mit be sonde i* e rBe zie hung - Forgotten Books
-
Upload
khangminh22 -
Category
Documents
-
view
1 -
download
0
Transcript of mit be sonde i* e rBe zie hung - Forgotten Books
Zur johnnne ische n Fruge ,mit be sonde i*erBe ziehung an? Herrn Dr. v. Baur’
s
Abhandlung über das Evange lium
VO D
Diaconats—Vt3rwe se r in Aale n.
Das johahne imhe E vange lium ist e inGlaubmts-t
Artike l geworde n, denn die Kirche und ihrGlaube!
umwe lt imjohanne ischen Christus. Ist der prü
existente Logos und der'
wahrhat'
tig anferalatudeue
Jesus weg, so ge nieren auch ke ine Wundermehr,und der Re st von ächter Me nschlichke it und der
Niederschlag von Protonen-We ishe it und Le hren
Tugend nilnmt sich dann neben demGenius e ines
Sokrate s gerade noch re spektabe l genug aus . Ist
das Evange lium de s historisch—ide alen Christus ,de s Gottmenschen weg , so fallen die Synoptike r
als nichtAugenzeugen von se lber, und mit dem
paulinischm Christenthnm sind wir bald fertig:
wir glauben es nicht, de nn wirkönnen uns gerade
so gut Spe kulationen und Fantasie en h ber Je sus
von Nai are th machen‚ können ebemogut und weil
1“
4
wirgrössere Filosofen sind, noch be sser das Chri
stenthumüber sich se lbst hinaus e ntw icke ln.
Also hie We lt, hie Waiblingen ! Hie Matthäus,
hie Johanne s ! Hie Transcendenz , hie'
lnlmanenz !
Es kommt lediglich auf de n Standpunkt, d. h. auf
die Vorausse tzung an, die man mit zumEvange lium
bringt. Der blos innerwe ltliche Gott, der den ge
wöhnlichen Menschen zumMauss allerGötter und
He lden machen lässt, h at ke inen lieben Sohn , an
dem erWoblge fallen hätte , die Exemplare se iner
Se lbst-Ausprägungen gerathen ihni zu wenig, als
dass e r auch nurmit e i n e m könnte völlig zufrie
den se in. Wer diesemGotte baldigen muss , der
kann sich daher nicht ge fallen lassen , dass ihm
e ine Unmöglichk e it unterge schoben werde . Und
imDienste die se s Gotte s den andern Gott und se i
nen Sohn zu bekämpfen, ist natürlich e ine re ligiöse
Pflicht , die ihr e igene s Gewissen hat und haben
darf. Wer denGlaube n an den ausser- innerwel t
lichen Gott ausge zogen, der ist von Amtswegen
somenschentre undlich, auch de n le idenden Bruder
vomNessus-Gewande zu be fre ien. Der Unglaube
wie der Glaube mu s e Propaganda machen , und
die We ltbeglilcke n, das ist in derOrdnung. Wenn
ich mich abervon Ersteremnicht, oder nicht mehr
beglücken lassen kann ? Dann ist das lediglich die
E ite lke it de s lieben Ich , dem se in kle ines Ge löste
an und zu sich se lber die Be friedigung der kle i
nen Hahs undHerz - Intere ssen, liebe r sind , „als
e in Grundsatz“, e s ist das e ite l Egoismus. De r
Unglaube aber istSe lbst-Dahingabe , We ltaut‘
opfe
rung , für ihn und die Kritik giebt’s kein liebes
5
ich, nur e in liebes Publikum, dem die schlechte n
Zöhne ausge zogen werden müssen, und zwar ns
tiirliéh ohne alle s Honorar.
Der schlimmste , we il der be ste , ist derJohann»
ne szahn. Gege n ihn also wende t sich zume ist
die edle Uncigenniltzigke it, und we il die ser Aug
zahn derKirche zu fest in demFle isch sitzt, musser abwaprengt werden . E inige kle ine E ntdecke n,
(die er aber schon mit auf die Welt gebracht) in
diciren dem be währten D iag nostiker hinre ichend
die Nothwendigke it wie Möglich ke it der Suche .
DOS e rste ist, ringsum ihn“
von dem zunächst und
zu Tag liegenden Fle ische abzulöse n, um soWur
ze l und Krone gehörig sche iden zu können. Fiir
die se Wurze l schickt sich e ine‚
solche Krone gar
nicht , nur e in organischer F e hle r hat be ide ver
bunden, die unschädliche Wurz e l mag sitzen ble i
be n , w enn nur die schlimme Krone fort ist. Die
Wurze l ist die Apokalypse . Dass sie nntade li0h
ist , hat die Kritik in ne ue ste r Ze it namen tlich
Schnitzer und Z e ller unwiderlegli0h-
ge z e igt.
Ein so wohl bezeugte s, e in dem christlich- kirchli
chen Entwicklungsgang so congrue ntes Werk kann
dem historische n und dogmatischen Auge nsche in
zum Trotz demAposte l Johanne s nicht me hr ab
ge sprochen w e rden . Gewiss , w enn diese Kritik
ganz abgesehen vonbona oder mals flde s nichts
ge than hätte , als hie r derWahrhe it die E hre und
d em Johanne s'
die Apokalypse zu geben , so wäre
hinre ichend ihrBeste hen gere chtfertigt. „Die Apo
kalypse ist um das Jahr 69 von demJilnger und
Aposte l Johanne s verfasst“ die se s sichere B e
sultni sollte nun abe r fre ilich der Stützpunkt. furdi e Zange s e in, womit die Kritik das vierte Evan
ge lium aus de n Fuge n der Geschichte“
und de s
erste n Jahrhunde rts misse nWollte .
Kann wirklich de r Ve rlasser der e inen nicht
mich derVe rfasser de s andern se in? Ist ke in or.
gautscherZus:mmenhsngmögliéh ? lässt sich ke ine
Brücke vo n der Of enbarung zum Evange liumschlage n? Doch e he die Antwort versucht wird ,
muss e rst:d i e Frag'
e erledigt w erden , ob es nur
überhaupt der Mühe werth ist, e ine Brücke zu
schlagen , die immerhin e twas kostspie lig se in wird.
Trägt e s sich nicht aus , so ersparen wir uns die
Kosten. E s ist in der iohmme iachen Frage fe st
du le tzte , obschon nicht geringste Moment . die
Identität be ide rVerfasser nachzuwe isen. Ist nur
erst die Authentic j ede s e inzelnenWe rke s erwie
s en, so mu s s s ich das We ite re'
ergeben ! Unmittelbar aber das E ine durch das andere aus demSatte l heben zu wollen , wäre e ine le ere Chika ne .
So soll sich Ann und Verthe idigung zunächst
nur auf ’sEvange lium zusammendrlingen. Es muss
fiir sich se lber stehen oder fallen. Die Angfill‘
s
se ite se lber ist e ine doppe lte e ine von aussen,
e ine von innen. D ie innere ist die wichtigste .
h t die Festung stark und wohl ve rsehen,. so
Anme rk u ng der Reduction. Doch ist e s se hr zu be
klagen, dass die ne ue ste Kritik von Stranss an die hi
storischen nahe bis an die le tzten Lebe nsjahre des Jo
/hannes re iche nden historische n Ze ugnisse so wenig e iner
gründl iche n Priifung gewürdigt hat.
8
e insuhndidend und entwicke lnd durch das Werk
hindurch so fragt sich , in we lchemVerhä ltnissedies e Ide e und ihre Etl
‘
ulgurationen zu dem ge
schichtlichenContinuum ste he . „E8'ist dte liaupt
frage , ob die »aus der ge schichtlichen Erzählung
hm orblidcende Ide e nur als e in versehwindend&
Momentderre in ge schich tlichenTendenz de s Evan
ge liums anzusehe n ist , oder obdie Ide e in ihrer
se lbständigen Be de utung so tlbergre ifttnd iiber die
Geschichte ist, dass sie sie se lbst nach ihrge stalte t , und imGrunde “
nur zur Form ihrer äussern
Ersche inung gemacht hat
Darauf die Antwort: „Das die Evange liumhat nicht dense lben geschichtlichen Charakter wie
das synoptische , denn e s ste llt das Ge schichtliche
unter gewisse Gesichtspunkte und ve rfolgt in An
ordnung und Behandlung de s gegebenen Stol es
eine e igenthiimliche Tendenz . Johanne s wollte
gar nicht blos e infach das Geschehene erzählen‘
,
sondern Alles was er zum Gegenstande se inerDarste llung macht , e iner bestimmten Ide e unter
ordnen und diese Idee durch Alle s hindurchbliekci
lassen, so dass der äussere geschichtliche B ergung
imGrunde nur die Refle xion der Ide e ist , und
die blose Form zur Darste llung der Ide e , in wel
cher_e r lebte . Auch nicht auf die Autorität e iner
von dersynoptischenTradition unabhängigenQuellemacht er Anspruch , sondern er hat die synspti
scben Evange lien vor sich gehabt und ihre Erzäh
lungen als blose s Material für se ine ide e lle Dar»
pag. Il. ibid.
9
ste llung sicli unge e igne t. Zu d iesemBshuie lässtcr
'
imbesondcm Intere sse se lnerbarstelh ng theils
zumwirklichen Fakte n w erden, wovone in Sp ion
tikeruurhypsthe tisch spricht; ihe fls tasat erdie aus
den Synoptikern genommenen historischen Data
g leichsamnurin ihrer8pitae tutunddrlingi sie in e in
M cl lo‘
mcnie zusammen, inwelcherdasE iuad ne ö eÜBe des Ganzen ve rtritt und eben “ durch e in
alh eme inere { in sofern auch bildlichvoranschau
Bsheride Bedeutung erhält; the ils endlich lässt e r
sich se lbständiger von derBedeutung ch es grosse n
Moments ergre ifen und den ganzen InhaltderIde e ,
die se inemGe iste vorschwebt in e ine concre te
Anschauung zusammcndränge n, inderAlles, nicht
blos Bild und Ge stalt, sondern auch Handlung
und Begebenhe it wird.
“ M it e inemWorte kann
man imGe iste die se s kritischenRe sultate od e r
a u ch d i e s e r k ri t is ch e n V ora u s s e tz un g
de n Evange listen den Dramatiker de s Evange
iiums nennen. Und warum sollte es nicht möglich
se in, „dass,se lbst e inAposte l als Verfasser d ie ser
evange lischen Ge schichte sich auf e inen nicht stre ng
ge schichtliche n Standpunkt ge ste llt und nach
demZwecke se iner Darste llung das Faktische der
Ge schichte mehroderwenigerumge stalte t habe
Das ist nun allerdings e ine Gewissensi'rage und
j e nachdem die se lbe be antworte t wird istwenig
stens der Ge ist der we item Untersuchung darge
than. E ine absichtliche Currektion und Amplifi
kation , e ine bewusste Aenderung oder Anders
pag. 4.
to
\fermndnug des taktischen ein re inW amZuthun md Hinwegthm , e ine selbstherrlie hc Bo
kcatiruung der Ide e aus demvorliegendenW i»lich en Material imAngesicht der Gynoptiker, imAnge sicht des ersten Jahrhturderts , imAngesieh
se iner Pred@t de s h aben Je su was fiirHammsollen wir ihr geben? IstdasFälsclumg odernieht?Und ist eine Fälschung anmeralimh
‘
i Dochwe rw ird
„die Immorfl ititt e iner literarischen Fälschung zum
Popanz der Kritik mache n ? Das Alterthumh e iße
iiber diesm Punkt überhaupt ganz anders , als fi e
Je tzt —We i") Nun ia , auch die Je tzt - We lt
uimmt'
s e inemPoe ten nicht übe l wenn er in sd
ner dramatischen Dichtung die ge«hichtlichen8h fle
fre i fiir se ine Composition verwendet. Schille rdari
aus Don Carlos e inen Fre ihe ißhe lden Göthe aus
demZaube r- Me ister der alten Volke - Sage den
mode rne n Me tafysiker aus demsimpe ln Schwytzer
wiede rum Schille r, wenigstens hie und da e inen
jambise he nFrase ologe nmache n . Es darf e in die hiv
riecher Genius wohl auch aus demLebe n Je su vie l
le icht e ine festge schlossene dramatische Entwick
lung de r Logos - Ide e bilden. Aber er'
muss dann
se in Produkt nicht als Geschichte , se ine Erfindung
nicht als Faktum se ine fünf Akte nicht als Ze it
re chnung , se in Gedicht nicht als historische Wahr
he it ge hen wollen. Und alsFaktum, als Geschichte ,als Wahrheit w i l l der vierte E vange list se ine
M e te liung gehen. Von 1, 14 und 3 , 32 an bis
19 35: und 21, 24 geht e in schne idend scharfer
Theol . Johrb. 1842, l . mg 146 .
l l
'M «‚hindurch , welcher e in so bestimmt“ cu
sdüf:hiiifib9 s 'Bewusshscyn, e in so ausgeprägtes
W riegn llu hes Wollen daribot, dass, wenn ihnnid! geglaubt w erden dllrite , die Naivctflt ih !
Fälschung und die Unschuld de s ironmanM s
in e ine diaboüschc Gew issenlosigkcit , in e ine cor
rupte Gemiiths - Verfassung mauae hlegen hätte ,
m iche e iniauh das‘
Brandmd der h tig cnh a t'
t i g
k e it in das Gewissen des vierte n Evange liumdl iicke n müsste .
Mag je dwede Propaganda lide i ihrenme hroder
we niger unve rfl ngilchen Je suiismus habe n ; auch
der“
gewandte ste Schiller E scobar‘
s hat sich fl a ss
in se inem vom Zweck gehe iligte n Mitte l vergre ilen
W W “. Man de nke sich doch de n Evme llstcn,
se i er“
gewesen , wer er will gegeniiber den ge
nü;ltigcn Lehren und Thaten des Eva ge iiums,Angesichts des ihmge istig nahe n He rrn , in de ssen
Mmdc .kfl u Be trug eriunde n ward, in der vollen
Substanz des gottmens0hlißhßr Gedatikcus , erfüllt
von diesem he ilin und hm‘
lä endcn Lebenshauch ,
der aus se inemWerke noch heute Jedeme ntgegen
M M , i st e s möglich , dass in solche r Atmosfiire ,vor solchemSpiege l , aus der Anschauung solchen
Lebe ns, Wirkens und Ste fbm , Entschluss und
behaxrliche rWille zu so gewaltsamerVerrenkungdes 'gatrz en evange lichen Faktums ents te hen und
befi ebemksuute ? Das he isst „nichtl i cnchan , smtdern.Gott ge legen.
“ Je teuriger der Glaube , ieam tlicher. der Wille , j e griiudiieher die Liebe ,ie freudiger die Hoflnung de s Evanc sten war,
ciu ‚j e zarte” und. empfindlicherer Gcßtcs 3 0:
12
guaisn a zur Ausge staltung e ine s solchen E van
ge linms erforderlich war, j e mehr e in gruddgntu
Herz dem be sten Kopf unter den Jüngern ‚zur
Darste llung e ine s solchen Christusbildcs das Wa
scntlichste bie ten musste desto weniger konnte
e s e ine s Menschen Se e le tragen , um die sen so
re in und gross gefassten Christus zu verherrlißlien
und zu verbre ite n, Alles an ihn zu hängen , was
nicht wahr ist. D er gute Glaube , die re ine l i e“
von Mensch zu Mensch ist vie ler Täuschung ge o
gcn sich und Andere fähig aber die Geschichte
aller H erzen und aller Täuschungen zusammenkönnte demEvange listen das Gewissen nicht zumSchwe igen bringen.
Probiere e s doch e inmal e in Mensch von he ute,Gläubiger oder Ungläubige r, Ange sichts derEvan
ge lien auch nur e inen Zug zu dem Christusbilde
hinzu ode r hinweg zu dichten, und die ss als hi
storische Wahrhe it zu bezeugen . Und worüber
he ute E iner in’
s Irre nhaus müsste , darüber soll
vor 1800 Jahren nicht e inmal das Gewissen ge
schlagen haben? Je richtiger e s ist , dass der
Vierte e in durch und durch se lbstbewusster
Schriftste ller gewe sen ,de sto unmöglicher ist die
Vergle i0hung die ses spiege lblanken Werke s mitandern apokryiischen , ja auch mit den symptischen Produkten . In dem was sich
‘
als e infache
Wie dergabe der Tradition oder als absichtliche s
Machwerk“
e ines beschränkten Ge iste s und Glan
bene giebt, mag nach e inemUnterschied vonDich
tung und Wahrhe it ge fragt werden ; e in Leben,
amder Verschäncrung
°
und Vertosdmng bedarf,
13
mag biograflsch se ine Wahrheit förmlich in das
Kle id der Dichtung schlage n , aberdas LebenJe su
hat'
s doch wohl nicht niithig , Wahrhe it u n
Dichtung aus ihmmachen zu lassen Der„Genius“
von achtzehn Jahrhunderten hätte an die sen nicht
des Schmucke a genug?
Ich danke die se erste Frage und ihre Beant
wortung ist wichtig genug , um nicht so wie von
Hrn. Dr. Baur gänzlich iibergangen zu werden.
A u s e in em z u r T ä u s ch un g u n d U nw a hr
h a ttigk c i t e nts ch l os a e n e u G emii th e g e h t
k e i n J oh a n n e s - E v ang e l i um h e rv or, das
ist der Satz , den ich vorAllem derblos negativen
innern Kritik desse lben e ntgegenste lle .
Ein zwe iter Satz soll dieser Kritik nichtwe
niger ge fährlich se in.
„Die Johanme ische Darste llung will ke inen hi
storischen Bericht gebe n sondern verfolgt e ine
be stimmte ideale Tendenz .
“ Warum? We il ofl'
0n
bare s Re sultat der Be trachtung de s Evangeßums
imE inze lnen ist dass die se Geschichten uudB e»
den the ils u n w a h rs ch e i n l i ch the ils unmö gl i ch waren , ange sehen the ils den Charakter und
Be rut Je su , the ils se ine Umgebungen und se ine
Wirkunge n. So ist allerdings die Dif e renz zwi
schen den 4 Evange lien bald und le icht ausge
glichen : die johanne ischen Fakta si nd gar nicht
historisch erlauben also gar ke ine historisch—kri
tische Ve rgle ichung mit dem synoptischen ! Sehr
wohl ! aber wie siehts da1m wie vorhin um den
C h a rak t e r, so nun um das CompM ions - T a
l e n t des vie rten E muge listen? Wa s hat er aus
14
se iner Ide e herausgespamrm Etwas und vie l”
der
Wirklichke it absolut Widerspreche ndcs‘
! j edoch
andererse its e ntspricht die Formganz dems e lbstgese tzten Inhalt , die Darste llung ganz dem vor
gese tzten Zweck e , die Ge schichte ganz der vor
ausgese tzten Ide e . In der vortre t'flichen Nachwei
snng di e se s Entsprechens be ste ht gerade das ble i
bende Ve rdienst die ser neue sten Behandlung des
Johannes. Wie nun e ine Rede und Geschichte
ist der Ide e ganz e ntspre chend , aber nicht der
Wirklichke it? Verste ht sich , dass die Ide e dannse lber e ine untvirkliche und e infach unwahre ist.
Wir betrachten aber j e tzt Alle s blos°
vom klinst-f
ley ische n, nicht vom sittliche n, oder gar spekula
tive n Gesichts - Punkt aus . E in Dichte r lässtPer
sonen re den und hande ln , w ie sie niemals inWirk-v
lichke it konnten : Was ist das für e in Dichte r?
Ja was wäre de r 4te E vange list fiir e in'
erbiirm
licher Poe taste r, dervon Anfang bis zu Ende w eil
nicht 6 in ina l die Illusion hervorzubringe n ve rmag;die er be zweckt ! Man halte nur Umschau ! Auch
Schiller, auch Göthe war, auch Shake speare wäre
kle in , we nn be i ihm irgend e ine Rede oder e ine
That fällt , die wede r dem He lden hnoch se iner
Umgebung wahrhait möglich ist. Die Unmög
„Portrat Ae hnlichke it v e rlange n w ir nicht vom histori
schen Drdrna t ongrnem mit der Geschichte be zwe cktdie Poe sie nicht. Ah cr d i e Z e i ch nu n g d e s D icht e r s in u a:, auch wo se in Pinse l das bestimmte Be italter verfehlt und nicht trifft a u f M cn s ch e n 9 n d
me n sch l ich e Zu stä nd e'
ilbe rh a u p t p a s s e n.
“
D im ist die Forderung der modernen ästhe tischen
Kritik , ausgesprochen auf ganz anderemGebiet, alsde r
Evange lienkritik, darumfür sie um so schlagendcr.
