"Der Erzbischof liebte Rot" - Der Bergfried der Fürstenberg. Oder: Über das Anmalen von...

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Der Bergfried der Fürstenberg. Oder: Uber das Anmalen von Architektur Giitttlter Stcrn:.l Der Erzbischof liebte Rot - Abb. I. Burgruine Ftirstenberg bei Rheindiebach, Ansicht von Osten (Foto: Verf.). Seit einigen Jahren schon kann der hang ist verschrvunden, tiefe, dunkle Reisende durch das Rheintal beob- Ausbrüche im Mauerwerk sind ge- achten. rvie sich oberhalb der Ort- schlossen, fügen sich wieder harmo- schaft Rheindiebach die Burgruine nisch ins Gesamtbild, die Mauerum- Fürstenberg behutsam verändert. Da risse - ehemals vom dichten Bewuchs und dort stehen Gerüste, der Efeube- und halb herabrutschenden Steinen mehr angedeutet als be- stimmt - wurden kompak- ter, klarer. Das Erschei- nungsbild der Burgruine als Ganzes ist aber dennoch nicht gestört, sondern steht wie eh und je eingebettet in die Weinbergslandschaft al s Bekrönung über dem klei- nen Ort am Ausgang des Gailbachtales in den Rhein. Seit 1996 läuft hier ein als Mustersanierung angelegtes In standsetzungsprogramm. Es ist in mehrere Bauab- schnitte gegliedert und um- fasst in seiner Planung nicht nur die denkmalpflegeri- schen Aspekte Erforschung und Konservierung, son- Abb. 2. Burgruine Fürsten- berg bei Rheindiebach, B e rgfrie d v or de r Re s taur ie - rung (Foto: Verf.). dern auch die denkmalgerechte Auf- bereitung und Präsentation für den Besucher. Die Gesamtkonzeption wurde vom Landesamt für Denkmal- pflege erarbeitet, mit dem Eigentümer abgestimmt und wird außer vom Lan- desamt für Denkmalpflege auch vom Wirtschaftsministerium Rheinland- Pfalz und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert. Ausführ- lich und zum ersten Mal zusammen- fassend wurde darüber bereits berich- tetr. Der denkmalpflegerische Teil dieses Programms orientiert sich an den Grundsätzen. wie sie schon vorJahren in einer kleinen Burgenfibel formu- liert wurden2, im technischen Bereich an den in Laufe der Jahre bei vielen Burgenrestaurierungen gesammelten Erfahrungen3 und seit einige r Zeit mit direkter naturwissenschaftlicher Un- terstützung durch das dem Landesamt angeschlossene Institut für Steinkon- servierung (ifs). Burg Fürstenberg ist als Grenzsiche- rung eines größeren, das so genannte Vienälergebiet zwischen Manubach und B acharach umfas senden Territori- ums des Kölner Erzstiftes vom Erzbi- schof Engelbert I. im Jahre l2l9l20 errichtet worden. Darüber hinaus diente die Burg zusammen mit dem am Rhein stehenden Turm der Kontrolle des einträglichen Zolls. Doch schon 1243 gab sie Erzbischof Konrad I. als erbliches Lehen an König Ludwig IV. aus dem Hause Wittelsbach als Pfalz- grafen. Als Amtssitz von Burgvögten und Zollstelle prägten seine Geschich- te kein Dynastenstreit oder große Er- eignisse, wenngleich König Ludwig wiederholt mit Beurkundungen hier nachweisbar ist und auch im 16. Jahr- hundert der pfälzische Kurfürst Ott- heinrich zeitweise auf der Burg lebte. 1410 gelangte sie nämlich zusammen mit dem Amt Bacharach endgültig an Kurpfalz. Wir wissen von Belagerun- gen 1321 durch König Ludwig den Bayern, 1325 durch den streitbaren Erzbischof B alduin von Trier, im Jahre 1620 durch die spanischen Truppen Ambrosio Spinolas und 1632 durch Gustav Adolf. Ihre nur teilweise ,,ge- lungene" Zerstörung 1689 im Pfälzi- schen Erbfolgekrieg teilt sie mit ande- ren Burgen am Rhein. 208 Burgert und Schlösser 4/2005

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Der Bergfried der Fürstenberg. Oder: Uber das Anmalen von Architektur

Giitttlter Stcrn:.l

Der Erzbischof liebte Rot -

Abb. I. Burgruine Ftirstenberg bei Rheindiebach, Ansicht von Osten (Foto:Verf.).

