navíc přístup k mnoha
exkluzivním wapovým funkcím. (210, Fließtext)
Raději se soustřeďte na to, co tam budete řešit. (265, Fließtext)
Někdo vás ocení, jiní vám budou závidět. (188, Fließtext)
- 170 -
Díky foťáku s rozlišením 2 MPix a profesionální optikou Carl
Zeiss teď budou vaše fotky mnohem kvalitnější než dřív. (270,
Fließtext)
Die erwähnte niedrige Anzahl der Futurformen mit „budu“ +
Infinitiv bedeutet jedoch nicht, dass das Künftige in
tschechischen Werbeanzeigen weniger zum Ausdruck kommt
als es in deutschen Werbetexten der Fall ist. Im
Tschechischen spielt nämlich der Aspekt (also die Aktionsart)
der Verben eine große Rolle. Speziell bei den perfektiven
Verben erfüllt das formale Präsens die grammatische
Funktion des Futurs und entspricht hiermit der Konstruktion
mit „budu“. Im Rahmen des tschechischen Teils des Korpus
wurden 135 solche Verben gefunden, die dank ihres Aspektes
die Zukunft bezeichnen, obwohl sie in formaler Präsensform
vorkommen wie z.B.:
Sami se rozhodněte, co uděláte s Vaší novou Nokií 3310. (187,
Fließtext)
Pošli je jako e-mail nebo na jiný telefon, který umožňuje jejich
zobrazení, a uvidíš, co se stane. (197, Fließtext)
Umožní ti uložit 20 jmen, která se pak na tvůj povel sama
vytočí. (292, Fließtext)
Die Verteilung der einzelnen Modi im Rahmen des
tschechischen Korpus entspricht ebenfalls mehr oder weniger
der Situation in den analysierten deutschen Werbeanzeigen.
Am meisten wird der Indikativ verwendet, dem der Imperativ
folgt.
Während jedoch der Imperativ im deutschen Teil des Korpus
in 255 Fällen festgestellt wurde, konnte er in den
untersuchten tschechischen Werbetexten in 293 Fällen
beobachtet werden. Im Hinblick auf die unterschiedliche
- 171 -
Gesamtzahl der Verben in beiden Teilen des Korpus ist also
ersichtlich, dass der Imperativ in tschechischen
Werbeanzeigen häufiger (bei 20,3 Prozent der Verben)
vorkommt, als es in deutschen Werbetexten der Fall ist (hier
erscheinen Imperative bei 15,8 Prozent der Verben).
Imperative werden benutzt, um den Rezipienten zu einer
bestimmten Handlung aufzufordern. Die Aufforderungen sind
dabei meistens auf die gleiche Art und Weise formuliert und
zwar als: „Tun Sie mit dem Handy dieses und jenes!“ Durch
solche Sätze sollen die Rezipienten oft nicht nur aktiviert,
sondern zugleich auch indirekt über die Funktionen des
umworbenen Produkts informiert werden (siehe Beispiele).
Foťte. Blogujte. Sdílejte. Nahrávejte na web. (274, Subline)
Získejte stálý přístup do soukromého i firemního e-mailu díky
telefonům Nokia Eseries. Jednoduše čtěte e-maily, odpovídejte
nebo otvírejte přílohy. Buďte v pohybu, ať jste kde jste. (264,
Fließtext)
Přibližte objektivem, fotografujte nebo natáčejte. Prohlížejte
v plných barvách na velkém jasném displeji. Doplňte text
a odešlete jako multimediální zprávu nebo jako elektronickou
poštu na kompatibilní přístroj. Uložte tuto i stovky dalších
fotografií na paměťovou kartu. Bezdrátově ji přeneste pomocí
rozhraní Bluetooth. To vše ovládejte z grafického uživatelského
rozhraní. (222, Fließtext)
Nicht zuletzt erscheint in den untersuchten tschechischen
Werbeanzeigen der Konditional. Es handelt sich jedoch bloß
um 11 Fälle, wovon 8 Verben im Konditional der Konjunktion
„aby“ (dass, damit) folgen:
Nová Nokia 6233 Vás spojí s celým světem mnohem rychleji
a snadněji, než byste čekali. (217, Fließtext)
- 172 -
S novým telefonem Nokia 6800 pro psaní zpráv řeknete více,
než byste si mysleli. (226, Fließtext)
Jako byste měli dva telefony v jednom. (242, Headline)
Má všechny funkce, které byste od mobilního telefonu čekali,
ale nabízí ještě něco víc. (275, Fließtext)
Nemusíte spěchat, abyste toho stihli víc. (249, Fließtext)
Nemusíte tvrdě pracovat, abyste toho stihli víc. (250, Fließtext)
Soustředíte se na to, abyste nepřišli pozdě na schůzku? (265,
Fließtext)
Im Unterschied zu den analysierten deutschen Werbetexten,
in denen Konjunktive der Modalverben üblich sind, können in
tschechischen Werbeanzeigen Modalverben im Konditional
kaum festgestellt werden. Ansonsten sind Modalverben im
tschechischen Teil des Korpus jedoch häufig vertreten (also
im Indikativ). Die tschechischen Modalverben „moci“ (können)
und „chtít“ (wollen) gehören mit 83 und 56 Belegen sogar
nicht nur unter Modalverben zu den meist gebrauchten
Verben.
Ještě pořád můžete někoho příjemně překvapit. (240, Headline)
S telefonem Nokia 8850 můžete telefonovat jak v Londýně, tak
v Sydney. (244, Fließtext)
Jejím cílem proto nemůže být nic menšího než dokonalost. (259,
Fließtext)
Chcete změnu? (191, Headline)
Chceš novou funkci? (292, Fließtext)
Chcete někam vyrazit? Chcete ušetřit čas? Chcete společnost?
Chcete mít svůj styl? Chcete být středem pozornosti? Chcete
být osobnost? Chcete lístky? Chcete být v obraze? Chcete
poznat něco nového? Chcete to? (180, Fließtext)
- 173 -
Auch die Modalverben „muset“ (müssen) und „mít“ (sollen)
sind in den untersuchten tschechischen Werbetexten
vorhanden, wenn auch nicht so häufig wie die oben
genannten „moci“ und „chtít“.
Nemusíte spěchat, abyste toho stihli víc. S novým
komunikátorem Nokia 9210 můžete začít pracovat už cestou do
zaměstnání. (249, Fließtext)
To znamená, že můžete s sebou všude mít svůj kalendář,
poznámky, seznam toho, co máte udělat, a navíc až
500 kontaktů v adresáři. (293, Fließtext)
Es ist bezeichnend, dass das Modalverb „smět“ (dürfen) in den
tschechischen Werbetexten überhaupt nicht vorkommt, was
auch im deutschen Teil des Korpus der Fall ist.
Neben den Modalverben sind im tschechischen Teil des
Korpus auch andere modale Ausdrücke zu finden, die als
Umschreibungen der Modalverben zu betrachten sind. Es
handelt sich um folgende Wendungen:
1. „lze“ bzw. „je možné / možno“ (es ist möglich)
Do osobního počítače lze stáhnout internetové stránky rychlostí
až 43,2 kb/s. (211, Fließtext)
Pomocí WAP prohlížeče lze provádět bankovní transakce,
rozesílat elektronickou poštu nebo zjišťovat jízdní řády. (210,
Fließtext)
Přesvědčte se, co vše je možné provádět s komunikátorem
Nokia 9210, a to v 4096 brilantních barvách. (248, Fließtext)
Je-li zpráva MMS odeslána na telefon, který nemá funkce MMS,
obdrží příjemce zprávu SMS s odkazem na webovskou stránku,
kde je možno si zprávu MMS prohlédnout. (233, Fußzeile)
2. “dá se” (es lässt sich)
Je toho dost, co se dá dělat. (304, Fließtext)
- 174 -
A mimochodem, z tohoto telefonu se dá také volat, posílat SMS,
MMS, mailovat, faxovat... (231, Fließtext)
3. „mít možnost / jistotu” (die Möglichkeit / die Sicherheit
haben)
Je-li zpráva MMS odeslána na telefon, který nepodporuje
funkce MMS, obdrží příjemce SMS zprávu s odkazem na
webovou stránku, kde má možnost si zprávu prohlédnout.
(195, Fußzeile)
Ať máte namířeno kamkoliv, máte jistotu, že tam dorazíte. (268,
Fließtext) 2x
Angesichts der verwendeten Genera verbi kann festgestellt
werden, dass im tschechischen Teil des Korpus das Aktiv am
häufigsten vertreten ist. Passivformen kommen in
tschechischen Werbeanzeigen ebenfalls vor, doch mit
84 Belegen sind sie seltener zu finden als in den analysierten
deutschen Werbetexten. Diese Tatsache kann mit der Vorliebe
der deutschen Sprache erklärt werden, Passivformen zu
bilden und zu benutzen. Die Motivation zum Gebrauch des
Passivs stimmt aber in beiden Teilen des Korpus überein –
der Werbetext soll fachlich wirken (dies hängt mit dem
Charakter des umworbenen Produkts zusammen) und
beinhaltet außerdem manchmal auch Informationen aus dem
Bereich des Rechts, die gewöhnlich im Passiv wiedergegeben
werden.
Pokud telefon využíváte k poslechu hudby, seznamte se,
prosím, se zákonnou úpravou platnou ve vaší zemi; hudební
díla jsou chráněna autorskými právy v rámci mezinárodního
práva i zákony jednotlivých států. (202, Fußzeile)
Panasonic G520 je jako jediný ve své kategorii standardně
vybaven vibračním vyzváněním. (275, Subline)
- 175 -
Design telefonu Nokia 8800 se štíhlým nerezovým pouzdrem
byl navržen s ohledem na výjimečnou prestiž, kvalitu
zpracování a s vytříbeným smyslem pro detail. (239, Fließtext)
Aplikace, které prošly testy a získaly schválení firmy Nokia,
jsou označeny logem Nokia OK. (252, Fließtext)
Vše je propojeno. (268, Slogan)
Uvnitř je mobilní telefon Nokia 3210 plně připraven asistovat
při Vašich obchodech. (185, Fließtext)
Eine weitere, sehr häufig verwendete Wortart stellen
Adjektive dar. (Im deutschen Teil des Korpus wurden 1668
und im tschechischen Teil des Korpus 1284 Adjektive
gefunden.) Sie dienen hauptsächlich zur Attribuierung. In den
untersuchten Werbetexten werden sie jedoch nicht nur
attributiv, sondern auch prädikativ benutzt. Mittels Adjektive
wird die Bedeutung der Substantive präzisiert, indem ihnen
Eigenschaften oder Relationen zugeordnet werden (Duden 4 –
Die Grammatik 2006, S. 346). Werbetexte gewinnen dadurch
an Farbigkeit, Lebendigkeit und der Kraft Vorstellungen
hervorzurufen. Gleichzeitig werden Qualität und Wert des
umworbenen Produkts benannt und hervorgehoben, was die
eigentliche Intention der Werbung ist. Zur weiteren
Akzentuierung der positiven Eigenschaften des Werbeobjekts
trägt die Steigerung der Adjektive bei.
In den analysierten deutschen Werbeanzeigen kommt
Steigerung jedoch nicht häufig vor. Komparative sind selten
vorhanden.
Auch Ihr Leben wird durch die einzigartige Ausstattung und
das atemberaubende Design des U700 stilvoller und
aufregender. (115, Fließtext)
- 176 -
Das Nokia E50 Business-Smartphone eröffnet Ihnen und Ihrem
Team noch bessere Kommunikationsmöglichkeiten. (85,
Fließtext)
Superlative werden häufiger benutzt, doch in den
untersuchten Werbetexten kommen sie auch nur in 48 Fällen
vor.
Hinter den klassischen Linien des eleganten Nokia 6510
verbirgt sich fortschrittlichste Technik. (38, Fließtext)
Motorola präsentiert: das kleinste und leichteste Dual Band
GSM Mobiltelefon der Welt. (16, Fließtext)
Ausgestattet mit der neuesten Technologie ist es eine
Digitalkamera sowie ein vollständiges mobiles Büro, und der
Memory Stick Duo bietet für alles genug Speicherplatz. (157,
Fließtext)
Vereinzelt werden auch Hyperlative verwendet.
Mit dem Trium Mondo haben Sie immer und überall Zugriff auf
die aktuellsten Informationen. (168, Fließtext)
Vor Steigerungsformen werden Positivformen der
Intensifikationsadjektive (z.B. brillant, perfekt, vollkommen,
außergewöhnlich) bevorzugt. Es handelt sich um Wörter mit
sehr positiver Bedeutung, die in der Lage sind, die wertende
Wirkung der Adjektive wesentlich zu verstärken (Šebesta
1983, S. 56). Deswegen kommen sie im Rahmen der
Werbetexte auch oft vor.
Stereo-Lautsprecher für 3D-Surround-Sound sorgen für einen
brillanten Klang. (29, Fließtext)
Und der perfekte Organizer bietet Platz für 1000 neue
Kontakte. (120, Fließtext)
- 177 -
Außergewöhnlich ist zum Beispiel die wechselnde
Displaybeleuchtung, die Ihnen Anrufe Ihrer wichtigsten
Gesprächspartner signalisiert. (99, Fließtext)
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen werden
Adjektive auf ähnliche Art und Weise verwendet wie oben
beschrieben wurde. Sie werden sowohl attributiv als auch
prädikativ benutzt, um die mit dem umworbenen Produkt
verbundenen positiven Eigenschaften und Werte zu
thematisieren, ggf. um sie hervorzuheben.
In den meisten Fällen kommen Adjektive im Positiv vor.
Gesteigerte Formen stellen nur 4,6 Prozent aller untersuchten
Adjektive dar.
Mit 24 Belegen (1,9 Prozent) sind im tschechischen Teil des
Korpus Komparativformen der Adjektive am geringsten
vertreten.
Chytřejší telefon. (308, Fließtext)
Díky foťáku s rozlišením 2 MPix a profesionální optikou Carl
Zeiss teď budou vaše fotky mnohem kvalitnější než dřív. (270,
Fließtext)
Využívá dvě sítě, a proto zaručuje mnohem lepší pokrytí. (185,
Fließtext)
Superlative werden etwas häufiger verwendet als Komparative
der Adjektive, trotzdem konnten sie in den untersuchten
tschechischen Werbetexten nur in 35 Fällen (2,7 Prozent aller
gefundenen tschechischen Adjektive) nachgewiesen werden.
Vyžadujete vždy nejvyšší pracovní nasazení a nejvyšší
kvalitu? (255, Fließtext)
Představte si nejtenčí mobil světa. (290, Headline)
- 178 -
Nejnovější informace o hudbě, sportu, filmech, restauracích a
mnohém jiném máte díky službám W@P přímo ve svém
mobilním telefonu. (190, Fließtext)
Za klasickým a elegantním designem se skrývá vysoce
výkonný mobilní telefon s nejmodernějšími funkcemi. (219,
Fließtext)
Ähnlich wie es im deutschen Teil des Korpus der Fall ist, sind
auch in den untersuchten tschechischen Werbeanzeigen
Adjektive reichlich vorhanden, die den hohen Wert der
umworbenen Produkte hervorheben. Dabei werden sie
meistens im Positiv verwendet.
Dokonalý design. Dokonalý zvuk. (306, Slogan)
Mobilní telefon LG Chocolate s jedinečným dotykovým
ovládáním. (172, Fließtext)
Efekt hladkých linií a dynamického povrchu umocňují
exkluzivní materiály - nerez ocel a pryskyřice. (239, Fließtext)
Nový Samsung U800 Soul vás okouzlí stylovým povrchem
z broušené ocele a svou neuvěřitelnou tenkostí. (288, Fließtext)
In beiden Teilen des Korpus sind sowohl informierende als
auch emotional gefärbte Adjektive vorhanden. Das ergibt sich
aus der Tatsache, dass in den analysierten Werbeanzeigen
einerseits Fakten präsentiert werden, andererseits aber auch
Wünsche thematisiert sowie Bedürfnisse und Triebe des
Rezipienten angesprochen werden. Beide Typen dieser
Adjektive sind in der Lage, den Rezipienten auf das
umworbene Produkt aufmerksam zu machen, sein Interesse
zu wecken, nachfolgend zur Einprägung der Werbebotschaft
zu führen, ggf. zu ihrer Akzeptanz beizutragen. Informierende
Adjektive, die über eine bestimmte Aussagekraft verfügen,
- 179 -
können außerdem die Verständlichkeit der Werbebotschaft
wesentlich beeinflussen.
Auch Pronomen spielen im Rahmen des
Persuasionsprozesses eine große Rolle. Sie sind in den
analysierten Werbetexten reichlich vertreten und fungieren
dort nicht nur als bloßer Ersatz der Nomen.
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen wurden
insgesamt 1280 Pronomen gezählt. Am häufigsten kommen
dabei Personal- (mit 563 Belegen) und Possessivpronomen
(mit 227 Belegen) vor, die gleichzeitig über das größte
persuasive Potenzial verfügen.
Am häufigsten erscheint das Personalpronomen „Sie“ (mit 355
Belegen), gefolgt von „es“ (82) und „du“ (38). Diese Verteilung
ergibt sich aus der Intention der (analysierten) Werbetexte,
die zuerst durch die Pronomen „Sie“ oder seltener „du“ den
Rezipienten ansprechen, um ihn nachfolgend vom Kauf des
umworbenen Produkts („es“) zu überzeugen.
Das Personalpronomen „Sie“ wird in den untersuchten
deutschen Werbeanzeigen dem Pronomen „du“ vorgezogen,
denn Produkte wie Mobiltelefone verlangen meistens eine
seriöse Werbung. Zu „du“ greift man eher in Werbeanzeigen,
die auf Jugendliche ausgerichtet sind. Die Personalpronomen
„Sie“ und „du“ sind am Persuasionsprozess in großem Maße
beteiligt, weil sie zur Kontaktaufnahme mit dem Rezipienten
dienen. Durch die Anrede wird die Aufmerksamkeit und das
Interesse des Empfängers geweckt. Außerdem kann eine
solche persönliche Ausrichtung des Werbetextes zur
Akzeptanz der Werbebotschaft sowie zu ihrer Verankerung im
Gedächtnis des Rezipienten beitragen. Durch die Anrede wird
- 180 -
der Rezipient einfach indirekt aufgefordert, sich mit der
Werbebotschaft auseinanderzusetzen.
Mit der Verwendung der Personalpronomen hängt der
Gebrauch der Possessivpronomen eng zusammen. Sie werden
in gleichem Maße und zu ähnlichen Aufgaben im Rahmen des
Persuasionsprozesses benutzt, wobei sie die oben erwähnten
Personalpronomen begleiten, wie den folgenden Beispielen zu
entnehmen ist:
Ich bin begeistert von meinem Nokia Communicator – und
meine Kunden auch. (76, Fließtext)
Zeig deine starke Seite. (127, Fließtext)
Sein Äußeres ist elegant, sein Funktionsumfang
beeindruckend. (27, Fließtext)
1997 überraschten wir die Welt mit dem ersten Slider-Handy,
dem SL10. Seitdem haben wir für die SL-Serie mit ihrem
faszinierenden Design viele internationale Designpreise
bekommen. Unsere neueste Kreation, das SL75, vereint auf
einzigartige Weise vollendeten Stil und modernste Technik.
(151, Fließtext)
Ihr Stil – unser Know-how. (18, Fließtext)
Verleihen Sie Ihren Mitarbeitern neues, ungeahntes Potenzial
für mehr Entfaltung im Geschäftsleben. (48, Fließtext)
Personal- und Possessivpronomen, die in den analysierten
deutschen Werbetexten festegestellt wurden, beziehen sich
auf folgende Subjekte und Objekte:
Die Pronomen „ich“ und „mein“ erscheinen in Werbetexten, in
denen zufriedene Benutzer über ihre positiven Erfahrungen
mit dem umworbenen Produkt erzählen. Die Fürwörter „du“
und „dein“ werden benutzt, wenn die Werbebotschaft auf
Jugendliche zielt, wie schon oben erwähnt wurde. Die
- 181 -
Pronomen „er“ und „sein“ werden gebraucht, wenn über
integrierte MP3-Player, Roller, Computer u.ä. gesprochen
wird. Die Pronomen „sie“ und „ihr“ beziehen sich meistens auf
verschiedene Funktionen des Mobiltelefons, wobei „es“ und
„sein“ das umworbene Produkt selbst vertreten. Die Fürwörter
„wir“ und „unser“ weisen auf den Werbenden hin, während
„Sie“ und „Ihr“ (gelegentlich auch „you“ und „your“) wiederum
auf die potenziellen Kunden ausgerichtet sind.
Mit den Personal- und Possessivpronomen hängt auch die
Verwendung der Reflexivpronomen zusammen, die ebenfalls
relativ häufig vorkommen. Insgesamt wurden im deutschen
Teil des Korpus 108 Reflexivpronomen gefunden, wobei in
7 Fällen das englische Pronomen „yourself“ auftauchte.
Was wäre ein Leben ohne Überraschungen – manchmal staune
ich sogar über mich selbst. (58, Headline)
Lassen Sie sich schon jetzt vom neuen SL45 im Internet
multimedial begeistern. (144, Fließtext)
Oder laden Sie sich Ihre Lieblingssongs herunter und genießen
Sie mit dem integrierten Mediaplayer auch unterwegs den
überragenden Stereo-Sound. (114, Fließtext)
Make yourself heard. (7, Slogan)
Zu den weiteren, in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen häufig verwendeten Pronomen gehört das
Wort „was“, das in verschiedenen Kontexten erscheint.
Meistens kommt das Pronomen „was“ als Relativpronomen
vor, und zwar in 20 Fällen (siehe Beispiele).
Mit dem SGH-D600 können Sie zeigen, was in Ihnen steckt.
(105, Fließtext)
Was es noch nicht hat, ist wahrscheinlich noch nicht erfunden.
(15, Fließtext)
- 182 -
Außerdem taucht „was“ als Interrogativpronomen in vier
Fällen auf, z.B. so:
Also, was verrät dein Handy nun über dich? (118, Fließtext)
Was wäre ein Leben ohne Überraschungen - manchmal staune
ich sogar über mich selbst. (58, Headline)
In zwei Fällen wurde das Pronomen „was“ auch als
Indefinitpronomen (anstatt „etwas“) gebraucht:
Du brauchst also nicht mehr im Büro rumzuhängen, nur weil ja
noch was reinkommen könnte. (141, Fließtext)
Mit dem T68i hat man schließlich immer was zum Vorzeigen.
(163, Fließtext)
In den untersuchten deutschen Werbetexten gibt es auch
andere Pronomen mit homonymen Formen, die
unterschiedlichen Untertypen dieser Wortart zuzuordnen
sind. Zum Beispiel das Pronomen „welcher“ ist im deutschen
Teil des Korpus sowohl als Interrogativpronomen als auch in
Form des Relativpronomens vorhanden:
Welche Farbe hat deine Persönlichkeit? (118, Headline)
Welcher Business-Typ sind Sie? (92, Fließtext)
Vor allem wenn man weiß, in welche Richtung. (59, Headline)
Ähnlich ist es auch bei den Pronomen „die“ und „das“, die
einerseits als Relativpronomen auftauchen, andererseits in
Form der Demonstrativpronomen zu finden sind.
Das einzige Stück Technik, das Sie dabei haben müssen. (157,
Fließtext)
Denn dieses Mobiltelefon hat eine integrierte Digitalkamera und
ein großes Farbdisplay, das Ihnen als Sucher dient. (53,
Fließtext)
Es ist das erste Nokia Handy, das WAP-Dienste komfortabel
über GPRS abruft. (61, Fließtext)
- 183 -
Eine Botschaft, die so individuell ist wie Ihre Unterschrift. (41,
Fließtext)
Es gibt Momente, die sind so verblüffend, dass es einem die
Sprache verschlägt. (53, Fließtext)
Im Nokia Software Market finden Sie Anwendungen für Beruf
und Privatleben, mit denen Sie Ihr Nokia 6800 Mobiltelefon
noch individueller nutzen können. (46, Fließtext)
Aber:
Die raten mir, zu verkaufen. (133, Subline)
Schicken Sie Fotos an Ihre Freundinnen, wo auch immer die
gerade sind. (163, Fließtext)
Und jetzt das. (8, Subline)
In Echtzeit E-Mails senden und empfangen sowie die
Synchronisation von Terminen, Kontakten und Aufgaben
durchführen – nichts leichter als das. (88, Fließtext)
Maximaler Komfort auf kleinstem Raum – das ist das Ergebnis
langjähriger technologischer Erfahrung von Panasonic. (99,
Fließtext)
Mit unserem neuen P910i ist das ganz einfach. (159, Fließtext)
Das macht Ihr Business noch erfolgreicher. (85, Fließtext)
Das Pronomen „der“ wurde dagegen ausschließlich in der
Funktion eines Relativpronomens festgestellt.
Das Samsung SGH-i600 ist ideal für jeden, der mobil sein
möchte. (111, Fließtext)
Das Siemens SL45 Mobiltelefon hat einen eingebauten MP3
Player, der 45 Minuten Musik speichert und abspielt. (145,
Fließtext)
Zu Pronomen mit homonymen Formen gehört auch das
Pronomen „wer“ (es kann als Relativ- und/oder
Interrogativpronomen fungieren). In den untersuchten
- 184 -
deutschen Werbetexten erscheint es nur viermal und jeweils
in Form eines Relativpronomens.
Wer Autos verkauft, muß mobil sein. (75, Headline)
Wer nicht ganz so mutig ist, erfreut sich am praktischen Jog-
Dial, WAP, E-Mail, den Bild-Ton-animierten SMS und der
Freisprecheinrichtung des CMD-J5. (154, Fließtext)
Die oben erwähnten Interrogativ-, Relativ- und
Demonstrativpronomen erfüllen in Werbetexten zahlreiche
persuasive Funktionen. Interrogativpronomen leiten Fragen
ein, dank deren der Rezipient aktiviert wird. Er wird indirekt
aufgefordert, sich mit der Werbebotschaft
auseinanderzusetzen.
Relativpronomen tragen wiederum zu einer besseren
Verständlichkeit der Werbebotschaft bei, indem sie einen oft
erläuternden Relativsatz einleiten.
Demonstrativpronomen dienen ebenfalls einer besseren
Verständlichkeit des Werbetextes. Außerdem sind sie
imstande, die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu fesseln,
indem sie auf einen besonderen Teil des Textes hinweisen, wie
es auch bei dem Pronomen „dieser“ der Fall ist.
Diese Ausgeglichenheit macht es zu einem angenehmen
Begleiter – sowohl im Beruf als auch in der Freizeit. (43,
Fließtext)
Die Begegnung mit diesem kleinsten und leichtesten Handy
von Ericsson wird eine ganz außergewöhnliche sein. (8,
Fließtext)
Diesen Dienst von CNN und Financial Times können Sie auf
Ihrem Nokia 6600 zwei Wochen lang kostenlos testen (exkl.
GPRS-Gebühren Ihres Netzbetreibers). (39, Fließtext)
- 185 -
Über ein hohes persuasives Potenzial verfügen auch
Indefinitpronomen. In den analysierten deutschen
Werbetexten kommt das Indefinitpronomen „alle(s)“ mit
145 Belegen am häufigsten vor. Es wird zum Ausdruck eines
maximalen Wertes verwendet, was zur Akzeptanzfunktion des
Werbetextes beiträgt.
Mit einem Samsung SGH-D600 ist eben alles vorstellbar. (105,
Fließtext)
Sie halten alle Trümpfe in der Hand. (111, Headline)
Alles in einem kompakten, selbsterklärenden Handy. (24,
Fließtext)
Zu diesem Zweck dienen auch die Indefinitpronomen „jeder“
und „viel“, sowie die Pronomen „nichts“ und „kein“, die zwar
nicht so oft vorkommen, aber auch zur Hervorhebung der
positiven Eigenschaften des umworbenen Produkts verwendet
werden.
Mit dem Mikrofon des CMD-J5 können Sie wirklich jedes
Geräusch aufnehmen und als Klingelton benutzen. (154,
Fließtext)
Oder rund um jede Ecke – mit Bluetooth, der kabellosen
Verbindung zu jedem kompatiblen PC. (31, Fließtext)
Ab sofort sind Sie bei jeder Gelegenheit über den aktuellen
Stand der Dinge informiert und wissen, was gerade so läuft.
(3, Fließtext)
Das CX75 hat viele Talente zum Verlieben. (120, Fließtext)
Mit dem Nokia 6210 haben Sie mobil Zugriff auf viele attraktive
Internetdienste wie Sportnews, Firmenreports, Online-Banking
oder E-Mail. (24, Fließtext)
Bloß nichts verpassen! (162, Fließtext)
Kein Büro. Keine Beschränkungen. (107, Fließtext)
- 186 -
Dabei müssen Sie sich keine Gedanken mehr machen über die
Fülle der eingegebenen Informationen. (78, Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus sieht die Verteilung der
Pronomen ähnlich aus wie in den analysierten deutschen
Werbetexten. Insgesamt wurden in den untersuchten
tschechischen Werbeanzeigen 903 Pronomen gefunden. Die
Mehrzahl davon bilden Personal- und Possessivpronomen.
Ähnlich wie im deutschen Teil des Korpus, sind in den
untersuchten tschechischen Werbetexten die Pronomen „vy“
(Sie, ev. ihr) und „váš“ (Ihr, ev. euer) am meisten vertreten.
Nokia 3110 si vás získá svou efektivitou a všestranností. (184,
Fließtext)
Samsung U800 Soul překoná vaše očekávání. (288, Fließtext)
Ukrývá v sobě řadu užitečných aplikací, které jsou připraveny
vám posloužit přesně podle vašich potřeb. (223, Fließtext)
Im Unterschied zu den analysierten deutschen Werbeanzeigen
ist das Personalpronomen „ono“ (es) in den tschechischen
Werbetexten überhaupt nicht vorhanden. Dies ergibt sich aus
der Tatsache, dass das deutsche „es“ als Ersatz des
Werbeobjekts „Mobiltelefon“ gilt, und deswegen häufig zum
Ausdruck kommt (außerdem wird „es“ natürlich auch als
Korrelat gebraucht). Im tschechischen Teil des Korpus
übernehmen diese Funktion die Pronomen „on“ (er) –
Mobiltelefon ist im Tschechischen maskulin – oder auch „ona“
(sie), wenn von der Marke Nokia die Rede ist („Nokia“ ist im
Tschechischen ein Femininum). Dementsprechend werden
auch Possessivpronomen „jeho“ (sein) und „její“ (ihr)
verwendet.
- 187 -
Spolehněte se na svůj telefon. S ním můžete opravdu využít
svůj čas i možnosti. (263, Fließtext)
Když ji otevřete, objevíte velká podsvícená tlačítka, přitažlivý
displej a stereo rádio. (205, Fließtext)
Co dělá nový Samsung D410 naprosto výjimečným, je jeho
otvírání. (281, Fließtext)
Společnost Nokia je přední výrobce mobilních telefonů. Jejím
cílem proto nemůže být nic menšího než dokonalost. (259,
Fließtext)
Relativ oft erscheint das Personalpronomen „ony“ (sie) bzw.
das Possessivpronomen „jejich“ (ihr), das meistens die Wörter
Informationen, Anwendungen, Funktionen aber auch
Markenzeichen, Produktnamen etc. vertritt.
Pošli je jako e-mail nebo na jiný telefon, který umožňuje jejich
zobrazení, a uvidíš, co se stane. (195, Fließtext)
Další názvy výrobků nebo firem uvedené v tomto materiálu
mohou být obchodními známkami nebo obchodními jmény jejich
vlastníků. (221, Fußzeile)
Andere Personalpronomen sind in den untersuchten
tschechischen Werbeanzeigen nur selten vorhanden, z.B.:
Já byl včera. (196, Headline)
Siemens S35 ti nabízí hlasové vytáčení. (292, Fließtext)
Přidejte se k nám ještě dnes na adrese www.club.nokia.cz!
(186, Fließtext)
Unter den Possessivpronomen tritt das tschechische
Pronomen „svůj“ in großer Zahl auf.
Chcete mít svůj styl? (188, Fließtext)
Využijte svou Nokia 6210 naplno! (211, Fließtext)
A to nemluvíme o tom, že díky adaptéru CA-55 nemusíte měnit
svoji stávající auto sadu. (260, Fließtext)
- 188 -
Svůj komunikátor si nyní můžete upravit přesně podle svých
potřeb, a to díky novým aplikacím, které si snadno stáhnete
z Nokia Software Market. (252, Fließtext)
Die übriggebliebenen Possessivpronomen „můj“ (mein), „tvůj“
(dein) und „náš“ (unser) erscheinen im tschechischen Teil des
Korpus nur in geringem Maße.
Hudba je můj život. (271, Headline)
Soundtrack tvého života. (305, Subline)
Naše první. (245, Headline)
Außer den oben behandelten Personal- und
Possessivpronomen sind in den analysierten tschechischen
Werbeanzeigen die Reflexivpronomen „se“ und „si“ (sich) stark
vertreten. Im Hinblick auf die persuasiven Funktionen sind
sie jedoch nicht von großer Bedeutung.
Přidej se k nám a užij si výhod! (197, Fließtext)
Pohodlně si stáhnete e-maily, připojíte se na internet, můžete
používat videopřehrávač, tabulkový i textový editor, kalendář,
fax a samozřejmě telefonovat. (252, Fließtext)
Auch in den untersuchten tschechischen Werbetexten gibt es
Pronomen, die einerseits als Interrogativpronomen, und
andererseits als Relativpronomen auftauchen. Dies ist der
Fall bei den Pronomen „kdo“ (wer), „co“ (was) und „jaký“ (was
für ein). In allen drei Fällen lässt sich jedoch feststellen, dass
die Pronomen hauptsächlich als Relativpronomen verwendet
werden.
Kdo to je? (194, Fließtext)
Tak co tomu říkáte? (233, Fließtext)
No a co! (236, Headline)
Víš, jaký mobil používá Děd Vševěd? (171, Headline)
Aber:
- 189 -
Ukaž, kdo je tu šéf. (292, Headline)
Supermoderní K750i má všechno, co patří ke špičkovému
telefonu. (297, Fließtext)
Je toho dost, co se dá dělat. (304, Fließtext)
Co slíbí, splní. (198, Fließtext)
Zvenčí je Nokia 3210 prostě taková, jakou si ji uděláte. (185,
Fließtext)
Jen se lehce dotkněte a objevíte lehkost, s jakou se telefon
otevírá. (283, Fließtext)
Zu solchen Fürwörtern, die als Relativ- und/oder als
Interrogativpronomen gebraucht werden können, gehört auch
das tschechische Pronomen „který“ (welcher). Im
tschechischen Teil des Korpus konnte es jedoch nur in der
Funktion eines Relativpronomens gefunden werden.
