Hydrogeologische Untersuchungen im Gebiet westlich von Frick

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ETH Library Hydrogeologische Untersuchungen im Gebiet westlich von Frick/AG Doctoral Thesis Author(s): Hoehn, Eduard Heinrich Publication date: 1978 Permanent link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000131266 Rights / license: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information, please consult the Terms of use .

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HydrogeologischeUntersuchungen im Gebietwestlich von Frick/AG

Doctoral Thesis

Author(s):Hoehn, Eduard Heinrich

Publication date:1978

Permanent link:https://doi.org/10.3929/ethz-a-000131266

Rights / license:In Copyright - Non-Commercial Use Permitted

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Diss ETH 6101

HYDROGEOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN

IM GEBIET UESTLICH VON FRICK/AG

ABHANDLUNG

zur Erlangung des Titels eines

Doktors der Naturuissenschaften

der

EIDGENOESSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZUERICH

vorgelegt von

HOEHN Eduard Heinrich

dipl. sc. nat. ETH

geboren am 1. Februar 1946

von Zürich und Horgen/ZH

Angenommen auf Antrag von

Prof. Dr. R. Trümpy, Referent

Prof. Dr. H. Däckli, Korreferent

1978

INHALTSVERZEICHNIS

li=E = I=N=L=E= I=T=UJ\l =G

1.1. AUFGABENSTELLUNG

1.2. ARBEITSPROGRAMM

1.3. AUSWAHL DES ARBEITSGEBIETES

1.4. ABGRENZUNG DES ARBEITSGEBIETES

1.5. DANK

2i==G =E=0 = L=0 = G

=].=E

2.1. EINFÜHRUNG

2.2. STRATIGRAPHIE, LITHOLOGISCHE AUSBILDUNG

2.2.1. Das Rotliegende (Perm)

2.2.2. Der Buntsandstein (untere Trias)

2.2.3. Der Muschelkalk (mittlere Trias)

2.2.4. Der Keuper (obere Trias)

2.2.5. Der Lias

2.2.6. Der Dogger

2.2.7. Das Quartär

2.2.7.1. Der V/erlauf der Felsoberfläche in de

Talsohle

2.2.7.2. Pleistccaene Ablagerungen

2.2.7.3. Schutt (Pleistocaen und Holocaen)

2.2.7.4. Künstliche Auffüllungen

2.3. TEKTONIK

2.3.1. Der V/erlauf der Strukturen

2.3.2. Die Bruchsysteme

2.3.3. Das Alter der Bruchsysteme

2.3.4. Rezente Seismizität

OBERFLACHENUASSER

3.1. DER NIEDERSCHLAG

3.2. DIE l/ERDUNSTUNG

3.3. DER OBERFLÄCHLICHE ABFLUSS DER SISSLE

3.3.1. Das Einzugsgebiet

3.3.2. Die Abflussmengen

3.3.3. Der Dahresgang des Sissleabflusses

3.3.4. Uasserbilanz für das Einzugsgebiet der Sissle

3.4. DAS EINZUGSGEBIET DES FISCHINGERBACHS

4^==hj=Y=D=R=0=G= E=D=L=g=G_I=E==_|=M==G:tE=B=I:=E_T

WESTLICH V 0 F R I C K

4.1. KURZER HISTORISCHER ABRISS ÜBER DIE HYDROGEOLO-

GISCHE FORSCHUNG W AARGAUER TAFEL3URA

4.2. DAS GRUNDWASSER- UND qUELLENMESSPROGRAPW

1974 BIS 1WZ 1977

4.3. HYDROGEOLOGISCHE BESCHREIBUNG DER,FESTGESTEINE

4.3.1. Festgesteine mit Kluft- und Karstzirkulation

4.3.2. Zirkulation in Evaporitgesteinen

4.3.3. Die Grunduasserstauer

4.4. KARST

4.4.1. Entwicklung der Druckzonen im Karst

4.4.2. Seichter Karst

4.4.3. Der Flarkierungsversuch "l/olliueidquelle"

Oeschgen

4.4.3.1. Die hydrogeologischen l/erhältnisse am

Seckeberg

4.4.3.2. Zweck des Markierungsversuchs

4.4.3.3. Ausführung und Ergebnis

4.4.3.4. Diskussion

4.4.4. Tiefer Karst

4.5. ERTRAGS- UND TEMPERATURSTUDIEN AN QUELLEN

4.5.1. Die Kennwerte von Quellen

4.5.2. Der Dahresgang der Quellschüttungen und

der Schüttungsquotient

4.5.3. Die Auswertung von Trockenuetterlinien (TUL)

4.5.3.1. Theorie

4.5.3.2. TUL von Quellen in der Untersuühungsperiode

4.5.3.3. Quellabfluss unmittelbar nach Niederschlägen

4.5.3.4. Darstellung des Schüttungsverhaltens

4.5.4. Die Quelluassertemperaturen

4.6. HYDROGEOLQGISCHE BESCHREIBUNG DER LOCKERGESTEINE

4.6.1. Die Grundwasserleiter

4.6.2. Die Grunduasserstauer

4.7. DIE GRUNDUASSERVERHALTNISSE IN- DEN

LOCKERGESTEINEN

4.7.1. Der Grundwasserstrom im "Huraschotter" der

Talsohle

4.7.1.1. Schwankungen des Grundwasserspiegels

4.7.1.2. Eliessrichtung und Gefälle des Grundwassers

bei Rittelwasser

4.7.1.3. Flurabstand bei Hochwasser

4.7.1.4. Speisung des Grundwassers und seine

Beziehungen zu den Bächen

4.7.1.5. Vollständige l/ersickerung der Sissle

4.7.1.6. Temperaturverhältnisse

4.7.2. Grundwasserströme in den "Ouraschottern"

des Möhlin- und Fischingerbachtals

4.7.3. Grundwasservorkommen im Schutt und in den

"höheren"Schottern

4.7.4. Die Auswertung von Pump versuchen

4.7.4.1. Ausgewertete Pumpversuche

4.7.4.2. Die Ermittlung der hydrogeologischenKennziffern

4.7.4.3. Angaben zur Brunnenergiebigkeit

4.8. STOCKUERKBAU DES GRUNDUASSERS

4.9. BILANZIERUNG DES GRUNDUASSERS

Seite 105

!t 105

it 109

ii 111

ii 113

ii 114

4.9.1. Durchschnittliche Gesamtuasserbilanzen der

Ouratafein

4.9.2. Grunduasser-Durchflussmengen in der Talsohle

4.9.3. Grunduasserbilanz

ii

4.9.4. Der Grundwasser-Übertritt ins Sisslefeld

114

119

123

125

G R U

-U=l=!!LI=~^=y=i-DUASSERS

DES

5.1. DAS HYDROCHEMISCHE MESSPROGRAf

5.2. DIE PROBENAHME

5..3. AUSWAHL UND ANALYTIK DER UNTERSUCHTEN

KOMPONENTEN

5.,4. DER VERGLEICH MIT Älteren HYDROCHEMISCHEN

ANALYSEN

5,,5. DIE ABHÄNGIGKEIT DES CHEMISMUS VON DER GEOLOGIE

DES EINZUGSGEBIETS

5.5.1. Die Typisierung des Quelluassers nach dem

Chemismus

5.5.2. Das Niederschlagsuasser

5.5.3. Gelöstes Steinsalz in der Anhydritgruppe

128

128

128

129

132

133

133

136

136

5.5.4. Das Karbonat-Grund- und Quelluasser

des oberen Muschelkalks Seite 137

5.5.4.1. Reaktionen mit Karbonaten (kongruentei

•• ^ " 138

Losung;XJO

5.5.4.2. Reaktionen mit Silikaten (inkongruentei

•• \ » 141Losung)

5.5.4.3. Chemie des Fluors im Grunduasser " 145

5.5.5. Das Erdalkali-Sulfat-Mineraluasser des

Gipskeupers " 146

5.5.6. Das Karbonat-Quelluasser des Gansinger-Dolomits " 149

5.5.7. Das Karbonat-Quelluasser des Arietenkalks " 150

5.5.8. Das Karbonat-Quelluasser des Hauptrogensteinsund "unteren Doggers" " 151

5.5.9. Die Oberflächengeuässer " 152

5.5.10. Das "Infiltratiohs"-Grunduasser im "Dura¬

schotter" der Talsohle " 153

5.6. DIE KARTE DER HYDROCHEMISCHEN GRUNDUASSER-

PROl/INZEN (Beilage 4) " 157

5.7. DAS AUSMASS DER GEOCHEMISCHEN EROSION AN DEN

JURATAFELN " 158

6i==fl=U=A=L=I

=T=A=T=I=:U

= E==:=B=E=F=y=N=D=E(GRUNDUASSER ALS TRINKWASSER) " 160

6.1. INTERPRETATION WON BAKTERIOLOGISCHEN ANALYSEN DER

VERSCHIEDENEN GRUNDUASSER " 160

6.1.1. Zur l/erfügung stehende Untersuchungsberichte " 160

6.1.2. Qualität des Karstuassers " 167

6.1.3. Qualität der Schuttquellen " 168

6.1.4. Qualität des Grundwassers im "Ouraschotter"der Talsohle " 171

6.2. DIE VERUNREINIGUNGEN DES GRUNDUASSERS Seite 173

6.2.1. Die Düngung" 173

6.2.1.1. Bakteriologische Verunreinigung" 173

6.2.1.2. Chemische Belastung" 174

6.2.1.3. Uasserbeschaffenheit von Drainageausläufen " 177

6.2.2. Belastung mit Abwasser " 178

6.2.3. Einfluss der Strassen " 178

6.2.4. Deponien" 180

6.2.5. Niederschläge" 181

2^==I=U=R===G=R

=U=^=D=U=^=S=S

=E=R

=B=:E=y=I=R=Ti-

S=

C=

H=

A=F==T=:y=N=G „ 182

7.1. EHEMALIGE UND BESTEHENDE ANLAGEN » 182

7.1.1. Ehemalige Uasserbezugsorte " 182

7.1.2. Bestehende Quellfassungen und ihre Nutzung " 182

7.1.3. Bestehende Sodbrunnen, Grunduasserfassungen " 183

7.2. HEUTIGE NUTZUNG DES GRUNDUASSERS in "JURA-11 ' i ' '

SCHOTTER" DER TALSOHLE " 184

7.3. ZUKÜNFTIGE NUTZUNG DES GRUNDUASSERS UND DERi—— !— ':» '— imi|i iihiiiiiii.ii in il ——-

QUELLEN " 186

7.3.1. Das Grunduasser im "Duraschotter"der Talsohle " 186

7.3.1.1. Erhöhung von Konzessionen " 186

7.3.1.2. Erstellung zusätzlicher Grunduasserfassungen " 188

7.3.1.3. Künstliche Grunduasseranreicherung " 188

7.3.2. Tiefer Karst des Muschelkalks » 189

7.3.3. Quellen " 190

7.4. VERFAHRENSTECHNISCHE MASSNAHMEN " 191

l^===I=ü=ä=A=^=n=E=N=F=A=S = S=y=:N=G"

ig4

9. ABSTRACT !t

197

GUREN

1 Hydrogeologische Teilgebiete

2 Schematisches stratigraphisches Sammelprofil des

Gebiets westlich von Frick

3 Isohypsen der Felsoberfläche in der Talsohle

(Aequidistanz 10 m)

4 Strukturisohypsen der Basis Trochitenkalk

(Aequidistanz 10 m)

5 Kluftrose

6 Summendiagramme der Niederschläge von Frick

7 Wasserspiegel - Abfluss - Diagramm der Messstation

Eiken für die Sissle

it

8 Flarkierungsversuch "Volliweidquelle Oschgen",

Oktober 1976

9 Theorie zur Auswertung von Trockenwetterlinien

10 Schüttungsquotient - Retentionskoeffizient - Diagramm

11 Temperaturamplitude - Aufenthaltszeit - Diagramm

für Quellen

12 Isopachen des Flurabstands beim Hochwasser

vom 1.12.1974 (Aequidistanz 5 m)

13 Ganglinien von Grund- und Oberflächenwassertemperaturen

a) 1975

b) 1976

14 Ergiebigkeitsdiagramme von Grundwasserfassungen

15 Hydrogeologisches Längsprofil durch die Talsohle,

10-fach überhöht;

Hydrochemisches Längsprofil durch das Grundwasser

16 Hydrogeologisch-bakteriologische Verhältnisse der

Hutbrunnenquelle Gipf-Oberfrick, 2. Hälfte 1975

17 Hydrogeologisch-bakteriologische Verhältnisse der

Grundwasserfassung Widematt Eiken, 1973/1974

18 Nitratgehalte im Grundwasser des "Duraschotters" der

Talsohle

TABELLEN IM TEXT

Tabelle 1 Uasserbilanz im Einzugsgebiet der Sissle

" 2 Kennwerte von Quellen

" 3 Auswertungen der Trockenwetterlinien von Quellen

" 4 Ermittlung der Grundwasser-Neubildung

" 5 Ermittlung der spezifischen Infiltrationsquote

der Sissle unterhalb von Eiken

" 6 Grundwassertemperaturen

" 7 Zusammenfassung der Auswertungen aus Pumpvyersuchen

" 8 Durchschnittliche Gesamtwasser-Jahresbilanz

der Duratafeln

" 9 Durchflussmengen durch Talquerprofile

" IQ Grundwasserspende

" 11 Grundwasserbilanz

" 12 Grundwasser-Übertritt ins Sisslefeld bei Mittelwasser

" 13 Mittelwerte und Standardabweichungen der

hydrochemischen Analysen

" 14 Karstwasserkonzentrationen im Oberen Muschelkalk

" 15 Mineralwasserkonzentrationen im Gipskeuper

" 16 Durchschnittliche jährliche geochemische Erosion

an Karbonaten und Sulfaten

" 17 Bakteriologische Untersuchungsberichte

- 1 -

1. E I E I T U

1.1. AUFGABENSTELLUNG

Den Anttoss zur vorliegenden, an der Eidgenössischen Tech¬

nischer Hochschule Zürich ausgeführten Arbeit, erhielt ich von

meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Drl H. Däckli. Sie stellt

eine regionale hydrogeologische Aufnahme dar mit dem Ziel, die

Grunduasserverhältnisse in mengen- und gütemässiger Hinsicht zu

beurteilen. Gleichzeitig soller die hydrogeclogischen Verhält¬

nisse kartographisch dargestellt werden,.

1.2. ARBEITSPROGRAMM

Das Arbeitsprogramm vom Februar 1974 lautete:

1. Geologische Neuaufnahme des Arbeitsgebiets, insbesondere Ver¬

folgen der strukturellen Elemente

2. Entwurf einer hydrogeologischen Karte des Arbeitsgebiets

3. Quellenstudien

4. Untersuchung der Grundwasservorkommen in der Talsohle

Diese Arbeiten wurden zwischen 1974 und 1977 wie folgt ausgeführt:

1974: Geologische und hydrogeologische Aufnahme des Arbeitsgebiets

1974/1975: Systematische Aufnahme von Quellen, Brunnen und Grund¬

wasseraufSchlüssen

Tlärz 1975 - Harz 1977: 14-tägliche Messung von Queller und Grund¬

wasserspiegeln

1975/1976: Hydrochemische Untersuchungen

1975: Erarbeitung des Wasserhaushalts im Untersuchungsgebiet und

Untersuchung von Trockenwetterahflüssen

1977: Abschluss der Arbeiten

- 2 -

1.3. AUSUAHL DES ARBEITSGEBIETS

Verschiedene günstige Voraussetzungen gaben die Veranlassung

zur Wahl des Arbeitsgebiets westlich von Frick/AG:

- Gut abgrenzbare morphologische Einheiten

ii

- Uberblickbare geologisch-strukturelle Verhältnisse

- Verschiedenartige Grundwasserleiter mit verschiedenen Grund¬

wassertypen auf engem Raum

- Praktisches Interesse an der Kenntnis der verfügbaren Reserven

und am Zustand des abfliessenden Grundwassers.

Gewisse Nachteile des Arbeitsgebiets seien ebenfalls varmerkt:

- Relativ schlechte geologische AufschlussVerhältnisse

- Nur zwei Niederschlags- und Abflussmessstellen und relativ

wenig Grundwasserbeobachtungspunkte.

1.4. ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETS

Das untersuchte Gebiet liegt im Tafeljura des aargauischen

Fricktals. Die der Arbeit beigelegten Karten basieren auf der

Landeskarte 1:25'000, Blätter 1068 (Sissach) und 1069 (Frick).

Das Gebiet wird im SE und NE durch die Talsohle des Frick¬

tals von Uittneu und von Bozen bis Eiken begrenzt. Im N und NU

wurde als Abgrenzung der Kartenrand des Blatts 1069 gewählt,

welcher ungefähr der als "Katzenfluhgraben" bezeichneten Uald-

schneise zwischen Stein und Obermumpf folgt. Im U bildet die Ta¬

fel des Uabrig die natürliche Begrenzung des Arbeitsgebiets,

welche ins Blatt 1068 hineinreicht. Etwa bei Uegenstetten geht

die Abgrenzung wieder in den Westrand des Blatts 1069 über. Als

Abgrenzung im S wurde für die Kartierung die Mitte des Kartenblatts

gewählt; beschrieben wird jedoch zusätzlich der ganze Südhang des

Uittnauer Hombergs.

- 3 -

Die Abgrenzung des Untersuchungsgebiets in hydrogeologischd

ilgebiete ist aus Flg. 1 ersichtlich. Dabei bedeuten:

Tafel des Thiersteinberg und Homberg

Tafel des Uabrig zuischen "Eichtühlgraben" und "Dättetal-

verusrfung"

Tafel des Uabrig zuischen "Hätte talv/eruerf ung" und Olstel

Tafel des Leischberg und Senkeberg zuischen Langenfeld"

Oschgen und Uidematt Eiken

Tafel des Seckeberg und Schupferterberg zuischen Uidematt

Eiken und "Eichbühlgraben"

Tafel des Eich zuischen "Eichbühlgr^ben" und "Sichletenhnf-

graben"

Tafel des Eikerbergs zuischen "Sichleterhofgraben" und"Kat/en-

fluhgraben"

Talabschnitt zuischen Talquerprofil

Rohren Mr. 4661.5 bis 4661.7 unterha

^ühlematt Bozen una den

lb von Hornussen

Talabschnitt zuischen Ta]querprofil der Rohre 4661.5 bis 4661.7

und den Rohren 4661.8 und 4661.9 unterhalb von Hornussen

Talabvschnitt zuischen Talquerprofil der Rohre 4661.8 und 4661.9

und dem Talquerprofil Stieracker Frick

Talabschnitt zuischen Talquerprofil Bluemet Oberfrick und Frick

Talabschnitt zuischen Talquerprofil Stierncker Frick und

NeumFt Frick

Talabschnitt zuischen Talquerprofil Neumet Frick und Lanoenfeld

Oschgen

t!

Talabschnitt zuischen Talquerprofil Langenfeld Oschgen und

Uidematt Eiken

Piq. 1: Hydrqqpn1nnirche Teilgebiete

- 4 -

268

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5 -

1.5. DANK

Meinen verehrten Lehrern, den Herren Prof. R. Trümpy und

Prof. H. Zläckli, schulde ich Dank für ihr Interesse am Fortgang

meiner Arbeit und für ihre Feldbesuche. Weiterhin gebührt ein

Dank den folgenden Stellen:

- Büro Dr. H. Däckli, für die Durchführung eines Praktikums in

Hydrogeologie, und insbesondere Herrn Dr. Th. Kempf, für seine

Ratschläge im Zusammenhang mit der Arbeit

- Baudepartenent des Kantons Aargau, insbesondere den Herren

Rey, Abt. Geuässerschutz, Windel, Abt. Wasserbau und Wasserwirt¬

schaft und Otto, Abt. Tiefbau, für dile 3ereitstellung notwendi¬

ger Unterlagen

Herren Ries, Aarau;und Kamber (Gebr. Meier, Brugg)

welche mir freundlicherweise ihre Baugrundarchive zugänglich

machten

- Verwaltungen der Gemeinden im Untersuchungsgebiet, insbesondere

den Herren Brunnenmeistern und Gemeindeschreibern, für die Hin¬

weise bezüglich ihrer Wasserversorgungen, Begehungen ihrer tech-

nischen Anlagen und Überlassung amtlicher Unterlagen

- Herren Prof. R. Hantke, Dr. W. Wildi und dipl. Geologe F. Hatou-

sek, für ihre Begleitung anlässlich von Feldbegehungen

- den Landwirten im Arbeitsgebiet, für die Auskünfte und Hinweise

über die Geologie ihrer Heimat.

Der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasser¬

reinigung und Gewässerschutz (EAWAG), insbesondere Herrn Prof.

W. Stumm, danke ich für die Durchführung eines Praktikums in

Hydrochemie und Geochemie, während welchem ich im dortigen Betrieb

die eigenen Wasserproben untersuchen konnte. Tn diesem Zeit fanden

für mich wertvolle Seminarien und Diskussionen statt.

Durch mannigfache Diskussionen und freundschaftliche Bande

fühle ich mich mit meinen Kollegen am Geologischen Institut der ETH

sowie den Fachleuten der EAWAG verbunden. Gewidmet sei die Arbeit

meiner Frau und meinen Eltern, ohne derben Unterstützung ein Ab-

- 6 -

schluss in dieser Zeitperiode kaum möglich geuesen wäre.

- 7 -

2i==G=E=0=L=0=£=!_E

2.1. EINFÜHRUNG

In der 1. Hälfte des letzten Jahrhunderts beschrieben Jura¬

geologen die Sedimente des Tafeljura.

Nachdem die Oberflächengestalt von ESCHER v.d. LINTH und von

FtERIAN (beide 1820) aufgenommen worden war, stellten ALBERTI

(1834) und QUENSTEDT (1843) eine Stratigraphie der Formationen

auf. MOESCH (1867) und BRANDLIN (1911) veröffentlichten Zusammen¬

fassungen der Schichten des Aargauer Tafeljura. V05SELER (1928)

betonte den Einfluss der Schichtstufen auf die heutige Relief¬

gestaltung. BLOSCH (1910), BRANDLIN (1911) und BUXTORF (1916)

befassten sich mit der Tektonik des Tafeljura.

Einzelne Abschnitte wurden auf Blättern des Siegfried¬

atlas im Masstab 1:25'000 kartiert und publiziert, z.B. Blatt

Frick von BRAUN (1920), Blatt Maisprach von SUTER (1915) und

Blatt Bozen von BUSER (1952). Unpublizierte Kartierungen wurden

von TRUMPY (1966) erläutert. Auch einzelne Systeme und Formationen

wurden beschrieben, beispielsweise der obereMuschelkalk von

MERKI (1961), der mittlere Dogger von SCHPIASSMANN (1945). Das

Keuper-Lias-Profil von Frick wurde u.a. von PETERS (1964) be¬

arbeitet. In den letzten Jahren entstanden eine Anzahl unver¬

öffentlichter geologischer Gutachten. Soweit sie verwertbar

sind, werden sie im Text erwähnt. Das Untersuchungsgebiet wurde

für diese Arbeit im Masstab 1:10'00G neu aufgenommen. (Beilage 1,

Fig.2.)

Vollständige historische Abrisse über die geologische

Forschung im Aargauer Tafeljura finden sich in MERKI (1961)

und GSELL (1968).

Fig.2: SCHEMATBCHES STRATIGRAPH60CS SAMMELPROFI DES GEBIETS W VON FWCK

ar

Ul< oer o

3 o

—» o

MASSSFAB 1:2000

f- 1 • 1 • 1

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/l• 1 • 1 1 •

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1 • 1 • 1

Hauptrogenstein,Korallenfazies am

Uittnauer Homberg

Blagdeni-Schichten

Humphriesi-Schichten

Sauzei-Schichten

Souerbyi-SchichtenMurchisonae-Schichten

Opalinuston

Obliqua- bis Posido

nienschichten f-< - ' -'

Obtususton —

/— — _. . , , . , ,

Anqulatenschichten feSEEEE^ letenschichten

Obere bunte Mergel _—Zj^-ZZZZr ^Inasktenmergel

Gansinger-Dolomit . fi,i.i.i.iMergel der roten

Uand'

_,... , c ..,-. . , .

— t—-•——**:-: Schilf sandste in,

—~—-~—~ "Rinnenfazies"—* mit Sandstei¬

nen im "Kat-

zenfluhgraben"bei Stein/Ober-mumpf

Lettenkohla (Grenzdolo¬mit, Alaunschisfer)

Trigonodus-Oolomit (mit"nodular cherts")

Plattenkalk /"Mächtigkeitam Uabrig

I ö f l f -,' 1 '-i Trochitenkalk /ca. 40 m.

'''''^ Isonst

Anhydrit-Dolomit lca* 50 m

Hauptanhydrit: Mächtigkeitstark schwankend; im

Mittel 50 - 60 m

Orbicülaris-Schichten

Uellenmergel

'Jellendolomit

Gipsksupsr

- 9 -

2.2. STRATIGRAPHIE, LITHOLDGISCHE AUSBILDUNG

2.2.1. Das Rotliegende (Perm)

Das Perm uurde im Tafeljura von SUTER (1915) und

HEUSSER (1926) beschrieben. Rotliegendes ist im Gebiet U von

Frick nirgends aufgeschlossen. Ergebnisse von Bohrkampagnen

uurden von DISLER (1931) und SCHMASSMANN & BAYRAMGIL (1946)!t

diskutiert. Aufgrund unveröffentlichter Gutachten von 3ACKLI

(1957) und SCHMASSMANN (i960) ist bekannt, dass sich das Rot¬

liegende im mittleren Sisslefeld an der Basis des Rhein¬

talschotters befindet. Alle Autoren beschreiben den oberen Teil

dieser Formation als meist rötliche Mergel, Arkosen oder Sand¬

steine .

2.2.2. Der Buntsandstein (Untere Trias)

Auch der Buntsandstein ist im Untersuchungsgebiet nicht

oberflächlich aufgeschlossen. Beschreibungen von Aufschlüssen

aus der Umgebung stammen von STRUBIN (1901) und HEUSSER (1926),

Rapporte von Bohrungen von OACKLI (1957). In den Bohrungen

des S Sisslefeldes besteht der Buntsandstein aus roten oder

ii.

grünen Tonmergeln oder Sandsteinen. Nach BUCHI et. al. (1965,

S.16) keilt er etua auf der Linie Brugg-Konstanz gegen SE aus.

In Zurzach wurden von CADISCH noch 10,5 m gemessen. HEUSSER

stellte im Raum Möhlin Schichtdicken von 30 - 40 m fest.

2.2.3. Der Muschelkalk (mittlere Trias)

Der Muschelkalk wird in eine untere (Uellenbildungen),

eine mittlere (Anhydritgruppe) und eine obere Serie (Haupt¬

muschelkalk) gegliedert. Uellenbildungen und Anhydritgruppe

- 10 -

wurden seit 1920 nicht mehr neu aufgenommen; der obere Muschel

kalk wurde von MERKI (1962) bearbeitet.

Die yellenbildun^en (Uellendolomit, Uellenmergel,

Orbicularisschichten) wurden von STRUBIN (1901) und SUTER

(1915, S. 6 ), die oberen Formationsglieder auch von BRAUN

(1920, S. 191) erläutert. Dieser letztere Autor gibt als Ge¬

samtmächtigkeit 45 m an. In der Bohrung Nr. 336 in Eiken

(vgl. Anhang 4d), wurde von SCHMASSMANN (1969) die Gesamt¬

mächtigkeit der Orbicularisschichten mit 9,4 m angegeben.

Der Autor stellte im Bohrgut kalkige Mergel fest, welche teil¬

weise Pyrit und etwas Bitumen enthielten.

BRAUN und SUTER hatten seinerzeit mehrere Stellen mit

anstehender Anhydrit^rufjfje kartiert, die nicht mehr ge¬

funden wurden. Bei der jetzigen Kartierung wurden zwei

Lokalitäten angegeben: 1. Beim Friedhof von Münchwilen wurden

im Aushub für Einfamilienhäuser in einer tonigen Matrix Gips-

schnüre und Gips in Linsen aufgeschlossen. 2. An der Stelle

"unterm Berg" in Obermumpf wurde beim Anbau eines neuen Reb¬

berges im U Teil dieses Areals beige plattige Dolomite und

graue Tone vorgefunden. An den übrigen Stellen ihres Ausbisses

ist die Anhydritgruppe unter Gehängeschutt des oberen Muschel¬

kalkes verdeckt. Im Zusammenhang mit der Suche nach weiteren

Steinsalzvorkommen wurden von den V/ereinigten Schweizerischen

Rheinsalinen 1955/56 im Untersuchungsgebiet fünf Bohrungen bis

auf die Uellenformation abgeteuft: Die Mächtigkeit der Anhydri

gruppe schwankt zwischen ca. 25 und 80 m. Die Steinsalzvor¬

kommen im Untersuchungsgebiet werden zur Zeit von HAUBER be¬

arbeitet.

- 11 -

Der Vorschlag von MERKI (1961) für did Unterteilung des Jj.aup.t-

JHUS£i3£lkAlkS geht auf ALBERTI (1834) und QUENSTEDT (1843) zu¬

rück, ist aber detaillierter. Der Hauptmuschelkalk bildet im

Untersuchungsgebiet schwach geneigte Tafeln aus harten Karbonat¬

gesteinen, (vgl. MERKI 1961, Profile Nr. 62 - 66) Die Schicht¬

köpfe sind einer verstärkten Erosion ausgesetzt. Sie sind steil

und ohne Veruitterungslehm. Als Folge der Wirkung von Spalten¬

frost entstand Gehängeschutt.

Der Trochitenkalk, das basale Fofmationsglied, besteht

vorwiegend aus grobspätigen Schillkalken und fein- bis grob¬

körnigen Kalken, eher selten trochitehführend. Dolomitisierung

mikritischer Kalke ist im Trochitenkalk ebenfalls selten. Der

ti

Übergang zum Plattenkalk ist fliessend; spätige Bänke nehmen

gegen oben ab. BRAUN (1920, S. 195) unterschied den Trochiten¬

kalk lithologisch nicht vom Plattenkalk. Letzterer ist zu

einem grossen Teil aus 5 - 15 cm dicken Platten von grauem

Mikrit aufgebaut. Im oberen Teil des Profils werden diese fein¬

körnigen Kalke zunehmend dolomitisiert. Die Schichtgrenze zum

Trigonodus-Dolomit ist deutlicher ausgebildet und besser ver¬

folgbar. MERKI (1961, S.163) beschrieb sie als "heterochronen

Uechsel von Kalk- zu Dolomitf azies". Der Trigonodus-Cblomit

besteht aus beigen bis rosafarbenen, porösen Dolomiten mit

Drusen und Kavernen, in welchen Calcitkristalle entstanden

sind. In ihm finden sich "nodular cherts", von BRAUN (1920,

S. 196) als "Hornsteine und Feuersteijnknollen" und von MERKI

(1961, S. 154) als "kryptakristallines Gefüge von Chalzedon

und Quarzkörnern" beschrieben. Auf den Muschelkalktafeln ist

der Triganodus-Oolomit zu Lehm verwittert. Der Ackerboden ist

- 12 -

stark lehmig und manchmal bis ca. 1 m mächtig.

BRAUN (1920, S. 196) kartierte eine grössere Anzahl von

"Erdfällen". Einige wurden aufgefüllt; sie boten sich als De¬

ponieplätze verlockend an.

In einer Strukturkarte (Fig. 4) wurden Isohypsen der

Basisfläche des Trochitenkalkes dargestellt. Die Mächtigkeit

von Trochiten- und Plattenkalk wurde bei MERKI (1961, S. 163)

mit ca. 50 m angegeben. Die Bohrung Nr. 28 der Vereinigten

Schweizerischen Rheinsalinen ergab im Gebiet von Schupfart

eine Schichtstärke von nur ca. 40 m, was auch besser mit dem

Feldbefund am Uabrig übereinstimmt. Die Mächtigkeit von ca. 25 m

für den Trigonodus-Dolomit wurde von MERKI übernommen.

2.2.4. Der Keuper (obere Trias)

Grosse Teile von Keuper und Lias sind in der Grube der

Ton- und Ziegeleiwerke Frick (Koo.: 643'000/262'000) aufge¬

schlossen. Dieses Profii wurde seit 1960 von mehreren Geologen

bearbeitet: GSELL (1968, S. 36), SEILER (1961), PETERS (1964,

S. 559), FREY (1969); dazu: BUSER (1961), BUCHI (.1965,

1969, 1970).

Die Gesamtmächtigkeit des Keupers kann nicht mit einer

einigermassen genügenden Präzision über ein grösseres Gebiet

angegeben werden, da sie mindestens jeweils um den Differenz¬

betrag der wechselnd mächtig und oft tektonisch verdickten

bzw. ausgedünnten Formation des Gipskeupers schwankt.

Während BRAUN (1920, S. 197) in seiner Kartierung die

ca. 5 m mächtige Lettenkohle nach deutscher Systemgliederung

dem Keuper zuordnete, wurde sie bei MERKI (1951, S. 145) in

den oberen Muschelkalk gestellt - analog zu QUENSTEDT (1843).

In der vorliegenden Arbeit wurde die deutsche Gliederung

- 13 -

gewählt. BRAUN ( S. 197) und MERKI (Profil Nr. 64) beschrieben

ein Profil;welches zwar heute noch aufgeschlossen ist, aber

nicht mehr denselben genauen Einblick ir die Abfolge gestattet:

An der Basis vorwiegend als Tonmergel (Alaunschiefer) ausge¬

bildet, befinden sich im Dach die als "Zellendolomite" be¬

kannten 1 - 2 m mächtigen Rauhwacken, Brekzien und Dolomite.

Der Gip_skeup_er ist im Untersuchungsgebiet nicht aufge¬

schlossen, Er ist im Feld nur dann kartierbar, wenn Maulwürfe

charakteristische weisse bis orangefarbige Alabaster- und

Gipshäufchen aufwühlen. Die vielen vdn BRAUN kartierten,auf¬

gelassenen Gipsgruben sind nur noch als mit Buschwerk umgebene

Geländedellen und -mulden erkenntlich. BRAUN (.1920, S. 199)

schätzte die Mächtigkeit auf 63_

70 rm, wobei er glaubte, der

Gips befände sich vorwiegend in + diapirischen Stöcken. Zwei

Bohrungen der Vereinigten Schweizerischen Rheinsalinen durch¬

fuhren bei Frick den ganzen Gipskeupei und wiesen eine Mächtig¬

keit von gegen 100 m auf. In beiden wijirde aber eine tektonische

Verdickung vermutet.

Der Schilfsandstein ist U von Frick vorwiegend mergelig-

sandig ausgebildet. An der Basis der Tongrube Frick dürfte mit

ca. 1,5 m das Dach des SchilfSandsteins aufgeschlossen seir.

