Kava aus dem Internethandel--Genussmittel, Nahrungsergänzung, Medizin oder Krebsrisiko?

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RESEARCH ARTICLE Kava aus dem Internethandel – Genussmittel, Nahrungserga ¨nzung, Medizin oder Krebsrisiko? Julia Hengen Oliver el-Atma Dirk W. Lachenmeier Received: 5 July 2013 / Accepted: 1 October 2013 / Published online: 24 October 2013 Ó Bundesamt fu ¨r Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 2013 Zusammenfassung Die Bewohner der su ¨dpazifi- schen Inseln benutzen die Kavapflanze (Piper methysticum) traditionell zur Herstellung eines Getra ¨nks mit entspannender Wirkung. Seit den 1990er Jahren ist Kava auch in den westlichen La ¨n- dern popula ¨r und wurde in Europa und Amerika als Arzneimittel vor allem in Tabletten- und Kapselform bei Angststo ¨rungen angewendet. Kava zeigt am Menschen angstlo ¨sende und schlafverbessernde Effekte, an Tieren konnten unter anderem sedieren- de, antikonvulsive und zentral muskelrelaxierende Wirkungen nachgewiesen werden, die auf Kavalac- tone als Hauptinhaltsstoffe von Kava zuru ¨ckgefu ¨hrt werden. Bereits im Jahre 2002 verlor Kava die Zulas- sung als Arzneimittel aufgrund nicht unerheblicher Nebenwirkungen, vor allem Leberscha ¨digungen. Testbestellungen und Untersuchungen haben gezeigt, dass als Arzneimittel einzustufende Produkte mit pharmakologisch wirksamen Konzentrationen an Kavalactonen weiterhin u ¨ber den Internethandel als vorgebliche Nahrungserga ¨nzungsmittel illegal an den deutschen Verbraucher abgegeben werden. Die natu ¨rliche Herkunft wird werblich als Vorteil gegenu ¨ber synthetischen Tranquilizern hervorgeho- ben. Die ku ¨rzlich erfolgte Einstufung von Kava durch die International Agency for Research on Cancer (IARC) der WHO als ,,mo ¨glicherweise krebserregend fu ¨r den Menschen‘‘ (Gruppe 2B) verleiht einer versta ¨rkten Kontrolle des Internethandels mit Kava-Produkten besonderen Nachdruck. Schlu ¨ sselwo ¨rter Kava Á Piper methysticum Á Internethandel Á Arzneimittel Á Nahrungserga ¨nzungsmittel Abstract The inhabitants of the South Pacific islands traditionally use the kava plant (Piper methysticum) for producing a beverage with relaxing effects. Since the 1990s, Kava is also popular in the western countries and has been used in Europe and America in tablet and capsule form to treat anxiety disorders. Kava exhibits anxiolytic and sleep-enhancing effects in humans. Re- search in experimental animals has proven sedative, anticonvulsant and central muscle relaxant effects, which may be caused by kavalactones as major con- stituents of kava. In 2002, kava has lost its authorisation as a medicinal product because of considerable side effects, particularly damage to the liver. Test purchases and analyses show that medicinal products containing pharmacologically active concentrations of kavalacto- nes are still sold over the internet to the German consumer as food supplements. The natural origin is highlighted as an advantage over synthetic tranquilizers. A high priority to control the internet market with kava products may arise from its recent evaluation as ‘‘possibly carcinogenic to humans’’ (Group 2B) by the WHO International Agency for Research on Cancer (IARC). 1 Einleitung Die Herkunft der Kavapflanze (Piper methysticum G. FORST, Piperaceae) ist nicht bekannt, vermutet J. Hengen Á O. el-Atma Á D. W. Lachenmeier (&) Chemisches und Veterina ¨runtersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe, Weissenburger Strasse 3, 76187 Karlsruhe, Germany e-mail: [email protected] J. Verbr. Lebensm. (2014) 9:3–11 DOI 10.1007/s00003-013-0849-5 Journal fu ¨ r Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Journal of Consumer Protection and Food Safety 123

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RESEARCH ARTICLE

Kava aus dem Internethandel – Genussmittel,Nahrungserganzung, Medizin oder Krebsrisiko?

