Zur Entstehung, Datierung und Besiedlung der Heuneburg-Vorburg. Ergebnisse der Grabungen 2000-2003

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257 Der früheisenzeitliche „Fürstensitz“ Heuneburg und sein von zahlreichen prähistorischen Geländedenk- malen geprägtes Umland gerieten bereits früh ins Blickfeld des altertumskundlichen Interesses. Dem- entsprechend fanden schon ab der Mitte des 19. Jh., bis in die jüngste Vergangenheit hinein immer wieder Grabungen im Bereich dieses außergewöhnlichen Fundplatzes statt. 1 So auch in den Jahren 2000 bis 2003, als angeregt durch die Baumaßnahmen für das neu entstehende Freilichtmuseum, umfangreiche Ausgrabungen im Vorfeld der Heuneburg anstanden. Insgesamt konnten in diesem Zeitraum 17 Gra- bungsschnitte bzw. -flächen untersucht werden, die zahlreiche Funde und Befunde der Bronze- und frü- hen Eisenzeit hervorbrachten (vgl. Abb. 1). 2 Durch- geführt wurden die archäologischen Untersuchungen von der ehemaligen Tübinger Außenstelle des Lan- desdenkmalamtes Baden-Württemberg, unter der Leitung von H. Reim. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich nun mit den Ergebnissen aus den Grabungen 2000 bis 2003, deren Auswertung für den letzten Antragszeitraum des DFG-SPP1171 in das Projekt „Heuneburg-Vor- burg“ mit aufgenommen wurde. 3 Vor allem die groß- flächigen Untersuchungen des Jahres 2000, die durch die Anlage eines Parkplatzes oberhalb der Heune- burg notwendig wurden, aber auch die Grabungen der folgenden Kampagnen lieferten wichtige Er- kenntnisse, die das Bild der Siedlungsverhältnisse im Vorfeld des späthallstattzeitlichen „Fürstensitzes“ grundlegend verändern sollten. Die Grabungen 2000 Während des Sommerhalbjahres 2000 konnte im Be- reich des heutigen Besucherparkplatzes an der Heu- neburg ein Areal von rund 4000 m 2 aufgedeckt und untersucht werden (Abb. 1 A). 4 Dabei kam eine gan- ze Reihe an Befunden der Heuneburg-Außensied- lung zu Tage, die hier in Ha D1 bis nahe an den Fuß des eigentlichen Burgbergs reichte. Durchschnitten bzw. überdeckt werden diese Befunde von der mäch- tigen Graben-Wall-Anlage der chronologisch jün- geren Heuneburg-Vorburg (Abb. 2). Insgesamt war es möglich, den Wall auf einer Länge von 55 m und einer Breite von etwa 6,5 m zu erfas- sen. 5 Der vorgelagerte Spitzgraben wies dabei eine Tiefe von rund 7 m auf und war im Schnitt ca. 15 bis 16 m breit. Unter der Schüttung des Walles fanden sich neben vereinzelten Pfostengruben die Reste zweier Gebäu- de. Bei dem einen der beiden Hausbefunde handelt es sich um einen ca. 7,6 m × 4,0 m großen Schwell- riegelbau mit Lehmfußboden, in dessen Innenraum eine mehrfach erneuerte Ofenstelle nachgewiesen werden konnte (Abb. 2,1). Bemerkenswert ist in die- sem Zusammenhang, dass unter der Rollierung der Zur Entstehung, Datierung und Besiedlung der Heuneburg-Vorburg Ergebnisse der Grabungen 2000 bis 2003 GERD STEGMAIER 1 Zur Forschungsgeschichte: Kimmig 1989a. – Kurz 2000, 16 ff. – Reim 2001/2002, 12 ff. – Zusammenfassend zum aktuellen Stand der Forschung: Kurz 2009, 143 ff. mit Abb. 1. 2 Im Fall von Abb. 1 sind nur 16 Grabungsflächen verzeichnet. Auf die Darstellung eines weiteren, sehr kleinen Grabungsschnittes, der keine vorgeschichtlichen Funde und Befunde erbrachte, wurde verzichtet. Die fehlende Grabungsfläche ist jedoch in Abb. 5 als Schnitt 6/2003 eingetragen. – Ein Übersichtsplan zur Lage der Grabungsflächen 2000 bis 2003 im Verhältnis zu den Schnitten der Jahre 2004 bis 2008 findet sich bei: Kurz 2008, Abb. 1. 3 Der genaue Titel des Projektes im DFG-SPP 1171 lautet „Ar- chäologische Untersuchungen im Bereich der Heuneburg an der Oberen Donau zur Klärung der Bedeutung der Vorburg“ (An- tragsteller Dr. Biel und Priv.-Doz. Dr. habil. D.Krausse). – Zum Fortgang des Projektes seit 2004: Während der ersten beiden Gra- bungskampagnen in den Jahren 2004 und 2005 war Herr Dr. J. Bo- finger mit der Grabungsleitung vor Ort betraut. Von 2006 bis April 2008 lag die Grabungsleitung und Auswertung des Projek- tes in den Händen von Frau Dr. G. Kurz (†). Herr Dr. J. Biel brachte im Sommer 2008 die Grabungen im Bereich der Heune- burg-Vorburg zu einem vorläufigen Abschluss. Die wissenschaft- liche Auswertung des Gesamtprojektes „Heuneburg“ liegt jetzt in Händen von Herrn Dr. S. Kurz (vgl. I S. 239ff.). 4 Reim 2000. 5 Es handelt sich dabei ausschließlich um Schüttungsmaterial der ers- ten Wallphase. Wie die Untersuchungen der Jahre 2006 bis 2008 zeigen, besaß der Wall der Heuneburg-Vorburg mindestens drei Baustadien. In seiner ersten Bauphase wies der Erddamm eine Breite von ca. 8 m auf. Durch die räumliche Begrenzung der Gra- bungsfläche des Jahres 2000, die rückseitig an den Zufahrtsweg zum Talhof angrenzte, konnte daher nur ein Teil der ersten Wall- schüttung erfasst werden.

