Die berittenen Arabischen Bogenschützen anhand der Schlacht von Hattin

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Universität Fribourg Departement für Historische Wissenschaften Geschichte des Mittelalters Proseminar: Der Dritte Kreuzzug 1189-1192 Herbstsemester 2010 Dozentin: Dipl. Ass. Michèle Steiner Die berittenen arabischen Bogenschützen anhand der Schlacht von Hattin 1187 von Daniel Dalicsek Bachelor of Arts in Antike und Mittelalterliche Geschichte und Kultur 3. Fachsemester Rue de Morat 8 1700 Fribourg 076 / 712 17 99 [email protected] Fribourg, den 18. April 2011

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Universität Fribourg

Departement für Historische Wissenschaften

Geschichte des Mittelalters

Proseminar: Der Dritte Kreuzzug 1189-1192

Herbstsemester 2010 Dozentin: Dipl. Ass. Michèle Steiner

Die berittenen arabischen Bogenschützen anhand der

Schlacht von Hattin 1187

von

Daniel Dalicsek

Bachelor of Arts in Antike und Mittelalterliche Geschichte und Kultur 3. Fachsemester Rue de Morat 8 1700 Fribourg 076 / 712 17 99 [email protected] Fribourg, den 18. April 2011

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Quellenkritik

2.1 Die Quelle von Ibn al-Atir

2.2 Der Brief an den Großmeister des Malteserordens

2.3 Die Quelle von Shibab al-Din

2.1 Die Quelle von Ernoul

3. Die Schlacht von Hattin, 3.-4. Juli 1187

3.1 Saladins Heer

3.2 Der Ablauf der Schlacht

3.3 Strategie der Feldschlachten

3.4 Disziplin in den Heeren

3.5 Taktik der berittenen Bogenschützen

3.6 Der Kompositbogen

4.Fazit

5. Bibliographie

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Die Schlacht von Hattin HS 2010

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1. Einleitung

Die Frage der berittenen Bogenschützen und der irregulären Kavallerie hat eine

prominente Rolle in der militärhistorischen Forschung der Kreuzzüge und der muslimischen

Welt. Ihre Bedeutung für die Erfolge arabischer Herrscher oder die ottomanischen

Eroberungen wird oft von Militärhistorikern betont. Die Tradition und Kriegskunst dieser

Krieger und Stämme wurzelt in Zentralasien und noch weiter im Osten, in der Mongolei, und

bietet weitere Themen für Historiker und Ethnologen. Quellen über die Kreuzzüge oder die

Periode der Kreuzzüge in der muslimischen Geschichtsschreibung erwähnen die berittenen

Bogenschützen an verschiedenen Stellen und in vielen Feldzügen und Schlachten. Das Thema

ist äußerst Interessant, weil diese Art von kämpfen den Muslimen so wichtig und den

Kreuzfahrern so fremd war. Diese Proseminararbeit gibt einen Überblick über die Ausrüstung

und die Taktiken der türkischen und kurdischen berittenen Bogenschützen und benutzt die

Beschreibung der Schlacht von Hattin von Ibn al-Atir, um ihre Rolle bei der Schlacht zu

zeigen. Die Frage ist, wie sie von Saladin eingesetzt wurden und wie sie gekämpft haben? Die

Frage, warum es strategisch zu einer Feldschlacht gekommen ist und was für eine Bedeutung

das für die Militärtheorie hat wird auch beantwortet.

Über diese Truppen steht sehr viel in der Sekundärliteratur und ich habe mich viel mit

den Texten beschäftigt. Ich wollte zuerst das Heer, dem Saladin bei der Schlacht befohlen hat,

beschreiben und dann die Schlacht selber. Danach kommt eine Erläuterung der Strategie und

Theorie der Feldschlachten im Mittelalter, die zeigt, warum die Tatsache, dass es zu einer

Schlacht gekommen ist interessant ist. In den letzten Absätzen werden die Bedeutung von

Disziplin, die Taktiken der Bogenschützen und der Bogen beschrieben.

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2. Quellenkritik

2.1 Die Quelle von Ibn al-Atir

Die Quelle von Ibn al-Atir ist sehr kurz und beschreibt nicht die Details die unbedingt

für diese Arbeit notwendig gewesen wären. Er schreibt aus der muslimischen Perspektive,

zeigt aber Objektivität an einige Stellen. Er war Zeitgenosse der Schlacht und ein persönlicher

Bekannte von Saladin. Er war auch bei der Schlacht dabei. Seine Quelle lieferte mir wichtige

Informationen die ich mit der Sekundärliteratur vergleichen konnte um die Bogenschützen

anhand der Schlacht von Hattin zu beschreiben.

2.2 Der Brief an den Großmeister des Malteserordens

Der Autor des Briefes an den Großmeister des Malteserordens, Graf Archumbald, gibt

uns zwar keine neue Informationen, liefert aber einige indirekte Belege. Da dieser ein Brief

ist, heißt es, er wurde an einem privaten Leser verfasst und nicht für die Öffentlichkeit

gedacht. Der Autor ist selber ein Christ und schreibt in einem typischen Stil und Einstellung.

Er gibt uns eine annähernd richtige Zahl des Kreuzfahrerheeres an, übertreibt aber die Zahl

der Muslime fast dreifach. Seine Bemerkung oder Wahl der Wörter, dass Saladin nur mit

Rittern gekommen sei, ist aber richtig und wichtig. Diese Tatsache, ein Heer, das fast nur aus

Kavallerie zusammengestellt war, macht unter anderen die Schlacht von Hattin so besonders

interessant und wichtig für die Militärgeschichte. Er gibt den meisten Schuld an den

Verrätern, an Gottes Rache und an die Tatsache, dass die Christen selber zu viele Sünden

begangen haben. Wichtige Momente der Schlacht, wie das Feuer der Muslime, die Verräter

oder das Fliehen des Raimund von Tripoli. Ich fand die Quelle vor allem wegen der

Erwähnung von konkreten Zahlen interessant, auch wenn sie nicht ganz richtig sind.

2.3 Die Quelle von Shibab al-Din

Die dritte Quelle wurde von einem muslimischen Geschichtsschreiber verfasst und

deutlich später, über ein Jahrhundert, als die Schlacht. Shibab al-Din schreibt mehrmals

retrospektiv und kennt schon die Bedeutung der erfolgreichen Schlacht. Er weist auch auf das

Entkommen des Grafens von Tripoli an. Er beschreibt den Sieg, wobei die Kreuzfahrer von

jeder Seite eingekreist wurden, was nur teils richtig ist. Dieser Aussage verleiht uns aber doch

mit einem Beleg für das Ablauf der Schlacht. Da es an für mich wichtige Information in

dieser Quelle mangelte, war es eher nur interessant, als sehr hilfreich für meine

Proseminararbeit.

