Would postmenopausal pregnancies become more desirable with anti-aging medicine

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1 3 ORIGINALARBEIT Zusammenfassung Durch Fortschritte in der modernen Reproduktionsmedizin ist es Frauen heute möglich, auch nach der Menopause mit eigenen Eizellen schwanger zu werden. Damit wird die Fortpflanzung im homologen System auch im Alter zu einer realistischen Option. Gegen derartige späte Schwangerschaften gibt es vielfältige Argu- mente, die vor allem auf mögliche Schädigungen aufgrund des hohen Alters der Mutter verweisen. Maßnahmen der Anti-Aging-Medizin zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der kognitiven und physischen Leistungsfähigkeit im fortgeschrittenen Alter könnten diese Einwände gegen den Einsatz von Reproduktionstechniken nach der Menopause entkräften. Der Beitrag geht der Frage nach, wie erstrebenswert postmenopausale Schwangerschaften unter diesen Voraussetzungen eigentlich sind. Es wird die These vertreten, dass eine Scha- densargumentation für eine ethische Bewertung allein nicht ausreichend ist, sondern auch Überlegungen zu Status und Authentizität des Kinderwunsches, zum Selbstverständnis der Medizin, zur Autonomie der Betroffenen sowie zur Natürlichkeit der Lebensführung berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus zeigt sich, wie Entwicklungen in zwei spezifischen Anwendungsbereichen (Anti-Aging- und Reproduktionsmedizin) in einer gemeinsamen Betrachtung zusammengeführt und mit Gewinn für allgemeinere medizin- ethische Überlegungen bewertet werden können. Schlüsselwörter Anti-Aging-Medizin · Reproduktionsmedizin · Postmenopausale Schwangerschaft · Kinderwunsch im Alter · Autonomie · Natürlichkeit · Selbstverständnis der Medizin Ethik Med (2010) 22:19–32 DOI 10.1007/s00481-009-0045-4 Macht Anti-Aging postmenopausale Schwangerschaften erstrebenswert(er)? Tobias Eichinger · Uta Bittner T. Eichinger () · U. Bittner Institut für Ethik und Geschichte der Medizin Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Stefan-Meier-Straße 26, 79104 Freiburg, Deutschland E-Mail: [email protected] Eingegangen: 30. Juni 2009 / Angenommen: 31. August 2009 / Online publiziert: 27. Januar 2010 © Springer-Verlag 2010

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Originalarbeit

Zusammenfassung  Durch  Fortschritte  in  der  modernen  reproduktionsmedizin  ist  es Frauen  heute  möglich,  auch  nach  der  Menopause  mit  eigenen  eizellen  schwanger  zu werden. Damit wird die Fortpflanzung im homologen System auch im Alter zu einer realistischen Option. Gegen derartige späte Schwangerschaften gibt es vielfältige Argu-mente, die vor allem auf mögliche Schädigungen aufgrund des hohen Alters der Mutter verweisen. Maßnahmen der Anti-Aging-Medizin zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der kognitiven und physischen Leistungsfähigkeit im fortgeschrittenen Alter könnten diese Einwände gegen den Einsatz von Reproduktionstechniken nach der Menopause entkräften. Der Beitrag geht der Frage nach, wie erstrebenswert postmenopausale Schwangerschaften unter diesen Voraussetzungen eigentlich sind. Es wird die These vertreten, dass eine Scha-densargumentation für eine ethische Bewertung allein nicht ausreichend ist, sondern auch Überlegungen zu Status und Authentizität des Kinderwunsches, zum Selbstverständnis der Medizin, zur Autonomie der Betroffenen sowie zur Natürlichkeit der Lebensführung berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus zeigt sich, wie Entwicklungen in zwei spezifischen Anwendungsbereichen (Anti-Aging- und Reproduktionsmedizin) in einer gemeinsamen Betrachtung zusammengeführt und mit Gewinn für allgemeinere medizin-ethische Überlegungen bewertet werden können.

Schlüsselwörter  anti-aging-Medizin · reproduktionsmedizin · Postmenopausale Schwangerschaft · Kinderwunsch im Alter · Autonomie · Natürlichkeit ·  Selbstverständnis der Medizin

Ethik Med (2010) 22:19–32DOI 10.1007/s00481-009-0045-4

Macht Anti-Aging postmenopausale Schwangerschaften erstrebenswert(er)?

Tobias Eichinger · Uta Bittner

T. Eichinger () · U. BittnerInstitut für Ethik und Geschichte der Medizin  Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  Stefan-Meier-Straße 26, 79104 Freiburg, DeutschlandE-Mail: [email protected]

Eingegangen: 30. Juni 2009 / Angenommen: 31. August 2009 / Online publiziert: 27. Januar 2010© Springer-Verlag 2010

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Would postmenopausal pregnancies become more desirable  with anti-aging medicine? 

Abstract  Background and problem Assisted reproduction technologies – especially egg freezing – offer women the possibility to become pregnant after menopause. Most argu-ments against postmenopausal motherhood highlight the potential harm for the women involved, the child, and society in general. But these arguments will lose their power when anti-aging medicine is developing successfully: its aim is to decelerate the process of cognitive and physical aging and to postpone arising impairments. As a result, women in their fifties or sixties might be as healthy as a 40-year-old woman today. Therefore, to evaluate postmenopausal motherhoods, one has to broaden the scope: arguments of harm are not sufficient. Arguments and conclusion One needs to reflect on the normative force of human nature and its life-cycles, the authenticity of the wish for a child in later life stages, as well as the role and goals of medicine in such cases. This paper shows how advances in anti-aging medicine and reproduction medicine should be evaluated in a com-mon approach: such a new, combined perspective helps rethinking ethical deliberating.

Keywords  Anti-aging medicine · Reproductive medicine · Postmenopausal  motherhood · Wish for a child · Autonomy · Human nature · Goals of medicine

Einleitung

In der Debatte um die (Über-)Alterung der westlichen Welt gibt es zwei Bereiche der Medi-zin, die gerade mit Blick auf die demographische Entwicklung ärztliches Handeln vor neue und ethisch relevante Fragen stellen: die moderne Reproduktionsmedizin und die sog. Anti-Aging-Medizin. Zunächst lassen sich in diesen beiden Bereichen strukturelle Ähnlichkei-ten erkennen: Sowohl die Reproduktions- als auch die Anti-Aging-Medizin stellen recht heterogene medizinische Felder dar, die ein jeweils sehr breites Spektrum von Angeboten, Zielsetzungen und Maßnahmen umfassen. Beide sind zudem relativ junge Resultate des fortschreitenden Differenzierungsprozesses innerhalb der Medizin, während die Hoffnun-gen und Zielutopien, auf die diese beiden Felder bezogen sind, uralt sind: ewige Jugend sowie uneingeschränkte Fortpflanzungsfreiheit. Der rasante Fortschritt in der Medizin lässt nun diese alten Träume und Hoffnungen mehr und mehr realisierbar erscheinen, indem bis-her unliebsame Bedingungen medizintechnischen Strebens manipulierbar und unverfügbare Begrenzungen sogar ganz außer Kraft gesetzt werden können. Doch schaffen die Befreiung von Zwängen und das Erreichen neuer Unabhängigkeiten immer auch neue Verantwort-lichkeiten.  Damit  gehören  sowohl  die  reproduktionsmedizin  als  auch  die  medizinische Altersbekämpfung (Anti-Aging) in charakteristischer Weise zu jenen Handlungsbereichen der Medizin, in denen die ethische Problematik des Enhancement akut wird (vgl. [11, 25, 27, 34]).

