Die Auftraggeber, Vorbesitzer und Schenker der Bibeln von Saint-Victor. Eine Vorstudie zur...

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Die Auftraggeber, Vorbes itzer und Schenker der

Bibeln von Saint-Victor

ErNs VonsruDrE zuR SrRlproRruMS-, BrslrorHsrs- uND PpRsourNcEscHrcHTE osR Asrsr

von Mettsres M. Trscsr-eR

Eine Frage, die viele Bibliothekskundler, Handschriftenforscher und Bildungshistorikerinteressiert, ist die nach der Entwimrng des Informationsknäuels, das die herausragenden

mittelalterlichen Handschriftenbestände der großen abendlandischen Abteien Frankreichs,

Deutschlands, Englands, Italiens oder Spaniens liefern. Die Forschung hat schon viel über

methodische Wege nachgedacht, die das scheinbar wirre Sammelsurium einer bedeutenden

Bibliothek ordnen und begreifen helfen. Dabei ist dem modernen .Wissenschaftler

oft die

spezifisch mittelalterliche Bibliotheksordnung zu Hilfe gekommen, insofern die Eintei-lung der Bücherbestände eines mittelalterlichen Klosters oder Stiftes nach Fächern bzw.

Sachgruppen die Zuordnung der einzelnen Handschriften wesentlich erleichterte.

Eine der - auch nach ihrem Erhaltungszustand zu urteilen - geschlossensten undbedeutendsten hochmittelalterlichen Handschriftensammlungen Frankreichs, ja Europas,

ist der Bibliotheksbestand des Pariser Stiftes Saint-Victor. Die Fulle der hier gespeicherten

Texüberlieferungen hat wohl die meisten Forscher bisher davon abgehalten, Schneisen indas Dickicht der Bibliothek zu schlagen.'Dennoch muß man sich wundern, daß der Wegeiner partiellen Bearbeitung des Handschriftenbestandes von Saint-Victor aus dem Blick-winkel verschiedenster Quellenbestände, die Außchluß über das Besitzer- und Schenker-

profil gewähren, bislang nicht beschritten wurde, obwohl schon einige wesentliche Vor-arbeiten hierzu geleistet worden sind. Den Schlüssel liefert hierbei das ungewöhnlich

reiche Namenmaterial, das in der Gedenküberlieferung von Saint-Victor versarnmelt ist.

Eine erste systematische Auswertung des älteren Nekrologs von Saint-Victor (BnF, Ms.

lat. 4673, f. ryv-267v) mit einer Gmndschicht aus der fhihen zweiten Halfte des r4. Jahr-hunderts Qyo/116o),'in der zahlreiche Donatoren von Handschriften genannt sind, hat

, Ausnahmen sind hier die bibliotheks-, schrift- und kunstgeschichtlichen Srudien von GilbertOuy, Veronika Gerz-von Büren, Frangoise Gasparri und Patricia Stirnemann: Ouv r98z; Ouv

ry84-ry85; Ouv 1989; Ouv r999i Gsnz-voN BünsN 1986; GesreRRI rp73, S. 47 und 5o (zum sog.

Schreiber G); Gesrenxt ry76a; GnspeRRr r976b; Gespennl r979; Gesrannl r98r; Gesrennl r98z;

Gnspennl 1983; Geseennl 1985; Gespenru r99o; GaseeRRI r99r; GespeRnr 1999; GesreRRI zoor;

SlnNrueNu 1985; STInNcMANN r99r; SlnNrueNN r994; STInNEMANN r997; SrlnN*reNN 1998.

, Vgl. Lelraeirnr r98o, S. ,9r-rg) Nr. 1316, wo die Handschrift ins r5. Jahrhundert datiert ist, und

zwar (S. t92 Sp. b) »r6crit aprrcs ryz6f t4)z<< wegen des ersten Eintrags zvm t+. Juni auf f . zo6r.

z8 Manhias M. Tßchbr

bereits 1865 der Bibliothekshistoriker Alfred Franklin vorgenommen.r Darauf aufbauend

hat der langjdhrige Direktor der Handschriftenabteilung der Pariser Bibliothäque natio-

nale, L6opold Delisle, die Vorbesitzer und Schenker der Handschriften von Saint-Victor,erweitert um Einträge aus den Handschriften selbst und um Mitteilungen des ViktorinerBibliothekars und Geschichtsschreibers Jean de Thoulouse (t rO59;, aiphabetisch aufgeli-

stet und erschlossen.a Freilich war zu diesem Zeitpunkt das ältere Nekrolog des Stiftes

noch nicht ediert. Die erste (Teil-)Ausgabe des Totenbuches legte Auguste Molinier im

Jahr ryoz vor.t Dennoch ist bis heute die Informationslage über die in den ViktorinerHandschriften selbst verzeichneten Schenker unbefriedigend, was nicht wenig daran liegt,

daß der größte Teil der Codices in einem nur flüchtig erstellten Inventar der Bibliothöquenationale aus der Feder Delisles beschrieben ist.6 Der Informationsstand zu den einzelnen

Handschriften ist nur in den etwas jüngeren betreffenden Katalogbänden der Bibliothöque

de l'Arsenal von Henry Martin'und der Bibliothöque Mazarine von Auguste Moliniersetwas besser. Tatsächlich fehlt bis heute eine zuverlässige Aufistung aller Schenker undVorbesitzer von Viktoriner Handschriften, die aus den Einträgen in den Codices des

Stiftes erarbeitet ist und die man sich auch aus Gilbert Ouys jüngster Publikation zu den

Handschriften von Saint-Victore mühsam zusammentragen muß.

In der folgenden Übersicht sind alle mir bekannt gewordenen (chronologisch ange-

ordneten) Einträge im älteren Nekrolog von Saint-Victor (r.) und alle (alphabetisch

angeordneten) Vermerke in den betreffenden Manuskripten (2.)"'zusammengestellt, die

uns Nachricht über die Auftraggeber, Vorbesitzer oder Schenker von Bibelhandschriften"

t

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7

8

9

IO

Im Exemplar des Riptrtoire imDlpartement des manuscrits der Bibliothöque nationale de France

sind diese Daten handschriftlich zu ,rr44f ,432r< korrigiert worden. Jedoch liefert der betroffene

Eintrag keinen zuverldssigen »post quem<-trminus ftir die Grundschicht des Nekrologs, da er

in anderer Tintenfarbe von anderer Hand als jener der Ausgangstextschicht gemacht worden ist.

Vgl. ferner Jocou6/Mllrs r984, S. xxxll-xxxvl, hier S. xxxlv.FReNrrn r865, passim leicht erweitert wieder abgedruckt in FneNrllN ß67-ß73, r, S. r35-r85].

Dsusu r868-r88r, z, S. zo9-zz4.Das jüngere Nekrolog BnF, Ms. lat. 4674, f. 57r-217v hat er

noch nicht herangezogen; vgl. ebenda, S. zo9 Anm. r.

Necrologium S, V.

Drlrsm 1869.

MenrlN 1885-1896, r.

MouNlrn r885-r89o.

Ouv 1999.

Samtliche, teilweise bereits mehrfach edierte Besitzeincräge wurden an den Handschriften ver-

glichen.

Als Bibelhandschriften werden hier im zeitgenössischen hoch- und spätmimelalterlichen Ver-

ständnis alle Codices verstanden, die Bibelbucher im Volltext aufweisen, also neben unglossier-

ten Handschriften mit Einzelbüchern oder Büchergruppen sowie Vollbibeln auch glossierte

Manuskripte von Einzelbuchern und Brichergruppen einschließlich jener Postillen-Hand-

AuJtrageber, Wrbesitzer und Schurker zg

aus dem Bestand von Saint-Victor liefern. Daran schließt sich eine weitere Nachricht über

einen Bibelcodex an, der in einer von der älteren Forschung als viktorinisch bezeichneten

Bücherliste genannt wird, die aber wohl nichts mit dem Kloster zu tun hat (3.). In einem

Ietzten Abschnitt wird das Vorbesitzer- und Schenkerprofil der genannten Bibeln von

Saint-Victor nach verschiedenen sozialgeschichtlichen Gesichtspunkten befragt (4.).Wenn nicht anders vermerkt, handelt es sich bei den Einträgen der Liste r um Bestand-

teile der Grundschicht des älteren Nekrologs, die in einer recht hellen braunen Tintegeschrieben sind. Die Einträge wurden zudem mit dem Textbestand des jüngeren Nekro-logs des Stiftes aus dem ry.-r6. Jahrhundert (BnF, Ms. lat. t4674, f. 57r-237v) verglichen,

das eine Kopie des älteren Nekrologs darstellt.'' Die Folio-Ziffem des älteren und jün-geren Nekrologs sind jeweils hinter die Todesdaten in Klammern gesetzt. Dahinter folgendie Angaben der Position der Einträge im älteren Nekrolog, die ftir ktinftige Forschungen

eine relative Chronologie der nicht mehr unmittelbar erkennbaren Eintragsschichten undihrer Namen liefern können.

Zur Bestimmung der prosopographischen Daten der einzelnen Personen wurde auch

die weitere bei Jean-Loup Lemaitre verzeichnete Memorial-Überlieferung von Saint-Victor'] und der in den folgenden Notizen genannten geistlichen Institutionen ausgewer-

tet. Alle biographischen Angaben, die nicht durch die Nekrologeinträge, sondern durchandere Quellen geliefert werden, sind in eckige Klammern gesetzt (t...]). Zur raschercn

Orientierung sind die Herkunftsorte und Wirkungsstätten der Vorbesitzer und Schenker

fett hervorgehoben.

Die Identifrzierung des auf den folgenden Seiten ausgehobenen Namenmaterials der

Viktoriner Gedenküberlieferung mit heute bekannten Viktoriner Handschriften istäußerst restriktiv gehandhabt. Nur in Fällen, in denen originale Besitzeinträge in den

Codices und deren Zeitstellung zweifelsfrei mit den Nachrichten der Memorialüberlie-ferung zusalrunengebracht werden konnten, sind die konkreten Signaturen genannt.

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schriften des r1. Jahrhunderts, die hinsichdich ihrer Seitengestaltung im Gefolge der glossierten

Bibeln des rz. und r3. Jahrhunderß stehen. Alle weiteren Postillen-Codices, die dieses Format

nichc aufweisen, sind lediglich in den Fußnoten ziriert.Vgl. Lrr',rnirnr r98o, S. 593 Nr. ryr7;Jocquf./Mrus r984, S. xxxvrf., hier S. xxxvrr. Zudem habe

ich die bei LrrureirRr r98o, S. lslf. Nr. r3r8-r3zr (Totenliste von nach r3oo in BArs, Ms. 186,

f. r8zrb, hg. von MenrrN 1885-1896, r, S. 247f.), und Ler"rairnr 1987, S. 5rf. Nr. ryr1a-:;.'ztb,verzeichnete Gedenkriberlieferung durchges ehen.

Vgl. Ler'aeirne r98o, S. lSlf. Nr. r3r8-r3zr. Nicht benicksichtigt ist bei Lemaitre der Nachtrag inBnF, Ms. Lat.487 auf f.55v unten aus dem fhiheren r5. Jahrhunderr, ein bruchsnickhafter

Auszug aus einem Nekrolog: >>Anno vicesimo secundo mense augusti obierunt frater Johannesregnardus de fraumonte . et frater henricus de abbacis villa . quorum anime per misericordiam

dei requiescant in pace Amen.<<

lo Maubias M. Tßchler

r. ErNrnÄcs nra ALrr,RrN [yüNcrnrN] Narnoloc voN SerNr-Vrcron

13. Januar (f, I6ov [f. 63r]: 1. Position): Adam von Montreuil, Magister, [Kanoniker vonNotre-Dame de Paris (nachgewiesen November :n99-rzo4)'a] und >>canonicus ad succur-

rendum<< von Saint-Victor. Schenkt eine Bibel im Wert von t4 Pfund."

Idus Januarij .[...] Item anniversarium. Magistri Ade de mousteriolo'. Canonici. nosrri ad

succurrendum , Qui dedit nobis bibliothecam valentem . xllly. libras . et quedam alia .'6

' Mousteriolo Drusle. Monsteriolo MoLrNrrn.

zz.Januar (f. ßy lf.67v): r. Position): Johannes Dam, Magister, »specialis amicus<<

und >>canonicus ad succurrendum« von Saint-Victor.'' Schenkt unter anderem eine gute,

ordentlich aufbereitete Bibel im Wert von 20 Pfund.

.x1. kalendas Februarij . Anniversarium . sollempne" . Magistri Johannis Damb , huius ecclesie

specialis amici . et nostri canonici . ad succurrendum . qui apud nos moriens . Reliquit nobisoctoginta librx . et eo amplius et equum unum et multa alia bona . Dedit etiam' nobisbibliotecam bonam et beneparacam valentem .xx.'i libras .'6

' solemne DEr-rslr. b D^, ,orr. Ms.2 Daim FneNruN. ' etiam orn. DelrsLE,

y.Januar ({. ß6r lf.7zr): 3. Position): Johannes Lumbardus (Ende des rz. Jahrhun-derts), Magister und Kanoniker von Saint-Victor.'e Schenkt unter anderem einen reich

glossierten Pentateuch, Kommentare zum Alten und Neuen Testament und einige andere

Bücher.

.IJ. kalendas Februarij . [...] Item . anniversarium . Magistri Johannis lumbardi' nostri canonici ,

de cuius beneficio habuimus .xt-." Iibras parisienses . et pentatheucum bene glosatum . et glosasb

super yetus et no\.nm testamencum . et quosdam alios libros ."'" Lombardi FneNrlrN. b Glo..r. FnnNrl-lN.

t4 Vgl. GuannRo r85o, r, S. 86 Nr. lxxxv (November rr99); S. 9r Nr. Lxxxvrrr (]uni rzoo); S. o8Nr. xcvnl (a. oq); S. rr9 Nr. cxxxlx (ca. a. rzo3) und S. 88-9r Nr. Lxxxvu, hier S. 8Sf.

(Bischof Odo von Sully installiert im Jahr oo4 an der Kathedrale Notre-Dame neben dem

schon existierenden laikalen Kirchenvorsteher vier Priesrer als >»matricularii« und drei weitere

Laien in gleicher Funkcion; vgl. dazu Vrorsn r9r3, S. o3, o9f. und S. 38of. Nr. z).

,5 FnnNrI-IN 1865, S. rr mic Anm. 5; Dsllslr 1868-188r, z, S. zro.

16 Necrologium S. V.,5. g6.

t7 FneNrllN 1865, S. 19; DELTsLE 1868-188r, z, S. z16.

18 Necrologium 5. Z, S. 538.

t9 FneNrllN 1865, S. rr mit Anm. z; Druslr 1868-188r, z, S. z16.

zo Necrologium S. V,,5,5g.

AuJtraggeber, Wrbesitzer und Schenker Jt

z. Februar (f. ß6v lf.ng jüngere Hand]: 6. Position): Johannes von Orläans, genannt

de Porterello, Magister. Nach Franklin handelt es sich entweder um Johannes von

Orl6ans, Kanoniker in Paris (t rzoo), der aber im Nekrolog von Notre-Dame unter dem

27. Aprtl genannt wird," oder (- schon wegen der jüngeren Position im Nekrolog und der

Erwähnung einer Vollbibel - weniger wahrscheinlich) um Bischof Johannes Il. von

Orl6ans (ro96-rt15), der in einer Urkunde des Bischofs Galo von Paris rroS erwähnt wird."

Schenkt unter anderem eine Bibel im Wert von tz Pariser Pfund zum Gebrauch im

Konvent.

.rrr;. Nonas . Februarij t...] Item anniversarium

porterello , de cuius beneficio habuimus .x. libras .

.xr;. libras , parisiensesb . ad ,rtr- conventus .'i

" parisiensium Drltsrs. b parisiensium DEI-Islr.

Magistri )ohannis aurelianensis . dicti de

parisienses" et unam bibliothecam valentem

3. Februar (f. ß7r lf. zy, jüngere Hand]: z. Position): Brocardus, Magister und Kano-

niker von Aosta.'a Schenkt einen glossierten Jesaia.

.rg. Nonas . Februarij . t. ..] Item . Obiit . Magister brocardus canonicus de augusta . de quo

habuimus ysaiam glosatum ."

»v kalendas [sc. maii] [...] Eodem die obiit, de domo Sancte Marie, Johannes, concanonrcus

nosrer et centor Aurelianensis, qui pro remedio anime sue dedit nobis quadraginta libras

parisienses (parisiensiurr^ Nerologium S. Mariae Parßiensß), de quibus viginti octo libre date fuerunt

pro quadraginta solidis incrementi census, quos emimus a monialibus de Villaribus, Cistercien-

sis ordinis, quos ipsi habebant in quadam domo supra Magnum Pontem, que fuit magistri

Thome dicti Coffrarii, canonici Sancte Oportune Parisiensis, de elemosina predicti Thome, et

alie duodecim libre posite fuerunt in emptione decime de Longegemella i. ..)<<, Necrologium

S. Mariae Parisiensis, S. rz5. Von diesem Johannes aus Orl6ans zu unterscheiden ist der Kanoniker

und Kanzler von Notre-Dame Johannes Aurelianensis (r3. Jahrhundert), der nach LsRoQueIs

r94o-tg4t, z, S. rz8f. N.. li4, imJahr D7tu. a. den glossierten Psalcer BnF, Ms. lat.ryzryvon

seinem Vorgänger Magister Nicolas bekommen haben soll; vgl. den Eintrag in dieser Hand-

schrift auf f, rv: »Ch (?) Johannes, canonicus ecclesie Parisiensis, cujus est hoc manuscriptum.,<

FneNruN r865, S. I9 mit Anm. z; Drltst-s 1868-r88r, z, S. zt5,

Necrologium S. V., 5. 54o.

FneNrI-n 1865, S. zo; Dellsle 1868-188r, z,S. zrz.

Necrologium S. V., 5. 54o.

24

25

Manhias M. Tßchler

18.'6 Febru ar (f. ryrv [f. 8rr]: z. Position): Johannes Anchier [aus Compiögne], Magister

und Procureur au Parlement de Paris (t 1189)." Schenkt eine gute Bibel im Wert von )z

Francs.