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Der früheisenzeitliche „Fürstensitz“ Heuneburg undsein von zahlreichen prähistorischen Geländedenk-malen geprägtes Umland gerieten bereits früh insBlickfeld des altertumskundlichen Interesses. Dem-entsprechend fanden schon ab der Mitte des 19. Jh.,bis in die jüngste Vergangenheit hinein immer wiederGrabungen im Bereich dieses außergewöhnlichenFundplatzes statt.1 So auch in den Jahren 2000 bis2003, als angeregt durch die Baumaßnahmen für dasneu entstehende Freilichtmuseum, umfangreicheAusgrabungen im Vorfeld der Heuneburg anstanden.Insgesamt konnten in diesem Zeitraum 17 Gra-bungsschnitte bzw. -flächen untersucht werden, diezahlreiche Funde und Befunde der Bronze- und frü-hen Eisenzeit hervorbrachten (vgl. Abb. 1).2 Durch-geführt wurden die archäologischen Untersuchungenvon der ehemaligen Tübinger Außenstelle des Lan-desdenkmalamtes Baden-Württemberg, unter derLeitung von H. Reim.Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich nun mit denErgebnissen aus den Grabungen 2000 bis 2003, derenAuswertung für den letzten Antragszeitraum desDFG-SPP 1171 in das Projekt „Heuneburg-Vor-burg“ mit aufgenommen wurde.3 Vor allem die groß-flächigen Untersuchungen des Jahres 2000, die durchdie Anlage eines Parkplatzes oberhalb der Heune-burg notwendig wurden, aber auch die Grabungender folgenden Kampagnen lieferten wichtige Er-kenntnisse, die das Bild der Siedlungsverhältnisse imVorfeld des späthallstattzeitlichen „Fürstensitzes“grundlegend verändern sollten.

Die Grabungen 2000

Während des Sommerhalbjahres 2000 konnte im Be-reich des heutigen Besucherparkplatzes an der Heu-neburg ein Areal von rund 4000 m2 aufgedeckt unduntersucht werden (Abb. 1 A).4 Dabei kam eine gan-ze Reihe an Befunden der Heuneburg-Außensied-lung zu Tage, die hier in Ha D1 bis nahe an den Fußdes eigentlichen Burgbergs reichte. Durchschnittenbzw. überdeckt werden diese Befunde von der mäch-

tigen Graben-Wall-Anlage der chronologisch jün-geren Heuneburg-Vorburg (Abb. 2).Insgesamt war es möglich, den Wall auf einer Längevon 55 m und einer Breite von etwa 6,5 m zu erfas-sen.5 Der vorgelagerte Spitzgraben wies dabei eineTiefe von rund 7 m auf und war im Schnitt ca. 15 bis16 m breit.Unter der Schüttung des Walles fanden sich nebenvereinzelten Pfostengruben die Reste zweier Gebäu -de. Bei dem einen der beiden Hausbefunde handeltes sich um einen ca. 7,6 m × 4,0 m großen Schwell-riegelbau mit Lehmfußboden, in dessen Innenraumeine mehrfach erneuerte Ofenstelle nachgewiesenwerden konnte (Abb. 2,1). Bemerkenswert ist in die-sem Zusammenhang, dass unter der Rollierung der

Zur Entstehung, Datierung und Besiedlung der Heuneburg-Vorburg Ergebnisse der Grabungen 2000 bis 2003

GERD STEGMAIER

1 Zur Forschungsgeschichte: Kimmig 1989a. – Kurz 2000, 16ff. –Reim 2001/2002, 12ff. – Zusammenfassend zum aktuellen Standder Forschung: Kurz 2009, 143ff. mit Abb. 1.

2 Im Fall von Abb. 1 sind nur 16 Grabungsflächen verzeichnet. Aufdie Darstellung eines weiteren, sehr kleinen Grabungsschnittes, derkeine vorgeschichtlichen Funde und Befunde erbrachte, wurdeverzichtet. Die fehlende Grabungsfläche ist jedoch in Abb. 5 alsSchnitt 6/2003 eingetragen. – Ein Übersichtsplan zur Lage derGrabungsflächen 2000 bis 2003 im Verhältnis zu den Schnitten derJahre 2004 bis 2008 findet sich bei: Kurz 2008, Abb. 1.

3 Der genaue Titel des Projektes im DFG-SPP 1171 lautet „Ar-chäologische Untersuchungen im Bereich der Heuneburg an derOberen Donau zur Klärung der Bedeutung der Vorburg“ (An-tragsteller Dr. Biel und Priv.-Doz. Dr. habil. D. Krausse). – ZumFortgang des Projektes seit 2004: Während der ersten beiden Gra-bungskampagnen in den Jahren 2004 und 2005 war Herr Dr. J. Bo-finger mit der Grabungsleitung vor Ort betraut. Von 2006 bisApril 2008 lag die Grabungsleitung und Auswertung des Projek-tes in den Händen von Frau Dr. G. Kurz (†). Herr Dr. J. Bielbrachte im Sommer 2008 die Grabungen im Bereich der Heune-burg-Vorburg zu einem vorläufigen Abschluss. Die wissenschaft-liche Auswertung des Gesamtprojektes „Heuneburg“ liegt jetzt inHänden von Herrn Dr. S. Kurz (vgl. I S. 239 ff.).

4 Reim 2000.5 Es handelt sich dabei ausschließlich um Schüttungsmaterial der ers-

ten Wallphase. Wie die Untersuchungen der Jahre 2006 bis 2008zeigen, besaß der Wall der Heuneburg-Vorburg mindestens dreiBaustadien. In seiner ersten Bauphase wies der Erddamm eineBreite von ca. 8 m auf. Durch die räumliche Begrenzung der Gra-bungsfläche des Jahres 2000, die rückseitig an den Zufahrtswegzum Talhof angrenzte, konnte daher nur ein Teil der ersten Wall-schüttung erfasst werden.