20
Licht, aber die Finsterniss mochte es se lber. Mclit
ergre iien, in sich fassen. So ist mit zwe i Worten
der ganze Menst:hhe its-Zustand Von Wat Ze itenher bis in die neue Ze it umrissen. Bis Johanne s
imGrossen undGanzen nurLichthicr und Finsterü
niss dort, die ss der allgeme ine Charakter de s h i e
christlichen Lebens. E inLicht in der Finste'
rni59 ,
ke in Horgen, ke inTag, i nde n sich die M e rnit a,
das Licht in sich anine hmmd verkliirt hätte .
AmErgre ifen und Begraife n fehlte es. (7 .
Das Lichtmuss derFinsterniss geze igtwerdenn ndzwar als e in Licht das
'
a l l e Finsttrniss iii M
verzehmn sollte ivoa m u g nwevoam. (v .
'
7
Das Johannes- Zeugniss w ar Epochemtwhe nd : der
Täufer ist der Bahn, der den allgeme inen Morgen
anrief. Diese s mächtige Jä.nnshaupt steht als se i
che s bedentungsvoller als Alle vor und nach thin
auf der Schwe lle der Ze iten Das Reich Gotte s
ist da, die Sonne ge ht auf. Das is; e in Ruf der
inse lnerßestimmthe ite ine Allgeme inhe ite inschihesst,we lche die ganze Profe tie bishe r zusammen nicht
erre ichte . Ist dasRe ich da, die Sonne amHimme l,so wende t si0h
’
s nicht mehr an den e inze lnen
Menschen und Volks-Gioisi gehört nicht?blos is
rae l, auch nicht e inmal in höchsterBeziehung,‘
son
dem ist fiir Alle (nm e ; v. Der den a iga'
w «iv
äuapt ia9 136 aaiapoe nicht verh indigte sondern mit
denFingern zeigte , derM a ier ist die Gritnzmarke
zweier We lt-Alter. Das entging dem iiir allge
me ine Anschauungen ge schal’0nen Edange lish n
nicht und amSchlusse der alten Findterniss an
21
«haben Hu hwöchi er des Christe ntt auf.
N icht, als ob de rek cn e lbüiindige und se lbst-1
geü gshme *&tllnng ohmhman k önnte . (v. Der
die ! Sche idung zwischen mit und m , Nacht und
Tag'w llzieht. und zur milende te n 'l‘hatsacimar
klärt . das ist der gewa ltige Hüter auf derWertedu
"
Ze ltenfmit n hm Rüti ‚die Nacht ist hin’
, ci
M a n firma ! Bis zu ihmhin. geht die Nach ,
m üm u zäh lt deru ns Tag seine Stunden. aberer. ist:nicht ‚se lbst. derTag , sondern das wahr;
und wirkliche Licht, de s Allen aufgeh , w a r e in
m bhängig .vom'l‘iiui‘er und schon vor se inemAui’
.
tre ten ( *v. 45. 30) in die We lt k omme n d e s.
H ie r lt. 9. w e ndet sich de r ilberschane nde
Blick w ie der zurück zu den Aniüngen. Was v. 3 -5
nur a'
iigeme insterFarbe nton ist, erhä lt hiernähe”
Bestimmung. Die ganze alte Ze it bis zn Johanni s
Pre digt re k d 9— 13 noch e inmal de sMäh ren iiber-i
sd naut ; der dortige {3 chrlache Ge ge nstttz
uch Licht und Dunk e l spe cifie irt sich in dre i sich
std ge rndn Töne . A llerdings ist der Ge gensatz e in
tat-fische r gewe sen, ethisch von Licht und Finsterr
a ls imgrossen Gebie te des (he idnischen). momv. 10. Nurals abstrakte s <paog warhier zuwinkemund dieWirkung war die Herste llung e iner chenso
än scrlie hcn nicht— die Herze n Gottes . und der
Mon ate n in Einhe it mtr die Menschen und ihre
Ya hüinisse in allgeme ine Kate gorien undZustände
br'
utgend0n Ordnung. (mung ) «Zu die ser se lbst
wären die Menschen an sich unfähig gewe sen, die
Finstmiisa, d. h. be i Inhannes wie i nder ganzen
24
sie Sollte n die Gnaden-‘
Gegenwart de s 7xoyog wahr
und angenommen , so hätte sich ihnen”
dérse lhe
auch ganz und gar g egebe n , ohne“
dass sie erst
de r Zukunft hätte n har’
ren müsse n. Es hätte in
de r That ke iner Fle ischwerdung be durft , Echter
Me ssianität, wenn sie e s hätten zu der wirklichen
GegenwartGottes unter ihnen komme n lassen,“
die
s ie als Ganze s , als Bunde s-Volk zum ja viel
me hr zumn'
m»_
7; gemachthätte , dass sie die Herr
lichk e it ihre s Gotte s unte r und in |hnen hättenfür
und fiir schauen dürfen nimm;'
xaou og ma a ltn&sragund daraus sich alle nehmen xaipw dvu xoigerog
Aber sie haben nicht gewollt v . 11. So ent
ging ihnen als Volks - E inhe it absolut der Segen
die ser Gnaden Gegenwart. Aber auch die E in
ze lnen, We lche sich die se lbe gehen lie ssen und nah
men v. 12. (éitaßov drückt zum minde sten nichts
sobequemes als nags7taßov aus) wurde n dadurch
umde n vollen Segen ihre s Glaubens gebracht. D enn
nur als Glied de s Bunde s-Volkes hatte der Israe
lite Ge ltung und Sege n. Was er für sich in der
Sonderste llung nahm verlor ihmdie We ihe und
die Fülle derVolks- Geme inschaft. So haben de nn‘
die se e inze lnen Gläubigen de s alten Bunde s nicht
die 1x7u;pocpogaa , nur die it;'
acu a derGotte skindschaft
„halten , nur die Hoffnung , nicht denVollgenuss,
nur de n Glauben ,nicht das Schauen , nur den
Schatten, nicht das Wiese n. Wermerkt nicht den
Stache l die ser £Sacmx rexva 3 88 ysvw&m . „Die
von dem Logos bewirkte Kindschaft Gotte s wird
aber ja ‚nie von Johannes dem alttestamentlichen,
26
«bet und es liegt :danin:gor aiehla „momNdul esiime tttlichcn« övapm ist ebe n:.das unknmteWesen, und dasWemh dcsdcn, an denhie gh nhten. mussten die Rr0nn cn des Alte»Testaments“ case s e hr e rkannt haben als die de s .Nm Th
slmnents„wenn sie we ite r nnd se liger sein saßen
‚aid eie r'
xomloc' ö 'uöuW o 88 ist die se nicht tliles
„die messit nisclw Hoflaulig waißbfl '
jß alle -Jamhatten ,»sonde rn e in tie feres Vers den en,
Wu d iehes -ön na bedeute te . nichtblos die Gali leohte
äm ere Rofinnng des gew*flh lich mJuden. Wofür
doch ferner die se Fromm recht nicentb h 4188
Not e T e stament sehe n im A ha , der ge istliche
(bißchen mitten in de r alten fle ischlie llenl lol ‘ntmg,wo sollte nur irgend den Evange lh ten e in Bode n
k en hergekontmen se in ., das Wort das ihmd enrechtes/£ Christus - Glauben iiberhaupt beze ichnet
auf dies e durch ihren innlgern Glauben mit so
grosser einem ge segne ten 0hristus (Messias-v)
Gläubigen de s Alte n Tes taments anzuwenden ?
Nacht also"W81"8 und biie b
'
s trotz des Ord
nung . hriugauien Lichte s in der He idcnumlt. E in
Stern n ach dem unde cn gcht an die semnächtlichen
H imme l . illler'
Jerusalem und Jod“ auf , ahm. ie t
die *‘
Naclut auch stm hcü, e s ist doch Nacht. l i ,‘Ob auch de rMond aufgche ‚ und mit ihmdie we '
Mgm S terne kr&itigernr\h ichtcs hemnüericu hteu
m m m.dmmNacht bleibt oben Nacht die
Sonne ers»bt ingt alle n n d Alien Tag.
Und die 80nne gicng auf und der Logos wurd
‘l'tolse lu mdw ehne te unter uns und Johanne s bo
W e s ; von de r Sonne , die nach im“ ,
28
auS'
demfernen e insamen «pm; die öo'
éa eig nove
73n mega narpog, aus demmi mrel aßn‘
e in* ideatra»
pe&a aus dem tv 117 oxoria <para m e in éoxmm ev 69
15v geworden. Und v . 14‘ sollte nicht "e in'Mer»
bindungs- Strich se in , w ie noch —he ine mcmehlichcFe der e inen stärkere zwisehe n Vorher und Nob
her gezoge n hat
Was ist aber—d e s Gegensatze s Bedeutung ?
dass der Logos —Fle isch ward Hund als das Licht
des Lebens sich h andgréiflich (1Joli. l , l) vor ä e
blöden Augen und «lie blöden —He rz en hinstd ltc;
umdunéh se i ne unendliche do€a , ggiptg'
nnd ‘m’icqä na
ihnen zu dem zu verhalten was ihnen ausserdem
gar nicht (mix i7vm und od nagekaßov) oder 11a
vollständig (é€aoww him») zu The il werdm konnte ;
die heri lie he Fre ihe it der Kinder Gotte s . Aller
dings hat die Me nschwerdung we se ntlich zuoäoh t
die se Be de utung ‚ad e xtra , s ie sollte e in pohmhlen
argumentum e d homhrem se in. Aber die se sul»j e ktive Be zi ehung se lber ist nicht nur die quan
titative e ines nunmehr eben „segensvolle ren und
se ligern Verhältnisse s*
zuGott,"sondern di e quali
teüve de s nunmehr schlechtweg e rs t s e l ig d. h.
K i nd Go t te s - W e rde n s.
Vers 14‚ist de r Sehll_teoe l der evmge limhcnwie derWe lt-Geschichte ., ohne ihn ble iben beide
e in .ucrschlosaene sBuch mitd e henhundu tnu l hundßl’t .Sifl ßh 4.
Dass mandas tom aag€ ”mw fie Stelle
hamma , ‚wohin die Geburt Jesu zu somit . ist
nl tüflißh. ‚Aber „wenn sie diese,Stelle wirklißh
W on‚wlltmwiirde sie zu e inerSdneiuggh rt
29
werden, da ke in existis endes Subjekt cu t schonen
worden kann, umzu existieren p.
°
26.u Nun, w ird
M a the! den Synoptikern durch die Bt b'
urt erst
di e Subj ekt, welches als solche s . das Subj ekt der
ownlrgd ische li'
üescbichtc ist,v 30 ist dochmit.nichteu ebe i Johanne s die se s:Su
\bjekt an Silk schon
da und kann nicht erst werden was e s in,se iner
wesentlichen Identität mit. sich se lbst nicht se hn
wäre .» So kann nur gesagt werden wenn man
die Fieh chwerdung als binsse Zufälligke it .(aoci
dene ) oder vid iu’
chcols ot'nz oiq be trachtet:An
sich wird fre ilich 4a Logos ke in andere s Subj ekt,aberbe ise inerwesentlichen Identitätmit‘
s ich se l t
mcht er sich zu e inemandern Subj ekt i iir u n s,
was ihn übrigens nahe ge nug angeht , ja be i aller
Fre udiße it hart genug ankommt. D ie se Entiius
m ug in die Kne chßgeaü lt diirfte sieh zu e inem
bie te n Sche in aufl öse n nur we r jede Selbster
nlodrigung und Se lbstverle ugnmng auch in demHürm MW henlebm zu blnscmSche ine machenwollte .
Mit v . 1511aim, alsmit’
domso wichtigen Zeugniss des t onne e beginnt die e igentliche evange
lische Ge schichte ; Die Kindheits - Gesehichte. hat
fiir den jobanmeischeuHöhe punkt k e inen ‚unmitte lbaren Werth.
'
Ebcnao‘
tvmig die T&M-Ge schichte .
Wo t im wäre letztere ‚ e inzd ’ilgen'
ä Ist über
lunpt Jesusnach amera vnngd ilimvon Johannes
getauft we nden 116131 ’Dr'. Bbur vmiemt Das,mas se lbst
'
8tn‘auss'
midßrunoBauernicht:boawe‘i
(e in, de nn Joh nnes habe auf .sohiemvorfidomsynoptisebcn
'völlig verschled Standpunkte den
30
Tau“kt‘
nur ignorire n kita Be i 'drh „S)fllop lr
tikern sate ine (Math. 3 , tb) Im sdarui rli e ’l'anfe
erst lt jt'
ktlv we rde n zu soil“
en«was e r als fl e i si1s
se in shilél,muJd iün'ne s aberse it e rim-das‘
subn
jsktive l fßekvusstse in als das , Was e r an sich h t,
darge stéiit we rde n durch Ve imittinng'
dés Ti nten .
Alle rdings ist das e igentliche -Moment dér"l‘anfb
fiirunsern E lmnge iinte n, dass darin der Täuferdns
Vorhandense ins de s‘
Me ssiu in de r Pe rson Joan
zunächst sie h bewusst'
gewordenn ie t.'
Da s nah
vi 32— 84 der Evange list an die Taufe“
denke und
denken iassen wolle , drängt sich satteaan auf: Das
Johannes Taue nf hatte den ie tztsn$wecbdarin,
dass dadaneh de r?Messias gw ega&n«gi Iopnqit:nhv. 32— 83 ist der Täufer be g ri f f e n imdu ngen
iv dünn , wie er iiberhaupt in ke inemaudu n*üe t
schiiit ge dacht werde n kann wie auch N iemand
zu ihm kam, en sich nicht tanim lasa wotitmUeber se inemWasser—Taufen w ird ihmdenw dls
göttliche 0l enbaruugüberden nachfolgenden Fe e d»Täufer durch innere s Schauen de s Ge iste s a uf
dem,den e r eben taut
’
te : Wie konnte auch der
Me ssias ande rs nach de s Evizflge iißten Barste iinngd u rch d a s T e u f e n d e s Joh a nn e s an Israel
geoifenbartwerden, we nn nicht nach unsermEvan
ge ilsten dem Johanne s wiihrend d er Taufe "Ju n
dmB ewusstse in dariiber gegeben we rden wäre ?
WW sich Christus tanim lie ss N ach den
Synopü emumalle Gere chtigk e it an erfüllen. Die
Ti nte war e in we i n e n l ih gshm in die M ischa
l ichen Ve rhältnisse , war d mErnie drignmg und
S elbstt erleugna'
ng”
, wie dlofl e lmrt und e ine nur.
31
the le i nur wenndie letztere e in Sche in war: In
d ems e lbe n Augenblick in dem e rm'
den situ
dige n Lebenszusamme nhang e ingie'
ng, Ward -cv nun
zugle ich als „ohne Sünd e unter’
s Gesetz alle rGir
re chtigke itge thmw und damit alsHerr'
iie sfie se tzeh,
a ls rechte rMe ssias erklärt. Erbedarf die f e
(nu'
s e in e tw i l l e n so wenig als die Ge burt:
fl iitte er sich nicht taufen lassen so‘ «schloss ‚er
sich damit ge rade von demünpfflngiiéhcm“te ile
derer, die dasRe ich ererbe'
n sollte n aus, wäre er
abe r dabe i nicht als Gotte s Sohn zunachst an und
durch die tür die Empiitng1ichen der Ze it höchste
Autorität , nämlich Johanne s , erklärt werde n , ab
witra er förmlich der Stinder Gese lle ge n*e se fl
Nun aber war er als Mitge tad l'
tcr in demLebensa
Zusaulmenhan‘
g der zu erlösenden 8iindcr, aber
zugle ich iiber ih n hinausgehobcn, in Binemg rossund kle in,
’
Herr und Knech t, Mensche n-Silh mGotte s
,
- Sohn. E r se lbe r konnte in schloß GM
samnicht mehr und nicht vornehmcr sc in '
wallen
als die Andern , de r Vate r sollte und musste limabe r zugle ich als den in
'
de r That bu n tm und
braten e rklären , und die Erklärung konnte nur
dem'i‘ithter werden und nur wiihre nd se ine s -Bc
rule s, de r lediglich auf das game?” rqv Xgu ov ab»
zweckt.
A nme rk un g. Was dem'
Widerapruch zwi
schenMath. 14und Job. 1, 31. 33 . betrif t , so
ist e r wohl lösbar, oh ne dass man de n Kuutdu,
d. h . den geschichtlichen We rth und Zwe ck “ es
Men Evangelium z erhaat. v. 31 will. sagen : al
ich erklh tc unil'
ärerklh d0ü , e s kann n dh . .ü
32
e in Grösserer „da wusste ich noch nicht , wer. er
se i (e i n zidaw) war doch me in Taufbernf geradedazu da, dass durch dense lben der Messiaa „ge g
of e nbart wiirde . Geotl’
e nbart aber wurde ermin,als ich de nGeista uf die sen Täufling komme n sah;aber auch da wusste ich e s noch nicht bestimdass e s se i sondern erst die .
u nd. Erklärung die mir von oben gemacht ‚werden,bewies es mir; so sah ich. und bezeugte es
DasHinde rnnfo in Mat.hlius stimmtre cht gutda,an. Johannes hatte h aus gewiss sehon
'nen -friiher
als e inen ausgeze ichneten , fmmgaear und„ reinen
Jangling gekanntnM ,aiph vor ihmgebe ugt. g:w
Du „hörst nicht in die Re ihe dies er sliudigenTänfinge , ehe ich Dich taufe , hätte . ich ,
vieiqnöthig, von Dir getauft zu werden.” Damitw i”u r noch niß:t, „das Tanigeechilft , als
Vorläufers geh iihre demUnbekannten wegen se iner
“ h tm Menschlichke it ais d em megqwi re freilich »le icbtsinlügu ge dacht gewese n, wenn
er nur so se inen Beruf hätte abgeben wollen an
Eine n Unbü anntern Aber erstens «gar Jesus ‚ ihm
sicher persönlich nur noch nicht als der künftige
M$ sias be kannt; und zwe itens wollte er damitnoch nichtdenB e ru f abgeben, siadem*
sr sich be
schied, e inen Solchen zu taufen. Mancher Vo;
gesetzte we iss und fit in
‚
Besche ide nhe it , w ie
vie lmehr er demUntergebmen gehorchen als bg
fe hlen. solltb, aber dah itble it doch bei dem
n i e Eh; Vater , e in Le hr- Meiste ;
möchte sich gerne ‚dem talentvoliern Sahne da;
genialen:Schiller untemrdnen der Letztere aber
34.
das'
Senikiirnie in de s Johanne s Glaube ns zum
wachsen. Se in Re ich
We lt e r konnte e s nicht
kümmerung aussetz en. Nur e in Charlatan schlägt
se ine Bude vor der Menge auf und se lbst ke in
Mann, der e inen l (önig oderDiktator in sich'
splitt,
flingbdamit an, dass er denGeneral-Man ch durch
das Band schlagen lässt, de ssen Krone er be gehrt.
lin Stillen und mit Kle inem fängt der Grosse an.
So stand dann bere its derChrist mitten unter se i
nemVolke , ohne dass er gar vollends von den
JerusalemerObern gle ich gekanntgewe sen wäre .
Das dre ifache Zeugniss bestimmtsich nun nicht erst
f ür Johannes noch , sondern nach .den dre ie rh i
M enscheuklassen näher. An die ::Juden0 ist es
u nbe stimmt , ja abw e isend v . 26 ist e in profeti
sche s Wort ge gen die Hoffiirtige n , die ihn auch
nie erkennen sollten. Den andern 'l‘ag sieht Jo
hannes Je sum gegen sich h erkommen. Wohl stand
er
‘
da imvollen Jünger und Volks - Kre is , also
in M itten Derer, die /
sich sehnten auf den He ilahd
Israe ls ; denen ze igt er das LammGotte s , den
nin‘_
in diesemihnen begegnenden Je sus. Zu
le tzt v.
°
2°
9 hat er N iemand um sich als die zwe i
Jünger, we lche die empfänglichsten waren. An
sie bednrite e s nur e inerWiederholung der zwe i
Worte , von denen ihnen gewiss’
noch von gestern
her das Herz brannte und sie haben den Zweck
des Zeugnisses erfüllt , sind aus t annis-Itlugan
Jesus Jtlnger.