.xU. kalendas . Marcij . t.. .] Eodem die anniversatium sollempne magistri Johannis Ancher

quondam procuratoris Regis in suo parlamento istius ecclesie valde singularis et specialis amici '

ac eciam marguarete uxoris ipsius , qui quamdiu vixit ecclesie nostre causas et negocia ut Poü'rit

promovit et procuravit : Insuper in fine suo unam bonam bibliam valentem xxxlr francos et alios

viginti francos auri nobis legavit ."8

BnF, Ms. lat.448 * Anfang des r4.Jahrhunderts * Bibel; vgl. f. 4v-5r oben: »Iste liber

esr sancri victoris parisiensis quem legavit ecclesie Magister Johannes Auchier . quondam

consiliarius domni regis . Quicumque ipsum furatus fuerit titulumve istum deleverit ana-

thema sit«; f. 5t7vc: »Ista byblia precii triginta francorum est ecclesie sancti victoris pari-

siensis quam legavit eidem ecclesie magister Johannes auchier vir mangne (l) discrecionis

honestatisque quondam procurator ac consiliarius domni Regis in suo parlamento pari-

siense. Quicumque hunc librum furatus fuerit aliasve maliciose celaverit seu tytulum istum

deleverit anathema sit . Amen.<<

Im Necrologium S. Y., S. 543, irrtrimlich unter dem zo. Februar ediett.

FneNrurN 1865, S. ryf . mit Anm. 6 und r; Delrsr-s 1868-188r, z, S. zr5 mit Anm. 7. AIs >>avocat au

parlemenr<< ist Johannes in einer Urkunde vom Oktob er ryTobezeugt; vgl. DouEr o'ARcq r867,

S. ryz Nr. 4414. In dem unpublizierren Nekrolog der Kathedrale von Senlis aus dem 13. Jahr-

hundert, das nach einer verlorenen Handschrift von n6of o7o angefertigt worden ist (BnF, Ms.

lat.9975, f. 1-:,zv), sind auf f,55v unter dem z.Juli im späten r4. oder fiiihen 15. Jahrhundert

folgende Zeilennachgetragen worden: »( Obierunt magister Johannes anchier et Margareta eius

,r*o, . quj dederunt huic ecclesie quinquaginta solidos parisienses , de quibus capellani huius

ecclesie scilicet communiras illorum habebunt x solidos . pro quibus debent in communi in

crastino celebrare unam missam pro supradiccis , capiendos supra domum suam in vico bellonis

contiguam domuj que fuit quondam domnj Johannis porcherij et domnj laurencij lespert ,

euibus Chrisrus sit propicius (dann von anderer Hand in etwas dunklerer Tinte:) Isti quin-

quaginta solidi distribuunrur in solemnitate sanctj yvonis ex ordinacione dictj magistri Johannis

anchier , et scribebatur supra xru;". kalendarum Junij et Renovata est scriptura anno octuage-

simo . secundo , er scribitur in ultimo quaternio huic libro addito , Et acta domus nunc perrinet

magisrro Johanni laurencij concanonico nostro (es folgt ein Fullsel)<<. In derselben Handschrift

ist auf der Recto-Seite des nachgehefteren kleinerformatigen f . 95 det Prekarievertrag über ein

Haus, einen Weinberg, einen Garten und sonstiges Zubehör zwischen Johannes Anchier und

seiner Frau Margarerhe sowie dem Dekan, dem Kapitel und der Kathedrale von Senlis vom

ir. Okrober ,359 i"rrg.halren. Hierin wird Johannes als >»advocatus Regius in Baillivia Silvanec-

tensi<< bezeichnet.

Necrologium S, Z, S. 543 (Nachtrag des r5. Jahrhunderrs)'

z6

27

AuJtrageber, Wrbesit zer wd S chenker

r9. Februar (f. ryw-ryzr lf.8rv]: r. Position): Obizo [aus der Lombardei, angeblich]Arzt [Konig Ludwigs vt. >des Dicken« (lo8-t37)],'e [Kanoniker von Notre-Dame undam Lebensende] Kanoniker von Saint-Victor (wohl ein sog. >>canonicus ad succur-rendum«) (f ca. ni8-rr4o; nach Franklin sei er erst um die Mitte des rz. Jahrhundertsgestorben, was aber nicht zuffeffen kann, da sein zugunsten der Abtei Saint-Victor for-muliertes Testament vom z. Juni n18/ rt4o trotz der Bestätigung durch Papst Innozenz rr.r"

von einigen Kanonikern von Notre-Dame um das Jahr u4z angefochten, dann aber dochvom Kapitel von Notre-Dame bestätigt wurder').r' Schenkt unter anderem glossierte undgut aufbereitete Bücher des Alten und Neuen Testamentes. Es gibt von Obizo ein Epitaph,das bis in die Neuzeit im Kreuzgang seines Altersruhesitzes und Bestattungsorres Saint-Victor angebracht war.rr Obizo zahlt zu den fnihesten Bücherdonatoren der Abtei, wes-

halb sein Porträt in der Bibliothek hing.

.xy. kalendas . Marcij . Anniversarium . sollempne . Obizonis medici . nosrri canonici , qui ob

perhennem sui in oratione memoriam . dedit nobis libros novi er veteri (l) restamenti glosatos etbeneparatos I dedit etiam nobis .c. libras denariorum ad emendos reddirus ecclesie , er domumunam parisius ante sanccum christoforum sitam . plateasque eidem domui coherentes I et novem

arpennos vinearum . Pro hijs / et alijs beneficijs multis . nobis ab eo collatis anniversarium eius

per singulos ännos sollempniter faciendum est .ra

zs Vgl. HezoN ry78,5.6f. Nachgewiesen am Hofe anlaßlich seiner Ehescheidung von Genta im

Jahr rrzS vor dem Königspaar und bei der Besitzbestätigung eines Weinbergs im Jahr rr36 durchLudwig vr. in Gegenwart von Konigin Adelheid und deren Sohn Ludwig (vu.); hg. von Tinup1866, S. zz4 Nr. 4oz und S. zt z Nr. 4zo; or Les'rrynte 1887, S. 233f. Nr. zzr (vor dem 3. AugustrIzS). Gentas Tod wurde in Saint-Victor an einem rr. Dezember gedacht; vgl. Necrologium S, V.,

S. 6o5.

lo Hg. von voN Prr-ucr-HenrruNc r88r,

,, Hg. von DE Lasrryzue 1887, S. z8of.

rr75-u9z).

)2 Vgl. FneNrclIN r865, S.9f. mic Anm. {i Druslr 1868-r88r, z,S.ztlf; BouNeno tgo4-r9o7, r,

S. 54; WTcxERSHETMER 1936, S. 582f.; BeurrER r99r, S. 46 Anm. 6z und S.48 mit Anm. 69.

,t Hg. von DrLrslr 1868-r88r, z, S. zt9 (nach Jean de Thoulouse, Antiquitates regalß abbatiae S. Vktoris

Parßiensß libri duodecim I = BnF, Ms. lac. 4)75, hier S. rr8); WrcxeRsnprMER 1916, S. 582f. Vgl.

auch Heunfeu 1887, S. rzg.

)4 Necrologium -t Z, S. 5$.YgL den Nachtrag des r5. Jahrhunderts im Viktoriner Kalender von 1467

(BnF, Ms. lat. ryo64, f. uv-4r), hier f. rlr: )»xr. kalendas [sc. Marcii] Commendacio . sollempne

(dann die nachtragende Hand:) . Anniversarium sollempne Obizonis Medici . (dann in klei-nerem Schriftgrad in etwas hellerer Tinte von derselben Hand:) Qui iacer in claustro ante

cymbalum.«

tt

S. r6rf. Nr. r8z; oe Lns'rsynrr 1887, S. z7o Nr. 277.

Nr. z9r; vgl. ebenda 5.44{. Nr. 536, hier S. 44t (a.

)+ Manhias M. Tischler

tMaru (f. ry5r [f, 8Ov]: 4. Position): Benedikt von Moret, Magister, Kanoniker von

Saint-Cyr de Nevers und der Kollegiatskirche Saint-Spire de Corbeil" (! o91 [Frank-lin]).r6 Schenkt noch zu seinen Lebzeiten eine gute Bibel.

Kalendas Marcij . [...] Item anniversarium . Magistri benedicti de moreto canonici . nivernensis

et Sancti exuperij de corbolio , de cuius beneficio habuimus circiter usque ad valorem cenrumlibrarum turonensium . dedit etiam nobis idem Magiscer dum adhuc viveret bibliothecam bonamad opus conventus .17

zz.März (f, rSIr lf. 97r): 1. Position): Jacobus, Magister, Diakon und Kanoniker vonSaint-Victor (Ende des rz. Jahrhunderts).'8 Schenkt neben anderen Büchem die vier Evan-

gelien mit reicher Glosse.

.x1. kalendas . Aprilis . [.. .] Item . Obiit . magister Jacobus dyaconus . noster canonicus , de cuiusbeneficio . habuimus .ttr;"'. evangelistas bene glosatos . et quosdam alios libros .,e

z. April (f. ß4r/v lf. rczv, jüngere Hand]: 4. Position): Adenulf von Anagni, [Groß-neffe Papst Gregors u. (rzz7-rz4t)a") Magister [der Artes (nachgewiesen rz5o) und derTheologie an der Sorbonne (evtl. schon e7z; nachgewiesen rzSz-r285)], [päpstlicherKapellan (nachgewiesen rz5o, rz74 und rz86),] Propst von Notre Dame de Saint-Omer(nachgewiesen n64-o81),a' Kanoniker von Notre-Dame de Paris (seit Januar o49, viel-leicht schon seit o4r),a' [Kanoniker von York (nachgewiesen rz86),] gewählter [und

35

16

)7

18

,9

40

4t

Im älteren Nekrolog ist unter dem r3. November eine »commemoratio sollempnis<< mit Saint-Spire in Corbeil vermerkt; vgl. Necrologium S. V, S. 6oo.

FRaNrcrrN r865, S. r5 mic Anm. l; Druslr r868-r88r, z, S. zrt.

Necrologium S. V,, S. 545.

FRaNrcltN 1865, S. rof. mit Anm. r; Dsllsls r868-r88r, z, S. zr5.

Necrologium S. Z, S. 548.

Vgl. Meuczr« ry84, S. o7 Anm. rz.

In dem unveröffentlichten Nekrolog der Kollegiatskitche Notre-Dame von rSor (Saint-Omer,

Bibliothöque municipale, Ms. 7zr) ist Adenulf auf f. ryr in der Grundschicht zum r. Aprilverzeichnet: »Kalendas Aprilis [. ..] Obicus magistri adenulphi huius ecclesie prepositi valet c.

solidos«.

Vgl. das Nekrolog von Notre-Dame de Paris zum z6.März >>vrI kalendas [sc. aprilis] De domo

Sancte Marie, obiit magister Adenulphus, quondam preposicus Sancti Audomari, qui deditnobis sexaginta solidos parisienses (parisiensium GurReno. Neerologium S. Mariae Parßiensß) annui

redirus, disribuendos canonicis et majori alhri servientibus, tam pro anima sua quam matris

sue, in anniversario utriusque, in vigilia et in missa. Matricularii autem laici duodecim denarios

habebunt. Debent autem percipi dicti sexaginta solidi de decem libris, quas idem Adenulphus

assignavir super domos suas, sitas in claustro Parisiensi, tam pro anniversario suo et matris sue,

quam et matris sue, quam pro anniversario Gregorii pape, ar,unculi ejusdem, necnon et pro

AuJtrageber, Vorbesit zer und S chenker

geweihter] Bischof von Paris (rzlgat) und Kanoniker von Saint-Victor44 (t o9oa5). Ye*.bringt seine letzte Lebenszeit in Saint-Victor und schenkt dem Kloster sehr gute glossierte

Bücher zu fast dem gesamten Alten und Neuen Testament, die er sich mit größtemAufwand hat anfertigen lassen.ou

duplo sancti Audomari in Parisiensi ecclesia instituco, prout in anniversario predicti Gregorii

pape, quod celebratur vn kalendas septembris, plenius continetur((, hg. von Gueneno r85o, 4,5.36; Nerologium S. Mariae Parisitnsis, S. rr4; vgl. auch ebenda zum 26. August: »vu kalendas [sc.septembris] Eodem die, obiit bone memorie Gregorius, papa nonus, ar,rrnculus dilecti conca-

nonici nostri magistri Adenulphi, prepositi Sancti Audomari«, Necrologium S. Mariae Parisiensis,

S. t7o, und zum r7. September: ))xv kalendas [sc. octobrir] [. ..] Eodem die, fiet duplum inhonorem beari Audomari, episcopi et confessoris, nuper a nobis institutum, dilecto concano-nico magistro Adenulpho, preposito Sancti Audomari, procurante, in quo sexaginta solidiparisienses (parisiensium Necrologium S. Mariae Parßiensß) distribuentur, videlicet episcopo sive

capicerio ejusdem pro luminari dupli predicti quatuor solidi, et residuum inter canonicos er

majori altari servientes, de decem libris parisiensibus (parisiensium Neoologium S. Mariae Parisien-

sri) quas idem prepositus tenetur et promisit solvere singulis annis, quamdiu vixerit. Et postmortem ipsius, percipientur dicre decem libre annuatim super domo ejusdem sita in claustro,

quam magnis sumptibus reparavit, tam pro dicto duplo quam pro anniversario bone memorie

Gregorii, pape noni, avunculi ejusdem, et anniversario dicti prepositi et matris ejusdem, prout inpresenti libro, in anniversario dicti domini Gregorii pape, quod celebrari debet septimo kalen-

das septembris, plenius continetur<(, ebenda, S. r78.

Vgl. DeuNou 1847, S. 298f.; i-s Cr-snc ß47,5.8r8. Vgl.JoueNNrs Memoriabhistoriarum ad a. rz89:

»»Hoc anno obiir magister Adenulphus quondam praepositus Sancti Audomari in Flandria,

elecrus tunc et confirmacus episcopus Parisiensis, et facrus frater Sancti Victoris Parisiensis

habitu suscepto, sepulrus in medio chori ejusdem ecclesie<<, S.6y z4-27.Gallia cbrßtiana YII, Sp. rr9; FneNrlrr.r 1865, S. r5f, mit Anm. 5 und S. r6f. Anm. r-5; DELTsLE

1868-r88r, z, S. zro; Heun6eu r877; BoNNARD r9o4-r9o7, t, S. llr; Mou-er rgrz; Glozurux

ry25,5.99[; Bennoux t9)]; GloRteux t9)), r,5.376f. Nr. 186; GnasrureNN ry47; Orr ryg; Orrr9t9; RousE 1967, S. 58f ., 6l und 65; Grozurux ry7r,5.69 Nr. rr; Be,uen r98o; Srrrn 1993; Bfzuou

1998, r, S. 356[ Anm. 248.

YgL. Callia christiana VII, Sp. 68o Nr. xvr.

Weitere Viktoriner Handschriften des Adenulf die keine Bibelbucher enthalten, sind: (ver-

mutlich) BnF, Ms. lat. t4z46, vgl. Ouv 1999, z, S. z5; dann BnF, Ms. lat.4z5r-r4z5z, vgl.

o'ALvrnNv ry74,5.66r; Ouv 1999,2, S. 3r; BnF, Ms.lat. 4z51,vgl. Ouv 1999, z, S. 3o; BnF, Ms.Lat.4259, vgl. o'Ar-vrRNy 1974, S.66r; Ouv 1999, z, S. 18; BnF, Ms.Lat.14z6o,I-II, vgl. o'Ar--

vERNy tg74, 5.662; Ouv t9gg, z, S. 39; BnF, Ms. lac. 4z&, vgl. o'ALvEnNv ry74, 5.662 und665f.;Ouv t999, z, S. 4of.; BnF, Ms.lat.41o7-r43o8,vgl. o'ArvenNv ry74,5.664;Our rggg, z,

S. ro4f. und ror; BnF, Ms. lat.r41tz,II, vgl. o'AlvERNv 1974,5.662 und 665f,; Ouv 1999, z,

S.84; BnF, Ms. lat. t417g,II (und III?), vgl. n'ALvsRNv 1974,5.665; Ouv t9g9, z, S.5o; BnF,

Ms. lac r44ß,I, vgl. »'AlvrRNy 1974, S. 662 und 666; Ouv 1999, z,S. z6; BnF, Ms. lat. t44z9,I,II und IV, vgl. Ouv 1999, z, S. 4o; BnF, Ms. lat. 44y,I-II, vgl. Ouv 1999, z, S. 42. Ausge-

schieden werden muß aus dieser Liste BnF, Ms. lat. r41y,I, vgl. Ouv tggg, z, S. rzrf., hier S. rzz.

)5

+)

4t

46

16 Maubias M. Tßchbr

.tlr;. Nonas . aprilis . t...] Icem anniversarium . sollempne . pie memorie venerabilis magistri" adenulphi quondam prepositi sancti audomari' . canonici . et electi ecclesieb parisiensis , quiecclesiam . nostram super omnes alias speciali amore diligens . dum adhuc viveret dedit de nobis'

.c. solidos . parisienses .d J ac in fine nostre societatis frater effectus , dedit" nobis libros optimos

quos sibi summo studio paraverat . fere super totum vetus et notlrm testamenntm , et crucem

parvam de auro purissimo continentem porciunculam ligni sancte crucis I et f quedam ornarnenta

in culru altaris .l n' 6 Fiat commendatio ante missam .a8

^-^ sublin. mail. re(. t' ecclesie om. Mor-INIEn. ' in bursa sua del. Ms. d annuatim percipiendos in emendationem

:;":,lr:"t" ntus del. Ms. pro emendatione MouNtrn. " etiam del. 1'[.s.

r obiit rz89 super rasuram add. man. grisea

BArs, Ms. zz (So T-. L) " ,.Halfte des r1. Jahrhunderts * Ex ohne Glosse + Nm * Dt * Is

* Dn mit Glosse; vgl. f, zv oben: »Iste liber est sancti Victoris parisiensis. Quicumqueeum furatus fuerit Vel celaverit . Vel titulum Istum deleverit anarhema sit . Istum librumdedit monasterio sancti Victoris parisiensis . bone memorie . magisrer adenulphus de

anagnia quondam prepositus sancti audomari . et canonicus atque electus ecclesie parisien-sis . sub tali conditione quod abbas et conventus eiusdem monasterij non possint illumalienare vel vendere<<; f. ryov unten: >»Anno dominj .Mo.cccoxxrx'. die veneris ante Ramos

palmanrm . frater P. de Sancto Dyonisio . hanc postillam legere complevit .<<;ae f. r7w

oben: »Iste liber est Sancti Victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit Velcelaverit . Vel tirulum istum deleverit anathema sit . Istum librum dedit monasrerio sanctiVictoris parisiensis . bone memorie . magister adenulphus de anagnia quondam prepositussancti audomari . et canonicus atque electus ecclesie parisiensis . sub tali conditione quodabbas et conventus eiusdem monasterij non possint illum alienare vel vendere<<; f.178voben: »Iste liber est Sancti Victoris parisiensis. Quicumque eum fuerit furatus vel cela-

verit vel titulum Istum deleverit anathema sit . Istum librum dedit ecclesie beati Victorisparisiensis Bone (dann von anderer Hand in schwarzer Tinte später erginzt: >»memorie<<;

dann wieder Grundschicht:) magister adenulphus de anagnia quondam prepositus sancti

audomari et canonicus atque electus Ecclesie parisiensis . sub tali condicione quod abbas et

conventus eiusdem ecclesie non possint illum alienare vel (es folgt eine Rasur, dann:)vendere - - x.).«

BMaz, Ms. r95 (Sl) o z. H;lfte des r1. Jahrhunderts * Ex * Lv mit Glosse; vgl. f. zt5v

oben: »( Iste liber est sancti victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel

citulum istum maliciose deleverit anathema sit amen . Istum librum dedit ecclesie nostre

bone memorie . magister adenulphus quondam prepositus sancti audomari . et canonicus

47 Hg. von GnesN.{eNN ,942, S. zz).

48 Necrologium S, Z, S. 55o; vgl. auch zum 8. November: »[...] Eodem die obiit nobilis vir dominus

Mathias de Anagnia, miles, frater venerabilis viri magistri Adenulphi, prepositi ecclesie SanctiAudomari et canonici Parisiensis, nostri specialis amici<<, ebenda, S. Sqq.