2.1 Die Quelle von Ernoul

Meine letzte Quelle stammt von einem Franken, Ernoul, der selber in den

Kreuzfahrerherrschaften lebte und am Ende des 12. Jahrhunderts sein Bericht über die

Schlacht aufschrieb, das heißt er war auch Zeitgenosse. Als Christ erlebte er natürlich die

Schlacht als eine Niederlage. Er gibt uns Hinweise über Saladins Strategie und die Taktiken

seiner Truppen. Er notiert auch das Fliehen des Raimund von Tripoli und das Feuer, erzeugt

von den muslimischen Truppen. Aus seiner Erzählung konnte ich auch Folgerungen über das

Disziplin in den Armeen ziehen.

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3. Die Schlacht von Hattin , 3.-4. Juli 1187

3.1 Saladins Heer

Für die Schlacht von Hattin hat Saladin ein mächtiges Heer aufgestellt. Es war die

größte Armee, die er je befohlen hat und zählte um 30.000 Mann1. Den größten Teil bildeten

die türkischen berittenen Bogenschützen, aber andere Truppenteile haben auch einen

wichtigen Beitrag gemacht2. In der muslimischen Welt gab es ein stehendes Heer (’askar)

3,

das wahrscheinlich zusammen mit Saladin aus Ägypten nach Hattin kam. Das Wort kann aber

auch für die Leibwache stehen. Diese professionelle Truppen die persönlich Saladin

untergeordnet waren etwa 8000 Mann4. Mameluken, Sklavensoldaten aus Kairo und persische

schwere Panzerreiter sind auch mit Saladin mitgekommen. Diese Krieger waren im

Nahkampf den Rittern der Kreuzfahrer gewachsen5. Mudschahiden, Freiwillige des Heiligen

Krieges, und professionelle Infanterie haben auch unter Saladin bei Hattin gedient6. Es gibt

keine genauen Angaben, aber wahrscheinlich die Hälfte der Armee wurde aus kurdischen und

türkischen Söldner zusammengestellt. Turkopolen und kurdische Kontingente sind oft in

arabischen Armeen aufgetaucht7. Diese Truppen waren aus den Einheimischen rekrutiert.

Obwohl es bestimmt nur einen kleinen Teil des Heeres ausgemacht hat, ist noch eine Art von

Truppen zu erwähnen. Es war nicht unbekannt, dass Franken, sehr wohl die, die schon in den

Kreuzfahrerstaaten geboren sind, auf der muslimischen Seite gekämpft haben. Ein Ritter, der

früher bei den Türken gedient hatte, hat bei Hattin auf der Seite der Christen gekämpft und

wird von Wilhelm von Tyrus erwähnt8. Da Saladins Armee zu so einem großen Teil aus

Söldner oder bezahlten Truppen bestand, und so riesig war, sollte man nicht ausschließen,

dass bei Hattin auch Christen mit Christen gekämpft haben.

Diese Zusammenstellung der Armee aus den vielen Völkern der arabischen Welt hatte

wichtige Folgen. Sie waren verschieden und konnten verschiedene Aufgaben erfüllen. Die

1 Riley-Smith, Jonathan, The Crusades, A Short History, Yale University Press, London, 1987,S. 85

2 Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, 1000 Jahre Kriegsgeschichte, Bucher Verlag, München,

2010, S. 102 3 Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, S. 90

4 Nicolle, David, Hattin 1187, Saladin’s Greatest Victory, in Osprey Campaign Series, Osprey, London, 1993, S.40

5 Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, S. 102

6 Lev, Yaacov, Infantry in Muslim armies during the Crusades, in Logistics of Warfare in the Age of the Crusades,

Pryor, John H. (Hrsg.), Ashgate Publishing, Adershot, 2006, S.198 7 Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, Edinburgh University Press, Edinburgh, 1999, S.440

8 Richard, Jean, An Account of the Battle of Hattin Referring to the Frankish Mercenaries in Oriental Moslem

States, in Speculum, Vol. 27, No. 2 (Apr., 1952), Medieval Academy of America, S.169 http://www.jstor.org/stable/2854490

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Turkopolen aus Zentralasien haben eine hervorragende leichte Reiterei geleistet9. Mameluken

haben schwere, gepanzerte Kavallerie entwickelt, worauf als Reaktion die Kreuzfahrer

leichte Reiter, d.h. Turkopolen einsetzten10

. Die gut trainierten kurdischen Söldner haben mit

Lanze und Schwert gekämpft11

. Es bestand auch eine lange Tradition der, am meisten

sudanesischen und armenischen, Bogenschützen in der Infanterie12

. Türken wurden als

Leibwachen benutzt, daher ist es wahrscheinlich, dass als die Franken in der Schlacht von

Hattin zu nah an Saladin herankamen, mussten sie (ein Kontingent von ca.200 Mann) es

gewesen sein, die die Ritter im Nahkampf geschlagen oder abgebremst haben13

. Der Wechsel

in muslimischer Militärorganisation in dem elften Jahrhundert hat die Infanterie in eine

minderwertige Stellung innerhalb der gesamten Struktur des Militärs verwiesen14

. Auch

deswegen, vielleicht auch, weil Saladin seine Armee anders zusammenstellen wollte,

mangelten die Muslime an professioneller Infanterie15

. Anders als bei den Kreuzfahrern

waren diese Truppen nicht ausschließlich Adlige, das hat wahrscheinlich einige Konflikte

vermieden16

. Doch andere Probleme mussten auftauchen. Obwohl die Türken immer mehr

macht in der muslimischen Welt gewannen, blieben sie fremde für die Araber. Sie waren

schwer unter Kontrolle zu halten und auch nicht völlig zum Islam bekehrt. Es war nicht ohne

Grund, dass sie von den Seldschukischen Sultanen in den Grenzregionen Kleinasiens und des

Kaukasus, weit von dem Machtzentrum Iran entfernt, gesiedelt wurden17

. Es wäre sogar für

Saladin gefährlich gewesen, sich völlig auf einheimische, nomadische Truppen zu stützen. Es

bestand auch eine ethnische Spaltung, die auch für die Kriegsgeschichte eine Rolle spielte.