GSELL (1968, Profil 6) rapportierte IQ,5 m.

In den Rebbergen des "Katzenfluhiprabens" N Obermumpf

besteht ein mit Buschwerk überwucherter aufgelassener Sand¬

steinbruch im Schil^sandstein. Nach UURSTER (1964 Fig. 25)

handelt es sich dabei um einen Ausläufer der im Germanischen

Keuper häufigen "Rinnen", in welcher Sandsteinfazies vorliegt.

- 14 -

2i£_!ÜS£2£i_-2l"l2tS[2_!j!2![lä" üe9en zwischen Schilfsand¬

stein und Gansinger-Colomit. Ihre Mächtigkeit beträgt nach

GSELL 3,9 m. Grosse Unterschiede bei der Angabe von Schicht¬

stärken aus Bohrungen deuten darauf hin, dass die Grenze

SchilfSandstein - Rote Uand in dieser Gegend schwierig zu

ziehen ist, namentlich ausserhalb der Sandstein-Rinnen.

Der Gansinger^Gblomit bildet eine markante Härtekante im

Keuper. Aufschlüsse sind in Bacheinschnitten anzutreffen. Im

Gegensatz zu den eher "mehligen und zuckrigen" Dolomiten der

Anhydritgruppe oder des oberen Nuschelkalks sind die Gansinger¬

dolomite hart, mikritisch, manchmal mit weinroten Schlieren,

und brechen splittrig. Im Dünnschliff ist eine Laminierung durch

Hämatit erkennbar. Selten treten 10 - 50 um grosse Quarzkörner

auf. In der Tongrube Frick ist die Mächtigkeit des Gansinger-

dolomits mit ca. 4 m gut bestimmbar. (UILDI 1976, S. 671). Die¬

ser Autor bestimmte Faunen im Gansinger-Dolomit des Tafeljura,

jedoch nicht aus der Tongrube. Der Gansinger-Dolomit ist im E

fossilführend; im U ist er z.B. als "dolomie mo'ellon", etc.,

fossilleer.

Die roten und grünen tonigen !lQ_b_e_r_ejT>_b_u_i2^e_n_,^_l^e_r_gte_l liegen

zwischen Gansinger-Dolomit und Lias. Die Mächtigkeitsangaben von

oben zitierten Autoren schwanken zwischen ca. 12 und 20 m. Das

von BRAUN (1920, S. 203) erwähnte Merkmal des kargen Bodens

trifft z.B. am Uollberg zu.

Das_Rhät fehlt im Untersuchungsgebiet primär (BUSER 1952,

S. 25; BUCHI et al 1965, Fig. 9)

- 15 -

2.2.5. Der Lias

In der Tongrube "Märte" (Koo.: 642'000/261'8G0) westlich von

Gipf-Oberfrick ist ein grosser Teil des Lias aufgeschlossen. Da¬

zu wurde er in Bohrungen von BUSER (1961), BUCHI (1965, 1969,

1970) und von VON MOOS/SCHINDLER (1970) erwähnt. BRAUN gibt eine

Mächtigkeit von 20 - 25 m an; aus der Gegend von Uegenstetten

wurden von BUXT0RF (1901) 17 - 20 m und aus der Gegend von Bozen

von BUSER (1952, S. 26) 20 - 23 m erwähnt. Am Uollberg bei Frick

zeigten Bohrresultate bis zu 50 m mächtigen Lias, eventuell tek-

tonisch verdickt.

Zum Hettangian gehören Insektenmergel und Angulatenschich-

ten; zum unteren Sinemurian die Arietenschichten. Die dunklen

Insektenmergel wurden von SCHLAUER (1975) neu bearbeitet. In

der Tongrube Frick sind sie ca. 2 m mächtig, während sie in den

Bohrungen auf der Nordseite des Tals bei Frick 4 m messen

(VON MOOS/SCHINDLER 1970). Uie der Gansinger-Dolomit bilden die

Angulaten- und Arietenschichten Steilstufen im Gelände, welche

ca. 2 m mächtig sind. Auch als Lesesteine in den Ackern sind die

eisenschüssigen, harten Kalke der Arietenschichten an den vielen

Gryphaeen gut erkennbar.

Zum mittleren_Sinemurian_bis_Toarcian gehören Obtusus-,

Obliqua-, Gamesoni-, Davoei-, Margarit&tus-, Spinatus-, Posido-

nien- und Ourensis-Schichten. Im Feld sind die fetten lehmigen

Ackerböden der Obtusus-Schichten nicht von denen der Opalinustone

zu unterscheiden. Die Obtusustone bestehen aus glimmerführenden

Tonmergeln. Die Obliqua- bis Durensis-Schichten wurden in BUSER

(1952, S. 58) als Uechsellagerung von Kalken, Mergeln, Mergeln

mit Kalkknauern und Schieferlagen beschrieben. In den Posidonien-

schichten sind harte sandführende "Stinkkalkbänke" zwischengela¬

gert (RIEBER, 1973, S. 657).

- 16 -

2.2.6. Drt Dogger

Der Dogger wird in eine untere (Opalinuston bis Blagdeni-

Schichten), eine mittlere ( Hauptrogenstein s.l.) und eine

obere Abteilung (Spatkalk bis Lamberti-Schichten) gegliedert.

Der obere Dogger sowie alle darüber liegenden Formationen

fehlen im Untersuchungsgebiet. Der Dogger uurde von BUSER (1952)

für das Blatt Bozen und von GSELL (1968) für das Gebiet S Frick

neu beschrieben. Der mittlere Dogger uurde von SCHMASSMANN

(1945) bearbeitet.

In der Tongrube "Cheeslete" E Frick (Koo.: 644»000/26o'650)

ist ein Teilprofil des Ogalinustons aufgeschlossen. Auf dem

Uollberg M Chaltenbrunnen besteht eine aufgeschlossene Abriss¬

kante im Opalinuston. Die Mächtigkeit des Opalinustons wird

von BUSER (1952, S. 84) für den U-Ranri von Blatt Bozen mit

mind. 80 m, von BRAUN (1920, S.207) für Blatt Frick mit 70 -

80 m und von GSELL (1968, S.43.) für das Gebiet S Frick mit

95 - 110 m angegeben.

Am Uestabhang des Bruggbachtales zwischen Uittnau und

Frick hat das auf dem Opalinuston abfliossende Niederschlags-

uasser eine Anzahl nicht sehr verzweigter Tälchen durch Erosion

geschaffen. In ihrer Anlage periglaziale Kriech- und Rutsch¬

bewegungen der Ober flächenlehme hangparaller Schichten führten

zur Bildung von Abrisskanten, Rutschwülsten und Dellen.

(HACHATSCHEK 1973, S. 43/90) Im Keuper der Gegend NU von

Frick und rund um Schupfart sind solche solifluidal bewegte

Massen weniger gut ausgebildet. Die Schichten zwischen Braun¬

jura (ob. Aalenian) und unterem Hauptrogenstein (BUSER, 1952,

Tab.2) d.h. der "untere Doggpr" nach GSELL (1968, S.42)

- 17 -

gliedern sich in Murchisonae-, Sowerbyi-, Sauzei-, Humphriesei-

und Blagdeni-Schichten. Ihre Mächtigkeit beträgt gesamthaft

65 - 7G m (GSELL 1968, Tafel II). Sie bestehen aus Uechsel-

lagerungen von Mergeln, Mergelkalken und Sandkalken. Im Unter¬

suchungsgebiet sind die Humphriesi-Schichten als 3 - 5 tri mächtiger

Eisenoolith ausgebildet. Im sog. "Eisengraben" westlich von

Oberfrick wurden Steine dieser Serie im Gehängeschutt angetrof¬

fen. Früher soll etwas Eisen verhüttet worden sein. Die Ge¬

samtmächtigkeit der hier zusammengefassten Serien wird von BRAUN

und GSELL übereinstimmend mit ca. 70 m angegeben.

22I_ÜSyPi£°2£Üstein wird nach SCHMASSMANN (1945) für das Ge¬

biet "Uittnau - Frick" unterteilt in Acuminata-Schichten, unteren

Hauptrogenstein, Maeandrina-Schichten, mittleren Hauptrogenstein,

Homomyenmergel, oberen Hauptrogenstein und Spatkalke. Nach BUSER

sind auf Grund des Fossilgehaltes die Namen der Formationsglieder

Maeandrina-Schichten und Homomyenmergel zu vertauschen. Im Unter¬

suchungsgebiet bildet der Hauptrogensttein die Tafelberge des

Thiersteinbergs und des Uittnauer Hombergs. Dort sind vor allem

die harten oolithischen Kalke aufgeschlossen. Die eher mergeli¬

gen Bänke der Acuminata-, Homomyen- und Maeandrina-Schichten

wurden nirgends angetroffen.

Das Dach des oberen Hauptrogensteins wird durch die Gelän¬

deoberfläche gebildet. Der Boden ist nur unvollständig und ge¬

ringmächtig ausgebildet (Rendzina). Unter den Schichtköpfen

entstand Gehängeschutt und eine Anzahli Kerbtälchen. Diese wurden

durch andauernde Tiefenerosion immer steiler, (MACHATSCHEK 1973,

S. 61) z.B. Sespe und Faandel.

- 18 -

2.2.7. Das Quartär

2.2.7.1. Der Verlauf der Felsoberfläche in der Talsohle

Ein Grossteil der Kenntnisse über das Quartär stammt aus

Bohrunqen, die jedoch oft nur "geotechnisch" ausgewertet worden

sind. (Aarg. Baudepartement, Abt. Tiefbau, Geotechm'k, 1974.)

Der Verlauf der Felsoberfläche in den Talsohlen wurde als

Isohypsenplan dargestellt (flg.3 ). Von SSU und ESE ziehen

die Täler des Bruggbaches und der Sissle in Richtung Frick.

Beide dürften als einfacher Trog ohne Hochzonen übertieft sein.

An verschiedenen Orten sind Felssporne nachgewiesen, über

welche die Bäche in epigenetischem Lauf fliessen:

Auf der Höhe von Gipf, wo Lias bis hart unter die Terrainober¬

fläche reicht, schiebt der Fels einen Riegel durch das Brugg-

bachtal, was die Austritte von Quellen in diesem Gebiet erklärt.

Ausserhalb des Untersuchungsgebietes fliesst die Sissle zuischen

Bozen und Hornussen eine gewisse Strecke weit auf Hauptrogen¬

stein. Im begradigten Bachlauf bei der Büttihalde in Frick

fliesst sie ca. 120 m weit auf Lias bzw. Opalinuston. Tal¬

abwärts verläuft der Trog in NU Richtung relativ/ breit und mit

steilen Flanken bis Elken.

In Oeschgen beschrieb BRAUN (S. 233) Trigonodus-Dolomit

im Sisslebachbett. FISCH (1944) vermutete aufgrund von geo-

elektrischen Sondierungen, dass der Fels noch einige Meter

über das Uestufer hinausreiche. Unterhalb von Eiken befindet

sich der ebenfalls von BRAUN (S. 191) beschriebene Aufschluss

von Uellenbildungen unter dem Schotter am Sissleufer, Der

jGä--**£»

- 20 -

Befund der Sondierbohrung Nr. 3300 für die National¬

strasse N3 in der grossen Schleife der Sissle lässt ver¬

muten, dass diese hier eventuell über Fels fliesst.

Unterhalb Eiken vereinigt sich das Sissletal mit dem

Rheintal. An der Nordflanke des Eikerberges liegt der Fels

unter dem Schotterplateau "im Lei" hoch. Er sinkt erst auf

der Höhe der Autobahn M3. Der Verlauf der Felsoberfläche im

Sisslefeld wurde von DACKLI (1957/1970/1975) beschrieben.

Dabei Hessen sich gut Rinnen von Hochzonen unterscheiden,

wie sie im viel schmaler eingeschnittenen Sissletal kaum zu

erwarten sind.

2.2.7.2. Ploistozäne Ablagerungen

Im Untersuchungsgebiet wurden von BRAUN Grundmoränenlehmc

auskartiert, welche von diesem Autor mit höhergelegenen

Schottern verknüpft und der grössten 1/ergletscherung (Liestal-

Möhlin) zugeschrieben wurden. Der Kalkgehalt dieser Lehme be¬

trägt 70 bis 80 %. Die von BRAUN (1920, S.220) mit

durchschnittlich ca. 2 - 3 m angegebene Mächtigkeit, für das

Gebiet Andsberg E Gipf-Oberfrick ist an gewissen anderen

Stellen noch geringer; es handelb sich um einen Lehmfilm, der

von Uerwitterungs- oder Schwemmlehm kaum unterschieden werden

kann. Erratische_Blocke, welche eindeutige Hinweise für gla¬

ziale l/erf rachtung geben, sind selten. Die von BRAUN kartierten

und die in der Siegfriedkarte eingetragenen Erratiker sind

heute verschwunden. Zwei neue Fundorte können angegeben werden:

Beim Bau einer Flurstrasse NE Wittnau wurde "im Sit" auf Kote

- 21 -

ca. 470 m (Koo : 641'050/259'140) ein Zweiglimmergneis mit den

Massen 50x40x20 cm. ausgehoben; er wurde jedoch bald abtrans¬

portiert. Im "Hohlenweg" liegen auf Kqte 490 m (Koo: 541'300/

262'485) Erratiker aus Durakalken (Haüptrogenstein und Lias).

Künstlich plazierte Erratiker sind in den neuen Siedlungen,

welche in den letzten Jahren in allen Dörfern gebaut worden

waren, in grosser Zahl zu finden. Sie wurden nicht kartiort,

da ihr Fundort unklar blieb. Zuischen Pkt. 740.4 und Pkt. 725

wurden auf dem Thiersteinberg fast faustgrosse, völlig abge¬

rundete Quarzite gefunden, welche schön von BRAUN (1920, S.223)

kartiert und erwähnt worden waren. Z.B. 5 Bäperg (ca. 525 m.ü.M.)

lagen vereinzelte Gerolle in den Ackern. BRAUN vermutete, ihr

Auftreten hinge mit einer älteren Vergletscherung zusammen,

welche auch den Thiersteinberg Überföhren hätte.

Die "höheren" Schotter seitlich über den Talsohle;, wurden

von neueren Autoren (GRAUL, 1962, HAIMTKE, 1965) in Anlehnung

ti

an BRÜCKNER als "Hochterrassenschotter" beschrieben. Demgegen-

über unterschied r. MUHLBERG (1911) aufgrund von Niveauver¬

gleichen zwischen Schottern und Moränen "Hochterrassenschotter"

von "Riss-Schottern". Eigene petrographische Geröllanalysen

zeigten, dass alle diese "höheren" Schotter einen Anteil von

]0 - 20 % an alpinen Gerollen aufwiesen, sodass die Auffassung

von MUHLBERG nicht geteilt werden konnte. Die Mächtigkeit

dieses "höheren" Schotters beträgt beispielsweise "im Lei"

zwischen Eiksn und Münchwilen über 20 m. In der Moosmatt U

Oberfrick wurde unter Lehmen unbekannter Mächtigkeit ein kleines

Schotterfeld vermutet, aber weder durch Aufschlüsse noch durch

- 22 -

Bohrungen nachgewiesen. Uo es gegen den tieferliegenden "3ura-

schotter" der Talsohle abbricht, besteht ein gefasster Quell¬

austritt.

Unterhalb des Nordabrisses am Thiersteinberg wurden

kiesige^Moränenkonfia,urationen rund um ein Schneeloch auf Kote

ca. 620 - 640 m.ü.M. postuliert (HANTKE, pers. Witt.)- Nacn inm

sind solche kaltzeitlichen Bildungen in einem als Nunatakr ange¬

gebenen Gebiet aufgetreten (HANTKE 1965). Die Morphologie spricht

an dieser Stelle gegen Nackentälchen, welche nach BRAUN im Zu¬

sammenhang mit der Bergsturz- und Erdschlipfmasse vom Thierstein¬

berg aus nach Norden ins Gebiet Uüesti entstanden sein sollen.

Aus den Querprofilen, welche auf Grund von Bohrrapporten

konstruiert worden sind, lässt sich entnehmen, dass der Nieder-

terrassenschotter meist nicht direkt auf die Felsunterlage zu

liegen kommt, sondern über feinkörni^en^bla^erungen w^e 2ancj(

Silt oder Ton liegt. Für das Gebiet von Eiken bis Oschgen

wäre beispielsweise eine eiszeitliche Stillwasserablagerung

im Sinne eines Rückstaus von Schmelzwässern aus dem Sissletal

gegenüber solchen aus dem Rheintal denkbar (HANTKE, pers. Mitt.).

An verschiedenen Stellen, z.B. beim Querprofil "Im Rank" bei

Frick (Anhang 4a), wo "Lehm mit Steinen" angegeben worden

war, kann es sich um Moränen handeln.

In Fällen, uo "Sand" rapportiert worden war, sind Fluss¬

sande am wahrscheinlichsten.

In der technischen Geologie hat sich eingebürgert, die

stark sandigen bis

lehmigen Talsohlen-Schotter der Duraseitentäler als "Dura-

- 23 -

schotter" zu umschreiben. Da sich ihr 'Material fast aus¬

schliesslich aus Durakalken und - dolomiten zusammensetzt,

( 0 - max. 5/S alpine Gerolle ) dürfte dieser Name auch strati

graphisch für diese lokalen Niederterrassenschotter tauglich

sein.

Im Untersuchungsgebiet werden solche "Duraschotter" in

den Talsohlen der Sissle, des Brugg-,,Startle-, Zeiher-,

Fischinger- und Möhliner Baches angetroffen. Im Fischingerbac

E Obermumpf z.B. ergab eine von HARTNANN ausgeführte Bohrung

folgendes Bohrprofil: 0 - 3,8 m Lehm

- 5,0 m Kies

- 7,5 m Lehm (Usp. - 6m)

-12,5 m grosse Steine

-13,4 m Kies

-14,7 m Sand

-16,0 m roter Sand, darunter roter

Aufgrund von Auswertungen der Bohrrapporte weist der

Niederterrassenschotterkörper etwa folgende Form auf:

In beiden Seitentälern oberhalb Frick sind keine speziellen

Abweichungen von der normalen Trogform nachgewiesen. Die

Schottermächtigkeit beträgt 10 - 12 m. In Gipf wird der

Schotter durch den Felsriegel zusammengeschnürt, was durch

die als "Gipferquellen" bekannten Grundwasseraustritte belegt

ist. Im Gebiet Stieracker in Frick scheint die tiefste Rinne

etwas S der Talmitte versetzt zu sein.

ti

NE OSCHGEN wurden bis zur Folimatt mit ca. 20 m die

grössten Mächtigkeiten erbohrt. Im Gebiet von Eiken sind sie

mit ca. 10 m wieder deutlich kleiner. Unterhalb Eiken nimmt

- 24 -

das \/olumen des Schotterkörpers zu; der Abfall seinerBasis ins

Sisslefeld ist sehr steil. An einigen Stellen wurden in Kies¬

gruben in 2 - 3 m Tiefe dünne schwarze Schlieren aus Hanganoxi¬

den und -hydroxiden festgestellt; es handelt sich dabei um fossi¬

le Horizonte im Bereich von sauerstoffarmem Grundwasser.

Durch späterfolgende Bacherosion bildete sich im Schotter

eine Geländekante aus, welche die Schotterflur von einer tiefsten

Talaue abhob. Insbesondere an der Sissle zwischen Eiken und

it

Oschgen wurden anhand der Terrassenbildung ältere Bachläufe

vermutet.

Im Sisslefeld liegt der Rheintalschotter, ein sandiger Kies

mit gut gerundeten, grösstenteils kristallinen Gerollen. Er ist

an vielen Stellen zu "Nagelfluh" verkittet.

2.2.7.3. Schutt (Pleistocaen und Holocaen)

Am Thiersteinberg und am Hamberg treten drei bis vier gross-

volumige Sackungen auf, welche teilweise die Form von Bergstürzen

aufweisen. Die vom Thiersteinberg nach Norden abfallende Sackung

ist weniger gross als in der Karte von BRAUN eingezeichnet. Für

einen Teil dieser "Rutschwülste" wurde von HANTKE die Theorie der

Moräne einer Toteismasse übernommen. Die Sackungen westlich und

östlich des Thiersteinberges wurden von BRAUN (1920, S. 229) be¬

schrieben. In einer Kiesgrube im Faandel am Südabhang des Homber-

ges wurde im Sommer 1975 für eine kurze Zeit eine Stelle angebag¬

gert, an welcher unter dem als Kies ausgebeuteten Gehängeschutt

etwa zwei Meter zusammenhängende, aber in verdrehter Lagerung von

350/28 liegende Kalke und Mergel der Murchisonae-Schichten hervor¬

traten. Da diese topo-

- 25 -

graphisch zu tief liegen, wurde unter dem Gehängeschutt eine

weitere Sackung vermutet.

An den Abhängen der 3uratafeln sind grosse Flächen mit

Gehäncjeschutt bedeckt; nahezu die ganze Anhydritgruppe ist

unter Schutt verborgen.

Als Besonderheit besteht z.B. der! Gehängeschutt des sog.

"Eisengrabens" nordwestlich von Gipf-Oberfrick zu einem gros¬

sen Teil aus Eisenonlithen der Humphriesi-Schichten aus der

Sackung Thiersteinberg-Ost.

Im Keuper, Lias und im Opalinuston herrschen Gehängelehme

mit Rutschungen vor. Insbesondere an Abhängen, uelche isoklinal

zu den Strukturen verlaufen, treten Rutschungen bevorzugt auf.

Bachschutt, ein oft nur oberflächlich auftretender Lehm

mit Steinen, ist in den grosseren Tälern meist von Kies unter¬

lagert. In den flacheren Strecken von Bächen ist er bisweilen

als alluvialer Schwemmlehm oder_Schwemrnsand ausgebildet. Löss

konnte an keiner Stelle belegt werden; Schwemmlehme sind aber

nicht ohne weiteres von verschwemmten und verlehmten Lössen

zu unterscheiden. Uo über Schottern feinkörnige Ablagerungen

von mindestens 2,5 m durch Aufschiüssei oder Bohrungen nachge¬

wiesen sind oder vermutet wurden, sind sie auf der Karte ent¬

sprechend ausgeschieden. Die Böden über dem Löss von Ptöhlin

wurden von GERMANN (1976) als "schwach pseudovergleyte Para-

braunerden" bezeichnet.

- 26 -

2.2.7.4. Künstliche Auffüllungen

Künstliche Auffüllungen wurden zwischen 1870 und 188G

beim Bau der Nordostbahn und seit 1971 beim Bau der National¬

strasse IM3 ausgeführt. Daneben wurden aber auch Kiesgruben

aufgefüllt und zusätzliche kleinere und grössere Deponien

von Kehricht oder Aushub erstellt.

Der Aufbau der 1976 fertig ausgeführten Sondermülldeponie

im "Schlauen" U von Oschgen wurde von SCHMASSMANN 1974 ( in

URSPRUNG et al., S. 317) beschrieben. (Kap. 6.4.2.)

2.3. TEKTONIK

2.3.1. Der Verlauf der Strukturen

Ueber die Tektonik des Aargauer Tafeljura existieren

einige publizierte Arbeiten, von denen die älteren in HERZOG

(1956, S. 320) aufgeführt wurden. Wegweisend waren die Feld¬

arbeiten zu Beginn des 20. Gahrhunderts, namentlich von

BLOSCH (1910) und BUXTORF (1916). Der Zu¬

sammenhang zwischen Tafeljura und dem Südrand des Rheintal¬

grabens bei Basel wird z.B. von HERZOG (1956), HAUBER, LAUBSCHER,

UITTMANN; LAUBSCHER (1971) erklärt. In der vorliegenden Arbeit

werden die Strukturen im Untersuchungsgebiet anhand von Auf¬

schlüssen und Bohrrapporten beschrieben, (vgl. Fig. 4)

Eine ältere Darstellung von Strukturisohypsen (l/OSSELER,

1928, Tafel III) zeigte den Verlauf der Basisfläche des Haupt¬

rogensteins. In hydrogeologischer Beziehung eignete sich die

Darstellung der Basisfläche des Trochitenkalkes besser. In der

vorliegenden Arbeit wurden dazu die Ausbisslinien der Basis

- 28 -

des Trigonodus-Cblomits, des Lias und des Hauptrogensteins

sowie die mittleren Schichtmächtigkeiten verwendet, die im

stratigraphischen Sammelprofil (Fig. 2) abgebildet sind.

Uo die Niveaux Gipskeuper und Opalinuston im Bereich von

Störungen dysharmonisch ausgedünnt oder angehäuft sind,

(Kap. 3.2.4.), konnten die mittleren Mächtigkeiten nur schwer

übertragen werden, und die Isohypsen sind entsprechend unsicher.

Der in dieser Arbeit beschriebene Teil des Tafel¬

jura kann in folgende morphologischen Einheiten unterteilt

werden (vgl. mit Fig.l): Die Hauptrogensteintafel des Thier-

steinberges und des Hombergs, deren Geländeoberfläche auf

ca. 740 m bis 700 m liegt, ist nach S geneigt. Hier liegt

ein generelles Schichtfallen von ca. 4 - 8 gegen S bis SE vor.

Einzig im Bereich der Ruine Homberg sind die Schichten leicht

nach SSU geneigt.

Die Hauptmuschelkalktafel des Uabrig ist nach NE und SU

geneigt; ihre Geländeoberfläche liegt auf 500 - 550 m.

In den geologischen Profilen und der Strukturkarte kommt zum

Ausdruck, dass die Schichten zwischen den Looberghöfen und

dem Bäperg den Charakter einer flachen Antiklinale aufweisen.

Die Gewölbeachse fällt leicht nach SE. Bereits BRAUN (1920,

S. 231) gelangte zu diesem Ergebnis. E von Uegenstetten ver¬

einigen sich die Strukturlinien des Uabrigs mit denen des

Thiersteinberges.

Auf dem Eikerberg zwischen dem "Katzenfluhgraben" und

dem Sichletenhof liegt die Geländeoberfläche auf knapp 500 m,

und die Schichten fallen generell nach NE bis NNE. Zwischen

- 29

Sichletenhof und Frick erscheint diese Tafel, auf ca. 450 -

470 m gelegen, wie jene des Uabrig als eine sehr flache

Antiklinale. Die Trennlinien Schupfart - Sisslefeld und

Schupfart - Obermumpf sind tektonisch bedingt.

2.3.2. Die Bruchsysteme

Aus der Kluftrose (Fig. 5), welche aufgrund von Messun¬

gen in Aufschlüssen gezeichnet wurde, ist ersichtlich, dass

im Untersuchungsgebiet zwei Bruchsysteme vorherrschen, (nach

BLOSCH, 1910 und BUXTORF, 1916) das '^rheinische" und das

"mandachische". Eine dritte Störungstfichtung wird vermutet,

diejenige der Haupttäler, welche zwar auf der Strukturkarte

erkennbar, in Aufschlüssen jedoch nicht nachweisbar ist. Die

vorgängig besprochenen morphologischen Elemente werden nun

strukturell gegeneinander abgegrenzt: Von U nach E wurden

eine Anzahl von l/erwerfungen und Grabenbrüchen mit der Haupt¬

richtung von SSU nach IMNE festgestellt. Sie werden in Zusammen¬

hang mit den Rheingraben-Brüchen gestellt (BUXTORF, 1916,

S. 240) und daher "rheinische" genannt. Oft reichten die Feld¬

beobachtungen nicht aus, um Bruchzonen nachzuweisen, obwohl

sie von der Oberflächenform oder dem Auftreten von Quellen her

vermutet wurden.

Der "Katzenfluhgraben" (BLOSCH, 1910, S. 620) zwischen

Stein und Obermumpfweist im E und im U Staffelbrucherscheinungen

auf. E der Liasplatte, welche den zentralen Teil des Grabens

einnimmt, wurden Gerolle von Gansingep-Dolomit angetroffen,

während im U, wo ein Acker umgepflügt worden war, bunte Keuper-

- 30 -

Fiq. 5: Kliiftrose

I

I^RSSunqen;

Tonqruhe frirk

Rberer Muschelkalk

D o q q e r

Rheinische^ System frr>'i - Mflf)

Mandacher System (ür|I -' hl )

- 31 -

mergel festgestellt wurden. Der von BLDSCH damals vermisste

Nachweis einer Fortsetzung des Grabens nach S ins Dättetal

(von Obermumpf nach Hellikon), konnte 1975 beim Bau einer

landwirtschaftlichen Siedlung erbrach^ werden, indem bunte

Keupermergel aufgeschlossen wurden. Die Störung dürfte somit

unter Obermumpf durchziehen. E Obermumpf wurden zwei Brüche

geringen Uersetzungsbetrages vermutet^ S der Sackung im Frauen¬

holz von Stein ist der Ostflügel einet Verwerfung gegen das

"Betzental" heruntergesetzt (BRAUN, 1920, S. 235), welches

vermutlich ebenfalls einem Bruch folgt. Die Verlängerungl

dieser hypothetischen "Betzentalverwerfung" nach S ist unklar.

Bei Hasli - Hellikerberg. steht auf der Ostseite Plattenkalk

bis auf Kote 530 m an, während im U die Schichtgrenze zu

Trigonodus-Dolomit etwas tiefer als 5ip m liegt. Der Olstel

ist gegenüber dem Looberg nicht erkenpbar versetzt, jedoch

gegen N gekippt (SUTER, 1915). U von Geren ( U Schupfart) liegt

eine Verwerfung mit gehobenem Uestflügel. Plattenkalke wurden

bis Kote 510 m angetroffen, während sie auf der Ostseite erst

ab 470 m auftraten. Die Lage des ergiebigen Quellaufstosses

Oltig U Schupfart und die von BLOSCH (1910, S. 62l) beschriebene

"Dislokationsbrekzie" U des Hofes im Oltig, "Rutschfläche"

nach BRAUN.( 1920, S.236) deuten auf einen Bruch mit geringem

Versetzungsbetrag hin.

Der "Sichletenhofgraben" und der viel grössere "Eichbühl-

t!

graben" wurden von BLOSCH und BRAUN aufgenommen. In Schupfart

teilt sich der "Eichbühlgraben" in zwei nahezu gleich breite

- 32 -

Staffeln auf. Die Basis des Hügels am Herrain (N Schupfart)

besteht aus GansingeB-Dolomiten. Zwischen Bäperg und Hasli

(SSU Schupfart) liegen in einem unscheinbaren Tälchen Plat¬

tenkalke bis fast ouf Kote 520 m, welche talabwärts zwischen

480 und 490 m abrupt von Keupermergeln abgelöst werden. An

der Strasse nach Uegenstetten ist Trigonodus-Cülomit bis auf

Kote 505 m aufgeschlossen. Darüber liegen Lettenkohle und

einige Bänke von Keupermergeln. Zwischen diesen sind auf

Kote 520 m nochmals ca. 3 m Trigodonus-Dolomit aufgeschlossen.

Die Ostflanke des "Eichbühlgrabens" muss also in dieser

Gegend durchziehen. Am Bäperg wird wiederum Trigodonus^Dolo-

mit gegen Keupermergel versetzt; ein Zusammenhang mit der

U Begrenzung des Grabens wurde v/ermutet.

In Uegenstetten entdeckte SCHMASSMAIMN (1968) bei einer

1967 abgeteuften Bohrung nach Grundwasser eine Verwerfung mit

gehobenem Uestflügel, die morphologisch durch eine Gelände¬

kante angedeutet wird.

U des Uollberges ist auf der Anhöhe E Pkt. 560.3, wo

obere bunte Mergel des Keupers gegen Stinkkalke des Lias

versetzt sind, eine Störung erkennbar, die zum Sumpfgebiet

E Bockeboden zieht. Eine Verbindung zur kleinen Verwerfung

Ambleije, wo der Hauptrogenstein im E um ca. 15 m versetzt

wurde, ist in Anbetracht der druckauffangenden Wirkung des

Opalinustons wenig wahrscheinlich. Im Bereich der Mandacher

Störung (siehe unten) wurde S Tannenheim ein kleiner Graben¬

bruch entdeckt. Eine zuerst als Sackungsmasse kartierte, zu

tief liegende Arietenkalkrippe wurde später mit einem höher

- 33 -

oben liegenden grauen, lehmigen Mergel verbunden (Obtususton,

Opalinuston ?), welcher NU Pkt. 50B von Keupermergeln und

SU Pkt. 508 von Arietenkalk flankiert wird. Dieser Graben

schien im "Märtetäli" an einer Verwerfung mit Mandacher

Richtung abzubrechen; er konnte nach S nicht verfolgt werden.

BLOSCH (1910, S. 629) erkannte sie und BRAUN kartierte

die Fortsetzung der von Mandach nach Frick ziehenden Mandacher

Störung vom Neuhof U der Tongrube Frick bis E der Tongrube

Märte. REGELMANN hatte seinerzeit noch die Ansicht vertreten,

di= Störung führe gegen Uittnau weiter. Als Ergebnis von

Bohrkampagnen postulierte BUCHI (1969) mehr als 10 kleine, in

Mandacher Richtung verlaufende Brüche. Diese USU - ENE zie¬

henden Störungen versetzen nach diesem Autor ihrerseits einen

NNU >- SSE verlaufenden Bruch "rheinischen" Ursprungs. Auf

Grund der Felduntersuchungen zeigte es sich, dass

sich die Mandacher Störung U von Frick in sechs Teilbrüche

auffächert. Von S nach U wurden folgende Verwerfungen bestimmt:

E von Frick wurde von BRAUN (1920) am Frickberg ein

Bruch nachgewiesen. Dieser konnte 1970 von SCHINDLER/VON MOOS

aufgrund der Sondierbohrungen für den "Einschnitt Frick der

N3" ebenfalls festgestellt werden. In einem heute zugeschütteten

Teil der Tongrube Frick war als zweiter Bruch früher die von

BRAUN kartierte "Glurhaldenverwerfung" festzustellen: S P 429

sind obere bunte Keuperrnergel gegen Stinkkalke des Lias ver¬

setzt. Ein dritter Bruch zieht N von Neuhof ein kleines Seiten¬

tälchen hinab ins "Märtstäli", wo er sich mit dem zweiten

vereinigt. Er versetzt am Ausgang der Tongrube "Märte" das

- 34 -

Dach des Gipskaupers gegen Arietenkalke und ist durch die

Bohrungen Nr. L 8 der Vereinigten Schweizerischen Rhein-

salinen und Nr, 40 der Bohrkampagne BUCHI (1969) belegt.

