Zur slawischen Keramik des Typs "Glienke"

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Sonderdruck aus Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 60 Der Wandel um 1000 Beiträge der Sektion zur slawischen Frühgeschichte der 18. Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung in Greifswald, 23. bis 27. März 2009 Herausgegeben von Felix Biermann, Thomas Kersting und Anne Klammt BEIER & BERAN. ARCHÄOLOGISCHE FACHLITERATUR LANGENWEISSBACH 2011

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Sonderdruck aus Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte

Mitteleuropas 60

Der Wandel

um 1000

Beiträge der Sektion zur slawischen Frühgeschichte

der 18. Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen

Verbandes für Altertumsforschung

in Greifswald, 23. bis 27. März 2009

Herausgegeben von

Felix Biermann, Thomas Kersting

und Anne Klammt

BEIER & BERAN. ARCHÄOLOGISCHE FACHLITERATUR

LANGENWEISSBACH 2011

Es ist nicht gestattet, diese Arbeit ohne Zustimmung von Verlag, Autoren und Heraus-gebern ganz oder auszugsweise nachzudrucken, zu kopieren, in andere Sprachen zu übertragen oder auf sonst irgendeine Art zu vervielfältigen. Gleiches gilt auch für die fototechnische oder elektronische Speicherung. Bezüglich Fotokopien verweisen wir nachdrücklich auf §§ 53, 54 UrhG.

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Bibliographische Information Der Deutschen Bibliothek. Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation

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Die Herstellung dieser Publikation wurde durch eine finanzielle Zuwendung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. gefördert.

Impressum

Verlag: Beier & Beran. Archäologische Fachliteratur

Thomas-Müntzer-Str. 103, Weißbach, D-08134 Langenweißbach Tel. 037603 / 3688. Fax 3690 Internet: www.beier-beran.de, Email [email protected]

Redaktion: Hans-Jürgen Beier (Langenweißbach), Felix Biermann (Berlin), Thomas Kersting (Wünsdorf), Anne Klammt (Göttingen)

Satz/Layout: Susanne Kubenz, Halle/Sa. Druck: Verlag Herstellung: Buchbinderei Reinhardt

Weidenweg 17, 06120 Halle/Sa. Preis: 59,00 EUR Vertrieb: Verlag

oder jede andere Buchhandlung online unter www.archaeologie-und-buecher.de

C: Copyright und V. i. S. d. P. für den Inhalt liegen bei den jeweiligen Autoren ISBN 978-3-941171-45-9 hergestellt in der Bundesrepublik Deutschland / printed in Germany Vorsatz: Luftbild der Burg Raabs (Niederösterreich) in einer Schlinge der Thaya. Vgl. Beitrag Felgenhauer-Schmiedt, S. 215 ff.

Inhalt Vorwort …………………………………………………………………………………………………… Beiträge zum Schwerpunktthema Felix Biermann ………………………………………………………………………………………….. Der Wandel um 1000 – Einführung Christian Zschieschang ............................................................................................................. Wolauki, Nizici und MGH DO I 446 – zum Wandel der Siedlungslandschaften im späten 10. Jahrhundert an der mittleren Elbe Fred Ruchhöft …………………………………………………………………………………………... Der Wandel der Burgenlandschaft im 10. Jahrhundert bei den Obodriten und Wilzen Uwe Michas ……………………………………………………………………………………………… Burg und Burgstadt Spandau um das Jahr 1000 – Neue Ausgrabungsergebnisse Kerstin Kirsch …………………………………………………………………………………………... Die „Brandenburg“ um 1000: Wandel in Ökonomie und Politik Donat Wehner …………………………………………………………………………………………… Zwischen Brennaburg und Poztupimi – der Wandel der Burgenlandschaft um 1000 Ralf Bleile ………………………………………………………………………………………………... Zur Funktion slawischer Inselsiedlungen im 10. Jahrhundert Ulrich Müller …………………………………………………………………………………………….. Olsborg – eine Inselsiedlung um das Jahr 1000 Anna B. Kowalska ……………………………………………………………………………………… Scandinavian Elements in the Culture of the Early Medieval Szczecin (8th-12th Century) Felix Biermann, Ottilie Blum, Solveig Semjank, Andreas Stenzel und Heidrun Voigt ......... Ein slawischer Teerschwelplatz bei Dallgow im Havelland Anne Klammt ……………………………………………………………………………………………. Methodische Überlegungen zur Quantifizierung des vermuteten Landesausbaus um 1000 auf Grundlage des Quellenbestands des westlichen Mecklenburgs und östlichen Holsteins Alexander Pust …………………………………………………………………………………………. Das slawische Siedlungsbild der Lebuser Platte vor und nach der Jahrtausendwende Norbert Goßler, Thomas Kinkeldey …………………………………………………………………. Der slawische Fundplatz Wustrow 10, Kr. Prignitz (Land Brandenburg) vom 9. bis zum 11. Jahr-hundert – Bemerkungen zur Siedlungsdynamik und zum Bearbeitungsstand der Keramik Felix Biermann, Ottilie Blum, Cecilia Hergheligiu, Solveig Semjank, Andreas Stenzel, Heidrun Voigt …………………………………………………………………………………………… Nutzungsareale in einer spätslawischen Siedlung – das Beispiel Ziethen in Vorpommern Stefan Pratsch ………………………………………………………………………………………….. Slawische Kellergruben von Groß Kienitz und Klein Kienitz, Lkr. Teltow-Fläming