Die Araber waren in Stämme (Qabail) und Clans (Aschira) unterteilt, und es ist sehr

unwahrscheinlich, dass zwei Stämme ihre Streitigkeiten einfach zu Hause gelassen hätten18

.

Sie waren von der Beute motiviert und haben gerne an Raubanfällen teilgenommen.

9 Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, S. 90

10 Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kriegführung zwischen Kreuzfahrern und

Muslimen, in Grenzkultur – Mischkultur?, Marti, Roland (Hrsg.), SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag, Saarbrücken, 2000, S.170f 11

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S.443 12

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 458 13

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 513 14

Lev, Yaacov, Infantry in Muslim armies during the Crusades, S.185 15

Lev, Yaacov, Infantry in Muslim armies during the Crusades, S. 206 16

Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kriegführung zwischen Kreuzfahrern und Muslimen, S.172 17

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 441 18

Tibi, Bassam, Krieg und Ethnizität im Islam, in Kortüm, Hans-Henning (Hrsg.), Krieg im Mittelalter, Akademie Verlag, Berlin, 2001, S.68

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Es ist offensichtlich, dass die fatimidische Armee riesige Ressourcen hatte und nicht

an militärischer Stärke mangelte oder sich viel um den Nachschub kümmern musste. Die

Kriegskunst der arabischen Welt war hochentwickelt und ein wichtiger Theoretiker war al-

Tarsusi. Er beschrieb, wie die Armeen eingeteilt und aufgestellt werden sollten. Ein Heer auf

dem Schlachtfeld hatte eine Mitte, eine linke und eine rechte Flanke. In diese Aufteilung

waren die irregulären Reiter, wie zum Beispiel die Türken, nur grob oder gar nicht mit

einbezogen. Ihre taktischen Aufgaben verlangten Geschwindigkeit und Mobilität. Sie haben

Anfälle, Raubzüge, schnelle Angriffe, Verfolgung und Aufklärung ausgeführt19

. Die

Infanterie war ähnlich eingeteilt, wie die von den Kreuzfahrern. Die schwerer bewaffneten

Truppen mit Piken haben die erste Linie gebildet und wurden von hinten durch

Bogenschützen unterstützt20

. Eine andere Beschreibung stammt von al-Tarsusi in der Form

von Richtlinien der Kriegskunst. Er sagt, dass die Infanteristen von Hindernissen oder

Palisaden geschützt werden sollten, damit sie die Reiter schützen konnten und Bogenschützen

sollten aus der Sicherheit dieses Schutzes schießen21

. Diese Methode ist aber bei der Schlacht

von Hattin eher unwahrscheinlich, da die muslimische Armee größtenteils aus Kavallerie

bestand22

und zweitens die Kreuzfahrer nicht richtig in die Offensive gekommen sind,

deswegen musste sich die Armee Saladins mehr bewegen. Trotzdem beschreibt Ernoul, dass

Saladin am Anfang der Schlacht Barriere aufstellen ließ23

. Teile der Ausrüstung oder

Bewaffnung hat der Sultan die Truppen zur Verfügung gestellt24

. Die Quelle beschreibt es

auch, wie Saladin „Pfeile ausgab“25

. Das Heer von Saladin war aus vielen verschiedenen

Truppen zusammengestellt. Sie waren meist Kriegserfahren und hatten auch Erfahrung in

dem Kampf gegen die Kreuzfahrer. Obwohl Saladin und seine Emiren die Kriegsführung der

Kreuzfahrer kannten, hat das nur zu kleinen Adaptierungen, aber nicht zu wesentlichen

Änderungen auf ihrer Seite geführt26

.

19

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 511f 20

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 511f 21

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 519 22

Edbury, Peter W., The Conquest of Jerusalem and the Third Crusade: Sources in Translation, http://www.deremilitari.org/resources/sources/ctit2.htm, S.4 23

http://www.fordham.edu/halsall/source/1187ernoul.html, S.1 24

William J. Hamblin, Saladin and Muslim Military Theory, in Kedar, B.Z. (Hrsg.), The Horns of Hattin, Variorum, London, 1992, S.232 25

Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, Aus den arabischen Quellen ausgewählt und übersetzt von Gabrieli, Francesco, Aus dem Italienischen von Kaltenborn-Stachau, Barbara von, unter Mitwirkung von Richter-Bernburg, Lutz, Artemis Verlag, Zürich, 1974, S. 167 26

Lev, Yaacov, Infantry in Muslim armies during the Crusades, S. 206

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3.2 Der Ablauf der Schlacht

Mit dieser riesigen Armee ist Saladin nach Tripolis aufgetroffen. Obwohl die Stadt

wichtig und wohl befestigt war, ist es offensichtlich, dass er diese Kräfte nicht für die

Belagerung gesammelt hatte und die Zusammensetzung der Truppen, vor allem leichte

Reiterei, zeigt, dass er gegen die Kreuzfahrer vorrücken wollte. Was die Muslime 1110 noch

nicht gewagt haben, war genau das Ziel von Saladin; eine große, entscheidende Feldschlacht

zu kämpfen27

. Dieses Verhalten und Strategie war gegen der muslimischen Militärtheorie und

die „meisten sprachen gegen eine Schlacht“28

. Der Gedanke war, dass Saladins Heer „ein

Frankenheer entgegentritt“29

und sie „die Schlacht annehmen“30

. Im Endeffekt ist das

eigentlich passiert, da Saladin ziemlich genau bestimmen konnte, wo und wie er die

Kreuzfahrer angriff und die Bestimmung der Umstände gab ihm eine große Sicherheit.

Saladin hat sich beschlossen „mit den gesammelten Kräften der Muslime den gesammelten

Kräften der Christen eine Schlacht“31

zu liefern. Dass Ibn al-Atir von „den gesammelten

Kräften der Ungläubigen“32

spricht zeigt, dass er die Größe des Heeres und der Anstrengung

von dem Königreich Jerusalem bewusst war. Auch seine Aussage, dass Saladin sich so früh

entschlossen hat, die Schlacht einzugehen, wird durch Saladins spätere Züge bewiesen. Er ist

mit seinem Heer an Tripolis vorbeigezogen, um die Streitkräfte der Christen anzugreifen,

musste aber zurückkehren, da die Möglichkeit sich nicht ergab. Nach Ibn al-Atir hat er

Tripolis mit einem kleinen Kontingent angegriffen und bis auf die Zitadelle erobert. Entweder

schreibt Ibn al-Atir die Wahrheit, und dann war das Ziel des Angriffes wirklich nur die

Provokation, oder schreibt der Autor nur „mit einer kleinen Abteilung“33

, damit sein Erfolg

noch größer erscheint. Während Saladin Tripoli angriff, hat er Wachen aufgestellt, sehr

wahrscheinlich eine Aufgabe der leichten Reiterei.