Seit einigen Jahren schon kann der hang ist verschrvunden, tiefe, dunkleReisende durch das Rheintal beob- Ausbrüche im Mauerwerk sind ge-

achten. rvie sich oberhalb der Ort- schlossen, fügen sich wieder harmo-schaft Rheindiebach die Burgruine nisch ins Gesamtbild, die Mauerum-Fürstenberg behutsam verändert. Da risse - ehemals vom dichten Bewuchsund dort stehen Gerüste, der Efeube- und halb herabrutschenden Steinen

mehr angedeutet als be-stimmt - wurden kompak-ter, klarer. Das Erschei-nungsbild der Burgruine alsGanzes ist aber dennochnicht gestört, sondern stehtwie eh und je eingebettet indie Weinbergslandschaft al s

Bekrönung über dem klei-nen Ort am Ausgang desGailbachtales in den Rhein.Seit 1996 läuft hier ein alsMustersanierung angelegtesIn standsetzungsprogramm.Es ist in mehrere Bauab-schnitte gegliedert und um-fasst in seiner Planung nichtnur die denkmalpflegeri-schen Aspekte Erforschungund Konservierung, son-

Abb. 2. Burgruine Fürsten-berg bei Rheindiebach,B e rgfrie d v or de r Re s taur ie -

rung (Foto: Verf.).

dern auch die denkmalgerechte Auf-bereitung und Präsentation für denBesucher. Die Gesamtkonzeptionwurde vom Landesamt für Denkmal-pflege erarbeitet, mit dem Eigentümerabgestimmt und wird außer vom Lan-desamt für Denkmalpflege auch vomWirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz und der Deutschen StiftungDenkmalschutz gefördert. Ausführ-lich und zum ersten Mal zusammen-fassend wurde darüber bereits berich-tetr.Der denkmalpflegerische Teil diesesProgramms orientiert sich an denGrundsätzen. wie sie schon vorJahrenin einer kleinen Burgenfibel formu-liert wurden2, im technischen Bereichan den in Laufe der Jahre bei vielenBurgenrestaurierungen gesammeltenErfahrungen3 und seit einige r Zeit mitdirekter naturwissenschaftlicher Un-terstützung durch das dem Landesamtangeschlossene Institut für Steinkon-servierung (ifs).Burg Fürstenberg ist als Grenzsiche-rung eines größeren, das so genannteVienälergebiet zwischen Manubachund B acharach umfas senden Territori-ums des Kölner Erzstiftes vom Erzbi-schof Engelbert I. im Jahre l2l9l20errichtet worden. Darüber hinausdiente die Burg zusammen mit dem amRhein stehenden Turm der Kontrolledes einträglichen Zolls. Doch schon1243 gab sie Erzbischof Konrad I. alserbliches Lehen an König Ludwig IV.aus dem Hause Wittelsbach als Pfalz-grafen. Als Amtssitz von Burgvögtenund Zollstelle prägten seine Geschich-te kein Dynastenstreit oder große Er-eignisse, wenngleich König Ludwigwiederholt mit Beurkundungen hiernachweisbar ist und auch im 16. Jahr-hundert der pfälzische Kurfürst Ott-heinrich zeitweise auf der Burg lebte.1410 gelangte sie nämlich zusammenmit dem Amt Bacharach endgültig an

Kurpfalz. Wir wissen von Belagerun-gen 1321 durch König Ludwig denBayern, 1325 durch den streitbarenErzbischof B alduin von Trier, im Jahre1620 durch die spanischen TruppenAmbrosio Spinolas und 1632 durchGustav Adolf. Ihre nur teilweise ,,ge-lungene" Zerstörung 1689 im Pfälzi-schen Erbfolgekrieg teilt sie mit ande-ren Burgen am Rhein.

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Der Erzbischof liebte Rot

Die Bur_gruine zeichnet eine Beson-derheit aus, die man angesichts derionsti_sen Situation der Burgruinen inunserem Land und im Rheintal imBesonderen als schlichtweg einzigar-tie bezeichnen muss: Sie wurde im 19.Jahrhundert weder rekonstruiert nochrestauriert, auch im 20. Jahrhundertnicht einem der mehr oder wenigerreglückten, wenn auch vielleicht gut-semeinten Restaurierungsversucheunterzogen, wie sie leider allzu vielenBurgruinen in unserem Land zugesto-ßen sind. Daher haben wir Baubefun-de in einem absolut selten geworde-nen Originalzustand vor uns.Eine der Auffälligkeiten der Burgrui-ne stellt der 26 m hohe Bergfried vonleicht konischer. also sich nach obenverjüngender Form dar, der schon frü-he Reisende zu Vergleichen aus ganzanderen Kulturregionen (vergleich-bar den hindostanischen Türmen dergelteintnisvollen und massivenScltlösser von Samarkand, Calicutoder Conganor ..., So etwa VictorHu-eoa) bewogen hat, auch wenn dieseForm in unsererRegion so ungewöhn-lich nicht ists. Der Turm ermöglichtes'ährend seiner Einrüstung und Res-taurierung einige interessante Beo-bachtungen, auf die nun näher einge-gangen lverden soll.Das Mauerwerk aus Schieferbruch-stein ist im Fundamentbereich mitmehreren Abstufungen über einerFelskuppe aufgebaut, bevor es in diekontinuierliche konische Formge-bun_s übergeht. Ein Sprengloch amFuß des Turmes zeigt keinen hölzer-nen Ringanker in dem 4 m starkenSockelmauerwerk, wie ihn etwa derallerdings eine Generation ältere, umI 165 erbaute runde Bergfried derBur_e Stahlberg bei Steeg hinter Ba-charach aufweist, die gleichfalls imBesitz des Erzbischofs von Köln war6.Eine Untersuchung mit Mauerradarergab auch weiter oben keinerlei Spu-ren eines Ankers. In 12 m Höhe liegtder einzige Einstieg in den Turm, derursprünglich wohl mit einer gedeck-ten äußeren Leitertreppe oder vom\ordbau aus zugänglich war. Späterjedoch hatte man ein Paar kräftigerDreifachkonsolen aus rotem Sand-stein als Auflager für eine hölzerneBrücke oder geschlossene Galerieeingebaut, um aus dem nur 6 m ent-t'ernt aufragenden Süd-Palas in denTurm zu gelangen. Eine raffinierteRie_selkonstruktion verschloss dieTurmtür7. Dort konnte ein Riegelbal-