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Stefan Albrecht …………………………………………………………………………………………. „Von der Anarchie zum Staat“ – einige Überlegungen zu Cosmas von Prag Jan Mařík ………………………………………………………………………………………………… The Slavniks and Saxony Kateřina Tomková ……………………………………………………………………………………… Der Kulturwandel des 10. Jahrhunderts in Böhmen aus archäologischer Sicht Drahomíra Frolíková-Kaliszová ……………………………………………………………………… Nachgroßmährische Entwicklung der Agglomeration Uherské Hradiště – Staré Město Sabine Felgenhauer-Schmiedt ………………………………………………………………………. Herrschaftsbildung im Nordwald – die Burganlage auf der Flur „Sand“ bei Raabs an der Thaya und die Burg Raabs (Niederösterreich) Przemysław Sikora, Marcin Wołoszyn ……………………………………………………………… 981 – Volodímer zog zu den Ljachen und nahm ihre Städte: Peremyšl’, Červen und die anderen Städte. Forschungsgeschichte und neuere Untersuchungen zu den Červenischen Burgen Marek Dulinicz (†) …………………………………………………………………………………….. Pagane und christliche Körpergräber – ein Vergleich in ausgewählten westslawischen Sied-lungsgebieten Andrzej Janowski ………………………………………………………………………………………. Early medieval chamber graves on the south coast of the Baltic Sea Bettina Jungklaus und Heike Kennecke …………………………………………………………… Die slawischen Körpergräberfelder von Bredow und Hohennauen, Lkr. Havelland – archäologi-sche und anthropologische Aspekte Elke Schanz ……………………………………………………………………………………………... Ungewöhnliches am Gürtel – Das Grab 21 von Basedow, Landkreis Demmin Allgemeine Beiträge Sébastien Rossignol …………………………………………………………………………………... Überlegungen zur Datierung des Traktates des sog. Bayerischen Geographen anhand paläo-graphischer und kodikologischer Beobachtungen Norbert Goßler, Thomas Kinkeldey …………………………………………………………………. Eine frühslawische Siedlung am Rudower See bei Lenzen (Lkr. Prignitz, Brandenburg) René Bräunig ……………………………………………………………………………………………. Der frühslawische Fundplatz Groß Machnow 4, Lkr. Teltow-Fläming, und die Probleme seiner Radiokarbondaten Sebastian Messal ………………………………………………………………………………………. Zur slawischen Keramik des Typs „Glienke“ Harriett Bönisch ………………………………………………………………………………………… „`Ne Menge Holz“ – Überlegungen zum Holzbedarf in altslawischer Zeit am Beispiel der Errich-tung des Museums „Slawenburg Raddusch“ im Spreewald Jens Schneeweiß ………………………………………………………………………………………. Die Datierung des Höhbeck-Kastells an der Elbe

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Thomas Weber ………………………………………………………………………………………….. Magdeburgs Befestigungen im frühen Mittelalter Sunhild Kleingärtner …………………………………………………………………………………... Zur see- und binnenwärtigen Infrastruktur des Seehandelsplatzes von Menzlin Dominik Nowakowski ………………………………………………………………………………….. Der mittelalterliche Siedlungskomplex von Sława (Schlawa, Niederschlesien) im Lichte archäo-logischer Untersuchungen Andreas Kieseler ……………………………………………………………………………………….. Die Wallkonstruktion des Burgwalls von Kleinitz (Klenica) Ingo Petri ………………………………………………………………………………………………… Eine Schmiede aus dem Burgwall Grzybowo-Rabieżyce in Großpolen Stefan Eichert …………………………………………………………………………………………… Karantanische Slawen – slawische Karantanen. Überlegungen zu ethnischen und sozialen Strukturen im Ostalpenraum des frühen Mittelalters Wolfgang Breibert ……………………………………………………………………………………… Grabfunde aus Krungl in der Steiermark (Österreich) – Überlegungen zu Chronologie und Wirt-schaft des Frühmittelalters im Ostalpenraum Thomas Kersting ……………………………………………………………………………………….. Ein „interkulturelles“ Medaillon mit Einflüssen unterschiedlicher Zeiten und Regionen von Plänitz in Brandenburg Przemyslaw Sikora …………………………………………………………………………………….. Holzkonstruktionen in frühmittelalterlichen Hügelgräbern der Ostslawen Katrin Frey ………………………………………………………………………………………………. Slawisch-deutscher Landesausbau in Vorpommern am Beispiel der Wüstung Zwinrowe bei Gützkow Peter Lutz ………………………………………………………………………………………………... Luckenwalde – Ausgrabungen einer hochmittelalterlichen Burganlage an der Nuthe

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Vorwort In diesem Band sind die Beiträge der Sektion zum slawischen Mittelalter der 18. Jahrestagung des Mittel- und Ost-deutschen Verbandes für Altertumsforschung versammelt, die vom 23. bis 27. März 2009 in Greifswald stattfand. Der Arbeitskreis zum slawischen Mittelalter kam dort bereits zum dritten Mal zusammen, nach den Treffen in Frank-furt/Oder (2005) und Halle an der Saale (2007). In Greifswald standen die Vorträge unter dem Oberthema „Der Wan-del um 1000“ – sie untersuchten also die tiefgreifenden Veränderungen der wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Verhältnisse, die der westslawische Raum in den Jahrzehnten um die Wende vom ersten zum zweiten Jahrtausend erlebte. Die Beiträge zeichneten ein facettenreiches Bild dieser Umbruchperiode, indem sie unterschiedliche geogra-phische, methodische und inhaltliche Schwerpunkte setzten: Sie spürten den Veränderungen anhand der Auswertung einzelner Fundplätze oder Sachgruppen über den Vergleich von Befundgattungen – wie den Burgen, wirtschaftlichen Zentralorten oder Bestattungsplätzen – bis hin zur landschaftsarchäologischen Betrachtung von Siedlungsräumen nach. Da die Vorträge verschiedene Regionen des ostdeutschen, polnischen, tschechischen und österreichischen Gebietes betrafen, wurden die Wandlungen in unterschiedlichen Teilregionen Ostmitteleuropas beleuchtet und mitei-nander in Beziehung gesetzt. So ließen sich Gemeinsamkeiten, Unterschiede und strukturelle Zusammenhänge er-kennen. Neben archäologischen Forschungen bereicherten historische, onomastische und anthropologische Studien die Tagung. Sehr erfreulich ist, dass erneut zahlreiche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Gelegen-heit zur Vorstellung ihrer Forschungen wahrnahmen.

