mit be sonde i* e rBe zie hung - Forgotten Books

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Transcript of mit be sonde i* e rBe zie hung - Forgotten Books

Zur johnnne ische n Fruge ,mit be sonde i*erBe ziehung an? Herrn Dr. v. Baur’

s

Abhandlung über das Evange lium

VO D

Diaconats—Vt3rwe se r in Aale n.

Das johahne imhe E vange lium ist e inGlaubmts-t

Artike l geworde n, denn die Kirche und ihrGlaube!

umwe lt imjohanne ischen Christus. Ist der prü

existente Logos und der'

wahrhat'

tig anferalatudeue

Jesus weg, so ge nieren auch ke ine Wundermehr,und der Re st von ächter Me nschlichke it und der

Niederschlag von Protonen-We ishe it und Le hren

Tugend nilnmt sich dann neben demGenius e ines

Sokrate s gerade noch re spektabe l genug aus . Ist

das Evange lium de s historisch—ide alen Christus ,de s Gottmenschen weg , so fallen die Synoptike r

als nichtAugenzeugen von se lber, und mit dem

paulinischm Christenthnm sind wir bald fertig:

wir glauben es nicht, de nn wirkönnen uns gerade

so gut Spe kulationen und Fantasie en h ber Je sus

von Nai are th machen‚ können ebemogut und weil

1“

4

wirgrössere Filosofen sind, noch be sser das Chri

stenthumüber sich se lbst hinaus e ntw icke ln.

Also hie We lt, hie Waiblingen ! Hie Matthäus,

hie Johanne s ! Hie Transcendenz , hie'

lnlmanenz !

Es kommt lediglich auf de n Standpunkt, d. h. auf

die Vorausse tzung an, die man mit zumEvange lium

bringt. Der blos innerwe ltliche Gott, der den ge

wöhnlichen Menschen zumMauss allerGötter und

He lden machen lässt, h at ke inen lieben Sohn , an

dem erWoblge fallen hätte , die Exemplare se iner

Se lbst-Ausprägungen gerathen ihni zu wenig, als

dass e r auch nurmit e i n e m könnte völlig zufrie

den se in. Wer diesemGotte baldigen muss , der

kann sich daher nicht ge fallen lassen , dass ihm

e ine Unmöglichk e it unterge schoben werde . Und

imDienste die se s Gotte s den andern Gott und se i

nen Sohn zu bekämpfen, ist natürlich e ine re ligiöse

Pflicht , die ihr e igene s Gewissen hat und haben

darf. Wer denGlaube n an den ausser- innerwel t

lichen Gott ausge zogen, der ist von Amtswegen

somenschentre undlich, auch de n le idenden Bruder

vomNessus-Gewande zu be fre ien. Der Unglaube

wie der Glaube mu s e Propaganda machen , und

die We ltbeglilcke n, das ist in derOrdnung. Wenn

ich mich abervon Ersteremnicht, oder nicht mehr

beglücken lassen kann ? Dann ist das lediglich die

E ite lke it de s lieben Ich , dem se in kle ines Ge löste

an und zu sich se lber die Be friedigung der kle i

nen Hahs undHerz - Intere ssen, liebe r sind , „als

e in Grundsatz“, e s ist das e ite l Egoismus. De r

Unglaube aber istSe lbst-Dahingabe , We ltaut‘

opfe

rung , für ihn und die Kritik giebt’s kein liebes

5

ich, nur e in liebes Publikum, dem die schlechte n

Zöhne ausge zogen werden müssen, und zwar ns

tiirliéh ohne alle s Honorar.

Der schlimmste , we il der be ste , ist derJohann»

ne szahn. Gege n ihn also wende t sich zume ist

die edle Uncigenniltzigke it, und we il die ser Aug

zahn derKirche zu fest in demFle isch sitzt, musser abwaprengt werden . E inige kle ine E ntdecke n,

(die er aber schon mit auf die Welt gebracht) in

diciren dem be währten D iag nostiker hinre ichend

die Nothwendigke it wie Möglich ke it der Suche .

DOS e rste ist, ringsum ihn“

von dem zunächst und

zu Tag liegenden Fle ische abzulöse n, um soWur

ze l und Krone gehörig sche iden zu können. Fiir

die se Wurze l schickt sich e ine‚

solche Krone gar

nicht , nur e in organischer F e hle r hat be ide ver

bunden, die unschädliche Wurz e l mag sitzen ble i

be n , w enn nur die schlimme Krone fort ist. Die

Wurze l ist die Apokalypse . Dass sie nntade li0h

ist , hat die Kritik in ne ue ste r Ze it namen tlich

Schnitzer und Z e ller unwiderlegli0h-

ge z e igt.

Ein so wohl bezeugte s, e in dem christlich- kirchli

chen Entwicklungsgang so congrue ntes Werk kann

dem historische n und dogmatischen Auge nsche in

zum Trotz demAposte l Johanne s nicht me hr ab

ge sprochen w e rden . Gewiss , w enn diese Kritik

ganz abgesehen vonbona oder mals flde s nichts

ge than hätte , als hie r derWahrhe it die E hre und

d em Johanne s'

die Apokalypse zu geben , so wäre

hinre ichend ihrBeste hen gere chtfertigt. „Die Apo

kalypse ist um das Jahr 69 von demJilnger und

Aposte l Johanne s verfasst“ die se s sichere B e

sultni sollte nun abe r fre ilich der Stützpunkt. furdi e Zange s e in, womit die Kritik das vierte Evan

ge lium aus de n Fuge n der Geschichte“

und de s

erste n Jahrhunde rts misse nWollte .

Kann wirklich de r Ve rlasser der e inen nicht

mich derVe rfasser de s andern se in? Ist ke in or.

gautscherZus:mmenhsngmögliéh ? lässt sich ke ine

Brücke vo n der Of enbarung zum Evange liumschlage n? Doch e he die Antwort versucht wird ,

muss e rst:d i e Frag'

e erledigt w erden , ob es nur

überhaupt der Mühe werth ist, e ine Brücke zu

schlagen , die immerhin e twas kostspie lig se in wird.

Trägt e s sich nicht aus , so ersparen wir uns die

Kosten. E s ist in der iohmme iachen Frage fe st

du le tzte , obschon nicht geringste Moment . die

Identität be ide rVerfasser nachzuwe isen. Ist nur

erst die Authentic j ede s e inzelnenWe rke s erwie

s en, so mu s s s ich das We ite re'

ergeben ! Unmittelbar aber das E ine durch das andere aus demSatte l heben zu wollen , wäre e ine le ere Chika ne .

So soll sich Ann und Verthe idigung zunächst

nur auf ’sEvange lium zusammendrlingen. Es muss

fiir sich se lber stehen oder fallen. Die Angfill‘

s

se ite se lber ist e ine doppe lte e ine von aussen,

e ine von innen. D ie innere ist die wichtigste .

h t die Festung stark und wohl ve rsehen,. so

Anme rk u ng der Reduction. Doch ist e s se hr zu be

klagen, dass die ne ue ste Kritik von Stranss an die hi

storischen nahe bis an die le tzten Lebe nsjahre des Jo

/hannes re iche nden historische n Ze ugnisse so wenig e iner

gründl iche n Priifung gewürdigt hat.

8

e insuhndidend und entwicke lnd durch das Werk

hindurch so fragt sich , in we lchemVerhä ltnissedies e Ide e und ihre Etl

ulgurationen zu dem ge

schichtlichenContinuum ste he . „E8'ist dte liaupt

frage , ob die »aus der ge schichtlichen Erzählung

hm orblidcende Ide e nur als e in versehwindend&

Momentderre in ge schich tlichenTendenz de s Evan

ge liums anzusehe n ist , oder obdie Ide e in ihrer

se lbständigen Be de utung so tlbergre ifttnd iiber die

Geschichte ist, dass sie sie se lbst nach ihrge stalte t , und imGrunde “

nur zur Form ihrer äussern

Ersche inung gemacht hat

Darauf die Antwort: „Das die Evange liumhat nicht dense lben geschichtlichen Charakter wie

das synoptische , denn e s ste llt das Ge schichtliche

unter gewisse Gesichtspunkte und ve rfolgt in An

ordnung und Behandlung de s gegebenen Stol es

eine e igenthiimliche Tendenz . Johanne s wollte

gar nicht blos e infach das Geschehene erzählen‘

,

sondern Alles was er zum Gegenstande se inerDarste llung macht , e iner bestimmten Ide e unter

ordnen und diese Idee durch Alle s hindurchbliekci

lassen, so dass der äussere geschichtliche B ergung

imGrunde nur die Refle xion der Ide e ist , und

die blose Form zur Darste llung der Ide e , in wel

cher_e r lebte . Auch nicht auf die Autorität e iner

von dersynoptischenTradition unabhängigenQuellemacht er Anspruch , sondern er hat die synspti

scben Evange lien vor sich gehabt und ihre Erzäh

lungen als blose s Material für se ine ide e lle Dar»

pag. Il. ibid.

9

ste llung sicli unge e igne t. Zu d iesemBshuie lässtcr

'

imbesondcm Intere sse se lnerbarstelh ng theils

zumwirklichen Fakte n w erden, wovone in Sp ion

tikeruurhypsthe tisch spricht; ihe fls tasat erdie aus

den Synoptikern genommenen historischen Data

g leichsamnurin ihrer8pitae tutunddrlingi sie in e in

M cl lo‘

mcnie zusammen, inwelcherdasE iuad ne ö eÜBe des Ganzen ve rtritt und eben “ durch e in

alh eme inere { in sofern auch bildlichvoranschau

Bsheride Bedeutung erhält; the ils endlich lässt e r

sich se lbständiger von derBedeutung ch es grosse n

Moments ergre ifen und den ganzen InhaltderIde e ,

die se inemGe iste vorschwebt in e ine concre te

Anschauung zusammcndränge n, inderAlles, nicht

blos Bild und Ge stalt, sondern auch Handlung

und Begebenhe it wird.

“ M it e inemWorte kann

man imGe iste die se s kritischenRe sultate od e r

a u ch d i e s e r k ri t is ch e n V ora u s s e tz un g

de n Evange listen den Dramatiker de s Evange

iiums nennen. Und warum sollte es nicht möglich

se in, „dass,se lbst e inAposte l als Verfasser d ie ser

evange lischen Ge schichte sich auf e inen nicht stre ng

ge schichtliche n Standpunkt ge ste llt und nach

demZwecke se iner Darste llung das Faktische der

Ge schichte mehroderwenigerumge stalte t habe

Das ist nun allerdings e ine Gewissensi'rage und

j e nachdem die se lbe be antworte t wird istwenig

stens der Ge ist der we item Untersuchung darge

than. E ine absichtliche Currektion und Amplifi

kation , e ine bewusste Aenderung oder Anders

pag. 4.

to

\fermndnug des taktischen ein re inW amZuthun md Hinwegthm , e ine selbstherrlie hc Bo

kcatiruung der Ide e aus demvorliegendenW i»lich en Material imAngesicht der Gynoptiker, imAnge sicht des ersten Jahrhturderts , imAngesieh

se iner Pred@t de s h aben Je su was fiirHammsollen wir ihr geben? IstdasFälsclumg odernieht?Und ist eine Fälschung anmeralimh

i Dochwe rw ird

„die Immorfl ititt e iner literarischen Fälschung zum

Popanz der Kritik mache n ? Das Alterthumh e iße

iiber diesm Punkt überhaupt ganz anders , als fi e

Je tzt —We i") Nun ia , auch die Je tzt - We lt

uimmt'

s e inemPoe ten nicht übe l wenn er in sd

ner dramatischen Dichtung die ge«hichtlichen8h fle

fre i fiir se ine Composition verwendet. Schille rdari

aus Don Carlos e inen Fre ihe ißhe lden Göthe aus

demZaube r- Me ister der alten Volke - Sage den

mode rne n Me tafysiker aus demsimpe ln Schwytzer

wiede rum Schille r, wenigstens hie und da e inen

jambise he nFrase ologe nmache n . Es darf e in die hiv

riecher Genius wohl auch aus demLebe n Je su vie l

le icht e ine festge schlossene dramatische Entwick

lung de r Logos - Ide e bilden. Aber er'

muss dann

se in Produkt nicht als Geschichte , se ine Erfindung

nicht als Faktum se ine fünf Akte nicht als Ze it

re chnung , se in Gedicht nicht als historische Wahr

he it ge hen wollen. Und alsFaktum, als Geschichte ,als Wahrheit w i l l der vierte E vange list se ine

M e te liung gehen. Von 1, 14 und 3 , 32 an bis

19 35: und 21, 24 geht e in schne idend scharfer

Theol . Johrb. 1842, l . mg 146 .

l l

'M «‚hindurch , welcher e in so bestimmt“ cu

sdüf:hiiifib9 s 'Bewusshscyn, e in so ausgeprägtes

W riegn llu hes Wollen daribot, dass, wenn ihnnid! geglaubt w erden dllrite , die Naivctflt ih !

Fälschung und die Unschuld de s ironmanM s

in e ine diaboüschc Gew issenlosigkcit , in e ine cor

rupte Gemiiths - Verfassung mauae hlegen hätte ,

m iche e iniauh das‘

Brandmd der h tig cnh a t'

t i g

k e it in das Gewissen des vierte n Evange liumdl iicke n müsste .

Mag je dwede Propaganda lide i ihrenme hroder

we niger unve rfl ngilchen Je suiismus habe n ; auch

der“

gewandte ste Schiller E scobar‘

s hat sich fl a ss

in se inem vom Zweck gehe iligte n Mitte l vergre ilen

W W “. Man de nke sich doch de n Evme llstcn,

se i er“

gewesen , wer er will gegeniiber den ge

nü;ltigcn Lehren und Thaten des Eva ge iiums,Angesichts des ihmge istig nahe n He rrn , in de ssen

Mmdc .kfl u Be trug eriunde n ward, in der vollen

Substanz des gottmens0hlißhßr Gedatikcus , erfüllt

von diesem he ilin und hm‘

lä endcn Lebenshauch ,

der aus se inemWerke noch heute Jedeme ntgegen

M M , i st e s möglich , dass in solche r Atmosfiire ,vor solchemSpiege l , aus der Anschauung solchen

Lebe ns, Wirkens und Ste fbm , Entschluss und

behaxrliche rWille zu so gewaltsamerVerrenkungdes 'gatrz en evange lichen Faktums ents te hen und

befi ebemksuute ? Das he isst „nichtl i cnchan , smtdern.Gott ge legen.

“ Je teuriger der Glaube , ieam tlicher. der Wille , j e griiudiieher die Liebe ,ie freudiger die Hoflnung de s Evanc sten war,

ciu ‚j e zarte” und. empfindlicherer Gcßtcs 3 0:

12

guaisn a zur Ausge staltung e ine s solchen E van

ge linms erforderlich war, j e mehr e in gruddgntu

Herz dem be sten Kopf unter den Jüngern ‚zur

Darste llung e ine s solchen Christusbildcs das Wa

scntlichste bie ten musste desto weniger konnte

e s e ine s Menschen Se e le tragen , um die sen so

re in und gross gefassten Christus zu verherrlißlien

und zu verbre ite n, Alles an ihn zu hängen , was

nicht wahr ist. D er gute Glaube , die re ine l i e“

von Mensch zu Mensch ist vie ler Täuschung ge o

gcn sich und Andere fähig aber die Geschichte

aller H erzen und aller Täuschungen zusammenkönnte demEvange listen das Gewissen nicht zumSchwe igen bringen.

Probiere e s doch e inmal e in Mensch von he ute,Gläubiger oder Ungläubige r, Ange sichts derEvan

ge lien auch nur e inen Zug zu dem Christusbilde

hinzu ode r hinweg zu dichten, und die ss als hi

storische Wahrhe it zu bezeugen . Und worüber

he ute E iner in’

s Irre nhaus müsste , darüber soll

vor 1800 Jahren nicht e inmal das Gewissen ge

schlagen haben? Je richtiger e s ist , dass der

Vierte e in durch und durch se lbstbewusster

Schriftste ller gewe sen ,de sto unmöglicher ist die

Vergle i0hung die ses spiege lblanken Werke s mitandern apokryiischen , ja auch mit den symptischen Produkten . In dem was sich

als e infache

Wie dergabe der Tradition oder als absichtliche s

Machwerk“

e ines beschränkten Ge iste s und Glan

bene giebt, mag nach e inemUnterschied vonDich

tung und Wahrhe it ge fragt werden ; e in Leben,

amder Verschäncrung

°

und Vertosdmng bedarf,

13

mag biograflsch se ine Wahrheit förmlich in das

Kle id der Dichtung schlage n , aberdas LebenJe su

hat'

s doch wohl nicht niithig , Wahrhe it u n

Dichtung aus ihmmachen zu lassen Der„Genius“

von achtzehn Jahrhunderten hätte an die sen nicht

des Schmucke a genug?

Ich danke die se erste Frage und ihre Beant

wortung ist wichtig genug , um nicht so wie von

Hrn. Dr. Baur gänzlich iibergangen zu werden.

A u s e in em z u r T ä u s ch un g u n d U nw a hr

h a ttigk c i t e nts ch l os a e n e u G emii th e g e h t

k e i n J oh a n n e s - E v ang e l i um h e rv or, das

ist der Satz , den ich vorAllem derblos negativen

innern Kritik desse lben e ntgegenste lle .

Ein zwe iter Satz soll dieser Kritik nichtwe

niger ge fährlich se in.

„Die Johanme ische Darste llung will ke inen hi

storischen Bericht gebe n sondern verfolgt e ine

be stimmte ideale Tendenz .

“ Warum? We il ofl'

0n

bare s Re sultat der Be trachtung de s Evangeßums

imE inze lnen ist dass die se Geschichten uudB e»

den the ils u n w a h rs ch e i n l i ch the ils unmö gl i ch waren , ange sehen the ils den Charakter und

Be rut Je su , the ils se ine Umgebungen und se ine

Wirkunge n. So ist allerdings die Dif e renz zwi

schen den 4 Evange lien bald und le icht ausge

glichen : die johanne ischen Fakta si nd gar nicht

historisch erlauben also gar ke ine historisch—kri

tische Ve rgle ichung mit dem synoptischen ! Sehr

wohl ! aber wie siehts da1m wie vorhin um den

C h a rak t e r, so nun um das CompM ions - T a

l e n t des vie rten E muge listen? Wa s hat er aus

14

se iner Ide e herausgespamrm Etwas und vie l”

der

Wirklichke it absolut Widerspreche ndcs‘

! j edoch

andererse its e ntspricht die Formganz dems e lbstgese tzten Inhalt , die Darste llung ganz dem vor

gese tzten Zweck e , die Ge schichte ganz der vor

ausgese tzten Ide e . In der vortre t'flichen Nachwei

snng di e se s Entsprechens be ste ht gerade das ble i

bende Ve rdienst die ser neue sten Behandlung des

Johannes. Wie nun e ine Rede und Geschichte

ist der Ide e ganz e ntspre chend , aber nicht der

Wirklichke it? Verste ht sich , dass die Ide e dannse lber e ine untvirkliche und e infach unwahre ist.

Wir betrachten aber j e tzt Alle s blos°

vom klinst-f

ley ische n, nicht vom sittliche n, oder gar spekula

tive n Gesichts - Punkt aus . E in Dichte r lässtPer

sonen re den und hande ln , w ie sie niemals inWirk-v

lichke it konnten : Was ist das für e in Dichte r?

Ja was wäre de r 4te E vange list fiir e in'

erbiirm

licher Poe taste r, dervon Anfang bis zu Ende w eil

nicht 6 in ina l die Illusion hervorzubringe n ve rmag;die er be zweckt ! Man halte nur Umschau ! Auch

Schiller, auch Göthe war, auch Shake speare wäre

kle in , we nn be i ihm irgend e ine Rede oder e ine

That fällt , die wede r dem He lden hnoch se iner

Umgebung wahrhait möglich ist. Die Unmög

„Portrat Ae hnlichke it v e rlange n w ir nicht vom histori

schen Drdrna t ongrnem mit der Geschichte be zwe cktdie Poe sie nicht. Ah cr d i e Z e i ch nu n g d e s D icht e r s in u a:, auch wo se in Pinse l das bestimmte Be italter verfehlt und nicht trifft a u f M cn s ch e n 9 n d

me n sch l ich e Zu stä nd e'

ilbe rh a u p t p a s s e n.

D im ist die Forderung der modernen ästhe tischen

Kritik , ausgesprochen auf ganz anderemGebiet, alsde r

Evange lienkritik, darumfür sie um so schlagendcr.

