Neue Befunde zum Scharfenberger Silberbergbau des 13. Jahrhunderts, 2014

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293 ArchaeoMontan 2014 Yves Hoffmann und Eva Lorenz Neue Befunde zum Scharfenberger Silberbergbau des 13. Jahrhunderts Der Scharfenberger Silberbergbau ist der zweitälteste in den Schriftquellen belegte Silberbergbau in der Mark Meißen. Vor einigen Jahren sind die zum Teil sehr widersprüchlichen Angaben zur Datierung der ältesten Urkunden und zur ersten Bergbauperiode aufgehellt worden, sodass im vorliegenden Aufsatz vielfach darauf zurückgegriffen werden kann (Hoff- mann 2006). Inzwischen konnten erstmals mittel- alterliche Bergbaureste archäologisch untersucht werden, die nach einem Abriss der schriftlichen Über- lieferung Thema des vorliegenden Aufsatzes sind. Scharfenberg liegt etwa 6 km südöstlich von Mei- ßen auf dem linken Hochufer der Elbe. Der seit 1920 offiziell als Scharfenberg bezeichnete Ort besteht aus der Gutssiedlung Reppnitz, dem Rundweiler Pegenau (beide mit Gutsblockflur), den regellosen Häusleransiedlungen Gruben, Bergwerk und Rep- pina innerhalb der Fluren von Reppnitz und Pegenau sowie dem Schloss Scharfenberg auf einem Sporn über dem Fluss (Abb. 1). Im Mittelalter gehörte die um 1200 gegründete Burg Scharfenberg (Hoffmann 2006, 17–19; Stuchly 2009, 328) den Bischöfen von Meißen. Bei den Scharfenberger Erzgängen handelt es sich um Mineralgänge im Meißner Granit-Syenit-Massiv, deren wichtigste Erze Bleiglanz (Galenit), Zinkblende (Sphalerit) und Fahlerz sind, während Pyrit, Kupfer- kies (Chalkopyrit), Glaserz (Argentit), dunkles Rot- gültigerz (Pyrargyrit), gediegen Silber, Malachit und Rotheisenocker (Hämatit) eine untergeordnete Rolle spielen. Die Scharfenberger Gänge gehören der edlen Bleierzformation an und bilden den nord- östlichen Ausläufer des Freiberger Reviers. Haupterz ist auch in Scharfenberg der Bleiglanz, dessen Silber- gehalt nach Untersuchungen des 19. Jahrhunderts zwischen 0,015 und 0,36 % schwankt (vgl. zur Lager- stätte Zinkeisen 1890, 48–61; Siegert 1906, 18–22). Die Sekundärliteratur zu den beiden ältesten Schriftquellen, in denen der Edelmetallbergbau im Herrschaftsbereich der Meißner Bischöfe fassbar wird, ist außerordentlich widersprüchlich. Neben allgemeinen Unsicherheiten einiger Heimatforscher beim Umgang mit den Quellen hatte auch ein Zah- lendreher in der Urkundenedition Ernst Gotthelf Gersdorfs für Verwirrung gesorgt, sodass auch einige namhafte Mediävisten nicht die richtige Erstnen- nung angegeben haben. Statt „1222. 23. März“ hatte Gersdorf im Jahre 1864 irrtümlich „1223. 22. März“ geschrieben (CDS II 1, 89 f. Nr. 96). Dieser Fehler zieht sich durch die gesamte Literatur, obgleich sämtliche andere Urkundeneditionen und Regestenwerke, so beispielsweise auch der von Otto Posse 1898 in der sächsischen Codex-Reihe bearbeitete dritte Band der Urkunden der Markgrafen von Meißen (CDS I 3, 216 Nr. 302), die richtige Datierung bringen (vgl. dazu ausführlich mit Nennung der entsprechenden Editi- onen Hoffmann 2006, 23, 33 f. Anm. 33–35). Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Jahreszahlen aus den 20er- und 30er-Jahren des 13. Jahrhunderts genannt worden, für die es mit Ausnahme einer Urkunde vom Mai 1232 keine Belege gibt. Zusammenfassend stellt sich die frühe urkund- liche Überlieferung zum Bergbau der Bischöfe von Meißen wie folgt dar: Im Jahre 1222 befahl Kaiser Friedrich II. (1212–1250) dem Landgrafen von Thü- ringen und der Markgräfin Jutta, die in Vormund- schaft des Markgrafen Heinrich (1230–1288) regier- ten, den Meißner Bischof Bruno II. (1209–1228) in seinen Rechten der im Meißner Bistum liegenden Silbergruben nicht zu beeinträchtigen (CDS II 1, 89 f. Nr. 96; CDS I 3, 216 Nr. 302; O. U. 244). Bei der Schrift- quelle handelt es sich um einen offenen Brief (Abb. 2), dessen Form bei Gersdorf einen Fälschungsver- dacht erregte, der sich als irrig herausgestellt hat (Hoffmann 2006, 22 f., 33 f. mit Anm. 28, 31, 35). Die zweite Schriftquelle ist eine von der Kanz- lei Kaiser Friedrichs II. im Mai 1232 ausgestellte Urkunde, deren äußere Form der eines Herrscher- diploms dieser Zeit entspricht (Abb. 3), und mit der dem Meißner Bischof Heinrich (1228–1240) der Ertrag der Gold- und Silbergruben in seinem Gebiet übertragen wird (CDS II 1, 101 Nr. 112; CDS I 3, 320 Nr. 462; O. U. 308). Obgleich sämtliche anderen Urkundeneditoren von Jean-Louis-Adolphe Huil-