ältesten Ofenplatte, die Schädelkalotte eines etwa 30bis 40 Jahre alten Mannes deponiert war. WelcheMöglichkeiten der Interpretation sich aus diesemBefund ergeben, soll im Rahmen des vorliegendenBeitrags nicht näher erörtert werden. Wahrscheinlichist jedoch, dass wir es hier mit dem Nachweis einerrituellen bzw. religiös motivierten Niederlegung zutun haben.Von dem zweiten Hausgrundriss der durch die Vor-burgbefestigung überdeckt wurde, hatte sich nurnoch ein rund 6,5 m langes, rechtwinklig abbiegendesGräbchen erhalten (Abb. 2,2). Bedauerlicherweiselassen sich zu diesem Gebäude keine weiter gehendenAussagen mehr treffen.Die zuvor beschriebenen Befunde lagerten auf der alten hallstattzeitlichen Oberfläche auf bzw. waren indiese gut erkennbare graue Bodenschicht eingetieft(vgl. dazu auch Abb. 7). Nach oben grenzte überweite Strecken ein deutlich erkennbares Aschebanddie Siedlungsschichten von der darüber liegendenWallschüttung ab. Dieses Ascheband kann als Ergeb -nis eines kurzfristigen Schadenfeuers oder einer in-tentionellen Zerstörung der zuvor beschriebenenGebäude gedeutet werden.

Wie bodenkundliche Analysen zeigen, kam es nachder Auflassung bzw. Zerstörung der Außensied-lungsgebäude in diesem Bereich zu keinem längerenOffenliegen der Oberfläche und damit auch zu kei-ner erkennbaren Bodenbildung. Vielmehr scheint esso, dass der Wall der Heuneburg-Vorburg mehr oderweniger unmittelbar auf den verbrannten Resten derVorgängerbesiedlung errichtet wurde. H. Reim ge-lang es auf diese Weise erstmals, die bis dato als mit-telalterlich angesprochenen Befestigungsanlagen imVorfeld der Heuneburg in einen prähistorischen bzw.früheisenzeitlichen Kontext zu datieren.6Einen genaueren chronologischen Anhaltspunkt fürdie Entstehung der Heuneburg-Vorburg liefert dasFundmaterial aus den durch den Wall überlagertenSchichten. Alles in allem zeigt sich hier eine mindes-tens dreiphasige Besiedlung, die neben den bereits ge-nannten Baubefunden eine recht große Zahl an Ke-ramik- und Metallobjekten hervorbrachte. Hierzu

Abb. 1: Übersichtsplan der archäologischen Denkmäler im Vorfeldder Heuneburg mit den Grabungsflächen der Jahre 2000 bis 2003(Schnitte A–F). 1 Umfassungsgraben; 2 zangenförmige Vorbefesti-gung; 3 Graben und Wall der Vorburg; 4 Nekropole „Gießübel/Tal-hau“; 5 äußere Graben-Wall-Anlage; 6 Grabhügel „Greutäcker“.

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6 Ebd. 66. – Zu einem mittelalterlichen Datierungsansatz für die Be-festigungsanlagen im Vorfeld der Heuneburg, siehe: Gersbach1989, 81ff.

Abb. 2: Heuneburg-Parkplatz, Grabung 2000. Befunde der Heune-burg-Außensiedlung sowie Graben und Wall der darauf folgendenHeuneburg-Vorburg: 1 Schwellriegelbau mit Herdstelle; 2 Funda-mentgräbchen.

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Abb. 3: Heuneburg-Parkplatz, Grabung 2000. Fundmaterial aus denSchichten der Heuneburg-Außensiedlung, unter dem Vorburgwall.

Bronze (1–3.5) und Keramik (4.6–11). 1–3.5 M. 2:3; 4.6.8–11 M. 1:3;7 M. 1:4.

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gehören unter anderem 20 Fragmente polychrombemalter und ritzverzierter Alb-Hegau-Keramik, diesich mindestens fünf Gefäßen zuweisen lassen(Abb. 3,9).Das ursprüngliche Vorkommen von Alb-Hegau-Keramik ist auf der Heuneburg gemeinhin an diePerioden IVc und IVb gekoppelt.7 Ob sie das Endeder Periode IVb erreicht, muss dabei offen bleiben.8Eine Herstellung und Nutzung ritzverzierter Alb-Hegau-Keramik während Periode IVa kann jeden-falls mit großer Sicherheit ausgeschlossen werden.Hierfür spricht auch eine Gegenüberstellung derFunde vom Burgberg und der Außensiedlung (Abb.4).9 Zwar ist eine Synchronisierung der Heuneburg-und Außensiedlungsperioden aufgrund einer feh-lenden Schichtanbindung mit erheblichen Proble -men behaftet,10 doch scheinen sich die Ergebnisse ausbeiden Arealen, quasi als „Korrektiv“, gegenseitig zustützen.Der ritzverzierten Alb-Hegau-Keramik sind Gefäßemit graphitierten und rotbemalten Riefen an die Seitezu stellen (Abb. 3,11). Diese Tonware tritt genau wiedie Alb-Hegau-Keramik bereits während Ha C inErscheinung und hat auf der Heuneburg ihr Vor-kom men in den Perioden IVc und IVb.11

Für einen frühen Datierungsansatz der Siedlungs-schichten unter dem Vorburg-Wall spricht darüberhinaus die relativ große Zahl an graphitbemalten Ke-ramikgefäßen (Abb. 3,4.6–8.10). GraphitverzierteTonware kommt auf der Heuneburg bereits in den