Burqett und Schlösser 4/2005

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Ebene 2 ""r*.',sn

Beim Freilegen der teilweise bis zueinem 314 m dicken Humus-, Lehm-und Vegetationsschicht auf demWehrgang wurden bemerkensr,verteFunde gemacht, darunter auf derNordseite des Wehrganges vier großeSteinkugeln von 40 und 45 cm Durch-messer für eine B lide. Neben weiterenZeugnissen der Umnutzung wie goti-schen Ofenkacheln und Fußboden-fliesen war der bedeutendste Neufunddie Basis und vor allem das 16,5 cmhohe Kapitell eines Fenstersäulchensvon 16 cm Schaftdurchmesser. DasKapitell aus weißem Muschelkalk istvon sehr guter bildhauerischer Quali-tät mit seinem Blattdekor. Es handeltsich um ein romanisches Werkstückaus der Erbauungszeit der Burg, des-sen Fundlage auf dem Bergfried si-

Abb. 4. Burgruine Fürs-tenberg, Kapitell, Fund-stück von der Freilegungdes Wehrganges (Foto:Verf.).

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Abb. 3. Burgruine Fürstenberg bei Rheindiebach, Bergfried, Grundrisse undSchnitt (Zeichnung : LAD).

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ken geborgen und dendrochronolo-gisch sein Fälldatum auf 1220 be-stimmt werden8, was somit die ur-kundlich belegten Daten bestätigte.Im Ubrigen ist der Turm sozusagender Bergfried an sich, auf das Zweck-mäßigste und Notwendigste redu-ziert. Kein Fenster erhellt das Innere,wo es nur zwei Geschosse mit Balken-decken gab, das erste auf dem Niveaudes Einstiegs. Den oberen Abschlussbildete eine hölzerne Plattform mitniedrigem Kegeldach und der Wehr-gang mit Zinnenkranz, vor dem ur-sprünglich noch ein hölzerner Um-gang nach außen vorkragte. Späterwurden dessen Balkenlöcher und dieZinnen teilweise vermauert, ein Ka-min eingebaut, ein anderes Dach da-raufgesetzt und ein bewohnbares Ge-schoss geschaffene.

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Günther Stanzl

Abb. 5. Burgruine Fürstenberg, Frag-ment einer unglasierten Ofenkachel(Foto: Verf.).

cher nicht seiner ursprünglichen Posi-tion entspricht. Ob es vom älteren Pa-las oder vielleicht von der anzuneh-menden Burgkapelle stammt, ist un-bekannt, ebenso wie deren Lage (viel-leicht im Palas?) oder die Umstände,unter denen das Kapitell auf denWehrgang des Bergfrieds gelangt ist.Eine penible Reinigung und Untersu-chung brachte aber dennoch Erstaun-liches zutagerO. Auf dem Werkstücklassen sich eine Vorder- und Rückseite

erkennen, die Reste von vier Fassun-gen nachweisen, dazu Reste vonKalkmörtel, Lehmmörtel und Versin-terung, auf der Unterseite ein einge-ritzter Kreis. Da keine komplette Erst-fassung gefunden wurde, könnte dasKapitell in seiner ersten Verwendungungefasst eingesetzt worden sein. Dieabgeschlagene Rückseite sowie dieKalkmörtelreste und die auf die Vor-derseite beschränkten Fassungen las-sen auf ein e Zw eitv erwendung schlie-ßen.Denkbar wäre die Verwendung alsKapitell für eine Halbsäule. In dieserStellung (Phase 2) wurde das Werk-stück dreimal gefasst: Davon in derersten Fassung in einem gebrochenenWeiß, in der Zweitfassung in intensi-vem Rot auf dem unteren Teil desBlattdekors. mit einer hellroten Farb-schicht über dem oberen Teil des Ka-pitells. Bei der Drittfassung liegt eineockerfarbene Schicht auf weißerGrundierung; ob es sich um eine poly-chrome Fassung oder eine monochro-me Ockerfassung handelt, kann nichtgesagt werden. Die weiße Tünche inder Phase 3 auf allen Seiten des Kapi-tells legt eine weitere Verwendungnahe. Vorstellbar wären ein Ausbaudes Kapitells und die vollplastischeVerwendung vor einer Wand im Au-ßenbereich; dafür würde die Versinte-rung auf der Vorderseite sprechen. Inder Phase 4 mit dem Lehmmörtel alsoberste Schicht rvurde das Kapitell

