Martinek, K.-P./Lehrberger, G.: Goldvererzungen im Moldanubikum des Falkensteinmassivs zwischen...

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Geologica Bavadca, lO2| 269-300. München 1997

Goldvererzungen im Moldanubikum des Falkensteinmassivszwischen Zwiesel und

Bayerisch Eisenstein, Bayerischer Wald

Von Kreus-Perex MARTTNEK und Gsnne o LBTTRBERGER

Mit 16 Abbilduneen und 1 Tabelle

Kurzfassung

Entlang von goldführenden Bächen und Flüssen im Gebiet zwischen Zwiesel und BayerischEisenstein treten zahheiche charakteristische Geländeformen auf, die bislang vielfach als Glazi-alspuren gedeutet wurden. Durch die vorliegenden Untersuchungen konnte belegt werden, daß essich dabei um Spuren der Gewinnung von primären und sekundären Goldvorkommen handelt.

Das Untersuchungsgebiet tiegt im Moldanubikum und besteht im wesentlichen aus Cordierit-Sillimanit-Gneisen und variszischeü Graniten. An diese Granite sind zahlreiche Pegmatite gebunden, in denen mineralogisch interessante Phosphatmineralparagenesen auftreten.

Im Gebiet zwischen Zwiesel und Bayerisch Eisenstein konnten mittels systematischer Bach-sedimentprospektion zahlrciche Goldanomalien nachgewiesen werden. Das Gold tritt in quartärcnFlußsedimenten auf. Die Rundung und Plättung der Goldkörner stellen zuverlässige Indikatorenfür die Beufieilung der Entfemung von den primären Goldvorkommen dar.

Die Prospektion führte zu mehneren eluvialen Goldvorkonmen im Falkensteinmassiv. Dieprimärc Goldvererzung tritt stratifom in hochmetamorphen Paragneisen der monotonen Gruppedes Moldanubikums auf. Charakteristisch ist jeweils die Elementassoziation Au-Bi-As in Formder Minerale ged. Gold, Maldonit bzw. Au-Bi-Myrmekit, ged. Bismut, Löllingit und Arsenopyrit,wobei Sulfide aufgrund der geringen Verwitterungsresistenz in Bachsedimenten in der Regel nichtnachgewiesen werden können.

Die Art der Vererzungen deutet aufeine metamorphogene Bildung hin. Für die ursprünglicheStoffzufuhr wird ein \,'ulka[o-sedimentzirer Bildungsbereich angenommen. Währcnd der Hochtem-peratur-Metamorphose kam es zu einer Mobilisierung und Umlagerung von Gold und den ande-ren eübildenden Elemente. Die Paragenese equilibrierte unter den Bedingungen der Metamor-phose. Es ist eine zihnliche Situation wie im angrenzenden Böhmen anzutrehmen.

Die primzire Goldvererzulg wurde im Untersuchungsgebiet offenbar an keifler Stelle unter-tägig abgebaut. Man beschränkte sich auf die leichter zu gewinnenden verwitterten Lagerstlitten-bereiche. Die nachgewiesene umfargreiche Goldgewinnung hatte, nach den spärlichen Urkundeüzu schließen, ihren Höhepunkt im ausgehendeü Mittelalter.

Die hier zusammengestellten Untersuchungsergebnisse rcsultieren größtenteils aus derDiplomarbeit des Erstautors und Untersuchungen im Rahmen eines von der Volkswagen-Stiftunggeltirderten Forschungsprojeldes.

Abstract

IIr the area between the towns of Zwiesel and Bayerisch Eisenstein in the Bavarian Forestalong the border with the Czech Republic numerous gold occurcnces wete located by systematicstream sediment prospection. By following gold aflomalies in stream sediments upsteam eluvialgold mineralizations could be found on the westem slope of the Falkenstein gneiss massif.

Anschriften der Verfasser: Dipl.-Min. KLAUS-PETER MARTTNEK, Am Steinriegl 2, D 94566Riedlhüttei Dr GERHARD LEHRBERGER, Lehrstuhl für Angewandte Mineralogie und Geochemie,Technische Universität München, D-85747 carching.

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The study area belongs to the Moldanubicum and the rocks consist mostly of cordierite-silli-manite gneisses intuded by Variscan gmnites. Numercus pegmatites are known in and aroundZwiesel due to rare phosphate mineral associations.

cold is found in Quatemary river {luvial sediments irl the valleys and rounding and flatteningof gold grains is a rcliable measure for the distance from primary mineralizations. The primarymitreralizations are located in high grade metamoryhic rocks of the socalled Monotonous Groupof the Moldanubicum. The protoliths of the rocks werc pelitic sediments with minor carbonateintercalations.

The element association of Au, As and Bi is characteristic for the Moldanubicum and wellknown frcm other localities in Bavaria and Bohemia. The mineral assemblage consists of nativegold, native bismuth, maldo te, arsenoprite and loellingite. Only native gold is stable in thestream sediments, the sulphide minemls are mosdy weathered and can only be found in üre cases.

Gold mineralization is considered to have formed iIl a diagenetic or early metamorphic stageof the rcck formation by hydrothermal systems. Dudng metamorphism a mobilisation ofgold andthe other ore formitrg elements atrd recrystallization occurcd and the system reached an equili-brium under these conditions.

Along many gold beadng riveß and creeks relics of the former placer gold mining were foundas Iarge diggings and dumps but are today mostly covered by forest. Those characteristic lands-capes are locally named Grübenfelder and were for a long time misinterpreted as glacial foma-tions. Modern investigations rcvealed drat the local glaciers of the Bavarian/Bohemian forests didnever reach the areas where the old gold workings are found. Underground mining had obvioustytrot been practiced in the Zwiesel district. The mininS operations have been active probably fromthe l0ü or I lü century to the lTth century. The Thirty-Years war probably terminated the miningactivities as in many other areas.

Most of the results prcsented in this paper are the result of a diploma-thesis by the first aur-hor and investigations within a rcsearch project funded by the Volkswagen Foundation.

Inhalt

L GeologischeÜbersicht .....2. Hinweise auf Coldvorkommen

2.1. Schriftliche Quellen . . . .. .

2.2. Flumamen2.3.Geländemorphologie ....

3. Verbreitung der BergbauspurenJ.l. Bereich Großer Regen ....3.2. Bereich Großer Deffemik . .

J.3. Bereich Schmalzbach3.4. Bereich Ceiselbach.......3.5. Bereich Kolbersbach und Zuflüsse3.6. Bereich Schleicherbach.).7. Sonsti ge Coldbergbauspuren

4. Probenalme und Auswerrung4.1. Bachsedimentprospektion . .

4.2. Schwemineralbestand und Coldführung . . . . . . .

4.3. Morphologie des Seilengoldes4.4. Intemstruktur und chemische Zusammensetzung des Goldes4.5.Vererzunesmodeil .......

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271271273273

2'742752'79280280280245285

28',7

281247289290298

2995- Literatur . -

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel

1. Geologische Übersicht

Das Gebiet zwischen Zwiesel und Bayerisch Eisenstein gehört geographischzum Inneren Bayerischen Wald. Im Untersuchungsgebiet überwiegen Gesteine derMonotonen Gruppe des Moldanubikums (SrerrNon 1981; RoHRMüLLBI 1996).Der geologische Bau des Untersuchungsgebietes ist relativ übersichtlich (MADELet al. 1968). Die größten Flächenanteile werden von granatführendem Cordierit-Sillimanit-Gneis eingenommen (Abb. 1), aus dem alle bedeutenden Erhebungenbestehen, so auch der Gr. Falkenstein. Nördlich der Linie Bayerisch Eisenstein-Gr. Falkenstein treten mit fließenden Übergängen sillimanitführende Biotit-Pla-gioklas-Gneise und Muskovit-Biotit-Gneise in Erscheinung. Noch weiter imNorden, etwa 6ei Zeleznd Ruda (Markt Eisenstein) finden sich andalusitführendeGranatglimmerschiefer z. T. mit Auftreten von Kyanit (STERLTNG & GnuN»rrr,LNN1993). Insgesamt ergibt sich das Bild einer prograden Metamorphose von Nordnach Süd. Diese Abfolge entspricht im wesentlichen der von BLüMEL (1983) fürdas westlich anschließende Gebiet beschriebenen metamorphen Zonierung desMoldanubikums. Im Süden des Untersuchungsgebietes erscheinen verstärkt Intru-sionen von feinkörnigem Granit, an die auch Pegmatite gebunden sind. AndereGesteine wie diatektisch gebildeter Kristallgranit, Körnelgneis und Amphibolittreten nur untergeordnet und lokal eng begrenzt auf.

Das heutige Landschaftsbild ist vor allem durch das Falkensteinmassiv mit demGroßen Falkenstein (1315 m NN) als höchstem Punkt geprägt. Im Westen reichendie Ausläufer des Arber-Kaitersberg-Gebirgsstocks an den Großen Regen, der dasGebiet in N-S-Richtung durchfließt. Die Umgebung der Stadt Zwiesel zeichnetsich durch eine flachhügelige Beckenlandschaft aus.