Snadno se ovládá i o 180° otočný VGA fotoaparát na samém
vrcholu přístroje, kterým můžete fotografovat i pořizovat
videoskvence. (281, Fließtext)
Je to první mobilní telefon, na kterém si sami můžete vyměnit
barevný kryt. (199, Fließtext)
Nokia 3510 - telefon, který vyzvání polyfonními melodiemi.
(194, Fließtext)
In den untersuchten tschechischen Werbeanzeigen ist weiter
eine Reihe Demonstrativpronomen vorhanden. Am häufigsten
erscheint das Demonstrativpronomen „to“ (das) bzw. „ten“
(der) und „ta“ (die), eventuell auch „tento“ und „tenhle“
(dieser). Vereinzelt kommt auch das Pronomen „sám“ (selbst)
vor.
Zachyťte ten pravý okamžik. (274, Fließtext)
Je to hrdina s pevnou vůlí. (193, Fließtext)
- 190 -
Tento telefon v inovativním nerezovém provedení je stylovým
adresářem a diářem. (208, Fließtext)
Tenhle mobil prostě nestojí v řadě. (276, Fließtext)
Umožní ti uložit 20 jmen, která se pak na tvůj povel sama
vytočí. (292, Fließtext)
Nicht zuletzt sind im tschechischen Teil des Korpus
Indefinitpronomen vorhanden, wobei vor allem die
Totalisatoren (Grepl et. al 1996, S. 300) „všechno“ (alles) und
„každý“ (jeder) stark vertreten sind, während „nic“ (nichts)
und „žádný“ (kein) nur selten auftauchen.
Přesvědčte se, co vše můžete podnikat s novým komunikátorem
Nokia 9210. (247, Fließtext)
Představte si tenký, slide-up mobil, který má všechno uvnitř.
(282, Headline)
Pro zachycení každého okamžiku. (228, Fließtext)
Jejím cílem proto nemůže být nic menšího než dokonalost. (259,
Fließtext)
Nikdy už nezmeškáte žádnou schůzku ani nezapomenete něčí
telefonní číslo. (293, Fließtext)
Weitere Indefinitpronomen wie „někdo“ (jemand), „něco“
(etwas), „některý“ (mancher) sind in den untersuchten
tschechischen Werbeanzeigen nur in beschränktem Maße zu
finden.
Někdo vás ocení, jiní vám budou závidět. (191, Fließtext)
Chcete poznat něco nového? (189, Fließtext)
Některé okamžiky v životě jsou natolik ohromující, až to člověku
vyrazí dech. (233, Fließtext)
Die Funktionen der tschechischen Pronomen im Rahmen des
Persuasionsprozesses stimmen mit den Feststellungen im
deutschen Teil des Korpus überein (siehe oben).
- 191 -
Sowohl im deutschen als auch im tschechischen Teil des
Korpus wurden zahlreiche Numeralien gefunden. In den
untersuchten deutschen Werbeanzeigen befinden sich
541 bestimmte Zahlwörter und Ziffern, in den analysierten
tschechischen Werbetexten sind es 452 Numeralien.
Es ist also ersichtlich, dass Numeralien in der deutschen und
tschechischen Werbung für Mobiltelefone von wesentlicher
Bedeutung sind. In den analysierten Werbeanzeigen
erscheinen hauptsächlich verschiedene Ziffern, die
demonstrieren sollen, wie gut das umworbene Produkt
ausgestattet ist, was es alles kann u.ä.
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen kommen fast
alle Typen von Numeralien vor. Am häufigsten erscheinen
Kardinalzahlen, die in verschiedenen Kontexten verwendet
werden.
Kardinalzahlen stellen vornehmlich einen wichtigen
Bestandteil der Produktnamen17 dar. Mindestens ein Produkt
von jeder Marke wurde mit einer Ziffer bezeichnet, wie z.B.
Alcatel One Touch 501, Motorola E550, Nokia 3210, Samsung
i900, Siemens S65, Sony Ericsson K750i usw.
Außerdem werden Kardinalzahlen gebraucht, um
Mengenangaben zum Ausdruck zu bringen, wobei sie oft in
Verbindung mit verschiedenen Maßeinheiten vorkommen,
z.B.:
Das neue v3688 hat bis zu 180 min Gesprächs- und bis zu
100 h Standby-Zeit, ist 83 x 44 mm klein und 83 g leicht. (16,
Fließtext)
17 Zu den im Korpus vorkommenden Produktnamen vgl. Kapitel 3.3.
- 192 -
Dabei bieten sie meistens konkrete Informationen über die
Ausstattung und Funktionen des umworbenen Produkts:
1,3 Megapixel-Kamera, 262144 TFT-Farbdisplay, integrierter
MP3-Player, ca. 140 MB interner Speicher, Freisprechfunktion.
(114, Caption)
Slider-Mechanismus, 180° drehbares Kameraobjektiv, 262144
TFD-Farbdisplay, E-Mail-Client, 64-polyphone Klingeltöne.
(103, Fließtext)
Kardinalzahlen sind in den analysierten deutschen
Werbeanzeigen jedoch auch in anderen Fällen vorhanden. Sie
fungieren fünfmal als Jahreszahl und dreimal als
Telefonnummer, in einer Anzeige informieren sie über Preise
und dreimal weisen sie auf das Heft hin, in dem das
umworbene Produkt als ausgezeichnet bezeichnet wurde.
Angebot befristet bis 30.04.2007. (89, Fußzeile)
Fordern Sie Ihr persönliches v3688-Infopaket an:
Tel. 0800-000 21 00, oder informieren Sie sich unter
www.motorola.de/v3688. (17, Fließtext)
Folgekosten: Anschlusspreis 25,- € mtl. Basispreis 35,- €,
Standard-Inlandsverbindungen 0,- €/Min. (89, Fußzeile)
connect: "Siemens S45 - das beste Handy der Welt" Heft
16/2001 (139, Qualitätssiegel)
Wie den oben angeführten Beispielen zu entnehmen ist,
kommen Kardinalzahlen meistens als Ziffern vor. Es gibt aber
auch Fälle, wo Zahlen als Wort ausgedrückt werden. Es
handelt sich um die Zahlen von eins bis fünf, weiter hundert,
tausend, Dutzend und Million).
Gestochen scharfe Fotos mit zwei Megapixeln. (95, Fließtext)
Und die VoiceNoteTM-Funktion lässt Sie bis zu drei Minuten
aufnehmen, was Sie gerade loswerden wollen. (15, Fließtext)
- 193 -
Der über 200 MB große Speicher bietet Platz für bis zu 800
Fotos, vier Stunden Musik oder fünf Stunden Video. (54,
Fließtext)
Auf der briefmarkengroßen Mini-Speicherkarte ist zusätzlich
8 MB Platz - genug für hunderte von E-Mails, Faxnachrichten
oder Zusatzsoftware. (778, Fließtext)
Neben einem edlen futuristischen Design sind seine
besonderen Kennzeichen die revolutionäre, ultraflache Akku-
Technologie, ein äußerst einfaches Navigationssystem und
mehr als ein Dutzend intelligenter Ausstattungsmerkmale, wie
zum Beispiel Voice Dialling und Vibrationsalarm. (8, Fließtext)
Im Unterschied zu Kardinalzahlen sind Ordinalzahlen im
deutschen Teil des Korpus nur selten zu finden. Sie kommen
in nur 23 Fällen vor. Außerdem handelt es sich vorwiegend
um das Zahlwort „der, die, das erste“, andere Ordinalzahlen
sind in den analysierten deutschen Werbeanzeigen nur
vereinzelt vorhanden – sie tauchen in Daten auf:
Besuchen Sie uns auf der CeBIT Hannover 22.-28.3.2001 Halle
26, Stand C56. (167, Fußzeile)
Das Zahlwort „der, die, das erste“ dient in den untersuchten
deutschen Werbetexten zur Hervorhebung des umworbenen
Produkts oder der Firma:
Es ist das erste Nokia Handy, das WAP-Dienste komfortabel
über GPRS abruft. (60, Fließtext)
1997 überraschten wir die Welt mit dem ersten Slider-Handy,
dem SL10. (151, Fließtext)
In Einzelfällen wird im Zusammenhang mit dem umworbenen
Mobiltelefon sozusagen Liebe auf den ersten Blick
thematisiert:
Nach der ersten Berührung nie mehr loslassen. (36, Headline)
- 194 -
Elegant, ultraschlank und vom ersten Moment an perfekt. (33,
Fließtext)
Auch Vervielfältigungszahlen erscheinen im deutschen Teil
des Korpus nur in beschränktem Maße. In den meisten Fällen
werden Vervielfältigungszahlen verwendet, um über den Zoom
zu informieren – siehe Beispiele:
Widerstand ist zwecklos, denn der 3-fach optische Zoom des
aktuellen SGH-G800, kombiniert mit dem Xenon-Blitz, wird Sie
bedingungslos in seinen Bann ziehen. (110, Fließtext)
Elegantes, ultraschlankes Design, 2-Megapixel-Kamera mit 8-
fachem Digitalzoom, Musik- und Video-Player, Unterstützung
von UMTS-Netzen. (36, Fließtext)
Nur in einem einzigen Fall betrifft die Vervielfältigungszahl die
Angabe über die Geschwindigkeit der Datenübertragung:
Mit dem Nokia 6210 verfügen Sie über eine Highspeed-
Datenübertragung von 43,2 kbit/s in HSCSD-Netzen – 4,5-mal
schneller als bisher. (25, Fließtext)
Es lässt sich weiter feststellen, dass im deutschen Teil des
Korpus keine Gattungszahlwörter vorkommen. Es gibt jedoch
zahlreiche unbestimmte Zahlwörter, wie z.B. die Adjektive
„andere“, „zahlreiche“, „der nächste“ oder die oben
besprochenen Pronomen „etwas“, „nichts“, „viel“, „jeder“ und
„einige“ (vgl. Duden 2006, S. 386f.). Vereinzelt taucht auch
die Wendung „ein paar“ auf.
Mit exklusiven WAP-Diensten und anderen Ideen. (25,
Fließtext)
Einfach rollen und clicken – jedesmal führt er den nächsten
logischen Schritt aus. (51, Fließtext)
Mit integrierter VGA Camera, 4x Digital Zoom, 65000 high-
resulution Farbdisplay, voller MMS Kapazität und einem
- 195 -
Gewicht von nur 87 g, um nur einige von zahlreichen
Funktionen zu nennen. (152, Fließtext)
Entdecken Sie das Nokia Gerät, das perfekt zu Ihnen passt,
und gewinnen Sie mit etwas Glück ein neues Eseries Business-
Smartphone! (92, Fließtext)
Außerdem verfügt das Nokia 7110 natürlich über viele weitere
technische Besonderheiten. (50, Fließtext)
Einige Funktionen sind netzabhängig. (23, Fußzeile)
In den Drehpausen können Sie MP3s oder Radio hören, ein
paar Games spielen oder einfach mal telefonieren. (153,
Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus sind Kardinalzahlen
ebenfalls dominant. Bis auf die Bezeichnungen LG Chocolate
und Samsung Omnia sind sie in allen Produktnamen
enthalten, z.B. Alcatel One Touch 715, Motorola V220, Nokia
8850, Samsung T100, Siemens X820, Sony Ericsson M600i,
Treo 650 usw.
Außerdem werden sie benutzt, um verschiedene
Mengenangaben sowie konkrete Informationen über die
Ausstattung und Funktionen des umworbenen Produkts zu
vermitteln.
Jeho součástí je digitální kamera s rozlišením 2,0 megapixel,
262000 barev a 64 MB Memory Stick Pro Duo pro uložení až
200 obrázků s vysokým rozlišením. (297, Fließtext)
Každý telefon má také něco navíc – tisíce kontaktů, interní
paměť až 80 MB, fotoaparát s rozlišením 1,3 MPix, rychlý
přenos dat (EDGE, 3G, WiFi)... (259, Fließtext)
V pohotovostním režimu až 200 h, 253 g, prosvětlený displej,
bezdrátový přenos obrazu, paměťová karta MMC s kapacitou
- 196 -
4 MB, kalendář a adresář slučitelný s Windows. (245,
Fließtext)
In Einzelfällen kommen Kardinalzahlen auch als Zeitangaben,
als Telefonnummern oder als Preise vor.
Údaj o kapacitě vychází z předpokladu 3:45 min. na 1 song
a kódování 48 kbps eAAC+. (271, Fußzeile)
Technicky zajišťuje MobilBonus, s.r.o., technická infolinka
777717535, (po-pá 9-16 hod.). (178, Gewinnspiel)
Cena soutěžní SMS je 6 Kč vč. DPH. (180, Gewinnspiel)
1999 Kč. Uvedená cena je bez DPH a platí s uzavřením
smlouvy se společností Radio Mobil a.s. na 2 roky. (275,
Caption)
Wie aus den oben angeführten Beispielen ersichtlich ist, sind
Kardinalzahlen in den untersuchten tschechischen
Werbeanzeigen überwiegend als Ziffern vorhanden. Die
Zahlen von eins bis fünf, hundert, tausend und eine Million
werden teilweise auch als Wort ausgedrückt.
Je to jen jedna věc. (272, Fließtext)
Baterie vydrží v pohotovostním režimu až dva týdny, aniž je
třeba je dobíjet. (185, Fließtext)
Uvolněte se u některé ze čtyř her. (186, Fließtext)
Telefon, digitální fotoaparát se zoomem, videorekordér,
Bluetooth, album fotografií, kalendář, více než 65 tisíc barev,
webový prohlížeč, elektronická pošta, poznámkový blok. (222,
Subline)
Na displeji s 16 miliony barev si je můžete prohlížet, i když
zrovna telefonujete. (261, Fließtext)
Ausnahmsweise erscheinen auch die Zahlwörter „devět“
(neun) und „deset“ (zehn) in Form eines Wortes.
- 197 -
Svůdný design v devíti smyslných barvách, barevný displej,
zprávy MMS, polyfonní vyzváněcí tóny, nastavitelné pozadí
displeje, výměnné kryty Xpress-on, stereofonní FM-přijímač a
možnost použití na celém světě – v sítích EGSM 900, GSM
1800/1900 – to je nová Nokia 7210. (227, Fließtext)
Chcete-li vyhrát jeden z deseti telefonů Motorola V220, zašlete
kód "MOTO" na telefonní číslo 9000906 a pak už jen čekejte,
jestli budete vylosováni. (178, Gewinnspiel)
Sonstige Numeralien kommen in den analysierten
tschechischen Werbetexten selten vor. Es wurden nur
15 Belege für Ordinalzahlen gefunden, von denen
vornehmlich das Zahlwort „první“ (der, die, das erste)
verwendet wird. Es dient zur Hervorhebung des umworbenen
Produkts oder es wird im Zusammenhang mit dem
Rezipienten gebraucht. Im Unterschied zum deutschen Teil
des Korpus gibt es in den analysierten tschechischen
Werbeanzeigen kein Lob der Firma bzw. der Marke oder
Thematisierung der Liebe auf den ersten Blick (im
Zusammenhang mit dem Mobiltelefon) mithilfe der
Ordinalzahlen.
Je to první mobilní telefon, na kterém si sami můžete vyměnit
barevný kryt. (199, Fließtext)
Elegantní a vytříbená Nokia 7610 je první telefon v ČR, který
nabízí maximálně ostré fotografie s rozlišením 1 megapixel
společně s obrovskou uživatelskou variabilitou. (231, Fließtext)
Budete-li mezi prvními, kteří si zakoupí komunikátor Nokia
9210, obdržíte k němu zdarma digitální fotoaparát Concord
Eye-Q IR. (248, Fließtext)
Přestaňte přemýšlet o cestě, přemýšlejte o jejím cíli a buďte tam
první. (265, Fließtext)
- 198 -
In zwei Werbeanzeigen wurden Ordinalzahlen noch als
Bestandteile der angeführten Daten festgestellt.
Soutěž probíhá od 1. 11. 2004 do 13. 12. 2004. (178,
Gewinnspiel)
Im tschechischen Teil des Korpus wurden weiter
Vervielfältigungszahlen gefunden. Sie geben v.a. Auskunft
über den Zoom.
Bluetooth, fotoaparát s rozlišením 1 MPix, vestavěný blesk ,
6x digitální zoom, nahrávání videa až 1 hodinu, stereo FM
rádio. (206, Fließtext)
Jeden z prvních fototelefonů s trojnásobným optickým zoomem
a rozlišením 5 Megapixelů. (277, Fließtext)
In Einzelfällen erscheinen Vervielfältigungszahlen im
Zusammenhang mit der Angabe über die Geschwindigkeit der
Datenübertragung:
Vyberte si z kolekce mobilních telefonů Nokia s technologií
EDGE, která vám přináší až 5x rychlejší přenos dat a připojení
k internetu. (216, Fließtext)
S telefonem Nokia 6210 získáváte možnost datového přenosu
rychlostí až 43,2 kb/s – čtyřikrát rychlejší přenos než dříve.
(210, Fließtext)
In einer Werbeanzeige wird durch Vervielfältigungszahlen
auch auf den Rezipienten Bezug genommen:
Vaše výkonnost se rázem ztrojnásobí. Budete schopni
promarnit třikrát víc času než dosud. (294, Fließtext)
In Übereinstimmung mit den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen wurden im tschechischen Teil des Korpus
keine Gattungszahlwörter gefunden.
Dagegen gibt es im tschechischen Teil des Korpus
verschiedene unbestimmte Zahlwörter wie „mnoho“ (viel),
- 199 -
„několik“ (einige), „nespočet“ (eine Unzahl) und „pár“ (ein
paar).
Je vybavena kalkulačkou, budíkem, obsahuje hry i mnoho
dalších užitečných doplňků. (199, Fließtext)
Jako člen klubu Club Nokia budete mít navíc přístup k mnoha
exkluzivním wapovým funkcím. (211, Fließtext)
Stačíte odeslat fax a vyřídit i několik telefonátů. (250, Fließtext)
Staňte se členy klubu Club Nokia a využijte nespočet dalších
výhod komunikátoru Nokia 9210 (například Club Nokia Instant
Service apod.), poskytovaných prostřednictvím služeb W@P
nebo přímo na internetu. (247, Fließtext)
Již po pár dnech se přesvědčíte, že bez něj nemůžete být. (249,
Fließtext)
Zweimal kommen die Indefinitpronomen „veškerý“ (gesamt)
und „všechny“ (alle) vor:
Logo a obchodní známka jsou majetkem společnosti Bluetooth
SG, Inc. a veškeré jejich využití společností Samsung
Electronics je na základě licence. (282, Fußzeile)
Prošel všemi testy, na které si vzpomenete. (200, Fließtext)
Wie die oben angeführten Beispiele zeigen, erfüllen
Numeralien sowohl im deutschen als auch im tschechischen
Teil des Korpus verschiedene persuasive Funktionen.
Werbetexter benutzen sie, um die Rezipienten zu informieren,
um die Vorteile und Spezifika des umworbenen Produkts
hervorzuheben (Es ist das erste Mobiltelefon, das...), um mit
der Ausstattung des Mobiltelefons und mit der Vielzahl seiner
Funktionen zu beeindrucken (der Rezipient muss dabei nicht
unbedingt alle Zahlenangaben verstehen). Hiermit soll beim
Rezipienten Interesse geweckt, die Verständlichkeit des
- 200 -
Werbetextes beeinflusst und die Akzeptanz der
Werbebotschaft erleichtert werden.
In beiden Teilen des Korpus sind weiter zahlreiche Adverbien
vorhanden. Adverbien bezeichnen lokale, temporale, kausale,
modale und graduierende Gegebenheiten oder Umstände im
weitesten Sinne (Götze / Hess-Lütich 2005, S. 287). Sie
eignen sich u.a. sehr gut zur Aufwertung und Hervorhebung
des umworbenen Produkts oder können als indirekte Appelle
an den Rezipienten gebraucht werden.
Hinsichtlich der persuasiven Funktionen lässt sich
feststellen, dass Adverbien einerseits in der Lage sind, die
Aufmerksamkeit des Rezipienten zu fesseln sowie sein
Interesse zu wecken, andererseits unterstützen sie die
Verständlichkeit des Werbetextes und können zu seiner
höheren Akzeptanz beitragen.
Im deutschen Teil des Korpus wurden 634 Adverbien
gefunden. Nicht alle festgestellten Adverbien verfügen aber
über ein großes persuasives Potenzial (z.B.
Pronominaladverbien). Es gibt jedoch viele Adverbien, die am
Persuasionsprozess wesentlich beteiligt sind.
Solche Adverbien dienen zum Beispiel zur Betonung der
positiven Eigenschaften des umworbenen Produkts,
vornehmlich seiner Bedienungsfreundlichkeit.
Neben einem edlen futuristischen Design sind seine
besonderen Kennzeichen die revolutionäre, ultraflache Akku-
Technologie, ein äußerst einfaches Navigationssystem und
mehr als ein Dutzend intelligenter Ausstattungsmerkmale, wie
zum Beispiel Voice Dialling und Vibrationsalarm. (8, Fließtext)
- 201 -
Und mit der aufklappbaren vollständigen Tastatur ist das
Verfassen von E-Mails besonders einfach und schnell. (48,
Fließtext)
Ein Mobiltelefon, das gut in der Hand liegt und so einfach und
unkompliziert zu bedienen ist, wie Sie es von Nokia kennen.
(23, Fließtext)
Es gibt auch Fälle, wo Adverbien den Rezipienten zur
unmittelbaren Aktion bewegen sollen:
Mach ein Foto, nimm einen Sound, schreibe einen Text und
schicke alles von Handy zu Handy oder per E-Mail. Am besten
gleich bevor es zu spät ist. (142, Fließtext)
Geistesblitze gleich festhalten mittels Sprachspeicher. (132,
Fließtext)
Lassen Sie sich schon jetzt vom neuen SL45 im Internet
multimedial begeistern. (144, Fließtext)
Außerdem wird mittels Adverbien auf neue und aktuelle
Tatsachen aufmerksam gemacht:
Informationen für Insider jetzt völlig legal. (4, Headline)
Jetzt ist Ihr Büro mobil wie Sie. (81, Fließtext)
Ab sofort sind Sie bei jeder Gelegenheit über den aktuellen
Stand der Dinge informiert und wissen, was gerade so läuft.
(3, Fließtext)
Besonders das Adverb „heute“ dient zur Thematisierung der
aktuellen Tätigkeiten des Rezipienten. Anschließend wird oft
beschrieben, wie sein Leben mit dem umworbenen Produkt
aussehen könnte:
Heute schon was vor? Ab geht's mit dem Nokia 6233 UMTS-
Mobiltelefon. Zuerst ein kurzer Abstecher an die Wall Street:
Flugdaten und Börsen-News sind über mobile
Breitbandverbindung sofort verfügbar. Anschließend wartet
- 202 -
eine Fotosession: die 2-Megapixel-Kamera ist schon
einsatzbereit. Abends noch ein Konzert: Stereo-Lautsprecher
für 3D-Surround-Sound sorgen für einen brillanten Klang. (29,
Fließtext)
Das Foto, das du heute Nachmittag gemacht hast, könnte so
also schon morgen früh in jeder bundesweiten Tageszeitung
stehen. (128, Fließtext)
In einem Fall wurden Temporaladverbien zum Sprachspiel
benutzt, anhand dessen die Wichtigkeit des Augenblicks zum
Ausdruck kommt.
Heute ist morgen schon gestern. Ich lebe jetzt. (56, Headline)
In vielen untersuchten deutschen Werbeanzeigen erscheinen
Adverbien, die die Botschaft unterstreichen sollen, dass das
umworbene Mobiltelefon in der Lage ist, den Benutzer im
Geschäftsleben immer in Bereitschaft zu versetzen:
Sie haben Ihr Büro praktisch immer dabei. (159, Fließtext)
Dadurch hast du sämtliche Adressen, Notizen und deinen
Kalender immer dabei. (139, Fließtext)
So finden Sie auch unterwegs immer die besten Bedingungen
für ein gutes und erfolgreiches Geschäft. (92, Fließtext)
Dieser hochtalentierte Global Player verhilft Ihnen jederzeit zu
meisterhaften Leistungen. (113, Fließtext)
Informationen muss man so schnell erhalten, dass man sie
auch noch verwerten kann. WAP ermöglicht Ihnen mit dem
Ericsson R320s jederzeit den direkten Zugang zum Internet. (4,
Fließtext)
Denn damit haben Sie Ihren Organizer, Ihre Kalendernotizen
und alle Kontakte sofort griffbereit. (78, Fließtext)
- 203 -
Vereinzelt wird dank Adverbien auch die Freiheit des
Benutzers thematisiert, die ihm das umworbene Produkt
verleihen soll:
Mit dem Siemens S45i kannst du online gehen und E-Mails
schreiben oder lesen, wo auch immer du gerade bist. (140,
Fließtext)
Schicken Sie Fotos an Ihre Freundinnen, wo auch immer die
gerade sind. (163, Fließtext)
Schon ist das Bild in Farbe auf dem Display, wann und wo
immer Sie wollen. (161, Fließtext)
In manchen Fällen wird auch die Mobilität des Handys sowie
seines Benutzers akzentuiert:
Mit dem Nokia 9210 Communicator können Sie unterwegs
Excel-Tabellen erstellen und per E-Mail mit Highspeed
weiterversenden, Word-Dokumente bearbeiten oder
Powerpoint-Präsentationen auf dem hochauflösenden
Farbdisplay ansehen. (81, Fließtext)
So wird Ihr Unternehmen mobil: Senden und empfangen Sie E-
Mails mit Anhängen auch unterwegs mit Ihrem Mobiltelefon.
(88, Fließtext)
Oder laden Sie sich Ihre Lieblingssongs herunter und genießen
Sie mit dem integrierten Mediaplayer auch unterwegs den
überragenden Stereo-Sound. (114, Fließtext)
Das Nokia E50 hat in seinem Aluminiumgehäuse alles, womit
Sie Ihre Aufgaben unterwegs erledigen können. (87, Fließtext)
Und nicht zuletzt werden Adverbien gebraucht, um das
geringe Gewicht oder die minimalistische Größe des
Mobiltelefons hervorzuheben:
Ultraleicht: nur 88 Gramm! (99, Caption)
- 204 -
Das ultraschlanke Design eröffnet Ihnen mit nur 14,9 mm Tiefe
neue Dimensionen der Mobiltelefonie. (106, Fließtext)
Edles Design aus Metall und Chrom, 3,2 Megapixel-Kamera mit
Autofokus, nur 12,1 mm flach und 86 g leicht, MP3-Player,
MicroSD-Steckplatz, HSDPA 3,6 Mbps und UMTS (115,
Caption)
Nur 125 g und 117 x 47 x 23,5 mm in der Tasche. (132,
Fließtext)
So klein und flach – man glaubt kaum, was alles im neuen
Nokia 3210 steckt. (19, Fließtext)
Stellen Sie sich vor: so klein kann großartig sein. (112,
Headline)
Im tschechischen Teil des Korpus sind Adverbien am
Persuasionsprozess ebenfalls beteiligt. Insgesamt wurden in
den untersuchten tschechischen Werbeanzeigen 534
Adverbien gefunden. Dabei handelt es sich zum Teil um
Wörter, die im Deutschen für Adjektive gehalten werden, doch
im Tschechischen dem adverbialen Bereich angehören, wie
z.B. „automaticky“ (automatisch), bezdrátově (kabellos),
„rychle“ (schnell), příjemně (angenehm), snadno (leicht),
precizně (präzis) u.ä.:
Když vám někdo zavolá, přehrávání se automaticky přeruší.
(296, Fließtext)
Tiskněte – samozřejmě bezdrátově. (270, Fließtext)
Můžete rychle a bez čekání zasílat e-maily nebo stahovat
internetové stránky do osobního počítače. (210, Fließtext)
Ještě pořád můžete někoho příjemně překvapit. (240, Headline)
Navíc si snadno prohlédnete videoklipy stažené z internetu i
fotografie ze svého digitálního fotoaparátu. (248, Fließtext)
- 205 -
Nokia 6230 je precizně vyladěná, aby podávala skvělý výkon.
(216, Fließtext)
Die im tschechischen Teil des Korpus am meisten
verwendeten Adverbien verfügen über einen stark
aufwertenden Charakter. Sie dienen zur Intensivierung der
Adjektive und tragen somit zur Hervorhebung der Qualitäten
des Produkts bei.
Báječně jednoduchá. (204, Fließtext)
Samsung T100 s dokonale barevným displejem. Skutečně
umělecké dílo. (286, Fließtext)
Chladná na dotek, štíhlá do ruky, krásná a elegantně
jednoduchá. (218, Fließtext)
Díky kombinaci titanových a karbonových vláken je totiž
odolný a množstvím skvělých funkcí navíc i extra vybavený:
2megapixelový fotoaparát, mp3 přehrávač, video nahrávání,
bluetooth, textový editor a 80 MB paměti. (290, Fließtext)
Stylový a kompaktní obal, mimořádně inteligentní obsah. (253,
Fließtext)
Za klasickým a elegantním designem se skrývá vysoce
výkonný mobilní telefon s nejmodernějšími funkcemi. (220,
Fließtext)
Malý navigační dotykový displej, ultra tenká vysouvací
klávesnice, pětimegapixelový fotoaparát s funkcí autofocus,
super rychlý internet pomocí technologie HSDPA. (289,
Fußzeile)
Zu den anderen in den untersuchten tschechischen
Werbeanzeigen häufig verwendeten Adverbien gehören
„jednoduše“ (einfach) und „snadno“ (leicht), die im Deutschen
als Adjektive zu verstehen sind. Sie werden benutzt, um die
- 206 -
Simplizität der Bedienung des umworbenen Mobiltelefons zu
betonen.
Jednoduše si je stáhněte z počítače nebo CD a vychutnejte si
poslech krystalicky čistého zvuku přes stereo sluchátka. (305,
Fließtext)
Jednoduše čtěte e-maily, odpovídejte nebo otvírejte přílohy.
(264, Fließtext)
TreoTM 650 se jednoduše používá, je všestranné a chytré.
Skrývá v sobě čtyřpásmový (quadband) telefon, displej
s velkým rozlišením, jednoduše nastavitelný email, SMS/MMS
zprávy, přístup k internetu a Palm OSR organizér. (308,
Fließtext)
Siemens S45 se snadno synchronizuje s Microsoft Outlook.
(293, Fließtext)
Snadno se ovládá i o 180° otočný VGA fotoaparát na samém
vrcholu přístroje, kterým můžete fotografovat i pořizovat
videoskvence. (281, Fließtext)
Systém GPRS Vám nabízí připojení ke službám W@P, které je
možno okamžitě vyvolávat - služby W@P jsou snadno
dostupné, s rychlostí až 40,2 kB za sekundu. (221, Fließtext)
Auch das Adverb „zdarma“ (kostenlos) kommt in den
analysierten tschechischen Werbetexten oft zur Anwendung.
Damit wird der Rezipient direkt vom Kauf des umworbenen
Produkts überzeugt.
Zaregistrujte se a získáte zdarma osobní štítek pouze pro Váš
telefon. (212, Fließtext)
Budete-li mezi prvními, kteří si zakoupí komunikátor Nokia
9210, obdržíte k němu zdarma digitální fotoaparát Concord
Eye-Q IR. (248, Fließtext)
- 207 -
Nokia N82 s tříměsíční navigací zdarma vás bez problémů
dovede až na místo. Stáhněte si zdarma nové Nokia Mapy
celého světa. (268, Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus ist in manchen Fällen eine
interessante Tendenz zu beobachten, und zwar die Tendenz
zur Thematisierung der sozusagen grauen Vergangenheit im
Vergleich mit der hellen Gegenwart, wie folgende Beispiele
belegen:
Díky foťáku s rozlišením 2 MPix a profesionální optikou Carl
Zeiss teď budou vaše fotky mnohem kvalitnější než dřív. (270,
Fließtext)
Něco, co bylo dosud pouze výsadou luxusnějších telefonů. (275,
Fließtext)
S novým komunikátorem TreoTM 650 od palmOne již nikdy
nezmeškáte žádnou důležitou zprávu. (308, Fließtext)
Konečně rychlá data v mobilu. (216, Headline)
Auf das Neue und Aktuelle kann auch mit dem Verzicht auf
die Vergangenheit hingewiesen werden:
Svůj komunikátor si nyní můžete upravit přesně podle svých
potřeb, a to díky novým aplikacím, které si snadno stáhnete
z Nokia Software Market. (248, Fließtext)
Nyní za ostře sníženou cenu. (180, Subline)
Pro některé věci sezóna právě začíná. (241, Headline)
Einen wichtigen Bereich der Verwendung der Adverbien
stellen Hinweise auf die mobile Freiheit dar, wie es auch in
folgenden Beispielen der Fall ist:
Ať máte namířeno kamkoliv, máte jistotu, že tam dorazíte. (268,
Fließtext)
Poskytuje vám tak různá řešení mobilního e-mailu, ať jste
kdekoliv. (257, Fließtext)
- 208 -
A kdykoli je vám k dispozici fotoaparát s vlastním ovládacím
tlačítkem. (205, Fließtext)
Díky novému komunikátoru Nokia 9210 jste ve své kanceláři
kdykoli a kdekoli. (249, Fließtext)
Vereinzelt wird auch angedeutet, was man dank des
umworbenen Produkts „klidně“ (ruhig) machen kann:
Určitě oceníte možnost současně volat v režimu handsfree, psát
email, prohlížet kalendář a mezitím klidně popíjet kávu. (214,
Fließtext)
Díky telefonu Nokia 9210i Communicator a Lotus Wireless
Solutions můžete klidně opustit kancelář a dát věci rychle do
pohybu. (247, Fließtext)
Sowohl im tschechischen als auch im deutschen Teil des
Korpus kommen Adverbien im Positiv vor. Gesteigert wird nur
sehr selten, und wenn schon, dann werden Komparative
benutzt:
Ztrácejte čas rychleji. (294, Headline)
Raději se soustřeďte na to, co tam budete řešit. (265, Fließtext)
Nová Nokia 6233 Vás spojí s celým světem mnohem rychleji
a snadněji, než byste čekali. (217, Fließtext)
Lieber ausgeglichen als unentschieden. (43, Headline)
Früher mußte ich dafür immer eine dicke Mappe mitschleppen -
jetzt passt alles in meine Tasche. (76, Fließtext)
Was Superlative anbelangt, wurden in beiden Teilen des
Korpus nur folgende zwei Beispiele gefunden:
Nevíte, jak se co nejrychleji dostat na schůzku? (268, Fließtext)
Am besten gleich bevor es zu spät ist. (142, Fließtext)
Im deutschen Teil des Korpus wurde außerdem ein Beleg
eines Elativs festgestellt:
- 209 -
Mit dem Nokia 7710 Multimedia-Smartphone sind Sie
unterwegs beruflich und privat auf dem neuesten Stand und
werden bestens unterhalten. (54, Fließtext)
In beiden Teilen des Korpus erscheinen auch viele
Präpositionen (im deutschen Teil des Korpus wurden 1467
und im tschechischen Teil des Korpus 938 Präpositionen
festgestellt.) Als Synsemantika verfügen sie im Rahmen des
Persuasionsprozesses jedoch meistens über keine besonderen
Funktionen. In den meisten Fällen tragen sie höchstens zur
Verständlichkeit des Werbetextes bei.