4s Diesen Eintrag hat unzuverlässig ediert MenrrN ß99, S. 474.

AuJtraggeber, Wrbesitzer wrd Schenker )7

atque electus ecclesie beate marie parisiensis . Tali conditione quod non vendatur (kor-

rigiert aus: >>vendetur« ?) nec ab ecclesia alienetur (korrigiert aus: >>alienentur«) nec extra

villam accomodetur . ( Anima eius et anime omnium benefactorum nostrorum et omnium

fidelium defunctorum requiescant in pace . amen .((5"

BMaz, Ms. z8z (rrq) o z. Halfte des r3. Jahrhunderts + Bibelkonkordanz; vgl. f. Av

oben: »Iste liber est victoris parisiensis. Quicumque eum fuerit (l). vel celaverit vel

titulum istum deleverit anathema sit Istum librum dedit monasterio sancti victoris

parisiensis bone memorie magister adenulphus de anania quondam prepositus sancti

audomari . et canonicus atque electus ecclesie parisiensis sub tali conditione quod abbas et

conventus ejusdem monasterij non possunt illum alienare vel vendere .<<5'

BnF, Ms. lat. qz54 * um rzSo * Ps t-44 mit Glosse; vgl. f. Av oben: »Iste liber est sancti

victoris parisiensis . Quicumque eum furatus Fuerit Vel celaverit . Vel titulum Istum

deleverit . anathema sit . Istum librum dedit Ecclesie sancti victoris parisiensis . bone

memorie . Magister Adenulphus de anagnia (korrigiert aus: »angnia«) quondam prepo-

situs sancti audomarj . et canonicus atque electus ecclesie parisiensis . sub tali conditione

quod abbas et conventus eiusdem monasterij non possint illum alienare vel vendere.<<t'

BnF, Ms. lat.4z55 * um rz8o * Ps 45-96 mit Glosse; vgl. f,, Av oben: »Iste liber est

sancri Victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel celaverit . Vel titulum istum

deleverit anathema sit . Istum librum dedit monasterio sancti victoris parisiensis . bone

memorie magister adenulphus de anagnia quondam prepositus sancti audomari et

canonicus atque electus ecclesie parisiensis . sub tali conditione quod abbas et conventus

eiusdem monasterij non possint illum alienare vel vendere .<<tl

BnF, Ms. lat.4z56 * um rz8o * Ps 97-t5o mit Glosse; vgl. f. IVv oben: »Iste liber est

sancri Victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel celaverit . vel titulum istum

deleverit anathema sit . Istum librum dedit monasterio sancti Victoris parisiensis . bone

memorie magister Adenulphus de anagnia quondam prepositus sancti audomari et

canonicus atque electus ecclesie parisiensis . sub tali conditione quod abbas et conventus

eiusdem monasterii non possint illum alienare vel vendere .<<ta

BnF, Ms. lat. 4261+ lestes Drittel des r3. Jahrhunderts * Mt mit Glosse (des Petrus de

Scala); vgl. fl Av oben: »Iste liber est Sancti Victoris parisiensis . Quicumque eum furatus

fuerit vel celaverit . vel titulum istum deleverit anathema sit . Istum librum dedit monas-

ro Vgl. G,tnaND 1959, S.666;

5' Vgl. FReNruN ß67-ß71,Ouv 1999, z, S. 27.

r, S r15-r85, hier S. r4z.YgL. die Täfel ebenda, 5.14, (vom Besitzein-

trag auf f, Av).

o'ALveRNv t974,5,66t.Ebenda.

Ebenda.

5z

5)

54

l8 Manhias M. Tiscbler

terio sancti Victoris parisiensis . bone memorie . magister Adenulphus de anagnia quon-dam prepositus sancti Audomari . et canonicus atque electus ecclesie parisiensis . sub talicondicione quod abbas et conventus eiusdem monasterij non possint illum alienare vel

vendere .<<5t

BnF, Ms. Iat. 4264 * z. Halfte des r1. Jahrhunderts * Lc mit Glosse (des Nikolaus von

Gorran); vgl. f. zv oben: »Iste liber est sancti Victoris parisiensis . Quicumque eum furatusfuerit vel celaverit . vel titulum istum deleverit anathema sit. Istum librum dedit monas-

terio sancti Victoris parisiensis . bone memorie magister Adenulphus de anagnia quondamprepositus sancti Audomari et canonicus atque electus ecclesie parisiensis . sub talicondicione quod abbas et conventus eiusdem monasterij non possint illum alienare vel

vendere .<<tu

BnF, Ms. lat 4265 * z. Hälfte des 13. Jahrhunderts

* Act * Mc * Ier * Lam * Bar mitGlosse; vgl. f. Bv oben: »Iste liber est Sancti Victoris Parisiensis . Quicumque eum Furatus

fuerit vel celaverit vel titulum istum deleverit anathema sit . Amen Istum librum monas-

terio (!) sancti Victoris parisiensis bone memorie Magister Adenulphus de anagnia

quondam prepositus sancti Audomari canonicus atque electus ecclesie parisiensis sub taliconditione (korrigiert aus: >>condictione«) . quod abbas et conventus eiusdem monasterii.non possint illum Alienare vel vendere. sed teneantur et cetera .<<;f. r44v oben: »Iste liberest sancti Victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel celaverit vel titulumistum deleverit anathema sit . Istum librum dedit ecclesie sancti Victoris parisiensis . bone

memorie magister Adenulphus quondam prepositus sancti Audomari . et canonicus atque

electus ecclesie parisiensis . sub tali condiccione quod abbas et conventus eiusdem ecclesie

non possint illum alienare vel vendere .<<; f. 5o4r rechts oben: »Iste Liber est sancti Victorisparisiensis . Quicumque eum furatus fuerit . vel maliciose celaverit . vel titulum istumdeleverit Anathema sit . Amen . Istum librum dedit ecclesie beati victoris parisiensis . Annodomini M" cc" octogesimo . Ix . bone memorie magister Adenulphus de anagnia quondamprepositus sancti Audomari . Et canonicus atque electus ecclesie parisiensis . Tali condi-

cione quod abbas et conventus sancti Victoris parisiensis ecclesie non possint illum alie-

nare . vel vendere « (es folgt die Inhaltsangabe ft.ir den III. Handschriftenteil).

BnF, Ms. lat. 4268 * z. Halfte des 11. Jahrhunderts

* Gal o Eph " Phil * Col * I Th *

II Th * I Tim * II Tim * Tit * Phlm * Hbr mit Glosse (des Petrus von Tarentaise); vgl.

f. Av oben: >>Iste liber sancti Victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel

celaverit vel titulum istum deleverit anathema sit . Istum librum dedit monasterio sancti

victoris Parisiensis . bone memorie magister Adenulphus de anagnia (korrigiert aus: »ana-

sj Ebenda S. 6ez.

56 Ebenda.

AwJtrageber, Vorbesit zer und Schenkr

gina«) quondam prepositus sancti audomari . et canonicus atque electus ecclesie parisien-sis . sub tali conditione quod abbas et conventus eiusdem monasterii non possint alienare

vel vendere.<<5'

BnF, Ms. Iat.4z69 * z.Halfte des 11. Jahrhunderts * Rom * I Cor * II Cor * Gal mit

Glosse (des Petrus von Tarentaise). Die Handschrift geht BnF, Ms. Iat. 4268 unmittelbarvoran, ist also Teil der Bücherschenkung des Adenulf von Anagni.t8

11. April (f. ß7v [f, roSr]: 9. Position): Bertold, Magister.se Schenkt unter anderem eine

Vollbibel.

. Idus Aprilit . [.. .] Item . Obiit . magister bertoldus , de cuius beneficio habuimus bibliotecam .

et hystorias scolasticas6o , "Hac die habuimus .xx. solidos ad plenam refecdonem ."

^-^ eundem ftxtum supra rasuram resrripsit man. grisea saec. xvl.

Io. Mai (f.ry6r [f. Izrv]:1. Position): Arnulf le Bescochier, Magister von Saint-Victor,Kanoniker von [Amiens und] Notre-Dame de Senlis (nachgewiesen rz916' und ,rg)u')u'

und Doktor der Theologie.ua Schenkt einen Psalter mit der Glosse des Petrus Lombardusim Wert von ro Pfund.

)9

57

58

59

6o

6r

6z

61

Ebenda, S. 66i.

Ebenda.

FnaNrclrN 1865, S. zr; Drlrsle 1868-r88r, z, S, zu.

Necrologium S. V, S. 552.

Vgl. MrNrrn, ry69-r97o, S. rr3 Anm. r3.

Vgl. Mur-r-eR r9o4, S. 164 Nr. ccLxxxvl'"'.In dem unpublizierten Nekrolog der Kathedrale von Senlis aus dem r3. ]ahrhundert, das nach

einer verlorenen Handschrift von o6of o7o angefetigt worden ist (BnF, Ms. lat. 9975, f. rc-rrzv), sind auf f. gv unter demselben Datum im r4. Jahrhundert folgende Zellen nachgetragen

worden: »Eodem die obiit magister Arnulphus diccus bescochie de Ambianis , preclarus doctorin theologia , canonicus huius ecclesie , qui dedit nobis primo viginti libras (»libras< am Randwiederholt) parisienses quas posuimus (auf Rasur in kleinerer Schrift: >»in empcionem decem

solidorum annuatim capiendorum apud vallem profundam supra masura boquet. Item«) viginti(auf Rasur in kleinerer Schrift: >>sex solidomm<<) annuatim capiendorum super domum Robertidicci linote ante banclocam prope scalam, (es folgt gestrichen: »de quibus viginti sex solidis

annuj redditus«; dann auf Rasur in kleinerer Schrift: ». Qui triginta et sex -«) solidi in eius

anniversario dividencur canonicis qui presenti obsequio intererunt , Ica quod quilibet clericus

chorum frequentans inde percipiet unum denarium . Cui Christus sit propicius [...]«.FRaNTI-IN 1865, S. zz; Drusrr. 1868-r88r, z, S. uq B6nrou 1998, r, S. z4f. und 5r9.64

40 Manhias M. Tischler

.vy. Idus Maij . 1...] Item anniversarium . Magistri arnulphi . le bescoche canonici silvanectensis .

docroris in theologia "quondam magistri nostri" , qui dedicb psalterium . lumbardi valens' decem

librxd .ut

^ del. postea Ms. t'nobis a//. MouNlrR,' s super rasurAm add. man. ,rr. d d"c" Iibras alia man. atrioris coloris.

BnF, Ms. lat. 4z4z * z. Viertel des 13. Jahrhunderts * Ps mit der Glosse (des Petrus

Lombardus); vgl. f. Av oben: >>Iste liber est Sancti Victoris Parisiensis quicumque eum

Fuerit (expungiert: »vel«) Furatus vel celaverit Vel titulum Istum deleverit Anathema sit .

Amen . Istum Librum dedit ecclesie Sancti Victoris Magister Arnulphus Dictus Le Beco-

che canonicus Silvanectensis Ad opud (!) conventus«; f.31ov oben (Schlußseite): »ProAnima mea conferretur (l) Psalterium glosatum« (nach Delisle wohl autograph),

3r. Mai (f. zozr lf. ryzr, jüngere Hand]: 4. Position): Johannes Lamasse, Kanoniker,

[Lehrer, Prior (t4zz-r448)] und 3o. Abt von Saint-Victor Q448-t458). [Erwirbt seit t4r7zahlreiche Handschriften ftir Saint-Victor, darunter auch einen Codex mit Korrekturenzum lateinischen Bibeltextl.66

" .ry. kalendas Junij . [.. .] Item Anniversarium sollempne bong memorig fratbris iohannis Lamasse

sacerdbocis . canonici nostri professi . bquondam abbatis huius ecclesig .t " u'

^-^ tota notitia man. grisea saec. xv (l . Nonas Novembris .) b-b sublin. mun, rec.

BArs, Ms. t3r, I * Ende des r3. oder Anfang des 14. Jahrhunderts * Correctiones bibliae;

vgl. f. ro4v unten: >>Hunc librum acquisivit monasterio sancti victoris prope parisius frarcr

Johannes lamasse dum esset prior eiusdem ecclesie.<<

r9. Juni (f . zoTr/v lf . 4tvf:6. Position): Robert von Deuil (I ,r44 [Mor-rNren]), Magi-ster, Frater von Saint-Victor und ehemaliger Dekan von Notre-Dame de Senlisus (rrlz-o44 oder o16*t241).un Schenkt eine Vollbibel zum Gebrauch im Konvent.

65 Necrologium S. V.,5.559.66 YgL Gallia christiana VII, Sp.685f. Nr. xxx; FReNrr-rN r865, S.26f,,; Delrsm 1868-r88r, z,S. zr7;

Scnopsrl r99r, S. z4; Out t999, t, S. 16, 27, 4f. und S. 38r.

Necrologium S. Z, S. 562.YgL, den Eincrag des 15. Jahrhunderts im Viktoriner Kalender von 1467

(BnF, Ms. lat ryo64, f. uv-zy), hier f. 16r: »rr kalendas [sc. Iunii] Anniversarium (dann die

eintragende Hand:) Johannis lamasse abbatis .«.

In dem unpublizierten Nekrolog der Kathedrale von Senlis aus dem r3. Jahrhundert, das nach

einer verlorenen Handschrifr von o6o/rz7o ange{ertigt worden ist (BnF, Ms. lat. 9975, f. rc-rrzv), wird in der Grundschicht auf f. 5zr Robert unter dem zr. )uni verzeichnet: )).xr. kalendas

Julii . [...] Obiit Robercus Decanus istius ecclesie de cuius benefitio habemus .xxx. solidos quos

reddunt matutine de parva decima de eva et de Ermenouuilla et .x. solidos clericis chorum

frequenrantibus dividere qui eius obsequio interfuerunt . quos reddit celarius . cui Christus sit

propicius .«; vgl. ferner auf f . 74r/v gleichfalls in der Grundschicht: >».r;. Nonas Septembris [. . .]Obierunt Pater et mater Roberti Decani huius ecclesie pro quorum remedio animarum necnon

67

AuJtraggeber, Vorbesitzer und Scbenker 4t

.xry . kalendas Julij .1. . .l / Item anniversarium . sollempne . Magistri Roberti de diogilo . frarrisnostri . quondam decani Silvanectensis , de cujus beneficio habuimus tam in denarijs , quam inalijs cum bibliotheca ad opus conventus . circiter centum libras parisienses .7"

z4.Juli (f. ztTv [f. r59r]: z. Position): Reimbald, Kleriker.'' Schenkt eine Vollbibel imWert von 7 Pfund.

.rx. kalendas . Augusti . t...] Item . Obiit . Reimbaldus clericus , qui dedit nobis bibliothecam .

valentem .vry. libras .7'

5. September (f.4ov [f. rSov]: 7. Position): Wolmar, Kleriker.'r schenkt einen Psaltermit der Glosse des Petrus Lombardus und die Paulusbriefe [mit der Glosse des PetrusLombardus?].

. Nonas . septembris t...] . Item . anniversarium . Wolmari" clerici , qui dedit nobisb psalteriumlombardi . et epistolas pauli .'a

^ rorr. Wolinan man. ,rr. b ,orrro post nobis Ms.

et fratrum et sororum amicorum et benefactorum suorum dedit idem Decanus huic ecclesie

.IIry"'. sextaria avene et Cum singulis sextariis duos denarios annuatim in festo sancti remigij .

percipienda apud montemelianum in fe/odo quod dicitur aloudi de parvo ponte quorumprecium distribuecur in anniversario eorum ita quod singuli clerici chorum frequentantes inmissa percipient .unum. denarium . Cui Christus sit propicius .<<.

6s Ygl. GallA cbristiana X, Sp. 1458 Nr. xr; ebenda Instrumenta, Sp. 452 Nr. crx und Sp. 458f, Nr.cxtt; FneNxI-tN 1865, S. 13 mit Anm. 4; Dsllslr 1868-r88r, z, S. zzl; Muu-en r9o4, S. ro3 Nr.cxr-lx (Märzund April rz36), S. ro7 Nr. crvu (5.Januar rz18) und S. 116 Nr. cr-xxr (Juni rzig).Von diesem sind zu unterscheiden der gleichnamige Vorgänger und Nachfolger im Amt: ZuRobert »I.« (nachgewiesen zwischen oo und Januar ru25) vgl. Mullrn r9o4, S. 7of. Nr.Lxxxrv, hier S. 7o mit Anm. 3 (a. nrz), S. 75 Nr. xcrv (a. ory), S.8rf. Nr. cvu (Mai rzzr), S. 8r

Nr. cvt (Februar ozr/rzzz) und ebenda Ar-. 4 (Januar oz5).Zu Robert »IL« La Houssaye

(rz41f o44-r258), der schließlich noch rz58-o6o (t r. Oktober) Bischof von Senlis war, vgl.

Muu-sR r9o4, S. rz5 Nr. cxcttt (a. o45), S. rz7f. Nr. cc (a. rz48), S. rz8 Nr. ccu (Marz r24g),

S. rz9 Nr. ccrv (3o. August rz49), S. rz9-rir Nr. ccvr, hier S. r3o (April rz5o), S. r33f. Nr. ccxrrr,

hier S. rll (S.Dezember rz5r), S. r34 Nr. ccxrv (r9. Juni o5z), S. r18 Nr. ccxxv (November

rz51), S. r4r Nr. ccxxxv (Mai rz56) und S. r45 Nr. ccxr-r (5. Oktober rz59); ebenda S. r46f. Nr.ccxLIV und S. r6rf, Nr. ccI-xxxll, hier S. ßz Anm. r (jeweils zu seinem Bischofsstatus); Mnrren

ry69-ry7o, S. z9 mit Anm. 1r, S. 44 Anm. 28, S. o9, S. r4z Anm. ro1 und S. r57f.