Julia Hengen • Oliver el-Atma • Dirk W. Lachenmeier

Received: 5 July 2013 / Accepted: 1 October 2013 / Published online: 24 October 2013� Bundesamt fur Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 2013

Zusammenfassung Die Bewohner der sudpazifi-schen Inseln benutzen die Kavapflanze (Pipermethysticum) traditionell zur Herstellung einesGetranks mit entspannender Wirkung. Seit den1990er Jahren ist Kava auch in den westlichen Lan-dern popular und wurde in Europa und Amerika alsArzneimittel vor allem in Tabletten- und Kapselformbei Angststorungen angewendet. Kava zeigt amMenschen angstlosende und schlafverbesserndeEffekte, an Tieren konnten unter anderem sedieren-de, antikonvulsive und zentral muskelrelaxierendeWirkungen nachgewiesen werden, die auf Kavalac-tone als Hauptinhaltsstoffe von Kava zuruckgefuhrtwerden. Bereits im Jahre 2002 verlor Kava die Zulas-sung als Arzneimittel aufgrund nicht unerheblicherNebenwirkungen, vor allem Leberschadigungen.Testbestellungen und Untersuchungen habengezeigt, dass als Arzneimittel einzustufende Produktemit pharmakologisch wirksamen Konzentrationenan Kavalactonen weiterhin uber den Internethandelals vorgebliche Nahrungserganzungsmittel illegal anden deutschen Verbraucher abgegeben werden. Dienaturliche Herkunft wird werblich als Vorteilgegenuber synthetischen Tranquilizern hervorgeho-ben. Die kurzlich erfolgte Einstufung von Kava durchdie International Agency for Research on Cancer (IARC)der WHO als ,,moglicherweise krebserregend fur denMenschen‘‘ (Gruppe 2B) verleiht einer verstarkten

Kontrolle des Internethandels mit Kava-Produktenbesonderen Nachdruck.

Schlusselworter Kava � Piper methysticum �Internethandel � Arzneimittel �Nahrungserganzungsmittel

Abstract The inhabitants of the South Pacific islandstraditionally use the kava plant (Piper methysticum) forproducing a beverage with relaxing effects. Since the1990s, Kava is also popular in the western countries andhas been used in Europe and America in tablet andcapsule form to treat anxiety disorders. Kava exhibitsanxiolytic and sleep-enhancing effects in humans. Re-search in experimental animals has proven sedative,anticonvulsant and central muscle relaxant effects,which may be caused by kavalactones as major con-stituents of kava. In 2002, kava has lost its authorisationas a medicinal product because of considerable sideeffects, particularly damage to the liver. Test purchasesand analyses show that medicinal products containingpharmacologically active concentrations of kavalacto-nes are still sold over the internet to the Germanconsumer as food supplements. The natural origin ishighlightedas anadvantageover synthetic tranquilizers.A high priority to control the internet market with kavaproductsmayarise from its recent evaluationas ‘‘possiblycarcinogenic to humans’’ (Group 2B) by the WHOInternational Agency for Research on Cancer (IARC).

1 Einleitung

Die Herkunft der Kavapflanze (Piper methysticum G.FORST, Piperaceae) ist nicht bekannt, vermutet

J. Hengen � O. el-Atma � D. W. Lachenmeier (&)Chemisches und Veterinaruntersuchungsamt (CVUA)Karlsruhe, Weissenburger Strasse 3, 76187 Karlsruhe,Germanye-mail: [email protected]

J. Verbr. Lebensm. (2014) 9:3–11DOI 10.1007/s00003-013-0849-5

Journal fur Verbraucherschutz und LebensmittelsicherheitJournal of Consumer Protection and Food Safety

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werden Neuguinea oder die Neuen Hybriden (Hager2012; Ratsch 2004). Die Bewohner der sudpazifischenInseln (Tahiti, Hawaii, Fiji) benutzen die Pflanze zurHerstellung eines Getranks, welches in maßigenDosen eine entspannende, in hoheren Dosen eineschlafrig machende, mit mangelnder Koordinationder Bewegungen einhergehende Wirkung hat(Frohne 2002). Kava (auch Kava-Kava, Kawa oder Ava)stammt aus dem Polynesischen und bedeutet ,,sauer‘‘,,,scharf‘‘ oder ,,bitter‘‘. Kava soll das bedeutendsteGenussmittel Ozeaniens sein, entsprechend der Ver-wendung von Alkohol in den westlichen Landern(Ratsch 2004). Traditionell werden Kavagetranke ausdem Wurzelstock des Strauches, der mit Kokosnuss-milch oder Wasser mazeriert wurde, angefertigt(LaPorte et al. 2011). Kava wurde wahrend kulturellenund religiosen Zeremonien aber auch als Medizinund bei sozialen Zusammenkunften wegen der phy-siologischen und psychologischen Entspannung, diees verursachte, verwendet (LaPorte et al. 2011).

