Stumme Zeugen des Ersten Weltkrieges. Dokumentation der Hochgebirgsfront im Pustertal.

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DER SCHLERN 4 7 Heft Archäologie Dokumentation der Hochgebirgsfront des I. Weltkrieges im Pustertal Von Rupert Gietl, Christian Terzer, Hubert Steiner Abstract: Schon vor den Gedenkjahren 2014–2018 begann das Landesdenkmalamt mit der Dokumentation und wissenschaftlichen Aufarbeitung der materiellen Hinterlassenschaften des I. Weltkrieges. Neben archäologischen Ausgrabungen, Bauassistenz, der Beratung und Begleitung von Vereinen zielen die Aktivitäten vor allem auf die großf lächige Aufnahme der heute noch vorhandenen Strukturen des Krieges ab. Durch die Entwicklungen in der Satellitengeodäsie und der dreidimensionalen Dokumentation ist es heute möglich, diese Dokumentationsarbeit großflächig und relativ ökonomisch durchzuführen. Die gesammelten Daten bilden die Basis für gezielte Schutzmaßnahmen und bieten zahlreiche neue Möglichkeiten der Präsentation, welche den Anforderungen des Natur- und Denkmalschutzes sowie des gestiegenen Interesses breiter Bevölkerungsgruppen an diesem Thema gerecht werden. Einleitung D ie Konfliktarchäologie ist einer der jüngsten Zweige der archäologischen Forschung 1 . Sie nahm am Beginn des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten von Amerika ihren Ausgang. Diese Wissenschaftssparte setzt sich mit allen materiellen Hinterlassenschaften historischer Konflikte auseinander. Die seit den 1970er Jahren übliche Bezeichnung Schlachtfeldarchäologie (Battlefield Archaeology), wurde in jüngster Zeit durch den etwas allgemeiner gefassten Begriff Konfliktarchäologie (Conflict Archaeology) ersetzt. Damit wurde der Fokus von den eigentlichen Stätten gewaltsamer Auseinandersetzungen auf das gesamte Umfeld und die damit verbundene Infrastruktur ausgedehnt. Dies eröffnet ein breites Spektrum von Forschungsthemen. Die Erkenntnisse und methodischen Ansätze der Konfliktarchäologie sind um die Jahrtausendwende vor allem durch die britische Forschung auf Europa übertragen worden 2 . Dabei handelt es sich neben archäologischen Grabungen vor allem um großflächige Geländeaufnahmen, denen landschaftsarchäologische Fragestellungen zugrunde liegen. Die gesetzliche Situation D ie Reste der Südwestfront des I. Weltkrieges erstrecken sich über rund 600 Kilometer Länge auf dem Staatsgebiet von vier Ländern. In Italien wird

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Archäologie

Dokumentation der Hochgebirgsfront des

I. Weltkrieges im PustertalVon Rupert Gietl, Christian Terzer, Hubert Steiner

Abstract: Schon vor den Gedenkjahren 2014–2018 begann das Landesdenkmalamt mit der Dokumentation und wissenschaftlichen Aufarbeitung der materiellen Hinterlassenschaften des I. Weltkrieges. Neben archäologischen Ausgrabungen, Bauassistenz, der Beratung und Begleitung von Vereinen zielen die Aktivitäten vor allem auf die großflächige Aufnahme der heute noch vorhandenen Strukturen des Krieges ab. Durch die Entwicklungen in der Satellitengeodäsie und der dreidimensionalen Dokumentation ist es heute möglich, diese Dokumentationsarbeit großflächig und relativ ökonomisch durchzuführen. Die gesammelten Daten bilden die Basis für gezielte Schutzmaßnahmen und bieten zahlreiche neue Möglichkeiten der Präsentation, welche den Anforderungen des Natur- und Denkmalschutzes sowie des gestiegenen Interesses breiter Bevölkerungsgruppen an diesem Thema gerecht werden.

Einleitung

Die Konfliktarchäologie ist einer der jüngsten Zweige der archäologischen Forschung1. Sie nahm am Beginn des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten

Staaten von Amerika ihren Ausgang. Diese Wissenschaftssparte setzt sich mit allen materiellen Hinterlassenschaften historischer Konflikte auseinander.

Die seit den 1970er Jahren übliche Bezeichnung Schlachtfeldarchäologie (Battlefield Archaeology), wurde in jüngster Zeit durch den etwas allgemeiner gefassten Begriff Konfliktarchäologie (Conflict Archaeology) ersetzt. Damit wurde der Fokus von den eigentlichen Stätten gewaltsamer Auseinandersetzungen auf das gesamte Umfeld und die damit verbundene Infrastruktur ausgedehnt. Dies eröffnet ein breites Spektrum von Forschungsthemen. Die Erkenntnisse und methodischen Ansätze der Konfliktarchäologie sind um die Jahrtausendwende vor allem durch die britische Forschung auf Europa übertragen worden2. Dabei handelt es sich neben archäologischen Grabungen vor allem um großflächige Geländeaufnahmen, denen landschaftsarchäologische Fragestellungen zugrunde liegen.

Die gesetzliche Situation

Die Reste der Südwestfront des I. Weltkrieges erstrecken sich über rund 600 Kilometer Länge auf dem Staatsgebiet von vier Ländern. In Italien wird

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der Schutz der Überreste aus dem I. Weltkrieg durch das Legislativdekret vom 22.01.2004, Nr. 42, „Kodex der Kultur- und Landschaftsgüter“, sichergestellt. Unter Artikel 11, Abs. i werden Überreste aus dem I. Weltkrieg angeführt „ für die besondere Schutzbestimmungen“ gelten.

Artikel 50, Abs. 2 sieht ein Verbot vor, ohne Ermächtigung des Denkmalamtes Funde aus dem I. Weltkrieg vom Auffindungsort zu entfernen. Dieses Vergehen wird mit einer Strafe von bis zu einem Jahr Haft zuzüglich einer Geldbuße von bis zu 38.734,50 Euro geahndet.

In sehr detaillierter Form regelt das Staatsgesetz vom 07.03.2001, Nr. 78, “Tutela del patrimonio storico della Prima guerra mondiale” den Schutz des Kulturgutes des I. Weltkrieges. Damit werden sämtliche baulichen Strukturen (Befestigungen, Infrastrukturen, Galerien, Schützen- Laufgräben, Baracken, Militärstraßen, Schlachtfelder) sowie Inschriften, Monumente, Wappen, Grabsteine, Gedenksteine, außerdem Archivalien und Fotos zu geschützten archäologischen Objekten erklärt.

Art. 1 hält fest, dass Staat und Regionen im Rahmen ihrer Kompetenzen Vorhaben unterstützen, welche die Erhaltung, Restaurierung und Dokumentation des kulturellen Erbes des I. Weltkrieges zum Inhalt haben. Für diese Arbeiten können auch Freiwilligenverbände, Krieger- oder Waffenverbände hinzugezogen werden. Außerdem sind dafür auch finanzielle Mittel des Staates vorgesehen. Mit Zustimmung und unter Aufsicht des Denkmalamtes können Arbeiten zur Erhaltung, Restaurierung, Sicherung, Präsentation, Dokumentation auch von Privaten, Gemeinschaften, Komitees sowie von Gemeinden durchgeführt werden.

