Küßner, Mario 2014: Die Ur- und Frühgeschichte der Kleinregion um Rastenberg. In: Rastenberg Anno...

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untersucht2. Archäologische Forschung erhellt auch noch die frühen Zeiträume mit schriftlicher Überlieferung, etwa vom frühen Mittelalter mit seinen wenigen Schriftquellen bis in das späte Mittelal-ter und die frühe Neuzeit. Der Alltag der Menschen vor wenigen hundert Jahren ist oft durch archäologische Zeugnisse bes-ser zu ergründen als aus den Schriftquel-len. Auch wenn die Ortsgeschichte sich vorrangig als Ereignisgeschichte versteht, ist es doch von großem Interesse, das Le-ben der Menschen hinter den Ereignissen zu verstehen.

Die Erforschung der Ur- und Frühgeschich-te in Thüringen wird vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie3 und von Wissenschaftlern an Universitäten ge-tragen. Ein großer Teil der Erkenntnisse geht aber auf die vom Landesamt ange-leiteten ehrenamtlichen Bodendenkmal-pfleger zurück, interessierte Bürgerinnen und Bürger, die oft einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit der Erforschung der (Vor-)Geschichte ihrer Heimat widmen. Die ortskundigen „Ehrenamtlichen“ leisten eine hervorragende Arbeit, da sie mit ge-zielten Suchbegehungen und Teilnahmen an Ausgrabungen unser Wissen über den urgeschichtlichen Besiedlungsgang mit vielen Details bereichern und manchmal auch ganz neue Einblicke ermöglichen.

Um die Besiedlungsgeschichte einer Kleinregion darzustellen bedarf es zu-nächst eines kurzen Blickes auf die naturräumlichen Grundlagen. Für die Menschen aller Zeiten vor dem Indust-riezeitalter war der Naturraum, die Sum-me der natürlichen Eigenschaften eines Gebietes – also Relief, klimatische Ver-hältnissen, Verfügbarkeit von Wasser, geologischer Untergrund, Boden und biologischer Standort mit Pflanzen und

MARIO KÜSSNER

Die Ur- und Frühgeschichte der Kleinregion um Rastenberg

EinleitungDer lange Zeitraum menschlichen Le-bens in der Kleinregion um die heutige Stadt Rastenberg mit ihren Stadtteilen ist vor der schriftlichen Überlieferung von Ereignissen nur über die dinglichen Hinterlassenschaften der damals leben-den Menschen zu erhellen. Dies betrifft v.a. das tägliche Leben der Menschen, ihre Wirtschaft und Technologien, aber auch ihr Verhältnis zum Tod und die Er-wartungen an die Zeit danach. Zuweilen kann sogar ein Schlaglicht auf die in der älteren schriftlichen Überlieferung stets im Vordergrund stehende Ereignisge-schichte geworfen werden. In den zurück-liegenden etwa 150 Jahren hat sich, zu-nächst getragen von interessierten Laien, dann immer mehr durch die sich heraus-bildende Fachwissenschaft der Ur- und Frühgeschichte als europäischer Zweig der Archäologie reichhaltiges Wissen zur „vorhistorischen“ Zeit angesammelt1.

Zeugnisse der Besiedlung von Rasten-berg und Umgebung reichen um ein Vielfaches vor die ersten schriftlichen Erwähnungen zurück. Die Ur- und Früh-geschichte und die Archäologie im Allge-meinen sowie zahlreiche weitere Fächer, wie die Anthropologie, die Zoologie, die Geologie und Geographie – um hier nur einige zu nennen – beschäftigen sich mit diesem kaum vorstellbar langen Zeitraum menschlicher Existenz. Dazu werden alle durch Baumaßnahmen oder im Zuge di-rekter Nachforschung erschlossenen Zeugnisse vergangener menschlicher Ak-tivität, die sogenannten Bodendenkmale

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gegenüber anderen nordmitteleuropäi-schen Gebieten hohen Bevölkerungsdich-te und der kaum unterbrochenen Besied-lung liegen äußerst reiche Sachzeugnisse vieler vergangener Generationen aus dem Rastenberger Gebiet und dem Um-land vor. Lediglich auf den Höhenzügen sind solche Zeugnisse spärlicher und oft auf die Umgebung der Wege und hier an-gelegte Gräber beschränkt.

Frühe Besiedlungen der Region

Wie verlief nun der lange Weg von der ersten Besiedlung der Ränder Europas vor etwa 1,8 Millionen Jahren und dem ersten sicheren Nachweis des Menschen in Mitteleuropa vor mindestens 600.000 Jahren bis zum Mittelalter und der frühen Neuzeit im Gebiet des heutigen Rasten-berg? Die Spuren menschlicher Anwesen-heit in der Region reichen bis vor etwa 370.000 Jahren zurück4 und stammen von der Steinrinne bei Bilzingsleben5. Dort lebten die Vorfahren der Neandertaler in einer Warmzeit des Eiszeitalters von der Großwildjagd und dem Sammeln von Nahrungsmitteln. An der Steinrinne konnte die Zerlegung von Waldelefanten und Waldnashörnern und einigen kleine-ren Tierarten belegt werden, die damals durch die savannenartige Landschaft am Rand des Thüringer Beckens streiften. Auch das heutige Territorium von Ras-tenberg war bei Temperaturen, die um einige Grad höher lagen als heute, Teil dieser Savannenlandschaft. Die Besied-lung dauerte nicht ungebrochen fort, da in jüngerer Zeit zwei lange Phasen mit Kaltzeiten – der weiteste Eisvorstoß der Saale-Kaltzeit erreichte den östlichen Fuß der Finne – menschliche Existenz praktisch unmöglich machten. Der Zeitraum zwischen den Menschen von Bilzingsleben und etwa 15.000 Jahren

Pflanzengesellschaften, Tierarten und -besatz – der wichtigste Faktor für eine Ansiedlung oder Nutzung des Gebietes. Gerade der östliche Rand des Thüringer Beckens und die Randhöhen von Schmü-cke und Finne mit den Finne-Übergängen sind in ur- und frühgeschichtlicher Zeit über lange Zeiträume bevorzugte Aufent-haltsgebiet von Wildbeutern und seit der Jungsteinzeit auch Siedlungsgebiet von Bodenbauern und Viehaltern gewesen.

