Internationale Hilfe für Nicaragua. Kredite und Grants von 1998 bis 2013, von der internationalen...

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Interdisziplinärer Universitätslehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien Internationale Hilfe für Nicaragua Kredite und Grants von 1998 bis 2013, von der internationalen Gemeinschaft, von regionalen Organisationen sowie von einzelnen Staaten. Korrelationen mit Armut, Verteilung und wirtschaftlicher Entwicklung. Wintersemester 2013/2014 Modul Wirtschaft: Die politische Ökonomie des Rohstoffexports: Aktuelle Kontroversen über Wachstum und Entwicklung in Lateinamerika Fachseminar 2: Las implicaciones de las diferentes estrategias de crecimiento económico en el combate a la pobreza Leiterin: Susanne Gauster Von Harald Klöckl Wien, im März 2014 0

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Interdisziplinärer Universitätslehrgang für Höhere

Lateinamerika-Studien

Internationale Hilfe für Nicaragua Kredite und Grants von 1998 bis 2013, von der internationalen Gemeinschaft, von regionalen Organisationen sowie von einzelnen Staaten. Korrelationen mit Armut, Verteilung und wirtschaftlicher Entwicklung.

Wintersemester 2013/2014 Modul Wirtschaft: Die politische Ökonomie des Rohstoffexports: Aktuelle Kontroversen über Wachstum und Entwicklung in

Lateinamerika

Fachseminar 2: Las implicaciones de las diferentes estrategias de crecimiento económico en el combate a la pobreza Leiterin: Susanne Gauster

Von Harald Klöckl

Wien, im März 2014

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung…………………………………………………………………….2

2. Kurzer wirtschaftshistorischer Abriss Nicaraguas……………………......2

3. Wirtschaftsleistung, einige Staatseinnahmen und -ausgaben…….............4

4. Die internationalen Geber in Nicaragua…………………………………...5

5. Die internationalen Geber in Lateinamerika………………………………6

6. Regionale Kooperation……………………………………………………...6

7. Chronologie: Nicaragua-ODA und internationale Hilfe 1998-2013……...7

8. Remittances in Nicaragua und im mittelamerikanischen Vergleich……10

9. Analyse………………………………………………………………………11

10. Literatur und Quellen…………………………………………….............16

Abkürzungsverzeichnis ALBA Alianza Bolivariana para los Pueblos de Nuestra América

BCN Banco Central de Nicaragua

BID Banco Interamericano de Desarrollo

DAC Development Assistance Committee

EU Europäische Union

FSLN Frente Sandinista de Liberación Nacional

FMI Fondo Monetario Internacional

GEF Global Environment Facility

IBRD International Bank for Recovery and Development

IDA International Development Association

IFI International Financial Institutions

LAC Lateinamerika und Karibik

OECD Organization for Economic Cooperation and Development

ÖFSE Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung

PIB Producto interno bruto

WB World Bank

ODA Official Development Assistance

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1. Einleitung

Nicaragua gilt als eines jener Länder von Lateinamerika und der Karibik, die seit Jahrzehnten

am meisten an internationaler Hilfe empfangen und zählt dennoch zu den nach PIB-Per-

Capita ärmsten von ingesamt 30 Ländern der LAC-Region. Nur einzelne Karibikinselstaaten

sowie das historisch und sozio-ökonomisch am Kontinent isolierte Surinam erhalten mehr

internationale Hilfsgelder als Nicaragua (CEPAL 2012). In dieser Arbeit soll dokumentiert

werden, in welchem Ausmaß diese Hilfe in den Jahren 1998 bis 2013 in das Land floss, in

welcher Relation diese Summen zur Gesamtwirtschaftsleistung und zu den Staatsausgaben

standen, welche Korrelationen oder mögliche Auswirkungen die Hilfsgelder auf Armut und

wirtschaftliche Entwicklung haben und hatten, was damit finanziert wurde und wird sowie aus

welchen anderen externen Quellen das Land Einnahmen bezieht.

2. Kurzer wirtschaftshistorischer Überblick Nicaraguas

Die jüngere wirtschaftliche Entwicklung Nicaraguas ist, so schreibt Charity Moore im

Zusammenhang mit dem Sozialsystem des Landes (siehe 10., Literatur), gezeichnet von

relativ starkem und stetigem Wachstum von 1950 bis etwa 1977 und getrieben von Exporten

und günstigen Terms of Trades. Als die Politik der Importsubstitution aufgegeben wurde, die

Importe nicht mehr durch protektionistische Maßnahmen geschützt waren und sich die Terms

of Trade verschlechterten, setzte die Regierung auf Subventionen für Industrie und

Landwirtschaft, welche mit Auslandskrediten finanziert wurden. In den späten 1970er Jahren,

bedingt durch die Folgen des verheerenden Erdbebens von Managua 1972, durch zunehmende

politische Unterdrückung, durch Fehlallokationen von Hilfsgeldern und durch endemische

Korruption unter Präsident Anastasio Somoza, beginnt eine sukzessive Abwärtsbewegung der