Abgesehen von diesen Parallelen stehen die moderne Fortpflanzungsmedizin und die Anti-Aging-Medizin zunächst nicht in unmittelbarem Zusammenhang. Während die Repro-duktionsmedizin darum bemüht ist, in Fällen ungewollter Kinderlosigkeit zu helfen, sind Hauptziele der Anti-Aging-Medizin die Verzögerung des Alterungsprozesses und die Opti-mierung der Lebensqualität im fortgeschrittenen Alter durch einen möglichst langen Erhalt jugendlicher Leistungsfähigkeit.

Ein direkter Zusammenhang beider Felder ergibt sich jedoch, blickt man auf das Phäno-men sog. postmenopausaler Schwangerschaften: Mit Hilfe assistierender Fortpflanzungs-

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techniken können Frauen heute jenseits der Menopause schwanger werden. Während die Möglichkeit einer postmenopausalen Schwangerschaft bisher auf der Spende fremder eizel-len basierte, sind durch neue Einfrier- und Auftautechniken von unbefruchteten Eizellen („egg freezing“) auch Schwangerschaften im hohen Alter mit eigenen eizellen  möglich. Dadurch kann die Frau den Zeitpunkt ihrer Fortpflanzung unabhängig von ihrem chrono-logischen Alter wählen, indem sie sich in jungen, fertilen Jahren eine Eizellreserve anlegt, auf die sie dann im Alter zurückgreifen kann [33]. Somit gehören Adressaten und Benutzer der reproduktionsmedizin nun gleichzeitig auch zur Zielklientel der anti-aging-Medizin – und umgekehrt. Indem das Angebot der modernen Reproduktionsmedizin es Frauen im fortgeschrittenen Alter – zum Zeitpunkt der bereits „natürlich“ eingetretenen Alterssterili-tät – ermöglicht, Kinder zu bekommen, ist die Lebensphase des Alters (für Frauen) nicht mehr länger eine reproduktionsfreie Zeit. Die zeitliche Abfolge wichtiger und festgeleg-ter Lebensphasen scheint aufgehoben, und Fragen nach dem „Guten Altern“ müssen nun-mehr auch Fragen zur Fortpflanzung (d. h. zum Zeitpunkt der Schwanger-/Mutterschaft) mit berücksichtigen.

Die Frage, wie erstrebenswert das Ziel einer postmenopausalen Schwangerschaft ist, gewinnt also aktuelle brisanz nicht nur angesichts der erreichten Fortschritte in der repro-duktionsmedizin,  sondern  gerade  wegen  der  gleichzeitig  durch  die anti-aging-Medizin möglich gewordenen Verbesserung von Lebensqualität und Leistungsfähigkeit im fortge-schrittenen alter.1 Wie es scheint, können die Einwände, die gegen den Einsatz von Repro-duktionstechniken nach der Menopause vorgebracht werden, durch die Errungenschaften der medizinischen Alternsbekämpfung ausgeräumt werden. Der Frage, ob damit auch jeg-liche ethischen Bedenken gegen diese Form der Fortpflanzung hinfällig sind, soll im Fol-genden nachgegangen werden. Dazu wird nach einer Skizze der Auffassungen und Ziele der Anti-Aging-Medizin die Fähigkeit zur Fortpflanzung mit diesen Zielsetzungen konfrontiert, um anschließend die Auswirkungen erfolgreicher Anti-Aging-Behandlungen auf mögliche Schadensdimensionen postmenopausaler Schwangerschaften zu untersuchen und den Blick schließlich auf weitere, tiefer gehende Aspekte dieser reproduktionsmedizin-ethischen Her-ausforderung zu richten.

Anti-Aging als Verheißung ewiger Jugend

Das noch junge Gebiet der Anti-Aging-Medizin ist zwar ein überaus weites, vielstimmiges und teilweise widersprüchliches Feld, doch lassen sich einige Typen von Zielsetzungen und Versprechungen unterscheiden und gegeneinander abgrenzen. Auf der einen Seite stehen spektakuläre Visionen, die Anti-Aging wörtlich verstehen und die Abschaffung des Alterns anstreben. Der Weg zu diesem Ziel ist Manipulation der biologischen Grundlagen des Alte-rungsprozesses, was neben verheißungsvollen Hoffnungen auch skeptische Einwände her-vorruft (vgl. [7, 17, 24, 28]). Ob mit genetischen oder molekularbiologischen Eingriffen, ob durch Hormonersatz- oder Stammzelltherapie, stets ist das Ziel, die maximal erreichbare Lebensdauer des Menschen zu verlängern.

Am anderen Ende des Anti-Aging-Spektrums stehen Ärzte, die sich als Anti-Aging-Medi-ziner im Sinne eines traditionellen ärztlichen Ethos verstehen (vgl. [12,  19,  22,  30,  31]).

1 Mit „erstrebenswert“ ist im Folgenden gemeint, ob das angestrebte Ergebnis einer medizinischen Maß-nahme für den Betreffenden eine attraktive Option der Lebensgestaltung darstellt, die sein Leben reicher, schöner, lebenswerter etc. macht. Für die Einschätzung einer solchen Gestaltungsform als erstrebenswert ist auch relevant, ob es sich im Allgemeinen um eine sozial akzeptierte Praxis handelt.