ältesten eisenzeitlichen Siedlungsschichten vor. IhrHauptaufkommen liegt in Periode IVc, wobei derprozentuale Anteil mit fortlaufender Besiedlungs-dauer kontinuierlich abnimmt, bis sie am Ende derStufe Ha D nahezu vollständig ihre Bedeutung ver-liert.12 Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang,dass die aus der Parkplatzgrabung stammenden Kera mikfragmente in Form und Verzierung rechtgenau mit den bei H. van den Boom zusammenge-stellten graphitbemalten Gefäßtypen der „Heune-burg-Gründungsphase“ übereinstimmen.13

Ebenfalls früh in Ha D1 ist wohl das Vorkommen ei-ner 7,8 cm langen Bogenfibel aus Bronze anzusetzen(Abb. 3,3). Die Fibel der Grundform B1 (nach Mans-

7 Dämmer 1978, 28; 66ff. – Brosseder 2004, 71ff. – Eine Beschrän-kung der ritzverzierten Alb-Hegau-Keramik auf Periode IVc,wie sie H.-W. Dämmer vorschlug, ist beim derzeitigen Stand derForschung nicht nachvollziehbar.

8 Vgl. dazu: Stegmaier 2009, 550f. mit Abb. 6.9 Zur Stratigraphie der Heuneburg, siehe: Gersbach 1989. – Ders.

1995. – Ders. 1996. – Ausführungen zur stratigraphischen Schich- tenabfolge der Heuneburg-Außensiedlung finden sich bei: Kurz2000, 31ff.

10 Dazu auch: Ebd. 158. – Ders. 2009, 147f.11 Stegmaier 2009, 550f. mit Abb. 6. – Zur chronologischen Ein-

ordnung kannelurverzierter Keramik der beginnenden Späthall-stattzeit, siehe auch: Lüscher 1993, 137. – Brosseder 2004, 68.

12 Fort-Linksfeiler 1978, 451ff. mit Abb. 17. – Dies. 1989, 157ff. –Vgl. dazu auch: van den Boom 1989, 56ff.

13 Ebd. 61 mit Abb. 19.

Abb. 4: Stratifizierung der ritzverzierten Alb-Hegau-Keramik auf der Heuneburg und in der Heuneburg-Außensiedlung.

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Abb. 5: Schematisierter Plan der Grabungen 2001 bis 2003. A Graben der Heuneburg-Vorburg. Grün: Bronze- und hallstattzeitliche Befunde.

feld) besitzt einen rundovalen Bügelquerschnitt undweist einen ca. 3,5 cm langen Nadelhalter auf.14

Erwähnenswert erscheint des Weiteren eine Bogen-fibel mit ritzverziertem Bügel und rückseitig gra-viertem Nadelhalter (Abb. 3,1). H. Reim rechnet dieFibel gemeinsam mit weiteren Objekten von der Au-ßensiedlung und dem Burgplateau zu den ältestenImportstücken der Heuneburg, die wohl zu Beginnder Späthallstattzeit aus dem Raum südlich der Alpenan die obere Donau gelangten.15

Nicht zuletzt unterstreicht eine bronzene Kolben-kopfnadel mit gekröpftem Schaft den chronologischfrühen Ansatz der Siedlungsschichten unter dem

14 Bogenfibeln haben ihr Hauptvorkommen auf der Heuneburg inPeriode IVc und IVb. – Mansfeld 1973, 14ff.; 68ff. – Sievers 1984,23f. mit Abb. 11. – Eine Zusammenschau der Fibelabfolge auf derHeuneburg und deren Vorkommen in den Gräbern des näherenUmlandes findet sich bei: Kurz/Schiek 2002, 68f. mit Abb. 4. – Zuden Bogenfibeln der Heuneburg, siehe darüber hinaus: Kurz 1991.

15 Reim 2001/2002, 21 bes. Anm. 25 und 26 (mit weiterer Literatur).

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Vorburg-Wall (Abb. 3,2). Nadeln dieser Form sindentsprechenden Stücken mit Schaftstufe an die Seitezu stellen. Ihr chronologischer Schwerpunkt liegtam Beginn bzw. in einem älteren Abschnitt vonHa D1.16

Neben den zuvor genannten Metallobjekten solltenauch ein bandförmiger Ohrring, sowie eine Kugel-kopfnadel mit mittelgroßem bis großem Kopf (nachSievers) Erwähnung finden (Abb. 3,5).17 Das Spek-trum der Funde unter dem Vorburg-Wall rundenschließlich mehrere Fragmente weißgrundig-rot-graubemalter Keramik ab, die zum Teil deutlich er-kennbare Spuren sekundärer Hitzeeinwirkung auf-weisen und wohl im Zuge des Häuserbrandes inMitleidenschaft gezogen wurden. WeißgrundigeTonware tritt auf der Heuneburg ab Periode IVc aufund findet sich dort während der gesamten PhaseHa D1.18

Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dassdas Fundmaterial aus den Schichten unter dem Wallder Heuneburg-Vorburg eine Besiedlung währendder Perioden IVc und IVb widerspiegelt.19 Ob sichdie Nutzung dieses Areals bis an das Ende von Peri-ode IVb erstreckte, muss offen bleiben. Sicher ist je-doch, dass nichts auf eine Siedlungsaktivität währendPeriode IVa hinweist. Nach der Zerstörung der Außen siedlungsgebäude in diesem Bereich kam esunmittelbar darauf bzw. kurze Zeit später zur Über-deckung der Schichten durch den Vorburgwall.Was die archäologischen Feldarbeiten des Jahres 2000anbelangt, bleibt noch hinzuzufügen, dass parallel zuden Grabungen im Bereich des Parkplatzes ein wei-terer Schnitt im Gewann „Winkel“ angelegt wurde(Abb. 1 B). Der Bodeneingriff war notwendig ge-worden, da für das neue Freilichtmuseum eine sepa-rate Abbiegespur im Verlauf der Kreisstraße 7553 an-gelegt werden musste. Die bauvorgreifendenGrabungsmaßnahmen, die eine Fläche von ca. 650 m2

umfassten, erbrachten eine Vielzahl an Pfosten- undGrubenbefunden, die ebenfalls ein umfangreichesFundmaterial der späten Hallstattzeit lieferten.

