M. Karwowski, J. Ginalski; Bruchstück eines keltischen Glasarmringes vom Burgwall „Horodyszcze”...

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A eTA ARe H A E 0 LOG I C A C A R P A T H I C A

TOM XXXVII, 2002 PL ISSN 0001-5229

MACIEJ KARWOWSKI, JERZY GINALSKI

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES AUS DEM BURGWALL "HORODYSZCZE" IN TREPCZA

BEI SANOK

Ein paar Kilometer nördlich von Sanok liegt am linken Ufer des Flusses San in einer bewaldeten Hügelkette ein für die polnische Karpatenzone einma­liger frühmittelalterlicher Siedlungskomplex. Es handelt sich um zwei benach­barte Burgwälle, "Horodyszcze" und "Horodna", sowie um ein unweit davon gelegenes Hügelgräberfeld in Trepcza, Gde. Sanok, Woiw. podkarpackie (vgl. Gin als k i 1999-2000, 212). Der Siedlungskomplex liegt im Höhenzug der Mittleren Beskiden an der engsten Stelle des Santales (sog. Bruch von Milil­dzybrodzie), wo die Sanok-Senke im Norden ihren Abschluss findet. Diese Enge wird von einem, am linken San-Fluß sich erstreckenden Hügel des Höhenzuges von Dyn6w und einem, bis an das rechte Ufer heranreichenden Ausläufer des Slonne-Gebirges gebildet (Abb. 2). Die hervorragende strategische Lage der Burgwälle ermöglichte eine gute Kontrolle über die große Verkehrs- und Handelsstraße entlang des Flusses San. Der den Siedlungskomplex dominieren­de Burgwall "Horodyszcze" (Trepcza, FSt. 2) befindet sich auf dem Gipfel einer konisch ausgebildeten Hügelkuppe, dessen höchster Punkt den Talgrund ca. 140 m überragt (Abb. 3). Die von einem Wall umschlossene Innenfläche des Burg­walles mit einem Areal von ca. 1 ha ist länglich oval und fällt in nördlicher Richtung sanft ab. Die Burg ist gegen Norden und Westen durch weitere zwei Walle zusätzlich abgesichert, gegen Süden und Südwesten zeichnen sich noch schwache Überreste eines vierten und eines an der Oberfläche jetzt nur mehr schwer auszumachenden fünften Walles ab. Auf der Ostseite wies die Anlage keine Befestigungen auf; den natürlichen Schutz boten nämlich die an dieser Stelle sehr steil abfallende Hänge (Abb. 1).

Im Laufe der im Jahre 19961 auf dem Burgwall "Horodyszcze" aufgenom­menen Ausgrabungen konnten neben besonders spektakulären frühmittelalter-

1 Zur Aufnahme der Forschungen sowie zu den früheren Ausgrabungen und Erkundungen im Burgwallbereich von "Horodyszcze" vgl. Gin als k i 1999-2000, 213.

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MACIEJ KARWOWSKI, JERZY GINALSKI

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Abb. 1. Trepcza, Gde. Sanok, FSt. 2. Plan des Burgwalls "Horodyszcze" mit den eingetragenen Befestigungen (a) und archäologischen Grabungsschnitten (h).

Zeichnung J. Ginalski

Abb. 2. Trepcza- Gde. Sanok- FSt. 2. Blick auf den "Horodyszcze"-Berg aus der Luft. Der Pfeil kennzeichnet die Ausdehnung des das Burgwallinnere umfassenden Hauptwalles. Die Ansicht von Westen lässt sehr gut die hervorragenden strategischen Vorzüge des an das linke San-Ufer angelehnten Hügels (bis zum rechten Ufer stößt ein Ausläufer des Slonne-Gebieregs vor- so dass an diesem Ort der sog. Bruch von Miydzybrodzie gebildet

wird) erkennen. Fot. J. Ginalski

Abb. 3. Trepcza- Gde. Sanok- FSt. 2. Der durch mehrere Wallringe bewehrte Gipfel des "Ho­rodyszcze"-Berges (429-2 ü.d.M.). Blick von Westen aus der Luft. Mit dem Pfeil ist die

Fundstätte des Glasarmringes gekennzeichnet. Fot. J. Ginalski

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Abb. 4 . Keltische Armringe aus hellbla u-grünem und hellgrünem Glas von verschiedenen Varianten der Gruppen 5b (a-e)- 5a (f- gJ und 12 (h) vom Dürrnberg (a- b- e- f)- aus Etzers­dorf (gJ- Großsierning (c)- Roseldorf (h) und Trepcza (d) . Fot. A. Jurkowitsch- Institut für

Ur- und Frühgeschichte der Wiener Universität

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES .. . 69

lichen Besiedlungsspuren2 auch Siedlungsnachweise der frühen BronzezeiP und LaUmezeit nachgewiesen werden. Bereits im Laufe der ersten Grabungssaison kamen im Bereich einer griechisch-katholischen Kirche, die im Innern des Burgwalles im Südosten (Schnitt I) lokalisiert wurde, die Einzelfragmente von Graphitton-Keramik, darunter ein für die Latene-Gefäße charakteristisches verdicktes Randfragment, zum Vorschein. In der Aufschüttung des Hauptwalles4

(Schnitt V, im nordwestlichen Abschnitt der Befestigungsanlage) fanden sich . einige weitere Scherben von Graphitton-Keramik. Bei den Grabungen in einer ausgedehnten kreisformigen Eintiefung im Westteil des Burgwallinneren, im wallnahen Bereich, die wohl als Überrest einer Zisterne bzw. eines Brunnens