20

Licht, aber die Finsterniss mochte es se lber. Mclit

ergre iien, in sich fassen. So ist mit zwe i Worten

der ganze Menst:hhe its-Zustand Von Wat Ze itenher bis in die neue Ze it umrissen. Bis Johanne s

imGrossen undGanzen nurLichthicr und Finsterü

niss dort, die ss der allgeme ine Charakter de s h i e

christlichen Lebens. E inLicht in der Finste'

rni59 ,

ke in Horgen, ke inTag, i nde n sich die M e rnit a,

das Licht in sich anine hmmd verkliirt hätte .

AmErgre ifen und Begraife n fehlte es. (7 .

Das Lichtmuss derFinsterniss geze igtwerdenn ndzwar als e in Licht das

'

a l l e Finsttrniss iii M

verzehmn sollte ivoa m u g nwevoam. (v .

'

7

Das Johannes- Zeugniss w ar Epochemtwhe nd : der

Täufer ist der Bahn, der den allgeme inen Morgen

anrief. Diese s mächtige Jä.nnshaupt steht als se i

che s bedentungsvoller als Alle vor und nach thin

auf der Schwe lle der Ze iten Das Reich Gotte s

ist da, die Sonne ge ht auf. Das is; e in Ruf der

inse lnerßestimmthe ite ine Allgeme inhe ite inschihesst,we lche die ganze Profe tie bishe r zusammen nicht

erre ichte . Ist dasRe ich da, die Sonne amHimme l,so wende t si0h

s nicht mehr an den e inze lnen

Menschen und Volks-Gioisi gehört nicht?blos is

rae l, auch nicht e inmal in höchsterBeziehung,‘

son

dem ist fiir Alle (nm e ; v. Der den a iga'

w «iv

äuapt ia9 136 aaiapoe nicht verh indigte sondern mit

denFingern zeigte , derM a ier ist die Gritnzmarke

zweier We lt-Alter. Das entging dem iiir allge

me ine Anschauungen ge schal’0nen Edange lish n

nicht und amSchlusse der alten Findterniss an

21

«haben Hu hwöchi er des Christe ntt auf.

N icht, als ob de rek cn e lbüiindige und se lbst-1

geü gshme *&tllnng ohmhman k önnte . (v. Der

die ! Sche idung zwischen mit und m , Nacht und

Tag'w llzieht. und zur milende te n 'l‘hatsacimar

klärt . das ist der gewa ltige Hüter auf derWertedu

"

Ze ltenfmit n hm Rüti ‚die Nacht ist hin’

, ci

M a n firma ! Bis zu ihmhin. geht die Nach ,

m üm u zäh lt deru ns Tag seine Stunden. aberer. ist:nicht ‚se lbst. derTag , sondern das wahr;

und wirkliche Licht, de s Allen aufgeh , w a r e in

m bhängig .vom'l‘iiui‘er und schon vor se inemAui’

.

tre ten ( *v. 45. 30) in die We lt k omme n d e s.

H ie r lt. 9. w e ndet sich de r ilberschane nde

Blick w ie der zurück zu den Aniüngen. Was v. 3 -5

nur a'

iigeme insterFarbe nton ist, erhä lt hiernähe”

Bestimmung. Die ganze alte Ze it bis zn Johanni s

Pre digt re k d 9— 13 noch e inmal de sMäh ren iiber-i

sd naut ; der dortige {3 chrlache Ge ge nstttz

uch Licht und Dunk e l spe cifie irt sich in dre i sich

std ge rndn Töne . A llerdings ist der Ge gensatz e in

tat-fische r gewe sen, ethisch von Licht und Finsterr

a ls imgrossen Gebie te des (he idnischen). momv. 10. Nurals abstrakte s <paog warhier zuwinkemund dieWirkung war die Herste llung e iner chenso

än scrlie hcn nicht— die Herze n Gottes . und der

Mon ate n in Einhe it mtr die Menschen und ihre

Ya hüinisse in allgeme ine Kate gorien undZustände

br'

utgend0n Ordnung. (mung ) «Zu die ser se lbst

wären die Menschen an sich unfähig gewe sen, die

Finstmiisa, d. h. be i Inhannes wie i nder ganzen

24

sie Sollte n die Gnaden-‘

Gegenwart de s 7xoyog wahr

und angenommen , so hätte sich ihnen”

dérse lhe

auch ganz und gar g egebe n , ohne“

dass sie erst

de r Zukunft hätte n har’

ren müsse n. Es hätte in

de r That ke iner Fle ischwerdung be durft , Echter

Me ssianität, wenn sie e s hätten zu der wirklichen

GegenwartGottes unter ihnen komme n lassen,“

die

s ie als Ganze s , als Bunde s-Volk zum ja viel

me hr zumn'

m»_

7; gemachthätte , dass sie die Herr

lichk e it ihre s Gotte s unte r und in |hnen hättenfür

und fiir schauen dürfen nimm;'

xaou og ma a ltn&sragund daraus sich alle nehmen xaipw dvu xoigerog

Aber sie haben nicht gewollt v . 11. So ent

ging ihnen als Volks - E inhe it absolut der Segen

die ser Gnaden Gegenwart. Aber auch die E in

ze lnen, We lche sich die se lbe gehen lie ssen und nah

men v. 12. (éitaßov drückt zum minde sten nichts

sobequemes als nags7taßov aus) wurde n dadurch

umde n vollen Segen ihre s Glaubens gebracht. D enn

nur als Glied de s Bunde s-Volkes hatte der Israe

lite Ge ltung und Sege n. Was er für sich in der

Sonderste llung nahm verlor ihmdie We ihe und

die Fülle derVolks- Geme inschaft. So haben de nn‘

die se e inze lnen Gläubigen de s alten Bunde s nicht

die 1x7u;pocpogaa , nur die it;'

acu a derGotte skindschaft

„halten , nur die Hoffnung , nicht denVollgenuss,

nur de n Glauben ,nicht das Schauen , nur den

Schatten, nicht das Wiese n. Wermerkt nicht den

Stache l die ser £Sacmx rexva 3 88 ysvw&m . „Die

von dem Logos bewirkte Kindschaft Gotte s wird

aber ja ‚nie von Johannes dem alttestamentlichen,

26

«bet und es liegt :danin:gor aiehla „momNdul esiime tttlichcn« övapm ist ebe n:.das unknmteWesen, und dasWemh dcsdcn, an denhie gh nhten. mussten die Rr0nn cn des Alte»Testaments“ case s e hr e rkannt haben als die de s .Nm Th

slmnents„wenn sie we ite r nnd se liger sein saßen

‚aid eie r'

xomloc' ö 'uöuW o 88 ist die se nicht tliles

„die messit nisclw Hoflaulig waißbfl '

jß alle -Jamhatten ,»sonde rn e in tie feres Vers den en,

Wu d iehes -ön na bedeute te . nichtblos die Gali leohte

äm ere Rofinnng des gew*flh lich mJuden. Wofür

doch ferner die se Fromm recht nicentb h 4188

Not e T e stament sehe n im A ha , der ge istliche

(bißchen mitten in de r alten fle ischlie llenl lol ‘ntmg,wo sollte nur irgend den Evange lh ten e in Bode n

k en hergekontmen se in ., das Wort das ihmd enrechtes/£ Christus - Glauben iiberhaupt beze ichnet

auf dies e durch ihren innlgern Glauben mit so

grosser einem ge segne ten 0hristus (Messias-v)

Gläubigen de s Alte n Tes taments anzuwenden ?

Nacht also"W81"8 und biie b

'

s trotz des Ord

nung . hriugauien Lichte s in der He idcnumlt. E in

Stern n ach dem unde cn gcht an die semnächtlichen

H imme l . illler'

Jerusalem und Jod“ auf , ahm. ie t

die *‘

Naclut auch stm hcü, e s ist doch Nacht. l i ,‘Ob auch de rMond aufgche ‚ und mit ihmdie we '

Mgm S terne kr&itigernr\h ichtcs hemnüericu hteu

m m m.dmmNacht bleibt oben Nacht die

Sonne ers»bt ingt alle n n d Alien Tag.

Und die 80nne gicng auf und der Logos wurd

‘l'tolse lu mdw ehne te unter uns und Johanne s bo

W e s ; von de r Sonne , die nach im“ ,

28

auS'

demfernen e insamen «pm; die öo'

éa eig nove

73n mega narpog, aus demmi mrel aßn‘

e in* ideatra»

pe&a aus dem tv 117 oxoria <para m e in éoxmm ev 69

15v geworden. Und v . 14‘ sollte nicht "e in'Mer»

bindungs- Strich se in , w ie noch —he ine mcmehlichcFe der e inen stärkere zwisehe n Vorher und Nob

her gezoge n hat

Was ist aber—d e s Gegensatze s Bedeutung ?

dass der Logos —Fle isch ward Hund als das Licht

des Lebens sich h andgréiflich (1Joli. l , l) vor ä e

blöden Augen und «lie blöden —He rz en hinstd ltc;

umdunéh se i ne unendliche do€a , ggiptg'

nnd ‘m’icqä na

ihnen zu dem zu verhalten was ihnen ausserdem

gar nicht (mix i7vm und od nagekaßov) oder 11a

vollständig (é€aoww him») zu The il werdm konnte ;

die heri lie he Fre ihe it der Kinder Gotte s . Aller

dings hat die Me nschwerdung we se ntlich zuoäoh t

die se Be de utung ‚ad e xtra , s ie sollte e in pohmhlen

argumentum e d homhrem se in. Aber die se sul»j e ktive Be zi ehung se lber ist nicht nur die quan

titative e ines nunmehr eben „segensvolle ren und

se ligern Verhältnisse s*

zuGott,"sondern di e quali

teüve de s nunmehr schlechtweg e rs t s e l ig d. h.

K i nd Go t te s - W e rde n s.

Vers 14‚ist de r Sehll_teoe l der evmge limhcnwie derWe lt-Geschichte ., ohne ihn ble iben beide

e in .ucrschlosaene sBuch mitd e henhundu tnu l hundßl’t .Sifl ßh 4.

Dass mandas tom aag€ ”mw fie Stelle

hamma , ‚wohin die Geburt Jesu zu somit . ist

nl tüflißh. ‚Aber „wenn sie diese,Stelle wirklißh

W on‚wlltmwiirde sie zu e inerSdneiuggh rt

29

werden, da ke in existis endes Subjekt cu t schonen

worden kann, umzu existieren p.

°

26.u Nun, w ird

M a the! den Synoptikern durch die Bt b'

urt erst

di e Subj ekt, welches als solche s . das Subj ekt der

ownlrgd ische li'

üescbichtc ist,v 30 ist dochmit.nichteu ebe i Johanne s die se s:Su

\bjekt an Silk schon

da und kann nicht erst werden was e s in,se iner

wesentlichen Identität mit. sich se lbst nicht se hn

wäre .» So kann nur gesagt werden wenn man

die Fieh chwerdung als binsse Zufälligke it .(aoci

dene ) oder vid iu’

chcols ot'nz oiq be trachtet:An

sich wird fre ilich 4a Logos ke in andere s Subj ekt,aberbe ise inerwesentlichen Identitätmit‘

s ich se l t

mcht er sich zu e inemandern Subj ekt i iir u n s,

was ihn übrigens nahe ge nug angeht , ja be i aller

Fre udiße it hart genug ankommt. D ie se Entiius

m ug in die Kne chßgeaü lt diirfte sieh zu e inem

bie te n Sche in aufl öse n nur we r jede Selbster

nlodrigung und Se lbstverle ugnmng auch in demHürm MW henlebm zu blnscmSche ine machenwollte .

Mit v . 1511aim, alsmit’

domso wichtigen Zeugniss des t onne e beginnt die e igentliche evange

lische Ge schichte ; Die Kindheits - Gesehichte. hat

fiir den jobanmeischeuHöhe punkt k e inen ‚unmitte lbaren Werth.

'

Ebcnao‘

tvmig die T&M-Ge schichte .

Wo t im wäre letztere ‚ e inzd ’ilgen'

ä Ist über

lunpt Jesusnach amera vnngd ilimvon Johannes

getauft we nden 116131 ’Dr'. Bbur vmiemt Das,mas se lbst

'

8tn‘auss'

midßrunoBauernicht:boawe‘i

(e in, de nn Joh nnes habe auf .sohiemvorfidomsynoptisebcn

'völlig verschled Standpunkte den

30

Tau“kt‘

nur ignorire n kita Be i 'drh „S)fllop lr

tikern sate ine (Math. 3 , tb) Im sdarui rli e ’l'anfe

erst lt jt'

ktlv we rde n zu soil“

en«was e r als fl e i si1s

se in shilél,muJd iün'ne s aberse it e rim-das‘

subn

jsktive l fßekvusstse in als das , Was e r an sich h t,

darge stéiit we rde n durch Ve imittinng'

dés Ti nten .

Alle rdings ist das e igentliche -Moment dér"l‘anfb

fiirunsern E lmnge iinte n, dass darin der Täuferdns

Vorhandense ins de s‘

Me ssiu in de r Pe rson Joan

zunächst sie h bewusst'

gewordenn ie t.'

Da s nah

vi 32— 84 der Evange list an die Taufe“

denke und

denken iassen wolle , drängt sich satteaan auf: Das

Johannes Taue nf hatte den ie tztsn$wecbdarin,

dass dadaneh de r?Messias gw ega&n«gi Iopnqit:nhv. 32— 83 ist der Täufer be g ri f f e n imdu ngen

iv dünn , wie er iiberhaupt in ke inemaudu n*üe t

schiiit ge dacht werde n kann wie auch N iemand

zu ihm kam, en sich nicht tanim lasa wotitmUeber se inemWasser—Taufen w ird ihmdenw dls

göttliche 0l enbaruugüberden nachfolgenden Fe e d»Täufer durch innere s Schauen de s Ge iste s a uf

dem,den e r eben taut

te : Wie konnte auch der

Me ssias ande rs nach de s Evizflge iißten Barste iinngd u rch d a s T e u f e n d e s Joh a nn e s an Israel

geoifenbartwerden, we nn nicht nach unsermEvan

ge ilsten dem Johanne s wiihrend d er Taufe "Ju n

dmB ewusstse in dariiber gegeben we rden wäre ?

WW sich Christus tanim lie ss N ach den

Synopü emumalle Gere chtigk e it an erfüllen. Die

Ti nte war e in we i n e n l ih gshm in die M ischa

l ichen Ve rhältnisse , war d mErnie drignmg und

S elbstt erleugna'

ng”

, wie dlofl e lmrt und e ine nur.

31

the le i nur wenndie letztere e in Sche in war: In

d ems e lbe n Augenblick in dem e rm'

den situ

dige n Lebenszusamme nhang e ingie'

ng, Ward -cv nun

zugle ich als „ohne Sünd e unter’

s Gesetz alle rGir

re chtigke itge thmw und damit alsHerr'

iie sfie se tzeh,

a ls rechte rMe ssias erklärt. Erbedarf die f e

(nu'

s e in e tw i l l e n so wenig als die Ge burt:

fl iitte er sich nicht taufen lassen so‘ «schloss ‚er

sich damit ge rade von demünpfflngiiéhcm“te ile

derer, die dasRe ich ererbe'

n sollte n aus, wäre er

abe r dabe i nicht als Gotte s Sohn zunachst an und

durch die tür die Empiitng1ichen der Ze it höchste

Autorität , nämlich Johanne s , erklärt werde n , ab

witra er förmlich der Stinder Gese lle ge n*e se fl

Nun aber war er als Mitge tad l'

tcr in demLebensa

Zusaulmenhan‘

g der zu erlösenden 8iindcr, aber

zugle ich iiber ih n hinausgehobcn, in Binemg rossund kle in,

Herr und Knech t, Mensche n-Silh mGotte s

,

- Sohn. E r se lbe r konnte in schloß GM

samnicht mehr und nicht vornehmcr sc in '

wallen

als die Andern , de r Vate r sollte und musste limabe r zugle ich als den in

'

de r That bu n tm und

braten e rklären , und die Erklärung konnte nur

dem'i‘ithter werden und nur wiihre nd se ine s -Bc

rule s, de r lediglich auf das game?” rqv Xgu ov ab»

zweckt.

A nme rk un g. Was dem'

Widerapruch zwi

schenMath. 14und Job. 1, 31. 33 . betrif t , so

ist e r wohl lösbar, oh ne dass man de n Kuutdu,

d. h . den geschichtlichen We rth und Zwe ck “ es

Men Evangelium z erhaat. v. 31 will. sagen : al

ich erklh tc unil'

ärerklh d0ü , e s kann n dh . .ü

32

e in Grösserer „da wusste ich noch nicht , wer. er

se i (e i n zidaw) war doch me in Taufbernf geradedazu da, dass durch dense lben der Messiaa „ge g

of e nbart wiirde . Geotl’

e nbart aber wurde ermin,als ich de nGeista uf die sen Täufling komme n sah;aber auch da wusste ich e s noch nicht bestimdass e s se i sondern erst die .

u nd. Erklärung die mir von oben gemacht ‚werden,bewies es mir; so sah ich. und bezeugte es

DasHinde rnnfo in Mat.hlius stimmtre cht gutda,an. Johannes hatte h aus gewiss sehon

'nen -friiher

als e inen ausgeze ichneten , fmmgaear und„ reinen

Jangling gekanntnM ,aiph vor ihmgebe ugt. g:w

Du „hörst nicht in die Re ihe dies er sliudigenTänfinge , ehe ich Dich taufe , hätte . ich ,

vieiqnöthig, von Dir getauft zu werden.” Damitw i”u r noch niß:t, „das Tanigeechilft , als

Vorläufers geh iihre demUnbekannten wegen se iner

“ h tm Menschlichke it ais d em megqwi re freilich »le icbtsinlügu ge dacht gewese n, wenn

er nur so se inen Beruf hätte abgeben wollen an

Eine n Unbü anntern Aber erstens «gar Jesus ‚ ihm

sicher persönlich nur noch nicht als der künftige

M$ sias be kannt; und zwe itens wollte er damitnoch nichtdenB e ru f abgeben, siadem*

sr sich be

schied, e inen Solchen zu taufen. Mancher Vo;

gesetzte we iss und fit in

Besche ide nhe it , w ie

vie lmehr er demUntergebmen gehorchen als bg

fe hlen. solltb, aber dah itble it doch bei dem

n i e Eh; Vater , e in Le hr- Meiste ;

möchte sich gerne ‚dem talentvoliern Sahne da;

genialen:Schiller untemrdnen der Letztere aber

34.

das'

Senikiirnie in de s Johanne s Glaube ns zum

wachsen. Se in Re ich

We lt e r konnte e s nicht

kümmerung aussetz en. Nur e in Charlatan schlägt

se ine Bude vor der Menge auf und se lbst ke in

Mann, der e inen l (önig oderDiktator in sich'

splitt,

flingbdamit an, dass er denGeneral-Man ch durch

das Band schlagen lässt, de ssen Krone er be gehrt.

lin Stillen und mit Kle inem fängt der Grosse an.

So stand dann bere its derChrist mitten unter se i

nemVolke , ohne dass er gar vollends von den

JerusalemerObern gle ich gekanntgewe sen wäre .

Das dre ifache Zeugniss bestimmtsich nun nicht erst

f ür Johannes noch , sondern nach .den dre ie rh i

M enscheuklassen näher. An die ::Juden0 ist es

u nbe stimmt , ja abw e isend v . 26 ist e in profeti

sche s Wort ge gen die Hoffiirtige n , die ihn auch

nie erkennen sollten. Den andern 'l‘ag sieht Jo

hannes Je sum gegen sich h erkommen. Wohl stand

er

da imvollen Jünger und Volks - Kre is , also

in M itten Derer, die /

sich sehnten auf den He ilahd

Israe ls ; denen ze igt er das LammGotte s , den

nin‘_

in diesemihnen begegnenden Je sus. Zu

le tzt v.

°

9 hat er N iemand um sich als die zwe i

Jünger, we lche die empfänglichsten waren. An

sie bednrite e s nur e inerWiederholung der zwe i

Worte , von denen ihnen gewiss’

noch von gestern

her das Herz brannte und sie haben den Zweck

des Zeugnisses erfüllt , sind aus t annis-Itlugan

Jesus Jtlnger.

35

Anme rk . Luchs me int , es lasse °

sicb v. 29 u . 55nicht

ansohaulioh mache n , wie Jesus hier in der E lbe de s

Täufe rs wandle , dort auf ihn aukomme ohne Zusam

me nkunft, ohne Umgang. Fre ilich war sie räthse lhaft,

„die se Begegnung zwe ie r Marmor ,die e inande r so

nahe angehen und doch wiederholt e inander nurso nahe

komme n, um zugle ich wie e s sche int , re cht absichtlich

und in.

gehöriger Entfernung von e inander zu ble iben"

wenn e s die e r a t e Bege gnung gewesen se in musste n

Aber Je sus ist schon v. 15 ge tauft , und se itdemwar’s

natürlich dass de r Taufer dem desse n Schuhrieme n.

aufzubinde n ersich zu gering achte te . e he rchrfdrohtsvoll

aus demWege gieng. Fur Je sus aber war Johanne s‘

l:e in Umgang : nicht auf ihn war’s abge se he n, de r konnte

nicht über die Schwe lle de s Gottes - Re iches here in .