Wirtschaft, diese schrumpfte zum Beispiel 1979 um 26 Prozent. Auch als in jenem Jahr die

Herrschaft der Somozas zu Ende ging und die FSLN, also die Sandinisten, die Macht

übernahmen, ging es wegen des Bürgerkriegs und des US-Embargos wirtschaftlich

tendenziell weiter bergab. Die Staatsausgaben verdreifachten sich bis auf 45 Prozent der

Wirtschaftsleistung (1983, 1984). Das reale PIB pro Kopf fiel in den 1980er Jahren

dramatisch, 1988 betrug die Staatsverschuldung 700 Prozent der Wirtschaftsleistung, im

selben Jahr stieg die Inflation auf 33.000 Prozent. Die landwirtschaftliche Produktion zum

Beispiel sank um 8 Prozent, die Fläche des bebauten Landes sank um 40 Prozent, die

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Agrarexporte sanken um 60 Prozent. Maßnahmen wie etwa die Enteignungen von Land und

Unternehmen sowie staatliche Preiskontrollen waren kein Weg aus der Abwärtsspirale. Die

Wirtschaft brach de facto 1989/90 zusammen, die Sandinisten wurden 1990 abgewählt.

Nicaraguas pro-Kopf-Wirtschaftsleistung war zu Ende der sandinistischen Ära auf dem

Niveau der 1920er-Jahre. Die IFI zwangen dem Land dann ein Stabilisierungs- und

Strukturierungsprojekt auf, das die Ärmsten besonders hart traf. Die Armee wurde verkleinert

(laut CEPAL 2010 sanken die Militärausgaben zwischen 1991 und 2012 von 4% auf 0,6%

des PIB), ebenso die Administration; Staatsbetriebe wurden teilweise privatisiert.

Von 1994 bis 2000 wuchs die Wirtschaftsleistung des Landes im Schnitt um 4,7 Prozent pro

Jahr (siehe Grafik unten). Ab Mitte der 1990er Jahre finanzierten die IFI verstärkt die Sozial-

Gesundheits- und Bildungsprogramme des Landes. Vor 1994 hatte die Regierung laut Moore

nur 1 Prozent der Wirtschaftsleistung in soziale Sicherheitsprogramme investiert. 1993 galten

50 Prozent der Nicaraguaner als arm, 19 Prozent als extrem arm.

Laut einer Weltbank-Berechnung (siehe ANDERSEN) kamen in diesen Jahren nur 12,5 % der

Transferleistungen (aus nationalen und internationalen Quellen sowie aus Spenden) bei den

Ärmsten an. Das Wachstum des PIB pro Kopf belief sich später, in den Jahren 1998 bis 2005,

auf knapp über 2 Prozent im Durchschnitt.

.

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3. Wirtschaftsleistung, einige Staatseinnahmen und -ausgaben Nicaragua hatte im Jahr 2012 5,992 Millionen Einwohner und eine Wirtschaftsleistung

(Producto Interno Bruto) von 10,51 Mrd. Dollar (ein Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2011),

das entspricht einer Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung von 1.753 Dollar. 2012 war die Wirtschaft

im Vergleich zu 2011 um 5,2 Prozent gewachsen, gleichzeitig hatte die BCN die Währung

aber um 5 Prozent abgewertet. Die Staatsverschuldung lag bei 51,5 Prozent der

Wirtschaftsleistung, die Inflation lag 2012 bei 7,2 Prozent. Für 2013 wurde mit einem

ähnlichen Wirtschaftswachstum sowie einer etwas höheren Inflation gerechnet. Die Exporte

von Primärgutern (traditionell überwiegend agrarische Produkten wie Kaffee und Fleisch mit

jeweils an die 20 Prozent der gesamten Exporterlöse; aber auch Gold) stiegen 2012 im

Vergleich zu 2011 um 14,1 Prozent. Besondere Zuwächse gab es bei Kaffee und Zucker,

sowie bei Gold, Garnelen und Fleisch. Wichtigste Exportmärkte waren 2012 die USA (28,6

%) und Venezuela (16,6%, ein Plus von 43% gegenüber 2011) sowie Kanada (11,9%) und die

Region Zentralamerika (18,9%). Die Remittances trugen 9,6% zum PIB bei und waren damit

wie in fast allen vergangenen Jahren ein größerer Faktor als zum Beispiel ausländische

Investitionen (7,7% des PIB im Jahr 2012). Zusätzliche Zuwendungen im Jahr 2012 aus

Venezuela in Höhe von 550,7 Mio Dollar entsprachen 5,2 Prozent des PIB.

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Eine Besonderheit Nicaraguas ist, dass laut Interamerikanischer Entwicklungsbank BID die

Zuwendungen der DAC-Geber nur mehr zuletzt etwa 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung

ausmachen (im Jahr 2001 entsprach die ODA noch 37% der Wirtschaftsleistung), das

entspricht wiederum zuletzt regelmäßig etwa 10 Prozent des Haushaltes der nicaraguanischen

Regierung.