Diese Großformen der Landschaft entstanden im wesentlichen durch tektoni-sche Vorgänge im Tertirir. Der gesamte Grundgebirgskomplex wurde im Oligozängehoben und in Bruchschollen zerlegt, eine anschließende starke Erosion schufeine Rumpffläche miozänen Alters. Diese alte Landoberfläche wurde dann nocheinmal durch jüngere Blocktektonik zerstückelt, so daß schließlich das heute vor-liegende Relief entstand (MADEL et al. 1968). Alle Gewässer des Untersuchungs-gebietes fließen in den Großen Regen oder in den Kleinen Regen. Beide Flüssevereinigen sich bei Zwiesel zum Schwarzen Regen. Zu den jüngsten Landschafts-veränderungen zählen die z.T. großflächigen Grabungen im Rahmen der Gold-gewinnung in den fluviatilen Talfüllungen vor allem des Kolbersbaches, des Gr.Defferniks und des Gr. Regens.

2. Hinweise auf Goldvorkommen

2.1. Schriftliche Quellen

Der älteste Hinweis auf Goldvorkommen im östlichen Bayerischen Wald fin-det sich in einem Herzogs-Urbar (Güterverzeichnis als Grundlage der Besteue-rung) aus dem Jahr 1312. Hier wird ein ,,Goldwerch ze Pebra (Böbrach), ze Paben-maizz (Bodenmais) undvor andem waeldem" etwähnt (WINKLER l99l:19).ZtmZeitpunkt der Erhebung war der Betrieb jedoch aufgelassen. Die angeführten OrteBöbrach und Bodenmais liegen nur wenige Kilometer entfernt \on Zwiesel. Mit

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2'.72 Klaus-Petei Martinek und Gerhard Lehiberger

EEE

Granit

Glimmerreiche GneiseBiotit - Plagioklas - Gneis

Cordierit-Granat-Sillimanit-Gneis

Bachsedimente mit GoldBachsedimente ohne Gold

Spuren derGoldgewinnungNummer laut Kap- 3

Eisensleini

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A

a&d .-' Großer \i"s"ro* I Fatkenstein

Ludwigsthal

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Zwiesel - N

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Abb. l. Geologische Ürbersichtskarte des Falkensteinmassivs zwischen Zwiesel und BayerischEisenstein mit Lage der historischen Goldabbaue undErgebnissen der Bachsedimentprospektion.

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel 27?

dem ,,Goldwerk vor anderen Wüklern" könnte also die Goldgewinnung beiZwiesel gemeint sein.

Im Jahr 1347 erhielten die Herren von Degenberg unter anderem den Gold-zehent in der Pfarrei Regen vom Landesherrn als Erblehen. Diese Steuer brachtein diesem Jahr einen Ertrag von einem Pfund Pfennige, folglich wurde Goldim Wert von 10 Pfund Pfennige gewonnen. Diese Abgabe wurde, wie in einemdegenbergischen Salbuch belegt ist, auch noch um 1437 erhoben. In einerAuseinandersetzung zwischen Herzog Albrecht und Hans von Degenberg umdie Lehenrechte im Jahr 1448 geht es unter anderem auch um den Goldzehent(WTNKLER 1996:. 16).

Bereits in der frühen geologischen Literatur über den Bayerischen Wald findendie Goldvorkommen Erwähnung. So sieht FLURL (1792: 126) die in der Gegendvon Bodenmais ,,hdufig am Tage liegenden Sefenhübeln" in Zusammenhangmit einer im 15. Jahrhundert vom Landesherren erteilten Bewilligung Goid zu,,seifnen" (waschen).

GRUEBER & MüLLER (1846: 191) zählen die Goldwäscher zu den erstenSiedlern im Raum Zwiesel: ,,Zwiesel, sammt der sogenannten Frauenau aufdem ursprünglichen Dotationsgrunde des Kloster; Rinchnach liegend, terdanktsein Entstehen den dasigen Mönchen, welche es zuerst mit Goldwijschern be-völkenen".

GüMBEL schreibt in seiner ,,Geognostischen Beschreibung des OstbayerischenGrenzgebirges" (1868: 902): ,Auch bei Bodenmais bestanden noch im 15. Jahr-hund.ert Goldseifenwerke und am Dreisesselgebirge bei Duschelberg und Bischofs-reuth erkennt man noch jetzt die Überreste alter Goldseifen." Weitere Hinweisefinden sich bei Po§BpNf in seiner grundlegenden Publikation über die Goldvor-kommen Böhmens und der Nachbarländer (1895:247)- Zusammenfassende Dar-stellungen aktueller Forschungsergebnisse finden sich bei LEHRBERGER (1996)und LEHRBERGER & MrxrrNnr (1996).

2.2. f,'lurnamen

Neben den schriftlichen Quellen können auch Flurnamen Hinweise auf Gold-vorkommen bzw. eine Goldgewinnung geben. Eine auffällige Häufung solcherFlurnamen ist nördlich von Zwiesel am Kolbersbach zu beobachten. Im Einzugs-gebiet dieses Baches befindet sich die Goldquelle, die bereits in den Urauf-nahmeblättern des Jahres 1829 genannt ist, und dort, wo der Bach sein starkesGefälle verliert und erstmals größere Schotterkörper ablagern konnte, trägt eineganze Waldabteilung den Namen Grüb e n (TK25: Blatt 6945 Zwiesel), was sichauf das Auftreten von Halden und Schürfen der Goldgewinnung bezieht. Weiterflußabwärts, bei Lindbergmühle kennt der Volksmund eine Goldwiese. Auchsoll sich nach SEvFERT (1978) der Name Kolbersbach von Goldbergbachableiten.

2,3. Geländemorphologie

Wie die Bezeichnungen Seifenhübel bei FLURL oder Seifenpingen beiPoSspNf bereits andeuten, hinterläßt der Seifengoldbergbau typische Geländefor-men, die sog. Grübenfelder (s. o.) oder Seifenwerke (LEHRBERGER 1996 20-21).

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Wohl eine der ältesten Beschreibungen dieser Bergbauspuren findet sich in der,,Topographia" von ApreN. In dem Text zu den Landtafeln des Jahres 1568 steht(Srvnnrr !981): ,,bei cliesen Bächen ist eine sandige Fläche, in welcher sich sehrüele Gruben befinden, clie unter anderem zum Beweis dafür dienen, dalS die Altenan cliesen Pldtzen mit Hiffe der üblichen Waschung Gold sammelten."

HocHSrErrER (1854: 567 f.) schreibt über die alten Goldwäschen im Böhmer-wald: ,,... zahllose Sefenhügel qn Flüssen und Biichen, lange Pingen- und Hal-denzüge im Gebirge geben noch Zeugnis von den grossen Arbeiten, die von vielenTqusend Menschen durch längere Zeitperioden ausgeführt wurden. ,.. ZahlreicheSeiftnhügel Jinclen sich selbst im höchsten Gebirge bis nahe zum Ursprung derBtiche ..."

In seinem Bericht ist auch eine detaillierte Beschreibung dieser Spuren einerGoldgewinnung enthalten: ,,Die Seifenhügel selbst sind lon verschiedener GröJ3e,oft 10-20 Fuss hoch, und noch mehr, ohne regelmössige Ordnung neben einandergewotfen; zwischen den einzelnen Hügeln grubenartige Vertiefungen. Sie bestehenaus Sand und Schotter bisteeilen scheint der feinere Sand vom gröberen Schottersortiert, .,.Viele dieser Hügel sind wohl ldngst wieder zu fruchtbaren Feldem aus-geebnet, viele ... sind mit hochstämmigem Fichtenwald oder hundenjährigen Erlenbewachsen, die meisten aber sind heute noch unfruchtbare Sand- und Steinhqu-fen, wie sie, vor vielen Jahrhunderten ihres goldenen Inhalts beraubt, von denGoldwäschern yerlassen worden sein mögen, die Gruben mit sumpfigem Morastausgefällt, die Hügel mit magerem Grqs überwqchsen, kaum zu düüiger Hut-weide dienend. "

Von BAvBERcER (1886) und später von PRIEHAUSSER (2. B. 1938) wurde ver-sucht, die Seifenhügel als Beweis für eine Vergletscherung des Böhmerwaldesbzw. des Bayerischen Waldes bis in die Tallagen anzuführen, wobei diese Gelän-deformen als Grundmoränen oder Toteisformen gedeutet wurden. In Fachkreisenist diese Deutung zugunsten einer anthropogenen Entstehung jeweils sehr bald alsunhaltbar verworfen worden (vgl. MADEL et al. 1968: 52; H.q.uNsn in diesemBand). PRTEHAUSSER hat die vermeintlichen Glazialspuren im Bereich zwischenZwiesel und Bayerisch Eisenstein nahezu lückenlos erfaßt. Seine Kartierung derglazialen und postglazialen Bildungen ist als Deckblatt zur Bodenkarte BlattZwie-sel (BRUNNACKER 1965) erschienen. Detailbeschreibungen der Morphologie ein-zelner Grübenfelder liegen von PRrEHÄussER (1938) und Koer (1974) vor. Dieaufgeführten Arbeiten konnten für die Goldprospektion mit großem Nutzen ver-wendet werden.