Sich dem Johanne s abe r anschlie ssen , um ihm se ine

Jünge r abzuführe n das ware zugle ich unede l und un

pralitisch gewese n . Fin‘de n lasse n wollte e r sich von

de nen , die aus inne rer Sehnsucht ihm zu folge n und,

den bisherigen M e ister zu v e rlasse n Be ruf und Trieb

hatten ; so kam e r nahe ge nug ,

'

ohne doch sich aufsu

drängen und e in Verhältniss zu knüpfen , das nicht!

ble ibe n konnte .

Dervon demTäuferbez eugte und in den GlaubenderWe lt e inge führte M essias gibt sich nun se lbst

Bruder Pe trus mit und be i dessen erster"Begeg

nung beurkunde t sich der das Innerste de s Men

schen durchschauende Scharfblick Je su. Ist nun,

was nach Matthäus erst später geschehen von

Johannes willkürlich schon’

in den allerersten Ze it

punkt de s Zusammentrefl'

ens Jesu verlegt ,‘

um

gle ich hier das erste Moment der sich manifestie3 ‘

renden do£a Jesu anzubringen ? Die Frage il lit

zmmnren mit der, ob e s fiir e inen Ge ist wie Je

sus unmöglich und unschitcklich gewesen se i , e inen

Ge istwie Petrus be i dem ersten Blicke abzuwägen

War e s denn e twas so Ausserordentliche s gegen

iiber von e inemMenschen der se ine Se e le so im

Ge sichte trug Das versteht je der Herrsche r,dessen Grösse immer zuerst darin be ste ht , dass

er se ine Umgebung , se ine Diene r mit glücklicherIntuition zu wählen We iss , und nicht erst e ine

lange Ze it bedarf , in we lcher er alle Ge legenhe it

hat, die Individualität de s Menschen genauer zu

k enne n. Da wäre es Napoleon se t u-

ergangen.

Und hier ist doch mehr als Cita r

Aber die se Jiingerberui'

ung und die synoi>tische Gewiss ist , dass die Johsnue ischc die

h intere entbehrlich macht. We lche ist aber die

wichtigere und be de utungsvolle ? 0fl'

enbnr die

erstere . Durch sie w ird das Verhältniss geschlos

sen , förmlich nnd nicht blos vorläufig oder zufäl

lig wie Lücke me int. Sie steht in E inklangmit der ebenso naturgemiissen

'

als wichtigen Be

ziehung Jesu zu Johanne s_

und se inem Jünger

Kre ise , e ine Beziehung, welche die Synoptiker ignorieren, we il sie die se lbe in demGrade weniger zu

würdigen wussten, in we lchemsie se lber imChri

steuthnm nicht e twas ganz Neues, also auch nicht

Wobe i nicht absolut ausge schlossen ist , dass die Jünger

sich noch fi n d nach Hause begeben hätten und erst

e twas nachhermit demWander das Fischerleben vers

tausch en.

37

den Schlusspunkt des Alte n in Johanne s sahen.

Je mehr sie se lber noch innerhalb de s blos natio

nalen Standpunkte s standen, de sto weniger kannte

ihne n die e in und abschnuride nde Ste llung des

Täufers aufgeben. DemEbionitismus der Synoptiker haben wir die geringe M e inung von der so

wichtigenWe it- Ste llung de s Johanne s zu verdan

k en , mit dem sich die Proie tie und Lebens-Ent

wikluug „von der Erde n schlie sst und die „vom

Himme l»eröffnet. Nur die se lbe ebionitisd mBetrachtung kann fragen, warum derTäufer so nach

3 , 22- 36 resigniert habe und wenn die ss, warum

er nicht se lbst Jünger geworden se i ? Der Vor

iäui er deudas bestimmte ste B ewusstse in von se i

ne rKle inhe it gegen die Grösse de s nach ihmKom

menden hatte musste e s doch wohl sehr natürlich

finde n, dass erabne hme , während j ener zunehme .

Der‘

abnehme ude Mond ble ibt noch am Himmel.

nachdem längst die Sonne aufgegangen. Nach die

semGe se tz bliebauch Johanne s noch n e be n Je

sus derblos vorbere itende Täufe r, wobe i er immer

noch e twas wirk en und nur umso zw ingenderauf

die Sonne deuten konnte von w e lche r e r, de r

Mond all se in Licht bekäme . Jünge r aber konnte

er se iner innersten Natur nach nicht werden. Er

war als Schlusspunkt des Judenthums nicht dazu

geschailm,„vonNeuemgeboren zuwerden.»Se ine

B edeutung war die de s Judenthums sein L eben

und Wirke n ging darin auf zu zeigen , dass das

A lte wohl schle chthinige Bedingung und ]Vorbe

re itung sein musste , dass e s aber eben desswegen

nicht se lber und unmittelbar in das N eue fiber

38

gebe n ke nne . Johanne s ble ibt der Verbindungs

Strich we lcher das Alte vomN e uen Te stamenite

sche ide t. Jünger Jesu , se lberwieder jungwerden,

das widerspricht seinerIde e , als despersonificie ‚t

te n naulaymyog eig Xpt80fl . Nur wer Alles dleqs

leugne t, mag aus 3 , 22— 36 e ine geschichtliche |)i

tung berauspre ssen und 3 , 24 demEvange listenzwar den »nnbcvvussten Irrthum» schenken aber

dafiir die bewusste ‚Unwahrhe it , zu deutsch die

Lligo in den Hals de sse n hine inred13n der dann

3 , 32 sich erfrechte zu sagen : m 6 éaapanr nal

oimos, rare pape st

Das zwe ite Moment der Manifestation Je su

als des M essias ist das entschie den mehr wunder

bare Schauen de sNathauae l. Die se Ste igerung

ist nach H. Dr. Baur der Logos - Ide e des Evan

ge listeu entsprungen, natürlich erdichte t. An und

fiir sich finde t e s H . Dr. Baur mit Johanne s sehr

der Ide e de s erschienenen Logos gemäss , dass er

fortschre itcnd se ine 6051! manife stiere . Leugnen

wir nun mit ihm die Wahrhe it und Wirklichkeitder Ide e , so machen wir ihre Explikation mit ihmzumGedicht:, glauben wir an die Wahrhe it und

Wirklichke it der Ide e mit Johanne s so lassen

Wie ge zwungen das ßannC& 3 26 gegen 4, fe stge

halte n w ird ! (pag.

Nicht aus Wunde rsche ue mochte ich ubrigens auch die

durch Stie r (die Reden Je su) wiede r be sonde rs schön

motivierte e infachere Erklärung von e inem friih ére n

Blick da Herrn nicht blos auf sonde rn in den unter

amFe igenbaum in Busse und Gebe t vor Gott liq

genden Gotteskampfer unterschre iben.

.39

wir demEvange lium den Ide e - r

gcfl#isae‚n

a minori ad me ins und innen nach uns dt.S Wo:;

tes page sésmv Also entweder ode r und

nichts dazwischen. Wer das Wunder derGott“

erniedrigung ge fasst hat , dem sind die Wunder

der Menschen - Erhöhung S e lbst - Verstand.‚Und

so lassen wir uns die vollen, ganz en Wundertha

te n unwrs‘

Me iste.rs weder durch da Umlaubeude s E inen noch durch den Halbg lanbmu des Amdern nehmen we lcher imsauren Schwaisse‚ ‚

de s

kritische n Angesichte s Bid ! hin und hmwe ndet,um das “Wunder zu; e iner t seu Am erwdeot

llchk_

e it herbhzflhringem

Das dritte Moment ist e ine Erwbßm des

überuatilrliehen „Je su durd n e ln Thun.” Am«h i tt e n B e i s e t trg

“) s e i t d e rA bre i s e vo n B e

th a n i e n kommt er 2, 1 nach Kanu. Die m it:

Deutung d es Hechnéitwundeß istdie symbolische,

Die se s „Fortschre ite n de r Mome nte “e rsche int doch am

"

Ende e twas zu spekulativ in die Erzählung hinéinge

he imniest und he rauskr'itisiert.

Sollte l , M e in e igner Tag be ginne n, so hätte d0hannes

das schon se lbst erwähnt. Baumgarten Censina e rklärtschon die Sache ganz be fri edigend : „am sinkenden Tagkam Andre as noch zu demPe trus, de r drange nde Pe trus

be e ilte sich noch , zu Je su zu komme n.

“ D as épswav

n jv fiuégav éxslmv schlie sst gar n icht e in „finde n“

das Pe trus am se lben Tag aus,das konnte auf e inem

kle inen Ausgang gesche he n. Aber v. il l — M sieht gans

der joh nne ischen We ise de s Nachkolens Nachte iln

gle ich dass mir das e infachste dünkt e s so exogetisph

an v. 40 zu schliesse n dass Andre as de n Bruder eben

w a h re n d er Je su ms Haus nachfolgt0, traf und mitnahm.

40

dass die s e Hochze it, auf we lche r der Me ssias °mitse inrsn Jüngern ersche int um sieh in dem vd len

Glanze se inerHerrlichke it zuof enhare n, zurFreude

des me ssianischen I;Ioe hze ltmahlss wird ; de r Mensias h tdann se lbst derBräutigam,we lcherdie Gästemit der Fülle seiner Gaben bewlrthe t , und e s an

nichts, was zu ihrer Freude ge hört fe hlen liizst

undwenn auch derWe in hier nicht unmitte lbar derAhe udmahlvve in ist, so limdoch auch dieser Ge

danke nicht so fem, dass er völlig aus:uzehliu aeu

wäre .“ Man sieht, die Symbolik steht dicht neben

der Mythologie . Also der Evange liut traut

noch nicht zu , dass wir verstanden haben , der

Täufer tauie mit Wasser, Jen s mit Fe uer, und

dass also vomWasser zumFeuer e i nUntergang

gemacht we rden se i ? Und der We in und die

Hochzeitmit'

Allem, was daraut vorgieug, ist lediglich zumBehuf de s Anse haunngm rterritahtes iiber

den schwierigen Uebergang von der Kategorie de s

Wassers zu der des Fe uers , von der Johannes

taufe zur Christustauie vomEvangeliumerdichte t?

E ine Hauptfrage nach demhh torise he n

takterde s die nEvang e linms ist die umdie Re isen

Je su nach Jerusalem. Hat er nur e inmal und zu

lezt oder gle ich anfangs und öfter die Hauptstadt

zumPlatze se inerHaupt -Wirksamke it gemacht?FiirJoharme s sprichtAlle s, se lbst die Syrwptiker,

ja se lbst Strauss. Nur vom irgend e inerWillkür

ge zwu nge n. kann man dagegen Math. 23 87 und

in l ine . 13 , 34unter rw a Iepeaalnp etwas anderes

als die E inwohner vonJerusalemverstehen. Kin

der derHauptstadt auch die zu nennen, „we lche

42

e in Ste in zumPenerschlagen, so kommt ein we iche sHolz blos an e inem harten in Brand. Ja das Licht

muss auf den Le uchter , und der Leuchter muss

auf die Höhe und Je sus musste nach Jerusalemhinauf, soo fi ‘

und so lang erkonnte . Das ge hörte

zur Oekonomle se ine s Lebens , nicht blos se ine s

Lebensbe schre ibe rs. Oderwie , die endliche B e ine

hinauf sollte blos darum geschehen se in, we il zu

le tzt „ke ine andre Wahl offen,blieb, als zu diesem

le tzten entsche idungsvoilen Schritt ?“ „Hatte

Je sus schon längere Ze it ausserhalbJerusalemge

wirkt, hatte er hier zur B egründung se ine r'Sae he

ge than, was untw die sen Verhältnissen ge schehen

konnte"

, aber auch die Ueberzeugung gewonne n,

dass hier e in in‘

sGrosse ge hender, fiir die Zukuntt

entsche idender Erfolg nicht zu erre ichen se i so

musste sich ihmmit höhere r innerer Nothwendigke it der Entschluss aufdringen seine Sache der

Entsche idung entgegenzufilhren, w e lche ihr nur in

Je rusalem gegeben werden konnte .” Armer Galiläer armerWinke l-Prote i , du hast dich erst ver

gebens abarbe itenmüssen, bis du endlich e insiehst,

da se i nichts zu machen , die Provinz bekommevon der Capitale , nicht die Capitale von der Pro

vinz den h puls ! Da sind'

ire ilich die Kinder der

We lt “ tiger als die Kinder de s Lichts ; e in Bona

parte e ilt nach Paris , e in Thiers e ilt nach Paris,

ein La'

mu tine e ilt nach Paris , aber die ditminoa

rum gentiumbe tte ln und arbe iten nich erst in der

Provinz halbtodt, umendlich nach der gewonnenen

Ueberzeugung hier se i nichts zu machen gerade

noch recht zum Bégriibniss ihre siechen Körper

43

nach der Altes verad:ii;:genden Hauptstadt zu

seMeppen.

E in Mensch, in demzugußndenermasm we

nigstclls „die°

Ehthßi£ von Gott und Mensch zum

Bewusstse ing: kam War gewiss so gesche idt , vor

dem dre iasigaten Jahre zu wissen , dass die Ge

schicke de s Judenthums sich in Jerusalemvolle n

den mussten und dass Judäa die anroig , das Land

dns Wirkens und Bernies des Prote ien se i. Je

rusalemwar und blieb die mit Unglaubeu und

‚llartherzégke it wohl verproviantierte Fe stung, wer

erehern will, muss auf den Haupt—Platz losge hen.

Umdiese zu merken , braucht man dre issig Lehr

und dre i Me ister Jahre .

D er Schritt zum ! cz t e n Osterfmte wird dadurch umnichts unbe deutender. Nachdem längst

‚die M uigräben und die Feuer e röfl

'

ne t sind, ble ibt

der Tag de s Sturme s doch noch de r Haupttag.

M it nichten also „miissen wir uns immer zu

erst auf den Boden der synoptischen Tradition

ste llen , um die richtige Ansicht tür die joban

ne ische Darste llung zu gewinnen.” Wenn irge nd

wo umgekehrt , so hier. Dass Johanne s aus der

synoptischen Fe stre ise mit ausdrücklicher Rück

sicht auf sie se iner Ide e gemäss die vie len Fe st

re iseu macht; se lbsthe rrli0h Ze it und Raum aus

einnnderre isst in'

s Blaue hine in Fest auf Festvom

Zaun bricht und den Herrn be i den Haaren nach

‚l emsalem zieht , wohin er doch bis zule tzt gar

nichtwollte , diess wäre sicherlich e in sehrschöner

Kunstgriii , um das durch die Synoptiker aus den

Fugen der Vernunft gekommene Leben Je su wie

44

der e inzurichten wenn die le tztem nicht durch

ihr noowucwenigstens e in Stäubie in dieserI hremrsich in Anspruch nähm0n.

De r Akt der Tempe l- lte inigung kann nur e in

mal geschehen se in das ist gewiss. Aber se ine

The sen hat Luther schon 1517 und nicht erst 1530

an die Schloss-Kirche von Wittenberg ange schla

gen. 80 ist nicht weniger gewiss wu H . Dr.

Baur se lbst bemerkt : „E in Akt, in we lchemsich

die Absicht e iner re formatoriscberi Thätigke it so

bestimmt und entschiede n ankilndigt , passt fiir

ke ine andere Ze it als fiir das e rs te A u f tre te n

imT emp e l und nicht für e ine Zeit", da Jesus

an den Missbriiuche n schon schwe igend und"

nu

lhätig vofiibergegan3en warm Spricht nun nach

dembisherigen A l l e 8 fiir öftere Re isen , so hat

unzwe ii‘

e lhaft Jesus e s eben be i se iner e rs t e n

R e i s e ge than.

E ine ne ue Ge fahr für Johannes . Das Wort

vomTempe l-Abbrechen habe Jesus unter den da

maligenVerhältnissen unmöglich aussprechen kön

nen. ::Er tre te ja eben erst öil'

entli0h auf. Die

Juden widerse tz e ii“

sich se inem re formatorßchen

We rk e an sich nicht , sie fordern nur e ine Legi

timation dafür. So habe ihnen Jesus keinen Vor

wurt'

daraus machen und sie vor e twas warnen

können woran sie je tzt noch von tern nicht dach

ten : ihn zu tödten.

Jedenfalls gebe J e sus eine

so zweckwidrige durchaus “ verständliche Ant

wort.« M ithin suchen die neuem Ausleger fiirdie

Ste lle e inen andern Sinn und beziichtigen he iligen

Geistes- einher, den_Evange linten einerfalschenDeu

46

tung. Aber hat Johanne s 80 sehr das Wirklich

Gc'

spme h6ne min deute t, so ist e s wie H. Dr. Baur

sagt, schlechthin unmöglich durch e inen solchen

Vermittler die Wahrhe it in ihremgeschichtliche n

Grunde zu erke nnen. Womit iibrigens noch nicht

zu schliessen se i : «we il Jesus nicht sore de n konnte ,also hat ihn auch der Evange list nicht so reden

lasse n können.“ So steckt L ücke dem Johannes

e inenMissverstand, II. Dr. Baur e ine nUnverstand

zu ; jene r nimmt ihn die Apostolizität, die ser die

Vernunft. Nur e in ganz verbranntes Poe ten-Hirn

könnte seinemHe lden e twas „reden lassen das

er unter diesen Umständen dem Inhalte nach

schlechthin „nicht so reden konnte .«

Das Erste ist: hatJe sus in dieser seiner ersten

Ze it schon se in Le iden, Sterben und Auferstehen

gewusst? Man beruft sich gegen Johannes auf

die Symptiker in Beziehung aui die B e inen Je su.

Sie alle in gabe n den historischen Bericht , denn

in der le tzten Ze it konnte ihm dieÜnumgiinglichke it und Nützlichke it se ine s Tode s aufgebe n.

Wohlan, wie steht es mit dem am rg t ptt‘

g fipepcr

dmq opm (Marci 10, 34) Mythisch oder histo

risch ? Hat Jesus diese s Auferstehung -Bewusst

se in nicht ge habt, so hindertmich nichts, ihmauch

das Tode sbcwusstsein, d. b. den Synoptikern auch

allen historischen Werth gegeniiber von Johanne s

ahs usprechen. Sind sie in dem Einen mzuver

ll u ig , so sind sie es auch in d em so eng damitM menhiingenden. Trotz ihnen sage ich dann:

Ja ne hat bis zum Schluss e gar nichts von se inemTode ge ahnt und imunhe t , unbesonnen, plan

i ii

ui id Mwusstios demFe inde ,in die Haush giglaufrn.

Dass er von se inemTode gewusst , das erzähl e n!

die Synoptiker imme r imZusammmhflug’ii-ami t,

dass er auch von Se ine r Aufe rste hung gewusst."

Machen wir aberErnst mit de r Historicität derSynmptiker in die semPunkte , ist also s e in Aüten

ste llung -Bewusstse in de s dritten Tage s so we ht:

als se in Todesbewusstse in ‚ auf der le tzten « lie ise , '

80 war es siche rtie f u ndbe stimmt genug , um, alser e s aussprach , nicht erst von he ute früh z u

se in. Math. 16, 21. 17, 22. 20, 18 bezengt h inre i

che nd , dass er von be idm schon .vor der Re is e

sprach. duo“

rors 1}p€ar0 ö Ina® g d e n wv e t v ron;

ua3macg wi

re du ÖSL éyeg&qvm Math . 16 , 21

sagt , dass Jesus in se iner spätern Le hrze it erst

begonnen habe , se ineu.Jitngern au$driicklich aus“

der Schrift zu bewe isen und zu bedeuten die

Nothw endigkfl t se ines Ste rbens und

Die ses digitis monstrari se tzt geradezu versus

frühere verhiillte Hindentung'

eu und j edenfalls l'm

hcre s e igenes k lares und fe stes Bewusstse in von

se iner Lebe ns und Sterben - Aufgabe , die doch

zu wichtig war um e inemJesus erst iibe r Nacht

e inzufallen. Er ‚hatte in80Jahren Ze it genug, sich

an se inemJe saias abzuwägen und nicht als Aben

theurer auf e inen Schauplatz zu tre ten‚de r voll

vonUeberraachw gen für ihn hätte werdenmüssen.