Umfangreich war auch der allgemeine Teil der Sektion, in dem aktuelle Untersuchungen präsentiert werden konn-ten. Die Bandbreite reichte von frühslawischen Siedlungsbefunden über Forschungen zu Befestigungen und Sied-lungslandschaften bis hin zu Untersuchungen zur nicht-agrarischen Produktion, zur Keramik und zur der dem „Wandel um 1000“ nachfolgenden großen Transformationszeit des 12./13. Jhs. Räumlich wurde wiederum ein weites Gebiet von Ostholstein bis nach Kärnten, in die Ukraine und nach Weißrussland umrissen.

Die Mehrheit der Vorträge wird in diesem Band in Schriftform vorgelegt. Die große Zahl von über 40 Beiträgen ver-deutlicht die Attraktivität des Forschungsfeldes, das vielfältige Anknüpfungspunkte für kulturhistorische Forschungen bietet, und zwar weit über den Zeitraum des 7. bis 12. Jhs. und das östliche Mitteleuropa hinaus.

Die Herausgabe dieses Buches gelang nur dank des Engagements aller Autorinnen und Autoren. Redaktionelle Hilfen leisteten Dr. K. Frey (Greifswald), O. Blum, C. Hergheligiu und U. Stief (Berlin). PD Dr. H.-J. Beier (Langen-weißbach) übernahm die Bearbeitung und Gestaltung dieses Bandes und die Publikation in den „Beiträgen zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas“. Die Durchführung der Sektion zum slawischen Mittelalter wurde durch die Organisato-ren der Greifswalder Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung, Dr. S. Eickhoff (Wünsdorf), Dr. G. Wetzel (Cottbus) und Prof. Dr. Th. Terberger (Greifswald), ermöglicht. Allen genannten Personen gilt unser herzlicher Dank.

Berlin, Wünsdorf und Göttingen, im Februar 2010

Felix Biermann, Thomas Kersting und Anne Klammt

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lungs- und Werkstattbefunde, aber auch das geborgene, teilweise sehr qualitätvolle Fundma-terial ermöglichten dabei detaillierte Einblicke in die Lebenswelt der Slawen im 9. und 10. Jh.

Den größten Anteil des Fundmaterials bildet die Keramik (Messal 2008, 26 f.). Unter den Kera-

mikformen dominiert der Feldberger Typ, dem sich mehr als 71 % des Gesamtmaterials zuord-nen lassen (Messal 2008, 106 ff.). Die Feldberger Dominanz im Kerngebiet der Ausbreitung die-ser Warenart ist dabei – zumindest für das 9. Jh. – nicht ungewöhnlich, sondern sogar zu erwarten, wie vergleichbare Keramikinventare u. a. aus Neubrandenburg-Bacherswall (Schmidt 1984, 30), Neubrandenburg-Ravensburg (Schoknecht

Die Ausgrabungen bei Glienke im östlichen Mecklenburg gehören ohne Zweifel zu den bedeutendsten Untersuchungen von slawischen Befestigungsanlagen im westslawischen Sied-lungsgebiet (Abb. 1). Bedingt durch den Bau der Ostseeautobahn A 20 erfolgten dort zwischen

1999 und 2001 umfassende Ausgrabungen, bei denen ein slawischer Burgwall des 9. und 10. Jhs. sowie größere Areale der umgebenen Vorburg-siedlung untersucht werden konnten.1 Die im Zuge dieser Arbeiten aufgedeckten Reste der Befestigungskonstruktion sowie zahlreiche Sied-

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Zur slawischen Keramik des Typs „Glienke“

Sebastian Messal

1 Messal/Schmidt 2004; Messal 2005; 2007; 2008.

Abb. 1. Verlauf der Ostseeautobahn A 20 und Lage des Fundplatzes Glienke, Lkr. Mecklenburg-Strelitz (nach Messal 2008, 11 Abb. 1).

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Redarier zwischen Tollensesee und Uecker ein bislang nicht erfasster mittelslawischer Burgen-horizont abzeichnen,2 worauf im Übrigen auch neuere Befunde aus Friedland (Stange 1996; 1998) hinweisen.

Der Typ GlienkeAus dem Keramikinventar von Glienke sind dar-über hinaus zahlreiche Reste von Gefäßen über-liefert, die durch sehr aufwändige und sorgfältig ausgeführte Verzierungen gekennzeichnet sind und eine Sonderstellung im bekannten Formen-gut der Feldberger Ware einnehmen (Abb. 3). Da diese Form in größerer Zahl – insgesamt fanden sich 263 Rand- und Wandungsscherben von mindestens 15 Gefäßen – nahezu ausschließlich in Glienke auftritt (s. unten), soll sie im Folgen-den als Typ Glienke bezeichnet werden (Messal 2007, 262; 2008, 116 ff.).