70 Necrologium S. V,,5.565.

7t FnaNrI-tN r865, S. 2l; DELTsLE r868-r88r, z, S. zz1.

72 Necrologium S. V,, S. 572.

7J FnaNruN 1865, S. 2l; DELISLE 1868-188r, z, S. zz4.

74 Necrologium S. Z, S. 583.

4z Matthias M. Tßchler

19. September (f. z15r lf. r87v]: 8. Position): Adam, Magister (Ende des o./ Anfang des

r1. ]ahrhunderts)." Schenkt unter anderem einen glossierten Psalter.

.xry. kalendas . Octobrir . [...] Irem . Obiit. magister adam ! qui dedit nobis psalterium glosacum

. e[ decreta graciani .'6

BnF, Ms. lat r44oz * z. Viertel des rz. Jahrhunderts * Ps * Cantica mit Glosse; vgl. f.5v

Mitte: »Liber magistri Adel<"

19. September (f. z15r lf . r87v]: u. bzw. ro. Position'8): Gervasius »Anglicus« [von Can-

terbury, St. Augustine]," Magister (Anfang des 13. Jahrhunderts).8' Schenkt unter ande-

rem ein vollständig glossiertes Bibelkorpus, dem nur der Liber Paralipomenon fehlt. Diese

und andere Bücher sollen im Schulunterricht der Klosterbewohner und der armen Stu-

denten Verwendung finden.

.xrr1 . kalendas Occobrir . [.. .] Item . anniversarium . magistri gervasij anglici , qui dedit nobis

omnes libros veteris et novi . testamenti . glosatos excepto libro paralipom"enon . dedit" eciam

nobis sententias Magistri petri . et hystorias scolasdcas Hos omnes libros dedit ad usum

clausralium . et PauPerum scolarium .^'

^-^ super rasuram litterß atrioribus Ms.

BnF, Ms. lat. 488, I * Ende des rz. oder Anfang des 11. Jahrhunderts * Sir mit Glosse;

vgl. f. zv oben: »Iste liber fuit Magistrj Gervasij de sancto Augustino Cantuariensi

collatus ab eo in extremis ecclesie Sancti victoris . ea lege I ut quamdiu durabit . pauperibus

clericis theologie studentibus caritative commodetur . Et qui hunc titulum deleverit . vel

hunc librum distraxerit . Anathema sit . Nota pauperibus .«

BnF, Ms. Iat. 4777 * Ende des rz. oder Anfang des r3. Jahrhunderts * Prv * Ecl * Ct

mit Glosse; vgl. f.4r oben: »Liber iste fuit Magistri Gervasij De sancto Augustino Can-

tuariensi collatus ab eo in extremis ecclesie Sancti Victotis Parisiensis . Ea lege ut

quamdiu durabit . pauperibus clericis in theologia srudentibus caritative commodetur .

Et qui hunc titulum deleverit . vel hunc librum distraxerit . Anathema sit . Nota pau-

peribus .«

FRnNruN 1865, S. z3; Druslr 1868-188r, z, S. zro.

Necrologium S. V., S. 587.

Vgl. GeseenRl r99o, S. z6; Ouv t999, z, S. 6o5.

Die Verringerung der Position ergibt sich daraus, daß unmittelbar vor dem Eincrag die zur

Grundschicht gehorende Notiz »»Item . Anniversarium . Evroini . sacerdotis . canonici . nostri

professi l« mit roter Tinte durchgestrichen wurde.

7e Mit Gervasius von Melkley (um rzrg) von FnaNrln t865, S. rzf. Anm. 5, identifiziert. Die

ebenda behauptete Tatsache, nach Du CeNcr r8So,7, S.386, sei er einige ZeitKanoniker von

Saint-Viccor gewesen, steht dort nicht.

8o FneNrlm 1865, S. rzf. mit Anm. 5 und S. 13 mit Anm. I; Dellslr 1868-188r, z, S. z:3.

8r Necrologium S. V,, S. 587.

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AuJtrageber, Wrbesitzer und Scbenker 4i

22. Seprembers'(f. z$r lf. r89r]: r. Position): Theobald, [Kanzler (nachgewiesen rrrT)

und] Archidiakon von Notre-Dame de Paris (nachgewiesen zwisch en n24 und :n34 [abge-setzt]8i) und Kanoniker von Saint-Victor (nach r146 [Molinier]).8a Schenkt Saint-Victor

eine Bibel, die er sich mit großer Sorgfalt zusammengestellt hat.

.x. kalendas . Octobris . Anniversarium . sollempne . Theobaldi archidyaconi parisiensis ecclesie .

ec nostri canonici , Qui bibliothecam quam sibi magna diligentia paraverat . libros scilicet veteris

ac novi testamenti nobis reliquit I et insuper domum unarn cum torculari . et clausum unum

vinearum .vry. scilicet arpennorum apud sancrum marcellum nobis donavit .85

4. Oktober (f. z4or lf. ry4r, jüngere Hand]: 3. Position): Onulf, Diakon und »>cano-

nicus ad succurrendum(( von Saint-Victor.'u Schenkt unter anderem einen Psalter mit der

Glosse des Petrus Lombardus und die Paulusbriefe mit der Glosse des Petrus Lombardus.

.llr;. Nonas . Octobris t...] Irem anniversarium . Onulfi dyaconi canonici . nostri ad succur-

rendum, qui dedit nobis sentencias . et psalterium . ec epistolas pauli . de glosatura . Magistri petri

lumbardi . er dux marcas argenti . et dimidiam . ec quedam alia .8'

6. Oktober (f. z4ov lf. ry5r, jüngere Hand]: ). Position): Richard, Magister"

Qz./ rl.Jahrhundert). Schenkt die Paulusbriefe mit Glosse.

.rJ. Nonas . Octobris . i.. .] Item magister Ricardus , qui dedir nobis episcolas pauli glosatas .8e

8z Im Nekrolog von Notre-Dame ist sein Todestag freilich der z.r. September: »rx kalendas [sc.

octobris] [...] Eodem die, obiir Theobaldus archidiaconus, qui dedit nobis quinque arpennos

vinearum apud Lai, ad stationem quatuor ferculorum, in qua pares nobiscum sunc canonici

Sancti Dyonisii de Passu, et dum que est super Secanam<<, Necrologium S. Mariae Parisiensis, S. r8r.

8j Vgl. or Lesrpvzur 1887, S. zzzf Nr. zo3, hier S. zz1 (= Gusneno I85o, t, S. y+f. Nr. xxrx;

a. ,rz4), S. zz4-zz6 Nr. zo5, hier S. zz6 (a. tz4), S. z3r Nr. zr5 (ca. a. uz7), S. z1z Nr. zr6f.

(= Gurnano r85o, r, S. z8f. Nr. vur und Gurneno r85o, III, S. z8zf. Nr. rx; a. uz7), S. 241f. Nr.

49, hier S. ,44 (= Gupnono r85o, u S.ßr-))z Nr. xxx; a. rr13) und S. z|t-lfi Nr. 251, hier

S.ry G. August - 5. Oktober ry4).84 FneNrlrN 1865, S. 8 mit Anm. r (nach Franklin der älteste ihm bekannte Schenkungseintrag);

Dsrrsr-p 1868-r88r, z, S. zz4. Vgl. ferner Eslrns ry7), S. 16; Baulrn r98r, S.58 und 6z-zo;

Beursn r99r, S. 39 und 43f.; LoNciRE I99I, S. 3oz; ScHorssl r99r, S. z& und 266.

85 Necrologium S. V.,5.587f.86 FRe.Nrr-lN 1865, S. z4;Drttsrn 1868-r88r, z, S. zr9.

87 Necrologium S. Z, S. 59of.

88 FReNrcr-rN 1865, S. z4; Drltst-E 1868-r88r, z, S. zzrr.

8e Necrologium S, 2., S. 59r.

44 Mauhias M. Tischler

6. Oktober (f. z4ov l{. ry5t, jüngere Hand]: 7. Position): Garin, Magister, Kanonikervon Notre-Dame de Nesle [und Saint-Pierre de Beauvais (mind. September e4) -5. Dezember o5z)e") (t rzSr), Neffe des Gerard [von Gran(de)ville, Archidiakon (nachge-

wiesen yMtuz o67)) und Dekan von Saint-Pierre de Beauvais (mind. April e75 -ry.Jantar e7g) [und Doktor des Dekretalenrechts], der, nachdem er spätestens am

4. September e79 auf die Dekanswürde resigniert hattee'[, Kanoniker von Saint-Victorwurde und dort starb] (1 zz. Febmare' [rzSrer oder] o84).ea Schenkt Bücher im Wert von

4o Pariser Pfund.

Vgl. NrwrraAN r97r, r, S. 255 Nr. 46. Im Nekrolog der Kathedrale Saint-Pierre von o6o/ rzTo ister unter dem 4.Oktober folgendermaßen verzeichnet: »Obiit Garinus de Ponte Rocundo

quondam archidiaconus Belvacensis, qui dedit nobis xl libras ad emendum reddirum, ita quodhospites habeant u denarios. Item habemus l denarios, ad panem equaliter canonicis et capel-

Ianis<<, Obituaire Beauvais, S. r85. In dem unpublizierten Nekrolog der Kathedrale von Senlis aus

dem r3. Jahrhundert, das nach einer verlorenen Handschrift von o6o/o7o angefertigt wordenist (BnF, Ms. lat. 9975, f. rr-rrzv), findet sich auf f,88v unter dem 11. Oktober in der Grund-schicht folgender Einrrag: ».rIq. Idus Octobris . Obiit Magister Guarinus archidiaconus Bel-

vacensis de cuius benefitio habemus sexaginta solidos parisienses quos reddunt matutine divi-dendos canonicis qui eius interfuerint Itaque clerici chorum frequentantes duos denarios per-cipient videlicet unum ad vigiliam et unum ad missam . cui Christus sit propicius .<<.

Vgl. Louvar r63t, S. )lz, »Noverint universi quod vacante decanatu Belvacensi per ingressum

Giraldi quondam decani ipsius ecclesie in religione canonicorum S. Victoris Parisiensis, die

postmodum praefixa a capirulo Belvacensi, ad eligendum decanum in ecclesia praedicta canonici

Belvacenses qui tunc fuerunt praesen[es concorditer elegerunc venerabilem magistrum Theo-baldum de Nantolio archidiaconum Belvacensem, postmodum decanatu vacante per resignatio-

nem domini archidiaconi [. . .]«; Gallia chr*tiana IX, Sp. zzt Nr. xxvr.LJnter diesem Datum wird Gerard in den beiden Viktoriner Nekrologen an 9. Stelle erwähnt:

».vry. kalendas Marcij . [...] Item anniversarium sollempne bone memorie . magistri (am Rand

von einer Hand des 17. Jahrhunderts ergänzt: »* obijt rz83«) Girardi de grandivilla quondam

decani belvacensis , qui ecclesiarn nostram super omnes alias speciali amore diligens dedit nobis

sexcentas . libras parisienses . ad emendos redditus ,l nostre societatis frater effecrus . Dedit etiam

nobis idem magister plures Iibros er vasa argentea et quedam alia . Hac die habemus sepruaginta

. solidos . parisienses . de beneficio predicti magistri . Hac die fiat commendatio ente missam ,

debetque distribui elemosina centum pauperibus pro anima ipsius unicuique . scilicet usque ad

valorem duorum denariorum . quos debet solvere celerarius .<<, Necrologium S. V, S. S+lf. (Jnter

dem 21. April und rz. Juni wird er ebenfalls mit einer )>commemoratio sollempnis« bedacht,

ebenda, S.ss+f. und 564. Vgl. auch folgende Anm. Im Nekrolog der Beauvaiser Kathedrale

Saint-Pierre von o6o/rz7o ist er unter dem 27. Februar folgendermaßen verzeichnet: >>Pro

decano Girardo, habemus apud Coudunum, in decima, uu libras. Capellani, m denarii, hospites,

ll denarii, clericuli r denarius, vigiliis et toti misse. Item solvit pro eo capirulum x libras, ad

panem((, Obituaire Beauvais, S. r5o.

So lautet die Jahreszahl in seinem Epicaph: »Hic iacet magister Girardus de Grandivilla, cano-

nicus Sancti Victoris Parisiensis, doctor in decretis, quondam decanus Belvacensis, qui obiit

9t

AuJtrageber, Wrbesitzer und Schenker 45

.ry. Nonas . Octobris . t...] Item anniversarium . Magistri garini quondam canonici . de nigellanepotis fratris gerardi quondam decani belvacensis , qui dedit nobis libros valenres .xl. libras .

parisienses ." Hac die fiat commendatio ante missam .et

^ post illa yerba rasura longa Ms.

BMaz, Ms. 266 (,q6) o z. Viertel des r1. Jahrhunderts * Paulusbriefe mit der Glosse (des

Petrus Lombardus); vgl. f. y5v unten: »Iste liber est sancti Victoris (tiber der Zeile:»parisiensis«) quicumque eum furatus fuerit vel celaverit Vel rytulum istum deleveritanathema sit . Quem dedit nobis magister guerinus (es folgt ein radiertes »d«) neposfratris girardi quondam decani Balvacensis (!) canonici nostri .«e6 Bislang übersehen wurde,daß sich das originale Schlußblatt dieser Handschrift mit dem autographen (?) Besitzein-trag des Garin als f. 56r/v (= Ft"g-ent Nr. 4) der Fragmentsammelhandschrift BMaz,Ms. 41ro (zrr1" erhalten hat, auf dessen Verso-Seite folgender Besitzeintrag steht: »Isteepistole sunt magistri . garinj de grandievilla canonicj de nigella ( precium . xury librorumparisiensium.<<

BnF, Ms. lat. r4z4t * z. Viertel des r1. Jahrhunderts * Ps mit der Glosse (des Petrus

Lombardus); vgl. f. y4r Mitte: »Iste liber est sancti Victoris parisiensis . Quicumque eumfuratus fuerit Vel celaverit Vel tytulum istum deleverit anathema sit . Quem dedit nobisMagister guerinus nepos fratris girardi quondam decani belvacensis canonici nosri (vonjüngerer Hand des 16. Jahrhunderts ergänzt:) qui obijt anno Christi rzSr sepultus inclaustro sancti Victoris ante capitulum.<<

BnF, Ms. Iat.4774 * z. Viertel des r3.Jahrhunderts * Ps mit Glosse; vgl. f.336r: »>Istud

psalterium est magistri Guerini ecclesie bellovacensis et est in pignore (möglicherweisefolgte die Wertangabe)> / et "tt in pignore pro (der Rest des Eintrags isr von jüngerer

Hand in heller Tinte ausgestrichen; die Zahl ercetzt worden durch: ».rx. solidis .vr. pa-risiensibus«) xxx solidis turonensibus cum sententiis meis.<< Moglicherweise hat dieselbejüngere Hand darunter geschrieben: »Reddatur Guillelmo dodin clerico.<< Mit den »sen-

tentie mee(( dürften die Sentenzen des Petrus Lombardus, also BnF, Ms. lat.43o6 gemeintsein; vgl. in dieser Handschrift f. r88rb: »Iste liber est sancti victoris parisiensis. Quicum-que eum furatus fuerit . vel maliciose celaverit aut titulum istum deleverit anathema sitamen . Istum librum dedit nobis magister garinus canonicus de nigella nepos venerabilis

viri magistri girardi de grandivilla fratris nostri . et quondam decani balvacensis« [l].'8

anno MCCLxxxI, mense februario, in festo cathedre beati Petri Apostoli«, hg. von BoNNeno

tgo+-t9o7, r, S. 326 Anm. z.

YgL. Callia christiana X, Sp. 77r; FneNrr-rN 1865, S. r4f. mit Anm. 1i Delrslr 1868-188r, z, S. zrz,

S. zr3 Anm. 6; NawueN t97t, r, S. 4), S. 256 Nr. 49, S. z5of. Nr. 27f,, S. 284-287, hier S. 284f.

Necrologium S. V., 5. 59r.

Vgl. Ouv tg9g, z, S. 6o5.

Vgl. Mor-lNrrR r89o, S. z9f ., hier S. 293.

Vgl. Ouv ry9g, z,5.55.

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46 Manhias M. Tßchler

16. Oktober (f. z43v [f. zoor]: 4. Position): Philipp von Boiscommun (r. Hdlfte des

13. Jahrhunderts, sicher vor nTzee), Magister, Kanoniker [und Diakon] von Notre-Damede Laon""' und Kanoniker von Saint-Victor."" Schenkt eine sehr gute Vollbibel zumGebrauch im Konvent.

.xvrJ. kalendas Novembris . t...] Item Obiit . magister philippus de bosco communicanonicus . laudunensis . et noster , qui dedit nobis bibliothecam optimam ad opus conventus .'o'

5. November (f. z5or lf. zo9v, jüngere Hand]: 5. Position): Petrus von Brennes (Endedes r4. Jahrhundefis - 1456'"r [nach q4z,Molinier"'a]), Magister, Doktor des Dekretalen-

Die zeitliche Eingrenzung ergibt sich aus der Datierung der eintragenden Hande im Nekrologder Laoneser Kathedrale (vgl. nächsce Anm.) und der fehlenden Erwähnung bei Mrr-l.Er 1982.

In dem unpublizierten Nekrolog der Kathedrale vom Ende des tz./ Arfangdes r3. Jahrhunderts(Laon, Bibliothäque municipale, Ms. 34r) ist in der ersten Helfte des 13. Jahrhunderts auf S. ro6

zunächst zum 4. Mai der unvollständige Einrrag »Obirus magistrj philjppi canonicj atque

diaconj qui dedit deo et<< vorgenommen und dann ausgestrichen worden. Dann wurde von einer

anderen zeitgleichen Hand auf S. rc7 zum 5. Mai geschrieben »Obirus magistri philippi cano-

nici atque diaconj .<< und schließlich von einer dritten zeitgleichen Hand unter demselben

Datum ein zwischen S. ro6 und ro7 eingehefteter 7,5-8 x r8,5 cm großer Schaltzettel auf der

Recto-Seite mit folgendem Täxt beschriftet: »(von jüngerer Hand: >>rry". nonas Maij .«) Obitusmagistrj philippi canonicj diaconj . quj dedjt deo et beate marje quatuor modjos moliruresingulis annis usque ad novem annos accipiendos ad molendjnum de mortieris . pro annjversarjo

suo et festo sancte katerjne facjendo . De molicura autem illa quedam pars vendjca fujt et

impljcata in decjma de hosel . et in vinagiis de valljbus que fuerunt magistrj Anselmj . Unde indie annjversarij suj distrjbuitur unus modjus frumentj .vt. denariis peior meljore sicut de dicta

decjma reddjrus . et septima pars denarij vinagiis iam dictis ! canonicis et capellanis hujus

ecclesje ; (dann von jüngerer Hand:) et pro dicto modio bladi et predicta septima patevinagiorum distribuuntur in anniversario suo . quatuor libras et dimidiam J Cuius et capellanis

vigilie et misse assistentibus In festo beate katerine r-x. solidi . de predictis proventibuscanonicis servicio assiscentibus . ». Vgl. auch den Eintrag in der Totenliste (f.3rc-4zv lalt:f. z56r-267v]) zum Schlußstrick eines Nekrologs der Kathedrale aus der zweiten Halfte des

r1. Jahrhunderts (BnF, Ms. lat. 9226, f. ff-t)v [alt: f. zz6r-z$vf) auf f.35r [alt: f. z6or]: »Obi-rus . Philippi canonici r;o Nonas [sc. Maij]«.FReNrr-m 1865, S. 24;DELT;LE 1868-188r, z, S. zzz.