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Hier geht es zwar auch um Lebensverlängerung, doch eher als willkommenem Nebeneffekt der Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität im Alter. Das (Be-)Handlungsinter-esse richtet sich ganz auf das Ziel des „gesunden Alterns“. Im Mittelpunkt steht dabei die Annahme der Machbarkeit eines längeren Lebens bei optimaler Gesundheit. Der gesunde und funktionstüchtige Abschnitt innerhalb einer weitestgehend unveränderten Lebensspanne soll ausgedehnt werden. Die Zielvorstellung ist somit eine größtmögliche Verzögerung und Verdichtung des gebrechlichen letzten Lebensabschnittes, sog. „compressed morbidity“.2

in  ihrer  moderaten  gestalt  geht  es  der anti-aging-Medizin  somit  darum,  gesundheit und Alter optimal zu vereinbaren – ein Ziel, das alles andere als fragwürdig oder kontrovers zu sein scheint. Wer wollte nicht gesund sein und bleiben, und das für einen möglichst lan-gen Zeitraum? Bei aller Selbstverständlichkeit wird dabei aber schnell übersehen, dass der Bezugspunkt „Gesundheit“ weniger eindeutig und präzise ist als es den Anschein hat (vgl. dazu [9]). So muss gerade, wenn es um Gesundheit im Alter geht, gefragt werden, was hier Gesundheit heißen soll – und was Anti-Aging-Mediziner darunter verstehen.

Was heißt „Gesundes Altern“?

In der Anti-Aging-Medizin wird der Gesundheitsbegriff überwiegend in reduktionistischer Weise verwendet. Was es heißt, gesund alt zu werden, ist hier eine Frage der Leistung und Funktion (vgl. [19], S. 3 f.; [17], S. 117, 155). Selbst in ihren defensiven Ausprägungen ist die Anti-Aging-Medizin eine Spezialdisziplin zur Bewahrung von Vitalität und Jugendlichkeit, entwickelt, um im Alter „die Leistungskapazität (physisch und kognitiv) zu erhalten“ ([30], S. 352). Dementsprechend wird in der Anti-Aging-Literatur der Übergang vom unstrittigen Ziel des gesunden Alterns hin zum Ziel der Erhaltung jugendlicher Funktionstüchtig- und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter durchweg als logische und vor allem alternativlose Konsequenz behauptet. Dass dieser argumentative Schritt aber so folgerichtig nicht ist, wie die Autoren glauben machen, sei hier nur am Rande erwähnt (vgl. [26, 32]).

Der verkürzte und gleichzeitig überhöhte Gesundheitsbegriff ist jedoch nicht der einzige problematische Argumentationsschritt innerhalb der Rechtfertigungslogik der Anti-Aging-Medizin. Denn selbst wenn man diese Auffassung teilt und gesundes Altern gleichsetzt mit dem Erhalt jugendlicher Stärke und Leistungsfähigkeit, ergibt sich ein weiteres Problem, das durch die scheinbare Selbstevidenz des Gedankens von kraftstrotzendem Können und unerschöpflicher Fitness nur ansatzweise übergangen werden kann. So stellt sich bei genau-erem Hinsehen die Frage, was unter Leistungsfähigkeit eigentlich verstanden werden soll, welche Leistungen hier gemeint sind und vor allem: in welchem Umfang das Leistungs-niveau bei fortschreitendem Lebensalter konserviert werden soll.

Fertilität als Element der Jugendlichkeit

Betrachtet man nun das Spektrum der mit steigendem Lebensalter eingeschränkten kör-perlichen und kognitiven Fähigkeiten, die eine effektive Anti-Aging-Medizin zu bewahren verspricht, so fällt auf, dass ein Merkmal, dessen alterstypischer Verlust unweigerlich das definitive Ende der Jugend markiert und das demnach wie kein anderes als das Charak-teristikum von Jugendlichkeit gelten kann, in den Konservierungsprogrammen durchweg fehlt: die Fähigkeit der Fortpflanzung. Zwar betrifft das unausweichliche Ende dieser bio-

2 Zuerst bei [10]. Weitere Zieltypen: Verlangsamung der Alterungsvorgänge („decelerated aging“) und völli-ges Anhalten der Alterungsprozesse („arrested aging“).

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logischen Fundamentaleigenschaft in der Lebensmitte nur den weiblichen Menschen, doch kann die Halbierung der Zielgruppe für die Anti-Aging-Medizin kein Grund sein, kom-pensierende oder substituierende Möglichkeiten nicht zu lancieren – was die ausgiebigen erläuterungen zu anderen beschwerden in und nach den Wechseljahren genauso wie immer öfter auch Einlassungen zur sog. „Andropause“ eindrücklich belegen.3 es stellt sich also angesichts umfassender Anti-Aging-Bemühungen die Frage, warum im Spektrum der erhal-tenswerten Fähigkeiten und Funktionen die Fortpflanzungsmöglichkeit (der Frau) nicht vor-kommt. Wieso wird die Menopause als der Auslöser für viele (v. a. hormonelle) Beschwer-den der alternden Frau, die in sämtlichen Anti-Aging-Schriften und Lehrbüchern breite Aufmerksamkeit finden, widerstandslos als gegeben akzeptiert (vgl. [19], S. 197), die ova-rielle Erschöpfung aber nicht selbst als möglicher Gegenstand von Anti-Aging-Maßnahmen thematisiert? Warum sollte im Alter nicht auch, analog zur Verschiebung und Verdichtung der Morbidität, die Phase der Altersterilität komprimiert werden („compressed infertility“), indem die Fertilität (der Frau) möglichst lange aufrecht erhalten wird?

Schwanger mit 60   Jahren – was spricht eigentlich dagegen?

Dass die Verlängerung der weiblichen Fertilitätsphase im Anti-Aging-Katalog nicht vor-kommt, könnte daran liegen, dass das Phänomen der postmenopausalen Schwangerschaft in der Öffentlichkeit auf intuitiven Widerstand stößt. So gibt es zwar Befürworter der Schwan-gerschaft nach der Menopause – die mit dem Rekurs auf ein Recht auf reproduktive Selbst-bestimmung („reproductive freedom“) sowie mit der Forderung nach reproduktiver Gleich-berechtigung von Mann und Frau argumentieren (vgl. [1, 8]) –, doch scheinen die Gegner von Schwangerschaften im hohen Alter die überzeugenderen Argumente zu haben: Sie war-nen vor Schädigungen, die bei postmenopausalen Schwangerschaften zu erwarten sind, was die argumentative Kraft des Verweises auf individuelle Selbstbestimmung erheblich einzu-schränken scheint (vgl. [16, 29]). Denn gemäß dem medizinethischen Prinzip der Schadens-vermeidung (vgl. [2]) gilt es, eine medizinische Maßnahme nur dann zu befürworten, wenn diese in einer Nutzen-Risiko-Analyse zu einem positiven Gesamtergebnis führt. Doch wer wird durch postmenopausale Schwanger- und Mutterschaften eigentlich geschädigt? In der ethischen Debatte werden vor allem folgende drei Schadensdimensionen angeführt:

a) Schaden für die betroffenen Frauen (Schwangere und Eizellspenderin)b) Schaden für das werdende Kindc) Schaden für die Gesellschaft und das soziale Zusammenleben

Im Folgenden sollen die drei Schadensdimensionen kurz skizziert und an den Fortschrit-ten der Anti-Aging-Medizin gespiegelt werden. Leitend dabei ist die Fragestellung, ob die angeführten Einwände gegen postmenopausale Schwangerschaften angesichts der fort-schreitenden Entwicklung der Anti-Aging-Medizin noch weiter Bestand haben können.

a) Möglicher Schaden für die betroffene(n) Frau(en)Da bisher eine Schwangerschaft in der Postmenopause nur durch die Fremdspende einer Eizelle möglich war, waren Schwangere und Eizellspenderin generell nicht identisch und somit immer (mindestens) zwei Frauen direkt an einer postmenopausalen Schwangerschaft beteiligt. Für die Schwangere besteht das Risiko u. a. darin, sich einer hormonellen Stimula-

3 Bezeichnenderweise ist schon vor einigen Jahren ein ganzer, entsprechend geschlechtsspezifischer Anti-Aging-Band für Männer erschienen (s. [18]).