In Einzelfällen können sie aber auch zum Teil die
Aufmerksamkeit des Rezipienten fesseln, und zwar wenn sie
am Anfang des Satzes stehen. Dies ist besonders deutlich,
wenn eine Präposition in die Kopfstellung gelangt, nachdem
ein Satz durch Interpunktion geteilt worden ist:
Der Renner. Auf dem Datenhighway. (25, Headline)
Dreh deinen eigenen Abenteuerfilm. Mit deinem Handy. (153,
Headline)
Stellen Sie sich vor: Die Welt in Ihrer Hand. Mit UMTS in seiner
schönsten Form. (114, Headline)
Die Welt erleben. Mit UMTS. (29, Headline)
Immer technisch brillant und extrem erfolgreich. Zum Beispiel
mit UMTS. (113, Fließtext)
In den Drehpausen können Sie MP3s oder Radio hören, ein
paar Games spielen oder einfach mal telefonieren. Zum Beispiel
mit Hollywood. (153, Fließtext)
Die Zeiten ändern sich. Zum Glück auch die Handys. (6,
Fließtext)
- 210 -
Sie haben die Wahl. Zwischen dem zeitlos brillanten Klassiker
U800 Soul und dem edel modernen Slider U900 Soul. (116,
Fließtext)
In den analysierten deutschen Werbeanzeigen werden
vornehmlich einfache, gängige Präpositionen bevorzugt, unter
denen „für“, „in“, „mit“, „von“ und „zu“ am häufigsten
vertreten sind.
Für mehr Entfaltung im Geschäftsleben. (48, Headline)
Mit seiner 3,2-Megapixel-Kamera und der herausragenden
Optik von Carl Zeiss wird das Nokia N73 Ihren Blick für
Fotografie verändern. (94, Fließtext)
Von innovativem Design zu vollendeter Eleganz. (151,
Headline)
Außerdem werden die Präpositionen „an“, „auf“, „bei“, „bis“,
„nach“, „über“ und „unter“ oft verwendet.
Sie essen am Schreibtisch, während Sie auf eine E-Mail
warten. (87, Headline)
Beim neuen Samsung SGH-D410 erscheint die Tastatur durch
das sanfte Aufgleiten des Displays. (103, Fließtext)
Über austauschbare Speicherkarten (optional) können Sie bis
zu 17 Stunden Musik (MP3/AAC) mitnehmen. (120, Fließtext)
Nach den langen Stunden im Büro brauchst du ja auch ein
wenig Kontrastprogramm. (129, Fließtext)
Besuchen Sie uns unter www.try-treo.com/derspiegel. (98,
Fließtext)
Präpositionen mit Genitiv sind dagegen selten vorhanden,
denn sie wirken meistens zu gehoben. In den untersuchten
deutschen Werbeanzeigen wurden die Präpositionen
„außerhalb“, „jenseits“, „mittels“ und „während“ gefunden.
- 211 -
Und wenn du zufällig kein Workaholic bist, genieß die
Tatsache, dass du jetzt rein theoretisch außerhalb des Büros
arbeiten könntest. (140, Fließtext)
Stellen Sie sich vor: Lebensgefühl jenseits aller Grenzen. (107,
Headline)
Geistesblitze gleich festhalten mittels Sprachspeicher. (132,
Fließtext)
Während des Gesprächs können Sie dann gleichzeitig den
integrierten Kalender einsehen und einen Termin eintragen,
eine elektronische Visitenkarte versenden oder sich eine Notiz
machen. (77, Fließtext)
Auch im tschechischen Teil des Korpus werden einfache
Präpositionen bevorzugt. Am meisten bedient man sich der
primären Präpositionen „s“ (mit), „k“ (zu), „na“ (auf, an), „z/ze“
(aus), „v/ve“ (in), „u“ (bei), „pro“ (für), „do“ (in) oder „bez“
(ohne).
Na displeji s 16 miliony barev si je můžete prohlížet, i když
zrovna telefonujete. (261, Fließtext)
Stvořen k výkonům. (198, Headline)
Nový zážitek z dotyku. (172, Headline)
Skromnost nemám v menu. (170, Headline)
Pro některé věci sezóna právě začíná. (241, Headline)
Do osobního počítače lze stáhnout internetové stránky rychlostí
až 43,2 kb/s. (211, Fließtext)
Vyhrazujeme si právo na změnu technických údajů bez
předchozího oznámení. (233, Fußzeile)
Dostupnost služeb MMS, GPRS, WAP a Internetu si, prosím,
ověřte u provozovatele vaší sítě anebo poskytovatele těchto
služeb. (196, Fußzeile)
- 212 -
Sekundäre Präpositionen werden eher selten gebraucht. In
den untersuchten tschechischen Werbeanzeigen wurden
folgende sekundäre Präpositionen gefunden: „během“
(während), „díky“ (dank), „pomocí“ (mithilfe), „prostřednictvím“
(mittels), „včetně“ (inklusive), „kromě“ (außer), „mimo“ (außer)
und „mezi“ (zwischen, unter).
Během jízdy taxíkem napíšete v textovém editoru zápis z
jednání, který můžete okamžitě odeslat elektronickou poštou.
(250, Fließtext)
Díky synchronizaci s PC můžete všechny své údaje průběžně
aktualizovat. (208, Fließtext)
Pomocí WAP prohlížeče lze provádět bankovní transakce,
rozesílat elektronickou poštu nebo zjišťovat jízdní řády. (210,
Fließtext)
Nová Nokia 6510 Vám poskytne okamžité připojení ke službám
W@P prostřednictvím GPRS. (220, Fließtext)
Kromě telefonování vám díky vestavěnému MP3 přehrávači
umožní i poslech vaší oblíbené hudby. (296, Fließtext)
Integrovaná mobilní kancelář v každém z těchto telefonů Vám
mimo jiné nabízí rychlé bezdrátové připojení k internetu a
synchronizaci s Vaším počítačem. (259, Fließtext)
Rovnováha mezi prací a skutečným životem. (264, Slogan)
Nastavené klávesové zkratky ke kontaktům a konferenčním
hovorům, sofistikovaný internetový prohlížeč a široké možnosti
e-mailové aplikace, včetně podpory příloh vám získají čas
navíc. (262, Fließtext)
Wie den oben angeführten Beispielen zu entnehmen ist, gibt
es auch im tschechischen Teil des Korpus Sätze, in denen
Präpositionen die erste Position im Satz einnehmen. Im
Unterschied zu den untersuchten deutschen Werbeanzeigen
- 213 -
erfüllen sie aber keine besonderen persuasiven Funktionen.
Sie dienen höchstens als Mittel zur Förderung der
Verständlichkeit der Werbebotschaft.
In beiden Teilen des Korpus finden sich weiter zahlreiche
Konjunktionen. Im deutschen Teil des Korpus sind 939, im
tschechischen Teil 578 Konjunktionen vorhanden. Sie
erscheinen vornehmlich im Fließtext, aber hinsichtlich des
Persuasionsprozesses verfügen sie bloß über ein geringes
persuasives Potenzial. Ihr Beitrag zur persuasiven Wirkung
des Werbetextes besteht in der Förderung der
Verständlichkeit der Werbebotschaft.
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen wird die
Konjunktion „und“ am meisten verwendet. Sie kommt
insgesamt in 574 Fällen vor (und daneben noch 13mal als
„and“ und zweimal als „&“).
E-Mails im Handumdrehen versenden und empfangen, surfen
im Internet und Business-Anwendungen stets griffbereit haben
– und dies alles einfach über die vollständige Tastatur. (84,
Fließtext)
Information and Communications. (121, Logo)
Slim Phone, 2,0 Megapixel-Kamera & VGA-Kamera für
Videotelefonie, MP3-Player, MicroSDtm-Steckplatz zur
Speichererweiterung, BluetoothR mit Stereo-Audio-Streaming.
(113, Caption)
Neben der Konjunktion „und“ wurden auch andere
koordinierende Konjunktionen gebraucht. Es handelt sich vor
allem um die Konjunktionen „oder“, „aber“ und „denn“, die in
den analysierten deutschen Werbeanzeigen öfter vorhanden
sind.
- 214 -
In den Drehpausen können Sie MP3s oder Radio hören, ein
paar Games spielen oder einfach mal telefonieren. (153,
Fließtext)
Natürlich telefoniere ich viel, aber ich kann mich auch per Fax
und E-Mail verständigen – und sogar im Internet surfen. (74,
Fließtext)
Damit können Sie die aktuellsten Verkehrsmeldungen früher
als alle anderen erhalten, denn WAP ermöglicht Ihnen mit dem
Ericsson R320s den direkten Zugang zum Internet. (2,
Fließtext)
Von den subordinierenden Konjunktionen kommen
vornehmlich die Konjunktionen „wenn“ und „dass“18 vor.
Kennst du das, wenn du zu Hause sitzt, deine Lieblingsmusik
hörst und das Telefon klingelt? (145, Fließtext)
Du arbeitest so schnell, dass du im Alter von 45 praktisch
schon alles erledigt hast. (138, Fließtext)
Vereinzelt erscheinen auch die Konjunktionen „ob“, „sobald“,
„während“ und „weil“.
18 Außerdem sind in den analysierten deutschen Werbeanzeigen
Infinitivkonstruktionen zu finden, die als Ersatz für die Konjunktionen „dass“
und „damit“ dienen. Sie sind als Ausdruck der sprachlichen Ökonomie zu
betrachten, denn sie machen die Aussage knapper und mehr verdichtet.
Hauptsächlich bei der Konjunktion „damit“ ist diese Tendenz markant. Die
entsprechende Infinitivkonstruktion wird viel häufiger benutzt, als die
eigentliche Konjunktion („damit“ wurde nur in einer einzigen Werbeanzeige
verwendet).
Das Schöne ist, daß ich mit dem Nokia Communicator gleichzeitig all meine
Kontaktadressen und einen Terminkalender bei mir habe. (76, Fließtext)
Nehmen Sie dann ein dreiminütiges Memo auf, das Sie daran erinnert, nie mehr
Azachistan Airlines zu fliegen. (15, Headline)
Damit Sie morgen nicht im Stau stecken. WAP. (2, Headline)
Machen Sie ein Foto, und versenden Sie es, um den besonderen Moment mit
anderen zu teilen. (53, Fließtext)
- 215 -
Egal, ob Sie im WWW surfen, WAP-Dienste abrufen oder E-
Mails empfangen. (80 Fließtext)
Er schaltet sich von alleine ab, sobald jemand versucht, dich zu
erreichen. (145, Fließtext)
Sie essen am Schreibtisch, während Sie auf eine E-Mail
warten. (87, Headline)
Du brauchst also nicht mehr im Büro rumzuhängen, nur weil ja
noch was reinkommen könnte. (141, Fließtext)
Wie aus den oben erwähnten Beispielen ersichtlich ist,
bedienen sich Werbetexter überwiegend der einteiligen
Konjunktionen. Zweiteilige Konjunktionen sind in den
untersuchten deutschen Werbeanzeigen zwar auch
vorhanden, kommen aber nur selten vor. Im deutschen Teil
des Korpus wurden folgende zweiteilige Konjunktionen
festgestellt: „entweder – oder“, „nicht nur – sondern auch“,
„sowohl – als auch“, „so – dass“.
Das Nokia 6600 überträgt Fotos kabellos auf den Nokia
Fotobetrachter, die Sie dann in Ihrem Fernsehgerät entweder
einzeln oder nacheinander ansehen können. (41, Fließtext)
Das SGH-Z540 wird Sie nicht nur mit der Vielseitigkeit seiner
Funktionen begeistern, sondern auch mit seinem eleganten
Design, der hochwertigen Oberflächenstruktur und
ultraschlanken Dimensionen von nur 14,9 mm Tiefe und 105 g
Gewicht. (114, Fließtext)
Diese Ausgeglichenheit macht es zu einem angenehmen
Begleiter – sowohl im Beruf als auch in der Freizeit. (43,
Fließtext)
Informationen muss man so schnell erhalten, dass man sie
auch noch verwerten kann. (4, Fließtext)
- 216 -
Im tschechischen Teil des Korpus sieht die Situation ähnlich
aus. Die Konjunktion „a“ (und; auch achtmal als „&“ und
einmal „and“ vorhanden) kommt in 322 Fällen vor und stellt
hiermit die am häufigsten verwendete Konjunktion dar. Zu
den weiteren oft benutzten Konjunktionen zählen „i“
(zugleich), „(a)nebo“ (oder) und „že“ (dass).
Štíhlý & lehký, barevný telefon SGH-C100. (280, Fließtext)
Jednoduše si je stáhněte z počítače nebo CD a vychutnejte si
poslech krystalicky čistého zvuku přes stereo sluchátka. (305,
Fließtext)
Využijte nových možností chatu k seriózní komunikaci anebo
jen tak pro legraci. (187, Fließtext)
Vychutnejte si fotoaparát s vysokým rozlišením a bleskem i
revoluční systém reproduktorů s potlačením šumů. (283,
Fließtext)
Jen těžko uvěříte, co všechno se vejde do malého mobilního
telefonu LG M6100 nebo S5200. (173, Fließtext)
To znamená, že můžete s sebou všude mít svůj kalendář,
poznámky, seznam toho, co máte udělat, a navíc až 500
kontaktů v adresáři. (293, Fließtext)
In den untersuchten tschechischen Werbetexten bevorzugt
man eher einteilige Konjunktionen. Zweiteilige Konjunktionen
wie „buď – nebo“ (entweder – oder), „nejen – ale i“ (nicht nur –
sondern auch), „jak – tak“ (sowohl – als auch), „tak – že“ (so –
dass) erscheinen in Einzelfällen.
Když se stanete členy Clubu Nokia, budete si moci stahovat
obrázkové zprávy, loga operátorů, vyzváněcí tóny – a to buď
zvlášť, nebo v podobě kompletních profilů vhodných ke stažení.
(186, Fließtext)
- 217 -
Vezměte, prosím, na vědomí, že služby založené na
technologiích MMS (Multimedia Messaging Service – služba
multimediálních zpráv) jsou závislé nejen na využívané síti, ale
i kompatibilitě používaných zařízení a podporovaném formátu
obsahu. (195, Fußzeile)
Všestranný a elegantní mobilní telefon Nokia 6610 je ideálním
společníkem jak v práci, tak v běžném životě. (223, Fließtext)
Představte si mobilní telefon tak úžasně intuitivní, že téměř
dokáže číst vaše myšlenky. (289, Fließtext)
Auch subordinierende Konjunktionen sind im tschechischen
Teil des Korpus selten, denn sie vermitteln oft kompliziertere
Sachverhalte, während die Sprache der Werbung eher zur
einfachen Kommunikation tendiert. In den untersuchten
tschechischen Werbeanzeigen wurden folgende Beispiele der
subordinierenden Konjunktionen gefunden: „aby“ (damit,
dass), „a proto“ (und deshalb), „jak“ (wie), „jestli“ (wenn, ob),
„když“ (wenn), „pokud“ (sofern), „že“ (dass).
Nokia 6230 je precizně vyladěná, aby podávala skvělý výkon.
(215, Fließtext)
Využívá dvě sítě, a proto zaručuje mnohem lepší pokrytí. (185,
Fließtext)
Jestli jdeš po designu, tak chtěj Panasonic, a jestli po kvalitě...
tak taky. (276, Subline)
A když vychutnáte velký TFD displej s 262 tisíci barvami a
64hlasé polyfonní vyzváněcí tóny, poznáte, jak špičkový tento
mobil je. (281, Fließtext)
Pokud se chcete o výjimečný okamžik podělit s někým jiným,
stačí jen stisknout spoušť a obrázek odeslat. (233, Fließtext)
Již po pár dnech se přesvědčíte, že bez něj nemůžete být. (249,
Fließtext)
- 218 -
In beiden Teilen des Korpus sind weiter viele Partikeln zu
finden, die in den Werbeanzeigen unterschiedliche
Funktionen erfüllen.
In den untersuchten deutschen Werbetexten sind vor allem
Gradpartikeln vorhanden. Sie dienen hauptsächlich der
Intensivierung der beschriebenen Eigenschaften des
umworbenen Produkts. Hiermit tragen sie zur besseren
Akzeptanz der Werbebotschaft bei.
Alles in allem ganz schön intelligent und ganz schön praktisch.
(5, Fließtext)
Sehr zart und zerbrechlich. (118, Fließtext)
Das Nokia 6610 Mobiltelefon ist äußerst leistungsfähig und
wirkt dennoch zurückhaltend und elegant. (43, Fließtext)
Superleicht und mit Dualband-Technologie ausgestattet, ist es
weit mehr als ein normales Mobiltelefon. (144, Fließtext)
Betrachten Sie es auf dem besonders großen Farbdisplay. (42,
Fließtext)
Auch Fokuspartikeln verfügen über bestimmte persuasive
Funktionen. Sie sind in den analysierten deutschen
Werbeanzeigen zwar nicht so oft vorhanden wie die oben
genannten Gradpartikeln, doch sie beteiligen sich deutlich am
Persuasionsprozess, indem sie in der Lage sind, das Interesse
des Rezipienten zu wecken.
Sogar die Anlagen Ihrer E-Mails können Sie betrachten. (158,
Fließtext)
Das hochauflösende Display mit 16 Millionen Farben stellt
selbst herangezoomte Details brillant dar. (89, Fließtext)
Im deutschen Teil des Korpus kommt weiter die
Negationspartikel „nicht“ vor. Sie taucht jedoch nicht in
großem Maße auf, denn die untersuchten Werbetexte
- 219 -
tendieren eher zum positiven Charakter der Aussage. Die
folgenden Beispielsätze sollen übrigens trotz der Verwendung
der Negationspartikel auch zu einer positiven Wertung
führen:
Klingt das nicht nach dem idealen Geschäftspartner? (105,
Fließtext)
Wäre es nicht fantastisch, an vielen Orten gleichzeitig zu sein
und viele Dinge gleichzeitig zu tun. (107, Fließtext)
Abtönungspartikeln sind in den analysierten deutschen
Werbeanzeigen dagegen öfter vorhanden. Sie machen den
Werbetext lebendig und gleichzeitig ungezwungen, indem sie
ihm den Charakter der gesprochenen Sprache verleihen.
Hierdurch können sie wieder zur Akzeptanz der
Werbebotschaft beitragen.
Kann ein Handy schreien? Klar doch! (154, Fließtext)
Mit einem Samsung SGH-D600 ist eben alles vorstellbar. (105,
Fließtext)
Mit so einem Leichtgewicht zu telefonieren macht einfach Spaß.
(99, Fließtext)
Und in dem neuen Look Safari Grey schreit es ja geradezu
nach Abenteuer. (129, Fließtext)
Da kann man gleich mal nachschauen, ob der Tag nicht viel zu
schön wird, um im Büro zu sitzen. (159, Fließtext)
Von welcher Seite Sie es auch betrachten - das K750i ist
allemal mehr als nur ein Handy! (156, Fließtext)
Ähnliche Funktion erfüllen auch Gesprächspartikeln. Als
Sprechersignale können sie außerdem die Aufmerksamkeit
des Rezipienten fesseln. In den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen kommen Gesprächspartikeln aber relativ
selten vor.
- 220 -
Nun, das Gefühl kannst du überall haben. (145, Fließtext)
Also, was verrät dein Handy nun über dich? (118, Fließtext)
So, und dann tippen Sie einfach mit dem Display-Pen auf den
Touchscreen. (6, Fließtext)
Bitte fragen Sie Ihren Netzbetreiber und/oder WAP-
Diensteanbieter nach den verfügbaren WAP-Diensten. (62,
Fußzeile)
Im tschechischen Teil des Korpus erfüllen Partikeln ähnliche
persuasive Funktionen wie im deutschen Teil des Korpus. Im
Unterschied dazu erscheinen sie in den untersuchten
tschechischen Werbeanzeigen jedoch in geringerem Maße.
Am meisten werden Fokuspartikeln verwendet, durch die das
Interesse des Rezipienten geweckt werden soll.
Stylový mobilní šperk jen pro výjimečné. (239, Headline)
Něco, co bylo dosud pouze výsadou luxusnějších telefonů. (275,
Fließtext)
Právě e-mail bývá často poslem dobrých zpráv. (264, Fließtext)
Nokia E65 je přímo stvořená pro váš nabitý program. (262,
Fließtext)
Andere Arten von Partikeln kommen in den analysierten
tschechischen Werbetexten nur vereinzelt vor: Gradpartikeln
repräsentiert die Partikel „velmi“ (sehr),
Modifikationspartikeln19 wiederum das tschechische „přece“
(doch), unter Negationspartikeln konnte nur „ne“ (nein, nicht)
festegestellt werden.
Velmi osobní počítač. (272, Headline)
Víš, o kom je řeč? Přece o R2-D2 a C-3PO! (192, Fließtext)
19 Die Einteilung der tschechischen Partikeln stützt sich auf Příruční mluvnice
češtiny (Grepl et. al 1996, S. 358-367).
- 221 -
Velká podsvícená tlačítka jsou opravdu pro lidi, ne pro skřítky.
(204, Fließtext)
Tenhle mobil prostě nestojí v řadě. Ty taky ne. (276, Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus wurde nur eine
Modalpartikel gefunden, und zwar „možná“ (vielleicht).
Außerdem ist in den untersuchten tschechischen
Werbeanzeigen die ursprüngliche Modalpartikel „jistě“ (sicher)
vorhanden, die im Kontext des konkreten Werbetextes aber
eher als Antwortpartikel zu verstehen ist (Grepl et. al 1996, S.
365).
Řekněte to dost stylově a my to možná dáme do televize. (291,
Fließtext)
Chcete zažít dobrodružství? Jistě. (188, Headline)
Letztendlich sind auch Interjektionen zu erwähnen. Sie
erscheinen in Werbetexten nicht oft, obwohl sie auch über ein
bestimmtes persuasives Potenzial verfügen. Sie sind in der
Lage, den Werbetext lebendiger zu machen, indem sie
Emotionen, Bewertungen ggf. Appelle vermitteln und dadurch
die Aufmerksamkeit des Rezipienten fesseln.
Im Rahmen des ganzen untersuchten Korpus kommen
Interjektionen sehr sporadisch vor – im deutschen Teil des
Korpus wurden nur drei Belege für Interjektionen gefunden,
während im tschechischen Teil des Korpus keine einzige
Interjektion festegestellt werden konnte.
Hallo Hase. (19, Headline)
Nanu, die 20:10 Uhr Maschine nach München hat eine
Verspätung? (137, Fließtext)
Wow, gerade mal 20000 Jahre ist es her, da haben sie noch in
Höhlen gelebt und Bärenfell getragen. (8, Subline)
- 222 -
3.4.2.2. Inszenierung von sprachlichen Varietäten
In den untersuchten deutschen und tschechischen
Werbeanzeigen kommen neben der Standardsprache auch
verschiedene weitere sprachliche Varietäten vor. Am
häufigsten tauchen fachliche und pseudofachliche Ausdrücke
auf, vereinzelt erscheint Jugendsprache. Im ganzen Korpus
wurden keine Belege für Dialekte gefunden. Wenn sich
Werbetexter der gesprochenen Sprache bedienen wollen,
benutzen sie die Umgangssprache.
Wie oben erwähnt wurde, konnten in beiden Teilen des
Korpus sehr viele fachliche und pseudofachliche Ausdrücke
festgestellt werden. Bevor konkrete Ergebnisse der Analyse
behandelt werden, ist es von Bedeutung zu klären, was unter
den Begriffen „fachlich“ bzw. „pseudofachlich“ zu verstehen
ist.
Das Wort „fachlich“ wird in den Wörterbüchern der deutschen
Sprache als „ein bestimmtes Fach, Fachgebiet betreffend,
dazu gehörend“ (Duden 1993, S. 1018; ähnlich auch Wahrig
1997, S. 456) definiert, wobei der Begriff „Fach“ als
„Wissensgebiet, Berufszweig, Spezialität, Branche (Bau-,
Lehr-, Studienfach)“ (Wahrig 1997, S. 456) bzw. als ein
„Gebiet, auf dem sich jmd. ausbildet, ausgebildet, spezialisiert
hat, auf dem jmd. speziell arbeitet“ (Duden 1993, S. 1017)
charakterisiert wird. Demzufolge ist also festzustellen, dass
unter der Bezeichnung „fachlich“ alle Elemente der
Kommunikation zu verstehen sind, die sich auf ein
bestimmtes Wissens- oder Arbeitsgebiet beziehen und die von
Menschen verwendet werden, die sich auf diesem Gebiet
entweder ausbilden oder die schon in einer konkreten
Branche als Fachleute tätig sind. Im Hinblick darauf kann
- 223 -
auch die Fachsprache als Sprache definiert werden, die unter
Fachleuten zur Kommunikation über Probleme,
Vorgehensweisen, Lösungen u.ä. gebraucht wird, die mit
einem bestimmten Wissens- oder Arbeitsgebiet unmittelbar
zusammenhängen.
Wenn man sich mit der Problematik der Fachsprache in der
Werbung beschäftigt, muss man jedoch darauf hinweisen,
dass es eigentlich zwei Ebenen gibt, auf denen Fachsprache
verwendet wird. Einerseits gibt es die Werbefachsprache, die
zur Kommunikation unter Werbefachleuten dient,
andererseits unterscheidet man verschiedene Fachsprachen,
die in der Werbung eingesetzt werden, um ein Produkt oder
eine Dienstleistung zu verkaufen.
In diesem Fall handelt es sich also um keine wirkliche
Kommunikation, deren Ziel ist es, dass sich die beteiligten
Kommunikationspartner über eine Sache verständigen. Hier
hat man eher mit einer inszenierten Kommunikation zu tun,
durch die eine Seite der anderen Informationen nach eigener
Wahl vermittelt, und zwar meist mit der Absicht, die
Einstellungen oder Handlungen der anderen zu beeinflussen.
In verschiedenen Werbekampagnen kann die Verwendung von
Fachausdrücken unterschiedliche Rollen spielen. In manchen
Kampagnen werden fachliche Ausdrücke gebraucht, um dem
Empfänger Informationen über spezielle Eigenschaften oder
technische Parameter eines beworbenen Produkts näher zu
bringen. Zu diesem Zweck werden meist solche fachlichen
Ausdrücke verwendet, die entweder allgemein bekannt sind,
oder die für einen Interessenten mehr oder weniger einfach
nachzuschlagen sind. Andererseits rechnet man aber auch
damit, dass manche Bezeichnungen in Einzelfällen unklar
- 224 -
bleiben können. Auf diese Art und Weise werden
Fachausdrücke besonders in der Werbung für Autos und
Elektronik gebraucht.
Oft erscheinen jedoch auch Werbekampagnen, in denen
solche Fachausdrücke vorkommen, die die meisten
Empfänger nicht verstehen können, was aber auch nicht das
Ziel ist. In diesem Fall benutzt man fachliche Ausdrücke nicht
mit der Absicht, den Rezipienten zu informieren, sondern ihm
zu imponieren oder den Anschein der Qualität hervorzurufen.
Die gebrauchten Fachausdrücke dienen also nicht als Träger
einer fachlichen Information, sondern eher als Mittel zur
Inszenierung einer fachlich wirkenden Kommunikation.
Außer Fachausdrücken werden zu diesem Zweck z.B. auch
Produktnamen verwendet, die aus einer Kombination von
Zahlen und Buchstaben bestehen.
Diese Strategie kann so weit gehen, dass man Wörter benutzt,
die zwar fachlich zu sein scheinen, in Wirklichkeit aber
künstlich gebildet wurden, um auf den Empfänger den
Eindruck der Fachlichkeit zu machen, und die es also in der
Fachsprache überhaupt nicht gibt. Obwohl solche Methoden
oft an der Grenze zur Irreführung des Empfängers stehen, die
gesetzlich unzulässig ist, kommen sie in der Werbung nicht
selten vor. Ein interessantes Beispiel hierfür führt Ruth
Römer an: „Einer Firma, die eine Zahnpasta namens
„Pepsodent“ herausbringt und in ihrer Werbung behauptete,
diese Zahnpasta sei mit „Irium“ versetzt, wurde gerichtlich
untersagt, den Zusatz „mit Irium“ schlagwortartig
herauszustellen und dem unbekannten Stoff besondere
reinigende und pflegende Wirkung zuzuschreiben. „Irium“ ist
- 225 -
eine Phantasiebezeichnung für Natriumlaurylsulfat, das auch
andere Zahnpasten enthalten.“ (Römer 1971, S. 122f.)
Alle oben beschriebenen Methoden der Verwendung von
(scheinbaren) Fachausdrücken in Werbetexten kommen auch
in den untersuchten Werbeanzeigen vor.
Schon in Bezug auf die Form der Produktnamen (siehe 3.3.)
ist ersichtlich, dass in der Werbung für Mobiltelefone
fachliche oder pseudofachliche Ausdrücke zu erwarten sind.
Die Produktnamen selbst wirken dank ihrer Form zwar
fachlich, aber in Wirklichkeit sind sie nicht als Träger einer
fachlichen Information zu betrachten, denn weder die
Buchstaben noch die Ziffern beziehen sich auf Terminologie
oder auf technische Daten (die Buchstaben werden nicht als
Abkürzungen der Termini gebraucht, bei den Ziffern handelt
es sich um keine Information über die Leistung oder andere
technische Parameter des Geräts). Der Buchstabe
repräsentiert jeweils eine Produktreihe, die Ziffer dient zur
Bezeichnung eines konkreten Modells, was vor allem zur
genauen Differenzierung einzelner Geräte im Handel genutzt
wird.
In den eigentlichen Werbetexten sind dann sowohl
Internationalismen als auch deutsche (bzw. tschechische)
und englische Ausdrücke mit (pseudo)fachlichem Charakter
zu finden. In der Mehrzahl handelt es sich um wirkliche
Fachtermini, die mit der Absicht verwendet werden, die
hervorragende technische Qualität des umworbenen Produkts
zu beweisen.
Die meisten im deutschen Teil des Korpus gebrauchten
Fachwörter stammen aus dem Bereich der EDV-Sprache wie
z.B.: Anhang, Anwendungen, Ausdrucken, Benutzerführung,
- 226 -
Benutzeroberfläche, Bildschirmschoner, Bitmaps, Blogging,
Bluetooth, Browsen, Dateiverwaltung, Datenübertragung,
Download, Echtzeit, E-Mail, E-Mail-Client, E-Mail-Konto, E-Mail-
Programm, Highspeed-Datenverbindungen, HTML-Browser,
Chat-Funktion, Infrarot-Schnittstelle, Internet (-browser, -portal,
-adresse, -seite u.ä.), Laptop, Memory Stick, Menüführung,
MicroSD-Steckplatz, MP3, Netzwerkkonfiguration, Office-
Anwendungen, PC, PDA-Funktionen, Software, Speicher,
Speicherkapazität, WAP, Webseite, WLAN-Funktion, Word-
Dokumente, WWW.
Hierzu zählen auch verschiedene Bezeichnungen der
Einheiten, die oft als Abkürzungen vorhanden sind (GB, kBit,
MB, MBit, Megapixel) sowie konkrete Namen der Programme
und Anwendungen (Windows Mobile, Word, Excel, PowerPoint,
Windows Media Player, Adobe, Flash 6, Java, Microsoft
Outlook).
Sehr oft bedient man sich auch der Fachausdrücke aus dem
Bereich der Telekommunikation (Antenne, Breitband,
Communicator, Dualband, SMS- und MMS-Mitteilungen, Fax,
Festnetz, FM Radio, GPS-Navigationsfunktion, Mobiltelefon,
Multimedia-Smartphone, Netzbetreiber, Roamig-Dienste,
Signalstärke, SIM-Karte, Smartphone, SMS-Kurzmitteilungen,
Tri-Band, UKW-Radio, Videotelefonie, Voice Dialling), wobei
Abkürzungen wieder häufig gebraucht werden (EDGE,
EGPRS, GPRS, GPS, GSM, HSCSD-Netzen, HSDPA, UMTS).
Mit der Beschreibung der technischen Ausstattung der
Mobiltelefone hängt auch die Verwendung von Fachwörtern
aus dem Bereich der Elektrotechnik (Lithium-Akku,
Akkuleistung, Aufnahme, Bildschirm/Display, Farbdisplay,
Displaybeleuchtung, Lautsprecher, Mikrofon, MP3-Player,
- 227 -
Multifunktions-Touchpanel (DaCPtm), Ohrhörer, Stereo-
Kopfhörer, Touchscreen, TV-Ausgang) sowie aus der Foto- und
Videobranche (Auflösung, Aufnahme, Autofokus, Blitz,
Bildstabilisator, Digitalkamera, Filmentwicklung, Fotolicht,
Foto- und Videokamera, , Kameraobjektiv, VGA-Kamera,
Videoclips, Xenonblitz, Zoom).
In vielen analysierten deutschen Werbetexten sind auch
Fachausdrücke aus der Wirtschaftssprache festzustellen, die
besonders in Werbeanzeigen für Business-Handys
vorkommen und oder in der Fußzeile vorhanden sind
(Abschluss eines 24-Monats-Vertrages, Basispreis,
Diensteanbieter, Dienstleistungen, Marke, Einmalzahlung,
Firmenname, Folgekosten, Lieferumfang, Lizenzmarke,
Meeting, Produktname, Rechnung, Vertrag, Vertragsabschluss,
Vertragspartner, Übertragungskosten, Warenzeichen aber auch
AG, GmbH, Inc. oder Ltd.).