2 Durch die fünf Jahre lang dauernden Ausgrabungen konnten im Südteil der Burginnen­fläche die steinernen Überreste von zwei hölzernen Sakralobjekten sowie eines ausgedehnten, mit mehreren Hunderten von Bestattungen belegten Gräberfeldes freigelegt werden. Die über­wiegende Mehrzahl der geborgenen Kleinfunde, darunter mehrere hunderte Metallgegenstän­de, weisen eindeutig auf die östliche Provenienz hin und lassen die Nutzung der freigelegten Heiligtümer und des sie umfassenden Gräberfeldes in die Zeit vom 12. bis zu der zweiten Hälfte des 13. Jh. datieren. In diesem Zeitraum bestanden in dem dortigen Gebiet die russischen Fürstentümer Przemysl und Halic. Unter den auf dem Burgwall zutage geförderten Metallfun­den (aus Eisen, Bronze, Silber und Gold) kamen Werkzeuge, Gegenstände des täglichen Ge­brauchs, Bewaffnungs- und Ausrüstungsteile, Münzen, fürstliche Siegel sowie zahlreiche Schmucksachen, darunter oft besonders prachtvolle Stücke, zum Vorschein. Bei manchen dieser Schmuckgegenstände haben wir es mit wahren Kunstwerken der frühmittelalterlichen Fein­schmiedekunst der fürstlichen Werkstätten des russischen Gebietes oder der Betriebe des Byzantinischen Reiches zu tun. Zu den bedeutensten Fundstücken sind jedoch Gegenstände zurechnen, die mit dem Religionskult verbunden sind. Es sind dies die ersten Werke der christlichen Kunst im Karpatenvorland, von denen sieben zusammenlegbare Reliquiar-Kreuze (die sogenannten Enkolpione), wovon 5 Exemplare gänzlich erhalten sind, erwähnenswert sind. Auf dem Burgwall wurde auch ein interessantes und repräsentatives Fundmaterial der älteren Phasen des Frühmittelalters, u.a. aus der Stammesperiode (9.-10. Jh.), nämlich Keramik und Sporen, geborgen. Vor allem wurden auch 2 Hortfunde von Werkzeugen und Eisengegenstän­den aufgedeckt (vgl. Gin als k i 1997; 1999-2000; 2001, 2001a; 2001b).

3 Eine Bestätigung für die früh bronzezeitliche Besiedlung liefert neben den Erkenntnissen zur Wallkonstruktion auch eine Reihe von im Burgwallbereich geborgenen Kleinfunden: hierzu gehören Gefäßfragmente sowie Steinerzeugnisse und Bronzegegenstände (u.a., eine Axt mit erhobenen Randleisten, ein 'lüllenmeißel, ein Dolchgriff, Pfeilspitzen).

4 Nach der Erforschung sämtlicher Schichten des das Burgwallinnere umschließenden Hauptwalleswurden drei deutliche Bauphasen erkannt. Die jüngste ist mit dem ausgehenden Frühmittelalter (12.-Mitte 13. Jh.), die älteste mit der Frübronzezeit (am ehesten mit der transkarpatischen Otomani-Füzesabony-Kultur) in Verbinding zu setzen. Die mittlere Wallphase dürfte entweder mit dem älteren Abschnitt des Frühmittelalters (Stammesperiode) oder sogar mit der latcnezeitlichen Besiedlung gleichzusetzen sein. Unter der Stein-Lehm-Aufschüttung der jüngsten Wall phase (mit Eichenholz-Kastenkonstruktion) und der frühmittellterlichen Kultur­schicht trat eine noch frühere, 0,5 m starke und 4 m breite Lehm-Aufschüttung zutage. Von dem Burginneren her war diese Aufschüttung durch eine Reihe mächtiger Pfosten begrenzt, die durch mehrere Lagen von dicht anliegenden Sandsteinen verkleidet waren. Die letzteren, mitunter von beachtlicher Größe, lagerten in einer lehmigen, mit kleinen Holzkohleresten durchsetzten Schicht. Die Pfosten waren 20 bis 30 cm voneinander entfernt und stellenweise bis zu 1 Meter tief. Die gesicherte zeitliche Einordnung wird erst nach Durchführung zusätz­licher Radiokaronbestimmungen und einer Überprüfung der bisherigen Zeitansätze möglich sein.

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zu deuten ist, wurden dagegen einige Dutzend Fragmente der keltischen Drehscheibenkeramik zutage gefördert (Schnitt VII)5. Diese Funde bezeugen das Bestehen einer keltischen Besiedlungsenklave in der mittleren Lat?~nezeit im Karpatenvorland, zwischen dem mittleren San- und dem Wislokgebiet (vgl. Ginalski, Muzyczuk 1999, dort Literatur). Erwähnt sei in diesem Zusam­menhang der Einzelfund einer Goldmünze, ein Stater vom Typ Nike aus der ersten Hälfte des 2. Jh. v. Chr. oder von der Wende des 2. und 3. Jh. v. Chr., der schon in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Trepcza am Fuße des "Horodyszcze"-Berges zum Vorschein kam (vgl. Stefanski 1967; Woz­ni a k 1967, 205-206, 223).

Ein charakteristisches Fundstückjedoch, das mit der Lab~ne-Kultur auf dem Gipfel des "Horodyszcze"-Berges in Verbindung gebracht wird, ist ein kleines Fragment von einem Glasarmring (Abb. 4d; 5), das in der Aufschüttung des Hauptwalles im nordwestlichen Burgwallbereich gefunden wurde (Abb. 3). Es kam in einer Tiefe von ca. 120 cm, von der Wallkrone an gerechnet (Schnitt V), in der lehmigen Schicht unter der frühmittelalterlichen Aufschüttung zum Vorschein6• An der Außenseite ist der Armring mit länglichen Einschnitten versehen, die drei parallel verlaufende Rippen bestehend aus einer massiven Mittelrippe und zwei kleineren Randrippen bilden. Der Körper des Fundstückes wurde aus durchscheinendem Glas von hellgrüner Farbe erzeugt (Pantone 331 C)7. Das Glas ist rein, weist weder Einschlüsse noch Verunreinigungen auf und besitzt deutlich sichtbare längliche Gasblasen. Die Glasoberfläche ist gut erhalten, z.T. matt und ohne größere Verunreinigungen, die mit bloßem Auge erkennbar wären8 • An der Oberfläche der Mittelrippe sind ein gerader Streifen aus durchscheinendem blauem Glas (Pantone 285 C) und ein wellenförmiger Streifen aus opakem gelbem Glas auf geschmolzen (Pantone 114 U). Die beiden Auflagen veIjüngen oder erweitern sich stellenweise abwechselnd auf dem erhaltenen Fragment. Der wellenförmige Streifen aus gelbem Glas ist an ein paar Stellen durchbrochen. Die Armringbreite beträgt 9 mm, die größte Höhe zusammen mit der Verzierung liegt bei 6 mm, und die Länge des erhaltenen

5 Die Keramik trat in einer Kulturschicht auf, die nur auf einem engen (nur ein paar Quadratmeter messenden) Areal in unmittelbarer Nachbarschaft jener Eintiefung freigelegt wurde. Diese Schicht, wie übrigens auch die jüngeren frühmittelalterlichen Schichten wurden an dieser Stelle durch die Anlage einer Zisterne oder eines Brunnens gestört. Im Randbereich der Anlage blieben jedoch die Kulturschichten praktisch unversehrt: ihnen lagerte nämlich eine über 1,5 m starke Halde auf, die bei der Aushebung der Zisterne entstanden war.

6 Diese Schicht bildete ein kompaktes, verlehmtes Erdreich von grauer Farbe, die mit der mittleren Wallphase, nämlich der friihmittelalterlichen (allerdings mit der Stammesperiode verbundenen) oder sogar latenezeitlichen, in Verbindung zu setzen ist.