Bei den Gefäßen vom Typ Glienke handelt sich um große, hochschultrige Töpfe mit meist stark einziehendem Unterteil und verhältnis-mäßig dicken Gefäßwandungen (Abb. 3.1–7). Die Oberfläche der nachgedrehten Gefäße ist geglättet, der Brand überwiegend hart. Für die Gefäße sind lange, stark ausbiegende Rän-der typisch (Abb. 3.2–9); häufig sind sie dabei wulstrand artig verdickt. Die Randkanten sind immer abgestrichen, wobei die Innenkante fast ausnahmslos gerade abgestrichen wurde, wäh-rend die Außenkante auch gekehlte Abschlüsse aufweisen kann. Zahlreich treten zudem Rand-verzierungen auf. Auf den Außenkanten finden sich v. a. einfache Einstiche mit dem Töpfer-kamm. Die durch die langen Ränder sehr breiten Rand innenseiten weisen dagegen auch mehr-friesige Kammstichmuster auf (Abb. 3.5, 9), teil-weise wurden diese durch plastische Aufl agen noch zusätzlich erhöht.

Die Besonderheit des Typs Glienke beruht vornehmlich auf den sorgfältig ausgeführten und qualitätvollen Verzierungen (Abb. 3–4). Die Gefäße sind dabei in ein oder zwei Hauptfriese gegliedert (Abb. 5.1), die jeweils von horizontal verlaufenden, häufig kammstich- oder kerb-stichverzierten plastischen Leisten eingerahmt werden (Abb. 6.1). Der obere Fries beginnt unmittelbar unter dem Gefäßrand und schließt auf dem Umbruch ab, der durch die plastische Leiste zusätzlich betont wird. Sofern ein zweiter Hauptfries angelegt ist, liegt dieser unterhalb der Schulter.

Die Hauptfriese werden weiterhin durch senkrecht aufgelegte Leisten in kleinere Einzel-

1970, 265) oder Feldberg (Herrmann 1969, 48) mit Anteilen von 98 % und mehr belegen (Abb. 2).

Von besonderer Bedeutung ist hingegen, dass aus Glienke erstmals im Kerngebiet der Feldberger Ware eine Reihe von Jahrringdaten vorliegen, die eine nähere Datierung des Typs, insbesondere der Laufzeit, ermöglichen. Der Burgwall datiert in das späte 9. Jh. und die erste Hälfte des 10. Jhs. (Messal 2008, 255 ff., 322 ff.). Damit zeigt sich, dass der Feldberger Typ in Glienke bis in das 10. Jh. im Gebrauch bleibt und nicht – wie zumeist in der Forschung angenom-men (Brather 1996, 178 ff.; Kempke 2001, 236, 238) – im Laufe des späten 9. Jhs. durch den Men-kendorfer Typ verdrängt wird. Inwieweit sich diese Beobachtungen aus Glienke auch auf das lokale bzw. regionale Umfeld übertragen lassen, ist derzeit aufgrund fehlender absoluter Daten nicht zu beurteilen. Eine längere Nutzungsdauer der Feldberger Ware wäre aber für eine Neube-wertung der Besiedlungsgeschichte im östlichen Mecklenburg von großer Bedeutung, da v. a. die durch Feldberger Keramik in die frühslawische Zeit datierten Burgwälle, u. a. die nahe gelege-nen Burgen von Jatzke (Schmidt 1981, 225) und Pleetz (Schwarz 1975/76, 44), weitaus jünger sein könnten als seinerzeit angenommen. Somit dürfte sich besonders für das Stammesgebiet der

Abb. 2. Gesamtverbreitung der Feldberger Keramik in Ostmecklenburg und Vorpommern. Der Fund-platz Glienke (Raute) ist hervorgehoben. Fundplätze pro Gemarkung (nach Brather 1996, 156 Abb. 114).

2 So setzte V. Schmidt (1992, 84; 95) für die Redarier seit dem 9. Jh. eine zentralisierte Machtausübung in Rethra vor-aus, die einen burggesessenen Adel verhindert habe.

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Einzigartig in der Formenwelt der slawi-schen Keramik sind die Verzierungen in Form von plastischen Applikationen. Es handelt sich um plastische, häufig kammstichverzierte Leis-ten (Abb. 6.1), die nicht – wie gewöhnlich – aus dem Gefäßkörper herausmodelliert (Kempke 1984, 47), sondern vor dem Brand auf die Ober-fläche aufgebracht und an den Seiten verstrichen wurden. Darauf weisen neben Herstellungsspu-ren auch zahlreiche abgeplatzte Leisten hin. Die Leisten wurden dabei erst nach der Verzierung des Gefäßes mit dem Töpferkamm aufgebracht,

friese unterteilt, die sowohl mit Kammstrich und Kammstich als auch mit plastischen Applikatio-nen verziert wurden (Abb. 6.2). Es überwiegen dabei gezogene Horizontalbänder, seltener auch Wellenbänder (Abb. 6.2l–n). Zudem wurden rau-tenförmige Muster eingestochen (Abb. 6.2i–k); in einem Fall tritt eine eingeritzte Swastika auf (Abb. 3.2a; 6.3).

Abb. 3. Glienke. Auswahl von Keramik des Glienker Typs. M. 1:4 (Zeichnungen: Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern).

Abb. 4. Glienke. Reste eines Gefäßes vom Typ Glienke (Foto: S. Suhr).

Abb. 5. Gefäßrekonstruktionen. 1 Typ Glienke; 2 Oldenburger Prachtkeramik (1: Zeichnung: S. Dolereit; 2: nach Gabriel 1991, 196 Abb. 10.1).

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VergleicheBelege für Gefäße mit Verzierungen in Form von plastischen Applikationen sind aus den westslawischen Siedlungsgebieten bislang nur sporadisch und überwiegend als Einzelscher-ben bekannt (Abb. 7). Horizontale und vertikale Leistenverzierungen konnten auf Gefäßen aus Menzlin (Schoknecht 1977, Taf. 49. 1), Stern-berger Burg (Schuldt 1982, 129 Abb. 28 h) und Friedrichsruhe (Brandt u. a. 1979, 46 Abb. 18k; DFG-Projekt „Elbslawen“) beobachtet werden; geometrische Leistenverzierungen fanden sich zudem auf mehreren Scherben aus Rosenhof (Alber/Schwarz 2008, 124 Abb. 11) (Abb. 8–9). Auch im Rahmen der Untersuchungen des Elbslawen-Projektes kamen unlängst aus dem Burgwall Lenzen-Neuehaus und der zugehöri-gen Vorburgsiedlung Wustrow sowie aus Meet-schow weitere vergleichbare Gefäßreste zutage.3

wie unter den Leisten verlaufende Kammstrich-verzierungen belegen.