Art. 9 sieht vor, dass sämtliche in Privatbesitz gelangte Funde vom I. Weltkrieg innerhalb von 60 Tagen ab Inkrafttreten des Gesetzes dem Bürgermeister oder dem Kulturreferenten der jeweiligen Gemeinde abgegeben werden müssen. Ebenso müssen alle Neufunde innerhalb dieser Zeitspanne der Gemeindevertretung mitgeteilt werden.

Im Ministerialdekret vom 04.10.2002 “Tutela del patrimonio storico della Prima guerra mondiale” werden die technischen Vorgaben für die Erhaltung, Dokumentation und Restaurierung der Strukturen und Funde angeführt, und zwar für vinkulierte wie nicht vinkulierte Fundstellen. Bei der Restaurierung von Funden wie von Archivalien aus dem I. Weltkrieg kommen die für archäologische Funde gängigen Kriterien zur Anwendung. Dies gilt ebenso für die Restaurierung und Sicherung baulicher Strukturen, welche den Grundsätzen archäologischer Konservierungen folgen: Sämtliche Eingriffe sind zu dokumentieren, primäre Aufgabe ist die Erhaltung originaler Teile, Rekonstruktionen sind nur in Ausnahmefällen und partiell zulässig, Ergänzungen müssen sich vom Original abheben.

Neben der Konservierung der Funde und Befunde liegt ein weiterer Schwerpunkt in ihrer Erforschung: Bei allen Eingriffen in die Strukturen durch Sicherung, Restaurierung und Bergung muss eine eingehende Untersuchung zum historischen Hintergrund, zu den topografischen Gegebenheiten und Besonderheiten, den Kampfhandlungen, den funktional-technischen Aspekten der Anlage und der Funde erfolgen. Zudem ist es vom Gesetzgeber ausdrücklich erwünscht, dass bauliche Überreste des I. Weltkrieges in Themenwegen und didaktischen Einrichtungen dem Publikum erschlossen werden, und zwar für kulturelle Zwecke, für den Unterricht wie für ein touristisches Angebot. Zudem werden die Gemeinden angehalten, im Rahmen ihrer kulturellen Aktivitäten Sonder- und/oder Wechselausstellungen zu Themen des I. Weltkrieges zu organisieren und zu unterstützen. Konservatorische Gegebenheiten sowie Aspekte der Sicherheit beim Transport wie in der musealen Präsentation gelten bei Funden

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aus dem I. Weltkrieg gleichermaßen wie für andere archäologische Funde. Ebenso unterliegen sie denselben Bestimmungen im Falle einer zeitweisen Ausfuhr zu Ausstellungszwecken ins Ausland.

In sehr unterschiedlicher Intensität wurde in den betroffenen Gebieten archäologische Forschung zum I. Weltkrieg betrieben. Neben Einzelprojekten von Universitäten3 werden solche in den Regionen der Lombardei, Venetien und Friaul in erster Linie von privaten Vereinen durchgeführt. Das Denkmalamt der Provinz Trient hat bereits vor Jahren mit einer Reihe sehr ambitionierter Projekte zum Thema Konfliktarchäologie des I. Weltkrieges neue Maßstäbe gesetzt: Zu nennen ist hier vor allem die Erforschung und Konservierung der Gletscherstellungen auf dem Corno di Cavento und der Punta Linke4. Das Landeskonservatorat für Tirol startete 2014 eine erstmalige Initiative zur Unterschutzstellung von Kriegsresten am Karnischen Kamm in Osttirol5. Slowenien stellte im Jahr 2008 alle Kriegsreste, die älter als 50 Jahre sind, unter Schutz6. Darauf folgten einige Ansätze für landschaftsarchäologische Untersuchungen7. In der Schweiz sieht die Gesetzgebung keine zeitlichen Beschränkungen archäologischer Forschung vor. Somit gilt auch den militärischen Grenzsicherungsanlagen aus dem I. Weltkrieg die Aufmerksamkeit des Archäologischen Dienstes Graubünden8.

In Italien sind die Relikte des Gebirgskrieges mit dem 100. Jahrestag der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn am 23. Mai 2015 wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und des allgemeinen Interesses getreten9. Seit Jahren haben sich in Südtirol Vereine auf lokaler Ebene etabliert, welche Initiativen zur Erforschung, Dokumentation und Präsentation des kulturellen Gutes aus dem I. Weltkrieg starteten10. Das Denkmalamt initiierte vor einigen Jahren ein eigenes Forschungsprojekt, welches die Erhebung und Dokumentation der Baureste im Bereich der Kriegsfront in Sexten–Toblach–Prags zum Inhalt hat, womit eine Grundlage für weitere Forschungen geschaffen wird.

Abb. 1Die eigentlichen Fronträume(grün) auf dem Südtiroler Landesgebiet. Auch im Hinterland haben sich zahlreiche Kriegsreste erhalten.

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Die Ausgangslage in Südtirol

Das Land Südtirol hat von allen betroffenen Regionen, nach dem Bundesland Tirol, den kürzesten Abschnitt der Gebirgsfront auf seinem Territorium.

Der westliche Teil erstreckt sich über eine Länge von rund 17 Kilometern von der Schweizer Grenze über die Ortlergruppe bis zum Cevedalepass, wo die Front in südlicher Richtung das Landesgebiet wieder verlässt. Im Osten liegt das hintere Gadertal dicht an den unmittelbar südlich verlaufenden Stellungslinien, während die eigentliche Front Südtirol erst am Gemärkpass erneut betritt. Sie zieht über die Sextner Dolomiten und den Karnischen Kamm auf einer Länge von rund 30 Kilometern in Richtung Osttirol davon.

Während die Front im Ortlergebiet, bedingt durch die topografische Situation, sehr punktuell aufgebaut ist, liegen die Strukturen in den Dolomiten in einem bis zu mehreren Kilometern breiten Streifen. Dazu kommen noch zahlreiche Infrastrukturen im Hinterland, so etwa 2. Verteidigungslinien, Nachschublager, Seilbahnen, Brücken, Friedhöfe, Flugfelder, Bahnhöfe, Bahnlinien usw.

Die meisten militärischen Strukturen an der Gebirgsfront scheinen auf den ersten Blick durch ihre exponierte Lage vor Überbauung und Zerstörung durch Menschenhand geschützt. Leider hat aber eine intensiv betriebene Raubgräberei durch sogenannte „Recuperanti“ vor allem an besonders frequentierten Abschnitten (Plateau der Drei Zinnen, Monte Piano) und zunehmend auch an abgelegenen Bereichen zu massiven Eingriffen an den erhaltenen Objekten geführt. Sehr besorgniserregend sind auch die professionell organisierten „Raubzüge“ an der Ortlerfront, die aufgrund der hervorragend erhaltenen Fundobjekte und des Rückgangs der Gletscher immer stärker das Interesse von privaten Sammlern vor allem aus der Lombardei anzieht. Zusätzlich dazu haben die klimatischen Bedingungen des Hochgebirges im Laufe des letzten Jahrhunderts den Strukturen stark zugesetzt.