7 Bestimmung der Glasfarbe nach Pantone Matching System®. " Die Oberfläche von archäologischen Gläsern ist immer mit einer Korrosionsschicht

bedeckt (vgl. Soldenhoff 1991). Auch bei dem Glas des Armringes von Trepcza sind im mikroskopischen Bild dunkle Korrosions-Schichtungen zu erkennen, die das gesamte erhaltene Fragment überdecken.

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES ...

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Abb. 5. Trepcza, Gde. Sanok, FSt. 2. Fragment des Glasarmringes. Zeichnung U. Bqk

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Fragments beläuft sich auf 38 mm. Der rekonstruierte Innendurchmesser des Armringes betrug ca. 60 mm, so dass das erhaltene Fragment ca. 20% des ganzen Exemplars ausmachte9•

Der behandelte Armring stellt eine seltene Variante der Gruppe 5b nach der Typologie von Th. E. Haevernick (1960,47-49) dar. Armringe mit drei länglichen glatten Rippen werden von dieser Autorin zu den typologischen Gruppen 5b, 6a, 6b und 6c gerechnet. Unterscheidungsmerkmale der Gruppe 5b sind die Farbe des Körperglases und die Art der zusätzlichen Verzierung. Die Farbe ist charakteristisch: hellblau, hellblau-grün oder hellgrünlO

• Das Glas mit diesen Farben ist gewöhnlich gut durchscheinend und nur bei einigen typolo-

9 Es ist dies also ein relativ großes Fragment. Unter den Glasarmringen, die aus den

Siedlungen der LaU~ne-Kultur stammen, machen zu 20% und besser erhaltene Stücke knapp 15% aller Exemplare dieser Sammlung aus. Über 80% jener Armringe liegen in Fragmenten vor, die weniger als 20% des ganzen Fundstückes ausmachen (Angaben auf Grund der Vermessung von 477 Glasarmring-Fragmente aus den Siedlungen aus Niederösterreich und Burgenland; nach Karwow s ki 2002, 106-109).

10 Diese Farben wurden von R. Ge b h a r d (1989, 187) zu der Farbgruppe 29 gerechnet.

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gischen Gruppen anzutreffen: bei den einfachen Annringen der Gruppe 5a (Abb. 4:f-g), den Exemplaren mit drei glatten Rippen der Gruppe 5b (Abb. 4:a-e)1l, den Annringen der Gruppe 12 mit drei Rippen, von denen die Mittelrippe durch längliche Buckel gebildet wird (Abb. 4:h), und nur ausnahmsweise bei anderen Gruppen von Annringen. Die zusätzliche Verzierung hat die Form eines ober­flächig aufgeschmolzenen plastischen Netzes aus durchscheinendem blauem, viel seltener grünem Glas wie auch aus opakem Glas von gelber oder auch weißer Farbe. Dieses Netz ist vorwiegend ziemlich regelmäßig in Form von drei Streifen gebildet: einem geraden mittleren Streifen und zwei sich zyklisch verjüngenden und verbreiternden Seitenstreifen (Abb. 4:a, b, f). Gerade durch die Form der zusätzlichen Verzierung unterscheidet sich das Trepczaer Exemplar von den meisten behandelten Annringen. In diesem Fall bildet die Verzierung kein regelmäßiges Netz, die Anordnung der Streifen aus blauem und gelbem Glas knüpft allerdings deutlich daran an. Der sich verbreiternde und verjüngende gerade Streifen aus blauem Glas ist den geraden Mittelstreifen der anderen, das Netz bildenden Verzierungen ähnlich.

Die Armringe der Gruppe 5b sind durch wenige Exemplare vertreten, die ziemlich gleichmäßig über den ganzen Bereich der Latene-Kultur verbreitet sind (Abb. 6). Die Funde aus den sicher datierbaren Fundkomplexen lassen die Vermutung zu, dass diese Armringe zu den frühesten Erzeugnissen des kelti­schen Glases gehörenl2• Von den publizierten, geschlossenen Grabkomplexen sind allein die Exemplare der Gruppe 5b bekannt, die mit einem typischen regelmäßigen Netz verziert sind. Sie stammen aus den Gräbern der Mittel­Schweiz von Bern-Wankdorffeld (Grab 1; S t ä h li 1977, 62-63, Taf. 33), aus Niederbayern von Sulzbach am Inn (Grab 1 und 2; Krämer 1985, 146-147, Taf. 79-80) und aus der südöstlichen Peripherie der Latene-Kultur - aus dem Grab von Delureni in Siebenbürgen (L a z ä r 1975, 69-74, Abb. 2-3).

Alle Inventare erlauben eine Datierung gleich an den Anfang der mittleren Latenezeit (Stufe LT C

la, Horizont 6 nach Ge b h ar d 1989, 120). Im Fall der

beiden Gräber von Sulzbach haben wir es mit Grabkomplexen zu tun, in denen sowohl früh- als auch mittellatenezeitliche Formen enthalten sind. Frühlatene-

11 Verzierte Armringe mit drei Rippen aus hellgrünem oder hellblauem Glas scheinen gelegentlich auch irrtümlicherweise der Gruppe 6b nach der Einteilung von Th. E. Haevernick zugewiesen zu werden (siehe La p p e 1979, 102; B r a n d 1995, 234).

12 Viel häufiger werden an den FundsteIlen der Latene-Kultur Armringe gefunden, die bei morphologischen Gemeinsamkeiten sich nur durch die fehlenden Randrippen unterscheiden und zu der Gruppe 5a nach Th. E. Haevernick (1960,47-49) gehören. Sie liegen aus einer Reihe von Grabfunden vor (hauptsächlich der Schweiz und Bayerns, doch auch aus Böhmen, Mähren und der Slowakei; siehe Benadik et al. 1957, 82-83, 97; Meduna 1962, 132; Hodson 1968,34, Taf. 73-74; Vizdal 1976, 164-167; Stähli 1977, Taf. 10,29; Venclova 1980, 84, Abb. 1, 1990, 117-118; Martin-Kilcher 1981, 135-138; Benadik 1983, 54-55; Kr ä me r 1985, 111-112, 134, 152; K a e n e I, Müll er 1989), darunter auch aus Fundverbän­den, in denen früh- und mittellatenezeitliche Formen gemeinsam vorkommen. Die beiden Arm­ringgruppen (5a und 5b) scheinen denselben Zeithorizont zu vertreten, wenn auch sie kein einziges Mal in einem Fundkomplex als gemeinsam vorhanden belegt worden sind.