35
Anme rk . Luchs me int , es lasse °
sicb v. 29 u . 55nicht
ansohaulioh mache n , wie Jesus hier in der E lbe de s
Täufe rs wandle , dort auf ihn aukomme ohne Zusam
me nkunft, ohne Umgang. Fre ilich war sie räthse lhaft,
„die se Begegnung zwe ie r Marmor ,die e inande r so
nahe angehen und doch wiederholt e inander nurso nahe
komme n, um zugle ich wie e s sche int , re cht absichtlich
und in.
gehöriger Entfernung von e inander zu ble iben"
wenn e s die e r a t e Bege gnung gewesen se in musste n
Aber Je sus ist schon v. 15 ge tauft , und se itdemwar’s
natürlich dass de r Taufer dem desse n Schuhrieme n.
aufzubinde n ersich zu gering achte te . e he rchrfdrohtsvoll
aus demWege gieng. Fur Je sus aber war Johanne s‘
l:e in Umgang : nicht auf ihn war’s abge se he n, de r konnte
nicht über die Schwe lle de s Gottes - Re iches here in .
Sich dem Johanne s abe r anschlie ssen , um ihm se ine
Jünge r abzuführe n das ware zugle ich unede l und un
pralitisch gewese n . Fin‘de n lasse n wollte e r sich von
de nen , die aus inne rer Sehnsucht ihm zu folge n und,
den bisherigen M e ister zu v e rlasse n Be ruf und Trieb
hatten ; so kam e r nahe ge nug ,
'
ohne doch sich aufsu
drängen und e in Verhältniss zu knüpfen , das nicht!
ble ibe n konnte .
Dervon demTäuferbez eugte und in den GlaubenderWe lt e inge führte M essias gibt sich nun se lbst
Bruder Pe trus mit und be i dessen erster"Begeg
nung beurkunde t sich der das Innerste de s Men
schen durchschauende Scharfblick Je su. Ist nun,
was nach Matthäus erst später geschehen von
Johannes willkürlich schon’
in den allerersten Ze it
punkt de s Zusammentrefl'
ens Jesu verlegt ,‘
um
gle ich hier das erste Moment der sich manifestie3 ‘
renden do£a Jesu anzubringen ? Die Frage il lit
zmmnren mit der, ob e s fiir e inen Ge ist wie Je
sus unmöglich und unschitcklich gewesen se i , e inen
Ge istwie Petrus be i dem ersten Blicke abzuwägen
War e s denn e twas so Ausserordentliche s gegen
iiber von e inemMenschen der se ine Se e le so im
Ge sichte trug Das versteht je der Herrsche r,dessen Grösse immer zuerst darin be ste ht , dass
er se ine Umgebung , se ine Diene r mit glücklicherIntuition zu wählen We iss , und nicht erst e ine
lange Ze it bedarf , in we lcher er alle Ge legenhe it
hat, die Individualität de s Menschen genauer zu
k enne n. Da wäre es Napoleon se t u-
ergangen.
Und hier ist doch mehr als Cita r
Aber die se Jiingerberui'
ung und die synoi>tische Gewiss ist , dass die Johsnue ischc die
h intere entbehrlich macht. We lche ist aber die
wichtigere und be de utungsvolle ? 0fl'
enbnr die
erstere . Durch sie w ird das Verhältniss geschlos
sen , förmlich nnd nicht blos vorläufig oder zufäl
lig wie Lücke me int. Sie steht in E inklangmit der ebenso naturgemiissen
'
als wichtigen Be
ziehung Jesu zu Johanne s_
und se inem Jünger
Kre ise , e ine Beziehung, welche die Synoptiker ignorieren, we il sie die se lbe in demGrade weniger zu
würdigen wussten, in we lchemsie se lber imChri
steuthnm nicht e twas ganz Neues, also auch nicht
Wobe i nicht absolut ausge schlossen ist , dass die Jünger
sich noch fi n d nach Hause begeben hätten und erst
e twas nachhermit demWander das Fischerleben vers
tausch en.
37
den Schlusspunkt des Alte n in Johanne s sahen.
Je mehr sie se lber noch innerhalb de s blos natio
nalen Standpunkte s standen, de sto weniger kannte
ihne n die e in und abschnuride nde Ste llung des
Täufers aufgeben. DemEbionitismus der Synoptiker haben wir die geringe M e inung von der so
wichtigenWe it- Ste llung de s Johanne s zu verdan
k en , mit dem sich die Proie tie und Lebens-Ent
wikluug „von der Erde n schlie sst und die „vom
Himme l»eröffnet. Nur die se lbe ebionitisd mBetrachtung kann fragen, warum derTäufer so nach
3 , 22- 36 resigniert habe und wenn die ss, warum
er nicht se lbst Jünger geworden se i ? Der Vor
iäui er deudas bestimmte ste B ewusstse in von se i
ne rKle inhe it gegen die Grösse de s nach ihmKom
menden hatte musste e s doch wohl sehr natürlich
finde n, dass erabne hme , während j ener zunehme .
Der‘
abnehme ude Mond ble ibt noch am Himmel.
nachdem längst die Sonne aufgegangen. Nach die
semGe se tz bliebauch Johanne s noch n e be n Je
sus derblos vorbere itende Täufe r, wobe i er immer
noch e twas wirk en und nur umso zw ingenderauf
die Sonne deuten konnte von w e lche r e r, de r
Mond all se in Licht bekäme . Jünge r aber konnte
er se iner innersten Natur nach nicht werden. Er
war als Schlusspunkt des Judenthums nicht dazu
geschailm,„vonNeuemgeboren zuwerden.»Se ine
B edeutung war die de s Judenthums sein L eben
und Wirke n ging darin auf zu zeigen , dass das
A lte wohl schle chthinige Bedingung und ]Vorbe
re itung sein musste , dass e s aber eben desswegen
nicht se lber und unmittelbar in das N eue fiber
38
gebe n ke nne . Johanne s ble ibt der Verbindungs
Strich we lcher das Alte vomN e uen Te stamenite
sche ide t. Jünger Jesu , se lberwieder jungwerden,
das widerspricht seinerIde e , als despersonificie ‚t
te n naulaymyog eig Xpt80fl . Nur wer Alles dleqs
leugne t, mag aus 3 , 22— 36 e ine geschichtliche |)i
tung berauspre ssen und 3 , 24 demEvange listenzwar den »nnbcvvussten Irrthum» schenken aber
dafiir die bewusste ‚Unwahrhe it , zu deutsch die
Lligo in den Hals de sse n hine inred13n der dann
3 , 32 sich erfrechte zu sagen : m 6 éaapanr nal
oimos, rare pape st
Das zwe ite Moment der Manifestation Je su
als des M essias ist das entschie den mehr wunder
bare Schauen de sNathauae l. Die se Ste igerung
ist nach H. Dr. Baur der Logos - Ide e des Evan
ge listeu entsprungen, natürlich erdichte t. An und
fiir sich finde t e s H . Dr. Baur mit Johanne s sehr
der Ide e de s erschienenen Logos gemäss , dass er
fortschre itcnd se ine 6051! manife stiere . Leugnen
wir nun mit ihm die Wahrhe it und Wirklichkeitder Ide e , so machen wir ihre Explikation mit ihmzumGedicht:, glauben wir an die Wahrhe it und
Wirklichke it der Ide e mit Johanne s so lassen
Wie ge zwungen das ßannC& 3 26 gegen 4, fe stge
halte n w ird ! (pag.
Nicht aus Wunde rsche ue mochte ich ubrigens auch die
durch Stie r (die Reden Je su) wiede r be sonde rs schön
motivierte e infachere Erklärung von e inem friih ére n
Blick da Herrn nicht blos auf sonde rn in den unter
amFe igenbaum in Busse und Gebe t vor Gott liq
genden Gotteskampfer unterschre iben.
.39
wir demEvange lium den Ide e - r
gcfl#isae‚n
a minori ad me ins und innen nach uns dt.S Wo:;
tes page sésmv Also entweder ode r und
nichts dazwischen. Wer das Wunder derGott“
erniedrigung ge fasst hat , dem sind die Wunder
der Menschen - Erhöhung S e lbst - Verstand.‚Und
so lassen wir uns die vollen, ganz en Wundertha
te n unwrs‘
Me iste.rs weder durch da Umlaubeude s E inen noch durch den Halbg lanbmu des Amdern nehmen we lcher imsauren Schwaisse‚ ‚
de s
kritische n Angesichte s Bid ! hin und hmwe ndet,um das “Wunder zu; e iner t seu Am erwdeot
llchk_
e it herbhzflhringem
Das dritte Moment ist e ine Erwbßm des
überuatilrliehen „Je su durd n e ln Thun.” Am«h i tt e n B e i s e t trg
“) s e i t d e rA bre i s e vo n B e
th a n i e n kommt er 2, 1 nach Kanu. Die m it:
Deutung d es Hechnéitwundeß istdie symbolische,
Die se s „Fortschre ite n de r Mome nte “e rsche int doch am
"
Ende e twas zu spekulativ in die Erzählung hinéinge
he imniest und he rauskr'itisiert.
Sollte l , M e in e igner Tag be ginne n, so hätte d0hannes
das schon se lbst erwähnt. Baumgarten Censina e rklärtschon die Sache ganz be fri edigend : „am sinkenden Tagkam Andre as noch zu demPe trus, de r drange nde Pe trus
be e ilte sich noch , zu Je su zu komme n.
“ D as épswav
n jv fiuégav éxslmv schlie sst gar n icht e in „finde n“
das Pe trus am se lben Tag aus,das konnte auf e inem
kle inen Ausgang gesche he n. Aber v. il l — M sieht gans
der joh nne ischen We ise de s Nachkolens Nachte iln
gle ich dass mir das e infachste dünkt e s so exogetisph
an v. 40 zu schliesse n dass Andre as de n Bruder eben
w a h re n d er Je su ms Haus nachfolgt0, traf und mitnahm.
40
dass die s e Hochze it, auf we lche r der Me ssias °mitse inrsn Jüngern ersche int um sieh in dem vd len
Glanze se inerHerrlichke it zuof enhare n, zurFreude
des me ssianischen I;Ioe hze ltmahlss wird ; de r Mensias h tdann se lbst derBräutigam,we lcherdie Gästemit der Fülle seiner Gaben bewlrthe t , und e s an
nichts, was zu ihrer Freude ge hört fe hlen liizst
undwenn auch derWe in hier nicht unmitte lbar derAhe udmahlvve in ist, so limdoch auch dieser Ge
danke nicht so fem, dass er völlig aus:uzehliu aeu
wäre .“ Man sieht, die Symbolik steht dicht neben
der Mythologie . Also der Evange liut traut
noch nicht zu , dass wir verstanden haben , der
Täufer tauie mit Wasser, Jen s mit Fe uer, und
dass also vomWasser zumFeuer e i nUntergang
gemacht we rden se i ? Und der We in und die
Hochzeitmit'
Allem, was daraut vorgieug, ist lediglich zumBehuf de s Anse haunngm rterritahtes iiber
den schwierigen Uebergang von der Kategorie de s
Wassers zu der des Fe uers , von der Johannes
taufe zur Christustauie vomEvangeliumerdichte t?
E ine Hauptfrage nach demhh torise he n
takterde s die nEvang e linms ist die umdie Re isen
Je su nach Jerusalem. Hat er nur e inmal und zu
lezt oder gle ich anfangs und öfter die Hauptstadt
zumPlatze se inerHaupt -Wirksamke it gemacht?FiirJoharme s sprichtAlle s, se lbst die Syrwptiker,
ja se lbst Strauss. Nur vom irgend e inerWillkür
ge zwu nge n. kann man dagegen Math. 23 87 und
in l ine . 13 , 34unter rw a Iepeaalnp etwas anderes
als die E inwohner vonJerusalemverstehen. Kin
der derHauptstadt auch die zu nennen, „we lche
42
e in Ste in zumPenerschlagen, so kommt ein we iche sHolz blos an e inem harten in Brand. Ja das Licht
muss auf den Le uchter , und der Leuchter muss
auf die Höhe und Je sus musste nach Jerusalemhinauf, soo fi ‘
und so lang erkonnte . Das ge hörte
zur Oekonomle se ine s Lebens , nicht blos se ine s
Lebensbe schre ibe rs. Oderwie , die endliche B e ine
hinauf sollte blos darum geschehen se in, we il zu
le tzt „ke ine andre Wahl offen,blieb, als zu diesem
le tzten entsche idungsvoilen Schritt ?“ „Hatte
Je sus schon längere Ze it ausserhalbJerusalemge
wirkt, hatte er hier zur B egründung se ine r'Sae he
ge than, was untw die sen Verhältnissen ge schehen
konnte"
, aber auch die Ueberzeugung gewonne n,
dass hier e in in‘
sGrosse ge hender, fiir die Zukuntt
entsche idender Erfolg nicht zu erre ichen se i so
musste sich ihmmit höhere r innerer Nothwendigke it der Entschluss aufdringen seine Sache der
Entsche idung entgegenzufilhren, w e lche ihr nur in
Je rusalem gegeben werden konnte .” Armer Galiläer armerWinke l-Prote i , du hast dich erst ver
gebens abarbe itenmüssen, bis du endlich e insiehst,
da se i nichts zu machen , die Provinz bekommevon der Capitale , nicht die Capitale von der Pro
vinz den h puls ! Da sind'
ire ilich die Kinder der
We lt “ tiger als die Kinder de s Lichts ; e in Bona
parte e ilt nach Paris , e in Thiers e ilt nach Paris,
ein La'
mu tine e ilt nach Paris , aber die ditminoa
rum gentiumbe tte ln und arbe iten nich erst in der
Provinz halbtodt, umendlich nach der gewonnenen
Ueberzeugung hier se i nichts zu machen gerade
noch recht zum Bégriibniss ihre siechen Körper
43
nach der Altes verad:ii;:genden Hauptstadt zu
seMeppen.
E in Mensch, in demzugußndenermasm we
nigstclls „die°
Ehthßi£ von Gott und Mensch zum
Bewusstse ing: kam War gewiss so gesche idt , vor
dem dre iasigaten Jahre zu wissen , dass die Ge
schicke de s Judenthums sich in Jerusalemvolle n
den mussten und dass Judäa die anroig , das Land
dns Wirkens und Bernies des Prote ien se i. Je
rusalemwar und blieb die mit Unglaubeu und
‚llartherzégke it wohl verproviantierte Fe stung, wer
erehern will, muss auf den Haupt—Platz losge hen.
Umdiese zu merken , braucht man dre issig Lehr
und dre i Me ister Jahre .
D er Schritt zum ! cz t e n Osterfmte wird dadurch umnichts unbe deutender. Nachdem längst
‚die M uigräben und die Feuer e röfl
'
ne t sind, ble ibt
der Tag de s Sturme s doch noch de r Haupttag.
M it nichten also „miissen wir uns immer zu
erst auf den Boden der synoptischen Tradition
ste llen , um die richtige Ansicht tür die joban
ne ische Darste llung zu gewinnen.” Wenn irge nd
wo umgekehrt , so hier. Dass Johanne s aus der
synoptischen Fe stre ise mit ausdrücklicher Rück
sicht auf sie se iner Ide e gemäss die vie len Fe st
re iseu macht; se lbsthe rrli0h Ze it und Raum aus
einnnderre isst in'
s Blaue hine in Fest auf Festvom
Zaun bricht und den Herrn be i den Haaren nach
‚l emsalem zieht , wohin er doch bis zule tzt gar
nichtwollte , diess wäre sicherlich e in sehrschöner
Kunstgriii , um das durch die Synoptiker aus den
Fugen der Vernunft gekommene Leben Je su wie
44
der e inzurichten wenn die le tztem nicht durch
ihr noowucwenigstens e in Stäubie in dieserI hremrsich in Anspruch nähm0n.
De r Akt der Tempe l- lte inigung kann nur e in
mal geschehen se in das ist gewiss. Aber se ine
The sen hat Luther schon 1517 und nicht erst 1530
an die Schloss-Kirche von Wittenberg ange schla
gen. 80 ist nicht weniger gewiss wu H . Dr.
Baur se lbst bemerkt : „E in Akt, in we lchemsich
die Absicht e iner re formatoriscberi Thätigke it so
bestimmt und entschiede n ankilndigt , passt fiir
ke ine andere Ze it als fiir das e rs te A u f tre te n
imT emp e l und nicht für e ine Zeit", da Jesus
an den Missbriiuche n schon schwe igend und"
nu
lhätig vofiibergegan3en warm Spricht nun nach
dembisherigen A l l e 8 fiir öftere Re isen , so hat
unzwe ii‘
e lhaft Jesus e s eben be i se iner e rs t e n
R e i s e ge than.
E ine ne ue Ge fahr für Johannes . Das Wort
vomTempe l-Abbrechen habe Jesus unter den da
maligenVerhältnissen unmöglich aussprechen kön
nen. ::Er tre te ja eben erst öil'
entli0h auf. Die
Juden widerse tz e ii“
sich se inem re formatorßchen
We rk e an sich nicht , sie fordern nur e ine Legi
timation dafür. So habe ihnen Jesus keinen Vor
wurt'
daraus machen und sie vor e twas warnen
können woran sie je tzt noch von tern nicht dach
ten : ihn zu tödten.
‘
Jedenfalls gebe J e sus eine
so zweckwidrige durchaus “ verständliche Ant
wort.« M ithin suchen die neuem Ausleger fiirdie
Ste lle e inen andern Sinn und beziichtigen he iligen
Geistes- einher, den_Evange linten einerfalschenDeu
46
tung. Aber hat Johanne s 80 sehr das Wirklich
Gc'
spme h6ne min deute t, so ist e s wie H. Dr. Baur
sagt, schlechthin unmöglich durch e inen solchen
Vermittler die Wahrhe it in ihremgeschichtliche n
Grunde zu erke nnen. Womit iibrigens noch nicht
zu schliessen se i : «we il Jesus nicht sore de n konnte ,also hat ihn auch der Evange list nicht so reden
lasse n können.“ So steckt L ücke dem Johannes
e inenMissverstand, II. Dr. Baur e ine nUnverstand
zu ; jene r nimmt ihn die Apostolizität, die ser die
Vernunft. Nur e in ganz verbranntes Poe ten-Hirn
könnte seinemHe lden e twas „reden lassen das
er unter diesen Umständen dem Inhalte nach
schlechthin „nicht so reden konnte .«
Das Erste ist: hatJe sus in dieser seiner ersten
Ze it schon se in Le iden, Sterben und Auferstehen
gewusst? Man beruft sich gegen Johannes auf
die Symptiker in Beziehung aui die B e inen Je su.
Sie alle in gabe n den historischen Bericht , denn
in der le tzten Ze it konnte ihm dieÜnumgiinglichke it und Nützlichke it se ine s Tode s aufgebe n.
Wohlan, wie steht es mit dem am rg t ptt‘
g fipepcr
dmq opm (Marci 10, 34) Mythisch oder histo
risch ? Hat Jesus diese s Auferstehung -Bewusst
se in nicht ge habt, so hindertmich nichts, ihmauch
das Tode sbcwusstsein, d. b. den Synoptikern auch
allen historischen Werth gegeniiber von Johanne s
ahs usprechen. Sind sie in dem Einen mzuver
ll u ig , so sind sie es auch in d em so eng damitM menhiingenden. Trotz ihnen sage ich dann:
Ja ne hat bis zum Schluss e gar nichts von se inemTode ge ahnt und imunhe t , unbesonnen, plan
i ii
ui id Mwusstios demFe inde ,in die Haush giglaufrn.
Dass er von se inemTode gewusst , das erzähl e n!
die Synoptiker imme r imZusammmhflug’ii-ami t,
dass er auch von Se ine r Aufe rste hung gewusst."
Machen wir aberErnst mit de r Historicität derSynmptiker in die semPunkte , ist also s e in Aüten
ste llung -Bewusstse in de s dritten Tage s so we ht:
als se in Todesbewusstse in ‚ auf der le tzten « lie ise , '
80 war es siche rtie f u ndbe stimmt genug , um, alser e s aussprach , nicht erst von he ute früh z u
se in. Math. 16, 21. 17, 22. 20, 18 bezengt h inre i
che nd , dass er von be idm schon .vor der Re is e
sprach. duo“
rors 1}p€ar0 ö Ina® g d e n wv e t v ron;
ua3macg wi
re du ÖSL éyeg&qvm Math . 16 , 21
sagt , dass Jesus in se iner spätern Le hrze it erst
begonnen habe , se ineu.Jitngern au$driicklich aus“
der Schrift zu bewe isen und zu bedeuten die
Nothw endigkfl t se ines Ste rbens und
Die ses digitis monstrari se tzt geradezu versus
frühere verhiillte Hindentung'
eu und j edenfalls l'm
hcre s e igenes k lares und fe stes Bewusstse in von
se iner Lebe ns und Sterben - Aufgabe , die doch
zu wichtig war um e inemJesus erst iibe r Nacht
e inzufallen. Er ‚hatte in80Jahren Ze it genug, sich
an se inemJe saias abzuwägen und nicht als Aben
theurer auf e inen Schauplatz zu tre ten‚de r voll
vonUeberraachw gen für ihn hätte werdenmüssen.