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tionsbehandlung unterziehen zu müssen, was gleichermaßen für die Spenderin gilt, die sich ebenfalls einer medizinisch begleiteten Hormonstimulation unterzieht, um die Heranreifung der Follikel zu forcieren. Anschließend werden der Spenderin die Eizellen mittels trans-vaginaler Punktion entnommen, was einem operativen Eingriff mit den üblichen Risiken einer Operation entspricht. Zudem kann der Eizellspenderin noch eine weitere Schadensart zugefügt werden, indem sie als Eizelllieferantin instrumentalisiert wird: Dieses Risiko gilt es insbesondere deshalb zu berücksichtigen, da viele Eizellspenderinnen aus Schwellenlän-dern kommen und somit die Gefahr besteht, dass die Spenderinnen finanziell ausgebeutet werden und sich nicht freiwillig diesen gesundheitlichen Risiken aussetzen, sondern öko-nomischen Zwängen folgen.

Doch mittlerweile ist eine postmenopausale Schwangerschaft nicht mehr notwendiger-weise auf die Fremdspende einer Eizelle angewiesen. So erlauben es moderne Einfrier- und Auftautechniken (Stichwort: Vitrifikation), dass sich eine Frau eigene Eizellen einsetzen lassen kann, die ihr vor dem Eintreten der Menopause entnommen und entsprechend kon-serviert wurden.4 Damit wird durch die Aufbewahrung von unbefruchteten Eizellen die Schaffung von eigenen Fertilitätsreserven möglich, ohne dass schon eine Festlegung auf den genetischen Vater erfolgen muss. Außerdem kann der Zeitpunkt der Fortpflanzung in die postmenopausale Lebensphase verschoben werden, ohne dass eine Frau damit auf gene-tisch eigene Kinder verzichten müsste (vgl. [4, 15, 33]). Das Argument der Schädigung von Fremdspenderinnen (ihre verdinglichende Degradierung als „Eizelllieferantin“) wäre damit außer Kraft gesetzt.

Aber wie sieht es mit dem Schadenspotential für die postmenopausal schwangere Frau aus? Welchem Risiko könnte die werdende Mutter im hohen Alter neben der notwendigen hormonellen Stimulation noch ausgesetzt sein? Hier ist auf die Strapazen und gesundheitli-chen Gefährdungen, die während einer Schwangerschaft zu ertragen sind, hinzuweisen. Die Wahrscheinlichkeit für (gefährliche) Komplikationen, wie z. B. Präeklampsie, schwanger-schaftsinduzierte Hypertonie, Schwangerschaftsdiabetes, Placenta praevia etc. steigt, wie Studien belegen, mit zunehmendem Alter (vgl. [35]). Somit ist das medizinische Risiko während des Schwangerschaftsverlaufs einer 65 Jahre alten Frau höher einzuschätzen als das durchschnittliche Risiko einer 25 Jahre alten Schwangeren. Doch allein das altersbe-dingte hohe Risiko scheint kein besonders tragfähiges Gegenargument darzustellen, wenn man davon ausgeht, dass auch junge Frauen durchaus sehr hohe individuelle Risikoprofile vorweisen können, z. B. durch Alkoholabhängigkeit.

Das Risiko in der Schwangerschaft bemisst sich nach zwei Aspekten: dem Alter der Frau und dem Alter der Eizellen zum Zeitpunkt der Befruchtung. Eine 60 Jahre alte Frau, die sich Eizellen einsetzen lässt, die ihr mit 20 Jahren entnommen wurden, hat zwar das Risiko einer 60-Jährigen für das Austragen des Kindes, das Risiko für genetische Anomalien der Eizellen ist aber das einer 20-Jährigen. Je jünger die Eizellen, desto niedriger fällt damit dieser Risikofaktor aus.

Während die Fortschritte der modernen Reproduktionsmedizin dazu geführt haben, den Alterungsprozess der Keimzellen durch extrakorporale kryokonservierte Lagerung aufhal-ten zu können, scheint in Bezug auf das chronologische Alter der Frauen ein Blick auf die Anti-Aging-Medizin eine interessante Perspektive zu eröffnen. Von zentraler Bedeutung für die Anti-Aging-Medizin ist nämlich die Unterscheidung des chronologischen Lebensalters von dem sog. „biologischen Alter“, das den tatsächlich vorliegenden, in erster Linie physio-logisch-körperlichen Zustand eines Menschen beziffert. Dieses biologische Alter, das sich

4 Die Fremdeizellspende ist in Deutschland gesetzlich verboten, während die Entnahme, Aufbewahrung und spätere Nutzung eigener Eizellen erlaubt ist (vgl. http://www.fertiprotekt.de. Zugegriffen 3. Nov. 2009).

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anhand von sog. „Biomarkern“ bzw. „Altersmarkern“ exakt ermitteln lässt, wird – ganz im Gegensatz zum chronologischen Alter – als beeinflussbar und optimierbar verstanden. So kann ein 60 Jahre alter Mensch im Falle erfolgreich angewandter Anti-Aging-Maßnahmen die physiologisch-kognitive Leistungsfähigkeit und damit das biologische Alter eines 40-Jährigen haben (vgl. [38], S. 25 ff.; [39], S. 29 ff.; [23], S. 378 f.). Chronologisches und biologisches Alter müssten also nicht mehr zwangsläufig ineinander fallen und so könnten Frauen im Alter von 60 Jahren mit entsprechender Anti-Aging-Behandlung das biologische Alter von 38-Jährigen aufweisen und wären damit gesundheitlich sogar gesünder und fitter als 40-Jährige heute. Das hätte dann selbstverständlich auch direkte Auswirkungen auf das individuelle Risikoprofil im Falle einer Schwangerschaft im fortgeschritteneren (chrono-logischen) Alter. Indem nun das körperliche Alter der Schwangeren (durch Anti-Aging) mit dem ihrer Eizellen (durch „egg freezing“) nahezu übereinstimmen würde, wäre das individuelle Risiko einer Schwangerschaft insgesamt minimiert, also nicht mehr vergleich-bar mit dem einer heutigen postmenopausalen Schwangerschaft. Somit ließe sich auch das Argument des Schadens für die Schwangere auf Basis der fortschreitenden Entwicklungen sowohl in der Anti-Aging- als auch in der Reproduktionsmedizin entschärfen.