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES ... 73

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Abb. 6. Verbreitung der Glasannringe der Gruppe 5b im europäischen Raum. 1- Bern-Wankdorffeld, Kanton Bern, Schweiz; 2 - Delureni, Kreis Bistrita Nasaud, Rumänien; 3 - Dürrnberg, Land Salzburg, Östereich; 4 - Großsierning, Land Niederöstereich, Österreich; 5 - Jüchsen, Land Thüringen, Deutschland; 6 - Levroux, Region Centre, Departament Indre, Frankreich; 7 - Nitra-Sindolka, Westslowakisches Land, Kreis Nitra, Slowakei; 8 - Novo Mesto, Distrikt Novo Mesto, Slowenien; 9 - Palärikovio, Westslowakisches Land, Kreis Nove Zamky, Slowakei; 10 - Radlowice, Gemeinde Domani6w, Woiwodschaft dolnoslqskie, Polen; 11 - Reggio nell'Emilia, Region Emilia Romania, Italien; 12 - Rondineto, Region Lombardia, Italien; 13 -Stradonice, Land Mittelböhmen, Kreis Beroun, Tschechische Republik; 14 - Sulzbach am Inn, Land Bayern, Deutschland; 15 - Trepcza, Gemeinde Sanok, Woiwodschaft podkarpackie, Polen

zeitliche Elemente sind bronzene, zweiteilige Fußringe, bestehend aus sieben ausgehöhlten Buckeln, ein geschlossener Bronzearmring mit drei Gruppen von Zierprofillierungen aus Grab 1 sowie ein geschlossener, mit Torsionsnachah­mung verzierter Bronzearmring aus Grab 2. Auch die Keramikgefäße aus den beiden Gräbern lassen noch Anklänge an die Frühlatene-Zeit erkennen (K r ä -me r 1985, 26). In den Gräbern von Bern-Wankdorffeld, Sulzbach (Grab 1) und Delureni kamen massive, gegossene Kettengürtel aus Bronze zum Vorschein. Die Gürtel dieser Art treten in den Gräbern der Latene-Kultur bereits am Anfang der frühen Latenezeit in Erscheinung, setzten sich dagegen zu Beginn der mittleren Latenezeit, d.h. in der Stufe LT C1a• allgemein durch. Ähnlich zu datieren ist wohl auch ein untypischer Kettengürtel aus Grab 2 von Sulzbach, der aus winzigen, durch Bronzeglieder miteinander verbundenen Eisengliedern mit Rosettenverzierung gefertigt ist und einen ähnlich verzierten Gürtelhaken

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besitzt. In den drei behandelten Gräbern traten zusammen mit den Annringen der Gruppe 5b auch andere Glasarmringe auf, die alle aus blauem Glas gefertigt waren. Es waren dies in Grab 1 von Sulzbach ein Armring der Gruppe 6b nach der Gliederung von Th. E . Haevernick, im Grab von Bern-Wankdorffeld ein Armring der Gruppe 1213 und in Grab von Delureni ein Annring der Gruppe 14. Diese Exemplare vertreten die Formen, die aus gleich an den Anfang der mittleren Latenezeit datierten Bestattungen stammen, wenn sie auch in den Grabkomplexen der entwickelten mittleren Latenezeit CLT C

lb) anzutreffen sind.

Ein Armring der Gruppe 5b stammt auch aus Grab 62 von Pahirikovo in der Slowakei CB e n a d i k 1975, 23-24). Dieser Grabkomplex wurde bis auf eine kurze Erwähnung bislang nicht veröffentlicht; somit eine engere zeitliche Einordnung kaum möglich ist. N. Ve n cl 0 v a (1990, 118) datiert den Fundkom­plex in die Stufe LT Cl' Ein weiterer Annring aus hellgrün-blauem Glas, jedoch ohne zusätzliche Verzierung, stammt aus Grab 11 des Gräberfeldes von Kapi­telska Njiva in Novo Mesto, Slowenien CKri z 1997, Abb. auf S. 138; 2001, Abb. auf S. 60, Kat.-Nr. 43). Auch in diesem Fall ist das sonstige Inventar des Grabes unpubliziert. Im Hinblick auf die fehlenden Verzierung kann eine Zuweisung des betreffenden Annringes zu der Gruppe 5b ziemlich umstritten sein.

Die übrigen bekannten Annringe der Gruppe 5b stammen aus den Siedlun­gen, oder es handelt sich um Fundstücke, deren Fundumstände unbekannt sind14 • Die betreffenden Siedlungsfunde sind leider in keinem Fall an einen sicher datierenden Zusammenhang gebunden~ Einer der Annringe stammt aus dem polnischen Gebiet, aus einer Siedlung mit mehreren Kulturen in Radlowice CB e d n are k 1998, 134, Abb. 8:1). Dieses Exemplar vertritt im Unterschied zu dem Exemplar von Trepcza die "klassische" Form der Armringe der Gruppe 5b, die mit einem regelmäßigen Netz verziert sind. Das Gebiet von Bystrzyca und Olawa (Mittelschlesien), in dem sich die Siedlung von Radlowice befindet, wurde bis zum Anfang der mittleren Latenezeit von einer keltischen Siedlergruppe eingenommen. Aus diesem Gebiet sind hauptsächlich Gräber, u.a. Grabkomplexe der Stufe LT Cl (W 0 z ni a k 1970, 55-63), und weniger Siedlungsfunde bekannt. Die Ergebnisse der zuletzt durchgeführten Forschungen auf den Siedlungen von Kurzqdkowice und Radlowice haben den Nachweis erbracht, dass das Siedlungs­material der Latene-Kultur in Mittelschlesien die gleichen Merkmale aufweist wie die besser erschlossenen Funde aus dem Gebiet Oberschlesiens Cvgl. Wo z­niak 1992; 9).

13 B. S t ä h I j (1977, Taf. 33) rechnet diesen Armring, ebenso wie dies früher von Th. E. Ha e ver n i c k (1960, 201) getan wurde, zu der Gruppe 14. Es scheint jedoch, dass er vielmehr einer Variante der Gruppe 12 zuzuweisen ist.

14 Th. E . Haevernick (1960, 123) führt irrtümlich auch ein Exemplar aus Grab 6 von Vevey in der Schweiz an. In der Tat handelt es sich hier um einen, keine Randrippen aufwei­senden, also der Gruppe 5a zuweisbaren Armring (siehe Vi 0 ll i e r 1916, Taf. 33:2; M art i n -K i Ich e r 1981, Abb. 26:4).