Die Grabungen 2001

Um den weiteren Verlauf des im Jahr 2000 erfasstenWall-Grabens-Systems zu klären, wurden 2001 ent-lang des Zufahrtswegs zum Talhof insgesamt fünfSchnitte im Abstand von jeweils 20 m angelegt(Abb. 1 C und Abb. 5). Dabei zeigte sich relativschnell, dass das Befestigungswerk nicht wie erwartetweiter nach Südosten, in Richtung der heutigenStaatsdomäne Talhof führte, sondern rechtwinkligzum Aufgang der Heuneburg abbog.20 Neben dem in

den Schnitten erfassten Graben und Wall der Heu-neburg-Vorburg konnten mehrere Gruben-, Gräb-chen- und Pfostenbefunde nachgewiesen werden,die zum Teil bereits einer bronze- bzw. urnenfelder -zeitlichen Vorgängerbesiedlung angehören.21

Die Grabungen 2002 bis 2003

In den Jahren 2002 und 2003 widmeten sich die ar-chä o logischen Feldarbeiten vor allem der Untersu-chung des nach Nordosten abbiegenden Vorburg-walls (Abb. 5, Schnitte 3, 4 und 5) sowie einer südlichdes heutigen Anfahrtsweges zur Heuneburg gelege-nen Fläche (Abb. 5, Schnitt 2).22

Die Anlage zweier Schnitte nordwestlich der Heune -burg sollte darüber hinaus mehr Klarheit über denweiteren Verlauf der Vorburgbefestigung geben(Abb. 1 E). Ebenso wurde das im Gewann „Gieß-übel“ verlaufende hakenförmige Graben-Wall-Sys -tem (Abb. 1 F) mit drei Schnitten sondiert.23

Da im begrenzten Rahmen dieses Beitrags nicht alle Grabungen gleichermaßen ausführlich behan-delt werden können, beschränken sich die Ausfüh-rungen im Folgenden auf die Schnitte 3–5 (Abb. 5und Abb. 1 D).24 Aus ihnen erschließt sich die Ent-stehungs- und Besiedlungsgeschichte der Heune-burg-Vorburg am deutlichsten.Bei Schnitt 3 handelt es sich um eine 35 m lange undca. 2,5 m Breite Sondage, die den Wall und den Gra-ben der Vorburg nördlich des heutigen Zufahrts-wegs zur Heuneburg schneidet (Abb. 5, A). Die Zahlder aufgedeckten Befunde ist in Schnitt 3 nicht allzugroß. Neben mehreren nicht genauer ansprech barenVerfärbungen, bei denen es sich wohl um Senken

16 Mansfeld 1971, 105ff. – Zum Vorkommen in Gräbern, siehe auch:Kurz 1997, 118. – Auf der Heuneburg sind Stufennadeln mitKolbenkopf zumindest ab Periode IVb belegt: Sievers 1984, 36.

17 Ebd. 34f. mit Abb. 19. – Während Kugelkopfnadeln mit großemKopf auf Periode IV beschränkt zu sein scheinen, kommen Na-del mit mittegroßem Kopf auch noch in jüngeren Perioden zahl-reich vor. Exemplare mit kleinem Kopf finden sich vermehrt erstab Periode II.

18 Dämmer 1978, 29ff.; 68 – Kurz 2000, 149ff. mit Abb. 56.19 Dies gilt ausschließlich für die untersuchte Fläche im Bereich des

heutigen Besucherparkplatzes (Abb. 1 A).20 Reim 2002, 72.21 Zur bronzezeitlichen Besiedlung der Heuneburg: Gersbach 2006.22 Reim 2002. – Ders. 2003.23 Ebd. – Zur Geschichte und Bedeutung der Graben-Wall-

Anlage im Gewann „Gießübel“ und deren Verhältnis zur Heu-neburg Außensiedlung bzw. Südsiedlung im Gewann „Greut-äcker“, siehe: Kurz 2006a (mit weiterer Literatur).

24 Zu den weiteren Ergebnissen der Untersuchungen 2002 bis 2003sei noch einmal auf die Vorberichte in den Archäologischen Aus-grabungen aus Baden-Württemberg verwiesen (vgl. Anm. 22).

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bzw. Depressionen im antiken Geländerelief han-delt, konnten zwei Gruben mit umfangreichem hall-stattzeitlichem Fundmaterial dokumentiert werden.Beide Befunde liegen am nordwestlichen Ende desGrabungsschnittes und waren in den früheisenzeit-lichen Begehungshorizont eingetieft.Parallel zu Schnitt 3 wurde in einem Abstand vonrund 16 m eine weitere Grabungsfläche angelegt.Schnitt 4 besaß eine Länge von etwa 30 m und wieseine Breite von ca. 2,5 m auf. Innerhalb der unter-suchten Fläche konnten mehrere Pfosten, Grubenund das Wandgräbchen eines Gebäudes der frühenEisenzeit nachgewiesen werden. Mit Ausnahme einereinzelnen Grube lagen auch hier alle Befunde in dernordwestlichen Hälfte der Grabungsfläche und wie-sen einen erheblichen Abstand zum Spitzgraben(Abb. 5, A) der Heuneburg-Vorburg auf.Ein entsprechendes Bild zeigt sich in Schnitt 5. Hierist im nordwestlichen Bereich der Grabungsfläche,eine recht dichte Besiedlungsstruktur erkennbar. Ne-ben einer Vielzahl an Pfostensetzungen, Gruben undmehreren Gräbchen konnte ein Grubenhaus der spä-ten Hallstattzeit dokumentiert werden. Aus der Ver-füllung des Grubenhauses stammt unter anderemdas Fragment einer Paukenfibel, die den Befund nachHa D2/3 datiert (Abb. 6).25

Nach Südosten hin dünnen die Befunde in Schnitt 5immer weiter aus, bis schließlich ein größeres Arealohne Bebauung fassbar wird. Innerhalb der Verbin-dungsfläche zwischen Schnitt 4 und 5 finden sichdann erneut Siedlungsbefunde, doch handelt es sichhier um bronzezeitliche Bodeneingriffe, die zum Teildurch den Graben der Heuneburg-Vorburg ge-schnitten werden.