Die Ausgaben zur Armutsverringerung stiegen zum Beispiel zwar von 41% des

Staatsbudgets des Jahres 2001 auf 48% im Haushalt des Jahres 2009 und umfassen

Maßnahmen zu Bildung, Wasser und sanitäre Versorgung und Gesundheit. 72% dieser

letztgenannten Ausgaben sind wiederum extern finanziert, durch Hilfsgelder aus dem Ausland

(die größten Geber sind aktuell die Weltbank, Russland, Schweiz und Japan). Auf die gesamte

Wirtschaftsleistung bezogen sanken aber die Ausgaben der Regierung zur

Armutsverringerung zuletzt auf unter 10% des PIB. Konkret für Gesundheit und Bildung

wirft die jüngste CEPAL-Statistik 2012 öffentliche Ausgaben in Höhe von 5,5 bzw. 4,7% des

PIB aus (siehe Grafik auf Seite 7).

4. Die internationalen Geber in Nicaragua

Vorab eine Definition: Official Development Assistance ODA besteht laut Kriterien der

OECD aus erstens: Auszahlung von Krediten, und zweitens: nicht rückzahlbaren

Zuwendungen (Grants) von den Mitgliedern des Devolpment Assistance Committee DAC der

OECD-Staaten, von anderen multilateralen Organisationen und von anderen Nicht-OECD

Ländern. Mit Krediten und Grants sollen die wirtschaftliche Entwicklung und der Wohlstand

in jenen Ländern gefördert werden soll, welche in der DAC-Empfängerliste aufscheinen. Die

Prokopf-Quote eines Landes an ODA wird gebildet aus: Empfangene ODA dividiert durch

geschätzte Bevölkerung. Diese Disbursements (also die Auszahlungen in Form von Krediten

und Grants) an Nicaragua von seiten der IFI summieren sich, soweit eruierbar, wie folgt:

Die Weltbank-Gruppe (im wesentlichen IDA und IBRD) zahlte laut eigenen Angaben bisher

insgesamt 494 Mio Dollar an Krediten an Nicaragua aus, weiters über 80 Mio. Dollar an

Grants.

Die BID vergab allein im Zeitraum 2004 bis 2009 Kredite über 700 Mio. Dollar an

Nicaragua. Die BID-Kredite zum Beispiel des Zeitraums 2006 bis 2011 gingen in den Sektor

Energie (193 Mio. Dollar) gefolgt von Transport, Modernisierung des Staates, Social,

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Investments und Gesundheit (letzterer Sektor erhielt 70 Mio Dollar). Zudem hat die BID zum

Beispiel Nicaragua im Jahr 2004 1,7 Mrd Dollar Schulden erlassen, allein dadurch wurde der

Schuldenstand des Staates von 169 auf 59% des PIB gesenkt. Die BID ist laut eigenen

Angaben seit 2007 verstärkt in Nicaragua aktiv, im Fokus stehen Armut, Institutionen,

besseres Steuer- und Zollmanagément, Infrastruktur und ländliche Entwicklung.

Die Europäische Union (Kommission und Mitgliedsstaaten kumuliert) ist historisch gesehen

für mehr als die Hälfte der gesamten globalen ODA an Nicaragua verantwortlich und somit

mit Abstand größter Geber. Laut dem European Commission Nicaragua Country Strategy

Paper 2002-2006 steuerte allein die EU-Kommission in dieser Periode 230 Mio. Euro (über

300 Mio. Dollar) an Hilfe für Nicaragua bei, also rund 60 Mio. Dollar jährlich. Die Hälfte

davon ging in Ländliche Entwicklung, rund ein Drittel wurde für Bildungsmaßnahmen

verwendet. In der Periode 2007-2013 stellte die EU-Kommission insgesamt 214 Mio. Euro

zur Verfügung, rund 45% davon für Makroökonomische Unterstützung und Attraktivierung

Nicaraguas als Standort für Investitionen, ein Drittel für Bildung.

5. Die internationalen Geber in Lateinamerika Die Disbursements der internationalen Gemeinschaft für Lateinamerika und die Karibik

(LAC) beliefen sich (Quelle: ECLAC, 2012) von 2003 bis 2010 auf rund 7 Mrd. Dollar

jährlich, das entspricht etwa 0,22% der Wirtschaftsleistung in dieser Region.

Heruntergebrochen auf die einzelnen Staaten offenbaren sich aber sehr große Differenzen: In

Haiti (19,3%) und Nicaragua (15,7%) als den mit Abstand größten Empfängern, steuerte die

ODA im genannten Zeitraum jeweils über 15% der Wirtschaftsleistung bei, weiters erreichen

nur Dominica (7,8%) und in Bolivien (5,7%) jeweils über 5%. In 16 der 30 LAC-Länder trägt

die ODA weniger als 1% zum jeweiligen PIB bei. Entwicklungsländer in Lateinamerika als

Ganzes hatten in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre im Durchschnitt noch 14% jener ODA

erhalten, die global an Entwicklungsländer gingen; 2009 erhielten Lateinamerikas

Entwicklungsländer nur mehr 8% der globalen ODA, die an diese Ländergruppe ging.