Die Kreuzfahrer haben sich auch schon vor der Belagerung von Tripolis versammelt

und sind nach Safori gezogen34

. Aus diesen Handlungen kann man entziffern, dass beide

Seiten gut über die anderen informiert waren. In Safori wurde es debattiert, ob das Heer gegen

Saladin losziehen sollte oder Tripolis, wo sich die Frau und Familie von Raimund von

27

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, in Kedar, B.Z. (Hrsg.), The Horns of Hattin, Variorum, London, 1992, S.192 28

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S.165 29

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S.165 30

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S.165 31

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S.165 32

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S.165 33

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S.165 34

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S.193f

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Tripolis aufhielten, befreien sollte. Der Großmeister der Templerorden Gerard von Ridefort

war einer diejenigen, die unklug Guido von Lusignan beraten haben Saladin in einer Schlacht

zu bekämpfen, anstatt die verfügbare Mittel zum Schutz der Festungen zu benutzen35

. Der

Ritter „John“ wurde auch nach seiner Meinung gefragt, da er bei den Türken gedient hat.36

Interessanterweise war es Raimund von Tripolis, der Guido von Lusignan empfohlen hat,

Tripolis fallen zu lassen und Saladin aus den Festungen zu besiegen37

. König Guido wurde

aber nur kurz davor gekrönt und hatte einen Sieg sehr nötig, weil er den eigenen Adel

überzeugen musste, dass er fähig ist das Königreich zu leiten und Saladin zu bekämpfen38

.

Als sie am 3. Juli aus Safori loszogen war der größte Teil Saladins Armee noch in

Kafr Sabt. Die Kreuzfahrer haben „drei Reiterabteilungen, jede umgeben von Fußvolk, um die

Bogenschützen fernzuhalten“39

gebildet, und haben den schwereren Weg nach Norden

gewählt. Die Entscheidung ist nachvollziehbar, nur haben sie die Größe des gegnerischen

Heeres unterschätzt. Obwohl der Weg schwerer ist und an weniger Wasserquellen

vorbeiführt, wäre es eine gute Möglichkeit gewesen Saladins Truppen nach Süden, Richtung

Kafr Sabt zu drücken, weil die Ritter das Plateau zum Kavallerie Angriff hätten benutzen

können. Mit genügend Durchschlagkraft hätten sie es auch sogar bis zum See geschafft und

dann entlang der Küste ihren Angriff ausführen können. Der südlichere Weg hätte auch zur

unmittelbaren Auseinandersetzung mit dem Kern von Saladins Armee geführt40

. Außerdem

hätte dort Saladin noch mehr seine Position auf höher liegendem Gelände ausnutzen können.

Die Fähigkeit der Kreuzfahrerheere, von Ort zu Ort zu ziehen, und dabei die Angriffe

auszuhalten ohne in eine Schlacht gezwungen zu werden, war bekannt41

. Sie konnten sich auf

ihre Rüstungen verlassen. Sobald das Heer im frühen Nachmittag die Wasserquelle bei Tur’án

verlassen hat, eroberten Saladins Turkopolen das Brunnen und damit waren die Kreuzfahrer

eingekreist42

. Anders als Saladin, hatten die Kreuzfahrer keinen Plan zum Rückzug, und als

Saladin mit seiner Mitte die hintere Schwadron der Ritterorden und Turkopolen angriff,

schien es keinen anderen Ausweg als zum See vorzurücken43

. König Guido von Lusignan

35

Forey, Alan, The Military Orders, From the Twelfth Century to the Early Fourteenth Centuries, Alan Forey, Macmillan, London, 1992, S.87 36

Richard, Jean, An Account of the Battle of Hattin Referring to the Frankish Mercenaries in Oriental Moslem States, S.169 37

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S.166 38

Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, S. 104 39

Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, S. 104 40

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 195 41

Lev, Yaacov, Infantry in Muslim armies during the Crusades, S. 205 42

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 197 43

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 197

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Die Schlacht von Hattin HS 2010

10

befahl das Lager auf dem Plateau aufzustellen, seine Gründe sind aber nicht ganz bekannt44

.

Es ist möglich, dass er die Ritterorden im hinteren Teil helfen wollte, oder sie wurden einfach

aufgehalten oder es schien unmöglich noch an dem Tag den See zu erreichen und die Stelle

war am besten geeignet. Es gibt keine Quellen darüber, aber es ist möglich, dass bei Maskana

eine Wasserquelle gab, die wäre aber für das ganze Heer sowieso nicht ausreichend

gewesen45

. Die Armee der Kreuzfahrer war gezwungen, die heiße Nacht ohne Wasser auf

dem Plateau zu verbringen.

Am nächsten Tag, den 4. Juli, fand die Feldschlacht statt. Es verlief ohne Erfolg der

Kreuzfahrer, die zwar den Hügel 311 und damit die Wasserquelle für eine kurze Zeit erobert

haben, aber viel zu unkoordiniert waren um sie zu halten46

. Die Fußtruppen rieten am frühsten

in Flucht, während die Ritterorden und Turkopolen weitere schwere Verluste erlitten. König

Guido, der die Mitte befahl, weigerte sich einen Kavallerie Angriff zu führen, da es ohne den

Fußtruppen keine Chance zum Erfolg bestand47

. Raimund von Tripoli floh mit einer kleinen

Kompanie, aber keiner der Ritterangriffe schaffte es sich in die Richtung des Sees

durchzuschlagen. Das Fliehen von dem Grafen wird in den Quellen fast immer dargestellt, es

bleibt aber unklar, ob er fliehen wollte, oder sein Angriff nur fehlgeschlagen hat und er

danach fliehen musste. Nach schweren Verlusten und hoffnungslosen Angriffen haben sich

die meisten Kreuzfahrer ergeben.

3.3 Strategie der Feldschlachten

Schlachten im Mittelalter waren ein hohes Risiko für die beiden Seiten und waren

nicht die häufigste Form von kriegerischen Auseinandersetzungen48

, besonders in Europa.