wohl schlicht als Mauerstein verwen-det.Dieses Kapitell ist eines der wenigenund daher kostbaren Baudekor-Bei-spiele von einer der Rheinburgen, wieer sonst meist verschwunden ist.Klein, aber auch von großem Zeugnis-wert ist das Fragment einer unglasier-ten Ofenkachel, das als Besonderheitein Wappen trägt. Dieses besteht ausdrei aneinandergeschobenen Wap-penschilden. Auf dem Schild in derMitte ist ein bereifter und bekreuzterReichsapfel zu sehen, auf dem Schildlinks daneben sind es die Reste eines(vermutlich linksgewendeten) Lö-wen, auf dem Schild rechts danebendie bayerischen Wecken. Es handeltsich um das auf drei Wappen verteilteWappenschild der Kurpfalz, in derenBesitz die Burg Fürstenberg im 16.

Jahrhundert warrr. Die Ofenkachelkann erst nach 1544 entstanden sein,da in diesem Jahr Kaiser Karl V. demKurfürsten Friedrich II. gestattete,den Reichsapfel als Abzeichen derReichstruchsessenwürde in das kur-pfälzische Wappen aufzunehmen.Dieses Bruchstück ist damit ein wennauch kleiner Fundbeleg für eine an-spruchsvolle Ausstattung im I 6. Jahr-hundert. Ein weiterer Beleg ist einWerksteinfragment mit Beschlag-werk in einer Weinbergsmauer amWeg als Zeugnis eines zeittypischenArchitekturdekors. Angesichts derheute nur als Skelett dastehenden

Bauten sind das zwarbeschei-dene, aber dafür eindeutig da-tierbare Fundstücke vom Le-ben und Bauen auf der BurgFürstenberg aus der Zeitnachdem Mittelalter. Bislang gibtes nur vom Bergfried ein ge-naues Baudatum. Die ande-ren Gebäude oder Bauteilesind allein nach konstrukti-ven, formalen und burgen-kundlichen Eigenheiten da-tierbarr2.

Abb. 6. Burgruine Fürsten-berg. Bergfried, Südseite mitori ginalen P utzfläc hen.Abb. 7. Burgruine Fürsten-berg, senkrechte P utznaht(Fotos: Verf.).

Burg,ert und Schlösser 4/20052to

Der Erzbischof liebte Rot

Abb. 8. Burgruine Fürstenberg, Waagerechte Putzkante(,,Pontate" ) mit Spuren der Rotfassung (Foto: Verf.).

Abb. 9. Burgruine Fürstenberg, Verputl mit roten und grauenFarbspuren, Phase 2 (Foto: Th. Lutgen).

Abb. 10. Burgruine Fürstenberg, Drei Verputzschichten:l. Phase ,,Gebrochenes WeiJ3",2. Phase ,,Rot-Grau", 3.Phase,,WeiJ3-Ge lb " ( Foto : Verf. ).

Abb. I I . Burgruine Fürstenberg, Verputz der Phase 2, aufge-spitzt zur besseren Haftung von Phase 3 (Foto: Verf.).

Abb. 12. Burgruine Fürstenberg, Verputz der Phase 2 mitResten der WeiJS-Gelb-Fassung (Foto: Verf.).

Mindestens ebenso bemerkenswert istjedoch der Befund großer Flächen vonOri_einalputz an der Außenseite desBer-efrieds. Dabei lassen sich Putz-schichten aus dem 13. Jahrhundertund solche späterer Zeit unterschei-den. ebenso wie Reparaturen derschadhaft gewordenen Partien. Inter-essant für den Arbeitsprozess sindsenkrechte Putzkanten, wo zw ei Putz-schichten aneinanderstoßen. Abervielleicht noch spannender sind diezahlreichen Spuren von Farbfassun-gen auf den Putzen. Leider sind sietrotzdem so fragmentarisch, dass sichkein geschlossenes System rekonstru-ieren lässtr3.\ach der restauratorischen Untersu-chun_s rvar die erste Fassung ein ge-brochenes Weiß auf einem 0.5-2.5 cm