6. Regionale Kooperation Die regionale (wirtschaftliche) Kooperation Nicaraguas wird im Wesentlichen von Venezuela

dominiert. Im ersten Trimester 2013 flossen zum Beispiel 314 Mio. Dollar aus Venezuela ins

Land, 2012 summierten sich die Disbursements und Investitionen auf 765 Mio Dollar (2011:

609 Mio). Über einen Kooperationsfonds wurde von 2007 (als Daniel Ortega wieder an die

Macht kam) bis 2013 ingesamt laut der BCN 3.310 Mio. Dollar nach Nicaragua geleitet.

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Nicaragua schuldet Venezuela per 2012 für zu günstigen Kreditbedingungen bezogenes Erdöl

2.715 Mio. Dollar (Quelle: BCN, Banco Central de Nicaragua).

Die zweite Säule der regionalen Kooperation Nicaraguas ist jene mit der ALBA. Diese hat

(Stand 2013) über den Fondo Bicentenario Alba-Mercosur 625 Projekte in Venezuela

finanziert, dafür flossen bisher insgesamt 1.495 Mio. Dollar an die Regierung Nicaraguas.

.

7. Chronologie der ODA und der internationalen Hilfe 1998 bis 2013

Als Quellen dieses Kapitels, in welchem die internationale Hilfe nach Jahren aufgeschlüsselt

wird, dienen im Wesentlichen Angaben der Weltbank-Gruppe und der BID, die Statistiken

der OECD, die Länderinformation Nicaragua der ÖFSE sowie vereinzelte Pressemeldungen.

Anmerkung: Über die Summe aller Disbursements in den Jahren 2012 und 2013 an Nicaragua

gibt es – im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren – keine OECD-Statistiken (siehe

obere Grafik auf dieser Seite).

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Hier die ODA-Flüsse im Einzelnen, nach Jahren ausgeschlüsselt:

2013 leistete die Weltbank (konkret IBRD und IDA) an Nicaragua 51 Mio. Dollar an

Krediten. 40 Mio gingen in das PRODEP II-Programm, womit auf 25,4 Prozent der

Landesfläche die Eigentumsrechte der lokalen Bevölkerung gesichert werden sollen.

Die BID vergab allein im Jahr 2012 und 2013 Kredite und Grants in Höhe von 489 Mio.

Dollar

2012 gab die Weltbank eine Alianza Estratégica mit Nicaragua bekannt, die von 2013 bis

2017 den Wohlstand der Ärmsten und die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des

Landes verbessern soll. Damit soll die Vorschulbildung (Kindergartenquote) von 55 auf 65

Prozent gesteigert werden, die Quote der Volksschulabschlüsse soll von 72 auf 86 Prozent

steigen. Zusätzlich zu zinsenlosen Krediten und Grants der Asociación Internacional de

Fomento AIF wird das Programm Süd-Süd-Zusammenarbeit, technische Assistenz und

Analysen umfassen. In der genannten Periode sollen pro Jahr jeweils 50 bis 60 Mio. Dollar an

zinsenlosen Krediten zur Verfügung gestellt werden. Ob diese Summen auch 2016 und 2017

zur Verfügung stehen, hängt laut Weltbank davon ab, ob wie umfangreich die Weltbank-

Mitglieder die 17. Befüllung der AIF-Mittel 2013 durchführen. Zudem wurden 6 Mio. Dollar

aus dem Fondo Especial de Cambio Climático genehmigt, die vom Fondo para el Medio

Ambiente Mundial (Global Environment Facility GEF) verwaltet werden. Damit gibt es

Pilotprojekte in vier Municipios (Juigalpa, Murra, San Ramón, San Juan de Limay).

Die größten Geber waren 2012 laut CEPAL die Weltbank-Gruppe, Russland, die Schweiz und

Japan. Die USA hatten 13 Mio Dollar vorgesehen, diese Zahlung aber ausgesetzt, ebenso wie

weitere Zahlungen für die Jahre 2013 und 2014. Zusätzlich kommen in diesem Jahr 765,6

Millionen Dollar aus Venezuela ins Land (siehe „Regionale Kooperation“) und dazu weitere

Investitionen von 550,7 Mio Dollar als Investitionen in den Privatsektor (allein letztere

Summe entsprucht wiederum 5,2 Prozent des PIB).