Obwohl Schlachten in der muslimischen und in der christlichen Welt ganz anders betrachtet

wurden, war ihr Ablauf sehr ähnlich. Strategen mussten sich mit den selben Problemen

beschäftigen und hatten oft die gleichen Möglichkeiten. Die Organisation des Heeres war

ganz anders auf den beiden Seiten, aber die Motivation der Truppen hat sich nicht unbedingt

um so viel unterschieden. Die Befehlshaber der mittelalterlichen Armeen hatten wenige

Möglichkeiten zur Kommunikation. und im Schlachtgetrümmel war es schwer die Lage zu

überblicken. Es war auch unvermeidbar, dass sich die ursprünglichen Formationen

44

Riley-Smith, Jonathan, The Crusades, S. 86 45

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 200f 46

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 203ff 47

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 203ff 48

Clauss, Martin, Ritter und Raufbolde, Vom Krieg im Mittelalter, Primus Verlag, Darmstadt, 2009, S.45

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

11

auflösten49

. Bei der Schlacht von Hattin war das mehrfach der Fall, da es neben dem Sand, der

von ca. 60.000 Männern und Pferden zerstreut wurde, auch noch eine dicke Rauchwolke von

dem Brand den Schlachtfeld bedeckte. In Europa und auch in den Kreuzfahrerstaaten, wo

viele europäische Systeme und Traditionen ungeändert weitergeführt wurden, befohlen die

Grafen die Männer ihrer Grafschaften und Lehnsmänner waren ihre Lehnsherren

untergeordnet. Das hatte als Folge, dass die Größe einer Abteilung nicht einheitlich war,

sondern von der Größe der Grafschaft oder der Macht des Lehnsherrn abhing. Wegen dieser

Aufteilung kämpften in einzelnen Abteilungen Verwandte und Nachbarn, die einander mit

weniger Wahrscheinlichkeit in dem Stich gelassen haben50

. In der muslimischen Welt waren

das stehende Heer, die Mameluken und die Söldner nach ganz anderen Prinzipien und

meistens regulärer zusammengestellt, aber die Truppen aus den kurdischen und türkischen

Stämmen oder die von den Emiren aufgestellten Kontingente hatten auch ein stärkeres innere

Bündnis. Um in den Krieg zu ziehen brauchte man einen guten Grund, da man ein sehr hohes

Risiko an sich nahm. In Europa hatten die Könige, und wiederum in den Kreuzfahrerstaaten

auch, weniger Autorität als die Sultane in der arabischen Welt. Wenn der König jemanden zu

dem Kampf einberufen hat, ist er nicht unbedingt gekommen. Man musste sich um sein

eigenes Land sorgen machen, solange man weg war. Was einen eher motivieren konnte war

Beute oder die Tatsache, dass man sein eigenes Land und Gut beschützen musste51

. Sogar bei

der Schlacht von Hattin tauchte diese Einstellung auf, da Ritter aus der Grafschaft von

Antiochia von dem Feldzug fern geblieben sind52

. Beute war vor allem das Wichtigste für

Reiter der Turkopolen, deren Lebensweise nomadisch war und in der Raubanfälle einen

normalen Teil bildeten. Logistische Probleme waren schon immer mit Kriegsführung

verbunden. Gute Führung hat auch die Fähigkeit verlangt, sich genügend um logistische

Probleme zu kümmern. Heere sind von der einen Wasserquelle zur anderen gezogen, mussten

aber Lebensmittel und Futter für die Pferde mit sich nehmen53

. Die Vorbereitungen für

wichtige Feldzüge waren lang und kompliziert. Eine Armee in Bewegung für mehrere Monate

und über für lange Strecken brauchte eine unvorstellbare Menge an Vorräten, Ausrüstung und

viele haben den Lager gefolgt. Es ist kein Wunder, dass man nicht einmal probiert hat, den

Prozess der Aufstellung eines großen Heeres geheim zu halten54

. Daher hätte König Guido

49

Clauss, Martin, Ritter und Raufbolde, Vom Krieg im Mittelalter, S.53 50

Prietzel, Malte, Krieg im Mittelalter, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2006, S.14 51

Prietzel, Malte, Krieg im Mittelalter, S.14 52

Riley-Smith, Jonathan, The Crusades, S. 85 53

Lev, Yaacov, Infantry in Muslim armies during the Crusades, S. 201 54

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 516

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

12

von Lusignan über die Pläne Saladins wissen müssen. Das Schicksal des Armeegenerals war

in beiden Kulturen entscheidend für das Auskommen einer Schlacht. Wenn er gefallen war,

ist die Moral der ganzen Armee betroffen worden55

. Das sehen wir auch in der Quelle, dass

die Aufmerksamkeit von Saladins Sohn und dem Feldherrn selber völlig auf den Zelt von

König von Lusignan gerichtet waren56

.

In Europa bestand für eine lange Zeit des frühen Mittelalters der Gedanke des „ius in

bello“, wobei Ort und Zeitpunkt einer Schlacht festgesetzt wurden. Die Vorstellung war, dass

eine Feldschlacht ein Zweikampf war und die Entscheidung nicht bei den Kriegern, sondern

bei Gott lag, und das Auskommen sein Willen entsprechen hätte57

. So etwas ist in den

Kreuzfahrerstaaten nicht vorgekommen. Nach islamischen Militärtheorien sollte man

kriegerische Auseinandersetzung eher vermeiden. Die Feldschlacht war eher ein letzter

Ausweg. Derjenige, der die Schlacht wollte, sollte nicht bewegen, sondern den Feind in

Sicherheit erwarten, solange man Sicherheit hatte58

. In Westeuropa bestand eine

Standessolidarität: Ritter sollten nur von Rittern bekämpft werden59

. Es ist wohl möglich, dass

so etwas auch bei den Kreuzzügen weiterführt wurde, was dann ihre Kampffähigkeiten

beeinflusst hatte.

Saladins Züge im Juni 1187 lassen keinen Zweifel, dass er diesmal eine große

Feldschlacht erzwingen wollte60

. Die Quelle bestätigt das auch61

. Dieser Vorgang war aber

ein Wechsel in der Kriegsführung der Muslimen gegen die Grafschaften der Kreuzfahrer.

1110 trauten sich die Türken nicht, „die Kreuzfahrer in offener Feldschlacht“62

zu bekämpfen,

wahrscheinlich, weil die Niederlagen während des Ersten Kreuzzuges noch gut in Erinnerung

waren. Saladin konnte sich fast sicher sein, dass Guido von Lusignan auf eine Schlacht

eingehen würde, weil er seine politische Macht nur mit einem Sieg über Saladin hätte

verstärken können. Bei dieser Zeit kannten schon beide Seiten viele Taktiken des anderen.