Burqett und Scltlösser 4/2005

dicken, einlagigen, hellbraunen, kör-nig rauen Putz mit Zuschlägen bis zu20 mm Korngröße. DieAlterungsspu-ren auf dieser ersten, sozusagen eherfunktionalen Fassung deuten auf einelängere Standzeit.Später wurden imZuge einer umfas-senden Renovierung Instandsetzun-gen an Putz und Mauerwerk nötig.Dabei wurde die ganzeAußenhaut desTurmes neu verputzt. Der nunmehrglatte einlagige Renovierungsputzmit Ziegelbruch als Zuschlag erhielteinen weißen Grundanstrich. Auf die-ser Grundierung lassen sich rote, gel-be, graue und blaugraue Farbabset-zungen mit dunkelgrauen sorvie hell-roten Begleitstrichen sowie Ritzun-gen als Malhilfen nachweisen. Esdürfte sich bei dieser zweiten Fassuns

um die Reste einer aufwändigen poly-chromen Architekturmalerei handeln.Auch Wappenschilde o. ä., wie sieetwa in Balduinstein entdeckt wur-den, sind möglich'4.Nach langer Standzeit, wie die Pati-nierung der Fassung ausweist, als sieschon schäbig und außer Mode ge-kommen rvar. kehrte man rvieder zumonochromer Weiß- und Gelbrveiß-tönung zurück, die als Kalkanstrichdick und kreidi_e auf_getragen rvurde.In derdritten Renovierung rvurden diealten, stark zurückger,vitterten Putz-flächen zur besseren Haftung aufge-spitzt und ein neuer hellbrauner bishellgrauer Verputz mit Flusskies biszu 10 mm Korngröße und Kalkspat-zen in einem 2,5 cm dicken Auftragüber die komplette Fläche gezogen.

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Giinther Stcrrt:]

Dieser Putz ist anschließend mit ge-

brochen rveißer Kalktünche versehen

rvorden. Es handelt sich also um eine

recht gründliche Renovierung, eine

Instandsetzung, ohne dass ein beson-

derer dekorativer Anspruch feststell-bar rväre.Danach gibt es nur noch Beschädi-gun-gen, die möglicherlveise von der

B"röhi.ßung und SPrengung durchdie Franzosen herrühren, als die Burg1689 außer Funktion gebracht lvurde.

Keine rveiteren Putze oder Restaurie-rungen waren festzustellen, rvie es

auch schon die archivalischen Ergeb-nisse vermuten ließen.Die Architektur des Turmes ist die

eines reinen Zr,veckbaues, schlicht,ohne plastischen Zierrat. lvie einem

Bogenfries, nicht einmal ein Schlitz-fenster. Daher versuchte man offenbarum so mehr mit Putz und Farbe diesen

,,Mangel" zu komPensieren und - zu-

mindest zu einer bestimmten Zeit -dem Schmuckbedürfnis Rechnung zu

tragen.

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Für die Datierung gibt es r'venig' daher

kann nur versucht rverden, die relativeChronologie mit möglichen histori-schen Ereignissen und der Bauge-

schichte derBurg selbst in Korrelationzu bringen. So rvurde auf der ersten

Weißfassung eine Alterspatinierungfestgestellt, was auf eine längere

Standzeit deutet. Die zweite Fassung

schloss eine umfassende Renovierungein und erfolgte nach einem Umbauim Bereich der Zinnen, nämlich derVermauerung der Balkenlöcher fürden hölzernen Umgang mit Ziegel-steinen. Gleichzeitig sind aber auch

eine neue Schlvelle sowie die großen

Sandsteinkonsolen im Turmeinstigangebracht worden; auch dort findensich im Flickmauerwerk Ziegelfrag-mente. Mit diesem Material lvurde

eine Reihe von teilweise größeren

Fehlstellen bzlv. Verletzungen in Putz

und Mauerwerk (Beschießung?) ge-

schlossen. Ob die zlvei Belagerungenim 14. Jahrhundert mit irgendrvelchenZerstörungen oder Beschädigungen

einhergingen, ist nicht überliefert. Da

die Konsolen aber mit dem Bau einer

Galerie vom benachbarten Wohnbau(,,Südpalas") zusammenhängen, muss

dieser bereits gestanden haben.

Seine Errichtung vermuten lvir (aus

baugeschichtlichen, konstruktivenund formalen Indizien) im 14. Jahr-

hundert, obrvohl eine Erbauungszeitauch nach l4l0 denkbar wäre, als

Fürstenberg mit dem Amt Bacharachendgültig an Kurpfalz gelangte und

ein in der Folge sicher zunehmenderWohn- und Luxusbedarf vor allemim 16. Jahrhundert eine Erlveiterungdes beschränkten Raumangebotes mitsich gebracht haben lvird.Die Beseitigung des äußeren Wehr-