2011 wurden insgesamt laut DAC der OECD von deren Mitgliedsstaaten 374 Mio. Dollar

nach Nicaragua transferiert (in Form von Krediten und Grants), davon kamen etwa 60 Mio.

aus den USA, 40 Mio. aus der EU und 20 Mio. aus Japan. Die IFI unterstützten Nicaragua

mit 288 Mio. Dollar, allen voran die BID mit 155 sowie die Weltbank/IDA mit 50 und die

EU mit 41 Mio. Dollar. Diese ingesamt 662 Mio. Dollar entsprachen 7,6 Prozent des PIB des

Landes. Zusätzlich bedachte Venezuela das Land mit 608,1 Mio. Dollar (BCN, April 2011)

2010 belief sich gesamte ODA auf 628 Mio. Dollar, das entspricht pro Kopf 108,3 Dollar und

10,1 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes sowie 47,28 Prozent der Ausgaben

der nicaraguanischen Regierung (World Bank 2012). Ein großer Anteil davon kam von der

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BID, nämlich insgesamt 200,5 Mio Dollar, unter anderem in Form eines 5 Mio-Dollar-

Kredites der zur BID gehörenden Inter-American Investment Corporation, weiters mit 6,8

Mio. Dollar an Technical Cooperation Grants, dazu kamen 2,9 Mio. Dollar vom Multilateral

Investment Fund für die Stärkung des Privatsektors. Die Weltbank leistete via IDA 44 Mio.

Dollar, die EU 22 Mio., der IMF 20 Mio.

Unter den einzelnen OECD-Länder waren die folgenden die größten Geber: Spanien mit 106

Mio. Dollar, die USA mit 54 Mio., Japan mit 34 Mio., Dänemark mit 32 und Deutschland mit

28 Mio. Dollar. Laut BCN steuert im selben Jahr Venezuela zusätzliche 511 Mio. Dollar bei.

2009 betrug die gesamt ODA 772 Mio. Dollar, also pro Kopf 130 Dollar und 13,3 Prozent

der Wirtschaftsleistung Nicaraguas. Größte Geber unter den IFI waren die BID (113 Mio.

Dollar), Weltbank/IDA mit 70 Mio. Dollar sowie die EU mit 46 und der FMI mit 37 Mio.

Dollar.

Die gebefreudigsten OECD-Länder waren Spanien (142 Mio. Dollar), die USA (89 Mio.

Dollar), Holland (31 Mio. Dollar), Deutschland (29 Mio. Dollar), Schweden (28 Mio. Dollar)

und Japan (17 Mio. Dollar). Aus Venezuela wurden in diesem Jahr 442 Mio. Dollar an Hilfe

geleistet.

2008 erhielt Nicaragua 741 Mio. Dollar von der internationalen Gebergemeinschaft, also 132

Dollar pro Einwohner bzw. 11,9 Prozent des PIB. Unter den IFI kam am meisten Geld von

BID (76 Mio. Dollar), EU, Weltbank/IDA und IMF (29 Mio. Dollar). Die einzelnen Länder

steuerten Länder kumuliert 540 der insgesamt 741 Mio. bei, die größten Geber waren

Spanien (125 Mio. Dollar), USA (103 Mio. Dollar), sowie Japan, Dänemark und Holland.

2007 summierten sich die Hilfsgelder auf 833 Mio, Dollar, also 149 pro Kopf und 14,5

Prozent des BIP. Das Verhältnis zwischen IFI-Geldern und Geldern einzelner Staaten ist

ähnlich wie 2008, ebenso Herkunft und die Summen der Disbursements der einzelnen Länder.

2006 waren die internationalen Hilfgelder mit 738 Mio. Dollar etwas geringer und

entsprachen 133 Dollar pro Kopf und 13,5 Prozent des PIB von Nicaragua. Das Geld kam im

Wesentlichen aus denselben Quellen wie in den Jahren danach und zuvor, mit dem

Unterschied, dass 2006 die USA mit 67 Mio. Dollar der größte Geber unter den Staaten ist

und Spanien in dieser Reihung nur auf Rang 5 liegt (37 Mio. Dollar). Auch für das Jahr 2005

zeigt sich ein ähnliches Bild bei der Gesamtsumme, der Pro-Kopf-Quote und PIB-Anteil.

2004 ist das Jahr mit dem historischen Höchstand an internationaler Hilfe für Nicaragua in

absoluten Zahlen, es flossen 1.241 Mio. Dollar ins Land, also 230 Dollar pro Kopf und 30

Prozent der Wirtschaftsleistung. Die BID und die Weltbank-Gruppe leisteten je über 100 Mio.

Dollar, die EU 69 Mio. Dollar (dazu kamen 192 Mio. Dollar von den einzelnen EU-Staaten),

UN-Organisationen steuerten 30 Mio Dollar bei.

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2003 wurden 833,2 Mio. Dollar geleistet, also 152 pro Kopf und 20 Prozent des PIB. 2002

gab es nur 517,5 Mio Dollar, das entspricht 97 Dollar pro Kopf und 12,8 Prozent des PIB.

2001 war das Jahr mit der zweithöchsten Summe im Beobachtungszeitraum (930,5 Mio

Dollar), die sich in eine Per-Capita-Unterstützung von 178 Dollar und 37 Prozent der

Wirtschaftsleistung umlegen lässt; letzteres ist die höchste PIB-Quote im Zeitraum von 1998

bis 2013.