Eine vierte Verwerfung wurde beim Hof "Guul" durch die

Bohrung Nr. 25 belegt und mag Ursache für die in der Mulde

SSE Ritzlete gefasste Quelle "Brand" sein. Ein fünfter Bruch

befindet sich ca. 35Ü m weiter westlich. Er zerschneidet den

kleinen, oben erwähnten Graben rheinischer Richtung. In der

Interferenzzone der beiden Bruchsysteme bei der Quelle

"Eiietenbrünnli" ist Gansinger-Dalomit gegen Arietenkalk ver¬

setzt. Am Farschberg-Nordhang scheint die Basis Lias an einer

versumpften Stelle am Südflügel nur noch knapp 10m gesunken

zu sein, sodass auf dem Farschberg wahrscheinlich Obtusus-

an Opalinuston grenzt, was im Feld nicht überprüft werden

konnte. Alle fünf Brüche sind ab der Linie Farschberg - Egg

bei ihrem Eintritt in den Opalinuston nicht mehr verfolgbar.

Beim Bau einer Wasserleitung vom St. Uendelhof zum

Tannenheim wurde ein sechster Bruch entdeckt. In einer ver¬

schuppten und verschleppten Zone sind obere bunte Keuper-

mergel gegen Arietenkalke versetzt. Beim Abhang bei Pkt. 552.9

ist die Verwerfung erkennbar; Li angrenzend wird sie im

Mittellias des Uollberges unkenntlich. Li "Zelgli" br-i

" o

Oschgen fallen Hauptmuschelkalkschichten mit ca. 40

gegen SE. Diese Versteilung ist ebenfalls auf den Einfluss

der Mandacher Störung zurückzuführen. Im Gebiet zwischen

Thiersteinberg und Uegenstetten ergaben sich keine Anhalts¬

punkte für eine Fortsetzung der Mandacher Störung. Die Frage

- 35 -

des Alters der beiden Bruchsysteme uird im Kap. 2.3.3.

besprochen.

Die Haup-ttäler bilden im wasentliphen die Trennlinien

der einzelnen Tafeln. Auf der topographischen Karte fällt

auf, dass das Sissletal von Frick bis Eiken, das Märtetäli

^nd das Fischingertal von Gipf bis Obermumpf, sowie das

Mnhlinbachtal von Uegenstetten bis Zeiningen, nahezu parallel

von SE nach NU verlaufen. Es gibt ke,ine Hinweise, dnss

der TaJverlauf tektcnisch vorgezeichnet ist. Eine Ausnahme

bildet die Gegend um Schupfart, wo sich nach der Karte der

Strukturen zwischen dem Uollberg um de|m Fischingerbachtal

unterhalb von Schupfart (bis zum Pkt. 419) eine leichte

Synform oder"Strukturterrasse" ausgebildet hat. l/ielleicht

besteht eine solche auch im Möhlinbachtal. Im tieferen Teil

des Fischingerbachtales, wo sich der Bach in den lehmigen

Gehängeschutt eingdteaBen hatte, könnterl die Strukturen eventuell

ohne Annahme einer "Terrasse" verbunden werden. Sie wurden

dort jedoch nicht verfolgt.

2.3.3. Das Alter der Bruchs ,-s ouma

Nac h BLOSCH (1910), BUXTORF (1916) und HERZOG (1956)

sin d die Brüche des Rheintalgraben-Systems eocaen bis miocaen.

HERZOG befasste sie h mit dem Gewölbe der Adlerhof an tiklinale

bei flutt enz/BL, von welc hem er vermutet, dass es älter sei

als der Beginn der Rhein grabenLektonik in der Geg end von Basel.

Für den Ua brig von den Looberghöfen bis zum Flugplatz

Tag ertli wurde eine ähnl iche flache Gfcwö Ibestrukt ur postuliert

(Fig. 4, Kap. 2.3.1.)

- 36 -

Der neu entdeckte Hättetal-Grabenbruch durchschneidet diese

Struktur. Hingegen war nicht möglich nachzuweisen, oh die

Strukturisohypsen ausserhalb des Grabens parallel zu denen

innerhalb des Grabens verlaufen oder nicht.

HAUBER (1971) wies bei der Adlerhofantiklinale nach,

dass in der Anhydritgruppe keine Antiklinalstruktur mehr

festzustellen ist. Gb dies auch beim Uabrig zutrifft, ist

noch nicht bekannt.

Mach UILDI (1975, S.483) ist die Bildung der l^andacher

Störung jünger als die Brüche des Rheintalgraben-Systems,

nämlich pliocaenen Alters. Sie ist im Zusammenhang mit der

Jurafaltung entstanden. Die Feststellung, dass im Märtetäli

bei Gipf-Dberfrick eine Verwerfung mandachischer Richtung

einen rheinischen Grabenbruch schneidet, deckt sich mit den

Altersangaben von UILDI.

Hingegen müsste der Zusammenhang der Mandacher-Störung

mit der Adlerhofantiklinale als grössere "Ost-Uest-Struktur",

wie sie von LAUBSCHER (1971, S. 157 ) postuliert worden

war, noch bewiesen werden.

2.3.4. Die rezente SeismLzität

UITTMANN (1941) wies darauf hin, dass die tektonischen

Bewegungen des Rheintalgraben-Systems vom Pliocaen bis ins

Quartär weitergingen. In BLDSCH (1910, S.652) wurde das Erd¬

beben von Basel vom 18 ,/l9,9.1356 beschrieben. Im Gebiet LJ von

Frick wurde in dieser Nacht nachgeuiesenermassen die Burg Thier

stein, und vermutlich auch die Burg auf dem Homberg zerstört.

Das Gebiet liegt in einer Zone mit aktiver Tektonik, wie ja auc

der Rheingraben eine Zone der Riftbildung ist. (MÜLLER,

ILLIES, et al 1970)

- 37 -

l^-=H=q=y=S=H_A=L=T===D_l=R===0=B=J_R=F=L=Ä=C=H=E=N=-

U_A_S_S_E_R

3.3. PER NIEDERSCHLAG

It Untersuchungsgebiet stehen für die Messung der Nieder¬

schläge Auffanggefässe vom lyp HELLMANN der Eidgenössischen Me¬

teorologischen Zentralanstalt (M/A) in Frick urd in Wittnau,

welche täglich auf 0,1 mm genau abgelesen werden. In Trick steht

ausserdem auf dem Gelände der ÄRA ein Regenschreiber des Baude¬

partements des Kantons Aargau, Abt. Geuässerschutz. Nach RICHTER

und LILLICH (1975, S. 110) muss bei allen Messgeräten mit einem

Fehler von _+_ 10 % gerechnet werden.

Das Niederschlagsgeschehen in der Schweiz wurde von UTTINGER

(1965) aus den Messreihen 1901 - 1940 und 1931 - 1960 ausgewertet

und kartcgraphiscn dargestellt. Für die Station Frick betrug die

durchschnittliche Uahressumme (1901 - 1940) HC cm. Da für Frick

die Messreihe 1931 - 1950 nicht ausgewertet worden war, wurden

die Uerte der älteren Periode 1901 - 1940 mit einer selbst zu¬

sammengestellten Messreihe 1939 - 1975 verglichen (vgl. Fig. 6)

In dieser eigenen Messreihe wurde eine durchschnittliche Oahres-

summe von 105 cm festgestellt. Der abnehmende Trend der Nieder¬

schläge lässt sich nach UTTINGER (1965) auch für die benachbarte,

etjjas höher gelegene Station Uittnau ersehen, wo 1901 - 1940 eine

durchschnittliche Dahressunme von 105 cm, 1931 - 1960 eine solche

von nur noch 100 cm registriert worden war.

Das Untersuchungsgebiet weist den 3uni als Monat mit dem

höchsten Niederschlag auf. Das Niederschlagsgeschehen der Jahre

1974 bis März 1977 lässt sich anhand der Summendiagramme, Fig. 6,

erklären:

\_,

JL.

-i

-J

-j

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P-JF

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1975

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-1930

1901

939-1975

FRCK

VON

NIEDERSCHLAGE

DER

SUMMENDIAGRAMME

6Fi

g

- 39 -

Im Jahr 1974 fielen in Frick total 105,4 cm Niederschlag.

In der ersten Jahreshälfte uaren mit 33 cm unterdurchschnittli¬

che Mengen zu verzeichnen. Die meisten Niederschläge fielen vom

Oktober bis Dezember sowie im Jaruar 1975, nämlich 58 cm. Darauf

regnete es vom Februar bis im Juli 1975 ueniger, 38 cm,

während in der Folge im August und November zusammen 34 % des .Jah¬

resniederschlags fielen (19,5 bzu. 12,2 cm). Das Jahr 1975 schloss

mit 93,5 cm Jahressumme ab, 11,5 cm unter dem langjährigen Mittel,

l/om Dezember 1975 bis Juli 1976 folgte eine Periode mit ausserge-

uöhnlich niedrigen Regenmengen (30 cm). Ihre Auswirkungen mani¬

festierten sich in dar "Trockenzeit" vom Juni 1975. Nur gerade

der Januarniederschlag 1976 entsprach etwa dem Durchschnittswert

des langjährigen Mittels (8,1 cm). In der zweiten Jahreshälfte wie¬

sen nur Juli, November und Dezember überdurchschnittliche Nieder¬

schlagsmengen auf, nämlich 12,1 cm, 6,3 cm und 8,8 cm, sodass das

Jahr 1976 als Trockenjahr mit 77,3 cm am zveitwenigstei Nieder¬

schlag in der Periode 1939 - 1975 aufweist. Nur 1953 wurde mit

69,9 cm die gefallene Menge unterschritten, l/om Januar - Mary 1977

wurden mit 31 cm relativ hohe Miederschlagsmengen registriert.

Der Niederschlag in den drei beobachteten Jahren fiel haupt¬

sächlich als Regen. Der Schneefall wurde nicht untersucht; Feld¬

beobachtungen zeigten, dass dieser nur unwesentlich zur Jahres¬

summe beitrug. Mit Ausnahme von Dezember 1976 bis Februar 197v

vermochte sich Schnee nie über mehr als einige wenige Tage zu

halten. Der Einfluss der Schneedecke wurde deshalb in Jahres- und

Gebiets-Uasserbi.lanzen vernachlässigt.

- 40 -

Zur Beurteilung der Niederschlagsmenga wurde die Isohyeten-

karte von UTTINGER (1965) interpretiert: Das Fricktal befindet

sich in einer relativ niederschlagsarmen Zone von 100 - 110 cm

zwischen dem Ausläufer der hohen Niederschläge im Schwarzwald und

derjenigen der Duraketten, Über 110 cm sind nur im S des Einzugs¬

gebiets (Salhöf, Bänkerjoch, Staffelegg) zu erwarten. Aus diesem

Grunde schien es statthaft, den Stationsniederschlag von Frick

als Gebietsniederschlag für das ganze hydrologische Einzugsgebiet

der Sissle einzuführen.

BINGGELI (1974, Fig. 28) untersuchte den mittleren jährlichen

Gebietsniederschlag als Funktion der mittleren Gebietshöhe für 23

Flussgebiete der Alpennordseite. Er stellte auf Grund einer Re¬

gressionsrechnung eine Zunahme von ca. 6 cm/100 m fest. Der Uert

von 105 cm Niederschlag für die Station Frick auf 355 m Höhe liegt

nicht wesentlich neben der Regressionsgeraden, während die Station

Uittnau auf 400 m Höhe mit 100 cm Niederschlag deutlich unter die¬

ser Geraden liegt. Nach der Untersuchung von BINGGELI sollte es auf

der Höhe der Muschelkalktafein (ca. 500-550 m.ü.M) ca. 10 % mehr,

auf der Höhe der Hauptrogensteintafel (ca. 70G-750 m.ü.lvl.) ca .

20 % mehr regnen. Diese Höhenkorrektur des Gebietsniederschlags

wurde jedoch nicht berücksichtigt; bei den nachfolgend ausgeführ¬

ten Berechnungen waren die Fehler für die Verdunstung wahrschein¬

lich ebensogross wie jene für den Niederschlag.

- 41 -

3.2. DIE VERDUNSTUNG

In diesem Abschnitt wird die Verdunstung (Evaporation, In-

terzeption und Transpiration) nach den empirischen "Verdunstungs-

formein" von KOHL und von TURC direkt berechnet.

it it ii

Die Formel von KOHL wurde als "Landesverdunstung" für das

schweizerische Rheingebiet entwickelt und gilt für langfristige

Oahresmittelwerte des Niederschlags. Sie lautet:

V = 660 - 0,18 • h' r

V = Verdunstung in mm/D

h = mittlere Gebietshöhe,(Kap. 3.3.1.)m

Die mittlere Landesverdunstung nach KOHL beträgt ca. 563 mm,

d.h. ca. 54 % des Niederschlags von 1050 mm. Der Einfluss der

Höhenlage zwischen 300 und 700 m.ü.M. beträgt ca. 75 mm (ca. 12 %),

Die Beurteilung der Bodenvegetation wird nicht berücksichtigt.

Die "Formel" von TURC berechnet die reelle Evapotranspiration

eines Gebietes, d.h. der "tatsächlich während einer betrachteten

Zeitperiode eingetretene Uasserverlust durch Verdunstung" (RICHTER

und LILLICH, 1975, S. 120). Sie lautet:

V =

0,09 +

(300+25t+0,05t3)2

M = 3ahresniederschlagssummein mm/3

t = Dahresmitteltemperaturder Luft, in °C.

Nach TURC nimmt die Verdunstung zwischen 800 und 1100 m und bei

9 bzw 10 C. folgende liierte an:

N = 800 mm 900 mm 1000 mm 1100 mm

t = 9°C.rt = 10 °C.

Der Unterschied zwischen diesen verschiedenen Werten für die Ver¬

dunstung beträgt 12 - 13 %. Die Beurteilung der Vegetationsdecke

wird auch bei der Formel von TURC nicht berück-

V = 525 mm 569 mm 611 mm 651 mm

V = 535 mm 581 mm 624 mm 6 65 mm

- 42 -

s ichtigt.

BURGER (1943) diskutierte Abflussuntersuchungen in einem

bewaldeten und in einem unbewaldeten Einzugsgebiet in der Gegend

des Napfs. Der Verdunstungsunterschied zwischen Ualdgebiet und

Weideland betrug dort 12 %. GERMANN (1976) untersuchte den Was¬

serhaushalt von Uald und Wiese auf "schwach pseudovergleyter,

aus Löss entstandener Parabraunerde" in Möhlin. Nach diesem Au¬

tor unterscheidet sich die Versickerungsrate im Uald von derje¬

nigen im Uiesland um 2,2 - 4,1 %. Der Unterschied an Interzeption

zwischen Uald und gedüngter Wiese hingegen beträgt 20 %. Interes¬

sant an den Untersuchungen ist ferner, dass der Anteil der Ver¬

sickerung in den tieferen Untergrund für den Uald mit 3,5 % und

für die Uiese mit 5,7 - 7,6 % des Niederschlags angenommen worden

war. Diese geringen Uerte schliessen eine Grundwasser-Neubildung

unter dem untersuchten Bodentypus nahezu aus. Die Angaben von

GERMANN konnten nicht auf die vorgefundenen Verhältnisse übertra¬

gen werden.

Unter Berücksichtigung der oben erwähnten formein und Argu¬

mente wurde für die folgenden Berechnungen eine Verdunstung für

das Dahr 1975 von 514 mm = 55 % bei 0 % Bewaldung, und eine sol¬

che von 608 mm = 65 % bei 100 % Bewaldung angenommen.

Mit der Kenntnis von Niederschlag und Quellertrag (Kap. 4.5.)

und den geschätzten Verdunstungswerten wurden nach der folgenden

Formel die Einzugsgebiete von Quellen theoretisch berechnet:

- 43 -

E =

Q

J-V1975

l1975"l/1975Q

q_= durchschnittlicher Quellertrag

März - Dezember 1975, in m^/Dahr

Niq7C. = Niederschlag 1975 (Erick), in m/H

^irnc = geschätzte Verdunstung 1975

in m/Jahr

E = theoretisch errechnetes Einzugs¬

gebiet, in rn^

In Beilage Nr.4 sind Einzugsgebiete vor) Quellen abgebildet, wel¬

che anhand der bekannten geologischen Strukturen und der errech¬

neten Eläche des theoretischen Einzugsgebiets ausgeschieden wur¬

den .

1975 war ein Jahr mit knapp durchschnittlichen Nieder¬

schlägen. Die theoretischen Einzugsgebiete, welche mit den Zah¬

len des Dahres 1975 berechnet worden waren, wurden benutzt, um

auf die Verdunstung für das Trockenjahr 1976 zu schliessen. Bei

gleich gross bleibendem Einzugsgebiet ergab sich bei gesamthaft

kleineren Quellerträgen Q,q7, und dem geringeren Niederschlag in

Frick von N,q7f- = 773 mm eine geringere Verdunstung, welche aber

einen grösseren prozentualen Anteil des Niederschlags ausmachte.

Die Formel lautet

\1 = N,nr,r- 1976.

So berechnet, betrug die Verdunstung

ca. 487 mm = 63 % für 0 % Bewaldung und

564 mm = 73 % bei 10Q % Bewaldung. Uährend die Zahlen für die

Verdunstung für 1975 geschätzt worden sind, hängt der Verdunstungs¬

unterschied zwischen 1975 und 1976 nach dieser Berechnungsart vom

gemessenen Quellertrag ab.

- 44 -

3.3. DER OBERFLÄCHLICHE ABFLUSS DER 5ISSLE

3.3.1. Das Einzugsgebiet

Das oberirdische Einzugsgebiet der Sissle uurde bis zum Pe-

2gel von Eiken mit 123,5 km planimetrisch bestimmt. Für die Be¬

urteilung von Grundwasserzu- und -abflüssen uurde es in Teilge¬

biete unterteilt, an deren Rändein zwar keine oberirdischen Was-

sermengen bestimmt werden konnten, dafür aber jeweils das Tal¬

querprofil dank Bohrungen bekannt war. (Kap. 4.9.3.) Die mittlere

Höhe beträgt 538 m.ü.N.

3.3.2. Die Abflussmenqen

Die Abflussmengen der Sissle wurden bei Eiken (Koo.: 642'028/

264'718) gemessen, wo das Baudepartement des Kantons Aargau, Abt.

Wasserbau und Wasserwirtschaft (WWA) seit 1959 einen Pegelschrei¬

ber an der Sissle (Kote Bachsohle 314.65 m.ü.M) unterhält, welcher

die Ganglinien des Wasserspiegels aufzeichnet. Am 13.2.1976 wurde

in Zusammenarbeit mit der EAWAG (Ingenieurabteilung) eine Flü¬

gelmessung nach OTT der Wassermenge bei Hochwasser (315.26 m.ü.M,

entspr. 9,50 m /sec) durchgeführt, mit deren Ergebnis das WWA im

September 1976 die Berechnung der Durchflussmenge als Funktion des

Pegelstands abschliessen konnte. Gleichzeitig wurde vom WWA das

Querprofil des Gerinnes neu aufgenommen. Die Wasserstand-Abfluss-

Tabelle wurde als Funktionsbild aufgezeichnet (Fig. 7)

Die höchste kurzfristige Abflussspitze in der Periode 1959 -

1976 wurde am 22.9.1968 mit 36,91 m3/sec (= 315.85 m.u.H.) regi¬

striert. Die Form der Abflusskurven variiert einerseits als

Folge von Dauer und Intensität des Niederschlags, hängt aber ander¬

seits auch von der Schüttung der Quellen im Einzugsgebiet (von

AQ, dem sog. "quellwasserbürtigen" Abflussanteil), d.h. indirekt

vom Niederschlagsgeschehen der vergangenen Wochen und Monate, ab.

- 45 -

- 46 -

So waren die Abflussspitzen im Hinter bis Frühjahr eher etwas

grösser und längerdauernd, im Sommer und Herbst dagegen weniger

gross und kurzfristig.

Die durchschnittliche Jahresabflussmenge (MQ) in der Perio¬

de 1959 - 1976 betrug 1,58 m3/sec (= 12,79 l/sec.km2). Die gross-

te mittlere Jahresabflussmenge betrug 1965: 2,98 m /sec

(= 24,13 l/sec.km ), die kleinste betrug 1976: 0,72 m /seco

(= 5,81 l/sec.km ).

3.3.3. Der Jahresqanq des Sissleabflusses

Der Sissleabfluss 1974 - März 1977 wurde in Ganglinien dar¬

gestellt ( Anhang 5 ). Er charakterisierte sich wie folgt:

1974 wurden in den Monaten Januar, Februar, Oktober bis Dezember

überdurchschnittlich hohe Abflüsse festgestellt. 1975 wiesen die

Monate Januar, Februar, April, Juni, August und November über¬

durchschnittlich hohe Abflussmengen auf. Beide Jahre, insbesondere

1975, waren in der Wasserführung ausgeglichen. Anders im Trocken¬

jahr 1976: Nur in den Monaten Januar, Februar und Dezember wur¬

den überdurchschnittlich hohe Abflüsse festgestellt. Im Februar

und März 1977 war die Wasserführung dank Niederschlägen bei gleich¬

zeitiger Schneeschmelze sehr hoch.

Das Abflussverhalten der Sissle im Verlaufe eines Jahres

entspricht demjenigen der "Juraflüsse" von UALSER (1968, S. 269),

- 47 -

3.3.4. Die Uasserbilanz für das Einzugsgebiet der Sissle

N =

Die Wasserbilanz lautet in ihrer allgemeinen Form:

+ A +U + R l\l= Niederschlag (gemessen)

\l = Verdunstung (errechnete Restgrösse)

A = Sissleabfluss (gemessen)o

A = Grunduasserabfluss (errechnet)

+ R = Reservenänderung (vernachlässigt)

Mit den Zahlen, die in den vorangegangenen Kapiteln ermittelt

worden waren, wurden solche Uasserbilanzen für das Einzugsge¬

biet der Sissle bei Eiken für die 3ahre 1974 - 1976 errechnet.

(Tab. 1).

Aus Kap. 3.1. sind die Niederschlagshöhen in Frick von

1054 mm, 935 mm bzw. 773 mm, und aus Kap. 3.3.1. das Einzugs-

2

gebiet der Sissle mit 123,5 km bekannt. Die Bewaldung des

Einzugsgebiets wurde mit ca. 50 % geschätzt. Ein Fehler von

+ 10 % in dieser Schätzung würde sich in der Bilanz mit ca. 1 %

bemerkbar machen.

Der mittlere spezifische Sissleabfluss ist nach der Aus¬

wertung der Limnigraphenstreifen bekannt. Er beträgt 11,90,

12,79 bzw. 5,81 l/sec pro km Einzugsgebiet.

In Tabelle 9 wird gezeigt, dass der unterirdische Ab-

fluss bei Eiken am 17.1.1975 bei mittleren Grundwasserspiegeln

ca. 92 l/sec betrug. Er wurde aus der Durchflussgleichung

A = Q = F .i .

k errechnet. Diese Gleichung ist etwa so genau

u

wie der in ihr verwendete k-Uert. Grundwasserspiegelschwankungen

bewirken eine Spannweite von 62 - 103 l/sec im unterirdischen

Abfluss. Der dadurch in der Bilanz entstehende Fehler beträgt

cn

J>

73

66

58

70,0

76,3

75,4

564

618

611

2,9

2,9

2,9

22,6

49,8

46,3

5,81

12,79

11,90

95,5

115

130

773

935

1054

1976

1975

1974

Nvon

%m3

/DMio.

mm

m3/3

Mio.

m3/3

Mio.

l/sec.km

m3/D

Mio.

mm

Verdunstung

l/sec.

93

=abfluss

Grunduasser-

Sissleabfluss

Niederschlag

Uahr

Sissle

der

Einzugsgebiet

im

Uasserbilanz

1;

Tab.

- 49 -

weniger als 1 %.

Abgeführte oder zugeführte Uassermengen mussten nicht be¬

rücksichtigt werden.

In Tab. 1 wurden keine Reservenänderungen berücksichtigt,

sondern es wurde die Verdunstung als unbekannte Grösse aus den

bekannten Angaben ausgerechnet. Dabei zeigte sich, dass die er¬

rechneten Uerte für 1975 (618 mm = 66 % des Niederschlags) und

vor allem für 1976 (486 mm = 73 % des Niederschlags) im Vergleich

mit den in Kap. 3.2. ermittelten Verdunstungswerten etwas grösser

ausfielen.

Im Trockenjahr 1976 muss vermutlich mit einem Aufbrauch von

Reserven gerechnet werden (N - V < A). Die Verdunstung wäre also

etwas geringer zu veranschlagen als in Tab. 1, was eher für die

in Kap. 3.2. ermittelten Uerte spricht.

3.4. DAS EINZUGSGEBIET DES FISCHINGERBACH5

Am Fischingerbach wurde oberhalb der Gipsmühle Schupfart

(Koo.: 638'700/263'570, Kote ca. 41G m.u.H.) ein Profil (F) des

Gerinnes aufgenommen. Der Abfluss (Q) wurde seit Duli 1976 durch

Messung der Oberflächengeschwindigkeit (v) des Uassers mit einem

Schwimmer nach der "Faustformel" Q <= F . v . 0,8 berechnet.

Das Einzugsgebiet des Fischingerbachs bis zu diesem Punkt be-

2trägt ca. 3,8 km .

Die mittlere Höhe wurde mit ca. 520 m.u.H.

bestimmt. Davon liegen 46 % zwischen 410 und 500 m, 41 % zwi¬

schen 500 und 600 m und 13 % zwischen 600 und 700 m.

- 50 -

Der Abfluss am Fischingerbach schwankte weniger als

derjenige an der Sissle, weil der Quellwasseranteil (An) einen

grösseren Prozentsatz des Gesamtabflusses ausmachte. Die mittlere

Abflussmenge in der zweiten Hälfte 1976 (3uli - Dezember) der

14 in diesem Zeitraum bestimmten Abflüsse betrug ca. 23GÜ l/min»

entsprechend einer Abflusshöhe von 16 cm für das oberirdische

Einzugsgebiet. Die IMiederschlagshöhe in diesem Zeitraum betrug

48,7 cm.

Es wurde engenommen, dass an der Messstelle kei-> unterir¬

discher Abfluss (A ) stattfindet. Ghne Berücksichtigung von Re¬

serven bleiben in der einfachen Uasserbilanz V = N - A=32,7 cm,

entsprechend 66 % für die l/erdunstung übrig. Diese Verdunstungs¬

höhe liegt etwa in der gleichen Grössenordnung wie jene in

Kap. 4.3. geschätzte.

- 51 -

4. HYDROGEOLOGIE IM GEBIET

WESTLICH VON FRICK

4.1. KURZER HISTORISCHER ABRISS ÜBER DIE HYDROGEOLOGISCHE

FORSCHUNG IM AARGAUER TAFEL3URA

Der erste naturwissenschaftlich arbeitende Hydrogeologe im

ti

Kanton Aargau war zweifellos F. MUHLBERG. Mit seiner grossarti¬

gen, aber leider unvollendet gebliebenen Erstellung einer Quel¬

lenkarte samt Quellenkataster (MUHLBERG 1896, 1905), leistete er

t!

Pionierarbeit. Tatsächlich ergab die Überprüfung der "Quellen¬

hefte" der Gemeinden im Untersuchungsgebiet, dass die Aufnahme

durch seine Mitarbeiter gewissenhaft und die Lokalisierung der

Quellen mit wenigen Ausnahmen richtig durchgeführt worden war.

Im Quellenkataster der vorliegenden Arbeit (Anhang l) wurde

ii

daher die Numerierung der MUHLBERG'sehen Quellenkarte von 1896

so weit als möglich übernommen.

Die Dissertation VAN UINGEN's (1923) knüpfte an diesen

Pioniergeist an. Mit Ertrags-, Temperatur- und Härtemessungen

beschrieb er das Grundwasser im Villiger Geissberg. Er gelangte

zum Schluss, dass nur 14,1 % der Niederschläge wieder in den

Quellen erscheinen (vgl. Kap. 3.2.), dass Kluftquellen keine ge¬

nügende Filterwirkung aufweisen (vgl. Kap. 6.1.) und dass der

geo-chemische Abtrag von Kalk im Malm des Geissbergs 0,015 mm/Qahr

beträgt (vgl. Kap. 5.7.). Er belegte minimale Chloridkonzentra i: Io¬

nen von 2 und weniger mg/l (vgl. Kap. 5.5.3.).

A. HARTMANN entfaltete von den 20er Dahren an eine rege

Gutachtertätigkeit im Untersuchungsgebiet. Teilweise resultierten

daraus Publikationen, z.B. 1925 und 1953.

- 52 -

Die moderne Beuirtschaftung von Grundwasser bedarf hydro-

geologischer Grundlagen aller Art. Solche wurden im weitern Un¬

tersuchungsgebiet von DACKLI & KEMPF (1972), DACKLI & UYSSLING

(1972) und SCHMASSMANN (1970, 1972) publiziert.

4.2. DAS GRUNDWASSER- UND QUELLENMESS PROGRAFim 1974 BIS MÄRZ 1977

Das Grundwasser-Messprogramm bestand aus der Messung von

Quellerträgen, Grundwasserspiegeln, Quell- und Grundwassertempe¬

raturen. In der Periode vom März 1975 bis März 1977 wurde jede

im Quellkataster verzeichnete Quelle mindestens einmal beobachtet.

Eine gewisse Anzahl von Quellen wurden während dieser Zeit nur

einige wenige Male beobachtet, sei es, weil sie für einen Turnus

schlecht erreichbar waren, oder weil sie sich für Messungen nicht

eigneten. Bei ihnen kennte immerhin ein gewisser Schwankungsbereich

festgestellt werdun (Anhang l). Eine engere Uahl von (1976)

20 Quellen wurden in 14-läglichen Abständen gemessen. Von diesen

wurden Ganglinien der Erträge und Temperaturen erstellt. (frhang 5a-e)

Diese Quellen konnten in der Folge beurteilt werden (Kap. 5.4.)

In allen bekannten Beobachtungsrohren und Schächten wurden

14-täglich der Grundwasserspiegel und die -temperatur

gemessen. Bei den neueren Fassungen bestehen Schreibpegel. Die

dort gemessenen Grundwasserspiegel konnten bis zur Inbetriebnahme

der Pegel zurückverfolgt werden. Ebenso waren von einigen Fas¬

sungen Handmessungen früherer Jahre bekannt. Alle Ablesungen

und Beobachtungen wurden in Ganglinienplänen aufgezeichnet

(Anhang 5f-n ).

Die Quellerträge wurden mit drei Ausnahmen mit der Stopuhr

und geeichten Messkübeln von 2, 10 und 30 1 bestimmt.

1. Bei der Suenerliquelle Frick wird die geschüttete Uassermenge

über eine Wasseruhr aufsummiert. Die Summe erscheint auf einer

Anzeigetafel, wo sie wöchentlich abgelesen wird.

- 53 -

2. Am Fassungsrohr der Quelle des Eiker Oorfhachs wurde ein recht¬

winkliger Messüberfall nach THOMPSON montiert- Der Quellertrag

ist eine Funktion der Uasserspiegelhöhe im Überfall und eines

experimentell bestimmten Uberfallkoeffizienten. Dieser wurde bei

niedrigem Abfluss mit einer gleichzeitig ausgeführten Behälter-

messung bestimmt.

3, Das Reservoir der ehemaligen Brünnengenossenschaft "am Zoll"

in Stein ist heute ausser Betrieb. In ihm wurde unter dem Ein-

lauf des Quellwassers der Zollbrunnenquelle Shein ein Uasserzoll

nach TORRTCELLI (eine Danaide) mit 10 Ausflussöffnungen instal-

liert. Eine beliebige Anzahl dieser Offnungen kann wieder verschlos¬

sen werden (TRIJPIN, 1557», deutsch von LANGGIFH). Das Wasser im Be¬

hälter unter dem einfallenden Wasserstrahl wurde in einen zwei¬

ten gleichartigen Behälter geleitet. Im zweiten Behälter herrscht

nach den Prinzip der kommunizierenden Pö^ren der gleiche Uasser-

tt

spiegel. Über diesem wurde ein Pegelschreiber der EAÜAG montiert,

welcher die Uasserspiegelhöhe h als Gangllnie aufzeichnet,

Behältermessungen, welche bei 2 und 4 geöffneten Ausflussöffnungen

vorgenommen wurden, ergaben Eichkjrven. Dadurch konnte die Ermitt-

lung der Faktoren M.= Qusflusskoeffizient, n.f = Fläche von n Off¬

nungen in der Formel von TORRICEILLI

Q = juu . n .f . V 2 g h'

umgangen werden. Die Genauigkeit bei der Messung aller Queller-

träge liegt vermutlich innerhalb von ca. _+ 5 - 10 f.

- 54 -

4.3. HYDROGEOLDGISCHE BESCHREIBUNG DER FESTGESTEINE

4.3.1. Festqesteine mit Kluft- und Karstzirkulation

Die hydrageologische Beschreibung der Gesteine wird am be¬

sten anhand der hydrogeologischen Karte (Beilage 2) verfolgt.

Bei den Festgesteinen mit Kluft- und Karstzirkulation handelt es

sich im Untersuchungsgebiet um den oberen Muschelkalk, den Gan¬

singer-Dolomit, den Arietenkalk und den Hauptrogenstein. Der Grund¬

wasserleiter des Buntsandsteins mit Kluft- und teilueise Poren¬

zirkulation wurde nirgends angetroffen. Der "untere Dogger" ist

nur teilueise grunduasserleitend. (Schichtmächtigkeiten: v/gl. Fig. 2)

In hydrogeologischer Beziehung kommt dem oberen Muschelkalk

eine Vorrangstellung zu. Seine Mächtigkeit und sein Ausbiss in

grossen Teilen des Untersuchungsgebiets qualifizieren ihn zum

wichtigsten grunduasserleitenden Festgestein. Die harten Kalke

und Dolomite sind stark zerklüftet und durch Verwerfungen, na¬

mentlich des "rheinischen Systems" und der "Mandacher Störung",

zerbrochen. Sie gestatten eine Zirkulation entlang von Klüften.

Aufschlüsse von oberem Muschelkalk und Hauptrogenstein wur¬

den fotografiert. Die beobachteten Klüfte wurden auf Transparent¬

papier durchgepaust. Es wurden Klüfte von 1 und von 2 mm Durch¬

messer unterschieden. Die Fläche der auf dem Bild beobachteten

Klüfte, dividiert durch die Gesamtfläche des Bildes (in %), wurde

dem nutzbaren Kluftvolumen (K1) gleichgesetzt. Die gefundenen

Uerte für K' bewegten sich im Bereich zwischen 0,5 und 1,1 %.

Die Klüftigkeit wurde hier um ca. eine Zehnerpotenz grösser

angenommen, als sie z.B. UDLUFT (1972) angegeben hatte. Der Autor

wies darauf hin, dass die Genauigkeit dieser Angaben nur

ca. +1GQ % bis -50 % beträgt. In der Tiefe, bei grösserer Bela¬

stung des Gebirges, wird K1 sicher kleiner.

55

Im Platten- und Trochitenkalk wurde das nutzbare Kluftvolumen

zu ca. 0,8 % geschätzt. Der dolomitische Trigonodus-Dolornit er¬

schien in den untersuchten Aufschlüssen etwas weniger zerklüftet.