Necrologium S. V., S. 5g1.

Menrn 1885-1896, z, S. zgzf; Menrn 1899, S. 47 mit Anm. z (Todesdatum überliefert in

BArs, Ms. uz3, f. zir). Vgl. sein Epitaph nach Jean de Thoulouse, hg. von BoNNaRD t9o+-tgo7,r, S. 425 Anm. z; vgl. ferner Jor-rrols 1858, S. 88.

In einer Urkunde des Rektots der Pariser Universität vom 8. Januar 44r wfud er als einer der

Gesandten der Universität genannt, die zu Konig Karl vu. von Frankreich geschickt worden

sind; vgl. JounoerN r862, S, 268 Nr. MCCLxxrrr.

IOI

toz

rol

AuJtrageber, Vorbesit zer und Schenker

rechts (spätestens seit r4z5'"'), [Lehrer und Rektor des Pariser Collöge de Navarre], [Kle-riker und] Kantor von Saint-Mammös de Langres (mind. 1425"'6-1449")),[Kantor von

Saint-Etienne de Beauvais (mind. 1425"'8-r44s)] und >>canonicus ad succurrendum<< von

Saint-Victor."'e Schenkt nach seinem Tod unter anderem seine bewegliche Habe. Darunterhaben sich auch zahlreiche Handschriften befunden.""

. Nonas . Novembrit . [...] "Item anniversarium sollempne venerabilis et discretj viri . magistri

petri de brena quondam decretorum doctoris . necnon cantoris lingonensis . atque canonicj nostriad succurrendum , qui ecclesiam nostram speciali amore complectens . hanc post decessum .

bonorum suorum omnium mobilium et immobilium heredem constituit J et in cappella nosrre

infirmarie . quietis sibi ac sepulure locum elegit . Huius ergo tanci benefactoris nostri anniver-sarium sollempniter celebrecur , Missaque in maiori altari cum vestimentis päratis cäntetur ." "'^-^ tota notitia man. grisea sa$. xv (.f. .U. kalendas Junij .).

Vgl. BnF, Ms. lat. 14257, f. z57vb.

Vgl. BnF, Ms. lat. r4zr7, f . z57vb und Ms. lat. ry424, f. r6ov; vgl. Rousr/Rouse zooo, z, S. 74.Vgl. Le GnaNo r93r, S. 4z mit Anm. rorf. und S.41f. Anm. ro9.

Vgl. BnF, Ms. lat. t4z;7, f. z57vb.

Dsrrsre 1868-r88r, z, S. zrg; Ouv 1999, r, S. r5 und 21. Der Nekrologeintrag ist bei FnaNruN1865, S. 26, übersehen. Er nennt ebenda Anm. z, lediglich die Besitzeinträge in BMaz, Ms. roo

(rro) und ry+ (4Ss).

LJnter den Viktoriner Codices des Pierre de Brennes finden sich femer folgende nichtbiblischeHandschriften: BArs, Ms.5z6, V, vgl. Ouv 1999, z, S. ry9f.; BArs, Ms. 68z,II, vgl. Ouv tggg, z,

S. rr7; BArs, Ms. 684, vgl. Ouv 1999, z, S. :;19; BMaz, Ms. r3r4 (+SS),vgl. Ouv r99g, z, S. ,41;

BnF, Ms. lat.4z57, vgl. Ouv t9g9, z, S. 33; BnF, Ms. lat. r43z5,II, vgl. Ouv rg99, z, S. r18; BnF,

Ms. lac. 4337-r4y8, vgl. Ouv tggg, z, S. 146; BnF, Ms. lat.435o, vgl. o'AlveRNy 1974, S.zy;Ouv 1999, z, S. ß{.; BnF, Ms. lat. t4424, vgl. Ouv tggg, z, S. 15; BnF, Ms. lat. 146zz, vgl. Ouv1999, z, S. 4tf.; BnF, Ms. lat. 4597,I, vgl. Ouv t9g9, z, S. 162f. Vielleicht gehörte auch Florenz,Biblioteca Medicea Laurenziana, L. 45 zu seinen nach Saint-Victor geschenkten Codices, vgl.

Ouv 1999, r, S. 23. Nicht zu den von Petrus von Brennes an Saint-Victor geschenkten Hand-schriften gehort BnF, Ms. lat.789, ein Homiliar mit Sermones und den Paulusbriefen aus dem

rz. Jahrhundert, das an der Kachedrale von Langres in licurgischem Gebrauch war und lediglichvon Petrus am zo. April r43o ausgeliehen wurde; vgl.f. z5or: >»Die xx" aprilis. anno M" cccc"

xxx" post Pascha . ego P. de Brena . cantor Lingonensis . tradidi domino Johanni Vieneti .

custodi sacriscie . cedulam recognitionis . Idcirco quando reddecur iste liber . recipiatur cedula

mea .((; vgl. dazu Dplrslr 1868-188r, z, S.)75; Lnusn 1919, S. 274f.; Bouuor rg7o, S. zo3

(Datierung »»xl" s.<<).

Necrologium S. tr/., S. 598 (Nachtrag des r5. Jahrhunderts). Vgl. den Eintrag des 15. Jahrhunderts imViktoriner Kalender von 1467 (BnF, Ms. 7at. ryo64, f. uv-zy), hier C zzr: »>Nonas [sc. Novem-bris] Anniversarium sollempne, (dann die einrragende Hand:) in altari maiori cum vestimentis

paratis Petri de brena .<<.

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48 Manbias M, Tischler

BArs, Ms. r19 (8o T. L) o ,. Viertel des 11. Jahrhunderts * rz Kleine Propheten * Ez * Dn

mit Glosse; vgl. f. zzgv: »Ex legato bone memorie deffuncti magistri petri de brena

quomdam doctoris in decretis.«

BMaz Ms. roo (rro) o z. Viertel des r3. Jahrhunderts * Ier * Lam mit Glosse; vgl. f. rc

rechts unten: »Iste liber est magistro Petro de Brena decretorum doctori .«; f. rrgr: »Ex

legato bone memorie deffirncti magistri petri de brena quomdam doctoris in decretis .<<"';

f. ngv oben: »Iste liber est magistro Petro de Brena decretomm doctori .<<

BnF, Ms. lat.4z4o + z. Viertel des rS.Jahrhunderts + Iob mit Glosse; vgl. f. rr unten:»Ex legato bone memorie deffirncti magistri petri (gestrichen: »petri«) de brena quomdamdoctoris in decretis .«; daruber (eigenhandig): »Iste liber est magistro Petro de brena

decretorum doctori .« Auf dem dazugehörigen hinteren Schmutzblatt BnF, Ms. lat. ro4oo,

f. r53 sind folgende Einträge zu finden - f. ryy: »Iste liber Job est michi Petri de Brena

decretorum doctori et datum <. . .> iure <. . .> profess(. . .)((; f. ry3v: »>Dominus doctor magi-ster Petrus de Brena misit mihi Johanni Beroudi istum librum Job die dominica r9'decembris q45 .<<

BnF, Ms. lat.4z44,I * r. Viertel des rl.Jahrhunderts * Lc * Io mit Glosse; vgl. f. rr un-ten: >»Ex legato bone memorie deffuncti magistri petri de brena quomdam doctoris indecretis.<<

r5. November (f. z5y lf. zr4v):3. Position): Petrus, Kleriker in Lyon, und Benedikt, sein

Bruder."r Schenken eine gute Vollbibel.

.xvry. kalendas decembrir . [...] Eodem die anniversarium petri clerici lugdunensis . et benedicti

frarris eius , De quorum beneficio habuimus bibliothecam bonam ."4

27. November (f. z57t lf. zzov, rnit gegen Ende erweitertem Wortlautl: 4. Position):Blanca von Kastilien, Königin von Frankreich (rß8-rz5z) und Schwester von Saint-Vic-tor."t Teil ihrer Schenkungen ist eine Vollbibel, die im Nekrolog nichr eigens aufgefuhrt

' ltt6wlro.

.v. kalendas . decembris t ..] 'Item . anniversarium . sollempne . pie recordationis blanche

illuscris regine francorum sororis nostre , que in vita sua hanc nostram ecclesiam mirabili affecusincere dilectionis complectens . multa et magna ei beneficia conferens . dignum et perpetuum sui

et nominis et arnoris memoriale posteris dereliquit . LJt autem ipsius beneficia sub compendio

ttz FRaNrlrN 1855, S. z6 Anm. z; FneNrlrN ß67-ß71, r, S. ri5-r85, hier S. 146 Anm. 3.

,) FneNruN 1865, S. z5; Deltslr 1868-188r, z, S. zzr.

,4 Necrologium -§. Z, S. 6oo.

,r Vgl. Drusls 1868-188r, z,S.zrz; Drlrslr 1868-188r,4,5.295f Nr. rf.; Brncen ß95,5.pf.Anm.6.

116 Vgl. FneN«r-lN 1865, S. 14.

AuJtrageber, Wrbesitzer wd Schenker 49

colligamus . diccorum beneficiorum summam pecuniariam in escimationem quingentarum lib-rarum extra quedam alia . censuimus deducendam . Illud etiam perperLre memorie specialitercommendare volumus . quod in ecclesie nosrre negocijs diligenter promovendis . et in privilegijsnostris inviolabiliter conservandis . se valde sollicitam semper exhibuit et devotam . Fiat com-mendatio ante missam . bHr. die habemus quadraginra solidos . de beneficio prefate regine .b " "'^-^ tota notitia rubeis lineis cireumdata et sublineata Ms. o5z in capite notitiae marg. add. man. saet. xytr, Lb orr. MoLtNrrR.

BnF, Ms. lat. q197 * rz4o-tzso * Bibel; vgl. f. Ar oben: »Iste liber est sancti Victorisparisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel celaverit vel tytulum istum deleverit ana-

thema sit. Amen . ( Hanc bibliothecam dedit ecclesie sancti Victoris parisiensis . Blancha.Illustris regina francie . mater (von jüngerer Hand über der Zeile eingefugt: »s.«) RegisLudowicj .<<"8 Die Handschrift ist verwandt mit der Bibel Oxford, Wadham College A 5.r-,die nach einem Kolophon in Paris ru44 kopierr worden isr."e

Die Tochter Alfons'IX. von Kastilien und der Eleonore von Aquitanien heiratete im

]ahr rzoo Ludwig vIII. von Frankreich, wurde mit ihm in Reims gekrönt und leitete nachdessen Tod die Geschicke des Konigreiches Frankreich bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes

Ludwigs u. (t46). Die Schenkung der Vollbibel an Saint-Victor ist nur eines der Bücher-lesate der Könisin im Laufe ihres Lebens.''uoö

BArs, Ms. 1186 ist der sog. Psalter des hl. Ludwig und wurde möglicherweise von seiner

Mutter Blanca von Kastilien vor ez3 in Auftrag gegeben.''' In der D-Initiale zu Ps ror,z au{f. ruzv ist sie als Dame knieend vor einem Altar abgebildet, bevor sie Konigin wurde. Auf

tt7 Necrologium S. I/., S. 6o3. Vgl. unter demselben Darum den Eintrag in dem Anfang des r5. Jahr-hunderts niedergeschriebenen Verzeichnis der am Hauptakar zu feiemden Anniversarien (BnF,Ms. lat. r48rc, f . :r;a-3va) auf f. ryva: »v" kalendas decembris anniversarium blanche regine , ad

missam vestimenta de tercio duplici«. Vgl. ferner den Eintrag des r5. Jahrhunderts im Kalendervon 1467 (BnF, Ms. Lat.ryo64, f.uv-zy), hier f. zzr: >>.v. kalendas [sc. Decembris] Anniver-sarium sollempne commendacio . (dann die eintragende Hand:) in altari maiori , Terciumduplex , Blanche regine , Prior.<<

rr8 Vgl. das Faksimile bei FneNrr-IN 1867-1873, r, S. 115-185, hier S. r4o; Delrsre 1868-188r, 4,S. z9f. Nr. If. und Tafel xl Nr. rf. Vgl. schon die Nachzeichnung des Besitzeintrags beiMasrt-r-oN 168r, S.37r Nr. +.YgL ferner p'ALvrRNy t97+,5.77.

,e Vgl. BneNNrn 1976,5.77 mit Anm. 3f.

tzo Vgl. SrlnNrueNN r989, S. rz8f. und 18r.

tzt Vgl. Bnnnrr or Jouv 1866, S. )g-4r Nr. 3o; Drusm 1868-188r, r, S. 9 mit Anm. 3; Deuslr1868-r88r, z, S. z6f.; MenrN 1885-r896, z, S. n-))6; Drr-rsle 1893, S. 266f,; DrrtsLE t9oz,

S. zz-ls Nr. uI, S. ror-ro4 Nr. vIrf. und Tafel vur (von f. ozv); MeRrrN ryo9,Tafel xlrv (vonf. nzv); Fewrrn ry4, 5.68 und Tafel xrx-xrvu; MRnrN 1921, S. 3f ., 7f ., 85, rc7f., (gegenüber

von S.8) Farbtafel r (von fl r5v) und Tafel r (von f. z4r); MenrrN/Leurn ry29,5.9, r5f, und

Tafel vl-lx (von f. tv, t5v, z4r und ß9v); bs plus beaux manuscrits Jrangais t917, S. z4f . Nr. 16 undTafel vl (von f. rv); LenoouArs r94o-r94r, z,S. r3-r7 Nr.255; LrnoouArs r94o-r94r, l,TafelLxvII-Lxx (von f. w, r6t, z4r und ryor).

to Matthias M. Tßchler

f. ryrc steht folgender Eintrag einer Hand des r4. Jahrhunderts: >>C'est le Psaultier mon-seigneur saint Loys« (die folgenden originalen Worte »de France« gelöscht und über-schrieben mit:) »lequel fu a sa mere.(( Die Handschrift wurde spätestens seit 1335 in der

Sainte-Chapelle aufbewahrt, in deren Schatzverzeichnissen sie seit dem 14. JahrhundertQgl/ty7) dem hl. Ludwig und seiner Mutter zugeschrieben wird.

In den koniglichen Rechnungen wird unter dem 3. Oktober o19 die Auszahlung des

Pariser Buchverlegers Herbert >des Pergamenthändlers<, Sohn des ebenso in Paris in die-sem Metier nachweisbaren Heinrich, ftir die Illumination und Bindung eines bislang nichtidentifrzierten Ordinale vermerkt, das wohl ftir das von Blanca rz36 gegrün deteZisterzien-serinnenkloster Notre-Dame-la-Royale in Maubuisson bei Pontoise bestimmt war."'

Einer ansprechenden Vermutung von Richard H. und Mary A. Rouse zufolge könntedieser Herbert sogar der sog. Meister des Psalters der Blanca sein, der folglich fiir dieteilweise Illuminierung von mindestens zwei mehrbandigen glossierten Bibeikorpora undeiner Vollbibel,''r aber eben auch ft.ir BArs, Ms. u86 verantwortlich zeichnen würde.

o4r gab die Koniginmutter über einen Mittelsmann an den Höfling und MagisterRichard, vielleicht Richard de Torni, der ftir den Erwerb von Grund und Boden, den Bau

und den Unterhalt der Abtei Maubuisson zuständig war, z Pfund und 5 Schillinge ftireinen illuminierten Psalter aus.''4

o4z zahke das Hötel der Konigin 4o Solidi an Guy le Queux ftir die Herstellung eines

Psalters und roo Solidi an seinen Sohn für zwei weitere Psalter, die in Orl6ans angefertigtwerden sollten."s

Die Leidener Bibliotheek der Rijksuniversiteit besitzt mit B. P. L. 76 A von der Wendevom Iz. zum t). Jahrhundert einen wohl in England angefertigten Psalter mit Kalender, indem auf f.5v unter dem 6. Oktober folgender Nachtrag zu finden ist: »Obiit Aldefonsusrex Castelle et Toleti.« Man kann vermuten, daß diese Handschrift Ludwig vur. gehörtund der Pdnz sie seiner Ehefrau Blanca, der Tochter des hier genannten Königs, geschenkthat, zumal jeweils ein jüngerer Eintrag am Anfang und Ende des Psalters bezeugt, Blancas

tzz >>Herberrus, pargamenarius, pro quodam ordinario abbatiae reginae illuminando et retegendo,

xu solidi«, hg. von oa WeIllv/Drltsle 1865, S. 6o5 ryf.; vgl. BneNuax 1976, S. zof. mit Anm. 4und S.74; BnnNNrR 1977, S. +-6; Rouse/RousE zooo, r, S.4r und z6r; Rouse/RousE 2ooo, z,

s. 5r.tz) Vgl. Rousr/Rouse zooo, r, S.4r und 44-46; Rousr/RousE zooo, z,5,52,tz4 Vgl. BneNNrn 1976, S.7o mit Anm.6; BneNNrR 1977,5.6. Das zweite Blatt dieser Handschrift

begann mit dem Wort »><in>ania [...]«; vgl. VrnNrr 1952, S. zrr Anm. 5. Sie ist in dem Inyentar

des Klosters von 1463 folgendermaßen beschrieben: >>Ung autre beau Psaultier a kalendier, quifut a la royne Blanche, hyscori6, commengant ou second feullet du psaultier anima (korrigiertzu: »inania«) astiterunt, et finissant ou penultime reclinatorium<<, hg. von DEr-lsLs r9oz, S. 35.

tzt Vgl. Drr-lsls 1868-188r, r,5.7 Anm. r; Dslrslr r89i, S. z8rf.; BneNNEr. t976, S. 7o mit Anm. 7;

BneNNsR t977,5.6f,, mit Anm. 28.