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293ArchaeoMontan 2014

Yves hoffmann und Eva Lorenz

Neue Befunde zum Scharfenberger

Silberbergbau des 13. Jahrhunderts

Der Scharfenberger Silberbergbau ist der zweitälteste

in den Schriftquellen belegte Silberbergbau in der

Mark Meißen. Vor einigen Jahren sind die zum Teil

sehr widersprüchlichen Angaben zur Datierung der

ältesten Urkunden und zur ersten Bergbauperiode

aufgehellt worden, sodass im vorliegenden Aufsatz

vielfach darauf zurückgegriffen werden kann (Hoff-

mann 2006). Inzwischen konnten erstmals mittel-

alterliche Bergbaureste archäologisch untersucht

werden, die nach einem Abriss der schriftlichen Über-

lieferung Thema des vorliegenden Aufsatzes sind.

Scharfenberg liegt etwa 6 km südöstlich von Mei-

ßen auf dem linken Hochufer der Elbe. Der seit 1920

offiziell als Scharfenberg bezeichnete Ort besteht

aus der Gutssiedlung Reppnitz, dem Rundweiler

Pegenau (beide mit Gutsblockflur), den regellosen

Häusleransiedlungen Gruben, Bergwerk und Rep-

pina innerhalb der Fluren von Reppnitz und Pegenau

sowie dem Schloss Scharfenberg auf einem Sporn

über dem Fluss (Abb. 1). Im Mittelalter gehörte die

um 1200 gegründete Burg Scharfenberg (Hoffmann

2006, 17–19; Stuchly 2009, 328) den Bischöfen von

Meißen.

Bei den Scharfenberger Erzgängen handelt es sich

um Mineralgänge im Meißner Granit-Syenit-Massiv,

deren wichtigste Erze Bleiglanz (Galenit), Zinkblende

(Sphalerit) und Fahlerz sind, während Pyrit, Kupfer-

kies (Chalkopyrit), Glaserz (Argentit), dunkles Rot-

gültigerz (Pyrargyrit), gediegen Silber, Malachit und

Rotheisenocker (Hämatit) eine untergeordnete

Rolle spielen. Die Scharfenberger Gänge gehören

der edlen Bleierzformation an und bilden den nord-

östlichen Ausläufer des Freiberger Reviers. Haupterz

ist auch in Scharfenberg der Bleiglanz, dessen Silber-

gehalt nach Untersuchungen des 19. Jahrhunderts

zwischen 0,015 und 0,36 % schwankt (vgl. zur Lager-

stätte Zinkeisen 1890, 48–61; Siegert 1906, 18–22).

Die Sekundärliteratur zu den beiden ältesten

Schriftquellen, in denen der Edelmetallbergbau im

Herrschaftsbereich der Meißner Bischöfe fassbar

wird, ist außerordentlich widersprüchlich. Neben

allgemeinen Unsicherheiten einiger Heimatforscher

beim Umgang mit den Quellen hatte auch ein Zah-

lendreher in der Urkundenedition Ernst Gotthelf

Gersdorfs für Verwirrung gesorgt, sodass auch einige

namhafte Mediävisten nicht die richtige Erstnen-

nung angegeben haben. Statt „1222. 23. März“ hatte

Gersdorf im Jahre 1864 irrtümlich „1223. 22. März“

geschrieben (CDS II 1, 89 f. Nr. 96). Dieser Fehler zieht

sich durch die gesamte Literatur, obgleich sämtliche

andere Urkundeneditionen und Regestenwerke, so

beispielsweise auch der von Otto Posse 1898 in der

sächsischen Codex-Reihe bearbeitete dritte Band

der Urkunden der Markgrafen von Meißen (CDS I 3,

216 Nr. 302), die richtige Datierung bringen (vgl. dazu

ausführlich mit Nennung der entsprechenden Editi-

onen Hoffmann 2006, 23, 33 f. Anm. 33–35). Darüber

hinaus sind zahlreiche weitere Jahreszahlen aus den

20er- und 30er-Jahren des 13. Jahrhunderts genannt

worden, für die es mit Ausnahme einer Urkunde

vom Mai 1232 keine Belege gibt.