Hingegen ist insbesondere diese Serie durch chemische lieiWitterung

verkarstet, was durch die vielen Dolinen bezeugt, ist. Ein fossi¬

ler Karstschlot wurde an der neuen Strasse Schupfart - Elken auf

Kote ca. 427 m im oberen Plattenkalk aufgeschlossen. Die Durch¬

lässigkeit des Gesteins wurden aus eirem Pumpv^rsuch aus der Grund-

wasserf assuncj Thalmatt Uegenstetten, ermittelt, (Kap. 4.7.4.2.)

Die Formation des Gansin^er-Cblomit besteht aus ca. 5 m mäch¬

tigen, zerklüfteten Dolomiten. Klufhzirkulation ist insbesondere

entlang grösserer Verwerfungen möglich. Schichtquellen sind

stets auch Uerwerfung^quellen, Der Einfluss von Katst. ist von Grt

zu Grt verschieden: Bei der ausgeglichenen Schüttung der Eileten-

quelle Frick (Tab. 2) ist Karstzirkulation wenig wahrscheinlich;

bej der im Sommer 1975 versiegten Quelle Hohlenweg Frick, ist

solche anzunehmen.

Der einzige Grundwasserleiter im Lias ist der Arietenkalk.

Uegen der geringen Mächtigkeit von ca. 3 - 5 m sind keine grosse -

ren Grundwasservorkommen zu erwarten. Während Niederschlagsperio¬

den wiesen Schichtquellen hohe Erträge auf. DLe sicher breiten

und verkarsteten Hohlräume wirken auf das Sickerwasser wie ein

Drainagene tz.

Morphologisch zeichnet, sich der Haugtrogenstein "Lm Unter-

suchungsgebiot als Bildner von Schichttafeln in ähnlicher Ueise

aus wie der obere Muschelkalk, Auch er gilt allgemein als guter

Grundwasserleiter (SCHMASSMANN, in 3ACKLI & KEMPF, 1972, Tab. 4)

- 56 -

Die oolithischen Kalke sind stark zerklüftet. NABHOLZ (1956) er¬

wähnte Abstände zwischen zuei Klüften aus dem Baselbieter Tafel¬

jura von ca. 30 cm. Auch für den Hauptrogenstein wurden Fotos

von Aufschlüssen ausgewertet. Diese Auswertungen ergaben Kluft¬

volumen von 0,6 - 0,9 %, was aber im Vergleich zu denjenigen

des Hauptmuschelkalks als etwas zu gering betrachtet wurde.

Auf Grund des Schüttungsquotienten und des Retentionskoeffizien-

ten von Quellen (Kap.4.4.5.) dürfte der Hauptrogenstein eher

stärker zerklüftet sein. Auf der Tafel des Thiersteinberges und

des Homberges wurden keine Anhaltspunkte für rezente Karsterschei

nungen gefunden. Die Grenzen zwischen Zirkulation in breiten

Kluftfugen und derjenigen in engen Karsthohlräumen sind fliessend

Der "untere Dogger" ist nur teilweise grundwasserleitend.

Die Uechsellagerungen von Kalken und Mergeln zwischen Murchisonae

und Blagdeni-Schichten weisen in tektonisch beanspruchten Gebieten

eine gewisse Zirkulation auf (SCHMASSMANN, in DACKLI & KEMPF, 197

S. 97). Insbesondere die Murchisonae-Schichten sind ziemlich durch

lässig.

4.3.2. Zirkulation in Evaporitqesteinen

Zu den Evaporiten im Untersuchungsgebiet werden im wesentli¬

chen der Anhydrit, der Gips und das Steinsalz der Anhydritgruppe

und des Gipskeupers gezählt. Grosse Teile dieser beiden Formatio¬

nen sind zwar tonig ausgebildet und daher dicht; wo sie als Eva-

poritgesteine mit Grundwasser in Berührung kommen, setzt, ins¬

besondere an l/erwerf ungen, eine gewisse Zirkulation ein und die

Gesteine werden ausgelaugt.

HAUBER (1971, S. 174) sprach beim Nachweis von Auslaugungs-

erscheinungen in Salzhorizonten der Anhydritgruppe bei Basel von

"Subrosion". HARTHANN (1937) beschrieb bei Ö'schgen am Sissleufer

an der Grenze zwischen Trigonodus-Cblomit und "Duraschotter" der

- 57 -

Talsohle einen kleinen Quellaufstoss "Salzbrunnen Öschgen"

(Analyse IV/l6, Anhang 3), der einen Ertrag von 0 bis max. 2 l/min

und einen erhöhten Gehalt an te und Cl aufwies. Es handelt sich

dabei wahrscheinlich um Tiefengrundwasser aus der Anhydritgruppe,

welches im Bereich der Mandacher Störung natürlicherweise auf-

stösst. Vor dem Austritt der Quelle wird das Tiefengrundwasser

im "Huraschotter" der Talsohle durch Sicker- und Grundwasser ver¬

dünnt .

In Frick wurde artesisch gespanntes Grundwasser aus dem oberen

Muschelkalk erbohrt, welches auf Grund seines grossen Gehalts an Ca-+

,

SO,,

Na und Cl ebenfalls mit Tiefengrundwasser aus der An¬

hydritgruppe angereichert sein dürfte. (SCHMASSMANN, in DACKLI &

KEMPF, 1972, S. 96).

Über die Fliessvorgänge bei den Gipsquellen aus dem Gips-

keuper bestehen wenig Kenntnisse. Lediglich die Seckebergquelle

wurde regelmässig gemessen. Der nördL Auslauf wies in der Mess¬

periode eine ausgesprochen regelmässige Schüttung auf, (Kap. 4.5.2.)

während der südl. mit Drainage-Uasser angereichert ist. Augen¬

scheinlich schwankten aber auch die Erträge der anderen Quell-

aufstösse aus dem Gipskeuper nur wenig. Gemäss der Karte der

Strukturisohypsen, Fig. 4, entspringen r!ie Giphquellen an der

Basis des Gipskeupers, möglicherweise an der Basis des ca. 2 m

rnächtigsn Grenzdolomits der Lettenkohle, der in diesem Fall auch

als "teilweise grundwasserführend" umschrieben werden müsste.

- 58 -

4.3.3. Die Grunduasserstauer

Als undurchlässig und damit grunduasserstauend gelten das

Grundgebirge aus Kristallin souie die hier ebenfalls nicht un¬

tersuchten Formationen des Rotllegenden (Perm) und der Uellen-

bildungen (3ACKLI & KF.MPF, 1972, S. 17/94). Ebenso sind uirt er¬

wähnt grosse Teile der Anhydritgruppe dicht. Auch der Anhydrit¬

dolomit im Dach dieser Formation ist im Untersuchungsgebiet

wasserundurchlässig, denn die Quellen des oberen Muschelkalks

treten an der Schichtgrenze Anhydritdolomit - Trochitenkalk aus.

Im Keuper sind die meisten Formationen grunduasserstauend,

so die Alaunschiefer der Lettenkohle und grosse Teile des Gips-

keupers. Da der Schilfstandstein im Untersuchungsgebiet mit

Ausnahme des "Katzenfluhgrabens" zwischen Stein und Gbermumpf

nirgends in Rinnenfazies (Sandsteine) ausgebildet, ist, (Kap. 2.7.4

und sich kaum von den dichten Mergeln der roten Uand und von den

oberen bunten Mergeln über dem Gansingep-Dolomit unterscheidet,

sind sie ebenfalls dicht.

Der Lias besteht mit Ausnahme des Arietenkalks aus wasser¬

undurchlässigen Schichten. Die Insektenmergel sind hydrogeolo-

gisch nicht von den oberen bunten Keupermergeln, die Schichten

über dem Arietenkalk, nämlich Obtusustone bis zum Dach des Lias,

nicht von den daruberliegenden Dpalinustonen zu trennen. Letztere

bilden das mächtigste, ununterbrochen undurchlässige Gesteins¬

paket der in dieser Arbeit betrachteten Schichten,

- 59 -

4.4. KARST

4.4.1. Entwicklung der Druckzonen im Karst

Die Entwicklung von Druckzonen im Karst bei Isoklinalstruk-

tur wurde von 3ACKLI (1970, Fig. 7) für den allgemeinen Fall er¬

klärt. Von diesen Druckzonen finden sich im Untersuchungsgebiet,

die folgenden: a) Seichter Karst ohne tiefen Karst, kein K?rst-

wasserspiegel, Schichtquelle; b) Tiefer Karst unter seichtem

Karst mit ungespanntem bzw. mit durch lehmige Alluvionen subar¬

tesisch gespanntem Karstwasserspiegel, Grundwasserfassung im

tiefen Karst; c) Tiefer Karst, artesisch gespannt durch undurch¬

lässige Deckschicht.

4.4.2. Seichter Karst

Im oberen Muschelkalk herrscht in den Tafeln des Eikerberg^

und des Schupferterbergs von Stein bis Eiken seichter Karst. Der

Eikerberg ist isoklinal ausgebildet; die Schichtquellen entsprin¬

gen am Nordhang. SE von MünchwLlen wird im Eich eine f]ache An¬

tiklinale postuliert; nach SE, gegen die Mandacher Störung,

verschwindet der obere Muschelkalk in den Untergrund.

Im Gewölbe des Uabrig herrscht ebenfalls seichter Karst

vom Distel bis auf jene Kote NU von Uegenstetten und von Schup¬

fart, wo die Basis des Trochitenkalks im Untergrund verschwindet.

In diesem Gebiet treten Schichtquellen auf beider. Seiten des

Gewölbes auf, die stärksten jedoch im Hättetal S von Obermumpf,

nämlich die Obermatt-, die Hofnet- und die Dättetalquelle mit

zusammen durchschnittlich ca. 750 l/min.

- 6G -

Da der Trigonodus-Oolomit auf den Hochflächen der Tafeln

oberflächlich lehmig verwittert, sickert Niederschlagswasser

relativ langsam in die Tiefe. Verwerfungen wirken für das Schicht¬

wasser drainierend, so dass die meisten Schichtquellen an tekto-

nisch vorgezeichneten Stellen austreten. Karstquellen sind häu¬

fig "verdeckt", d.h. sie entspringen einem Gehängeschutt, welcher

die Basis des Quellsammlers verdeckt, z.B. Richtbrunnenquelle und

Frauenho.lzquelle, beide Gemeinde Stein. Sie stehen damit im Gegen¬

satz zu den "unverdeckten" Karstquellen, welche direkt dem Fels

entspringen.

Seichter Karst herrscht • auch im Gansinger-Cblomit, Arietenkalk

und Hauptrogenstein des Untersuchungsgebiets. Im Gansinger-Cblo¬

mit und im Arietenkalk fliesst Schichtwasser in Richtung des

Schichi.f allens. Verwerfungen wirken drainierend. Insbesondere ist

der Gansinger-=03lomit im Sichletenhnf- und im Eichbühlgraben

schinhtwasserführend. Das Schichtwasser tritt am Ausbiss von

Verwerfungen als Schicht- und Verwerfungsquellen wieder aus.

Während im Gansinger-Dolomit einige Quellen nur verzögert auf

Niederschlagsereignisse reagierten, z.B. die Eiletenquelle Frick,

sprachen die Quellen aus dem Arietenkalk auf Niederschläge sofort

an. Bei beiden Grundwasserleitern wurden Quellen angetroffen,

welche im Sommer 1976 austrockneten, nämlich im Gansingar-Dolomit

die Hohlewegquelle Frick, im Arietenkalk die Quelle "Berger"

E i k e n .

- 61 -

Im Unte:rsuchijngsgebiet versinkt der Hauptrogenstein nicht

unter dem Vorflutniveau. Im Thiersteinberg und Hornbecg herrscht

deshalb ebenfalls seichter Karst. Niederschlagswasser versickert

sofort vollständig bis zum Grundwasserstauer. Bäche fHessen

keine. Das Schichtwasser fliesst in Ritphtung des Schichtf allens

und tritt in Schichtquellen wieder zu'.age.

Wegen der relativ grossen Wasserwegsamkeit des Ge¬

steins ist im Hauptrogenstein trotz der grossen Mächtigkeit der

Formation bei Trockenheit nur noch eine geringe Wassermenge ge¬

speichert. Die grösste Quelle am Fusse des Hombergs, die "äusse¬

re Wasserfallen" l\! Faandel bei Wittnau, wies einen Retentinns-

— 3köpffizienten vcn c< = 11.10 /Tag auf, entsprechend einer mitt¬

leren theoretLschen Aufenthaltszeit von 95 Tagen. (Kap. 4.5.3.2.)

Die wichtigsten Karsterscheinungen ah der Oberfläche sind eine

grosse Anzahl von Dolinen im Trigonodu$-Cblomit auf den Hochflä¬

chen der Tafelberge. Wie die Schichtquellen treten sie auch be¬

vorzugt an Uerwerfungen auf, so dass ih einigen Fäller: ein hydro-

geologischer Zusammenhang zwischen Dolinen und Quellen vermutet

wurde.

4.4.3. Der Markierunqsversuch "Volliueidguelle Oschqen'*

4.4.3.1. Die hydroqeoloqischen Werhältnisse am Seckeberq

Aus der Karte der Strukturisohypsen, Fig. 4, ist ersichtlich,

dass die Tafel des Seckeberg nach E in Richtung zur l/olliweid-

ti

quelle Qschgen fällt. Sie taucht etwa dort unter die Talsohle ab

(Ausbildung von tiefem Karst). Die Nor'dflanke des Seckeberg ist

mit Gehängeschutt bedeckt. Eine gewisse Menge Karstwasser ent¬

leert sich unterirdisch in den "Duraschotter" der Talsohle

(SCHMASSriANN, in URSPRUNG et al., 1974, S. 317)

- 62 -

Vor dem Markierungsversuch wurde angenommen, ein grosser

Teil der Entwässerung des Seckeberg erfolge über die Uolliueid¬

quelle (mittlerer Quellertrag 1976 Q = 233 l/min), während die

Thalquelle im Norden der Tafel mit ca. 50 l/min ein relativ

kleineres Einzugsgebiet beanspruche, und die Karstquelle des

Eiker Dorfbachs mit einem Durchschnittsertrag zwischen 1000 und

1500 l/min eher die südlich gelegenen Abschnitte der Tafel ent¬

wässere .

Norduestlich der Uolliueidquelle liegen mehrere Dolinen hin¬

tereinander im Trigonodus-Dolomit. Eine von ihnen eignete sich

für einen Markierungsversuch, da an ihrer Basis ein grosser Fuchs¬

bau bestand, welcher die lehmige Uerwitterungsschicht abdeckte und

in einen Karstschlot mündete.

4.4.3.2. Zweck des Markierunqsversuchs

Mittels künstlich eingespeistem und markiertem Uasser wurde

versucht, den Weg des Sicker- und des Schichtwassers im Erdinnern

bis zu seinem Austritt zu verfolgen und die Aufenthaltszeit des

markierten Uassers zu bestimmen. Damit würde die Durchlässigkeit

des dortigen oberen Muschelkalks bestimmt.

4.4.3.3. Ausführung und Ergebnis

Am 12. Oktober 1976 um 10:00 h wurden 2,1 kg Fluoreszein in

50 1 Lösungsmittel (94 % Uasser, 5 % Alkohol, 1 % Ammoniak) gelöst

und in die erwähnte Doline (Koo.: 641'175/263'400, Kote 455 m)

3eingespeist. Dann uurde mit 1,5 m Uasser nachgespült. Das Uasser

versickerte bis am Schluss des IVachspülens vollständig. Am Tag

darauf fielen bei einem Geuitter total 10 mm Niederschlag. Uäh-

rend 8 Tagen uurden in der Uolliueidquelle (Koo.: 642'460/263'740,

Kote 340 m, horizontale Distanz zur Einspeisungsstelle 1130 m,

- 63 -

Gefälle 10 %) alle 3 h, und während weiterer 8 Tage alle 6 Stun¬

den Uasserproben entnommen. Der Quellertrag wurde vom 12. - IB.,

die Temperatur bis am 16.10.1976 gemessen. Die Niederschläge

wurden dem Schreibblatt des Regenschreibers Frick entnommen.

Im Fassungsrohr des Eiker Dorfbachs (Kon.: 641'050/264'000,

Kote ca. 385 m, Distanz ca. 660 m, Gefälle ca. 11 %) und im

Stollen der Thalquelle Eiken (Koo.: 641'180/264 * 310, Kote

ca. 365 m, Distanz ca. 950 m, Gefälle ca. 9 %) wurden im Quell¬

wasser Säckchen mit. Aktivkohle zum allfäll igen Farbrückhalt de¬

poniert.

Die Auswertung der Uasserproben erfolgte mit einer UV-Lampe

(Nachweisgrenze 10'

kg = 0,001 mg/l) gegenüber 10 Vergleichsln-

sungen als Standards von 10 bis IG kg/l. Die Sichtbarkeits¬

grenze liegt bei ca. 0,07 mg/l.

Der erste Farbnachweis gelang am 14.10*1976, 18:00 h

(ca. 0,07 mg/1); das Maximum wurde am 14.10.1976, 21:00 h er¬

reicht (ca. 0,09 mg/l); der letzte Farbnachweis erfolgte am

16.13.1976, 03:00 h (ca. 0,03 mg/l).

Von den 2,1 kg Farbstoff wurden in der Volliweidquelle in

8 Uasserproben ca. 10 - 20 gr wiedergefunden. Der Schwerpunkt

unter der Konzentration-Zeit-Kurve befindet sich bei 64 h nach der

Einspeisung. In den beiden anderen Quellen traf in der Zeit van

12. - 28.10.1976 keine Farbe ein (Fig. 8).

4.4.3.4. Diskussion

Mit \ - 1 % der eingespeisten war die in der Volliwe'dqjelle

wiedergefundene Farbstoffmenge ausserordentlich gering. Der gross-

te Teil der 15*550 l gefärbten Uassers hatte sich einen anderen

Ueg als in die Volliweidquelle gesucht. Falls das Uasser zur

CTi

1B.

17.

16.

15.

14

13.

12.

A*

.

Ä_

10

*"^^\

..-•

,..-'

\.

200_

400

10,0

10,5

'.'-

*'.*

m/h

17,7

II

(Frick)

mm

in

N

l/min

inQ

°C.

inT

Farbe/l

mg

n.**

.'••

*64h/1130m

n

0,01

_

0,1

6197

Oktober

Oschgen",

"l/olliueidquelle

Markierunqsv/ersuch

8:

Fig.

- 65 -

Quelle des Eiker Dorfbachs geflossen uäre, müsste seine Fliess¬

geschwindigkeit weniger als 41,3 m/d betragen haben. Uäre es

in Richtung der Thalquelle geflossen - seine Fliessgeschwindig-

keit uäre kleiner als 59,4 m/d gewesen.

Es ist zu vermuten, dass die Dolinen, welche auf der Karte

wie Perlen an einer Schnur wirken, einer Verwerfung folgen, wel¬

che in nordwestlicher Richtung 200 - 250 m nordwestlich der Secke-

berghöfe ins Sissletal zieht. Das versickerte Uasser floss eventu¬

ell durch die Verwerfung und den Gehängeschutt hindurch in den

11 Ouraschotter" der Talsohle. In jenem Fall wäre die Farbe im

Grundwasserstrom derart verdünnt worden, dass sie in der Grund¬

wasserfassung Uidematt Eiken als einzigem Grundwasseraufschluss

in ca. 850 m Distanz kaum mehr hätte wahrgenommen werden können,

zumal diese Fassung stark mit Sisslewasser angereichert wird.

Hit der aus der Doline wiedergefundenen Farbe ergab sich

für das von dort stammende Quellwasser eine mittlere Abstandsge¬

schwindigkeit von v = 424 m/d, entsprechend einer Aufenthalts-s

zeit von 2 2/3 Tagen. Diese Zeit ist sehr klein und lässt auf

eine intensive Uerkarstung schliessen, denn die aus dem Retenti-

onskoeffizienten berechnete mittlere Aufenthaltszeit der Quelle

liegt mit 56 - 115 Tagen bedeutend höher (vgl. Kap. 4.5.3.).

Möglicherweise ist dieser Zuflussweg von der Doline her nicht

repräsentativ für die übrigen Fliesswege und -Vorgänge.

- 66 -

4.4.4. Tiefer Karst

Tiefer Karst wurde im oberen Muschelkalk des Untersuchungs¬

gebiets an drei Stellen festgestellt:

In Uegenstetten uurde 1967 in der Talsohle 38,2 m tief durch

eine Ueruerfung gebohrt (SCHMASSNAIMN 1968) Unter 3,3 m lehmiger

und 1,5 m kiesiger Alluvionen wurden 7,4 m Trigonodus-Dolomit ,

nur 22,7 m stark verkarsteter Hauptmuschelkalk und 2,3 m Anhydrit¬

dolomit durchfahren. Der Grundwasserspiegel stellte sich subarte¬

sisch in ca, 2 m Tiefe auf ca. 429 m ein. Ein Zusammenhang mit

dem nachfolgend besprochenen Karstwasservorkommen von Schupfart

ist unwahrscheinlich, weil sich die flache AntiklinalR des Uabrig

dazwischenlegt. Anlässlich des Pumpversuchs vom 3. - 16.11.1967

konnten aus der Bohrung mit 520 mm Durchmesser 600 l/min bei

na. 9 m Absenkung aus dem Hauptmuschelkalk gefördert werden,

(vgl. Tab. 7)

NU von Schupfart st.össt die Quelle Oltig Schupfart auf Kote

432 m mit 300 - 500 l/min in der Talsohle des Eischingerbachtals

auf. Aus dem Fassungsschacht werden mit einer Pumpe 300 l/min

bei einer Absenkung von 1 - 2 m entnommen. Dabei dürfte es sich um

ein durch lehmige Alluvionen gespanntes Karstwasser handeln,

welches am Quellort aufstosst, wo eine kleine Ueruerfung quer durch

das Tal zieht. An beiden Talrändern ist Plattenkalk aufgeschlos¬

sen. Die Grunduassermächtigkeit dürfte, aus der Höhenlage zu

schliessen, etwas mehr als 25 m betragen. Ein in ca. 830 m Distanz

E von Schupfart auf Kote ca. 460 m in den Trigonodus-Dolomit abge¬

schlachteter, 7 m tiefer Sodbrunnen dürfte jedoch nur Sehichtwasser

ersch Hessen.

- 67 -

Anlässlich der Tiefbohrung von Frick aifSteinsälz wurde artesisch ge¬

spanntes Tiefengrunduasser aus dem Muschelkalk erschlossen,

welches bei 19,5 C. subthermal auf Kote 342 m mit. ca. 5 atü

ausfloss. Das Wasser stieg nach dem Durchörtern der Lettenkohle

aus dem Dach des Trigonodus-Dolomits auf.

4.5. ERTRAGS- UND TEMPERATURSTUDIEN AN QUELLEN

4.5.1. Die Kennwerte von Quellen

In einem möglichst vollständigen Quellenkataster (Anhang l)

wurden der Name, die Kummer aus dem Kataster von MUHLBERG (1896),

die Koordinaten, die Meereshöhe, der Quellsammler (Fest- und

Lockergesteine), der Quelltyp, Schüttung und Temperatur mit Datum,

technische Anlage und, soweit bekannt, die Verwendung und die Be¬

sitzverhältnisse einer Quelle angegeben.

Von den genauer untersuchtpn Quellen wurden in Tab. 2 nebst

Name, Lage in politischer Gemeinde und Exposition, die Ertrags-

und Temperaturverhältnisse umschrieben: Maximal- und Mini malus vte

mit Datum (Q,

Q . ,T

,T

.

), durchschnittliche Schüttungenxmax mm' max mm'

'J

Q7

(März - Dezember) und 0-107^ (j'ahuar ~ Dezember), Schüttungs-

quotient Q :Q . ,

Temperaturampl i.tude AT und Fläche E = 1975

max min'K '

N-V

des theoretischen Einzugsgebiets gemäss Kap. 3.2,

4.5.2. Der Hahresqanq der Quellschüttunqen und der Schüttunqs-

q u 01 i h n t

Der Jahresgang der Quellschüttungen WLrde in Form von Gang¬

linien vom März 1975 bis März 1977 linear aufgezeichnet. (Anhang 5)

1975 zeichnete sich durch stark schwankende Erträge aus.

Die intensiven Niederschläge von Anfangs Duni, August, und Mitte

November liessen keine Entwicklung eines spätsommerlichen Trocken¬

wetterabflusses zu. Anders 1976: Das letzte grössere Niederschlags--

ereignis, welches die Quell ertrage stark ansteigen liess, fand

Mitte Februar 1976 statt. Dann stellte sich eine, für den Sommer

ICO

cnI

9.76

7.

012.75

2.

20,0

N483

639'930/264'155

EIKEN

"Berger"

Quelle

76

23.8.

1,4

12.75

1.

100

E530

640l900/261'890

FRICK

Loggisbrunnenquelle

9.76

7.

1,3

10.74

31.

120

E383

642'700/261'655

FRICK

Glurhaüdenquelle

ARIETENKALK

4.76

20.

2,2

2.76

17.

11,5

NE

417

642'300/262«150

FRICK

"Brand"

Quelle

9.76

2.

012.74

28.

60,0

N488

641'305/262'455

FRICK

Hohleuegquelle

6.76

23.

2,7

12.74

30.

10,6

S455

641'600/261'960

FRICK

Eiletenquelle

GANSINGERDOLOMIT

11.76

2.

22,9

2.77

22.

270

tt

ttTt

FRICK

Süd

Seckebergquelle

2.76

3.

30,0

2.75

15.

80,0

E403

641,790/263'030

FRICK

Nord

Seckebergquelle

GIPSKEUPER

8.74

30.

40

2.77

22.

1000

»NE

340

642'460/263»740

Ö'sCHGEN

Volliueidquelle

6.76

29.

250

ca.

2.77

8.

000

N405

641'000/263'750

EIKEN

Dorfbachquelle

2.11.76

60

9.75

15.

800

NE

365

641'090/264'415

EIKEN

Brieglibrunnenquelle

2.11.76

26,1

2.77

22.

206,7

N365

638'850/265'210

STEIN

Zollbrunnen

2.11.76

02.76

17.

23,7

ttii

IISTEIN

süduest

Frauenholzquelle

29.11.76

2,3

2.76

17.

24,2

ttit

ttSTEIN

oben

Frauenholzquelle

16.11.76

22,6

3.75

3.

800

N350

638'520/265'480

STEIN

unten

Frauenholzquelle

MUSCHELKALK

OBERER

Datum

min

•Q

um

Dat

max

Q

tion

Exposi

Kote

Koordinaten

Quelle

der

Name

Quellen

von

Kennuerte

2:

Tab.

IUD

cn

29.11.76

5,1

2.77

22.

143

tttt

itFRICK

ost

Dorf

Ob

Quelle

9.76

7.

9,1

2.77

22.

158

N365

644'550/261'320

FRICK

uest

Dorf

Ob

Quelle

Schotter

"höherem"

aus

SCHOTTERQUELLEN

29.11.76

5,1

31.10.74

30,0

S482

640'600/259'735

UITTNAU

Geissbrunnenquelle

9.76

7.

5,2

2.76

17.

66,7

NU

640

639*075/261*175

SCHUPFART

Uest

Berg

am

Quelle

9.76

7.

12,0

9.75

5.

47,8

NU

645

639'180/261'190

SCHUPFART

Ost

Berg

am

Quelle

Dogger"

"unterem

und

stein

Hauptrogen¬

aus

SCHUTTQUELLEN

16.11.76

31,2

2.75

7.

205

U420

643'675/260'720

FRICK

Suenerliquelle

9.74

11.

0,3

30.12.74

30,0

S600

639'800/260'600

GlPF-OBERFRICK

Berg

u.d.

Quelle

8.74

30.

40,0

2.77

22.

1900

S605

639*425/260'120

UITTNfiLt

(gesamt)

Uasserfallen

DOGGER"

"UNTERER

UND

HAUPTROGENSTEIN

Datum

min

•Q

Datum

max

Q

sition

Expo¬

Kote

Koordinaten

Quelle

der

Name

Fortsetzung

Quellen,

von

Kennuerte

2:

Tab.

oI

"Berger"

Quelle

5,2

75

15.2.

7,8

7.76

15.

13,0

4*210

3,0

8,0

Loggisbrunnenqu.

7,4

2.76

3.

6,6

7.76

13.

14,0

9'360

72

10,0

-

Glurhaldenquelle

3,7

3.75

15.

9,4

9.76

7.

13,1

7'220

96

11,0

15,0

ARIETENKALK

"Brand"

Quelle

4,0

3.75

31.

8,1

9.75

15,

12,1

3'380

5,2

6,7

Hohleuegquelle

3,1

29.12.75

7,6

6.76

15.

10,7

15*760

©o

10,0

11,0

Eiletenquelle

3,2

4.76

20.

9,6

7.76

13.

12,8

14'910

3,9

5,0

6,0

GANSINGERDOLOMIT

Süd

"

Nord

Seckebergqu.

5,3

2,1

1.76

17.

2.76

17.

6,5

9,6

8.75

10.75

22.

3.

11,8

11,7

66'000

t

11,8

2,7

48,8

37,4

81,0

44,9

GIPSKEUPER

Uolliueidqu.

2,2

14.12.76

8,5

6.76

15.

10,7

473'700

250

230

350

Eiken

Dorfbachqu.

2,7

4.77

5.

8,5

9.75

16.

11,2

788*400

8-

-

Brieglibrunnenqu.

1,8

2.76

17.

9,8

8.76

23.

11,6

304*000

14,3

>100

300

Zollbrunnenqu.

1,5

5.76

21.

9,2

9.76

21.

10,7

139'000

7,9

61,0

-

süduest

"4,1

16.12.75

9,1

7.76

13.

13,2

Jo°

4,0

-

oben

"4,2

2.76

3.

8,0

8.75

22,

12,2

[l68'680

10,5

6,7

-

unten

Frauenholzqu.

2,5

2.76

3.

8,2

6.76

29.

10,7

135,4

76

220

MUSCHELKALK

OBERER

Quelle

der

Name

TA

Datum

min

.T

um

Dat

max

TE

min

max

.:Q

Q

1976

31975

Fortsetzung

Quellen,

von

Kennuerte

2;

Tab.

-oI

Ost

Dorf

Ob

Qu.

2,1

4.75

23.

8,8

Uest

Dorf

Ob

Qu.

2,3

2.12.75

9,2

Schotter

"höherem"

aus

SCHOTTERQUELLEN

-

Geissbrunnenqu.

2,1

3.75

31.

9,6

Uest

Berg

am

Qu.

0,9

29.12.75

7,5

Ost

Berg

am

Qu.

1,0

2.76

17.

7,5

Dogger"

"unt.

und

Hauptrog.

aus

SCHUTTQUELLEN

Suenerliquelle

Berg

u.d.

Qu.

3,0

3.75

31.

7,0

(ges.)

Uasserfallen

2,8

16.12.75

7,1

DOGGER"

"UNTERER

UND

HAUPTROGENSTEIN

Quelle

der

Name

TA

Datum

min

.T

9.76

7.

11,7

72*450

\25,1

15,0

21,0

9.76

21.

11,5

117,4

24,0

37,0

15.10.76

11,7

11'700

5,9

822,2

7.76

9.

8,4

48*900

r12,8

16,0

33,0

7.76

9.

8,5

14,0

16,0

22,0

""""

115*300

6,6

60

113

76

13.7.

10,0

3*750

120

2,0

2,5

7.76

13.

9,9

447*900

250

230

350

Datum

max

TE

min

max

.:Q

Q

1976

Q

1975

Fortsetzung

Quellen,

von

Kennuerte

2:

Tab.

- 72 -

1976 wohl vielerorts charakteristische Periode mit Trockenuetter-

abflüssen ein, uelche bei den meisten Quellen bis fast Ende Dahr

verfolgt werden konnte. Erst anlässlich der ergiebigen Nieder¬

schläge mit Schneefall vom Dezember 1976 und, bei gleichzeitiger

Schneeschmelze, von Mitte Februar 1977 erholten sich die Quellen

wieder.

Es uurden "unverdeckte" und "verdeckte" Karstquellen sowie

Schuttquellen unterschieden. Die Beobachtungen zeigten, dass die

drei verschiedenen Quelltypen verschieden auf Niederschläge re¬

agierten. Formationsbedingte Unterschiede wurden nicht festgestel

Die "unverdeckten" Karst-Schichtquellen reagierten nahezu sofort

massiv auf Niederschläge. Zu diesen gehörten z.B. die Volliweid-

quelle Oschgen (Muschelkalk-Snhichtquelle), die Glurhalden- und

Loggisbrunnenquellen Frick (Lias-Schichtquellen) und die drei

"Wasserfallen" Uittnau (Hauptrogenstein-SchichtqueHer). Bei der

Zol.lbrunnenquel.le Stein (Muschelkalk-Schichtquelle) konnte nach

der Erstellung eines Uasserzolls im August 1976 festgestellt wer¬

den, dass sie ebenfalls nahezu sofort, aber nur kurzfristig und

oft nur geringfügig auf Niederschläge reagierte. Interessanter¬

weise sprach die Eiletenquelle Frick (Gansingep-Dolomit-Schicht-

quelle) nur schwach auf Niederschläge an. Die Mineralquelle

Seckeberg Nord Frick (Gipskeuper-Schichtquelle) reagierte währen

der ganzen Untersuchungsperiode sogar kaum auf Niederschläge; sie

blieb im Erguss nahezu konstant. Anscheinend wirken die mit der

Tiefe abnehmenden Faktoren Kluftweite und l/erkarstung dämpfend

auf die Schüttung von tiefgründig austretenden Karstquellen.

- 73 -

Verdeckte Karstquellen reagierten verzögert auf Niederschlä¬

ge, z.B. die Suenerliquelle Frick (Hauptrogenstein-Gehängeschutt).

Bei dieser Quelle uurde anhand der häufig erfolgten Ablesungen am

Wasserzähler ein etuas unruhiger, im Trend aber insbesondere 1976

stetiger Verlauf des Ertrags erkannt.

Nur relativ/ schwach auf Niederschläge reagierten auch die

Schuttquellen, z.B. die Quellen ob dem Dorf Frick (Schuttquellen

aus dem "höheren" Schotter am Hübeli) und die Geissbrunnenquelle

Wittnau (Schuttquelle aus Hauptrogenstein-Gehängeschutt).