b) Möglicher Schaden für das werdende KindDoch wie sieht es mit der Schädigung des werdenden Kindes aus? Welchem potentiellen Risiko ist dieses im Falle einer postmenopausalen Schwangerschaft ausgesetzt? Zunächst ist festzuhalten, dass alle Risiken für das Kind, die an den Gesundheitszustand der Mutter geknüpft sind, genauso durch die Entwicklungen der Anti-Aging-Medizin minimiert wer-den dürften, wie dies für den mütterlichen Organismus der Fall wäre. Doch in der Debatte um die ethische Legitimität postmenopausaler Schwangerschaften werden noch weitere kindbezogene Schadensargumente angeführt: Zum einen vergrößert sich die Wahrschein-lichkeit, dass ein postmenopausal geborenes Kind noch vor dem Eintritt ins Erwachsenen-alter zum (Halb-)Waisen wird – und damit im Durchschnitt früher als Kinder von jüngeren Eltern. Außerdem ist zu befürchten, dass die Mutter aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr in der Lage ist, sich der körperlich wie geistig anstrengenden Erziehungsaufgabe zu widmen (vgl. [35]). Wenn jedoch durch Anti-Aging die körperliche und geistige Fitness der Mütter garantiert wäre, so hätte das hohe (chronologische) Alter der Mutter keine nega-tiven Auswirkungen auf die Erziehung. Auch die Gefahr, schon im Kindesalter zu verwai-sen, würde durch erfolgreiche, d. h. lebensverlängernde Anti-Aging-Behandlungen deutlich schwinden. Somit verliert das Bild der „greisen Eltern“ – oft als Abschreckung vor spätem Mutterglück angeführt – mit den von den Anti-Aging-Medizinern erhofften Entwicklungen scheinbar jegliche argumentative Berechtigung.

c) Möglicher Schaden für die Gesellschaft und das soziale ZusammenlebenEbenfalls als Argument gegen „postmenopausal motherhood“ werden Szenarien zum Unter-gang traditioneller Familienstrukturen angeführt. Durch die enge Kopplung von postmeno-pausaler Schwangerschaft und Eizellspende, so die Argumente, sind dissoziierte Vater- und Mutterschaften (in genetischer, biologischer und sozialer Hinsicht) vorprogrammiert (vgl. [5]). Aber sind diese Phänomene in Zeiten von Patchwork-Familien tatsächlich noch als Bedrohung anzusehen? Und zeigen die Entwicklungen der „egg freezing“-Technik nicht, dass an das Phänomen der postmenopausalen Schwangerschaft nicht zwangsläufig disso-ziierte Elternschaften geknüpft sein müssen? So ist es denkbar, dass eine Frau, die mit 20 Jahren eine Fertilitätsreserve mit ihren eigenen unbefruchteten Eizellen geschaffen hat, mit diesen Eizellen im Alter von 35 Jahren ein Kind bekommt und ein weiteres mit 58 Jahren – mit dem gleichen genetischen und sozialen Vater, so dass das Auftreten von Patchwork-

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Familien nicht notwendig an das Phänomen postmenopausaler Schwangerschaften geknüpft sein muss.

Doch auch wenn postmenopausale Schwangerschaften in konventionellen homologen Eltern-Konstellationen vorkommen, kann das Auswirkungen auf Lebensläufe und Fami-lienstrukturen haben, die bei manchen Bedenken und Beunruhigung auslösen. So finden sich Argumente, die davor warnen, dass durch postmenopausale Schwangerschaften etab-lierte Generationenstrukturen und damit verbundene Denkschemata („Im Großmutteralter wird man nicht noch Mutter“, vgl. [4]) aufgelöst würden. Doch dies muss nicht notwen-digerweise zu gesellschaftlichen Nachteilen führen. Im Gegenteil: Befürworter der späten Schwangerschaft sehen eher noch gesamtwirtschaftliche Vorteile. So könnten Spätgebä-rende ihren Beruf entsprechend lange und ohne Unterbrechung ausüben, teure Elternzei-ten würden ins Seniorenalter vertagt, die Eltern wären zudem wesentlich reifer und hätten womöglich auch mehr Zeit und einen gesicherteren finanziellen Hintergrund als Eltern, die gerade Studium oder Ausbildung beendet haben und nun die Doppelbelastung von Beruf und Kind zu meistern hätten (vgl. [14]).

Aus gesellschafts-demographischer Sicht könnte sich sogar ein deutlicher Vorteil dar-aus ergeben, dass womöglich mehr Kinder geboren würden, indem Frauen sowohl in jun-gen Jahren als auch in der postmenopausalen Lebensphase Kinder bekämen (bspw. mit einem neuen Partner). Allerdings muss dies nicht notwendigerweise eintreten, vielmehr ist eine Verschiebung des Zeitpunktes der Familiengründung wahrscheinlicher – nimmt man die derzeitigen Entwicklungen ernst: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Durch-schnittsalter der Erstgebärenden deutlich nach hinten verschoben. Lag es in den 1960er Jahren (frühere BRD) bei knapp 25 Jahren, so ist es bis 2003 auf (gesamtdeutsch) 29,4 Jahre angestiegen und lag 2007 bei fast 30 Jahren (vgl. [36]).5 Da es die „egg freezing“-Technik Frauen ermöglicht, auch nach der Menopause noch Mutter zu werden, scheint damit die Gefahr, zu spät mit der Familienplanung zu beginnen und so die Chance auf eigene Kinder zu versäumen, gebannt werden zu können. Der Zeitdruck für die Entscheidung, ob man ein Kind bekommen möchte und mit welchem Partner, wird genommen.

Das Gegenargument, das vor dem Einsatz (reproduktions-)medizinischer Maßnahmen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme und damit einer Medikalisierung warnt, ist zwar grundsätzlich zutreffend und überzeugend (s. u.), muss sich allerdings angesichts der Anfor-derungen eines globalisierten Arbeitsmarktes den Vorwurf des unrealistischen Idealismus gefallen lassen.