Abb. 2Die Projektgebiete Plätzwiese, Anderter Alpe, Elferscharte, Hahnspielboden und Karnischer Kamm.

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Archäologische Untersuchungen auf der Anderter Alpe

Auslöser für die erstmalige archäologische Untersuchung von Weltkriegsrelikten in Südtirol waren die Bemühungen des Sextner Vereins „Bellum Aquillarum“,

die einstige Frontstellung Anderter Alpe als Freilichtmuseum zu adaptieren11. Der 2200 Meter hoch gelegene Talschluss südlich von Sexten liegt zu Füßen des Rotwandmassivs und der senkrecht aufsteigenden Wände des Elferkogels. Das mäßig steil abfallende Terrain an der Waldgrenze ist mit Felsgeröll übersät, zwischen dem sich zahlreiche obertägig erhaltene Strukturen abzeichnen.

Die archäologische Feldarbeit in den Sommermonaten 2008 und 200912 begann mit einer mehrtägigen Geländeprospektion, um sich einen ersten Eindruck über die Vielfalt der von Soldatenhand getätigten Geländeeingriffe und die Fülle an obertätig verstreut liegendem Fundmaterial zu verschaffen, das bis dato bei Geländesäuberungen ohne größere Bedenken eingesammelt und beiseitegeschafft wurde. Indes wird der archäologische Befund bereits durch eine solche Vorgehensweise mitunter arg in Mitleidenschaft gezogen, liefert doch gerade die horizontalstratigrafische Verteilung verstreut liegender Oberflächenfunde bereits erste Rückschlüsse auf die einstige Nutzung von einzelnen Geländeabschnitten oder Stellungsbauten.

Das Hauptaugenmerk der nachfolgenden archäologischen Begleituntersuchung galt der Bestandsaufnahme der obertägig einsehbaren Relikte. Um eine systematische Erfassung zu ermöglichen, wurde das Untersuchungsareal in letztlich 18 Sektoren gegliedert. Jeder Sektor beherbergt bauliche und dingliche Hinterlassenschaften unterschiedlichster Natur, zu denen neben diversen Streufunden insbesondere die Überreste dutzender Laufgräben, Schützengräben, trockengemauerter Terrassierungsmauern, Holzbaracken, Maschinengewehrstellungen, Versorgungsposten, Beobachtungsstellungen, Barackenpodien, Latrinengruben, Vorratskeller, Geschützstellungen und Bauteile technischer Einrichtungen wie Betonplattformen der Mittel- und Bergstation einer Materialseilbahn gehören.

Abb. 3Die freigelegten Reste der Gruft im Kehlgraben des Werks Plätzwiese.

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Jede dieser Strukturen erhielt eine eigene Positionsnummer und wurde samt Beschreibung und detaillierter Fotodokumentation in einer Datenbank erfasst. Nicht immer war auch eine Funktionsbestimmung möglich, da es diesbezüglich detaillierter Untersuchungen bedarf. Allerdings lieferte bereits eine erste Datenauswertung vielsagende Einblicke in die Komplexität und Formvielfalt des Stellungsbaus: Von sorgfältig gemauerten Barackenwänden einerseits bis hin zu den Keilsteinen von zeltartigen Unterkünften, in denen die Soldaten ausharren

Abb. 4Geländerelief der Plätzwiese mit den wichtigsten Baustrukturen.

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Abb. 5Teilabschnitt eines trockengemauerten und noch mannshoch erhaltenen Laufgrabens.

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mussten, von akkurat trockengemauerten Schützengräben mit exakt ausgerichteten Schießscharten hin zu eilig in den Boden eingetieften Laufgräben. Beim Bau der Baracken lässt das verwendete Baumaterial beispielsweise große Unterschiede in der Ausführung erkennen. Während andererseits sorgfältig behauene Balken zum Einsatz kamen, wurden andernorts nur mehr eiligst entastete Stämme des umliegenden Waldbestandes verwendet. Auch diese Details sollten im Anschluss an eine genauere Datenauswertung tiefere Einblicke in die Struktur der Frontstellung Anderter Alpe, aber auch in die Dynamik der Kriegsereignisse vor Ort erlauben.

Was sich darüber hinaus untertägig an Informationspotenzial verbirgt, mag das Resultat einer punktuell durchgeführten Sondage verdeutlichen. Nachdem die italienischen Alpini 1916 die über der Anderter Alpe gelegene Sentinella-Scharte erobert hatten, mussten Teile der österreichisch-ungarischen Stellungsbauten

Abb. 6Freigelegte Gefechtsstellung mit Feldofen.

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Abb. 7Erste Sichtung und Sortierung der systematisch geborgenen Oberflächenfunde.

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aufgegeben werden, da sie nunmehr in direkter Schusslinie lagen. Dazu gehörte auch eine mit einem Soldaten zu besetzende Gefechtstellung, die in den Boden eingetieft war. Deren Wände bestanden aus einer sorgfältig mit Flechtwerk ausgekleideten Holzbohlenzimmerung. Zum Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit diente unterhalb des Bretterbodens verlegte Dachpappe. In einer Ecke lehnte ein tragbarer und an der Wand zu befestigender Feldofen.

Jedoch wurde in der Regel auf derartige Bodeneingriffe verzichtet, da eine Erhaltung von freigelegten Strukturen gerade im Hochgebirge stets mit fortlaufenden Kosten verbunden ist, deren Finanzierung über Jahre hinaus gesichert sein muss. Das zahlreich geborgene Fundmaterial lagert im Funddepot des Amtes für Bodendenkmäler und harrt dort seiner Auswertung.

Festung und Sperre Plätzwiese – archäologische Untersuchungen und Dokumentation

Im Rahmen der Sicherungsarbeiten des k. u. k. Festungswerks „Plätzwiese“ im Jahr 2012 führte das Amt für Bodendenkmäler archäologische Untersuchungen

durch13. Dabei wurde der Außenbereich wiederum in die ursprüngliche Form der Erbauungsphase (1889–94) zurückgeführt. Seit der Auflassung und der teilweisen Zerstörung des Werks im Sommer 1915 hatten sich im Umfeld große Mengen an Schutt und Abfall angesammelt. Darin fanden sich zahlreiche Objekte aus der Zeit vor und während des I. Weltkrieges, einige davon stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Zerstörung des Werks. Unter den Ablagerungsschichten waren noch große Teile der Kalksteinpflasterung und der Stacheldrahtverankerung erhalten. Außerdem konnte eine Reihe von Baudetails entdeckt und dokumentiert werden: Kochöfen, Anbau für MG-Koffer am südlichen Eck, Abfluss aus der Werksküche, Überlauf des unterirdischen Wasserreservoirs, Überreste der Gruft, Granitdeckel der Sickergrube.