ganges um den Zinnenkranz ging si-

önei mit einer Veränderung des Da-

ches und der Zinnen zu Fenstern ein-

her. Auch dies sind eher Maßnahmen,die auf die Bedrohung durch die Feu-

err,vaffen reagieren, also mindestensrvährend des 15. Jahrhundert vor sich

gingen. Spätestens ab dieser Zeit kön-nenwir mit der zrveiten, reichen Fas-

sung rechnen.Auch wenn die Fassungen im E,inzel-

nen (noch) nicht sicher datiert sindr5

und die zrveite nicht ausreichend re-

konstruierbar ist, kann man sich den

architektonisch dominierenden Turmder Burg Fürstenberg im Mittelalterdurchaus als leuchtend lveißes und

später rotes Ausrufungszeichen vor-stellen, r,veithin sichtbares, repräsen-

tatives Symbol des territorialen An-spruchs an der Grenze zum MainzerGebiet. Rot r,var also nicht nur diefestliche Robe der kirchlichen Wür-denträger, sondern auch die angemes-

sene Farbe für die Repräsentation in

der Architektur - wie dies im sakralenBereich geläufig ist. Möglicherweisegibt es auch auf anderen Rundtürmenvon Burgen, die zum Kölner Erzstiftgehörten, ähnliche Befunde von Rot-fassung. Es lväre dann vielleicht sogar

ein besonderes Kennzeichen, eine Artcorporctte identitv der Burgen des

Köiner Erzbischofs, wie dies für die

Architekturform selbst schon früherfestgestellt r,vurde (siehe Godesburg,Nürburg, Stahlberg u. a.)'0.

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Abb. t3. Bttrgruine Fiirstenber€;, r,enltauerte Balkenlöcher des ciutSeren Unt-

ganges ttncl R'epurctturstellen im Mauerw,erk (Foto: verJ.).

Mit der Einrüstung ließ sich feststel-

Abb. 14. Burg,ruine len, dass die verschiedenen verputze

Fiirstenberg, iuttnr- überwiegend gut nuftgl Es gab zwar

ratorisc'he Ptttz.siche- verschiedentlich Hohlstellen' auch

rltng (Kantenanbö- kleinere Partien waren nicht mehr zu

,,rhi)ngi, uncl Injek- retten; es gab Vergc.hmutzung und

tionei mit Katkrhör- Besiedlung mit Mikroorganismen.

tel) (Fgto: Verf.). Aber angesichts des -quten Zustands

212Bureen untl St'hlösser 412005

Der Erzbischof liebte Rot

Abb. 15. Bacharach, Münzturm nach der Restaurierung 2003(Foto: Verf.).

Abb. 16. Bacharach, Münzturm, Rekonstruktion des Farbbe-funds und Detail der Oberflciche des Mauerwerks (Foto: Verf.).

des Mauerrverks und der Steine sowieder außerordentlichen Farbbefundesumden daher ein Abschlagen des Ver-

Frtzes oder ein Neuverputzen nichtzur Debatte. Stattdessen wurde einRestaurierungskonzept entwickelt,das auf die Erhaltung größtmöglicherPartien des historischen Verputzes alseines w'ichtigen Primärdokumentszielte.Die Maßnahmen umfassten die vor-sichdge und fachkundige Reinigungmit l-15" Grad heißem Wasserdampf.Zur besseren Wasserableitung wurdenRandanböschungen mit rein minerali-:.,-hem Kalkmörtel durchgeführt, de-ren Sinterhaut zur Verbesserung der\\ asserdampfdiffusion nach 24 Stun-den mechanisch entfernt wurde. Putz-rblösun_een vom Mauerwerk und in-nerhalb der Putzlagen wurden durchInjektion einer Kalkmörtelsuspensionarrts latent hydraulisch erhärtendemKalkhl'drat mit Beimischung von fei-nen se\\'aschenen Sanden und Stein-nrehl stabilisiert. Die Applikation er-tbl_ete durch Spritzen oderKanüle vonPutzt-ehlstellen aus, neue Injektions-locher s'urden vermieden. Die Hohl-srellen und die erfolgreiche Hinterfül-lung s'urde mittels Perkussion erkun-det bzs'. -eeprüft. Der Verschluss vonRissen oder Fehlstellen erfolgte miteinem carbonatisch und hydraulischerhänenden Kalkmörtel, rvobei Zu-r-hlag und Kornfraktion speziell ab-gatimmt. auch \\'e_gen der zahlrei-.*ren \Iodifi kationen keine konfektio-