Darüber hinaus versprechen postmenopausale Schwangerschaften einen wichtigen Fort-schritt für die Geschlechtergerechtigkeit in Fortpflanzungsfragen. So würde die Möglich-keit für Frauen, auch in der zweiten Lebenshälfte noch schwanger werden zu können, jene Ungleichheit aufheben, die darin besteht, dass Männer bis zu ihrem (Alters-)Tod Kinder zeugen können, während dies Frauen verwehrt ist. Dieser egalisierende Effekt dürfte gerade angesichts der Anti-Aging-Zielvorstellungen noch bedeutender werden, wenn durch länger anhaltende körperliche und geistige Fitness sowie ein deutlich verlängertes Leben insge-samt auch für Frauen die Möglichkeit einer zweiten oder dritten Familiengründung zu einer wünschenswerten Option wird.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass in der Argumentation entlang des Schadens-begriffes vielfach auf das Bild der greisen Mutter verwiesen wird, um vor den Folgen einer Schwanger- und Elternschaft im hohen Alter zu warnen. Doch diese Schablone scheint vor dem Hintergrund der Wirkungen der Anti-Aging-Medizin zu verblassen. Übrig bleibt ein-

5 Das hat mehrere Gründe, v. a. lange Ausbildungszeiten sowie den Wunsch, nach Ausbildungsabschluss den Beruf auch einige Zeit auszuüben.

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zig das Argument der reproduktiven Selbstverwirklichung: Wenn kein Schaden zu erwarten ist oder dieser durch medizintechnische Entwicklungen vernachlässigbar minimiert werden kann – also die Einhaltung des Nichtschaden-Prinzips ( primum nil nocere bzw. nonmal-eficence) durch die Errungenschaften von Anti-Aging gewährleistet ist –, kann das volle Recht auf Fortpflanzungsfreiheit („reproductive freedom“) uneingeschränkt ausgeübt wer-den. Doch ist dieser Schluss tragfähig und legitim?

Werden postmenopausale Schwangerschaften durch Anti-Aging erstrebenswert?

Um die ethische Legitimität postmenopausaler Schwangerschaften zu prüfen, ist daher folgende Frage zu beantworten: Sind, auch wenn aufgrund von Anti-Aging-Maßnahmen keine nennenswerten Schädigungen zu erwarten wären, postmenopausale Schwangerschaf-ten erstrebenswert? Wenn es Frauen ermöglicht werden kann, in einem Alter schwanger zu werden und genetisch eigene Kinder zu bekommen, in dem das bisher grundsätzlich ausgeschlossen war, bedeutet dies zunächst eine deutliche Erweiterung der Gestaltungs-spielräume, die der betroffenen Frau bei der eigenen Lebensführung zur Verfügung stehen. Insofern kann eine postmenopausale Schwangerschaft durchaus als etwas Positives angese-hen werden. Doch gibt es neben Optionenmaximierung und Schadensminimierung ethisch relevante Aspekte, die eine derart positive Bewertung erheblich einschränken können. Da Argumentationsansätze, die zu dieser Dimension der ethischen Reflexion über medizini-sche Anwendungsprobleme gehören, konzeptuell wie argumentativ recht voraussetzungs-reich und komplex sind, können an dieser Stelle nur die wichtigsten Einwände skizzenhaft genannt werden. Diese Punkte sind zwar in der praxisorientierten Diskussion (die einen starken Fokus auf Einzelfälle setzt) weniger unmittelbar sichtbar, gleichwohl in ihren z. T. längerfristigen und ganzheitlichen Auswirkungen aber von zentraler Bedeutung für das Selbstverständnis des Menschen und die Identität der Medizin und dürfen somit bei einer umfassenden Erörterung des Problems postmenopausaler Schwangerschaften nicht unbe-achtet bleiben.

Status des Kinderwunsches in der Phase der Altersinfertilität

Zunächst berührt die Frage nach dem positiven Wert postmenopausaler Schwangerschaften das in den vergangenen Jahren immer breiter und intensiver diskutierte Problem der Ein-grenzung des Therapiebegriffs. Unter welchen Bedingungen eine medizinische Leistung (noch) als Heilbehandlung gelten kann, lässt sich nur beantworten, wenn belastbare Kri-terien vorliegen, anhand derer eine Grenze gezogen werden kann zu medizinischen Maß-nahmen, die eher auf eine Verbesserung der körperlichen oder kognitiven Ausstattung von Gesunden abzielen (Enhancement).

Im Falle von reproduktionsmedizinischen Eingriffen, die einen Erhalt der (weiblichen) Fertilität bewirken sollen, muss die Frage beantwortet werden, inwiefern die Ausdehnung der Fruchtbarkeit eine notwendige oder bloß zusätzliche medizinische Leistung ist. Für das moralische Gewicht von Forderungen nach postmenopausaler Schwangerschaft spielt somit der Krankheitsbegriff eine zentrale Rolle. Doch geraten mit der zunehmenden Eröffnung neuer medizinischer Möglichkeiten Gewissheiten über die Grenzen dieses für die medizi-nische Indikation so wichtigen Begriffs ins Wanken. So gilt es zur Einschätzung von „egg freezing“ und dadurch ermöglichter postmenopausaler Schwangerschaften zwischen den verschiedenen Formen von Infertilität bzw. Sterilität zu differenzieren. Hierfür ist zunächst zu klären, unter welchen Voraussetzungen einem unerfüllten Kinderwunsch ein Krankheits-

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wert zugeschrieben werden kann. Schon der Status der Infertilität in der „normalen“ Fertili-tätsphase ist viel diskutiert und alles andere als eindeutig. Denn nur, wenn physiologische Dysfunktionen mit einem Wunsch nach einem Kind zusammenfallen, wird Infertilität für die Betroffenen zu einem Problem, was die Zuschreibung eines Krankheitsstatus nahe legt.6

Wenn also der Kombination von Kinderwunsch und physiologischer Dysfunktion Krankheitscharakter zukommt, wie ist dann die bislang als „normal“ angesehene Alters-sterilität zu bewerten: Ist ein Kinderwunsch in der Postmenopause demnach nicht genauso behandlungsbedürftig wie Unfruchtbarkeit in jungen Jahren? Sind postmenopausale Schwangerschaften dann nicht als klassische Therapiemaßnahmen zu bewerten, die über die Zuschreibung eines Krankheitsstatus legitimiert sind? Oder ist Alterssterilität vergleich-bar mit Randerscheinungen von „sozialer Infertilität“, wie sie bei gleichgeschlechtlichen Paaren oder Alleinstehenden mit Kinderwunsch vorkommen können, in denen ebenfalls auf natürlichem Wege niemals Kinder entstehen können? Solange hierzu keine einheitlich akzeptierte begriffliche Klärung gegeben ist, liegt die Beweislast bei den Befürwortern post-menopausaler Schwangerschaften.