Seit den 1990er Jahren ist Kava auch in den west-lichen Landern popular, vor allem wegen seinerberuhigenden, stresslindernden und angstlosendenWirkung (LaPorte et al. 2011). In Europa und Amerikawurde es vor allem in Tabletten- und Kapselform beiAngststorungen angewendet (Ratsch 2004). DieIndikation ,,kurzzeitige symptomatische Behandlungvon Angst- und Schlafstorungen‘‘ wurde auch durchdie Weltgesundheitsorganisation (WHO) als ,,belegtdurch klinische Daten‘‘ anerkannt (WHO 2004). Inder Volksheilkunde wurde die Droge fruher zurBeruhigung, als Stimulans und zur Schlafforderungsowie bei Asthma, Rheuma, zur Gewichtsreduktion,bei chronischer Zystitis und bei Geschlechtskrank-heiten eingesetzt, wobei hierzu keine klinischenBelege vorliegen (WHO 2004). 2002 verlor Kava seineZulassung als Arzneimittel wegen schwerer Neben-wirkungen. Damit endet die Geschichte von Kavajedoch nicht. Kava ist immer noch im Internet alsvorgebliches Nahrungserganzungsmittel zu erwer-ben. Es wird mit Claims ausgelobt wie ,,naturlichesEntspannungsmittel, das sie besser schlafen lasst‘‘,oder ,,dieses Anxiolytikum macht nicht abhangig‘‘,,,naturliches Beruhigungs- und Schlafmittel‘‘, ,,Kavaentspannt und sorgt fur einen tiefen und erholsamenSchlaf. Keine Nachwirkungen am Folgetag‘‘, ,,genausowirksam wie z.B. Valium‘‘, ,,verbessert die Konzentra-tion, das Gedachtnis und die Reaktion. Kava dient zurEntspannung und hat keine Nebenwirkungen‘‘.

Ist Kava nun harmloses Genuss- oder Nahrungser-ganzungsmittel oder illegales Arzneimittel und sogarpotentiell gesundheitsschadlich?

2 Wirkungen von Kava

Die Arzneidroge ,,Kavawurzelstock‘‘ ist der - in derRegel geschalte, zerschnittene und meist von denWurzeln befreite - getrocknete Wurzelstock (Rhizom)der Stammpflanze Piper methysticum G. FORST (dt.Rauschpfeffer) (Hager 2012) (Abb. 1 und 2).

Die Hauptinhaltsstoffe im Kava-Rhizom sind Ka-vapyrone (Kavalactone) und Flavonoide, die sog.Flavokavine (BfArM 2007; Frohne 2002). Uber acht-zehn Kavapyrone wurden bislang identifiziert, dochdie Wirkung von Kava wird auf sechs fettloslicheKavalactone zuruckgefuhrt. Kavalactone werden inder Leber Cytochrom-P-450-abhangig metabolisiert(LaPorte et al. 2011). Aus zahlreichen Tier- und Hu-manstudien uber die Effekte von Kava ergaben sichHinweise, dass Kavalactone die spannungsabhangi-gen Natriumkanale blockieren, die Ligandenbindungan c-Aminobuttersaure (GABA)-Typ-1-Rezeptoren for-dern, die Monoaminooxidase B reversibel hemmen,die spannungsabhangigen Calciumkanale blockie-ren, die Cyclooxigenase hemmen und die Wie-deraufnahme von Noradrenalin reduzieren (LaPorteet al. 2011). Durch diese Interaktion mit dem Neuro-transmittersystem wird die Zahl der GABA-Rezeptoren im limbischen System des Zentralner-vensystems (ZNS) erhoht (Frohne 2002).

Eingesetzt wurde Kava in Form von Fertigarznei-mitteln als pflanzliches Phytopharmakon bei ner-vosen Angst-, Spannungs- und Unruhezustanden(Kommission E (1990); ESCOP Monographs 2003).

Die einzelnen Praparate waren auf Kavapyronestandardisiert. Die therapeutische Tagesdosis anDroge oder Zubereitung entsprach einer Menge von60 bis 120 mg Kavapyronen (Kommission E (1990)). Inklinischen Studien wurden auch hohere taglicheMengen von 210 mg verwendet (Hager 2012). DieAnwendungsdauer war ursprunglich auf drei Mo-nate beschrankt (Kommission E (1990)), spater in derRegel auf einen Monat, maximal auf zwei Monate(ESCOP Monographs 2003).