Dass das 12jiihrige Kind noch fragte , warnatürlich ,aberdass der 30jährige Mann noch fremder Ant

wortbedurft hätte , warfiir diesen nebe llosenGe ist

uumiiglich . Auch die dre i le tzten Jahre so an

die Gesetze menschlicher Allmäligkeit schmieden

47

und ihm erst n ach und nach die Augen vollends

aufgeben lassen, he isst ihn erst recht u nverständ

lich we il Verstandlos machen. Bewusstlos über

sich se in, he isst aber doch wohl fiir den grössten

He ros der Ge schid lte , dem nur dre i Jahre zu

se inemHe ldcnlaute zugeme ssen ‚sind, kopflos sein?

Entweder ist also dasAuferste hungs-Bewusst

se in noch imdritte n Jahre’

doke tisch und der sy

noptische Context dariiber unhistorisch , ode r e s

ist auch im ersten Jahre nicht doke tiscb.„Dass

Jesus amhier in «dunke ln, gehe imnissvollen, bild

lich änigmatßchen Ausspriichen davon rede t (3,

14, 2, 11)'

kommt nicht davon her dass die ferne

Katastrofe‘

ihmse lbst noch ::verh iillt vordenAugen

war." Ihmwarsie klarbewusst, aber je tzt sehensie klarherauszusagen, war unpädagogisch. Auch

nachdemschon so vie l erfahren war verstanden

die Jünger die Empßngl ichsten bis zum Tode

se lber, die‘

Todesverkiindigung nicht: in die ser

ersten‘

Zetit vollends müssten sie dadurch gerade zu

irre wo nicht abtriinnig werden. N och mehr

Grund war, die ses Wichtigste gegeniiber von den

l ud e n esoterisch und ännigmatisch zu besprechen.

Sie konnte n also sollten es gar nicht verstehen,

hätte er e s auf e ine Be lehrung und Verständigung

fiir sie ange legt , so hätte er sich auch die fak

t i s ch‘

e Oster- Antwort am dritten Tage ersparen

können ; denn sie verstanden dieselbe dre i Jahre

und verstehen sie achtzchnhundertJahre nach der

wirklichen Ba ntwortung so wenig, als dre i Jahre

vor derse lben. Aber hören sollten Sie ’s immer

hin se gut sie i h n be i aller Gewissheit ihres

48

ble ibenden Unglaubens unter sich haben sollten,

innerlich zumZeugniss und Gerichte wider sie ,

äusserlich, um in derSinfontolge derEntfremdungan ihm zu Vollziehern des Erlöse ngs - Bathe s zu

werden. Sie verstanden das Wort nicht das sie

hörten aber sie behie lten e s und w ie stark e s

ihnen in das verschlossene Herz sank bewe ist

die falsche Anklage zu‘

der es ihr Bluc ver

wende te .

Nun näher die Sachgemiisshe it. Die Frage

v. 18 ging aus dem specifisclmn Ungümhe n der

Iaöam hervor. Warum haben nicht se ine Jünger

so ge fragt? Was hinderte die Juden, gleich j enenin Jesus die messianische Hohe it zu e rblickon,

nachdemderTäuferschon soVie les davon gezeugt?

Dasse lbe“

was sie fortw ährend amGlauben hin

derte , dasse lbe , was sie amEnde zumMorde trieb

die Verblendung und V erstoclmng de s Herz ens.

E in Auftre ten‚wie das imTempe l v . 14— 16musste

auch den amBande der Empfänglichke it Steh en

den mindestens Schwe igen aufnöthigen. Nur der

freche fertige Unglaube kann sich nicht beugen

und fragt pöbe lhaft dummdre ist , wie E iner dazu

komme , be sser zu se in und Besseres zu wollen

als er. Nur die Niedertracht konnte die Ge isel

de sHe rrn nicht fühlen, we lche gerade die Oberen,

die Pfleger de s He iligthums , die solche Enthe i

tigung duldeten treti'

en sollte . Was er gethan,

hätten sie längst thun sollen : so musste e in Ge

wissen schlagen. Sie fragten s tatt dessen nach

Je su Fug und Recht‘zu solcher That : sie haben

k e in Gewissen. In eben dieser Gewisseniosigkd t

50

(3 , 1 Dagegen geben die S ama ri tan e r

e inen erireulichen Durchblick in das grosse Erndte

fe ld der he idnischen Zukunft. Sicherlich i s t diese .

samaritanische Aufnahme Je su e in Vorbild iiirdie

spätere E ntwicklung des Gottes - Re iche s in der

He iden-We lt. Aber muss darumdie se Geschichte

nur e in von Johanne s e rinndenerTypus se in, ins

be sondere um durch die —halbj ildischen Samu i

taner die wiederum schwierige Kategorie de s

Ue be rga ngs von Jude n zu B e iden zu beze ich

nen als vatie iniumpost e ventum'

d. h. als moti

tard aprés diner? Wo ist nur irgend e in Zug,

der diese»Ge schichte das Prästiginm der bl os e nBildlichke it aufdriickte ? Was damals in Samaria

geschah, war nicht ne in so schwacherAnfang der

schon nahe n Erndte , dass be i derBekehrung Sa

mariens'

durch die Aposte l (Ap.Gesch. 8, 5) auch

nicht e ine Spur de s friih ern so wichtigen Ere ig

nisse s sich ze igt.»Dagege n sagt schon De -We tte ,

dass der Erfolg der Aposte l e inen dort von Je sus

gemachten Eindruck vorausse tze (Job. 8, 48. Luc.

9, 52. 17, Gehört e ine grosse Ansicht

vomEvange listen dazu um ihm zu glauben , so

gehört sicherlich noch e in grösserer Glaube dazu,

ihn nur so ohne We itere s fiir den Verfertiger des

ganzen Men Capite ls auf e igene Faust zuerkläre n.

Sieh’

doch, die Kritik liebt auf e inmal die Ueberraschungen ; sie die doch sonst Alles auf natur.

liche Entwicklung hält. Jesus muss vor demGedank en an se inen Tod , wo nicht vomTode se lbst

gerade noch vorder i2ten Stunde überfallen wer

den. Das Ohristcnthummuss nachdem es sich

51

Jahrzehnte lang auf jüdischem Boden abgequitit,

plötzlich zu de n He iden überspringen. „Das Ju

denthnm der He imathboden de s Christe iithums

(4, 22) wird zu se inem erbittertsten Fe ind und .

das he idnische Ahsland, das verworfenc Samaria,Fabi an: é&vmv bie te t ihm zuvorkommend eine re t

tende Zufluchtsstätte . Das Christenthummuss aus

se ine rnargcgzu de nHe llenen flüchte n (v. 4, 35. 7, 35.

16 . 12, Das ist die re ligionsge s‘

chi0htliche An

schauung , we lche die ganze Composition unsers

E vange liste n be herrscht. Daher werde n auch mitbe sonderer Vorliebe die Wunder verze ichne t in

denen sich Christus den Gallilitem oil'

enbart. 2,

11. 4, 54. und w ird wohl das Hochze itwunder

nur imHinblick auf die apostolische He idemh ission nach Galiliia ve rlege n

") Was soll das heissen?

wer hat J e sumans Kre uz gebracht? mze oder'E11qvßg? Wer hat die ersten Christen verfolgt?

ItemoderJerusalem Wo waren die blühendsten

ersten Geme inden , zii JerusalemoderAnitiocltien,

in Palästina od er Grie chenland ? Wo hat der

grösste Aposte l das Grösste gewirkt? Und diese

judilische Verhärtm:g geg e n das Christentbumund

diese e thnische Empfänglichke it daf ür, von wannmdatiert sie ? Tre ibt also J oh an n e s willkürlich

M itgions-Ge schichte oder die K ri tik ? Und wer

dichte t amme isten : Johanntßs , _

indem er nur e ine

unv0riiingllche Ge schichte e tziihlt oder die Kritik ,

indemsie die Bedingung des ge schichtlichen Ver

h ufe s zu einemGedichte ma0ht?

Theologische Jahrbüche r lm,

52

E ine ganz trcicDichtung anzunehmen, dagegen

muss sichüberall derVerstand und dasGe f ühl gle ich

stark empören ; de sswegen wirdJohanne s so oftwie

möglich an das synoptische Se il ge hängt. So w ird

gle ich die He ilungnachKapernaumin die synoptische

Erzählung aufge dre ht und nur die Amplikation

und specie lle Beziehung a u f d e n d e mbl ose n

W ort e sch on f o lg e n d e n Gla ube n der al

lerdings darin liegt , dem Johanne s zuge schoben.

Nur „Veranschaulichnng derWe ite de s Wege s»

soll e s se in wenn der Hauptmann erst den a n

d e rn Tag mit se inen Kne chten zusamme nkommt.

Aber e ine Unwahrsche inlichke it die der Le ser

alsbald merkt , ist e ine dichterische Impertinenz .

Sovie l fühlte übrigens sicherlich auch der Evan

ge list, dass „e inen so glaubigen Vater auch e ine

ächt väterliche Liebe zumKinde a e i l ig s t zurück

g e trieben haben müsse . Un‘

d die semGe f ühl sollte

e r Hohn ge sprochen haben , um dadurch die Ent

fernung und die Gle ichze itigke it mehr hervorzu

h eben ? We lch kindischer M itte l hätte sich der

Autor zur In-Scene - Se tzung se iner Ide e bedient.

Trug denn die Tagre ise f ür das Fern - Wunder

mehr‚als die Vierte lstunde aus ? Ja wäre nicht

Alle s noch auschaulicher geworden, wenn Johan

nes den réisigen Ma nn so sehr hätte nach Hause

e ilen lassen dass schon nach e iner Vierte lstunde

wie Knall und Fall ihm und uns der Erfolg des

He ilands-Worts zu Ohr ge schlagen hätte ? Zu dem

Glauben, dass so ganz ohne Ne th und Zweck der

Autor gerade die Unwahrsche inli0hke it zumDar

stellungs Mitte l genommen habe gehört fürwahr

53

noch stärke re Fantasie als zur Erfindung se lber.

Wer ist nun auch me hr Poe t? Der Evange

list, der we iterhin (7, 52) die Synedristen in de r

blinden, Sinn- verw irrende n Le idenschaftse lbst die

Ge schichte leugnen lässt , ode r der'

Kritiker der,

umSy nedriumund Evange liumvon e inem schmach

vollen Irrthumzu be fre ien , den Evangelisten zum

schmachvoll- sinnlosen D ichterde s ::U11wahrsche in

lichen und Unmöglichen« macht ? Was ist psycho

logischer:dass die Le ide nschaftderSynt!dristen oder

derGritte l de s E vange liste n sich sotollv ergesse nhat?

Soll nun aber w e iter die Ge schichte von der

Ehebrechérin unerbittlich ge rade an der Psycho

logie z ersche itern ? Auch meine s Bediinkens hat

Hitzig die iibrige n Schwierigke iten hinre ichend ge v

löst. Nun wäre schle chte rdinge unmöglich gtaw e

se n , dass die Frage nde n von de r Antwort Je su

ve rblüt nichts w e ite r zu thun wussten , als sich

E ine r nach demAndern hinwegzuste hlen Konnte

nicht auch e in Farisäe r de rWirklichke it sich e inmal durch e inen Tre fl

'

auf se in sittliche s Bewusst

se in'

iibe rraschen lasse n ? Ganz todt ist ja ke in

Gewiss en, gerade j e siche re r e s ist w ie hier, de sto

schlagender v ergewaltigt e s , plötzlich ge troffen,

auch das verstockte ate H erz w enn auch nur

für den Augenblick . Damit haben die Fari

säer allerdings „das christliche Princip de s Sün

denbewusstse ins und der Erlösuugsbediirftigke ih

als e in unentfliehbare s und allgeme in menschliche s

faktisch anerkennen müssen abe r vo:f die ser ab

genöthigten Anerkennung zur förmlichen{

und ble i

benden lag dabe i immerhin tür den Farislier noch

54

mehr als zwischen Himme l und Erde . Die Psy

chologie des Johanne s ersche intals die de smensch

lichen Herzens , die Kritik abe r darf nichts, auch

nicht die Psychologie voraue ae tzeh.

Doch die Hauptschh cht um Geschichte und

Psychologie imJohanne s - E vange lium zieht si&an das ofl

'

ene Grab de s Lazarus. Hier muss der

kritische Knoten ge löst oder zerhauen werde n.

Cap. 11 bilde t die Ange l der e va nge lische n Go

schichte . Die Darste llung de s He rrn in Lehre und

That , um den Glauben oder de n Unglaube n aus

derBrust, in der e r schlitit, hervorznlocken fällt

hier in’s Schloss , die andere Hitlite der Himme ls

Florto zu der, durch den vollende ten Unglauinn

sich vollendenden öoEa des Herrn , that sich auf.

Wie nun , war e s durchaus unde nkbar, dass

die Synoptiker e ine solche B e g e bcu h c i t mitvölligemStillschwe ige nübe rgangen haben »e e

sie ihnen als Wunder nichtwichtig genuggewese n,

so hätten sie‘

s doch wegen se ine s bedeutungsvol

len Zusammenhangs mit dem Schicksal Je su nu

möglich unbeachte t lassen können.«

So zerlä llt die Frage in die de ppe lte : Waren

ausser den synof>tiscire n Wundern noch andere

Wunderi=rziihlungmn vorhande n und : waren die

Synoptike r nicht imStande , ‚

e in so difenkundige s ,

klar vor Augen liegende s Faktnm ebensogut zu

wissen ? Dass nun noch me hr Wunder und

Thaton ausserde n erzählten se lbst von den Synop

tikern erwähntwerde n, istklar. Luc. 7, 22 he isst

e s schon! die Todten stehen auf vergl. v. 21, und

so vie le andere Ste llen be zeugen dass unsere

55

Eva nge lien nur e ine (zufällige) Auswahl aus denn

Büchthum des dre ijährigen:Wirkens gaben. (Joh.

21, 25. 20, 30. soll gar nicht dazu ge nommen werden.) Unter die sen übrigen Wunde rn k a n n also

auch das an Lazarus gewese n und umgegan'

gen

sein. Aber warumwählt Johanne s gerade diese s,warum lassen die Synoptik

er gerade diese s wog

0fl'

eubar we il es jenem”

e ine ausge ze ichne te Be

de utung die sen nichts vor dem Jiingling zu Nain

und des Jaime Töchterle ln voraus hatte . Und

die ss darum, we il Johannes pragmatischer, der

Synoptike r populärer Autor ist , antworte t L ücke

mit Re cht. Doch die Be deutung diese s Unter

schieds le ugne t die Kritik. Was ist also dara n?

D ie pragmatische Erzählung ist e ine innerlich

Verknüpfung der'l‘hatsache n in de nen sich e ine

Ide e entfalte t, oder e ine Pe rsönlichke it e ntwicke t

we lche Träger de r Ide e ist Die se Ide e heraus

zutinden und ihrem re ibe n Faden zu folgen , ist

die Kunst de s Historikers in grossem Styl. Hat

e r die Idee ge funden , so hat er e ine n sichern .

Massstab, e inen he llen Spieg e l und\fe ste n Probier

ste in fit: die e inze lne n Lebe ns- Ere che inunge n, de

nen e rdamit in Herz undN ieren sie ht, und denen er

nun nach ihrerBede utung für die E ntwicklung des

Ganzen Ste lle und Würde anwe ist.

Johannes hat in Jesu den Gott-Menschen und

Erlöser durch se in Blut erkannt. Der ewige 10o

ist se in Aug —Punkt und darnach rückt er noth

wendig das ganze Leben in e ine andere Perspek

tive „als wenn er blos den - grossen Profe ien von

Nazareth in’s Aug fasste . Wesentlich erhebt e r

56

sich da über das ste il'

liche Inte resse , und begniigt

sich nicht mit dem empirischen Anfassen. Darin

ist er K ün s t l e r, dass er auf Ge ist und Form,

nicht auf Masse und blosen Inhalt s ie ht. So e r

hebt e r als ächte r Künstler die Individualitä t

„inn e rh a lb ih re r se lbst in d ie fiir e ig e n e

l d e a l itä t ‚

n indem e r die tre ibenden Himme ls

Krä fte se ine s He lden in’s Aug lasst , womit all

das ge schah, was auch Inhalt de rSynbptike r ist

so vie le Ze ichen und Wunde r. D ie Synoptike rer

zählen dage ge n nicht sowohl ohne Refle xion als

ohne Intuition. Reflexion ist hinlänglicb in dem

im ni.qpm&q. Auf die Pre te tie z u rii c k blickend,

haben die Synoptiker e inen reflektierten Zusam

moubang für das Leben Je su ; aber die profe ti

schen Ste llen sind nur e inze lne Näge l , an de ne n

sich die Erzählung vom Uebergeme inen an de n

Himme l hing. Zu e ine r in sich ge schlossenen

Ke tte zwische n Himme l und Erde kam e s dieser

Anschauung nicht w e il die volle Bedeutung der

le zten That, de s Tode s Je su, ihm nicht so aufging

und die Thätigke it Je su me hr e ine he ile nde als

v ersöhnende , mehr e ine äussurli0he als e ine i nne r

liche blieb.

Darin ist die synoptische episch , während die

jobanne ische dramatisch ist. Von innen nach aus

sen, vomCharakter in’s Lebe n ge ht die ser le tzte re

Weg. N icht Ge schichte , sonde rn That wird ge

geben, nicht e rzählt w ird, sonde rn darge ste llt, die

Person ist die Hauptsache . D er inneren Hebe l der

se lben gewiss finde t das dramatisch ange legte

Talent in e inemLebens -Verlaute auch die Ange l

58

unmitte lbar an dieser Spitze schmtede te , was de n

Tod und die Gedanken dazu in den Herzen der

Fe inde entwicke lte beraualockte und herausfor

derte , musste demLebensbe schre lber, de r die sesLebe ns Ernst und Zwe ck erfasst das Wichtigste se in.

Und der 4te Evange list hat ihn erfasst. So

nimmt er seinen Standpunkt innerhalb des Gewe r

denen undVollende ten. Warumge lingt ke ine ze it

genössische Biografie und Ge schichte Und Bio

grafien zu Lebze iten Je su sind gewissermaß en die

Synoptike r. Was sie alle in darüber hebt sind

die profe tischeu Ste llen , (Math. 16 , 21. 17, 22.

20, 17. 18. Luc. 18, 31 u. s.

w.) we lche die in

ncrste Beziehung de s Lebens Je su auf den Tod

nachträglich an die Erzählungen:be iherspie len las

se n. Dabe i bleibt für sie der Tod Je su e in unmotlvirte s Citat das sie darumauch nicht ver

stande n. Luc. 18, 34. Die synoptische Erzählung

war e in bewundernder Grill in die vorliegende

Lohansfl ille , die , wo man sie fasste , me hr als

„intere ssantu war. Auf e ine Verherilichung wohl,

aber nicht auf Erk lärung de s Tode s Je su war’s

abge se hen.

E ine vollende te Lebensbu chre ibung müssteSchritt für Schritt , That für That als Ergebniss

e ines fre ien E intritts in e inen Lebens-Zusammenhang und damit die Ge staltung des letztem durch

den ersten und umgekehrt darste llen. Es gibtjake inen Zufall. Aber e in solche s Werk übe rste igt

natürlich alle Monsch0nkraft und d afür ist Je

hannes 21, 25ke in zu m fatizchor Ausdruck. IBC

59

Annäherung dazu j edoch be ste ht darin , dass die

Haupt- Entwicklungs-Knote n scharf und klar bur

vorgehoben werden. Htezu gehört nur e in Ein

blick und Auskomme n das niemals e in gle ichze i

tige s , die Tradition aber lebt nur von und in

der G ege nwart nur e in posthumes wenn ich

so sage n darf , se in kann. Das Lehe n:sbild muss

in ganzerGrösse abgeschlossen vor demBiografen

mte hen, e smuss Umfang und Tragwe ite , Tie fe und

Höhe de r Persönlichke it aus aller Be fangenhe lt in

Ort und Ze it sich be fre it haben aus Allem was

demMenschen-Auge Zufall däucht, e he der Ent

wicklungs-Gang verze ichne t werden mag. Es gibt

ke ine n He lden so lange e s noch Kammerdiener

für ihn gibt. Aber e twas kammerdienorisch hängtsich das Volk und se ine Tradition an E inze ln

he ite n und Nebe n-Punkte , die erst ihre Erklärung

von de r darunter be grabenen Hauptsache fordern.

Ist e s somöglich dass die Lazarus-Erweckung

nicht in den grossen Evange lien Kre is e inging

In we lcher Ecke de rWe lt Ge schichte kommt e s

nicht vor, dass gerade die w ichtigsten Knote n die

ge he imste n, die bede utendste n Motive die amlängste n verborgenen sind ! Da darf nur der Mann

komme n, dere in ve ni, vidi, vici, zu sprechen we iss

und wir hätten alle das Räthse l se lber ge löst,

wäre n wir nur se lber Columbus gewe sen.