Dass das 12jiihrige Kind noch fragte , warnatürlich ,aberdass der 30jährige Mann noch fremder Ant
wortbedurft hätte , warfiir diesen nebe llosenGe ist
uumiiglich . Auch die dre i le tzten Jahre so an
die Gesetze menschlicher Allmäligkeit schmieden
47
und ihm erst n ach und nach die Augen vollends
aufgeben lassen, he isst ihn erst recht u nverständ
lich we il Verstandlos machen. Bewusstlos über
sich se in, he isst aber doch wohl fiir den grössten
He ros der Ge schid lte , dem nur dre i Jahre zu
se inemHe ldcnlaute zugeme ssen ‚sind, kopflos sein?
Entweder ist also dasAuferste hungs-Bewusst
se in noch imdritte n Jahre’
doke tisch und der sy
noptische Context dariiber unhistorisch , ode r e s
ist auch im ersten Jahre nicht doke tiscb.„Dass
Jesus amhier in «dunke ln, gehe imnissvollen, bild
lich änigmatßchen Ausspriichen davon rede t (3,
14, 2, 11)'
kommt nicht davon her dass die ferne
Katastrofe‘
ihmse lbst noch ::verh iillt vordenAugen
war." Ihmwarsie klarbewusst, aber je tzt sehensie klarherauszusagen, war unpädagogisch. Auch
nachdemschon so vie l erfahren war verstanden
die Jünger die Empßngl ichsten bis zum Tode
se lber, die‘
Todesverkiindigung nicht: in die ser
ersten‘
Zetit vollends müssten sie dadurch gerade zu
irre wo nicht abtriinnig werden. N och mehr
Grund war, die ses Wichtigste gegeniiber von den
l ud e n esoterisch und ännigmatisch zu besprechen.
Sie konnte n also sollten es gar nicht verstehen,
hätte er e s auf e ine Be lehrung und Verständigung
fiir sie ange legt , so hätte er sich auch die fak
t i s ch‘
e Oster- Antwort am dritten Tage ersparen
können ; denn sie verstanden dieselbe dre i Jahre
und verstehen sie achtzchnhundertJahre nach der
wirklichen Ba ntwortung so wenig, als dre i Jahre
vor derse lben. Aber hören sollten Sie ’s immer
hin se gut sie i h n be i aller Gewissheit ihres
48
ble ibenden Unglaubens unter sich haben sollten,
innerlich zumZeugniss und Gerichte wider sie ,
äusserlich, um in derSinfontolge derEntfremdungan ihm zu Vollziehern des Erlöse ngs - Bathe s zu
werden. Sie verstanden das Wort nicht das sie
hörten aber sie behie lten e s und w ie stark e s
ihnen in das verschlossene Herz sank bewe ist
die falsche Anklage zu‘
der es ihr Bluc ver
wende te .
Nun näher die Sachgemiisshe it. Die Frage
v. 18 ging aus dem specifisclmn Ungümhe n der
Iaöam hervor. Warum haben nicht se ine Jünger
so ge fragt? Was hinderte die Juden, gleich j enenin Jesus die messianische Hohe it zu e rblickon,
nachdemderTäuferschon soVie les davon gezeugt?
Dasse lbe“
was sie fortw ährend amGlauben hin
derte , dasse lbe , was sie amEnde zumMorde trieb
die Verblendung und V erstoclmng de s Herz ens.
E in Auftre ten‚wie das imTempe l v . 14— 16musste
auch den amBande der Empfänglichke it Steh en
den mindestens Schwe igen aufnöthigen. Nur der
freche fertige Unglaube kann sich nicht beugen
und fragt pöbe lhaft dummdre ist , wie E iner dazu
komme , be sser zu se in und Besseres zu wollen
als er. Nur die Niedertracht konnte die Ge isel
de sHe rrn nicht fühlen, we lche gerade die Oberen,
die Pfleger de s He iligthums , die solche Enthe i
tigung duldeten treti'
en sollte . Was er gethan,
hätten sie längst thun sollen : so musste e in Ge
wissen schlagen. Sie fragten s tatt dessen nach
Je su Fug und Recht‘zu solcher That : sie haben
k e in Gewissen. In eben dieser Gewisseniosigkd t
50
(3 , 1 Dagegen geben die S ama ri tan e r
e inen erireulichen Durchblick in das grosse Erndte
fe ld der he idnischen Zukunft. Sicherlich i s t diese .
samaritanische Aufnahme Je su e in Vorbild iiirdie
spätere E ntwicklung des Gottes - Re iche s in der
He iden-We lt. Aber muss darumdie se Geschichte
nur e in von Johanne s e rinndenerTypus se in, ins
be sondere um durch die —halbj ildischen Samu i
taner die wiederum schwierige Kategorie de s
Ue be rga ngs von Jude n zu B e iden zu beze ich
nen als vatie iniumpost e ventum'
d. h. als moti
tard aprés diner? Wo ist nur irgend e in Zug,
der diese»Ge schichte das Prästiginm der bl os e nBildlichke it aufdriickte ? Was damals in Samaria
geschah, war nicht ne in so schwacherAnfang der
schon nahe n Erndte , dass be i derBekehrung Sa
mariens'
durch die Aposte l (Ap.Gesch. 8, 5) auch
nicht e ine Spur de s friih ern so wichtigen Ere ig
nisse s sich ze igt.»Dagege n sagt schon De -We tte ,
dass der Erfolg der Aposte l e inen dort von Je sus
gemachten Eindruck vorausse tze (Job. 8, 48. Luc.
9, 52. 17, Gehört e ine grosse Ansicht
vomEvange listen dazu um ihm zu glauben , so
gehört sicherlich noch e in grösserer Glaube dazu,
ihn nur so ohne We itere s fiir den Verfertiger des
ganzen Men Capite ls auf e igene Faust zuerkläre n.
Sieh’
doch, die Kritik liebt auf e inmal die Ueberraschungen ; sie die doch sonst Alles auf natur.
liche Entwicklung hält. Jesus muss vor demGedank en an se inen Tod , wo nicht vomTode se lbst
gerade noch vorder i2ten Stunde überfallen wer
den. Das Ohristcnthummuss nachdem es sich
51
Jahrzehnte lang auf jüdischem Boden abgequitit,
plötzlich zu de n He iden überspringen. „Das Ju
denthnm der He imathboden de s Christe iithums
(4, 22) wird zu se inem erbittertsten Fe ind und .
das he idnische Ahsland, das verworfenc Samaria,Fabi an: é&vmv bie te t ihm zuvorkommend eine re t
tende Zufluchtsstätte . Das Christenthummuss aus
se ine rnargcgzu de nHe llenen flüchte n (v. 4, 35. 7, 35.
16 . 12, Das ist die re ligionsge s‘
chi0htliche An
schauung , we lche die ganze Composition unsers
E vange liste n be herrscht. Daher werde n auch mitbe sonderer Vorliebe die Wunder verze ichne t in
denen sich Christus den Gallilitem oil'
enbart. 2,
11. 4, 54. und w ird wohl das Hochze itwunder
nur imHinblick auf die apostolische He idemh ission nach Galiliia ve rlege n
") Was soll das heissen?
wer hat J e sumans Kre uz gebracht? mze oder'E11qvßg? Wer hat die ersten Christen verfolgt?
ItemoderJerusalem Wo waren die blühendsten
ersten Geme inden , zii JerusalemoderAnitiocltien,
in Palästina od er Grie chenland ? Wo hat der
grösste Aposte l das Grösste gewirkt? Und diese
judilische Verhärtm:g geg e n das Christentbumund
diese e thnische Empfänglichke it daf ür, von wannmdatiert sie ? Tre ibt also J oh an n e s willkürlich
M itgions-Ge schichte oder die K ri tik ? Und wer
dichte t amme isten : Johanntßs , _
indem er nur e ine
unv0riiingllche Ge schichte e tziihlt oder die Kritik ,
indemsie die Bedingung des ge schichtlichen Ver
h ufe s zu einemGedichte ma0ht?
Theologische Jahrbüche r lm,
52
E ine ganz trcicDichtung anzunehmen, dagegen
muss sichüberall derVerstand und dasGe f ühl gle ich
stark empören ; de sswegen wirdJohanne s so oftwie
möglich an das synoptische Se il ge hängt. So w ird
gle ich die He ilungnachKapernaumin die synoptische
Erzählung aufge dre ht und nur die Amplikation
und specie lle Beziehung a u f d e n d e mbl ose n
W ort e sch on f o lg e n d e n Gla ube n der al
lerdings darin liegt , dem Johanne s zuge schoben.
Nur „Veranschaulichnng derWe ite de s Wege s»
soll e s se in wenn der Hauptmann erst den a n
d e rn Tag mit se inen Kne chten zusamme nkommt.
Aber e ine Unwahrsche inlichke it die der Le ser
alsbald merkt , ist e ine dichterische Impertinenz .
Sovie l fühlte übrigens sicherlich auch der Evan
ge list, dass „e inen so glaubigen Vater auch e ine
ächt väterliche Liebe zumKinde a e i l ig s t zurück
g e trieben haben müsse . Un‘
d die semGe f ühl sollte
e r Hohn ge sprochen haben , um dadurch die Ent
fernung und die Gle ichze itigke it mehr hervorzu
h eben ? We lch kindischer M itte l hätte sich der
Autor zur In-Scene - Se tzung se iner Ide e bedient.
Trug denn die Tagre ise f ür das Fern - Wunder
mehr‚als die Vierte lstunde aus ? Ja wäre nicht
Alle s noch auschaulicher geworden, wenn Johan
nes den réisigen Ma nn so sehr hätte nach Hause
e ilen lassen dass schon nach e iner Vierte lstunde
wie Knall und Fall ihm und uns der Erfolg des
He ilands-Worts zu Ohr ge schlagen hätte ? Zu dem
Glauben, dass so ganz ohne Ne th und Zweck der
Autor gerade die Unwahrsche inli0hke it zumDar
stellungs Mitte l genommen habe gehört fürwahr
53
noch stärke re Fantasie als zur Erfindung se lber.
Wer ist nun auch me hr Poe t? Der Evange
list, der we iterhin (7, 52) die Synedristen in de r
blinden, Sinn- verw irrende n Le idenschaftse lbst die
Ge schichte leugnen lässt , ode r der'
Kritiker der,
umSy nedriumund Evange liumvon e inem schmach
vollen Irrthumzu be fre ien , den Evangelisten zum
schmachvoll- sinnlosen D ichterde s ::U11wahrsche in
lichen und Unmöglichen« macht ? Was ist psycho
logischer:dass die Le ide nschaftderSynt!dristen oder
derGritte l de s E vange liste n sich sotollv ergesse nhat?
Soll nun aber w e iter die Ge schichte von der
Ehebrechérin unerbittlich ge rade an der Psycho
logie z ersche itern ? Auch meine s Bediinkens hat
Hitzig die iibrige n Schwierigke iten hinre ichend ge v
löst. Nun wäre schle chte rdinge unmöglich gtaw e
se n , dass die Frage nde n von de r Antwort Je su
ve rblüt nichts w e ite r zu thun wussten , als sich
E ine r nach demAndern hinwegzuste hlen Konnte
nicht auch e in Farisäe r de rWirklichke it sich e inmal durch e inen Tre fl
'
auf se in sittliche s Bewusst
se in'
iibe rraschen lasse n ? Ganz todt ist ja ke in
Gewiss en, gerade j e siche re r e s ist w ie hier, de sto
schlagender v ergewaltigt e s , plötzlich ge troffen,
auch das verstockte ate H erz w enn auch nur
für den Augenblick . Damit haben die Fari
säer allerdings „das christliche Princip de s Sün
denbewusstse ins und der Erlösuugsbediirftigke ih
als e in unentfliehbare s und allgeme in menschliche s
faktisch anerkennen müssen abe r vo:f die ser ab
genöthigten Anerkennung zur förmlichen{
und ble i
benden lag dabe i immerhin tür den Farislier noch
54
mehr als zwischen Himme l und Erde . Die Psy
chologie des Johanne s ersche intals die de smensch
lichen Herzens , die Kritik abe r darf nichts, auch
nicht die Psychologie voraue ae tzeh.
Doch die Hauptschh cht um Geschichte und
Psychologie imJohanne s - E vange lium zieht si&an das ofl
'
ene Grab de s Lazarus. Hier muss der
kritische Knoten ge löst oder zerhauen werde n.
Cap. 11 bilde t die Ange l der e va nge lische n Go
schichte . Die Darste llung de s He rrn in Lehre und
That , um den Glauben oder de n Unglaube n aus
derBrust, in der e r schlitit, hervorznlocken fällt
hier in’s Schloss , die andere Hitlite der Himme ls
Florto zu der, durch den vollende ten Unglauinn
sich vollendenden öoEa des Herrn , that sich auf.
Wie nun , war e s durchaus unde nkbar, dass
die Synoptiker e ine solche B e g e bcu h c i t mitvölligemStillschwe ige nübe rgangen haben »e e
sie ihnen als Wunder nichtwichtig genuggewese n,
so hätten sie‘
s doch wegen se ine s bedeutungsvol
len Zusammenhangs mit dem Schicksal Je su nu
möglich unbeachte t lassen können.«
So zerlä llt die Frage in die de ppe lte : Waren
ausser den synof>tiscire n Wundern noch andere
Wunderi=rziihlungmn vorhande n und : waren die
Synoptike r nicht imStande , ‚
e in so difenkundige s ,
klar vor Augen liegende s Faktnm ebensogut zu
wissen ? Dass nun noch me hr Wunder und
Thaton ausserde n erzählten se lbst von den Synop
tikern erwähntwerde n, istklar. Luc. 7, 22 he isst
e s schon! die Todten stehen auf vergl. v. 21, und
so vie le andere Ste llen be zeugen dass unsere
55
Eva nge lien nur e ine (zufällige) Auswahl aus denn
Büchthum des dre ijährigen:Wirkens gaben. (Joh.
21, 25. 20, 30. soll gar nicht dazu ge nommen werden.) Unter die sen übrigen Wunde rn k a n n also
auch das an Lazarus gewese n und umgegan'
gen
sein. Aber warumwählt Johanne s gerade diese s,warum lassen die Synoptik
‘
er gerade diese s wog
0fl'
eubar we il es jenem”
e ine ausge ze ichne te Be
de utung die sen nichts vor dem Jiingling zu Nain
und des Jaime Töchterle ln voraus hatte . Und
die ss darum, we il Johannes pragmatischer, der
Synoptike r populärer Autor ist , antworte t L ücke
mit Re cht. Doch die Be deutung diese s Unter
schieds le ugne t die Kritik. Was ist also dara n?
D ie pragmatische Erzählung ist e ine innerlich
Verknüpfung der'l‘hatsache n in de nen sich e ine
Ide e entfalte t, oder e ine Pe rsönlichke it e ntwicke t
we lche Träger de r Ide e ist Die se Ide e heraus
zutinden und ihrem re ibe n Faden zu folgen , ist
die Kunst de s Historikers in grossem Styl. Hat
e r die Idee ge funden , so hat er e ine n sichern .
Massstab, e inen he llen Spieg e l und\fe ste n Probier
ste in fit: die e inze lne n Lebe ns- Ere che inunge n, de
nen e rdamit in Herz undN ieren sie ht, und denen er
nun nach ihrerBede utung für die E ntwicklung des
Ganzen Ste lle und Würde anwe ist.
Johannes hat in Jesu den Gott-Menschen und
Erlöser durch se in Blut erkannt. Der ewige 10o
ist se in Aug —Punkt und darnach rückt er noth
wendig das ganze Leben in e ine andere Perspek
tive „als wenn er blos den - grossen Profe ien von
Nazareth in’s Aug fasste . Wesentlich erhebt e r
56
sich da über das ste il'
liche Inte resse , und begniigt
sich nicht mit dem empirischen Anfassen. Darin
ist er K ün s t l e r, dass er auf Ge ist und Form,
nicht auf Masse und blosen Inhalt s ie ht. So e r
hebt e r als ächte r Künstler die Individualitä t
„inn e rh a lb ih re r se lbst in d ie fiir e ig e n e
l d e a l itä t ‚
‘
n indem e r die tre ibenden Himme ls
Krä fte se ine s He lden in’s Aug lasst , womit all
das ge schah, was auch Inhalt de rSynbptike r ist
so vie le Ze ichen und Wunde r. D ie Synoptike rer
zählen dage ge n nicht sowohl ohne Refle xion als
ohne Intuition. Reflexion ist hinlänglicb in dem
im ni.qpm&q. Auf die Pre te tie z u rii c k blickend,
haben die Synoptiker e inen reflektierten Zusam
moubang für das Leben Je su ; aber die profe ti
schen Ste llen sind nur e inze lne Näge l , an de ne n
sich die Erzählung vom Uebergeme inen an de n
Himme l hing. Zu e ine r in sich ge schlossenen
Ke tte zwische n Himme l und Erde kam e s dieser
Anschauung nicht w e il die volle Bedeutung der
le zten That, de s Tode s Je su, ihm nicht so aufging
und die Thätigke it Je su me hr e ine he ile nde als
v ersöhnende , mehr e ine äussurli0he als e ine i nne r
liche blieb.
Darin ist die synoptische episch , während die
jobanne ische dramatisch ist. Von innen nach aus
sen, vomCharakter in’s Lebe n ge ht die ser le tzte re
Weg. N icht Ge schichte , sonde rn That wird ge
geben, nicht e rzählt w ird, sonde rn darge ste llt, die
Person ist die Hauptsache . D er inneren Hebe l der
se lben gewiss finde t das dramatisch ange legte
Talent in e inemLebens -Verlaute auch die Ange l
58
unmitte lbar an dieser Spitze schmtede te , was de n
Tod und die Gedanken dazu in den Herzen der
Fe inde entwicke lte beraualockte und herausfor
derte , musste demLebensbe schre lber, de r die sesLebe ns Ernst und Zwe ck erfasst das Wichtigste se in.
Und der 4te Evange list hat ihn erfasst. So
nimmt er seinen Standpunkt innerhalb des Gewe r
denen undVollende ten. Warumge lingt ke ine ze it
genössische Biografie und Ge schichte Und Bio
grafien zu Lebze iten Je su sind gewissermaß en die
Synoptike r. Was sie alle in darüber hebt sind
die profe tischeu Ste llen , (Math. 16 , 21. 17, 22.
20, 17. 18. Luc. 18, 31 u. s.
‘
w.) we lche die in
ncrste Beziehung de s Lebens Je su auf den Tod
nachträglich an die Erzählungen:be iherspie len las
se n. Dabe i bleibt für sie der Tod Je su e in unmotlvirte s Citat das sie darumauch nicht ver
stande n. Luc. 18, 34. Die synoptische Erzählung
war e in bewundernder Grill in die vorliegende
Lohansfl ille , die , wo man sie fasste , me hr als
„intere ssantu war. Auf e ine Verherilichung wohl,
aber nicht auf Erk lärung de s Tode s Je su war’s
abge se hen.
E ine vollende te Lebensbu chre ibung müssteSchritt für Schritt , That für That als Ergebniss
e ines fre ien E intritts in e inen Lebens-Zusammenhang und damit die Ge staltung des letztem durch
den ersten und umgekehrt darste llen. Es gibtjake inen Zufall. Aber e in solche s Werk übe rste igt
natürlich alle Monsch0nkraft und d afür ist Je
hannes 21, 25ke in zu m fatizchor Ausdruck. IBC
59
Annäherung dazu j edoch be ste ht darin , dass die
Haupt- Entwicklungs-Knote n scharf und klar bur
vorgehoben werden. Htezu gehört nur e in Ein
blick und Auskomme n das niemals e in gle ichze i
tige s , die Tradition aber lebt nur von und in
der G ege nwart nur e in posthumes wenn ich
so sage n darf , se in kann. Das Lehe n:sbild muss
in ganzerGrösse abgeschlossen vor demBiografen
mte hen, e smuss Umfang und Tragwe ite , Tie fe und
Höhe de r Persönlichke it aus aller Be fangenhe lt in
Ort und Ze it sich be fre it haben aus Allem was
demMenschen-Auge Zufall däucht, e he der Ent
wicklungs-Gang verze ichne t werden mag. Es gibt
ke ine n He lden so lange e s noch Kammerdiener
für ihn gibt. Aber e twas kammerdienorisch hängtsich das Volk und se ine Tradition an E inze ln
he ite n und Nebe n-Punkte , die erst ihre Erklärung
von de r darunter be grabenen Hauptsache fordern.