Die Plätzwiese ist ein ca. 6 km2 großes Hochplateau an den Flanken des gleichnamigen k. u. k. Sperrwerks auf dem Gebiet der Gemeinden Prags und Toblach. Zwischen Mai 1915 und November 1917 befanden sich hier die Einrichtungen des Artillerie-Gruppenkommandos Strudelalpe und Knollkopf im Grenzunterabschnitt 10a, gegenüber der Front am Monte Piano und der Cristallogruppe. Zudem war die Plätzwiese als 2. Verteidigungslinie ausgebaut worden.

Da die Plätzwiese innerhalb des Frontverlaufs einen topografisch relativ geschlossenen Bereich bildet, entschloss sich das Amt für Bodendenkmäler, im Rahmen eines Pilotprojektes erstmals einen gesamten Frontabschnitt vollständig zu dokumentieren. Durch ein ausgedehntes GPS-Survey, der Beschreibung, der fotografischen und teilweise auch dreidimensionalen Aufnahme sowie der Anfertigung von Luftbildern konnte ein sehr detailliertes Bild der militärischen Infrastrukturen gewonnen werden. Darunter befinden sich z. B. Reste von Seilbahnen, Reste eines ausgedehnten Straßen- und Wegenetzes, zahlreiche Kavernen, Schützen- und Laufgräben, gedeckte Unterstände, Artilleriestellungen, Beobachtungsposten, Reste des Strom- und Telefonnetzes, weitreichende Stacheldrahthindernisse.

Mit Hilfe der Satellitengeodäsie ist es nunmehr möglich, in relativ kurzer Zeit und mit einem vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand präzise Aufnahmen von sehr weitläufigen Anlagen durchzuführen. Hinzu kommt die aus der Fotogrammetrie entwickelte Methode Structure from Motion, die eine dreidimensionale Dokumentation räumlich begrenzter Strukturen in höchster Qualität ermöglicht (farbige Punktwolken mit mehreren Millionen Punkten), bei gleichzeitigem Einsatz leichter Ausrüstung und kurzen Aufnahmezeiten. Den Feldarbeiten gingen

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Vorarbeiten im Österreichischen Staatsarchiv in Wien voraus. Ziel war es, sich an Hand des Akten- und Planmaterials einen Überblick über die militärischen Anlagen auf der Plätzwiese zu verschaffen. Die Karten und Pläne wurden anschließend georeferenziert und mit aktuellen Geodaten (Luftbild, Geländemodell) hinterlegt, um die Lokalisierung vor Ort zu erleichtern.

Im Zuge dieses Pilotprojektes galt es besonders, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufnahmegeschwindigkeit und Präzision zu finden. Darauf wurde die Erfassungsmethode abgestimmt. Im Zentrum steht die Vermessung der Kriegsreste

Abb. 812Aufnahme: Amt für

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Abb. 9Historischer Plan der Sperre Plätzwiese übertragen auf moderne Geodaten.

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durch Differenzial-GPS, welches in Echtzeit eine Messgenauigkeit von unter einem Dezimeter ermöglicht. Die zweite Säule bilden fotografische Situationsaufnahmen der einzelnen Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln, deren Aufnahmestandort zusammen mit der Blickrichtung des Fotografen in eine Geodatenbank einfließt. Besonders gut erhaltene oder charakteristische Objekte werden zusätzlich mit der Structure from Motion Methode dreidimensional dokumentiert. Für alle Strukturen erfolgt schließlich eine Beschreibung und nach Möglichkeit auch eine Interpretation. Schließlich werden sämtliche Informationen in einer Gesamtdatenbank zusammengeführt.

Die gesamte Verarbeitung der Ergebnisse erfolgt mit Open Source Software. Diese Aufnahmestrategie hat mehrere Ziele: Damit wird der Denkmalpflege ein f lächendeckendes Bild des derzeitigen Zustandes vor Ort und gleichzeitig ein Werkzeug für den Schutz und die Verwaltung der materiellen Hinterlassenschaften der Gebirgsfront zur Verfügung gestellt.

Abb. 10Das Unterkunftsobjekt I am Strudelkopfsattel. Links im Hintergrund das Denkmal des Deutschen Alpenkorps.Aufnahme: Amt für Bodendenkmäler

Abb. 113D-Punktwolke (Draufsicht) einer Artilleriestellung. Links Geschützplattform, verbunden über einen unterirdischen Gang mit der Munitions-kaverne (rechts).

Aufnahme: Amt für Bodendenkmäler

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Die historische und archäologische Forschung erhält zahlreiche neue Denkanstöße und Anhaltspunkte. Archäologische Untersuchungen können mit Hilfe dieser Basis sehr zielgerichtet ansetzen.

Die Lage des Aufnahmegebietes spielt eine große Rolle für den Verlauf eines solchen Dokumentationsprojektes: Auf der Plätzwiese kann man beinahe jeden Punkt innerhalb von 40 Minuten von der am nächsten gelegenen Straße aus erreichen, daneben gibt es nur relativ wenig Wald oder Felsgelände, welche für das Arbeiten mit GPS hinderlich sein können.

Eine besondere Herausforderung an die Dokumentationsmethodik stellten die zahlreichen Kavernen im Frontgebiet. Um die unterirdischen Anlagen präzise zu vermessen, wäre ein beträchtlicher Mehraufwand an Zeit und Ausrüstung nötig13a. Das Problem konnte aber ebenfalls mit Hilfe von Structure from Motion gelöst werden14: Wie sich bei Versuchen gezeigt hat, liefert diese auch in engen und geschlossenen Räumen sehr gute Resultate. Somit war es in der Phase der Datenverarbeitung relativ einfach, aus den 3D-Modellen der Kavernen Grundrisse zu gewinnen. Für die Aufnahme einer ca. 55 m langen, verwinkelten Anlage wurden auf diese Weise ca. eineinhalb Stunden benötigt. Hauptproblem dabei sind die schlechten Lichtverhältnisse. Zurzeit wird an Versuchen gearbeitet, dieses durch den Einsatz von Infrarotfotografie zu lösen.

Insgesamt wurden rund 2500 Polygone eingemessen, was einer Zahl von rund 1000 Objekten entspricht. Dazu kommen noch rund 12.000 Fotos, 1500 orientierte Aufnahmen in der Bilddatenbank und 138 3D-Modelle. Dafür benötigten die Archäologen vor Ort rund acht Wochen Zeit.

Die große Dichte an Kriegsrelikten auf der Plätzwiese war selbst für Kenner der Materie überraschend. Die Anlagen wurden in drei Phasen erreichtet: Die erste Phase fällt zeitlich in die Erbauungsperiode des Werkes zwischen 1889 und 1894. Dazu gehört das Werksgebäude selbst, der Steinbruch für dessen Bau, die Wasserfassung, Straßenanlagen, Grenzsteine des ärarischen Grundes und die Reste der Stacheldrahthindernisse unmittelbar südöstlich des Werkes.