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES .. . 75

Mit aufgeschmolzenem Netz ist ein weiteres Fragment eines Armringes der Gruppe 5b aus der Siedlung der Latene-Kultur in Nitra-Sindolka in der Slowakei verziert (B re z i n 0 v a 2000, 118, Taf. 173:14). Um den Überrest eines gleichen Netzes handelt es sich wohl bei einem kurzen Abschnitt eines schrägen Streifens aus blauem Glas, der an einem kleinen Armringfragment von der Siedlung in Jüchsen, Thüringen, erhalten blieb (L a p p e 1979, 102, Taf. 111:5). Drei weitere Fragmente von Armringen der Gruppe 5b stammen aus dem keltischen Oppi­dum in Stradonice, Böhmen (Ve n c 1 0 va 1990, 118). Zwei von ihnen vertreten typische Formen, die mit einem ziemlich regelmäßigen Netz verziert sind (Pi c 1906, 41, Taf. V:33; Ve n cl 0 va 1990, Taf. 35:4, 53:2); über das dritte Fragment liegen leider keine genaueren Angaben vor. Weitere drei Exemplare der behan­delten Gruppe von Armringen sind aus einem umfangreichen keltischen Sied­lungskomplex vom Dürrnberg in Salzburg bekannt. Auch in diesem Fall tragen zwei Exemplare eine typische regelmäßige Verzierung (Abb. 4:a, b; Hell 1926, 325, Abb. 2:10; B r a n d 1995, 207, 242, Taf. 95:12, 184:15), das dritte dagegen ist untypischerweise mit vier parallelen Streifen aus opakem Glas von gelber Farbe verziert (Abb. 4:e; Moos 1 e i t n er, Pe n n i n ger 1965, 51, Taf. 4:G6; B r a n d 1995, 234). Die letzteren wurden an der Oberfläche der Mittelrippe aufgeschmolzen. Eine untypische Verzierung weist auch ein Armring der Gruppe 5b aus der Siedlung Großsierning in Niederösterreich auf (Abb. 4:C)15. Auf der Mittelrippe ist ein Einzelstreifen aus durchscheinendem Glas von blauer Farbe aufgeschmolzen. Das erhaltene Fragment geringerer Größe lässt erkennen, dass der Streifen sich abwechselnd erweiterte und veIjüngte. Das Exemplar von Großsierning stellt also stilistisch die nächste Parallele zu dem Armring von Trepcza dar l 6 . Mit Längsstreifen aus blauem Glas ist auch ein Armringfragment verziert, bei dem es sich um den westlichsten, im Bereich der Siedlung Levroux in Mittelfrankreich belegten Fund eines Exemplars der Gruppe 5b handelt (T i 11 i ar d 1989, 138, Abb. 3:3). Th. E. Ha e ver n i c k (1960, 123) erwähnt noch zwei Exemplare der Gruppe 5b aus dem Raum südlich der Alpen, und zwar aus den Siedlungen von Rondineto in der Lombardei und aus der Gegend von Reggio nell'Emilia in Emilia-Romania. Über das Aussehen und die Fundumstände dieser Exemplare liegen uns leider keine genaueren Angaben vor.

Wie aus der oben vorgelegten Zusammenstellung hervorgeht, kommen alle sicher datierten Armringe der Gruppe 5b in Fundverbänden vor, die bereits in die Stufe LT e1a zu datieren sind. Dies trifft allerdings nur für die "klassischen" Stücke zu, die mit regelmäßigem Netz verziert sind. Die Varianten der Gruppe 5b stammen ausschließlich aus Siedlungen, wo die Datierung nicht mehr so eindeutig erscheint und ein dermaßen früher Horizont nicht deutlich durch

15 Unpubliziertes Fundstück aus der privaten Sammlung von E. Wallner (St. pölten). 16 Länglich aufgeschmolzene Streifen, die kein Netz bilden, begegnen auch auf den Arm­

ringen aus hellblau-grünem oder hellgrünem Glas der Varianten der Gruppen 5a und 12 (Abb. 4:g, h) .

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andere Fundkategorien vertreten istl7 . Diese Sachlage bezieht sich nicht nur auf die behandelten Armringe der Gruppe 5b, sondern eigentlich auf alle früher datierten Gruppen von Glasarmringen (vgl. Karw 0 w s ki 1998-1999,218-219). Dieses führt des öf'teren zu einer späteren Datierung der konkreten Armring­funde und damit gleichzeitig auch der gesamten Fundplätze (siehe Ve n c I 0 v a 1980, 83; 1990, 144-154). Wie bereits von R. Ge b h a r dangedeutet (1989, 56; vgl. auch Wozniak 1992,11-14), müsste eher die Datierung der Anfänge der Besiedlung dieser Siedlungsplätze verschoben werden. Im Lichte der obigen Ausführungen lässt der Armring von Trepcza eine gesicherte Datierung inner­halb der Stufe LT C/8 zu.

Das Glas, aus dem der Körper des Armringes von Trepcza gefertigt ist, wurde auch zur Bestimmung des Elementgehalts unter Anwendung der zerstö­rungsfreien energiegiedispersiven Röntgenfluoreszenz-Analyse (EDRFA; Tabel­le 1)19 unterzogen. Die durchgeführten Bestimmungen lassen die Feststellung zu, dass der charakteristische hellgrüne Farbton des Körperglases des betreffenden Armringes durch die Eisen-Ionen hervorgerufen ist, deren Anteil bei ca. 0,5% (4652-5755 ppm) gemessen wurde. Die Eisenverbindungen stellen einen sehr üblichen und vermutlich einen der ältesten Farbstoffe von Glas dar. Sie kommen stets als Verunreinigungen vor, die in den zur Glaserschmelzung verwendeten Naturstoffen enthalten sind, und rufen meist eine unerwünschte, nur wenig eindrucksvolle Verfärbung hervor2o • Zur Beseitigung der letzteren wurden dem

17 Es sind dies jedoch größtenteils Keramik- oder Eisengegenstände, deren Formen des öfteren nur eine lokale Verbreitung aufweisen. In solchen Fällen kann eine genaue zeitliche Einordnung in Ermangelung an geschlossenen (Grab)funden ziemlich riskant sein.

18 Ähnlich datiert wird der bereits zuvor erwähnte, im Bereich von "Horodyszcze" belegte Stater vom Typ Nike. Aus der Enklave der Latene-Kultur im Sangebiet stammt noch ein weiterer keltischer Glasarmring, der in einem Objekt dieser Kultur in Sanok-Biala Göra gefunden wurde (Parczewski, Pohorska-Kleja 1995, 68, Abb. 10:6; Karwowski 1997, 63, Abb. 3:f, Taf. l :c; Ginalski, Muzyczuk 1999, 13, Abb. 3:m). Dieses Exemplar gehört zu der Gruppe 8b nach der Einteilung von Th. E. H a evernick (1960,55) oder zu der Reihe 12 nach der Klassifikation von R. Ge b ha r d (1989, 15) und kann auch in die Stufe LT C, datiert werden.