Die durch die plastischen Applikationen gebildeten Darstellungen zeigen geometrische und zoomorphe Motive (Abb. 6.4). Bei den geo-metrischen Motiven treten überwiegend rund, diagonal sowie unregelmäßig verlaufende Leis-ten auf, allerdings sind vollständige Motive aufgrund der Zerscherbung der Gefäße kaum näher bestimmbar (Abb. 6.4s–v). Die zoomor-phen Motive lassen sich dagegen als Vogeldar-stellungen interpretieren (Abb. 6.4p–q). Die lang gezogene Form des Körpers und der lange Hals dürften wohl auf einen Schwimmvogel hinwei-sen. Mit einer Swastika tritt ein weiteres, plas-tisch ausgestaltetes Motiv einmal auf (Abb. 6.4r).

Eine bestimmte Zierfolge in den Hauptfrie-sen ist nicht festzustellen. Die Motive treten in allen Kombinationen zueinander auf und vari-ieren auf den einzelnen Gefäßen. Tendenziell lässt sich jedoch feststellen, dass in den oberen Friesen häufig Kammstrich- und Kammstich-verzierungen und in den unteren Friesen meist plastische Applikationen auftreten.

Abb. 6. Verzierungselemente auf Gefäßen vom Typ Glienke: 1 plastische Leisten (grau: Querschnitt); 2 Kamm-stich- und -strichverzierungen; 3 eingeritzte Swastika; 4 plastische Applikationen (p-q Vogelmotiv; r Swastika; s-v geometrische Motive) (Zeichnung: S. Dolereit/S. Messal).

3 Auf die Scherben machten mich freundlicherweise Prof. Dr. F. Biermann, Berlin, Dr. N. Goßler, Wünsdorf, und C. Völker, Göttingen, aufmerksam.

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Abb. 7. Verbreitung der Keramik mit Verzierungen in Form plastischer Applikationen. 1 Glienke; 2 Menzlin; 3 Starigard/Oldenburg; 4 Sternberger Burg; 5 Friedrichsruhe; 6 Lenzen-Neuehaus; 7 Wustrow; 8 Meetschow; 9 Rosenhof; 10 Möllendorf; 11 Dolánky-Rubín; 12, 13 Kolín; 14 Dobešovice; 15 Libice; 16 Třebovle; 17 Bečvàry;

18 Čtyřkoly; 19 Čàslav-Hràdek (Karte Autor).

Abb. 8. Vergleichsfunde zur Keramik vom Typ Glienke. 1 Friedrichsruhe; 2 Möllendorf; 3 Sternberger Burg; 4 Menzlin. 1–3 M. 1:6, 4 M. 1:8 (Nachweise im Text).

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Aus Möllendorf in der Niederlausitz sind schließlich zwei kleine Wandungsscherben mit vermutlich zoomorphen Applikationen überlie-fert (Biermann 2000, 264 Abb. 179.6) (Abb. 8.2).

Darüber hinaus finden sich vergleichbare Gefäße mit plastischen Leistenverzierungen auch im böhmischen Raum (Abb. 7).4 Insbeson-dere im Kolíner Land östlich von Prag sind von mehreren Fundplätzen entsprechende Gefäße des 9. und 10. Jhs. bekannt (Profantová 2000, 653 ff.) (Abb. 10).

Eine auffallende Vergleichsform zum Glienker Material stellt darüber hinaus auch die „Olden-burger Prachtkeramik“ dar (Gabriel 1991, 195 f.; Kempke 1988, 46 f.) (Abb. 5.2). Diese fast aus-schließlich aus Starigard/Oldenburg in Wa grien bekannten Großgefäße besitzen eine meist bau-chige Form mit hoher Schulter und einziehen-dem Unterteil; die Verzierungen bestehen aus Schrägkreuzen im Hauptfries sowie beidseiti-gen Einrahmungen in Form von gezogenen und gestochenen Mustern.

Die Gemeinsamkeiten zwischen der „Olden-burger Prachtkeramik“ und der Glienker Ware liegen v. a. in der Gefäßform. Insbesondere die Hervorhebung des Schulterumbruchs durch plastische Leisten ist für beide Typen kennzeich-nend (vgl. Gabriel 1991, 1959) (Abb. 5; 11). Zudem entsprechen sich Machart und Brand der Gefäße5 sowie die friesartig gegliederte Verzierung der Schulter und die bis in die untere Gefäßhälfte rei-chende Kammstrichverzierung. Allerdings fehlen bei den stets einfriesigen Oldenburger Gefäßen die Einteilung in Einzelfriese sowie die plasti-schen Applikationen. Auch dürfte die „Olden-burger Prachtkeramik“ als direkte Parallele aus-fallen, da diese in das frühe 9. Jh. datiert (Kempke

Abb. 9. Rosenhof. Keramik vom Typ Glienke (nach Alber/Schwarz 2008, 124 Abb. 11).

Abb. 10. Vergleichsfunde zur Keramik vom Typ Glienke aus dem Kolíner Land (Tschechien). 1 Bečvàry; 2 Čàslav-Hràdek; 3, 6 Třebovle; 4, 5 Dobešovice (Zusammenstellung nach Profantová 2000, 652 Abb. 4, 656 Abb. 6).