Der Columbus de s Lebens Jesu ward Johan

ne s , we ii er nicht umsonst untermKreuze und

vor dem le eren Grabe stand. Auch das synoptische Leben Je su beginnt mit dem vom Ge iste

(also vomHimme l) kommenden und schliesst mit

60

dem zumHimme l geh enden , aber das Se in be im

Vatervermitte lt erst wahrhaft das Sohnvon und —zu

demse lben. D i e Id e e d e s s y n o p t i s e h e nC hrie

s tu s i s t e i n e tw a s o f f e n e r R in g. Soble ibt'

s

be imblose n Ge schehen_

und Werden, de sse n M o

t i v nicht klar hervortritt Ausserhalb derWe lt

fordert Archimede s den Punkt, von demaus die

We lt bewegt w erde n soll . Perhorre scie re man

solche transze nd ente Ge schichtschre ibung des e in

mal überWe lt und Ze it Alter Uebergre ife nden.

»Immanente u Historiografen sind ja auch die Sy

ne ptike r nicht mit ihren Wunde rn, sammi Aufe r

stehung und Himme lfahrt. Nur in solcherwe ise

mo t i v i e rt e r Darste llung de s Lebens und Ste r

hans Je su fand die Lazarus- Erweckung Ste lle und

We rth. Darum lie ssen die Synoptiker auch die se

nicht galiläische , weniger volksthümliche , me hr

j udä ische Erzählung liegen, mit de n zwe i Beßpie

le n de s e i. vs 0t éyupovrm sich begniigend. Schwer

lich hat auch e in'

Je hanne s gle ich die volle Be

de utung die ser Zusammenhänge e rfasst , nber er

sollte e s hernachmals erfahren.

E ine Motivierung fre ilich that auch den Sy

noptikern zu demTode s Gang Je su noth . Und

nach H . Dr. Baur gibt die synoptische Darste l

lung de n le tzten Begebenhe iten sogar „e inen ganz

be friedigenden Zusammenhang.” Aberdafür bliebe

da s g a n z e L e be n aufge fas‘

st blos nach den

3 ynoptikern in e in erst blos galilä ische s und le tzt

lich blos judäische s z erstückt.

E s ist galiläisch, e s ist ächt synoptisch in der

Tempel Re inigung den Knoten der evange lischen

61

Geschichte sich schtirzen zu lassen. Dieser re for

matorische Akt be traf als implicite wirklicherAuf

hebungs-Akt de s bisherigen Gotte sdie nst Wesens

das Härteste was e in Jude vollends aus dem

furchtsamen, sche u- gekrümmten Volk sich denken

konnte . Dass die se lbe That hierd erAnfang, dort

das Ende der öfl'

entlich0n Thätigkeit Jesu bilden

konnte , bewe ist hinlänglich , wie sehr sie aller

dings aus derMitte des Lebens-Berufe s Je su her

vorging und* das Herzblatt se ine s Todes war. Es

f1;agt sich nur, war sie wirklich unmitte l so

tödtlich ihrer Natur nach wie die Synoptiker es

darste llen ? Aber.

die äussere Re inigung warwohl

gegen die heutige Ordnung doch nicht gegen die'

Ordnung und den Tempe l se lbst gerichte t. E swarwohl e in Beginnen das e inen tie fern Grund und

e in we itere s Ausseh en hatte , aber die ss musstevorher vollständig zu Tage ge tre ten se in , ehe e s

z u e iner Ge fahr kam. Der Hintergrund j enerThat

war allerdings das Bewusstse in dass mit e iner

blos äussern Re inigung und Repristiniernng°

der

alten he iligen Gotte sdienste rdnung nichts gothan

se i. Die Ausartung und Unmdnnng war imTompci we il sie in den H erzen war. D ie se lassen

sich so wenig in das D mchlebte und Ansgelebte

als das Heute in das Gestern zurückschrauben.

D i e s e Gottesdienst-Ordnung umstossen, hiess mithin, we il derGotte sdienst in diese Unordnuug auf

gegangen war, dense lben überhaupt antasten. Der

Instinltt der Se lbst - Erhaltung im status she liessdaher die Jnden gewiss nicht gle ichgültig z usehen.

Dass etwas dahinter. ‚se i merkten sie ; aberwas

62

Dest0we aigerkonnten sie gle ich an dasAe asserste

in Bezug auf den Thlitcr denken. D ie Frage , wie

er dazu komme , (Math. Joh. konnte

langhin das e inzige se in, sie war schikst ls0hwin

ger genug und ihre r inhe rste n Ahnung kann die

riithse lhafte Tode s - Antvmrt Je su sattsam ent

gege n.

Wie_

wenigmit die ser That unmitte lbar anza

Nnden war, be zeuge n die Synoptiker se lbst, de nn

ihre we item jemsalemie e he n Re den undWe isse

gungen sind fast en famille und ohne alle e ingrei

fende Beziehung zu derCatß trofe . Alle Dialektik

zwische nWirken und Schicksal Jesu, sowie zwi

schen Jesus und dem hohen Rath fä llt weg das

Trachten nach dem Leben ist e in unmotivlerfler

Aphorismus. Wenn nach den SynopiilmrtnJesusbis dahin te rn imGaliliier-Lande war, somochten

und konnten die Obern be i we itemnicht d i e No

tiz von ihmnehmen dass sie soleh ‚ e in Beginne n

gle ich fiir umstiirzend anerkannt hä tte n. Papst

be 0 ‚und seine Cardin8le kümme rn sich wenig um

den Mönch, der se ine ?The sen an die WittenbergerKirche schl1igt. Da sie ht

's noch langes Hin und

Her, schre iben , reden , schicken durch die edlen

Leu ten von Jerusalemnach Galiiiia, se lbst Todte

machten je nse its derBerge erwe ckt werden , so

vl‘

e l da wollten. m t als auch der Apennin, das

“ bir; Juda'

sich regte , und unter den Maue rn

der he ißen Stadt , in Bethanicn , am Fusse des

Vatikan u lber‘

fl e Anferwcckung todterMm chmHam nnd M ia -Amprhe ho aufs Evangeliumanfing, da Aliu l oslum fl ef nnd ltm deu oß

63

gegen der da kommt imNamen des Herrn sich

se lbst zu entlauien begann, da „trachte ten sie , wie

volle Laufbahn Je su nicht schlie ssen. S i e w ar

n ur d e r A n f a n g d e s . E nd e s. Argwohn,

Furcht , Hass , Missve rstand , Erbitterung Auf

klärung und Verblendung iiber das We sen und

Wollen Jesu, Erwe ichung (8, 9) und Veratockung'

musste in lebendigemHi n und Wider noch sehr

zunehme n, das Tödtenwollen se lbermusste in ihrer

Se e le erst aufblitzen und wiederunterdrückt oder

vere ite lt werden (7, 20. 8, 59. 10, e s musste

end lich Hannibal ante portas se in, bis e s zumtörn

lichcn Blutrathe kam.

D ie wahre Motivierung konnte denn nur der

j enige finden we lcher im SturmderZe ite n Jemsalemhatte sinken denTempe l zerstören sehen

,

der durch die Macht der Geschichte se ines B er

aeha und se inerLage auf e ine Höhe gehoben war,

von we lche rallein demErißsm° derWelt in’s Auge

gesehen werden konnte . Den iudaistischenHerzen

de r Synoptiker dagegen war jener erste Stoß an

das zwar veraltete , gemüsbrauchte H e i l ig tbum

auf Moria schon n ichtig , genug umdas Aergstcdaran zu knüpfen. Sie wan n darin jüdischer als„die Juden"se lber. Dennmanmüsste dasmenschliche Herz nichtkennen, wenn man den Bed in ta

derMacht sogleich den Glauben m hfl oho , dc

möchten j e von ihremThrone vertrieben werden.

Das prind piis ebata haben sie sich von j eher erst

post («tumeiner B evolath a sagen lassen sonst

stände e s mit aller Fre ihe it in Ewigke it schlimm.

64

Mit der ungliiuhig. wegwerfende n Frage nach der

Be fugniss so e in Beginne n abzuiertigen über das

Mönchle in in den Becherfder he sperische n Fre n

de n zu lachen, das geht der veriiihrten Macht derFinsterniss und Tyranne i vie l le ichter e in als das

störende und unbcquemc {mehr aim; aérov dual e

m an».

Also ist e s die innere Ockonomie d e s E v an

g e l i ums nicht de s Eva nge li‘

sten dass sich an

denWundern l esu, w ie sie e ine fortge hende Re ihe

von Manitesiatioue n se iner 0080: bilden de rUn

glaube n derJuden bis zu se iner äusse rsten Spi tze

dialektisch ste igerte und dass die L azarus - Er

we ckung vollends de n in das LebenJ esu sich e in

bohre nden Kre uz e s-Nage l auf den Kopf traf. Die

einze lnen 'l‘baten waren ‚die Staffe ln zu j ener

höchsten Todes-That indems ie im se lben Masse

‚den Unglauben ze itigten, in w e lchemsie se i ne Herr

lichk e it be siege lten. Nur, was a ls o we sentlich

Je su Leben inne rlichmit se inemTode verwob, die

höchsten Lebens — Punkte nahmJohanne s in se ine

e vange lische Ge schichts-Darste llung auf . Das da

zwischen liegende , nicht minder Herrliche aber

nicht mit so scharfemZahne in die Schicksals

Entfaltung E ingre ifende , liess er zur Se ite .

Nun an die ses le tzte und grösste Wunder se l

ber ! An dre i Ste llen wird die Kritik bedenklich

dariiber, «dass die vorausge se tzte Wirklichke itde sselben sich von se lbst in blosen Sche in auf

lösen will.”

. 1. (11 „E in Gebe t, in we lchem manGott sagt, dassman ihrsich nichtzu be ten brauche ,

66

das ist die ungewöhnliche We ise de ssen, der n ur

Gotte s Ehre und Willen wollte .

A nme rk. Dass damit die Ge se tze der Natur und Psycho

logie nicht durchbroche n sind ,dafür Be ispie lswe ise

Folge nde s : E ine Gattin soll e twas thun ; sie will e s

nicht ohne Erlaubniss und Gewährung de s innig ve n

bundene n Gatte n. Sie sie ht ihn an de r Blick ist e ine

B itte und Frage , aber das Frageze ichen wird, Wi ttmunde s gernacht wird , zu e inem Auarnt

'

urgti- Ze ichen de s

Dankes ; denn der Blick de sGatten kommt be im erste n

Aufse hlage de s bitte nde n Auge s se ine r Gattin gewah

re nd e ntgege n . Sie. wusste , dass e r gewahren würde

jede rZe it , doch um ihre r liebe nde n Demuth e in Ge o

n iige zu thun und de n Andern zu bewe ise n, dass n ich t

i h re Macht und Ehre e s se in soll dass de rGutte es

ist, in und von dem sie lebt , von dem sie Alles hat

und giebt, richte te sie Aug und Wort zumGatte n und

hatte , e he es ihn mit ausdrücklicher Bitte e rre ichte ,

schon de n Dank für die Ge wahrung ausmdriie ke n, die

e s in Aug und M ie ne de s Gatte n las. Fre ilich habe nwir unsermGott e rst das Auge de r gewähre nde n Liebeauegesehlagen, so soll es ke in Fre ve l se in de n He lde n

der Liebe um se ines Aufblicks zu jenem Vater —Auge

willen zum Homödiante n zu mache n.

2. „Thränen we lche man um e inen Verstor

benen v ergie sst , demman mit der Gew isshe it der

Wiederbe lebung naht, können nicht der Ausdruck

e ine s wahren, achtmens'

chlichen M itgd ilhls se in

So Wenig verstand sich der Ve rfasser de s Evan

ge liums der Liebe auf die Gese tze iichterM ensch

lichke it’

Ereßymvyaaro tqa nvevparo (v .

worüber? Ueber sich se lbst , wie schon Chryso

stomus und Euthymius richtig fühlten. Maria kann

vor Schluchzen nicht fortredsn sinkt in Thriinen

gen (nahmipßpqcnnumg iv icone ) und scii iii ‚ ia 'mlwferHohe it an das Grab.

Wer will die Perlen die ser ThrlnM . “ liebt

schalten ? Darf e in Hau ch demnungen-den, M

llaekte n , den Goinngenen nicht mehrmit einer

M no in dem Auge das sitttignnde En d, die

Wi nnende Kle idung ge hen d er die Fre iim’

t

kündigen Muss die Thriine de s ll itioidr t'

aln i

se in , we il sie Hi lfe bringt ?

3 . „Was soll e in Gestoü oßtr se in , dermden da ist , um nicht ago; &am ov zu starb ?

7 . 4 s egi z die* l£runkhe it w ird nicht denm an

Fe lge haben, sondern nur dazu dienen, -demfl ern

flohke it Gotte s, dass durch sie der, M u'

m iwr'

licht wird , zu oflenbarsn. Um sido nicht e ine n ,

erwecken lie ss er absichtlich den Lazarus erst

sterben, indem er noch 2 Tage an demse lben Orte

v erw e iite .u Dagegen formuliert sich Lücken we i

Oh08 Herz . IINM N BI'M III'! So Wlllk ii'd ißh 1l l ‘

e igeminnig hat d er grosse He lfe r in der-Neth, der

e deh te Mensehenire nmll, nie g ehande lt ia Und (inch

hat er hier so gebunden, se tzt Hr. Dr. Bl urzhüu

nu «aber ireilich nur be i unseren Evangeflsbu,an de ssen e ige nthiimliche rDa18td lungawe ise 1 fld iese gehört, das Wunder Jose nicht mit ii mdes wirklichen Bedürfnisses , sondern nur. ut r

Wunder se lbst willen geschehen m inn en. l iess

wagen sich das Objekt zurWM U hsndlimg nicht

mit gewonnen? Un seiner Ide e wille n, die, wenn

69

sie toleiie M en didIten und Unmenschiiehkcite l

gebie t-i, zer 6rille ausläuft wagt der Evange list

die reine Abenthencrlichke it und Unnß tiirlichke it

nusmmenmbn uen und d enkt gar nicht an den

Skandal, den er

,

be i der fmmmen und nicht from»

me n 'nKtiiikd dadurch verursache n müsse Wenn

de r wahre Poet zugle ich e in iichter Profe t sein

soll, so ist e in so schle chter Profe t sicherlich e in

j iinmerlieherPost gewesen der in ke ine rWe ise

die E hre der Kritik ode r gar der Ide e verdie nt.

*Wozu denn diese nnnatiirliche Komödie von An

fl ug bis zu Ende , We lche demAutor, wenn s ie e swer, xse ine game Arbe it verderben musste , indemsie !so gut „deutlich in se ine Composition hine in

esehe li lässt—u Piui demPinsche r, de r sich so hip

-risoh verrä ih ! ErWollte se ine nHolden e inenw irk

l ichTodten erweck e n lassen.

‘Wenn e r nicht blöd

einnig die Umve hrsohe inlichkeü an Haaren her

‚hei ziehen w ollte , so hat er gle ich die T od e s

bot‚se haft demHerrn bringen lassen ; oder er hat

‚die Entfernung so gross se i n lassen, dass er ohne

„den ärgmliche n Aufenthalt tv q5151: römp ihn be i

-4$l Ankunftals t €t aerawg imGrabe , mithin gewiss«todt Land Hat er nun abe r doch allerKritik ge

trotzt , so hat e r gewiss se inen guten Grund und

se in gutes Gewissen dazu gehabt und vie lle icht ist

dien : Grund die Wirklichke it de s‚

Sachverhalts

Ist der ::tcle ologische Gesichts-Punktu wirk

lich e in so ungehöriger War es so zufällig, dass

‚ Je sus an die semOrtc7gerade diese Menschen und

W ä nde -trat Ist die Harmonie e iner Lehen

70

Entwicklung zwischen Schickt und Objekt , Fre i

he it und Nothwendigke it nicht prästebiliert silent

halbcn E s giebt ke inen Zufall. Und nicht de r

Zufall, sondern Gotte s Vorsehung lässt cap. 9 den

Biindge hornen in der Absicht blind geboren wer

de n, damit e r Gegenstand e ine s Wunden und

M itte l zur Glaubens-Wirkung Je su"

werden kann.

So sollte Lazarus zu demZwecke sterben, damit

Je sus an ihm se in entsche idende s Wunder than

konnte . War nun Je su Wunde rkraft und Wun

derthnn unwillkilriich odermitWi3se n undWille nM it dem erstem Fall kommt die Kopilosigke it in’

s

Leben Je su here in. Mit dem letztem ist auch e in

B ewusstse in der höhern Te leologie gegeben. Fre i

lich ste igt er dadurch ummehr als Haaptcs-Liinge

über die Menschhe it und ihre Bewus'

st undWiilenlosigk e it empor. Aber kommt damit derKerh

se iner M enschlichke it, se in menschliches Ge fühl

gle ich aus den Fugen Ja , wenn er chen'

nur

„der grosse'

He lier in der N e th»war, der grosse

Wunder-Doktor und Spital-Arzt , der kommt iind

ge ht, wie man ihn ruft. Aber wie die Wunder

wären vor Allem‚

um der blos'

sen äusserli0h heh

fendehMerrsohenfre undlichke it Will'eri da gewe sen?Das warre cht derMühe w erth N ichtdas vere inzelte

körperliche H e il war der Zwe ck se ine s Wirke ns,undWunderwaren blosse E xemplifikatidnen se ines

ge istliche n IIe iland- Dase ins an den sinnliche ßMtßü

schen gerichtet, w e il er sich nicht ande rs wollte

we isen und re tte n lassen. Die äussere Hillfe war

nur der E inschlag in de n Ze tte l de s Glaubens , ho

sind die Wunder von derWirkung des ie tztérn

72

den zuträglitrhe r und .withtiger, dass j ener -n

nicht ge storbe n (v. 21) und nur von e iner Krank£

he it ode r dass e r vomTode se lber g‘a xesmr ist ?

Was musste den Glauben hier, und Bnglauben dont

höher sporm3n? Die e illertige Mensche nlremdlichke it oder die ruhig und g ross über Tod . und

Grab lrlnansbliflren;de Antm% 0kmg s-Kraft? Und

j e liebe voller er den Schwestern und dem:Brxtde r

zuge than‘

wnr de stome hr musste e r ihne n auch

das Grösste bie ten wollen. E llige He ilung hätte

e ilige n Dank ihm e rworben, aber so in den Grund

die se r be thanlschen Se e len konnte die He ilands

That nicht eindringen , we nn nicht der höchste

Schmerz vorher sie durchfurcht und de n Grund

ihres Gemtlth n ftir den höchsten Glaubens und

Liebe s Genuss aufgerissen hätte . Im Bund mit

Christus kommt die höchste Erhebung nur durch

die tie fste Be ugung , ist das volle Lebe n um de n

Tod nur fe il.

Das Ere igniss in Be thonle u schloss bereits die

Haupt—Katastrofe in sich. Das Leben des Laza

ms

'

z

og ihm den Tod zu. I n Bathanion te n —a

das Abs0hitads - Mahl von de rWe lt und den we b

te ren Umgebung. Von dort aus that es den le tztmSchritt : mit dem fe stlichen Einzug in Jerusalemüberlie fe rt er sich de r Macht des UnglaubensmTa le , aus we lchem ihm und se inemReid le nur

du höchste Lebe n, die Herrlichke it 8tblilhßn «lite

fl , ill). Bede utsmn genug kommt i n demAuge»büok„wo der iudäische Umlaubßu sieh au M 0fl br

Whil e auspitl t, der he llmn‘

fl he Glauben ihmmügogcn. i in kle iner,

von der Menge iibene ehm0l'

74

nichta Neues, nachdemdie Entscheidung iiberTodund Leben schon be im E inzug ge schehen , der

Todes-«Schrecke n bere its überwunden war. Und

dass derBa r be i diesemEinzug über se ines'l‘o

de s Nähe erschrekeu und über se ines Todes Sieg

sich freuen konnte , ja mnsste , wenn irgendwo, das

ist doch psychologisch Johanne s wollte aber

nirgends'

stof lich vollständig se in nur die wirk

lichen Haupt - M ome n t e des Lebe ns und Todes

Jose «schöpfen. Abe r e in solches M dme n tun

war die se Himme lsstimme und die se Tode s-Ue be r

windung, Johanne s konnte also das Vorspie l j ener

auf demBerg und dasNm:hspie l die ser imGarten

Ist e s ferner wirklich w ar der Evange list,

we lcher die rekapitnliere ade Bode 44 50 demvomSchauplatz sehon abge tre te nen Je sus in de n

Mund legt Wo liegt die Unmöglichke it, dassJe sus wiihrend s e ine s Aufenthalts in der Stadt

be imRückblick auf das Ergebniss se ines Wirkensbe i den Juden, n ämlich ihren Unglaube n (v. 37)

Gotogenimit fa nd noch e inmal laut (ixgo{e) ,nnd

unzwoidcntig“die stärkste u nd e ntn hiedenste Er

itllirung «iib0t sich als Gottgomndtem undLichtd or

Welt — zu ge ben 8ie glauben nicht e in:: solche

A::1h tlpßng ‚derRede v . .44 - 50 lässt die . Boma nkung doc Autors v. 37— 43 recht

,

wohl annehmmaber nichtsdestoweniger ble ibt es dabe i : alle :

H e ll, alle Geme inschaft mit Gott wird durch ihn

vermittelt: wer an timglaubt, glaubt an Gott; e s

spricht blos der Va ter., in ibm.u V ers 36 Spricht

mw nicht dagegen denn j enes erste Weggebcn

75

nach Be emligtemB u hg: schlie sst doch .wuhrfloh

eh Späteres Auftreten Vor efim andern, vid e lcht

weniger gemischten Versammlung nicht aus.