In den Jahren 2000, 1999 und 1998 wurde Nicaragua jeweils mit zwischen 563 und 673 Mio.

Dollar unterstützt, das entspricht einer Per-Capita-Hilfe von 111 bis 126 Dollar und 26 bis 33

Prozent des PIB.

8. Remittances für Nicaragua und im mittelamerikanischen Vergleich

Laut Pew Hispanic Research Center, das sich auf Daten der

Weltbank bezieht, stiegen die Remittances aus den USA in

spanischsprachige Länder Lateinamerikas zwischen 2000

und 2013 von 22,9 auf 53,8 Mrd. Dollar pro Jahr. Die

Zahlungsströme von 13 Ländern wurden untersucht, in nur

drei davon (Peru, Paraguay und Nicaragua) gab es einen

stetigen Anstieg. Im Jahr 2012 trugen Remittances (nicht nur

jene aus den USA) signifikant in vier Ländern

Lateinamerikas rund 10 oder mehr Prozent der

Wirtschaftsleistung bei, allesamt in Mittelamerika (siehe

Grafik rechts): In Nicaragua wurde 2012 das PIB zu 9,6

Prozent aus Remittances gespeist (CEPAL), diese Quote ist

seit dem Jahr 2001 relativ konstant und bewegt sich jeweils

um 10 Prozent. Die zwei wichtigsten Quellen der

Remittances für Nicaragua sind demnach, zu einem in

Mittelamerika vergleichsweise ungewöhnlich geringen

Anteil die USA (50 bis 65%) und, wohl wegen der

geographischen Nachbarschaft, Costa Rica (25 bis 35%).

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Bei einer Einwohnerzahl von knapp 6 Mio. leben weitere 656.343 Nicaraguaner im Ausland,

also rund 11 Prozent.

9. Analyse

2011 machten die Auslandshilfen 7% der Staatseinnahmen Nicaraguas aus (Quelle: ÖFSE;

2006 waren es noch 16%), das Land bleibt trotz dieser Verringerung in hohem Ausmaß von

Hilfe abhängig. Seit 1990 erhielt Nicaragua ODA-Leistungen von insgesamt 16 Mrd. Dollar,

jeweils zwischen 325 und 931 Mio Dollar pro Jahr und zwischen 83 und 205 Dollar pro Kopf

und Jahr (ÖFSE-Berechnung). Laut OECD-Statistiken sind die Weltbank/IDA und die BID

die größten multilteralen Entwicklungsfinanzierer für Nicaragua. Summiert man aber die EU-

Zahlungen mit den zusätzlichen Leistungen der einzelnen Mitgliedsländer, war allerdings

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EU-Europa der größte Geber für Nicaragua. Nur nach Ländern betrachtet, waren zum Beispiel

In den Jahren 2009 und 2010 Spanien und die USA die größten Geber für Hilfe an Nicaragua.

Im mittelamerikanischen Vergleich, der an dieser Stelle für Nicaragua wohl am

aussagekräftigsten ist, ergibt sich folgende Reihung nach Per Capita-ODA-Empfang im

Durchschnitt von 2003 bis 2010: Nicaragua 165 Dollar/Jahr/Einwohner, Honduras 85, El

Salvador 38, Guatemala 30, Costa Rica 13, Panama 9.

Nun soll versucht werden, eine Korrelation dieser internationalen Hilfe (inklusive der

Remittances, die in solchen Statistiken oft ebenso unter „ayuda externa“ subsumiert werden),

mit den Schlüsselindikatoren der Wirtschaftsentwicklung, der Armut und der

Einkommensverteilung herzustellen.

Betrachtet man die PIB-Entwicklung Pro-Kopf in Mittelamerika (siehe Grafik auf dieser

Seite), so hat Nicaragua seine Position in der Region trotz der deutlich größeren externen

Geldflüsse im Vergleich zu den Nachbarstaaten nicht verbessern können. In der Entwicklung

des PIB-Per-Capita (betrachtet in den Jahren 2003 bis 2010, analog zu den im CEPAL-

Report zusammengefassten ODA-Flüssen per Capita in diese Länder) ist meiner Ansicht nach

keine Korrelation mit den nach Nicaragua deutlich höheren ODA-Flüssen abzulesen.

Ein Blick auf Statistiken zu Pobreza und Indigencia (siehe Grafik Seite 13) legt da schon

eher den Schluss nahe, dass die ODA sehr wohl die Armut in Nicaragua verringert haben

könnte.

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Laut CEPAL Panorama Social 2012 lebten im Jahr 2012 Lateinamerika 28,8% der

Bevölkerung in Pobreza, 11,4% waren extrem arm (Indigencia). 1999 lagen diese

Prozentsätze noch bei 43,8 und 18,6, also deutlich höher.