3. Verbreitung der Bergbauspuren

Im Gebiet zwischen Zwiesel und Bayerisch Eisenstein erfolgte eine detaillierteErfassung und Kartierung aller Bergbauspuren, so daß eine eindeutige Abgrenzungder Relikte der Goldgewinnung von den ebenfalls nachweisbaren Quarz- und Sul-fi derzschürfen erfolgen konnte.

Im Untersuchungsgebiet treten zwei Formen des Goldabbaus auf. Den größtenAnteil an den Goldbergbauspuren haben die sogenannten Seifenhüget, Spureneiner Gewinnung von Gold aus Bach- und Flußschottern (alluviale Goldanreiche-

Goldvererzungen im FalkensteinDassiv bei Zwiesel 275

rungen). Am Westabhang des Falkensteins konnte an vier Lokalitäten allerdingsauch der Abbau goldhaltigen Verwitterungsmaterials im direkten Einzugsbereichder primären Vererzungen (eluviale Goldanreicherungen) nachgewiesen werden(MARTTNEK & LEHRBERGER 1996).

Die Gesamtfläche der heute noch erkennbaren Goldbergbauspuren im ge-nannten Gebiet beträgt grob geschätzt 700 000 m2. Rechnet man mit einer Jahres-leistung der Materialbewegung eines Mannes von 500 m3, eine Menge diePo§ppNf (1895: 472) aufgrund von Erfahrungswerten der mit einfachsten Metho-den arbeitenden Goldwäscher im Ural auch für die böhmischen Goldwäschenangibt, so würde dieses bei der Annahme einer durchschnittlichen Tiefe von 2 mder Goldseifen, somit bei einer Gesamtmenge von 1400000 m3 bewegten Mate-rials,2800 Jafuesarbeitsleistungen eines Mannes ausmachen. Dies ist wenigerals ein Prozent dessen, was Po§EpNf für ganz Böhmen errechnet hat. Die Gold-vorkommen im Falkensteingebiet zählen dennoch zu den größten und ehemalswohl auch reichsten auf bayerischer Seite (LEHRBERGER & MARTTNEK 1996).Nimmt man einen mittleren Goldgehalt von 0,1 Gramm je Tonne durchgewasche-nen Schotters an, so ergibt sich für das Falkensteingebiet eine produktion vonetwa 300 kg Gold. Wahrscheinlich beuteten die ersten Goldwäscher jedochwesentlich reichere Seifen aus, so daß die tatsächlich gewonnene Menge deutlichhöher liegen kann.

.. Die im folgenden beschriebenen Spuren der Goldgewinnung sind in derUbersichtskarte des Untersuchungsgebietes (Abb. l) verzeichnet. Zur leichterenZuordnung wurden die einzelnen Lokalitäten im Text und in der Karte durch,numeriert.

3.1, Bereich Großer Regen

Bis Regenhütte hat der Fluß aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeitnur an wenigen Stellen Schotter abgelagert. Diese kleinen Alluvialflächen zeigenzwar hügelige Morphologie, doch sind die Abbauspuren, sofern es welche waren,durch Hochwasserfluten stark verwaschen, so daß ohne weitere Untersuchungenkeine genaueren Aussagen dazu gemacht werden können. Bei der Seebachschleifemündet der Geigen-(Arbersee-)Bach in den Großen Regen. Bereits posspN{(1895:247) erw'dhnt ,,an d.er Alluvialfläche unterhalb der Regenhütte von Gold-suchern durchwühlte Stellen" und auch in der Nähe der Fabrik vor Ludwigsthalerkannte er Seifenhügelfelder. Er beschreibt weiterhin, daß er während einer Bahn-fahrt zwischen Zwiesel und Bayerisch-Eisenstein entlang des gesamten RegensSeifenfelder wahrgenommen habe.

Lok. i: B ärn fi I z

Unterhalb von Regenhütte weitet sich das Tal des Großen Regens und der Tal-boden ist mit Alluvionen angefüllt. Im Bereich des Bärnfilzes sind hier auf einerLänge von einem Kilometer z. T. beiderseits des Flußbettes die Seifenhügel sehrgut erhalten. Der Talboden ist an manchen Stellen in der gesamten Breitedurchwühlt worden. Die Seifenhügel bedecken eine Fläche von etwa 120000 mr.Schon PENCK et al. (1887: 76f.) beschdeben diese Spuren einer intensiven Gold-waschtätigkeit.

2'16 Klaus-Peter Martinek und Gerhard Leh$erger

Die Formen der bis 2 m hohen Haufen und langgezogenen Hügel sind teilweisedurch den Hochwassereinfluß verwaschen. Zv Zeit der Begehungen wurden ineinem Teilbereich die Seifenhügel durch die Anlage von Fischteichen zerstört.Kopp (1974: 112f.) beschreibt von hier einen Hügel, der auf einem Humushori-zont aufgehäuft wurde, was eindeutig auf die anthropogene Entstehung hinweist.Im nordöstlichen Teil der Alluvialfläche ziehen die Abbauspuren den Hang hin-auf. Dem Ausbau der Straße nach Bayerisch Eisenstein und vor allem der Anlageeines Rastplatzes fielen die Abbauspuren, die hier auf ein eluviales Goldvorkom-men deuten, größtenteils zum Opfer.

Lok. 2: Rotfilz

Im Bereich des Rotfilzes, nahe der Einmündung des Großen Defferniks in denGroßen Regen befindet sich auf einer Fläche von etwa 40 000 m2 ein weiteres Sei-fenhügelfetd. Im Einzugsgebiet des Großen Defferniks liegen mindestens dreiprimäre Zonen mit Goldvererzung, so daß die zusätzliche Goldfracht diesesBaches sicherlich ein Anreiz für die Goldwäscher war, auch hier tätig zu werden.Das Rotfilz ist teilweise unter Naturschutz gestellt, die Seifenhügel liegen jedochaußerhalb dieses Gebietes.

Lok. 3: Rotau/LudwigsthalBei Ludwigsthal mündet der Kolbersbach in den Großen Regen. Die Abbau-

spuren beginnen etwa auf Höhe des Eisenbahndamms mit kesselförmigen Abgra-bungen von t:is zt 20 m Durchmesser und 5 m Tiefe in den hier relativ hoch lie-genden Schottem des Kolbersbaches. Auffällig sind die steilen Böschungswinkelder Gruben. In diesem Bereich tdtt ein deutliches Materialdefizit auf. Die Aufbe-reitung der hier abgebauten Schotter erfolgte wohl am Kolbersbach oder am nahe-gelegenen Großen Regen. Weitere Abbauspuren in Form von Gruben und aufge-schütteten Hügeln erstrecken sich, unterbrochen durch die Straße, hinunter biszum Großen Regen. Auf der anderen Seite des Flusses, im Bereich der Rotau sindebenfalls Seifenhügel zu erkennen. Hier sind die Formen jedoch durch den Ein-fluß des Hochwassers verwaschen. Dieses Grübenfeld bedeckt insgesamt eineFläche von rund 60000 m2. Ein Teil der Seifenhügel wurde beim Bau eines Ten-nisplatzes zerstört.

Lok. 4: T here s ienth allFürhaup ten

Nördlich von Theresienthal, auf der den Glaserhäusern gegenüberliegendenSeite des Großen Regens behnden sich die Reste eines Grübenfeldes. Dieursprüngliche Ausdehnung wird aufgrund der Geländebefunde auf mindestens50000 m2 geschätzt, davon sind heute noch etwa 12000 m2 erhalten. Der größereTeil ist durch Hochwasser zerstört oder für landwirtschaftliche Zwecke eingeeb-net worden. Die noch erhaltenen Bereiche wurden bei der Errichtung des Gewer-begebietes Fürhaupten Nord als schutzwürdige montanarchäologische Bereicheim Bebauungsplan berücksichtigt.

Den besten Erhaltungszustand weisen die Abbauspuren im Wald auf (Abb. 2).In nordwestlicher Richtung von den Hügeln im Wald folgt eine wellige Wiese, diesich bis zu einer deutlichen Geländekante zieht. Die Kante stellt die Begrenzungdes ehemaligen Goldabbaus dar.

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel 277

Abb. 2. Seifenhüget im Wäldchen nahe dem Gewerbegebiet Fürhaupten Nord bei Thercsienthal.

Im Gewerbegebiet Fürhaupten bestand bei Ausschachtungsarbeiten die Gele-genheit zur Beprobung tiefliegender Schotter des Großen Regens; so im Bereichdes neu verlegten Kanals, eines Schachtes und eines Wässerleitungsgrabens. Anbeiden erstgenannten Stellen wurde der Schotterkörper mit Schlitzproben unter-sucht. Die optimalen Aufschlußverhältnisse erlaubten an drei Stellen die Auf-nahme von Profilen, die in Abbildung 3 dargestellt sind. Der Kartenskizze ist dieLage der aufgenommenen Bodenprofile im Gewerbegebiet Fürhaupten Nord zuentnehmen.