In der Fußzeile erscheinen weiter verschiedene Ausdrücke
rechtlichen Charakters, die sogar nicht nur in Form einzelner
Wörter, sondern auch als ganze Satzstrukturen auftauchen:
Copyright 2002 Nokia GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nokia
und Nokia Connecting People sind eingetragene Marken der
Nokia Corporation. Andere hier erwähnte Produktnamen oder
Firmennamen können eingetragene Marken oder geschäftliche
Bezeichnungen der jeweiligen Rechtsinhaber sein. (30,
Fußzeile)
Vereinzelt sind im deutschen Teil des Korpus Fachausdrücke
aus dem Bereich der Metallurgie (Aluminiumgehäuse,
Edelstahl, gebürsteter Stahl), Journalistik (Börsen-News,
Schlagzeile), Immobilien (Grundfläche, Grundriss,
- 228 -
Immobilienmaklerin), Mode (Kreation, Outfit) oder Biologie
(höhere Lebensformen) vorhanden.
Wie den oben angeführten Beispielen zu entnehmen ist, sind
die meisten verwendeten Fachausdrücke Substantive
(vorwiegend in Form von Komposita). Adjektive und
Partizipien (abrufbar, automatisch, bedienerfreundlich,
gehärtet, kompatibel, digital, eingebaut, elektronisch,
ergonomisch, gebührenpflichtig, gesetzlich, geschäftlich,
eingeschränkt, herangezoomt, hochauflösend, innovativ,
integriert, intern, intuitiv, kabellos/schnurlos, MMS-fähig,
mobil, multimedial, netzabhängig, online, optional, polyphon,
sprachgesteuert, verschlüsselt) sowie Verben (abrufen,
aufnehmen, basieren, clicken, faxen, heraufladen,
herunterladen, hochladen, managen, nachladen, signalisieren,
speichern, surfen, synchronisieren, testen, übertragen,
unterstützen, heranzoomen) erscheinen viel seltener.
In manchen untersuchten deutschen Werbetexten sind
außerdem noch Bezeichnungen zu finden, die als Trade-Mark
(TM) markiert wurden (CommuniCamTM, DrivekeyTM, FlickrTM,
VoiceNoteTM-Funktion, Xpress-onTM Cover). Da es sich bei
diesen Ausdrücken um werbespezifische Wortschöpfungen
handelt, die fachlich wirken sollen, werden diese Ausdrücke
im Rahmen der Analyse als Pseudofachwörter betrachtet.
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen werden
Fachausdrücke ebenfalls häufig verwendet. Auch hier werden
v.a. Fachwörter aus dem Bereich der EDV (aplikace,
Bluetooth, grafické uživatelské rozhraní, elektronická pošta,
GB, e-mail, e-mailové aplikace, e-mailový klient, HTML, chat,
internet, intranet, kB, kbps, laptop, MB, mbps, megapixel,
- 229 -
notebook, odkaz, operační systém, počítač, podporovaný
formát, program, prohlížeč, tabulkový i textový editor, WAP,
web, webové stránky, webový prohlížeč) inkl. Namen der
Programme (Excel, Microsoft Outlook, PowerPoint), der
Programmiersprache (Java) sowie des Operationssystems
(Windows) gebraucht.
Sehr oft erscheinen auch Fachwörter aus den Bereichen
Telekommunikation (datové spojení, digitální přenos, fax, FM
rádio, funkce MMS, hands-free, mobilní telefon, přenos dat, SIM
karta, síť, smartphone, SMS, infolinka, Tri Band bzw. EDGE,
EGPRS, EGSM, GPRS, GPS, GSM), Elektrotechnik (baterie,
časový spínač, displej, dotykové ovládání, jack, LED, MP3
přehrávač, reproduktor, stereo sluchátka, TFT-LCD, TV-output,
viedopřehrávač) sowie Foto und Video (autofokus, blesk,
(digitální) fotoaparát, hledáček, kamera, rozlišení obrázků,
snímání obrazu, spoušť, tlačítko clony, VGA, video(klip),
videosekvence, zaostřování, zoom).
Die Sprache der Betriebswirtschaft und des Finanzwesens
kommt ebenfalls zu Wort (a.s., dceřinná společnost, DPH, Inc.,
licence, Ltd., meeting, obchodní známka, registrovaná
ochranná známka, služby jsou zpoplatňovány), ähnlich wie die
Sprache des Rechts (Všechna práva vyhrazena. Copyright,
zákonná ustanovení, zpracování osobních údajů).
Im Unterschied zum deutschen Teil des Korpus erscheinen in
den untersuchten tschechischen Werbeanzeigen mehr Wörter
aus dem Bereich der Materialwissenschaft und
Werkstofftechnik (hliníkový kryt, metoda lisování se
vstřikováním, nerezové pouzdro, pryskyřice, titanová a
karbonová vlákna, tvrzení skla).
- 230 -
Außerdem wurden zwei Ausdrücke aus der Flugterminologie
gefunden, die im deutschen Teil des Korpus ebenfalls nicht
vorhanden sind - Boarding pass und Business class.
Bei Fachwörtern, die in den untersuchten tschechischen
Werbetexten vorhanden sind, handelt es sich meistens um
Substantive. Sie erscheinen aber nicht so oft in Form von
Komposita wie es im deutschen Teil des Korpus der Fall ist,
stattdessen werden Wortgruppen und Wortverbindungen
gebraucht.
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen sind weiter
Adjektive (2megapixelový, 4pásmový/čtyřpásmový,
bezdrátový, dvoupásmový, e-mailový, ergonomický, externí,
grafický, hlasový, integrovaný, internetový, interní,
kompatibilní, marketingový, megapixelový, mobilní,
multimediální, navigační, operační, optický, paměťový,
poloautomatický, polyfonní, stereofonní, širokoúhlý, technický,
uživatelský, vestavěný, vysokorychlostní, webový) und Verben
(aktualizovat, blogovat, dobíjet, faxovat, mailovat, nahrát,
(ne)podporovat, sdílet, stáhnout, surfovat, uložit) mit
fachlichem Charakter zu finden. Sie werden aber nicht so oft
verwendet wie die oben erwähnten Substantive.
Im tschechischen Teil des Korpus sind außerdem Wörter zu
finden, die nur scheinbar fachlich sind. Diese
pseudofachlichen Ausdrücke sind in manchen Fällen mit der
Bezeichnung „TM“ (Trademark) versehen. Hier einige
Beispiele: CommuniCamTM, Cyber-shot, Drivekey, Navi Key,
Quick Share, SenseMe, Xpress-onTM Covers u.ä.
Es ist für die beiden Teile des Korpus signifikant, dass die
meist verwendeten Fachwörter gleichzeitig signalisieren, was
momentan im Bereich der Mobiltelefonie gefragt und
- 231 -
angeboten wird. Mobiltelefone dienen längst nicht mehr zum
bloßen Telefonieren oder Simsen, sie haben sich zu
Multimedien entwickelt. So werden nur selten „Telefone“
angeboten, stattdessen spricht man von „Smartphones“. Ein
gutes Mobiltelefon muss über eine Kamera bzw. Videokamera
verfügen und möglicherweise auch einen Musik- und Video-
Player eingebaut haben. Selbstverständlich ist ein
hochauflösendes Farbdisplay sowie eine bequeme Tastatur,
eventuell ein Touchscreen vorhanden. Gefragt sind außerdem
ein integrierter E-Mail-Client und Highspeed-Internet-
Verbindungen. Dazu dienen moderne Netze und
Kommunikationstechnologien der sog. dritten Generation
(siehe UMTS). Und weil Mobiltelefone zu einem wichtigen
Kommunikationsmittel im Handel (sprich Business) wurden,
sind sie u.a. mit einem professionellen Terminplaner sowie
mit verschiedenen modernen Anwendungen ausgestattet,
wobei alle beliebigen Daten einfach und optimal
synchronisiert werden können.
Es wurde oben behauptet, dass die Anzahl der in den
analysierten Werbeanzeigen erschienenen Fachwörter relativ
hoch ist. Der Grund hierfür ist vor allem in der Tatsache zu
sehen, dass sich Mobiltelefone im Laufe der Zeit von
einfachen Telefonen zu multimedialen
Kommunikationsmitteln entwickelt haben. Da man in der
Werbung auf die verwendeten neuesten Technologien und auf
interessante Funktionen hinweisen will, werden viele
Fachausdrücke benutzt, um sie zu benennen. Und wenn man
nichts Besonderes anzubieten hat, täuscht man die
Fachlichkeit mindestens vor, indem man pseudofachliche
Ausdrücke gebraucht, denn die Werbung für Mobiltelefone
- 232 -
soll dem Empfänger technische Wunder mit vollkommenem
Design anbieten.
Sowohl im deutschen als auch im tschechischen Teil des
Korpus sind weiterhin Elemente der Jugendsprache zu
finden, die in Werbeanzeigen für Mobiltelefone für junge Leute
vorkommen. Es handelt sich meistens bloß um einzelne
Wörter, die die Jugendsprache nachahmen, nicht um ganze
Sätze oder Textteile (eine Werbeanzeige im tschechischen Teil
des Korpus ausgenommen). Solche Ausdrücke werden sehr
vorsichtig und demzufolge auch nur selten verwendet, denn
es besteht die Gefahr, dass ein in der Jugendsprache
verfasster Werbetext nicht authentisch und infolgedessen
eher peinlich wirken könnte.
Im deutschen Teil des Korpus gibt es deswegen nur drei
Werbeanzeigen, in denen Elemente der Jugendsprache
festegestellt werden konnten:
Diese Partynudel hat eine Schwäche für Jalapeňo Pfeffer und
Liebesbezeugungen in der Öffentlichkeit. (118, Fließtext)
Oft Kettenraucher oder Artischockenfreund. (118, Fließtext)
Das Trium Eclipse bietet ein Farbdisplay, mehrstimmige
Klingeltöne und coole Icons. (166, Fließtext)
Sorry, Wolfgang. (145, Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus wurden nur zwei
Werbeanzeigen gefunden, in denen Elemente der
Jugendsprache vorkommen. Die erste Werbeanzeige besteht
aus einem Fließtext, der die Jugendsprache als Ganzes
imitieren will, in der anderen Werbeanzeige konnte wiederum
- 233 -
nur ein einziges Wort festegestellt werden, das dem Bereich
der Jugendsprache angehört.
Nechceš přece mobil, ze kterýho se dá jen telefonovat, ale něco,
co má v sobě individualitu. Tahle záležitost má super design a
styl. Jasně, že každej den v týdnu můžeš mít displej
podsvícený jinou barvou. Jasně, že kromě vibračního vyzvánění
můžeš mít v mobilu nahranou svoji osobní vyzváněcí melodii.
Jasně, že si můžeš kontrolovat maily a surfovat na internetu. A
hlasitej odposlech? Jasně. Tenhle mobil prostě nestojí v řadě.
Ty taky ne. (276, Fließtext)
Jdeme pařit? (196, Headline)
Die im Korpus festgestellten Elemente der Jugendsprache
wurden benutzt, um die Aufmerksamkeit und das Interesse
des Rezipienten zu wecken, ihm näher zu kommen und
hiermit auch die eigentliche Werbebotschaft akzeptabel zu
machen.
Aus den gleichen Gründen wurden in den untersuchten
deutschen und tschechischen Werbeanzeigen auch Elemente
der Umgangssprache benutzt. Die Inszenierung der
gesprochenen Sprache in einem geschriebenen Werbetext soll
den Text lebendiger machen und die Werbebotschaft dem
Rezipienten auf „natürliche“ Art und Weise näher bringen.
Im deutschen Teil des Korpus kommt Umgangssprache
einerseits in der Apostrophschreibung und andererseits in
verschiedenen Wörtern oder Wortgruppen zum Ausdruck.
Durch Apostroph wird dabei vorwiegend das Pronomen „es“
verkürzt, in manchen Fällen betrifft dies auch die Endungen
der Verben.
Nimmt's leicht. (26, Headline)
- 234 -
Wie wär's damit? (163, Headline)
Öffnen Sie einfach die Klappe – und los geht's. (52, Fließtext)
Halten Sie's fest. (161, Fließtext)
Ich überleg's mir noch. (76, Fließtext)
Ab geht's mit dem Nokia 6233 UMTS-Mobiltelefon. (29,
Fließtext)
Wenn Du mehr erfahren willst über Siemens Mobile Phones
und Accessoires oder über Fachhändler in Deiner Nähe,
besuch' einfach unsere website. (146, Fließtext)
In anderen Fällen spiegelt sich die Umgangssprache in der
Wortwahl sowie in den gebrauchten Phrasen wider:
Mit dem T68i Mobiltelefon sind Sie immer im Bild, wo die beste
Party steigt. (162, Fließtext)
Warten Sie nur, bis Sie eins in die Finger bekommen – davon
kriegen Sie nie genug. (165, Fließtext)
Du brauchst also nicht mehr im Büro rumzuhängen, nur weil ja
noch was reinkommen könnte. (141, Fließtext)
Mit 2 Megapixeln Auflösung schießen Sie perfekte Bilder – und
können diese direkt in aller Schönheit auf seinem großen
Display mit 262000 Farben anschauen. (156, Fließtext)
Ständig haben wir ewtas ausgeheckt. (167, Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus wird die Umgangssprache
sowohl auf der morphologischen als auch auf der
lexikalischen Ebene verwendet. Morphologische
Abweichungen von der Norm konnten in derselben
Werbeanzeige beobachtet werden, die auch Elemente der
Jugendsprache umfasst und die schon oben zitiert wurde. Die
umgangssprachlichen Abweichungen betreffen hier
ausschließlich die Endungen der Adjektive und Pronomen,
- 235 -
und zwar in den folgenden Fällen: „hlasitej odposlech“,
„každej den v týdnu“, „mobil, ze kterýho se dá jen
telefonovat“.
Nechceš přece mobil, ze kterýho se dá jen telefonovat, ale něco,
co má v sobě individualitu. Tahle záležitost má super design
a styl. Jasně, že každej den v týdnu můžeš mít displej
podsvícený jinou barvou. Jasně, že kromě vibračního vyzvánění
můžeš mít v mobilu nahranou svoji osobní vyzváněcí melodii.
Jasně, že si můžeš kontrolovat maily a surfovat na internetu.
A hlasitej odposlech? Jasně. Tenhle mobil prostě nestojí v řadě.
Ty taky ne. (276, Fließtext)
Auf der lexikalischen Ebene kommt die Umgangssprache in
einzelnen Wörtern zum Ausdruck. Es handelt sich um
folgende Bezeichnungen: „foťák“ anstatt „fotoaparát“
(Fotoapparat), „zbláznit se do“ anstatt „nadchnout se pro“
(sich begeistern für) sowie „smajlík“ anstatt „emotikon“
(Emoticon) und „véčko“ anstatt „otevírací telefon“
(Klapphandy), die allmählich zu breit verwendeten
Standardbezeichnungen werden.
Díky foťáku s rozlišením 2 MPix a profesionální optikou Carl
Zeiss teď budou vaše fotky mnohem kvalitnější než dřív. (270,
Fließtext)
Pokud rádi píšete, určitě se zblázníte do nového telefonu Nokia
6800. (226, Fließtext)
Nahrajte si fotku do telefonu Nokia 3100, připište vzkaz
a přidejte smajlíka. (184, Fließtext)
Stylové designové véčko Nokia 6101, malá mobilní kancelář.
(255, Fließtext)
- 236 -
In zwei Fällen wurde auch das Verb „jít“ (gehen) zum
Ausdruck der Umgangssprache, und zwar in den Wendungen
„jít na to“ (drauflosgehen) und „jít po něčem“ (suchen, wollen).
Jdi na to a ukaž, kdo je tu šéf. (292, Fließtext)
Jestli jdeš po designu, tak chtěj Panasonic, a jestli po kvalitě...
tak taky. (276, Subline)
Letztendlich kommen in den untersuchten tschechischen
Werbetexten folgende elliptische Sätze vor, die ebenfalls dem
Bereich der Umgangssprache zuzuschreiben sind:
Jak je? (197, Headline)
Anstatt: Jak je ti?
No a co! (236, Headline)
Anstatt: No a co má být!
3.4.2.3. Fremdsprachige Elemente
Fremdsprachige Elemente sind in beiden Teilen des Korpus
relativ häufig vorhanden. In der Mehrzahl handelt es sich um
Anglizismen, die vor allem mit der reichlichen Verwendung
der technischen Fachsprache eng verbunden sind.
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen werden
Anglizismen mit fachlichem Charakter ausschließlich als
einzelne Wörter oder Wortverbindungen verwendet (zu
umfangreicheren Zitaten vollständiger englischer Sätze in
einigen anderen Bereichen s.u.) – z.B. Advanced 5D Jog-Dial,
Beamer, Bitmaps, Blogging, Bluetooth, Communicator,
Digitalzoom, Display-Pen, Download, E-Mail, Headset, Link,
Media-Player, Memory Stick, Multimedia-Smartphone, Plug-In,
Scroll-Rad, Software, Stereo-Audio-Streaming, Touchscreen,
Voice Dialing, Website, Websupport. Hierzu zählen weiter
verschiedene Namen von Programmen sowie von
- 237 -
Operationssystemen u.Ä. (Excel, Explorer, Java, Microsoft
Outlook, PowerPoint, Word, Windows, Windows Mobile 6.1).
Viele Fachausdrücke englischer Herkunft kommen in den
analysierten deutschen Werbetexten auch in Form von
international anerkannten und gebrauchten Abkürzungen vor
– wie z.B.: EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution),
GPRS (General Packet Radio Services), GSM (Global System
for Mobile Communications), Hi-Fi (High Fidelity), HSCSD
(High Speed Circuit Switch Data), HSDPA (High Speed
Downlink Packet Access), HTML (Hypertext Markup
Language), MMS (Multimedia Messaging Service), PC (Personal
Computer), PDA (Personal Digital Assistant), SIM (Subscriber
Identity Module), SMS (Short Messaging Service), TFD (Thin
Film Diode), TFT (Thin Film Transistor), UMTS (Universal
Mobile Telecommunications System), USB (Universal Serial
Bus), VGA (Video Graphics Array), WAP (Wireless Application
Protocol), WLAN (Wireless Local Area Network) oder WWW
(World Wide Web).
Mit der Auflistung der Ausstattung und Funktionen der
umworbenen Mobiltelefone hängt weiter die Erwähnung der
zur Verfügung stehenden Spiele zusammen, die ebenfalls auf
Englisch bezeichnet sind (Bumper, Snake II, Space Impact).
Im deutschen Teil des Korpus konnten jedoch auch zahlreiche
Anglizismen festgestellt werden, die ausschließlich aus
werbespezifischen Gründen verwendet werden. Es handelt
sich um Ausdrücke, die dem Werbetext den Anschein einer
bestimmten Modernität und Weltoffenheit verleihen sollen
(z.B. Allround-Vergnügen, Arbeitstool, clever, cool, Cosmopolite
Business Guide, Entertainment-Center, Game, Highlights,
Charts, Lifestyle, Look, Outdoor-Profi, Shoppen, Style, Twist-
- 238 -
and-Shoot-Design etc.). Hier einige Beispielsätze aus dem
Korpus:
Das neue Nokia 3310 sieht backside und frontside extrem
stylish aus - durch seine austauschbaren Xpress-on Cover. (21,
Fließtext)
Das neue M55 wird dich mit seinem markanten Design und
seinen Dynamic Lights durch die Nacht begleiten. (127,
Fließtext)
Mit dem Nokia 6210 haben Sie mobil Zugriff auf viele attraktive
Internetdienste wie Sportnews, Firmenreports, Online-Banking
oder E-Mail. (24, Fließtext)
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen gibt es jedoch
auch Textteile, die kurze englische Sätze beinhalten oder
sogar als Ganzes auf Englisch verfasst sind. Dies ist beim
Slogan sowie bei der Headline, ggf. bei der Subline der Fall:
Alcatel. Architects of an internet world. (1, Slogan)
Be inspired. (125, Slogan)
Nokia. Connecting People. (36, Slogan)
Designed for life. (120, Slogan)
go create (154, Slogan)
Make yourself heard. (5, Slogan)
Motorola. Take your world with you. (16, Slogan)
Are you ready for the attention? (155, Headline)
Designed for desire. (149, Headline)
Let it move you. (108, Headline)
Play it. Hear it. Groove it. (97, Headline)
Pocket Internet. (14, Headline)
Purity of tone. (67, Headline)
Say hello to iPhone. (9, Headline)
Share what you see. (94, Headline)
- 239 -
See new. Hear new. Feel new. (96, Subline)
Small space. High-tech. (152, Subline)
Wie oben erwähnt wurde, stellen Anglizismen (und englisches
Sprachmaterial allgemein) einen wesentlichen Teil des
Wortschatzes der analysierten deutschen Werbetexte dar.
Elemente anderer Sprachen konnten im deutschen Teil des
Korpus bloß in einem sehr geringen Maße festgestellt werden.
Konkret wurden in zwei Werbeanzeigen französische
Ausdrücke und in einer Werbeanzeige auch ein spanisches
Wort gefunden.
Das Siemens SL45 Mobiltelefon speichert 32 MB Musik, Daten
oder Sprache. Peut-être könntest du damit einen Sprachkurs
herunterladen? Und üben, wo immer du willst. A l'aéroport.
Dans le bain. Interéssant, n'est-ce pas? (148, Fließtext)
Eine halbe Stunde mehr, die du dich deiner Crème Brûlée
widmen kannst. (137, Fließtext)
Diese Partynudel hat eine Schwäche für Jalapeňo Pfeffer und
Liebesbezeugnungen in der Öffentlichkeit. (118, Fließtext)
Bei „Crème Brûlée“ und „Jalapeňo“ handelt es sich um
offizielle Bezeichnungen des beliebten französischen Desserts
und der weltbekannten mexikanischen Chili-Art.
Fremdsprachige Elemente gibt es auch im tschechischen Teil
des Korpus. Es handelt sich dabei hauptsächlich um
Anglizismen, die sowohl als Einzelwörter als auch in Form
von auf Englisch verfassten Sätzen auftauchen.
Die Mehrzahl der Einzelwörter englischer Herkunft stellen
fachliche Ausdrücke dar, die einerseits als Fachwörter (z.B.
autofocus, bluetooth, handsfree, headset, jack, e-mail, media
player, memory stick, scanner, slot, smartphone, TFT display,
- 240 -
TV-output, video streaming, web, zoom), andererseits als
Abkürzungen der aus dem Englischen stammenden
terminologischen Bezeichnungen (z.B. AAC (Advanced Audio
Coding), CD (Compact Disc), DVD (Digital Versatile Disc),
EDGE, GPRS, GPS (Global Positioning System), GSM, Hi-Fi,
HTML, LED (Light Emitting Diode), LCD (Liquid Crystal
Display), MMS, PC, PDA, SIM, SMS, TFT, UMTS, USB, WAP,
Wi-Fi (Wireless Fidelity), WLAN) vorkommen. Dazu zählen
verschiedene Namen von Programmen (PowerPoint) sowie von
Operationssystemen (Windows, Windows Mobile 6.1 pre-
loaded, Windows Mobile 6.1 Professional) oder der
Programmiersprache (Java).
Außerdem erscheinen in den untersuchten tschechischen
Werbetexten Namen der Spiele (Bumper, Snake II, Space
Impact) und sogar Namen einiger Filme:
Matrix Reloaded (284, Fließtext)
Minority Report (232, Headline)
Star Wars (194, Fließtext)
Ganze auf Englisch formulierte Sätze oder Textteile sind –
ähnlich wie im deutschen Teil des Korpus – im Slogan sowie
in der Headline und Subline vorhanden:
Be inspired. (291, Slogan)
Nokia. Connecting People. (231, Slogan)
LG. Life's Good. (173, Slogan)
intelligence everywhere (178, Slogan)
everyone's invited (284, Slogan)
New Wave. (276, Headline)
Slim impression. (280, Headline)
Business Pleasure. (257, Headline)
Smooth meets slide. (283, Headline)
- 241 -
See new. Hear new. Feel new. (271, Subline)
Selten gibt es englische Sätze oder Textteile auch im Fließtext.
Vision in design. (241, Fließtext)
Work together. Smarter. (262, Fließtext)
Im Unterschied zu den analysierten deutschen Werbeanzeigen
konnten im tschechischen Teil des Korpus ganze auf Englisch
verfasste Sätze vereinzelt auch in der Fußzeile festgestellt
werden:
All rights reserved. (175, Fußzeile)
Screen images are simulated. (282, Fußzeile)
Copyright 1999. Nokia Mobile Phones. All rights reserved.
Nokia is a registrated trademark of Nokia Corporation. Picture
messaging service is network dependent. Please check with
your network operator. (185, Fußzeile)
MOTOROLA and the stylized M logo are registered in the United
States Patent & Trademark Office. 2003 Motorola,
Incorporated. All rights reserved. (178, Fußzeile)
Elemente der anderen Fremdsprachen kommen in den
untersuchten tschechischen Werbetexten fast nicht vor.
Insgesamt konnten in nur zwei Werbeanzeigen Spuren des
Französischen gefunden werden:
L'Amour Collection (230, Subline)
MOTONOIR (180, Headline)
Die im Korpus vorhandenen fremdsprachigen Elemente
werden aus unterschiedlichen Gründen und zu
unterschiedlichen Zwecken benutzt.
Die verwendeten französischen Ausdrücke dienen vorwiegend
zur Unterstreichung der Atmosphäre der Werbeanzeige.
- 242 -
Die oben zitierten englischen Modewörter machen den
Werbetext lebendig und können bei einer bestimmten
Zielgruppe zur Akzeptanz der Werbebotschaft beitragen.
Die auf Englisch formulierten Slogans (und zum Teil auch die
Headlines, Sublines und Fußzeilen) sind als Ausdruck der
Standardisierung der Werbung zu verstehen, deren
Auftraggeber sich als Globalplayer mit einem einheitlichen
Motto weltweit präsentieren wollen.
Mithilfe der englischen Fachausdrücke werden Rezipienten
wiederum über die technischen Parameter sowie über die
Ausstattung und Funktionen des beworbenen Produkts
informiert. Dies soll das Interesse der Rezipienten am Produkt
wecken, zur Akzeptanz der Werbebotschaft beitragen und
letztendlich zum Kauf des Mobiltelefons führen.
3.4.2.4. Phraseologismen
In beiden Teilen des Korpus finden sich zahlreiche
Phraseologismen. Im Rahmen der Analyse werden als
Phraseologismen alle Syntagmen und Redewendungen
bezeichnet, die aus mindestens zwei Wörtern bestehen und
die über eine relative Festigkeit verfügen. Demzufolge
umfassen die Phraseologismen bspw. einerseits Sprichwörter
und andererseits pragmatische Routineformeln. Die im
Rahmen dieser Dissertation benutzte Klassifikation der
Phraseologismen stützt sich auf Nina Janich (2003, S. 125f.).
Die erste, von Janich erwähnte Kategorie der
Phraseologismen, stellen verbale Phraseologismen dar. Es
handelt sich um Wendungen, die aus einem festen Prädikat
bestehen, das mit einem festen Subjekt oder Objekt
verbunden ist. Im deutschen Teil des Korpus wurden viele
- 243 -
Belege für die Verwendung der verbalen Phraseologismen
gefunden – siehe folgende Beispiele:
Verschaff dir Respekt. (127, Headline)
Damit bleiben Sie am Ball. (3, Headline)
Edles Silber zieht uns seit jeher in seinen Bann. (102,
Fließtext)
Bereit, das Leben in vollen Zügen zu genießen. (120, Fließtext)
Mit dem Nokia 7110 bringen Sie die Dinge schnell ins Rollen.
(51, Fließtext)
Es gibt Momente, die sind so verblüffend, dass es einem die
Sprache verschlägt. (53, Fließtext)
Dabei müssen Sie sich keine Gedanken mehr machen über die
Fülle der eingegebenen Informationen. (78, Fließtext)
Beide erobern, so edel wie Schmuckstücke, nicht nur die
Herzen von Design-Liebhabern, sondern mit ihrer absolut
hochwertigen Ausstattung auch die der anspruchsvollsten
Technik-Experten. (116, Fließtext)
Relativ oft erscheinen auch nominale Phraseologismen, die im
Unterschied zur ersten Kategorie über kein festes verbales
Prädikat verfügen.
Mittel zum Zweck. (71, Headline)
Ab sofort sind Sie bei jeder Gelegenheit über den aktuellen
Stand der Dinge informiert und wissen, was gerade so läuft.
(3, Fließtext)
Mit 2 Megapixeln Auflösung schießen Sie perfekte Bilder - und
können diese direkt in aller Schönheit auf seinem großen
Display mit 262000 Farben anschauen. (156, Fließtext)
Viel weniger werden Streckformen gebraucht, die anhand der
Nominalisierung eines Verbs und Ergänzung durch ein
semantisch schwaches neues Verb entstehen, sowie
- 244 -
adverbielle Phraseologismen oder Modellbildungen, die immer
nach dem gleichen Muster gebildet werden.
Die Entscheidung liegt bei Ihnen. (150, Fließtext)
Ich bin ständig auf der Suche. (57, Headline)
Fotos per MMS (Multimedia Messaging Service) hin und her
schicken. (162, Fließtext)
Wenn Sie einfach hin und weg davon sind, speichern Sie es im
Telefonalbum. (163, Fließtext)
Das Siemens S35i ist das beste Handy der Welt. (135,
Headline)
Von welcher Seite Sie es auch betrachten - das K750i ist
allemal mehr als nur ein Handy! (156, Fließtext)
In beschränktem Maße sind in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen auch Zwillingsformeln festzustellen:
Arbeite Tag und Nacht. (140, Fließtext)
Spiel und Spaß mit verschiedenen Spielen. (132, Fließtext)
Dafür steht Ihnen eine Vielzahl farbiger Ober- und
Unterschalen als Zubehör zur Verfügung, die Sie nach Lust und
Laune kombinieren können. (60, Fließtext)
Es ist interessant, dass im deutschen Teil des Korpus keine
klassischen Sprichwörter gefunden wurden. Auf der anderen
Seite gibt es jedoch relativ viele geflügelte Worte, also
Übernahmen von bekannten Zitaten, Buchtiteln u.ä. wie z.B.:
Die Zeiten ändern sich. (6, Fließtext) – Zitat von Ovid.
Die Leichtigkeit des Seins.(63, Headline) – Anspielung auf den
Titel des Romans von Milan Kundera „Die unerträgliche
Leichtigkeit des Seins“.
Heute ist morgen schon gestern. (56, Headline) – Anspielung
auf das Zitat von Robert Musil „Das Neueste von heute ist
morgen schon von gestern.“.
- 245 -
Sehen und gesehen werden. (45, Headline) – Äquivalent zu
Ovid’s „Spectatum veniunt, veniunt, spectentur ut ipsae.“.
Denn sie wissen nicht, was sie tun. (118, Fließtext) – Zitat aus
der Bibel (Lk 23, 34).
Geduld ist die Kraft, mit der wir das Beste erlangen. (135,
Headline) – Zitat von Konfuzius.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. (74, Headline) – Zitat
von Fred R. Barnard.
Leben Sie, um zu arbeiten, oder arbeiten Sie, um zu leben? (90,
Headline) – Anspielung auf das Zitat von Sokrates „Wir leben
nicht, um zu essen, sondern wir essen, um zu leben.“.
Den oben genannten geflügelten Worten steht die nächste
Kategorie, nämlich die der Werbesprüche nahe, denn auch im
Rahmen der Werbesprüche werden bestimmte
Formulierungen gerne nachgebildet und bewährte
Konstruktionen von verschiedenen Werbetextern wiederholt
benutzt. Dies ist z.B. bei den Wendungen mit dem
nachgestellten Wort „pur“ der Fall:
Erlebe Dynamik pur. (130, Fließtext)
Das Nokia N73 und das Nokia N70 sind Musik pur. (97,
Fließtext)
Exquisiter Lifestyle pur, für alle, die Wert auf Qualität, Design
und modernste Ausstattung legen. (102, Fließtext)
Es gibt jedoch auch andere werbespezifische Wendungen, die
in Werbetexten oft vorkommen wie z.B.:
Jetzt 30 Tage testen! (88, Fließtext)
Neu eröffnet: noch mehr Büro für unterwegs. (84, Headline)
Superleicht und mit Dualband-Technologie ausgestattet, ist es
weit mehr als ein normales Mobiltelefon. (144, Fließtext)
- 246 -
Letztendlich sind Routineformeln zu erwähnen. In den
analysierten deutschen Werbeanzeigen sind sie jedoch nur
vereinzelt vorhanden. Hier einige Beispiele:
Also, bis bald. (138, Fließtext)
Hallo Hase. (19, Headline)
Schönen Urlaub! (122, Subline)
Willkommen bei den Champions. (113, Fließtext)
Manche Phraseologismen werden auch auf sprachspielerische
Art und Weise gebraucht. Dabei sind zwei Typen der
Verwendung von Phraseologismen zu beobachten – nämlich
die Veränderung von Phraseologismen durch Ersetzen,
Hinzufügen oder Weglassen eines Ausdrucks und die
Remotivation von Phraseologismen (vgl. Janich 2003,
S. 150f.).
Zu der ersten Gruppe zählt bspw. die bereits besprochene
Veränderung des Zitats von Sokrates – Leben Sie, um zu
arbeiten, oder arbeiten Sie, um zu leben? (90, Headline) –
sowie folgende Variationen auf das oben angeführte Zitat „Ein
Bild sagt mehr als tausend Worte.“:
Fotos sagen mehr als Worte. (53, Fließtext)
Ein Bild sagt mehr mit tausend Worten. (49, Headline)
Außerdem kann diesem Typ der Sprachspiele auch der
folgende Satz mit seinem überraschenden Nachtrag
zugeordnet werden:
Echte Chancen warten nicht vor der Tür. Sie kommen per E-
Mail. (6, Headline)
Die Remotivation von Phraseologismen spiegelt sich wiederum
hauptsächlich in der Verwendung der wortwörtlichen
Bedeutung des Phraseologismus (oft in Verbindung mit einem
erklärenden Begleitbild) wie z.B.:
- 247 -
Durch die Sprachsteuerung hört Ihr Telefon aufs Wort. (15,
Fließtext)
Mit dem Nokia 7110 bringen Sie die Dinge schnell ins Rollen.
Dafür haben Sie den intelligenten Navi-Roller. (51, Fließtext)
Die bessere Methode? Das liegt doch auf der Hand! (7,
Headline) – Mit einer Abbildung des auf der Hand liegenden
umworbenen Mobiltelefons.