Die klimatischen Verhältnisse schwank-ten in den letzten Jahrhunderttausenden mit verschiedenen Kaltzeiten und Warm-zeiten erheblich. Trotzdem fanden schon die Vorläufer der Neandertaler, dann die-se selbst und schließlich die anatomisch modernen Menschen in der Region um das heutige Rastenberg immer wieder gute Existenzbedingungen vor. Dazu trug zum einen die landschaftliche Vielgestal-tigkeit bei, in deren Folge sich den frühen Wildbeutern ein reiches Nahrungsange-bot in Form von Großtieren, kleinerem Wild und Sammelpflanzen über verschie-dene Teile des Jahres bot; zum anderen das auch in trockeneren Perioden der Urgeschichte reichere Wasserangebot. In den jüngeren urgeschichtlichen Epo-chen mit Bodenbau und Viehaltung, in Mitteleuropa also seit etwa 7500 Jahren, kommt den leicht bearbeitbaren Böden auf Löß höchste Bedeutung zu. Sie waren für die frühe Landwirtschaft nach dem Klima wichtigster Standortfaktor. Seit der mittleren Nacheiszeit ist es die allge-meine klimatische Gunst am Rande des mitteldeutschen Trockengebietes mit den gegenüber den umliegenden Regionen warmen trockenen Sommern und nicht zu kalten Wintern, die die Region für den Menschen so attraktiv machte, dass sie von Anfang an inmitten des mitteldeut-schen Altsiedelgebietes lag. Aufgrund der

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Um 9650 v. Chr. kam es zu einer sehr schnellen Erwärmung in Verbindung mit höheren Niederschlägen. Damit begann das Holozän, die bis heute andauernde „geologische Gegenwart“. Nun breiteten sich überall in der Umgebung zunächst Mischwälder mit Birken und Kiefern, dann die Eichenlaubwaldgesellschaften aus. Lediglich das zentrale Thüringer Becken war abseits der Flüsse und Seen aufgrund der Trockenheit eine Waldsteppe bzw. ein Parkwald. Diese natürliche Vegetation mit der entsprechenden Tierwelt bestän-de ohne die Eingriffe des Menschen auch heute noch. Für die folgenden mehr als 4.000 Jahre lebten nun Waldjäger, Fischer und Sammler in der Region. Aus dieser Zeit stammen die ersten gesicherten Funde im Stadtgebiet aus der Gemarkung Schafau (Holzspitze und Kratzberg). Es handelt sich dabei um Feuersteine, die in zeittypischer Art hergestellt worden wa-ren. Trotz des Fehlens der allermeisten dinglichen Zeugnisse der mesolithischen Menschen und von Resten der Menschen selbst erlauben uns die Klingen, Ab-schläge, Kernsteine, Kratzer, Mikrolithen und anderen Geräte über Vergleiche mit besser erhaltenen Fundstellen die Re-konstruktion menschlichen Lebens vor weit über sieben Jahrtausenden in der Kleinregion. Dieser Weg des Vergleiches und der Zusammenfügung vieler kleiner Beobachtungen ist eine Grundmethode archäologischer Erkenntnis, die sachge-rechte Ausgrabung und Dokumentation die Bedingung dafür.

Zu den Epochen der Menschheitsge-schichte ab ca. 5500 v. Chr., als Ackerbau und Viehzucht in Mitteleuropa Einzug gehalten haben, liegen aufgrund der jetzt sesshaften Lebensweise mit der Errich-tung größerer Bauten und der Anlage von Vorratsgruben sowie den aufwendigeren

vor heute wird nur durch eine kleine Anzahl von Fundstellen, in der Nähe etwa Weimar-Ehringsdorf und Oldisleben gefüllt. In der ausgehenden letzten Kalt-zeit kommt es dann zu einer intensiven Nutzung der Steppentundren, Kältestep-pen und ersten Gebiete mit schütterem Baumbewuchs durch Menschen des nach einem Fundort in Frankreich benannten Magdalénien. Deren Hinterlassenschaf-ten in Form von Stein-, Knochen- und Geweihgeräten, Schmuck und weiteren Objekten sowie Resten der Jagdbeute, der Behausungen und ihres Umfeldes sind so gleichartig, dass sie als „archäologische Kultur“ bezeichnet werden6. Die Jäger und Sammler des Magdalénien waren in sehr großen Territorien lebende Nomaden, die im Sommer in Kleingruppen und Familien nur kürzere Zeit an einem Ort verweilten, in der kälteren und kalten Zeit des Jahres dagegen in über mehreren Monaten genutzten Lagern mit festeren Wohnbauten etwa in der Größe von Jur-ten mit steingepflasterten Stellplätzen und Felleindeckung in größeren Gruppen lebten. Existenzgrundlage der mit Speer-schleudern und in Begleitung des Hundes als erstem Haustier jagen den Menschen waren Wildpferd und Rentier, zu beson-ders trockenen Zeiten auch die heute noch in Teilen Innerasiens vorkommende Saigaantilope. Daneben dienten Klein-tierjagd, z.B. auf Polarfuchs und Schnee-hasen, und das Sammeln pflanzlicher und tierischer Kost dem Nahrungserwerb. In der direkten Umgebung von Rastenberg fehlen Fundstellen aus dieser Zeit. Die nächsten Stationen des Magdalénien lie-gen auf der Alteburg in Nebra und südlich von Bad Kösen im Burgenlandkreis sowie an der Porta Thuringica und südlich des Kyffhäusers im Kyffhäuserkreis. Auch aus der direkten Folgezeit liegen keine Fundstellen vor.

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und nur zum kleineren Teil zur bäuerli-chen Wirtschaft gewechselte Einheimi-sche waren, lebten die an Köpfen ohne-hin wenigen Wildbeuter noch eine Zeit in für die Landwirtschaft wenig geeigneten Gebieten. Die ersten Bauern in der Region waren auch nicht die direkten Vorfahren der in historischer Zeit hier ansässigen Bevölkerung. Vielmehr sind die alteuro-päischen Bevölkerungen der Wildbeuter und der frühen Bauern die Grundlage, aus der die heute lebenden Europäer hervor-gegangen sind.

Die Herkunft der Hausrinder aus dem vorderasiatisch-anatolischem Ursprungs-gebiet der Landwirtschaft ohne Einkreu-zung europäischer Auerochsen ist ge-sichert. Schafe und Ziegen haben keine natürlichen mitteleuropäischen Verbrei-tungsgebiete. Auch das Saatgut für die Kulturgetreide und sonstigen damaligen Kulturpflanzen – neben Getreide waren dies v.a. Mohn und Linsen – stammt ur-sprünglich aus den natürlichen Verbrei-tungsgebieten in Vorderasien.

Die Einzelhöfe, Weiler und kleinen Dörfer bestanden aus großen, bis zu 50 m lan-gen und bis zu 8 m breiten Langhäusern mit Wohn und Wirtschaftsteilen und klei-neren Gebäuden. Sie waren alle als Pfos-tenbauten mit mächtigen dachtragenden Pfosten und Flechtwerk-Lehm-Konstruk-tion zwischen den Wandpfosten ausge-führt. Außerdem existierte eine Vielzahl von Gruben verschiedener Zweckbestim-mung, die teilweise sekundär als Abfall-gruben genutzt worden und heute die Quelle der meisten Funde sind. In eini-gen Siedlungen waren Brunnen gezim-mert worden. Die Toten sind selten in den Siedlungen, sonst in Gräbergruppen und Friedhöfen als Körper- und Brandbestat-tungen in die Erde gebettet worden.

und auf Erinnerung ausgelegten Gräbern viel mehr Informationen vor. Sie werden in die Einzeldarstellungen zu den Orts-teilen einfließen. Die meisten Fundstel-len befinden sich in der Gemarkung Ras-tenberg, die zu Beginn behandelt werden soll7.