Profil P1 wurde in der Kanalgrube im Ostteil des Gewerbegebietes aufgenom-men. Unter einer 20-30 cm dicken Humusschicht folgt eine etwa 1 m mächtige,vermutlich limnische Ablagerung eines tonig-schluffigen Materials. Im Tiefen-bereich von 1,3 bis 2,8 m ist der Schotterkörper des Großen Regens aufgeschlossen,darunter befindet sich sehr helles tonig-sandiges Zersatzmaterial, was auf ein in derTiefe anstehendes granitähnliches Gestein schließen läßt. Im zweiten Profil (P2),

das in einem Wasserleitungsgraben etwa 30 m ästlich Pl aufgenommen wurde, tre-ten die Schotter in einer Tiefe von 80 cm unter limnischen Sedimenten und einerHumusüberdeckung auf. Profil P3 schließlich wurde 250 m westlich von P2 ineinem Schacht eingemessen. Hier ist unter dem Humus und den limnischen Sedi-menten pleistozäne Fließerde vorhanden. Bis zum Wasserstand in 3,4 m Tiefe sindwiederum Schotter mit sehr gut gerundeten Komponenten bis 0,5 m Durchmesseraufgeschlossen. Die Fließerde besteht aus ungerundeten Gesteinsfragmenten bisI cm Größe und lockerem tonig-sandigem Bindemittel. Die Fließerde ist eine typi-sche Erscheinung von Permafrostböden, sobald auch nur eine geringe Hangnei-gung vorhanden ist. Dies erklärt das Auftreten der Fließerde im leicht geneigten,

278 Klaus-Peter Maflinek und Gerhard Lehrberger

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Abb. 3. Lage und Aufbau der im Bereich des Gewerbegebietes Fürhaupten Nord aufgenommenenPrcfile und Position der Probenpunkre (mit Angaben zum Goldnachweis).

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel 279

hangnahen Bereich (Profil P3), wohingegen diese Ablagerung im in Talmitte gele-genen, ebenen Gelände (fuofilen P1 und P2) feh1t. Diese neuen Aufnahmen stehenin völligem Widerspruch zu Angaben von PRIEHAUssER (1965: 99), der im gleichenBereich über defil Zersatz des anstehenden Gesteins bis zu vier Grundmoränen-schichten (Priehäussers Fimeisgrundschutt) abwechselnd mit Flußschotter, Sandenund Lößlehmschichten erkannt haben will.

Lok. 5: Zwi e s el

Auch im Stadtgebiet von Zwiesel wurde einst aus Schottern des Regentals Goldgewaschen. In einem Katasterplan aus dem Jahr 1885 (Stadtarchiv Zwiesel: A II,24,59) ist der Bereich des heutigen Stadtparks mit Grüben bezeichnet und dasöstlich daran angrenzende Gelände mit Grübenwiesen. In einem Situations-plan aus der selben Zeit (Stadtarchiv Zwiesel: A II, 11, 32) werden diese Grü b e nals Vertiefungen, Hügel und Sümpfe beschrieben. Die Größe dieses Grübenfeldesbetrug nach Auswertung der vorliegenden Karten Ende des 19. Jahrhunderts nochca. 5000 m2. Diese Seifenhügel waren es wohl auch, die AKSTALLER (1870) ver-anlaßten in seinen Beiträgen zur Geschichte des Marktes Zwiesel zu schreiben:,,Dieser Ort verdankt seine Entstehung den Goldwiischern, die sich einst da mitGoldsandreinigen beschäftiBten und einige Hütten bauten. Nochjetzt gibt es kleineSandhägel, welche als Ueberbleibsel yon Goldwäschen erscheinen."

Einige Orte im Böhmerwald, wie z.B. Pisek und Su§ice (Schüttenhofen) sollenGründungen von Goldwäschern sein (PoSEpN, 1895: 429): es ist also nicht abwegig,dies in Anbetracht der zahlreichen Spuren früherer Goldwaschtätigkeit in der ganzenGegend auch für Zwiesel zu vermuten (vgl. GRUEBER & MüLLER 1846: 191). DieGrüben als wichtige Zeugnisse der Vergangenheit Zwiesels existieren heute jedochnicht mehr. Bei der Anlage des Stadtparks durch den Verschönerungsverein Zwie-sel seit 1885 wurden sie beseitigt. Heute erinnert nur mehr das Hotel-Restaurant,,Zum Goldwäscher" an die Vergangenheit dieses Ortes.

3.2, Bereich Großer Deffernik

Lok. 6: Erl hütte

Entlang des Großen Deffernik treten Seifenhügel im Bereich der WaldabteilungErlhütte auf und bedecken hier eine Fläche von etwa 20 000 m2. In diesem Bereichwurde zur Zeit der Probenahme ein Teich angelegt, dem einige der Abbauspurenzum Opfer fielen. An den dabei entstandenen Aufschlüssen konnte man erkennen,daß die Seifenhügel ausschließlich aus sehr gut gerundetem Schottermaterial auf-gebaut sind.

Lok. 7: S an dau

Die Sandau befindet sich etwa 1 km westlich von Zwieslerwaldhaus. In diesemBereich treten entlang des Großen Deffernik auf einer Fläche von ca. 35 000 m2zahlreiche Abgrabungen und große Seifenhügel auf. Ein Teit der alten Abbauspu-ren ist durch die im 19. Jahrhundert erfolgte Flußregulierung beeinträchtigt, einigeder parallel zum Bach verlaufenden, aufgeschütteten Hügel sind sicherlich beimBau des Triftkanals entstanden. Aber die z. T. mehr als 50 m yom Bachbett ent-fernt gelegenen Hüge1 belegen, daß hier auch Gold gewaschen wurde.

280 Klaus Peter Martinek und Gerhard Irhrberger

Lok. 8: Wolf sgruben/Schmal zau

Dieses etwa 75 000 m2 große Seifenhügetfeld befindet sich zwischen denEinmündungen des Großen Steinbachs und des Schmalzbachs in den GroßenDeffernik. Die Hügel sind relativ niefuig, was z. T. sicherlich auf die Wirkung vonHochwässer zurückzuführen ist. Der nördliche Teil dieses Grübenfeldes trägt heutenoch die Flurbezeichnung Wolfsgruben.

3.3. Bereich §chmalzbach

Lok. 9: Schwellhäusl

Etwa 150 m südlich des Schwellhäusls sind im Bereich der Schwellhäng, 15bis 20 m über dem Bachbett tiefe Abbauspuren im Gelände zu erkennen. DieAbgrabungen befinden sich vollständig im Verwitterungsschutt von Cordierit-gneisen. Hier war, wie auch die mikroskopischen Untersuchungen an den Gold-proben zeigen (Abschnitt 4.3), eine eluviale Goldanreicherung im unmittelbarenBereich der primären Vererzung Ziel des Abbaus.

Lok. 10: SchmalztachEntlang des Schmalzbachs, von der Mündung bis zum eluvialen Goldvorkom-

men südlich des Schwellhäusls, treten immer wieder deutliche Abbauspuren auf.Die ehemaligen Abgrabungen und Halden sind jedoch größtenteils bei der Anlagedes Triftkanals und beim Straßenbau zerstört worden. Am besten erhalten sind dieSpuren einstiger Goldwaschtärigkeit am Schmalzbach etwa 750 bis 1000 m süd-lich des Schwellhäusls. Sie bedecken hier eine Fläche von etwa 20000 m2. AufHöhe des eluvialen Goldvorkommens hören die Abbauspuren im Bereich desBachbetts plötztich auf. Die unebene, wellige Wiese zwischen Bach und Forst-straße unterhalb der Gruben im Verwitterungsschutt (Lok. 9) läßt die eingeebne-ten Abbauspuren noch erahnen.

3.4. Bereich Geiselbach

Lok. 11:Geiselbach

Am Unte auf des Geiselbaches befindet sich ein kleines Areal von etwa5000 m' mit gut erhaltenen, bis 2 m hohen Seifenhügeln. ln 632 m Höhe mündetein Zufluß in den Geiselbach, an dem sich beiderseits zahlreiche Abgrabungen imVerwitterungsschutt befinden (eluviales Goldvorkommen).

3.5, Bereich Kolbersbach und Zuflüsse

Der Ostteil des Falkensteinmassivs wird vom Großen und Kleinen Höllbachsowie vom Kleinen Deffernik entwässert. Der Kleine Höllbach fließt in denGroßen Höllbach, in den bei der Schwarzen Brücke auch der Kleine Deffemikmündet. Etwas oberhalb der Weißen Brücke vereinigen sich der Große Höllbachund der Vorderscheuereckbach zum Kolbersbach.

Etwas unterhalb der Schwarzen Brücke, dort wo das Gefälle der von Nordenkommenden Bäche stark abgenommen hat und sich das W-E-verlaufende weite

Goldvereflungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel

Tal des Kolbersbachs öffnet, befinden sich in den Schottern die größten und teil-weise auch schönsten Zeugnisse der historischen Goldwaschtätigkeit im Gebietzwischen Zwiesel und Bayerisch Eisenstein. Die nähere Beschreibung dieserGrübenfelder erfolgt bei Lok. 12 bis Lok. 15.

Am Oberlauf des Kleinen Defferniks befindet sich eine Quellfassung, die denNamen G o I dqu el I e trägt. Weder im Bereich der Quelle noch im gesamtenGebiet oberhalb der Schwarzen Bdcke gibt es Abbauspuren, die auf eine ehe-malige Goldgewinnung hinweisen würden. Das relativ steile Gefälle der Bächeund damit verbunden die kaum vorhandenen Schotterablagerungen hatten hierwohl die Bildung von abbauwürdigen Goldanreicherungen verhindert.