Am Menschen zeigt sich ein anxiolytischer,schlaffordernder und schlafverbessernder Effekt (Ja-nicke et al. 2003). Eine Beeinflussung der kognitivenLeistung lasst sich weder belegen noch widerlegen(LaPorte et al. 2011). In Tierstudien wurde einenarkosepotenzierende (sedierende), antikonvulsive,spasmolytische und eine zentral muskelrelaxierendeWirkung beschrieben (Frohne 2002). Die Wirkungvon Kava wird mit der von Benzodiazepinen vergli-chen, ist jedoch nicht identisch und setzt langsamerein (Frohne 2002).

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3 Risiken von Kava und Zulassungswiderruf

Als unerwunschte Wirkungen werden voruberge-hende Gelbfarbung der Haut bei langer dauernderEinnahme, Akkomodationsstorungen, Pupillener-weiterung und Storungen des okulometrischenGleichgewichtes genannt (Kommission E (1990)).Weiterwerden Ermudung, Schwache, Appetitlosigkeit,dunkler Urin und farbloser Stuhl angegeben (ESCOPMonographs 2003). Hinweise auf physische und/oderpsychische Abhangigkeit liegen nicht vor (Hager2012). Eine Wirkungsverstarkung von zentralwirksa-men Substanzen wie Alkohol, Barbituraten undPsychopharmaka ist moglich (Kommission E (1990)).Kava sollte nicht bei vorbestehender Leberschadi-gung, erheblichem Alkoholkonsum, bekannter

Abb. 2 Zerschnittener und getrockneter Wurzelstock von Kava(Foto von Heike Rau/Shutterstock.com)

Abb. 1 Zeichnung von Kavamit Detail des Wurzelstocks(Zeichnung: Tristan Berlund/Used with permission underlicense from 123RF Limited)

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Allergie auf Kava, wahrend der Schwangerschaft undin der Stillzeit sowie bei depressiven Erkrankungenangewendet werden (Hager 2012).

Im Rahmen der Pharmakovigilanz im Zusam-menhang mit der Verwendung von Kava alsFertigarzneimittel wurden eine Reihe von meistschwerwiegenden Leberschadigungen beobachtet(WHO 2007). Im Rahmen des im deutschen Arznei-mittelgesetz festgeschriebenen Stufenplans wurde2002 in Deutschland die Zulassung als Arzneimittelwiderrufen. In dem darauf folgenden Wider-spruchsverfahren, das ein Ruhen der Zulassung desMedikaments nach sich zog, konnten von denbetroffenen pharmazeutischen Unternehmen keineneuen Wirksamkeitsbeweise fur Kava vorgebrachtwerden, die die Wirksamkeit von Kava in dem Maßebelegten, dass die hepatotoxischen Wirkungen ver-tretbar waren. Deshalb wurde die bis dahin ruhendeZulassung 2007 endgultig widerrufen (LaPorte et al.2011; Frohne 2002; BfArM 2002; BfArM 2007). Dieunter der Anwendung von Kava Praparaten aufge-tretenen hepatotoxischen Effekte stellen laut BfArMein erhebliches gesundheitliches Risiko dar. Dieschwerwiegenden lebertoxischen Effekte gehen uberein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wis-senschaft vertretbares Maß hinaus (BfArM 2007).Epidemiologische Berichte (wie die der WHO (2007))deuten auf einen kausalen Zusammenhang zwischenKava-Einnahme und Leberschaden hin (BfArM 2007).Risikofaktoren bei Fallen von Lebertoxizitat durchKava waren unter anderem tagliche Uberdosierun-gen, verlangerte Behandlungen mit dem Produktund zusatzliche Einnahme von synthetischen Medi-kamenten oder – meist pflanzlichen – Nahrungs-erganzungen (Teschke & Lebot 2011).

Demgegenuber ist das Nutzen-Risiko-Verhaltnismangels hinreichender Wirksamkeitsbelege beiden beanspruchten Indikationen und verwendetenDosierungen ungunstig. Stattdessen stehen Alterna-tiven bei gleichen Anwendungsgebieten mit gerin-gerem Risiko zu Verfugung (BfArM 2007).

Auch in anderen Landern wurden die Gesund-heitsbehorden auf die Problematik von Kavaaufmerksam. Im gleichen Jahr wie in Deutschlandwurde der Verkauf von Kava auch in Kanada, Aus-tralien, Frankreich und der Schweiz ausgesetzt (NTP2012).