RastenbergDie Lage in einer kleinen Mulde, wo die Lossa aus dem tiefen engen Finnetal aus- und in das Hügelland des östlichen Thü-ringer Beckens eintritt, bedeutet für die heutige Ortslage Rastenberg und ihre Umgebung eine besondere Siedlungs-gunst. Mit über 50 ur- und frühgeschicht-lichen Fundstellen von Einzelfunden über Grabhügel bis hin zu Siedlungen und Befestigungen ist die Dichte solcher Zeugnisse besonders hoch. Einige der Fundstücke sind sehr bedeutsam für die Kenntnis der urgeschichtlichen Entwick-lung in Mitteldeutschland insgesamt. Wichtiger aber ist der Besiedlungsablauf als Ganzes, der zu großen Teilen nachvoll-ziehbar wird. Echte Besiedlungslücken im Sinne der kompletten Abwesenheit von Menschen über Jahrzehnte und Jahrhun-derte hat es wohl nur wenige gegeben.

Die ersten Ackerbauern und Viehzüchter in Mitteleuropa8 waren die Menschen der nach einer charakteristischen Verzierung von jetzt in Verbindung mit der Sesshaf-tigkeit und Vorratswirtschaft, erstmals benutzter Keramik archäologisch als lini-enbandkeramischen Kultur bezeichneten Gemeinschaft. Diese hat sich um 5500 v. Chr. in einem sehr schnellen Prozess vom ungarischen Transdanubien, wo sie unter vielen Anregungen der weiter südöstlich schon länger als Bauern lebenden Men-schen entstanden ist, nach Mitteleuropa hinein ausgebreitet. Neben den ersten Bauern, die zum großen Teil Einwanderer

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Abb. 1: Rastenberg – geschliffene Felsgesteingeräte und Waffen der Jungsteinzeit (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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Gemarkung. Vom schon vor längerer Zeit gemachten Einzelfund eines Kupferflach-beiles (Abb. 3, oben) vom Typ Steinbach9 ist leider nur die Herkunft aus der Gemar-kung Rastenberg überliefert. Das Stück aus der Zeit 3900-3700 v. Chr. gehört zu den ältesten Metallartefakten in Mittel-deutschland überhaupt. Vermutlich ist es einheimischer Herkunft, am nächsten liegt unserem Beil das namengebende Stück aus Bad Bibra-Steinbach im Bur-genlandkreis, die beiden anderen Beile dieses Typs stammen aus Thüringen.

In die Mitte des 4. Jahrtausends datie-ren einige typische Keramikscherben der nach einem Fundplatz in Sachsen-Anhalt benannten Baalberger Kultur. Für die folgenden Jahrhunderte bis zur Mit-te des 3. Jahrtausends v. Chr. liegen nur

Die Reste früher bäuerlicher Kultur in Rastenberg stammen von mehreren Fundstellen. Zum einen liegen Einzelf-unde von Felsgesteingeräten, sogenann-ten Schuhleistenkeilen und Dechseln vor (Abb. 1, mittlere Reihe). Vor dem Obertore sind beim Hausbau in den 1930er Jahren Gruben der linienbandkeramischen Kul-tur angeschnitten worden. Hier befand sich eine Siedlung mit den o.g. Charak-teristika. Ebenfalls in die Linienbandke-ramik datiert eine Siedlung am Fuße des Kapellenberges.

Eine jüngere Entwicklung der Bandke-ramik nach 4900 v. Chr. ist die nach der Verzierungsart benannte Stichbandkera-mik. Beim Bau einer Halle der damaligen LPG Pflanzenproduktion am Westrand der Stadt, südlich der Straße nach Roldis-leben, sind 1983 zahlreiche Reste der li-nienbandkeramischen Kultur, stichband-keramischen Kultur und der auf diese folgenden sogenannten Rössener Kultur der Mitte des 5. vorchristlichen Jahrtau-sends aufgefunden worden. Die Funde belegen einen ausgedehnten Siedlungs-komplex bis in das südwestliche Stadtge-biet, der hier über mindestens 500 Jahre – vielleicht mit Unterbrechungen – be-standen hat. Dabei sind einzelne Häuser immer wieder neu neben den Vorgänger-bauten errichtet und die Hofplätze so all-mählich verlagert worden. Die Rössener Kultur steht zwar noch in der linienband-keramischen Tradition – z.B. in den Fels-gesteingeräten und den weiterentwickel-ten Großbauten, hat aber ihre Wurzeln in Südwestdeutschland. Die auf die Rösse-ner Kultur folgenden Gruppen sind im Stadtgebiet bisher nicht nachgewiesen.

An das Ende der bisher zu konstatieren-den Besiedlungslücke gehört der wissen-schaftlich bisher wichtigste Fund aus der

Abb. 2: Rastenberg – Feuersteinklinge und Feuer-steinspitze mit Schäftungskerben (Foto TLDA/ Hau-ke Arnold)

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Großgrabhügel bei Sömmerda und der Großbau mit Deponierung von 98 Beilen und zwei Stabdolchrohlingen von Derms-dorf bei Kölleda lassen die Prosperität und Bedeutung der Region in der frühen Bronzezeit erahnen. Die guten Böden, vielleicht das Kupfer des Mansfelder Re-viers und auch erste Salzgewinnung in der Region, v.a. aber die Verkehrsgunst und Vermittlerrolle im Austausch zwi-schen den nördlichen Tiefländern und dem Alpengebiet sind Grundlage der herausgehobenen Stellung der Region und des damit verbundenen Reichtums. Möglicherweise finden sich hier auch die ersten erblichen Herrschaften; jeden-falls war die Stratifizierung der Gesell-schaft weit fortgeschritten. Um 1600 v. Chr. kommt es zu einem gewissen Bruch und die Herrschaften werden kleiner. Nur wenig jünger sind zwei bei Finneck

wenige Hinweise auf Besiedlung in Form von einzelnen Scherben und einer Feu-ersteinspitze mit Schäftungskerben von der Almose oberhalb der Rastenburg (Abb. 2, rechts). Erst dann deuten typi-sche Äxte – wie ein im Schaftloch gebro-chene Nackenbruchstück (Abb. 1, oben links) – auf zerstörte Gräber der nach einer Verzierungsart der Gefäße mittels Schnurabdrücken benannten Schnurke-ramik-Kultur hin. Ein schnurkeramisches Grab enthielt ein im 19. Jh. abgegrabener Hügel. 1954 erfolgte die Untersuchung zweier Grabhügel(?) in der Nähe der Al-tenbürgermühle, die ohne Ergebnis blieb, da die Hügel schon vor längerer Zeit geöffnet worden waren. Im Totenwesen machten sich eine starke Individualisie-rung und die Geschlechtertrennung in Form verschiedener Ausrichtungen der Männer- bzw. Frauengräber bemerkbar. Gleiches ist für die letzte steinzeitliche Kulturerscheinung, die Glockenbecher-kultur, festzustellen, die sich aber sonst bewusst von der Schnurkeramik absetzt. Zu dieser Zeit leben die Menschen nach wie vor als Ackerbauern und Viehzüchter, allerdings sind bisher kaum Siedlungen nachgewiesen worden (s.u.). Die Gesell-schaft scheint hierarchisiert gewesen zu sein und die jeweiligen Gruppen sind von besonders ausgezeichneten Männern an-geführt worden. Eine neue Epoche, die Bronzezeit, kündigt sich durch vermehr-tes Vorkommen von Kupfergegenständen und erstes vereinzeltes Vorkommen von Edelmetall an.