Ist e s somöglich dass die Lazarus-Erweckung
nicht in den grossen Evange lien Kre is e inging
In we lcher Ecke de rWe lt Ge schichte kommt e s
nicht vor, dass gerade die w ichtigsten Knote n die
ge he imste n, die bede utendste n Motive die amlängste n verborgenen sind ! Da darf nur der Mann
komme n, dere in ve ni, vidi, vici, zu sprechen we iss
und wir hätten alle das Räthse l se lber ge löst,
wäre n wir nur se lber Columbus gewe sen.
Der Columbus de s Lebens Jesu ward Johan
ne s , we ii er nicht umsonst untermKreuze und
vor dem le eren Grabe stand. Auch das synoptische Leben Je su beginnt mit dem vom Ge iste
(also vomHimme l) kommenden und schliesst mit
60
dem zumHimme l geh enden , aber das Se in be im
Vatervermitte lt erst wahrhaft das Sohnvon und —zu
demse lben. D i e Id e e d e s s y n o p t i s e h e nC hrie
s tu s i s t e i n e tw a s o f f e n e r R in g. Soble ibt'
s
be imblose n Ge schehen_
und Werden, de sse n M o
t i v nicht klar hervortritt Ausserhalb derWe lt
fordert Archimede s den Punkt, von demaus die
We lt bewegt w erde n soll . Perhorre scie re man
solche transze nd ente Ge schichtschre ibung des e in
mal überWe lt und Ze it Alter Uebergre ife nden.
»Immanente u Historiografen sind ja auch die Sy
ne ptike r nicht mit ihren Wunde rn, sammi Aufe r
stehung und Himme lfahrt. Nur in solcherwe ise
mo t i v i e rt e r Darste llung de s Lebens und Ste r
hans Je su fand die Lazarus- Erweckung Ste lle und
We rth. Darum lie ssen die Synoptiker auch die se
nicht galiläische , weniger volksthümliche , me hr
j udä ische Erzählung liegen, mit de n zwe i Beßpie
le n de s e i. vs 0t éyupovrm sich begniigend. Schwer
lich hat auch e in'
Je hanne s gle ich die volle Be
de utung die ser Zusammenhänge e rfasst , nber er
sollte e s hernachmals erfahren.
E ine Motivierung fre ilich that auch den Sy
noptikern zu demTode s Gang Je su noth . Und
nach H . Dr. Baur gibt die synoptische Darste l
lung de n le tzten Begebenhe iten sogar „e inen ganz
be friedigenden Zusammenhang.” Aberdafür bliebe
da s g a n z e L e be n aufge fas‘
st blos nach den
3 ynoptikern in e in erst blos galilä ische s und le tzt
lich blos judäische s z erstückt.
E s ist galiläisch, e s ist ächt synoptisch in der
Tempel Re inigung den Knoten der evange lischen
61
Geschichte sich schtirzen zu lassen. Dieser re for
matorische Akt be traf als implicite wirklicherAuf
hebungs-Akt de s bisherigen Gotte sdie nst Wesens
das Härteste was e in Jude vollends aus dem
furchtsamen, sche u- gekrümmten Volk sich denken
konnte . Dass die se lbe That hierd erAnfang, dort
das Ende der öfl'
entlich0n Thätigkeit Jesu bilden
konnte , bewe ist hinlänglich , wie sehr sie aller
dings aus derMitte des Lebens-Berufe s Je su her
vorging und* das Herzblatt se ine s Todes war. Es
f1;agt sich nur, war sie wirklich unmitte l so
tödtlich ihrer Natur nach wie die Synoptiker es
darste llen ? Aber.
die äussere Re inigung warwohl
gegen die heutige Ordnung doch nicht gegen die'
Ordnung und den Tempe l se lbst gerichte t. E swarwohl e in Beginnen das e inen tie fern Grund und
e in we itere s Ausseh en hatte , aber die ss musstevorher vollständig zu Tage ge tre ten se in , ehe e s
z u e iner Ge fahr kam. Der Hintergrund j enerThat
war allerdings das Bewusstse in dass mit e iner
blos äussern Re inigung und Repristiniernng°
der
alten he iligen Gotte sdienste rdnung nichts gothan
se i. Die Ausartung und Unmdnnng war imTompci we il sie in den H erzen war. D ie se lassen
sich so wenig in das D mchlebte und Ansgelebte
als das Heute in das Gestern zurückschrauben.
D i e s e Gottesdienst-Ordnung umstossen, hiess mithin, we il derGotte sdienst in diese Unordnuug auf
gegangen war, dense lben überhaupt antasten. Der
Instinltt der Se lbst - Erhaltung im status she liessdaher die Jnden gewiss nicht gle ichgültig z usehen.
Dass etwas dahinter. ‚se i merkten sie ; aberwas
62
Dest0we aigerkonnten sie gle ich an dasAe asserste
in Bezug auf den Thlitcr denken. D ie Frage , wie
er dazu komme , (Math. Joh. konnte
langhin das e inzige se in, sie war schikst ls0hwin
ger genug und ihre r inhe rste n Ahnung kann die
riithse lhafte Tode s - Antvmrt Je su sattsam ent
gege n.
Wie_
wenigmit die ser That unmitte lbar anza
Nnden war, be zeuge n die Synoptiker se lbst, de nn
ihre we item jemsalemie e he n Re den undWe isse
gungen sind fast en famille und ohne alle e ingrei
fende Beziehung zu derCatß trofe . Alle Dialektik
zwische nWirken und Schicksal Jesu, sowie zwi
schen Jesus und dem hohen Rath fä llt weg das
Trachten nach dem Leben ist e in unmotivlerfler
Aphorismus. Wenn nach den SynopiilmrtnJesusbis dahin te rn imGaliliier-Lande war, somochten
und konnten die Obern be i we itemnicht d i e No
tiz von ihmnehmen dass sie soleh ‚ e in Beginne n
gle ich fiir umstiirzend anerkannt hä tte n. Papst
be 0 ‚und seine Cardin8le kümme rn sich wenig um
den Mönch, der se ine ?The sen an die WittenbergerKirche schl1igt. Da sie ht
's noch langes Hin und
Her, schre iben , reden , schicken durch die edlen
Leu ten von Jerusalemnach Galiiiia, se lbst Todte
machten je nse its derBerge erwe ckt werden , so
vl‘
e l da wollten. m t als auch der Apennin, das
“ bir; Juda'
sich regte , und unter den Maue rn
der he ißen Stadt , in Bethanicn , am Fusse des
Vatikan u lber‘
fl e Anferwcckung todterMm chmHam nnd M ia -Amprhe ho aufs Evangeliumanfing, da Aliu l oslum fl ef nnd ltm deu oß
63
gegen der da kommt imNamen des Herrn sich
se lbst zu entlauien begann, da „trachte ten sie , wie
volle Laufbahn Je su nicht schlie ssen. S i e w ar
n ur d e r A n f a n g d e s . E nd e s. Argwohn,
Furcht , Hass , Missve rstand , Erbitterung Auf
klärung und Verblendung iiber das We sen und
Wollen Jesu, Erwe ichung (8, 9) und Veratockung'
musste in lebendigemHi n und Wider noch sehr
zunehme n, das Tödtenwollen se lbermusste in ihrer
Se e le erst aufblitzen und wiederunterdrückt oder
vere ite lt werden (7, 20. 8, 59. 10, e s musste
end lich Hannibal ante portas se in, bis e s zumtörn
lichcn Blutrathe kam.
D ie wahre Motivierung konnte denn nur der
j enige finden we lcher im SturmderZe ite n Jemsalemhatte sinken denTempe l zerstören sehen
,
der durch die Macht der Geschichte se ines B er
aeha und se inerLage auf e ine Höhe gehoben war,
von we lche rallein demErißsm° derWelt in’s Auge
gesehen werden konnte . Den iudaistischenHerzen
de r Synoptiker dagegen war jener erste Stoß an
das zwar veraltete , gemüsbrauchte H e i l ig tbum
auf Moria schon n ichtig , genug umdas Aergstcdaran zu knüpfen. Sie wan n darin jüdischer als„die Juden"se lber. Dennmanmüsste dasmenschliche Herz nichtkennen, wenn man den Bed in ta
derMacht sogleich den Glauben m hfl oho , dc
möchten j e von ihremThrone vertrieben werden.
Das prind piis ebata haben sie sich von j eher erst
post («tumeiner B evolath a sagen lassen sonst
stände e s mit aller Fre ihe it in Ewigke it schlimm.
64
Mit der ungliiuhig. wegwerfende n Frage nach der
Be fugniss so e in Beginne n abzuiertigen über das
Mönchle in in den Becherfder he sperische n Fre n
de n zu lachen, das geht der veriiihrten Macht derFinsterniss und Tyranne i vie l le ichter e in als das
störende und unbcquemc {mehr aim; aérov dual e
m an».
Also ist e s die innere Ockonomie d e s E v an
g e l i ums nicht de s Eva nge li‘
sten dass sich an
denWundern l esu, w ie sie e ine fortge hende Re ihe
von Manitesiatioue n se iner 0080: bilden de rUn
glaube n derJuden bis zu se iner äusse rsten Spi tze
dialektisch ste igerte und dass die L azarus - Er
we ckung vollends de n in das LebenJ esu sich e in
bohre nden Kre uz e s-Nage l auf den Kopf traf. Die
einze lnen 'l‘baten waren ‚die Staffe ln zu j ener
höchsten Todes-That indems ie im se lben Masse
‚den Unglauben ze itigten, in w e lchemsie se i ne Herr
lichk e it be siege lten. Nur, was a ls o we sentlich
Je su Leben inne rlichmit se inemTode verwob, die
höchsten Lebens — Punkte nahmJohanne s in se ine
e vange lische Ge schichts-Darste llung auf . Das da
zwischen liegende , nicht minder Herrliche aber
nicht mit so scharfemZahne in die Schicksals
Entfaltung E ingre ifende , liess er zur Se ite .
Nun an die ses le tzte und grösste Wunder se l
ber ! An dre i Ste llen wird die Kritik bedenklich
dariiber, «dass die vorausge se tzte Wirklichke itde sselben sich von se lbst in blosen Sche in auf
lösen will.”
. 1. (11 „E in Gebe t, in we lchem manGott sagt, dassman ihrsich nichtzu be ten brauche ,
66
das ist die ungewöhnliche We ise de ssen, der n ur
Gotte s Ehre und Willen wollte .
A nme rk. Dass damit die Ge se tze der Natur und Psycho
logie nicht durchbroche n sind ,dafür Be ispie lswe ise
Folge nde s : E ine Gattin soll e twas thun ; sie will e s
nicht ohne Erlaubniss und Gewährung de s innig ve n
bundene n Gatte n. Sie sie ht ihn an de r Blick ist e ine
B itte und Frage , aber das Frageze ichen wird, Wi ttmunde s gernacht wird , zu e inem Auarnt
'
urgti- Ze ichen de s
Dankes ; denn der Blick de sGatten kommt be im erste n
Aufse hlage de s bitte nde n Auge s se ine r Gattin gewah
re nd e ntgege n . Sie. wusste , dass e r gewahren würde
jede rZe it , doch um ihre r liebe nde n Demuth e in Ge o
n iige zu thun und de n Andern zu bewe ise n, dass n ich t
i h re Macht und Ehre e s se in soll dass de rGutte es
ist, in und von dem sie lebt , von dem sie Alles hat
und giebt, richte te sie Aug und Wort zumGatte n und
hatte , e he es ihn mit ausdrücklicher Bitte e rre ichte ,
schon de n Dank für die Ge wahrung ausmdriie ke n, die
e s in Aug und M ie ne de s Gatte n las. Fre ilich habe nwir unsermGott e rst das Auge de r gewähre nde n Liebeauegesehlagen, so soll es ke in Fre ve l se in de n He lde n
der Liebe um se ines Aufblicks zu jenem Vater —Auge
willen zum Homödiante n zu mache n.
2. „Thränen we lche man um e inen Verstor
benen v ergie sst , demman mit der Gew isshe it der
Wiederbe lebung naht, können nicht der Ausdruck
e ine s wahren, achtmens'
chlichen M itgd ilhls se in
So Wenig verstand sich der Ve rfasser de s Evan
ge liums der Liebe auf die Gese tze iichterM ensch
lichke it’
Ereßymvyaaro tqa nvevparo (v .
worüber? Ueber sich se lbst , wie schon Chryso
stomus und Euthymius richtig fühlten. Maria kann
vor Schluchzen nicht fortredsn sinkt in Thriinen
gen (nahmipßpqcnnumg iv icone ) und scii iii ‚ ia 'mlwferHohe it an das Grab.
Wer will die Perlen die ser ThrlnM . “ liebt
schalten ? Darf e in Hau ch demnungen-den, M
llaekte n , den Goinngenen nicht mehrmit einer
M no in dem Auge das sitttignnde En d, die
Wi nnende Kle idung ge hen d er die Fre iim’
t
kündigen Muss die Thriine de s ll itioidr t'
aln i
se in , we il sie Hi lfe bringt ?
3 . „Was soll e in Gestoü oßtr se in , dermden da ist , um nicht ago; &am ov zu starb ?
7 . 4 s egi z die* l£runkhe it w ird nicht denm an
Fe lge haben, sondern nur dazu dienen, -demfl ern
flohke it Gotte s, dass durch sie der, M u'
m iwr'
n»
licht wird , zu oflenbarsn. Um sido nicht e ine n ,
erwecken lie ss er absichtlich den Lazarus erst
sterben, indem er noch 2 Tage an demse lben Orte
v erw e iite .u Dagegen formuliert sich Lücken we i
Oh08 Herz . IINM N BI'M III'! So Wlllk ii'd ißh 1l l ‘
e igeminnig hat d er grosse He lfe r in der-Neth, der
e deh te Mensehenire nmll, nie g ehande lt ia Und (inch
hat er hier so gebunden, se tzt Hr. Dr. Bl urzhüu
nu «aber ireilich nur be i unseren Evangeflsbu,an de ssen e ige nthiimliche rDa18td lungawe ise 1 fld iese gehört, das Wunder Jose nicht mit ii mdes wirklichen Bedürfnisses , sondern nur. ut r
Wunder se lbst willen geschehen m inn en. l iess
wagen sich das Objekt zurWM U hsndlimg nicht
mit gewonnen? Un seiner Ide e wille n, die, wenn
69
sie toleiie M en didIten und Unmenschiiehkcite l
gebie t-i, zer 6rille ausläuft wagt der Evange list
die reine Abenthencrlichke it und Unnß tiirlichke it
nusmmenmbn uen und d enkt gar nicht an den
Skandal, den er
,
be i der fmmmen und nicht from»
me n 'nKtiiikd dadurch verursache n müsse Wenn
de r wahre Poet zugle ich e in iichter Profe t sein
soll, so ist e in so schle chter Profe t sicherlich e in
j iinmerlieherPost gewesen der in ke ine rWe ise
die E hre der Kritik ode r gar der Ide e verdie nt.
*Wozu denn diese nnnatiirliche Komödie von An
fl ug bis zu Ende , We lche demAutor, wenn s ie e swer, xse ine game Arbe it verderben musste , indemsie !so gut „deutlich in se ine Composition hine in
esehe li lässt—u Piui demPinsche r, de r sich so hip
-risoh verrä ih ! ErWollte se ine nHolden e inenw irk
l ichTodten erweck e n lassen.
‘Wenn e r nicht blöd
einnig die Umve hrsohe inlichkeü an Haaren her
‚hei ziehen w ollte , so hat er gle ich die T od e s
bot‚se haft demHerrn bringen lassen ; oder er hat
‚die Entfernung so gross se i n lassen, dass er ohne
„den ärgmliche n Aufenthalt tv q5151: römp ihn be i
-4$l Ankunftals t €t aerawg imGrabe , mithin gewiss«todt Land Hat er nun abe r doch allerKritik ge
trotzt , so hat e r gewiss se inen guten Grund und
se in gutes Gewissen dazu gehabt und vie lle icht ist
dien : Grund die Wirklichke it de s‚
Sachverhalts
Ist der ::tcle ologische Gesichts-Punktu wirk
lich e in so ungehöriger War es so zufällig, dass
‚ Je sus an die semOrtc7gerade diese Menschen und
W ä nde -trat Ist die Harmonie e iner Lehen
70
Entwicklung zwischen Schickt und Objekt , Fre i
he it und Nothwendigke it nicht prästebiliert silent
halbcn E s giebt ke inen Zufall. Und nicht de r
Zufall, sondern Gotte s Vorsehung lässt cap. 9 den
Biindge hornen in der Absicht blind geboren wer
de n, damit e r Gegenstand e ine s Wunden und
M itte l zur Glaubens-Wirkung Je su"
werden kann.
So sollte Lazarus zu demZwecke sterben, damit
Je sus an ihm se in entsche idende s Wunder than
konnte . War nun Je su Wunde rkraft und Wun
derthnn unwillkilriich odermitWi3se n undWille nM it dem erstem Fall kommt die Kopilosigke it in’
s
Leben Je su here in. Mit dem letztem ist auch e in
B ewusstse in der höhern Te leologie gegeben. Fre i
lich ste igt er dadurch ummehr als Haaptcs-Liinge
über die Menschhe it und ihre Bewus'
st undWiilenlosigk e it empor. Aber kommt damit derKerh
se iner M enschlichke it, se in menschliches Ge fühl
gle ich aus den Fugen Ja , wenn er chen'
nur
„der grosse'
He lier in der N e th»war, der grosse
Wunder-Doktor und Spital-Arzt , der kommt iind
ge ht, wie man ihn ruft. Aber wie die Wunder
wären vor Allem‚
um der blos'
sen äusserli0h heh
fendehMerrsohenfre undlichke it Will'eri da gewe sen?Das warre cht derMühe w erth N ichtdas vere inzelte
körperliche H e il war der Zwe ck se ine s Wirke ns,undWunderwaren blosse E xemplifikatidnen se ines
ge istliche n IIe iland- Dase ins an den sinnliche ßMtßü
schen gerichtet, w e il er sich nicht ande rs wollte
we isen und re tte n lassen. Die äussere Hillfe war
nur der E inschlag in de n Ze tte l de s Glaubens , ho
sind die Wunder von derWirkung des ie tztérn
72
den zuträglitrhe r und .withtiger, dass j ener -n
nicht ge storbe n (v. 21) und nur von e iner Krank£
he it ode r dass e r vomTode se lber g‘a xesmr ist ?
Was musste den Glauben hier, und Bnglauben dont
höher sporm3n? Die e illertige Mensche nlremdlichke it oder die ruhig und g ross über Tod . und
Grab lrlnansbliflren;de Antm% 0kmg s-Kraft? Und
j e liebe voller er den Schwestern und dem:Brxtde r
zuge than‘
wnr de stome hr musste e r ihne n auch
das Grösste bie ten wollen. E llige He ilung hätte
e ilige n Dank ihm e rworben, aber so in den Grund
die se r be thanlschen Se e len konnte die He ilands
That nicht eindringen , we nn nicht der höchste
Schmerz vorher sie durchfurcht und de n Grund
ihres Gemtlth n ftir den höchsten Glaubens und
Liebe s Genuss aufgerissen hätte . Im Bund mit
Christus kommt die höchste Erhebung nur durch
die tie fste Be ugung , ist das volle Lebe n um de n
Tod nur fe il.
Das Ere igniss in Be thonle u schloss bereits die
Haupt—Katastrofe in sich. Das Leben des Laza
ms
'
z
’
og ihm den Tod zu. I n Bathanion te n —a
das Abs0hitads - Mahl von de rWe lt und den we b
te ren Umgebung. Von dort aus that es den le tztmSchritt : mit dem fe stlichen Einzug in Jerusalemüberlie fe rt er sich de r Macht des UnglaubensmTa le , aus we lchem ihm und se inemReid le nur
du höchste Lebe n, die Herrlichke it 8tblilhßn «lite
fl , ill). Bede utsmn genug kommt i n demAuge»büok„wo der iudäische Umlaubßu sieh au M 0fl br
Whil e auspitl t, der he llmn‘
fl he Glauben ihmmügogcn. i in kle iner,
“
von der Menge iibene ehm0l'
74
nichta Neues, nachdemdie Entscheidung iiberTodund Leben schon be im E inzug ge schehen , der
Todes-«Schrecke n bere its überwunden war. Und
dass derBa r be i diesemEinzug über se ines'l‘o
de s Nähe erschrekeu und über se ines Todes Sieg
sich freuen konnte , ja mnsste , wenn irgendwo, das
ist doch psychologisch Johanne s wollte aber
nirgends'
stof lich vollständig se in nur die wirk
lichen Haupt - M ome n t e des Lebe ns und Todes
Jose «schöpfen. Abe r e in solches M dme n tun
war die se Himme lsstimme und die se Tode s-Ue be r
windung, Johanne s konnte also das Vorspie l j ener
auf demBerg und dasNm:hspie l die ser imGarten
Ist e s ferner wirklich w ar der Evange list,
we lcher die rekapitnliere ade Bode 44 50 demvomSchauplatz sehon abge tre te nen Je sus in de n
Mund legt Wo liegt die Unmöglichke it, dassJe sus wiihrend s e ine s Aufenthalts in der Stadt
be imRückblick auf das Ergebniss se ines Wirkensbe i den Juden, n ämlich ihren Unglaube n (v. 37)
Gotogenimit fa nd noch e inmal laut (ixgo{e) ,nnd
unzwoidcntig“die stärkste u nd e ntn hiedenste Er
itllirung «iib0t sich als Gottgomndtem undLichtd or
Welt — zu ge ben 8ie glauben nicht e in:: solche
A::1h tlpßng ‚derRede v . .44 - 50 lässt die . Boma nkung doc Autors v. 37— 43 recht
,
wohl annehmmaber nichtsdestoweniger ble ibt es dabe i : alle :
H e ll, alle Geme inschaft mit Gott wird durch ihn
vermittelt: wer an timglaubt, glaubt an Gott; e s
spricht blos der Va ter., in ibm.u V ers 36 Spricht
mw nicht dagegen denn j enes erste Weggebcn
75
nach Be emligtemB u hg: schlie sst doch .wuhrfloh
eh Späteres Auftreten Vor efim andern, vid e lcht
weniger gemischten Versammlung nicht aus.