4 Diesen freundlichen Hinweis verdanke ich Dr. J. Mařík, Prag.5 Freundlicher Hinweis Dr. T. Kempke, Lübeck.

Abb. 11. Starigard/Oldenburg. Gefäße der „Olden-burger Prachtkeramik“. M. 1:6 (nach Kempke 1984, Taf. 31).

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ger Prachtkeramik“ herleiten. Insbesondere die Leistenverzierungen kommen bei der Pracht-keramik nicht vor. Bereits S. Brather (1996, 173) wies für die Gefäße aus der Sternberger Burg und Menzlin auf westeuropäische Vorbilder hin, v. a. auf die der Badorfer Ware zuzurechnen-den Reliefbandamphoren des 9. und 10. Jhs., die vergleichbare Verzierungen in Form von auf-gelegten plastischen und rollstempelverzierten Leisten aufweisen (Sanke 2001, 291 f.) (Abb. 13). Die Ähnlichkeiten zum Glienker Typ sind dabei äußerst markant, so dass sie durchaus als Vor-bilder für die slawischen Töpfer in Betracht zu ziehen sein könnten. Eine entsprechende Deu-tung vertritt auch N. Profantová (2000) für das tschechische Material.

Allerdings sind bislang sowohl aus nordwest-slawischen als auch dem böhmischen Siedlungs-gebiet keine Funde von importierten Relief-bandamphoren bekannt (Profantová 2000, 664). Richtung und Umfang einer möglichen Einfluss-nahme auf die Entwicklung der Glienker Ware sind somit kaum nachvollziehbar. Da Relief-bandamphoren aber mehrfach von Handels-plätzen entlang der Ostseeküste überliefert sind (Haithabu: Janssen 1987, 21; Kaupang: Hougen 1969), dürften sie auch das südliche Ostseeküs-tengebiet erreicht und dementsprechend auch Anstöße zur Nachahmung gegeben haben.

Für die tschechischen Funde konnte N. Pro-fantová (2000) zeigen, dass das Kolíner Land

1984, 70 f.), während der Typ Glienke – der Datie-rung der Gesamtkeramik folgend – in das späte 9. und die erste Hälfte des 10. Jhs. einzuordnen ist (Messal 2008, 114 ff.). Vermutlich handelte es sich bei den Gefäßen der „Oldenburger Pracht-keramik“ eher um unmittelbare Vorbilder.

EinflüsseDie Verzierungen der Glienker Ware in Form plastischer Applikationen sind in der slawi-schen Keramik fremd. Zwar treten plastische, horizontal verlaufende Leisten auf Gefäßen der Feldberger, Woldegker oder Fresendorfer Ware auf (Kempke 2001, 240), die geometrischen und zoomorphen Motive stellen jedoch bisher unbe-kannte Verzierungselemente dar. Demnach stellt sich die Frage nach möglichen Vorbildern, die zur Entwicklung der qualitätsvollen Ware beigetragen haben könnten.

GefäßformHinsichtlich der Gefäßform, aber auch der fries- artigen Gestaltung ist – wie oben bereits erwähnt – in erster Linie die „Oldenburger Prachtkeramik“ des frühen 9. Jhs. als Vorbild zu vermuten. Die Ware tritt hauptsächlich in Starigard/Olden-burg auf (Gabriel 1991, 195); einzelne Gefäße sind aber auch aus Neu Nieköhr (Schuldt 1967, Taf. 1i) und Feldberg (Herrmann 1969, Abb. 25) überliefert und belegen ein sporadisches Auf-treten im östlichen Mecklenburg. Ein weiteres Gefäß dieses Typs ist zudem auch aus Glienke bekannt (Abb. 12). Die Prachtkeramik muss dabei aufgrund ihres vornehmlichen Auftre-tens in Burgen in einen herrschaftlichen Kontext gesetzt werden. Sie hebt sich durch ihre Exklusi-vität aus dem übrigen Keramikspektrum hervor, was den Anstoß zu Nachahmungen gegeben haben dürfte.

Plastische LeistenverzierungAndere Verzierungselemente des Glienker Typs lassen sich dagegen nicht aus der „Oldenbur-

Abb. 12. Glienke. Gefäß der „Oldenburger Pracht-keramik“ (Foto: S. Suhr).

Abb. 13. Reliefbandamphore aus Haithabu. M. 1:6 (nach Janssen 1987, 174 Taf. 4).

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Verbreitungskreise eigenständig voneinander entwickelt haben oder ob sie sich in irgendeiner Form gegenseitig beeinflussten bzw. miteinan-der in Beziehung standen.7 Diese Frage ist inso-fern von Bedeutung, als dass im Fundmaterial von Glienke mehrere, aus dem südslawischen

generell sehr stark durch westeuropäische Importe gekennzeichnet ist, was auf umfassende Kontakte in den karolingischen Raum schlie-ßen lässt. Ein westeuropäischer Einfluss auf die Keramikentwicklung, insbesondere auf die Ver-zierungen in Form von plastischen Leisten, ist somit sicherlich kaum von der Hand zu weisen.

Zweifellos sehr interessant, aber ohne natur-wissenschaftliche Materialanalysen schwer wei-ter zu verfolgen6, ist in diesem Zusammenhang die Frage, ob sich die derzeit abzeichnenden

Abb. 14. Figürliche Darstellungen auf slawischer Keramik. 1 Schulzendorf; 2 Rerik; 3 Wessentin; 4 Gallin; 5 Sternberg; 6 Stargard Gubiński; 7–8 Repten (Zusammenstellung nach Kinkeldey 2008, 498 Abb. 1, 499 Abb. 2).