An dieser Stelle sollen kurz anthropogene Geländeformen Erwähnung fin-den, die auf den ersten Blick mit bergmännischen Abbauspuren verwechseltwerden könnten. Als man Ende des 18. und im frühen 19. Jahrhundert die Holz-nutzung intensiyierte, wurden im Falkensteingebiet zahlreiche Staubecken, soge-nannte Schwellen, angelegt und die Bäche kanalisiert und verbaut. Die heute nocherkennbaren, gravierenden Umgestaltungen der Landschaft im Zusammenhang mitder Holzdrift fanden überwiegend in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt.Der teilweise unnatürlich gerade Ve auf des Kolbersbaches geht auf ebensolcheArbeiten zurück, ursprünglich mäandrierte dieser Bach im ebenen Tal. Entlangder kanalisierten Bäche im Falkensteingebiet treten Hügelformen in z. T. unter-schiedlicher Form auf; es handelt sich dabei um Aushubmaterial des Kanalbaus.Auf den ersten Blick ist eine Verwechslung mit Seifenhügeln möglich. Auch

281

Abb.4. Seifenhügel in der Rannenau.

282 Klaus-Peter Martinek und Gerhard Lehrberger

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Abb. 5. Grübenfeld in der Rannenau (nach PRIEHÄussER 1938 und PRETNFALK 1986).

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel

trocken gefallene Mäander können Abbauspuren vortäuschen. Dies wurde jeweilsbei der Erfassung und Beschreibung der Goldabbauspuren berücksichtigt.

Lok. 12: R an n en au

Etwa 300 m südwestlich derWeißen Brücke, in der Rannenau, befindet sich einursprünglich mindestens 60000 m'? großes Abbaugebiet mit z.T. mustergültigerhaltenen Seifenhügeln (Abb.4). In der Nähe des Höllbachs sind die Spurendurch zeitweise Überflutung bereits stark verwaschen. Abgebaut wurde hier dasgut gerundete Schottermaterial bis in eine Tiefe von 5 m unter die Geländeober-kante. Im oberen Teil der Bergbauspuren ist ein deutliches Materialdefizit zu beob-achten. Gerade wegen der guten Erhaltung sind hier auch zahlreiche eindeutigeHinweise auf eine anthropogene Entstehung dieser Hügellandschaft vorhanden,so z.B. die steilen Böschungswinkel, Haufen mit eindeutig nach Korngrößensortiertem Material, aufgeschichtete Steine, geringe Humusüberdeckung. Koer(1974: 104ff.) beschreibt dieses Grübenfeld und die Belege einer anthropogenenEntstehung sehr ausführlich. Eine Kartierung dieser Geländeformen erfolgtebereits von PRIEHAUSSER (1938: 104), wobei dieser von einer natürlichen Entste-hung während der Eiszeit überzeugt war. Seine Skizze zeigt sehr schön die kes-selförmigen Abgrabungen und die unregelmäßig fingerartig in das Gelände ein-greifenden Schurfgräben, die in einem System von Rinnen münden und sich dannim wesentlichen in zwei Hauptgräben vereinigen (Abb. 5).

Lok. 13: Gschwend

300 m unterhalb der Weißen Brücke beginnt das flächenmäßig größte Grüben-feld im Untersuchungsgebiet. Eine erste Erwähnung und Kartierung erfolgte durchPRIEHAUSSER (1938: 105), eine neuere Aufnahme wurde von Korr (1974: I l0ff.)durchgeführt.

LJ-T-AAbb. 6. Abbauspuren in der Forstabteilung Gschwend (nach PRTEHAUSSER 1938: 105).

283

Klaus-Peter Maflinek und Gerhard Lehrberger

Direkt unterhalb des Steilabfalles einer hier relativ hochgelegenen Schotter-terrasse des Kolbersbaches zum heutigen Talniveau befinden sich trichterförmigeAbbaustellen mit einem Durchmesser von 20 bis 30 m, die in ein System von Grä-ben münden (Abb. 6). Die Eintiefung der Schürflöcher und Gräben beträgt bis zuzehn Meter. Das zu beobachtende Materialdefizit in diesem Bereich deutet darauf,daß die Aufbereitung der hier abgebauten Schottermengen an anderer Stelle, wohlam etwa 70 m entfernten Kolbersbach erfolgte. Auffallend in der ForstabteilungGschwend ist ebenfalls eine geringe Humusüberdeckung und eindeutig sortiertesMaterial im Bereich der Bergbauspuren.

Lok. 14: Grüb e n

Zusammen mit den Abbauspuren in der Forstabteilung Gschwend bilden dieLokalität Grüben ein mindestens 170000 m2 großes Areal, in welchem dieSchotterablagerungen des Kolbersbaches von den Goldwäschern intensiv durch-gegraben wurden. Die durchschnittlich 2 m hohen, meist langgezogenen Seifen-hügel bedecken in mefu oder weniger guter Erhaltung den gesamten Talboden aufeine Länge von etwa 900 m bei einer Breite von mehr als 200 m. Weiter westlichwurde der Wald abgeholzt und das Gelände landwirtschaftlich genutzt. Es ist sehrwalrscheinlich, daß auch hier Spuren der Goldgewinnung vorhanden waren, dieheute eingeebnet sind.

Lok. 15: Goldwiese

Nach Auskunft von Frau Kaufmann aus Lindbergmühle trägt ein Teil der soge-nannten Herbstwiese den Namen Goldwiese. Dem Anschein der welligen undmorastigen Wiese nach, könnten hier früher Seifenhügel gewesen sein. Die Loka-litätsbezeichnung steht jedoch wahrscheinlich in Zusammenhang mit Vorgängen,die sich zu Beginn dieses Jahrhunderts hier ereigneten. Nach den Unterlagen imHauptstaatsarchiv München (Signatur: Oberbergamt, Abgabe des StaatsarchivsMünchen, Nr. 267) befand sich in diesem Bereich der Schurfschacht der Luitpold-zeche, einem 1911 vom Oberbergamt in München verliehenen Goldbergbau. Beider vorhergehenden Untersuchung und Beprobung durch die Mitarbeiter des Ober-bergamtes wurde ein Profi1 des Schachtes aufgenommen: Unter einer 30 cm star-ken Humusschicht lagen bis in eine Tiefe von 2,5 m Sand und Schotter, darunterlehmiger Sand. Aus dem unteren Meter des Schotterprofils wurde etwa l TonneMäterial entnommen, zunächst auf einem ,,Gefluder mit Querleisten" (Waschrinne,Sluice Box) angereichert und das Konzentrat dann in einer Pfanne verwaschen. DieWägung der ausgewaschenen Probe ergab 1,83 g Gold, eine Menge, die dem Ober-bergamt für die Verleihung eines Goldbergbaus ausreichend erschien. Da jedochkein Abbau stattfand, wurde die Verleihtng 1922 wieder aufgehoben.

Die Goldprobe befindet sich heute in der Sammlung des Geologischen Landes-amtes (Abb. 7). Auffallend ist die ftu bayerische und böhmische Vorkommen unge-wöhnliche Komgröße des Goldes von 2 bis 5 mm. Im direkten Vergleich mitdem relativ grobkörnigen Gold von Fürhaupten ist die deutlich hellere Farbe desangeblichen Goldes aus der Luitpoldzeche bemerkenswert. Profilmessungen anpolierten Körnern ergaben einen mittleren Silbergehalt von 18Vo. Bei den etwa100 analysierten Goldkörnern aus dem Falkensteingebiet (siehe Abschnitt 4.4 undMARTTNEK & LEHRBERGER 1996) fand sich kein einziges mit vergleichbaren Eigen-

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel

schaften. Die Vermutung, daß die Mitarbeiter des Oberbergamtes mit ortsfremdemGold getäuscht wurden, ist naheliegend. Eine Bestätigung für diesen Verdacht istdas Ergebnis einer im Jahr 1932 von anderer Seite nochmals durchgeführten Unter-suchung des Vorkommens. Die aus einem 3 m tiefen Schacht gewonnene Probe ent-hielt lediglich einen 2 mm großen Goldflitter (Ssveenr 1978).

Abb. 7. Angebliche Goldprobe von der Luitpoldzeche bei Lindbergmühle.(Mit freundlicher Genehmigung des BGLA. Foto: E. GEIss).

3.6. Bereich Schleicherbach

Lok. 16: Schleicherbach

Die Bergbauspuren beginnen etwa in 630 m Höhe mit Abgrabungen im Hang-schutt (eluviales Vorkommen), hangabwärts ist der gesamte Waldboden umge-graben und zu bis 2 m hohen Hügeln aufgeschüttet. Die Abbaue ziehen sich biszum Bach hinab und sind von da an bis zum Waldrand beim Weiler Schleicher fastununterbrochen zu erkennen. Die umgegrabene Fläche wird auf mindestens75 000 m2 geschätzt.

3.7. Sonstige Goldbergbauspuren

Lok. 17: Ahorn-B achl

Die Abbauspuren am Ahorn-Bachl liegen nordwestlich von Zwiesel am oberenEnde eines eingezäunten ZeTtplatzes. Dieses Grübenfeld ist heute nicht mehr inder Form und Größe erhalten, die Kopp (1974: 119f.) beschrieben hat. Bei derAnlage des Campingplatzes wurden wohl einige Bergbauspuren zerstört, dieerhaltenen Seifenhügel sind bis i,5 m hoch.