Zur Ermittlung des Schüttungsquotienten (Q :Q .) uurde

a a—a fvmax min'

der Maximalertrag der Untersuchungsperiode durch den Minimaler¬

trag dividiert. Wo er grösser als 100 uar, uurde er in der hydro-

geologischen Karte, Beilage 2, mit zuei konzentrischen Kreisen

hervorgehoben. Die höchsten Werte uurden bei den "unverdeckten"

Karstquellen festgestellt, nämlich ca. 250 bei der Volliueid-

quelle, ca. 170 bei der "äusseren Wasserfallen", und ca. 120 bei

der Quelle unter dem Berg Gipf-Qberfrick (Hauptrogenstein). Die

Quellen Hohleueg Frick und "Berger" Eiken versiegten im

Sommer 1976. Auch die Frauenholzquelle Südwest Stein (Muschel-

kalk) versiegte damals, denn sie bildet den natürlichen Überlauf

der grösseren Quellen Frauenholz "unten" und "oben". Die Eileten-

quelle Frick hingegen uies einen Schüttungsquotient von 3,9 auf,

ein weiterer Hinueis auf eine geringe Beeinflussung durch Nieder¬

schläge .

Die "verdeckten" Karstquellen ergaben nicht viel kleinere

Werte. Vielmehr scheinen sich im Fels die mit der Tiefe abnehmen¬

de l/erkarstung und Kluftueite auch bei der Amplitude der Quell-

schüttung auszuwirken.

- 74 -

Die Schüttungsquotienten der Schuttquellen waren im all¬

gemeinen klein; sie schwankten zwischen 4,G und 25,1. Sie lagen

damit im unteren Bereich der Spannweite der Karstquellen.

Einen Spezialfall stellte die Gipsquelle Seckeberg Nord

Frick mit ihrem Wert von 2,7 dar. Keine andere Quelle floss der¬

art konstant. Diese Konstanz dürfte zusätzlich zu den erwähnten

Argumenten auch mit einer geringeren Zirkulation zu erklären sein.

Der Zusammenhang zwischen dem Schüttungsquotienten und dem

Retentionskoeffizienten wird in Kap. 4.5.3.4. erläutert.

4.5.3. Die Auswertung von Trockenwetterlinien (TUL)

4.5.3.1. Theorie

Die Interpretation der TUL von Quellen und Bächen ist relativ

alt. BQUSSINESQ führte 1877 den Begriff des Retentionskoeffizien¬

ten P<- ein, welcher Konstante im Exponenten der allgemeinen Aus¬

lauffunktion ist.

_oc tQ, = Q . e Erklärungen siehe Figur 9

Dieser Funktion gehorchen abnehmende Quellerträge mehr oder weniger,

wenn im Einzugsgebiet kein Niederschlag fällt, der den Er¬

trag wieder ansteigen Hesse.

BURGER (1956, S. 49) stellte an der Areusequelle fest, dass

die Schüttung der ersten paar Tage nach einem relativen Höchster¬

trag dieser Formel nicht gehorchte. Nach KELLER (l96l) beginnt

die Periode der TUL erst nach ca. 3-4 Tagen. ZEIIMO-MAHMALAT

(1973, S. 49) rapportierte eine jahreszeitliche Schwankung des

Retentionskoeffizienten, während TRIPET (1973) für die Areuse¬

quelle den konstanten Uert uon p(.= 0,026/Tag annahm.

- 75 -

Fig. 9 ; Theorie zur Auswertung von Tropkenwetterlinien

In Q

ex = Steigung der Geraden

= Periode des Trockenwetterabflusses

= Beginn dieser Periode

= Schluss dieser Periode«"7

= Schüttung zur Zeit t ; Dimension: m /Tag

= Schüttung zur Zeit t,; Dimension: m /Tag

Qi = Q.- oc(t,-t )

, .

•ev 1 o' = exponentiielle Abnahme der Schüttung

c*- =

In q - In Q_12__

= Retentionskoeffizient; Dimension: Taget

«* QM (t)= / Q dt = — = zum Zeitpunkt t gespeicherte Grund-

o<1.0 J Ä- o . J/ wassermenge, in m

li = in der Beobachtungsperiode abgeflossene „

Grundwassermenge, in m

V(tx) = / Q dt = ^(tQ) - ^(t^to)= zum Zeitpunkt t, gespeicherte Grundwasser- ~

menge, in m

aus der Modelltheorie:

Z = mittlere theoretische Aufenthalts1 zeit (residence time) des

Grundwassers im Erdinnern

Prinzip der'Black Box":

J-V

r

/''-&„)

Definition von £" :

Q Qo

6 *

Xin Tagen

- 76 -

BURGER (1959, S. 275) verfolgte die Theorie weiter und ermittel¬

te die Grundwassermengen, welche zum Zeitpunkt t bei der Schüt¬

tung Q im Reservoir bzw. Einzugsgebiet gespeichert sind. UEYER

(1972, S. 93) ermittelte zusätzlich diejenigen, welche in der

Zeitperiode t - t, abfliessen und diejenigen, welche zum Zeit¬

punkt t, bei der Schüttung Q, bis zum Versiegen der Quelle noch

frei auslaufen können.

Nach IPIBQDEN (pers. Mitt.) gilt für den Spezialfall der ex-

ponentiellen Auslauf funktion, dass l/cx- der mittleren theoretischen

Aufenthaltszeit "f,

im vorliegenden Falle eines frei auslaufenden

Grundwasserteilchens im Reservoir, entspricht. Nach den Box-Model¬

len von GARRELS, NcKENZIE & HUNT (1975, Kap. 2) ist diese Annahme

einleuchtend. Dort gilt nämlich

Reservoirinhaltu =

Auslauf

m (t )oc o

. Nach Fig. 9 heisst das: <r- =

ich UEYER (1972, S. 93) ist ^(tj = —

<x~ ^O'

und somit ist X = l/oc •

4.5.3.2. TUL der Quellen in der Untersuchunqsperiode

Uährend 1975 und in den vorangegangenen Jahren nur in Einzel¬

fällen TUL zur Verfügung standen, bietete sich im Trockenjahr 1976

die seltene Möglichkeit, Auswertungen von TUL nahezu simultan an

mehreren Quellen im Untersuchungsgebiet auszuführen. Die dabei

ermittelten Retentionskoeffizienten schwankten zwischen

ol = 0,0035/Tag (Quelle am Berg Ost Schupfart) und öt = 0,048/Tag

(Hohlewegquelle Frick). Die zugehörigen mittleren theoretischen

Aufenthaltszeiten betrugen 285 bzw. 21 Tage.

Es war nicht möglich, die oL -Koeffizienten der untersuchten

Quellen einem bestimmten Quellsammler zuzuordnen. Eher besteht

-o

Uittnau

Uasserfallen

Äussere

9ti

Eiken

"3erger"

Quelle

17

Jest

und

Ost

Schupfart,

Berg

an

Quellen

16

undsüduest

unten

Stein,

Frauenholzquellen

14

Stein

Zollbrunnanquelle

13

Ost

und

Uest

Trick,

Dorf

Ob

Quellen

12

Gipf-Gberfrick

Berg

dem

unter

Quelle

11

Frick

Suenerliquelle

8

Frick

Eiletenquelle

5

Frick

Hohleuegquelle

4

Eiken

Brieglibrunnenquelle

2

Oschgen

lle

V/olliueidque

1

26

169

78

115

0,039

0,0059

0,013

0,0087

1,1

11,3

27,3

109

5,7

17,1

46,9

225

42

70

42

83

20.4.-1.6.76

20.4.-29.6.76

18.5.-29.6.76

68.6.7

6.4,-2

41

44

190

45

43

119

71

21

95

89

0,024

0,023

0,0053

0,022

0,023

0,0084

0,014

0,048

0,011

0,01]

1,1

^,7

71,5

12,5

49,7

70

3,0

1,2

40

.190

2,4

23,7

98

38,5

193

112

4,7

13,3

104

333

32

63

60

51

59

56

32

50

91

50

19.3.-20.4.76

17.2.-20.4.76

19.3.-18.5.76

2.3.-20.4.76

1.2.-1.4.75

5.3.-30.4.76

19.3.-20.4.76

2.3.-20.4.76

2.3.-1.6.76

2.3.-20.4.76

!7

h.

14

13

1.

12

r.

12

85421

Tg

7r

l/Tage

PC

l/min

l/min

)(t

Q

Tage

1o

-tn

tZeit

Tage

l/Tage

l/min-^

)\t

Q^

l/minoJ

vo

)(t

Q

Tage

1o

-t,

tZeit

Ouli)

(Mitte

Sommer

-Frühlinq(April)

Mai)

(Mitte

Frühling

-Feb.)

(Mitte

Uinter

Nr.

Quellen

von

TrockenuetberlLnien

der

Au.'-uertunqen

3;

Tab.

ICO

-0

106

285

113

54

145

66

95

91

56

0,0094

0,0035

0,0088

0,019

0,0069

0,015

0,011

0,011

0,018

5,2

12

33,3

0,1

30

0,5

11,1

30,1

76,9

7,8

15,4

7C

0,8

98

2,2

207

5]96

43

71

84

112

172

97

56

58

52

26.7.-7.9.76

28.6.-7.9.76

I.6.-23.8.76

15.6.-5.10.76

19.3.-7.9.76

18.5,-23.8.76

28.6.-23.8.76

2.6.-30.7.74

18.5.-9.7.76

U.

16

0.

16

u.

14

h.

14

13

11

981

Tage

1/Tage

0£-

l/min

nl/mi

o'

vo

)(t

Q

Tage

1o

-t,

tZeit

1976

Minimalabflüsse

Oktober)

(Mitte

Herbst

-Mai)

(Mitte

Sommer

Nr.

(hörtSatzung)

Quellen

von

Trockenuetterlinien

der

Auswertungen

3:

Tab.

- 79 -

ein Zusammenhang zwischen dem Schüttungsquotienten und dem

oc -Koeffizienten einer Quelle und dem 1/erkarstungs- bzw. Zer-

klüftungsgrad des Gesteins. Auch wurden keine Unterschiede

zwischen "unverdeckten" und "verdeckten" Karstquellen und

Schuttquellen festgestellt. Nur absolut gesehen, lagen die Re-

tentionskoeffizienten der Fricktaler Quellen höher als vergleich¬

bare Werte von Quellen aus einer Rissmoräne des Mittellands.

Aus Tab. 3 ist ersichtlich, dass die Retentionskoeffizien¬

ten einzelner Quellen 1976 starken Schwankungen unterworfen waren,

z.B. jene der Volliweidquelle Qschgen von 0,0087 bis 0,018/Tag.

Ein allen Quellen gemeinsamer Trend konnte auch hier nicht fest¬

gestellt werden. Die Mechanismen, welche zur zeitlichen Verände¬

rung der oC -Uerte führen können, stehen nach wie vor zur Diskus¬

sion.

4.5.3.3. Quellabfluss unmittelbar nach Niederschlägen

BÜRGER (1956, S. 50) stellte bei der Areusequelle in den

ersten Tagen nach Niederschlägen einen gegenüber dem exponentiell

abnehmenden Trockenwetterabfluss kleineren Quellertrag fest.

Er addierte zur Formel für die TUL ein weiters quadratisch

Q.abnehmendes Glied von der Form Q, =

.Seine kombinier¬

te Abflussformel lautete somit:

n n

~

-*t ö(iQQ, =

Q . e +nt c/O / -, n j_ \ 2

(1+ (3t)'

vot0~

Po'(1+/Jt)"

Die täglichen Behältermessungen vom 14.7. - 8.11.1969 an

der Richtbrunnenquelle Stein sowie zwei ausgewählte Abflussgang¬

linien vom Pegelschreiber des Uasserzolls an der Zollbrunnenquelle

vom 3. - 14.9,1976 erwiesen sich für die Beurteilung des Quell¬

abflusses unmittelbar nach Niederschlägen als günstig.

- 80 -

An der Richtbrunnenquelle uurde versucht, die beiden Abflussformeln

Q, = f (<*• ) und Q, = f ( ß ) für eine beginnende Trockenwetterperio-

de aufzutrennen und separat aufzuzeichnen. Dabei wurde der wirk¬

liche Verlauf des Quellertrags nicht schlecht angenähert. Im

Falle der Zollbrunnenquelle wurden kurzfristige Beeinflussungen

innerhalb der TUL untersucht. Die quadratisch abfallende Funktion

vermochte nur den Beginn des Ertragsrückgangs zu beschreiben.

Bis zum Erreichen der exponentiellen TUL vergingen 2-j bis 3 Tage.

4.5.3.4. Darstellung des Schüttunqsverhaltens

Das Schüttungsverhalten einer Quelle wurde in den vorange¬

gangenen Abschnitten durch den Schüttungsquotienten und den Re-

tentionskoeffizienten charakterisiert. Der erste lässt eine Un¬

terscheidung zwischen ausgeglichenen und unausgeglichenen, der

zweite eine Unterscheidung zwischen schnell und langsam absin¬

kenden Erträgen zu. Meist reagieren unausgeglichene Quellen

mit schnell absinkenden Erträgen, also eher "schlechte" Quellen,

nervös auf das Niederschlagsgeschehen, während sich umgekehrt die

ausgeglichenen mit langsam absinkenden Erträgen, also eher "gute"

Quellen, träge verhalten.

Im Schüttungsquotient - Retentionskoeffizient - Diagramm

(Figur 10) wurden die beiden Zahlenwerte aller Messungen an

Fricktaler Quellen aufgetragen. Die in den vorigen Abschnitten

gewählte Unterscheidung in "verdeckte" und "unverdeckte" Karst¬

quellen liess sich bei dieser Darstellung nicht durchführen.

(Quellen, welche versiegen, lassen sich so überhaupt nicht dar¬

stellen.) Typische Karstquellen, deren Quellsammler einen hohen

Uerkarstungsgrad und weite Klüfte aufweisen, z.B. die Volliueid-

ODI

TiJ.'

—•

gsquotient

Schüttur.

Vl?7-

,-

11

=r

icL

:F

a

"-7fc

1-ial

if

if

a

/5

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l'iderber,.;

'

100

10

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0,001

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Quelle

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Quelle

/

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11

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11

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A

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den

ob

Quellen

ae

11

ej

ui

1r

en

eu

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a.eile

ae

11

ej

qi

Lr

en

eu

c

0.01

File

CD

cu

tn

o

Diagramm

-^etentionsxoeffizient

-ient

auot

ungs

tSchub

10:

Fi.).

- 82 -

quelle Oschgen, die "äussere Uasserfallen" Uittnau und die

Quelle "Unter dem Berg" Gipf-Oberfrick, beschränken sich zwar

auf die Quadranten Q :Q .= 10G - 1000 bzu. (X = 0,1 - 0,001.

max mm ' '

Karstquellen, deren Quellsammler einen niedrigeren Verkarstungs-

grad bzu. kleinere Klüfte aufweisen, nämlich Zollbrunnenquelle,

Brieglibrunnen- und Eiletenquelle, dann die "verdeckten" Karst¬

quellen Frauenholzquelle "unten" und Suenerliquelle sowie die

Schuttquellen Ob dem Dorf Uest und Ost und Am Berg Uest und Ost

Hessen sich hingegen nicht auseinanderhalten. Sie streuten

stark um den Punkt Q :Q .= 10 und e*. = 0,01.

max min'

Vergleichsweise wurden in Fig. 10 auch liierte von Quellen

aus einer Riss-Moräne am Lindenberg, Kantone Aargau und Luzern,

eingetragen. Interessanterweise überlappen sich die Uerteberei-

che für Fricktal und Lindenberg kaum; die Moränenquellen gelten

als "besser" als die Karst-, Kluft- und Kalkschuttquellen des

Fricktaler Tafeljura.

Die Punkteschar auf Fig. 10 ist so angeordnet, dass eine

Ausgleichskurve gezeichnet werden kann, welche vermutlich ei¬

ner mathematischen Beziehung gehorcht (z.B. einer Ellipse). Uenn

alle Quellen auf einer solchen Kurve lägen, ginge der zweite

Uert aus dem ersten hervor, und eine Quelle wäre mit der einen

Angabe bereits charakterisiert. Die Querschläger nach oben

(z.B. Eiletenquelle Frick) und nach unten (z.B. Quelle Ob dem

Dorf Ost Frick, 1976) zeigen aber, dass auch eher ausgeglichen

Quellen mit schnell absinkenden Erträgen und eher unausgeglichen

Quellen mit langsam absinkenden Erträgen auftreten, welche eine

grosse Streuung bewirken.

- 83 -

4.5.4. Die Quellwassertemperaturen

Die Ganglinien der Quellwassertemperaturen sind aus Beilage

ersichtlich. Es zeigte sich allgemein, dass die Temperaturen der

grösseren Quellen weniger starken Schwankungen unterworfen waren

als die der kleineren.

Im Sommer 1976 wurde versucht, die Verzögerung der Maximal-

temperaturen von Quellen gegenüber der Lufttemperatur festzustel

len. Die höchsten Lufttemperaturen stellten sich Ende Ouni mit

Werten bis über 35 C. ein. Die kleineren Quellen reagierten

bereits im 3uli darauf. Bei jenen mit hohem Ertrag stellte sich

die Maximaltemperatur mit einer Verzögerung von 1-g- - 3-g- Monaten

erst zwischen August und Oktober 1976 ein.

Das Auftragen der Temperatur in Funktion der Kote, wie es

von DACKLI & KLEIBER (1943) für Quellen des Gotthardgebiets aus¬

geführt worden war, ergab sowohl für die Sommermaxima 1976

wie auch für die LJintermin ima 1975/1976 sehr grosse Streuungen.

Es zeigte sich, dass im angetroffenen Bereich von nur ca. 250 m

Höhendifferenz und bei nur 24 Werten die lokalen Eigentümlich¬

keiten zu stark dominierten.

Die Temperaturen der Quellen mit hohem Ertrag schwankten

in der Untersuchungsperiode deutlich weniger als jene der Quel¬

len mit kleinem Ertrag, parallel zur im Sommer 1976 festgestell¬

ten Verzögerung. Amplituden unter 3 C. wurden insbesondere bei

den ertragsstarken Muschelkalkquellen (l,5 - 2,7 C.) und den

Schuttquellen (0,9 - 2,9 C.) festgestellt. Solche über 3 C.

wurden bei den Quellen aus dem Gansinger-Dolomit (3,1 - 4,0 C.)

und dem Arietenkalk (3,7 - 7,4 C.) nachgewiesen. (Tab. 2)

- 84 -

i q. 11: I" g m p e i a t u i a in p 1 i I 11 ri e

Auf en t ha 11.s/1; i t -

I) iaqrainm f ü i TJuü 1 lmi

- 85 -

De kleiner die Amplitude der Quelllwassertemperatur, desto

eher wird die mittlere Jahrestemperatur der Luft erreicht. Uenn

Quellwasser aus nur wenig zerklüftetem und verkarstetem Gestein

nach einer langen Aufenthaltsdauer im Erdinnern an der Erdober¬

fläche austritt, sind im Prinzip die Voraussetzungen für sehr

kleine Amplituden erfüllt. Tatsächlich ist ein gewisser Zusammen¬

hang zwischen Temperaturamplitude und der theoretischen mittleren

Aufenthaltszeit erkennbar (Fig. 11).

4.6. HYDRDGEOLOGISCHE BESCHREIBUNG DER LOCKERGESTEINE

4.6.1. Die Grundwasserleiter

Zu den Grundwasserleitern unter den Lockergesteinen wurden

im Untersuchungsgebiet nebst Schuttbildungen die "höheren" Schot¬

ter, die "Duraschotter" der Talsohlen und der Rheintalschotter

gezählt.

Im Bergsturz-, Sackungs- und Gehängeschutt herrscht Poren¬

zirkulation vor, insbesondere im Schutt des Hauptrogensteins, wo

die einzelnen Ooide örtlich einen grossen Sandanteil ergeben.

Anderseits bewirkt kantiger Schutt in Grobkies-Grösse teilweise

eine Zirkulation in relativ weiten Fugen. Im splittrig brechen¬

den Schutt des oberen Muschelkalks wurden solche Verhältnisse

bei der Neufassung der Richtbrunnenquelle Stein (KEMPF, pers.

Mitt.) und bei der Fassung einer "verdeckten" Karstquelle auf

Kote 440 m NE Sänglete bei Obermumpf, angetroffen. Eine

Verkarstung des Karbonatschutts wurde nirgends nachgewiesen

(vgl. Kap. 6.1.3.).

- 36 -

Sowohl die "höheren" Schotter als auch die "Duraschotter"

der Talsohle weisen hydrogeologisch ähnliche Eigenschaften auf:

Es handelt sich im ganzen Untersuchungsgebiet um lehmhaltigen

bis lehmigen und sandigen Kies, uie aus Bohrprofilen in den Tal¬

querprofilen hervorgeht (Anhang 4). Die Zirkulation des Grund¬

wassers geschieht ausschliesslich in Poren. Lehmige Zwischenla-

gen, die das Grundwasser in Stockwerke unterteilen, wurden bei

den Schottern nicht angetroffen. Hingegen waren in Kiesgruben ört¬

lich geringmächtige feinsandige Linsen aufgeschlossen, z.B. in

der Kiesgrube an der Autobahn N 3 bei Gschgen.

Auch im Rheintalschotter herrscht Porenzirkulation. Dort

war die Durchlässigkeit und damit auch die nutzbare Porosität

an allen beobachteten Stellen grösser als im "Juraschntter" der

Talsohlen. (Kap. 4.7.4.2.) Der Unterschied zum letzteren be¬

steht im geringoren Feinkornanteil des ersteren. Dagegen fanden

sich in Kiesgruben im Sisslefeld zu "Nagelf]uh" verkittete

Schotterpartien, welche die Durchlässigkeit lokal verringern.

4.6.2. Die Grunduasserstauer

Eine geringe '}is sehr geringe Durchlässigkeit und damit

grundwassersta;iende Wirkung weisen die folgenden Gesteine auf.

Die risse iszeiiliche Grundmoräne besteht, aus einem gering durch¬

lässigen Lehmfilm. Die sandig-lehmigen Ablagerungen an der Basis

des "Duraschotters" der Talsohle (siehe Talquerprofile, Anhang 4)

sind ebenfalls grundwasserstauend. Gehänge-, Schwemm- und Ueru.it-

terungslehme sowie Bachschuttkegel sind in der Regel dicht. Nach¬

gewiesenermassen sind es die Schwemm] ehme der Talauen von Schupf art

und von LJegenstetten, wie Sondierschlitze von HARTMANN (1947) bzw.

die 1957 von SCHMASSMANN ausgeführte Bohrung zeigten.

- 87 -

4.7. DIE GRUNDUASSERIIERHALTNISSE IN DEN LOCKERGESTEINEN

4.7.1. Der Grundwasserstrom im "Juraschotter" der Talsohle

4.7.1.1. Schwankungen des Grundwasserspiegels

Im "Duraschotter" der Talsohle des Sissletales und dessen

Seitenästen fliesst ein relativ ergiebiger Grundwasserstrom.

Sein Grundwasserspiegel wird stark von den infiltrierenden Bä¬

chen beeinflusst, welche nach Niederschlägen, inbesondere nach

solchen im Winterhalbjahr, Hochwasser führen. Aber auch die

Niederschläge selbst beeinflussen den Grundwasserspiegel, ins¬

besondere im Oberlauf der Bäche und in talrandnahen Lagen. An¬

hand der Ganglinien des Grundwasserspiegels 1974 - März 1977

kann ersehen werden, wie sich nach denl ergiebigen Niederschlä¬

gen vom Oktober 1974 bis Dezember 19741 und vom Eebruar 1976

die gespeicherte Grundwassermenge langisam verminderte.

Die Bodenfeuchte, welche sich nach den Niederschlägen

einstellt, wird während der Vegetationsperiode von den

Pflanzen wieder transpiriert (RICHTER & LILLICH, 1975, S. 155).

Im Sommer 1975 hingegen bildete sich rjach ergiebigen Nieder¬

schlägen sogar im August eine gewisse Menge Grundwasser neu.

1975/76 blieben die Uinterniederschlägje aus; die Grundwasser-

spiegel sanken in der Folge im Herbst 1976 auf einen tiefen

Stand.

Die Amplituden des Grundwasserspiegels zwischen den hohen

Grundwasserständen vom Februar 1970 und den niedrigen vom

Oktober 1972 wurden für einige Grundwasserfassungen gemessen.

Sie betrugen in der Grundwasserfassung

Mühlematt Bozen 2,1 m

Ob Dorf Frick 3,3 m

Stieracker Frick 2,5 m

Bluemet Dberfrick 2,2 m

Langenfeld Oschgen 2,6 m

Uidematt Eiken 6,2 m (Infiltration)

Die doppelt bis dreimal so hohen Amplituden der in Bach¬

nähe gelegenen Fassung Uidematt Eiken im Unterlauf der Sissle

verdeutlichen den Einfluss der Bachiniltration.

4.7.1.2. Fliessrichtunq, Gefälle und Mächtigkeit des Grunduassers

bei Niederwasser

Aus sämtlichen, für das Untersuchungsgebiet zur Verfügung

stehenden Grundwasserspiegelmessungen, auch Einzelmessungen aus

unverrohrten Bohrungen, wurde versucht, einen mittleren Grund¬

wasserstand zu ermitteln. Aus der Interpretation dieser Zahlen

entstand die Darstellung der Isohypsen des Grundwasserspiegels

bei niedrigen Grundwasserständen vom 30. 9. 1974 (Beilage 2).

Im Sissletal von der Mühlematt Bozen bis etwa zur Mür.dung

des Startlebaches, und im Bruggbachtal von der Bluemet Gberfrick

bis etwa zur Fassung Im Dorf Gipf, fliesst das Grundwasser mit

einem Gefälle von 12 - 16 %o generell talabwärts. Von der Mün¬

dung des Startlebaches bis zur alten Fassung Ob Dorf Frick, wo

sich die Sissle am rechten Talrand befindet, fliesst das Grund¬

wasser nur in Sisslenähe parallel zum Bach mit einem Gefälle von

ca. 12 %o. Südlich davon fliesst es eher in Richtung zum Bach

hin mit einem geringen Gefälle von ca. 6 %o. Es scheint, dass

hier eine gewisse Menge Hangwasser vom "höhe.ren" Schotter Hübeli

und von der Hauptrogensteintafel in den "Duraschotter" der Tal¬

sohle zufliesst.

- 89 -

Im Seitental des Bruggbachs beträgt das Grundwassergefälle

zwischen Oberfrick und Gipf 9-14 %o. Bedingt durch den Fels¬

riegel und die Grundwasseraustritte versteilt sich das Grund¬

wassergefälle im unteren Dorfteil von Gipf stark, um gegen

Frick wieder flacher zu verlaufen.

Von Frick bis oberhalb von Eiken fliesst das Grundwasser

generell in Talrichtung mit einem durchschnittlichen Gefälle von

8-9 %o. In der Gegend von Eiken beträgt es zwischen 6 und 7 %o.

In Sisslenähe bei der Fassung Uidematt wurde es wegen der

Beeinflussung durch Sissleinfiltrat mit ca. 8 %o angenommen.

Talabwärts versteilt es sich zu ca. 10 - 12 %o bei der grossen

Sisslekurve, um im Bereich von Grund nochmals abzuflachen. Darauf

ergiesst sich das Grundwasser deltaförmig mit einem Gefälle

in der Grössenordnung von 15 - 20 %o ins Sisslefeld. Aus dem

"höheren" Schotter im Lei ist durch die Bohrungen für die Auto¬

bahn N 3 ein Hangwasserspiegel mit einem sehr steilen Gefälle

gegen das Sisslefeld nachgewiesen. In Kap. 4.9.2. wurde belegt,

dass von der Muschelkalktafel her mit einem nennenswerten Hang-

wasserabfluss von max ca. 600 l/min gerechnet werden muss. Im

Sisslefeld wurden die Isohypsen jenen von DACKLI (1970/1975)

angepasst (Beilage 2).

Die in Beilage 2 eingezeichneten Isopachen der Grundwasser-

Mächtigkeit dienen als Hilfsmittel bei der Ermittlung der Feld¬

ergiebigkeit des Grundwasserstroms. Geringe Grundwassermächtigkei¬

ten unter 5 m waren an den Rändern des Grundwassergebiets sowie

beim Engnis von Gipf zu erwarten. In Gipf wurde Lias bereits in

geringer Tiefe ergraben. Daneben wurde aber auch in der Fassung

- 90 -

Stieracker Frick eine geringe Mächtigkeit von 4,6 m nachgewiesen.

Generell dürften die tiefsten Grunduasserrinnen bis etua nach

Frick Mächtigkeiten zuischen 5 und 10 m, von Frick bis Fiken

zuischen 10 und 15 m aufueisen und etua in der Talmitte verlaufen

tt

Zuei Profile von Bohrungen auf Steinsalz bei Oschgen zeigen, dass

die Rinne dort lokal über 20 m tief ist und sich eher an der

nordöstlichen Flanke des Tals befindet.

In der Gegend von Eiken wurden durch die Bohrungen für die

Autobahn N 3 in Sisslenähe ebenfalls geringe Grundwassermächtig¬

keiten von ueniger als 5 m angetroffen. Es ist anzunehmen, dass

die tiefste Rinne unter dem Dorfkern durchzieht und dort mehr

als 10 m Grunduassermächtigkeit aufueist.

4.7.1.3. Flurabstand bei Hochwasser

Auf Grund der gemessenen Grunduasserspiegel bei Hochwasser-

verhältnissen vom 1.12.1974 uurde eine Karte mit Isopachen des

Flurabstands konstruiert (Fig. 12). Dessen Mächtigkeit ist bei

der Beurteilung der Grundwasserqualität wichtig, da die verti¬

kale Sickerstrecke mit einem Selbstreinigungsprozess verbunden

ist (Kap. 6.1.4.). Ferner spielt sie eine Rolle bei der Beurtei¬

lung einer künstlichen Grundwasseranreicherung.

In der tiefsten Talaue in Bachnähe betrug der Flurabstand

am 1.12.1974 durchwegs weniger als 5 m. Sehr geringe Trocken-

tiefen wurden in den Grundwasserfassungen Uidematt Eiken mit

1,1 m, und Stieracker Frick mit 2,7 m gemessen. In der Fassung

von Eiken, welche in 45 m Distanz vom Ufer entfernt liegt, sind

häufige bakteriologische Beanstandungen die Folge der ungünstigen

Lage, während die in 65 m Distanz vom Ufer entfernte Fassung von

Frick in der Regel den bakteriologischen Anforderungen entspricht,

(Kap. 6.1.4.)

HORNUS5EN 46616

46619

U •M

TOCX

STBUCKER

FTKK

iNEUktT

i ui 266

OBERFHCK

BLUEf*T

Gipf

000

25

1

m5

Aquidistanz

1.12.1974vom

Hochwasser

beim

FLURABSTANDS

DES

ISOPACHEN

12

Fig

-

OSCHGEN

LANGEWELD

264

STEIN

BALMJACKEH

- 92 -

ii it

Uo sich der Bach nicht in den Duraschotter der Talsohle

eingefressen hatte, entstand ein Zwischenbereich mit Flurabstän¬

den zwischen 5 und 10 m, so z.B. zwischen Gberfrick und Gipf

und in der Gegend um Frick. Westlich von Hornussen wurden eben¬

falls nur solche zwischen 5 und 10 m angetroffen, obwohl sich

dort die Sissle einige Meter in den Schotter eingefressen hatte.

Bei diesen Trockentiefen konnten keine Korrelationen zu bakterio¬

logischen Befunden mehr gefunden werden.

Am Südrand des "Duraschotters" der Talsohle in Frick und

im westlichen Teil des Sissletals zwischen Frick und Eiken, im

nicht durch die jüngste Bacherosion beeinflussten Teil der

Schotterflur, ergaben sich Trockentiefen von 10 - 15 m. Die

ii

Grundwasserfassung Langenfeld Oschgen wies eine solche von 12,5 m

auf. Sie vergrössert sich nördlich von Eiken noch weiter, wo in

Bohrungen für die Autobahn IM 3 bei mittleren Grundwasserspiegeln

solche von mehr als 15 m erreicht worden waren.

4.7.1.4. Speisung des Grundwassers und seine Beziehung zu den

Bächen

Das Grundwasser im "Duraschotter" der Talsohle wird durch

Bachinfiltration, daneben auch durch Niederschläge und durch

unterirdisch zusickerndes Hangwasser gespeist.

In Tab. 4 wurde festzustellen versucht, mit welcher Art

von Grundwasser-Neubildung die Grundwasserspiegelanstiege in

den einzelnen Fassungen erklärt werden können. (Die Sicker-

wasseranteile IM — V/ betrugen 1975 421 mm, 1976 294 mm.)

- 93 -

Tab. 4; Ermittlung der Grundwasser-Neubildung

Stieracker

Frick

Bluemet

Ober-

frick

Neumet

Frick

Langen¬feld

Oeschgen

U i d e m a 11

Eiken

Nutzbare Porosität

nach MAROTZ

n', in % 15 16 15 17 18

Summe der Grund-

uasserspiegel-anstiege S, 1975

in mm

Grundwasserneubil-

dung S.n1,

1975

in mm

Sickeruasseranteil

N = 935 mm

./. V = 514 mm

Grunduasserneubil-

dung infolge von

Bachinfiltration

und Hanguasserzu-

flüssen, in mm

4000

600

421

179

8400

1344

421

923

6400

960

421

539

2600

442

421

21

3900

702

421

281

Summe der Grund-

uasserspiegel-anstiege S, 1976

in mm

Grunduasserneubil-

dung S.n', 1976

Sickeruasseranteil

N = 773 mm

./. \i = 479 mm

Grunduasserneubil-

dung infolge von

Bachinfiltration

und Hanguasserzu-flüssen, in mm

2600

390

294

96

5300

848

294

554

3300

495

294

201

1500

255

294

5600

1008

294

714

Einzelereignisse:

Datum 1 2 Grunduasserspiegelerhöhung in mm

30.8.75

30.3.76

13.2.76

4.10.76

27,0

12,522,0

8,5

6,61,42,74,3

300

0

400

0

500

150

400

0

0

600

100

0

600

0

450

40

2000

0

1 Niederschlag in mm

2 Niederschlagsintensität in mm/h

- 94 -

Insbesondere in den Fassungen Bluemet Dberfrick, Neumet

Frick und Uidematt Eiken werden die Grunduasserspiegelanstiege

weniger durch versickerte Niederschläge als vielmehr durch

infiltrierendes Bachuasser und ev. etwas Hangwasser hervorgeru¬

fen. 1976 betrug die Grundwasser-Neubildung durch Infiltration

in der von Hangwasser am wenigsten beeinflussten Fassung Uide¬

matt Eiken das 2,5-fache des Sickerwasseranteils, nämlich zu¬

sätzliche 714 mm. Bei der Fassung Stieracker Frick ist dieser

Anteil relativ gering, nämlich ca. 33 % bis 43 % des versicker¬

ten Niederschlags, und bei der Fassung Langenfeld ist ein sol¬

cher Anteil kaum nachweisbar.