In den Jahren 1913/14 wurden weitere Verteidigungsanlagen im Gelände errichtet, da schon länger zu befürchten war, dass ein bewaffneter Konflikt mit Italien ausbrechen und das Werksgebäude moderner Artillerie nicht mehr standhalten würde15. Zu diesen gehören je ein Steingebäude („Unterkunftsobjekt“) südlich der Stolla-Alm, auf dem Strudelkopfsattel und der Geierwand, Infanteriekampflinien,

Abb. 12Strudelalpe-Geierwand Plan der Kampfanlage Strudelalpe-Geierwand. Der Plan datiert mit März 1914.Österreichischen Staatsarchiv, Wien

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Maschinengewehrstände und Drahtverhaue. Als Teil dieses Projektes entstand auch die sogenannte „Kampfanlage Strudelalpe-Geierwand“ , ein Artilleriestützpunkt mit Beobachtungsständen, Munitionsdepots und Stellungen für insgesamt neun Geschütze. Der dazu erhaltene Plan datiert auf den März 191416. Die damals für dieses Projekt gebildeten und vom Staat gekauften Grundparzellen existieren in ihrer ursprünglichen Form noch heute17.

Die letzte Periode umfasst schließlich die eigentliche Kriegszeit von Frühjahr 1915 bis November 1917: In diesem Zeitraum entstand die Kavernenanlage beim Werk Plätzwiese (der sog. Annex), vier betonierte Geschützstellungen samt Kavernen für die 10 cm Panzerhaubitzen aus dem Werk Landro, die im Sommer 1915 auf die Geierwand gebracht worden waren, weitreichende Ausbauten der bereits bestehenden Anlagen, Reste von Feldseilbahnen, zahlreiche Granattrichter, das Artilleriekommando Plätzwiese (ein Lagerdorf an der Straße von Brückele auf die Hochfläche) und weitere Objekte unbestimmter Funktion.

Im Bereich Stolla-Alm bis Knappenfußtal finden sich vor allem Infrastruktur-Einrichtungen für die Versorgung der Hochfläche und des Bereiches im Gemärk und Gòtres. Vom Lager Brückele aus führte eine Seilbahn zum Stolla-Boden und von dort weiter zur Stolla-Alm. Die Reste der Bergstation liegen unter der alten Almhütte. Hier wurden die Güter abgeladen und entweder über einen ca. 800 Meter langen Weg zur Bergstation der Seilbahn ins Gemärk gebracht oder auf der Hochfläche weiterverteilt. Ein gut erhaltener Prügelweg wird in der lokalen Erinnerung dem Deutschen Alpenkorps zugeschrieben. Daneben finden sich hier und auf dem südlich gelegenen Gaisköpfl Infanterie-Stellungen zur Abwehr eines Angriffes über das Knappenfußtal. Dazu ist es im Verlauf des Krieges aber nie gekommen.

Ein zweiter Schwerpunkt der Denkmäler konzentriert sich am und um den Knollkopf. Am Vorabend des Krieges wurden hier bereits gemauerte Infanteriestellungen, ein Blockhaus und ein Artilleriebeobachtungsstand errichtet. Ab 1915 kamen noch zahlreiche Artilleriestellungen, Baracken, Schützen- und Laufgräben, Straßen und Kavernen hinzu. Vom Knollkopf existieren außerdem noch einige sehr aufschlussreiche historische Fotos.

Das Werk Plätzwiese war sofort bei Kriegsbeginn desarmiert worden. An seinen Flanken haben sich aber die Reste der Infanteriestellungen und Kavernen erhalten,

Abb. 13Reste einer Artilleriestellung am Knollkopf.

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die einen feindlichen Vorstoß über das Seelandttal abwehren sollten. Reste einer Stacheldrahtlinie, die das gesamte obere Seelandttal absperrte, konnten ebenfalls im Rahmen des Projektes dokumentiert werden. Die Bauten der Phase 1913/14 unterscheiden sich in ihrer Ausführung meist von den jüngeren Strukturen: Vermörtelter Kalkstein kam während des Krieges kaum mehr zum Einsatz.

Die Stellungen, die sich vom Werk Plätzwiese über fast zwei Kilometer bis zur Geierwand hinziehen, hatten ebenfalls den Zweck, einen Angriff über das Seelandttal flankierend zu bekämpfen. Hier liegen in dichten Latschenfeldern lang gezogene Schützengräben mit Resten von hölzernen Unterständen, daneben zeigen zahlreiche verwitterte Baumstümpfe im Vorfeld, dass hier großflächige Rodungen stattgefunden haben.

Abb. 14MG-Stellung an der Nordostflanke des Seelandt-Tales.

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Abb. 15Übersichtsplan der archäologischen Reste am Strudelkopfsattel.

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Auf dem darüber liegenden Hochplateau dehnen sich dagegen weitläufige Artilleriestellungen mit der dazugehörigen Infrastruktur aus. Auch hier lässt sich wieder gut zwischen den Vorkriegs- und den Kriegsstellungen unterscheiden.

Am Strudelkopfsattel liegt das Unterkunftsobjekt I. Unmittelbar unterhalb haben sich die Reste der Bergstation der Helltalseilbahn und die Bauterrasse einer großen Baracke, vermutlich eines Lagergebäudes, erhalten. Über diese Anlagen wurde mit Landro Verbindung gehalten. Die Stellungen im Helltal selbst lagen bereits außerhalb unseres Projektgebietes. Am Strudelkopfsattel steht ein Denkmal in der Form eines gemauerten Obelisken, das vom Deutschen Alpenkorps 1915 errichtet worden sein soll. Die Inschriftentafel ist in der Nachkriegszeit verschwunden.

Die Artilleriestellungen auf dem oberen Plateau zeigen deutliche Merkmale mobiler Feldstellungen aus der Kriegszeit: Sie bestehen in der Regel aus mehreren Gruben mit flachem Grund, deren Aushubmaterial in Feindrichtung zu Erdwällen aufgeschüttet worden ist. In einer Grube stand das Geschütz, in einer zweiten, meist tiefen Grube befand sich die Munition, in einer dritten ein Unterstand für die Bedienungsmannschaft. Aufgehende Reste sind nicht erhalten.

Auf dem unteren Plateau (In der Strudl) nimmt die bereits erwähnte Kampfanlage Strudelalpe-Geierwand breiten Raum ein. Im Unterkunftsobjekt II konnten 100 Mann und vier Offiziere unterkommen.

Die Gefahr schwerer Beschießungen führte hauptsächlich dazu, dass man sich zum Schutz nicht mehr auf befestigte Gebäude verlassen konnte, sondern sich in Kavernen zurückzog: So finden sich nicht nur Mannschaftskavernen, sondern auch unterirdische Verbindungsgänge zwischen den Artilleriestellungen und zu den Beobachterständen.

An einem gut ausgebauten Wegenetz lagen zahlreiche, von Wällen geschützte Geschützplattformen für Kanonen und Haubitzen, dazwischen mehrere, in die Erde eingetiefte Munitionsdepots. Für die Feuerleitung sorgten drei betonierte Beobachterstände, die vom Rautkofel im Nordosten, bis ins Gemärk im Südwesten alles im Blick hatten. Durch den erhaltenen Plan der Kampfanlage18 können spätere Ausbauten im Krieg präzise unterschieden werden. Auffällig ist die Tatsache, dass sich

Abb. 16Übersichtsplan der Feldartilleriestellun-gen auf dem oberen Plateau der Strudelalpe.Aufnahme: Amt für Bodendenkmäler

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kaum eine Betondecke erhalten hat. Vermutlich wurden diese nach dem Krieg zur Metallgewinnung gesprengt.