Weil der CEPAL in dem gerade erwähntem Report für Nicaragua 2012 keine Daten zu

Pobreza und Indigencia vorliegen, hier CEPAL-Daten von Nicaragua und Mittelamerika

bezüglich Cambios en la Pobreza, zwischen 2005 und 2009: In diesen vier Jahren sank der

Prozentsatz der Bevölkerung Nicaraguas, die in Pobreza lebt, von 61,9 auf 58,3. Im

Zentralamerika-Vergleich dazu reduzierte Honduras seinen Anteil der in Pobreza lebenden

etwas geringer, nämlich von 68,9 auf 67,4. In El Salvador sank diese Quote von 47,5 auf 46,6

Prozent, in Panama sank diese Quote von 27,7 auf 25,3 Prozent. Für Guatemala liegen in

dieser Statistik keine Daten vor.

Ein weiteres Detail im CEPAL Panorama Social 2012 zu einer weiteren Zeitspanne, die den

in dieser Arbeit untersuchten Zeitraum der ODA-Flüsse von 1998 bis 2013 am ehesten

entspricht: Zwischen 2001 und 2009 konnte Nicaragua den Prozentsatz der Menschen in

Pobreza von 69,4 auf 58,3 verringern, den der Menschen in Indigencia von 42,5 auf 29,5. Im

Zentralamerika-Vergleich dazu reduzierte Honduras (allerdings zwischen 2002 und 2010)

seinen Anteil der in Pobreza lebenden von 77,3 auf 67,4, die Indigencia wurde von 54,4 auf

42,8 Prozent reduziert. Guatemala reduzierte die Pobreza (allerdings zwischen 2002 und

2006) von 60,2 auf 54,8, die Indigencia von 30,9 auf 29,1.

Eine andere Untersuchung, nämlich eine der FIDEG Fundación Internacional para el Desafío

Económico Global von 2013, hat für das Jahr 2012 für Nicaragua eine Pobreza von 42,7 und

einen Estado de Indigencia von 7,6% erhoben.

Das CEPAL Panorama Social 2012 listet auf Seite 112 die Entwicklung des Gini-Index (und

anderer Indices zur Einkommensverteilung) in 18 Ländern Lateinamerikas zwischen

1989/1990 und (je nach Verfügbarkeit) 2005 bis 2010 auf. Für Nicaragua gibt es nur

unzureichende Daten. Demnach sank der Gini-Index von 1998 bis 2005 von 0,583 auf 0,478,

es gab also eine deutlich größere Verteilung der Einkünfte. In El Salvador wurde eine

ähnliche Entwicklung gemessen, der Gini-Index sank zwischen 1999 und 2010 von 0,518 auf

0,454.

In einem ähnlichen Zeitraum veränderte sich der Gini-Index in Guatemala kaum (0,560 auf

0,585 zwischen 1998 und 2006), in Honduras blieb der Index ebenso praktisch unverändert

(0,564 auf 0,567 zwischen 1999 und 2010). In Costa Rica stieg er in einem ähnlichen

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Zeitraum von 0,473 auf 0,503, in Panama stieg er von 0,499 auf 0,531, es kam also zu einer

geringfügigen Einkommensverteilung nach oben.

In Kombination mit der PIB-Statistik der genannten Länder (auf Seite 12) kann man also

folgern, dass in Ländern mit einem für Mittelamerika geringen PIB pro Kopf wie Nicaragua

und El Salvador sich das PIB zwischen 1998 und 2013 nur mäßig erhöhte, jedoch eine

deutliche Verteilung dieses geringen Einkommens nach unten stattgefunden hat, in El

Savador in fast exakt gleichem Ausmaß wie in Nicaragua. Dies, obwohl (siehe Seite 12)

Nicaragua zwischen 2003 und 2010 mehr als vier mal (165 Dollar) so viel an ODA-

Leistungen pro Kopf erhielt wie El Salvador (38 Dollar).

In Guatemala und Honduras stieg das PIB ebenso wie in Nicaragua und El Salvador nur

mäßig, und es änderte sich am Gini-Index, also an der Einkommensverteilung, praktisch

nichts. Auffallend ist aber, dass Honduras von 2003 bis 2010 fast drei Mal so viel an ODA

pro Kopf erhielt, wie Guatemala.

Costa Rica und Panama hingegen konnten ihr PIB pro Kopf seit 1998 auf jeweils rund 9.000

Dollar verdreifachen, jedoch gab es eine geringfügige Einkommensverteilung nach oben.

Beachtlich ist auch, dass diese beiden Länder jeweils die geringste ODA Pro Kopf in

Zentralamerika erhielten, nämlich 13 Dollar (Costa Rica) und 9 Dollar (Panama). Weiters ist

zu sehen, dass die rasante Erhöhung des PIB pro Kopf der beiden Länder in den Jahren

2003/2004 begann, also zu dem Zeitpunkt, ab dem kaum ODA in die Länder floss. Ob diese

geringe ODA eine Folge der guten wirtschaftlichen Entwicklung ist oder aber die

wirtschaftliche Entwicklung aus der geringen ODA resultiert, kann an dieser Stelle natürlich

nicht beantwortet werden .