AuJtrageber, Vorb esit zer wil S chenker

Sohn Ludwig Ix. der Heilige habe aus ihm (Latein und Lesen) gelernt, vgl. f. 3ov: »Cistpsaultiers fuit mon seigneur saint looys qui fu Roys de france .;. Ou quel il aprist en

senfance .«; f. r85r: »Cist psaultiers fu mon seignor saint looys qui fu Roys de france

I Ou quel il aprist en sanfance .((''6

I3. Dezemb er (f. z6zr lf. zzSv): z. Position): Petrus von Nemours, Bischof von Paris

(rzo}-ory)."' [Vor seiner Abreise ins Heilige Land (fnihestens Juni rzr8)] teilt er seine

Güter auf verschiedene geistliche Einrichtungen auf, womnter Saint-Victor unter anderemseine große Vollbibel im Wert von 18 Pfund erhält.''8

Idus "Decembris' . [. ..] . Item anniversarium . bsollempne . pie memorieb venerabilis patris nostri

Domni petri parisiensis . Episcopi , de cuius beneficio habuimus .xr-. libras ad emendos reddicus .

et bibliochecam .xvIU. librarum . Habuimus etiam de eius capella casulam . Dalmaticam . etTunicam . et quedam alia . Habuit preterea de ipsius beneficio Elemosina nosrra ducentas libras

tz6 Vgl. Drr-lsle 1868-188r, r, S. 9 mit Anm. 4; Druslr r88o, S. ß7-ry2; Druslr 1868-188r, 4,S.pz; Druslr 1885, S. zf.; Druslr 1893, S. 267f.;DzusLE t9oz, S. 19-26 Nr. lr, S. roof. Nr. vrund Täfel IV-vII (von f 3ov, 6r, z7r und 78r); OruoNr tgoz, S. vr-vur und Tafel z4f. (von f. pvund I85r); Mor-nuvspN r9rz, S. 4rf.; Fewrrr.tgz), S. 68; BvvnNcK r9lr, S. 84-87 und Tafel xxvr(von f. r6v und z3r). Nicht zu den Handschriften Blancas gehört ein im Umfeld von Saint-Omer entstandener Codex mit den Werken De natura avium und De pastoribus et oyibus des Hugovon Fouilloy sowie einem Bestiarium in einer Sonderform der sog. Version B, da er erst aus derzweiten Halfte des ri. Jahrhunderts (ca. o7o-o8o) stammt. Der Codex dürfte, wenn über-haupt, der gleichnamigen Enkelin (rz5z-ryzo), die o69 den bereits rzTS veßtorbenen InfanrenFerdinand von Kastilien heiratete, gehört haben oder von dieser fur ein Zisterzienserkloster inAuftrag gegeben worden sein. Die am g.Dezember 1958 in London bei Sotheby's verkaufreHandschrift, die über die Kolner Sammlung Ludwig 1981 nach Malibu (jeat: Getty Museum,MS. XV, 1) gelangt ist, besitzt auf f.67r und 7zr zwei Miniaturen mit den HeroldstückenFrankreichs (Lilie) und Kastiliens (Burg) in dem gerauteten Hintergrundmuster; vgl. Cocxr-nrLI- r9o8, S. lSf, Nr. 8r und Täfel 7o (von f.9w-9zr); WenNrn r9zo, t, S. zz-b Nr. z6;

WenNrn r9zo, z, Tafel xxxrva (von f . 67r); Jer'ars 1928, S. rr Nr. 9 und S. z5 Nr. 9; The \6orrPerrins colbctiort 1958, S. zr-z) Nr.7 und TafelZ-g; voN Euw/PLorzEKt985,4, S. r7z-r87 undAbb. 67-88 (von f,, rt, zr, )r,7y, rov, tzt, t)y, r7t, 4rt, 4w,67t,72r,83t,9rv, 68r, 69t,6gv,74y,75v,

9rr, glrv und rozr); Cmnr t992, S. &-61, 69-7r,96, S. z9o-z9z Nr. z8 und Abb. 57a-c (vonf. w, r3v und z7v).

127 FneNrI-tN 1865, S. rz mit Anm. {i Druslr 1868-188r, z, S. zzr; BoNNeno rgo4-t9o7, 4 S. z96f .

rz8 BoNuano t9o4-tgo7, r, S. 297, spricht irrrumlich von einer »Bible en 18 volumes<<. So nochBuvraenr/MEws 1987, S. ,45, vgl. SrrnNeueNN 1998, S. lo4 mit Anm. rof. Vgl. auch Perrus'

Testament vom Juni rzr8: »[. ..] Legamus autem [...] Ecclesiae S. Victoris infulam, dalmaricam,et tunicam rubeas, et bibliorhecam magnam et quadraginta libras ad comparandos reddirus, de

quibus fiet pitancia convencui die anniversarii nostri, et ducentas libras ad comparandos redditus

distribuendos in eleemosynam in usus pauperum die anniversarii, si de nostro possunt haberi«,

hg. in: Gallia christianaYll,Instrumenta Sp.89-9r Nr. cxvlr, hier Sp. 89 57-9o zr.

5r

,z Mauhias M. Tßchler

ad emendos reddirus , De quibus in die anniversarij eius mille pauperibus distribuentur Millepanes qui fieri possunt de octo sextarijs bladi i et mille alle'ca' . Hdocd etiam sciendum est . quodidem episcopus dedit nobis novalia que habemus in parrochia de cons ! que parrochia pertinet ad

donationem" nostram .''e

^-^ super rasuram easdem litteras scripsrt alia ,norrrr.6-b litterß sulrlhuatis rzzo add. marg. man. griseo-brwrea suec. xvrl, '-'litteras ca super rasuram de novo atriore colorc scripsit Ms. allectia Ms. necrologii rercntioris. d-d lrttrros oc super rasuram de

novo atriore colore scripsit Ms. " ad dominationem FneNrLrN. MolrNrrn.

r5. Dezember (f. z6y lf. zzgv, jüngere Hand]: z. Position): Gillebertus, Kleriker aus

Cluny (»de Cluneio«).'I' Schenkt eine Handschrift mit den rz Kleinen Propheten.

.xvrry. kalendas . Januarii . t...1 Item . Obiit. gillebertus clericus de cluneio' , qui dedit nobis .xry.

prophetas .'r'

" de Cnrncio FnaNrr-lN.

z3.Dezember (f. z65v lf. zyv, jingere Hand]:der römischen Kardinalstitelkirche San Lorenzo

um n9o), [Lehrer (nachgewiesen rzzg)] und Priordem Kloster Bücher im Wert von roo oder mehr

4. Position): Jacobus Bobo,'r' [Kierikerin Damaso], Kanoniker (nachgewiesen

von Saint-Victor (rzr9- oy)l)) Schenkt

Pfund.

tze Necrologium S. Z, S. 6o5f. »r idibus decembris<< edierte intrimlich FneNruN 1865, S. n Anm. 4.r3o FneNrI-lN r865, S. z6; Dnr-rsle r868-r88r, z, S. u1rJr Necrologium S. Z, S. 6o6.

t)z Er stammt wohl aus derselben römischen Adelsfamilie Bobo(ni) wie der ältere Iacinthus Bobo,

der gleichfalls in Paris srudierc hatte, u44 Kardinaldiakon von Santa Maria in Cosmedin und

schließlich Papst Cölestin nr. wurde (rr9r-rr98); vgl. Luscorrasr 1969, S. zzf. und z7f.; CussrN

ry74, 5.433f.; Cr-essrN 1983, S. ogf., \), t4t und r5o; Mar-eczer 1984, S. 6o, 65 und 68-7o;Mrws r99t, S. ry mit Anm.4o; CleNcHy 2ooo, S. i96f. und 48o.Zwei{el an einem Scudium in

Paris hegt hingegen Sayrns ryg4,5.r7 Anm. r4. Nach CussrN ry74, S. 4)5, sei ein »>Bobo<< imBriefkorpus von Saint-Victor genannt: >ilroviamo poi a Parigi un Bobo, quasi certamente da

identificare con uno dei cardinali di questo nome che compoiano in epoca piü tarda, apparte-

nenti alla famiglia dei Boboni, parenti di Innocenzo u e degli Orsini.« Diesen nach ca. u57 in

Saint-Victor nachweisbaren »»Bobo<< hat CusseN 1981, S. r4r mit Anm. 68f., zuletzt mit dem

späteren Kardinaldiakon von S. Angelo (rr8z), Kardinalpresbiter von S. Anastasia (rr88) und

Kardinalbischof von Porto (rr89) identifiziert (t rrgo). Moglicherweise handelt es sich bei

Jacobus um einen Neffen des Papstes, denn es gibt von ca. rrgo eine Restirutionsurkunde

Bischof Radulfs von Lisieux zugunsten von Saint-Victor, in der ein Zeuge >>Jacobus nepos

Coelestini papae« genannt wird, hg. in: Callia christiana XI, Insrumenta, Sp. zro Nr. IV 59f.; vgl.

Marpczex 1984, S.68 Anm. 8.

r)t Vgl. BoNNaRD r9o4-r9o7, r, S. 3o3 und 144; LoNcinr r98o, S. xv-xvln; Rousr/RousE zooo, 2,

S.233 Anm. zo.

AuJtrageber, Wrb esit zer und S chenker

.x. kalendas . Januarij . [...] Item . anniversarium . Jacobi huius ecclesie prioris . et patris ec marrisipsius ,'ra 'qui dedit nobis libros valentes .c. libras et eo amplius . et quedam alia .'^-^ litterae postea erasae,

BMaz Ms. r1r (+g) o r. Viertel des ri. Jahrhunderts * Gn mit Glosse; vgl. f. rrzv oben:

»EGo Jacobus Bobonum sanctorum laurentij ac damasi clericus fecj fie\ librum istum proc solidis parisiensibus.«

BMaa Ms. 136 (zS) " r. Viertel des 13. Jahrhunderts * Prv * Ecl * Ct * Srp o Sir mit

Glosse; vgl. f. rTov oben: »EGo Jacobus Bobonum sanctorum laurentij ac damasi clericusfecj freq librum istum pro .c. solidis parisiensibus.(('r5

BMaz Ms. 4z (rz") o r. Viertel des 11. Jahrhunderts * Lc * Io; vgl. {. ry1v oben: »EGo

Jacobus Romanus Bobonum sanctorum laurentij ac damasi clericus emj librum istum a

Blavio bedello pro .c. solidis parisiensibus .(('16

BnF, Mss. lat. ry266 und lat. qz67 + rrTo-rr8o * Paulusbriefe mit der Glosse (des PetrusLombardus); vgl. hinterer Deckelspiegel von Ms. lat. 14267: »EGo Jacobus sancrorumlaurentij ac damasi clericus emi librum istum pro .xv1. libris parisiensibus.<<'r'

z4.Dezember (f z65v lf.214r, jingere Hand]: 4. Position): Bonifatius, Professor ftirLegistik."s Schenkt unter anderem eine gute Bibel zum Gebrauch im Konvent.

.lx. kalendas . Januarij . [...] Item anniversarium . domini bonifacij . legum professoris , qui deditbibliotecam bonam ad usum conventus et quedam alia .'ie

z5.Dezember (f z66r lf.214v, jüngere Hand]: z. Position): Hylarius, Kleriker und>>canonicus ad succurrendum<<.'a" Schenkt unter anderem einen glossierten Psalter.

.vlrJ. kalendas . Januari, . t. ..] Item . Hylarius clericus canonicus . ad succurrendum , de cuius

beneficio habuimus psalterium glosatum . et quedam alia .'a'

tt4 Necrologium S. V.,5.6o7.t)t Vgl. Avnrr- ry76,5.39 Anm. r9; Rousr/RousE zooo, z, S. 146.

\6 Vgl. Avnrr ry76, 5.39 Anm. I9; oe Heunt 1984, S. 77 (mit falscher Folio-Angabe »r9rv«) und8z; SrrnNer'aRNN r985, S. i65 (mit falscher Signatur >>Mazarine 4zr<<und falscher Folio-Angabe»>tgtvo<,); Scsuror-KüNssrraüllrn 1985, S. 3r und S. ro7 Nr. 55 (mit falscher Folio-Angabe>>r9rv<<)i Ouv 1999, z, S. 14 (mit falscher Folio-Angabe »r9rv«); oe Heun ry94, 5. 116 (micfalscher Folio-Angabe »r9rv«); Rouss/RousE 2ooo, z, 5. 46f.

t)7 Vgl. GeseenRl r99o, S. Z6; Ouv t99g, z, S.614.

rl8 FneNruN 1865, S. z6; Dausle 1868-188r, z, S. zrz.

t)s Necrologium §. Z, S. 6o8.

t4o FneNrI-rN r865, S. z6; Delrslr r868-r88r, z, S. zt5.

t4t Necrologium S. Z, S. 6o8.

5)

j4 Manhias M. Tiscbler

z. EtNrnÄcE rN HANDscHRIFTEN

Andreas, Bruder [von Saint-Victor]

BnF, Ms. lat.4z66 * rrTo-rr8o * Rm * I Cor * II Cor mit der Glosse (des Petrus

Lombardus); vgl. f. Av links oben: »Iste liber est pro (es folgt wohl noch ))xxx((, dann:)

Iste liber est pro r-x solidis parisiensibus quem redemit frater andreas de denariis fratris

berteri.<<'a' Vsl. Oserius de Baruda.oo

Blavius, Buchhandler (r. Viertel des 13. Jahrhunderts)'al

BMaa Ms. r4z (tzo) o r. Viertel des r3. Jahrhunderts + Lc * Io mit Glosse; vgl. f. ry1v

oben: »EGo Jacobus Romanus Bobonum sanctorum laurentij ac damasi clericus em1'

librum istum a Blavio bedello pro .c. solidis parisiensibus .(('44

Gilles Fayies (Aegidius Fagus), Priester (r5. Jahrhundert)BArs, Ms. 65 (q T. L) * Ende des rz. oder Anfang des 11. Jahrhunderts

+ Bibel; vgl. f. lvb:»Egidius fagus presbiter vendicat sibj hunc librum. - G. Fayies<<'a5. Vgl. Karolus PerrotBrithaville.

Johannes Brunet (l) (,t. Jahrhundert)BArs, Ms. n8 (zr T. L) o ,l.Jahrhundert * Bibel; vgl. f. 5r4r oben: >>Si nomen meum

queris / Jo^r"t plenus amoris / S"A meum (l) cognomine / brunet (?) dicitur esse.«

Darunter steht die fJnterschrift »Joannes brunet<< (?).'a6 Auf f. y4v oben ist dieser Eintrag

partiell und mehrmals als Federprobe eingetragen worden; vgl. f.5r5r oben: >>Si no<me>n

meum queris / Joar,.re. plenus amoris / S"A meo cognomine / brunet (?) dicitur esse.«'4'

Johannes von Saint-Jacques de Provins (2. Halfte des rz. ]ahrhunderts)

BnF, Ms. lat.478o * Mitte des rz. Jahrhunderts * Is mit Glosse; vgl. f. r6zv unten: »cet

livres est Jahan de seint jaque de prouvinz pro.xx. solidis parisiensibus .«

t4z Vgl. Ouv 1999, z, S.613.

t4) Vgl. or Heupl 1984, S. 77 und Bz; ScHuror-KüNssr'aür-mn 1985, S. r3f., S. 3r mit Anm. 3 und

S. ro7 Nr. ll; or Heuel ry94, 5.rr1 und 116; Rousr/Rousr zooo, z,S. z4f. und 46.t44 Wie Anm. 116.

t45 Vgl. MenrN 1899, S.+z+.146 Vgl. MenuN 1899, S. +z+; Colophons ry65-ry82, 4,5.ryg Nr. 9o4r; GaneNo ry59, S. 418.

t47 YgL zu diesen Notizen GnnnNo ry59, S. 438.

AuJtrageber, Vorbesitzer und Schenker 55

Johannes, Buchhandler im Quartier von Saint-Victor (rS. [l] Jahrhundert)BnF, Ms. Iat. ry77o

* z. Hälfte des r3. Jahrhunderts * Bibel; vgl. Verso-Seite des abgelo-

sten hinteren Deckelspiegels oben: >>Hanc bibliam possidet frater nicolaus,/ de R<...>adoctor theologiae (.. .) (...) (. . ., / qur., circa nunc (...) (...» dabat quam ,..., / emit a

Johanne de <...> venditore librorum commorante in vico sancti victoris.<<

Karolus Perrot Brithaville, Magister (r4oo)

BArs, Ms. 65 (q T. L) " Ende des rz. oder Anfang des r1. Jahrhunderts * Bibel; vgl. f. gw

oben: >>magister karolus perrot (es folgt eine Rasur, dann:) brithaville . anno domini (dannauf Rasur:) r4oo.<<'a8 Vgl. Gilles Fayies (Aegidius Fagus).

Nicolaus de R<...»a, Frater und Doktor der Theologie (r5. [?] Jahrhundert)BnF, Ms. lat.q77o* z.Halfte des 13.Jahrhunderts * Bibel; vgl. Verso-Seite des abgelo-sten hinteren Deckelspiegels oben: >>Hanc bibliam possidet frater nicolaus / de R<...»adoctor theologiae (.. .) (...) (. . ., / quc, circa nunc (...) (...> dabat quam ,..., / emit a

Johanne de <...> venditore librorum commorante in vico sancti victoris.<<

Ogerius de Baruda (Anfang des 13. ]ahrhunderts)BnF, Ms. lat.4z66 * rtTo-tt8o * Rm * I Cor s II Cor mit der Glosse (des PetrusLombardus); vgl. f Av: »ogerii de baruda est.«'4e Vgl. Andreas, Bruder [von Saint-Victor].

Petrus von Chäteauroux, Magister'5" und Kanoniker [von Saint-Victor(nachgewie s en r z 46'

5'))'5'

BMaz Ms. r33 (0") o r.-2. Viertel des rl.Jahrhunderts * r-u Sm * ur-rv Rg mit Glosse;vgl. f. Av: »Iste liber est Sancti victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel

celaverit vel titulum istum deleverit anathema amen . Istum librum dedit nobis FraterPetrus de castro Radulfi.«"'

q8 Vgl. die unvollständige Ausgabe bei MenlN ß99,5.474.t4s Vgl. Ouv tggg, z, S. 613.

r5o Vgl. BMaz, Ms. r39 (ro8), f. rv oben.

tf Er erscheint alsZeuge in einer Urkunde dieses Jahres;vgl. BoNNenD rgo4-t9o7, r, S. 1rr Anm. 1;

Rouss/RousE 2ooo, z, S. 146. Petrus muß damals einen besonderen Rang innerhalb der

Gemeinschaft besessen haben, weil er in der Urkunde unmittelbar nach Abt Ascelin und PriorRobert genannt wird.

t52 Vgl. FnaNruN 1865, S. z5 Anm. r; FneNrr-n ß67-t872, r, S. r35-r85, hier S. 146 Anm. z (noch

von S. r45); Drr-rsr-p r868-r88r, z,S. zzo (hat keine der im folgenden genannten Handschriftengesehen, da die Einträge nicht in den Manuskripten der Bibliothöque nationale de France

stehen).

t, Vgl. Ouv 1999, z, S. u.