Im tschechischen Teil des Korpus dominieren – ähnlich wie in
den untersuchten deutschen Werbeanzeigen – die oben
genannten verbalen Phraseologismen:
Ztratili jste řeč? (233, Headline)
Podívejte se na svět novýma očima. (231, Fließtext)
Představte si telefon, který čte vaše myšlenky. (289, Headline)
Nový komunikátor Nokia 9210 hýbe světem multimédií. (248,
Fließtext)
Některé okamžiky v životě jsou natolik ohromující, až to člověku
vyrazí dech. (233, Fließtext)
Streckformen sind dagegen nur selten zu finden. Am
häufigsten wiederholen sich dabei die Wendungen „mít něco
pod kontrolou“ (etw. unter Kontrolle haben) und „udělat
dojem“ (Eindruck machen).
Máte obchod pod kontrolou. (211, Headline)
Máte rychlost pod kontrolou. (210 Headline)
Máte služby pod kontrolou. (212, Fließtext)
S Nokia 6210 máte věci pod kontrolou. (210, Fließtext)
Udělá dojem na každého. (238, Headline)
Tento nový malý mobilní telefon udělá napoprvé skvělý dojem.
(238, Fließtext)
- 248 -
Relativ wenig erscheinen auch nominale und adverbielle
Phraseologismen, die z.B. in folgenden Beispielsätzen
vorkommen:
Moje číslo 1. (277, Caption)
Z očí do očí. (228, Fließtext)
Panasonic G520. Váš tichý společník. (275, Headline)
Právě e-mail bývá často poslem dobrých zpráv. (264, Fließtext)
Vždy o krok napřed. (174, Headline)
Díky novému komunikátoru Nokia 9210 jste ve své kanceláři
kdykoli a kdekoli. (249, Fließtext)
Zwillingsformeln, Routineformeln sowie Sprichwörter wurden
in den analysierten tschechischen Werbeanzeigen kaum
gefunden. Nicht einmal die im deutschen Teil des Korpus
häufiger vorhandenen geflügelten Worte kommen in den
untersuchten tschechischen Werbetexten in größerem Maße
vor. Insgesamt konnten nur zwei Belege dieser
phraseologischen Art festgestellt werden, und zwar Svět podle
Samsung Omnia. (279, Headline), bei dem es sich um eine
Anspielung auf den Titel des Romans von John Irving „Svět
podle Garpa“ (The World According to Garp) handelt, und
Ocelová přitažlivost. (208, Headline), der an den Titel des
Films „Osudová přitažlivost“ (Fatal Attraction) von Adrian
Lyne erinnert.
Etwas häufiger tauchen im tschechischen Teil des Korpus
verschiedene Werbesprüche auf wie z.B.:
Jako byste měli dva telefony v jednom. (242, Headline)
Telefon a kapesní počítač v jednom. (174, Subline)
Nový K750i. Víc než jen telefon. (297, Slogan)
Limitovaná nabídka! (248, Fließtext)
- 249 -
Samsung U800 Soul překoná vaše očekávání. (288, Fließtext) –
Ähnlich klingt z.B. auch der Slogan der Automarke Citroën
(„Překoná vaše představy.“).
Wie schon aus einigen der oben genannten Beispiele
ersichtlich ist, wurden manche Phraseologismen in den
untersuchten tschechischen Werbetexten auch
sprachspielerisch verwendet. Dies geschieht sowohl in Form
der Veränderung der Phraseologismen als auch in Form ihrer
Remotivation. Zu den veränderten Phraseologismen zählen
z.B. die bereits erwähnten geflügelten Worte Svět podle
Samsung Omnia und Ocelová přitažlivost oder die Wendung
„padne do kapsy i do ruky“:
Když je zavřená, krásně vám padne do kapsy i do ruky. (205,
Fließtext)
Remotiviert wurden dagegen folgende Phraseologismen, bei
denen mit ihrer wortwörtlichen Bedeutung gespielt wird, die
dem Kontext oder dem Begleitbild zu entnehmen ist:
Tudy vede cesta. Nokia Mapy a navigace. (213, Headline)
Otočný fotoaparát, který Vám zamotá hlavu. (284, Caption)
Z očí do očí. (228, Fließtext) – Mit dem Foto eines Auges.
Panasonic G520. Váš tichý společník. (275, Headline) – Im Text
wird hervorgehoben, dass dieses Mobiltelefon über einen
Vibrationsalarm verfügt, und demzufolge das Privatleben des
Besitzers nicht stört.
Die in beiden Teilen des Korpus festgestellten
Phraseologismen werden aus unterschiedlichen Gründen
benutzt. Einerseits machen sie den Werbetext dynamischer,
lebendiger und (hauptsächlich wenn sprachspielerisch
gebraucht) amüsanter. Andererseits handelt es sich in
manchen Fällen um bloße Widerspiegelung der natürlichen
- 250 -
Alltagssprache, die sich verschiedener Phraseologismen
reichlich bedient. Im Rahmen des Persuasionsprozesses
werden sie also verwendet, um die Aufmerksamkeit des
Rezipienten zu fesseln, ggf. um die Werbebotschaft
verständlicher aber auch unterhaltsamer zu machen und
hiermit zu ihrer besseren Akzeptanz beizutragen.
3.4.2.5. Schlüsselwörter und Hochwertwörter
Wenn man sich mit lexikalischen Mitteln befasst, die in
Werbeanzeigen vorkommen, muss man auch die Problematik
der Schlüsselwörter und Hochwertwörter in Betracht ziehen.
Im Rahmen dieser Analyse wurden solche Lexeme als
Schlüsselwörter bezeichnet, bei denen es sich um
Autosemantika handelt und die in den untersuchten
Werbeanzeigen häufig vorkommen. Die folgende Übersicht
führt die zehn in beiden Teilen des Korpus am häufigsten
verwendeten Wortformen an:
Deutsch Tschechisch
1. Sie 1. telefon
2. neu 2. chcete
3. können 3. můžete
4. Mobiltelefon 4. fotoaparát
5. mehr 5. vám
6. einfach 6. váš
7. alles 7. displej
8. WAP 8. mobilní
9. E-Mail 9. využijte
10. Ihr 10. svůj
- 251 -
Es ist ersichtlich, dass sich die beiden Ranglisten nicht so
stark überlappen, wie man vielleicht erwarten würde. Bei den
meistverwendeten Wörtern ist der Unterschied klar – in den
untersuchten deutschen Werbeanzeigen dominiert das
Pronomen „Sie“, denn die Werbebotschaft zielt auf einen
bestimmten Rezipienten, der angesprochen werden soll.
Im tschechischen Teil des Korpus ist das natürlich auch von
wesentlicher Bedeutung, man muss dies jedoch nicht
unbedingt mittels Pronomen tun. Das Subjekt (oft gerade das
Pronomen „Sie“) kann nämlich oft ausgelassen werden,
während der Rezipient mittels Verben angesprochen wird
(siehe „chcete“, „můžete“, ggf. „využijte“). Demzufolge kann
auch das Substantiv „telefon“ zum meistverwendeten Wort
werden, das logischerweise im Zentrum der Werbebotschaft
steht.
Sehr interessant scheint die Position des Adjektivs „neu“ zu
sein. Während es im Rahmen der deutschen Rangliste auf
Platz zwei steht, ist es auf der tschechischen Liste kaum zu
finden, als ob man im tschechischen Raum auf das Neue
keinen großen Wert legen würde.
Unterschiedlich sind auch die Zusatzfunktionen und
Ausstattung der Mobiltelefone, die am häufigsten thematisiert
werden. Während im deutschen Teil des Korpus
hauptsächlich Internetdienste (konkret „WAP“ und „E-Mail“)
erwähnt werden, kommen in den analysierten tschechischen
Werbeanzeigen häufiger Ausdrücke wie „fotoaparát“ und
„displej“ vor.
Obwohl sie unter den oben angeführten zehn
meistverwendeten Wortformen nicht erscheinen, sind auch
Hochwertwörter in beiden Teilen des Korpus relativ oft
- 252 -
vorhanden. Unter dem Begriff „Hochwertwörter“ verstehen wir
Wörter mit stark aufwertendem Charakter, durch die die
umworbenen Produkte angepriesen werden, was zur besseren
Akzeptanz der Werbebotschaft beitragen und schließlich auch
zum Kauf der Ware führen soll.
Im deutschen Teil des Korpus werden vornehmlich
aufwertende Adjektive benutzt, wie z.B.: attraktiv,
außergewöhnlich, besser, der/die/das beste, brillant, edel,
einzigartig, elegant, erstklassig, exklusiv, extrem (bspw. extrem
erfolgreich, extrem stylish), excellent, fantastisch, genial,
großartig, hochwertig, hübsch, ideal, intelligent, komfortabel,
meisterhaft, modern, perfekt, preisgünstig, professionell,
revolutionär, schick, schön, sexy, stilvoll, toll, trendy,
unwiderstehlich, vielseitig, zart, zeitlos oder zuverlässig.
Das Siemens S35i ist das beste Handy der Welt. (135,
Headline)
Dabei kann sich das silberne Schmuckstück sehen lassen:
professionell fürs Business, schick und elegant für den Alltag.
(90, Fließtext)
Sie haben die Wahl. Zwischen dem zeitlos brillanten Klassiker
U800 Soul und dem edel modernen Slider U900 Soul. Beide
erobern, so edel wie Schmuckstücke, nicht nur die Herzen von
Design-Liebhabern, sondern mit ihrer absolut hochwertigen
Ausstattung auch die der anspruchsvollsten Technik-Experten.
(116, Fließtext)
Positive Eigenschaften des umworbenen Produkts werden in
manchen Werbeanzeigen auch mittels Partizipien
unterstrichen, siehe bspw.: aufregend, beeindruckend,
bestechend, energiegeladen, faszinierend, fesselnd,
hervorragend, preisgekrönt, raffiniert, unübertroffen, vollendet.
- 253 -
Hervorragend im Geschäft. (92, Headline)
Genial einfach, unübertroffen effizient. (98, Fließtext)
Sein Äußeres ist elegant, sein Funktionsumfang
beeindruckend. (27, Fließtext)
Relativ oft werden zur Aufwertung des Werbeobjekts auch
Substantive gebraucht. In den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen wurden folgende Beispiele aufwertender
Substantive gefunden: Anspruch, Champions, Eleganz, Erfolg,
Extraklasse, Faszination, Klasse-Handy, Kultserie, Komfort,
Multitalent, Outdoor-Profi, Premium-Klasse, Premium-Lösung,
Professionalität, Qualität, Schmuckstück, Schönheit,
Spitzentechnologie und Stil/Style.
Ausgestattet für Erfolg. (104, Headline)
Stellen Sie sich vor: das Mobiltelefon für Champions. (113,
Headline)
Das Nokia 9300 Smartphone - Professionalität und Eleganz für
Menschen mit Anspruch. (82, Fließtext)
Entdecken Sie brillante Konturen und hochwertige Materialien
perfekt kombiniert mit modernster Spitzentechnologie. (106,
Fließtext)
Nur selten gibt es dagegen im deutschen Teil des Korpus
Hochwertwörter in Form von Verben, die als verbale Prädikate
vorkommen – siehe Beispiele:
Wenn Sie viel mitzuteilen haben, wird Sie das neue Nokia 6800
Mobiltelefon mit seinen umfangreichen Mitteilungsfunktionen
begeistern. (46, Fließtext)
Das SL65 mit seinem eleganten Slider-Mechanismus fasziniert
alle Sinne. (150, Fließtext)
- 254 -
Im tschechischen Teil des Korpus werden ebenfalls als
Hochwertwörter hauptsächlich Adjektive gebraucht, wie z.B.:
atraktivní, brilantní, dokonalý, důmyslný, efektivní, elegantní,
exkluzivní, flexibilní, geniální, chytrý, ideální, inteligentní,
jedinečný, kompaktní, krásný, kvalitní, (nej)lepší, luxusní,
maximální, moderní, nádherný, nejbezpečnější, nejjemnější,
nejmodernější, nejnáročnější, nejvyšší, neuvěřitelný,
obdivuhodný, oblíbený, odolný, precizní, profesionální,
přitažlivý, revoluční, seriózní, skvělý, smyslný, sofistikovaný,
speciální, spolehlivý, stylový, super, supermoderní, svůdný,
špičkový, unikátní, všestranný, výjimečný oder výkonný.
Prostě geniální. (203, Headline)
Mobilní telefon LG Chocolate s jedinečným dotykovým
ovládáním. (172, Fließtext)
Supermoderní K750i má všechno, co patří ke špičkovému
telefonu. (297, Fließtext)
Co dělá nový Samsung D410 naprosto výjimečným, je jeho
otvírání. (281, Fließtext)
Když ji otevřete, objevíte velká podsvícená tlačítka, přitažlivý
displej a stereo rádio. (204, Fließtext)
Svůdný design v devíti smyslných barvách, barevný displej,
zprávy MMS, polyfonní vyzváněcí tóny, nastavitelné pozadí
displeje, výměnné kryty Xpress-on, stereofonní FM-přijímač a
možnost použití na celém světě - v sítích EGSM 900, GSM
1800/1900 - to je nová Nokia 7210. (227, Fließtext)
Mit den oben erwähnten Adjektiven korrespondieren in
manchen Fällen auch aufwertende Adverbien (báječně,
dokonale, elegantně, krásně, maximálně, mimořádně,
pohodlně, precizně, skvěle, úžasně) und Substantive
(dokonalost, efektivita, elegance, ikona, jedinečnost, klasika,
- 255 -
kvalita, obdiv, prestiž, profesionál, styl, šperk, unikát, uznání,
vkus, všestrannost, vytříbenost, výsada, vytrvalost.), die in
den analysierten tschechischen Werbeanzeigen auch relativ
oft vorhanden sind:
Samsung T100 s dokonale barevným displejem. (286,
Fließtext)
Stylový a kompaktní obal, mimořádně inteligentní obsah. (253,
Fließtext)
Nokia 6230 je precizně vyladěná, aby podávala skvělý výkon.
(215, Fließtext)
Představte si mobilní telefon tak úžasně intuitivní, že téměř
dokáže číst vaše myšlenky. (289, Fließtext)
Pokud máte smysl pro jedinečnost, sofistikovaný styl a luxusní
eleganci, Nokia 8800 pro vás bude nadlouho tím nejvhodnějším
přístrojem. Design telefonu Nokia 8800 se štíhlým nerezovým
pouzdrem byl navržen s ohledem na výjimečnou prestiž, kvalitu
zpracování a s vytříbeným smyslem pro detail. (...) Díky své
výjimečné kvalitě a vytříbenosti se Nokia 8800 zaručeně stane
ikonou ve světě mobilních technologií. Je to totiž špičkový
přístroj, který vám ve společnosti zajistí pozornost, ale také
uznání a obdiv ze strany milovníků vytříbeného vkusu. (239,
Fließtext)
Seltener bedient man sich der Verben (obohatit, okouzlit,
vychutnat) bzw. der Partizipien (fascinující, lahodící, oblíbený,
ohromující, vynikající, vytříbený).
Obohaťte své oblíbené hry o nové prvky. (220, Fließtext)
Nový Samsung U800 Soul vás okouzlí stylovým povrchem
z broušené ocele a svou neuvěřitelnou tenkostí. (288, Fließtext)
- 256 -
Vychutnejte si fotoaparát s vysokým rozlišením a bleskem
i revoluční systém reproduktorů s potlačením šumů. (283,
Fließtext)
Tóny lahodící vašim uším. (284, Caption)
Vynikající telefon s fotoaparátem Cyber-shot. (299, Fließtext)
Prožijte fascinující pocit z nového unikátního propojení pravé
kůže, keramických a kovových materiálů. (230, Fließtext)
3.4.3. Persuasive Mittel im Bereich der Rhetorik
Mit ihrem stark persuasiven Charakter steht Werbesprache
der Rhetorik nahe, deren Mittel sie sich auch gerne bedient.
Dies ist ebenfalls bei den im Rahmen der Korpusanalyse
untersuchten Werbeanzeigen der Fall. Sie umfassen eine
ganze Reihe rhetorischer Mittel, die im folgenden Kapitel
anhand von Beispielen veranschaulicht werden sollen. Die
Klassifizierung der rhetorischen Mittel stützt sich auf
diejenige von Kurt Spang (1987) bzw. Nina Janich (2003), die
unter Positions-, Wiederholungs-, Erweiterungs-, Kürzungs-,
Appellfiguren und Tropen unterscheiden.
3.4.3.1. Positionsfiguren
Wie der Bezeichnung dieser Kategorie zu entnehmen ist,
beziehen sich Positionsfiguren (Spang 1987, S. 97-112) auf
die Stellung der Wörter in einem Satz bzw. in einem
Satzgefüge. Als Positionsfiguren werden deswegen
verschiedene Wortwiederholungen, bestimmte Satzstrukturen
sowie Wortumstellungen und -trennungen betrachtet.
Aufgrund der Analyse wurden im Korpus folgende
Positionsfiguren ermittelt: Anastrophe, Parallelismus und
Chiasmus.
- 257 -
Als Anastrophe wird eine ungewöhnliche Wortstellung im
Rahmen des Satzes bezeichnet. In den untersuchten
deutschen Werbeanzeigen wurden z.B. diese Belege gefunden:
Das Leben ist aufregender - mit dem P800 smartphone. (157,
Fließtext)
Anstatt: Das Leben ist mit dem P800 smartphone (oder mit
dem smartphone P800) aufregender.
Es gibt Momente, die sind so verblüffend, dass es einem die
Sprache verschlägt. (53, Fließtext)
Anstatt: Es gibt Momente, die so verblüffend sind, dass es
einem die Sprache verschlägt.
Für den Download können Übertragungskosten entstehen, je
nach Netzbetreiber und Vertrag. (91, Fußzeile)
Anstatt: Für den Download können je nach Netzbetreiber und
Vertrag Übertragungskosten entstehen.
Sporadisch ist im deutschen Teil des Korpus der Chiasmus
zu finden. Er besteht aus Syntagmen oder Sätzen, die
sozusagen spiegelverkehrte Konstruktionen bilden oder,
anders gesagt, die einander kreuzen (siehe Beispiele):
Leben Sie, um zu arbeiten, oder arbeiten Sie, um zu leben? (90,
Headline)
Einfach alles, alles einfach. (74, Caption)
Das zuletzt zitierte Beispiel eines Chiasmus erscheint in einer
sehr ähnlichen Form auch im tschechischen Teil des Korpus
und ist gleichzeitig der einzige Beleg dieser Figur, der im
Rahmen der untersuchten tschechischen Werbeanzeigen
gefunden wurde.
Jednoduše elegantní. Elegantně jednoduchá. (218, Headline)
- 258 -
Was die anderen Positionsfiguren betrifft, gibt es im
tschechischen Teil des Korpus nur noch Parallelismen. Es
handelt sich um parallele Konstruktionen von zwei oder mehr
Syntagmen oder Sätze gleichen oder gegensätzlichen Inhalts
wie z.B.:
Existují věci, které je třeba vidět, slyšet a udělat. Existuje nová
Nokia 3330 s funkcí W@P. (188, Fließtext) – Zugleich ein
Beispiel der Anapher (s.u.).
Je to PC. Je to hlas. Je to kamera. Je to 5 Mpix fotoaparát. Je to
kino. Je to přehrávač. Je to kniha. Je to GPS. Je to nový zdroj.
Je to MP3. Je to oko. Je to telefon. Je to jen jedna věc. A taky
tisíc věcí. (272, Fließtext) – Wieder gleichzeitig ein Beispiel der
Anapher.
3.4.3.2. Wiederholungsfiguren
Eine weitere Kategorie der rhetorischen Mittel stellen
Wiederholungsfiguren dar (Spang 1987, S. 113-140), die
anhand wiederholter Benutzung gleicher oder ähnlicher
Elemente entstehen.
Die erste Figur dieser Kategorie, die in den untersuchten
deutschen Werbeanzeigen vorkommt, ist die bereits erwähnte
Anapher, die auf der Wiederholung derselben Wörter am
Anfang der aufeinanderfolgenden Sätze oder Syntagmen
beruht.
My Phone – My Music. (164, Headline)
Kein Büro. Keine Beschränkungen. (107, Fließtext)
Mehr Leistung. Mehr Möglichkeiten. (44, Headline)
Verbindung zu Diensten rund um die Welt und rund um jede
Ecke. (30, Fließtext)
Den Gegensatz zur Anapher stellt Epipher dar, die im
deutschen Teil des Korpus zwar selten aber doch
- 259 -
einigermaßen belegt ist. Bei dieser Figur werden die letzten
Wörter in zwei aufeinanderfolgenden Syntagmen oder Sätzen
wiederholt (Janich 2003, S. 142).
See new. Hear new. Feel new. (96, Subline)
Einfach machen, was Spaß macht. (162, Fließtext)
Die nächste zu besprechende Figur ist die Alliteration, die
sich durch Wiederholungen auf der Lautebene auszeichnet.
Wiederholt werden Vokale und Konsonanten am Anfang oder
innerhalb eines Wortes an mehreren Stellen der Satzeinheit.
Siehe Beispiele:
Das Nokia 6210: einfach mehr mobile Möglichkeiten. (24,
Fließtext)
Spiel und Spaß mit verschiedenen Spielen. (132, Fließtext)
Visionen werden Wirklichkeit. (39, Headline)
Die letzte, im Korpus vorhandene Wiederholungsfigur stellt
die Klimax dar. Im Rahmen der Klimax kommt es dank der
Wiederholung der Wörter zur Gradation der Aussage, wie es
auch bei folgenden Beispielen der Fall ist:
Sehen, fühlen, lieben. (149, Fließtext)
Arbeite noch mehr. Arbeite Tag und Nacht. Arbeite überall.
(140, Fließtext)
Der neue Nokia 9500 Communicator mit Triband-Funktion:
noch mehr Büro für unterwegs. (84, Fließtext)
Das neue Samsung Omnia hat alles, was Sie von einem Telefon
erwarten - und noch viel mehr. (101, Fließtext)
Im tschechischen Teil des Korpus kommen die meisten oben
erwähnten Wiederholungsfiguren ebenfalls vor. Dabei ist die
Anapher am häufigsten vertreten – siehe Beispiele:
Dokonalý design. Dokonalý zvuk. (306, Slogan)
- 260 -
Žádné námitky, žádné zdržování, žádné vytáčky. (292,
Fließtext)
Pro zachycení každého okamžiku. Pro oči s citem pro detail. Pro
oči, které milují barvy. (229, Fließtext)
Je to PC. Je to hlas. Je to kamera. Je to 5 Mpix fotoaparát. Je to
kino. Je to přehrávač. Je to kniha. Je to GPS. Je to nový zdroj.
Je to MP3. Je to oko. Je to telefon. Je to jen jedna věc. (272,
Fließtext)
Jasně, že každej den v týdnu můžeš mít displej podsvícený
jinou barvou. Jasně, že kromě vibračního vyzvánění můžeš mít
v mobilu nahranou svoji osobní vyzváněcí melodii. Jasně, že si
můžeš kontrolovat maily a surfovat na internetu. (276,
Fließtext)
Chcete někam vyrazit? Chcete ušetřit čas? Chcete společnost?
Chcete mít svůj styl? Chcete být středem pozornosti? Chcete
být osobnost? Chcete lístky? Chcete být v obraze? Chcete
poznat něco nového? Chcete to? (188, Fließtext)
Im Unterschied zu der häufig gebrauchten Anapher wurde die
Epipher nur in einem Satz verwendet, der jedoch in mehreren
unterschiedlichen Werbeanzeigen von Nokia erscheint.
See new. Hear new. Feel new. (267, Subline)
Ähnlich ist es auch mit dem Endreim, der im deutschen Teil
des Korpus überhaupt nicht gesehen werden konnte,
während in den untersuchten tschechischen Werbetexten ein
Beleg für einen Endreim gefunden wurde.
Boarding pass pro Business class. (255, Headline)
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen erscheint
letztendlich auch die Klimax. Dies erfolgt jedoch eher selten:
Chytrý email. Chytřejší telefon. (308, Fließtext)
- 261 -
S telefonem Nokia 8850 můžete telefonovat jak v Londýně, tak
v Sydney. A co teprve Nokia 8890! (244, Fließtext)
3.4.3.3. Erweiterungsfiguren
Erweiterungsfiguren (Spang 1987, S. 141-180) dienen zum
Amplifizieren eines expliziten oder impliziten Themas im
Rahmen eines Textes.
Um ein bestimmtes Thema zu spezifizieren, um über
Einzelheiten zu informieren, wird die Aufzählung gebraucht.
Aufzählungen erscheinen im Korpus relativ oft. Man benutzt
sie meistens, um die Ausstattung und Funktionen des
umworbenen Mobiltelefons aufzulisten. Hier einige Beispiele
aus beiden Teilen des Korpus:
Andererseits ist es ein Entertainment-Center der Extraklasse -
mit eingebautem Media-Player, FM Radio und aufregenden 3D-
Spielen. Und volle Connectivity ist garantiert - per Memory Stick
PRO DuoTM, BluetoothTM, IR und USB-Kabel! (156, Fließtext)
Videotelefonie. UMTS. Zwei integrierte Kameras: VGA-Kamera
(vorne), 1,3-Megapixelkamera (hinten). Nokia XpressPrint:
direktes Ausdrucken von Aufnahmen mit PictBridge-
kompatiblen Druckern. E-Mail-Client. (45, Fließtext)
Das Nokia 9300 bietet eine Fülle von Möglichkeiten, Beruf und
Privatleben zu organisieren - unabhängig vom Arbeits- und
Lebensstil: klein und elegant, Empfang von E-Mails mit
Anhängen, mobiler Internetzugang, Office-Anwendungen, PDA-
Funktionen mit Kalender, Kontaktdatenbank und
Datensynchronisation mit einem PC, Highspeed-
Datenverbindungen über EGPRS (EDGE), vollständige Tastatur
und zwei Farbdisplays mit bis zu 65536 Farben,
Freisprechfunktion über den integrierten Lautsprecher, Fax-
Funktion. (82, Fließtext)
- 262 -
Vnitřní barevný displej, video přehrávač, video streaming a
kamera VGA - to znamená plný audiovizuální požitek pro
každého uživatele. (208, Fließtext)
Každý telefon má také něco navíc - tisíce kontaktů, interní
paměť až 80 MB, fotoaparát s rozlišením 1,3 MPix, rychlý
přenos dat (EDGE, 3G, WiFi)... (259, Fließtext)
Seznamte se s novým telefonem N90 a zjistíte, jak můžete do
kapsy dostat 2 Mpix foťák a kameru, MP3 přehrávač, telefon,
počítač i internet současně. (270, Fließtext)
Die nächste und gleichzeitig letzte Erweiterungsfigur, die in
beiden Teilen des Korpus vorkommt, ist die Antithese. Sie
besteht aus Kombinationen von Gegensätzen und ist sowohl
im deutschen als auch im tschechischen Teil des Korpus
relativ oft zu finden – siehe Beispiele:
Visionen werden Wirklichkeit. (40, Headline)
Kleine Berührung, große Wirkung. (103, Headline)
Höllischer Spaß. Himmlischer Klang. (20, Headline)
Außen dezent. Innen eindrucksvoll. (27, Headline)
Ein kleines Mobiltelefon allein mag noch keine große Sache
sein. (23, Fließtext)
Uvnitř věda. Zvenčí legrace. (185, Headline)
Je to jen jedna věc. A taky tisíc věcí. (273, Fließtext)
Nádherný navenek. Výkonný uvnitř. (288, Subline)
Odhalte tradiční dokonalost v moderním designu. (230,
Fließtext)
Ale když se do toho malého přístroje, který spolehlivě pracuje i
v těch největších rukou, přidá barevný displej, MMS, podpora
aplikací Java a vysokorychlostní datové spojení - pak je to
opravdový unikát. (203, Fließtext) – Zugleich ist dies ein
Beispiel der Aufzählung.
- 263 -
3.4.3.4. Kürzungsfiguren
Einen Gegensatz zu den oben erwähnten Erweiterungsfiguren
stellen Kürzungsfiguren dar (Spang 1987, S. 181-189). Sie
beruhen in der Aussparung der normalerweise nötigen
Satzbestandteile und als Ausdruck der Sprachökonomie
werden sie in den untersuchten Werbeanzeigen häufig
benutzt.
Zu den Kürzungsfiguren zählen vornehmlich Ellipsen, die in
beiden Teilen des Korpus in großem Maße vorkommen. Im
Rahmen der Ellipsen werden einzelne Satzglieder
ausgelassen, was auch bei folgenden Beispielen aus dem
deutschen und tschechischen Teil des Korpus der Fall ist:
Cortado Intellisync – mobile E-Mails, beruflich und privat. (88,
Fließtext)
Danach Klappe wieder zu und es verwandelt sich in ein
Klasse-Handy. (5, Fließtext)
So klein und flach - man glaubt kaum, was alles im neuen
Nokia 3210 steckt: Integrierte Antenne. Stand-by-Zeit von bis
zu zwei Wochen - ohne nachzuladen. Schnelle Texteingabe bei
SMS-Kurzmitteilungen mit automatischer Worterkennung.
Dualband - deshalb stabilere Verbindungen und bessere
Sprachqualität z.B. auf Auslandsreisen in den Netzen GSM 900
und GSM 1800. Bildmitteilungen zum Versenden und
Empfangen - eine Weltneuheit. (18, Fließtext)
Dokonalé linie, tajemství krásy. (285, Headline)
Odkryjte jedním lehkým dotekem. (281, Headline)
Už žádné bloudění. Zkrátka přímo do cíle. (268, Fließtext)
Technologie z té nejjemnější stránky. (283, Fließtext)
Stylový a kompaktní obal, mimořádně inteligentní obsah. (253,
Fließtext)
- 264 -
Bei der nächsten Kürzungsfigur, dem Asyndeton, werden
Konjunktionen ausgelassen. Asyndetische Verbindungen gibt
es in beiden Teilen des Korpus, doch sie werden weitaus
weniger verwendet als die oben genannte Ellipse. Hier einige
Beispiele aus dem Korpus:
Nicht irgeneins. [sondern] Deins. (21, Headline)
Früher mußte ich dafür immer eine dicke Mappe mitschleppen –
[aber] jetzt passt alles in meine Tasche. (76, Fließtext)
Pět různých tváří. [ale] Jeden cíl. (259, Fließtext)
Dokonalý design. [a, i] Dokonalý zvuk. (306, Slogan)
3.4.3.5. Appellfiguren
Als Appellfiguren werden rhetorische Figuren bezeichnet, die
mehr oder weniger direkt auf den Rezipienten einwirken
(Spang 1987, S. 190-202).
In den untersuchten Werbeanzeigen kommt unter den
Appellfiguren die Apostrophe, also direkte Anrede des
Rezipienten, am häufigsten vor. Sie dient zur
Kontaktaufnahme mit dem Empfänger sowie zum Fesseln
seiner Aufmerksamkeit und hierdurch zu einer intensiveren
Kommunikation der eigentlichen Werbebotschaft. Hier einige
Beispiele aus dem Korpus:
Entscheiden Sie selbst. (86, Headline)
Zeig deine starke Seite. (127, Fließtext)
Verleihen Sie Ihren Mitarbeitern neues, ungeahntes Potenzial
für mehr Entfaltung im Geschäftsleben. (48, Fließtext)
Zeig deinen eigenen Style und verlass dich beim Testen deiner
Grenzen auf den ultimativen Outdoor-Profi. (130, Fließtext)
Lassen Sie sich inspirieren, und kombinieren Sie Text, Sprache
und Fotos - ganz wie Sie mögen und dabei so einfach und
unkompliziert, wie Sie es von Nokia kennen. (53, Fließtext)
- 265 -
Řekněte něco ve stylu M50. (291, Headline)
Jdi na to a ukaž, kdo je tu šéf. (292, Fließtext)
Jestli jdeš po designu, tak chtěj Panasonic, a jestli po kvalitě...
tak taky. (276, Subline)
Sami se rozhodněte, co uděláte s Vaší novou Nokií 3310.
Vyměňte si kryty Xpress-onTM. Uvolněte se u některé ze čtyř
her. Vytvořte si vlastní spořič obrazovky. Hlasem vytočte číslo
a zavolejte svým přátelům. Využijte nových možností chatu
k seriózní komunikaci anebo jen tak pro legraci. Nokia 3310 je
doopravdy Vaše! (186, Fließtext)
Viel weniger sind in den analysierten deutschen und
tschechischen Werbetexten rhetorische Fragen vorhanden.
Es handelt sich um Fragen, bei denen keine Antwort verlangt
oder erwartet wird. Im Korpus wurden bspw. folgende Belege
rhetorischer Fragen gefunden:
Sind Sie bereit dafür? (155, Fließtext)
Aber wie kann man Stil messen? (143, Headline)
Klingt das nicht nach dem idealen Geschäftspartner? (105,
Fließtext)
Kennst du das, wenn du zu Hause sitzt, deine Lieblingsmusik
hörst und das Telefon klingelt? (145, Fließtext)
Jste nároční? (215, Fließtext)
Chceš novou funkci? (292, Fließtext)
Jste blázni do psaní? (226, Headline)
Vyžadujete vždy nejvyšší pracovní nasazení a nejvyšší
kvalitu? (256, Fließtext)
Schließlich kommen in beiden Teilen des Korpus auch
Ausrufe vor. Sie sind im Rahmen des Korpus jedoch in
keinem großen Maße vorhanden.
Klar doch! (154, Fließtext)
- 266 -
Das liegt doch auf der Hand! (7, Headline)
Persönlichkeit ist mehr als nur guter Geschmack! (55, Headline)
Je tady! (200, Headline)
A co teprve Nokia 8890! (244, Fließtext)
A jak snadno se ovládaly! (260, Fließtext)
3.4.3.6. Tropen
Beide Teile des Korpus sind relativ reich an Tropen. Dabei
handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um Metaphern, die
sich meistens auf das umworbene Produkt beziehen wie z.B.:
Die Welt in Ihrer Hand. (114, Headline)
Schönheit auf einen Klick. (93, Fließtext)
Die mobile Form der Freiheit. (41, Fließtext)
Spür die Kraft der Evolution. (127, Fließtext)
Ihr mobiles Büro mit Push-E-Mail, Office-Anwendungen und
leistungsfähigen Organizer-Funktionen. (91, Fließtext)
Stylový mobilní šperk jen pro výjimečné. (239, Headline)
Můj [Abbildung des Handys] je opravdová mobilní kancelář.