TROHLER (1976, S. 359) untersuchte die Grösse der Grund¬

wasserneubildung durch Niederschläge in der Talebene des Berner

Seelandes. Dieses Grundwassergebiet zeichnet sich dadurch aus,

dass die Neubildung nur über Niederschläge erfolgt ; Bachinfiltra¬

tion und Hangwasserzuflüsse spielten keine Rolle. Im Fricktal hin¬

gegen nimmt der Anteil der Niederschläge an der Neubildung von

Ort zu Ort sehr unterschiedliche Werte an.

Bei der Untersuchung von vier einzelnen Niederschlagsereig¬

nissen erwies es sich, dass das Grundwasser im Fricktal zwar

ähnliche Niederschlagsmengen benötigt wie das Berner Seeland,

um mit einer Spiegelerhöhung zu reagieren, dass diese im Einzel¬

fall jedoch 10 bis 100 mal mehr beträgt als dort, als Folge der

Anreicherung mit Bachwasser. Die Verhältnisse im Berner Seeland

sind nicht mit denen im Fricktal vergleichbar.

- 95 -

Die Speisung des Grundwassers durch unterirdisch zufliessen-

des Hanguasser war schwieriger zu ermitteln. Unterirdischer Ab-

fluss von Karstuasser des oberen Muschelkalks ins Grundwasser

der Talsohle ist gemäss der Bilanzrechnung, Tab. 8, für einzel¬

ne Muschelkalktafeln anzunehmen. Vom "höheren" Schotter Hübeli

südlich von Frick wurde ein solcher Zufluss auf Grund der Grund¬

wasser-Fliessrichtung vermutet.

Die Beziehun2en_zwischen der Sissle bzw. des Bruggbachs

und_dem_Grunduas^ser variieren von Ort zu Ort je nach Grundwasser¬

stand. Bis etwa zum Zusammenfluss von Sissle und Bruggbach liegt

der Grundwasserspiegel meist etwa auf den Niveau des Bachwasser¬

spiegels. Je nach Hoch- und Niederwass^rverhältnissen bilden sich

kleine Druckdifferenzen aus und es entsteht lokal und zeitweise

In - oder Exfiltration.

Dauernde Infiltration als Ausnahme wurde zwischen 1974 und

März 1977 im Haupttal oberhalb von Frick im Talquerprofil der

Bohrungen Nr. 4661.5 - 4661.7, im Tal des Bruggbachs im Bereich

der Bluemet Oberfrick angetroffen. Unterhalb von Gipf bis zum

Zusammenfluss der beiden Bäche wird im Tal des Bruggbachs Infilt¬

ration vermutet.

Dauernde Exfiltration oberhalb von Frick, als weitere Aus¬

nahme, wurde im Haupttal im Talquerprofil der Bohrungen 4661.8

und 4661.9 westlich von Hornussen nachgewiesen. Beim Aufnehmen

eines Temperaturprofils entlang der Sissle im Sommer 1976 wur¬

den ab Einmündung des Zeiher Bachs bis in ca. 250 m Distanz

sinkende Temperaturen festgestellt; erst weiter bachabwärts

nahmen sie wieder zu. Zwischen 1974 und März 1977 lagen die

Grundwasserstände in den Rohren 4661.8 und 4661.9 immer höher

- 96 -

als der Sissleuasserspiegel. Vermutlich fliessen auf dieser

Strecke im Mittel etua 60 l/min Grundwasser in die Sissle.

(durchschnittliche Spiegeldifferenz ca. 5 cm, Gefälle zur

Sissle hin ca. 10 %, k = 0,8 mm/sec). Mit der Sisslekorrektion

1977 wurden die Verhältnisse unter Umständen verändert.

Im Seitental des Bruggbachs wurde in der Talverengung

von Gipf bei Grabarbeiten 1976 der Fels aus Lias in ca. 1,5 m

Tiefe angetroffen. Dort keilt der Grunduasserleiter nahezu aus.

Die Beziehungen zum Bruggbach sind fast vollständig unterbrochen

da die Gipferquellen mit einem Gesamtertrag von 600 - 1000 l/min

austreten. HARTMANN (1932) erkannte sie als Grundwasseraustritte

uelche heute ungenutzt in den Bruggbach fliessen. Es handelt sie

um einen nennenswerten Teil des Grunduasserstroms.

Vom Zusammenfluss der beiden Bäche an ist dauernde Infiltra

tion von aachwasser ins Grundwasser zu erwarten. Der Grundwasser

spiegel lag dort dauernd tiefer als der Sisslespiegel. Als ex¬

tremer Fall von Infiltration trocknet die Sissle in frockenjah-

ren von Eiken bis ins Sisslefeld ganz aus.

- 97 -

4.7.1.5. Vollständige \/ersickerunq der Sissle

Aus dem geologischen Längsprofil, Fig. 15, ist ersicht¬

lich, dass der Grundwasserspiegel bei Mittelwasser etwa ab

Frick tiefer liegt als der Bachwasserspiegel, d.h. die Sissle

infiltriert von dort an bachabwärts ins Grundwasser. Von Interes¬

se ist der Abfluss beim Querprofil Uidematt Eiken, da dort die

ober- und unterirdischen Abflussanteile bestimmt werden können

(Limnigraph). Die Ganglinien des Sissleabflusses 1974 - März

1977 gehen aus Anhang 5 hervor.

Als Folge der vollständigen Infiltration von Sisslewasser ins

Grundwasser trocknete die Sissle vom Oktober bis Dezember 1962

im gesamten Unterlauf bis hinauf nach Eiken aus. Etwa 1972 wurde

der Bach im Raum Eiken umgeleitet und in ein neues Bachbett ver¬

legt.

Nach längerdauernden niederschlagsfreien Perioden zwischen

Dezember 1975 und Juli 1976, nämlich vom 18. - 31.12.1975 (14 Ta¬

ge), vom 15.2. - 11.3.1976 (26 Tage) und vom 5.6. - 7.7.1976

(33 Tage), führte die Sissle von Ende Duni bis etwa Mitte Sep¬

tember 1976 derart wenig Uasser, dass sie in ihrem Unterlauf

wiederum vollständig versickerte und austrocknete. Vom 29.6. -

9.7., 11./12.7., 14. - 20.7. und 22. - 27.8.1976 war das Bachbett

bis über den Standort des Pegelschreibers hinaus trocken.

In dieser Zeit erfolgte der gesamte Abfluss des Einzugsgebiets

unterirdisch. Der Eiker Dorfbach, welcher ca. 600 m unterhalb der

Limnigraphenstation in die Sissle mündet, verlor sein Uasser

nach wenigen Metern im damals trockenen Bachbett der Sissle.

In der hydrogeologischen Karte wurde eingezeichnet, ab welcher

Stelle die Sissle in der trockensten Zeit kein Uasser mehr führte.

- 98 -

Tab. 5: Ermittlung der spezifischen Infiltrationsquote der Sissle

unterhalb von Eiken

10.8.1976 Sissle Uidematt Eiken: 314.69 m.u.H. = 2640 l/min

Zuflüsse '

Eiker Dorfbach

rieglibrunnenquelle Eiken ca. = 800 l/min^Mühlequelle

3440 l/min

Sissle trocken ab Rohr Nr. 23 (KUS)Distanz 2150 m

spezifische Infiltrationsquote pro Laufmeter Bachbett:

l_16_l/min_i_m'

23.8.1976 Sissle Uidematt Eiken: 314.675 m.ü.M. = 1080 l/min

Eiker Dorfbach

Zuflüsse ^ Brieglibrunnenquelle Eiken

Nühlequelleca. = 3 00 l/min

1380 l/min

Sissle trocken ab Brücke Zufahrt zur Autobahn N 3

Distanz 160 0 m

spezifische Infiltrationsquote pro Laufmeter Bachbett:

0_l9_l/min_Jt_m»

7.9.1976 Sissle Uidematt Eiken: 314.68 m.u.H. = 1560 l/min

Eiker Dorfbach

Zuflüsse ^Brieglibrunnenquelle Eiken

Mühlequelleca. = 500 l/min

2060 l/min

Sissle trocken ab Brücke Grossmatt - Bord

Distanz 2620 m

spezifische Infiltrationsquote pro Laufmeter Bachbett:

0,8 l/min . m'

- 99 -

Am 10. und 23.8. und am 7.9.1976 wurde beim Schreiber ein

Abfluss festgehalten und gleichzeitig eine Stelle des vollstän¬

digen l/ersickerns bestimmt. Durch Ermittlung der Distanz zwi¬

schen Pegel und Uersickerungsstelle wurde die spezifische Infilt-

rationsc|uote_£ro_Laufmeter Bachbett (DACKLI 1974, S. 132) errech¬

net. Nach Tab. 5 betrug diese am ID.8.1976: 1,6 l/min, am 23.8.:

D,9 l/min und am 7.9.1976: 0,8 l/min, immer pro Laufmeter Bach¬

bett .

Bei diesen Zahlenwerten für die spezifische Infiltration

handelt es sich möglicherweise um untere Grenzwerte. Beim Ge¬

schiebetrieb einer Hochwasserwelle sind grössere Infiltrations¬

mengen zu erwarten, während bei Niederwasser eine Kolmatierung

der Bachsohle angenommen wird (DACKLI, 1974, S. 132) Anderseits

wurden die obigen Zahlen bei Lufttemperaturen von 25 - 35 C. er¬

mittelt. Ein nennenswerter Uasserverlust infolge Evaporation war

zu vermuten.

4.7.1.6. Temperaturverhältnisse

Die Temperatur des Grundwassers wurde jeweils am tiefstrnög-

lichen Punkt gemessen. In einer Tabelle wurden die Tiefenlage

der Messung, die Extremwerte und die Amplituden dargestellt

(Tab. 6). Dazu kamen Ganglinienpläne der Temperaturen (Eig. 13)

Beim Dahresgang der Temperaturen fiel eine zeitliche Phasen¬

verschiebung zwischen den Bach- und den Grundwassertemperaturen

auf. LJo der Bach nachgeuiesenermassen infiltrierte, nämlich beim

Rohr Nr. 4661.5 und in der Eassung Uidematt Eiken, bestand ein

zeitliches Nachhinken der Grundwassertemperaturen von ca. 1-2

Monaten. In ca. 80 m Distanz vom Ufer, beim Rohr Nr. 4661.6, be-

- 100 -

Tab. 6: Grunduassertemperaturen

Beobachtungsstelle OKT

m.ü.M.

Tis-

fe

ab

OKT

m

Temperaturextremuerte in C,

AT

°C

Tmax

Datum T .

minDatum

Rohr RP 17 Bozen Müh¬

lematt

Rohr 4661.5 Hornussen

" 4661.6 "

"., 4661.7 "

" 4661.8 »

" 4661.9 "

Rohr 2, Bluemet Ober-

f rick

i 3 it it

Stieracker Frick

(Messungen 1974)Rohr X Neumet Trick

Uidematt Eiken

FEA Eiken

Rohr 52, Bäumliacker

Stein

393.80

373.80

375.20

374.20

369.30

369.70

382.90

380.20

350,00

340.50

315,53

329.80

298.72

7,5

13,0

14,0

12,0

12,0

12,0

10,0

10,0

12,5

20,0

10,0

12,0

21,0

12,0

14,8

12,1

12,6

11,2

12,1

13,3

11,7

10,0

11,6

13,6

11,7

11,4

3.10.75

26. 7.75

1.12.75

22. 8.75

3. 2.76

5. 9.75

7. 9.76

13. 7.76

Mai-Okt.

29.11.76

5. 9.75

1. 6.76

9. 7.76

10,3

6,4

9,5

8,4

9,6

9,3

9,4

9,5

9,0

10,6

9,3

10,0

10,7

3.2.76

19. 3.76

10. 8.76

2. 3.76

26. 7.75

7. 5.75

19. 3.76

17. 1.76

Januar

4. 7.75

17. 2.76

15.11.75

2.12.75

1,7

8,4

2,6

4,2

1,6

2,8

2,1

2,1

1,0

1,0

4,3

1,7

0,7

Rohr RP 16 Bozen Müh-

^lematt *

ÄRA Frick

Schacht Schmid Eiken

391.55

336.07

303.00

4,0

6,0

13,5

13,8

16,4

12,8

3.10.75

22. 8.75

15. 6.76

8,5

8,0

8,1

17. 2.76

17. 2.76

17. 2.76

5,3

8,4

4,7

Sissle Bozen Mühlematt

Bruggbach Bluemet

Oberfrick

Sissle Uidematt Eiken

391.02

314.65

CD

CD

CJ

14,9

16,1

24,6

29. 6.76

13. 7.76

15. 6.76

0,9

2,5

1,0

31.12.76

3. 2.76

31.12.76

14,0

13,6

23,6

* Grunduassersoh]e nicht erreicht

J

)

\

3

L

- 103 -

trug die Verzögerung bereits 6 Monate. Im unbeeinflussten Grund

wasser der Rohre Nr. X (Neumet) und 52 (Bäumliacker Stein) war

keine Verzögerung mehr zu erkennen. Die homotherme Zone, in wel

eher die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen ueniger als

l/lO C. betragen, wird im Fricktal in ca. 25 - 35 m Tiefe er¬

wartet.

Im Oberlauf von Sissle (Mühlematt Bozen) und Bruggbach

(Bluemet Oberfrick) wurden jährliche Temperaturamplituden von

13,6 bzw. 14,0 C., im Unterlauf der Sissle (beim Limnigraph

Uidematt Eiken) solche von 23,6 C. festgestellt.

Ausgesprochen hohe Amplituden der Grundwassertemperaturen

in Bachnähe gaben einen Hinweis auf Infiltration von Bachwasser

ins Grundwasser. Bei den Rohren Nr. 4661.5 (8,4 C.), 4661.7

(4,2 C., durch den Zeiher Bach), in der Fassung Uidematt Eiken

(4,3 °C.) und Nr. 2 (Bluemet Oberfrick, 3,9 °C), dürfte dies de

Fall sein. Sehr kleine Amplituden wiesen hingegen die Rohre

Nr. X (Neumet Frick, 1,0 C.) und Nr. 52 (Bäumliacker Stein,

0,7 C.) auf, wo das Grundwasser kaum durch versickertes Bach¬

wasser angereichert wird. In den Beobachtungsrohren, in welchen

nicht die gesamte Grundwassermächtigkeit erschlossen worden war

ergaben sich eher höhere Amplituden als dort, wo das Grundwasse

an seiner Basis gemessen werden konnte.

- 104 -

4.7.2. Grunduasserströme in den "Juraschottern" des Möhlin-

und des Fischingerbachtals

In den schmalen, parallel verlaufenden Tälern des Möhlin- und

des Fischingerbachs bestehen kleine Grunduasserströme. Im Möhlin-

bachtal sind "Duraschotter" nur bis Zuzgen bekannt, uo ein loka¬

ler Grunduasserstrom genutzt uird. In Uegenstetten uurde aus der

Bohrung für die Fassung Thalmatt Kies von - 3,3 bis - 4,8 m

rapportiert. Dort uurde aber Karstuasser aus dem Hauptmuschel¬

kalk gefasst.

Im Fischingerbachtal uar im Kies zuischen Muli (Gipsmühle

Schupfart) und Obermumpf anlässlich einer l/ersuchsbohrung ein

Grunduasserspiegel in 6 m Tiefe nachgeuiesen uorden. Das Grund-

uasser uird nicht genutzt. Die Neubildung dieses kleinen Vor-

I!

kommens ist durch eine Uberdeckung des Schotters mit Schuemmlehm

erschuert. Der Fischingerbach verlor im Sommer 1976 nicht nachueis-

bar Wasser, so dass eine massive Anreicherung des Grunduassers

durch infiltrierendes Bachuasser nicht zu erwarten ist.

4.7.3. Die Grunduasservorkommen im Schutt und in den "höheren"

Schottern

Die Bergsturz-, Sackungs- und Gehängeschuttmassen des Thier¬

steinbergs und des Hombergs sind Quellsammler, uelche durch teil¬

weise recht ertragreiche Quellen dokumentiert sind, z.B. die

Quellen der Wasserversorgung Gipf-Oberfrick und Uittnau. Im

Sackungsschutt am Osthang des Thiersteinbergs uurde im Mittelalter

das Schichtuasser mit dem Sodbrunnen in der Burg Thierstein ge¬

nutzt.

- 105 -

Uo im Gebiet westlich von Frick Quellen aus Gehängeschutt des

Muschelkalks austreten, handelt es sich in der Regel um "ver¬

deckte" Karstquellen, denn ihr Ertrag war grösser, als dass er

aus der Versickerung von Niederschlägen im Einzugsgebiet des

Schutts allein hätte gespeist werden können.

Die "höheren" Schotter Hübeli Frick und Eilez Eiken weisen

kleinere Quellen auf. Die Quellen Qb Dorf Frick am Hübeli schwan¬

ken im Ertrag relativ uenig, die Eilezquelle hingegen versiegt

im Sommer.

4.7.4. Die Auswertung von Pumpversuchen

4.7.4.1. Ausgewertete Pumpversuche

Aus 14 Grundwasserfassungen, 5 Kleinfilterrohren und einem

Versuchsbrunnen im "Duraschotter", Rheintalschotter und im Mu¬

schelkalk wurden 16 Pumpversuche ausgewertet. Die Tabelle 7 stellt

eine Kompilation und selbst ausgeführte Vervollständigung der für

diese Arbeit erwünschten Daten dar. Dabei bedeuten:

i = Gefälle des Grundwassers in %o

r = Bohrradius von Vertikalfilterbrunnen bzw. "Ersatzradius" von

Horizontalfilterbrunnen, in m

H = Grundwassermächtigkeit im Ruhezustand vor Pumpbeginn, in m

Q = Pumpenleistung in l/min

AH = dabei erzielte Absenkung in m

In einem Ergiebigkeitsdiagramm, (^ig. 14) wurde die Absenk¬

charakteristik derjenigen Fassungen und Kleinfilterrohre darge¬

stellt, von denen anlässlich der Pumpversuche mehrere stationäre

Absenkungen erreicht worden waren. Vergleichsweise wurden auch

Ergiebigkeitsdiagramme von Fassungen aus dem Sisslefeld angefügt.

Es zeigte sich ein grosser Unterschied im Kurvenverlauf zwischen

den beiden im Rheintalschotter gelegenen Fassungen Bäumliacker

Stein und Hard Eiken, den Fassungen im "Duraschotter" zusammen mit

dem Versuchsbrunnen "Rheinchemie I" Münchwilen, und den Klein¬

filterrohren zusammen mit der Fassung Mühlematt Bozen.

Horizontalfilterbrunnen

bei

Ersatzradius

=

2,0

3U0

1,0

300

25

ca.

Pumpbetrieb

??

Schupfart

Oltig

9600

33,7

1967

0,26

?Uegenstetten

Thalmatt

2,3

510

0,4

196

5,5

1950

?10

Fr.

Stieracfer

2Nr.

Rohr

2,3

1100

0,93

1000

0,1

500

4,8

1963

0,3

3Münchuilen

IRC

1,85

4000

1,2

3200

0,5

2000

12,1

?1,0

4Stein

Bäumliacker

3,25

6000

1,45

4000

0,95

3000

16,32

1.-2.73

24,21

1Eiken

Hard

2,3

1500

1,28

900

0,45

300

5,7

5.-6.45

0,6

8,5

Eiken

Uidematt

4,6

1700

1,2

1300

0,4

300

13,95

?0,5

8,5

Oschgen

Langenfeld

3,9

530

7,9

12.1933

0,5

1,5

Gipf

Dorf

Im

1,6

1520

0,9

860

9,0

4.-5.69

0,5

12

Oberfrick

Bluemet

6,8

2000

2,25

1200

1,4

1000

16,9

1971

0,6

8Frick

II

Neumet

2,9

1720

8,4

1971

0,8

8Frick

INeumet

3,0

2000

1,07

1200

0,25

600

4,2

1950

13,81

10

Frick

Stieracker

3,3

275

6,7

Pumpbetrieb

?8

Frick

Dorf

Ob

1,41

220

0,75

150

6,2

3.74

0,07

15

4661.9J

""

2,8

120

1,77

90

7,1

3.74

0,07

15

sen

14661.8

""

2,0

160

1,04

110

7,3

3.74

0,07

15

nus-

4661.61

""

2,65

170

0,88

95

8,0

3.74

0,07

15

Hor-

4661.5^1

Nr.

Rohr

Vi4

920

2,4

800

6,8

6.60/6.62

15,4

116

Bozen

Mühlematt

ml/min

ml/min

ml/min

Tlm

%o

Einheiten

HA

QAH

QAH

QH

Datum

ri

Parameter

Pumpversuchen

aus

Ausuertungen

der

Zusammenfassung

7Tab.

--

--

-1-2.10-4

Schupfart

Oltig

67

~—

1,1.10"3

-

3,3.10-5

Uegenstetten

Thalmatt

--

3,6

10"3

.5

14

5,8.10-4

Fr.

Stieracker

2Nr.

Rohr

475

—1600

—5,3

2,4.10"2

22

4,5.10"3

Münchuilen

IRC

-2150

6600

~5,9

4,4.10"2

21

3,6.10"2

Stein

Bäumliacker

1840

—_

1,0

3,4.10-2

18

2,1.

10"3

Eiken

Hard

65Q

/-

1440

~

9,7

1,5.10"2

19

2,5.10"2

Eiken

Uidematt

370

—2400

"3,8

1,0.io"2

14

7,3.10"4

Oschgen

Langenfeld

tt

130

^390

~4,7

2,7.

10"3

11

3,4.10-4

Gipf

Dorf

Im

950

~3200

~12,1

1,9.10-2

18

2,1.10"3

Oberfrick

Bluemet

290

—3000

~2,8

8,3.10"3

12

4,9.10-4

Frick

II

Neumet

590

/-

1050

~>

3,5

5,5.10"2

13

6,5.10-4

Frick

INeumet

670

~_

14,8

1,5.10"2

21

3,6.10"2

Frick

Stieracker

82

~275

*~

210

"3.

19

10"4

.2

Frick

Dorf

Ob

__

5,9

3,4.10"3

12

5,5.10-4

4661.9

""

—_

3,0

1,1.ID"3

71,6.10-4

sen

4661.8

""

_mm.

4,0

2,0.

10"2

92,8.10-4

nus-

4661.6

""

__

3,4

1,7.IG"3

82,1.10~4

Hor-

4661.5

Nr.

Rohr

330

~_

6,2

3.7.10"3

12

5,4.10"4

Bozen

Mühlematt

Absenk.

mpro

l/min

l/min

m/Tag

%m/sec

Einheiten

Brunnenerg.

.spez

QSa

V

/sec

m2/

Tn'

kfParameter

Fortsetzung

Pumpversuchen,

aus

Ausuertunqen

der

Zusammenfassung

7:

Tab.

Hornussen

4661.,

Kleinfilterrohre

00

o

Frick

(Sisslefeld)

Münchuilen

Stieracker

Kleinfilterrohre

Bozen

Mühlematt

Fassung

Rheinchemie

Versuchsbrunnen

Frick

II,

Neumet

Fassung

Oeschgen

Langenfeld

Fassung

Eiken

Uidematt

Fassung

Frick

Stieracker

Fassung

Oberfrick

Bluemet

Fassung

(Sisslefeld)

Eiken

Hard

Fassung

(Sisslefeld)

Stein

Bäumliacker

Fassung

1Legende

11

109assunnen

Grunduasserf

von

Ergiebickaitsdiaqram.ns

14

xq»

- 109 -

Die schlechteren Ergiebigkeitscharakteristika der Fassungen im

"Ouraschotter" rührten von der kleineren Grundwassermächtigkeit,

den schlechteren Durchlässigkeitsverhältnissen im Kieskörper und

den kleineren Bohrdurchmessern her. Beim Uersuchsbrunnen spielte

zusätzlich die talrandnahe Lage eine Rolle.

4.7.4.2. Die Ermittlung der hydrogeoloqischen Kennziffern

Unter den hydrogeologischen Kennziffern werden verstanden:

k = Durchlässigkeitsbeiuert nach DARCY, errechnet nach

DUPUIT/THIEM bzw. nach THEIS/UIEDERHOLD

K = Uasserwegsamkeitsbeiwert = Q : (H'AH) im Muschelkalk

T = Transmissibilität = k«H

n' = nutzbare Porosität nach MAROTZ

i • kv = Abstandsgeschwindigkeit des Grundwassers = —7-

n

Die Durchlässig^keitsbeiwerte k wurden aus den Pumpversuchen

zusammengetragen. Es handelte sich dabei um durchschnittliche

"k~-Uerte" für die gesamte Filterstrecke. Infolge der Inhomo¬

genität der Schotter schwanken sie stark und sind daher als "Ge-

biets-k-Uerte", welche den Durchschnitt für ein Talquerprofil

repräsentieren sollten, nicht tauglich. (Als "Gebiets-k-Uerte"

wurden die "kf-Uerte" den besten Kombinationen für mögliche

Durchflüsse durch Talquerprofile anhand der Durchflussqleichung

angepasst. Vgl. Tab. 9).

Die "kf-Uerte" zeigten lokale Eigenarten des Schotters:

In Bachnähe wurden selbst in höhergelegenen Abschnitten des

"Ouraschotters" im Sissletal örtlich relativ grosse Durchlässig¬

keiten festgestellt: Stieracker Frick: kf = 3,6 rnm/sec. Bei den

älteren Fassungen wurden etwas schlechtere Durchlässigkeitsbei-

-4 /

werte festgestellt: Ob Dorf Frick: kf = ca. 3*10 m/sec;

- 110 -

-4 /"

Im Dorf Gipf: kf = 3,4.10 m/sec; Langenfeld Oschgen:

kf = 7,3.10"" m/shc. Möglicherweise hangen sie mit der eher

talrandrahen Position der Fassungen zusammen. Die relativ

schlechte Durchlässigkeit des Kieses bei den Fassungen Neumet

Frick mag mit der Zufuhr von lehmigem Bachschutt uom Frickberg

her im Zusammenhang gestanden haben.

Die ermittelten Uasseruecjsamkeitsbeiwer te K für die Fassung

Thalmatt Uegenstetten und den mit einem 6 m tiefen Schacht und

einer Pumpe versehenen Quellaufstoss Oltig Sch"pfart im Ka_-st-

-5 / -4wasser des Muschelkalks waren mit 3,3.10 m/sen. und 4.10 bis

8.10- m/sec. um ca. 2 bis 40 mal kleiner als der von SCHMASS-

RANN (1970) mit 1,3 mm/sec, bestimmte Wert für den Hauptrrusnhel-

kalk bei Schueizerhalle/BL. Der Autor uies jedoch auf solche gros¬

sen Schwankungen hin. Nach ihm sind sie eine Folge der verschip-

den stark ausgebildeten Zerklüftung und Zerrüttung des Gesteins

in Verwerfungen.

Die errechneten Transmissibilitäten T wen Grundwasserfassun-

gen schwankten im "Duraschotter" dns Untersuchungsgebietes zwi¬

schen 2,7.10~3 m?/sec (im Dorf Gipf) und 1,9.10"2 m2/sec (Bluemet

Oberfrick). Höhere Werte wurden im Rheintalschotter mit 2,4.10""

— 2 2bzw. 4,4.10 m/sec.

Die nutzbare_Porosität n1 des Schotters wurde nach MAR0TZ

errechnet, d.h. sie hängt logarithmisch uom Durchlässigkeitsbei¬

wert k ab. Für die Fassungen wurden auf Grund der k-'Jerte Nutz-

porositäten von 9 % (Ob Dorf Frick) bis 22 % ("Rheinchemte I",

Münchuilen) errechnet.

- 111 -

i* kDie Abstandsgeschwindigkeit v = r des Grundwassers

wurde berechnet und beträgt ca. 1 m/Tag (Fassung Hard Eiken)

bis ca. 15 m/Tag (Fassung Stieracker Frick). Oberhalb von Frick,

wo das Gefälle des Tals grösser ist alß im Unterlauf, sind bei

gleicher Durchlässigkeit des Schotters grössere Abstandsgeschuin-

digkeiten zu erwarten. Grosse Fliessgeschwindigkeiten des Grund¬

wassers könnten einerseits in Gefällsstufen (Kap. 4.7.1.2.),

anderseits in Bachnähe in weniger lehmigem Kies auftreten.

4.7.4.3. Angaben zur Brunnenergiebigkeit

Nach EHRENBERGER wird unter Brunnenergiebigkeit die Förder¬

leistung bei halber Absenkung der gesamten Grunduassersäule ver¬

standen. Spezifische Brunnenergiebigkeit heisst unter dieser

Voraussetzung die Leistung bei einem Meter Absenkung. Nach

SICHARDT wird unter Brunnenergiebigkeit die empirisch ermittelte

"Sandfreiheitsbedingung" oder das "Fassungsvermögen" eines Brun-

nens verstanden. Sie kann graphisch bestimmt werden (TRUEB, 1963,

Fig. 22) .

Für die drei Horizontalfilterbrunnen im Untersuchtingsgebiet

wurde die "dimensionslose Darstellung der Leistung von vier Fas-

tt

sungen der Uinterthurer Wasserwerke" nach TRUEB übernommen. Die¬

ser Autor berechnete für jede dieser Fassungen eine Konstante c

k.Hl,17.^n,89nach der Formel: c =-

Q-, so dass in einem Diagramm

H__AH

gegenQ

k.H'gezeichnet werden kann (TRUEB, 1969, Bild 5). 3e

grösser der Uert der Konstante c, desto grösser soll der Anström¬

winkel des Grundwassers bei Pumpbetrieb sein.

- 112 -

Anlässlich der PuTipversuche betrug die sp_ez if ische_Brunnen-

ergiebigkeit bei 1 m Absenkung bei den Fassungen im "Ouraschot

ter" zwischen ca. 82 l/min (üb Dorf Frick) und ca, 950 l/min

(Blupmet Oberfrick), immer pro Laufmeter Absenkung. Bei den

Fassungen BMumliacker Stein und Hard Elken im Sisslefeld Lajen

die Uerte mit ca. 2.150 l/min und ca. 1840 l/min wesentlich

höher. In der Karstwasserfassung von Uegenstetten betrug sie

ca. 67 l/min bei einem Meter Absenkung.

Das auf graphischem Uege bestimmte Fassungsvermögen nach

Sichardb für Uertikalbrunnen beträgt zwischen ca.' 275 l/min

(Ob Dorf Frick) und ca- 6600 l/min (Bäunliacker Stein). Für

den Karst ist diese Berechnungsmethode nicht statthaft: Die

Zirkulation erfolgt nicht in Poren und das Auftreten von Trüb¬

stoffen ist nicht über die Entnahmemenge regulierbar (Kap. 6.1.2

Die charakteristischen Kennwerte der Leistung_von_Horizoii-

talfilterbrunnen im Fricktal sind:

Fassung Strang- Stranglänge Konstante c Gefälle i

zahl N" (L+d/2)

Mühlematt Bozen 6

otieracker FrLck 4

Hard Eikeii 8

1^8,3 m 1,11

82,9 m 1,29

290,8 m 0,92

16 %o

10 %o

1 %o

Nach TRÜEB geben Uerte von c um ca. 1,5 einen Hinweis ajf

e i.ne "einseitige Anstrümung". Alle drei Fricktaler Horizontal¬

fassungen weisen Uerte von c deutlich unter 1,5 ajf. Es wurde

ein Grundwassergefälle von 16 %o, IG %o und lc/,o nachgewiesen.

In keiner der drei Fassungen konnte eine natürliche Anreicherung

des Grundwassers durch Banhwasser in Fassungsnähe und damit

"zweiseitige" Anströmung bewiesen werden; es ist jedoch nicht

auszuschliessen, dass bei langdauerndem Pumpbetrieb der abgesenk

te Grundwasserspiegel eine Infiltration von Bachwasser erzeugen

k a n n .

4.3. 5T0CKUERKBAU MES GRUNDWASSERS

- 113 -

Im Tafeljura ist Stockwerkbau im Grundwasser sehr verbreitet,

in den Grundwassergebieten der "Duraschotter" der Talsohle sogar

die Regel, insbesondere dort, uo unter dem Schotter undurchläs¬

sige Trennschichten vorkommen (HACKLI & KEMPF, 1972, S. 19).

An der Plan dach er Störung bai F~ick tauch I: dar obere Muschel¬

kalk unter den "Duraschotter" der Talsohle. In Frick wurde durch

die Bohrung Nr. 5 der Vereinigten Schweizerischen Rheinsalinen

nachgewiesen, dass artesisch gespanntes Grundwasser aus der

mittleren Trias durch die Keupermergel vom Schottergrundwasser

ti

getrennt ist. Ahnliche Verhältnisse wurden im Zusammenhang mit

dem Salzbrunnen Oschgen beschrieben.

Mit Sicherheit wird angenommen, dass unter dem Karstwasser

d?s obaren Muschelkalks von 'ulegenstetten, Schupfart und Frick ein

tieferes Stockwerk von Poren- und Kluftgrundwasser in den durch¬

lässigen Schichten des Buntsandsteins unter den undurchlässigen

Mergeln des Weilengebirges vorhanden ist, (DACKLI & KEMPF, 1972,

S. 19) welches eine Mächtigkeit von ca. 30m aufweisen dürfte.

In einem erweiterten Sinn können auch schichtwasserführende

übereinanderliegende Quellsammler oder Grundwasserleiter als

Stockwerke bezeichnet werden. So zeigt z.B. der "Eichbühl¬

graben" an seiner Nordflanke zwei sich oberirdisch entleeren¬

den Grundwassershockwerke,nämlich dem des Arietenkalks, das

sich in der gefassten Quelle "Berger" Eiken entleer!., und dem

des Gans inger-Cblomits, das sich in ca. 70 m Distanz in der- ge¬

fassten Oberen Bueschtelbachquelle Eiken entleert.

- 114 -

4.9. BILANZIERUNG DES GRUNDWASSERS

4.9.1. Durchschnittliche Gesamhuasserbilanzen von Juratafein

In Fig. 1 wurde das Untersuchungsgebiet in Teilgebiete

unterteilt, insbesondere in 7 einzelne Duratafeln. Von diesen

ist. die erste aus Hauptragenstein und "unterem" Dogger, die

übrigen aus oberem Muschelkalk aufgebaut.

Für diese 7 Teilgebiete wurden durchschnittliche Gesarntuas-

serbilanzen nach der Formel N - V = An + A ohne Berücksichtiqunq

Quy y

von Rücklage oder Aufbrauch und unter Vernachlässigung eines

oberirdischen Abflusses berechnet:

Beim Niederschlag N handelt es sich um das Jahresmittel der

langjährigen Periode 1939 - 1975 des Stationsniederschlags von

Frick. Als Verdunstung^!/ uurden die geschätzten Uerte aus

Kap. 4.3. übernommen: 55 % für unbewaldete und 65 % für bewalde¬

te Gebiete, mit Abstufungen von 10 % Ualdanteil, Der Quellertrag An^—y

ergibt sich wie folgt: Durchschnittlicher Quellertrag 197S bei de¬

dauernd gemessenen Quellen, dazu ungefährer Dnrchschnittsertrag

von den sporadisch gemessenen Quellen, dazu "mittlerer Quell-

erguss" aus dem Quellenkataster von MUHLBERG von Quellen, bei

welchen nur eine einzige Messung qemacht worden war. Als A wurdeu

das Restglied bezeichnet, welches den unterirdischen Hangwasser-

abfluss in die Talsohle darstellt. Das unterirdische Einzuqsqe-

biet_E wurde plan i metrisch bestimmt (Beilage 4). Als 'JA wurde die

----!--U3 ^ev Einzugsgebiete in Prozenten angegeben.