Zusammenfassend bleibt somit festzuhalten, dass inallen drei Schnitten, die nördlich des Zufahrtswegeszur Heuneburg angelegt wurden, eine hallstattzeitli-che Besiedlung fassbar wird. Auffällig ist jedoch,dass die Bebauung erst in einem gewissen Abstandzum Spitzgraben der Heuneburg-Vorburg einsetzt.In Schnitt 3 beträgt diese Distanz 9,5 m bzw. 15,5 m.26

In Schnitt 4 beläuft sich der nahezu befundfreie Streifen auf etwa 11 m und auch in Schnitt 5 könnenin einem Abstand von mindestens 10 m zum Grabenkeine gesicherten hallstattzeitlichen Befunde nach-gewiesen werden.

Zur Entstehung und Besiedlung der Heuneburg-Vorburg

Die zuvor beschriebene Situation einer befundfreienZone zwischen dem Graben der Heuneburg-Vor-burg und ihrem Innenraum lässt sich nur dadurch er-klären, dass es im Bereich der Schnitte 3–5 bis zur Er-richtung der Vorburgbefestigung keine größerehallstattzeitliche Besiedlung gab. Erst mit der An lagedes Graben-Wall-Systems begann eine intensive Auf-siedlung dieses Areals. Der befundfreie Bereich zeigtden Verlauf des Befestigungswalles, der hier eine Be-bauung verhinderte (vgl. Abb. 7). Am inneren Wall-fuß setzt dann die eisenzeitliche Besiedlung der Vorburg ein. Die Maße des befundfreien Streifenskorrespondieren dabei recht genau mit der Breitedes Befestigungswalles von ca. 8 m während seinerersten Bauphase.27

Ein in Ansätzen vergleichbares Bild lieferten die inden Jahren 2005 bis 2008 durchgeführten Grabungenim Bereich des neu entdeckten Tores der Heune-burg-Vorburg.28 Auch hier konnte unter der Schüt-tung einer ersten Wallphase nur eine dünne Besied-lung nachgewiesen werden, während sich im In nen-raum eine recht dichte Bebauung an den Wall an-schloss.29

Es bleibt somit festzuhalten, dass bis auf die rand li-chen Zonen der Außensiedlung, die im Bereich des

25 Zu den Fußzier- und Paukenfibel der Heuneburg, siehe: Mansfeld1971, 23ff.; 37ff.; 68ff. – Gersbach 1981.

26 Je nachdem, ob man die südöstlichsten Verfärbungen als voll-wertige Befunde anspricht oder nicht.

27 Im Laufe der Zeit werden die beschriebenen Baubefunde dannebenfalls durch einen immer breiter werdenden Wall überdeckt.Dieser erreicht in seiner dritten Bauphase eine maximale Breitevon mehr als 20 m.

28 Zur Entdeckung und Untersuchung des Tores, siehe: Bofinger2005. – Kurz 2006b. – Dies. 2007b. – Dies. 2008. – Biel 2009.

29 Ebd. 71 mit Abb. 48. – Zu den Siedlungsresten unter der zweitenWallschüttung, siehe auch: Kurz 2008, 189ff.

Abb. 6: Späthallstattzeitliche Fibeln aus Schnitt 5/2003.

heutigen Besucherparkplatzes erfasst werden konn-ten, das unmittelbar nördlich bzw. nordwestlich andie Heuneburg anschließende Areal bis zur Entste-hung der Vorburg großteils nicht oder nur sporadischbesiedelt war. Dies gilt wohl auch für die spärlichenBefunde unter dem ersten Wall im Bereich des Vor-burg-Tores, obwohl sich hier noch eine gewisse Nähezur Heuneburg-Außensiedlung postulieren lässt (vgl.Abb. 8).So verblüffend uns dieses Ergebnis auch scheinenmag, lässt es sich mit einem Blick in die Landschaftdoch relativ schnell erklären. Während der Rand derHeuneburg-Außensiedlung (im Bereich des Park-platzes) noch relativ eben lag, fällt das nach Osten an-schließende Terrain wenig später recht unvermitteltund relativ steil in Richtung der Donau ab (vgl.Abb. 1).30 Die Hangneigung beträgt dabei im Schnittca. 7 Grad, kann aber in den steileren Bereichendurchaus bis zu 10 Grad ansteigen. Um diesen sied-lungswidrigen Umständen entgegen zu wirken, wur-de das Gelände, zumindest in der Spätphase der Hall-stattzeit, streckenweise terrassiert.31

Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen kam esaber wohl bereits nach kurzer Zeit zu einer intensi-ven Aufsiedlung des Vorburgareals und einer damitverbundenen Verknappung des zur Verfügung ste-

henden Innenraums. Ab der zweiten Befestigungs-phase wurden daher sogar die inneren Wallflächenbebaut. Davon zeugt eine ganze Reihe an Pfosten-setzungen, die im Zuge der Grabungen 2008 in derWallschüttung dokumentiert werden konnte.32 Dassdiese dichte Besiedlung bis an das Ende der Heune-burg-Vorburg bestand bzw. sich noch verstärkte, be-legen zahlreiche Befunde aus der Spätphase der Hall-stattzeit.33

Zur Datierung der Graben-Wall-Anlage

Wie aus den Grabungen des Jahres 2000 hervorgeht,wurde die Befestigungsanlage der Heuneburg-Vor-burg im Bereich des heutigen Besucherparkplatzesauf den Schichten einer früheisenzeitlichen Vorgän-gerbesiedlung errichtet. Die dabei überschütteten

Abb. 7: Blick von Süden in Schnitt 5/2003. Die Schüttung der ersten Wallphase überlagert den ungestörten, früheisenzeitlichen Begehungs-horizont (graue Schicht).