(301, Headline)
Je to nový zdroj. Je to MP3. Je to oko. Je to telefon. (272,
Fließtext)
Im Unterschied zu den oben erwähnten Metaphern erscheint
der nächste Tropus, nämlich die Synekdoche, in beiden
Teilen des Korpus eher selten. Dabei werden Synekdochen
vorwiegend im Sinne von pars pro toto verwendet:
Unterbrich Mozart. (145, Headline)
Alle Augen werden auf Sie gerichtet sein. (155, Fließtext)
Umlčte Mozarta. (296, Headline)
Pro oči, které hledají krásu. (228, Headline)
Etwas häufiger kommen in den untersuchten deutschen und
tschechischen Werbetexten Hyperbeln vor. Es handelt sich
- 267 -
um Übertreibungen, die bis zum Unwahrscheinlichen führen
wie es auch bei den folgenden Belegen aus dem Korpus der
Fall ist.
Viel zu schön, um damit nur zu telefonieren. (62, Headline)
Was es noch nicht hat, ist wahrscheinlich noch nicht erfunden.
(15, Fließtext)
Intelligentes, zeitloses Design verbindet Ästhetik und
Funktionalität in vollkommener Harmonie. (63, Fließtext)
Strhněte na sebe pozornost celého světa. (274, Fließtext)
Jejím cílem proto nemůže být nic menšího než dokonalost. (259,
Fließtext)
Zu den in beiden Teilen des Korpus häufiger vorhandenen
Tropen gehört auch die Personifikation, also die
Verlebendigung unbelebter Gegenstände. Im Korpus betrifft
sie meistens das umworbene Produkt, das oft als Partner
präsentiert wird.
Gibt alles. Nimmt's leicht. (26, Headline)
Denn dein Siemens ME45 ist schwindelfrei, stoßfest, staub-
und wasserabweisend. (129, Fließtext)
Diese Ausgeglichenheit macht es zu einem angenehmen
Begleiter - sowohl im Beruf als auch in der Freizeit. (43,
Fließtext)
Tohle je totiž telefon s hudbou v srdci. (271, Fließtext)
Nejen svým nevšedním designem je předurčen k vytrvalosti
a špičkovým výkonům. Co slíbí, splní. (198, Fließtext)
Nokia 9500 - centrální mozek firmy, Nokia 6630 - vizionář,
Nokia 6230 - precizní organizátor, Nokia 6260 - obratný
stratég, Nokia 6170 - elegantní profesionál. (259, Caption)
In manchen analysierten Werbeanzeigen wird von dem
umworbenen Produkt wiederum abstrahiert, wozu die
- 268 -
Entkonkretisierung dient. Hier einige Beispiele aus dem
Korpus:
Spür die Kraft der Evolution. (127, Fließtext)
Sprechen wir über die wahre Freiheit. (31, Headline)
Nokia 8810 - The Window of the Soul. (68, Headline)
Stellen Sie sich vor: Lebensgefühl jenseits aller Grenzen. The
Ultra Life. (107, Headline)
Spojte se s budoucností na www.nokia.cz. (232, Fließtext)
Vyberte si vlastní tvář dokonalosti. (259, Fließtext)
Nokia Eseries. Rovnováha mezi prací a skutečným životem.
(264, Slogan)
In einigen wenigen untersuchten deutschen und
tschechischen Werbeanzeigen wird schließlich auch Ironie
gebraucht. Dieser Tropus wird jedoch nur vorsichtig
verwendet, denn nicht jeder Rezipient muss auf Ironie
eingestellt sein und die Werbebotschaft könnte demzufolge
nicht effizient kommuniziert werden. Im Korpus wurden
folgende Belege für Ironie festgestellt:
Es sieht so aus, als gäbe es doch intelligentes Leben auf der
Erde. (8, Headline)
Du wirst ein Musterbeispiel an Effizienz und Ordnung. Das
bedeutet allerdings nicht, dass deine Rechtschreibung dadurch
automatisch besser wird. (139, Fließtext)
Das Foto, das du heute Nachmittag gemacht hast, könnte so
also schon morgen früh in jeder bundesweiten Tageszeitung
stehen. Und schon gegen Mittag den Boden irgendeines
Wellensittichkäfigs abdecken. (128, Fließtext)
Můžete pořídit úchvatné záběry západu slunce a uložit si je
hned vedle své sbírky trash-metalových skladeb. (305,
Fließtext)
- 269 -
Siemens S45 je vybaven technologií GPRS pro rychlý přenos
dat. Když ho připojíte ke svému notebooku, podstatně zrychlí
stahování všech těch zbytečných e-mailů a nesmyslných www
stránek. Vaše výkonnost se rázem ztrojnásobí. Budete schopni
promarnit třikrát víc času než dosud. (294, Fließtext)
3.4.3.7. Zweierfigur, Dreierfigur, Testimonium
Im Rahmen der untersuchten Werbeanzeigen sind noch drei
wichtige rhetorische Mittel zu erwähnen, nämlich die
Zweierfigur, die Dreierfigur und das Testimonium.
Zweier- und Dreierfiguren sind, wie bekannt, oft in Slogans
vorhanden. Sowohl im deutschen als auch im tschechischen
Teil des Korpus wurden sie jedoch auch in anderen Textteilen
gefunden, denn außer in Slogans kommen sie oft in der
Headline (zum Teil in der Subline) sowie im Fließtext vor.
Zweierfiguren werden meistens nach demselben Schema
konstruiert – einen Teil stellt die Bezeichnung des
umworbenen Produkts dar, den anderen Teil dann eine
werbliche Phrase. Die Bezeichnung des Produkts steht
vorwiegend am Anfang der Zweierfigur:
IC35. Be inspired. (121, Slogan)
GD90. Das Kleinste und Leichteste von Panasonic. (99,
Subline)
Das neue Sony Z7. Sie werden es nicht mehr loslassen. (165,
Headline)
Das neue Motorola SLVR. Design, das passt. (11, Fließtext)
Nokia N95. Velmi osobní počítač. (273, Headline)
Nový K750i. Víc než jen telefon. (297, Slogan)
Nový P990i. Chytrý telefon pro Váš business. (301, Fließtext)
- 270 -
In Einzelfällen wird die Bezeichnung des umworbenen
Produkts im Rahmen der Zweierfigur jedoch auch
nachgestellt:
Ziele erreichen. Nokia E90 Communicator. (91, Headline)
Quer denken. Das P800 smartphone. (158, Headline)
Multimedia in voller Breite. Das Nokia 7710 Multimedia-
Smartphone. (54, Headline)
Be inspired. S35. (292, Slogan)
Vereinzelt ist auch die Konstruktion Frage–Antwort zu sehen,
die besonders in der Headline sowie im Fließtext vorkommt:
Wo ist die Antenne? Gut getarnt. (18, Headline)
Verpasste Chancen? Nein danke! (6, Fließtext)
Visionen? Mit dem neuen Nokia 6600 Mobiltelefon werden sie
Wirklichkeit. (40, Fließtext)
Chcete víc než foťák? Je tu Nokia 6681. (225, Headline)
Chtěli jste špičkový telefon? Tak si ho užijte! (214, Fließtext)
Außerdem kann man in beiden Teilen des Korpus
Zweierfiguren finden, die aus zwei Behauptungen bestehen,
die meistens in Form von Parallelismen oder Antithesen
vorkommen.
Außen dezent. Innen eindrucksvoll. (27, Headline)
Die Zeiten ändern sich. Zum Glück auch die Handys. (6,
Fließtext)
Dreh deinen eigenen Abenteuerfilm. Mit deinem Handy. (153,
Headline)
Atraktivní funkce. Ocelová přitažlivost. (208, Headline)
Pět různých tváří. Jeden cíl. (259, Fließtext)
Výstřední vzhled. Výjimečný zvuk. (202, Headline)
Im Rahmen der Dreierfigur werden Produktnamen eher selten
erwähnt.
- 271 -
Nokia 6630. Mehr Leistung. Mehr Möglichkeiten. (44, Headline)
ST55. Small space. High-tech. (152, Subline)
Samsung U800 Soul. Nádherný navenek. Výkonný uvnitř.
(288, Subline)
Nové TreoTM 650. Chytrý email. Chytřejší telefon. (308,
Fließtext)
Stattdessen geht es meistens um eine Auflistung der
Eigenschaften des Produkts bzw. um eine Hervorhebung der
mit dem umworbenen Produkt zusammenhängenden
Schlüsselbegriffe.
Klein. Leicht. Vielseitig. (48, Subline)
Play it. Hear it. Groove it. (97, Headline)
Entdecken. Gestalten. Mitteilen. (54, Subline)
Wortgewandt. Bilderreich. Formvollendet. (49, Fließtext)
Vidět, vyfotit, odeslat. (233, Subline)
Malá, chytrá, elegantní. (206, Subline)
See new. Hear new. Feel new. (266, Subline)
Foťte. Posílejte. Tiskněte – samozřejmě bezdrátově. (270,
Fließtext)
Pro zachycení každého okamžiku. Pro oči s citem pro detail. Pro
oči, které milují barvy. (228, Fließtext)
Das letzte rhetorische Mittel, das hier anhand von den
untersuchten deutschen und tschechischen Werbeanzeigen
behandelt wird, ist das Testimonium. Durch das
Testimonium wird über die Qualität der zu verkaufenden
Ware berichtet. Dabei sind es entweder Prominente und
Experten, die für das Produkt werben, oder andererseits
unbekannte Personen, die als zufriedene Kunden ihre guten
Erfahrungen mit dem Produkt bezeugen.
- 272 -
Im Rahmen des Korpus erscheinen folgende Typen des
Testimoniums: Erstens handelt es sich um Aussagen
konkreter, aber nicht global bekannter Personen, die das
Produkt loben. Solche Äußerungen sind in der ersten Person
Singular verfasst und z.T. mit Anführungszeichen versehen:
„Automobile verkauft man nicht nur vom Schreibtisch aus.
Schließlich erwartet der Kunde umfassende Beratung am Auto,
im Verkaufsraum, auf der Probefahrt. Gut, daß ich da nicht nur
telefonisch erreichbar bin, sondern mit Fax, E-Mail und
Internet-Zugang mein komplettes Büro immer griffbereit habe.
Im Nokia Communicator handlich verpackt und nur ganze
253 g leicht. Samt aller wichtigen Daten, einem Terminplaner
und nicht zuletzt der Mercedes-Benz Leas Finanz Software, die
auch komplizierte Berechnungen am Bildschirm für den
Kunden sofort nachvollziehbar macht. Das Ganze auf 155 cm2
Grundfläche. Mehr Büro brauche ich nicht.“ Henning Quest,
Mercedes-Benz, PKW-Verkauf (75, Fließtext)
Zweitens wird ein Medium zitiert, das die Qualität des
umworbenen Mobiltelefons bestätigt. Konkret handelt es sich
um die größte Zeitschrift für Telekommunikation in Europa
namens „Connect“.
„Connect“ sagt: Das Siemens S35i ist das beste Handy der
Welt. (135, Headline)
Drittens kann man von Testimonium sprechen, das in
Verbindung mit dem Begleitbild auftaucht, auf dem berühmte
Persönlichkeiten abgebildet sind.
Stellen Sie sich vor: das Mobiltelefon für Champions. (113,
Headline) – Auf dem Bild sind berühmte Fußballspieler des
FC Chelsea (Petr Čech, Joe Cole, Robert Huth, Asier del
Horno) mit dem Produkt in der Hand zu sehen.
- 273 -
Zu dieser Kategorie zählt auch der einzige Beleg des
Testimoniums, der im tschechischen Teil des Korpus
gefunden wurde:
Samsung – moje číslo 1, Petr Čech (277, Caption) – Eine
Aufschrift in der unteren rechten Ecke des Begleitbildes, auf
dem der berühmte tschechische Fußballtorwart Petr Čech mit
dem umworbenen Produkt zu sehen ist. Sein Name ist aus
der Unterschrift unter der Behauptung ablesbar.
Die oben beschriebenen rhetorischen Mittel erfüllen im
Korpus eine Reihe persuasiver Funktionen. Einerseits sollen
sie die Aufmerksamkeit des Rezipienten fesseln, ggf. sein
Interesse wecken. Sie können aber auch zur Betonung von
relevanten Informationen sowie zu ihrer Erläuterung,
Verdeutlichung oder Nuancierung (besonders bei rhetorischen
Figuren, die nicht identische, sondern nur ähnliche Elemente
wiederholen) dienen, wodurch sie in der Lage sind, zur
Verständlichkeit (eventuell zur Verschleierung) und hiermit
auch zur besseren Akzeptanz der Werbebotschaft beizutragen.
Wenn sprachspielerisch gebraucht, können sie außerdem die
Attraktivität des Werbetextes verstärken.
3.4.4. Exkurs: Paraverbale persuasive Mittel
Obwohl das Thema der Persuasion innerhalb dieser Arbeit
unter sprachlichem Aspekt behandelt werden soll, wollen wir
auch paraverbale und nonverbale Komponenten der
untersuchten Werbeanzeigen mindestens kurz erwähnen, weil
ihr Anteil am gesamten Persuasionsprozess von Bedeutung
ist. Als paraverbale persuasive Mittel werden im Rahmen der
untersuchten Anzeigenwerbung alle graphischen Elemente
bezeichnet, die mit den sprachlichen Komponenten
- 274 -
korrelieren, wie etwa Fettdruck, Schriftgrad, Majuskel- oder
Minuskelschreibung etc.
Eigentlich in jeder der analysierten Werbeanzeigen wird mit
Schriftgrad gearbeitet. Teiltexte, auf die aufmerksam
gemacht werden soll, die hervorzuheben sind, werden mit
größerer, auffälliger Schrift gedruckt. Dies ist vornehmlich bei
Headlines (ggf. Sublines) und Slogans der Fall. Der Wechsel
zwischen verschiedenen Schriftgrößen verleiht dem gesamten
Werbetext außerdem eine bestimmte Dynamik, die durch
Farbsetzung oder Fettdruck noch weiter gesteigert werden
kann.
Der Fettdruck gehört zu den markanten und häufig
benutzten paraverbalen Mitteln. Er wird gebraucht, um die
Aufmerksamkeit des Rezipienten auf bestimmte Passagen
oder auch nur auf Einzelwörter zu lenken, wobei diese
dementsprechend entweder partiell oder komplett fett
gedruckt sind.
Spitzenkorrespondent. (168, Headline)
„Connect“ sagt: Das Siemens S35i ist das beste Handy der
Welt. (135, Headline)
Trium Mars – das ultrakompakte Handy mit integrierter WAP
Funktion. (167, Fließtext)
Hervorragend im Geschäft. (92, Headline)
Geh früher in Rente. (138, Headline)
Motorola. Take your world with you. (16, Slogan)
Nový K750i s 2megapixelovým fotoaparátem a automatickým
zaostřováním. (297, Subline)
Quick Share - nejsnadnější způsob sdílení obrázků, TFT
displej s ostrým obrazem a vysokým rozlišením, podpora
65536 barev, vestavěná kamera. (303, Fließtext)
- 275 -
Každý telefon má také něco navíc - tisíce kontaktů, interní
paměť až 80 MB, fotoaparát s rozlišením 1,3 MPix,
rychlý přenos dat (EDGE, 3G, WiFi)... (259, Fließtext)
Be inspired. (291, Slogan)
Soundtrack tvého života. (305, Subline)
Dokonalé linie, tajemství krásy. (285, Headline)
Aus den gleichen Gründen, also zur Betonung der
Schlüsselbegriffe bzw. der Kernaussagen werden auch
Majuskeln verwendet. Manchmal werden Majuskeln noch mit
dem oben erwähnten Fettdruck kombiniert, um maximale
Betonung und Auffälligkeit des Wortes oder der Passage zu
erzielen.
SMART. PHONE. (5, Headline)
MEHR MÖGLICHKEITEN MIT ZWEI KAMERAS. (45, Subline)
ABER WIE KANN MAN STIL MESSEN? (143, Headline)
BÁJEČNĚ JEDNODUCHÁ. (204, Headline)
VYTOČÍM I VELKÁ ČÍSLA. (169, Headline)
TELEFON A KAPESNÍ POČÍTAČ V JEDNOM. (174, Subline)
Vereinzelt sind im Korpus Wörter vorhanden, die eine
Binnenmajuskel umfassen. Meistens handelt es sich um
Neubildungen, die aus dem Englischen stammen.
Say hello to iPhone. (9, Headline)
Die kombinierte Lade- und SyncStation zur Übertragung von
Daten und Soundfiles zwischen Mobiltelefon und PC. (147,
Fließtext)
DigitAll smooth. (283, Fließtext)
Nový W910i s funkcí SensMe. (307, Slogan)
Sony Ericsson T68i a CommuniCam. (304, Fließtext)
Um auf bestimmte Teile des Werbetextes aufmerksam zu
machen, wird zum Teil auch Minuskelschreibung verwendet,
- 276 -
wobei Minuskeln oft noch mit Fettdruck oder mit Majuskeln
in der Nähe kombiniert werden.
sei einfach stilvoll, einfach nokia (33, Subline)
go create. SONY. (155, Slogan)
blue color worker (183, Headline)
představte si tenký, slide-up mobil, který má všechno uvnitř
(282, Headline)
An der Gestaltung des Persuasionsprozesses nimmt weiter die
Interpunktion teil, denn einzelne Interpunktionszeichen
erfüllen im Werbetext nicht nur die syntaktische
Gliederungsfunktion, sondern sind in der Lage, auch
werbespezifische Aufgaben zu übernehmen. In diesem
Kontext spricht Hirner (2007, S. 152 – 159) von der
Interpunktion, die entweder als Substitut und oder als
trennendes Instrument gebraucht wird. Unter der
Bezeichnung Interpunktion als Substitut versteht Hirner die
„Ersetzung eines Lexems durch ein Interpunktionszeichen“
(Hirner 2007, S. 153). Die Interpunktion als trennendes
Instrument soll wiederum in der visuellen Isolierung
zusammengehörender Elemente bestehen, ohne dass das
jeweilige Interpunktionszeichen für ein bestimmtes Lexem
eine stellvertretende Funktion ausübt (Hirner 2007, S. 156).
Beide oben beschriebenen Typen der Verwendung der
Interpunktionszeichen sind auch im untersuchten Korpus
festzustellen. Die Interpunktion als Substitut wurde z.B. in
folgenden Fällen beobachtet:
Kein Büro. [heißt] Keine Beschränkungen. (107, Fließtext)
Ihr Stil – [ist] unser Know-how. (18, Fließtext)
Die Entscheidung liegt bei Ihnen: [Wollen Sie] Elfenbeinweiß
oder Ebenholzschwarz. (150, Fließtext)
- 277 -
Dokonalé linie, [jsou] tajemství krásy. (285, Headline)
Panasonic G520, [je] Váš tichý společník. (275, Headline)
Chytrý telefon Nokia 9300. [je/byl] Stvořen pro novou generaci
profesionálů. (253, Fließtext)
Für die Interpunktionszeichen, die als trennendes Instrument
dienen, wurden im Rahmen des Korpus bspw. folgende Belege
gefunden:
Der Renner. Auf dem Datenhighway. (25, Headline)
Dreh deinen eigenen Abenteuerfilm. Mit deinem Handy. (153,
Headline)
Sie haben die Wahl. Zwischen dem zeitlos brillanten Klassiker
U800 Soul und dem edel modernen Slider U900 Soul. (116,
Fließtext)
Work together. Smarter. (262, Flietext)
Je silná. Vášnivá. Vůdčí typ. Kdo to je? (194, Fließtext)
Objevte skutečné umění ve světě mobilních technologií. L'Amour
Collection. Za hranicemi Vaší fantazie. (230, Fließtext)
Eine solche Verwendung der Interpunktion ist einerseits als
Ausdruck der Sprachökonomie zu verstehen. Dank der
Ersetzung der Lexeme durch Interpunktionszeichen werden
die Werbetexte knapper und können schneller gelesen, erfasst
und eingeprägt werden. Andererseits, wenn als trennendes
Instrument gebraucht, ist die ungewöhnliche Interpunktion in
der Lage, die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu aktivieren,
der sich anhand dessen auf die eigentliche Werbebotschaft
besser konzentrieren soll.
In beiden Teilen des Korpus sind auch Anführungszeichen
zu sehen. In den untersuchten deutschen Werbetexten
werden Anführungszeichen gebraucht, um eine direkte Rede
- 278 -
oder ein Zitat zu markieren. Sie sind in den Werbeanzeigen
jedoch nicht oft vorhanden. Hier einige Beispiele:
„Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte.“ (74, Headline)
„Es ist gut, aus sich herauszugehen. Vor allem wenn man
weiß, in welche Richtung.“ (59, Headline)
„Automobile verkauft man nicht nur vom Schreibtisch aus.
Schließlich erwartet der Kunde umfassende Beratung am Auto,
im Verkaufsraum, auf der Probefahrt. Gut, daß ich da nicht nur
telefonisch erreichbar bin, sondern mit Fax, E-Mail und
Internet-Zugang mein komplettes Büro immer griffbereit habe.
Im Nokia Communicator handlich verpackt und nur ganze
253 g leicht. Samt aller wichtigen Daten, einem Terminplaner
und nicht zuletzt der Mercedes-Benz Leas Finanz Software, die
auch komplizierte Berechnungen am Bildschirm für den
Kunden sofort nachvollziehbar macht. Das Ganze auf 155 CM2
Grundfläche. Mehr Büro brauche ich nicht.“ Henning Quest,
Mercedes-Benz, PKW-Verkauf (75, Fließtext)
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen kommen
Anführungszeichen noch seltener vor und dienen zur
Wiedergabe der gesprochenen Sprache, sodass der Rezipient
den Eindruck haben soll, er sei von einer wirklichen Person
angesprochen wie etwa:
„Nikdy nekopíruji styl někoho jiného. Oni někdy kopírují můj.“
(234, Headline)
„Naše první.“ (245, Headline)
„Stále hledám. A teď jsem našel víc, než jsem čekal.“ (237,
Headline)
3.4.5. Exkurs: Nonverbale persuasive Mittel
Als nonverbale persuasive Mittel sind im Rahmen der
untersuchten Werbeanzeigen alle ihre Bildelemente zu
- 279 -
verstehen. In Anlehnung an Zielkes funktionale
Klassifizierung der Bildelemente lassen sich diese in drei
Kategorien unterteilen: Key-Visuals, Catch-Visuals und
Focus-Visuals (Zielke 1991, S. 81-84).
Ein Key-Visual, also ein Schlüsselbild, ist in jeder
Werbeanzeige des Korpus zu finden. Es handelt sich um die
eigentliche Produktabbildung, die wirklich in hundert Prozent
der Fälle vorkommt.
Abbildung 12: Beispiele für Key-Visuals
(Quelle: Der Spiegel 39/2004, S. 173 und Týden 29/2005, S. 2)
In den meisten Werbeanzeigen ist das abgebildete Produkt
auch in eine bestimmte Bildumgebung eingebettet, die als
Catch-Visual (also Blickfänger) zu bezeichnen ist. Das Catch-
Visual wird gebraucht, um den Blick des Rezipienten auf das
umworbene Produkt zu lenken, dem somit gleichzeitig
bestimmte Konnotationen und Assoziationen zugewiesen
werden.
- 280 -
Abbildung 13: Beispiele für Catch-Visuals
(Quelle: Der Spiegel 43/2001, S. 256 und Týden 22/2006, S. 23)
Unter Focus-Visuals sind in der Regel kleinere Bildelemente
zu verstehen, die die wichtigsten Eigenschaften des Produkts
visualisieren, um auf sie noch einmal aufmerksam zu machen
bzw. um sie zu demonstrieren. In den untersuchten
Werbeanzeigen handelt es sich hauptsächlich um kleinere
Abbildungen des umworbenen Produkts, die vorwiegend
rechts oder links unten zu sehen sind.
Abbildung 14: Beispiele für Focus-Visuals (kleinere Produktabbildung)
(Quelle: Der Spiegel 37/2006, S. 37 und Týden 15/2007, S. 24)
- 281 -
In einigen wenigen Fällen werden außerdem ikonische
Zeichen verwendet, die das bereits Geschriebene noch visual
wiederholen (z.B. eine kleine Zeichnung des Fotoapparats
neben der Information, dass man mit dem Handy auch
fotografieren kann).
Abbildung 15: Beispiele für Focus-Visuals (ikonische Zeichen)
(Quelle: Der Spiegel 42/1999, S. 51 und Týden 49/2002, S. 54)
In den analysierten Werbeanzeigen spielen Bildelemente eine
wichtige Rolle. Sie werden benutzt, um den Rezipienten
möglichst schnell und effektiv anzusprechen, um seine
Aufmerksamkeit zu erregen, aber zugleich auch um über das
Produkt verständlich zu informieren bzw. um seine Qualitäten
zu demonstrieren. Die gebrauchten Bildelemente sollen beim
Rezipienten aber auch Emotionen auslösen und dadurch die
Einprägung der Werbebotschaft erleichtern.
3.4.6. Exkurs: Standardisiert oder länderspezifisch?
Wie in den vorigen Kapiteln beschrieben wurde, bemühen
sich Werbetexter mit verschiedensten Mitteln, dem
Rezipienten die Werbebotschaft zu vermitteln bzw. ihn zum
- 282 -
Kauf des umworbenen Produkts zu bewegen. Es bleibt jedoch
zu klären, ob sie dabei auch Spezifika der Zielländer in
Betracht ziehen oder ob sie eher standardisiertes
Werbematerial bevorzugen.
Als standardisierte Werbung bezeichnet man Werbung, die für
ein bestimmtes Land hergestellt wurde, und die gleichzeitig in
weiteren Ländern ohne Veränderung des Werbematerials
erfolgreich veröffentlicht werden kann.
Dies ist hauptsächlich dank der Globalisierung möglich, denn
in der global gewordenen Welt gleichen sich die
Erfahrungswelten der Menschen unterschiedlicher Nationen
insofern, dass sie allmählich interkulturell und damit ähnlich
werden. Darauf kann die Werbung eingehen, denn solche
Erfahrungen, die verschiedenen Nationen gemeinsam sind,
lassen sich vermarkten, ohne dass man auf kulturelle
Unterschiede Rücksicht nehmen muss.
Menschen, die anhand der Globalisierung über ähnliche
Erfahrungen verfügen, lassen sich gleichzeitig durch
dieselben Reize beeinflussen. „Girls in Tokio and Berlin are
sisters ‘under the skin’, on their lips, fingernails and in hair
styles. Therefore, ads using basic appeals can successfully
reach all of them.” (Fatt 1967, S. 60f.) Zu solchen Appellen,
die verschiedenen Kulturen gemeinsam sind, zählen z.B.
Appelle an Schönheit, Attraktivität, Sozialprestige, Spaß,
Gesundheit oder Entspannung. Es handelt sich also um
Appelle, die wesentliche menschliche Bedürfnisse, Werte,
Sehnsüchte und Ängste ansprechen.
Mit der Globalisierung hängt auch ein ähnliches
Konsumverhalten zusammen. Es gibt Millionen Menschen,
die unter denselben Bedingungen leben und demzufolge auch
- 283 -
ähnliche Konsumgewohnheiten besitzen. Diese
Konsumgewohnheiten sind in der standardisierten Werbung
genauso anzusprechen wie die oben genannten Erfahrungen
und Reize.
Neben den mit dem Globalisierungsprozess
zusammenhängenden Argumenten spricht für die
Standardisierung auch eine Menge von Marketing-Aspekten.
Dabei stehen v.a. die Einsparung von Geld sowie der
Konkurrenzkampf im Vordergrund: Eine international
gestaltete Werbung, die ohne Veränderung in mehreren
Ländern präsentiert werden kann, spart dem Produzenten
nicht nur Geld sondern auch Zeit, was einen wichtigen Faktor
im Konkurrenzkampf verschiedener Anbieter darstellt.
Außerdem ruft eine auf internationaler Ebene erfolgreiche
Werbung beim Konsumenten Vertrauen hervor und stärkt
gleichzeitig die Position der Marke auf dem Markt.
Die Tendenz zur Verwendung der standardisierten Werbung
ist auch im Rahmen des Korpus zu beobachten.
Standardisierte (oder mindestens neutral verfasste)
Werbeanzeigen haben in beiden Teilen des Korpus die
Oberhand, was auch logisch ist. Man denke daran, dass die
Werber Globalplayer sind, die ihre Produkte möglichst effektiv
weltweit verkaufen wollen. Mobiltelefone können außerdem
als kulturfreie Produkte bezeichnet werden, was heißt, dass
man für sie erfolgreich werben kann, ohne das Produkts mit
einer bestimmten Kultur zu verknüpfen. Und nicht zuletzt ist
darauf hinzuweisen, dass der deutsche Absatzmarkt dem
tschechischen insofern ähnelt, sodass es nicht unbedingt
nötig ist, dafür spezielle länderbezogene Werbekampagnen zu
kreieren.
- 284 -
Die Mehrzahl der im Korpus vorhandenen Werbeanzeigen
weist also keine kultur- oder länderspezifischen Merkmale
auf. Sie sind vorwiegend neutral verfasst, sodass sie potenziell
auf standardisierte Art und Weise benutzt werden können. In
manchen Fällen kommen auch identische Werbeanzeigen in
beiden Teilen des Korpus vor, wie es auch bei folgenden
Beispielen der Fall ist:
Abbildung 16: Standardisierte Werbeanzeigen für Nokia 9300
Quelle: Der Spiegel 12/2005, S. 53 und Týden 9/2005, S. 7)
In einigen wenigen Werbeanzeigen sind jedoch auch Hinweise
auf deutsche bzw. tschechische Spezifika festzustellen.
In fünf Werbeanzeigen aus dem deutschen Teil des Korpus
wird die deutsche Fußballleidenschaft thematisiert. Dies
geschieht vorwiegend anhand von Bildelementen, wie etwa
durch eine Abbildung des Fußballschals (43), anhand eines
Fotos mit berühmten Fußballspielern (113) oder durch eine
Abbildung des umworbenen Mobiltelefons vor einem
springenden Fußballtorwart, wobei auf dem Display ein Foto
des Balls im Tor zu sehen ist (161). In einer Werbeanzeige ist
die Headline WAPsimpeln über das Neuste vom Sport. (24)
- 285 -
durch ein Begleitbild mit einem Mann ergänzt, der einen
Fußball hält. Für eine rein sprachliche Anspielung auf die
Vorliebe der Deutschen für Fußball könnte eventuell die
Headline Damit bleiben Sie am Ball. (3, Headline) gehalten
werden.
Auf die deutsche Staatsordnung weist wiederum der Text Das
Foto, das du heute Nachmittag gemacht hast, könnte so also
schon morgen früh in jeder bundesweiten Tageszeitung stehen.
(128, Fließtext) hin.
Schließlich kommt in einer deutschen Werbeanzeige Berlin zu
Wort, wenn neben der Abbildung des umworbenen Produkts
ein Modell des Brandenburger Tors, ein kleines Schild mit der
Abbildung des Brandenburger Tors und mit dem
Stadtwappen Berlins, sowie eine Fahrkarte der Deutschen
Bahn (22) zu sehen sind.
Städte werden auch im tschechischen Teil des Korpus
thematisiert. Konkret handelt es sich um Prag und Brünn, die
in zwei Werbeanzeigen vorkommen. In der ersten
Werbeanzeige ist das Panorama von Prag zu sehen (224), in
der anderen Werbeanzeige dominiert wiederum ein Foto des
Zentrums von Brünn (268).
Im Zusammenhang mit den länderspezifisch gefärbten Fotos
kann noch eine Werbeanzeige erwähnt werden, die ein großes
Foto des Fußballtorwarts Petr Čech umfasst. Auf diesem Foto
ist Petr Čech jedoch nicht im Kontext mit dem Fußball
abgebildet – er sitzt in einem Café und hält das umworbene
Mobiltelefon in der Hand. Es handelt sich um eine
Testimonialwerbung, die zugleich signalisiert, dass Petr Čech
im tschechischen Raum aktuell als beliebte und angesehene
Persönlichkeit gilt.
- 286 -
Das einzige Beispiel aus dem tschechischen Teil des Korpus,
in dem sich das Länderspezifische in der Sprache
widerspiegelt, stellt die Werbeanzeige für das Mobiltelefon
Siemens S45 dar. Auf den ersten Blick handelt es sich um
eine standardisierte Werbung, die in beiden teilen des Korpus
vorkommt. Das Bild ist hundertprozentig identisch, was auch
beim Fließtext der Fall ist – bis auf den letzten Satz. Während
dieser Satz in der deutschen Werbeanzeige Das bedeutet
allerdings nicht, dass deine Rechtschreibung dadurch
automatisch besser wird. (139, Fließtext) lautet, findet man in
der tschechischen Version die Variante: S psaním "y" a "i" vám
S45 bohužel nepomůže... (293, Fließtext). Es ist interessant,
dass man in der tschechischen Variante der Werbeanzeige
nicht von der Rechtschreibung allgemein spricht, wie es in
dem deutschen Text der Fall ist, sondern dass man konkret
die Problematik der Rechtschreibung der Vokale „y“ und „i“
erwähnt, die für den tschechischen Raum spezifisch ist.
In den untersuchten deutschen Werbetexten konnten
schließlich auch visuelle Verweise auf Elemente anderer
Kulturen festgestellt werden (während diese im tschechischen
Teil des Korpus kaum vorhanden sind). Es handelt sich
einerseits um Bilder mit einem symbolischen Wert wie z.B. die
parallele Abbildung des umworbenen Mobiltelefons und einer
Platinum-Card American Express, die Wohlstand und
unbegrenzte Möglichkeiten assoziiert (112), oder ein auf
Chinesisch (kalligraphisch) verfasstes Zitat von Konfuzius,
das auf Weisheit hindeutet (135). Außerdem sind im
deutschen Teil des Korpus Abbildungen berühmter Bauwerke
zu sehen, die wiederum die Weltoffenheit symbolisieren – z.B.
eine Abbildung des Eiffelturms (148), Abbildungen des
- 287 -
Westminster-Palastes und daneben einer typischen
thailändischen Landschaft (107) oder eine Abbildung des
Chrysler-Gebäudes (15).