6 Entsprechende Materialuntersuchungen durch die Römisch-Germanische Kommission des DAI (Frankfurt/Main) sind vorgesehen.

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der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur (Sko-rupka 2008, 21 Abb. 18) oder der eisenzeitlichen Przeworsk Kultur (Skorupka 2008, 48 Abb. 39). In der germanischen Keramik sind zoomorphe Elemente weitgehend unbekannt (Hegewisch 2008, 109); nur gelegentlich finden sich Gefäße mit einem eingeritzten Vogelornament (Abb. 15). Plastische Vogeldarstellungen in der Gefäßkera-mik sind allerdings nicht bekannt. Unmittelbare Vorbilder fallen daher aus.

Es bleibt zu vermuten, dass es sich bei den plas-tischen Vogeldarstellungen im Glienker Material um eigenständig entworfene Motive handelt. Die Vögel wären dann sowohl als Verzierung (pri-mär) wie eventuell auch als Töpfermarke (sekun-där) zu verstehen, die die Töpfereierzeugnisse aus Glienke kennzeichnete. Somit wäre auch das weitgehend auf Glienke beschränkte Vorkom-men der zoomorphen Applikationen erklärbar. Ob sich jedoch auch ein symbolischer Bildgehalt hinter dem Vogelmotiv verbirgt, lässt sich nicht erschließen (s. unten).

SwastikaBei der Swastika handelt es sich um ein langle-biges und weit verbreitetes Motiv mit symbo-lischem Charakter (s. unten). Es tritt mehrfach als Verzierungselement auf slawischer Keramik, u. a. aus Starigard/Oldenburg (Abb. 16), auf, vornehmlich jedoch als Bodenzeichen. Unmit-telbare Vorbilder für die Glienker Motive waren somit durchaus vorhanden, wobei die Ausge-staltung als plastische Applikation wiederum eine Ausnahme bildet.

DeutungDie Deutung der bildlichen Darstellungen auf slawischen Gefäßen fällt in der Forschung unter-schiedlich aus. F. Wietrzichowski (1988, 151) hält profane Gründe für die Einritzung von Darstel-lung möglich, sie sollten dabei „Begebenhei-ten des täglichen Lebens“ festhalten. Dagegen schreibt ihnen S. Brather (2001, 332) auch eine apotropäische Wirkung zu, also eine unheilab-wehrende Funktion. Dies scheint vor allem für die Swastika sehr wahrscheinlich zu sein, da sie in den ur- und frühgeschichtlichen Epochen zumeist als heiliges, magisches und beschützen-des Symbol aufgefasst wurde (Nordberg 2005, 244). Ein Symbolcharakter der Swastikadarstel-

Bereich importierte Fundstücke – etwa Sporen und Sporenschlaufen, Schüsselbarren, eine Rie-menzunge (Messal 2008, 272) – vorliegen, die auf gegenseitige Kontakte hinweisen. Der vorlie-gende Kenntnisstand lässt zur Zeit jedoch noch keine abschließende Annahme zu, so dass gegen-wärtig eher von zwei unabhängig voneinander existierenden Innovationsregionen – dem Ost-seeraum und dem böhmischen Tiefland – auszu-gehen ist, zumal für beide Regionen umfassende Kontakte in das Karolingerreich festzustellen sind. Allerdings sollte nicht vollständig ausge-schlossen werden, dass die Kenntnis der Verzie-rung mit plastischen Leisten aus dem südslawi-schen Raum in den Norden gelangt sein könnte. Die zahlreichen Funde entlang der Elbe (Fried-richsruhe, Lenzen-Neuehaus, Meetschow, Möl-lendorf, Rosenhof, Wustrow) mögen durchaus als Hinweise darauf verstanden werden.

Zoomorphe VerzierungenMögliche Vorbilder für die zoomorphen Appli-kationen lassen sich dagegen nicht näher fassen. Zwar sind bildliche Darstellungen auf slawi-scher Keramik nicht unbekannt, diese kommen aber nur äußerst selten vor (Wietrzichowski 1988; Kinkeldey 2008) (Abb. 14). Die Motive sind ausschließlich eingeritzt und zeigen häufig Pferde- und Reiterdarstellungen sowie Bogen-schützen, aber auch einfache Sonnendarstellung. Vogeldarstellungen, wie sie auf den Glienker Gefäßen belegt sind, konnten dagegen bislang nicht beobachtet werden.

Das Vogelmotiv ist aber in verschiedens-ten Ausführungen in fast allen ur- und frühge-schichtlichen Epochen bekannt (vgl. Skorupka 2008); als Ornament auf Keramik treten sie hin-gegen vergleichsweise selten auf. Eingeritzte Vogeldarstellung finden sich u. a. auf Gefäßen

7 Dieser Umstand ist sicherlich aber v. a. durch den For-schungsstand bedingt. Es ist davon auszugehen, dass wei-tere Funde des Typs bekannt werden. Insbesondere aus dem schlesischen Raum sind nach Auskunft von Dr. J. Mařík, Prag, weitere Gefäße mit plastischen Leistenverzierungen bekannt. Eine vollständige Kartierung des Materials ist daher derzeit nicht möglich.

Abb. 15. Zoomorphe Verzierungen (Vogelmotiv) auf germanischer Keramik. 1 Broholm, Fünen; 2 Bor-desholm; 3 Oberwiederstedt (nach Hegewisch 2008, 110 Abb. 12).

Abb. 16. Oldenburg. Slawisches Gefäß mit Swastika. M. 1:3 (nach Kempke 1984, Taf. 37.3).