Als Ursachen fur die Lebertoxizitat von Kava wur-den verschiedene Hypothesen vorgebracht:

Die Inhibition von Cytochrom P450-(CYP) Enzymenin der Leber, eine Reduktion des Gluthationspiegelsin der Leber oder genetische Polymorphismen derCYP-Enzyme (potentiell schlechte Metabolisierer von

Kavapyronen) (LaPorte et al. 2011). Ein relativ hoherAnteil an Kaukasiern weist ein Defizit des CytochromP450 auf, das fur die adverse Wirkung von Kava ver-antwortlich sein konnte, wahrend dieser Phanotyp inanderen ethnischen Gruppierungen viel seltener auf-tritt (NTP 2012).

Weitere Grunde konnten sein (LaPorte et al. 2011;Teschke & Lebot 2011):

• hygienisch mangelhafte Herstellung und Lagerung,somit mikrobiell verdorbene oder verschimmelte,mykotoxinhaltige Zubereitungen von Kava,

• die Mitverarbeitung von oberirdischen Teilen derPflanze,

• die Verwendung anderer Pflanzenspezies als Pipermethysticum,

• die ,,Aufbesserung‘‘ verschiedener Praparationenmit synthetischen Kavapyronen oder

• im alkoholischen Extrakt extrahiertes ChalkonFlavokavain B.

Da es jedoch mit einigen Schwierigkeiten behaftetist, die Kausalitat bei Fallen von Lebertoxizitat beipflanzlichen Stoffen festzustellen, ist Vorsicht bei derInterpretation solcher Ergebnisse geboten (NTP 2012).

Neuere Erkenntnisse zeigen neben dem akutenRisiko einer Leberschadigung auch ein moglicheschronisches Risiko von Kava auf. So hat das NationalToxicology Programm (NTP, Teil des National Insti-tutes of Health, USA) Studien uber chronischeToxizitat und Kanzerogenitat von Kava durchgefuhrt(NTP 2012). Das Angriffsziel von Kava war auch hierdie Leber. Durch verschiedene Methoden konnte dasNTP zeigen, dass mehrere, am Fremdstoffmetabolis-mus beteiligte Enzyme dosisabhangig durch Kavainduziert wurden (NTP 2012).

Weiterhin zeigten sich auch Effekte auf die Phar-makokinetik von anderen, gleichzeitig verabreichtenStoffen. Die Leber konnte zwar in den Studien als dasprimare Ziel festgemacht werden, doch induzierteKava keine Neoplasien in den Lebern von Ratten.Mause dagegen scheinen sensitiver auf die Effektevon Kava zu reagieren. In Zweijahres-Studien mitKava-Extrakten an Mausen zeigte sich eine statistischsignifikante Erhohung des Auftretens von Hepa-toblastomen in mannlichen Tieren, in weiblichenTieren ergaben sich Hinweise auf karzinogene Akti-vitat (auf Basis von hepatozellularen Adenomen undKarzinomen) (NTP 2012).

Die International Agency for Research on Cancer(IARC) der WHO hat unter Berucksichtigung dieserBefunde Kava in die Gruppe 2B als ,,moglicherweisekrebserregend fur den Menschen‘‘ eingestuft. Es wirdnicht von einem genotoxischen Mechanismus fur die

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Kanzerogenese ausgegangen (IARC 2013; Grosse et al.2013).

4 Rechtliche Einordnung: Switch vom Arzneimittelzum Nahrungserganzungsmittel

Kava wurde verabreicht, um die physiologischenFunktionen durch eine pharmakologische Wirkung zubeeinflussen. Es handelt sich somit laut Definition des§ 2 Abs. 1 Arzneimittelgesetz (AMG) um ein Arzneimit-tel nach Funktion. Arzneimittel sind nach Art. 2 Abs. 1der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 ausdrucklich vomLebensmittelbegriff ausgeschlossen. Produkte, die auf-grund ihrer Zusammensetzung als Arzneimittel nachFunktion beurteilt werden, konnen somit schon ausbegrifflichen Grunden keine Lebensmittel sein.

Bedenklich sind nach § 5 Abs. 2 AMG Arzneimittel,bei denen nach dem jeweiligen Stand der wissen-schaftlichen Erkenntnisse der begrundete Verdachtbesteht, dass sie bei bestimmungsgemaßem Ge-brauch schadliche Wirkungen haben, die uber einnach den Erkenntnissen der medizinischen Wissen-schaft vertretbares Maß hinausgehen. Zu diesemSchluss kam das BfArM im Falle von Kava. Nach § 5Abs. 1 AMG ist es in Deutschland verboten, bedenk-liche Arzneimitteln in den Verkehr zu bringen.