Was hat m zumSchüsse Joh anne s aus der

Le idens-G eschichte und ihren e inseh enMomenten"gemacht

1) Den Pilatus , boochüdigt die M it , hot er

zumBe schtttzerChristi gemacht; dim s lntcrm i,“

er ihmg e l tene n, um„die Judenu tndepto grünem

Schatten cu ste llen . Wie aber:e h Ch r; ktodo

se t , ebeneosd 1rzwiechenWahrhe itund Irrthum, als

zwischen Stärke , Schwäche , Ol enhe it, E uterMFänlhoit , Le i0htfcrtßke it , Bedtnkfl0hk eü, Ernst

und. Spott j !mmerlich unthergcworfcner B om b,

dat e s nicht zu mannhe itor Ueberze ugung von der

Unschuld und nicht von (der Schuld Josn brachte,

d er sollte nicht «endli0h mehdem er sich ; lange

genug bin und her gezer‘rt e in Todes-Urthofl nit

halben Herzen gerade so‘

ans‘

gesprochcn no

hen könne n, wie e s die aufgere gte , e inen solchen

Römer, de r we der Kopf noch B enz amrechten

F le ck hatte furchtbar genug ersche inende Mumdes Volke s u n d derGebllde ten trainia ihr—zu

haben vt'linschte ? Er hätte römisehc'

ßoohtsformenanwenden sollen gegen de n Galilller imGebietefremderreligiöserMe inungen und Beschuld cni

imE lemente de s allgeme inen Tumulte s , in demer

de nKopf? und das

He rz vollends verlor? Was

kümmerte sich e in Römer um. e ines Gnlllltm‘s

Kopf? Und war er nichb gegen j ede Vorkiagungsi

'

oher durch die Ents€huldignmg , e s habe E inem

gegolten, dersich zumKönig hohe aulwcrt‘cu wol

20

lan, mit den a lso ltq Prozesa au machen

vtu ü‘

l’ DieserCat»war sofrah, all er dor8ad o

ledig, als dtc‘

0mcbtrhtc :auawar, eh e halbe Uebe l—o

zeugung, ein halbe s Gewissen kann in"

6 «Sünden

jlt‘tsnhen Ltrme ns und Schu len schon mllrb0

gemacht werden: Nurwer den CharakterTdes Pi

ummit Gewalt hmaaischraubt , kann eh e”

Un

wi hn choinlicbkait herauopretisen."E

Pilatus, derRömer empmngt -‘

d'

ie echten Juden

(Vo die *ni0hti n’aHansi se lber sich trauen the

gen das Festes , schon de sw e gen mit ohe rh en .

„Was M imi: Ihr dem: da für eine ! Sünder?.Hi nt P ilatua :aiomm B e le idigt anh mrteu sie sie

hätte n: schon ihren guten Grund den Menscheh

lim bring‘en, erbrauche

"nicht ‚die Nase»au fitntl

pten, e'

s se iuoin ge fährlicheriltlcnsch. Nun wen

ihr e urer Sache so gewiss se id so könnt ihr ihn

ja nach e urma * Ge setze se lber ri ch t e n. v . 31.

M me knirsehend warfen ale ihm zu : wir dürfen

ja Ke inen h tnrltht e n. Also auf e im'l‘ode a i *b

tite l! ist e s abgese he n? M‘

hatte Pilatus fa

gerade vom . Damm: er doch e ine trust

bi tte Dün e mehr». Ja, wer1i:tt denn&amlich ? Er saß , e r se i: Christus, ein König!

Wie muss diese Anklage den römische n ‚Statt

W er in die Ohren M at. haben? ..8nnderliab

sehreckhfl'

t sehr schwerlich. So geht er, ‚das

sindel stimmt ‚und sondern, ‚im. Innern vorh ehm‘

wiederzin‘

s Püttorinmnnd‘

i'

ragtmit dem.hßlnflqqhop

Zu mdpnMund, also0 bist.dcr‚ludmlsih ia? Je:sw‚antwm.zWas, soll dau.heism i nickmmnt

77

Du ‚an dieser Vuß telln ‘ von mit ? , oder„RiemDu e ben den Andem nach ? Alb was g eht

mich die ses dumme Ze ug, an Was ‚Will ich von

euren Vorste llungen ; de in Volk und die H0hen

prieüor haben Dieb mir benannte“ , M a W"lu st Du bW enß. Joana «antworte t, „n e in KM *

re ich i st ri cht von dieserWelt. Als»bistllud‚ucb

e in König ? Allerdings aber nn: e inReich M

Wahrh eit will ich stunden; we r am derWehr:he it ist, hörst:meine 8timme . Aeh, :was

‚Wehr-rM i? “M M Pilahm und kehrt trocken und

lmlt den B ilolmr, geht sn.dm Juden Home undsom ieh finde kohl e Snat m den MM ! WisstIhrm ? Anf’s ? atsah habe ich ja Euch E inen

h a ngobm ich will Euch den Juden König

Richter—Aut..sobild e ere infach gesagt, derMensch

anht frei‘

nus , im“. Aber umde s Amskhatw

„selber sicb\ nichts kümmern“ als Röme rmit; dem;Bee fidmd :boatlte t erden (J e den = Kdnig c

‚an we iteren Spott und Bohn gegen das verächt»

JMhfi Indea r Volk.,

Baba ersie n icht so M e inten Kaufen las —Wü‘d,*hcaeugt ihn das Wptla—Gctachre l :moln, d e ll den,sde a Barrabas gieh l Wie total gefilhihm Pilatus

M r,»hotrd st 1. ‚Bi e lt. ümwirklich fiir ‚9.

schuldig und hie lt er e twas auf e in Menschen

l:mbeh , so*koutrüe er ihn nicht geisse ln'3— flasse n

Kirch u. D r. Baur ist:dasfre ili0h auch nicht ge sche hen ;

sonde rn nach Mabh‘

a*us wird der Vornrthollto nach

M aße h ör du 1B innlchtnng (hit Bathe a ge halten ;nach Lukas, der in e ige hthflnüliohfllh h ltn owe oo se hon

78

nu nichts und wieder nichts . Das”

war die erste

eigentliche Nachd ebigke it seines schlechten Hero

sans. Er that, als ob er auf ihr Benürcn ‚eine

gehe und liisat das Vorspie l der Km piguug:, die

Geissclung e ntführen. Damit war’

s nur dataut‘

ab

gesehen sie sich ‚vomHals zu‘

soluti on Jesu:

sollte e twas bekommen, dass sie zufrieden wiincn.

E li: kindisch j ämai erlichcs Benehmen den maig

N ens nicht ffir Schuldig—Erkllrten zur Puppe zu

machen, umdas Volk zugle ich zu hiinse ln und e u

frieden zu ste llen. Nur dass das Volk ke inen

Spass m m . S einen gal l ige n Spass aba wollte

ermit den Angeklagtenwie mit denmm»ha‘

ben,:darumerlaubt erse inerSoldateskadie schimpfliehate Verhübnnng des »Juden-Königgu den

aie an

‚e inemrechten Spott-König nukle idenmuss ; dach

dcrh er dieses Lusßpiel satt hat , soll's «nlmerst

rc‘

cht mit demVolk angehen. Diese hat das Vor

spie l iiir Ernst genommen und erwarte t nun der

Gete eeolte w erde in der Armen — Shudarkiehlmgwe ich i e ina bluflgm Nachspie l hcransachleppea.

Pilatus erscheint., macht ganz die Miene dazu „ich

will ihn euch gle ich herausmbreu die Lippe

sucht und ihrer Erwartung spottend se tzt er hin

zu : damit ihr sche t, ich linde'

keine Schuld an

ih m Imse lben Auge nblick ersche int Jesus mit

verdreht , sagt Pilatus er wo l l t e ihn gciaoe la und

lmlaaacn ; nach Johannes, der e s‘

gana verke hrt und

fälocht , l ä aa t er ihn ge iu cln um ihn'

loaauht ingem

Das ist nahegre iflioh also erfät nur«k ann, wenn

man den Pilatus mit H. Dr. Baur auf M ” Button

zum: SOIIÜM M Wmacht

79

Dornenkrone und Purpurmante l, begle itet von dem

Hohnge liichtcr der Soldateska. Wird kann Pi

latus e rnsthait dabe i geblieben se in , Bill88t0 sich

nicht grinsend se in Mund verziehen , als er sich

halb zu dem H erauskom'

mendcn wendend , se'

me cce home , »da ist der armd'Wicht»auerlci

'? N il:

nicht unse rGe lit in den herzlosenRömer hine in

ge schaut ! We der He iliger noch Unmen'

sch ist er,

weder e in Werther noch e in Nero. Zu holdemist er zu i

'cig und zu blasiert : zum Mitleld

wie

nur GeWaltthat. Dachte sich Johannes ihn mit

leidig, so‘

konnte er ihn s ch l e ch te rd in g s nicht

die Ge isse lung und Verspo-itung zugeben lassen,

die ebenso unmöglich warbe i e iner ernsten Ueberzeugung von Im Unschuld.

Charakiérlos und

unklug zugle lch , wie er war, hatte er sich sehr

verrechne t. Gerade indem er d urch den so be

kle ideten‘

„Juden-König" noch se in Miithchcn 1 n

le tzt hatte kühlen wollen undme inte , das genan teVolk werde sich auf seinWort, er finde nichta an

ihm, verlaufen , ward'

m Anbßck des bintrolhe n"

Jude lll-Königs-Mante ls das Blut erst vollends recht

heiss. Furchtbar ertönt dasWuthge se hre i : Kreu

z ige , Kreuzige ihn. Ganz andern Heracna uud 'l’o

nes als 18, 31. erwiedcrt ermm19, 6. Außen fairer

dpa»; xa e e tc. Solch hartnäckigcsUngcatiimm, solch

e i nWuthschre i nachdem er die Komödie be‘mita

aui be ste Manier ge endet glaubte , hatte er nich

geahnt , da muss wohl der Hohn auf der Llppo‘

e rstarrt und e in erster Schrecken in das herzlose

Gemtlth ge fahren se in. Mit dem Spu scn ist es

aus, das geht soweit. Ich sag es; euch, entgc

80

der y erbltll'te Fe igling, wollt ihr ihn j e kreuz

'

g cu;

so musst ihr‘

s se lber than , ich finde e inmal ke ineBeim” an ihm. Nur umso fester packen sie den

bere its aus der hölnüschtnü berha tGewcfl cncn.

Aber wir habe n e inmal e in Gosma und dan ach

musserste rben, Dilmagstmachen, was DuWillst,de nn er hat

'

ä cli se lbst zumGo tte s - S o hn ge»

macht (Ich. 5, 18. 10, Je tzt ist die De iä dö

mobls des religiösen B öalers berührt , dem ilamtfacit Bent , den also auch Deus facit timorem.

adhi an Sperma—q. Er nimmt ihn wiedermithine in,

und f ragt erscheocksa nach sch er Ahklmfi , ob’s

nlmiieh me hr se i, dass er einesflvoitea'oder e iner

oben Sohn se i ? Kd nc Antwort auf s ol ch e

Frage»Wie Du aßwortost nicht, hab.? ich denn

nicht die Macht, Dich loszulasscn oder zu Kreu

zigms? h ,

aber nicht von Dir selber, sondern

durch e ine höhere Macht , und ohne ihre Zalas*

sung kannst Du M b thum Desswegcn e ersfin«

digt sich der,:dcr‚mich Dir übergebe n , und diese

m fl ofl Dir ani u trantc Macht {zumMitte l s eh n

8dh tßncl1t.md h chlcnscbsitmaeht‚ umsoschwe r

m . Lässeni Du Dich m solchemWerkzeug ge»

h auehcn‚'

sa thcih t Du diese Sünde . Pilatus wird

hier zumcratmrmd imG e w i s s e n berührt , das

an seinen.Rid i i0tbfil'llf a innert ; vo n d i c

a a ngmnbl i&e an W rit e ) e rs t such te

Bh «llf i t lßi i d l u nd e rnfl i i eh , wie er ihn 19893

l t. « B eweis, dass v. 17 . 39. 18y 6. blos mitsim s i nd demVolke gespielt wird. Dann bist

B u ide e Kaisers Fre und nicht ! Jetzt kommt erstdas: Politische in Betracht und ‚das wirkt endlich

bedientehhailenCharakterlosigken, die e ine umUeberl

rgemhl3it benutzt , umm ichtl lch M die

Untergebenen zii bliea und sdbbtge l'

i lllßhose“

nm,

eite l und stell; si ch aus demEmsttstfl ; sich

einen sms zumachen.. S o ist deriohannenwno

Pilahi‘

s und‘

e s wäre F’

alschmlinzfl ‘d , wenn“iii

Kritik dürq besßhiie , aus die serma nn-na ,

schlulfeh , hölm'

ischeu, ho‘chmüthigcu, mm ,

durch imd durch e rbärmiiche ltKreatureineneher-3m mim-Kopf annem , oder gar ihr das Mat»

thüßn’deha 'l‘hrl nentuch in die Band zu geben.

BaWü, dl!“ Pilatus in hohemE n de von derUn

schuld Je su überzeugt war, ist keine Spur in d ie»

“ Ge sichte , das aus j edemZüge ni gi t was istUnschuld , was ist Ueberzeugung was ist Währlmit'? Alto erscheint die %

Whhrachtinllchkeit€hen = dieser Ueberze1iguug um! diem Interesses

an Im e rst in den joh nimische'n Puma nme.»

‚a :-„es, damit in demEvangel e in we iteres

ipse ?e cit vorgeworfe n werden kann.

2)m ande rerHaupt—Punkt, dernurM s den!

M a liflmu lutmesse des Schriftstell ers seinese lbstgemachte Genau gewonnen st in mund Wacker aus der Wa de d es ‘0ehi'e hzlgtfl n

195‘35“- 3Q\

e ine reine Umwelike itün l'bs “ fli eß t

M a mUnn a a m a tm en ag en t»werden, h e's aus demdmhmolmenh tbe e lta

G«torbeuen Blut undWasserund noch iibtä ü 8rlcbara Sohdefl trg„w esen «lemAl l0r

8.bhh fl igen Und wer find diese SuM

gen M wst“ . ist ke in Gebie t «das Heu“

83

lichen Wissen und Ertahrens Weniger fertig als

das der Physiologie . Was wollen, was können

übe rall unsere \Anatomen bis jetzt Definitives cu

ge n Der Induktionsbewe is ist suhicohtfl diugs

noch nicht ge iiihrt. Und um ihn zu fiihren mitnur e iniger Genauigke it , wird man nicht blos in

die S e ite des erste n besten "Gestorbenenu die

M te stossen miissen: man wird erstens die

Ze it eh haite n miissen dann e s an e inem G e

k re c z i gt en ve rsuch en und endlich me inemder

e in so reh es,'

hohes, geistig und le iblich ge sundes

Leben ge führt und durch solche Le iden hindurch

gegange n ist. Die a llgeme inen Bedingungen le ib.

lichen Lebe ns und S terbens mussten auch in JmKörper sich darste lle n sollte er nicht dolcetisch

se in . aber wi e sie sich unter solchen Umständenspe cifißin tm, das sollen nur die ::Sachkundßemvorher e rforschen ehe sie von Unmöglichke itenspmchen. Ist Mer alles Positive Vermuflmu . so

II ! auch alles Negative nur Hypothese und von

rd ner Unmöglichke it zu spr.echen wo zu de mConstatie ruug von "allen" diesen „Sachkuudigenu

auch noch ke in Schritt ge schah das ist was

ist e s doch?

Wamm beruft sich nun ‚der En nge lßt auf

die se nach d er gestellte n aber auf s ‚Faktumgarnicht zutrefiendcu Erfahrung aussergewöhuhchm

Ersche inung am Le ibe de s Herrn ? Nicht um

die Wirklichkeit, sondern die Bedeutung des To

m Je su M e than, antworte t H. Dr. ‚Baur Jene

steht ihn fes t, und einMoment des Glaubens kanndas Zeugnis. «von demWasserund Blut wie es

6

84

sol l, nur se in, wenn es sich aut die Bedeutung be\

zieht, da Ge genstand de s Glaubens Je sus nicht

ist als der schlechthin Gestorbene sondern als

der auch imTode als das, was eran sich ist, sich

bewährende , als Sohn Gotte s.

So wahr das ist so spricht das im am dem;115 8110q v . 35in diesemZusammenhange e infach

gar nichts Anderes als den Glauben an die Wirklichke it des Tod e s aus die gegen j eden (dolce

tischen) Zwe ife l fe stgeste llt werden soll. Sonst

hätte er v. 36 u . 37 ganz andere Ste llen ange führt.

H . Dr. Baur nämlich bezieht 7 38. 39. dass aus

dem Le ibe de s Glaubenden Ströme lebendigen

Wassers flie ssen werden, hieher. Das Wasser ist

das Bild de s Ge iste s das Blut das Bild de s To

de s , ohne den (v. 39) das Wasser (der Ge ist)

nicht austiiessen kann. Ganz abge sehe n von der

H erbe izwinguug de s Blute s , wovon* in 7, 38. »29

k e ine Rede ist , muss , wie gesagt sollte irgend

e ine solche Deutung hier be absichtigt se in 19, 86

und 37 ganz anders lauten :, dass der Tod erfolgt

se i , und dass er genau nach den zwe i We iss»gungen erfolgtse i, das soll demGlauden das Zeugniss v . 35 be stätigen. Das Erstaunen wie die ser

e infachste Sinn verkannt werden kann , wird nur

durch den Unwille n über das Manöver iiberboten,

we lche s an die ser Ste lle demEv'

ange listen'

unter

schoben wird.

Wie kann er ge sehen haben was derNatur der Sache nach zu sehen k e ine Möglichke it

ist? Was nicht mit le iblichen Augen, das kann

ge istig gesehen werden ; wo die sinnliche mate

85

rie lloAnschauung ke ine Ste lle finde t, ble ibt immernoch B aum genug für j ene höhere , welcher sich

das A eussere Materie lle zu e inem Bilde des

Ge istige s macht. Je lebendiger der Evangelist vonder Bedeutung e ines grossen Moments ergriii

'

en

ist, (hier der Moment des in der Spitze des To

de s die höchste Fülle de s ge istigenLebens für die

glaubige We lt aufschliessenden Christus) de sto

mächtige r drängt sich ihm der ganze rabait der

Ide en, die se inemGe iste vorschweben (v. 33 — 37

ist nirgends auch die le ise ste Andeutung von e inem

solchen Vorschweben ; ja wenn auf 7, 38. 39 irgend

wie hingedeute t wäre in 19 , 36 u. in e i ne

konkre te Anschauung zusammen, in we lcher alles

nicht blos Bild und Ge stalt, sondern auch Hand

. lung'

und Begebenhe ih Lanzenstich Wasser

und Blut! nWll'd.”

Die e s der tie fste Blick „"

in die Conception und

Anschauungs We ise unse res Evangelisten iiber

haupt !»Und wenn wirdenn so dense lben in se iner

.Werkstiitte be lauschen, wie ste llt e rsich uns dar?

E r ist in se inerBe schre ibung amKreuz a ngekom

me n ; der Herr ist todt daran , ohne dass ihm e in

Be in zerbrochen wurde . noch der biose Tod geht

ihn nichts an ; abe r die ser Tod ist der Anfang

aller , Segnungen fiir die We lt. Je tzt kann der

Ge ist kommen und sich gle ich Strömen lebe ndigen

Wassers über alle ausgiessen. Aus die sem ge

storbenen .Le ibe fliesscn diese aus. Wie könnens ie die ssen, wenn er nicht geöil

'

ne t .w ird. Schne ll

kommt e in Soldat , und öffne t die Süienwunde .