Die Möglichkeit, als Restglied in der Uasserbilanz einen

unterirdischen Hangwasserabfluss durch Schuttbildjngen hlndurcr

in die Talsohle bzw. in den tiefen Karst zu ermitteln, ist ein

interessantes Ergebnis dieser Berechnungen: (Tabelle 8)

I

cn

MM

igeschätzt

/$,

in

Bewaldung

=UA

Einzugsgebiet

unterirdisches

Planimetriertes

=E

ermittelb

Restglied

als

Talsohle,

die

in

Hanguasserabfluss

=A

Text

gemäss

bzu.

1975

Quellertrag

Gemessener

=A,,

3.2.

Kap.

gemäss

Verdunstung

=U

1975

-1939

Mittel

langjährigen

im

Frick

von

Stationsniederschlag

=N

22

15

37

36100

772

500

1272

2164

3436

0,41

0,26

0,67

1,14

1,81

23

16

9366

105

42

58

100

2100

2900

5030

1,11

1,54

2,65

44

61

105

32

1244

56

100

29QG

1000

3900

5030

8900

1,52

-

0,53

2,05

2,63

4,67

34

12

46

59

105

12

23

35

65

100

35TJ-

5-50

900

1600

2500

0,29

0,46

0,84

1,29

3-+24

37

68

105

ufrflQ

N-U

VN

%l/min

J/

m136

cm

/o

l/min

m3/3

IG6

cm

%l/min

/3

m106

cm

%l/min

m3/Q

iofi

cm

%80

km2

1,7

%30

km2

2,5

%10

km

4,5

%100

km2

1,2

UA

F

11

am

Uide-

Talquerprofil

bis

Langenfeld

Talquerprofil

Seckeberg:

gr

eb

oo

L

bis

Oättetal

Uabrig:

Oättetal

bis

Tägertli

Uabrig:

gr

eb

in

oH

unti

Thiersteinberg

3uratafeln

der

Gesamtuasser-3ahresbilanz

Durchschnittliche

:8

Tab.

Icn

*

1

41

42

58

100

0~

1300

1300

1903

3200

0,02

0,68

0,70

0,93

1,68

1

43

44

61

105

10

32

42

58

100

300

900

1200

1600

2800

0,15

0,47

0,62

0,85

1,47

10

34

44

61

105

7

33

40

60

IQO

376

1900

2276

3413

5689

0,20

1,00

1,20

1,79

2,99

7

35

42

63

105

uAN-V

WN

%l/min

m3/3

106

cm

%l/min

m3/3

106

cm

%l/min

m3/3

106

cm

%30

km

1,6

2

%30

km2

1,4

%50

km2

2,9

UA

F

Eikerberg

Eich

————

Schupferterberg

und

(Rest)

Seckeberg

(Fortsetzung)

Ouratafein

der

Gesamtuasser-Oahreshilanzen

Durchschnittliche

8:

Tab.

- 117 -

Ein unterirdischer Hangwasser^bfluss von ca. 12 % der Nie¬

derschläge von der Thiersteinberg/Homberg-Tafal im Dogger (Teil¬

gebiet l) ist relativ bescheiden. Im E (Eisengraben Gipf-OFer-

frick) und im S (Faandel) reicht der Gehängeschutt bis in die

Talsohle.

Das Teilgebiet 2 am Wabri.g zwischen Tägertli (Flugplatz)

und Jättetal ueist mit ca, 32 % den höchsten ermittelten unter¬

irdischen Hangwasserabfluss auf. In den Talsohlen der Flanken

dieses Teilgebietes wurden in Schupfart und Wngenstetten Vor¬

kommen von tiefem Kairst nachgewiesen. Offensichtlich uerden diese zu

einem Teil aus dem Teilgebiet 2 gespeist. Für den NW Teil des

Wabrlgs (Teilgebiet 3) uaren die Unterlagen zu ungenau, um sol¬

che Ermittlungen durchzuführen.

Die Teilgebiete 4 - 7 betreffen die MuschelkalktafeIn U von

Frick bis S von Stein. Df:r Anteil, an Hanguasserabfluss nimmt

von Frick nach Stein ab. Im Teilgebiet 4 am Seckeberg wurde

auf Grund der Ergebnisse des Markierungsversuchs ein wesent¬

licher A -Anteil angenommen. Mit einem berechneten Wert von

uy

ca. 22 % wird diese Annahme erhärtet.

In der Folge steigt die Basis des Hauptmuschelkalks generell

von Frick bis Stein. Auf der Höhe der Volliweidquelle Dschcen

erhebt sie sich über den "Duraschotter" der Talsohle. Im Teil¬

gebiet 5, Eich, ist mit einer flachen Antiklinalstruktur zu

rechnen. Ein grosser Teil des Hangwassers dürft« nach S in den

tiefen Karst von Schupfart fliessen. Dort erscheint es im

- 118 -

Aufstoss Oltig Schupfart oder in den ungefassten Quellen bei

der Mühle Schupfart.

Im Teilgebiet 6 am Eikerberg südlich von Stein entspringt

nahezu alles Schichtwasser der Tafel als Quellwasser, welches

gemessen wurde. Der Eikerberg bildet eine Art "natürliches

Lysimeter" unter der Voraussetzung, dass die willkürlich ge¬

wählten Werte für die Verdunstung aus Kap. 3.2. richtig sind.

Gemäss dieser Tabelle 8 beträgt die Gesamtheit aller

Quellschüttungen im Untersuchungsgebiet im Mittel ca. 6150 l/min.

Diese Quellwassermenge ist aber nicht gesamthaft nutzbar, da die

Summe der Minimalerträge geringer ist und nicht alle Quellen ge-

fasst sind (vgl. Kap. 7.3.3.).

Der Hanguasserabfluss der Teilgebiete Schupferterberg und

Eich manifestiert sich im Grundwasser des "höheren" Schotters im

Lei zwischen Eiken und Münchwilen und im Rheintalschotter, wo

mit Grundwasserspiegelmessungen in den Bohrungen für die Auto¬

bahn N 3 ein steiles Gefälle in Richtung Sisslefeld nachgewiesen

worden war,(vgl. Hydrogeologische Karte, dep. Beilage 2).

Der Hangwasserabfluss des Teilgebiets Seckeberg (Langenfeld

Dschgen bis Uidematt Eiken) erscheint wieder in der Grundwasser¬

bilanz, Tab. 11, wo er einen Teil der unterirdischen Zuflüsse

ins Grundwasser repräsentiert.

ti

Im Tal der Sissle zwischen Oschgen und Eiken wirkte sich

der Hangwasserabfluss dieses Teilgebiets auch auf den Chemismus

des Grundwassers im "Duraschotter" der Talsohle aus, indem in

diesem Bereich das Ca/Mg-Verhältnis tiefe, der Fluoridgehalt

umgekehrt hohe Werte annimmt (vgl. Fig. 15).

- 119 -

4.9.2. Grundwasser-Durchflussmenqen in der Talsohle

Der Grundwasserstrom im "Durasnhotter" der Talsohle

wurde gemäss Fig. 1 ebenfalls in Teilbereiche unterteilt,

deren Grenzen durch die Talquerprofile gelegt wurden, welche

auf Grund der Bohrresultate bekannt waren. Ein Teil von ihnen

wurde abgebildet ( Anhang 4).

Die Ermittlung der Grundwasser-Durchflussmengen in der Tal¬

sohle erfolgte nach der Durchflussgleichung Q = F.

k. i.

Die Querschnittsfläche wurde aus don Talquerp :opilen für die

hohen Grundwasserspiegel vom 1.12.1974 und 8.2.L977, für einen

mittleren vom 17.1.1976 und für die niedrigen Grundwasserspiegel

vom 30,9.1974 und 31.IC.1976 ausplanimetriert. Das Gefälle i

wurde dem Isohypsenplan des Grundwasserspiegels und dem geo¬

logischen Längsprofil entnommer. (Fig. 15)

Die Durchlässigkeitsbeiwerte k, in diesem Falle die "Ge-

biets-k-'ulerte", wurden als unsicherste; Komponenten den hydro-

geologischen Randbedingungen angepasst. Solche sind: 1, Kennt¬

nis der "kp-Uerte" aus den Fassungen; 2, Kenntnis der heutigen

Entnahmemengen; 3. Kenntnis von In- und Exfiltration; 4. Mut¬

masslicher unterirdischer Hangwasserzufluss in die Teilgebie¬

te D und G- Es war anzunehmen, dass der "Gebiebs-k-Uert" nicht

de"1 selben Schwankungen unterworfen ist wie die kp-Uerte ajs

den Pumpversuchen in den Filterrohren. Die vernünftigsten Er¬

gebnisse wu den bei der Annahme einer talabwärts kontinuierlich

von 0,8 mn/sec (Talquerprofil Mühlematt Bozen) auf 2,0 mm/sec,

(Talquerprufil Uidematt Eiken) zunehmende l Durchlässigkeit er¬

reicht. Einzig im Talquerprofil Bluemet Oberfrick musshe ein ver¬

gleichsweise hoher k-Uert eingesetzt werden.

103

6100

314.6o

61,9

3640

310.30

92

5400

313.50

102

6000

314.50

61,2

3600

309.50

8,5

2,0

854900

327.40

45,2

3800

325.30

53

4460

326.50

57

4800

327.20

45,2

3800

325.20

43

5430

334.80

37,6

4700

333.40

40

5010

334.20

46

5800

336.00

36,7

4600

333.20

20

1400

378.10

15,3

1060

376.70

18

1250

377.30

21

1510

378.80

15,3

1060

376.70

31

2600

347.30

24,5

2050

345.40

26,5

2210

346.30

27

2560

347.20

24,5

2048

345.40

17,2

1560

350.50

1963:

wasser

Mittel¬

8,5

1,4

81,0

12

1,2

12

1,0

11

1,0

12

1023

364.60

10,5

870

364.10

12

1035

364.50

10,5

872

364.10

15

0,8

19

1490

369.70

15,5

1210

368.30

17,5

1370

369.10

18,5

1450

369.50

15,5

121o

368.30

8,6

670

390.40

10

770

391.20

11

880

392.00

8,5

663

390.32

l/sec

in

F.

i.

k=

Q

m'

In

F,

Querschnittsfläche

m.ü.M.

Grunduasserspiegel

8.2.1977

vom

Hochuasser

l/sec

in

F.

i.

k=

Q

m'

in

F,

Querschnittsfläche

m.ü.M.

Grunduasserspiegel31.10.1976

vom

Niederuasser

l/sec

in

F.

i.

k=

Q

min

F,

Querschnittsflache

2

m.ü.M.

Grunduasserspiegel17.1.1976

vom

Mittelwasser

l/sec

in

Q=k.i.F

min

F,

Querschnittsfläche

2

m.ü.M.

Grunduasserspiegel

1.12.1974

vom

Hochuasser1

l/sec

in

F.

i.

k=

Q

min

F,

Querschnittsfläche

2

m.ü.M.

Grunduassarspiegel30.9.1974

vom

Niederuasser

16

0,8

16

0,8

%o

in

Grunduassergefalle

mm/sec

in

Gebiets-k-Uert

-G

G-

F-

Er

-r

Rank

Im

3-

AA

-

Talquerprofile

die

durch

Durchflussmenqen

9:

Tab.

- 121 -

Nach den Angaben aus Tab. 9 erhöhte sich der Durcnfluss von

Bozen bis Eiken am 30.9.1974 und 31.10.1976 um das

7,2-fache, am 17.1.1976 und 30,11,1974 um das 9,2-fache. Zwischen

Meumet Frick und Uidematt Eiken vergrösserte sich der Durchfluss

bei Miederwasser um etwa das 1 2/3-fache, bei Mittel- und Hoch¬

wasser um mehr als das doppelte.

Unter Annahme des mittleren jährlichen Niederschlags von

105 cm (Dahresmittelwert der langjährigen Periode 1939 - 1975)

und der geschätzten Verdunstung uon 5,5 % = 58 cm, beträgt", die

Grundwasserspende, d.h. die Neubildung von Grundwasser durch Mie-

9

derschläge 15 l/sec.km". Die Zunahme an Grundwasser von einem

Talquerprofil zun nächst tiefer liegenden betrug beim Mittel¬

wasser vom 17.1..1976 jedoch mehr als diesen Betrag, d.h. Grund¬

wasser bildet sich, wie schon erwähnt, auch infolge uon Banh-

infiltrati.on und unterirdischem Kangwasserzufluss neu ("Tab. in)

Im TalquRrprofil Uidematt Eiken betrug der mittlere jährli¬

che spezifische Oberflächenabfluss zwischen 1959 und 1976

9

1.2,79 l/seckm . Der unterirdische spezifische Abfluss vom

17.1.1976 wurde mit 0,74 l/sec.km bestimmt, beträgt also ca. 6 %

des oberirdischen. Diese Verhältniszahl ist abhängig von der

Grösse der Versiekerung (Geologie und Topographie des Einzugs¬

gebiets) und von der Evapotranspiration.

- 122 -

Tab. 10: Grundyasserspende

Grunduasser-TeiIgebiete

gemäss Fig. 1

A

i

1

B J C

lt

D E F G

Fläche des Grundwasserge-biets in km2

Länge des Grunduasserge-biets in m

0,21

1500

0,09

350

0,39

1550

1,44

3250

0,63

1350

0,44

800

0,81

1600

Grundyasserspende bei

IM = 105 cm

V = 55 %2

fn u „u„„in l/sec.km

^d.h. ohne'

Beualdung) . n /in l/sec

15,0

3,2

15,0 15,0

7,2

15,0

21,5

15,G

9,5

15,0

6,6

15,0

12,1

Zum Vergleich: Gesamte

Grunduasserneubildungals Differenz zueier

aufeinanderfolgenderTalquerprofile in l/sec

Bachinfiltration und

Hanguasserversickerungin l/sec

7,5

4,3

9,0

1,8

22,0

0,4

18,6

9,1

13,0

6,4

39,0

26,9

- 123 -

4.9.3. Grunduasserbilanz

Für das Grundwasser im "Duraschotter" der Talsohle wurde ei¬

ne Grunduasserbilanz für ein hydrologisch durchschnittliches Gahr,

z.B. 1975, erstellt (Tabl. ll). Sie lautet allgemein:

[(N-V)*e] +U +I-Ua-X-0-P = + R .Dabei bedeuten:

(l\l-\i) • EJ = l/ersickerung aus Niederschlägen

= Unterirdische Zuflüsse X = Exfiltration in Flüsse

I = Flussinfiltration 0 = Grundwasseraustritte

P = Grundwasserentnahme

Die positiven Glieder sind die Zufuhren, die negativen die Uegfuhren.

Zufuhren: Für die l/ersickerung (N-U)'E wurden mit N = 1050 mm

das langjährige Mittel des Niederschlags von Frick aus der Messpe«

riode 1939 - 1975 (Kap. 3.1.), mit V = 618 mm die für 1975 geschätz-

2

te Verdunstung aus Tab. 1 und mit E = 4,01 km die planimetrierte

Fläche des Grundwassergebiets gewählt. Für die Sissleinfiltration (i)

von Frick bis Eiken wurde mit einem l/min pro Laufmeter Bachbett ei¬

ne etwas geringere Infiltrationsquote geuählt als die unterhalb von

Eiken gemessene (Kap. 4.7.1.5). Der Anteil der übrigen Infiltrations¬

gebiete wurde mit 1500 l/min geschätzt, z.B. 0,5 l/min pro Laufmeter

Bachbett, mal 3000 m. Die unterirdischen Zuflüsse bei Mittelwasser

von Bozen und von Oberfrick (U ) wurden aus Tab. 9 der Durchfluss-v z'

gleichungen entnommen. Die Zuflüsse aus den Tälern des Zeiher- und

des Startlebachs mussten mit 300 bzw. 600 l/min geschätzt werden.

Die Ue^fuhren konnten einigermassen genau ermittelt uerden:

Der Abfluss bei Eiken (U ) bei Mitteluasser wurde aus Tab. 9 ent-v a'

nommen. Gemäss Kap. 4.9.4. entspricht er nicht dem Grundwasserüber¬

tritt ins Sisslefeld. Der Anteil der Exfiltration (X) wurde in

Kap. 4.7.1.2, mit ca. 60 l/min angenommen. Die Schüttung der

Gipferquellen (0) beträgt durchschnittlich ca. 800 l/min.

- 124 -

Tab. 12; Grunduasserbilanz (für ein Dahr ohne A R, z.B. 1975)

1. ZUFUHREN (* = geschätzt)

a^_Vers ickerung__aus_Niederschlä2en2

Fläche des Grunduassergebiets F = 4,01 km

Sickeruasser (N-V) = 432 mm/ü

£l yniSiil^ische^Zuflüsse

I Querprofil Mühlematt Bozen, (Tab. 9)II Querprofil Bluemet Oberfrick, (Tab. 9)

III Zufluss aus dem Tal des Zeiherbachs*

IV Zufluss aus dem Tal des Startlebachs*

V Hanguasser aus dem Teilgebiet 4, (Tab. 8)VI übriges Hanguasser*

c^_BachInfiltration

I Sissle von Frick bis Eiken: 1,0 l/min»m',über 1200 m Bachlänge

II Restliche Infiltrationen von Sissle und

Bruggbach* (z.B. 0,5 l/mirrm', über 3000 m)

TOTAL ZUFUHREN

l/sec l/min Mio.

m / 3

55,0 3300 1,74

10,0 600 0,32

18,0 1080 0,575,0 300 0,16

10,0 600 0,32

6,3 380 0,20

9,8 590 0,31

20,0

25,0

159^.2

1200 0,63

1500 0,79

9550 5^03

2. UEGFUHREN (* = geschätzt)

a2_Unterirdischer Abfluss

Querprofil Uidematt Eiken, (Tab. 9) 92,0 5520 2,90

b)__Exf iltration_in_0berf lächengeuässer

unterhalb von Hornussen, über 250 m Länge* 1,0 60 0,03

£l_Schüttun2_uon_Grunduasseraufstössen

Gipferquellen 13,3 800 0,42

d2_Entnahme_aus_Grunduasserfassun^en

I Mühlematt Bozen 8,4 500 0,27II Bluemet Oberfrick (Gemeinde Gipf-Oberfrick) 8,4 500 0,27III Stieracker und Neumet I und II, Frick 33,3 2000 1,05IV Langenfeld Oeschgen 2,8 170 0,09

TOTAL UEGFUHREN 159x2 9550 5^.03

3. RE5ERVENANDERUNG (AR) 0 0

- 125 -

Die normalen, 1975 effektiv aus den Grundwasserfassuigen im

Untersuchungsgebiet geförderten Grundwassermengen wurden ent¬

weder durch die Brunnenmeister oder von Herrn A. Ries, Inge¬

nieurbureau, Aarau, freundlicherweise mitgeteilt.

Die Grundwasserbilanz wurde allgemein gehalten, um an¬

fällige Reserveänderungen ausser acht lassen zu können. Uegen

der diverser) Schätzungen bei den Zufuhren wären die Reserveände-

runge1-' ohnehin zu ungenau ausgefallen.

4.9.4. Der Grundwasserübertriht ins Sisslefeld

Mit der Kenntnis der Grundwassermenge-; im Tal der Sissle

ti

wurde versucht, den unterirdischen Übertritt ins Sisslefeld im

Jahresmittel abzusnhätzen. Leider bestand im Bereich der Grenze

"Hurascho tter"/Rht-iint.albchotter beim morphologischen Gefälls-

knick zwischen Grund und Gründli N von Eiken kein durch Son-

d'erbohrungen belegtes hydrogeologisches Talquerprifil, so dass

er mit der Kenntnis des Wasserhaushaltes im Sissletal geschätzt

werden musste. Gemäss Tab. 12 fliessen durchschnittlich

ca. 10'500 l/min vom Sissletal ins Sisslefeld ab. Diese Grund¬

wassernenge setzt sich folgendermassen zusammen:

1. Durchflussmenger Q - F.k.i durch das Talquerprofil Widematt

Eiken gemäss Tab. 9

2. S i.ssl einf iltrat: Die spezifische Inf ilt ra l.ionsqunte von

1,5 l/min pro Meter Bachbett wurde in Kap. 4.7.1.5. als

minimal betrachtet. Uenn die Sissle ab Eiken talabwärts

trocken liegt, findet natürlich keine Anreicherung von

Bachwasser ins Grundwasser mehr statt.

t

- 126 -

Tab. 12: Grunduasserübertritt ins Sisslefeld bei Mittelwasser

5500 l/min

3000 l/min

1. Durchfluss durch das Talquerprofil Uidematt

Eiken, gemäss Tab. 9, bei Mittelwasser

2. Infiltration der Sissle:

1,5 l/min . m1 über ca. 2000 m

gemäss Kap. 4.7.1.6.

3. Hanguasserabfluss aus Teilgebiet 5

gemäss Tab.8

Hanguasserabfluss aus dem Schottergebiet des

Eilez, geschätzt ca.

4. Grunduasserspende aus .Niederschlägen:

N = 105 cm (Kap. 3.1.)o

F = 1,125 km" (planimatriert)

\1 = 63 cm (= 60 %, aus Kap. 6.2. und Tab. 1) 1350 l/min

400 l/min

200 l/min

GRUNDUASSERUBERTRITT INS SISSLEFELD

BEI MITTELWASSER

10*450 l/min

- 127 -

3. Für das unterirdisch zufliessende Hangwasser aus dmn oberen

Muschelkalk des Teilgebiets 5 in Tab. 8 wurde als Rastglifid

der Gesamtwasserbilanz ein Abfluss von ca. 400 l/min ange¬

nommen. Aber auch vom Gegenhang des "höheren" Schotters aii

Eilez wurde derart zufliessendes Hangwasser mit. ca. 200 l/mir:

geschätzt.

Das Grundwassergebiet zwischen Uidematt Elken iml Grenze

"Duraschctter/Rheintalschotter beträgt ca. 1,13 km .Die Neubil¬

dung durch Miederschläge wurde zu ca. 1400 l/min errechnet.

SCHI»!ASSMANN (1972, S. 85) führte von dai Grämet Eiken aus

einen Mark:erungsversuch mit Kochsalz durch. Er ermittelte nach

dar Durchflussformel Q = F.v .n1 Abflussmengen von

ad

ca. ?1'300 l/min .Er wählte dabei eine nutzbare Porosität von

n1 = 25 %, während in der vorliegenden Arbeit eine solche von

19 % veranschlagt wurde. Aus den Konzentrationserhöhungen des

f'la ck ierungsstof f es errechnete er eine Abflussmenge von

ca. 20'700 l/min. Dieser wiederum hohe Wert wurde unter Umständen

durch natürliche Chloridkonzentrationsschwankungen im Grundwasser

beeinflusst.

Ein etwas zu geringer Abfluss in Tab. 12 könnte aus der

Extrapolation der Infiltrationsquote der Sissle unterhalb von

Eiken bei Niederwasser auf Mittelwasserverhältnisse, oder der

Schätzung der Hangwasserzuflüsse berechnet worden sein.

- 128 -

5^==D=E=r^===C=H=E=n=^=S=m=U=S===D=E=S===G=R= U=N==D==U=A=S==S=rE=R==S

5.1. DAS HYDROCHEMISCHE nESS PRDGRAPHW

Mit den hydrochemischen Untersuchungen soll der Einfluss

des Grundwasserleiters auf die Beschaffenheit des Grundwassers

tiestimmt werden. Das Messprogramm beschränkte sich auf eine ein¬

malige Untersuchung der verschiedenen Uässer. Dafür wurde ein

möglichst dichtes Netz von Probenahmestellen angestrebt. Nicht

alle in Kap. 5.3. besprochenen Komponenten wurden in allen Uas-

serproben bestimmt; an verschiedenen Stellen wurden Teilanalysen

ausgeführt.

Das hydrochemische Nessprogramm (Probenahme, Analytik und

Beurteilung der untersuchten Uässer) wurde vom November 1975 bis

Duni 1976 an der EAUAG durchgeführt.

5.2. DIE PROBENAHNE

Die Probenahmen fanden am 1. und 12.11., am 1., 2. und

16.12.1975, am 6. und 17.1 und am 29.6.1976 statt. Die Erhebung

von Uasserproben zur hydrochernischen Untersuchung wurde gemäss

den Vorschriften des Schweizerischen Lebensmittelbuches 19^2

(SLB 1972) ausgeführt. Zur Probenahme ist folgendes zu bemerken:

- Uährend der Kartierarbeit wurde als einzige Feldmessung Sulfat

mit BaCl„ nach HOLL (1968, S. 54) bestimmt, um die Gipsquellen

von den übrigen zu unterscheiden.

- An den 8 Probenahmetagen wurden zwischen November 1975 und Juni

1976 Quellwasser-, Grundwasser-, Niederschlagswassep- und Dber-

flächenwasserproben in Uli Serien untersucht.

- l/on der Probenahme bis zur Untersuchung der kritischen Kompo¬

nenten pH, freie Kohlensäure und Karbonathärte (KH) vergingen

maximal 48 Stunden. Spätestens 12 Stunden nach der Probenahme

wurden die Proben bei + 4 C. gelagert.

- 129 -

- Queilwasserprober wurden wenn möglich aus der Fassung ent¬

nommen. Teilweise musste das Wasser jedoch von Laufbrunnen

abgefüllt werden,

- Bei der Entnahme von Grundwasserprob^n aus Fassungen und Klein-

filterrühren wurde ca. 1 m" Wasser vorgepumpt. Die Zapfhahnen

waren während dieser Zeit geöffnet. Nachher war das Grundwasser

in allen Fällen farblos und klar. Geschöpft musste es nur aus

den 2"-Beobachtungsrohren Nr. RP 16, RP 17 und 23 KWS werden.

- Die Niederschlags-Wasserproben (d.h. Rügen und Staub)entspre¬

chen einer einmonatigen Sammelprobe (16,12.1975 - 17.1.1976),

wobei das Auffanggefass aus Plastic jeweils auf ebener Erde

stand.

- Aus den Bächen wurden die Proben vom Ufer aus geschöpft, unter

Annahma, dass die Konzentrationen homogen durch das gar/e Quer¬

profil des Baches verteilt seien.

5.3. AUSWAHL UND ANALYTIK DER UNTERSUCHTEN KOMPONENTENI III I IIMMI «I IM! 1-1 I —!! tili I — I..I- I !!

Sämtliche Wasserproben wurden nach den Bestimmungsmethoden

des SLB 1972 untersucht, mit Ausnahme derjenigen für Ca, Mg

und Mn .Im folgenden sollen die untersuchten Komponenten sowie

deren Bestimmungsmethoden erläutert werden:

Der pH-Wert wuide an der Glaselektrode gegen Puffer als

EichlösLngen gemessen. Diese Methode führt nur zu richtigen Re¬

sultaten, falls weder im Feld noch im Labor zusätzliches C0„ zu¬

dringen kann, welches die erwünschte Genauigkeit negativ beein-

flusst. Die Angabe geschieht auf 3,1 pH-Einheiten genau.

Die spezifische elektrische Leitfähigkeit des Wassers, ein

Summenparameter, beschreibt die Gesamtmineralisierung desselben.

Sie wurde mit einer automatisch tenperaturkorrigierten Leitfähig¬

keitsmessbrücke gegen eine 0,1 m - KCl-Uergleichslösung bestimmt

und in yuS/cm ohne Kommastellen angegeben.

- 130 -

Die Gesamthärte (GH) ist ein Mass für die Summe der Erd¬

alkaliionen und wird in französischen Härtegraden auf 0,2 fr^.

genau angegeben.

Die Karbonathärte (KH) wird in frz. auf 0,2 genau

angegeben und der HCO,,~-Ionenkonzeritration gleichge¬

setzt, unter der Annahme, dass sie im vorliegenden pH-Bereich

der Alkalinität entspricht,

5° prz. = 1 mval/l = 0,5 mmol/l HCO"

= 61 mg HC03~/l = 50 mg

CaC03/l.Die permanente Härte und die Calciumhärte uurden nach den

Formeln Permanente Härte = GH - KH und Ca]ciumhärte - GH - Mag¬

nesiumhärte rechnerisch ermittelt (Z0BRIST, pers. Mitt.)

Die drei Komponenten Magnesium, Natrium und Kalium uurden

(\2 4-

AAS) bestimmt. Bei Mg erfolg¬

te die Angabe als Härte in frz, (Genauigkeit wie

GH und KH) Die einwertigen Kationen Na und K uurden in mg/l

auf 0,1 mg/l genau angegeben.

Die freie Kohlensäure uurde mittels potentiometrischer

Titration auf pH = 8,2 mit n/]00 - NaOH bestimmt unter Zugabe

von K-Na-Tartrat als Puffer, Da die Uasserproben zu diesem

Zwecke im Becherglas etwas umgerührt werden mussten, erfolgte

durch allfällig entweichendes CO,-, eine Beschränkung der Genauig¬

keit. Diese wurde mit 1 mg/l angenommen. Die Gleichgewichts kohlen¬

saure ujurde nach ZEHENDER, STUMM & FISCHER (1956) berechnet.

Ueberschüssige Kohlensäure = Freie Kohlensäure - Gleichgeuichts-

kohlensäure> 0

Unterschüssige Kohlensäure: Freie Kohlensäure - Gleichgewichts¬

kohlensäure < 0

Als Spurenkomponente wurde in allen Uasserproben Fluorid

mit einer für F selektiven Elektrode analysiert. Nach Uorschrift

wurden Proben und Standardlösungen mit einem Puffer versetzt,

- 131 -

um einen konstante

Die Genauigkeit wi

grenze liegt bei c

Die drei Komp

den kolorimetrisch

(Genauigkeit: 0,01

und H.SiO, (Genaui

Nach STUMM & MORGA

pH ^ 7 als Gemisch

bis pH <~ 9 gelöst u

Zur Bestimmun

aufgeführten Metho

wässer uurde nur n

Bei den Mineralwäs

die gravimetrische

gestellt. Sulfat w

Eisen und Plan

nur als schwerlösliche Oxide und Hydroxide mit einer Löslichkeit

in der Grössenordnung von ca. 6 x 10 mg/1 vorhanden. Bei einer

analytischen Nachweisgrenze von 0,02 mg/l sind also primär ge¬

löste Eisen- und Manganverbindungen nur bei vollständig redu¬

ziertem Grundwasser möglich (STUMM & MORGAN, 1970, S. 544). Da

nun aber Eisen kolorimetrisch bei tiefem pH bestimmt uird, lösen

sich gewisse partikuläre Eisenverbindungen sekundär auf und wer¬

den dann vielfach auch in belüftetem Grundwasser oder zusammen

mit primär gelöstem Eisen bestimmt.

In der vorliegenden Arbeit wurde nur gepumptes Grundwasser

n Einfluss der ionalen Stärke zu erreichen,

rd mit 0,01 mg/l angegeben,und die Nachweis-

a. 0,01 mg/l.

onenten Nitrat, Phosghat und Kieselsäure uer-

als NO~

(Genauigkeit: 1 mg NO ~/l), PO3-

4

mg P043"/l, Nachweisgrenze 0,02 mg P043 /l)

gkeit: 0,5 mg H.SiO./l) in mg/l angegeben.

N, 1970, S. 395/522) liegt der Phosphor bei

von HP0, und H„P0,~, und die Kieselsäure

nd undissoziiert als H.SiO. vor.

g des Sulfats standen die beiden im SLB 1972

den zur Verfügung. Mit Ausnahme der Mineral¬

ach der massanalytischen Methode gearbeitet,

sern wurden beide, die massanalybische und

Methode verwendet und deren Mittelwerte dar-

urde in mg/l auf 1 mg/l genau angegeben,

gan sind in belüfteten Grundwässern mit pH~7

- 132 -

auf Eisen und Mangan analysiert (Ausnahme Probe Nr. IIl/lO). Die

Uasserproben wurden im Felde sofort membranfiltriert (Porenueite

0,45^111), um keine kolloidale Partikel mitzuschleppen.

Sauerstoffbestimmunqen wurden ebenfalls nur an gepumpten

Grundwassern ausgeführt. Der Sauerstoff wurde im Felde sofort mit

den "Uinkler-Lösungen" (siehe SLB 1972) fixiert und im Labor

nach dem SLB 1972 titriert. Die Genauigkeit wurde mit 0,1 mg/l

veranschlagt. Die SauerstoffSättigung wurde berechnet.

Die für geochemische Umsetzungen wichtige Kenntnis der iona-

len Stärke eines Uassers wurde rechnerisch nach folgender Formel

bestimmt:

I = -j2j(m . z ) I = Ionale Stärke

m = Konzentration in Mol/l

z = Wertigkeit

Die individuellen Aktivitätskoeffizienten hangen von ihr ab.

Mit ihrer Kenntnis können Gleichgewichte beurteilt werden. Die

ionale Stärke wurde in Tab. 13 für die Mittelwerte der Analysen

angegeben.

5.4. DER VERGLEICH MIT ALTEREN ANALYSEN

Von einer Anzahl von Fassungsstellen bestehen ältere Analy¬

sen, mehrheitlich ausgeführt durch das Laboratorium des Kantons¬

chemikers. Im Vergleich mit diesen älteren und über das ganze

Dahr verteilten Analysen zeigte es sich, dass die eigenen Unter¬

suchungen vom November 1975 bis 3anuar 1976 (VIl/l vom 29.6.76)

zu einem grossen Teil etwas niedrigere Konzentrationen aufwie¬

sen. In den Sondierbohrungen für das Kraftwerk Säckingen wurde

eine Analysenreihe mit Untersuchungen von 1961 - 1968 aufgestellt

(OACKLI 1970)

- 133 -

Dort wurden grössere Schwankungen des Grundwassers in seinem

Chemismus festgestellt, und zwar nicht nur bei den anthropoge-

nen Komponenten wie z.B. N0„,sondern auch bei den gesteins¬

abhängigen. In der Grundwasserfassung Uidematt Eiken schwankte

der S0,2"-Gehalt von 90 - 330 mg/l (vgl. Kap. 5.5.9.) Nur im

Bereich der Bluemet Oberfrick und in der Grundwasserfassung

Thalmatt Uegenstetten wiesen die eigenen Untersuchungen eher etwas

stärker konzentriertes Grundwasser nach als die Untersuchungen vom

24.4. 1969 resp. Oktober 1967.