3.4.7. Entwicklungstendenzen in der Verwendung von
verbalen persuasiven Mitteln
Im Rahmen der Dissertation wurden Werbeanzeigen
analysiert, die während zehn Jahre im deutschen und
tschechischen Raum veröffentlicht wurden. In diesem Kapitel
sollen verschiedene Tendenzen in der Verwendung von
verbalen persuasiven Mitteln beschrieben werden, die im
Laufe des Jahrzehnts beobachtet werden konnten. Zur
Illustration werden Grafiken benutzt, die den Gebrauch
ausgewählter Ausdrucksmittel im Rahmen des Korpus
demonstrieren (aus der gesamten Anzahl der Vorkommen
jeder konkreten Erscheinung pro Werbeanzeige wird der
Median berechnet20). Konkret handelt es sich um die
Verwendung von meistvertretenen Wortarten,
Hochwertwörtern, englischer Ausdrücke, Fachsprache und
speziell die Verwendung von fachlichen Abkürzungen.
Die folgenden zwei Grafiken illustrieren die Verwendung von
Substantiven, Adjektiven und Verben in beiden Teilen des
Korpus während der untersuchten zehn Jahre. Es ist
ersichtlich, dass Substantive in beiden Sprachen deutlich die
Oberhand haben. Gleichzeitig kann man beobachten, in
welchem Umfang die einzelnen Wortarten in verschiedenen
Jahren gebraucht wurden. Die Tendenz der letzten Jahre,
20 Mehr über die Anzahl der Wörter in beiden Teilen des Korpus sowie über ihre
Verteilung in den einzelnen Jahren siehe unter 3.3.
- 288 -
weniger Text zu benutzen, ist besonders im deutschen Teil
des Korpus markant.
Grafik 3: Tendenzen in der Verwendung von meistgebrauchten deutschen Wortarten
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Substantive
Adjektive
Verben
Grafik 4: Tendenzen in der Verwendung von meistgebrauchten tschechischen Wortarten
0
10
20
30
40
50
60
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Substantive
Adjektive
Verben
Die nächste Grafik demonstriert die Verwendung von
Hochwertwörtern in beiden Teilen des Korpus. Es ist
- 289 -
interessant, dass die Kurven bis zum Jahr 2005 relativ
ähnlich sind. Seit 2006 sinkt die Anzahl der im tschechischen
Teil des Korpus verwendeten Hochwertwörter kontinuierlich,
während dies in den untersuchten deutschen Werbeanzeigen
nicht der Fall ist.
Grafik 5: Tendenzen in der Verwendung von Hochwertwörtern
0
1
2
3
4
5
6
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Deutsch
Tschechisch
Die folgende Grafik betrifft den Gebrauch englischer
Ausdrücke in beiden Teilen des Korpus. Die Kurven weisen in
beiden Fällen relativ regelmäßige Schwankungen auf und
ähneln somit einer Sinuslinie. Die Gesamttendenz zur
Verwendung englischer Ausdrücke ist jedoch in beiden Teilen
des Korpus unterschiedlich – in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen ist sie im Durchschnitt steigend, während sie
in den analysierten tschechischen Werbetexten allmählich
abnimmt.
- 290 -
Grafik 6: Tendenzen in der Verwendung englischer Ausdrücke
0
2
4
6
8
10
12
14
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Deutsch
Tschechisch
Die nächste Grafik dokumentiert die Verwendung von
Fachsprache in den untersuchten deutschen und
tschechischen Werbeanzeigen. Der Verlauf der Kurven sieht
in beiden Sprachen ähnlich aus. Die meisten fachlichen
Ausdrücke wurden in den untersuchten Werbeanzeigen im
Jahre 2003 bzw. 2005 gebraucht. Seit dieser Zeit ist die
Tendenz zur Verwendung der Fachsprache mehr oder weniger
sinkend. Der einzige markante Unterschied ist im letzten
analysierten Jahr zu beobachten, in dem es im tschechischen
Teil des Korpus zu einem Anstieg des Gebrauchs fachlicher
Ausdrücke gekommen ist.
- 291 -
Grafik 7: Tendenzen in der Verwendung fachlicher Ausdrücke
0
5
10
15
20
25
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Deutsch
Tschechisch
Im Zusammenhang mit der Verwendung von Fachsprache
sind speziell die fachlichen Abkürzungen zu erwähnen, die in
beiden Teilen des Korpus sehr häufig vorkommen. Die
folgenden zwei Grafiken zeigen, in welchem Umfang fachliche
Abkürzungen in den einzelnen Jahren im Korpus gebraucht
wurden und zugleich welche Abkürzungen in den
untersuchten deutschen und tschechischen Werbeanzeigen
am meisten vorhanden sind.
Es ist signifikant, dass die Kurve, die sich auf die gesamte
Verwendung aller fachlichen Abkürzungen bezieht, mit der
oben angeführten Grafik übereinstimmt, die die Verwendung
von Fachsprache allgemein betrifft (bis auf den Anstieg der
Verwendung deutscher Abkürzungen im letzten verfolgten
Jahr). Interessant sind jedoch die Unterschiede zwischen den
meistverwendeten Abkürzungen, die in beiden Teilen des
Korpus festgestellt werden konnten. Die Unterschiede gehen
v.A. auf das Jahr zurück, in dem jeweils die meisten
- 292 -
Abkürzungen in Werbetexten verwendet wurden. Im
deutschen Teil des Korpus ist der Höhepunkt im Jahre 2002
zu beobachten. Zu dieser Zeit wurde vornehmlich die WAP-
Funktion thematisiert. Im tschechischen Teil des Korpus
wurden fachliche Abkürzungen dagegen ein Jahr später in
größtem Umfang gebraucht. Zu dieser Zeit steht schon die
MMS-Funktion im Vordergrund.
Grafik 8: Tendenzen in der Verwendung von deutschen fachlichen Abkürzungen
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
GPRS
GSM
HSDPA
MMS
MP3
WAP
Total
Grafik 9: Tendenzen in der Verwendung von tschechischen fachlichen Abkürzungen
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
AAC
MMS
MP3
SMS
WAP
Total
- 293 -
Die oben angeführten Grafiken sollen als illustrative Sonde
der Tendenzen im Gebrauch der persuasiven sprachlichen
Mittel im Rahmen des untersuchten Korpus dienen. Sie
belegen unter anderem die Tatsache, dass es zwischen der
Verwendung von verbalen persuasiven Mitteln im deutschen
und tschechischen Teil des Korpus langzeitig nur kleine
Unterschiede gibt. Eine detaillierte Zusammenfassung der
Unterschiede folgt im nächsten Kapitel.
- 294 -
4. Zusammenfassung und Schlusswort
Das Thema der vorliegenden Dissertation wurde einerseits auf
der theoretischen, andererseits auf der empirischen Ebene
behandelt.
Der theoretische Teil der Arbeit fokussiert auf die Vorstellung
der Spezifika der Werbung für Mobiltelefone (angesichts der
Werbeziele, Zielgruppen, Werbemittel und -träger sowie der
eigentlichen Werbekommunikation) bzw. auf die Erläuterung
der Schlüsselbegriffe, die sich auf die Struktur einer
Werbeanzeige und auf die Charakteristika des
Persuasionsprozesses beziehen.
Der empirische Teil stellt Informationen zum Aufbau des
Korpus bzw. zu der methodischen Vorgehensweise bereit, die
im Rahmen der Analyse verwendet wurde. Die größte
Aufmerksamkeit wird jedoch den Resultaten der
Korpusanalyse gewidmet, die mit zahlreichen konkreten
Beispielen aus dem deutschen und tschechischen Teil des
Korpus belegt werden.
Das Materialkorpus der Dissertation besteht aus
308 deutschen und tschechischen Werbeanzeigen für
Mobiltelefone, die in zehn Jahrgängen der Zeitschriften „Der
Spiegel“ und „Týden“ veröffentlicht wurden.
Diese zwei Zeitschriften wurden gewählt, denn es handelt sich
in beiden Fällen um Wochenzeitschriften, die ähnlich
konzipiert und auf dem Markt gut etabliert sind. Deswegen
sind sie auch für Inserenten interessant. Sie sprechen
vergleichbare Zielgruppen an und in ihren Regionen sind sie
angesehen.
- 295 -
Ins Korpus wurden alle Werbeanzeigen für Mobiltelefone
einbezogen, die in den beiden oben genannten
Wochenzeitschriften in Jahren 1999-2008 erschienen und
deren Text originell ist. Es gibt also keine Werbeanzeige, die
im Korpus wiederholt vorkommt. Ins Korpus wurden auch
keine Anzeigen eingereiht, die sich nur im Bild voneinander
unterscheiden, deren Text aber völlig identisch ist. In diesen
Fällen wurde bloß diejenige Werbeanzeige ins Korpus
aufgenommen, die als erster Vertreter der konkreten
Kampagne veröffentlicht wurde.
Insgesamt wurden also 308 Werbeanzeigen (konkret
168 deutsche und 140 tschechische Anzeigen) untersucht. Es
wurden zahlenmäßig weniger tschechische Werbeanzeigen
analysiert, weil sie nicht so abwechslungsreich waren, wie es
bei den deutschen der Fall war.
Im Rahmen der Korpusanalyse wurde jede einzelne
Werbeanzeige zuerst transkribiert und danach stufenweise
gründlich untersucht. Der ganze Prozess kann dabei in eine
Analyse- und eine Synthesestufe eingeteilt werden.
Die Analysestufe betraf Aufbau, Struktur und Form der
gesammelten deutschen und tschechischen Werbeanzeigen
für Mobiltelefone. Analysiert wurden dabei sowohl verbale
persuasive Mittel (syntaktisch-lexikalische Mittel, rhetorische
Figuren, Elemente von regionalen, sozialen und stilistischen
Varietäten der Sprache etc.) als auch paraverbale und visuelle
Mittel (Interpunktion, Schriftart, Schriftgrad, typographische
Besonderheiten bzw. verschiedene Bilder und Zeichen), die in
einzelnen Teilen der Anzeigen vorkamen.
Danach folgte die Synthesestufe, die im Vergleich der in
beiden Teilen des Korpus festgestellten persuasiven Mittel
- 296 -
bestand. Berücksichtigt wurden dabei auch eventuelle
Anspielungen auf kulturelle Spezifika beider Länder.
Um die Korpusanalyse effektiver zu machen, wurde von der
Autorin eine spezielle Software entworfen. Diese Software, der
sog. W-Manager, diente als Unterstützung nicht nur bei der
Durchführung der gesamten Korpusanalyse, sondern auch
bei der Sortierung und Summierung der Ergebnisse (Näheres
über den Aufbau des Korpus unter 3.1.1.).
Die aus der durchgeführten Korpusanalyse resultierenden
Unterschiede in der Verwendung von deutschen und
tschechischen persuasiven Mitteln können nach Wichtigkeit
in drei Gruppen eingeteilt werden und zwar in:
1. wesentliche Unterschiede in der Verwendung von
persuasiven Mitteln;
2. allgemeine Unterschiede, die sich aus Differenzen der
Systeme beider Sprachen ergeben;
3. marginale Unterschiede, die nur in Einzelfällen vorkommen
und deswegen keine allgemeine Gültigkeit haben.
Dabei ist natürlich mit eher unscharfen Grenzen und
fließenden Übergängen zwischen den sprachsystematisch
bzw. pragmatisch oder konkret thematisch begründeten
Unterschieden zu rechnen.
Wesentliche Unterschiede in der Verwendung von deutschen
und tschechischen persuasiven Mitteln bestehen im
unterschiedlichen Gebrauch der Fragen und Aufforderungen
in verschiedenen syntaktischen Realisationen.
Im tschechischen Teil des Korpus erscheinen z.B. deutlich
mehr Entscheidungsfragen als in den untersuchten
deutschen Werbeanzeigen. Die Mehrzahl stellen dabei Fragen
nach dem Willen des Rezipienten im Sinne „Wollen Sie/ Willst
- 297 -
du...?“ dar, die im deutschen Teil des Korpus kaum
vorhanden sind.
Während in den untersuchten deutschen Werbeanzeigen
18 Belege für syntaktisch unvollständige Fragen festgestellt
wurden, kam in den analysierten tschechischen Werbetexten
nur ein einziges Beispiel für syntaktisch unvollständige Frage
vor.
Was die oben erwähnten Aufforderungen betrifft, kommen
syntaktisch vollständige Aufforderungen im tschechischen
Teil des Korpus häufiger vor als in den analysierten
deutschen Werbetexten.
Dagegen gibt es wesentlich mehr syntaktisch unvollständige
Aufforderungen im deutschen Teil des Korpus als in den
untersuchten tschechischen Werbeanzeigen.
Im tschechischen Teil des Korpus bedient man sich wiederum
häufiger des Imperativs als in den analysierten deutschen
Werbeanzeigen.
Zugleich wurden in den analysierten tschechischen
Werbeanzeigen im Unterschied zum deutschen Teil des
Korpus keine Infinitivsätze in der Funktion eines
Aufforderungssatzes festgestellt.
Markante Unterschiede sind weiter in der Verwendung der
Adjektive und Verben in beiden Teilen des Korpus
festzustellen. Im deutschen Teil des Korpus gibt es mehr
Adjektive als Verben, während im tschechischen Teil des
Korpus die Situation umgekehrt ist. Die untersuchten
deutschen Werbeanzeigen weisen eine größere Tendenz zum
Nominalstil auf.
Sehr unterschiedlich ist auch der Gebrauch der geflügelten
Worte in beiden Teilen des Korpus. Die im deutschen Teil des
- 298 -
Korpus häufig vorhandenen geflügelten Worte kommen in den
untersuchten tschechischen Werbetexten in keinem größeren
Maße vor.
Größere Unterschiede gibt es weiter in der Verwendung der
Schlüsselwörter21 – in den untersuchten deutschen
Werbeanzeigen dominiert das Pronomen „Sie“22, im
tschechischen Teil des Korpus wird wiederum das Substantiv
„telefon“ am meisten gebraucht. Während im Rahmen der
deutschen Rangliste das Adjektiv „neu“ auf Platz zwei steht,
ist es auf der tschechischen Liste der zehn meistverwendeten
Schlüsselwörter nicht zu finden. Unterschiedlich sind auch
die Zusatzfunktionen und Ausstattung der Mobiltelefone, die
am häufigsten thematisiert werden. Während im deutschen
Teil des Korpus hauptsächlich Internetdienste (konkret „WAP“
und „E-Mail“) erwähnt werden, kommen in den analysierten
tschechischen Werbeanzeigen häufiger Ausdrücke wie
„fotoaparát“ und „displej“ vor.
Letztendlich konnte festgestellt werden, dass im
tschechischen Teil des Korpus verschiedene aufwertende
Adverbien zu finden sind, während diese im deutschen Teil
des Korpus überhaupt nicht vorkommen. Als Äquivalente
werden in den untersuchten deutschen Werbeanzeigen
aufwertende Adjektive gebraucht.
Als allgemeine Unterschiede in der Verwendung von
deutschen und tschechischen persuasiven Mitteln, die sich
aus Differenzen der Systeme beider Sprachen ergeben,
21 Im Rahmen der Korpusanalyse wurden solche Lexeme als Schlüsselwörter
bezeichnet, bei denen es sich um Autosemantika handelt und die in den
untersuchten Werbeanzeigen häufig vorkommen.
22 Dies ist zum Teil der Verwendung des expliziten Subjekts im Deutschen
zuzuschreiben.
- 299 -
können folgende Feststellungen bezeichnet werden, die
vornehmlich den Gebrauch des Konjunktivs der Modalverben,
des Passivs und des Pronomens „es“ betreffen:
Im Unterschied zu den untersuchten deutschen Werbetexten,
in denen Konjunktive der Modalverben üblich sind, konnten
in tschechischen Werbeanzeigen Modalverben im Konditional
kaum festgestellt werden.
Außerdem werden im deutschen Teil des Korpus viel häufiger
Passivformen gebraucht als in den analysierten tschechischen
Werbetexten.
In den untersuchten deutschen Werbeanzeigen ist auch das
Pronomen „es“ sehr oft vorhanden (dies ist hauptsächlich den
formalen grammatischen Funktionen des Pronomens „es“ im
Deutschen zuzurechnen, z.B. Korrelat). Im tschechischen Teil
des Korpus kommt es jedoch kaum vor.
Im Hinblick auf die verwendeten rhetorischen Mittel ist
wiederum eine große Diskrepanz im Gebrauch der Zwillings-
und Routineformeln zu sehen. Im Unterschied zum deutschen
Teil des Korpus wurden Zwillingsformeln sowie
Routineformeln in den analysierten tschechischen
Werbeanzeigen kaum gefunden.
Letztendlich sind eher marginale Unterschiede zu erwähnen,
die in den untersuchten Werbeanzeigen nur vereinzelt
vorkommen und deswegen über keine allgemeine Gültigkeit
verfügen können. Es handelt sich um Erscheinungen
syntaktisch-lexikalischen Charakters, wie aus den folgenden
Einzelbeobachtungen ersichtlich ist:
Im Unterschied zu den untersuchten deutschen Werbetexten
gibt es im tschechischen Teil des Korpus keine Belege für
- 300 -
Aussagen, in denen das finite Verb vorhanden ist und das
Subjekt ausgelassen wird.
Weiterhin sind im tschechischen Teil des Korpus keine
syntaktisch unvollständigen Aussagen in Form von
Adverbialsätzen zu entdecken.
In den analysierten tschechischen Werbeanzeigen gibt es
auch kein Lob der Firma bzw. der Marke oder eine
Thematisierung der Liebe auf den ersten Blick (im
Zusammenhang mit dem Mobiltelefon) mithilfe von
Ordinalzahlen.
Im Unterschied zum deutschen Teil des Korpus erscheinen in
den untersuchten tschechischen Werbeanzeigen aber mehr
Wörter aus dem Bereich der Materialwissenschaft und
Werkstofftechnik. Außerdem wurden zwei Ausdrücke aus der
Flugterminologie gefunden, die im deutschen Teil des Korpus
ebenfalls nicht vorhanden sind.
Anhand der Resultate der durchgeführten Korpusanalyse
wurden die im Kapitel 3.2. formulierten Hypothesen
verifiziert.
Hypothese 1 heißt: Es sind nur feine Unterschiede in der
Verwendung der persuasiven Mittel in den untersuchten
deutschen und tschechischen Werbeanzeigen zu erwarten.
Wie aus den oben angeführten Feststellungen ersichtlich ist,
wurde diese Hypothese bestätigt.
Die im Rahmen der Hypothese 1 beschriebenen Resultate der
Korpusanalyse stimmen in großem Maße auch mit den
Feststellungen überein, die die Hypothese 2 betreffen.
Hypothese 2 heißt: In beiden Teilen des Korpus ist eine hohe
Anzahl von standardisierten Werbeanzeigen zu erwarten.
- 301 -
Aufgrund der durchgeführten Korpusanalyse konnte
festgestellt werden, dass die Mehrzahl der im Korpus
vorhandenen Werbeanzeigen keine kultur- oder
länderspezifischen Merkmale aufweist. Sie sind vorwiegend
neutral verfasst, sodass sie potenziell auf standardisierte Art
und Weise benutzt werden können. In einigen Fällen kommen
auch identische Werbeanzeigen in beiden Teilen des Korpus
vor.
Da im Korpus also vorwiegend global konzipierte Werbetexte
mit der Einschränkung lokaler Adaptationen vorhanden sind,
wurde Hypothese 2 ebenfalls bestätigt.
Beiden oben genannten Hypothesen entsprechen auch die im
Kapitel 3.4.7. beschriebenen Tendenzen in der Verwendung
von verbalen persuasiven Mitteln im Rahmen der
untersuchten zehn Jahre. Wieder konnten zwischen beiden
Teilen des Korpus lediglich feine Unterschiede festgestellt
werden. Als markant sind jedoch die oben behandelten
Unterschiede im Gebrauch fachlicher Abkürzungen sowie in
der Verwendung englischer Ausdrücke zu bezeichnen.
Die oben beschriebenen Resultate der Korpusanalyse
erwachsen einerseits aus der Tatsache, dass Deutschland
und Tschechien dank ihrer langen gemeinsamen Geschichte
auf ähnlichen kulturell-gesellschaftlichen Werten basieren.
Andererseits ist eine klare Tendenz zur Verwendung
standardisierter Werbung zu beobachten, die europaweit
eingesetzt werden soll, ohne dabei Spezifika der Zielländer zu
berücksichtigen.
Im Hinblick auf den Aussagewert der oben behandelten
Untersuchung ist festzustellen, dass die angeführten
Ergebnisse der Analyse hauptsächlich im Kontext des
- 302 -
untersuchten Korpus zu betrachten sind. Gleichzeitig können
sie jedoch zum Teil verallgemeinert werden (dies gilt
vornehmlich für die festgestellten Tendenzen in der
Verwendung von deutschen und tschechischen sprachlichen
persuasiven Mitteln), denn die Anzahl der untersuchten
Werbeanzeigen ist zwar begrenzt, es wird jedoch zugleich ein
ganzes Jahrzehnt erfasst, was die Aussagekraft der Analyse
positiv beeinflusst.
Der Thematik der Dissertation wurde (in der vorliegenden
Abgrenzung) bisher kaum Aufmerksamkeit gewidmet. Soviel
uns bekannt ist, gibt es keine andere Arbeit mit derselben
Ausrichtung. Nahe stehen z.B. Mikolajczyk (2004) oder
Jílková (2007). Mikolajczyk befasst sich jedoch mit der
Persuasion in der Sprache der Politik (kontrastiv: Deutsch-
Polnisch). Jílková untersucht zwar deutsche und
tschechische Werbetexte, aber nicht unter dem Aspekt der
Persuasion und außerdem konzentriert sie sich
ausschließlich auf die Analyse der Slogans.
Demzufolge gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten der
weiteren Forschung auf diesem Gebiet. Es wäre bestimmt
interessant, persuasive Mittel auch in der Werbung für
andere Produkte zu untersuchen und diese nachfolgend
miteinander zu vergleichen.
Was das aktuelle Korpus betrifft, wäre es möglich die
paraverbalen und nonverbalen persuasiven Mittel gründlicher
zu analysieren bzw. die gesammelten Werbeanzeigen auch mit
anderen Realisationen der Kampagne (z.B. im Radio oder im
Fernsehen) zu vergleichen.
Interessant wäre auch ein detaillierter Blick auf die oben
erwähnten standardisierten Werbeanzeigen – konkret auf die
- 304 -
5. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das Kommunikationsmodell von Shannon und
Weaver (nach Sowinski 1998, S. 20)
Abbildung 2: Graphische Darstellung der Lasswell-Formel
(nach Janich 2003, S.32; Autor: ZH)
Abbildung 3: Bühlers Organonmodell der Sprache (Bühler
1965, S. 28)
Abbildung 4: Jakobsons Kommunikationsmodell (nach
Jakobson 1995, S. 78, 82)
Abbildung 5: Sowinskis Vorgangsschema der werblichen
Kommunikation (Sowinski 1998, S. 24)
Abbildung 6: Sowinskis Schema der Kommunikation mittels
Werbeanzeigen (Sowinski 1998, S. 20)
Abbildung 7: Hierarchie der Informationen in der
Werbeanzeige (Kroeber-Riel / Esch 2000, S.
253)
Abbildung 8: Grundmodell der Werbewirkungspfade (Kroeber-
Riel / Esch 2000, S. 157)
Abbildung 9: Screenshot der Software W-Manager: Analyse
einer Werbeanzeige (Autor: ZH)
Abbildung 10: Screenshot der Software W-Manager: Statistik
(Autor: ZH)
Abbildung 11: Siemens SL55 – zwei Werbeanzeigen, eine
Kampagne (Quelle: Der Spiegel 28/2003, S. 16
und 35/2003, S. 2)
Abbildung 12: Beispiele für Key-Visuals (Quelle: Der Spiegel
39/2004, S. 173 und Týden 29/2005, S. 2)
Abbildung 13: Beispiele für Catch-Visuals (Quelle: Der Spiegel
43/2001, S. 256 und Týden 22/2006, S. 23)
- 305 -
Abbildung 14: Beispiele für Focus-Visuals – kleinere
Produktabbildung (Quelle: Der Spiegel
37/2006, S. 37 und Týden 15/2007, S. 24)
Abbildung 15: Beispiele für Focus-Visuals – ikonische Zeichen
(Quelle: Der Spiegel 42/1999, S. 51 und
Týden 49/2002, S. 54)
Abbildung 16: Standardisierte Werbeanzeigen für Nokia 9300
(Quelle: Der Spiegel 12/2005, S. 53 und
Týden 9/2005, S. 7)
6. Verzeichnis der Grafiken
Grafik 1: Entwicklung der Anzahl der Wörter im deutschen
Teil des Korpus
Grafik 2: Entwicklung der Anzahl der Wörter im
tschechischen Teil des Korpus
Grafik 3: Tendenzen in der Verwendung von
meistgebrauchten deutschen Wortarten
Grafik 4: Tendenzen in der Verwendung von
meistgebrauchten tschechischen Wortarten
Grafik 5: Tendenzen in der Verwendung von Hochwertwörtern
Grafik 6: Tendenzen in der Verwendung englischer Ausdrücke
Grafik 7: Tendenzen in der Verwendung fachlicher Ausdrücke
Grafik 8: Tendenzen in der Verwendung von deutschen
fachlichen Abkürzungen
Grafik 9: Tendenzen in der Verwendung von tschechischen
fachlichen Abkürzungen
- 306 -
7. Literaturverzeichnis
7.1. Primärliteratur23
7.1.1. Deutsche Werbeanzeigen
1. Alcatel One Touch 501. In: Der Spiegel, 48/27.11.2000,
S. 80 – 81.
2. Ericsson R320s. In: Der Spiegel, 24/12.6.2000, S. 91.
3. Ericsson R320s. In: Der Spiegel, 26/26.6.2000, S. 21.
4. Ericsson R320s. In: Der Spiegel, 28/10.7.2000, S. 203.
5. Ericsson R380s. In: Der Spiegel, 47/20.11.2000, S. 51.
6. Ericsson R380s. In: Der Spiegel, 49/4.12.2000, S. 45.
7. Ericsson R380s. In: Der Spiegel, 50/11.12.2000, S. 201.
8. Ericsson T28s. In: Der Spiegel, 6/7.2.2000, S. 108.
9. iPhone. In: Der Spiegel, 49/3.12.2007, S. 240.
10. Motorola E550. In: Der Spiegel, 51/13.12.2004, S. 37.
11. Motorola SLVR. In: Der Spiegel, 15/10.4.2006, S. 18.
12. Motorola SLVR. In: Der Spiegel, 17/24.4.2006, S. 170.
13. Motorola SLVR. In: Der Spiegel, 17/24.4.2006, S. 171.
14. Motorola Timeport. In: Der Spiegel, 8/21.2.2000, S. 175.
15. Motorola Timeport L7089. In: Der Spiegel,
38/20.9.1999, S. 11.
16. Motorola v3688. In: Der Spiegel, 11/15.3.1999, S. 151.
17. Motorola v3688. In: Der Spiegel, 13/29.3.1999, S. 233.
18. Nokia 3210. In: Der Spiegel, 49/6.12.1999, S. 153.
19. Nokia 3210. In: Der Spiegel, 51/20.12.1999, S. 127.
20. Nokia 3210. In: Der Spiegel, 52/27.12.1999, S. 11.
21. Nokia 3310. In: Der Spiegel, 50/11.12.2000, S. 141.
23 Die Nummerierung der deutschen und tschechischen Werbeanzeigen im
Rahmen des Literaturverzeichnisses entspricht ihrer Position im Korpus.