19 Die Forschungen wurden von Ch. Jokubonis unter der wissenschaftlichen Obhut von Prof. P. Wobrauschek im Atominstitut der Österreichischen Universitäten in Wien durchgeführt. Das verwendete Analyseverfahren findet allgemein Anwendung in der Archäometrie, darunter bei den Forschungen am Glas der Latene-Kultur (letztlich u.a. B r a z i e w i c z et al. 1996; Wobrauschek et al. 2000; Jokubonis et al. 2001; Karwowski et al. , im Druck). Seine Hauptvorteile sind der zerstörungsfreie Charakter, die kurze Bestimmungszeit und die Möglich­keit der Bestimmung von Anteilen sowohl der Haupt- als auch der Spurenelemente. Im Hinblick auf manche Einschränkungen dieses Verfahrens (vgl. Wob rau s c h e k et al. 2000; J 0 k u b o­ni s et al. im Druck) seien im Folgenden nur die Schwermetall-Konzentrationen (Z > 20) im untersuchten Glas behandelt. Den Autoren der Forschungen am Atominstitut in Wien sei an dieser Stelle für die Durchführung der Messungen und Berechnungen sowie für die freundliche Zur-Verfügung-Stellung ihrer Ergebnisse zu Zwecken der vorliegenden Publikation herzlichst gedankt.

20 Im Glas des behandelten Armringes wurde ein geringfügig erhöhter Kupfer-Gehalt von ca. 0,04% (475-374 ppm) nachgewiesen. Die Kupfer-Verbindungen stellen ziemlich wenig inten-

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES ... 77

Tabelle 1

Anteile von Schwermetallen (Z > 20) aus den Messungen an zwei verchiedenen Stellen des Körpers des gläsernen Armringes von Trepcza (in ppm)

Messung 1 Messung 2 Ti 123 102 Cr <DL < DL Mn 180 152 Fe 5755 4562 Co <DL 22 Ni < DL <DL Cu 475 374 Zn 37 33 Se <DL < DL Br 39 31 Rb 9 7 Sr 372 305 Zr 262 225 Mo <DL < DL Cd 23 <DL Sn 15 18 Sb 1775 1801 Ba < DL <DL Pb 316 229

Glasgemenge die Mangan- oder Antimon-Verbindungen zugesetzt. Das betreffen­de Glas erbrachte die Spurenanteile von Mangan, während der Antimongehalt bei ca. 0,18% (1775-1801 ppm) lag. In den Gläsern von gleicher Farbe, bei denen als Entfärbungsmittel Antimon verwendet wurde, liegen die Anteile dieses Elements oft vielfach höher. Es sei auch angedeutet, dass in der Lat€~ne-Kultur die an den Anfang der mittleren Latenezeit datierten Gläser gewöhnlich mit Antimon, die spätlatenezeitlichen Gläser dagegen mit Mangan entfärbt wurden (vgl. Karwowski 2002,196-198).

Neuerdings wurde auf die chronologische Relevanz der Proportion von Strontium- und Zirkonium-Gehalten in den Gläsern der Lat€~ne-Kultur hinge­wiesen (J 0 k u bon i s et al. , im Druck). In den zitierten Untersuchungen von Gläsern waren die Anteile dieser beiden Elemente fast stets bei 500-2000 ppm (Strontium) und 100-500 ppm (Zirkonium) gemessen. Auch wenn die Einwirkung dieser Elemente auf die Eigenschaften der Gläser in der vorgeschichtlichen Zeit nicht ganz klar ist, so sind bei den untersuchten Gläsern durch eine Zusam­menstellung der Proportionen ihrer Konzentration deutlich zwei Gruppen aus-

sive Farbstoffe dar und spielen bei den derartig niedrigen Anteilen wohl keine bedeutende Rolle, vermögen es allerdings, die durch die Eisen-Ionen hervorgerufene Verfärbung zu verstärken. Die Blei-Konzentrationen von 229-316 ppm sowie eine Reihe weiterer Elemente, die in Spu­renmengen ermittelt worden sind oder deren Anteile sich jeglicher Bestimmung entziehen, nehmen keinen Einfluss auf die Glaseigenschaften und dürften als zufällige Verunreinigungen der Glasmasse anzusehen sein.

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zu sondern (Abb. 7). Zu der einen (mit höheren Zirkonium-Gehalt und niedrigem Strontium-Anteil) gehören fast ausschließlich Gläser, die gleich an den Anfang der mittleren Latenezeit zu datieren sind (LT Cl.). Viel zahlreicher ist die zweite Gruppe (mit höherem Strontium- und niedrigem Zirkonium-Gehalt), der auch mittel- und spatlatenezeitliche Gläser (LT Clb-LT D I ) angehören. Das Glas des behandelten Armringes von Trepcza fand sich zusammen mit den Gläsern der anderen analysierten Armringe der Gruppe 5b innerhalb der ersten Gruppe. Eine Bestätigung hierfür liefert die oben angeführte Datierung des Armringes von Trepcza in die Stufe LT Cl' sogar auch in deren früheres Stadium.

Gläser, die sowohl optisch als auch chemisch dem behandelten Glas des Körpers des Armringes von Trepcza nahe kommen, lassen in der chemischen Hinsicht manche Gemeinsamkeit mit einigen farblosen, mit Antimon entfärbten Gläsern der Latene-Kultur erkennen (Ka rwo w s ki 2002, 185-186), Die gering­fügigen Unterschiede in den Proportionen der Konzentration von Eisen als Farbstoff und von Antimon als Entfärbungsmittel in den schwach gefärbten und farblosen Gläsern mögen als ein Hinweis darauf zu deuten sein, dass die Verfärbung von Glas das Ergebnis einer unsachgemäßen Entfärbung ist, oder ganz umgekehrt, dass die damaligen Glasmacher es vorzüglich verstanden, die Rohstoffe mit größter Genauigkeit auszuwählen und die Verfärbung in ihrem Umfang und Qualität genau zu kontrollieren. Der Umstand, dass die eisenge-

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Abb. 7. Relation zwischen den Strontium- und Zirkonium-Anteilen in keltischen Gläsern von Armringen und Ringperlen (nach J 0 k u bon i s et al., imDruck, mit Änderungen). A - Gläser der Stufe LT C

la, B - Gläser der Stufen LT C,b-LT Dl' C - Gläser der Armringe der Gruppe 5b,

D - Glas des Armringes von Trepcza

v/1 -A *-8 rLLJ e-C

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES ... 79

Abb. 8. Die Verbreitung der keltischen Armringe und Ringperlen aus Glas in Polen (nach Kar W 0 W ski 1997, mit Ergänzungen). A - lokale Besiedlungsgruppen der Latene-Kultur, B - FundsteIle von Trepcza, C - andere FundsteIlen. Die Gebiete außerhalb der polnischen

Grenzen sind nicht kartiert

färbten Gläser, die in ihrer chemischen Zusammensetzung den farblosen Gläsern nahe kommen, fast ausschließlich vom Anfang der mittleren Latenezeit, d.h. von der frühesten Entwicklungsetappe der Glaserei stammen, veranlasst eher zu der Annahme der ersteren Hypothese.