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30 Zur Topograp hie der Heuneburg und ihres näheren Umlandes,siehe auch: Kimmig 1989b.

31 Bofinger 2004, 84 mit Abb. 60. – Bofinger/Goldner-Bofinger2008, 210ff.

32 Vgl. dazu: Biel 2009, 72ff.33 Eine Bebauung der inneren Wallflächen konnte jedoch nur für

die zweite Befestigungsphase nachgewiesen werden.

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Befunde können der Ha D1-zeitlichen Heuneburg-Außensiedlung zugerechnet werden.Die mindestens dreiphasige Besiedlung unter demWall erbrachte Fundmaterial, das sich den Heune-burgperioden IVc und IVb zuordnen lässt. Spätestensam Übergang zu Periode IVa bricht die offene Nut-zung dieses Areals ab und es kommt zur Anlage desGrabens bzw. Erddamms der Heuneburg-Vorburg.Vieles spricht jedoch dafür, dass die Vorburgbefes -tigung noch während Periode IVb erreichtet wurde.So spiegeln die drei Besiedlungsphasen unter demWall zwar problemlos eine Nutzung in Periode IVcwider, doch reichen sie nicht aus, um das kompletteSpektrum der zu erwartenden Baustadien der Peri-oden IVc und IVb vollständig abzudecken.34

Hinzuweisen ist des Weiteren auf das Tor der Heu-ne burg-Vorburg, für das durchaus eine gewisse zeit-liche Nähe zur Entstehung der Lehmziegelmaueram Beginn von Periode IVb angenommen werdendarf.35 Das wohl ebenfalls in Lehmziegeltechnik er-richtete Kammertor besaß allem Anschein nach einenVorgängerbau aus Holz, der mit einer ersten Wall-schüttung einherging.36 Das Kammertor mit Stein-fundament war in diesen ersten Wall eingetieft undspiegelt damit bereits eine zweite Phase der Befesti-gung im Vorburgbereich wider.37 Nicht zuletzt gebenaber auch vereinzelte Funde von Alb-Hegau-Ke ra -mik aus dem Innenraum der Befestigungsanlage ei-nen Hinweis darauf, dass die Heuneburg-Vorburgbereits während Periode IVb bestand.38

Zahlreiche Funde weißgrundiger Keramik und an-derer datierender Objekte belegen letztlich eine in-ten sive Nutzung des Siedlungsareals während derSpätphase von Ha D1. Anders als die Heuneburg-Außensiedlung bricht die Vorburg aber nicht mitder Zerstörung der Lehmziegelmauer am Übergangzu Ha D2 ab, sondern behält ihre außergewöhnlicheStellung bis an das Ende der Hallstattzeit.

Zusammenfassung

Wie die zuvor beschriebenen Ergebnisse zeigen, wardas zur Anlage der Heuneburg-Vorburg gewählteAreal bis zur Errichtung ihrer Befestigungswerkezu großen Teilen ungenutzt bzw. nur sporadisch be-siedelt. Der Grund hierfür dürfte nicht zuletzt in ei-ner siedlungsungünstigen Topographie des Geländeszu suchen sein.Wohl im Verlauf von Periode IVb ändert sich diesgrundlegend. So wird das bis dahin eher ungünstigeTerrain nun zu einem außerordentlich attraktivenSiedlungsareal, das nach nur kurzer Zeit so dicht be-baut war, dass die Bewohner der Vorburg zur Er-

richtung ihrer Gebäude sogar auf die inneren Wall-flächen ausweichen mussten. Hierfür sprechen unteranderem die in den Erdwall eingetieften Pfostengru-ben, die während der Grabungen des Jahres 2008dokumentiert werden konnten. Eine intensive Nut-zung der Vorburg bis an das Ende der Hallstattzeitbelegen darüber hinaus die in den steileren Hangab-schnitten angelegten Siedlungsterrassen, die dichtmit Baubefunden übersät waren.Die Wahl des Siedlungsplatzes auf der Nordseite derHeuneburg, in einem topographisch eher ungünsti-

34 Zur Problematik einer Parallelisierung der Heuneburg- und Au-ßensiedlungsschichten, vgl. Anm. 9.

35 Zur Entdeckung und Untersuchung des Tores, siehe: Bofinger2005. – Kurz 2006b. – Dies 2007b. – Dies 2008. – Biel, 2009.

36 Zur Anlage eines Vorgängerbaus aus Holz: Kurz 2006b, 61f. –Dies. 2008, 204f. – Zur Lehmziegelkonstruktion: Kurz 2007b,71f. – Dies. 2008, 207.

37 Ebd. 200f.38 Wie die Ergebnisse der Schnitte 3–5 zeigen, ist eine Einlagerung

von Alb-Hegau-Keramik in diese Befunde bereits vor der Ent-stehung der Heuneburg-Vorburg-Befestigung eher unwahrschein-lich, da das beschriebene Areal bis dahin nicht oder nur äußerstsporadisch besiedelt war.

Abb. 8: Besiedlung im Vorfeld der Heuneburg während PeriodeIVb/a.