Buetn und Scltlösser 1/2005

nierten Kalkmörtel verwendet wur-den.Nach Abschluss der Konservierungs-arbeiten wurde die gesamte Putzflä-che mit einer auf den Grundfarbtondes bauzeitlichen Putzes abgestimm-ten Kalkschlämme abgedeckt und da-mit vor weiterer Verwitterung ge-schützt, wobei der Farbton durch dieZugabe von farbigen Sanden undTrockenpigmenten erreicht wordenist. Damit ein verlässlicher Verschlussvon Haarrissen gewährleistet ist, warein zweilagigerAuftrag mit der Bürstevorgenommen worden, der abschlie-ßend noch mit einer pigmentiertenKalktünche zur Einbindung der offe-nen Zuschläge der Kalktünche über-strichen wurde.Selbstverständlich wurde das Mauer-werk nicht vorher sandgestrahlt unddanach auch nicht maschinell, son-dern ausschließlich von Hand verfugt,allerdings von einer erfahrenen Bau-firma, die in enger Abstimmung mitdem Restaurator arbeitete I 7. Da für dieVerfugung vor allem im oberen Be-reich derZinnen ein natürlich hydrau-lischer Kalkmörtel mit gleicher Farb-abstimmung verwendet wurde, ergabsich schließlich ein harmonisches Er-scheinungsbild und waren keine ma-terialmäßigen Unverträglichkeiten zuerwarten. Für die Abdeckung v onZin-nenkronen, Schartensohle und Wehr-gang wurde der gleiche Kalkmörtelmit dem Ztsatz von Sulfadur wetter-fester gemacht.

Warum dieser große konservatorischeAufwand ftir einige Putzflächen?Wäre nichtein Neuverputzen und Fas-sen mit der gefundenen Farbigkeitkonservatorisch besser und anschauli-cher gewesen? Etwa wie in jüngererZeit an der Clemenskapelle inTrechtingshausen oder beim Münz-turm in Bacharach oder an der Marks-burg und früher schon an der Schön-burg und der Burg Sterrenberg durch-geführt?Schon bei der Stadtbefestigung vonOberwesel, insbesondere den Tür-men, wurde dem Konzept der Erhal-tung des ruinenhaften Erscheinungs-bildes gegenüber einem Anmalennach Befund (oder der am besten er-kennbaren Fassung nach beliebig ge-wählter Epoche) der Vorzug gegeben.Die geringen Farbbefunde alleinschienen uns keine ausreichende Be-rechtigung für eine denkmalpflegeri-sche Entscheidung, etwa den Stein-gassenturm nun mit der gefundenenQuaderimitation oder den Bogenfriesdes Zehnerturmesrsanzumalen - Di-daktik hin oder her. Denn die gewor-dene Steinsichtigkeit der mittelalterli-chen Bautenrehat im 19. Jahrhundertnicht nur die Auseinandersetzung mitden Ruinen, sondern auch den Archi-tekturstil einer Epoche geprägt undbildet damit einen integralen Bestand-teil des Erscheinungsbilds der Kultur-landschaft am Mittelrhein. Daher istbeispielsweise die häufig als Kompro-miss aufgebrachte Schlämme (meist

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Günther Stanzl

mangels an Befund) nicht nur histo-risch falsch. sondern auch irrefüh-rend. Die Farbfassungen in Oberwe-sel oder Fürstenberg waren so rudi-mentär, dass eine Rekonstruktion un-möglich und jede Wahl daher eine des

Ermessens gewesen wäre, den Turmaußerdem in einer unangemessenenWeise wie ein Präparat herausgeho-ben hätte. Turm und Mauern gehören

AnmerkungenI G. Stanzl, Bauforschung und Instandset-

zung an der Burgruine Fürstenberg, in:

Jahresbericht des Landesamts für Denk-malpflege Rheinland-Pfalz 1997-2001,Worms 2003. S. 56-76'

2 G. Stanzl,Zum Umgang mit Burgen und

Burgruinen, hrsg. vom Landesamt fürDenkmalpflege Rheinland-Pfalz, Mainz19882.

3 G. Stanzl, Zur Instandsetzung von histori-schem Mauerwerk aus Naturstein an

Burgruinen, in: K. Fischer (Hrsg') Das

Baudenkmal - Nutzung und Unterhalt(Veröff. der Deutschen Burgenvereini-gung, Reihe B, Bd. 8), Braubach 2001, S'

132-14r.a Victor Hugo, Rheinreise (1840). Mit ei-

nem Nachwort von F. Wolfz.ettel, Frank-furt a.M. 1982, S. 104 f.

s W. Bornheim gen. Schilling, RheinischeHöhenburgen (1964), S. 87 (etwa Strom-berg, Thurandt, Bischofstein, Monschau,Manderscheid, Münzenberg, Landskronu. a.).

6 Der Ringanker selbst ist verschwunden'doch der Sturzbalken des Rundturrnes er-

gab d 1165; der bislang immer als älter

erklärte eckige Turm ist nach der Dendro-datierung des Mauerankers zur gleichen

Bauzeit zwischen I 158/1 164 entstanden(Dendrolabor Sybille Bauer, Trier). Die

Technik der Maueranker ist allerdingskein Datierungsmerkmal, wie deren gera-

dezu raffinierte Anwendung in dem nach

dem Bergfried entstandenen Südpalas der

Fürstenberg zeigt. Vgl. Günther Stanzl,

Verborgenes Holz - Befunde aus der

denkmalpflegerischen Arbeit an Wehr-bauten in Rheinland-Pfalz, in: BarbaraSchock-Werner (Hrsg.), Holz in der Bur-genarchitektur (Veröff. der Deutschen