Muslime konnten die Fränkische Angriffe ausweichen und sich wieder zusammenschließen,

wobei die Franken die muslimische Angriffe widerstehen konnten und die berittene

Bogenschützen mit der Infanterie fernhalten, während das Heer es verweigert hat sich auf eine

55

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 515 56

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S. 169 57

Schmidtchen, Volker, Kriegswesen im Mittelalter, Technik Taktik, Theorie, VCH, Acta Huamniora, Weinheim, 1990, S.64 58

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 515 59

Schmidtchen, Volker, Kriegswesen im Mittelalter, Technik Taktik, Theorie, S.68 60

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 192 61

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S. 165 62

Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kriegführung zwischen Kreuzfahrern und Muslimen, S. 168

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

13

Schlacht einzulassen63

. Der europäische Ritter war „äußerst effizient“64

um die leichte

Reiterei, „das Rückgrat der muslimischen Armeen“65

zu bekämpfen. Ritter waren aber nur

gefährlich, wenn sie in vollem Umfang angreifen konnten66

. Der Erfolg der Muslime lag

darin, den fränkischen Ritter davon abzuhalten, seinen Vorteil beim Kavallerie Angriff

auszunutzen67

. Die effektivste Methode der Verteidigung daher war es die Pferde der Ritter

abzuschießen, wie es auch in der Quelle beschrieben wird68

. Die Kreuzfahrer war es nicht nur

militärisch, sondern auch moralisch und psychologisch schwer die Angriffe der Türken zu

ertragen, da diese Kriegsführung ihnen unbekannt war69

. Um die Kreuzfahrer zu bekämpfen

mussten sogar die islamischen Armeen auf dem Schlachtfeld in einheitlichen und

geschlossenen Reihen kämpfen70

. Man sah daher mindestens drei Stufen von dem Kampf:

Kavallerie Pfeile, Gefecht mit Lanzen und dann harter Nahkampf71

.

3.4 Disziplin in den Heeren

Disziplin war ein Faktor für alle Armeen und der Feldherr musste sehr darauf achten,

sein Heer zusammenzuhalten. Herrscher haben ihre Länder mit eiserner Hand regiert und ihre

Armeen mit derselben Strenge und Disziplin befohlen. Die Anordnung der Armee war in den

fatimidischen Armeen, im Gegensatz zu den christlichen Armeen, klar festgelegt. Bei den

europäischen Heeren musste und wurde es immer wieder debattiert, welches Kontingent

welche Position einnimmt, da das oft eine Sache der Ehre war. Probleme mit Disziplin gab es

offensichtlich auf beiden Seiten. In Saladins Armee waren es die Turkopolen, die schwer

unter Kontrolle zu halten waren. Auf der christlichen Seite war Disziplin für den Erfolg noch

wichtiger. Die Infanterie musste den Angriffen des Gegners widerstehen, damit sich die Ritter

auf den Angriff vorbereiten und aufstellen konnten. Falls die Infanterie floh, war es fast

unmöglich für die Ritter einen organisierten Angriff auszuführen. Ein sehr oft auftretender

Fehler waren die frühzeitigen Angriffe einzelner Abteilungen, die den Befehl nicht erwartet

haben72

. Bei den Ritterorden wurden solche Handlungen streng bestraft. Obwohl die Truppen

der Ritterorden wahrscheinlich viel disziplinierter als die meisten weltlichen Kontingente

63

Lev, Yaacov, Infantry in Muslim armies during the Crusades, S. 205 64

Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, S. 100 65

Bennett, Matthew (Hrsg.), Die Welt im Mittelalter, S. 100 66

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 519 67

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 521 68

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S. 167 69

Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kriegführung zwischen Kreuzfahrern und Muslimen, S. 168 70

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 518 71

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 519 72

Forey, Alan, The Military Orders, From the Twelfth Century to the Early Fourteenth Centuries, S.85

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

14

waren und strenge taktische Richtlinien und Anordnung hatten, konnten solche Ereignisse

nicht völlig vermieden werden. Die Brüder aus Syrien wussten offensichtlich mehr über die

Taktiken der Muslime und die Kriegsführung im Orient als die meisten Kreuzfahrer73

. Dafür

hatten sie auch ein hohes Ansehen auf dem Schlachtfeld.

Die Beschreibung zwei Ereignisse bei Ernoul ist wichtig für die Rolle von Disziplin

bei Hattin. Bei dem ersten ließ Saladin Wasser vor den Augen der durstigen christlichen

Truppen auf den Boden gießen, bei dem zweiten erzählt Ernoul von einem Ritter namens

Geoffrey de Franc Leuc und wie politische oder ethnische Divisionen auch bei den

Kreuzfahrern auftauchten74

. Obwohl die Folgen nicht genannt werden, konnte man darauf

schließen, dass einige Truppenteile undiszipliniert und von dem Durst geführt die Muslime

angegriffen haben und nicht auf den Befehl gewartet haben. Genauso konnten sie aus Ehrgeiz

Befehle eines politischen Gegners missachten.

Das Beispiel von dem Angriff von Raimund von Tripoli beweist dagegen die strenge

Disziplin, die in der Armee Saladins herrschte und die Ausbildung der Truppen75

.

3.5 Taktik der berittenen Bogenschützen

Historiker betonen die Wichtigkeit der Bogenschützen für die arabische Kriegsführung

immer wieder und das Thema, weil es so spektakulär ist, wird oft aufgegriffen. Die Quellen

aus der Zeit der Kreuzfahrten erwähnen die Bogenschützen auch öfters, sowohl Quellen der

Christen, als fürchterliche Feinde, als auch die der Muslimen, als die Stärke der Armeen. Sie

tauchen wahrscheinlich auch deswegen so oft in den europäischen Quellen auf, weil sie und

ihre Kampfweise den Kreuzfahrern sehr fremd waren und eigentlich bis ins späte Mittelalter

und die ottomanische Eroberung Südosteuropas fremd geblieben sind. Der Ausdruck

Turkopolen konnte mehrere Arten von Truppen bezeichnen, wird aber generell für die

leichten berittenen Bogenschützen der kurdischen und türkischen Stämme des Kaukasus und

Kleinasiens benutzt76

. Obwohl sie beritten waren, konnten sie die christliche Kavallerie nicht

gleichgesetzt werden. Sie waren leicht gepanzert, haben sich in kleine Gruppen aufgeteilt und

haben als Primärwaffe nicht die Lanze oder den Schwert, sondern den Bogen benutzt. Sie

waren auch nicht die Adligen ihrer Gesellschaft, die deswegen in der Kavallerie gedient

hätten, sondern Krieger, die wegen ihrer nomadischen Lebensform für diese Art von Kampf

geeignet waren. Ihre Taktiken beruhten auf ihre Geschwindigkeit und Zahl, die sie benutzten