Zusammenfassend stellt sich die frühe urkund-

liche Überlieferung zum Bergbau der Bischöfe von

Meißen wie folgt dar: Im Jahre 1222 befahl Kaiser

Friedrich II. (1212–1250) dem Landgrafen von Thü-

ringen und der Markgräfin Jutta, die in Vormund-

schaft des Markgrafen Heinrich (1230–1288) regier-

ten, den Meißner Bischof Bruno II. (1209–1228) in

seinen Rechten der im Meißner Bistum liegenden

Silbergruben nicht zu beeinträchtigen (CDS II 1, 89 f.

Nr. 96; CDS I 3, 216 Nr. 302; O. U. 244). Bei der Schrift-

quelle handelt es sich um einen offenen Brief (Abb.

2), dessen Form bei Gersdorf einen Fälschungsver-

dacht erregte, der sich als irrig herausgestellt hat

(Hoffmann 2006, 22 f., 33 f. mit Anm. 28, 31, 35).

Die zweite Schriftquelle ist eine von der Kanz-

lei Kaiser Friedrichs II. im Mai 1232 ausgestellte

Urkunde, deren äußere Form der eines Herrscher-

diploms dieser Zeit entspricht (Abb. 3), und mit

der dem Meißner Bischof Heinrich (1228–1240) der

Ertrag der Gold- und Silbergruben in seinem Gebiet

übertragen wird (CDS II 1, 101 Nr. 112; CDS I 3, 320

Nr. 462; O. U. 308). Obgleich sämtliche anderen

Urkundeneditoren von Jean-Louis-Adolphe Huil-

294 AFD . Beiheft 29

In beiden Schriftquellen wird Scharfenberg nicht

ausdrücklich erwähnt. Aus diesen geht lediglich her-

vor, dass es innerhalb des Bistums Meißen spätestens

seit den frühen 20er-Jahren Silberbergbau gegeben

hat, über den der Bischof mit dem Markgrafen von

Meißen, bzw. mit dessen Vormündern in Streit gera-

ten war. Dieser wurde vom Kaiser zweimal zuguns-

ten des Oberhirten der Meißner Kirche entschieden.

Erst im Jahre 1294 werden Scharfenberger Sil-

bergruben erstmals direkt erwähnt („de argen-

lard-Bréholles über Johann Friedrich Böhmer, Julius

Ficker, Friedrich Philippi, Otto Posse, Otto Doben-

ecker, Harald Schieckel bis hin zu Paul Zinsmeier,

Dieter Hägermann und Klaus Höflinger, aber auch

Hans Patze und Herbert Helbig das hier ebenfalls

von Gersdorf ausgesprochene Fälschungsverdikt

zurückgewiesen haben (vgl. mit Belegen Hoffmann

2006, 22 f., 33 f. mit Anm. 30, 31, 35), findet sich die-

ses nicht nur in heimatkundlicher Literatur immer

wieder (Leisering 2012, 194 f.).

Abb. 1. Karte von Schar-fenberg, Lkr. Meißen, mit Eintragung verschiedener

Bergbauspuren, so auch dem Pingenfeld im Bereich

des Ortsteils Gruben, der silberhaltigen Erzgänge und der archäologisch

untersuchten Bergwerke. 1 – Bergwerk des 13. Jahr-

hunderts; 2 – Bergwerk des 18. Jahrhunderts.

Obr. 1. Mapa Scharfenber-

gu, okr. Míšeň se zakreslený-

mi stopami důlní činnosti,

tedy i pinkovými poli v ob-

lasti Gruben, stříbronosnými

rudnými žilami a archeo-

logicky zkoumanými doly.

1 – důl ze 13. století; 2 – důl

z 18. století.