Aber wie kann blos Wasser herausflie ssen da

86

es ein tod t e rmenschlicherLe ib ist, der ge öl ni>twerden muss ? Damuss ja auch Blut mitkommen.

Und richtig es flie sst schon, die Fantasmagorie‘

ist

vollständig é£i;7t&sh a im: m ddrop.

’ Km 6 immerwßtitaprvpxe mim dln3 c91; adra tm» pdp ta mixeooh?»drt d11)3 1; l em im zur dung mremrme .

Fantasie ohne Gleichen , Poesie ohne Furcht

und Tadel ! «Blut und Wasser dass heraus , ich

hab’s gesehen, ich kann

e sbezeugen und beachten

ren , es ist ganz gewiss wahr.“ Ja wirklich Blut

und Wasser? „Ne in , nicht wirklich Blut und

Wasser, auch der Stich‘

ist nicht ge sche hen , ich

sah ’s nur so an , aber ich hab

s doch wirklich ge

sehen, und es ist ganz gewiss so und ihr dürft e s

glauben , der Stich ge schah und alsbaid floss Bist

undWasser heraus

3 . „Sie ht man den Ge ist, wie die ss derEmu

geilst imHinblick auf de n noch amKre uze hän

genden Jesus versich&rt , in Strömen / lebendigen

Wassers vomLe ibe Je su ausflie ssen so ist die

Verhefl iichnng schon erfolgt? aber zu ihre or

ausse tzung hat sie die A u f e rs t e h ung , an der

das le ere Grab 2D , l — 13 die negative Se ite ist,

wiihrend die positive Vorste llung von ihr und*

das

Verhältniss , in das Johannes sie zur Verhm«

"chung Je su u nd ihren be iden El emente n , zumE ingang zum Vater und zur Ausgi0ssung des

Ge istes se tzte aus 20, 17 hervorge ht.n Wie istdiese cmx interpre tunt zu erkliimn ? „Nicht rau

der8°

als so, dass Je sus in se inemHh1aui6il&rzumVater sich durch nichts störe n

und aufhalten las

sen"will ,'

nnd er e ilt so , we il von unsermBran

87

„liste n die Aufm% ßßßunmitte lbarmit denWungu g zumVater.zusanmenmm nWilli Alle!»wenn „dasAufste igen das Erste und ” OM“ ”hl

°

se llte , was Je sus tbun zu miissen gnum.a co

konnte er vomAuterstehunge Momente .friihsten Mu gen

war, nicht nach bis Ankunft

derWe iber, (von v. 1 his 17) sich fre iwillß hin

M en. Hatte er so lang sich verwe ilt 89 ist 65

von ihm e ine Läsherlidrlte it oh‘

uoGle ichen, manplötzlich v. 17 iibe r Baia und Kopf dn s»fill“

zu wollen , dass sich der He er nicht eim l

Augenblick amUmfassung durchMarla mehrumnehmen sollen. Wiede rum wiirde hier derHerr

zum schulen Komödiante n. Oder he isst das nicht

Komödie spie len , erst von v. i —46 sich auf

h a l te n und dass pliit7.lich Mila Vßrd chomi

auch he imSekunde. könne ermehr“ (we nden,

pressierc mit—demM f8ßߣ lt ü W WW“. dmer nicht e inmal die Hand aus Abschied reicherkönne , auch ntcllt s ichbmt£hree lassendiiri

'

e. denn

das hieite ih nmt. da ihm nach demHervormc

an»dem Grqhe das Erste undNächste sei. in O ne ?

Eile aufzuste igen. In der That , man mm. 419

M p ßBfe it'

e habe bere its aus Abfahrt dßfl»fi llflflar

Wo i st in v. 17 auch nur se ine $pur vonEile ?E:n hqbt er nicht ganz geml ehlieh V, 19mMsaße n Abend nach derAnsicht des Erzählen

j edos tslls in um andern Gestalt und M Whkcit Ali 173 So kann derEvd ßWh Wmit der:W dem.m m dM ßßfM etc. nieht

Ne th de rE iligkeit haben ausdrücken wolle». Bam

88

ist ihmse in Christus zu he ilig , da rf er sahst me rnst. Was ist dam aber de rSinn die se s noli me

h ugere ? Je sus kennt se ine Maria ; er kennt das

we ibliche Herz , we iche s an der Gege nwart hängt

und aus demNächsten Besten schon se ine Be frie

digurig zieht. Wie le icht nahmdie se s lebhaftrun

lende Gemüth de n erstauide nen Herrn als e inen,

der nun w ieder und nun unsterblich derErde an

ge here , se in Re ich aufrichte hieniede n und die

Seinigen zum„me ssianische n Ge richt und Gast

m'

ahl lade , be i dem sie nun in se lige rerWe ise das

kostbare Ge iiiss über ihn ausgiesse n diirfte . Abe r

der unmitte lbare Besitz mit se iner Gewisshe it nnd

Se ligkd t sollte zum re in ge istigen sich ve rli l

IhrHe rz von de r le ibliche n Gege nwart de sHe rrn

durch de n Tod de sse lben be re its ge löst und ent

wöhnt , sollte nun nicht gle ich wieder durch e ine

Berührung se inerLe iblichke it den Adie rstande umnin sinnl iche r Ersche inungs-We ise in sich schlie s

se n. Das We ib lebt'

zu se hr im Ge fühle , auch

se ine re inste Liebe ist e ine sinnlibh -

persiinliche ,

die Maria da in bestärken , h ie ss s ie um die

Erh e bung über sich se lbe r bringe n , um die Ent

leiblichung ihre s Glaube ns die E ntsinnlichung

ihrer Lie be , die Entwe ltlichung ihrer Bof nung ,

und so ihr die schmerzli0hste , ‚die ge fährlichsß

Enttäuschung bere ite n. So entz ie ht sich de rll e rr

ihrer sinnlichenAniassuirg (und damitAuftassung).

«Rühre mich nicht an , noch hin ich nicht so we it,

dass Du ohne Schaden für de ine Gemüthslage mir

also habenÜdiiri‘te st ; noch gehöre ich der Erde anmid zdoch musst Du erfahren dass me in We sen

00

geht Sch'

ritt nn seiu itt. som»er manbere itswwpa dywv hinne hmen lassen e a let diese

Anfang der Ge istes-Mitthe ilung, bedingt durch die

Bntle iblichung des Herrn in und Auferstehung

in der doppe lten We ise , dass die Jünger mm,

nachdemdie grob- sinnliche Anschauung des Herrn

durch den Tod gebrochen war, e inerse its zur

Aufnahme des G e i s tc s und der ge istigen An

schauung Je su Christi erstbe f ä h ig t, abera ndre n

se its zur Vollendung und Consolidierung dieser

Anschauung, zurvöll igen Ve rge istigung ihrer ga rn

z e n We lt-Anschauung der immer völligern Anfl

nahme de s Ge iste s bcn ö th ig t ware n. Wenn nun

Johannes das Pfingst- Erciguiss nicht we iter er.»

wähnt , so ist er dabe i principie ll ve rfahren, wie

be i der Bangigke it Je su be im E inzug in we lcher

schon de r ganze Se e lenkampi ide al! e in und ab

ge schlossen war, so dass das folgende nurWiedcholung, E ui ialtung und t h a ts ä ch i ich e rAbschluss

ward . 20 22 vertritt als erster re aler Anfang

mwparog eine schon die ganze H iunahme rs m amarog. Ist der Anfang gemacht , so gibt sich der

Schluss“

von se lbst.. An demTage , an demse in

E ingehe n und se ine völlige Verkliirung beginnt,

beginnt also nach 7 , 89. 14 12 die M ünd ungd es 'l‘riiatera : der Herr gehört ihnen nur halb

me hr an irdhwherWe ine denßawa 7ag 00or}

n i lngiich und in demse lben Macao. als er Bid !

völliger erhebt, senkt der audge Tröstnr sich whi

liger he rab. Der E ingang zumVater ist so in“'l'hat der Anfang des ecligsten VM M , in

91

welchesdie von hun'

an den he iligenGe ist vomVaterentpfangendcn Junger auch zumVater zu stehen

kommen. 16, 26 und die E inhe it undHarmonie de s

Evange liums ze igt s ich int

die serErhillung de s in

de n Abschieds Reden 20, 17— 23 Verhbissencn

aufs Allerschönste .

Wie sich nun der Evange list die Ersche inung

ke n lassen will. Noch weniger abe r,dass er

„weder blos le iblich , noch aueh blos Visiänilr den

Jiingcrn erschienen se i, sondern auf ge istige We ise

zur Mitthe ilung se ine s Ge is‘

te s.n Mit nichten ist

„seine le ibliche Ersche inung der bildliche (also

von demEvange listen g em3 ch t e ) Ausdruck des

Be wusstse ins , dass der'

den Jüngern mitge the ilteGe ist der von ihm

,#erhe issnc und ge sende te Ge ist,

ist, dessen Kommen se in eigene s Kommen ist, we ilderGe ist zu ihnen nichtkomme n konnte , ohne dass

s ie sich de s Herrn als des Lebenden und mit se i

ne n Jiingern in Geme inschaft Stehende'

n bewusst

wurde n.» Abge se hen von dem Prästlgium des

ipse fe cit ist dieser Satz falsch durch se ine Vor

aussetzung , dass die Jünger v . 22 den he iligen

G e l dt schon'

vtiii ig und ganz erhalten hätten, dass

demnach de r Herr schon ganz und völlig zumVater hingegmgen se i.

Hätte der Evange list die se lcztere Me inung

gehabt und bezwe ckt wie hätte er der Sendung

desfi cßte: gerade e ine solche bildlh he Darste llung

92

gebenkönnen, wodurch sie geradezu negiefl wurde .

„Wenn de s Herrn le ibliche «Erscheinung ei:nmdfort ist , so. kommt

der Ge ist (16, .7. 7, Die

‚le iblichc ‚Eriiche iimng de s Herrn , ist aber (20, 17.

19 , 26) d a , .alsoakommt hier der Geiste diesenWidersinn legt obiger Satz in „

v . 17— 26. We lcher

Poct kann die Thatsache dass, der Herr n i ch t

s e lbe r. le ibhai'tig k ommt sondern se inen Stell

ve‘

rtre ter schickt , so e inkle ide n, dass er den

He rrn s e lbe n„le ibhaftig kommen lässt, um se inen

Stellvertre ter zu s ch i ck e n nach de r.Wcise e ine s

Brofe ssors, derauf den Kathedertrat.mitde nWor

ten: „M e ine Herren „‚ich komme , Ihnen zu sagen,

dass ich nicht komme Fre ilich, „wozu sollte

der„Herrnoch q e iter ersche inen, wenn der seine

Ste lle vertretende Ge ist schon gekommen ist

Dass niach unserm. Evange lium der Herr noch so

gar zwe imal ersche int , bewe ist eben , dass nach

ihm. der se ine Ste lle vertre tende Ge ist noch nicht

vollständig gekomme n ist, beweist e s um somehr,als ‚die zwe ite Ersche inung einen noch sinnliclmrn

Charakter. hat, als die erste .

Wie die Jünger in v . 22 nicht allen Ge ist er

halten .haben ,. se haben ihn nicht alle erhalte n

(v. .24, und diese Unve iie tiindigke it des Er

satzes beweist eben die Unve llsündigkeit des Ver

luste s. Se ine Ersche inungen dauern so lange fort,bis

.die Jünger a l l e nw enua dywv,ß die B e d ingung

der Ge istesHi l l e hatten , dann erst. lainf er auf

und sende te an se iner Statt de n .Ge iat nicht blos

mehr zu allgeme iner;Anlassung und. e rster Grün

dung in x eroinzclterWirkung, sondern zu trendiger

93

E rfüllung und vollfl ndeter Pfl mnhl dtng in :gc

sdhlön cner, contiuuirlichcr, voll per8önäch01

M it»'l‘h0ma 8 *illierwinde t sich zule tzt dermit

H a th aua e l beginnende geistl‘

w e Glaube , dernur

e in Unglaube ist, zu demsich mehr'illfl mehr he

ge istigexiden und bege isternden, der scixie Se lighel’t

darin*

iiridet, nicht zu sehen und doch zu glauben,

d . h. aus der empirisch enA‘

nsc‘hauung de sbeim

bilde s Je su sich in die ge istliche Be trachtung der

gottmenschlichen Ge stalt und Wirkung zurückzu

n e hmen. Wie steht e s nun mit der ::vergaisi igin

Form, in*we lcher den“E nngeiist

die Autorstehung

f asst, indemerdenAufe rsta’ndemn, ohne ihn eigent

lich fe sten Fuss auf der Erde (W u zu lasse n.,

uns sogleich auf demWe ge se ines unmitte lbarenE ingangs zumVater ze igt , und die we sentliche

Realität se inerWiedererschcinung in die*

l\l ltthd »

lung se inesGe istes se tzt ?d »Gewiss sehc schid'

.

Diese Verge istigung hat e rst e in spitihialistiscliu'

Standpunkt hlne inzutragen , welchem"das a} a uf

mit: c5q>ei ßz odöevWillkomme tmtß Motto für Bauen

Glauben ist , dass 6 10709 emp£ oda Arme e , das. e s

ke inen historischen Christus, nu reinenlogo’

slecren,

fl e iscbliehw höchstens synoptischen'

J e sus'

gab,

mit dem nach Wegwertuug des °

pneumatischeuEvangeliums der absolute “Ge ist und seine -Kritik

Schalten und we ite n mag nach Lust und Unlust.

Der Ge ist ist‘s ja aber de r lebendig w eht,

das Fle isch»nützt nichts ! Mit dien mSMz e .ve&

br5mt schl ie sse sich d iese »vecgeistigte u Aufse

stehung des Johannes Em ge liumso w e s e ntl l eh

94

u die‚im Christohclc an,

dass sie eminnererOouse enz aus ihr hemrgeht.u Istwicklichdiese johnnne ische Christologie eine doketiaeheble ibt wirkl% derLogos in s e iner Fle ischwer

dung auch so sehr das absolute S l hißkt, da .n i e e in i mhrhnß menschliche s,

Suhiekt an dieStdin. “aim konnte , ist erund bleibt er e infach

das hin göttliche Subj ekt, dns er zuvorwar, unddas dumbse in tlhernat6lrllchcsWissenundWirkenimmer wieder die Schranken durchm zu

wollen sche int, die seine sinnliche Ersche inungmp,geben ? Be we isen gar vollends die Ste llen 7, 10.

“hard noch mehrWunder that , so habe n diese«M öblinglz dermuß ten Kritik einen of enbar nach40kd itcbemcw mund nicht den

_

Joh.nm allüi

d arf der B eketiunus in die Schuhe geschoben

d s e inwxhuhalt menschiichos Sulüekt ca che“«fl fl

'l, d er nam e:: «in ödet mg (A,. 60

.m der, WM GI'

M a e», a uch den,diem „umw w w» 27 11. auch

«der, we lcher 18, 12 gebunde n , 19, 3 ge schlagen

a n!! 08sch we igt wurde und v. 30den Ge ist‚nur.

sollte , und es kann daraus nicht dcr*ße hluss tgfi

zogen werden, we il das Verhäßniss des Fle'

c '

zur Person Je su ke in an sich nuthwendigea und

unzertrennliéh& se i habe er nach der Vere inte

lung des Evangelisten, imMomente seinerAnk e

stehung und seinesE ingangs‘

zumVater dcr. ir

dischen Hülle se ine s'Fie ise he s s ich mam a .

Das direkte Gegenthe ih bewe ist e in fiir«nu n

20, 27 fiir die Vorste llung de s Evange listen. Jo

han nes ste llt 20, 19 — 29 e ine nun v'

crhllirte Leib?

lichke it des Herrn dar , die der Aufm tandenc;

währdnd‘

nird hehui'

s se ines dvrkßawsw sich in der.

Kraft Gottes gebilde t. Dass er an keine gmne ineLe iblichke it, an ke in rauchende s Fle isch und Blut

6, 48— 58 denke vor dem'

der Geniessendc e inen

horror (v. 60) hekiime , dass er sich nicht ilfl

Haut , Haar und B e in essen lassen wolle , («imi pmyrav pe (v. 57) damit kein M ensche nfresse l'

werde , sondern dass«‘

er’

an se ine verklä'rte Le ih

lichke it'

denke , e fkliirt er den de s hohen Gedan

ke ns und Genusse s noch Unfähigen , we lche das

oaé£ oapxawe’

nnd“

nicht iwwsamm; e ssen zu miis

sen glaubten und dariibermurttre lten. Wie , fragter, v. 6 1, das ist euch e in Anstoss ? ’Wie nun,

wenn Hit“

e inst des Menschen -S ohn mie te“sehe t dahin wo er vorherwar , Würd0tr ihrdamich in -de r geme ine n Le ihlie hke it :se lien KM

ihr-mich“

vormeinemTode und E inigung, essen zu

müssen gläntb'

e tr?*

Un7d“ werne r

'

ieh in und nach

die semE ingang noch d i e s e fle ischl&he'

Le ilflich

ke it haben und auch in e ssen gehen ? Se id nicht

so wunderlich ! nicht so blos fleischlich ! Lehen,

102

durch Bruker,shamh DerHe rr se lbst wollte. se i

nemLiebling die Augen zudrtlcke n , Pe trus aher

sollte ihm in den Kre uze stod folgen. Ohne Zwe i

!e l ve rdankt sich die N iederschre ibung des ganzen

Kapite ls eben der Sage und Me inung , Johanneswerde gar nicht sterben. Wohl hatte Johannes

sie in se inem a p a k a ly p t i s ch e n Jugendglauben

se lber so v e rständen . A ls aber die se s stilriuische

Feuer ausgeglitht und e ine klare Anschauung des

E vange liums sich ausgeschiede n , fasste Johannes

den Sinn derWorte anders . Doch die vorge tasste

Me inung blieb in der Geme inde So hat Johanne sspäter die authentische Darste llung und Berich

tigung dem E vange lium ange hängt, und aus die se r

spätern Ze it und S t immu n g e rklärt sich auch

die verände rte und.e ig

venthitmlich aphoristische

Haltung der ganzen E rzählung.

Wir habe n eben de n Verlasse r der Apoka

lypse ge stre ift ; damit die äussere Kritik des Jo

hannes: Gewiss hat die ser andere Haupt—The il

de e joh nne ischenFrage grössere Se hWierigke itw ,

und in ihnen glänzt der hohe Scharßinn , zumal

11. Dr. Baur’s und de rjenigen se iner Schüler,

w e lche in se ine nWegen gehen doch nehmen die se

sehrwichtigen Fragen nur den,zwe iten Rang um

sg gewisser ei n j e weniger es wahr. ist dass

auch die innere Kritik'

sich nur in die Ne gative

verlaufe n mli e s e umder äussem.

„historischen?

Sohwlerigke iten willen. Anstoss zum. Zw e i f e l

und e in we ites Fe ld e rnster Forschung, und e ine

fre ie Bahn kritischen Witz e s‚ werden sie noch

lange , vie lle icht ewig geben.

104

E inige Beme rkunge n ube r de nRe ichthnm

und Re de schmuck der he bräische n

Sprache ,

be sonderer B ilcksicht auf die Paronömasie en derGene sis

von

Pfarrer H a r l z'

n

in He iningen .

Die hebrä ische Sprache gilt be i Vie len , die

sich nicht genauer mit derse lben bekanntg emacht

haben , für ebenso arm als schmucklos ; sie ist

aber weder das e ine noch das andere , wenigstens

nicht in demGrade , als sie daltir ge halten wird.

Sie ist in so fern arm an Wörtern , als sie

am an Be grid'

en ist. Sie hat ke ine the ologische ,

medicinische , juridische , philosophische , iiberhaupt

ke ine wissemchaitiiche Terminologie sie hat ke ineFloske ln fiir politische Kannengiesner, keine Ausdrücke ftirdie ede ln Künste der Convention, ke ine

von j enen hohlen Redensarten die mehr dazudie nen, unsere wahren Gedanken und Empfindun

gen nu verbergen_

als sie auszusprechen ke in

Wörterbuch der Galanterie ,ittr alte und iunge

106

drücken für E inln u d e ben ders e lben M i ,

und zwar sind diese Ausdrucke nicht M a yu u

nym sondern e inhalten manchmal Na men , 1 u

dma e icbnung wirBd wörteroder andere Ihn

n hre ibungen zu Hilfe nchmsa müssen.