73

Forey, Alan, The Military Orders, From the Twelfth Century to the Early Fourteenth Centuries, S.86 74

http://www.fordham.edu/halsall/source/1187ernoul.html, S.1 75

http://www.fordham.edu/halsall/source/1187ernoul.html, S.2 76

Forey, Alan, The Military Orders, From the Twelfth Century to the Early Fourteenth Centuries, S.56

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

15

um die Reihen des Gegners aufzubrechen. Dabei mussten sie auch bei Hattin sehr erfolgreich

sein, weil Ernoul es selber erwähnt, dass das Kreuzfahrerheer zerstreut wurde77

. Die

Kreuzfahrer konnten mit diesen „Steppentaktiken“78

wenig anfangen und waren ratlos, wie

dagegen vorzugehen. Sie konnten sich nur auf ihre Rüstungen beruhen die sich aber oft zu

schwach gegen die Pfeile erwiesen haben. Die Türken konnten sehr schnell, sehr viele

Schüsse abgeben. Die Schussrate von 2 Pfeilen pro Sekunde79

hat die Kreuzfahrer nicht nur

physisch an Bewegung und Gegenschritte gehindert, sondern auch ihre Moral gesenkt80

. Die

außergewöhnliche Mobilität der Türken stand in starkem Kontrast mit den schwer

gepanzerten und bewaffneten Ritter aus Europa81

. Ein Schlüssel zu der Stärke der Türken lag

in ihren Pferden82

. Es ist beschrieben, dass die Turkopolen oft mehrere, möglicherweise auch

fünf pro Mann83

, Pferde bereit hatten84

. Das hat ihnen ermöglicht die Belästigung nach einem

Raubanfall oder Angriff weiterzuführen, da sie frische Pferde zur Verfügung hatten. Diese

Reiter versuchten immer ihren Gegner einzukreisen. Die Quellen nach haben sie auch bei

Hattin so getan85

, obwohl das wegen des Geländes nicht ganz möglich war. Sie wollten,

besonders gegen die gut gepanzerten fränkischen Ritter, nicht in Nahkampf gezwungen

werden um dann ihren Stand gegen die Kreuzritter halten zu müssen86

. Sie haben den Anprall

vermieden, indem sie ihre Reihen öffneten und sich dann später wieder in Gruppen

zusammenstellten. Genau das konnte auch Raimund von Tripoli bei ihrem Angriff passieren.

Die Quellen beschreiben wie die muslimische Division, geleitet von Taqi al-Din, ihre Reihen

öffnete und die Franken dann angriff87

. Die Türken waren nicht, wie die Fatimiden, in die drei

wichtige Gruppen von Mitte, linke und rechte Flanke, sondern in kleine Gruppen eingeteilt88

.

Die seldschukischen Reiter haben vor allem auf die Pferde des Gegners geschossen, um ihn so

von dem Angriff abzuhalten. Wo sich die Kreuzfahrer auf ihre schwere Rüstungen und

77

http://www.fordham.edu/halsall/source/1187ernoul.html, S.1 78

S. 96; Die Welt im Mittelalter, Matthew Bennett (Hrsg.) 79

Nicole, David, Saladin and the Saracens, Armies of the Middle East, in Osprey Men-At-Arms Series, Osprey, London, 1986, S.9 80

Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kriegführung zwischen Kreuzfahrern und Muslimen, S. 168 81

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 512 82

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 514 83

Nicole, David, Saladin and the Saracens, S.9 84

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 513 85

http://www.deremilitari.org/resources/sources/hattin2.htm, S.1 86

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 512 87

http://www.deremilitari.org/resources/sources/hattin2.htm, S.1 88

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 513

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

16

Panzerung verlassen haben, haben sich die Türken auf ihre Zahl verlassen89

. Obwohl sich auf

dauerhaften Nahkampf einzulassen das letzte, was die Türken bereit waren zu tun, war,

konnten sie sich auch dort durchsetzen oder verteidigen. Neben den beiden Bögen trugen sie

ein Schwert und eine Lanze mit sich90

. Sie haben beim Nahkampf Schwerter, das heißt

manchmal auch zwei, Speer und Keulen eingesetzt91

. Die Lanze haben sie auf der Art benutzt,

wie es im frühen Mittelalter in Westeuropa üblich war92

. Sie haben sie bei ungefähr die Hälfte

des Schaftes unter die Schultern geklemmt und damit zugestoßen. Um diese Kampfart zu

betreiben, mussten auch die Pferde dafür ausgebildet werden, aber anders als bei den

Europäer, war das für die Nomaden üblich, da sie die Pferde für ihr Leben brauchten. Auch

die Sattel waren höher, als die der Kreuzfahrer und baten mehr Stabilität für den Schützen.

Al-Tarsusi beschreibt die Taktiken der mittelalterlichen berittenen Bogenschützen in Saladins

Heer. Wenn der Feind weiter entfernt, aber schon in der Reichweite der Pfeile war, empfahl

Al-Tarsusi die Bogenschützen sich aufzulösen und individuell an den Feind zu schießen. Sie

sollten aber wenn der Feind näher kommt sich in Gruppen zusammenschließen93

. Diese

Reiterei war schneller als ihre europäischen Gegner und konnte, falls die Lage nicht gut

aussah, einfach entkommen. Sie haben sich auch immer einen Ausweg aufbehalten und auch

bei Hattin hatte Saladin einen Weg zum Rückzug94

. Da Saladins Heer bei Hattin größtenteils

aus solchen kurdischen und zentralasiatischen Nomaden bestand, wurden sie auch für mehrere

Aufgaben eingesetzt. Sie haben die Armee der Kreuzfahrer für Saladin beobachtet. Sie haben

„ständige Einfälle und Verwüstungen“95

der Gebiete der Kreuzfahrer ausgetragen. Auch bei

Hattin haben sie zuerst mit Belästigung und kleinen Angriffen begonnen96

. Genau diese

Taktiken wurden mit der Feuerlegung gefolgt97

. Es war die Aufgabe schneller und gut

bewaffneter Reiter, die Kreuzfahrer von der Quelle bei Tur’án abzugrenzen und das Heer

damit einzukreisen. Die Leibwache Saladins waren wahrscheinlich nicht stammesangehörige

Türken, aber Truppen die genauso leichte Reiterei waren. Sie müssten bei Hattin Saladin vor

89

Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kriegführung zwischen Kreuzfahrern und Muslimen, S. 169 90

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 443 91

Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Kriegführung zwischen Kreuzfahrern und Muslimen, S. 170 92

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 451 93

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 514 94

Kedar, Benjamin Z., The Battle of Hattin Revisited, S. 193 95

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S. 165 96

http://www.fordham.edu/halsall/source/1187ernoul.html, S.1 97

http://www.fordham.edu/halsall/source/1187ernoul.html, S.1

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

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den letzten verzweifelten Angriffen der Ritter schützen98

. Es wäre gefährlich gewesen sich

ausgenommen auf türkische stammeszugehörige Truppen zu verlassen. Turkopolen war es

schwer unter Kontrolle zu halten, sie waren auch nicht völlig zum Islam bekehrt. Wie bei

allen Söldnern und Truppen die aus den verschiedenen Ecken der arabischen Welt gesammelt

wurden, wollten sie auch nicht lange „fern von ihrer Heimat und ihren Angehörigen“99

sein.