295ArchaeoMontan 2014

tifodinis sive montibus circa Scharfenberg“), als

Markgraf Friedrich der Freidige (1291–1296 und

1307–1320/23), der sich zu dieser Zeit in heftigen

Auseinandersetzungen mit dem Königtum um die

Mark Meißen befand, dem nunmehrigen Meißner

Bischof Bernhard (1293–1296) den Silberzehnten,

den sein Großvater Kaiser Friedrich II. dem Meißner

Bischof verliehen habe, bestätigte (CDS II 1, 254 f.,

Nr. 315; O. U. 1464). Da der Bischof ausdrücklich in

diesem Zusammenhang dem Markgrafen die Kai-

serurkunde von 1232 vorlegte und in dem Diplom

von 1294 (Abb. 4) Silberbergbau ausschließlich bei

Scharfenberg erwähnt wird, war immer schon ange-

nommen worden, dass es diese Silbergruben waren,

die zur Ausfertigung der beiden Schriftstücke von

1222 und 1232 geführt hatten. Diese Hypothese wird

durch die jetzt erstmals erfolgte Lokalisierung von

Bergbau des 13. Jahrhunderts im Herrschaftsgebiet

der Meißner Bischöfe nachdrücklich gestützt.

Bezüglich der Herrschaftsrechte des Meißner

Bischofs über Scharfenberg im 12./13. Jahrhundert

gibt es keine Zweifel. Bereits aus der Erstnennung

der um 1200 gegründeten Burg Scharfenberg im

Jahre 1227 kann auf entsprechende Besitzrechte

geschlossen werden (CDS II 1, 95 f. Nr. 103) und mit

einer Urkunde aus dem Jahre 1288 (CDS II 1, 223 f. Nr.

287) sind solche sicher bezeugt.

Schließlich ist der Reihe dieser Schriftquellen ein

Privileg Kaiser Karls IV. (1346–1378) vom Jahre 1372

anzufügen (Abb. 5), in dem dieser dem Meißner Bis-

tum verschiedene Rechte bestätigte, darunter auch

– unter Bezug auf die inserierte Kaiserurkunde von

1232 – die mit dem Edelmetallbergbau zusammen-

hängenden Rechte (CDS II 2, 136 f. Nr. 621, 622; O. U.

4038).

Gänzlich anderen Charakter hat hingegen eine

Erwähnung im 1349/50 aufgezeichneten Lehnbuch

Abb. 2. Ofener Brief Kaiser Friedrichs II. vom 23. März 1222 mit Erwähnung der Silbergru-ben im Bistum Meißen.Obr. 2. Mandát císaře Fridricha II. ze dne 23. března 1222 se zmínkou o stříbrných dolech

v míšeňském biskupství.

Abb. 3. Urkunde Kaiser Friedrichs II. vom Mai 1232, in der dem Meißner Bischof die Gold- und Silbervorkommen in seinem Territorium übertragen werden.Obr. 3. Listina císaře Fridricha II. z května 1232, v níž předává míšeňskému biskupu naleziště

zlata a stříbra na jeho území.

296 AFD . Beiheft 29

Bischofs des 13./14. Jahrhunderts sind bislang nicht

bekannt geworden. In zwei Lehnsregistern von

1487/95 (Schöttgen 1717, Anhang Einiger Docu-

menten ..., 32; Lippert/Beschorner 1903, 394) und

von 1555 (Huth 1973, 7) behaupten die Bischöfe von

Meißen noch die Lehnshoheit über Scharfenberger

Silbergruben. Hier ist jedoch nicht nur fraglich, ob

dies den tatsächlichen Machtverhältnissen ent-

sprach, sondern auch, ob die Bergwerke zu dieser

Zeit überhaupt noch in Betrieb waren (Hoffmann

2006, 26 f.). Sehr wahrscheinlich war, wie in der

gesamten Mark Meißen mit Ausnahme von Frei-

berg, auch in Scharfenberg der Silberbergbau spätes-

tens in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zum

Erliegen (ebd., 26–28) und erst kurz vor der Mitte

des 16. Jahrhunderts (Renckewitz 1745, 17 f.; Müller

1854, 235, 239–242) wieder in Gang gekommen.

Von besonderer Bedeutung sind drei Karten,

die der kursächsische Vermesser Matthias Oeder

(† 1614) wahrscheinlich um 1610 angefertigt hat:

Alle drei Pläne zeigen in etwas unterschiedlicher

Friedrichs des Strengen. In dieser nichturkundlichen

Schriftquelle wird „das schenkenlehen in Grubin in

dem silberwerke“ genannt (Lippert/Beschorner 1903,

14), das sich auf ein Bergwerk im Scharfenberger

Ortsteil Gruben bezieht.

Weitere mittelalterliche Schriftquellen zum

Silberbergbau im Herrschaftsgebiet des Meißner

Abb. 4. Urkunde mit dem Reitersiegel des Markgrafen Friedrichs des Freidigen vom 25. August 1294, in der dieser die bischölichen Besitzrechte am Scharfenberger Silber-bergbau bestätigte.Obr. 4. Listina s jezdeckou pečetí markraběte Bedřicha I.

Pokousaného ze dne 25. srpna 1294, ve které potvrzuje

právo biskupa na těžbu stříbra na Scharfenbergu.