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gen Areal, dürfte aber wohl keineswegs zufällig ge-wesen sein. Vielmehr zeigte sich hier der Burgbergmit der weißgekalkten Lehmziegelmauer und denvorspringenden Bastionstürmen (!) in Periode IVbund IVa von seiner eindrucksvollsten Seite.39 Vondiesem Anblick profitierte nicht zuletzt auch dasSiedlungsareal der Vorburg bzw. die dort ansässigeBevölkerung.Rechnet man den bis zu 8 m tiefen Graben, den ca.5 m hohen Wall und nicht zuletzt das Kammertor derVorburgbefestigung noch hinzu, dann dürfte der vonNorden zur Heuneburg führende Weg, den Men-schen der frühen Eisenzeit einen imposanten Ein-druck vermittelt haben. Ganz ohne Zweifel habenwir es daher bei der Heuneburg und ihrer Vorburgnicht nur mit einer kolossalen Befestigungsanlage,sondern vor allem mit einem zielgerichteten Aus-

druck von Macht und Prestige einer sozialen Ober-schicht zu tun, die sich hier ab Periode IV(b) archi-tektonisch verwirklichte.

Gerd Stegmaier M.A.Landesamt für Denkmalpflege Baden-WürttembergRegierungspräsidium StuttgartBerliner Str. 1273728 [email protected]

39 Zu Wirkung und Bedeutung der Lehmziegelmauer auf der Heu-neburg und deren Ausstrahlung auf ihren/ihre Erbauer, siehe:Kurz 2007a, 180.

Zur Entstehung, Datierung und Besiedlung der Heuneburg-Vorburg. Ergebnisse der Grabungen 2000–2003Der späthallstattzeitliche „Fürstensitz“ Heuneburgund sein von zahlreichen archäologischen Denkmä-lern geprägtes Umland nehmen bereits seit langerZeit eine wichtige Stellung bei der Erforschung früh -eisen zeit li cher Siedlungslandschaften ein. Daher wur-den auch im Rahmen des DFG-SPP 1171 „FrüheZentralisierungs- und Urbanisierungsprozesse“ zweiProjekte an der Heuneburg bei Hundersingen (Kr.Sigmaringen) gefördert.Eines dieser Projekte beschäftigt sich mit der so ge-nannten „Heuneburg-Vorburg“, einer Befestigungs-anlage im unmittelbaren Vorfeld der eigentlichenHöhensiedlung. In die Auswertung der DFG-Gra-bungen ab 2004 flossen auch die bereits in den Jah-ren 2000–2003 gewonnen Ergebnisse zur Heunburg-Vorburg mit ein. Diese erbrachten wichtigeErkenntnisse zur Frage der Entstehung und Datie-rung des bis dahin weitgehend unbeachteten Sied-lungsareals.Mit der chronologischen Einordnung der im Gelän-de noch sichtbaren Wallanlage in die frühe Eisenzeitergab sich ab dem Jahr 2000 ein neuer Blick auf dasErscheinungsbild und die Struktur des späthallstatt-zeitlichen „Fürstensitzes“. In Übereinstimmung mitden in den Jahren 2004–2008 durchgeführten Un-tersuchungen zeigt sich das Vorburgareal heute alsdicht bebauter Siedlungsplatz einer privilegierten

Bevölkerungsgruppe, die sich hier ab der Zeit derLehmziegelmauer niedergelassen und architekto-nisch verwirklicht hat.

On the origins, dating and settlement of the Vorburg at the Heuneburg. Theresults of the excavations in 2000–2003

The late Hallstatt “Fürstensitz” on the Heuneburgand the numerous archaeological monuments in thesurrounding area have long been an important part ofresearch into early Iron Age settlement landscapes. Itwas with this in mind that two projects on the He-uneburg near Hundersingen (Kr. Sigmaringen) werefunded as part of the DFG Priority Programme 1171,“Early Processes of Centralisation and Urbanisa-tion”.One of these projects was concerned with the so-called Vorburg at the Heuneburg, a fortification ly-ing directly outside the actual hilltop settlement.The results of earlier excavations that had been car-ried out there in 2000–2003 were included in theanalysis of the work funded by the DFG from 2004onwards. The result was a series of important in-sights into the development and dating of the set-tlement, an area that had previously received little at-tention.The dating of the fortification, which is still visible,to the early Iron Age meant that from 2000 we had

Zusammenfassung – Summary – Résumé

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Translation: David Wigg-Wolf

Genèse, datation et occupation du Vor-burg de la Heuneburg. Résultats desfouilles menées de 2000 à 2003

La Heuneburg, « résidence princière » du Hallstatt fi-nal, et son environnement, caractérisé par une pro-fusion de sites archéologiques, occupent depuis déjàlongtemps une place importante dans l’étude des ter-roirs de l’âge du Fer. C’est la raison pour laquelle laHeuneburg, qui est située près de Hundersingen (ar-rondissement de Sigmaringen), a donné lieu à deuxprojets soutenus dans le cadre du programme prio-

ritaire no 1171 lancé par l’Association allemande dela recherche scientifique et intitulé « Processus pré-coces de centralisation et d’urbanisation ».L’un de ces projets porte sur le « Vorburg », un secteurfortifié situé juste au pied de la citadelle. Lors del’évaluation des fouilles réalisées depuis 2004 dans lecadre du programme prioritaire susmentionné, on aégalement pris en compte les résultats des fouilles déjà menées entre 2000 et 2003 sur ce même site. Cesrésultats avaient déjà permis de tirer des conclusionsimportantes quant à la genèse et à la datation de cetteaire d’habitat, en grande partie ignorée jusqu’alors.Le fait que le rempart, encore visible sur le terrain, aitété daté du premier âge du Fer a conduit, à partir de2000, à jeter un nouveau regard sur l’aspect et lastructure de cette « résidence princière » de la fin duHallstatt. Comme le confirment les études menéesentre 2004 et 2008, l’aire de la Vorburg apparaît denos jours comme un habitat densément bâti et occupépar un groupe privilégié de la population, qui s’estinstallée et a loti ce quartier à partir de la période durempart en briques.

Traduction : Patrick Baudrand

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