Umuns eine Vorste llung von demRe icht“ .

der hebräischen Sprache in der eben genannten

Be ziehung zu machen , dürfen wir nur die ver

schie dene n Aud fl leke für e inige dem Hebfi ht

g9 |luflgen Den fle zusamme nste lle n.

A nme rh Indem ich um im Folgende n tim solche Zu

sammenste llung ve rsuche he lfe ich e inige Entschu l

digang fiir die Unmilständighe it derse lbe n darin zu

finde n dass e s mir an Vorarbe ite n für die se n Zwe ck

ganz gebrach unddass me ine Hilfsmitte l fürtprachl iciie

Unte rsue hungen se hr mange lha ft ware n.

Am natürlichsten geht man bei eine r solchen

Zusammenste llung von demVerhältniss Gotte s mtden Me nschen und insbe sondere zu dem israe li

tischen Volke aus.

I

A . Ausdrücke f ür den Begriff Gottes use:

haupt'm. nähe . config . nimm ein;

A n eu rl » Dann dureh= dqn ‚Ausdruck c mals Na»

üequl:ßoß (ler Juden be zeichne t wird, we iss i gh‚w obi ;

de r Etymologie nach beze ichnen aber,dieses

Wert desinnere We se n Gotte s und darum habe ich es hie r e in

geru ht.

Es. Fiir‘

dhnuGott der lsraü ttn i in Gw an ia al

demH e lm Gatten M ‘W n M a l e

Be sonders re ich an bildlichen Ausdrücktm ist

der Hebriier, wenn er se in Vertrauen auf Gott

aussprechen will.

webm1n». n‚ywar änpwz

Während diese AusdruckeGott als den , der

Vertrauen verdient , beze ichnen , dienen folgende'

Wörter zur Be ze ichnung de s Vertrauens se lbst

HQQ |

mpg der Fromme , der auf Gott ver

traut.‘

Sp; he isstgewöhnlich Thorhéit, manchmal aber auch be ze ichne t es wie das

deutsche Wort «Bintalta den hindli

chen Sinn des Vertrauens'

auf Gott.

und 1199; beze ichnen sowohl die Ge

sinunug des Vertrauens als den Ge

genstand de sse lben.

mp3 mg“ und n;ph die'stille Ergebung

in den Baih_

undW_Viilen Gotte s.

Manchmal werden zurt l ekung dieses Be

gf il'

s zwe i Wörter verbunden . z.-B . Jenni.

.'IHDQN mp_Wn_

j Stille se in und hatten

mp,'T'

QU auf Gott hofl'

en.

die mit mir a m». Gegner.

spct‘) e igentlich : „die mich He ssen.

"

392 und |‘2y

?D tppr die sich wider mich er

heben.

‘3P32me ine Untertre ter Räuber.w.35, 10.

mfg; ngp; p die nach me iner Se e le ste hen .

Mit den Be isatz mi‘; e . 40, 15.

‚m -

n Die

auf

i

me

ä:fl

iuglllc

;k sin

gen

;e s

mm‚nm 3 00 en, C e 3 873 “ 3 e n.

Die verschie de nen Aeusseru11gen der Fe ind

se ligke it w erden durch folge nde Ausdrücke be

ze ichne t

pp |9e igentlich ze rfle ischm mit dem Be isatz

PF? serrcissen , ebenfalls in de rVer-

gle ichemmit wilden Thieren . up.. 7 , 3.

bp? mit Fiissen tre ten.

wrm}n hat die Be deutung : wiirge n, aberauch die

ganz allgeme ine Bedeutung :machen, dass

Jemand zu Grunde geht. Davon denn

auch nmä Verde rbm und Grohe , in

derman versinkt , wiewohl Geacnins ngtp‘

in der Bedeutung t‘ove a von MWable itet.

‘|j @ Gewalt liben gegen Jemand.

und Piel. verschlingen.

Der Begril der Verfolgung und“

Bedriie kung liegt

vorzüglich in folgenden Ausdrücken:m‘z

D pt_? Pb} ; ähnlich sind di e bildliche nAusdrücke fl

äp;j| umgarne n umringen ; dann

1131; und 339. De n be ide n le tztere n nament

lich liegt die Vergle ichung mit wilden Thiere n

zu Grund. Z. B. ill . 22 , 13 . tjj j ?p

mt;Das he imliche Auflauern und Naehste lle a wird

ausgedrücktdurch :an;; u.mm; ; nmmit"73;mmJemande nBöses bere ite n, e in Ne tz ausbre itmi, um

ihn zu fangen ;'1-3

_n e ine Grube graben , Img mit

ng und n2}'1 , Ne tze und Schlingen legen , 7193

e ige ntlich von oben he rab auf e twas lauern , sich

nach demGegner umsehen.

entspricht dem'pto Schlingen lege n .

Ebenso WP,3 5 und Wir). D Q‘

I beze ichnetböse An

schläge,

main meditat i. DÜP i iberfe lleu (ehe

man sich zur Gegmrwehr ge rüste t hat) e igentlich

zuvorkomme n. So imLate in. hosttnl prie venire .

LXX. ngoee&aa av.

Hat der Veriolge r se ine n Zweck erre icht so

verhöhnt er‚de n Unglüclaiiche n ; e r ist schhdcnt'

roh,

wenn die se r auch sonst ins Unglück kommt.

3332und mit Ve rstärkung 3132

3"3325_ ver

höhnen.

HD?! neu.

‘7_

drückt die Schade nt'

re ude aus .

T'lhi:l BBQ; sy ncLust sehe n an den Fe inde n ,

an ihremUnglück735 LXX. in |b. 35, 19. daaveuon gg

m rich zuwiuke n mit de n Augen um

e inen Dritten zu verspotte n.

qmverhöhnen.

noch stärker: verfluchen (zu demU.;

glück, das schon da ist , noch we itere s

wünschen.

pH? auszischen. D‘

2p Spott.

LXX. pm qqa{m, die Nase riimpi'

em

und l15Jemanden verspottm, indemmon

timnachahmt.

Hiph. n. 119, 51.

und PW lachen aush chen ; nicht im

mermit bösen Herzen, z. B. Sara lacht,

dass sie noch e inen Sohn gebären soll.

Häufig aber wird e s von dem schaden?

frohen Lachen gebraucht, (name ntlich

imPie l.) und'

vorziiglich vomSpotten

so he isst Ismael Genes . 21, 9. pngpLXX. mu{cov.

Das höhnisizhe 0e il'

nen oder Verzie hen de s

Hunde s wird msge driickt durch‘>y_

mm.

-

1mit ne sqo 531mit den Lippe n Spotten, indem

man sie öfl’not.

Ebe nso wird der Hohn ausgedrückt durch

das Schlitteh des Kopie : W&'1

llie Gering ehiitzung durch 113 und “nl53 °

122

„ja;; bekanntlich sonst Aehre . Vielle icht

dass der Anblick e ines vomW i n d be

w egten, wogenden Aehrenfe lde s zu dem

Gebrauch de sWortes für«F l u s 844führte .

IP 69, 3: überse tzt die Vulg. tempe stas.

LXX. xaraqug. In Jesaj . 27, 12. hat die

Vulg. alveus LXX. 6tcopv5.

D ED} tie fe Wasser.

2) Brunnen, Que llen u. s. w.

Das geWöhnliche Wort für Brunnen ist '13 3 ,

we lche s auch in Zusammense tzungen

vorkommt

samen cuts | t|3 e tc

133 undn‘fi3 Wasse rgrube n die manchmal

ausgemauert wurde n D ‘33 i_'

i i'1'fi3

bt} ; Je sni. 30, 14. Vulgu fovea.Wassergrube .

31339 5 39 ‘L'E ü

il% e l

'329 i'ii‘9

_

dass e lbe .

1‘|p_n

Que lle me istens in bi ldlichen Sinne , so

z . B Lew 20. 18. 1:m1 am.

Ni l!) V0“ N}"wo das Wa sser herauslauft,

also Brunnen oder Que lle . Je saj . 58, 11.Ebenso : h lbtä

'li'h

“ 980 Lxx xn wgm c.Luhu o Flllfll0flo

D lt'1i'h i"ilDlflh Gewässer.

wasserrcicbe Gegend.

“ll? überse tzt Gescnius durch : Ue hcrl uu

an Wasser.

123

66, 12. überse tzen die LXXm x». was inden Zusamme nhang be sser zu passen

sche int. 23 , aber w e ist den Zu

samme nhang nut die B edeutung : Was

serre ichthum hin ; und hier überse tze n

auch die LXX. path !s_

cog xpan rov.

Ebe nso in Je saj . 58, 11. pe&vmv.

Das Wohnen an Bächen an ergiebigen Que l

len ist demEbrä er e in Bild de s Glücks ,

e inBaum amWasser ist e in fruchtbare r

Baum, das Bild e ines glücklichen M en

schen. 1, 3 . Je sai. 58, 113

Dasse lbe gilt vom‘

Regen. Wen n Frllh und

Split- Regen zu rechter Ze it

*

e iutrcfl'

en,

so ist die ss e in Bewe is der Gnade Got

tes ; wenn der Regen fehlt, e in Ze ichen

der göttlichen Ungnade . 1 Reg. 1.

Dedt. 11, 14. Jerem. 3 , 3 . Jorem. 5, 24.

1081. 2, 23 . Hosea 6, 3 . M ar. 10, 1.

3) R e ge n.

Die gewöhnlichen Ausdrücke sind

und Regen überhaupt.

D'11 Platzregen.

71 und fl‘

iltä Früim:gen.

Spatre:

'

m'l@b_ re ichliébcr Regen.

Me istens stehen'mehrere dieser Ausdrücke

be isammen

1 Reg. 17, wpp|$p Than undRege n.

Denk Zp'gmm||Jerem.

Jeram. 5, 24. rm‘nSeitmere Ausdrücke sind

Proy. 27, 15. ,iwo es die LXXdurch

das Adiectiv Xs.p.9.vag mwtaterlich«

überse tzen.

w. 72, 6. LXXüsrog.

Die se Be ispie le mögen genügen, um zu bewe i

sen, dm die hebräische Sprache re ich genug, und

inma ncher Be ziehung re iche r ist, als die neueren

Sprachen.

Durch die sen Re ichthum, namentlich an syno

nymen Ausdrücke n wird der Paralle lismus mem

brorum, vonwe lchemwir nachher noch besonders

m reden haben°

we sentlü:h begünstigt.

Ist nun aber der Vorwurf der Armuth unbe

gründe t, ao ist e s auch der der Schmucklosigke it.Namentlich empfiehltsich die hebräische Poäsie

durch j e ne kindliche Naive tmt, we lche de n unver

dorbeneu Geschmack auch in den se ltene n mPro

ducten unsrer deutschen Poe sie am me isten an

zieht, undwe lche , umnurE inBeispiel anzuiühren,

Be he ls allenamüschw Gedichte n so vie le Fre unde

erworben hat ; wiihrend wir sie in den lyrischen

Producten der neuesten Ze it , die nur gar zu oft

Erzeugnisse e ines zerrissenen , mit Gott und den

Menschen zerfalleueu Gemüthe s sind so ungern

vermissen.

128

intuiwbwlfiiister mit °vollem'v—rfl echte ‚erinnert, die

jmige ; be i w e lcher das erste und » zweite Glie d

e ines Versce sich zu e inander verhalten, wie an

und Gegea ld wie e in B i thse l zurAuflösung.

Gilt ? den Ströphimhau so ist nicht zu leugnen,

dass die Absicht de s Dichte rs , e in Kunstwe rk zu

"Gem, öt't klar genug ausge sprochen ist, nament

neu bei den Wortsüophon von de nen wir im‘

e in mh llende s Be ispie l h abe n.

’5) Weniger in die Augen te ile nd sind die Ge

danke nstr0ph% , fl ach fiihrt auch hierKöste rBei.

8ple le“iiii , die deutlich genug di raut hinweisen,

dass e ine gewisse Symme trie in derAbsicht des

Dichters liegt.

So namentlich ii). 1 , 46 u. a.

6) Be i den künstlichereh E inthe ilungcn , we lche

Köster annimmt , um se in Systemmit möglichster

Conseqdenz durchzuführen möchte n wir in der

Re gel daran zwe ife ln , ob der Dichter wirklich

e in Kunstwerk beabsichtigte .

Zu Hiob 3 bemerkt Köster„Wenn in dem Ganzen ke ine strenge

::fibm iise igke itStatt finde t, so'

ist‘

die ss

„e in Bewe is von dem fe inen Kunstsinn

„desDichters, der e inen Le idenden, wie

::Hioh nicht in regelrechten Strophen

„klagen lassen konnte .

131

womit wir j e doch dem 119. up. , de sse n vie le herr

liche Ste lle n wir nicht überse hen dltrten, in ke iner

We ise zu nahe tre te n wolle n.

A nme rk u n g. Man ve rgle ich e nurdie holperle hte n Ve rse

inLuthe rs ge istre idue n krä fltige n Lie de rn , ii Ge rhards

Ge sänge n die aus de r Tue le e ine s christlich glauh ige n

Gemüths he rvorgegange n sind und name n tlich auch das

nnve rgle ichlk he Gedh ht \ O ll Andre a übe r das Lebe nde s Ge istliche n mit de n glatte n fliesse nden Ve rse n in

Wits'che ls Morge n und Abe ndopfe r , Tiedge s Urania

u . s . w. , so wird man finde n dass be i de r de utsche n

Poe sie unge fähr dasse lbe gilt , was wir oben von der

hebransche n ge sagt habe n .

Vergle ichen wir nun we ite r de nRede schmuck

de s Hebrä er< mit dem der ne uen Po_

esie , so finden

w ir w ie ge sagt imHebrä ise he n ke ine e igentliche n,

e igentliche Re ime , bald als Assomnzen , Alliie ra

tionen ode r auch als Anagramme e rsche inen.

Die auffallendste n Wortspie le in de r Ge ne sis,

die wir in die ser Be ziehung genauer unte rsucht

haben , sind folgende :

Ge il e s. 19 20 ann

1. 22. mman;

Dass in Luthkrs u'

nd G e rba rd s Liedern 9wie Sie

in unsern Genangbiichern haben, die Schre ibwe ise mo

dernisirt ist ,‘

wodurch die Verse I ie tse nde r geworde n

sind darf nicht iibm ehe n we rden.

135

Genesis 4, 1.

img"; p_p_ . Die Able itung von mp ist den

grammatßchen Rege ln nicht e ntsprechend ; Tiele

bemerkt aber mit Re cht , dass'

man von e iner

Mutter die kaumgeboren habe , ke ine e tümolo

gisché Genauigke it verlangen dürfe . Das „in»m::übe rse tzt Luther als Accusativ ; di e LXX durchöm und die Vulgata entspre chend mit per was

gewiss das Richtige ist.

Gene sis 4, 2.

Vanitas. E s si nd zwe i Fälle denkbar

a) Entwe der der Name ist ursprünglich ; Adam

gedenkt de s stratenden Worte s : Du sollst wieder

zurErde w erden, von de rdu genommen bist'underblickt auch

'

nn ne ugeborne n Sahne e in sterbliche s

hini'

ällige s Ge schöpf.

b) Oder de rName ist spä te re nUrsprungs und

bez ie ht sich .auf den frühe n Tod Abe ls .

ImAllgeme inenwerdenwir fürdie altte stament

lichenme istens .be de utuugsvollm Namen folgende

zwe i Canone s fe stse tze n dürfe n.

A . Be zie ht s ich de r Name aufUmstände vor,be i oderunmitte lbar nach derGeburt e ine sK inde s

undwirdüberdie s noch ausdrücklich ge sagt, dass

warum die E ltern oder andere be i derGeburt

anwmgde Persone n demK ihde de n Namen gegeben haben,; so müssen wir die sen als ursprünglich

139

Gene sis 16 , 11.

5Qtn } j die Bedeutung liegt in de nWorten

ÜF” D er Name ist dem Sinn nach ver

waadt mit 55173 19,Da Kinderlosigke it für e in Unglück und tür

e ine Schande angesehe n wurde so ist es le icht

begre iflich dass solche Namen öfter vorkommen.Entsprechend sind auch die Namen : Jonathan,

Nathanael, die grie chische n Namen : Theodor, Do

rothea, und die deutschen Namen : Gottlob, Gott

hilt, we lche ohne Zwette l iihnlichw Veranlassun

gen ihre n Ursprung verdanken.

Gene sis 17, 5.

D 338und‚

die Ursache derNamen

Veränderung ist angegeben.

Den zwe ite n Namen le ite t Ge senius von dem‘Arabischen numerus copiosus ab; Hiller

und Simonis von D H JN»wofür zu sprechen

sche int , dass imTe xte der Ausdruck ge

braucht w ird , das von D H abzule iten ist. Die

Bedeutung de s Namens ist inbe iden Fällen/

diese lbe .

Gene sis 17, 15.

H i.? und Die zwe ite Form ist die ge

wöhnliche . Wegen i'

_

12; sind die Erklärer ver

schiedener Me inung.

E inige halten es für e ine Pluraliormund zwar

tür den Plural. msjcstat. von‘

1? Fürst.

Andere , wie z. B. .Simenis, halten es für e ine

142

e ine he ilige war, ist be kannt , und vie lle icht hatte

sie auch be i demSchwifi en e ine Be de utung. Auch

Ge ne sis 25, 25. 30.

Rücksicht auf das Sjbj ß in 25, 25. noch .me hr

aberwegen de s rothen Ge richts, das ervon liakobzuerhaltenwünschte . Ö

'ißft

'

D fißfl »;pspäq

Genesis 25, 26 .

von we il Jacob be i der Geburt.

di e Ferse E saus hie lt. Vie lle icht auch mit Bezie hung darauf , dass sich die Kinder stiessen imMutterle ibe , und auf die Antwort de s Herrn der

Grössere wird dem Kle ineren dienen.

cf. Hosen 12,‚

4, 1»r313‘

nbt :p_gm;JP_ 2 he isst

E sau

Dre i Bru

neben Um

144

Gene sis 49, 19. Auch Hillerübersetztcum turma oder venit turma ; was dem

deutschenAusdruck „dasHliufle inme hrt

siehe entsprechen würde .

30, 13. vonm; nujgz:_

1

30, 14. Was wir uns unte r die sem

riithse lbaften Worte für e ine Pflanze zu

denken haben, braucht hier nicht unter

suchtzu w erde n ; mögen e s Mandrago'

ren

oder lilium candidum se in ; die Able i

tung von 111 amatus ist die wahrsche in

licb te nach derWirkung, die derPflanzezugeschriebenwird.

“ In derSte lle Cant.

7, bewahrt die Ge liebte diese Pflanze

für ihrenGeliebten (fin). Andere Aus

lcger habe n an —

'lj D T? ! Brüste er

inmert , w e il die Knollen ode r Zwiebe l

vonLiliumcandidum die FormvonBrüs

ten haben.

30, 18.

1; ip@j Die Able itung von“

D? ist

angegeben. Nach Simonis wäre das

Nom. propr. e ine Abkürzung von

1; ig‚ woraus sich die e igenthümliche

Schre ibart erklären liess.

Neben derAble itung von531 istindie semVerse noch e in we itere sWort

spie l mit dem ähnlich ladtenden Wort

:‘

p 33333. Wenigstens kommt 13 ;

sonst nirgends vor.

146

Geb.3 5, 13_ we ist auf zwe ierle i Wurze ln

hin, aufmit S chmerz , (Schmerzenssohm

und auf Kraft, wodurch Benoni gle ich

bede utend wäre mit Benjamin.

37, 5. B ier dient de r Name Joseph zu e inem

vie lle icht nicht gerade beabsichtigte n

Wortspie l 1191

5D°'7

_Üilstate wohl

29. 30. rue von den Worten derWe he

—mI Simot is»: oetus lue is, i. e . gandli ac.

parenhim. Vie lle icht mit -Rücksicht dar

auf, dass er zuerst zumVorsche in kam,

was wahrsche inliche r ist, we il derNamevon derWe he niutterhe rkam, derenAue

toritiit die be idenNauen nicht red en

onen können.

n.

'ö2 D ‘fié

_

5t$W“ ”TE

fl lb‘l

_

b VO“

49, 3 . 4. Buben als Erstge hnimer wird in Jacobs Se egen zuerst genannt, aber se iner

Würde e ntse tzt .

1H1n58 “ms49, j 1fi

'

1‘t fij1,‘

1‘i mit proph e t, Hüdeutung

auf die spätere Bedeutung des StammJude .

49, 16,°

1ml “Vn die Erfüllen ,die sesWorts

ist «nicht nachzuwe isen.

«49, 19. D er Name God gibt hier—d em segnen