Abb. 5. Urkunde Kaiser Karls IV. vom 12. Dezember

1372 (Ausfertigung A) mit der Bestätigung verschiede-ner Rechte und der inserier-

ten Urkunde von 1232.Obr. 5. Listina císaře

Karla IV. ze dne 12. prosince

1372 (vyhotovení A) s potvr-

zením různých práv a uvede-

né listiny z roku 1232.

297ArchaeoMontan 2014

Abb. 6a–c. Drei Risse von Matthias Oeder mit dem Schloss Scharfenberg links (dieser Bereich ist auf der Karte unten verloren gegan-gen), Reppnitz rechts unten, Naustadt rechts oben und dem Pingenfeld im Bereich des Ortsteils Gruben in der Mitte, wohl um 1610.

Obr. 6a–c. Tři mapy

Matyáše Oedera se zámkem

Scharfenberg vlevo (tato

část na dolní mapě chybí),

Reppnitz vpravo dole,

Naustadt vpravo nahoře

a pinkovým polem v části

Gruben uprostřed, zřejmě

kolem 1610.

298 AFD . Beiheft 29

bezeugten bischöflich-meißnischen Bergbaus fest-

gehalten worden. Nicht auszuschließen ist dabei

natürlich, dass sich dieser auch darüber hinaus im

Bereich der anderen Erzgänge der edlen Bleierzfor-

mation erstreckte (Abb. 1) und in der frühen Neuzeit

bereits teilweise eingeebnet war.

Damit stützen die Pläne aus der Zeit um 1610

nachdrücklich die bereits 2006 unter Berücksich-

tigung der Lage der silberhaltigen Erzgänge ausge-

sprochene Vermutung, dass die damals nicht lokali-

sierbaren Bergwerke des 13. Jahrhunderts u. a. in der

überbauten Ortslage Gruben zu suchen sind (Hoff-

mann 2006, 25). Dies konnte kürzlich durch datierte

archäologische Befunde bestätigt werden.

Auslöser für die Untersuchungen im Jahre 2013

war ein Tagesbruch vor der Garageneinfahrt des

Grundstückes Am Silbergraben 2 in der Flur Repp-

nitz (Abb. 1, Nr. 1). Der Schacht, der den Bergscha-

den verursacht hatte, wurde durch Mitarbeiter der

Bergsicherung Freital GmbH aufgewältigt, was durch

das Landesamt für Archäologie Sachsen baubeglei-

tend betreut wurde (RPN-07; Grabungsleitung Eva

Lorenz; Vermessung Fanet Göttlich). Nach Beendi-

gung der Arbeiten ist das Bergwerk mit Beton ver-

wahrt worden.

Das vollständig erfasste Grubengebäude

bestand aus einem im verwitterten Gestein abge-

teuften seigeren Schacht, einem Querschlag und

dem davon abgehenden Abbau (Abb. 8–9). Der

rechteckige Schacht reichte bis in eine Teufe von

etwa 9,1 m (212,71 m ü HN) unter die heutige Gelän-

deoberkante. Im Zuge der Aufwältigung ist dieser in

erheblichem Umfang nachgerissen worden, sodass

dessen Querschnitt lediglich im Bereich der Sohle

mit etwa 1,2 m x 1,0 m bestimmt werden konnte. In

einer Teufe von etwa 8 m ging nach Südosten ein

4 m langer Querschlag ab. Dieser hatte bei einer

Maximalhöhe von 0,8 m und einer Breite von 0,6 m

ein im oberen Bereich gerundetes Profil und knickte

nach etwa 1,8 m nach Süden ab. Am südöstlichen

Ende des Querschlages ging dieser in einen Abbau

eines offenbar silberhaltigen Bleierzgangs über,

der noch in letzten Resten gefasst werden konnte.

Der West-Ost ausgerichtete Abbau nahm bei einer

Breite von 1,0 m eine maximale Höhe von 3,7 m ein

und reichte bis in eine maximale Tiefe von 12,6 m

unter der Geländeoberkante (209,23 m ü HN). Ins-

gesamt hatte dieser unregelmäßige Abbau eine

Längserstreckung von 4,8 m und endete in vier ver-

schiedenen Orten.

In dem Schachtgebäude konnten einige wichtige

Detailbefunde untersucht und dokumentiert wer-

Ausführung das Gebiet zwischen dem Schloss

Scharfenberg, dem Vorwerk Reppnitz und dem Dorf

Naustadt mit den zu dieser Zeit betriebenen Berg-

werken. Besondere Aufmerksamkeit verdient ein in

der Mitte der Pläne dargestellter Bereich im Ortsteil

Gruben (Abb. 1). Während bei zwei Plänen in diesem

lediglich eine dichte Ansammlung von Kreisen – in

einem Fall mit Hervorhebung des Mittelpunktes –

eingezeichnet ist (Abb. 6a–b), hat Oeder das Gebiet

in einem dritten bislang unpublizierten Plan in einer

perspektivischen Ansicht wiedergegeben, die damit

eindeutig als Ansammlung von bereits verbroche-

nen Schächten angesprochen werden kann (Abb.