Das Projekt Stiergarten-Hahnspielboden – Weiterentwicklung der Dokumentationsmethode

Die auf der Plätzwiese entwickelte Dokumentationsmethode fand in der Folge im Bereich von drei benachbarten Frontabschnitten Anwendung und wurde laufend

weiterentwickelt und verfeinert19: Im Jahr 2013 führte das Amt für Bodendenkmäler die Dokumentation der

Strukturen im Bereich des Hahnspielbodens in Sexten – Grenzunterabschnitt 10b/Kampfabschnitt III durch. Anlass dazu bot das Projekt, welches den Zusammenschluss der Skigebiete Helm und Rotwand vorsah. In mehreren Bereichen waren Strukturen aus dem I. Weltkrieg davon betroffen, was eine archäologische Untersuchung und Dokumentation notwendig machte.

Abb. 17Die Kampfanlage Strudelalpe-Geierwand.

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Die Strukturen der österreichisch-ungarischen Armee im Bereich Hahnspielboden-Stiergarten waren gemäß der ursprünglichen strategischen Planung als Teil der Hauptwiderstandslinie gegen den italienischen Vorstoß auf die Pustertaler Bahnlinie konzipiert und bildeten zusammen mit der Kampfanlage Hornischegg und den Werken Mitterberg und Haideck die sog. „Sperre Sexten“

Nachdem aber der Angriff des italienischen Heeres im Frühsommer 1915 auf sich warten ließ, entschloss man sich, die Hauptwiderstandslinie um ca. 3.000 m nach Südosten, auf den Kreuzbergpass, vorzuverlegen.

Damit kam den Anlagen nur noch die Funktion als Auffang- und Artilleriestellung zu. Daneben dienten sie als Drehkreuz zur Versorgung der Stellungen auf dem Karnischen Kamm.

Diese Situation bzw. Funktion spiegelt sich in den dokumentierten Baustrukturen wider: Es zeigt sich das typische System von Verteidigungsanlagen, eingegrabenen

Abb. 18Gesamtübersicht über die Lage des Projektgebietes „Hahnspielboden“.

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Abb. 19Die strategische Lage des Hahnspielbodens zwischen dem Werk Mitterberg und der Kampfanlage Hornischegg.

Aufnahme: Amt für

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Unterkünften für die Mannschaften auf Wache, großen Unterkunftsgebäuden, Kochstellen sowie ausgedehnten Resten von Seilbahnen. Als Klammer zwischen den einzelnen Objekten lassen sich im Gelände nach wie vor Abschnitte des Wege- und Laufgrabennetzes feststellen.

Im Zuge der archäologischen Dokumentation der Strukturen aus dem I. Weltkrieg anlässlich der Errichtung neuer Skianlagen konnten zudem interessante Einblicke in die Wiederverwertung der Kriegsreste nach Vorrücken der Front Ende 1917 gewonnen werden: Östlich der Baugrube für die Bergstation Hahnspielboden wurde ein Metalldepot entdeckt, freigelegt und fachgerecht geborgen. Auf der Sohle eines Schützengrabens lagen 107 Eisenstangen unterschiedlicher Maße, die Teil des vorgelagerten Stacheldrahtverhaues bildeten. Sie wurden wahrscheinlich im Zuge des Frontabbaues im Sommer 1918 zum Abtransport vorbereitet, schlussendlich aber liegen gelassen und von Vegetation überwuchert.

Abb. 20Das Metalldepot am Hahnspielboden in Fundlage.

Aufnahme: Amt für

Bodendenkmäler

Abb. 21Drohnenaufnahme des Hahnspielbodens vor Projektbeginn. Deutlich erkennbar die Grabensysteme aus dem I. Weltkrieg.

Aufnahme: Amt für

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Methodisch zeigte das Projekt am Hahnspielboden deutlich die Grenzen von satellitengestützter Vermessung auf: Bei der Dokumentation von Strukturen in bewaldeten Bereichen musste eine Totalstation eingesetzt werden. Dies führte dazu, dass die Arbeiten deutlich langsamer vonstattengingen. Um die Lesbarkeit der Situationsfotografien zu erhöhen, wurden diese nunmehr als Bildpaare aufgenommen, die dann zu Anaglyphen-Szenen weiterverarbeitet werden können. So hat der Betrachter zusätzlich einen (begrenzt) räumlichen Eindruck der Befunde.

Der Einsatz einer Drohne ist nun ebenfalls fester Bestandteil der Dokumentation. Neben Überblicks- und Senkrechtaufnahmen liefert diese Filme und vor allem Bildserien, aus denen mit dem Structure from Motion Verfahren Mikro-Geländemodelle und Orthofotos abgeleitet werden können.

Der Erste Weltkrieg am Karnischen Kamm: Der Weg zur Geschichtsvermittlung der Zukunft

Im Jahr 2014 konnte im Rahmen eines Forschungsprojektes (Interreg IV A Italien – Österreich) die Aufnahme der vordersten österreichisch-ungarischen Frontlinie

zwischen Eisenreich und Pfannspitze – Grenzunterabschnitt 10c/Kampfabschnitt I, sowie der gegenüberliegenden italienischen Stellungen auf dem Col Quaternà – IV. Armee / I. Korps erfolgen. Dies führte ebenso zur Dokumentation einer Vielzahl an Kriegsrelikten20.

Methodisch wurde das Aufnahmeverfahren durch den Einsatz speziell angepasster Software weiter beschleunigt und verfeinert. Aus historischer Sicht besonders aufschlussreich war der direkte Vergleich der vordersten Kampflinien beider Kriegsparteien, was zu einer Reihe neuer Erkenntnissen geführt hat.

Die Aufnahme aller materiellen Hinterlassenschaften liefert im Zuge des Projektes die Grundlagendaten wie z. B. GPS-Koordinaten, Maße und 3D-Modelle der Überreste. Archivstudien beziehen neben Karten und Plänen auch historische Fotografien der zu rekonstruierenden Strukturen mit ein.

Im Mittelpunkt des weiteren Interesses stand die Weiternutzung der Daten für kulturhistorische, didaktische und touristische Zwecke. Die Grenzgemeinden am Karnischen Kamm – die Träger des Interreg-Projektes – haben es sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig einen digitalen Wanderführer zum I. Weltkrieg am Karnischen Kamm zu entwickeln.

Die Technologie der Erweiterten Realität (Augmented Reality) bietet hierfür unzählige Möglichkeiten, um die damaligen Geschehnisse hautnah zu vermitteln. Unter Erweiterter Realität versteht man eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Im konkreten Fall bedeutet dies die audiovisuelle Ergänzung der reellen Wahrnehmung mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung/Überlagerung. Damit können Bilder der realen Welt in Echtzeit mit Informationen aus der virtuellen Welt bereichert werden. Diese Technologie steht zwar noch am Anfang ihrer Entwicklung, doch zeichnet sich bereits jetzt deren großes Potenzial ab.