Medikalisierung und Selbstverständnis der Medizin

Der Aspekt der Behandlungsbedürftigkeit von Zuständen mit fraglichem Krankheitswert führt direkt auf einen weiteren medizinethischen Aspekt, der in grundlegender Weise die Rolle und das Selbstverständnis des Arztes wie der Medizin in den Blick nimmt. Soll es zu den Aufgaben eines Arztes gehören, eine präferenzorientierte Dienstleistung zu erbringen, indem er gesunden Frauen in einem Alter zu Kindern verhilft, in dem die „normale“, d. h. natürliche Fortpflanzungsfähigkeit nicht mehr gegeben ist? In diesem Kontext ist zu prüfen, wie plausibel die Befürchtung ist, dass durch „egg freezing“ und postmenopausale Schwan-gerschaften einer fragwürdigen Medikalisierung Vorschub geleistet wird, indem medizin-technische Lösungen für Probleme offeriert werden, deren Ursachen sozialer oder ökono-mischer Natur sind. Ihrem originären Auftrag gemäß dient die Medizin der Heilung von Krankheiten und nicht der Behebung sozial entstandener Problemkonstellationen. Daher fordern ethische Fragen zur Legitimität postmenopausaler Schwangerschaften gleichzeitig auch das Selbstverständnis des Arztes und der Medizin heraus: Wie es scheint, wird mit dem Einsatz von „egg freezing“-Techniken und der Akzeptanz postmenopausaler Schwan-gerschaften die Medizin zur präferenzorientierten Dienstleistungsdisziplin und macht sich Werte, die die Gesellschaft und Arbeitswelt dominieren (wie etwa Wirtschaftlichkeit, Effi-zienz und Leistung) zu eigen (vgl. [21, 26]).

Authentizität des späten Kinderwunsches und die Perspektive des Kindes

Der Kinderwunsch, den eine Frau in der Postmenopause ausbildet, bedarf ebenfalls einer Überprüfung (ähnlich wie dies auch für den Kinderwunsch von Männern in fortgeschrit-tenerem Alter gilt). Wie authentisch ist es, wenn eine Frau erst ihr letztes Lebensdrittel mit einem Kind teilen möchte? Sicherlich kann ein solcher Kinderwunsch Ausdruck eines authentischen Lebensvollzuges sein, wenn beispielsweise die Frau erst spät den richtigen Lebenspartner gefunden hat und sich psychisch wie physisch stabil fühlt, eine eigene Familie

6 Vgl. die Einschätzung der WHO: „Both women and men experience considerable psychological distress when experiencing reproductive health problems, including feelings of low self-esteem, isolation, loss of control, sexual inadequacy and depression“ ([37]) sowie Erfahrungsberichte von Reproduktionsmedizinern und betroffenen Paaren [3, 6].

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zu gründen. Doch demgegenüber stehen Aussagen von Frauen, die ihren Wunsch nach einer postmenopausalen Schwangerschaft damit erklären, dass sie erst mit 60 Jahren festgestellt hätten, dass in ihrem Leben etwas Essentielles fehlt. So beschrieb die Rumänin Adriana Iliescu, die 2005 mit 66 Jahren eine Tochter zur Welt brachte: „eine Frau, die keine Kinder geboren hat, hat kein erfülltes Leben gelebt“ [20]. Hier zeigt sich ein Selbstbezug, der zwar auf einen authentischen Wunsch der Frau verweist, aber die Perspektive des zweiten von einer Schwangerschaft direkt betroffenen Menschen, die des Kindes, gänzlich ausblendet. Denn auch wenn eine postmenopausal Schwangere – dank Anti-Aging-Maßnahmen – fit und gesund genug ist, sich der Erziehung des Kleinkindes zu widmen, so wird sie – trotz lebensverlängernder Anti-Aging-Effekte – voraussichtlich früher sterben als Eltern, die ein Kind mit Mitte 30 bekommen.

Die Geburt eines Kindes im letzten Drittel des Lebens führt somit dazu, dass für die Mutter die Kleinkind- und Jugendphase in den Vordergrund gestellt wird. Dies mag der Frau genügen, um einmal die Erfahrung einer Schwangerschaft und eigener Kinder erfüllend erlebt zu haben. Ob derartige Konstellationen allerdings auch den Orientierungsbedürfnis-sen des Kindes im Jugend- und frühen Erwachsenenalter entsprechen, ist weniger einsich-tig. So schreibt Volker Gerhardt zu dem plausibel erscheinenden späten Kinderwunsch, den alleinstehende Frauen ausbilden, weil sie „nicht mit 50 Jahren allein frühstücken möch-te[n]“: „Vielleicht fragt man sich einfach, ob das Kind mit seiner alleinerziehenden, 50-jährigen Mutter frühstücken möchte. Wenn die Antwort nicht eindeutig ausfällt, sollte man sich zu der Einsicht durchringen, dass man im Leben nicht alles haben kann“ [13]. Diese bedenken gewinnen noch an gewicht, wenn man  sich die bedingungen der genese des Kinderwunsches vor Augen führt: So ist dieser Wunsch ja erst durch (medizin-)technische Möglichkeiten geweckt worden – ein Gesichtspunkt, der bei der Frage nach der Authentizi-tät eines späten Kinderwunsches nicht außer Acht gelassen werden darf.

autonomie

Ebenfalls kritisch zu prüfen ist, ob die Autonomie einer Person durch die Vermehrung von Handlungsoptionen tatsächlich und uneingeschränkt vergrößert wird. Denn nicht jede Erweiterung des Handlungs- und Selbstbestimmungsspielraums trägt zur Autonomie des Individuums bei. Mit der Möglichkeit, bis ins Alter schwanger werden zu können, sind soziale Verbindlichkeiten und Erwartungshaltungen verbunden, die durchaus belastend sein und die Frau unter Druck setzen können. Steht die Möglichkeit einer postmenopausalen Schwangerschaft mit genetisch eigenen Kindern von vorneherein als Lebensoption zur Wahl, dann könnte die Frau in Rechtfertigungszwang geraten, falls sie diese Option ablehnt – was kaum zu einem befreiten und selbstbestimmten Leben beitragen dürfte.7 Insofern scheint das Ziel einer postmenopausalen Schwangerschaft unter Gesichtspunkten der auto-nomen Lebensführung nicht unter allen Umständen erstrebenswert zu sein.

Natürlichkeit

Darüber hinaus sind Auswirkungen von postmenopausalen Schwangerschaften auf das Ver-hältnis des Menschen zu seiner Natur und das Verständnis von Natürlichkeit zu bedenken.