6c). Auch auf den betreffenden beiden Blättern der

seit 1586 erfolgten ersten kursächsischen Landes-

aufnahme hat Matthias Oeder nicht darauf verzich-

tet, dieses Pingenfeld darzustellen – hier allerdings

wesentlich schematischer (Abb. 7).

Derartige dicht nebeneinanderliegende Tages-

schächte sind für den Gangerzbergbau der ersten

Bergbauperiode des 12.–14. Jahrhunderts typisch.

Vergleichbare archäologisch datierte Pingenfel-

der haben sich in Sachsen beispielsweise auf dem

Treppenhauer bei Sachsenburg (Bleiberg), dem

Hohenforst bei Kirchberg (Fürstenberg) und dem

Ullersberg bei Wolkenburg (Ulrichsberg) erhalten

(Schwabenicky 2009). Da der Silberbergbau der

zweiten Bergbauperiode des 15./16. Jahrhunderts

nach bisherigen Kenntnissen nicht mehr mit einer

Vielzahl von nur wenigen Metern voneinander ent-

fernt liegenden Schächten betrieben wurde, spricht

alles dafür, das Pingenfeld auf den Plänen Matthias

Oeders in den Zeitraum zwischen dem 12. und dem

ausgehenden 14. Jahrhundert zu datieren. Somit ist

durch den kursächsischen Vermesser offenbar die

Lage des für das 13. und 14. Jahrhundert schriftlich

Abb. 7. Ausschnitt aus der kursächsischen Landesauf-

nahme von Matthias Oeder („Ur-Oeder“), um 1600.

Obr. 7. Výřez z kuriřtského

saského mapování Matyáše

Oedera („Ur-Oeder“),

kolem 1600.

299ArchaeoMontan 2014

den: Bemerkenswert sind zehn Nischen in dem 4 m

langen Querschlag, die 0,14–0,24 m unterhalb der

Firste eingehauen worden waren (Abb. 10). Drei der

Nischen befanden sich am südwestlichen Stoß und

sieben auf dem nordöstlichen. Ihre Breite schwankt

von 10–18 cm und die Höhe von 7–11 cm.

An einer Ortsbrust im östlichen Bereich des

Abbaus konnte der auch für die Datierung wich-

tigste Befund dokumentiert und geborgen werden.

Es handelt sich um eine in situ befindliche hölzerne

Arbeitsbühne, die aus zwei an den Stößen verkeil-

ten, 52 und 70 cm langen Querhölzern und noch

einem darauf liegenden Weichholzbrett mit Nut

und Feder bestand (Abb. 11). Letzteres war radial

aus einem Stamm gespalten worden und hatte eine

Größe von 87,5 cm x 14,5 cm. Weitere sieben gleich-

artige, mit Nut und Feder versehene Spaltbretter

mit einer Länge von 73–82 cm und einer Breite von

14–16,5 cm wurden unterhalb der Bühne aus dem

Versturz geborgen. Eines davon konnte als Tannen-

holz bestimmt werden. Es kann mit großer Sicher-

Abb. 8. Reppnitz, Lkr. Mei-ßen. 3D-Drahtmodell des Grubengebäudes aus dem 13. Jahrhundert mit dem Schacht, dem Querschlag und dem Abbau sowie der Arbeitsbühne.Obr. 8. Reppnitz,

okr. Míšeň, trojrozměrný

drátový model dolu ze

13. století se šachtou, chod-

bou, dobývkou a lešením.

Abbau

Schachtrekonstruktion

Schachtsohle

Geländeoberkante

Bühne

Querschlag

Nischen

0

5 m

4

3

2

1

N

5 m

0

Abbau

Querschlag

Schachtsohle

Schachtrekonstruktion

Geländeoberkante

Bühne

Nischen

dobývka

chodba

dno šachty

rekonstrukce šachty

hrana povrchu

lešení

výklenky pro kahany

Abb. 9. Reppnitz, Lkr. Meißen. Aufsicht auf das Grubengebäude des 13. Jahrhunderts mit dem Schacht, dem Querschlag und dem Abbau mit der Arbeitsbühne. Obr. 9. Reppnitz, okr. Míšeň, pohled na důl ze 13. století se šachtou, chodbou, dobývkou a lešením.