285

286 Klaus-Peter Martinek und Gerhard Lehrberger

Lok. 18: Küh au

In der Kühau befinden sich in den relativ hochgelegene Schotterablagerungendes Kleinen Regens mehrere wannenförmige Abgrabungen mit anschließen-den Abflußrinnen (Abb. 8). Eine deutliche Goldführung im Sediment weistauch hier auf einen ehemaligen Goldabbau hin. Dieses ,,Grübenfeld" wirdvon PRTEHAUSSER (1938: 110) als Abschmelzkessel von Toteis gedeutet. Zusam-men mit dem nachfolgend beschriebenen Pommerbach könnte sich die Angabevon GRUEBER & Müuen (1846: 191) über die frühe Besiedlung der Umgebungvon Frauenau durch Goldwäscher auf diese Lokalitäten am Kleinen Regenbeziehen.

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Abb. 8. Die Bergbauspuren in der Kühau (nach PRrEHÄussER 1938).

Lok. 19: Pom mer- B ac h

Am Unte auf des Pommer-Bachs hat PRrEHAussEn (1938: 103) ein Grüben-feld kartiert, das eine Erstreckung in NW-SE-Richtung von etwa 250 m Längeund etwa 50 m Breite aufweist. An der Mündung des Pommer-Baches in denSchwarzen Regen tritt eine langgezogene Rinne auf, die beidseitig von Wällenbegleitet wird. Bachaufwdrts, in Richtung Nordosten, verbreitert sich die Abbau-spuren und bestehen dort aus zahlreichen Haldenhügeln und trichterförmigenSchürflöchern. Diese rundlichen Veitiefungen sind durch Gräben mit einer Haupt-rinne verbunden. Nach Nordosten schließt sich ein kleineres Grübenfeld an. dasallerdings schwächere Geländeformen aufweist. Es besteht im wesentlichen ausquer zum heutigen Bachbett verlaufenden Schürfgräben.

Lok. 20: Schwarzachmündung

Po§epNf (1895) erwähnt erstmals die ,,Seiftnpingen unterhalb d.er Sdgemühleyor Zwiesel". Gegenüber der Schwarzachmündung in den Schwarzen Regen be-

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel 287

finden sich nach Kopp (197 4: 120tr.) drei Schotterhügel, von denen der größteeine Länge von 60 m und eine Höhe von 4 m hat. Dieses Grübenfeld liegt mit540 m Höhe relativ tief und spielte für PRTEHAUSSER (1938: 107) eine wichtigeRolle bei der (Fehl-)Interpretation der Ausdehnung der Gletscher des BayerischenWaldes. Diese Schotterhüge1 werden auch von MADEL et al. (1968) erwähnt.

4. Probenahme und Auswertung

4.1. Bachsedimentprospektion

Das Gebiet mit den ausgedehntesten Spuren früherer Goldwaschtätigkeitenam Gr. Falkenstein wurde besonders detailliert beprobt, um die Herkunft desSeifengoldes zu klären. Insgesamt wurden 47 Bachsedimentproben mit einemGesamtgewicht von rund 4000 kg entnommen und daraus Schwermineralkonzen-trate hergestellt. Die schrittweise Aufbereitung der Proben im Gelände und späterim Labor wird ausführlich von LEHRBERGER in diesem Band behandelt.

Die meisten Proben mußten in den rezenten Ablagerungen der Bäche undFlüsse genommen werden. Dabei wurde bis in eine Tiefe von etwa 0,5 m Materialausgehoben und als Probe verwendet. Die Morphologie der Abbauspuren imgesamten Arbeitsgebiet deutet jedoch auf eine durchschnittliche Abbautiefe von2 m bei der historischen Goldgewinnung. Es ist naheliegend zu vermuten, daß indieser Tiefe eine besonder§ starke Goldanreicherung vorhanden war. Daher wur-den nach Möglichkeit auch tiefer liegende, alte Ablagerungen beprobt. Durch dieErschließungsmaßnahmen für das Gewerbegebi.et Fürhaupten nördlich Zwieselwar es möglich, aus einem von den Goldwäschern noch nicht durchgegrabenenSchotterkörper in einer Tiefe von etwa 2 m Proben zu nehmen.

4.2. Schwermineralbestand und Goldführung

Wie bereits die relativ einheitliche Geologie im Einzugsgebiet der beprobtenBäche vermuten läßt, zeigen auch die Schwermineralkonzentrate keine größerenVariationen in ihrer Zusammensetzung. Stets nachweisbar sind Granat in hell-rosa gefärbten Kristallfragmenten mit muscheligen Bruchflächen, Zirkon intypischer Form farblos durchsichtiger, langpdsmatisch idiomorpher Kdstalle mithoher Lichtbrechung und Monazit in gut gerundeten, gelblichen Körnern.Magnetit tritt in jedem Schwermineralkonzentrat in idiomorphen Kdstallenbzw. Bruchstücken davon auf. Ein deutlich erhöhter Gehalt findet sich in Bächenmit Biotit-Plagioklas-Gneisen im Eiirzugsgebiet. Als Lieferanten für größereMengen Magnetit kommen auch die Kalksilikatgesteine in Frage, die als Ein-schaltungen in den Gneisen verbreitet sind. Ilmenit wurde in allen Schwer-mineralkonzentraten in Form hypidiomorpher Körner nachgewiesen.

In deutlich geringerer Menge und auch nicht in j eder Probe fanden sich R u t i Iin schwarzen, sehr gut gerundeten Körnern, Hercynit in hellgrünen Kristall-bruchstücken und Gahnit in dunkelblaugrünen Kristallbruchstücken. Letzterertdtt im Einzugsbereich der Sulfidvererzung am Rotkot auf, wobei er mit Pyrit ver-gesellschaftet sein kann.

Gold ist unter den Schwermineralen das einzige Wertmineral im Arbeitsge-biet. Sein häufiges Auftreten, in z.T. hoher Anreicherung, war Grund für die rege

288 Klaus-Peter Martinek und Gerhard Lebrberger

Goldwaschtätigkeit zu früheren Zeiten. Die Größe der aus den Bachsedimentpro-ben separierten Goldkömer liegt meist im Bereich von 0,1 bis 0,5 mm. Das größtegefundene Korn hat eine Länge von etwa 5 mm. Fast alle Goldkörner größer0,5 mm sind stark geplättet und stammen aus den alten Schotterablagerungen desGroßen Regens (Abb.9). Das Gold aus den rezenten Flußablagerungen ist nor-malerweise wesentlich feinkörniger.

Abb.9. Gold aus alten Schotterablagerungen des croßen Regens nördlich Zwiesel (SammlungG. Steyer). Bildbreite 20 run.

Der Nachweis von Goldamalgam in den Bachsedimentproben isr ein Belegfür die Verwendung von Quecksilber zur Goldseparation durch die Goldwäscherim Falkensteingebiet. So konnten im Kolbersbach und am eluvialen Goldvor-kommen am Schwellhäusl (Lok. 9) Goldkörner gefunden werden, die von einersilberfarbenen Amalgamschicht überzogen sind.

Löllingit konnte in einer Probe aus dem Kolbersbach in Form eines xeno-morphen Kristallbruchstückes nachgewiesen werden. Dieses Erzmineral gehörtzur Mineralparagenese der Goldvererzung im Falkensteingebiet.

In den aus rezenten Ablagerungen gewonnenen Schwermineralkonzentratenwurden teilweise bis 1 mm große Kügelchen gefunden, die äußedich aus Eisen-oxid bestehen (EDX-Messung). Diese S c h m e 1 z k ü g e I c h e n beschreiben auchLEHRBERGER et al. (1988: 125) aus Schwermineralkonzentraten des OberpfälzerWaldes und führen ihre Entstehung auf Schmiedefeuer und Schmelzöfen des altenBergbaus zurück. In mehreren Proben wurde metallisches Zinn mit wechseln-den Anteilen von Kupfer und Silber gefunden. Es handelt sich hierbei wahr-scheinlich ebenfalls um ein anthropogenes Produkt.

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel

4.3. Morphologie des Seifengoldes

Gold ist sehr duktil, daher reagiert es auf die mechanische Bealspruchungbeim Transport im Bachsediment mit Deformation. Der Grad der Deformationist einerseits abhängig von der Dauer der Beanspruchung, dem entspricht die Trans-portweite, und zum anderen von der StiAke der Beanspruchung, entsprechend derTransportgeschwindigkeit. Die Untersuchungen zur Morphologie der aus den Pro-ben separierten Goldkömer erfolgten mit dem Rasterelektronenmikroskop (REM).

Im untersuchten Gebiet ist, ausgehend von den nachgewiesenen oder vermute-ten eluvialen Goldvorkommen mit einer maximalen Transportentfernung von etwa15 km zu rechnen. Die in einem Bereich gewonnenen Erkenntnisse zur entfer-nungsabhängigen Deformation können aber wegen der unterschiedlichen Gefälleder Bäche nicht auf andere Bereiche übertragen werden. Es können also nurqualitative Aussagen zur Distanz von der Primärvererzung gemacht werden. Dieentsprechenden Ergebnisse der Untersuchungen sind in Tabelle 1 dargestellt.