56 Manhias M. Tßchler

BMaz, Ms. r14 (Ol) o r.-2. Viertel des 11. Jahrhunderts * r-rr Par * OrMan * r-rr Esr mit

Glosse; vgl. f. rv: »Liber fratrum . Iste liber est sancti victoris parisiensis . Quicumque eumfuratus fuerit vel celaverit vel titulum istum deleverit anathema . amen . Frater Petrus de

castro Radulfi dedit nobis .«

BMaz,Ms.r15(00), I*r.-z.Vierteldesrl.Jahrhunderts+Ios*Idc*Rt*Tb*Idt+Estmit Glosse; vgl. f, Bv: »Liber fratrum.Iste liber est sancti victoris parisiensis. Quicumqueeum furatus fuerit vel celaverit vel titulum istum deleverit anathema amen . (dannradiert:) Frater Petrus de castro Radulfi dedit nobis .«

BMaz Ms. r38 (tol) o r.-2. Viertei des r3. Jahrhunderts * Is mit Glosse; vgl. f, rv: »Liber

fratntm'sa . Iste liber est Sancti victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerit vel

celaverit vel titulum istum deleverit anathema sit amen (dann radiert:) Istum librum deditnobis Frater Petrus de castro Radulfj .«

BMaz Ms. r39 (ro8) * r.-2. Viertel des 13.Jahrhunderts * Ez * Dn mit Glosse; vgl. f. rvoben: mit Wasser geloschter Besitzeintrag, darunter mit dem Griffel in das Pergamenteingerirzt: »Liber iste <eso magistri petri de castro radulphi . (dann von der üblichen Handdes rl.Jahrhunderts:) Iste liber est sancti victoris parisiensis. Quicumque eum furatusfuerjt vel celaverjt vel titulum istum deleverjt anarhema sir . amen .<<

BMaz Ms. r4o (rrI) " r.-2. Viertel des 11. Jahrhunderts * Ier * Lam mit Glosse ; vgl. f. y:

»Liber fratrum"5 . Iste liber est Sancti victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fueritvel celaverit vel titulum istum deleverit anathema sit . amen. (dann radiert:) Istum librumdedit nobis Frater Petrus de castro Radulfj .«

BMaz, Ms. r4r (t6S) o I.-2. Viertel des r3. Jahrhunderts * Mt * Mc mit Glosse; vgl. f. rv:

»Liber fratrum . Iste liber est sancti Victoris parisiensis . Quicumque eum furatus fuerjt vel

celaverjt vel titulum istum deleverit anathema sit . amen . (dann radiert:) Istum librumdedit nobis Frater Petrus de castro Radulfj .«

BMaz, Ms. r41 (,8q) o r.-2. Viertel des r1. Jahrhunderts * Paulusbriefe mit der Glosse

(des Petrus Lombardus); vgl. f. rv: »Liber fratrum"u fste liber est sancti victoris parisien-sis . Quicunque eum furatus fuerit vel celaverjt vel tirulum istum deleverit anathema sitamen . (dann radiert:) Istum librum dedit nobis Frater Petrus de castro Radulfi .«

BMaz, Ms. 44 (r8r) * r.-2. Viertel des 11. Jahrhunderts * Ap. o Act * Kanonische Briefe

mit Glosse; vgl. f. Av: »Iste liber est Sancti Victoris parisiensis . Quicumque eum furatusfuerjt vel celaverjt vel titulum istum deleverjt anathema sit amen .Istum librum dedit nobisFrater Petrus de castro Radulfi .«

t54 Ebenda, S. r3.

ry5 Ebenda.

tr6 Ebenda, S. r5.

AuJtrageber, Vorbesit zer wd Schenker

Wilhelm von Brosse, [Herr von Sainte-S6vöre, Bischof von Le Puy (r3rS)'5',] Bischofvon Meaux (r3r8-rlzr)'58, [Erzbischof von Bourges (r3zr-r11o)"' und Erzbischof von

Sens (r13o-,118)'u"] (I ry.Dezember 1138)

BnF, Ms. lat. 47gr s Ende des 11. Jahrhunderts * Bibelkonkordanz; vgl. fl y4vd: >><...> de

brossio (oder: »degressio«?) episcopi meldensis.<<'6'

YgL. Gallia cbristiana II, Sp. 7zz Nr. lxrr.Vgl. Callia christiana VIII, Sp. r633f. Nr. Lxxvr und ebenda, Instrumenta Sp. 559f, Nr. xry. ImNekrolog der Kathedrale Saint-Etienne aus dem r3. Jahrhundert (Meaux, Bibliothöque muni-cipale, Ms. 77, f. r-ß7v) wird Guillaume an drei verschiedenen Stellen gedacht: »In vigiliaEpiphanie fiet anniversarium pro patre et matre reverendi patris G. de la Brouce, Dei gratiaMeldensis episcopi, et parentibus et benefactoribus ipsius, et fiet cum novem lectionibus et

commendatione, prout est consuefum, et in dicto anniversario distribuuntur xxxrrr solidi uu

denarii accipiendi super terra de Thorote pro r- libris de bonis dicti episcopi, que posite fuerunt

in emptione predicte terre, super que assignantur predicti xxxIII solidi er rrrr denarii<< (4. Januar),»Feria tercia post octabas Pentecostes deber fieri sollempniter missa de Sancta Tiinitace proremedio anime reverendi patris Guillermi dicti Brouce, Dei gratia Meldensis episcopi, ita quodeo vivente post orationem de Trinitate dicetur oratio »Omnipotens sempiterne Deus qui facis

mirabilia, etc.( et, ipso sublato de medio, convertetur in obsequium anniversarii sui, et distri-buenfur in dicto servicio xxxIII solidi ull denarii accipiendi super terram de Thorote, pro l librisde bonis dicti episcopi, que posite fuerunt emptione predicte terre super quam assignantur

predicti xxxIIII solidi« (1o. Mai) und »>xv kal. jan. Obiit bone memorie dominus Guillelmus de

Brocia, archiepiscopus Senonensis, quondam episcopus Meldensis, in cujus anniversario dis-tribuunrur xxxIII solidi rru denarii supra terra de Thorotta« (r8. Dezember): Obituaire Sahtt-

ttienne de Meaux, S. r7 11-18 z,5.65 ry-zz und S. eJ 2t-z).Ygl. Callia christiana II, Sp. 79f. Nr. LxxvII. In dem unpublizierten Nekrolog der Kathedrale

J--Sainr-Etienne von ,4r7/ r4zr (BnF, Ms. nouv. acq. lat. ry12, f. y-41v) heißt es zum t5. Dezember

folgendermaßen (f.4zr): »Obiit domnus G. de brocia archiepiscopus biruricensis valet .c.

solidos turonenses(<. In dem gleichfalls unveröffentlichten Sterbebuch von ryt4/tjr5 (BnF, Ms.nouv. acq. lat. t4r5, f. 9r-86v) ist Wilhelm unter dem 13. Dezember eingetragen (f. 8zr): »Obijtdomnus Guillermus de brocia archiepiscopus bicuris«.

Ygl. Gallia chrßtiana XII, Sp. zl Nr. Lxxvrrr, Sp. Sl Nr. rxxxvlll und ebenda, Instrumenta, Sp. 87

Nr. cxr. In dem unveröffenrlichcen Nekrolog der Kathedrale Saint-Etienne von r34r (BnF, Ms.lat. 9899, f. zr-gw) ist Wilhelm unter dem 14.Dezember mit einem längeren Eintrag gewürdigt

(f, 87r): »Obiit guillelmus de brocia archiepiscopus senonensis pro quo distribuimus quidquidpotest provenire de obventionibus tribus arpentis (!) vinearum sitarum apud sanctum iulianumde salru in loco qui dicitur (dann eine Leerzeile, dann:) et ex quadam granchia et domo sira in

villa predicta que omnia tenet Johannes la cote et facit vineas pro duabus partibus fructuum et

nos percipimus terciam partem . Item tenet domum pro .lx. solidis turonensibus . solvendis ad

natale domini et fesrum sancti iohannis baptiste .«.

Vgl. Ouv t9gg, z, S. f6.

57

157

r58

16r

58 Matthias M. Tßchler

i. ElNrnec rN ErNEM vERMETNTLTcH FüR SerNr-VlcroR BESTIMMTEN NecglessINVENTAR

Schließlich ist hier ein Inventar aus dem r5. Jahrhundert zu erwfinen, das sich in BnF, Ms.

lat. q877 auf f . rJor-v erhalten hat und den Nachlaß dokumentiert, den ein Kleriker

vermachte. In dem Verzeichnis werden am Ende sechs Handschriften, darunter auch eine

Vollbibel beschrieben :

[...] Icem, in libris, habec unum breviarium )et ung estuy< sibi appropriatum. Item, unam Bibliam.

Icem, epistolas Senecae primas et de Clementia ad Neronem ec de Remediis fortuitorum, cum

tabula in eodem volumine. Item, unum librum sermonum, cujus secundum folium incipit >Cogi-

tat( et ultimum >Non consummantur(. Icem, librum, qui dicitur Flos evangeliorum, meüificatum,

qui fuir quondam Petri de Candia.Item, librum serrnonum ligarum asseribus, cujus primus sermo

»Elegit David< et ultimus incipit Visitatio tua(.'6'

Barth6lemy Haur6au nahm aufgrund des insgesamt recht dtirftigen Nachlasses an, daß der

Verstorbene ein Regularkanoniker von Saint-Victor war. Jedoch wird man hier dem

Identifizierungsvorschlag von Elisabeth Pellegrin folgen müssen, die zwingend nachge-

wiesen hat, daß das Verzeichnis eine Bücherliste des französischen Fnihhumanisten und

koniglichen Sekretärs Karls vI. Guillaume Euvrie ist,'6' weshalb die darin genannte Bibel

nicht fiir Saint-Victor verbucht werden kann.

4. Sozrer-cEscHrcHTlrcns BrugnKUNcEN zu DEN AuprRe,ccEBERN, VonresnzERN uND

ScssNrERN DER BIBELN voN SeINr-VIcron

Die folgende Auswertung des gegenwärtigen Überlieferungsbefundes wird zwar durch

Neufunde in weiteren, bislang nicht als Bibeln Saint-Victors erkannten Handschriften

Detailkorrekturen erfahren, doch dtirften die generellen Linien, die sich hier abzeichnen,

auch weiterhin Bestand haben. Insbesondere dürften in den zahlreichen nur allgemein

formulierten Bücherschenkungen, welche die Viktoriner Nekrologüberlieferung gleichfalls

bereithält, weitere Bibelhandschriften versteckt sein. Die Durchsicht der erhaltenen Vik-roriner Bibelhandschriften nach Besitzeinträgen der hier genannten Schenker ergab tat-

sächlich in zwei prominenten Fdllen weitere Identifizierungsmöglichkeiten. Von der

Schenkung des Viktoriner Kanonikers und Priors Jacobus Bobo konnten mit BMaz, Ms.

r1r, 116, t4z undBnF, Ms. lat. 4266-14267 ein ganzes Set von glossierten Bibelbtichem des

Alten und Neuen Testamentes des fnihen 11. Jahrhunderts einschließlich einer älteren

Prachtausgabe der von Petrus Lombardus glossierten Paulusbriefe eruiert werden. Von der

Stiftung des auswärtigen Kanonikers und Magisters Garin von Nesle und Beauvais sind

t6z Hg. von Heunfeu I89r, S. r9rf.

t6) Vgl. Prr-r-ecnrN 1967-1968, S. r1f. und z5; ferner Ouv 1999, z, S. 294 (scheinbar ohne Kenntnis

von Pru-EcnlN).

AuJtraggeber, Vorbesit zer und Schenker

nun mit BnF, Ms. lat. r4z4r, t+77+ und BMaz , Ms. 266 gleich zwei glossierte Psalter undeine Handschrift mit den glossierten Paulusbriefen gesichert. Anders gelagert ist der Fallbei Königin Blanca von Kastilien, dem auswärtigen Kanoniker Perus von Brennes unddem Prior von Saint-Victor Johannes Lamasse, in deren Nekrologeinträgen weder vonBlancas bzw. Petrus' Manuskriptdonationen noch von Johannes' massiven Handschriften-erwerbungen die Rede ist, aber dennoch mit BnF, Ms. lat. 4)g7 Blancas besonders präch-tig ausgestattete Vollbibel, mit BArs, Ms. r3fl, BMaz, Ms. roo, BnF, Ms. lat.4z4o undt4z44,I immerhin vier glossierte alt- und neutestamendiche Bibelhandschriften des Petrusvon Brennes und mit BArs, Ms. r1r, I auch ein von ]ohannes besorgtes Manuskript mitKorrekturen zum lateinischen Bibeltext gesichert werden konnten. Andere Identifizie-rungsmöglichkeiten werden hier wohl durch Verluste oder die gründliche Beseitigung vonfrüheren Exlibris oder Schenkungseinträgen in den noch erhaltenen Handschrifren ver-hindert.

Von dem heute bekannten Viktoriner Bestand von ro5 lateinischen Bibelhandschriftensind immerhin 39 nachweislich geschenkte, gestiftete oder erworbene Manuskripte. Vonden im Nekrolog konkret genannten Handschriften konnten bislang 16 Codices identi-fiziet werden,'6a zr konkrete Nennungen sind hingegen noch aufzuschlüsseln.'ut 'Weitere

Identifikationspotentiale dtirften in der zunehmenden Erschließung weltweit versrreurerViktoriner Bibelcodices liegen. Ahnlich wie bei den allgemein formulierten Nekrologein-trägen ist wohl auch hier neben tatsächlichen Verlusten mit der gnindlichen Entfernungvon älteren Exlibris oder Schenkungsnotizen in den noch erhaltenen Handschriften beimÜb"rgat g in die Abtei Saint-Vict or zt rechnen. Des weiteren gibt es den besonders

eklatanten Fall des Viktoriner Kanonikers Petrus von Chäteauroux, der zwar einen Groß-

Und zwar zum 18. Februar die Vollbibel des Magisters Johannes Anchier (BnF, Ms. lat 448),zum z. April die im Format glossierter Bibelhandschriften angelegten Postillen-Codices (BArs,Ms. zz; BMaz, Ms. r95; BnF, Ms. lat. ry254-r4256, 14261-14265, 14268-4269) und die Bibel-konkordanz (BMaz, Ms. z8z) des Magisters Adenulf von Anagni, znm ro. Mai der glossierte

Psalter des Magisters Arnulf Ie Bescochier (BnF, Ms. lat. ryz4z) und zum r9. September der

glossierte Psalter des Magisters Adam (BnF, Ms. lat.44oz)bzw. zwei glossierte alftestament-liche Bibelhandschriften des Magisters Gervasius »Anglicus« (BnF, Ms. lat. 488, I und 4777).Hierzu sei generell auf die oben abgedruckte Liste r verwiesen. Darunter befinden sich so

prominente Beispiele wie die die'Bibel des Kanzlers und Archidiakons von Notre-Dame de

Paris Theobald (zz. September), die Vollbibeln des Pariser Bischofs Petrus von Nemours

(r3. Dezember), des Magisters und Kanonikers von Notre-Dame de Paris Adam von Montreuil(r1. Januar), des Pariser Magisters und Kanonikers Johannes von Orl6ans (2. Februar), des

Magisters und ehemaligen Dekans von Notre-Dame de Senlis Robert von Deuil (r9. Juni) oder

die glossierten Bibelbticher des Arztes Obizo (r9. Februar) und der glossierte Pentateuch des

Viktoriner Magisters und Kanonikers Johannes Lumbardus (3r. Januar).

59

t64

t65

6o Manhias M. Tßchler

teil des kompletten glossierten Bibelkorpus des füihen 11. Jahrhunderts BMaz, Ms. ryt-144geschenkt hat,'66 aber nicht im Viktoriner Nekrolog genannt zu sein scheint. Oder istPetrus darin nur noch nicht entdeckt?

Bemerkenswert sind die Sozialstruktur sowie die räumliche und zeitliche Streuung der

Auftraggeber, Vorbes itzer oder Schenker, die aus den eben ausgebreiteten Daten hervor-treten. Die Bibelhandschriften stammen mit der leicht zu begnindenden, weil prominentenAusnahme der Konigin von Frankreich Blanca von Kastilien nahezu ausschließlich aus

dem geistlichen, genauer gesagt dem kanonikalen Milieu. Die Vorbesitzer sind zumeisthöhere Würdenträger bedeutender Domkirchen oder Kanonikerstifte der 1l.-d"-Fr*ce imweiteren Sinne. Eigentümlicherweise stammen aber bis auf dem zurr, t.März genanntenKanoniker der Kathedrale von Nevers Benott de Moret, der zugleich Kanoniker derKollegiatskirche Saint-Spire in Corbeil war, sowie den Bischofen und Kanonikern derPariser Kathedrale, mit denen am rr. September und 24. November eine feierliche Gebets-

verbrüderung bestand,'u' alle anderen Schenker aus keinem der in ))commemoratio<< (»sol-lempnis«) mit Saint-Victor verbrüderten Häuser, die Ralf Stammberger unlängst aus der

Viktoriner Nekrologüberlieferung zusammengestellt hat.'68

Einen Sonderfall bildet die kleine Gruppe von italienischen Schenkern, deren besondere

Rolle als Funktions- oder Würdenträger in Paris zwischen dem rz. und r3. Jahrhundertnoch zu untersuchen bleibt. In jedem Falle haben das Kanonikat in Saint-Victor bereits zu

Lebzeiten wie bei dem Oberitaliener Johannes Lumbardus oder römischen Adelssohn

Jacobus Bobo oder aber gegen Lebensende wie bei dem aus der Lombardei stammenden

Arzt Obizo zu Bibelstiftungen geftihrt. Bei dem aus Aosta stammenden Magister und Ka-noniker Brocardus dtirfte wohl die Nehe zu Saint-Victor während seines Pariser Studien-aufenthaltes Auslöser fur die Schenkung einer glossierten Jesaja-Handschrift gewesen sein.

In welchem Zahlenverheltnis stehen die Schenkungen oder Stiftungen von Bibelhand-schriften zu Lebzeiten bzw. nach dem Tode? Tatsächlich sind gemäß der Nekrologan-

gaben und den in Frage kommenden Handschriftennotizen mehr oder weniger alle Bibel-handschriften erst gegen Lebensende bzw. testamentarisch vermacht worden, während die

einzise Schenkuns einer Bibel durch Benedikt von Moret bereits zu Lebzeiten im Nekro-oo

log durch die Formulierung >>dum adhuc viveret<< ausdrücklich betont wird.'6e Auffallend

ist femer der extrem hohe Anteil an auswärtigen Schenkern im Verheltnis zum Anteil an

hauseigenen Schenkern, von denen selbst wiederum nicht wenige zuvor Karriere an ande-

ren kirchlichen Häusern gemacht hatten, bevor sie nach Saint-Victor kamen.''o fn der

t66 BMaz Ms. r33-r35, ry}-t4r, r43und167 YgL Necrologium S, V, S. 18+ und 6oz.