Die gläsernen Armringe und Ringperlen stellen eine für die Latene-Kultur sehr charakteristische Fundkategorie dar und liegen aus den meisten ihrer Siedlungen vor. Diese Fundstücke sind ziemlich reichhaltig auch für Gebiete nördlich der Karpaten und Sudeten im heutigen Gebiet Polens, belegt (Abb. 8). Sie zeigen deutliche Konzentrationen in den Landstrichen, die früher von den lokalen Gruppen der keltischen Besiedlung eingenommen wurden. Vor diesem Hintergrund bildet der Armring von Trepcza zusammen mit dem Glasarmring

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von Sanok (vgl. Anm. 18) eine bedeutende Ergänzung des mit der San-Gruppe der Latene-Kultur zusammenhängenden Fundstoffes. Eine zusätzliche Bedeu­tung gewinnen die bei den Fundstücke auch dadurch, dass sie nicht nur die einzigen unter den weitgehend spärlichen sicher datierenden Funden in diesem Gebiet darstellen, sondern vermutlich auch für die früheste Phase der Latene­Besiedlung in diesem Raum bestimmend sind.

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Fragment szklanej bransolety celtyckiej z grodziska "Horodyszcze" w Trepczy kolo Sanoka

S t res z c zen i e. W trakcie badan na terenie grodziska "Horodyszcze", stanowi'lcego czfi!sc wczesnosredniowiecznego zespolu osadniczego w Trepczy, gm. Sanok, woj. podkarpackie (por. Gin als k i 1999-2000, 212), poza pozostalosciami osadnictwa wczesnosredniowiecznego, odkry­to slady osadnictwa z wczesnej epoki br'lzu i okresu latenskiego. Te ostatnie potwierdzaj'l istnienie enklawy osadnictwa celtyckiego w mifi!dzyrzeczu srodkowego Sanu i Wisloka (por. Gi n al ski, M u zyczu k 1999, tarn literatura).

Najbardziej charakterystycznym zabytkiem, zwi'lzanym z kultur'l latensk'l, a pochodz'lcym ze stan. "Horodyszcze", jest niewielki fragment szklanej bransolety (ryc. 4d; 5), znaleziony

FRAGMENT EINES KELTISCHEN GLASARMRINGES ... 83

w nasypie walu glownego, w polnocno-zachodniej partii grodziska (ryc. 3). Bransoleta ta stanowi wariant grupy 5b wg typologii Th. E. Haevernick (1960, 47-49). Wykonana zostala z przej­rzystego szkla 0 zabarwieniu jasnozielonym i jest dodatkowo zdobiona natopionym prostym pasmem z przejrzystego szkla niebieskiego oraz ukladaja,cym si~ faliscie pasmem z opakowego szkla zoltego. Szkla 0 podobnym (jasnozielonym lub jasnoniebiesko-zielonym) zabarwieniu spo­tykane sa, w kulturze latenskiej stosunkowo rzadko i jedynie w przypadku kilku grup typo­logicznych: bransolet grupy 5a (ryc. 4:f-g), 5b (ryc. 4:a-e), 12 (ryc. 4:h), i tylko wyja,tkowo w przypadku innych grup. Dia wszystkich tych grup charakterystyczne sa, tez dodatkowe zdobienia wykonane z przejrzystego szkla niebieskiego, a znacznie rzadziej zielonego, oraz z opa­kowego szkla zoltego lub tez bialego. Zdobienia te najcz~sciej przyjmuja, form~ natopionej na powierzchni~ bransolet plastycznej siateczki.

Bransolety grupy 5b reprezentowane sa, przez nieliczne egzemplarze, wyst~puja,ce dose rownomiernie na calym obszarze kultury latenskiej (ryc. 6). Cz~se znalezisk to bransolety pochodza,ce z osad; sa, to egzemplarze zachowane jedynie w niewielkich fragmentach, niestety we wszystkich przypadkach nie posiadaja, one dobrego kontekstu datuja,cego. Odnotowae tu nalezy zwlaszcza bransolet~ z Großsierning w Dolnej Austrii (ryc. 4:c), niewa,tpliwie stylistycznie najblizsza, analogi~ dla znaleziska z Trepczy.

Analiza dobrze datowanych znalezisk grobowych (L a z ii r 1975, 69-74, ryc. 2-3; S t ä h I i 1977,62-63, tab!. 33; Krämer 1985,146-147, tab!. 79-80) pozwala przypuszczac, ze omawiane bransolety naleza, do najwczesniejszych wytworow szklarstwa celtyckiego, datowac je nalezy na . sam pocza,tek srodkowego okresu latenskiego (faza LT Cla, horyzont 6 wg Ge b h a r d a 1989, 120).

Szklo korpusu bransolety z Trepczy zostalo poddane analizie skladu pierwiastkowego nie­niszcza,ca, metoda, rentgenowskiej analizy fluorescencyjnej (EDXRF; tabela 1). Na podstawie wykonanych badan mozna stwierdzic, ze jasnozielone zabarwienie szkla korpusu bransolety wywolane jest jonami zelaza, ktorego st~zenie wynosi ok. 0,5% (4652-5755 ppm). W omawianym szkle na poziomie ok. 0,18% (1775-1801 ppm) wykryte zostalo rowniez st~zenie antymonu, pel­nia,cego rol~ odbarwiacza. Pozostale elementy stwierdzone zostaly w ilosciach sladowych i przy­puszczalne nie maja, znacza,cego wplywu na wlasciwosci szkla.