Das Entscheidende dieses Ansatzes besteht darin, dass nicht mehr unbedingt die Notwendigkeit bestehen wird, vor Ort Informationstafeln zu errichten oder Objekte zu rekonstruieren. Die Strukturen können in ihrem originalen Zustand erhalten bleiben, eines der zentralen Anliegen der Denkmalpflege.

Eine relativ einfache Möglichkeit einer Augmented-Reality-Anwendung ist beispielsweise ein virtueller Wanderführer zum I. Weltkrieg. Benutzer laden sich eine Applikation für ihr Smartphone/Tablet aus dem Internet herunter und können sich dann zusätzliche Informationen zu den Strukturen aus dem I. Weltkrieg

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ansehen, wenn sie vor Ort sind (GPS) und die Kamera ihres Mobiltelefons auf ein Objekt richten (Kompass).

In einer höheren Stufe kann Erweiterte Realität mit Hilfe sogenannter Targets dreidimensionale Modelle im realen Raum positionieren: Jedes Objekt kann ein Target sein, etwa eine Schautafel im traditionellen Stil mit historischen Informationen und Fotografien. Diese erhält eine Art dreidimensionale Erweiterung. In einem weiteren Schritt ist es möglich, dreidimensionale Modelle mit Hilfe von GPS an Originalstandorten zu visualisieren. Dies hat gegenüber der Aufstellung von Targets den Vorteil, dass vor Ort keine Veränderungen vorgenommen werden müssen, denn die Strukturen aus dem I. Weltkrieg liegen vielfach auf Natur- oder Nationalparkgebiet.

Aus den Daten der archäologischen Aufnahme werden bestimmte Befunde ausgesucht und virtuell rekonstruiert. Wer sich dann mit einem Smartphone oder einer Datenbrille ausgerüstet vor Ort begibt, sieht das rekonstruierte Objekt an seinem originalen Standort, inmitten der realen, heutigen Landschaft, und hört dazu die passende Klangkulisse. Die Position des virtuellen Modells wird über die Position des Anwenders (GPS), die Richtung, in die der Anwender gerade sieht (Kompass) und den Bewegungssensor berechnet. Diese Technologie bietet zudem die Möglichkeit, Szenen zu animieren.

Gleichzeitig kann man die Rekonstruktionen vergleichsweise kostengünstig dem Stand der Technik anpassen und verbessern, ebenso die Informationen zum Forschungsstand. Dies ist in einer Ausstellung oder bei Schautafeln vor Ort mit ungleich höherem Aufwand verbunden. Aus denkmalpflegerischer Sicht sinnvoll ist zudem die Möglichkeit, mit diesen Rekonstruktionen Besucher auf bestimmte Bereiche zu konzentrieren und andere, noch gut erhaltene Frontabschnitte davon bewusst auszusparen.

Zusammenarbeit mit privaten Vereinen: Anderter Alpe, Elferscharte, Gletscherfront

Das Denkmalamt ist neben den Kernkompetenzen rund um Erhaltung und Dokumentation auch unterstützend und beratend bei Projekten von Vereinen

tätig, die sich die Beschäftigung mit dem I. Weltkrieg zum Ziel gesetzt haben.

Abb. 22Prototypen des digitalen Wanderführers zum Ersten Weltkrieg am Karnischen Kamm.

Aufnahme: Arc-Team/

Gemeinde Kartitsch

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Durch Führungen, Vorträge und Ausstellungen wird die Thematik einem breiten Publikum erschlossen.

Der Verein „Bellum Aquilarum“ in Sexten hat in den Jahren 2008 und 2009 in Zusammenarbeit mit dem Amt für Bodendenkmäler bauliche Überreste auf der Anderter Alpe im Bereich des Elferkogels und der Rotwand als „Ort der Erinnerung“ dem Publikum zugänglich gemacht (2.100 m). 2012 und 2013 wurden Arbeiten zur Freilegung, Sicherung und Präsentation der österreichischen Kavernenanlage auf der Elferscharte (2.600 m) durchgeführt, begleitet vom Amt für Bodendenkmäler21. Der originale Zustand der Anlage wurde jeweils dokumentiert, daneben stand man dem Verein bei den Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten sowie bei der Fundinventarisierung beratend zur Seite.

An der Gletscherfront ist der „Ortler-Sammlerverein I. Weltkrieg“ mit Sitz in Trafoi aktiv22. Ziel des Vereins ist die Dokumentation der im Zuge des Gletscherrückganges zutage tretenden Kriegsreste. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für das immer stärker werdende Problem von Raubgräberei und Zerstörung der Denkmäler durch Schwarzhandel.

Ausblick

Die baulichen Strukturen und Funde an der Hochgebirgsfront des I. Weltkrieges stellen für die Denkmalpflege eine große Herausforderung dar, auch wenn

vergleichsweise lediglich ein kleiner Teil in die Kompetenz der Autonomen Provinz Bozen fällt. Die starke Dichte an Bauresten, ihre Komplexität, die weite Streuung und der zunehmende Bewuchs bedeuten neben der schweren Zugänglichkeit große Schwierigkeiten für einen effektiven Schutz. Ihr Verfall schreitet zudem bei den hochalpinen Verhältnissen Jahr für Jahr weiter voran. Hinzu kommt das Problem der illegalen Schatzsucher, welche der Forschung wertvolle Bodenarchive entziehen. Besonders begehrte Fundobjekte bilden etwa Militärinschriften aufgrund ihres Schwarzmarktwertes. Aus diesem Grund hat das Amt für Bodendenkmäler eine erste Bestandsaufnahme durchgeführt23: In Zusammenarbeit mit dem Alpenverein

Abb. 23Visualisierung von rekonstruierten Frontstrukturen am Originalschauplatz mittels Erweiterter Realität.

Aufnahme: Arc-Team/

Gemeinde Kartitsch

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Südtirol und dem Ortler-Sammlerverein Erster Weltkrieg konnten noch rund 50 Inschriften erhoben werden. Im gesamten Frontabschnitt zwischen Etsch und Adriatischem Meer waren im Jahr 2010 an die 2.700 Inschriften bekannt24. Langfristiges Ziel muss eine vollständige Dokumentation aller erhaltenen Denkmäler auf Landesebene sein. Im Gegensatz zum östlichen Frontabschnitt verlief die Front im Westen vom Stilfser Joch über die Gipfel der Ortlergruppe bis zu den Zufallspitzen ausschließlich in vergletschertem Gebiet. Jahr für Jahr apern neue Bereiche der Kriegsfront aus, die es zu dokumentieren und zu untersuchen gilt. Schließlich herrschen im Gletschereis beste Erhaltungsbedingungen. Aufgrund der stetig abschmelzenden Gletscher ist in den nächsten Jahren auch mit der Auffindung von menschlichen Überresten zu rechnen.