gerade bei Stadtbefestigungen zusam-men. Außerdem ist der Farbeindruckein anderer, eben nicht ,,ursprüng-lich". Die heutigen Farbfassungen se-

hen pastos, glanzlos, stumPf, aber

noch nach 20 Jahren wie neu aus. Dietypische Lichtreflexion aus der Tiefeder reinen Kalkfarben und das Chan-gieren der Oberfläche nach einigenJahren Bewitterung fehlen. Der Rück-

blick ins 19. Jahrhundert war uns lehr-reich. Der Umgang der Bauleute da-

mals gerade mit den rheinischenBurgruinen, so unterschiedlich erauch war, scheint uns dennoch einvorbildlicherer gewesen zu sein, als

den in Würde gealterten Ruinen nundurch Putzhaut und Farbfassung eineg e s c hic ht s lo s e N e ub auqualitöt ztr ge-

ben2o.

r5 Eine sorgfältige archäologische Grabungkönnte hier noch einiges zu Tage bringen.Aber darüber hinaus ist die geschichtlicheForschung zvr Fürstenberg überhaupt

noch zu leisten. Wir kennen zwar die Na-

mensfolge von 16 Burgmannen, doch

nicht, ob sie bauliche Maßnahmen auf der

Burg durchgeführt haben, s' Stanzl 2003(wie Anm. 1), S. 56.

t6 Bornheim gen. Schilling 1964 (wie Anm.

5), S. 78.17 Die Maurerarbeiten führte die Fa. Daus-

ner, Rheindiebach, durch. - Wenn daher,

wie jüngst in Burgen und Schlösser20O4l

2, S. 96, Torkretieren von Ruinenmauernals zeitgemäß oder denkmalgerecht vor-gestellt wird, bleiben mehr als Zrveifel an

der Lernfähigkeit mancher Zeitgenossen,

mögen sie auch Architekten mit renom-miertem Namen sein.

tB G. Stanzl, Neue Forschungen zum Zeh-nerturrn in Oberwesel, in: Burgen und

Schlösser, 200213, 189 ff.

'e Es gab übrigens auch schon im Mittelalterbewusst belassene Steinsichtigkeit beiBruchsteinmauerwerk, so etwa an der

Stadtmauer in Oberwesel oder am Turmder dortigen Martinskirche oder am Berg-fried der Sooneck, um nur drei nahelie-gende Beispiele zu nennen; G. Stanzl/H.Caspary 1997 (wieAnm. 14), S' 894;JanMeirßner, Zum Umgang mit mittelalterli-chen Putzen und Maueroberflächen beim

Wiederaufbau rheinischer Burgen in der

Romantik, in:. Hartmut Hofrichter (Hrsg.)

Putz und Farbigkeit an minelalterlichenBauten (Veröff. der Deutschen Burgen-vereinigung, Reihe B, Bd. 1), Stuttgart1993, S. 100.

20 J. MeiJ3ner 1993 (wie Anm' 19), S. 103.

Burgenvereinigung, Reihe B, Bd. 9),

Braubach 2004, S. 100 ff.7 Dazu ausführlich: G. Stanzl 2004 (wie

Anm.6), S. 102.8 Die dendrochronologische Bestimmung

führte Fr. Neyses, Rheinisches Landes-

museum Trier, durch.e Mit ähnlichem Komfort hatte man von

Anfang an den Eckturm ausgestattet, der

mit einer Geschützkammer wohl im 15.

Jahrhundert in den Schildmauerknick ein-gefügt wurde.

r0 Die restauratorische Untersuchung wurdevon Dipl.-Rest. Hans Michael Hangleiter,Otzberg, durchgeführt.

tt Hans Drös, Heidelberger Wappenbuch,

Heidelberg 1991, S.376;Herrn Dr. Eber-

hard J. Nikitsch von der Inschriftenkom-mission der Mainzer Akademie der Wis-

senschaften und der Literatur danke ichherzlich für fachkundige Hilfe und das

Zitat.r2 Ausführlich dazu: Stanzl2003 (wieAnm.

l), s.7l ff.13 Die restauratorischen Untersuchungen

und konservierenden Arbeiten führteDipl.-Rest. Thomas Lutgen, Trier, durch'

ra Fugenmalerei von Quadern ließ sich nichterkennen, ist allerdings bei den wenigenFragmenten ein Zufall der Erhaltung.

Quadermalerei wurde beispielsweise in

Oberwesel am - allerdings rechteckigen -Steingassenturm als zweite Bauphase des

Turmes von 1243 entdeckt, wahrschein-lich aus dem dritten Viertel des 13. Jahr-

hunderts stammend. Ygl. Günther StanzllHans Caspary, Die Stadtbefestigung, in:Eduard Sebald et al., Stadt Oberrvesel(Die Kunstdenkmäler des Rhein-Huns-rückkreises). München 1997, Bd. II, S.

812,843 ff.

2r4 Burgen und Schlösser 4/2005