Ein sicherer Nachweis für die Besied-lung in der frühen Bronzezeit um 2000 v. Chr. steht noch aus, das östliche Thü-ringer Becken war jedoch zu jener Zeit so dicht besiedelt, dass dieser Nachweis für Rastenberg nur eine Frage der Zeit sein kann. Fundstellen wie der Leubinger

Abb. 3: Rastenberg – Kupferbeil aus der Jungstein-zeit (oben) und zwei bronzene Tüllenbeile aus der Spätbronzezeit (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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langes und 1,20 m tiefes Steinpackungs-grab der sogenannten Thüringischen Kultur der frühen Eisenzeit entdeckt wor-den. Das Individuum war als gestreckte Bestattung in Rückenlage mit dem Kopf im Westen niedergelegt worden. Einziger Beifund war eine Nadel, die als Gewand-schließe gedient hatte. Weitere Gräber in der Nähe sind im 19. Jh. unbeobachtet zerstört worden. In die frühe Eisenzeit ge-hört auch der Einzelfund eines bronzenen Wendelringes, d.h. eines mit mehreren Richtungswechseln gedrehten Halsrin-ges, der sicher aus einem zerstörten Grab stammt. Aus den letzten Jahrhunderten vor der Zeitenwende, der Vorrömischen Eisenzeit oder Latène-Zeit stammen Res-te einer Ansiedlung vom Rollbach süd-südwestlich der Stadt.

Ebenfalls zu einer Siedlungsstelle gehört das bei der Anlage eines Maissilos in der Flur Unter dem Weinberg 1960 geborge-ne Material aus der Römischen Kaiserzeit, d.h. den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende. Gräber aus den Jahrhun-derten um Christi Geburt konnten bisher noch nicht dokumentiert werden. Ebenso fehlen Zeugnisse für die Entwicklung der Gemarkung zur Zeit des Thüringer König-reiches. Ein gut ausgestattetes Grab liegt aber aus der Zeit vor, als Thüringen der nordöstlichste Teil des Frankenreiches geworden war. In der Flur Vor dem Ober-tore ist Ende der 1930er Jahre neben den jungsteinzeitlichen Befunden (s.o.) auch das Grab eines Kriegers aus der Zeit vom Ende des 6. bis Anfang des 8. Jahrhun-derts entdeckt worden. Der Schädel des gestreckt auf dem Rücken liegenden To-ten befand sich im Nordwesten, die Fuß-knochen im Südosten. Neben dem linken Arm lag eine Spatha – ein zweischneidi-ges Langschwert, in diesem Fall mit Pa-rierstange und Knaufscheibe – mit dem

gefundene Bronzegegenstände, ein Ab-satzbeil und ein triangulärer Dolch mit drei Nieten, die sich der mittleren Bron-zezeit zuordnen lassen.

Bereits aus der Jungbronzezeit nach 1250 v. Chr. stammen von der Almose drei Lap-penbeile, ein Armring mit quergeteilter Verdickung, eine Lanzenspitze mit ver-zierter Tülle und drei Knopfsicheln, die gemeinsam als Depot niedergelegt wor-den waren. Bei dieser zeittypischen Art von Horten handelt es sich meist um Wei-hegaben an höhere Mächte, deren Gunst man sich mittels dieser Geschenke erbat. In diesen Zusammenhang gehört auch ein kleines Depot zweier Lappenbeile aus dem Streitholz. Von der Raspenburg stammt ein Tüllenbeil (Abb. 3, Mitte), ein weiteres (Abb. 3, unten) aus der Gemar-kung.

Im Streitholz waren 1970 noch sechs Grabhügel in einer Gruppe und in einigen hundert Metern Entfernung zwei weitere nachweisbar, die in der Bronzezeit ange-legt worden sein könnten10. Bei der Auf-deckung eines dieser Hügel konnte eine Steinpackung, allerdings ohne Reste der Bestattung oder Beigaben, festgestellt werden. Vom schon erwähnten Fund-platz auf dem Gelände der ehemaligen LPG Pflanzenproduktion stammen zwei Gräber mit gepflasterter Sohle und Stein-schutz, auch als Steinpackungsgräber be-zeichnet, deren genaue Datierung aber unklar ist.

Etwa um 800 v. Chr. beginnt in unserem Raum die Eisenzeit. Siedlungsmaterial vom Übergang der Bronzezeit zur frühen Eisenzeit fand sich beim Bau einer Was-serleitung von der Lossa zum Speicher Bachra im Jahr 1980. In der vormaligen Städtischen Kiesgrube ist ein 1,50 m

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östlichen Streitholz. Eine erste Anlage könnte hier schon in der späten Bronze-zeit bestanden haben15. Südöstlich auf der anderen Talseite der Lossa sicherten nur wenige hundert Meter östlich der Raspenburg Wegesperren die tiefeinge-schnittenen Hohlwege über die Finne. Es ergibt sich so für das hohe und späte Mittelalter und die frühe Neuzeit ein aus-geklügeltes Kontrollsystem über die We-gebündel, die zusammen die Altstrassen-Pässe über die Finne bildeten.

RaspenburgIm Zentrum des Kontrollsystems an den Übergängen beiderseits des Finne-Durchbruchs ist in strategisch äußerst günstiger Lage auf dem Bergsporn in der Lossaschleife die Raspenburg16 angelegt worden. Die ältesten Funde vom Burgberg stammen bereits aus der späten Bron-zezeit (s.o.) und jüngeren Vorrömischen Eisenzeit. Die Anlage der Landgrafen von Thüringen ist wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 11. Jh. errichtet und im 12. Jh. ausgebaut worden. Vielleicht gab es aber auch schon eine frühere be-festigte Anlage am Weg zwischen Erfurt und Memleben, der im 10. Jh. bedeutsam war. Solche Befestigungen waren oft sehr ausgedehnt. Dies könnte zusammen mit der natürlich vorgegebenen Ausdeh-nung des Plateaus die erstaunliche Grö-ße der Raspenburg erklären. So hätten die Ludowinger eine vorgefundene gro-ße Anlage nach ihren Bedürfnissen um-gestalten können. Die Historie der Burg ist vor allem für die Anfangsjahre nicht so klar, wie gemeinhin angenommen und die Aussagen dazu bleiben vage. Offen bleibt, ob ihre Gründung auf Ludwig den Springer oder einen seiner Söhne zu-rückgeht. Jedenfalls scheint der auffälli-ge Name der Anlage für eine Verbindung zu einem Heinrich Raspe zu stehen. Als

Griff neben dem Schädel. Eine eiserne Schnalle hielt den Leibgurt zusammen. Ein eisernes Messer, eine bronzene Pin-zette und ein Feuerstahl lagen in einer Gürteltasche, die am Rücken getragen worden ist11. Zum Einen ist die Tragewei-se typisch für das frühe Mittelalter, auch schon im 5. und 6. Jh.12, zum Anderen ver-rät uns die Tasche, dass wir hier einen berittenen Krieger vor uns haben. Von der Kuppe des Kapellenberges stammt ein west-ost-ausgerichtetes Körpergrab eines Kriegers des 8. oder beginnenden 9. Jh. mit einem Langsax13. Die Männer in den beiden Gräbern, die sicher mit dem Schutz des wichtigen Finne-Übergangs betraut waren, könnten fränkischer oder einheimisch-thüringischer Herkunft ge-wesen sein14.