Während die Front des I. Weltkrieges im Hochgebirge in zahlreichen Veröffentlichungen thematisiert wurde und wird, stehen eine archäologische Dokumentation und Erforschung der Schauplätze in Südtirol noch am Anfang. Erste Untersuchungen auf der Plätzwiese, in Sexten und am Karnischen Kamm führen vor

Abb. 24Die Unterkunfts-kaverne auf der Elferscharte.

Aufnahme: Amt für

Bodendenkmäler

Abb. 25Erinnerungsinschrift der 30,5cm Mörserbatterie B/12 vom 21. Juni 1916 im Höhlensteintal.

Aufnahme: Amt für

Bodendenkmäler

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Augen, welche wertvollen historischen Archive es zu schützen und zu erforschen gilt. Voraussetzung dafür ist eine vollständige Aufnahme der noch erhaltenen Überreste. Neue technische Möglichkeiten erlauben es, diese dem Publikum eindrucksvoll zu vermitteln, ohne die Strukturen durch Ergänzungen, Rekonstruktionen zu verändern oder Paneele anzubringen. Damit trägt man den Bedingungen des Hochgebirges und dem Naturschutz gleichermaßen Rechnung wie der Denkmalpflege.

Anmerkungen

1 Folgenden Personen sei für das Zustandekommen dieses Artikels gedankt: Günther Obwegs, Prof. Hannsjörg Ubl, Rudolf Holzer, Dr. Hugo Reider, Peter Kübler und Dr. Reinfrid Vergeiner.

2 T. Brock/A. Homann, Schlachtfeldarchäologie. Auf den Spuren des Krieges (Stuttgart 2011) 15-20.

3 A. de Guio, A. Betto, Archaeology of the Great War: molto di nuovo sul fronte occidentale. In: Archeologia della Grande Guerra. Atti del Convegno Internazionale, Lusern, 23/24.06.2006 (2011) 143-177. M. Balbi, L’archeologia dei nonni: problemi etici e potenzialità scientifiche dello scavo di resti umani di combattenti della Prima guerra mondiale. In: Archeologia della Grande Guerra. Atti del Convegno Internazionale, Lusern, 23/24.06.2006 (2011) 219-244.

4 La Grande Guerra. Memorie sepolte nel Ghiaccio, in: Archeologia Viva 3 (2011) 14-29.5 R. Gietl, Kartitsch: Erstmals Denkmalschutz für I. Weltkrieg. In: UnserTirol24. Stand: 25.03.2015.

http://www.unsertirol24.com/2015/03/25/kartitsch-erstmals-denkmalschutz-fuer-1-weltkrieg/ (abregufen am 12.5.2015).

6 RS 16/2008 vom 15. 2. 2008: Zakon O Varstvu Kulturne Dediščine (ZVKD-1) – Cultural Heritage Protection Act (ZVKD-1).

7 U. Košir, D. Mlekuž, M. Črešnar, The use of Modern Technologies for Documenting and Interpret-ing Conflict Landscapes. Case Study of the Bovec Area (Posočje Region, Slovenia). In: Hand-book of typical historic technologies of fortress construction. Saving of European Cultural Herit-age Fortified Monuments in Central Europe. (2015) 62–68.

8 Thomas Reitmaier, Bunker, Bomben und Baracken – Zeithistorische Archäologie in Graubünden. In: Bündner Monatsblatt 4 (2014) 355–375.

9 Vgl. H. Stadler, C. Terzer, Frontarchäologie, in: O. Überegger/H. J.W. Kuprian (Hrsg.), Katastro-phenjahre. Der Erste Weltkrieg und Tirol (Innsbruck 2014) 461-478.

10 „Ortlersammlerverein Erster Weltkrieg“, Trafoi, Zivilschutzzentrum 59, 39020 Stilfs (http://www.ortlerfront.org/der-verein) – BELLUM AQUILARUM ONLUS, KRIEG DER ADLER, Kirchweg 9, 39030 Sexten (http://www.bellumaquilarum.it) – P. Kübler, H. Reider, Kampf um Sexten (Bo-zen 1986); dies., Kampf um die Drei Zinnen (Sexten 2011).

11 Mit der archäologischen Untersuchung wurde Mag. Dr. Christian Terzer vom Amt für Boden-denkmäler beauftragt.

12 H. Steiner, Sexten-Rotwand. Denkmalpflege in Südtirol 2008 (Bozen 2009) 197–198; ders., ebd. 2009 (Bozen 2010) 196–197.

13 Mit den Untersuchungen wurde die auf archäologische Dokumentationen spezialisierte Firma Arc-Team (Cles am Nonsberg) beauftragt.

13a Vgl. I. Salvador, A. Vitti, Survey, Representation and Analysis of a World War I Complex System of Surface and Underground Fortifications in the Gresta Valley - Italy. In: International Archives of the Photogrammetry, Remote Sensing and Spatial Information Sciences, Volume XXXVIII-5/W16, 2011, 319-325 (ISPRS Trento 2011 Workshop, 2-4 March 2011, Trento, Italy).

14 R. Gietl, H. Steiner, Restituzione tridimensionale delle gallerie della Prima Guerra Mondiale usando l’approcio dell FLOSS – Image Based Modelling Atti del 8. ArcheoFOSS – Catania 18.-19.06.2013 (2015).

15 OeStA KA KVIIg053-100E Landro u.Plätzwiese Blg.05a Sit.Skizze.16 OeStA KVIIg053-100E Landro u. Plätzwiese Blg.11 Kampfanlage Strudelalpe-Geierwand.17 Es sind dies die Parzellen der K.G. Toblach Nr. 2184/2, 2184/3, 2223/5, 2223/6, 2223/7, 2223/8,

2224/2, 4827. 18 OeStA KVIIg053-100E Landro u. Plätzwiese Blg.11 Kampfanlage Strudelalpe-Geierwand.19 Durchführung der Dokumentation: Arc-Team (Cles am Nonsberg).20 R. Gietl, Zeithistorische Archäologie zum Ersten Weltkrieg am Karnischen Kamm und in den

Sextener Dolomiten. In: TAP-Forschungen Bd. 2 (2014) 138–149. R. Gietl, D. Zambelli, L’archeo-logia della Grande Guerra sulla cresta Carnica occidentale: Nuove metodologie per il rilievo e la divulgazione digitale. In: Archeologia della Grande Guerra 3 (2015).

21 http://www.bellumaquilarum.it.22 http://www.ortlerfront.org/der-verein.23 Die Arbeiten führte Mag. Rupert Gietl, Arc-Team, im Auftrag des Amtes für Bodendenkmäler

durch.24 A. Purbello, Parole del Grappa. Epigrafia Militare dal Brenta al Piave 1915–1919 (2010) 57.

Anschriften:

Mag. Rupert GietlArc-TeamArchaeology & Free SoftwareWaldheimweg 28a39030 Sexten

Mag. Dr. Christian TerzerKirchgasse 539040 Kurtatsch

Mag. Dr. Hubert SteinerAmt für BodendenkmälerArmando Diaz Str. 839100 Bozen