Nahrungserganzungsmittel dagegen sind Lebens-mittel, die dazu bestimmt sind, die normaleErnahrung zu erganzen. Sie bestehen aus einemKonzentrat an Nahrstoffen, das eine ernahrungs-physiologische Wirkung alleine oder in Kombinationaufweist. Ublicherweise werden solche Produkte indosierter Form (also als Kapseln, Pulver, Tablettenoder Pillen) in abgemessenen kleinen Mengen in denVerkehr gebracht (§ 1 Abs. 1 NemV).

Als Lebensmittel unterliegen Nahrungsergan-zungsmittel dem Lebensmittel- und Futtermittelge-setzbuch und der Verordnung (EG) Nr. 178/2002, dersogenannten Basisverordnung. Weitere Regelungenfinden sich in der Richtlinie 2002/46/EG uber Nah-rungserganzungsmittel – umgesetzt in der deutschenNahrungserganzungsmittelverordnung (NemV).

Gerade bei aus den USA importierten Produkten istein weiterer Begriff zu beachten, namlich der des,,Dietary Supplement‘‘. Dieser Begriff existiert in derEU-Gesetzgebung nicht. Laut der Richtlinie 2002/46/EG ist die englische Entsprechung fur ,,Nahrungser-ganzungsmittel‘‘ im europaischen Raum ,,Foodsupplement‘‘.

,,Dietary Supplement‘‘ bezeichnet in den USA laut,,Dietary Supplement Health and Education Act(DSHEA)‘‘ aus dem Jahre 1994 ein Produkt, das oraleingenommen wird und dazu gedacht ist, dieErnahrung zu erganzen. Die in solchen Produktenverwendeten Stoffe, sog. ,,dietary ingredients‘‘, kon-nen unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Krauteroder andere sog. ,,Botanicals‘‘, Aminosauren undSubstanzen wie Enzyme, Gewebe von Organen, Dru-sen oder Metabolite sein. Dietary Supplementskonnen auch Extrakte oder Konzentrate sein undwerden meist in verschiedenen Formen – wie Tab-letten, Hart- oder Weichkapseln, Flussigkeiten oderPulvern usw. – angeboten. Sie sind als Lebensmitteleingeordnet, nicht als Arzneimittel (FDA 2013).

So kann es – trotz der Ahnlichkeit der Definitionen– zur Verwirrung bei europaischen Verbrauchernfuhren, da unter dem Begriff ,,Dietary Supplement‘‘sowohl Produkte zusammengefasst werden, die auchin Europa Nahrungserganzungsmittel sind, aberauch solche, die hierzulande als Arzneimittel einzu-stufen waren.

In den letzten Jahren kam es haufiger vor, dassWirkstoffe im Zuge der Nachzulassung von Arznei-mitteln keine Zulassung mehr erhalten haben. Diesfuhrte vielfach dazu, dass Hersteller ihre Produkteeinem ,,Switch‘‘ unterwarfen und nun Produkte alsNahrungserganzungsmittel in den Verkehr brachten,die zuvor als Arzneimittel vertrieben wurden (ALS2007). Die ubliche (und in § 1 NemV in der Definitionvon Nahrungserganzungsmitteln festgehaltene)Darreichungsform als Kapsel oder Tablette beguns-tigt eine Verwechslung solcher Produkte mit Arznei-mitteln, die traditionell in derartigen Darreichungs-formen angeboten werden. Dadurch und durchdie Umwidmung einiger fruherer Arzneimittel isteine Grauzone entstanden, die eine zunehmendeGefahr fur den Verbraucher darstellt, gesundheitlichbeeintrachtigt und/oder getauscht zu werden (ALS2007). Erschwerend kommt hinzu, dass eine Reihevon ,,Nahrungserganzungsmitteln‘‘ mit ausgelobtenarzneilichen Wirkungen zum Verkauf angebotenwird.

Als Beispiel fur die Praxis des ,,Umwidmens‘‘ kannKava angesehen werden. Der Droge wurde dieZulassung wegen nicht zu vertretender Nebenwir-kungen entzogen. Nun wird das Produkt imInternet als sog. Dietary supplement vertrieben. Dienaturliche Herkunft wird im Onlinehandel werblichals Vorteil gegenuber synthetischen Arzneimittelnhervorgehoben.

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5 Kava und der Internethandel

Im Rahmen eines Forschungsprojektes zum Thema,,Internethandel‘‘ (siehe Lobell-Behrends et al. (2008))wurden mehrfach Produkte, die Kava enthielten,untersucht. Diese Produkte wurden als sog. ,,dietarysupplements‘‘ auf verschiedenen Online-Plattformenvertrieben.

Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der durchgefuhrtenUntersuchungen. Die Identifizierung von Kava(-Wurzelstock) wurde mittels Dunnschichtchroma-tographie durchgefuhrt (Abb. 3, 4), wobei auch einesemiquantitative Bestimmung von Kavain (Leitsub-stanz der Kavalactone) moglich ist (Abb. 5). ZurAbsicherung wurden GC/MS (Abb. 6) und HPLC-DADeingesetzt. Eine Quantifizierung wurde daruber hin-aus mittels 1H-NMR vorgenommen (Monakhova et al.2013). Die Proben enthielten Kavain im Bereich derMenge, die (bei Einhalten der Verzehrempfehlung)der therapeutischen Dosis entspricht. Auch kann einepharmakologische Wirkung bereits deutlich unterder therapeutischen Tagesdosis einsetzen. Somit warbei den Proben eine nicht unerhebliche pharmako-logische Wirkung vorhanden, was eine Beurteilungals Funktionsarzneimittel i.S. des § 2 AMG nach sichzog (siehe auch Lachenmeier et al. (2012a) zurAbgrenzung bei Borderline-Produkten). Es handeltesich weiterhin um zulassungspflichtige Fertigarznei-mittel i.S. des § 4 AMG, die ohne die erforderlichenarzneimittelrechtlichen Voraussetzungen in Verkehrgebracht wurden, welche wegen des Widerrufsder Zulassungen von Kava- und kavainhaltigen Pro-dukten nicht gegeben waren. Die Proben wurden

daher als bedenkliche Arzneimittel im Sinne des§ 5 AMG eingestuft.

In einem Fall waren keine Inhaltsstoffe aus Kavanachweisbar. Die Probe wurde wegen der Bewerbungund Deklaration von Kava als nicht verkehrsfahigesArzneimittel eingestuft.

Nach jedem Testkauf wurden die zustandigenStellen informiert. Unverandert wird derzeit vomgleichen Shop das Produkt Kava angeboten. DieAdresse des Shops scheint eine gultige Adresse imInland zu sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach han-delt es sich um ein Postfach, versandt werden dieProdukte von anderen als der im Impressum desOnlineshops angegebenen Adresse.

Schwierigkeiten dieser Art bei Produkten, dieonline gehandelt werden, sind nicht neu. So habenschon Lobell-Behrends et al. (2008) auf die Schwie-rigkeiten beim Onlinehandel mit Schlankheitsmit-teln und Anti-Aging-Produkten hingewiesen. Indiesem Zusammenhang wurde gezeigt, dass imOnlinehandel Produkte angeboten werden, dieproblematisch in Bezug auf Verstoße gegen das Le-bensmittelrecht sind. Im Handel mit alkoholischenGetranken gibt es zwischen dem Online-Vertriebund dem Prasenzhandel eine Diskrepanz, was dieAltersverifikation beim Handel mit hochprozenti-gen Spirituosen betrifft (Bose et al. 2010). AuchLifestyle Medikamente - beispielsweise sog. Hirndo-pingmittel - konnen ohne weiteres im Internet uberillegale Apotheken erworben werden. Die oftmals inDrittlandern ansassigen Versender verstoßen dabeigegen arzneimittelrechtliche Anforderungen. Viel-fach wird eine Seriositat durch die professionelle

Tab. 1 Untersuchungsergebnisse mittels Hochleistungsflus-sigchromatographie (HPLC), Gaschromatographie/Massenspektro-metrie (GC/MS) oder Dunnschichtchromatographie (TLC) und

1H-Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) (Monakhova et al. 2013)und Einstufung von als Testkauf erworbenen Produkten mit Kavaaus dem Internethandel

Testkauf ErgebnisIdentitatsbestimmung(HPLC, GC-MS oder TLC)

Untersuchung mittels NMR(Monakhova et al. 2013)(Summe der Kavalactone als7,8-Dihydrokavain berechnet)

Arzneimittelrechtliche Einstufung

02/2008 Inhaltsstoffe aus Kava-Wurzelstock nichtnachweisbar

Nicht durchgefuhrt Nicht verkehrsfahiges Arzneimittel (wegenBewerbung und Deklaration von Kava)

10/2010 Inhaltsstoffe aus Kava-Wurzelstocknachweisbar, v.a. Kavain

8,3 mg/Kapsel Nicht verkehrsfahiges, bedenklichesArzneimittel

02/2011 Inhaltsstoffe aus Kava-Wurzelstocknachweisbar, v.a. Kavain

10 mg/Kapsel Nicht verkehrsfahiges, bedenklichesArzneimittel

08/2011 Inhaltsstoffe aus Kava-Wurzelstocknachweisbar, v.a. Kavain

8,0 mg /Kapsel Nicht verkehrsfahiges, bedenklichesArzneimittel

11/2012 Inhaltsstoffe aus Kava-Wurzelstocknachweisbar, v.a. Kavain

Nicht durchgefuhrt Nicht verkehrsfahiges, bedenklichesArzneimittel

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Abb. 3 Dunnschichtchromatographischer Nachweis von Kava-Rhizom und semiquantitative Abschatzung des HauptinhaltstoffesKavain im UV 254 nm