Etwa 1,5 km nordwestlich von Rasten-berg im Bereich der Rodaer Berge liegt die vermutlich im hohen Mittelalter an-gelegte Siedlung Roda, die im Spätmit-telalter wüst gefallen ist. Auch aus dem Stadtgebiet selbst sind mittelalterliche Funde bekannt, z.B. aus der Herrenstraße. Am Schulberg unterhalb des Friedhofs fanden sich vier Gräber, die in das Spät-mittelalter datieren und von der Nordsei-te der Stadtkirche liegen mittelalterliche Bestattungen vor, die 1991 bei Bauar-beiten untersucht worden sind. Boden-denkmale sind auch die spätmittelalter-lichen Steinkreuze – zwei Originale und eine Nachbildung, die in einer Gruppe im Rastenberger Forst zusammenstehen. Sie sind Mahnung und Aufforderung zur Fürbitte für unnatürlich gestorbene Per-sonen.

In seinem Endausbau in das Mittelalter gehört auch ein aus drei bis vier Wällen und vorgelagerten Gräben bestehendes gestaffeltes System mit Wegesperren im

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Arbeiten 1804 und 1929 geschahen völ-lig unbeobachtet. Altfunde von Eisenge-genständen, die in das Mueum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar ge-langten, belegen weitere nicht gemelde-te Bodenbewegungen. Auch die Grabun-gen im Jahr 1972 durch den Rastenberger Lehrer Wagner sind nicht in zeitgemäßem Umfang dokumentiert worden; allerdings ist die Anlage damals eingemessen wor-den (Abb. 4). Der zwischen Kernburg und Vorburg angelegte Schnitt brachte den Nachweis einer gemauerten Trennung der beiden Teile. Insgesamt spricht die starke Reliefierung des Geländes für zahl-reiche noch im Boden verborgene Baures-te, aber auch für starke Zerstörungen des ursprünglichen Gefüges. Die Funde aus den 1972 angelegten Suchschnitten sind nach Weimar in das Museum für Ur- und

die Ludowinger 1121 in den Besitz der Eckartsburg gelangten, scheint die Be-deutung der Raspenburg zurückgegan-gen zu sein. Ab 1252 waren Herren von Rastenberg bezeugt und 1276 war die Burg im Besitz des Grafen Albrecht von Rabenswalde. 1321 wurde sie von Land-graf Friedrich mit Hilfe der Städte Erfurt und Mühlhausen als Raubnest zerstört, in der Folge wieder aufgebaut und als wet-tinisches Lehen an die Grafen von Orla-münde gegeben. 1485 fiel die Burg an die Ernestiner und 1572 an Sachsen-Weimar. Im Dreißigjährigen Krieg diente die An-lage beim Einfall von Plünderern noch einmal kurzzeitig militärischen Zwecken, danach als Steinbruch17.

Von Seiten der Archäologie können nur geringe Beiträge zur Klärung von Ent-stehung und Entwicklung der Burganla-ge geleistet werden, da bisher keine gut dokumentierten Untersuchungen auf dem Burgberg stattgefunden haben. Die

Abb. 4: Rastenberg – Plan der Raspenburg nach der Vermessung des Museums für Ur- und Frühgeschich-te Thüringens in Weimar im Juni 1972; schwarzer Kreis – Bergfried, andere schwarze Strukturen – Suchschnitte (Plan TLDA – Walter/ Bechler 2004 [Anm. 10])

Abb. 5: Rastenberg – vollständiges Hufeisen und Hälfte eines großen Hufeisens von der Raspenburg (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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zahlreichen geborgenen Oberflächenfun-den finden sich auch früh innerhalb der Linienbandkeramik anzusetzende Stücke. Das Vorhandensein einer Siedlung mit Langhäusern ist sicher. Hinter dem Bahn-damm nordöstlich des Dorfes befindet sich in günstiger Lage ebenfalls ein Sied-lungsgelände der Linienbandkeramik18. In dem weiten Siedlungsgelände konnten ebenfalls Reste der auf die linienbandke-ramische Kultur am Anfang des 5. Jahr-tausends v. Chr. folgenden stichbandkera-mischen Kultur geborgen werden.

Auch die sogenannte Rössener Kultur der Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr. ist mit einigen Scherben im Fundmaterial ver-treten. Vom gleichen Platz stammen Hin-terlassenschaften der Bronzezeit, frühen Eisenzeit und Vorrömischen Eisenzeit, der

Frühgeschichte gelangt. Es handelt sich um gebrannten Lehm, Tierknochen, einige Nägel und Eisenfragmente, zwei Hufeisen (Abb. 5) und eine größere Menge Keramik. Ende der 1970er Jahre führte Lehrer Wag-ner nochmals eine kleine Grabung durch. Das Material der Untersuchungen datiert in das 12. bis 15. Jh. Eindeutige Stücke aus dem 11. Jh. liegen nicht vor. Da nur wenige kleine Schnitte angelegt worden sind erlaubt dies aber noch keine Aussa-ge über den Beginn der Burgzeit. 1997 ist an der Straße südöstlich der Vorburg am rechtsseitigen Wall eine Scherbe gefun-den worden, die vermutlich in das frühe Mittelalter gehört.

BachraAus der Gemarkung Bachra stammen zahlreiche Zeugnisse ur- und frühge-schichtlicher Besiedlung und Begehung. Sie verteilen sich auf etwa 30 Fundstel-len, die v.a. nordöstlich und östlich der Ortslage konzentriert sind. Eine besonde-re Rolle spielte auch hier der in ur- und frühgeschichtlicher Zeit genutzte Über-gang über die Finne. Zahlreiche Funde sind der engagierten ehrenamtlichen Tä-tigkeit von Peter Klube in den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahr-hunderts zu verdanken.