Was hat m zumSchüsse Joh anne s aus der
Le idens-G eschichte und ihren e inseh enMomenten"gemacht
1) Den Pilatus , boochüdigt die M it , hot er
zumBe schtttzerChristi gemacht; dim s lntcrm i,“
er ihmg e l tene n, um„die Judenu tndepto grünem
Schatten cu ste llen . Wie aber:e h Ch r; ktodo
se t , ebeneosd 1rzwiechenWahrhe itund Irrthum, als
zwischen Stärke , Schwäche , Ol enhe it, E uterMFänlhoit , Le i0htfcrtßke it , Bedtnkfl0hk eü, Ernst
und. Spott j !mmerlich unthergcworfcner B om b,
dat e s nicht zu mannhe itor Ueberze ugung von der
Unschuld und nicht von (der Schuld Josn brachte,
d er sollte nicht «endli0h mehdem er sich ; lange
genug bin und her gezer‘rt e in Todes-Urthofl nit
halben Herzen gerade so‘
ans‘
gesprochcn no
hen könne n, wie e s die aufgere gte , e inen solchen
Römer, de r we der Kopf noch B enz amrechten
F le ck hatte furchtbar genug ersche inende Mumdes Volke s u n d derGebllde ten trainia ihr—zu
haben vt'linschte ? Er hätte römisehc'
ßoohtsformenanwenden sollen gegen de n Galilller imGebietefremderreligiöserMe inungen und Beschuld cni
imE lemente de s allgeme inen Tumulte s , in demer
de nKopf? und das
’
He rz vollends verlor? Was
kümmerte sich e in Römer um. e ines Gnlllltm‘s
Kopf? Und war er nichb gegen j ede Vorkiagungsi
'
oher durch die Ents€huldignmg , e s habe E inem
gegolten, dersich zumKönig hohe aulwcrt‘cu wol
20
lan, mit den a lso ltq Prozesa au machen
vtu ü‘
l’ DieserCat»war sofrah, all er dor8ad o
ledig, als dtc‘
0mcbtrhtc :auawar, eh e halbe Uebe l—o
zeugung, ein halbe s Gewissen kann in"
6 «Sünden
jlt‘tsnhen Ltrme ns und Schu len schon mllrb0
gemacht werden: Nurwer den CharakterTdes Pi
ummit Gewalt hmaaischraubt , kann eh e”
Un
wi hn choinlicbkait herauopretisen."E
Pilatus, derRömer empmngt -‘
d'
ie echten Juden
(Vo die *ni0hti n’aHansi se lber sich trauen the
gen das Festes , schon de sw e gen mit ohe rh en .
„Was M imi: Ihr dem: da für eine ! Sünder?.Hi nt P ilatua :aiomm B e le idigt anh mrteu sie sie
hätte n: schon ihren guten Grund den Menscheh
lim bring‘en, erbrauche
"nicht ‚die Nase»au fitntl
pten, e'
s se iuoin ge fährlicheriltlcnsch. Nun wen
ihr e urer Sache so gewiss se id so könnt ihr ihn
ja nach e urma * Ge setze se lber ri ch t e n. v . 31.
M me knirsehend warfen ale ihm zu : wir dürfen
ja Ke inen h tnrltht e n. Also auf e im'l‘ode a i *b
tite l! ist e s abgese he n? M‘
hatte Pilatus fa
gerade vom . Damm: er doch e ine trust
bi tte Dün e mehr». Ja, wer1i:tt denn&amlich ? Er saß , e r se i: Christus, ein König!
Wie muss diese Anklage den römische n ‚Statt
W er in die Ohren M at. haben? ..8nnderliab
sehreckhfl'
t sehr schwerlich. So geht er, ‚das
sindel stimmt ‚und sondern, ‚im. Innern vorh ehm‘
wiederzin‘
s Püttorinmnnd‘
i'
ragtmit dem.hßlnflqqhop
Zu mdpnMund, also0 bist.dcr‚ludmlsih ia? Je:sw‚antwm.zWas, soll dau.heism i nickmmnt
77
Du ‚an dieser Vuß telln ‘ von mit ? , oder„RiemDu e ben den Andem nach ? Alb was g eht
mich die ses dumme Ze ug, an Was ‚Will ich von
euren Vorste llungen ; de in Volk und die H0hen
prieüor haben Dieb mir benannte“ , M a W"lu st Du bW enß. Joana «antworte t, „n e in KM *
re ich i st ri cht von dieserWelt. Als»bistllud‚ucb
e in König ? Allerdings aber nn: e inReich M
Wahrh eit will ich stunden; we r am derWehr:he it ist, hörst:meine 8timme . Aeh, :was
‚Wehr-rM i? “M M Pilahm und kehrt trocken und
lmlt den B ilolmr, geht sn.dm Juden Home undsom ieh finde kohl e Snat m den MM ! WisstIhrm ? Anf’s ? atsah habe ich ja Euch E inen
h a ngobm ich will Euch den Juden König
Richter—Aut..sobild e ere infach gesagt, derMensch
anht frei‘
nus , im“. Aber umde s Amskhatw
„selber sicb\ nichts kümmern“ als Röme rmit; dem;Bee fidmd :boatlte t erden (J e den = Kdnig c
‚an we iteren Spott und Bohn gegen das verächt»
JMhfi Indea r Volk.,
Baba ersie n icht so M e inten Kaufen las —Wü‘d,*hcaeugt ihn das Wptla—Gctachre l :moln, d e ll den,sde a Barrabas gieh l Wie total gefilhihm Pilatus
M r,»hotrd st 1. ‚Bi e lt. ümwirklich fiir ‚9.
schuldig und hie lt er e twas auf e in Menschen
l:mbeh , so*koutrüe er ihn nicht geisse ln'3— flasse n
Kirch u. D r. Baur ist:dasfre ili0h auch nicht ge sche hen ;
sonde rn nach Mabh‘
a*us wird der Vornrthollto nach
M aße h ör du 1B innlchtnng (hit Bathe a ge halten ;nach Lukas, der in e ige hthflnüliohfllh h ltn owe oo se hon
78
nu nichts und wieder nichts . Das”
war die erste
eigentliche Nachd ebigke it seines schlechten Hero
sans. Er that, als ob er auf ihr Benürcn ‚eine
gehe und liisat das Vorspie l der Km piguug:, die
Geissclung e ntführen. Damit war’
s nur dataut‘
ab
gesehen sie sich ‚vomHals zu‘
soluti on Jesu:
sollte e twas bekommen, dass sie zufrieden wiincn.
E li: kindisch j ämai erlichcs Benehmen den maig
N ens nicht ffir Schuldig—Erkllrten zur Puppe zu
machen, umdas Volk zugle ich zu hiinse ln und e u
frieden zu ste llen. Nur dass das Volk ke inen
Spass m m . S einen gal l ige n Spass aba wollte
ermit den Angeklagtenwie mit denmm»ha‘
ben,:darumerlaubt erse inerSoldateskadie schimpfliehate Verhübnnng des »Juden-Königgu den
‘
aie an
‚e inemrechten Spott-König nukle idenmuss ; dach
dcrh er dieses Lusßpiel satt hat , soll's «nlmerst
rc‘
cht mit demVolk angehen. Diese hat das Vor
spie l iiir Ernst genommen und erwarte t nun der
Gete eeolte w erde in der Armen — Shudarkiehlmgwe ich i e ina bluflgm Nachspie l hcransachleppea.
Pilatus erscheint., macht ganz die Miene dazu „ich
will ihn euch gle ich herausmbreu die Lippe
sucht und ihrer Erwartung spottend se tzt er hin
zu : damit ihr sche t, ich linde'
keine Schuld an
ih m Imse lben Auge nblick ersche int Jesus mit
verdreht , sagt Pilatus er wo l l t e ihn gciaoe la und
lmlaaacn ; nach Johannes, der e s‘
gana verke hrt und
fälocht , l ä aa t er ihn ge iu cln um ihn'
loaauht ingem
Das ist nahegre iflioh also erfät nur«k ann, wenn
man den Pilatus mit H. Dr. Baur auf M ” Button
zum: SOIIÜM M Wmacht
79
Dornenkrone und Purpurmante l, begle itet von dem
Hohnge liichtcr der Soldateska. Wird kann Pi
latus e rnsthait dabe i geblieben se in , Bill88t0 sich
nicht grinsend se in Mund verziehen , als er sich
halb zu dem H erauskom'
mendcn wendend , se'
me cce home , »da ist der armd'Wicht»auerlci
'? N il:
nicht unse rGe lit in den herzlosenRömer hine in
ge schaut ! We der He iliger noch Unmen'
sch ist er,
weder e in Werther noch e in Nero. Zu holdemist er zu i
'cig und zu blasiert : zum Mitleld
‘
wie
nur GeWaltthat. Dachte sich Johannes ihn mit
leidig, so‘
konnte er ihn s ch l e ch te rd in g s nicht
die Ge isse lung und Verspo-itung zugeben lassen,
die ebenso unmöglich warbe i e iner ernsten Ueberzeugung von Im Unschuld.
‘
Charakiérlos und
unklug zugle lch , wie er war, hatte er sich sehr
verrechne t. Gerade indem er d urch den so be
kle ideten‘
„Juden-König" noch se in Miithchcn 1 n
le tzt hatte kühlen wollen undme inte , das genan teVolk werde sich auf seinWort, er finde nichta an
ihm, verlaufen , ward'
m Anbßck des bintrolhe n"
Jude lll-Königs-Mante ls das Blut erst vollends recht
heiss. Furchtbar ertönt dasWuthge se hre i : Kreu
z ige , Kreuzige ihn. Ganz andern Heracna uud 'l’o
nes als 18, 31. erwiedcrt ermm19, 6. Außen fairer
dpa»; xa e e tc. Solch hartnäckigcsUngcatiimm, solch
e i nWuthschre i nachdem er die Komödie be‘mita
aui be ste Manier ge endet glaubte , hatte er nich
geahnt , da muss wohl der Hohn auf der Llppo‘
e rstarrt und e in erster Schrecken in das herzlose
Gemtlth ge fahren se in. Mit dem Spu scn ist es
aus, das geht soweit. Ich sag es; euch, entgc
80
der y erbltll'te Fe igling, wollt ihr ihn j e kreuz
'
g cu;
so musst ihr‘
s se lber than , ich finde e inmal ke ineBeim” an ihm. Nur umso fester packen sie den
bere its aus der hölnüschtnü berha tGewcfl cncn.
Aber wir habe n e inmal e in Gosma und dan ach
musserste rben, Dilmagstmachen, was DuWillst,de nn er hat
'
ä cli se lbst zumGo tte s - S o hn ge»
macht (Ich. 5, 18. 10, Je tzt ist die De iä dö
mobls des religiösen B öalers berührt , dem ilamtfacit Bent , den also auch Deus facit timorem.
adhi an Sperma—q. Er nimmt ihn wiedermithine in,
und f ragt erscheocksa nach sch er Ahklmfi , ob’s
nlmiieh me hr se i, dass er einesflvoitea'oder e iner
oben Sohn se i ? Kd nc Antwort auf s ol ch e
Frage»Wie Du aßwortost nicht, hab.? ich denn
nicht die Macht, Dich loszulasscn oder zu Kreu
zigms? h ,
’
aber nicht von Dir selber, sondern
durch e ine höhere Macht , und ohne ihre Zalas*
sung kannst Du M b thum Desswegcn e ersfin«
digt sich der,:dcr‚mich Dir übergebe n , und diese
m fl ofl Dir ani u trantc Macht {zumMitte l s eh n
8dh tßncl1t.md h chlcnscbsitmaeht‚ umsoschwe r
m . Lässeni Du Dich m solchemWerkzeug ge»
h auehcn‚'
sa thcih t Du diese Sünde . Pilatus wird
hier zumcratmrmd imG e w i s s e n berührt , das
an seinen.Rid i i0tbfil'llf a innert ; vo n d i c
a a ngmnbl i&e an W rit e ) e rs t such te
Bh «llf i t lßi i d l u nd e rnfl i i eh , wie er ihn 19893
l t. « B eweis, dass v. 17 . 39. 18y 6. blos mitsim s i nd demVolke gespielt wird. Dann bist
B u ide e Kaisers Fre und nicht ! Jetzt kommt erstdas: Politische in Betracht und ‚das wirkt endlich
bedientehhailenCharakterlosigken, die e ine umUeberl
’
rgemhl3it benutzt , umm ichtl lch M die
Untergebenen zii bliea und sdbbtge l'
i lllßhose“
nm,
“
eite l und stell; si ch aus demEmsttstfl ; sich
einen sms zumachen.. S o ist deriohannenwno
Pilahi‘
s und‘
e s wäre F’
alschmlinzfl ‘d , wenn“iii
Kritik dürq besßhiie , aus die serma nn-na ,
schlulfeh , hölm'
ischeu, ho‘chmüthigcu, mm ,
durch imd durch e rbärmiiche ltKreatureineneher-3m mim-Kopf annem , oder gar ihr das Mat»
thüßn’deha 'l‘hrl nentuch in die Band zu geben.
BaWü, dl!“ Pilatus in hohemE n de von derUn
schuld Je su überzeugt war, ist keine Spur in d ie»
“ Ge sichte , das aus j edemZüge ni gi t was istUnschuld , was ist Ueberzeugung was ist Währlmit'? Alto erscheint die %
‘
Whhrachtinllchkeit€hen = dieser Ueberze1iguug um! diem Interesses
an Im e rst in den joh nimische'n Puma nme.»
‚a :-„es, damit in demEvangel e in we iteres
ipse ?e cit vorgeworfe n werden kann.
2)m ande rerHaupt—Punkt, dernurM s den!
M a liflmu lutmesse des Schriftstell ers seinese lbstgemachte Genau gewonnen st in mund Wacker aus der Wa de d es ‘0ehi'e hzlgtfl n
195‘35“- 3Q\
e ine reine Umwelike itün l'bs “ fli eß t
M a mUnn a a m a tm en ag en t»werden, h e's aus demdmhmolmenh tbe e lta
G«torbeuen Blut undWasserund noch iibtä ü 8rlcbara Sohdefl trg„w esen «lemAl l0r
8.bhh fl igen Und wer find diese SuM
gen M wst“ . ist ke in Gebie t «das Heu“
83
lichen Wissen und Ertahrens Weniger fertig als
das der Physiologie . Was wollen, was können
übe rall unsere \Anatomen bis jetzt Definitives cu
ge n Der Induktionsbewe is ist suhicohtfl diugs
noch nicht ge iiihrt. Und um ihn zu fiihren mitnur e iniger Genauigke it , wird man nicht blos in
die S e ite des erste n besten "Gestorbenenu die
M te stossen miissen: man wird erstens die
Ze it eh haite n miissen dann e s an e inem G e
k re c z i gt en ve rsuch en und endlich me inemder
e in so reh es,'
hohes, geistig und le iblich ge sundes
Leben ge führt und durch solche Le iden hindurch
gegange n ist. Die a llgeme inen Bedingungen le ib.
lichen Lebe ns und S terbens mussten auch in JmKörper sich darste lle n sollte er nicht dolcetisch
se in . aber wi e sie sich unter solchen Umständenspe cifißin tm, das sollen nur die ::Sachkundßemvorher e rforschen ehe sie von Unmöglichke itenspmchen. Ist Mer alles Positive Vermuflmu . so
II ! auch alles Negative nur Hypothese und von
rd ner Unmöglichke it zu spr.echen wo zu de mConstatie ruug von "allen" diesen „Sachkuudigenu
auch noch ke in Schritt ge schah das ist was
ist e s doch?
Wamm beruft sich nun ‚der En nge lßt auf
die se nach d er gestellte n aber auf s ‚Faktumgarnicht zutrefiendcu Erfahrung aussergewöhuhchm
Ersche inung am Le ibe de s Herrn ? Nicht um
die Wirklichkeit, sondern die Bedeutung des To
m Je su M e than, antworte t H. Dr. ‚Baur Jene
steht ihn fes t, und einMoment des Glaubens kanndas Zeugnis. «von demWasserund Blut wie es
6
84
sol l, nur se in, wenn es sich aut die Bedeutung be\
zieht, da Ge genstand de s Glaubens Je sus nicht
ist als der schlechthin Gestorbene sondern als
der auch imTode als das, was eran sich ist, sich
bewährende , als Sohn Gotte s.
So wahr das ist so spricht das im am dem;115 8110q v . 35in diesemZusammenhange e infach
gar nichts Anderes als den Glauben an die Wirklichke it des Tod e s aus die gegen j eden (dolce
tischen) Zwe ife l fe stgeste llt werden soll. Sonst
hätte er v. 36 u . 37 ganz andere Ste llen ange führt.
H . Dr. Baur nämlich bezieht 7 38. 39. dass aus
dem Le ibe de s Glaubenden Ströme lebendigen
Wassers flie ssen werden, hieher. Das Wasser ist
das Bild de s Ge iste s das Blut das Bild de s To
de s , ohne den (v. 39) das Wasser (der Ge ist)
nicht austiiessen kann. Ganz abge sehe n von der
H erbe izwinguug de s Blute s , wovon* in 7, 38. »29
k e ine Rede ist , muss , wie gesagt sollte irgend
e ine solche Deutung hier be absichtigt se in 19, 86
und 37 ganz anders lauten :, dass der Tod erfolgt
se i , und dass er genau nach den zwe i We iss»gungen erfolgtse i, das soll demGlauden das Zeugniss v . 35 be stätigen. Das Erstaunen wie die ser
e infachste Sinn verkannt werden kann , wird nur
durch den Unwille n über das Manöver iiberboten,
we lche s an die ser Ste lle demEv'
ange listen'
unter
schoben wird.
Wie kann er ge sehen haben was derNatur der Sache nach zu sehen k e ine Möglichke it
ist? Was nicht mit le iblichen Augen, das kann
ge istig gesehen werden ; wo die sinnliche mate
85
rie lloAnschauung ke ine Ste lle finde t, ble ibt immernoch B aum genug für j ene höhere , welcher sich
das A eussere Materie lle zu e inem Bilde des
Ge istige s macht. Je lebendiger der Evangelist vonder Bedeutung e ines grossen Moments ergriii
'
en
ist, (hier der Moment des in der Spitze des To
de s die höchste Fülle de s ge istigenLebens für die
glaubige We lt aufschliessenden Christus) de sto
mächtige r drängt sich ihm der ganze rabait der
Ide en, die se inemGe iste vorschweben (v. 33 — 37
ist nirgends auch die le ise ste Andeutung von e inem
solchen Vorschweben ; ja wenn auf 7, 38. 39 irgend
wie hingedeute t wäre in 19 , 36 u. in e i ne
konkre te Anschauung zusammen, in we lcher alles
nicht blos Bild und Ge stalt, sondern auch Hand
. lung'
und Begebenhe ih Lanzenstich Wasser
und Blut! nWll'd.”
Die e s der tie fste Blick „"
in die Conception und
Anschauungs We ise unse res Evangelisten iiber
haupt !»Und wenn wirdenn so dense lben in se iner
.Werkstiitte be lauschen, wie ste llt e rsich uns dar?
E r ist in se inerBe schre ibung amKreuz a ngekom
me n ; der Herr ist todt daran , ohne dass ihm e in
Be in zerbrochen wurde . noch der biose Tod geht
ihn nichts an ; abe r die ser Tod ist der Anfang
aller , Segnungen fiir die We lt. Je tzt kann der
Ge ist kommen und sich gle ich Strömen lebe ndigen
Wassers über alle ausgiessen. Aus die sem ge
storbenen .Le ibe fliesscn diese aus. Wie könnens ie die ssen, wenn er nicht geöil
'
ne t .w ird. Schne ll
kommt e in Soldat , und öffne t die Süienwunde .