Ostatnio zwrocono uwag~ na chronologiczne znaczenie proporcji st~zen strontu i cyrkonu w szklach kultury latenskiej (J 0 k u bon i s et a!., w druku). W cytowanych badaniach szkiel oba elementy byly prawie zawsze obecne w ilosciach 500-2000 ppm dia strontu i 100-500 ppm dla cyrkonu. Pomimo, ze wplyw tych pierwiastkow na wlasciwosci szkiel w starozytnosci nie jest jasny, to zestawienie proporcji ich st~zen pozwala wydzielic sposrod badanych szkiel dwie wy­raine grupy (ryc. 7). Do grupy pierwszej (wyzsze s~zenia cyrkonu, niskie s~zenia strontu) naleza, prawie wyla,cznie szkla datowane na sam pocza,tek srodkowego okresu latenskiego (LT Cl). Znacznie bardziej liczna jest grupa druga (wyzsze st~zenia strontu, niskie st~zenia

cyrkonu), w obr~bie ktorej znalazly si~ szkla srodkowo- i poinolatenskie (LT Clb-LT D,). Szklo omawianej bransolety z Trepczy, wraz ze szklami innych poddanych analizom bransolet grupy 5b, znajduje si~ w grupie pierwszej. Potwierdza to dodatkowo przytoczone powyzej datowanie bransolety z Trepczy na faz~ LT Cl' a nawet jej wczesne stadium.

Szklane bransolety i pierscienie sa, kategoria, znalezisk bardzo charakterystyczna, dia kul­tury latenskiej i znane sa, z wi~kszosci jej osad. Zabytki te stosunkowo licznie reprezentowane sa, rowniez na polnoc od pasma Karpat i Sudetow, na ziemiach dzisiejszej Polski (ryc. 8). Koncentruja, si~ one wyraznie na terenach zaj~tych przez lokalne grupy osadnictwa celtyckiego. Na tym tle znalezisko z Trepczy stanowi istotne uzupelnienie bazy materialowej grupy nadsan­skiej kultury latenskiej. Dodatkowego znaczenia tej bransolecie nadaje fakt, ze jest ona nie tylko jednym z bardzo nielicznych datownikow na tym terenie, ale przypuszczalnie wyznacza tu naj­wczesniejsza, faz~ latenskiego osadnictwa.

AAC

AAHung. AE

AMNap. Annales UMCS APolski

AR

Arch. A

Arh. Mold. BRGK CMM

FA

FQ

JbRGZ Mainz

JbSGU

KSIA (KCI1A)

Kwart. HKM Mat. Arch.

MIA (MI1A) Pam. Arch. Prz. Arch.

Ros. Arch. SCIV (SCIVA)

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Spraw. PAN Krak6w

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CONTENTS - SPIS TRESCI

ARTICLES - ARTYKULY

Jaroslaw B r 0 n 0 w i c k i, Obozowisko mezolityczne Ratno Dolne 2, pow. Klodzko (Mesoli-thic Site Ratno Dolne 2, pow. Klodzko) .................... .......................................................... 5

Agnieszka C z e k aj - Z ast a w n y, Pawel Ja r 0 s z, Slawomir K a d r 0 w, Badania ratowni­cze na trasie projektowanej autostrady A-4 w woj. malopolskim (sezon 2000-2001 -neolit i wczesna epoka br"lzu) (Archeological Rescue Excavations along the Projected A-4 Motorway in Malopolska Voivodship [2000 and 2001 Seasons: the Neolithic and Early Bronze AgeD ........... ....... .. .. ....... ..................................................................................... 19

Barbara Bar g i e 1, Marek F I 0 r e k, Kopiec kultury ceramiki sznurowej na stanowisku 19 w Dyl"lgöwce, gm. Hyzne, pow. Rzeszöw, woj. podkarpackie (A Mound of Corded Ware Culture on Site 19 at Dyl"lgöwka, Com. Hyzne, pow. Rzeszöw, Voiwodship Podkar-packie) .............................. ... .... .... .. .......... .. ........... ... ................... .. ... .. ...... .. .......... .................. ... .. 45

Maciej Kar w 0 w ski, Jerzy Gin als k i, Fragment eines keltischen Glasarmringes aus dem Burgwall "Horodyszcze" in Trepcza bei Sanok (Fragment szklanej bransolety celtyckiej z grodziska "Horodyszcze" w Trepczy kolo Sanoka) ... .................................... 67

Tomasz B 0 c h n a k, Andrzej Pr z y c h 0 d n i, Das Grab mit einem importierten Latene­schwert von Pawlowice, Gde. Michalöw, Kr. Jfi)drzejöw (Gröb z importowanym mie-czem latenskim z Pawlowic, gm. Michalöw, pOW. Jfi)drzejöw) ..... .................................... 85

Bartlomiej Szymon S z mon i e w ski, Production of Early Medieval Ornaments Made of Non-Ferrous Metals: Dies from Archeological Finds in North-East Romania (Produk­cja wczesnosredniowiecznych ozdöb z metali kolorowych na podstawie znalezisk matryc z terenu pölnocno-wschodniej Rumunii) ..................... ;. ............................... ... ... ... .......... .. .. 111

Jiilius Be res, Neufunde von Axtbarren aus der Nordostslowakei (Nowe znaleziska grzy-wien siekieropodobnych z pölnocno-wschodniej Slowacji) ................... .......... .. ........ ... ..... 137

Slawomir To m a k a, Siec grodöw i kasztelanii w poludniowej Malopolsce w XI-XIII wieku (Das Netz von Burgen und Kastellaneien im südlichen Kleinpolen des 11. bis 13. JhJ 149

ANNOUNCEMENTS - KOMUNlKATY

Marian Soja k, New Finds of Neolithic Polished Stone Industry from the Spis Region (Nowe znaleziska neolitycznych, gladzonych narzfi)dzi kamiennych ze Spiszu) ... .. ..... 171

Marcin M. Pr z y b y 1 a, Wojciech Sud e r, Neolityczny czekan miedziany ze stanowiska 8 w Krakowie Kurdwanowie (Neolithic Copper Adze from Kraköw Kurdwanöw, Site 8) ................. ...... ... .. ................ ........ .................................... ... ............. .. .. ..... .... .... .. ... ..... .. .... 177

Anna M u z y c z u k, Slady osadnictwa z okresu latenskiego na rynku w Krosnie (La te-nezeitliche Besiedlunspuren auf dem Markplatz von Krosno) .... .............. .... ........ .... ... .. 181

REVIEWS AND SHORT NOTICES - RECENZJE I NOTY RECENZYJNE

Jerzy K 0 p a c z, Pocz"ltki epoki br"lzu w strefie karpackiej w swietle materialöw kamien­nych (The Beginning of the Bronze Age in the Carpathian Zone in the Light of Stone Material), Instytut Archeologii i Etnologii Polskiej Akademii Nauk, Kraköw 2001, (Katalin T. Bir6) ....... ..... .. ............ ........................................... ............ ......... ........................... 187

CHRONICLES - KRONlKA

Helena Burchard (1922-2002) .............................. .................................... .. ......... ...... ..................... 189

THE LIST OF ABBREVIATIONS - WYKAZ STOSOWANYCH SKR6T6w................. ..... 191