Die Frage, ob es erstrebenswert ist, postmenopausal fruchtbar bleiben zu können, wird aus dieser Perspektive zur allgemeinen Frage nach natürlichen Grenzen der Verfügbarma-chung des Menschen durch biotechnologien. Wie es scheint, stellt eine postmenopausale 

7 Eine ähnliche Argumentation findet sich im Kontext der Präimplantations- bzw. Pränatal-Diagnostik.

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Schwangerschaft eine besonders deutliche Überschreitung einer von der biologischen Natur der Frau vorgegebenen Grenze dar: Mit Maßnahmen, die dazu führen, in der unfrucht-baren Phase schwanger zu werden, wird die reproduktive Funktion nicht nur wiederher-gestellt, sondern überhaupt und erstmals hergestellt. Eine derartige Schaffung etwas noch nie Dagewesenen beseitigt ein grundlegendes Merkmal der (weiblichen) conditio humana, das bislang zum Grundbestand der „Naturmerkmale“ der Frau gehörte. Das Gefühl des Unbehagens, das sich aufgrund der Verfügbarmachung von zuvor Unverfügbarem einstellt, verweist auf verschiedene Dimensionen des menschlichen Selbstverständnisses und bedarf einer näheren Analyse.

Eine wichtige positive Funktion, die die Akzeptanz und Integration des Unverfügbaren für ein gelingendes Leben haben kann, zeigt ein Blick in die klinische Praxis der Kinder-wunschbehandlung. Hier wird offensichtlich, welche bedeutsame Orientierungsfunktion bei Fragen der Lebensführung das natürliche Ende der weiblichen Fruchtbarkeit für die Betrof-fenen einnehmen kann. So stellt die Menopause einen weithin akzeptierten Endpunkt der Bemühungen um ein Wunschkind dar: Frauen oder Paare mit unerfülltem Kinderwunsch setzen sich meist so lange Kinderwunschbehandlungen aus, bis die Frau in die Phase der Postmenopause eintritt. Dann, so ist in vielen Erfahrungsberichten zu lesen, kommen die Paare bzw. Frauen endlich zur Ruhe, können die Kinderlosigkeit akzeptieren und lernen, sich in einem Leben ohne eigene Kinder zurechtzufinden. Die Wegnahme dieser natür-lichen Grenze würde in diesen Fällen das lebenslange Andauern des Leidensweges aus Hoffen, Bangen und Scheitern bedeuten. Die Menopause als natürliche – und als natürlich akzeptierte – Grenze eröffnet so den Weg zu anderen Formen der Bewältigung ungewollter Kinderlosigkeit.

Fazit

Das Phänomen der postmenopausalen Schwangerschaft ist in neuartiger Weise Ausdruck einer doppelten reproduktiven Unabhängigkeit des Menschen von der Natur: die Abkopp-lung der menschlichen Fortpflanzung von der Sexualität sowie vom Alter (der Frau). Wäh-rend die Emanzipation vom Geschlechtsakt durch medizinisch-technische Möglichkeiten bereits seit einiger Zeit zum Alltag gehört und Sexualität zum Zwecke der Fortpflanzung in Zukunft – das deutet die Entwicklung der modernen Reproduktionstechniken an – immer weiter an Bedeutung verlieren wird, stellt die Altersunabhängigkeit der Reproduktion nun das qualitativ Neue der zweifachen Naturablösung des Menschen dar.

Auch wenn die menschliche Fortpflanzungspraxis derzeit freilich noch nicht von der doppelten reproduktiven Unabhängigkeit, der Loslösung von Sexualität und Alter, bestimmt wird und die postmenopausale Schwangerschaft (mit eigenen Eizellen aus einer Fertilitäts-reserve) als Verschränkung dieser beiden Aspekte noch einen Ausnahmefall darstellt, so ist doch gleichwohl durch die real gewordene Möglichkeit an diesem Berührungspunkt zweier innovativer und dynamischer Medizinbereiche heute schon eine gewisse Bedarfslage von (medizin)ethischer Brisanz abzusehen.

Die Diskussion der möglichen Einwände, die aus medizinethischer Perspektive gegen postmenopausale Schwangerschaften vorgebracht werden können, zeigt zudem, dass der Rekurs auf mittlere Ordnungsprinzipien – im Sinne der Vier-Prinzipienethik von Beau-champ und Childress – erweiterungsbedürftig ist. Dies gilt zumindest dann, will man auch Rückwirkungen auf das menschliche wie medizinische Selbstverständnis in die Diskussion integrieren. So kann für eine angemessene ethische Bewertung postmenopausaler Schwan-

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gerschaften (unter Nutzung von „egg freezing“-Techniken) der Verweis auf einen all zu engen, technischen Schadensbegriff allein kaum zufriedenstellen.

Um nicht entscheidende Aspekte der Aus- und Wechselwirkungen, die der Einsatz inno-vativer Techniken gerade in der Medizin auf die beteiligten Personen und ihre sozialen Beziehungen haben kann, aus dem Blickfeld zu verlieren, müssen auch derart spezifisch anwendungsorientierte Fragestellungen hinsichtlich ihrer grundsätzlicheren Folgen – bzgl. des Naturbegriffs, der autonomen Lebensführung, der Medikalisierung der Lebenswelt, der Auswirkungen auf das Selbstverständnis der Medizin – bedacht werden.

Eine modular verstandene Medizinethik, die ihren Blick isoliert auf einzelne medizini-sche Anwendungsfelder beschränkt, läuft Gefahr, elementare Aspekte der entsprechenden Problemfelder, die erst aus Interdependenzen und Zusammenhängen ersichtlich werden, zu verpassen. Medizinethische Erörterungen bedürfen einer ganzheitlichen Sichtweise, um nicht grundlegende Bedingungen des Menschseins außer acht zu lassen und um der Komplexität der conditio humana gerecht zu werden. So gehört im vorliegenden Fall das Altern nicht nur ebenso unauflöslich zum Menschsein wie die Fähigkeit zur Fortpflanzung, es besteht darüber hinaus ein direkter Zusammenhang zwischen diesen beiden Grundbedin-gungen menschlichen Lebens – so dass auch entsprechende ethische Überlegungen nur in gemeinsamer Betrachtung zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen werden.

Gerade aus der Konfrontation zweier medizintechnischer Entwicklungsstränge (Anti-Aging und Reproduktionsmedizin), die mehr als andere in der Lage sind, die zyklischen Lebensphasen des Menschen nachhaltig zu prägen und qualitativ zu verändern, wird zudem deutlich, wie ähnlich strukturiert und eng verknüpft die ethischen Argumente sind, die für oder gegen die Legitimation solcher Neuerungen vorgebracht werden können. Insofern ver-spricht eine – hier skizzierte – ganzheitliche Betrachtung auch einen Gewinn für die medi-zinethische Forschung selbst.

Danksagung  Wir danken Boris Eßmann und Oliver Müller für ihre zahl- und hilfreichen Anmerkungen.

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