Aber wie kann blos Wasser herausflie ssen da
86
es ein tod t e rmenschlicherLe ib ist, der ge öl ni>twerden muss ? Damuss ja auch Blut mitkommen.
Und richtig es flie sst schon, die Fantasmagorie‘
ist
vollständig é£i;7t&sh a im: m ddrop.
’ Km 6 immerwßtitaprvpxe mim dln3 c91; adra tm» pdp ta mixeooh?»drt d11)3 1; l em im zur dung mremrme .
Fantasie ohne Gleichen , Poesie ohne Furcht
und Tadel ! «Blut und Wasser dass heraus , ich
hab’s gesehen, ich kann
“
e sbezeugen und beachten
ren , es ist ganz gewiss wahr.“ Ja wirklich Blut
und Wasser? „Ne in , nicht wirklich Blut und
Wasser, auch der Stich‘
ist nicht ge sche hen , ich
sah ’s nur so an , aber ich hab
‘
s doch wirklich ge
sehen, und es ist ganz gewiss so und ihr dürft e s
glauben , der Stich ge schah und alsbaid floss Bist
undWasser heraus
3 . „Sie ht man den Ge ist, wie die ss derEmu
geilst imHinblick auf de n noch amKre uze hän
genden Jesus versich&rt , in Strömen / lebendigen
Wassers vomLe ibe Je su ausflie ssen so ist die
Verhefl iichnng schon erfolgt? aber zu ihre or
ausse tzung hat sie die A u f e rs t e h ung , an der
das le ere Grab 2D , l — 13 die negative Se ite ist,
wiihrend die positive Vorste llung von ihr und*
das
Verhältniss , in das Johannes sie zur Verhm«
"chung Je su u nd ihren be iden El emente n , zumE ingang zum Vater und zur Ausgi0ssung des
Ge istes se tzte aus 20, 17 hervorge ht.n Wie istdiese cmx interpre tunt zu erkliimn ? „Nicht rau
der8°
als so, dass Je sus in se inemHh1aui6il&rzumVater sich durch nichts störe n
’
und aufhalten las
sen"will ,'
nnd er e ilt so , we il von unsermBran
87
„liste n die Aufm% ßßßunmitte lbarmit denWungu g zumVater.zusanmenmm nWilli Alle!»wenn „dasAufste igen das Erste und ” OM“ ”hl
°
se llte , was Je sus tbun zu miissen gnum.a co
konnte er vomAuterstehunge Momente .friihsten Mu gen
“
war, nicht nach bis Ankunft
derWe iber, (von v. 1 his 17) sich fre iwillß hin
M en. Hatte er so lang sich verwe ilt 89 ist 65
von ihm e ine Läsherlidrlte it oh‘
uoGle ichen, manplötzlich v. 17 iibe r Baia und Kopf dn s»fill“
zu wollen , dass sich der He er nicht eim l
Augenblick amUmfassung durchMarla mehrumnehmen sollen. Wiede rum wiirde hier derHerr
zum schulen Komödiante n. Oder he isst das nicht
Komödie spie len , erst von v. i —46 sich auf
h a l te n und dass pliit7.lich Mila Vßrd chomi
auch he imSekunde. könne ermehr“ (we nden,
pressierc mit—demM f8ßߣ lt ü W WW“. dmer nicht e inmal die Hand aus Abschied reicherkönne , auch ntcllt s ichbmt£hree lassendiiri
'
e. denn
das hieite ih nmt. da ihm nach demHervormc
an»dem Grqhe das Erste undNächste sei. in O ne ?
Eile aufzuste igen. In der That , man mm. 419
M p ßBfe it'
e habe bere its aus Abfahrt dßfl»fi llflflar
Wo i st in v. 17 auch nur se ine $pur vonEile ?E:n hqbt er nicht ganz geml ehlieh V, 19mMsaße n Abend nach derAnsicht des Erzählen
j edos tslls in um andern Gestalt und M Whkcit Ali 173 So kann derEvd ßWh Wmit der:W dem.m m dM ßßfM etc. nieht
Ne th de rE iligkeit haben ausdrücken wolle». Bam
88
ist ihmse in Christus zu he ilig , da rf er sahst me rnst. Was ist dam aber de rSinn die se s noli me
h ugere ? Je sus kennt se ine Maria ; er kennt das
we ibliche Herz , we iche s an der Gege nwart hängt
und aus demNächsten Besten schon se ine Be frie
digurig zieht. Wie le icht nahmdie se s lebhaftrun
lende Gemüth de n erstauide nen Herrn als e inen,
der nun w ieder und nun unsterblich derErde an
ge here , se in Re ich aufrichte hieniede n und die
Seinigen zum„me ssianische n Ge richt und Gast
m'
ahl lade , be i dem sie nun in se lige rerWe ise das
kostbare Ge iiiss über ihn ausgiesse n diirfte . Abe r
der unmitte lbare Besitz mit se iner Gewisshe it nnd
Se ligkd t sollte zum re in ge istigen sich ve rli l
IhrHe rz von de r le ibliche n Gege nwart de sHe rrn
durch de n Tod de sse lben be re its ge löst und ent
wöhnt , sollte nun nicht gle ich wieder durch e ine
Berührung se inerLe iblichke it den Adie rstande umnin sinnl iche r Ersche inungs-We ise in sich schlie s
se n. Das We ib lebt'
zu se hr im Ge fühle , auch
se ine re inste Liebe ist e ine sinnlibh -
persiinliche ,
die Maria da in bestärken , h ie ss s ie um die
Erh e bung über sich se lbe r bringe n , um die Ent
leiblichung ihre s Glaube ns die E ntsinnlichung
ihrer Lie be , die Entwe ltlichung ihrer Bof nung ,
und so ihr die schmerzli0hste , ‚die ge fährlichsß
Enttäuschung bere ite n. So entz ie ht sich de rll e rr
ihrer sinnlichenAniassuirg (und damitAuftassung).
«Rühre mich nicht an , noch hin ich nicht so we it,
dass Du ohne Schaden für de ine Gemüthslage mir
also habenÜdiiri‘te st ; noch gehöre ich der Erde anmid zdoch musst Du erfahren dass me in We sen
00
geht Sch'
ritt nn seiu itt. som»er manbere itswwpa dywv hinne hmen lassen e a let diese
Anfang der Ge istes-Mitthe ilung, bedingt durch die
Bntle iblichung des Herrn in und Auferstehung
in der doppe lten We ise , dass die Jünger mm,
nachdemdie grob- sinnliche Anschauung des Herrn
durch den Tod gebrochen war, e inerse its zur
Aufnahme des G e i s tc s und der ge istigen An
schauung Je su Christi erstbe f ä h ig t, abera ndre n
se its zur Vollendung und Consolidierung dieser
Anschauung, zurvöll igen Ve rge istigung ihrer ga rn
z e n We lt-Anschauung der immer völligern Anfl
nahme de s Ge iste s bcn ö th ig t ware n. Wenn nun
Johannes das Pfingst- Erciguiss nicht we iter er.»
wähnt , so ist er dabe i principie ll ve rfahren, wie
be i der Bangigke it Je su be im E inzug in we lcher
schon de r ganze Se e lenkampi ide al! e in und ab
ge schlossen war, so dass das folgende nurWiedcholung, E ui ialtung und t h a ts ä ch i ich e rAbschluss
ward . 20 22 vertritt als erster re aler Anfang
mwparog eine schon die ganze H iunahme rs m amarog. Ist der Anfang gemacht , so gibt sich der
Schluss“
von se lbst.. An demTage , an demse in
E ingehe n und se ine völlige Verkliirung beginnt,
beginnt also nach 7 , 89. 14 12 die M ünd ungd es 'l‘riiatera : der Herr gehört ihnen nur halb
me hr an irdhwherWe ine denßawa 7ag 00or}
n i lngiich und in demse lben Macao. als er Bid !
völliger erhebt, senkt der audge Tröstnr sich whi
liger he rab. Der E ingang zumVater ist so in“'l'hat der Anfang des ecligsten VM M , in
91
welchesdie von hun'
an den he iligenGe ist vomVaterentpfangendcn Junger auch zumVater zu stehen
kommen. 16, 26 und die E inhe it undHarmonie de s
Evange liums ze igt s ich int
die serErhillung de s in
de n Abschieds Reden 20, 17— 23 Verhbissencn
aufs Allerschönste .
Wie sich nun der Evange list die Ersche inung
ke n lassen will. Noch weniger abe r,dass er
„weder blos le iblich , noch aueh blos Visiänilr den
Jiingcrn erschienen se i, sondern auf ge istige We ise
zur Mitthe ilung se ine s Ge is‘
te s.n Mit nichten ist
„seine le ibliche Ersche inung der bildliche (also
von demEvange listen g em3 ch t e ) Ausdruck des
Be wusstse ins , dass der'
den Jüngern mitge the ilteGe ist der von ihm
,#erhe issnc und ge sende te Ge ist,
ist, dessen Kommen se in eigene s Kommen ist, we ilderGe ist zu ihnen nichtkomme n konnte , ohne dass
s ie sich de s Herrn als des Lebenden und mit se i
ne n Jiingern in Geme inschaft Stehende'
n bewusst
wurde n.» Abge se hen von dem Prästlgium des
ipse fe cit ist dieser Satz falsch durch se ine Vor
aussetzung , dass die Jünger v . 22 den he iligen
G e l dt schon'
vtiii ig und ganz erhalten hätten, dass
demnach de r Herr schon ganz und völlig zumVater hingegmgen se i.
Hätte der Evange list die se lcztere Me inung
gehabt und bezwe ckt wie hätte er der Sendung
desfi cßte: gerade e ine solche bildlh he Darste llung
92
gebenkönnen, wodurch sie geradezu negiefl wurde .
„Wenn de s Herrn le ibliche «Erscheinung ei:nmdfort ist , so. kommt
‘
der Ge ist (16, .7. 7, Die
‚le iblichc ‚Eriiche iimng de s Herrn , ist aber (20, 17.
19 , 26) d a , .alsoakommt hier der Geiste diesenWidersinn legt obiger Satz in „
v . 17— 26. We lcher
Poct kann die Thatsache dass, der Herr n i ch t
s e lbe r. le ibhai'tig k ommt sondern se inen Stell
ve‘
rtre ter schickt , so e inkle ide n, dass er den
He rrn s e lbe n„le ibhaftig kommen lässt, um se inen
Stellvertre ter zu s ch i ck e n nach de r.Wcise e ine s
Brofe ssors, derauf den Kathedertrat.mitde nWor
ten: „M e ine Herren „‚ich komme , Ihnen zu sagen,
dass ich nicht komme Fre ilich, „wozu sollte
der„Herrnoch q e iter ersche inen, wenn der seine
Ste lle vertretende Ge ist schon gekommen ist
Dass niach unserm. Evange lium der Herr noch so
gar zwe imal ersche int , bewe ist eben , dass nach
ihm. der se ine Ste lle vertre tende Ge ist noch nicht
vollständig gekomme n ist, beweist e s um somehr,als ‚die zwe ite Ersche inung einen noch sinnliclmrn
Charakter. hat, als die erste .
Wie die Jünger in v . 22 nicht allen Ge ist er
halten .haben ,. se haben ihn nicht alle erhalte n
(v. .24, und diese Unve iie tiindigke it des Er
satzes beweist eben die Unve llsündigkeit des Ver
luste s. Se ine Ersche inungen dauern so lange fort,bis
.die Jünger a l l e nw enua dywv,ß die B e d ingung
der Ge istesHi l l e hatten , dann erst. lainf er auf
und sende te an se iner Statt de n .Ge iat nicht blos
mehr zu allgeme iner;Anlassung und. e rster Grün
dung in x eroinzclterWirkung, sondern zu trendiger
93
E rfüllung und vollfl ndeter Pfl mnhl dtng in :gc
sdhlön cner, contiuuirlichcr, voll per8önäch01
M it»'l‘h0ma 8 *illierwinde t sich zule tzt dermit
H a th aua e l beginnende geistl‘
w e Glaube , dernur
e in Unglaube ist, zu demsich mehr'illfl mehr he
ge istigexiden und bege isternden, der scixie Se lighel’t
darin*
iiridet, nicht zu sehen und doch zu glauben,
d . h. aus der empirisch enA‘
nsc‘hauung de sbeim
bilde s Je su sich in die ge istliche Be trachtung der
gottmenschlichen Ge stalt und Wirkung zurückzu
n e hmen. Wie steht e s nun mit der ::vergaisi igin
Form, in*we lcher den“E nngeiist
‘
die Autorstehung
f asst, indemerdenAufe rsta’ndemn, ohne ihn eigent
lich fe sten Fuss auf der Erde (W u zu lasse n.,
uns sogleich auf demWe ge se ines unmitte lbarenE ingangs zumVater ze igt , und die we sentliche
Realität se inerWiedererschcinung in die*
l\l ltthd »
lung se inesGe istes se tzt ?d »Gewiss sehc schid'
.
Diese Verge istigung hat e rst e in spitihialistiscliu'
Standpunkt hlne inzutragen , welchem"das a} a uf
mit: c5q>ei ßz odöevWillkomme tmtß Motto für Bauen
Glauben ist , dass 6 10709 emp£ oda Arme e , das. e s
ke inen historischen Christus, nu reinenlogo’
slecren,
fl e iscbliehw höchstens synoptischen'
J e sus'
gab,
mit dem nach Wegwertuug des °
pneumatischeuEvangeliums der absolute “Ge ist und seine -Kritik
Schalten und we ite n mag nach Lust und Unlust.
Der Ge ist ist‘s ja aber de r lebendig w eht,
das Fle isch»nützt nichts ! Mit dien mSMz e .ve&
br5mt schl ie sse sich d iese »vecgeistigte u Aufse
stehung des Johannes Em ge liumso w e s e ntl l eh
94
u die‚im Christohclc an,
“
dass sie eminnererOouse enz aus ihr hemrgeht.u Istwicklichdiese johnnne ische Christologie eine doketiaeheble ibt wirkl% derLogos in s e iner Fle ischwer
dung auch so sehr das absolute S l hißkt, da .n i e e in i mhrhnß menschliche s,
Suhiekt an dieStdin. “aim konnte , ist erund bleibt er e infach
das hin göttliche Subj ekt, dns er zuvorwar, unddas dumbse in tlhernat6lrllchcsWissenundWirkenimmer wieder die Schranken durchm zu
wollen sche int, die seine sinnliche Ersche inungmp,geben ? Be we isen gar vollends die Ste llen 7, 10.
“hard noch mehrWunder that , so habe n diese«M öblinglz dermuß ten Kritik einen of enbar nach40kd itcbemcw mund nicht den
_
Joh.nm allüi
d arf der B eketiunus in die Schuhe geschoben
d s e inwxhuhalt menschiichos Sulüekt ca che“«fl fl
'l, d er nam e:: «in ödet mg (A,. 60
.m der, WM GI'
M a e», a uch den,diem „umw w w» 27 11. auch
«der, we lcher 18, 12 gebunde n , 19, 3 ge schlagen
a n!! 08sch we igt wurde und v. 30den Ge ist‚nur.
sollte , und es kann daraus nicht dcr*ße hluss tgfi
zogen werden, we il das Verhäßniss des Fle'
c '
zur Person Je su ke in an sich nuthwendigea und
unzertrennliéh& se i habe er nach der Vere inte
lung des Evangelisten, imMomente seinerAnk e
stehung und seinesE ingangs‘
zumVater dcr. ir
dischen Hülle se ine s'Fie ise he s s ich mam a .
Das direkte Gegenthe ih bewe ist e in fiir«nu n
20, 27 fiir die Vorste llung de s Evange listen. Jo
han nes ste llt 20, 19 — 29 e ine nun v'
crhllirte Leib?
lichke it des Herrn dar , die der Aufm tandenc;
währdnd‘
nird hehui'
s se ines dvrkßawsw sich in der.
Kraft Gottes gebilde t. Dass er an keine gmne ineLe iblichke it, an ke in rauchende s Fle isch und Blut
6, 48— 58 denke vor dem'
der Geniessendc e inen
horror (v. 60) hekiime , dass er sich nicht ilfl
Haut , Haar und B e in essen lassen wolle , («imi pmyrav pe (v. 57) damit kein M ensche nfresse l'
werde , sondern dass«‘
er’
an se ine verklä'rte Le ih
lichke it'
denke , e fkliirt er den de s hohen Gedan
ke ns und Genusse s noch Unfähigen , we lche das
oaé£ oapxawe’
nnd“
nicht iwwsamm; e ssen zu miis
sen glaubten und dariibermurttre lten. Wie , fragter, v. 6 1, das ist euch e in Anstoss ? ’Wie nun,
wenn Hit“
e inst des Menschen -S ohn mie te“sehe t dahin wo er vorherwar , Würd0tr ihrdamich in -de r geme ine n Le ihlie hke it :se lien KM
ihr-mich“
vormeinemTode und E inigung, essen zu
müssen gläntb'
e tr?*
Un7d“ werne r
'
ieh in und nach
die semE ingang noch d i e s e fle ischl&he'
Le ilflich
ke it haben und auch in e ssen gehen ? Se id nicht
so wunderlich ! nicht so blos fleischlich ! Lehen,
102
durch Bruker,shamh DerHe rr se lbst wollte. se i
nemLiebling die Augen zudrtlcke n , Pe trus aher
sollte ihm in den Kre uze stod folgen. Ohne Zwe i
!e l ve rdankt sich die N iederschre ibung des ganzen
Kapite ls eben der Sage und Me inung , Johanneswerde gar nicht sterben. Wohl hatte Johannes
sie in se inem a p a k a ly p t i s ch e n Jugendglauben
se lber so v e rständen . A ls aber die se s stilriuische
Feuer ausgeglitht und e ine klare Anschauung des
E vange liums sich ausgeschiede n , fasste Johannes
den Sinn derWorte anders . Doch die vorge tasste
Me inung blieb in der Geme inde So hat Johanne sspäter die authentische Darste llung und Berich
tigung dem E vange lium ange hängt, und aus die se r
spätern Ze it und S t immu n g e rklärt sich auch
die verände rte und.e ig
venthitmlich aphoristische
Haltung der ganzen E rzählung.
Wir habe n eben de n Verlasse r der Apoka
lypse ge stre ift ; damit die äussere Kritik des Jo
hannes: Gewiss hat die ser andere Haupt—The il
de e joh nne ischenFrage grössere Se hWierigke itw ,
und in ihnen glänzt der hohe Scharßinn , zumal
11. Dr. Baur’s und de rjenigen se iner Schüler,
w e lche in se ine nWegen gehen doch nehmen die se
sehrwichtigen Fragen nur den,zwe iten Rang um
sg gewisser ei n j e weniger es wahr. ist dass
auch die innere Kritik'
sich nur in die Ne gative
verlaufe n mli e s e umder äussem.
„historischen?
Sohwlerigke iten willen. Anstoss zum. Zw e i f e l
und e in we ites Fe ld e rnster Forschung, und e ine
fre ie Bahn kritischen Witz e s‚ werden sie noch
lange , vie lle icht ewig geben.
104
E inige Beme rkunge n ube r de nRe ichthnm
und Re de schmuck der he bräische n
Sprache ,
be sonderer B ilcksicht auf die Paronömasie en derGene sis
von
Pfarrer H a r l z'
n
in He iningen .
Die hebrä ische Sprache gilt be i Vie len , die
sich nicht genauer mit derse lben bekanntg emacht
haben , für ebenso arm als schmucklos ; sie ist
aber weder das e ine noch das andere , wenigstens
nicht in demGrade , als sie daltir ge halten wird.
Sie ist in so fern arm an Wörtern , als sie
am an Be grid'
en ist. Sie hat ke ine the ologische ,
medicinische , juridische , philosophische , iiberhaupt
ke ine wissemchaitiiche Terminologie sie hat ke ineFloske ln fiir politische Kannengiesner, keine Ausdrücke ftirdie ede ln Künste der Convention, ke ine
von j enen hohlen Redensarten die mehr dazudie nen, unsere wahren Gedanken und Empfindun
gen nu verbergen_
als sie auszusprechen ke in
Wörterbuch der Galanterie ,ittr alte und iunge
106
drücken für E inln u d e ben ders e lben M i ,
und zwar sind diese Ausdrucke nicht M a yu u
nym sondern e inhalten manchmal Na men , 1 u
dma e icbnung wirBd wörteroder andere Ihn
n hre ibungen zu Hilfe nchmsa müssen.