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erst seit der Völkerwanderungszeit in größerer Zahl vorkommen und bis in die Wikingerzeit im Gebrauch bleiben (Theune 2006). Für die frühmittelalterlichen Vogelfibeln, insbesondere für die Adlerfibeln, wird eine christliche Sym-bolik vermutet: der Adler verbildlicht Christius als Seelenträger bzw. ist Zeichen der getauften Gläubigen (Theune 2006, 551 f.). Dies äußert sich auch in der der häufig auf anderen Bildträgern (Helme, Beschläge, Fibeln usw.) auftretenden Kombination von Vogel und Fisch, das eben-falls einen christlichen Sinngehalt verdeutlichen dürfte (Böhner 1994, 518 f.; Carnap-Bornheim/Schweitzer 2001; Theune 2006, 551 f.)

In der – soweit bekannt – slawischen Mytho-logie und Symbolik sind Vögel hingegen nicht belegt (vgl. Słupecki 2000; Brather 2001, 318 ff.). Vermutlich spielten Vögel im religiösen Leben der Slawen keine oder eine nur geringe Rolle, zumindest sind sie im Gegensatz zum mehr-

lung, wohl zum Schutz gegen Unheil, ist dem-nach durchaus anzunehmen.

Für die slawischen Vogeldarstellungen ist der Sinngehalt dagegen kaum zu beurteilen. Für die Bronzezeit, insbesondere für die Lausit-zer Kultur und die Urnenfelderkultur, werden Vogeldarstellungen – häufig in Kombination mit einer symbolträchtigen Zeichensprache – als Zeugnisse eines Sonnenkultes verstanden (Nikulka 2004, 146 f.). Aber auch in der kelti-schen Kunst und Mythologie spielten Vögel eine bedeutende Rolle (Skorupka 2008, 28). Sie sind zudem aus zahlreichen germanischen und später auch wikingerzeitlichen Grabfunden bekannt, ob als Speisebeigabe oder als Beleg eines kultisch-religiösen Totenrituals ist jedoch meist kaum näher zu bestimmen (Eisenschmidt 2004, 225 f.; Skorupka 2008, 31 f.). Eine eigenstän-dige Gruppe bilden schließlich die Vogelfibeln, die bereits vereinzelt in der Latènezeit, aber

Abb. 17. Glienke. Verteilung der Keramik vom Typ Glienke.

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In der Vorburgsiedlung traten keine Funde auf. Dies bedeutet, dass der Typ Glienke – wie die Gefäße der Oldenburger Prachtkeramik (Gabriel 1991, 195) – in einen herrschaftlichen Kontext zu stellen ist. Vermutlich wurden die Behältnisse unmittelbar für die Belange der ansässigen Elite hergestellt. Demnach darf auch die Keramik vom Typ Glienke im Sinne von T. Kempke (1984, 46 f.) als Prachtkeramik bezeichnet werden.

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fach belegten Pferdekult in den schriftlichen Quellen nicht überliefert. Eine mögliche kul-tisch-religiöse Funktion der Vogeldarstellungen ist demnach nicht zu erfassen. Ob sich hinter dem Vogelmotiv letztendlich vielleicht auch ein christlicher Sinngehalt, wie er für die Vogel-fibeln angenommen wird, verbergen könnte, ist sicherlich ein äußerst interessanter, aber kaum nachweisbarer Gedankenansatz.

Auffallend ist in diesem Zusammenhang die Verbreitung der Keramik vom Typ Glienke auf dem gleichnamigen Fundplatz. Sämtliche Scher-ben stammen ausnahmslos aus dem Burgwall-areal, während sie im Vorburggelände fehlen (Abb. 17). Anscheinend war die plastisch ver-zierte Keramik aus Glienke an die Bewohner des Burgwalles gebunden, vermutlich erfolgte sogar eine unmittelbare Herstellung für die ansässige Elite. Die Keramik weist also auf einen herr-schaftlichen Kontext hin. Damit könnte auch die Übernahme der Gefäßform aus der Oldenbur-ger Prachtkeramik begründet werden, da sich offenbar nicht nur die Prachtkeramik selbst in Ostmecklenburg verbreitete, sondern auch die damit verbundenen „elitären“ Vorstellungen. Die Vogeldarstellungen sind somit Ausdruck der Ansichten und Wünsche der Auftraggeber und daher eher als personengebundene denn als allgemeine, symbolische Motive zu verstehen. Die Intentionen des Vogelmotivs bleiben – wie bereits erwähnt – allerdings unbekannt; ein reli-giöser Charakter ist letztendlich genauso wenig auszuschließen wie profane Gründe, beispiels-weise eine frühe Form der familiären-heral-dischen Selbstdarstellung?

ZusammenfassungBei den Gefäßen vom Typ Glienke handelt es sich letztendlich um Spitzenerzeugnisse des sla-wischen Töpferhandwerks des späten 9. und der ersten Hälfte des 10. Jhs. im östlichen Mecklen-burg. Nach dem derzeitigen Forschungsstand sind die Gefäßen vom Glienker Typ eine lokale Ausprägung der Feldberger Ware, die verschie-dene äußere Einflüsse, aber offenbar auch eigene Ideen aufgenommen und verarbeitet hat. Die hohen Fundzahlen in Glienke sowie die sporadi-schen Nachweise im slawischen Siedlungs gebiet weisen auf eine nur begrenzte Vermittlung der Ware hin, so dass angenommen werden kann, dass die Gefäße direkt in Glienke hergestellt wurden. Möglicherweise lässt sich durch die Herausarbeitung des Glienker Typs auch die Entwicklung der spätslawischen, plastisch ver-zierten Großgefäße vom Typ Weisdin näher fas-sen (vgl. Kempke 2001, 243), allerdings bleiben hier noch zahlreiche Fragen offen.

Die Verteilung dieser Warenart in Glienke ist ausschließlich auf den Burgwall beschränkt.

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Dr. Sebastian MessalRömisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Palmengartenstr. 10–1260325 Frankfurt/Main