Sie waren aber billig und solange sie ihren Anteil an Beute erhalten haben, treu. Die Ritter der

Kreuzfahrer wollten die Turkopolen nie nachahnen, da für sie der Bogen keine Ehrenvolle

Waffe war und der Kompositbogen in Europa sowieso unbekannt blieb100

.

3.6 Der Kompositbogen

Bei diesen Seldschukischen Kriegern und ihren Taktiken hat der Bogen eine sehr

wichtige Rolle gespielt. Die Waffe dieser Krieger war ganz anders, als die der europäischen

Bogenschützen. Der europäische Bogen war nur aus Holz gemacht, ungefähr der Größe eines

Mannes (1,5- 2 Meter) und man musste mit ihm in einem Winkel schießen101

. Der Schütze

„zog“ beim Spannen etwa 50 kg102

. Dagegen war der Bogen der nomadischen Reitern ein

Kompositbogen103

. Er wurde aus Holz, Knochen und Leder gefertigt. Der Aufbau des Bogens

war auch anders. Der Bogen war nicht nur ein gebogener Holzstamm, sondern wenn

entspannt, bog er nach vorne. Deswegen heißen solche Bogen „Reflexbogen“, weil sie sich

zurückbiegen. Mit diesen Techniken konnte der Größe des Bogens auf höchsten 1,5 Meter

reduziert werden, was sowohl für das Schießen vom Pferd, als auch für den kleineren

Körperbau der Nomaden besser geeignet war. Mit den Bogen konnten die Reiter auch auf

größere Entfernungen waagerecht schießen und Pfeile flogen große Distanzen, hatten aber

auch durchdringende Kraft auf kürzere Strecken104

. Das bedeutete, dass ein Pfeil eine kürzere

Strecke flog und die Schüsse schneller waren. Da sie beritten waren, konnten Schützen auch

mehr Pfeile tragen, als zu Fuß. Jeder Schütze sollte zwei Bogen mit sich haben, falls einer ihm

aus dem Hand fiel oder etwas anderes passierte105

. Es gab verschiedene Arten von Bögen; der

kleine Beinbogen (qaws al-rijl), auf dem man beim Laden stehen musste, der große tragbare

Bogen (‘aqqar), die Huschrecke (husban), um Griechisches Feuer zu schießen und

98

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S. 169 99

Kaltenborn-Stachau, Barbara von, Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, S. 166 100

Schmidtchen, Volker, Kriegswesen im Mittelalter, Technik Taktik, Theorie, S. 169 101

Schmidtchen, Volker, Kriegswesen im Mittelalter, Technik Taktik, Theorie, S. 168 102

Funcken, Liliane, Funcken, Fred, Rüstungen und Kriegsgerät im Mittelalter, 8.-15. Jahrhundert, Mosaik Verlag, München, 1979, S.122 103

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 457 104

Nicole, David, Saladin and the Saracens, S.6 105

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 457

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

18

mechanische Armbrüste (qaws al-ziyar), die bei Belagerungen aufgestellt wurden106

. Die

Kraft der Bögen lag nicht in dem Gewicht der Pfeile, sondern die Stärke der Federkraft. In

dem 12. Jahrhundert wurden Entwicklungen auf dem Bogen durchgeführt, was zu noch

größeren Effekt führte. Ein, von den Kreuzfahrern notiertes Phänomen, war das „nawak“ oder

„majra“, ein Pfeilleiter, ein Bogen der kurze und schnelle Pfeile schoss107

.

4. Fazit

Die Schlacht von Hattin war eine riesige und bedeutende Niederlage für die Christen

und ein genauso wichtiger Erfolg für die Muslime. Die Schritte Saladins, die zu der Schlacht

geführt haben, sind im Nachhinein gut nachvollziehbar und zeigen, dass er auf eine

Feldschlacht hinauswollte. Er hat es gewagt, die gesammelten Kräfte der Kreuzfahrerstaaten

auf dem Feld anzugreifen und hat es geschafft die schwer gepanzerten Ritter mit seiner

leichten Reiterei vollkommen zu besiegen. Er hat strategisch eine für sich vorteilhafte

Situation hervorgebracht und dann mit der richtigen Taktik die Kreuzritter besiegt. Die

berittenen Bogenschützen haben viel zu dem Sieg beigetragen. Saladin hat sie für die

Einkreisung der christlichen Truppen, für die Eroberung von den Wasserquellen und für die

Auflösung der strengen Formation der Ritter eingesetzt. Die Schlacht ist wichtig für das

strategische Denken, dass er die Züge des Gegners vorhersagen konnte und für den taktischen

Erfolg der leichten Reiterei, wo sie ihre Geschwindigkeit und Mobilität ausnutzen konnten.

Die viele Quellen, unter denen zahlreiche Zeitgenössische, helfen die Historiker und die

Militärhistoriker die Schlacht besser zu verstehen und zu untersuchen und haben dazu

geholfen, dass die Schlacht eine so prominente Rolle einnimmt.

106

Hillenbrand, Carole, The Crusades, Islamic Perspectives, S. 457 107

http://www.fordham.edu/halsall/source/1187ernoul.html, S.1

Proseminararbeit Daniel Dalicsek

Die Schlacht von Hattin HS 2010

19

5. Bibliographie

Quelle: 1. Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, Aus den arabischen Quellen ausgewählt und

übersetzt von Francesco Gabrieli, Aus dem Italienischen von Barbara von Kaltenbor-

Stachau unter Mitwirkung von Lutz Richter-Bernburg, Artemis Verlag, Zürich, 1974

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17. Thorau, Peter, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Krieg ührung zwischen

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