2 m0

N

300 AFD . Beiheft 29

heit von der Zugehörigkeit auch dieser Bretter zu der

Arbeitsbühne ausgegangen werden.

Von den Hölzern, bei denen sämtlich die Wald-

kante erhalten geblieben war, ist eines der Versturz-

bretter dendrochronologisch durch Dr. Thorsten

Westphal (Deutsches Archäologisches Institut,

Berlin) auf den Winter 1214/15 bestimmt worden.

Darüber hinaus wurden fünf ebenfalls aus dem Ver-

sturz geborgene Buchenhölzer beprobt und jeweils

mit Waldkante in den Winter 1284/85 sowie vier-

mal in den Winter 1287/88 datiert (Protokolle vom

07.04.2013 und vom 23.05.2013), wobei es sich in

einem Fall um ein Holz vom selben Baum zu han-

deln scheint.

Damit bleiben vorerst gewisse Unsicherheiten

hinsichtlich der Datierung der Arbeitsbühne: Das

einzige Holz, das mutmaßlich mit dieser in Verbin-

dung zu bringen ist, datiert noch in das hohe Mittel-

alter, während die Buchenhölzer, die mit der Bühne

sehr wahrscheinlich nichts direkt zu tun haben,

erst sieben Jahrzehnte später geschlagen wurden.

Da die dendrochronologische Untersuchung der

Bühnenhölzer aus konservatorischen Gründen erst

später erfolgen kann, lässt sich vorerst nicht ent-

scheiden, ob die Bühne aus dem zweiten Jahrzehnt

des 13. Jahrhunderts stammt oder ob es sich nur um

ein sekundär verwendetes Holz handelt und das

gesamte Bergwerk erst in die zweite Jahrhundert-

hälfte zu setzen ist. Beim Dippoldiswalder Bergbau

hat sich gezeigt, dass dort die Zweitverwendung von

Hölzern unter Tage geradezu die Regel ist, was durch

die gute Bearbeitbarkeit der ständig durchfeuchte-

ten Einbauten im Unterschied zu getrockneten

Übertagehölzern problemlos möglich war (Hoff-

mann 2014, 68).

Für die somit vorerst noch offen zu haltende

Datierungsfrage helfen leider die anderen Fundstü-

cke auch nicht weiter, da diese nicht hinreichend

genau datiert werden können. Die einzigen drei in

dem Grubengebäude gefundenen Keramikfrag-

mente grauer/blaugrauer Irdenware lassen sich als

unverzierte Wandungsstücke nur allgemein in das

13./14. Jahrhundert (nach 1220) setzen. Auch mit

diesen kann eine Datierung des Bergwerkes in das

frühe 13. Jahrhundert nicht ausgeschlossen werden,

obgleich diese Funde um mindestens einige Jahre

jünger sind als das Holz von 1214/15.

Von den erwähnten, aus der Verfüllmasse gebor-

genen Einzelfunden sind neben undefinierbaren

Holzfragmenten, zum Teil mit Bearbeitungsspuren,

vor allem Textilreste von der Schachtsohle, drei

Bruchstücke eines Erztroges, ein Werkzeugstiel (sog.

Abb. 10. Reppnitz, Lkr. Meißen. Querschlag mit den Nischen unterhalb der Firste, nordöstlicher Stoß.Obr. 10. Reppnitz, okr. Míšeň, chodba s výklenky pod

stropem, severovýchodní bok.

Abb. 11. Reppnitz, Lkr. Meißen. Arbeitsbühne des 13. Jahr-hunderts.Obr. 11. Reppnitz, okr. Míšeň, lešení ze 13. století.

301ArchaeoMontan 2014

Helm) mit einer Länge von 32 cm und einem Durch-

messer von 2,5–4 cm sowie eine gedrechselte Holz-

schale besonders zu erwähnen.

Die in mehrere Teile zerbrochene Schale mit

zwei kreuzförmigen Zeichen auf dem Boden hat bei

einer Höhe von 7 cm einen Maximaldurchmesser

von 26 cm (Abb. 12). Bemerkenswert ist, dass bereits

im Mittelalter von der Schale etwa ein Drittel fehlte

und die alte Bruchkante Abarbeitungsspuren auf-

weist und deutlich gerundet ist. Diese rühren ganz

offensichtlich von einer Sekundärnutzung der offen-

bar zerbrochenen Schale her, als das nicht mehr für

den ursprünglichen Zweck zu gebrauchende Gefäß

wahrscheinlich für das Zusammenkratzen von

Gesteinsmaterial oder vielleicht auch zum Wasser-

schöpfen verwendet wurde (Lentzsch 2014).