Die heutige Gemarkung Bachra ist mit Sicherheit schon in der Alt- und Mittel-steinzeit genutzt worden. Die älteste nachgewiesene Besiedlung stammt aber aus der Zeit kurz nach der Einführung der bäuerlichen Lebensweise vor über 7000 Jahren. Bauern der linienbandkera-mischen Kultur hinterließen ihre Spuren zum Beispiel auf dem Gelände des ehe-maligen LPG-Schweinestalles, wo 1960 und 1982 Siedlungsgruben mit entspre-chenden Scherben und Steingeräten un-tersucht worden sind. Unter den überdies

Abb. 6: Bachra – Jungsteinzeitliche Feuersteinkrat-zer, -klingen und Spinnwirtel aus Ton aus der Flur Hinter dem Bahndamm (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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In die frühe Eisenzeit nach 800 v. Chr. ge-hören Keramikfunde vom Oberen Wein-bergfeld. Aus der Vorrömischen Eisenzeit sind mit einem eiserenen Beil von der Flur Am Karren und einer Scherbe stem-pelverzierter Drehscheibenware21 (Vor dem Plattenberg) wichtige Funde vertre-ten. In der Wenigenfeldstraße sind 1987 zwei beim Hausbau entdeckte Siedlungs-gruben aus dieser Zeit untersucht worden.

Den Übergang zur Römischen Kaiserzeit markiert der schon vor 1825 im Sieghs-tal zwischen Rettgenstedt und Bachra gemachte Fund einer römischen Gold-münze22. Aus der römischen Kaiserzeit stammen vom Rettenberg und Südhang des Wasserspeichers ein Grubenhaus, welches als Werkstatt diente, und einige Gruben sowie die Reste von Gräben.

Ein ganz besonderer Befund ist 1960 auf dem Gelände des LPG-Schweinestalles Unterm Karrenberg beim Ausheben ei-ner Jauchegrube aufgedeckt und zerstört worden. Es handelt sich um ein Grab der zweiten Hälfte des 5. Jh. – genauer die 460er bis 470er Jahre. Die Skelettreste und die Beigaben – eine bronzene Ge-wandspange (Dreiknopffibel), ein eiser-nes Messer (Abb. 7, rechts), ein bronzener Halsring (Abb. 7, links), ein eiserner Arm-ring, ein beinerner Dreilagenkamm (Abb. 7, oben; erhalten sind die Deckplatten, der eigentliche Kamm war mit Nieten zwischen den Deckplatten, die den Griff bildeten, befestigt), eine kleine bronzene Pinzette und ein Denar (Silbermünze) des römischen Kaisers Marcus Aurelius, ge-prägt 164/65 sowie Scherben, ein Feuer-steinabschlag und an der Fibel haftende Gewebereste – konnten durch Wolfgang Timpel vom Museum für Ur- und Frühge-schichte Thüringens in Weimar sicherge-stellt werden. Nach J. Bemmann23 vereint

Römischen Kaiserzeit und des Mittelal-ters. Ebenso stammen Funde der älteren und entwickelten Linienbandkeramik und zahlreiche Funde jüngerer Zeitstellung, darunter aus der frühen Eisenzeit und der Römischen Kaiserzeit aus den Fluren An der Platte, Am Karren und Karrenland. Einige der zahlreichen Funde und doku-mentierten archäologischen Strukturen werden im Folgenden in chronologischer Folge kurz vorgestellt:

Aus der Flur Vor der Platte bzw. Unter der Tittelsburg ist ein sekundär als Beilchen zugerichtetes Artefakt aus Baiersdorfer Plattenhornstein, einem in der Jungstein-zeit begehrten Material, das im heutigen Landkreis Erlangen-Höchstadt abgebaut worden ist, gefunden worden. Vom Wein-bergfeld bzw. Karrenland stammt min-destens eine etwa zeitgleiche Scherbe mit nach außen umgelegtem Rand aus der Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. Der Fundplatz scheint die Reste einer be-deutenden Siedlung dieser Zeit zu tra-gen, konnte doch bei der Auswertung von Luftbildern das Vorhandensein eines zeittypischen großen kreisförmigen Erd-werkes, d.h. eines ehemaligen Grabens, vermutlich mit einer innen begleitenden Palisade festgestellt werden.

Der frühen Bronzezeit um 2000 v. Chr. sind die Reste einer Am Karren gefun-denen Aunjetitzer Tasse und von Groß-gefäßen dieser archäologischen Kultur zuzuweisen. Aus dem weiteren Verlauf der Bronzezeit – etwa zwischen 1200 und 900 v. Chr. stammt ein Grab der soge-nannten Unstrutgruppe vom Mittelfeld19. Außerdem ist Am Karren das Klingen-bruchstück eines Griffdornmessers der späten Bronzezeit20 und im Bereich der Schweineställe zeitgleiche Keramik ge-funden worden.

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Vorrömische Eisenzeit und schließlich in das Mittelalter. Die Tittelsburg liegt auf einem 35 m x 25 m großen Bergsporn zwischen zwei Tälern. Vom westlichen Tal geht ein breites Hohlwegbündel auf die Höhe der Finne. Auf der anderen Talseite des östlich gelegenen kleinen Bachtales befindet sich die 35 m x 80 m große und mit einem Wall vom Hinterland abge-trennte Platte. Die geringe Ausdehnung der Anlagen, die Art der Fortifikation und die Verbindung zu breiten viel genutzten Finne-Übergängen in Richtung Memle-ben lassen die Entstehung der jetzt sicht-baren Anlagen im 10./11. Jh. plausibel erscheinen.

Das jüngste und erst jüngst wiederent-deckte Bodendenkmal in dieser Darstel-lung ist der Kreuzstein aus dem 15. Jh. im Forstort Kniebreche unweit des Kat-zenberges. Der sicher als Monument für eine hier ohne priesterlichen Beistand plötzlich zu Tode gekommene Person aufgestellte Stein ist 2003 durch Frank Störzner wiederentdeckt und mit Hilfe von Peter Heß auch wieder aufgestellt worden25.

RoldislebenDie naturräumlich gut ausgestattete Ge-markung weist bisher lediglich alt ge-borgene Funde von mehreren nicht mehr näher zu bestimmenden Plätzen und zwei geographisch bestimmte Fundstel-len, den Hahneborn und die Hintergasse im Norden des Dorfes, auf. Die anschei-nende Fundleere dürfte eher auf die mangelnde bodendenkmalpflegerische Betreuung zurückgehen. Aufgrund von Einzelfunden von spezifischen Felsge-steingeräten, den Schuhleistenkeilen, von denen einer vom Hahneborn stammt, ist die Besiedlung der Gemarkung in der Zeit der frühen Ackerbauern vor über 7.000

das Grab lokale, elbgermanische – die Fibel hat ihr Hauptverbreitungsgebiet im Norden – und spätrömische – der Kamm stammt wahrscheinlich aus einer Werk-statt in Gallien oder Britannien – Kompo-nenten. Es ist damit eines der Zeugnisse für das dichte und weitreichende Kommu-nikations- und Austauschnetz jener Zeit, als sich das Thüringer Reich entwickelte, welches dann bis zu seiner Zerschlagung durch die Franken und Sachsen(?) 531/34 ein mitteleuropäischer Machtfaktor war.