- 307 -
22. Nokia 3310. In: Der Spiegel, 51/18.12.2000, S. 155.
23. Nokia 6100. In: Der Spiegel, 8/17.2.2003, S. 129.
24. Nokia 6210. In: Der Spiegel, 3/15.1.2001, S. 124.
25. Nokia 6210. In: Der Spiegel, 5/29.1.2001, S. 203.
26. Nokia 6220. In: Der Spiegel, 51/15.12.2003, S. 2.
27. Nokia 6230. In: Der Spiegel, 39/20.9.2004, S. 173.
28. Nokia 6230i. In: Der Spiegel, 28/11.7.2005, S. 63.
29. Nokia 6233. In: Der Spiegel, 38/18.9.2006, S. 119.
30. Nokia 6310. In: Der Spiegel, 5/28.1.2002, S. 37.
31. Nokia 6310. In: Der Spiegel, 7/9.2.2002, S. 85.
32. Nokia 6310i. In: Der Spiegel, 34/19.8.2002, S. 72.
33. Nokia 6500 classic. In: Der Spiegel, 43/22.10.2007,
S. 147.
34. Nokia 6500 classic. In: Der Spiegel, 44/29.10.2007,
S. 169.
35. Nokia 6500 classic. In: Der Spiegel, 16/14.4.2008,
S. 71.
36. Nokia 6500 slide. In: Der Spiegel, 46/12.11.2007, S. 76.
37. Nokia 6510. In: Der Spiegel, 9/25.2.2002, S. 175.
38. Nokia 6510. In: Der Spiegel, 10/4.3.2002, S. 215.
39. Nokia 6600. In: Der Spiegel, 48/24.11.2003, S. 47.
40. Nokia 6600. In: Der Spiegel, 48/24.11.2003, S. 45.
41. Nokia 6600. In: Der Spiegel, 50/8.12.2003, S. 55.
42. Nokia 6600. In: Der Spiegel, 50/8.12.2003, S. 53.
43. Nokia 6610. In: Der Spiegel, 48/25.11.2002, S. 119.
44. Nokia 6630. In: Der Spiegel, 5/31.1.2005, S. 89.
45. Nokia 6680. In: Der Spiegel, 24/13.6.2005, S. 39.
46. Nokia 6800. In: Der Spiegel, 21/19.5.2003, S. 153.
47. Nokia 6800. In: Der Spiegel, 23/2.6.2003, S. 111.
48. Nokia 6810. In: Der Spiegel, 26/21.6.2004, S. 49.
- 308 -
49. Nokia 6820. In: Der Spiegel, 10/1.3.2004, S. 51.
50. Nokia 7110. In: Der Spiegel, 9/28.2.2000, S. 154.
51. Nokia 7110. In: Der Spiegel, 10/6.3.2000, S. 173.
52. Nokia 7110. In: Der Spiegel, 23/5.6.2000, S. 2.
53. Nokia 7650. In: Der Spiegel, 38/16.9.2002, S. 121.
54. Nokia 7710. In: Der Spiegel, 25/20.6.2005, S. 165.
55. Nokia 8210. In: Der Spiegel, 6/7.2.2000, S. 116 – 117.
56. Nokia 8210. In: Der Spiegel, 7/14.2.2000, S. 80 – 81.
57. Nokia 8210. In: Der Spiegel, 8/21.2.2000, S. 4 – 5.
58. Nokia 8210. In: Der Spiegel, 25/18.6.2001, S. 231.
59. Nokia 8210. In: Der Spiegel, 28/9.7.2001, S. 29.
60. Nokia 8310. In: Der Spiegel, 45/5.11.2001, S. 84.
61. Nokia 8310. In: Der Spiegel, 47/19.11.2001, S. 143.
62. Nokia 8310. In: Der Spiegel, 48/26.11.2001, S. 171.
63. Nokia 8800. In: Der Spiegel, 35/29.8.2005, S. 37.
64. Nokia 8800. In: Der Spiegel, 36/5.9.2005, S. 16.
65. Nokia 8800. In: Der Spiegel, 37/12.9.2005, S. 217.
66. Nokia 8810. In: Der Spiegel, 1/4.1.1999, S. 180.
67. Nokia 8810. In: Der Spiegel, 3/18.1.1999, S. 159.
68. Nokia 8810. In: Der Spiegel, 5/1.2.1999, S. 159.
69. Nokia 8850. In: Der Spiegel, 46/15.11.1999, S. 187.
70. Nokia 8850. In: Der Spiegel, 47/22.11.1999, S. 231.
71. Nokia 8850. In: Der Spiegel, 2/10.1.2000, S. 9.
72. Nokia 8850. In: Der Spiegel, 18/30.4.2001, S. 27.
73. Nokia 8850. In: Der Spiegel, 19/7.5.2001, S. 150.
74. Nokia 9110. In: Der Spiegel, 6/8.2.1999, S. 236.
75. Nokia 9110. In: Der Spiegel, 8/22.2.1999, S. 187.
76. Nokia 9110. In: Der Spiegel, 12/22.3.1999, S. 275.
77. Nokia 9110i. In: Der Spiegel, 31/31.7.2000, S. 167.
78. Nokia 9110i. In: Der Spiegel, 35/28.8.2000, S. 91.
- 309 -
79. Nokia 9210. In: Der Spiegel, 30/23.7.2001, S. 163.
80. Nokia 9210. In: Der Spiegel, 32/6.8.2001, S. 125.
81. Nokia 9210. In: Der Spiegel, 34/20.8.2001, S. 196.
82. Nokia 9300. In: Der Spiegel, 12/21.3.2005, S. 53.
83. Nokia 9300. In: Der Spiegel, 15/11.4.2005, S. 180.
84. Nokia 9500. In: Der Spiegel, 48/22.11.2004, S. 99.
85. Nokia E50. In: Der Spiegel, 36/4.9.2006, S. 120.
86. Nokia E61. In: Der Spiegel, 42/16.10.2006, S. 88.
87. Nokia E61. In: Der Spiegel, 45/6.11.2006, S. 47.
88. Nokia E61i. In: Der Spiegel, 52/22.12.2007, S. 77.
89. Nokia E65. In: Der Spiegel, 14/2.4.2007, S. 72.
90. Nokia E71. In: Der Spiegel, 43/20.10.2008, S. 90.
91. Nokia E90. In: Der Spiegel, 12/17.3.2008, S. 166.
92. Nokia Eseries. In: Der Spiegel, 26/26.6.2006, S. 142.
93. Nokia N70. In: Der Spiegel, 45/7.11.2005, S. 157.
94. Nokia N73. In: Der Spiegel, 37/11.9.2006, S. 211.
95. Nokia N90. In: Der Spiegel, 38/17.9.2005, S. 151.
96. Nokia Nseries. In: Der Spiegel, 17/24.4.2006, S. 86.
97. Nokia Nseries. In: Der Spiegel, 50/11.12.2006, S. 185.
98. Palm Treo. In: Der Spiegel, 44/30.10.2006, S. 55.
99. Panasonic GD90. In: Der Spiegel, 42/18.10.1999, S. 51.
100. Samsung F480. In: Der Spiegel, 33/11.8.2008, S. 45.
101. Samsung i900 Omnia. In: Der Spiegel, 38/15.9.2008,
S. 148.
102. Samsung Metal Silver. In: Der Spiegel, 18/30.4.2007,
S. 88.
103. Samsung SGH-D410. In: Der Spiegel, 23/29.5.2004,
S. 16.
104. Samsung SGH-D500. In: Der Spiegel, 52/20.12.2004,
S. 139.
- 310 -
105. Samsung SGH-D600. In: Der Spiegel, 44/31.10.2005,
S. 4.
106. Samsung SGH-D800. In: Der Spiegel, 9/25.2.2006,
S. 59.
107. Samsung SGH-D900. In: Der Spiegel, 37/11.9.2006,
S. 37.
108. Samsung SGH-E800. In: Der Spiegel, 38/13.9.2004,
S. 49.
109. Samsung SGH-E800. In: Der Spiegel, 40/27.9.2004,
S. 48.
110. Samsung SGH-G800. In: Der Spiegel, 2/7.1.2008,
S. 164.
111. Samsung SGH-i600. In: Der Spiegel, 11/12.3.2007,
S. 72.
112. Samsung SGH-P300. In: Der Spiegel, 15/10.4.2006,
S. 78.
113. Samsung SGH-Z400. In: Der Spiegel, 27/3.7.2006,
S. 160.
114. Samsung SGH-Z540. In: Der Spiegel, 21/22.5.2006,
S. 140.
115. Samsung U700. In: Der Spiegel, 28/9.7.2007, S. 176.
116. Samsung U800 Soul. In: Der Spiegel, 32/4.8.2008,
S. 156.
117. Samsung U900 Soul. In: Der Spiegel, 23/2.6.2008,
S. 12.
118. Siemens C45. In: Der Spiegel, 43/22.10.2001,
S. 240 – 241.
119. Siemens C45. In: Der Spiegel, 49/3.12.2001, S. 105.
120. Siemens CX75. In: Der Spiegel, 35/29.8.2005, S. 18.
121. Siemens IC35. In: Der Spiegel, 27/3.7.2000, S. 140.
- 311 -
122. Siemens IC35. In: Der Spiegel, 30/24.7.2000, S. 187.
123. Siemens IC35. In: Der Spiegel, 34/21.8.2000, S. 13.
124. Siemens IC35. In: Der Spiegel, 43/23.10.2000, S. 179.
125. Siemens IC35. In: Der Spiegel, 44/30.10.2000, S. 177.
126. Siemens IC35. In: Der Spiegel, 45/6.11.2000, S. 327.
127. Siemens M55. In: Der Spiegel, 27/30.6.2003, S. 83.
128. Siemens ME45. In: Der Spiegel, 39/24.9.2001, S. 183.
129. Siemens ME45. In: Der Spiegel, 10/4.3.2002, S. 33.
130. Siemens ME45. In: Der Spiegel, 50/9.12.2002, S. 201.
131. Siemens S25. In: Der Spiegel, 42/18.10.1999, S. 27.
132. Siemens S25. In: Der Spiegel, 1/3.1.2000, S. 74.
133. Siemens S35i. In: Der Spiegel, 21/22.5.2000, S. 261.
134. Siemens S35i. In: Der Spiegel, 26/26.6.2000, S. 157.
135. Siemens S35i. In: Der Spiegel, 28/10.7.2000, S. 60 – 61.
136. Siemens S35i. In: Der Spiegel, 41/9.10.2000, S. 225.
137. Siemens S35i. In: Der Spiegel, 15/9.4.2001, S. 190.
138. Siemens S45. In: Der Spiegel, 38/15.9.2001, S. 193.
139. Siemens S45. In: Der Spiegel, 40/1.10.2001, S. 185.
140. Siemens S45i. In: Der Spiegel, 27/1.7.2002, S. 129.
141. Siemens S45i. In: Der Spiegel, 36/2.9.2002, S. 165.
142. Siemens S55. In: Der Spiegel, 15/7.4.2003, S. 131.
143. Siemens S65. In: Der Spiegel, 39/20.9.2004, S. 157.
144. Siemens SL45. In: Der Spiegel, 4/22.1.2001, S. 101.
145. Siemens SL45. In: Der Spiegel, 14/2.4.2001, S. 109.
146. Siemens SL45. In: Der Spiegel, 14/2.4.2001, S. 111.
147. Siemens SL45. In: Der Spiegel, 16/14.4.2001, S. 183.
148. Siemens SL45. In: Der Spiegel, 16/14.4.2001, S. 181.
149. Siemens SL55. In: Der Spiegel, 28/7.7.2003, S. 16.
150. Siemens SL65. In: Der Spiegel, 41/4.10.2004, S. 217.
- 312 -
151. Siemens SL75. In: Der Spiegel, 37/12.9.2005,
S. 186 – 187.
152. Siemens ST55. In: Der Spiegel, 42/13.10.2003, S. 129.
153. Siemens SX1. In: Der Spiegel, 6/2.2.2004, S. 168.
154. Sony CMD-J5. In: Der Spiegel, 46/13.11.2000, S. 191.
155. Sony CMD-Z5. In: Der Spiegel, 23/5.6.2000, S. 39.
156. Sony Ericsson K750i. In: Der Spiegel, 29/18.7.2005,
S. 95.
157. Sony Ericsson P800. In: Der Spiegel, 12/17.3.2003,
S. 47.
158. Sony Ericsson P800. In: Der Spiegel, 15/7.4.2003,
S. 41.
159. Sony Ericsson P910i. In: Der Spiegel, 45/30.10.2004,
S. 141.
160. Sony Ericsson T610. In: Der Spiegel, 45/3.11.2003,
S. 141.
161. Sony Ericsson T68i. In: Der Spiegel, 22/27.5.2002,
S. 40 – 41.
162. Sony Ericsson T68i. In: Der Spiegel, 28/8.7.2002, S. 16.
163. Sony Ericsson T68i. In: Der Spiegel, 31/29.7.2002,
S. 57.
164. Sony Ericsson W810i. In: Der Spiegel, 16/15.4.2006,
S. 11.
165. Sony Ericsson Z7. In: Der Spiegel, 43/22.10.2001,
S. 256.
166. Trium Eclipse. In: Der Spiegel, 46/12.11.2001,
S. 62 – 63.
167. Trium Mars. In: Der Spiegel, 9/24.2.2001, S. 90.
168. Trium Mondo. In: Der Spiegel, 43/22.10.2001,
S. 44 – 45.
- 313 -
7.1.2. Tschechische Werbeanzeigen
169. Alcatel One Touch 501. In: Týden, 2/8.1.2001, S. 4 – 5.
170. Alcatel One Touch 501. In: Týden, 21/21.5.2001,
S. 4 – 5.
171. Alcatel One Touch 715. In: Týden, 8/17.2.2003, S. 91.
172. LG Chocolate. In: Týden, 22/29.5.2006, S. 23.
173. LG M6100. In: Týden, 19/9.5.2006, S. 73.
174. Motorola Accompli 008. In: Týden, 46/12.11.2001,
S. 15.
175. Motorola RAZR 2. In: Týden, 40/1.10.2007, S. 95.
176. Motorola SLVR L6. In: Týden, 18/2.5.2006, S. 56 – 57.
177. Motorola SLVR L7. In: Týden, 16/18.4.2006, S. 64 – 65.
178. Motorola V220. In: Týden, 46/8.11.2004, S. 69.
179. Motorola V3 RAZR. In: Týden, 10/7.3.2005, S. 51.
180. Motorola V3 RAZR. In: Týden, 23/6.6.2005, S. 73.
181. Motorola V66. In: Týden, 43/22.10.2001, S. 25.
182. Mototorla Timeport 250. In: Týden, 48/20.11.2000, S. 9.
183. Mototorla Timeport 250. In: Týden, 50/4.12.2000,
S. 100.
184. Nokia 3100. In: Týden, 8/16.2.2004, S. 7.
185. Nokia 3210. In: Týden, 47/15.11.1999, S. 22.
186. Nokia 3310. In: Týden, 46/6.11.2000, S. 17.
187. Nokia 3310. In: Týden, 48/20.11.2000, S. 15.
188. Nokia 3330. In: Týden, 18/30.4.2001, S. 100.
189. Nokia 3330. In: Týden, 19/7.5.2001, S. 43.
190. Nokia 3330. In: Týden, 23/4.6.2001, S. 27.
191. Nokia 3330. In: Týden, 25/18.6.2001, S. 100.
192. Nokia 3510. In: Týden, 22/27.5.2002, S. 55.
193. Nokia 3510. In: Týden, 24/10.6.2002, S. 23.
194. Nokia 3510. In: Týden, 25/18.6.2002, S. 53.
- 314 -
195. Nokia 3650. In: Týden, 14/31.3.2003, S. 39.
196. Nokia 3650. In: Týden, 17/22.4.2003, S. 57.
197. Nokia 3650. In: Týden, 19/5.5.2003, S. 29.
198. Nokia 5100. In: Týden, 11/10.3.2003, S. 65.
199. Nokia 5110. In: Týden, 4/18.1.1999, S. 61.
200. Nokia 5210. In: Týden, 7/12.2.2001, S. 29.
201. Nokia 5310. In: Týden, 5/4.2.2008, S. 27.
202. Nokia 5510. In: Týden, 49/3.12.2001, S. 100.
203. Nokia 6100. In: Týden, 12/17.3.2003, S. 77.
204. Nokia 6101. In: Týden, 34/22.8.2005, S. 25.
205. Nokia 6101. In: Týden, 35/29.8.2005, S. 2.
206. Nokia 6111. In: Týden, 3/16.1.2006, S. 25.
207. Nokia 6111. In: Týden, 5/30.1.2006, S. 2.
208. Nokia 6170. In: Týden, 6/7.2.2005, S. 55.
209. Nokia 6170. In: Týden, 6/7.2.2005, S. 57.
210. Nokia 6210. In: Týden, 4/22.1.2001, S. 15.
211. Nokia 6210. In: Týden, 7/12.2.2001, S. 14.
212. Nokia 6210. In: Týden, 8/19.2.2001, S. 17.
213. Nokia 6210 Navigator. In: Týden, 36/8.9.2008, S. 31.
214. Nokia 6230. In: Týden, 17/19.4.2004, S. 9.
215. Nokia 6230. In: Týden, 19/3.5.2004, S. 11.
216. Nokia 6230i. In: Týden, 19/9.5.2005, S. 43.
217. Nokia 6233. In: Týden, 43/23.10.2006, S. 21.
218. Nokia 6300. In: Týden, 15/10.4.2007, S. 24.
219. Nokia 6510. In: Týden, 5/28.1.2002, S. 13.
220. Nokia 6510. In: Týden, 6/4.2.2002, S. 13.
221. Nokia 6510. In: Týden, 8/18.2.2002, S. 41.
222. Nokia 6600. In: Týden, 48/24.11.2003, S. 55.
223. Nokia 6610. In: Týden, 1/30.12.2002, S. 2.
224. Nokia 6681. In: Týden, 27/27.6.2005, S. 15.
- 315 -
225. Nokia 6681. In: Týden, 28/11.7.2005, S. 17.
226. Nokia 6800. In: Týden, 21/19.5.2003, S. 55.
227. Nokia 7210. In: Týden, 43/21.10.2002, S. 15.
228. Nokia 7250. In: Týden, 16/14.4.2003, S. 67.
229. Nokia 7250. In: Týden, 18/28.4.2003, S. 15.
230. Nokia 7360. In: Týden, 10/6.3.2006, S. 19.
231. Nokia 7610. In: Týden, 34/16.8.2004, S. 2.
232. Nokia 7650. In: Týden, 33/13.8.2002, S. 2.
233. Nokia 7650. In: Týden, 36/2.9.2002, S. 69.
234. Nokia 8210. In: Týden, 3/10.1.2000, S. 2.
235. Nokia 8210. In: Týden, 5/24.1.2000, S. 76.
236. Nokia 8210. In: Týden, 33/7.8.2000, S. 2.
237. Nokia 8210. In: Týden, 35/21.8.2000, S. 2.
238. Nokia 8310. In: Týden, 46/12.11.2001, S. 65.
239. Nokia 8800. In: Týden, 36/5.9.2005, S. 93.
240. Nokia 8810. In: Týden, 18/26.4.1999, S. 61.
241. Nokia 8810. In: Týden, 20/10.5.1999, S. 45.
242. Nokia 8850. In: Týden, 46/8.11.1999, S. 75.
243. Nokia 8850. In: Týden, 4/17.1.2000, S. 75.
244. Nokia 8850. In: Týden, 14/2.4.2001, S. 21.
245. Nokia 9110 Communicator. In: Týden, 7/8.2.1999,
S. 57.
246. Nokia 9110 Communicator. In: Týden, 8/15.2.1999,
S. 3.
247. Nokia 9210 Communicator. In: Týden, 26/25.6.2001,
S. 61.
248. Nokia 9210 Communicator. In: Týden, 28/9.7.2001,
S. 27.
249. Nokia 9210 Communicator. In: Týden, 32/6.8.2001,
S. 15.
- 316 -
250. Nokia 9210 Communicator. In: Týden, 34/20.8.2001,
S. 53.
251. Nokia 9210i Communicator. In: Týden, 26/24.6.2002,
S. 21.
252. Nokia 9210i Communicator. In: Týden, 28/8.7.2002,
S. 37.
253. Nokia 9300. In: Týden, 9/28.2.2005, S. 7.
254. Nokia 9300. In: Týden, 11/14.3.2005, S. 15.
255. Nokia 9300. In: Týden, 41/10.10.2005, S. 35.
256. Nokia 9300. In: Týden, 42/17.10.2005, S. 25.
257. Nokia 9300. In: Týden, 45/7.11.2005, S. 59.
258. Nokia 9300. In: Týden, 46/14.11.2005, S. 49.
259. Nokia 9500. In: Týden, 46/8.11.2004, S. 115.
260. Nokia E50. In: Týden, 50/11.12.2006, S. 41.
261. Nokia E60. In: Týden, 20/15.5.2006, S. 21.
262. Nokia E65. In: Týden, 22/28.5.2007, S. 50.
263. Nokia E66. In: Týden, 35/1.9.2008, S. 5.
264. Nokia E66. In: Týden, 38/22.9.2008, S. 7.
265. Nokia E66. In: Týden, 40/6.10.2008, S. 35.
266. Nokia N70. In: Týden, 48/28.11.2005, S. 31.
267. Nokia N73. In: Týden, 37/11.9.2006, S. 21.
268. Nokia N82. In: Týden, 21/26.5.2008, S. 25.
269. Nokia N82. In: Týden, 24/16.6.2008, S. 25.
270. Nokia N90. In: Týden, 47/21.11.2005, S. 17.
271. Nokia N91. In: Týden, 21/22.5.2006, S. 33.
272. Nokia N95. In: Týden, 35/27.8.2007, S. 13.
273. Nokia N95. In: Týden, 36/3.9.2007, S. 19.
274. Nokia N96. In: Týden, 45/10.11.2008, S. 47.
275. Panasonic G520. In: Týden, 19/3.5.1999, S. 25.
276. Panasonic GD93. In: Týden, 21/21.5.2001, S. 19.
- 317 -
277. Samsung G800. In: Týden, 50/10.12.2007, S. 75.
278. Samsung Omnia. In: Týden, 41/13.10.2008, S. 21.
279. Samsung Omnia. In: Týden, 48/1.12.2008, S. 79.
280. Samsung SGH-C100. In: Týden, 33/11.8.2003, S. 92.
281. Samsung SGH-D410. In: Týden, 25/14.6.2004, S. 96.
282. Samsung SGH-D800. In: Týden, 14/3.4.2006, S. 39.
283. Samsung SGH-E800. In: Týden, 41/4.10.2004, S. 123.
284. Samsung SGH-V200. In: Týden, 19/5.5.2003, S. 53.
285. Samsung SGH-X460. In: Týden, 50/6.12.2004, S. 107.
286. Samsung T100. In: Týden, 37/9.9.2002, S. 10.
287. Samsung T100. In: Týden, 49/2.12.2002, S. 54.
288. Samsung U800 Soulb. In: Týden, 31/4.8.2008, S. 39.
289. Samsung U900 Soul. In: Týden, 22/2.6.2008, S. 63.
290. Samsung X820. In: Týden, 35/28.8.2006, S. 33.
291. Siemens M50. In: Týden, 38/16.9.2002, S. 15.
292. Siemens S35. In: Týden, 23/4.6.2001, S. 12.
293. Siemens S45. In: Týden, 10/4.3.2002, S. 17.
294. Siemens S45. In: Týden, 13/25.3.2002, S. 17.
295. Siemens S55. In: Týden, 8/16.2.2004, S. 21.
296. Siemens SL45. In: Týden, 18/29.4.2002, S. 2.
297. Sony Ericsson K750i. In: Týden, 29/18.7.2005, S. 2.
298. Sony Ericsson K770i. In: Týden, 7/18.2.2008, S. 39.
299. Sony Ericsson K770i. In: Týden, 8/25.2.2008, S. 99.
300. Sony Ericsson M600i. In: Týden, 38/18.9.2006, S. 67.
301. Sony Ericsson P990i. In: Týden, 40/2.10.2006, S. 109.
302. Sony Ericsson T610. In: Týden, 37/8.9.2003, S. 61.
303. Sony Ericsson T630. In: Týden, 19/3.5.2004, S. 51.
304. Sony Ericsson T68i. In: Týden, 24/10.6.2002, S. 33.
305. Sony Ericsson W800i. In: Týden, 37/12.9.2005, S. 2.
306. Sony Ericsson W880i. In: Týden, 19/7.5.2007, S. 124.
- 318 -
307. Sony Ericsson W910i. In: Týden, 47/19.11.2007, S. 83.
308. Treo 650. In: Týden, 20/16.5.2005, S. 55.
7.2. Sekundärliteratur
1. Andersen, Kenneth E.: Persuasion. Theory and practice.
Boston: Allyn and Bacon, 1971.
2. Barowski, Mike: Textgestaltung. Berlin: Cornelsen
Verlag, 1997.
3. Barthes, Roland: Rhetorik des Bildes. In: Alternative.
Juni 1967, S. 107ff.
4. Baumgart, Manuela: Die Sprache der Anzeigenwerbung.
Eine linguistische Analyse aktueller Werbeslogans.
Konsum und Verhalten, Vol.37, Heidelberg: Physica
1992.
5. Behrens, Gerold: Werbung. Entscheidung – Erklärung –
Gestaltung. München: Vahlen, 1996.
6. Bendel, Sylvia: Werbeanzeigen von 1622 – 1798.
Entstehung und Entwicklung einer Textsorte. Tübingen:
Niemeyer, 1998.
7. Brandt, Wolfgang: Die Sprache der Wirtschaftswerbung.
In: Germanistische Linguistik. 1 – 2/73, Hildesheim:
Georg Olms 1973, S. 3 – 290.
8. Bühler, Karl: Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion
der Sprache. 2., unveränderte Aufl., Stuttgart: Gustav
Fischer Verlag, 1965.
9. Čmejrková, Světla: Reklama v češtině, čeština v
reklamě. Praha: Leda 2000.
10. Di Meola, Claudio: Schlagzeilen in Presse und Werbung.
In: Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis,
Dokumentation. 3/98, Berlin: Schmidt, 1998, S. 218 –
239.
- 319 -
11. Dreike, Beata: Satzkonnektoren und Syntax in der
Werbesprache. In: Dreike, B. / Bracke, K.: Werbung: ein
Spiel mit Werten und Worten. Zwei Beiträge zur
sprachlichen Erforschung von deutschen (und
niederländischen) Reklameanzeigen. Gent: Seminarie
voor Duitse Taalkunde, 1991, S. 5 – 18.
12. Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache.
2., völlig neu bearbeitete und stark erweiterte Aufl.,
Mannheim et al.: Dudenverlag, 1993.
13. Duden. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der
deutschen Sprache. Band 7, Mannheim et al.:
Dudenverlag, 1997.
14. Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges
Deutsch. Band 4, 7., völlig neu erarbeitete und
erweiterte Aufl., Mannheim et al.: Dudenverlag, 2006.
15. Eco, Umberto: Einführung in die Semiotik. München:
Wilhelm Fink Verlag, 1972.
16. Fatt, Arthur C: The Danger of „Local“ International
Advertising. In: Journal of Marketing, 1/31, 1967, S. 60
– 62.
17. Felser, Georg: Werbe- und Konsumentenpsychologie.
Eine Einführung. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag,
1997.
18. Funkhouser, Ray G.: The power of persuasion. A guide
to moving ahead in business and life. New York: Times
Books, 1986.
19. Gaede, Werner: Vom Wort zum Bild. Kreativ-Methoden
der Visualisierung. 2., verbesserte Aufl., München:
Wirtschaftsverlag Langen-Müller / Herbig, 1992.
- 320 -
20. Gansel, Christina / Jürgens, Frank: Textlinguistik und
Textgrammatik. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag,
2002.
21. Götze, Lutz / Hess-Lüttich, Ernest W.B.: Grammatik der
deutschen Sprache. Sprachsystem und
Sprachgebrauch. 3., vollständig neu bearbeitete und
aktualisierte Aufl., Gütersloh / München: Wissen Media
Verlag, 2005.
22. Grepl, Miroslav et al.: Příruční mluvnice češtiny. 2.,
korrigierte Aufl., Praha: nakladatelství Lidové noviny,
1996.
23. Harré, Rom: Persuasion and manipulation. In: Dijk, van
T. A. (Hrsg.): Discourse and communication. Berlin /
New York: Routlege, 1985, S. 126 – 142.
24. Herstatt, Johann David: Die Entwicklung von
Markennamen im Rahmen der Neuproduktplanung.
Franfurt am Main / Bern / New York: Lang, 1985.
25. Hirner, Roman: Linguistische Untersuchungen an
Werbeheadlines von Anzeigen der FAZ, SZ und des
Stern 2004. Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2007.
26. Hoffmann, Michael: Wenn Politiker streiten... Probleme
bei der Bestimmung und Analyse der Persuasion. In:
Pohl, I. (Hrsg.): Semantik von Wort, Satz und Text.
Frankfurt am Main et al.: Peter Lang, 1995, S. 217 –
231.
27. Hols, Simone: Vergleich deutscher und französischer
Anzeigenwerbung. Standardisierung versus
kulturbedingte Differenzierung verbalen und non-
verbalen Inhalts. Duisburg: Gerhard-Mercator-
Universität, 2002.
- 321 -
28. Huth, Rupert / Pflaum, Dieter: Einführung in die
Werbelehre. 6., überarbeitete und erweiterte Aufl.,
Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer, 1996.
29. Jakobson, Roman: Poetická funkce. Jinočany: H & H,
1995.
30. Jamieson, Harry G.: Communication and persuasion.
London et al.: Croom Helm, 1985.
31. Janich, Nina: Werbesprache. Ein Arbeitsbuch. 3.,
unveränderte Aufl., Tübingen: Gunter Narr Verlag,
2003.
32. Jílková, Hana: Die deutsche und tschechische
Werbesprache. Verbale Strategien in deutschen Slogans
und ihre Parallelen in der tschechischen Werbung.
Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2007.
33. Keller, Rudi: Zeichentheorie. Zu einer Theorie
semiotischen Wissens. Tübingen / Basel: Francke,
1995.
34. Köck, Wolfram K.: Manipulation durch Trivialisierung.
Elementare sprachliche Möglichkeiten der
Konsumprogrammierung. In: Rucktäschel, A. (Hrsg.):
Sprache und Gesellschaft. München: Wilhelm Fink
Verlag, 1972, S. 275 – 367.
35. Kroeber-Riel, Werner: Bildkommunikation:
Imagerystrategien für die Werbung, München: Vahlen,
1993.
36. Kroeber-Riel, Werner / Esch, Franz-Rudolf: Strategie
und Technik der Werbung. 5. Aufl., Stuttgart et al.:
Verlag W. Kohlhammer, 2000.
- 322 -
37. Křížek, Zdeněk / Crha, Ivan: Jak psát reklamní text. 3.,
aktualisierte und erweiterte Aufl., Praha: Grada
Publishing, 2008.
38. Lewandowski, Theodor: Linguistisches Wörterbuch. 4.,
neu bearbeitete Aufl., Heidelberg: Quelle & Meyer, 1985.
39. Mikolajczyk, Beata: Sprachliche Mechanismen der
Persuasion in der politischen Kommunikation.
Frankfurt am Main: Peter Lang, 2004.
40. Nöth, Winfried: Semiotik. Eine Einführung mit
Beispielen für Reklameanalysen. Tübingen: Max
Niemeyer Verlag, 1975.
41. Nöth, Winfried: The frame message. In: Umiker-Sebeok,
J. (Hrsg.): Marketing and semiotics. Berlin et al: Mouton
de Gruyter, 1987, S. 279 – 294.
42. Peirce, Charles S.: Lingvistická čítanka I. Sémiotika.
Praha: Vyd. B. Palek a D. Short, 1972.
43. Platen, Christoph: „Ökonymie“. Zur Produktnamen-
Linguistik im Europäischen Binnenmartk. Tübingen:
Niemeyer 1997.
44. Pomplitz, Hans-Jürgen: Die Kunst, mit Worten zu
ködern. Oder: Wie man schreibt – und bleibt. In: Högn,
E. / Pomplitz, H.-J.: Der erfolgreiche Werbetexter.
Landsberg am Lech: Moderne Industrie, 1990. S. 66 –
72.
45. Römer, Christine / Matzke, Brigitte: Lexikologie des
Deutschen. Eine Einführung. 2., aktualisierte und
ergänzte Aufl., Tübingen: Gunter Narr Verlag, 2005.
46. Römer, Ruth: Die Sprache der Anzeigenwerbung. 2.,
revidierte Aufl., Düsseldorf: Pädagogischer Verlag
Schwann, 1971.
- 323 -
47. Sáfár, Éva: Persuasive Texte. Eine vergleichende
Untersuchung sprachlicher Argumentationsstrategien.
Frankfurt am Main et al.: Peter Lang, 2001.
48. Schierl, Thomas: Text und Bild in der Werbung.
Bedingungen, Wirkungen und Anwendungen bei
Anzeigen und Plakaten. Köln: Halem, 2001.
49. Schneller texten. In: Werben & Verkaufen,
34/24.8.2006, S. 44.
50. Schweiger, Günter / Schrattenecker, Gertraud:
Werbung. Eine Einführung. 4., völlig neu bearbeitete
und erweiterte Aufl., Stuttgart / Jena: Fischer, 1995.
51. Sowinski, Bernhard: Werbung. Tübingen: Niemeyer,
1998.
52. Spang, Kurt: Grundlagen der Literatur- und
Werberhetorik. Kassel: Edition Reichenberger, 1987.
53. Spitzer, Leo: Amerikanische Werbung als Volkskunst
verstanden. Sprache im technischen Zeitalter. 1964, S.
951 – 973. Abgedr. In: Nusser, P. (Hrsg.):
Anzeigenwerbung. München: Wilhelm Fink Verlag,
1975, S. 180 – 205.
54. Srpová Hana et al.: Od informace k reklamě. Ostrava:
Ostravská univerzita, 2007.
55. Stöckl, Hartmut: Multimediale Diskurswelten zwischen
Text und Bild. In: Kettemann, B. / Stegu, M. / Stöckl,
H. (Hrsg.): Mediendiskurse. Verb‘al‘-Workshop Graz
1996. Frankfurt: Lang, 1998.
56. Stöckl, Hartmut: Werbung in Wort und Bild. Textstil
und Semiotik englischsprachiger Anzeigenwerbung.
Frankfurt am Main et al.: Peter Lang, 1997.
- 324 -
57. Šebesta, Karel: Jazyk a styl propagačních textů. Praha:
Státní pedagogické nakladatelství, 1983.
58. Urban, Dieter: Pointierte Werbesprache. Geschriebene
Texte – Gelesene Bilder. Zürich: Orell Füssli, 1995.
59. Vesalainen, Marjo: Prospektwerbung: vergleichende
rhetorische und sprachwissenschaftliche
Untersuchungen an deutschen und finnischen
Werbematerialien. Frankfurt am Main et al.: Peter Lang,
2001.
60. Wahrig, Gerhard et al.: Deutsches Wörterbuch. 6., neu
bearbeitete Aufl., Gütersloh: Bertelsmann Lexikon
Verlag, 1997.
61. Wehner, Christa: Überzeugungsstrategien in der
Werbung. Eine Längsschnittanalyse von
Zeitschriftenanzeigen des 20. Jahrhunderts. Opladen:
Westdeutscher Verlag, 1996.
62. Wolff, Gerhart: Sprachmanipulation. Ergänzungsheft.
Hannover: Schroedel, 1978.
63. Woodward, Gary C. / Denton, Robert E.: Persuasion &
influence in American life. 2. Aufl., Prospect Heights. IL:
Waveland Press, 1992.
64. Zielke, Achim: Beispiellos ist beispielhaft oder:
Überlegungen zur Analyse und zur Kreation des
kommunikativen Codes von Werbebotschaften in
Zeitungs- und Zeitschriftenanzeigen. Pfaffenweiler:
Centaurus, 1991.
7.3. Internetquellen
1. ABC ČR – Kancelář ověřování nákladu tisku.
http://www.abccr.cz/overovana-data/periodicky-tisk/
(Stand: 19.2.2012)
- 325 -
2. Chatterjee, Subhasis: Sony Ericsson introduces F305
with Motion Gaming. http://www.mobilesheaven.com/
news/2008/06/sony-ericsson-introduces-f305-with
(Stand: 30.1.2012)
3. Der Slogan ist heute der Kern der Markenidentität –
Interview mit Alexander Hahn. http://www.medien
handbuch.de/prchannel/details.php?callback=
index&id=11323 (Stand 22.4.2008)
4. Der Spiegel in Zahlen. http://www.spiegelgruppe.de/
spiegelgruppe/home.nsf/Navigation/C226C5F6118D70
E0C12573F700562F49?OpenDocument (Stand:
28.1.2012)
5. Die Datenbank der Werbung. http://www.slogans.de
(Stand: 1.2.2012)
6. Hahn, Alexander et al.: Werbetrends 2009. Slogans.de
und Trendbüro 2008. Über www.slogans.de abrufbar.
(Stand: 25.1.2012)
7. Hahn, Alexander / Wermuth, Inga / Michalski,
Katharina / Nalis, Irina: Werbetrends 2008. Slogans.de
und Trendbüro 2007. Über www.slogans.de abrufbar.
(Stand 15.2.2012)
8. Hahn, Alexander / Wermuth, Inga / Perzborn, Oliver:
Werbetrends 2007. Slogans.de und Trendbüro 2006.
Über www.slogans.de abrufbar. (Stand: 6.2.2012)
9. IVW – Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern e.V. http://daten.ivw.eu/
index.php?menuid=1&u=&p=&detail=true (Stand:
19.1.2012)
10. Krebs, Christian: Der Schlachtruf der Marken:
Werbeslogans. In: Medianet.at, 15.9.2006.
- 326 -
www.slogans.de/downloads/press_medianet_150906.pd
f (Stand 23.1.2012)
11. Lexikum der Jugendsprache: http://www.bruhaha.de/
jugendsprache.html (Stand: 5.2.2012)
12. Lexikum der Jugendsprache: http://www.ge-duisburg-
sued.de/elementaries/projekte/content/jugendsprache
/jugendsprache_start.htm#C (Stand: 2.5.2008)
13. Markengesetz vom 25. Oktober 1994. (BGBl. I S. 3082,
(1995, 156)) http://www.gesetze-im-internet.de/
markeng/BJNR308210994.html (Stand: 12.2.2012)
14. Neue Handy-Zielgruppe: Senioren. http://www.telekom-
presse.at/channel_mobile/news_23315.html (Stand:
22.2.2012)
15. Nokia: Vision and strategy. http://www.nokia.com/
about-nokia/company/vision-and-strategy (Stand:
20.1.2009)
16. Teddyfone. http://www.teddyfone.com (Stand: 23.2.
2012)
17. Wermuth, Inga: Am Wort. In: Medianet.at, 28.4.2009.
http://www.slogans.de/downloads/press_medianet_280
409.pdf (Stand: 25.2.2012)
18. Wortarme, aber einfallsreiche Slogans setzen sich
durch.
http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?ne
wsid=61656 (Stand: 17.2.2012)
19. Zákon o ochranných známkách č. 441/2003 Sb. ze dne
3. prosince 2003. http://zakony-online.cz/?s12&q12=
all (Stand: 12.2.2012)
20. Zeptejte se Týdne. www.tyden.cz/zeptejte-se-tydne/
zeptejte-se-tydne-1/?page=37 (Stand: 13.8.2010)
- 327 -
8. Abstrakt
Tématem předkládané disertační práce jsou „Persvazivní
jazykové prostředky v německé a české reklamě na mobilní
telefony“ (Persuasive sprachliche Mittel in der deutschen und
tschechischen Werbung für Mobiltelefone).
Práce sestává ze dvou základních částí – z části teoretické
a empirické.
Teoretická část disertační práce je zaměřena na jedné straně
na představení specifik reklamy na mobilní telefony
(s ohledem na reklamní cíle, cílové skupiny, reklamní
prostředky a nosiče či na samotný způsob komunikace)
a na druhé straně na objasnění klíčových pojmů, týkajících se
především struktury reklamního inzerátu a charakteristik
procesu persvaze.
Empirická část obsahuje informace o struktuře korpusu,
resp. o metodických postupech, které byly použity při jeho
analýze. Největší pozornost je však věnována výsledkům této
analýzy, jež jsou doplněny četnými příklady z německé i české
části korpusu.
V závěru práce jsou popsány vývojové tendence v používání
verbálních persvazivních prostředků, které byly zachyceny
ve zkoumaných reklamních inzerátech.
Poslední kapitola disertační práce je věnována shrnutí
a porovnání výsledků analýzy obou částí korpusu. Zároveň je
zde provedena verifikace výchozích hypotéz.
- 328 -
9. Abstract
The doctoral thesis focuses on „Persuasive linguistic means in
German and Czech mobile telephony advertising“ (Persuasive
sprachliche Mittel in der deutschen und tschechischen
Werbung für Mobiltelefone).
This thesis consists of two basic sections, a theoretical and an
empirical one.
The theoretical section addresses introduction of mobile
telephony advertising specifics (with respect to advertising
goals and objectives, target groups, tools and means of
advertising and communication methods applied) and
explanation of key concepts, regarding especially the
advertisement structure and the characteristics of persuasion
process.
The empirical section includes information on the corpus
structure and methodologies applied in the analysis. Special
attention is paid to the results of the analysis, along with
numerous examples from both the German and the Czech
part of the corpus.
In the conclusion, trends of development in application of
verbal persuasive means identified in the analysed
advertisements are described.
The final chapter of the thesis provides a summary and
a comparison of the results of the analysis of both sides of the
corpus. It also includes verification of initial hypotheses.