Tabelle 1: Entfernung zur Primärvererzung in Abhängigkeit vom Deformations-grad der Goldkörner im Raum Zwiesel-Bayerisch Eisenstein

Deformationsgrad MorphologischeMerkmale Entfernung von derPdmärvererzung

289

IkeineDeformation

unregelmäßige, gezackte Formehemalige Verwachsungs-strukturen erkennbatschade Kanten

eluviales Goldvorkommenim Bereich derPrim?tverelzungkein wesendicher Transport

IIgeringeDevormation

Kanten gerundetOberflächenrelief verringerteinzelne Kmtzer

alluviales Goldvorkommenge.inge Transportweitewei ge km

IIIstarkeDeformation

deutliche Verrundungdeutliche Plättungursprüngliche Oberflächenstruktur

alluviales Goldvorkommengroße Transportweiteviele km

Bei der Suche nach der primdren Goldvererzung im Falkensteingebiet habendie eluvialen Goldvorkommen eine große Bedeutung. Die Primärvererzung ist, jenach Hanglage des eluvialen Vorkommens, direkt darunter im verwitterten Gneisoder etwas hangaufwärts zu ve[nuten.

Erste Hinweise auf ein eluviales Goldvorkommen liefern solche Abbauspurender Goldwäscher, die nicht in den Schotterablagerungen der Bäche, sondern imVerwitterungsschutt auftreten, wie sie oberhalb des Bärnfilzes (Lok. 1), beimSchwellhäusl (Lok.9), am Geiselbach (Lok. 11) und am Schleicherbach (Lok. 16)nachgewiesen werden konnten. Ein weiterer Hinweis ist die Morphologie derGoldkörner (Tab. 1). Die Abbildung 10 zeigt ein filigranes Goldkorn von dem elu-vialen Goldvorkommen beim Schwellhäusl, am Oberlauf des Schmalzbachs. Vomgleichen Fundort stammt auch das Goldkorn in Abbildung 11-A.

Bereits nach einem kurzen Transport werden die Goldkörner deutlich defor-miert. Die Kanten sind abgerundet, eine ursprünglich stark ausgeprägte Ober-flächenstrukturierung ist zwar immer noch erkennbar, jedoch nur mehr in abge-

290 Klaus-Peter Mafünek und Gerhard l,ehrberger

Abb. 10. Undeformiertes, filigranes Goldkom vom Goldvorkommen Schwellhäusl (Lok. 9).REM-Foto, Bildbreite 0,28 mm.

schwächter Form, und Kratzer zeugen von der abrasiven Wirkung der wesentlichhärteren anderen Komponenten des Bachsediments. Abbildung 11-B zeigt denDeformationseffekt beim fluviatilen Transport von etwa 2 km bei geringemGefälle. Die stärkste Deformation wurde an dem Seifengold aus dem Schotter-körper des Großen Regens bei Theresienthal beobachtet (Abb. 11-C): Die Ober-fläche ist weitgehend geglättet, ursprüngliche Oberflächenstrukturen sind völligverwischt. Das Goldkorn hat eine plattige, z. T. ausgewalzte Form angenommen.

Charakteristisch für das untersuchte Goldvorkommen ist das häuflge Auftretenschwammartiger Goldkörner (Abb. 12). Im polierten Anschliff des Korns ausAbbildung 12 erkennt man, daß die löchrig poröse Struktur der Oberfläche auchim Inneren auftritt (Abb. 13). Bei diesen Formen handelt es sich um Relikte einermyrmekitischen Verwachsung von Gold und Bismut (LEHRBERGER et al. 1990:164; MARTTNBK & LEHRBERGER 1993). Bismut ist im Verwitterungsbereich insta-bil und löst sich auf. Die Au-Bi-Myrmekite entstehen durch Zerfall der interme-tallischen Verbindung Maldonit (Au2Bi), wie bereits RAMDoHR ( 1953: 5) am Mate-rial der Typlokalität beobachten konnte.

4.4. Internstruktur und chemische Zusammensetzung des Goldes

Parallel zu den Untersuchungen zur Morphologie der Goldkörner wurde auchderen Oberflächenzusammensetzung gemessen. Die Analytik erfolgte mit einermit dem Rasterelektronenmikroskop (Tlp JSM-35 C der Firma JEOL) verbundeneenergiedispersive Röntgenmikroanalytik.

Coldrererzungen im F:Llkensteinmassiv bei Z\ resel

Abb. 1l-A. Undeformiertes Goldkorn aus einem eluvialen Vorkommen Schwellhäusl (Lok. 9).REM-Foto, Bildbreite 0,36 mm.

Abb. 1l-8. Mäßig deformiertes Goldkorn nach einem Transport von etwa 2 km im Schmalzbach(Lok. l0). REM-Foto, Bildbreite 0,43 mm.

Abb. 11-C. Stark gerundetes, geplättetes Goldkom aus dem Schotter des Cr. Regen beiTheresienthal (Lok. 4). REM-Foto, Bildbreite 0,5 mm.

291

292 Klaus-Peter Martinek und Gerhard Lehrberger

Abb. 12. Goldkom mit schwammiger Sruktur vom Geiselbach. REM-Foto, Bildbreite 0,69 mm.

Abb. 13. Anschliff des Goldkorns aus Abb. 12. REM-Foto, Bildbrcite 0,7 mm.

Goldvererzungen im Falkemteinmassiv bei zwiesel

Als einzige Beimengung des Goldes konnte Silber festgestellt werden. Bei rund70Vo der untersuchten Goldkörner liegt der Silbergehalt an der Oberfläche unterder Nachweisgrenze der energiedispersiven Analytik (<0,5 Gew.-Vo). 22 Vo derGoldkörner weisen einen Silbergehalt bis 12Vo atf, etwa 1Ea der untersuchtenGoldkömer sind eigentlich Elektrumkörner (Ag >zOE ). Bei den silberreichenKörnern konnte die Beobachtung gemacht werden, daß in Kratzern der Silberge-halt höher lag als an der Oberfläche.

Die Messung an der Oberfläche läßt nur bedingt Aussagen über die Zusam-mensetzung im Inneren der Goldkörner zu. Um eine eventuelle Zonierung, Ein-schlüsse und interne Verwachsungsstrukturen untersuchen zu können, wurden von15 Goldkömern polierte Anschliffe hergestellt. Die Profilmessungen erfolgten miteiner Elektronenstrahlrnikrosonde vom Iyp CAMEBAX SX 50 der FirmaCAMECA.

Fürhaupten (Lok.4): Das stark gerundete Goldkom aus Fürhaupten bestehtgrößtenteils aus einem kompakten Kern und randlich aus einer mehr oder weni-ger stark ausgeprägten, löchrigen Randzone (Abb. 14, oben). Die Profilmessungzeigt, daß der durchschnittliche Silbergehalt im kompakten Bereich L,1Ea benägt.Zum Rand hin steigt der Silbergehalt bis auf 3 bzw. 5Va an lu'nd' f?illt im Bereichder löcfuigen Struktur auf unter 0,2 70 ab. In dieser Zone wurde stellenweise auchBismut nachgewiesen. Das Detailprohl (Abb. 14, unten) gibt die Anderung des

Silbergehaits im Randbereich des Goldkorns deutlich wieder. Bei der löchrigenRandzone handelt es sich um eine typische Reliktstruktur der myrmekitischenAu-Bi-Verwachsung. Diese für die Typisierung der Goldvererzung wichtige Beob-achtung ist erst im Anschliff möglich, da die Strukturen an der Oberfläche desKorns bereits nicht mehr zu erkennen sind. Die Goldkörner aus den Schottem derGroßen Regens bei Theresienthal zeigten schon bei der morphologischen Betrach-tung (siehe Abschnitt 4.3) eine deudiche Deformätion, Rundung und Plättung, dieim Anschliff besonders gut durch die z.T. stark verschmierten myrmekitischenBereiche in Erscheinung tritt.

Die Ursache für das deutliche Ansteigen des Silbergehaltes im Randbereich deskompakten Korns konnte nicht eindeutig geklärt werden, vielleicht handelt es sichdabei um eine primäre Zonierung des Goldkorns. Am Beginn des Gesamtprofilslaißt sich gut erkennen, daß zum Rand hin der Silbergehalt auch dann deudichabf?illt, wenn keine myrmekitische Struktur anschließt. Dieser Effekt, der bei allenGoldkörnern beobachtet wurde, wird auf eine selektive Auslaugung des Silberszurückgeführt.

Profilmessungen an einem weiteren Goldkorn aus der gleichen Probe liefer-ten entsprechende Werte: Der durchschnittliche Silbergehalt im kompakten Komvon 1,17o f?illt am Rand a:uf 'snter O,2Vo ab.