Bei einer weiteren baubegleitenden archäolo-

gischen Untersuchung konnte im Jahr 2012 etwa

200 m nordöstlich des Grubengebäudes aus dem

13. Jahrhundert auf dem Grundstück Am Silbergra-

ben 10 außerdem ein Schacht des 18. Jahrhunderts

erfasst werden (Abb. 1, Nr. 2), auf den hier nur kurz

hingewiesen werden soll (RPN-06). Dabei handelte

es sich um einen Tagesschacht auf dem Neuglücker

Morgengang mit kleineren Abbauen, der bis in eine

Teufe von 47 m reichte. Ab dieser Tiefe war das Berg-

werk über einen nicht aufgewältigten Blindschacht

weiter betrieben worden. Die dendrochronologische

Untersuchung von drei Versturzhölzern aus einem

tonnlägigen Abbau in etwa 30 m Tiefe ergab Datie-

rungen von 1776 bis 1779. Als wichtiger Einzelfund ist

eine 2,82 m lange und 0,24 m breite Fahrt zu nennen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der

seit Jahrhunderten aus den Schriftquellen bekannte

(Albinus 1590, 16 f.; Renckewitz 1745, 28–30; Klotzsch

1764, 120 f., 309–312) und mindestens in das 13. Jahr-

hundert zurückreichende Silberbergbau der Bischöfe

von Meißen erstmals archäologisch erfasst werden

konnte. Das untersuchte Grubengebäude kann der-

zeit allerdings noch nicht mit letzter Sicherheit in

das hohe Mittelalter datiert werden. Es bestand aber

nachweislich bis in das ausgehende 13. Jahrhundert

und wurde demzufolge erst im späten Mittel alter

aufgelassen. Somit kann der mehrfach bezeugte

mittelalterliche Silberbergbau der ersten Bergbau-

periode im Bereich des Scharfenberger Ortsteiles

Gruben lokalisiert werden. Zeugnis der mittelalter-

lichen Bergbautätigkeit sind ganz sicher auch die

mindestens 300 Jahre später angefertigten Risse

Matthias Oeders. Ein in nur geringer Entfernung lie-

gendes Bergwerk des 18. Jahrhunderts, das auf einen

bereits im 13./14. Jahrhundert vom Abbau erfassten

Erzgang liegt, vervollständigt die wichtigen neuen

Erkenntnisse zu dem bedeutenden Silberbergbau-

gebiet bei Scharfenberg.

Hinweise zu den PlänenDie hier abgebildeten Scharfenberger Pläne von Matthias Oeder werden im Sächsischen Staatsarchiv, Hauptstaats-archiv Dresden, 12884, Karten und Risse, Schrank 1, Fach 30, Nr. 3 (Pingenfeld mit Kreisen und Mittelpunktmarkie-rung), Nr. 4a (Pingenfeld mit einfachen Kreisen), Nr. 4b (Pingenfeld mit perspektivischer Darstellung) aufbewahrt. Die Datierung geht aus den Findbüchern hervor, wobei der Plan Nr. 3 „um 1610“ eingeordnet wird, während die beiden anderen in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts gesetzt worden sind. Sehr wahrscheinlich stammen jedoch alle drei Pläne aus derselben Zeit. Plan Nr. 3 ist bei Richter (2003, 52 f.) und bei Penndorf (2008, 14) abgebildet. Die Kenntnis der beiden anderen Karten verdanken wir dem Heimatfor-

Abb. 12. Reppnitz, Lkr. Meißen. 3D-Scan der gedrechselten Holzschale aus dem Bergwerk, 13. Jahrhundert.Obr. 12. Reppnitz, okr. Míšeň, trojrozměrný sken soustružené misky z dolu, 13. století.

10 cm

302 AFD . Beiheft 29

scher Heinz Wagner, Dresden, dem für seine Unterstützung herzlich gedankt sei! Der „Ur-Oeder“ beindet sich ebenfalls im Sächsischen Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 12884, Karten und Risse, Schrank R, Fach 4–6, Nr. 179, 157-299B (Makro 00801-00900). Dieser Plan ist teilweise bei Burghardt/Hofmann (2013, 27) abgebildet.

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grafen von Thüringen 1196–1234. Hrsg. v. O. Posse. Codex diplomaticus Saxoniae regiae I, 3 (Leipzig 1898).

CDS II 1: Urkundenbuch des Hochstifts Meissen, I. Band. Hrsg. v. E. G. Gersdorf. Codex diplomaticus Saxoniae regiae II, 1 (Leipzig 1864).

CDS II 2: Urkundenbuch des Hochstifts Meissen, II. Band. Hrsg. v. E. G. Gersdorf. Codex diplomaticus Saxoniae regiae II, 2 (Leipzig 1865).

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