Diese Grafik zeigt noch einmal

die Indikatoren für drei

mittelamerikanische Länder im

Vergleich, sie basiert aber im

Gegensatz zu meinen

Ausführungen auf Zahlen des

CEPAL Panorama Social 2008,

die von jenen des CEPAL

Panorama Social 2012 aus

unbekanntem Grund abweichen,

obwohl sie den gleichen

historischen Zeitraum umfassen.

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In der hier schon zitierten Armutsanalyse Nicaraguas der Jahre 2005 bis 2025 für den

bolivianischen Think Tank INESAD schrieb die dänische Wissenschafterin Lykke E.

Andersen im Jahr 2007 unter anderem, dass in Nicaragua rund 40 Prozent der Einkünfte des

Landes aus externen Quellen kommen (vor allem Remittances und Hilfsgelder), die nicht mit

Arbeit in Verbindung stehen. Dies sei ein starker Indikator dafür, dass es im Land entweder

an Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Betätigung fehle, oder an fähigen und interessierten

Menschen, die die bestehenden Möglichkeiten nützen können. Durch „leichte Einkünfte“

(ingresos faciles) wie Remittances verringere sich der Anreiz, seine eigene Sitaution durch

Arbeit, Investition oder Ersparnisse zu verbessern bzw. zu erhöhen, so Andersen. Zwar sei

das Land auf einem guten Weg, einige der Millenium-Entwicklungsziele zu erreichen: Mit

Investitionen in die Sozialen Einrichtungen (Bildung, Sanitation, Gesundheit), sei es zum

Beispiel gelungen, das Bildungsniveau zu erhöhen. Konkret wurde der Anteil der Haushalte,

in denen zumindest eine Person vier Jahre Secundaria (also ingesamt zehn Jahre Schulbesuch)

aufweisen kann, zwischen 2001 und 2005 von 29 auf 40 Prozent gestiegen. Ebenso stieg in

diesen Jahren die sanitäre Versorgung und die Wasserversorgung auf beinahe jeweils 90

Prozent leicht an. Trotz der großen Hilfe (deren Ausmaß ich in dieser Arbeit versucht habe, zu

dokumentieren) sei das generelle Armutslevel aber nicht gesunken, sagt Andersen und führt

folgende Zahlen an: 2001 lebten 45,9% unter Armutsgrenze, 2005 sogar 46,2%. In absoluten

Zahlen gab es von 1995 bis 2005 um 180.000 mehr Arme im Land.

In den letzten Jahren, nämlich nach Veröffentlichung der Studie 2007, trat als weitere externe

Quelle noch die exorbitante Hilfe für Nicaragua seitens Venezuelas und der ALBA hinzu.

Andersen rechnet einige Szenarien zur Armutsreduktion bis 2025 vor und anerkennt den

Beitrag der externen Hilfe zur Verbesserung der „servicios básicos“ im Land. Doch

ausländische Hilfe in Form von ODA habe dennoch keinen großen Impact auf

Armutsreduzierung. In Form von Remittances hingegen würde das Geld aus dem Ausland

wenisgtens direkt in die Hände zumindest einiger der Armen gelangen. Der Schlüssel zur

Armutsverringerung Nicaraguas liegt laut Andersen in den Migrationsflüssen: „Erst wenn die

Emigranten wieder in ihr Land zurückkommen, um mit Erfahrungen und Kapital aus dem

Ausland in Nicaragua unternehmerisch tätig werden, kann die Armut systematisch verringert

werden.“ Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, sei aber Aufgabe der Politik in Nicaragua

selbst.

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10. Literatur und Quellen -ANDERSEN, Lykke E. Análisis y Proyecciones de Población y Pobreza para Nicaragua

2005-2025. Serie de Documentos de Trabajo sobre Desarrollo No.8/2007. Instituto de

Estudios Avanzados de Desarrollo INESAD, Octubre 2007, La Paz, Bolivia

-MOORE, Charity. The Political Economy of Social Protection in Honduras and Nicaragua.

Conditional Cash Transfers in Latin America: A Magic Bullet to Reduce Poverty?. Seite 101

ff., Johns Hopkins University Press, Baltimore, 2010

-ÖFSE, Länderinformation Nicaragua, Download am 28.12.2013

-Estudio económico de América Latina y el Caribe CEPAL, Santiago de Chile, 2013,

-Panorama Social de América Latina, 2012, CEPAL

-European Commission Nicaragua Country Strategy Paper 2007 – 2013, 03.04.2007

(E/2007/479)

- Middle Income Countries: A structural Gap-Approach. ECLAC, 23. Juli 2012

- http://www.tradingeconomics.com/nicaragua/net-official-development-assistance-and-

official-aid-received-us-dollar-wb-data.html

- http://www.oecd.org/dac/stats/statisticsonresourceflowstodevelopingcountries.htm

- http://www.pewhispanic.org/2013/11/14/2-remittance-trends/

- http://www.eldiariointernacional.com/spip.php?article3178

- http://www.elnuevoherald.com/2013/10/23/1597211/nicaragua-acumula-gigantesca-

deuda.html

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