168 Vgl. Srer'artaBERGER zooz, S. ryt-ry5,Spire die Rede ist (S. ,tS).

r+4.

wo aber irrtrimlich von einem Benediktinerkloster Saint-

169 r. März.t7o Auch hier sei auf das oben in den Listen r und z ausgebreitete Namenmaterial verwiesen.

AuJt raggeb er, Wrb e s it zer un d S ch en ker

Regel waren die Schenker dem Kloster als Freunde und natürlich als Kanoniker ohnehin

verbunden, doch waren bei weitem nicht alle Donatoren Kanoniker im herkömmlichen

Sinne. In etlichen Fallen handelte es sich vielmehr um sog. >>canonici ad succurrendum<<,

Personen unterschiedlichen Standes, die kurz vor ihrem Lebensende in die Kanoniker-bzw. Konversengemeinschaft von Saint-Victor eingetreten sind,''' um wie die langjährigen

Mitglieder der Kommunität in den Genuß ihres Gebetsgedenkens zu kommen.'" DieGegenleistung dieser Professen des Kranken- oder Sterbebettes waren nicht selten wert-volle Buchgeschenke, die in den Besitz Saint-Victors übergingen. Dabei konnte es sich

ebenso um Laien (Obizo und Johannes Dam), wie Weltkleriker (Hylarius) oder Würden-bzw. Amtsträger unterschiedlicher klerikaler Milieus (Diakon Onulf; Magister, Doktordes Dekretalenrechts und Kantor der Kathedralen von Langres und Beauvais Petrus von

Brennes) handeln. Auch mit einer Ehrenbezeichnung wie »specialis amicus<< konntenLaien wie Johannes Dam oder Jean Anchier (hier: »valde singularis et specialis amicus«)

ausgezeichnet sein.

Je nach Wertschätzung der Donatoren und tatsächlichem Wert ihrer Schenkungen,jedoch unabhingig vom Charakter einer hausinternen oder externen Stiftung fiel auch das

Totengedächtnis unterschiedlich aus. In den Einträgen wurde unterschieden nach »obiit«,»>anniversarium<<, >>anniversarium sollempne(( bzw. »>commemoratio<< und ))commemora-

tio sollempnis<<, wobei auffdllt, daß die verschiedenen Arten der Memorialleistung furEinzelpersonen bzw. Gemeinschaften durch den qualifizierenden Zusatz >>sollempnis, -e<<

differcnziert werden konnten.'7r Ein »obiit« scheint in der Regel mit einer einfachen

Memoria verbunden gewesen zu sein. Dabei handelt es sich mit Ausnahme der Magister

Bertold (und Philipp von Boiscommun, der aber vornehmlich Kanoniker in Laon gewesen

zu sein scheint), um Schenker, die keine Mitglieder der Gemeinschaft von Saint-Victorgewesen sind, oder es allenfalls zum Lebensende wie der Kleriker Hylarius als >>canonicus

ad succurrendum<< geworden sind. Die mit einem »obiit« bedachten Donatoren sind

durchwegs zumindest Kleriker oder Magisrer gewesen. Höherwertige Stiftungen scheinen

dann seitens der Gemeinschaft von Saint-Victor in einem >>anniversarium«,''4 oder gar

t7t Vgl. bereits BoNNano tgo4-tgo7, r, S. 6o; FoNsscn 1968, S. 261 Anm. 3.

t72 VgL zu dieser Form der spärestmöglichen Konversion zum Kanoniker oder Konversen von

Saint-Victor Jocou6 r99r, S. 9rf. mit Anm. rz3. Im Gegensatz zur lediglich einmaligen Erwäh-

nung von Kandidaten >>ad succurrendum<< im Liber ordinis von Saint-Victo, (c.24, S.276 84f.),

>»wimmelt<< es in der ältesten Schicht des Nekrologs nur so vor diesen: roo Einträge mit>»canonicus (noster) ad succurrendum<<, siebenmal ))conversus (noster) ad succurrendum<< und

4Einträge mit >>frater (noster) ad succurrendum<<. Zur monastischen Praxis des Klostereintritts>>ad succurrendum<< vgl. GouceuD ry25 Lrclsnce r955; Flcurnes r958; VelvrrrNs r96r; Bnüc«-

Nan 1969; LvNcs 1976, S. 27-)6 und 5r-55; Buw ry91, S. 41-46; CoNsraus 1996, S. 19, 82f.,

ror und r9o; DE MInetuoN r999.

171 Vgl. SrerrauBERGER zooz, S. r5of.

tz4 YgL Liber ordhis, c. 19, S. 84 o3f.

6r

6z Manhias M. Tßchler

»>anniversarium sollempne(( abgegolten worden zu sein, wobei auffällt, daß die wertvoll-sten wie umfänglichsten Bücherlegate bereits im tz., aber auch noch im r5. Jahrhundertstets mit einem »feierlichen Anniversar« »belohnt<< wurden (Obizo, Theobald von Paris,

Blanca von Kastilien, Adenulf von Anagni, Petrus von Brennes und Johannes Lamasse).

Interessant ist auch die Frage, welcher sozialen weltlichen bzw. geistlichen Schicht die

ersten erkennbaren Schenker verschiedener Bibelrypen entstammten und welche Ver-schiebungen sich innerhalb des Sozialgeftiges der Schenker seit derr- o. Jahrhundert bis indas Spätmittelalter hinein ergaben. Zuder.r, muß benicksichtigt werden, welche Donatorenzu welchen Zeiten welche Bibelrypen zwischen dem o. und r5. Jahrhundert schenkten

bzw. überhaupt schenken konnten. Die wesentliche Besitzerschicht eines Großteils der

nach Saint-Victor geschenkten Bibeln bildeten die vor allem im kirchlichen Milieu seit

dem rz. Jahrhundert nachweisbaren »magistri«, die zumeist Dom- oder Stiftskanonikerund nur äußerst selten Laien waren."5

Am Anfang der Bibelschenkungen oder -stiftungen stehen die mit einigem Aufwandhergestellte unglossierte Bibel des ehemaligen Pariser Kanzlers und Archidiakons, dannViktoriner Kanonikers Theobald,''u vielleicht auch der unglossierte Codex mit den rzKleinen Propheten des Klerikers Gillebeff aus Cluny."' Es folgt eine große Zahl vonStiftungen oder Schenkungen glossierter Bibelbticher, die vor allem im rz. und r1. Jahr-hundert anzusiedeln sind. Besonders aufregend ist dabei der Befund, daß ausgerechnet ein

Laie, der aus Italien stammende, in Paris tätige Arzt Obizo an seinem Lebensende dem

Kloster etliche glossierte Bibelbucher des Alten und Neuen Testamentes stiftete.''8 Viel-leicht ebenso ins rz. Jahthundert gehört die Schenkung des glossierten Jesaja des Magisters

und Kanonikers von Aosta Brocardus.''e Gegen Ende des Jahrhunderts kommen dann der

glossierte Pentateuch des Viktoriner Magisters und Kanonikers Johannes Lumbardus'8'

und die glossierten vier Evangelien des ebendort tätigen Magisters, Diakons und Kano-nikers Jacobus'8' in die hauseigene Sammlung. Etwa zur selben Zeit, vielleicht auch erwas

später wandern der glossierte Psalter des Magisters Adam und die glossierten Paulusbriefe

des Magisters Richard in die Viktoriner Bibliothek.'8'In das rz. oder 11. Jahrhundert sind

wohl ferner der glossierte Psalter des Klerikers Hylarius'8' und der glossierte Psalter und

t75

176

Magisrer Johannes Dam (zz. Januar) war wohl ein Laie, Magister Johannes Anchier (r8. Fe-

bruar) ganz sicher, da er yerheiratet war.

zz. September.

Dies laßt sich vielleicht daraus schließen, daß Gillebert unter dem r5. Dezember bereits an

z. Position genannt wird.,78 19. Februar.

t7e LJnter dem 3. Februar an z. Position genannt.

r8o 3r. Januar.r8r zz.März.r8z 19. September und 6. Oktober.r8l l.Jnter dem 25. Dezember an z. Position genannt.

AuJtrageber, Wrbesitzer wd Srhenker 61

die glossierten Paulusbriefe des Diakons Onulf8a zu datieren, während der glossiertePsalter und die glossierten Paulusbriefe des Klerikers Wolmar wohl schon dem 11. Jahr-hundert angehören dürften.'8t

Die großen Stiftungen glossierter Bibelkorpora eröffnet im frühen r3. Jahrhundert Ger-vasius »Anglicus<< aus St. Augustine, Canterbury mit einer nahezu komplett glossiertenBibelausgabe, von der mit BnF, Ms. lat. 488, I und Ms. lat. q777 bislang nur zwei Bende

identifiziert sind.'8. Dann folgen die Bände des heute geschlossen in der BibliothöqueMazarine aufbewahrten glossierten Bibelkorpus aus dem t bzw. z. Viertel des 13. Jahr-hunderts, dessen drei fhiheste Bände Ms. r3r, 116 und r4z neben dem noch älteren glossier-ten Paulusbriefcodex BnF, Ms. lat. 4266-4267 der Kanoniker und Prior von Saint-Vic-tor )acobus Bobo schenkte,'8' wfirend die neun erwas jüngeren Bände Ms. r33-r15, g8-r4r,ry3 und t44 von dem Viktoriner Kanoniker Petrus von Chäteauroux gestifrer wurden.

Charakteristisch für das späte rz. und das gesamte 11. Jahrhundert war fi.ir einen Magi-ster offenkundig der Besitz eines glossierten Psalters bzw. der glossierten Paulusbriefe, wiewir dies eben bei den Magistern Adam und Richard, aber auch bei den Klerikem Hylarius,Wolmar und dem Diakon Onulf beobachten konnten. Insofern ftigen sich die Schenkun-gen zweier glossierter Psalter und eines glossierten Paulusbriefcodex durch den Magisterund Kanoniker Garin rz8r'88 sowie eines glossierten Psalters durch den Magister undKanoniker Arnulf le Bescochier am Ende des 13. Jahrhunderts'8' gut in dieses Bild.

Wfirend im späten 11. Jahrhundert dann in der bedeutenden Bücherschenkung des

Magisters und gewählten Pariser Bischofs Adenulf von Anagni etliche im Stile glossierterBibeln angefertigte moderne Postillenhandschriften und eine Bibelkonkordanz zlt ver.zeichnen sind (rz9o),'"' ka.,., das erheblich spätere Bücherlegat des Magisters Petrus vonBrennes vom Jahre 456 il,s ausgesprochen konservativ bezeichnet werden, da sich darinmit BArs, Ms. r39, BMaz Ms. too, BnF, Ms. lat. r4z4o und 4244, I auch einige traditionellglossierte Bibelbticher des Alten und Neuen Tästaments aus dem z. bzw. r. Viertel des

13. Jahrhunderts erhalten haben.'e'

Seit dem frtihen r1. Jahrhundert ist mit der kompakten Vollbibel ein neuer Buchtypusnachweisbar, der dhnlich wie die bereits seit dem späten rz. Jahrhundeft vermehrt anzu-treffenden glossierten Psalterien und Paulusbriefe zur Grundausstattung der »magistri«gehort zu haben scheinen und daher ein typischer Bestandteil von Schenkung en dieser Zettgewesen sind. Fniheste datierbare Schenkerpersönlichkeit einer solchen Vollbibel isr der

tB4 LJnter dem 4. Oktober an 3. Position genannt.

,85 LJnter dem 5. September an 7. Position genannt.

186 r9. September.

r87 zl.Dezember.,88 6. Oktober.

r89 ro. Mai.reo z. April.r9r 5. November.

64 Manhias M. Tuchler

Pariser Bischof Peffus von Nemours (rzßbzw. tzrg),'e'Weitere Donatoren solcher Bibeln

sind der Magister und Kanoniker von Notre-Dame de Paris Adam von Montreuil'er undder Pariser Magister und Kanoniker Johannes von Orl6ans'na (beide Anfang des 13. )ahr-hunderts), dann der Magister, Frater von Saint-Victor und ehemalige Dekan von Senlis

Robert von Deuil'" (rr44),der Magister, Kanoniker und Diakon von Laon Philipp von

Boiscommun''u (r. Helfte des 13. Jahrhundets/vor tzTz) sowie der Magister und Kano-niker von Saint-Cyr de Nevers bzw. Saint-Spire de Corbeil Benedikt von Moret"' (rrg))gewesen. Konigin Blanca von Kastilien bildet als hochrangige laikale Persönlichkeit indiesem illustren Schenkerkreis auch insofern Ausnahme, als sich ihre noch erhaltene Voll-bibel BnF, Ms. lat. q)g7 schon durch die besonders reiche Ausstattung von den übrigenHands chriften vergle ichbaren Typs abhebt.''8

Nicht näher in den Nekrologeinträgen spezifierte »bibliothecae« dürften in der RegelVollbibeln des ab rzzo zögetlich, dann ab n1o weit verbreiteten Pariser Typs gewesen sein,

weshalb ihre Schenker, über die man bislang nichts Näheres weiß, frühestens in dieser Zeitgelebt haben können, so etwa Magister )ohannes Dam,'ee die Kleriker Reimbald'"" undPetrus"" und der Professor fur Legistik Bonifatius,"" während dies bei Magister Bertoldaufgrund der sehr späten Erwähnung im Nekrolog zumindest zweifelhaft ist.'"r Ein später

bezeichnenderweise nun laikaler Besitzer und Schenker einer Vollbibel ist schließlich der

r189 verstorbene Magister und Jurist Johannes Anchier gewesen."'4

Von großem Interesse sind für unsere Betrachrungen schließlich die oft präzisen Wert-angaben zu individuellen Handschriften, weil sie sich nicht nur in zeitgenössische Gegen-

werte umrechnen lassen und somit vergleichbar mit dem zeitgleichen Wert von anderen

Mobilien, aber auch Immobilien werden, sondern auch die Veränderung von Wertenähnlicher Buchtypen sichtbar machen oder aber durch Vergleich mit anderen zeitgenös-

sischen Quellenangaben wichtige Datierungskriterien liefern können. Durch die Identifi-zientng mit erhaltenen Viktoriner Bibelhandschriften ist es auch möglich, die oftmalsrecht detaillierten Wertangaben der Nekrologüberlieferung fti. die je nach Zeitstellung

tgz 11. Dezember.

r% 11. Januar.ts4 z. Februar.

tes r9. Juni.rs6 16. Oktober.tg7 r. März.,98 27. November.

ree LJnter dem zz. Januar an r. Posirion genannt.

zoo LJnter dem 24. Juli an z. Position genannt.

2ot Zusammen mit seinem Bruder Benedikt unter dem r5. November an l. Position genannt.

zoz LJnter dem 24. Dezember an 4. Position genannt.

zo) Er wird ndmlich unter dem r3. April erst an 9. Position genannt.

zo4 I8. Februar.

AuJtraggeber, Vorbesitzer und Schenker 65

unterschiedliche Bewertung bestimmter Bibelrypen richtig einzrschätzen. Die dlteste bis-

lang aus den Viktoriner Bibelhandschriften eruierbare Wertangabe scheint der wohl auto-graphe Besitzeintrag des Johannes von Saint-Jacques de Provins aus der z. Hälfte des

rz. Jahrhunderts zu sein, aus dem hervorgeht, daß der glossierte Jesaja-Codex zo Pariser

Schillinge, also ein Pariser Pfund gekostet habe (BnF, Ms. lat. r478o, f. ßzv unten).Interessante Außchltisse geben dann die glossierten Bibelhandschriften des Jacobus Bobo

aus dem r. Viertel des 11. Jahrhunderts. So kosteten die Neuanfertigung einer glossiertenGenesis- bzw. Weisheitsbücher-Handschdft (BMaz, Ms. rlr bzw. Ms. ry6)bzw. der Kaufdes neuwertigen Pariser glossierten Evangelienpaars Lukas und Johannes (BMaz, Ms. r4z)jeweils too Pariser Schillinge, also 5 Pariser Pfund."" Noch teurer war zur selben Zeit derErwerb einer fast neuwertigen dlteren Prachtausgabe der von Petrus Lombardus glossier-ten Paulusbriefe von etwa trTo-rr8o (BnF, Ms. lat. 4266-14267), der mit ganzen 16 Pfundveranschlagt wurde.

Dieser zuletzt genannte finanzielle Aufwand laßt sich sehr gut mit den durchschnittli-chen Schätzwerten des neuen Bibeltyps der unglossierten Vollbibeln des füiheren r3. Jahr-hunderts in Beziehung setzten. Die Exemplare der Magister und Kanoniker Johannes vonOrl6ans und Adam von Montreuil vom Anfang des 11. Jahrhunderts wurden a'rf e Pariser

Pfund bzw. t4 Pfund geschätzt,'* die Vollbibel des Pariser Bischoß Petrus von Nemoursim ]ahr rzrS oder D19 sogat auf r8 Pfund."' Ein besonders prächtiges Stück muß die Bibel

des nicht näher datierbaren Magisters Johannes Dam im Wert von 20 Pfund gewesen

sein,"'8 wfirend die Handschrift des ebensowenig zeitlich einzuordnenden KlerikersReimbald mit veranschlagten 7 Pfund wohl eher ein schlichtes Exemplar am anderen Endeder Skala gewesen ist.'"e Einen Ausblick auf die Täxierung einer erhaltenen Vollbibel des

frtihen I4. Jahrhunderts gewährt das Exemplar des Magisters ]ohannes Anchier, das am

Ende des 14. Jahrhunderts auf 3z Francs eingeschätzt wird (BnF, Ms. lat. 448).Interessant ist auch der Wertvergleich zwischen den bereits genannten glossierten Bibel-

codices aus dem späten n. bzw. frühen 11. Jahrhundert und zwei Handschriften aus dem

z. Viertel des r1. Jahrhunderts. So wurden etwa die glossierten Paulusbriefe, die sich imBesitz des Magisters und Kanonikers Garin befanden, in der zweitenJahrhunderthälfte aufI4 Pfund und damit um lediglich z Pfund niedriger als das fnihe Exemplar des ]acobusBobo taxiert (BMaz, Ms. 266). Der glossierte Psalter, der dem Magister und KanonikerArnulf le Bescochier gehörte, wurde hingegen am Ende desselben Jahrhunderts auf roPfund geschätzt (BnF, Ms. Iat. 4z4z).

zoj Umrechnungsschlüssel rz >»denarii<< (Pfennige) = r >>solidus« (Schilling; Rechnungseinheit, als

Münze nicht geprägt); z4o »>denarii<< = zo >»solidi<< = r »librum« (Pfund).zct6 z. Februar und r3. Januar.zo7 r3. Dezember.

zo8 zz.Januar,

zos z4.Juli.