Die Zeitstellung von zwei markanten obertägig wahrnehmbaren Bodendenk-malen, die Tittelsburg und die Platte, ist noch nicht vollständig geklärt24. Fun-de von beiden Anlagen datieren in die Jungsteinzeit, die frühe Eisenzeit sowie

Abb. 7: Bachra – Kammfragmente, bronzener Hals-ring und eisernes Messer aus einem zwischen etwa 460 und 480 n. Chr. datierenden Grab vom Gelände des ehemaligen LPG-Schweinestalles (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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Rothenberga

Namentlich und in ihrer Lage bekannt ist hier nur die Fundstelle Spitzrain. Aller-dings liegen hunderte Fundgegenstände, v.a. Äxte und Beile aus Felsgestein (Abb. 9) aus der Gemarkung vor. Sie dürften von zahlreichen einzelnen Fundstellen stam-men, die leider bei der Abgabe und Wei-tergabe der Fundstücke nicht festgehal-ten worden sind oder schon nicht mehr bekannt waren. Diese Stücke belegen den Aufenthalt von Menschen in der frü-hen Jungsteinzeit vor über 7000 Jahren, dann im Verlauf der Jungsteinzeit immer wieder, so z.B. am Anfang und in der Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. und im 3. Jahr-tausend v. Chr. Wie breit das Spektrum der Fundstücke ist, zeigen ein überschliffenes Feuersteingerät (Abb. 9, oben rechts), ein Glättstein mit eingearbeiteter Rille (Abb. 9, zentral) und ein Knochenmeißel (Abb. 9, Mitte links).

Aus der frühen Bronzezeit um 2000 v. Chr. stammt ein Bruchstück eines nach den aufragenden Schäftungshilfen als Rand-leistenbeil bezeichneten Geräts. In die frühe Eisenzeit, konkret in das 8./7. Jh. v. Chr. datiert das Bruchstück eines Halsrin-ges mit imitierter Torsion und Wendestel-len, ein „unechter Wendelring“. Funde jüngerer Zeitstellung sind bisher nicht bekannt.

Die Besiedlung der heutigen Gemarkung war wegen der Nachteile der hohen Lage gegenüber dem restlichen Stadtgebiet seltener und geringer. Viele Fundstücke sind auf den Hollzeinschlag, die Hutung und nicht zuletzt die Überquerung der Finne zurückzuführen. Dabei dürften Ge-räte gleichermaßen verloren gegangen sein und wegen Unbrauchbarkeit verwor-fen worden sein. Schließlich kommt die

Jahren nachgewiesen. Weitere durch-bohrte Steingeräte und ein Spinnwirtel belegen die Anwesenheit von Menschen auch in der späteren Jungsteinzeit. Ein Schuhleistenkeil (Abb. 8, rechts), ein Quer-beil (Abb. 8, links unten) und ein spitzna-ckiges Beil (Abb. 8, links oben) aus der Gemarkung dokumentieren ebenfalls die Nutzung über das Neolithikum von etwa 5500 v. Chr. bis 2200 v. Chr.

Aus der Hintergasse stammen vom Bau einer Wasserleitung 1974 Scherben von Gefäßen und Ofenkacheln aus dem 14. bis 18. Jh.

Abb. 8: Roldisleben – jungsteinzeitliche Beile und Dechsel (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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Abb. 9: Rothenberga – Felsgesteinbeile, Dechsel, überschliffenes Feuersteingerät, Glättstein und Knochen-meißel (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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vertreten. Neben kurzen Kratzern und mindestens einem Bohrer liegen Projek-tilbruchstücke vor. Beide Plätze sind nur von Oberflächenfunden bekannt und so liegen keinerlei Erkenntnisse über die innere Struktur der Plätze vor. Es waren kleine Lager, vielleicht von Kernfamilien mit wenigen weiteren Anverwandten, die hier eine einfache und schnell errichtete Behausung hatten und in der Umgebung Waldtiere jagten und alles sammelten, was die Natur ihnen zum Überleben an Nahrung und Ausrüstung bot. Das mesoli-thische Inventar von der Holzspitze liegt vermischt mit neolithischen Artefakten vor, zum Beispiel einem bilateral retu-schiertem Kratzer (Abb. 10, unten Mitte). Ein Feuersteindolch vom Kratzberg (Abb. 10, links unten) gehört dem Ende der Jungsteinzeit oder der frühen Bronzezeit um 2000 v. Chr. an. Vom Kratzberg sind Wallreste bekannt, die mit der Platte und der Tittelsburg sowie den Wegebündeln zur Finneüberquerung weiter westlich in der Gemarkung Bachra in Zusammen-hang stehen (s.o.). Die Fundstelle einer sogenannten schiefnackigen Axt aus der Zeit um 4500 v. Chr. liegt am unteren Wolfsberg.

Im Kalksteinbruch an der Holzspitze konnte die bisher einzige archäologisch fachgerechte Dokumentation und Ber-gung eines Bodendenkmals in der Ge-markung erfolgen. Es handelt sich um den muldenförmigen sohlennahen Rest einer Siedlungsgrube mit dem erhalte-nen Durchmesser von 1,20 m und einer Tiefe von 0,25 m. Der Befund war mit hu-mosem Material, welches mit zahlreichen Brandresten und Schotter durchsetzt war, verfüllt. Wenige Scherben und Tierkno-chen lassen eine Datierung in die späte Bronzezeit zwischen 1200 und 800 v. Chr. zu.

zielgerichtete Deponierung als Weihe an höhere Mächte als Grund für einige der zahlreichen Funde in Betracht.

Schafau

Aus der kleinen Gemarkung Schafau lie-gen sechs koordinatenganau bekannte Fundstellen und eine größere Anzahl von Einzelfunden vor. Die ältesten Nachwei-se menschlicher Anwesenheit im Stadt-gebiet von der Holspitze nordöstlich und dem Kratzberg nordnordwstlich der Ortslage (s.o.) sind auch die wichtigsten Fundstellen. In den kleinen Inventaren aus Feuersteinartefakten dominieren einfache Abschläge, aber auch Kerne sind

Abb. 10: Schafau – Feuersteindolche (unten links und rechts), ein Feuersteinkratzer mit Lateralretu-schen (unten Mitte) und ein geschliffenes Feuer-steinbeil (oben) aus der Jungsteinzeit und beginnen-den Bronzezeit (Foto TLDA/ Hauke Arnold)

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Anmerkungen1 Vgl. z.B. Dušek, Sigrid (Hrsg.): Ur- und Frühge-

schichte Thüringens. Stuttgart (1999). 2 Vgl. z.B. Küßner, Mario: Vom Umgang mit dem

Unbekannten – Bodendenkmale in Thüringen. In: Heimat Thüringen 20/ Heft 2/3 (2013), S. 6-9.

3 Das Landesamt für Denkmalpflege und Ar-chäologie führt fast alle Ausgrabungen in Thü-ringen durch und genehmigt und überwacht die anderen Untersuchungen. Die Funde aller Untersuchungen werden in den Depots des Landesamtes erfasst und gelagert. Die Doku-mentationen der Ausgrabungen, Begehungen, Zufallsfunde und aller anderen archäologi-schen Aktivitäten werden im Archäologischen Landeskataster des Freistaates Thüringen ge-sammelt und festgehalten, aus dem auch fast alle Informationen zu den konkreten Fundstel-len im Folgenden stammen.