Rannenau (Lok. 12): Aus dieser Probe wurden drei Goldkörner im Anschliffuntersucht. Die Ausbildungsform zwei der Körner kann als typisch für das Goldder Vererzungen im Falkensteingebiet angesehen werden. Ein kompaktes Gold-korn ist mit einem löchrigen Myrmekit-Relikt verwachsen. Der kompakte Teil hateinen deutlich höheren Silbergehalt von etwa 2,5 Vo bzw- 7 ,7 Vo im Vergleich zu

294 Klaus-Peter Martinek und cerhard Lehrberger

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Profil in pm

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Abb. 14. Goldkon aus Fürhaupten (Lok.4). REM-Foto eines Anscbliffs und zugehödge prcfrl-messungen. Bildbrcite des Fotos 0,75 mm. Die Meßprohle sind auf dem Anschliffbild markiert.

Erläuterungen zu den Profilmessungen im Text.

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel

dem löchrigen Bereichen mit weniger als 0,1Vo Silber. Bei Einzelmessungen konn-ten im Myrmekit-Relikt beider Körner Bismut-Einschlüsse nachgewiesen werden.

Der dritte Anschliff (Abb. 15, oben) zeigt ein Elektrum-Korn. Aus dem Ge-

samtprofil (Abb. 15, Mitte) ist zu ersehen, daß der durchschnittliche Silbergehaltvon etwa 45Vo gegen den Rand auf bis zu 48 Vo ansteigt. Diese Zonierung hängt

wahrscheinlich mit der primären Abscheidung des Elektrums zusammen, nicht so

die deutliche Abnahme des Silbergehalts in den äußeren 5 pm (Detailprofil,Abb. 15, unten). Als Erklärung für diese Beobachtungen bietet sich an, von einerselektiven Komplexierung und Lösung des Silbers, etwa in Form von Silber-chlorid, im Bereich der Verwitterungszone bzw. im Sediment auszugehen (Kxurr& WETsER 1992). Eine Bildung der goldreichen Randzone durch elektrochemischeAbscheidung von Gold aus der Lösung, wie sie z.B. GRoEN et al. (1990) be-

schreiben, kommt ftir vorliegenden Befund nicht in Betracht.

Schwellhäus1 (Lok.9): Von diesem eluvialen Vorkommen wurde ebenfallsein Elektrum-Korn untersucht. Das bereits im Lichtmikroskop silberfarbene Kornhat einen mittleren Goldgehalt von 40 7o und ist von zahlreichen Porösen Zonendurchzogen, an denen der Silbergehalt durch Laugung atf etwz 5 4o gesunken ist.

Geiselbach (Lok. 11): Ein relativ großes Goldkorn mit sehr schöner Myr-mekit-Reliktstruktur an der Oberfläche (Abb. 12) zeigt im Anschliff, daß bis in den

Kern dieses löchrig-schwammigen Gebildes das Bismut weggelöst wurde(Abb. 13). Im kompakten Gold der Reliktstruktur konnten vereinzelt Um große

Einschlüsse von Bismut, die durch das umgebende Gold vor der Auflösunggeschützt wurden, nachgewiesen werden. Das Bismut enthält keine meßbaren Bei-mengungen. Ebenso wie bei den anderen untersuchten Strukturen dieser Art ist imGold ein geringer Silbergehalt nachweisbar, der in dieser Probe zwischen 0,2 und

0,5 70 schwankt.

Kolbersbach (Lok. 15): Insgesamt wurden fünf Goldkörner aus dem Kol-bersbach (Bereich Goldwiese) angeschliffen und untersucht. Vier davon zeigenmehr oder weniger deutlich ein myrmekitisches Reliktgefüge. Ein kleines Kornbesteht nur aus einem Myrmekit-Relikt mit einem Silbergehalt von O,2 bis O,3 Vo.

Sehr schön ist die myrmekitische Reliktstruktur in Verbindung mit einem kom-pakten Goldkorn in Abb. 16 zu sehen. Das Profil zeigt die unterschiedliche Zusam-mensetzung beider Teilkörner. Das kompakte Kom enthält etwa 97o Silber mitabnehmender Tendenz zum Rand hin, der löchrige Teil dagegen nur um 0,3 7o. Hierist stellenweise auch Bismut in geringer Menge nachweisbar. Ein weiteres Kornbesteht überwiegend aus einem kompakten Teil mit elwaO,SEo Silber an den sichein myrmekitischer Bereich anschließt (Ag <O,l Va).

Ein weiteres kompaktes Kom hat einen durchschnittlichen Silbergehalt von1,3Vo, der zum Rand hin auf etwa O,6Vo abnimmt und das letzte der fünf Körnerbesteht wiederum aus einer Verwachsung eines kompakten Teils, mit einemSilbergehalt von 6%, und einem groben Myrmekit-Relikt mit einem Anteil vondurchschnittlich 0,27o Silber.In letzterem konnte ebenfalls Bismut nachgewiesenwerden.

295

296 . Klaus-Peter Martinek und Gerhard Lehrberger

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Profil in pm

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Abb. 15. Elektrum-Kom aus der Rannenau (Lok. 12). REM-Foto eines Anschliffes und zugehörigePrcfilmessungen. Bildbreite des Fotos 0,1? mm. Die Meßprcfile sind auf dem Atschliffbi]d

markielt. Erläuterungen zu den profilmessungen im Text.

Goldverezungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel 297

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Abb. 16. Goldkom aus dem Kolbersbach (Lok. 15). REM-Foto eines Anschliffes und zugehörigeProfrlmessung. Bildbreite des Fotos 0,36 mm. Das Meßprofil ist auf dem Anschliffbild ma*iert.

Erläuterungen zu der Profilmessung irq Text.

Klaus-Peter Martinek und Gerhard Lehrberger

4.5. Yererzungsmodell

Die gesamte alluviale Goldführung des untersuchten Gebietes zwischen Zwie-sel und Bayerisch Eisenstein läßt sich auf einzelne eluviale oder residuale Gold-vorkommen im Falkensteinmassiv beziehen. Aufgrund der einheitlichen Lage die-ser Vorkommen im Verwitterungsschutt des Cordierit-Sillimanit-Gneises, muß dieprimäre Vererzung ebenfalls in diesem hochmetamorphen Gestein situiert sein.Hier zeigt sich bereits eine sehr gute Übereinstimmung mit dem bei MorÄvpx &LEHRBERGER (dieser Band) aufgeführten Lagerstättentyp II, der an metamorpheProzesse gebunden ist.

In den Schwermineralkonzentraten aus dem Falkensteingebiet konnten imwesentlichen drei Goldtypen nachgewiesen werden:

a) Goldrelikte einer ursprünglichen myrmekitischen Gold-Bismut-Verwach-sung mit nur sehr geringem Silbergehalt

b) Gold mit einem Silbergehalt bis zu 12 %c) Elektrum

Insbesondere das Auftreten der Au-Bi-Myrmekite ist als Indikatorparageneseder Goldvorkommen des Moldanubischen Typs zu werten. Die ebenfalls typischeAssoziation mit Arsen konnte über den in einer Probe gefundenen Löllingit auchfür das Falkensteingebiet belegt werden. Weiterhin ist das Auftreten von Arseno-pyrit in der primären Vererzung zu erweften, wie die Untersuchungen an Bohr-kernmaterial aus dem vergleichbaren Vorkommen bei Oberviechtach-Unterlangauzeigen (LEHRBERGER et al. 1990). Aufgrund der geringen Verwitterungsresistenzvon Arsenopyrit fehlt dieser in Proben aus den Bachsedimenten oder aus dem Ver-witterungsschutt.

Die großflächige Ausdehnung der Abbauspuren im Bereich der eluvialen oderresidualen Goldanreicherungen erlaubt, besonders auch im Vergleich mit derSituation in Oberviechtach-Unterlangau (LEHRBERGER et al. 1990) den Schlußauf eine feinverteilte Erzimprägnation im Gneis. Eine Goldanreicherung in Quarz-mobilisaten, wie beispielsweise bei Ka§perske Hory, konnte im Untersuchungs-gebiet nicht nachgewiesen werden.

Für die Vererzung wird eine metamorphogene Bildung angenommen, d.h. einebereits vorhandene Vererzung wird im Rahmen eines oder mehrerer Metamor-phoseereignisse unter neuen P/T-Bedingungen equilibriert oder mobilisiert und anlithologisch bzw. strukturell begünstigter Stelle wieder abgeschieden. Die für eineUmlagerung benötige Energie lieferte die variszische Metamorphose mit Tempe-raturen bis zu 690 "C (BLüMEL 1983), die zum Transport nötigen Fluide entstehenbei den Mineralreaktionen einer prograden Metamorphose. Die ursprüngliche prä-metamorphe Vererzung war sehr wahrscheinlich an Vulkanite gebunden, die heuteim wesentlichen als Amphibolite, besonders in der Bunten Gruppe der moldanu-bischen Gesteine vorliegen. Im Bereich des Inneren Bayerischen Waldes könnteauch ein Zusammenhang mit dem Auftreten stratiformer Sulfiderzvorkommen vomTyp Bodenmais bestehen, die nach Untersuchungen von TRoLL et al. (1987)submarin, vulkanisch-exhalativ gebildet wurden. Wobei allerdings die Sulfiderz-körper selbst, wie die Untersuchung der Erze vom Rotkot bei Zwiesel zeigte, nichtfür die Herkunft des Seifengoldes in Frage kommen (MARTTNEK 1994: 68).

Goldvererzungen im Falkensteinmassiv bei Zwiesel 299

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Manuskript bei der Redaktion eingegangen am U. 6. 1997 .