Abb. 4 Dunnschichtchromatographischer Nachweis von Kava-Rhizom im Tageslicht nach Detektion mit Anisaldehyd-Schwefelsaure-Reagenz

Abb. 5 SemiquantitativeAbschatzung desHauptinhaltstoffes Kavain imUV 254 nm mit DC-Scanner(Densitometrie)

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Gestaltung der Webseiten vorgetauscht (Lachen-meier et al. 2012b).

Eine Expertengruppe aus Juristen, Lebensmittel-chemikern und Pharmazeuten zeigte 2010 auf, welchegesetzlichen Regelungengeschaffenwerdenmussten,um im Onlinehandel eine ahnliche Kontrolle wie imPrasenzhandel zu erreichen (Lobell-Behrends et al.2011). So wurde bei den bisher bestehenden gesetzli-chen Regelungen Verbesserungsbedarf hinsichtlichder Schaffung von Moglichkeiten der Probenahmeaufgezeigt und neue Strukturen diskutiert (beispiels-weise gerichtsverwertbare, verdeckte Onlineprobe-nahme in Verdachtsfallen) (Lobell-Behrends et al.2011). Mit der derzeit diskutierten Revision der VO (EG)Nr. 882/2004 ist esmoglich, dass eine Rechtsgrundlagefur die Online-Probenahme geschaffen wird.

6 Schlussfolgerungen

Trotz der entzogenen arzneimittelrechtlichen Zulas-sung ist Kava weiterhin im Onlinehandel erhaltlich.Es ist meist nicht ersichtlich, dass es sich bei den als,,Dietary Supplement‘‘ angebotenen Produkten umProdukte handeln kann, die in Deutschland als Arz-neimittel eingestuft werden.

Durch die zusatzliche Kennzeichnung des Pro-duktes Kava als ,,dietary supplement‘‘ und der darausresultierenden Verwechslungsgefahr mit einemublichen Nahrungserganzungsmittel (,,food supple-ment‘‘) ist zu befurchten, dass ein solches Produktnicht mit der Vorsicht eingenommen wird, die Verbrau-cher bei Arzneimitteln walten lassen wurden. ImFalle von Kava ist dies besonders gefahrlich, da alsNebenwirkungen Leberschaden zu befurchten sindund moglicherweise auch ein erhohtes Krebsrisikobesteht. Soweit bisher Maßnahmen eingeleitet wur-den, sind Auswirkungen auf den Internethandel

nicht feststellbar. Das fragliche Produkt wird nachwie vor beworben und bei Bestellung ausgeliefert.

Verbrauchern kann nur geraten werden wachsamzu sein, wenn hochpreisige Nahrungserganzungs-mittel mit blumigen und an Arzneimittel erin-nernden Wirkungen ausgelobt werden. Gerade imInternethandel werden vielfach Produkte von Hand-lern mit Sitz im Ausland vertrieben (Lobell-Behrendset al. 2008, 2011), selbst wenn der Shop vorgeblich imInland ansassig ist. Eine Kontrolle der Produkte aufKonformitat mit den rechtlichen Vorgaben erfolgtmeist nicht bzw. wird sogar werblich als Vorteil her-ausgestellt (Lobell-Behrends et al. 2008).

Es ist daher dringend notwendig, auf nationa-ler und EU-Ebene den rechtlichen Rahmen fureinen Vollzug im Internethandel zu schaffen, wieer bereits im Prasenzhandel etabliert ist. So wareeine (ggf. auch verdeckte) Onlineprobenahmeeine Moglichkeit, die Uberwachung im Online-handel zu starken (Lobell-Behrends et al. 2011;Bose et al. 2011).

Mit der Pflicht zur Kennzeichnung, wie sie inArtikel 14 der Verordnung (EG) Nr. 1169/2011 imFernabsatz gefordert wird, ist ein Schritt in die rich-tige Richtung getan, doch ist es zum Vermeiden vonVerwechslungen wichtig, dass diese Pflicht auch imOnline-Handel durchgesetzt werden kann.

Interessenkonflikte Die Autoren erklaren, dass keine Inte-ressenkonflikte bestehen.

Literatur

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