Umuns eine Vorste llung von demRe icht“ .
der hebräischen Sprache in der eben genannten
Be ziehung zu machen , dürfen wir nur die ver
schie dene n Aud fl leke für e inige dem Hebfi ht
g9 |luflgen Den fle zusamme nste lle n.
A nme rh Indem ich um im Folgende n tim solche Zu
sammenste llung ve rsuche he lfe ich e inige Entschu l
digang fiir die Unmilständighe it derse lbe n darin zu
finde n dass e s mir an Vorarbe ite n für die se n Zwe ck
ganz gebrach unddass me ine Hilfsmitte l fürtprachl iciie
Unte rsue hungen se hr mange lha ft ware n.
Am natürlichsten geht man bei eine r solchen
Zusammenste llung von demVerhältniss Gotte s mtden Me nschen und insbe sondere zu dem israe li
tischen Volke aus.
I
A . Ausdrücke f ür den Begriff Gottes use:
haupt'm. nähe . config . nimm ein;
A n eu rl » Dann dureh= dqn ‚Ausdruck c mals Na»
üequl:ßoß (ler Juden be zeichne t wird, we iss i gh‚w obi ;
de r Etymologie nach beze ichnen aber,dieses
“
Wert desinnere We se n Gotte s und darum habe ich es hie r e in
geru ht.
Es. Fiir‘
dhnuGott der lsraü ttn i in Gw an ia al
demH e lm Gatten M ‘W n M a l e
Be sonders re ich an bildlichen Ausdrücktm ist
der Hebriier, wenn er se in Vertrauen auf Gott
aussprechen will.
webm1n». n‚ywar änpwz
Während diese AusdruckeGott als den , der
Vertrauen verdient , beze ichnen , dienen folgende'
Wörter zur Be ze ichnung de s Vertrauens se lbst
HQQ |
mpg der Fromme , der auf Gott ver
traut.‘
Sp; he isstgewöhnlich Thorhéit, manchmal aber auch be ze ichne t es wie das
deutsche Wort «Bintalta den hindli
chen Sinn des Vertrauens'
auf Gott.
und 1199; beze ichnen sowohl die Ge
sinunug des Vertrauens als den Ge
genstand de sse lben.
mp3 mg“ und n;ph die'stille Ergebung
in den Baih_
undW_Viilen Gotte s.
Manchmal werden zurt l ekung dieses Be
gf il'
s zwe i Wörter verbunden . z.-B . Jenni.
.'IHDQN mp_Wn_
j Stille se in und hatten
mp,'T'
QU auf Gott hofl'
en.
die mit mir a m». Gegner.
spct‘) e igentlich : „die mich He ssen.
"
392 und |‘2y
?D tppr die sich wider mich er
heben.
‘3P32me ine Untertre ter Räuber.w.35, 10.
mfg; ngp; p die nach me iner Se e le ste hen .
Mit den Be isatz mi‘; e . 40, 15.
‚m -
n Die
“
auf
i
me
ä:fl
iuglllc
;k sin
gen
;e s
mm‚nm 3 00 en, C e 3 873 “ 3 e n.
Die verschie de nen Aeusseru11gen der Fe ind
se ligke it w erden durch folge nde Ausdrücke be
ze ichne t
pp |9e igentlich ze rfle ischm mit dem Be isatz
PF? serrcissen , ebenfalls in de rVer-
gle ichemmit wilden Thieren . up.. 7 , 3.
bp? mit Fiissen tre ten.
wrm}n hat die Be deutung : wiirge n, aberauch die
ganz allgeme ine Bedeutung :machen, dass
Jemand zu Grunde geht. Davon denn
auch nmä Verde rbm und Grohe , in
derman versinkt , wiewohl Geacnins ngtp‘
in der Bedeutung t‘ove a von MWable itet.
‘|j @ Gewalt liben gegen Jemand.
und Piel. verschlingen.
Der Begril der Verfolgung und“
Bedriie kung liegt
vorzüglich in folgenden Ausdrücken:m‘z
D pt_? Pb} ; ähnlich sind di e bildliche nAusdrücke fl
äp;j| umgarne n umringen ; dann
1131; und 339. De n be ide n le tztere n nament
lich liegt die Vergle ichung mit wilden Thiere n
zu Grund. Z. B. ill . 22 , 13 . tjj j ?p
mt;Das he imliche Auflauern und Naehste lle a wird
ausgedrücktdurch :an;; u.mm; ; nmmit"73;mmJemande nBöses bere ite n, e in Ne tz ausbre itmi, um
ihn zu fangen ;'1-3
_n e ine Grube graben , Img mit
ng und n2}'1 , Ne tze und Schlingen legen , 7193
e ige ntlich von oben he rab auf e twas lauern , sich
nach demGegner umsehen.
entspricht dem'pto Schlingen lege n .
Ebenso WP,3 5 und Wir). D Q‘
I beze ichnetböse An
schläge,
main meditat i. DÜP i iberfe lleu (ehe
man sich zur Gegmrwehr ge rüste t hat) e igentlich
zuvorkomme n. So imLate in. hosttnl prie venire .
LXX. ngoee&aa av.
Hat der Veriolge r se ine n Zweck erre icht so
verhöhnt er‚de n Unglüclaiiche n ; e r ist schhdcnt'
roh,
wenn die se r auch sonst ins Unglück kommt.
3332und mit Ve rstärkung 3132
3"3325_ ver
höhnen.
HD?! neu.
‘7_
drückt die Schade nt'
re ude aus .
T'lhi:l BBQ; sy ncLust sehe n an den Fe inde n ,
an ihremUnglück735 LXX. in |b. 35, 19. daaveuon gg
m rich zuwiuke n mit de n Augen um
e inen Dritten zu verspotte n.
qmverhöhnen.
noch stärker: verfluchen (zu demU.;
glück, das schon da ist , noch we itere s
wünschen.
pH? auszischen. D‘
2p Spott.
LXX. pm qqa{m, die Nase riimpi'
em
und l15Jemanden verspottm, indemmon
timnachahmt.
Hiph. n. 119, 51.
und PW lachen aush chen ; nicht im
mermit bösen Herzen, z. B. Sara lacht,
dass sie noch e inen Sohn gebären soll.
Häufig aber wird e s von dem schaden?
frohen Lachen gebraucht, (name ntlich
imPie l.) und'
vorziiglich vomSpotten
so he isst Ismael Genes . 21, 9. pngpLXX. mu{cov.
Das höhnisizhe 0e il'
nen oder Verzie hen de s
Hunde s wird msge driickt durch‘>y_
mm.
-
1mit ne sqo 531mit den Lippe n Spotten, indem
man sie öfl’not.
Ebe nso wird der Hohn ausgedrückt durch
das Schlitteh des Kopie : W&'1
llie Gering ehiitzung durch 113 und “nl53 °
122
„ja;; bekanntlich sonst Aehre . Vielle icht
dass der Anblick e ines vomW i n d be
w egten, wogenden Aehrenfe lde s zu dem
Gebrauch de sWortes für«F l u s 844führte .
IP 69, 3: überse tzt die Vulg. tempe stas.
LXX. xaraqug. In Jesaj . 27, 12. hat die
Vulg. alveus LXX. 6tcopv5.
D ED} tie fe Wasser.
2) Brunnen, Que llen u. s. w.
Das geWöhnliche Wort für Brunnen ist '13 3 ,
we lche s auch in Zusammense tzungen
vorkommt
samen cuts | t|3 e tc
133 undn‘fi3 Wasse rgrube n die manchmal
ausgemauert wurde n D ‘33 i_'
i i'1'fi3
bt} ; Je sni. 30, 14. Vulgu fovea.Wassergrube .
31339 5 39 ‘L'E ü
il% e l
'329 i'ii‘9
_
dass e lbe .
1‘|p_n
Que lle me istens in bi ldlichen Sinne , so
z . B Lew 20. 18. 1:m1 am.
Ni l!) V0“ N}"wo das Wa sser herauslauft,
also Brunnen oder Que lle . Je saj . 58, 11.Ebenso : h lbtä
'li'h
“ 980 Lxx xn wgm c.Luhu o Flllfll0flo
D lt'1i'h i"ilDlflh Gewässer.
wasserrcicbe Gegend.
“ll? überse tzt Gescnius durch : Ue hcrl uu
an Wasser.
123
66, 12. überse tzen die LXXm x». was inden Zusamme nhang be sser zu passen
sche int. 23 , aber w e ist den Zu
samme nhang nut die B edeutung : Was
serre ichthum hin ; und hier überse tze n
auch die LXX. path !s_
cog xpan rov.
Ebe nso in Je saj . 58, 11. pe&vmv.
Das Wohnen an Bächen an ergiebigen Que l
len ist demEbrä er e in Bild de s Glücks ,
e inBaum amWasser ist e in fruchtbare r
Baum, das Bild e ines glücklichen M en
schen. 1, 3 . Je sai. 58, 113
Dasse lbe gilt vom‘
Regen. Wen n Frllh und
Split- Regen zu rechter Ze it
*
e iutrcfl'
en,
so ist die ss e in Bewe is der Gnade Got
tes ; wenn der Regen fehlt, e in Ze ichen
der göttlichen Ungnade . 1 Reg. 1.
Dedt. 11, 14. Jerem. 3 , 3 . Jorem. 5, 24.
1081. 2, 23 . Hosea 6, 3 . M ar. 10, 1.
3) R e ge n.
Die gewöhnlichen Ausdrücke sind
und Regen überhaupt.
D'11 Platzregen.
71 und fl‘
iltä Früim:gen.
Spatre:
'
m'l@b_ re ichliébcr Regen.
Me istens stehen'mehrere dieser Ausdrücke
be isammen
1 Reg. 17, wpp|$p Than undRege n.
Denk Zp'gmm||Jerem.
Jeram. 5, 24. rm‘nSeitmere Ausdrücke sind
Proy. 27, 15. ,iwo es die LXXdurch
das Adiectiv Xs.p.9.vag mwtaterlich«
überse tzen.
w. 72, 6. LXXüsrog.
Die se Be ispie le mögen genügen, um zu bewe i
sen, dm die hebräische Sprache re ich genug, und
inma ncher Be ziehung re iche r ist, als die neueren
Sprachen.
Durch die sen Re ichthum, namentlich an syno
nymen Ausdrücke n wird der Paralle lismus mem
brorum, vonwe lchemwir nachher noch besonders
m reden haben°
we sentlü:h begünstigt.
Ist nun aber der Vorwurf der Armuth unbe
gründe t, ao ist e s auch der der Schmucklosigke it.Namentlich empfiehltsich die hebräische Poäsie
durch j e ne kindliche Naive tmt, we lche de n unver
dorbeneu Geschmack auch in den se ltene n mPro
ducten unsrer deutschen Poe sie am me isten an
zieht, undwe lche , umnurE inBeispiel anzuiühren,
Be he ls allenamüschw Gedichte n so vie le Fre unde
erworben hat ; wiihrend wir sie in den lyrischen
Producten der neuesten Ze it , die nur gar zu oft
Erzeugnisse e ines zerrissenen , mit Gott und den
Menschen zerfalleueu Gemüthe s sind so ungern
vermissen.
128
intuiwbwlfiiister mit °vollem'v—rfl echte ‚erinnert, die
jmige ; be i w e lcher das erste und » zweite Glie d
e ines Versce sich zu e inander verhalten, wie an
und Gegea ld wie e in B i thse l zurAuflösung.
Gilt ? den Ströphimhau so ist nicht zu leugnen,
dass die Absicht de s Dichte rs , e in Kunstwe rk zu
"Gem, öt't klar genug ausge sprochen ist, nament
neu bei den Wortsüophon von de nen wir im‘
e in mh llende s Be ispie l h abe n.
’5) Weniger in die Augen te ile nd sind die Ge
danke nstr0ph% , fl ach fiihrt auch hierKöste rBei.
8ple le“iiii , die deutlich genug di raut hinweisen,
dass e ine gewisse Symme trie in derAbsicht des
Dichters liegt.
So namentlich ii). 1 , 46 u. a.
6) Be i den künstlichereh E inthe ilungcn , we lche
Köster annimmt , um se in Systemmit möglichster
Conseqdenz durchzuführen möchte n wir in der
Re gel daran zwe ife ln , ob der Dichter wirklich
e in Kunstwerk beabsichtigte .
Zu Hiob 3 bemerkt Köster„Wenn in dem Ganzen ke ine strenge
::fibm iise igke itStatt finde t, so'
ist‘
die ss
„e in Bewe is von dem fe inen Kunstsinn
„desDichters, der e inen Le idenden, wie
::Hioh nicht in regelrechten Strophen
„klagen lassen konnte .
131
womit wir j e doch dem 119. up. , de sse n vie le herr
liche Ste lle n wir nicht überse hen dltrten, in ke iner
We ise zu nahe tre te n wolle n.
A nme rk u n g. Man ve rgle ich e nurdie holperle hte n Ve rse
inLuthe rs ge istre idue n krä fltige n Lie de rn , ii Ge rhards
Ge sänge n die aus de r Tue le e ine s christlich glauh ige n
Gemüths he rvorgegange n sind und name n tlich auch das
nnve rgle ichlk he Gedh ht \ O ll Andre a übe r das Lebe nde s Ge istliche n mit de n glatte n fliesse nden Ve rse n in
Wits'che ls Morge n und Abe ndopfe r , Tiedge s Urania
u . s . w. , so wird man finde n dass be i de r de utsche n
Poe sie unge fähr dasse lbe gilt , was wir oben von der
hebransche n ge sagt habe n .
Vergle ichen wir nun we ite r de nRede schmuck
de s Hebrä er< mit dem der ne uen Po_
esie , so finden
w ir w ie ge sagt imHebrä ise he n ke ine e igentliche n,
e igentliche Re ime , bald als Assomnzen , Alliie ra
tionen ode r auch als Anagramme e rsche inen.
Die auffallendste n Wortspie le in de r Ge ne sis,
die wir in die ser Be ziehung genauer unte rsucht
haben , sind folgende :
Ge il e s. 19 20 ann
1. 22. mman;
Dass in Luthkrs u'
nd G e rba rd s Liedern 9wie Sie
in unsern Genangbiichern haben, die Schre ibwe ise mo
dernisirt ist ,‘
wodurch die Verse I ie tse nde r geworde n
sind darf nicht iibm ehe n we rden.
135
Genesis 4, 1.
img"; p_p_ . Die Able itung von mp ist den
grammatßchen Rege ln nicht e ntsprechend ; Tiele
bemerkt aber mit Re cht , dass'
man von e iner
Mutter die kaumgeboren habe , ke ine e tümolo
gisché Genauigke it verlangen dürfe . Das „in»m::übe rse tzt Luther als Accusativ ; di e LXX durchöm und die Vulgata entspre chend mit per was
gewiss das Richtige ist.
Gene sis 4, 2.
Vanitas. E s si nd zwe i Fälle denkbar
a) Entwe der der Name ist ursprünglich ; Adam
gedenkt de s stratenden Worte s : Du sollst wieder
zurErde w erden, von de rdu genommen bist'underblickt auch
'
nn ne ugeborne n Sahne e in sterbliche s
hini'
ällige s Ge schöpf.
b) Oder de rName ist spä te re nUrsprungs und
bez ie ht sich .auf den frühe n Tod Abe ls .
ImAllgeme inenwerdenwir fürdie altte stament
lichenme istens .be de utuugsvollm Namen folgende
zwe i Canone s fe stse tze n dürfe n.
A . Be zie ht s ich de r Name aufUmstände vor,be i oderunmitte lbar nach derGeburt e ine sK inde s
undwirdüberdie s noch ausdrücklich ge sagt, dass
warum die E ltern oder andere be i derGeburt
anwmgde Persone n demK ihde de n Namen gegeben haben,; so müssen wir die sen als ursprünglich
139
Gene sis 16 , 11.
5Qtn } j die Bedeutung liegt in de nWorten
ÜF” D er Name ist dem Sinn nach ver
waadt mit 55173 19,Da Kinderlosigke it für e in Unglück und tür
e ine Schande angesehe n wurde so ist es le icht
begre iflich dass solche Namen öfter vorkommen.Entsprechend sind auch die Namen : Jonathan,
Nathanael, die grie chische n Namen : Theodor, Do
rothea, und die deutschen Namen : Gottlob, Gott
hilt, we lche ohne Zwette l iihnlichw Veranlassun
gen ihre n Ursprung verdanken.
Gene sis 17, 5.
D 338und‚
die Ursache derNamen
Veränderung ist angegeben.
Den zwe ite n Namen le ite t Ge senius von dem‘Arabischen numerus copiosus ab; Hiller
und Simonis von D H JN»wofür zu sprechen
sche int , dass imTe xte der Ausdruck ge
braucht w ird , das von D H abzule iten ist. Die
Bedeutung de s Namens ist inbe iden Fällen/
diese lbe .
Gene sis 17, 15.
H i.? und Die zwe ite Form ist die ge
wöhnliche . Wegen i'
_
12; sind die Erklärer ver
schiedener Me inung.
E inige halten es für e ine Pluraliormund zwar
tür den Plural. msjcstat. von‘
1? Fürst.
Andere , wie z. B. .Simenis, halten es für e ine
142
e ine he ilige war, ist be kannt , und vie lle icht hatte
sie auch be i demSchwifi en e ine Be de utung. Auch
Ge ne sis 25, 25. 30.
‚
Rücksicht auf das Sjbj ß in 25, 25. noch .me hr
aberwegen de s rothen Ge richts, das ervon liakobzuerhaltenwünschte . Ö
'ißft
'
D fißfl »;pspäq
Genesis 25, 26 .
von we il Jacob be i der Geburt.
di e Ferse E saus hie lt. Vie lle icht auch mit Bezie hung darauf , dass sich die Kinder stiessen imMutterle ibe , und auf die Antwort de s Herrn der
Grössere wird dem Kle ineren dienen.
cf. Hosen 12,‚
4, 1»r313‘
nbt :p_gm;JP_ 2 he isst
E sau
Dre i Bru
neben Um
144
Gene sis 49, 19. Auch Hillerübersetztcum turma oder venit turma ; was dem
deutschenAusdruck „dasHliufle inme hrt
siehe entsprechen würde .
30, 13. vonm; nujgz:_
1
30, 14. Was wir uns unte r die sem
riithse lbaften Worte für e ine Pflanze zu
denken haben, braucht hier nicht unter
suchtzu w erde n ; mögen e s Mandrago'
ren
oder lilium candidum se in ; die Able i
tung von 111 amatus ist die wahrsche in
licb te nach derWirkung, die derPflanzezugeschriebenwird.
“ In derSte lle Cant.
7, bewahrt die Ge liebte diese Pflanze
für ihrenGeliebten (fin). Andere Aus
lcger habe n an —
'lj D T? ! Brüste er
inmert , w e il die Knollen ode r Zwiebe l
vonLiliumcandidum die FormvonBrüs
ten haben.
30, 18.
‘
1; ip@j Die Able itung von“
D? ist
angegeben. Nach Simonis wäre das
Nom. propr. e ine Abkürzung von
1; ig‚ woraus sich die e igenthümliche
Schre ibart erklären liess.
Neben derAble itung von531 istindie semVerse noch e in we itere sWort
spie l mit dem ähnlich ladtenden Wort
:‘
p 33333. Wenigstens kommt 13 ;
sonst nirgends vor.
146
Geb.3 5, 13_ we ist auf zwe ierle i Wurze ln
hin, aufmit S chmerz , (Schmerzenssohm
und auf Kraft, wodurch Benoni gle ich
bede utend wäre mit Benjamin.
37, 5. B ier dient de r Name Joseph zu e inem
vie lle icht nicht gerade beabsichtigte n
Wortspie l 1191
5D°'7
_Üilstate wohl
29. 30. rue von den Worten derWe he
—mI Simot is»: oetus lue is, i. e . gandli ac.
parenhim. Vie lle icht mit -Rücksicht dar
auf, dass er zuerst zumVorsche in kam,
was wahrsche inliche r ist, we il derNamevon derWe he niutterhe rkam, derenAue
toritiit die be idenNauen nicht red en
onen können.
n.
'ö2 D ‘fié
_
5t$W“ ”TE
fl lb‘l
_
b VO“
49, 3 . 4. Buben als Erstge hnimer wird in Jacobs Se egen zuerst genannt, aber se iner
Würde e ntse tzt .
‘
1H1n58 “ms49, j 1fi
'
1‘t fij1,‘
1‘i mit proph e t, Hüdeutung
auf die spätere Bedeutung des StammJude .
49, 16,°
1ml “Vn die Erfüllen ,die sesWorts
ist «nicht nachzuwe isen.
«49, 19. D er Name God gibt hier—d em segnen