4 Die von Norden erfolgende Vergletscherung Thüringens bis an den Fuß der Mittelgebirge in der Elster-Kaltzeit vor etwa 400.000 Jahren führte zu einer so starken Überprägung der Landschaft, dass mit älteren archäologischen Funden im Gebiet um Rastenberg nicht zu rechnen ist.

5 Mania, Dietrich/ Mania, Ursula: Der Urmensch von Bilzingsleben. Seine Kultur und Umwelt. In: H. Meller (Hrsg.), Paläolithikum und Meso-lithikum. Kataloge zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle, Bd. 1. Halle/S. (2004), S. 69-101.

6 Küßner, Mario: Die späte Altsteinzeit im Ein-zugsgebiet der Saale. Untersuchungen an ausgewählten Fundstellen. Weimarer Mono-graphien zur Ur- und Frühgeschichte 42. Lan-genweißbach (2009).

7 Die anderen Stadtteile folgen alphabetisch ge-ordnet.

8 Die Landwirtschaft ist über tastende Anfänge im sogenannten Fruchtbaren Halbmond in Vor-derasien entstanden und hat sich dann nach Europa der Donau und den Küsten des Mittel-meeres folgend schrittweise ausgebreitet.

9 Klassen, Lutz/ Dobeš, Miroslav/ Pétrequin, Pierre: Dreieckige Kupferflachbeile aus Mit-teldeutschland und Böhmen. Zum kulturge-schichtlichen Hintergrund einer bemerkens-werten Fundgruppe. In: Alt-Thüringen 41/ 2008/09 (2011), S. 7-35.

10 Walter, Diethard/ Bechler, Lothar: Archäologi-sche Denkmale des Landkreises Sömmerda. In:

Schluss

An dieser Stelle endet die kurze Darstel-lung der vielen Jahrtausende menschli-cher Besiedlungsgeschichte des Stadt-gebietes von Rastenberg. Die dichte Besiedlung zeigt sich in einer hohen Anzahl von Fundstellen und Funden in Rastenberg und Bachra. Die Gemar-kungen Roldisleben, Rothenberga und Schafau haben sicher dasselbe Potenti-al an Fundplätzen, sind aber bei weitem nicht so gut bodendenkmalpflegerisch untersucht wie die erstgenannten. In der Landschaft um Rastenberg verbergen sich noch zahlreiche Überraschungen, wie die kürzlich erfolgten großflächigen Untersuchungen auf der Trasse der ICE-Strecke von Erfurt nach Leipzig in den Ge-markungen Mannstedt und Hardisleben (Donnersberg) eindringlich zeigen. Dort konnten große Teile von Siedlungen der Jungsteinzeit, Bronzezeit und frühen Ei-senzeit untersucht und die Grundrisse von Langhäusern und kleineren Bauten nachgewiesen werden26. Zwei der Haus-grundrisse sind wohl die ersten thürin-gischen Nachweise von sehr seltenen Häusern der Schnurkeramischen Kultur der ausgehenden Jungsteinzeit um 2500 v. Chr.

Eine Besiedlung der Gegend von Rasten-berg in der Altsteinzeit ist anzunehmen, für die Mittelsteinzeit ist sie nachgewie-sen. Das südwestliche Vorland und die Unterhänge der Finne gehören zum thü-ringischen Altsiedelland, in dem seit der Einführung von Ackerbau und Viehzucht in allen Epochen Menschen gelebt haben. Die guten Böden und die Lage Rasten-bergs an den Finne-Übergängen machte die Gegend im Wortsinne lebenswert und zu einer der am dichtesten besiedelten Landschaften in Mitteldeutschland.

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– Slawen. Akten der internationalen Tagung in Bonn 25.-28. Februar 2008. Bonn (2008), S. 145-227.

24 Köhler, Michael: Thüringer Burgen und befes-tigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jena (2003). Walter, Diethard/ Bechler, Lothar: Archäologische Denkmale des Landkreises Sömmerda. In: S. Ostritz (Hrsg.), Archäologi-scher Wanderführer Thüringen 4, Landkreis Sömmerda. Langenweißbach (2005).

25 Vgl. Anm. 10.26 Viol, Peter: Prähistorisches Leben am Gänse-

bach. In: Archäologie in Deutschland 1/2010 (2010), S. 56-57. Die wissenschaftliche Auswer-tung der Grabungen wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

S. Ostritz (Hrsg.), Archäologischer Wanderfüh-rer Thüringen 4. Landkreis Sömmerda. Langen-weißbach (2005).

11 Berthold Schmidt: Die späte Völkerwande-rungszeit in Mitteldeutschland. Katalog (Süd-teil). Berlin (1970).

12 Für einen räumlich naheliegenden älteren vergleichbaren Befund: Mario Küßner/ Ingmar Balfanz: Adelige Krieger aus der Glanzzeit Thü-ringens. Archäologie in Deutschland 4/2011 (2011), S. 53.

13 Vgl. Anm. 11.14 In diesem Zusammenhang wichtig ist das

überlieferte Patronat des „fränkischen“ Heili-gen Kilian über die alte Kirche auf dem Ka-pellenberg.

15 Vgl. Anm. 10.16 Bechler, Lothar: Die Raspenburg – eine verges-

sene Burg in Thüringen. In: Burgen und Schlös-ser in Thüringen 2001/02 (2003), S. 39-44; Köhler, Michael: Thüringer Burgen und befes-tigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. 2. erw. u. überarb. Auflage (2003), Jena; jeweils mit älterer Lit.

17 1804 ist erstmalig der Bergfried „entdeckt“ worden. 1929 erfolgte die Freilegung des heute durch einen Pavillon geschützten Turmstump-fes bis auf den Boden in 4,50 m Tiefe.

18 Die von Peter Klube abgesammelten Plät-ze nordöstlich der Ortslage beiderseits des Hirschbaches in teils beträchtlichem Abstand haben so viel Material geliefert, dass von im-mer wieder erfolgter intensiver Besiedlung vom Neolithikum bis in das frühe Mittelalter auszugehen ist.

19 Weitere Gräber von der Zufahrung zum Heiz-haus der Schweinemastanlage lassen wegen fehlender Beigaben und lückenhafter Doku-mentation sich zeitlich nicht genau einordnen.

20 Simon, Klaus: Ein Hortfund von Rudolstadt. Zu Bronzemessern der mittleren Urnenfelderzeit in Thüringen. In: Alt-Thüringen 21 (1986), S. 136-163.

21 Müller, Rosemarie/ Müller, Detlef W.: Stempel-verzierte Keramik aus einem Randgebiet der Keltikè. In: Alt-Thüringen 14 (1977), S. 194-243.

22 Aureus des Augustus (30 v. Chr. bis 14 n. Chr.), verschollen.

23 Bemmann, Jan: Mitteldeutschland im 5. Jahr-hundert – Eine Zwischenstation auf dem Weg der Langobarden in den mittleren Donauraum? In: J. Bemmann/ M. Schmauser (Hrsg.), Kultur-wandel in Mitteleuropa. Langobarden – Awaren