Anhand der Summendiagramme der Niederschläge (Fig. 6) und

der Ganglinien der Grundwasserspiegel ( Anhang 5) ist ersichtlich,

dass die relative "Verdünnung" des Grundwassers Ende 1975/Anfang

1976 gegenüber verschiedenen älteren Untersuchungen mit den früh-

winterlichen Niederschlägen und Hochwässern erklärt werden kann.

5.5. ABHÄNGIGKEIT DES CHEMISMUS VON DER GEOLOGIE DES EINZUGSGEBIETS

5.5.1. Die Typisierung des Quellwassers nach dem Chemismus

Die Kenntnis der Geologie des Einzugsgebiets von Quellen

vereinfachte die Korrelation der hydrochemischen Analysen mit

den einzelnen Quellsammlern. In Tab. 13 wurden Mittelwerte und

Standardabweichungen für Analysen von Quellen der gleichen Quell¬

sammler dargestellt.

Die Mineralquellen des Gipskeupers - die Cipsjässer - und die

Salzbrunnenquelle Oschgen (von der die Analyse nur unvollständig

ist) wiesen einen prinzipiell anderen Chemismus als die übrigen

Quellwässer auf. Die Quellen der übrigen Einzugsgebiete - die

Karbonatwässer - unterschieden sich jeweils nur durch eine oder

zwei Komponenten.

I.&-

LJ

M

Frick

Glurhaldenquelle

Arietenkalk:

Oschgen

Salzbrunnenquelle

Anhydritgruppe:

III

12

2,8

1,6

3,4

1,7

3,4

Ca:Mg

0,0083

0,0152

0,0126

0,0665

0,0117

-I

0,02

0,6

0,9

0,03

1,0

0,06

2,7

2,5

0,05

0,2

1,9

0,03

0,9

1,1

0,09

3,6

K

0,02

0,6

1,5

0,15

3,5

0,07

0,6

1,7

0,17

0,3

3,9

0,09

0,5

2,0

2,07

47,5

Na

0,9

17

43

1,51

72

0,17

28

28,5

122

1367

1,10

38

53

--

4SO.

0,06

1,0

6,1

0,11

10,5

0,11

0,1

10,2

0,10

0,4

10,0

0,10

0,9

9,8

0,10

9,5

Si

0,11

0,9

3,9

0,43

15,0

0,34

2,7

12,0

0,15

3,5

5,3

0,27

2,2

9,5

2,68

95

Cl

0,23

514

--

0,45

26

28

0,16

910

0,32

621

0,32

20

NO,

0,01

0,03

0,08

0,01

0,20

0,01

0,07

0,21

0,01

0,22

0,28

0,02

0,20

0,38

0,01

0,20

F

0,32

10

14

0,8

35

0,61

13

27

0,95

442

0,7

52

32

0,66

29

co2

0,5

1,1

2,0

2,50

12,5

3,18

2,5

15,9

7,8

11

39

2,76

3,0

13,8

1,90

9,5

MgH

4,8

4,0

24,0

7,00

35,0

5,12

3,8

25,6

26,8

8134

4,58

6,4

22,9

6,46

32,3

CaH

3,82

4,6

19,1

7,66

38,3

7,30

1,5

36,5

6,24

2,1

31,2

5,74

2,4

28,7

5,36

26,8

KH

_

0,2

7,5

.

7,3

^m

0,2

7,3

.

0,1

7,1

_

0,2

7,5

_

7,2

pH

/lmval

X

6~

mg/l

X

mval

X

mg/l

X

/lmval

X

e-

mg/1

X

/imval

X

6^

mg/1

X

/lmval

X

6^

mg/1

X

/lmval

X

mg/l

7

DOGGER"

"UNT.

HAUPTROGENSTEIN

ARIETENKALK

GANSINGERDOLOMIT

GIPSKEUPER

MUSCHELKALK

OBERER

TE

DRIT¬

GRUP

ANHY

Analysen

hydrochemischen

der

Standardabueichungen

und

Mitteluarte

13:

Tab.

- 135 -

Das Wasser aus dem oberen Muschelkalk und dem Gansinger-Do¬

lomit zeichnete sich durch extrem niedrige Ca:Mg-Verhältnisse aus,

welche nur durch die Auflösung von Dolomit zustande kommen können.

Dasjenige aus dem Muschelkalk wies zudem den höchsten Fluorid-

gehalt, dasjenige aus dem Gansinger43olomit eine etwas höhere

Karbonathärte als die übrigen auf. Die Quellen aus dem Hauptrogen¬

stein und "unteren Dogger" waren am geringsten konzentriert.

Die Typisierung, welche FAST & SAUER (1958, S. 48) für süd-

badische Grundwässer vorgeschlagen hatten, kann auch im Fricktal

angewendet und teilweise etwas erweitert werden. Das südbadische

"Erdalkali-Sulfatwasser" des Gipskeupers und des mittleren Mu¬

schelkalks (Anhydritgruppe) stimmt mit dem fricktalischen im

allgemeinen überein. Nur wo eine Chlorid- gegenüber der Sulfat-

ii

vormacht auftritt, wie das z.B. bei der Salzbrunnenquelle Oschgen

der Fall ist, handelt es sich nicht mehr um den gleichen Typus.

Das "Muschelkalk-Karbonat-Grundwasser" aus Südbaden tritt im

Fricktal ebenfalls auf. Es bleibt anzufügen, dass es sich, wie

auch beim Quelluasser des Gansinger-Colomits, um ein Dolomit-

Karbonat-Grundwasser handelt, denn die Ca: Mg-l/erhältnisse sind

in beiden Uässern sehr gering. Die aus Südbaden nicht erwähnten

Quellen aus dem Arietenkalk, dem Hauptrogenstein und "unteren

Dogger" wären dann mit Calcium-Karbonat-Grundwasser zu bezeichnen.

Die in Tab. 13 nicht aufgeführten Grundwässer aus dem "Duraschotter"

der Talsohlen sind in ihrem Chemismus uneinheitlich und entspre¬

chen dem Typus "Infiltrationswässer" aus der Nomenklatur von

FAST & SAUER.

- 136 -

5.5.2. Das Niederschlaqsuasser

Bei der Beurteilung der hydrochemischen Beschaffenheit von

Grunduasser ist es notuendig, die Mineralisierung des Niederschlags

zu kennen. Es ist bekannt, dass in ihm Meersalze (KCl, NaCl)

und l/erbrennungsrückstände (t-LSG,, HCl) transportiert werden

(IMBODEN & STUMM, 1973, S. 156) Die Sammelproben von Frick-Neumet

(Vi/4), Thiersteinberg (Vi/6) und Sisslefeld (Vl/ll) wiesen Ge¬

halte von 0,3 - 1,5 mg/1 Na, 0,4 - 9,4 mg K/l, 4,0 - 15,2 mg Cl/l

und 0 - 8 mg SO, ~/l auf.

Daneben enthielten sie aber auch Gehalte an Fluorid; die

Probe aus dem Sisslefeld wies mit 0,52 mg F /l sogar einen deut¬

lich erhöhten auf. Vergleichbare Uerte der EAUAG waren viel ge¬

ringer (im Hydrographischen Jahrbuch der Schweiz, 1975)

Auch VON FELLENBERG (1948, S. 144) rapportierte mit 0,016 bzw.

0,026 mg F /l niedrigere Konzentrationen als jene der Probe Vl/ll.

Mit Ausnahme von Kalium sind die Ionen beweglich, d.h. sie

werden im Boden oder Gestein nicht adsorbiert. Sie gelangen durch

das Niederschlagswasser ins Grundwasser.

5.5.3. Gelöstes Steinsalz in der Subrosionszone der Anhydritqruppe

Die Chloridgehalte aller Uasserproben wurden in einer hydro¬

chemischen Karte dargestellt (Beilage 3a). Aus dieser ist ersicht-

lieh, dass im Grundwasser der Talsohle zwischen Frick und Oschgen

erhöhte Konzentrationen auftraten. Insbesondere die Salzbrunnen-

ii_

quelle Oschgen wies mit 95 mg Cl /l ein Maximum auf. HARTMANN (1937)

rapportierte vom selben Ort sogar 188 mg Cl~/l.

Während Na und Cl oft zivilisatorischen Ursprungs sind (im

Uinter ev. durch Strassensalzung, Kap. 6.2.3.) dürfte es sich im

Bereich der Mandacher Störung um Aufstösse aus einem Steinsalz-Ho¬

rizont in der Anhydritgruppe handeln, (HAUBER, pers. Mitt.) wo ein

tieferes Grundwasser-Stockwerk vorhanden ist.

- 137 -

5.5.4. Das Karbonat-Grund- und Quellwasser des oberen Muschelkalks

Im oberen Muschelkalk zirkuliert ein Schicht- und Grund¬

wasser mit einem Chemismus, welcher von UHITE, HEM & UARING (1963)

und HSU (1963) als "dolomitisch" bezeichnet worden war. Der Dolo¬

mitgehalt des Grundwassers zeigt sich auf Grund des Ca:Mg-\/er-

hältnisses. In Beilage 3e wurden diese Uerhältniszahlen für alle

selbst ausgeführten Analysen eingetragen.

Die Analysen von Quellen aus dem oberen Muschelkalk und das Grund¬

wasser im tiefen Karst von Schupfart und Uegenstetten wiesen ge¬

ringe Uerte auf.

Dieses Festkörper-Uasser-Gas-System wurde thermodynamisch

nach folgender Gleichung betrachtet (STUMM & MORGAN, 1970, S. 20/83)

G = RxTxln^ G = Gibbs'sche Energie

R = universelle Gaskonstante

T = absolute Temperatur in Kelvin

Q = Reaktionskoeffizient der analytischermittelten Aktivitäten

K = Gleichgewichtskonstante einer be¬

trachteten Reaktion

Für die betrachtete chemische Reaktion besteht bei K = Q ein

Gleichgewicht. Uenn rr <1, verläuft die Reaktion von links nach

rechts. Umgekehrt oder überhaupt nicht verläuft die Reaktion bei

äK> 1. Alle analytischen Konzentrationen und Gleichgewichtskonstan—

ten wurden mit Aktivitätskoeffizienten für eine ionale Stärke von

I = 0,01 Mol/1 (Tab.: 13) versehen.

Tabelle 14 gibt die für die Gleichgewichtsberechnungen not¬

wendigen Aktivitäten (für eine bestimmte ionale Stärke korrigier¬

ten Konzentrationen einzelner Komponenten) in negativen Logarith¬

men an:

- 138 -

Tab. 14: Karstuasserkonzentrationen im oberen Muschelkalk

Komponente analytisch gemes¬ individueller Ak¬ -log der Akti-

sene Konzentrati¬ tivitätskoeffizi¬ vität

onen in mval/l ent für 1=0,01

Ca2 +

4,58 0,68 2,81

n92+ 2,76 0,69 3,02

K+

0,03 0,90 4,57

HC03" 5,74 0,90 2,29

F~ 0,02 0,90 4,74

PH 0,91 7,5

H,SiO,1 4 ' 4—'

0,10

5.5.4.1. Reaktionen mit Karbonaten (kongruente Lösung)

Unter kongruenter Lösung uird eine echte Lösungsreaktion ver¬

standen, bei welcher als Produkt kein neuer Festkörper entsteht.

Alle Karbonatgleichgeuichtsreaktionen gehören dazu. Betrachtet

uurden Kohlensäuregleichgeuichte mit Calcit und Dolomit. De nach¬

dem, welche Messgrösse, pH oder C0^, besser bekannt ist, können

die Gleichgewichte verschieden berechnet uerden (ZEHENDER, STUMM

& FISCHER, 1956). Die folgenden Gleichgeuichtskonstanten uerden

aus STUMM & MORGAN entnommen:^

H CO

Kw (Henry's Konstante) 2^3= 10-1'27

VH pCO,

H„C0„ = gesamte Kohlensäure

pC0„ = Kohlensäurepartialdruck

Kx (1. Aziditätskonstante) 1H JtHC03 3 = 10~6'43

[h2co3*]* -7 7

Kl = KH x Ki = 10

K2 (2. Aziditätskonstante) lH i|C03 J= IQ-10'43

HC03-

(Löslichkeitsprodukt von Calcit) {ca2+j|C0 2~J = lO-8'15

(Löslichkeitsprodukt von Dolomit) {ca2+j lf\q2+] {tO^l2

= lO-16''

f ^ = Aktivitäten pK = - log K

- 139 -

Reaktion la:

Mit dem pH-Uert von 7,5 konnte in folgender Reaktionsglei¬

chung la die Gleichgewichtssituation für Calcit beurteilt werden

CaC03 + H+ = Ca2 +

+ HC03"

% ={HCD3_J iC*2+l(Gleächgewichtskonstante K„ )

{H+j

p Kg = pKs - pK2 = 6,15 - 10,43 = -2,28o

2 45Reaktionskoeffizient Q = 10 ' (pQ = -2,45). Daraus folgt:

TT = 1,48, d.h. nach dieser Berechnungsmethode ist das Grundwasser

an Calcit leicht übersättigt.

Reaktion_lb:

f'iit der freien Kohlensäure von 32 mg/l konnte in folgender

Reaktionsgleichung lb die Gleichgewichtssituation für Calcit

ebenfalls beurteilt werden:

CaC03 + H2C03 = 2 HC03~ + Ca2+

+

KS={ca2^{HC03-)2

[h2co3*]

(Gleichgewichtskonstante K~ )o

p L = pK„ + pK-. - pK? = 4,1500

-4 25Reaktionskoeffizient Q = 10

' (pQ = 4,25). Daraus folgt:

77= 1,02, d.h. nach dieser Berechnungsmethode ist das Grundwasser

mit Calcit im Gleichgewicht.

pC02 = {Ca2 + S + 2 (hC03~5 - +KS H

Es weist einen für Grundwasser eher geringen Kohlensäurepartial-

-2 0druck von 10 ' atm auf.

- 140 -

Die Reaktionen für das Dolomit-Kohlensäure-Gleichgeuicht

lauten prinzipiell gleich uie jene für das Calcitgleichgeuicht.

Dem System uurde lediglich die Komponente Magnesium zugeführt.

In Reaktionsgleichung 2a uurde die Gleichgeuichtssituation

für Dolomit mit dem pH bestimmt, unter Berücksichtigung von

Mg2+ =

13,8 °frz.:

CaNg(C0~)9+ 2 H+ = Ca2+ + Mg2* + 2 HCO

~

(Gleichgeuichtskon-'3'2

..

{hC03"J2 W+j{ca2istante: * )

KS

+ ?2{H*\

Ks = pKs - 2 pK2 = 16,4 - 20,9 = -4,5o

4 7Reaktionskoeffizient Q = 10 ' (pQ = -4,7). Daraus folgt:

77 = 1,6, d.h. nach dieser Berechnungsmethode ist das Grundwasser

auch an Dolomit leicht übersättigt.

Reaktion 2b:

In Reaktionsgleichung 2b uurde die Gleichgeuichtssituation

für Dolomit mit der freien Kohlensäure bestimmt:

CaMg(C0„)9+ 2 H9C0„

= Ca2+ + Mg2 +

+ 4 HCO~

(Gleichgeuichts-'3'2 '2^3

a(c«2iKitHco3-i

[h2co3*]2

-? 4

konstante: +v )

P+Ks

= pKs + 2 pK1 - 2 pK2 = 16,4 + 15,4 - 20,9 = 8,.

Reaktionskoeffizient Q = 10~8'7 (pQ = 8,7). Daraus folgt:

77= 1,0, d.h. nach dieser Berechnungsmethode ist das Grunduasser

mit Dolomit im Gleichgeuicht.

- 141 -

Vorausgesetzt die analytischen Messungen sind richtig,

führen grundsätzlich beide Rechenmethodien zu richtigen Ergeb-

nissen bezüglich Über- und Untersättigung. Es ist anzunehmen,

dass ein grosser Teil der analysierten Grundwasser mit den Kar¬

bonaten im Gleichgewicht sind, denn sie fallen grösstenteils in

den Stabilitätsbereich von Calcit und Dolomit (HSU, 1963, Fig. 5)

In MERKI (1961, S. 151) wurden sowohl Dolomitisierungser-

scheinungen in Kalken wie auch Entdolomitisierungen in Dolomiten

beschrieben. Wahrscheinlich fluktuierte die Stabilität von Cal¬

cit und Dolomit als Folge von zeitlich variablem pH und pC0„.

5.5.4.2. Reaktionen mit Silikaten (inkongruente Auflösung)

Unter inkongruenter Lösung wird eine chemische Reaktion

verstanden, bei welcher sich im Reaktionsprodukt ein neuer

Festkörper bildet. Als Hydrolyse werden inkongruente Lösungs¬

reaktionen unter Einfluss der Dissoziation des Uassers verstan¬

den. Die im folgenden beschriebenen l/erwitterungsprozesse von

Silikaten gehören dazu.

Der obere Muschelkalk besteht im wesentlichen aus Kalken

und Dolomiten. Untergeordnet wurden bei der Sedimentation auch

Silikate ins seichte Triasmeer ab¬

gelagert, welche in der Folge zu Tonmineralien, vor allem zu

Illit verwitterten. ( FREY 1969, S. 74, PETERS, 1964, S. 573)

Ferner befindet sich auch feindisperser Quarz in den "nodular

cherts" des Trigonodusdolomits (Kap. 2.2.3.), welcher sich

prinzipiell auch löst: Si02 + H20 = Si(0H)4; Ks = 10~3'7.o

Nach STUMM & MORGAN, 1970, S. 395, ist diese Reaktion jedoch der-

massen träge, dass sie ausser acht gelassen werden kann.

- 142 -

Im Keuper des Tafeljura wurde Illit von PETERS (1964, S. 567)

in der Tongrube Frick als dominantes Tonmineral mit der Formel

^Kl,34Na0,14Ca0,13^I,61^Fe0,65[V,90,68A12,77^4,l^S:L6,6A1l,4^8,G022^(OH), nl»-^ H~0 bestimmt, Irn Buntsandstein der Uogesen uurde von

MOSSER, GALL & TARDY (1972) Illit mit einem relativ geringen

Kaliumgehalt bestimmt. GARRELS & McKENZIE (1972) beschrieben einen

"auerage illite" mit der Zusammensetzung:

lK0,6ho,3Al1>7][si3>5Al0)5]oio(OH)2J.Die chemische Untersuchung des filtrierten Rückstands in

der l/olliweidquelle Gschgen nach Niederschlägen ergab 4 % Kalium.

Nach GARRELS & CHRIST (1965) fallen die meisten Grundwasser,

auch jene des oberen Muschelkalks, in den Stabilitätsbereich von

Kaolinit. Nach STICHER & BACH (1966) findet als basenkatalyti-

+ +"

sehe Hydrolyse ein Austausch von K gegen H statt. Über ver¬

schiedene Zwischenstufen - z,B. Bildung von Silanolgruppen (SiOH)

- sind die Endprodukte der Verwitterung von Kalisilikaten Kie¬

selsäure und Kaolinit. Kalium ist im Grundwasser nicht gut beweg¬

lich. Sein Ionenradius von 1,33°

passt in die Höhlungen der

Sauerstoff schichten von Hüten. Es ist daher stark gebunden,

und es sind im wesentlichen die K -Ionen an den Aussenflachen

der Minerale, welche besser ersetzt werden können. Diese schlech¬

te Beweglichkeit ist der Grund, warum K in den Grundwasser-

Analysen meist nur geringe Uerte aufweist (MATTHESS, 1973, S. 183)

In TARDY & GARRELS (1974) wurden Gibbs'sche freie Bildungs¬

energien (Gf=H -TS) für Illite berechnet. Der Wert für

den sog. "end-member illite", welcher in seiner Zusammensetzung

etwa demjenigen von PETERS entspricht, lautet G° = -1299 kcal/mol.

Für die folgenden stöchiometrischen Betrachtungen wird die

Zusammensetzung etwas vereinfacht:

(K0,8[n9G,3A1l,7JCSi3,5A10,5]°10(GH)2l-

- 143 -

Reaktionen werden beschrieben, welche beim Kontakt des Grundwasse

mit Illit ablaufen können. Reaktionen mit Na und Ca wurden auss

Betracht gelassen, da bei diesen Ionen der Einfluss von Karbona

ten und Evaporiten dominierte. Auch für die Reaktionen mit Sili

katen wurden Gleichgewichtskonstanten K mit Reaktionsprodukten

uerglichen, um Hinweise für den Ablauf von Reaktionen zu erhalt

Reaktion 3a:

Die Reaktionsgleichung 3a wägt die Stabilität des Illits

von PETERS (seine Eormel wurde etwas vereinfacht) gegenüber

Kaolinit ab. Die Reaktion ish exotherm. Mit den vorliegenden

Analysenresultaten und nach dem Konzept von GARRELS & CHRIST

verwittert gemäss dieser Reaktion Illit zu Kaolinit.

Reaktion 3b:

Die Reaktionsgleichung 3b wägt die Stabilität des

"average illite" von GARRELS & McKLNZIE gegenüber Kaolinit ab.

Die Reaktion ist endotherm. Nur kleine Energien werden umge¬

setzt. Hier ist Illit entweder die thermodynamisch stabile

Phase, oder aber die Reaktion läuft in dieser Form gar nicht

ah.

4^

4>

(Q>K)

ab

nicht

läuft

Reaktion

die

ODER

Kaolinit

gegenüber

stabil

ist

Illit

B§§k.tA0.Q_.5b_i

K)(Q<

Illit

gegenüber

stabil

ist

Kaolinit

BSähJiiSLL^äi.

8,9

-=

pQ

9,5

=pK

12,9

=

fG

/L10

=I

bei

b'y

10

-9

98

bzu.

0=

Ibei

1010'1

=

(p[c

o21)

M13

=Q

HCO.

+Mg2+

3+

K+

6+

H4Si04

13

+

H"13

+

[H4S

i04]13

[HC03-][Mg2+]3[Kf

{Al2Si205(0H)4J

11

CO

+H2

032

+{K0,

6[^0

,3A1

1,7H

S13)5A10>5]010(0H)25

10

3b:

Reaktion

36,4

-=

pQ

261.4

-=

pK

356,6

-=

fG

-2

10

=I

ei

b1036»4

bzu.

0=

Ibei

1041»3

=

(P[C0,J)

l»F

=Q

HC03"

+Mg^+

6+

K+

16

+,4

[HC0

3-]f

Mg2+

]6[K

f6[H

4Si0

4]22

h^SiG,

22

+J

{Al2

Si905(0H)4

23

H+

29

+C02

+H20

55

+{K

0,8Ln9G>3Al1>7l[Si3>

4A]ü

>6]0

la(0

H)25

20

3a:

Reaktion

- 145 -

5.5,4.3. Zur Chemie des Fluors im Grundwasser

3asis von Betrachtungen über Fluor in Sedimenten bilden

Reaktionen der schwer löslichen Fluormineralien Fluorapatit

und Fluorit mit dem Grundwasser.

Auf Grund der Gleichgewichtskonstanten von NRIAGU & DELL

(1974) für Apatite zeigte sich, dass bei Anwesenheit von Phos¬

phationen Fluorapatit im System mit Hydroxylapatit und Fluorit

die stabile Phase bildet. Im Grundwasser des oberen Muschel¬

kalks sind deren Konzentrationen zu klein für die Anwesenheit

von Apatit ( 0,02 mg P043~/l).Die eigenen Fluoridmessungen sind in der hydrochemischen

Karte Beilage 3b dargestellt. Die Grund- und Quellwässer im

oberen Muschelkalk wiesen gegenüber den übrigen Grundwässern

signifikant höhere Konzentrationen auf. Der höchste gemessene

Wert stammt aus dem tiefen Karst von Uegenstetten und erreichte

mit 1,02 mg F /l bei 524 mg Ca und pH = 7,2 nahezu das Lös-

lichkeitsprodukt von Fluorit. Nach MATTHESS (1972, S. 216) be¬

trägt dieses: K- = 10 ' bei 25 C. und soll die Fluoridkon-

0

zentration im Grundwasser bestimmen. BAUD (1975) beschrieb

Fluorit makroskopisch und in Dünnschliffen in der mittleren Trias

der Prealpes Medianes. Nach ihm wäre Fluorit in einem reduzieren¬

den Milieu in sehr seichtem Meer ausgefallen.

Nach Untersuchungen von KORITNIG (1951) kommen in den Karbo¬

naten des Muschelkalks als Fluorträger einerseits feindisperser

Fluorit in Kalkschalen von Fossilien, anderseits aber auch Tonmi¬

neralien, in welchen OH teilweise durch F ersetzt ist, in Frage.

Es wäre in weiteren mineralogischen Untersuchungen des Gesteins

und der Quellwassertrübe nachzuweisen, welche dieser Annahmen im

oberen Muschelkalk des Fricktals zutrifft.

- 146

Mittlere bis hohe Fluoridkonzentrationen in Niederschlags¬

und Bachwasser deuten darauf hin, dass nehst geochemisch beding¬

tem auch ein Anteil von anthropogen eingeführtem Fluorid zu

superponieren ist.

In der Untersuchung von FELLENBErtG (1948, S. 153) uurden eine

grosse Anzahl von Quellen im Muschelkalk und Keuper des Dura auf

ihren Fluoridgehalt untersucht. Es uurden Spitzenuerte bis 1,5 mg

Fluorid pro Liter erreicht (Kaisten/AG), uährend die kleinsten

Werte der Untersuchung von den Mineralquellen des Gipskeupers

herrührten. Im Vergleich mit den Werten der vorliegenden Arbeit

von 1975/1976 rargab sich kein Hinueis auf einen Trend; die Werte

streifen innerhalb der Messgenauigkeit und zeigten auch keine Ab¬

hängigkeit vom Quellertrag.

5.5.5. Das Erdalkalisulfat-Mineraluasser des Gipskeupers

An der Basis des Gipskeupers, uahrscheinlich an der Basis des

Zellendolomits der Lettenkohle, treten Quellen mit einem Chemis¬

mus auf, der sich etua mit demjenigen von Magdener- oder S:issacher-

Mineraluasser vergleichen lässt. (DACKLI & KEMPF, 1972, Tab. 13/14)

Es handelt sich auch bei den Gipsquellen im Untersuchungsgebiet

durchuegs um Mineralwässer im Sinne des SLB 1972 mit einer Ge¬

samtmineralisation von ueit über 1 g/l. Aus dem Vergleich der

hydrochemischen Karte für das Sulfat, Beilage 3c, mit der geolo¬

gischen Karte, Beilage 1, geht hervor, uie die hohen Sulfat¬

gehalte dem Aushiss der Basis des Gipskeupers folgen.

Die Löslichkeit von Gips in reinem Uasser (Ionale Stärke = Q)

uird von l/QGEL (1956) folgendermassen angegeben:

Löslichkeit von CaSO,

1 Mol CaS04

LöslichkeiLaprodukt K„

Die Gipsuässer ze

von 0,05 Mol/1 entspre

ca. 70 mval/l aus. Bei

Stimmung der Aktivität

welche auf Grund der T

gestellt uorden Mar, b

Diese wurden aber in d

(1973, S. 31) sinkt di

artverwandter Salze wi

Sulfatokompiexe wie z.

freien Ionen Ca und

sind die für die Gleichgewichtsberechnungen notwendigen Aktivi¬

täten im negativen Logarithmus angegeben.

Tabelle 15; Mineraluasserkonzentrationen im Gipskeuper

Komponente an?lytisch gemes¬ individueller Ak¬ -log der Akti-

sene Konzentrati¬ tivitätskoeffizi¬ vi tat

onen in mval/l ent für 1=0,05

r2 +

Ca 26,8 0,48 2,2

9_

Sü4 28,5 0,44 2,2

HC03" 6,2 0,81. 2,3

PH (V,D 0,86 7,2

Löslichkeibsprodukt von Gips: siehe oben

Löslichkeitsprodukt von Calcit: siehe Kap. 5,5.4.1.

Reaktion la

- 147

x 2 H90 (10 °C.) i= 1,925 g/l

x 2 H20 = 154,C g

Löslichkeit = 1,925 : 154 = 10-1'9 |V|°1/1

= J0-3,8

ichnen sich durch eine hohe ionale Stärke

chend einer Gesamtmineralisation v-jn

so hohen Konzentrationen kann die Be-

skoeffizienten für die einzelnen Ionen,

heorie der "unendlichen Verdünnung" auf-

ereits rnit kleinen Fehlern behaftet sein,

er Folge vernachlässigt. Nach MATTHESS

e Löslichkeit von Gips in Anwesenheit

e CaCOr, oder MgSO,, und es bilden sich

B. CaSO.,welche die Konzentration der

SO merklich herabsetzen. In Tabelle 16

- 148 -

Die Reaktionskoeffizienten dieser Gleichgeuichtsreaktionen lau¬

ten :

für Gips: Q = 10~ '; r? = 0,25; (Ziemliche Untersättigung,

d.h. Lösung von Gips)

2 4 Q /"für Calcit: Q = 10 '

; ^= 3,16; (Übersättigung, d.h. Fällung

von Kalk)K

In der zur Reaktion 1b in Kap. 5,5.4.1. analogen Reaktion

liegt hier der Kohlensäure-Partialdruck zwischen 10 ' und 10 '

Atmosphären; er ist also wesentlich höher als im Muschelkalk-

Grundwasser. Diese Daten geben einen weiteren Hinweis für ein

tiefgründiges Austreten dieser Quellen. Am Kontakt mit der Atmo¬

sphäre ist das Uasser an Kalk erst recht übersättigt. Darum bilden

sich am Quellmund grosse Sinterablagerungen, z.B. bei der Secke-

bergquelle Fr:ick.

Die rechnerisch ermittelte Übersättigung an Calcit fügt sich

in die Beobachtungen von BRÜCKNER (1941, S. 118) ein, wonach bei

der Genese von Rauhwacken, im Endstadium der Verwitterung und Aus¬

laugung von Dolomit und Gips, ein Netzwerk von Calcit entsteht.

Die gegenüber den Karbonaten erhöhte Calciumkonzentration führt

zur Ausfällung von Kalk. Tatsächlich besteht der Grenzdolomit

der Lettenkohle örtlich aus Rauhwacken. Für die von MERKI be¬

schriebenen Rauhwacken im Dach der Anhydritgruppe müsste ein

fossiler Karstwasserspiegel oder kapillares Steigen nngenommen

werden, da heute auf Grund der Lage der Quellen kaum grössere

Mengen an Grundwasser durch den Anhydritdolomit fliessen.

Die Gipsquellen enthalten gegenüber den Karbonaten überschüs-

sige Mg und SO. -Ionen, also eine gewisse Menge an Bitterwasser,

- 149 -

Ihr Chemismus ist im übrigen ziemlich einheitlich: Relativ

niedriges pH (H950,), hohe PHg - und im allgemeinen niedrige

Cl~-Gehalte. In der Analyse vom 28.10.1947 resultierte

für die Ausserdorfquelle Untergrab Wege, ns tetten ein sehr gerin¬

gen Gauerstoffgehalt von 3,3 mg 02/l (SCHMASSMANN,

1947, S. 532) Eisen, welches Mg im Dolomitgitter ersetzen kann,wird

bei dessen Zersetzung frei. Das oxidierende zweiwertige Eisen aus

dem Dolomit würde den vorhandenen Sauerstoff aufbrauchen. Er

weist darauf hin, dass BRÜCKNER "rostig überzogene Calcitsepten"

1 eobachtet hatte. Ein langer Aufenthalt im Erdinnern bei wenig

Luftzufuhr wegen der Überlagerung von mächtigen undurchlässigen

Deckschichten könnte die Sauerstoffarmut jedoch auch erklären.

In diesem Fall wäre die Reduktion auf bakterielle Tätigkeit zu¬

rückzuführen.

In der Analyse vom 7.7.1955 des artesischen Mineralwassers

aus der Bohrung "Laufenburg 5" der Vereinigten Schweizerischen

Rheinsalinen wies SCHMA3SMANN (in 3ACKLI & KEMPF, 1972) bei

pH = 7,05 einen Sulfatgehalt von 1482 mg/l mit gleichzeitig

1985 mg Cl~/l nach. Der Uasserzutritt fand in 151,5m Tiefe an der

Basis der Lettenkohle statt. Die Mineralisierung dürfte jedoch

nicht aus dem Gipskeuper, sondern aus einem Auslaugungshorizont

der Anhydritgruppe stammen.

5.5.6. Das Karbonat-Quellwasser des Gansinqer-Dolomits

Bei der Beurteilung der Analysen von Quellen aus dem Gan¬

singerdolomit anhand der Tabelle der mittleren Konzentrationen

(Tab. 14) und der hydrochemischen Karten fiel auf, dass das

Quellwasser in seinem Chemismus ähnlich wie dasjenige des oberen

Muschelkalks aufgebaut ist. Im Vergleich mit jenem ist die KH

- 150 -

mit 35,5 frz. grösser, dafür das pH mit 7,3 und die Sulfatkon-

zentration mit 8 mg SO. /l niedriger. Das CatMg-Verhältnis ist

soyar eher noch etwas kleiner.

Bei diesen Bedingungen hat sich das Kalk-Kohlensäure-Gleich-

gewicht eingestellt (Reaktionskoeffizient •jt= 1,0). Auch das

Dolomit-Kohlensäure-Gleichgewicht ist nahezu erreicht (Reaktions¬

koeffizient -r = 0,8). Damit ist anzunehmen, dass auch dieses

Grundwasser nahezu im Calcit-Dolomit-Gleichgeuicht ist. Es re-

-1 9sultierte ein Kohlensäure-Partialdruck von ca. 10 '

atrii, was

bei der geringen Mächtigkeit des Gansi nger-Dolomits fast etwas er¬

st aunt.

Aus den Analysenblättern ist weiter ersichtlich, dass die

Kieselsäure etwas höhere uJerte als in den übrigen Karbonat-Grund¬

wassern annahm. Es wäre zu prüfen, ob diese von einem höheren

Gehalt an Silikaten oder an Quarz des Gesteins herrührten.

5.5.7. Das Karbonat-Quellwasser des Arietenkalks

Vom Quellwasser des Arietenkalks wurden nur wenige Proben

gesammelt, Von der Glurhaldenquelle Frick, Analyse !\!r. I\i/3,

besteht eine \jollständige Analyse. Diese Quelle unterschied sich

von jenen des Gansinger-Dolornits durch ein grösseres Ca tMg-Ver-

hältnis, welches darauf hinweist, dass es sich hier um ein Cal-

cium-KarbonEt-Quellwasser handelt. Ueiter snfchieit die Glurhalden-

quelle einen relativ hohen Sulfatgehalt von 72 mg SO. ~/l auf

und'führtemit 47,5 fr/, ein sehr hartes Uasser. Der höhere Chlo¬

ridgehalt ist wahrscheinlich anthropogen bedingt, weil das Ein¬

zugsgebiet dieser Quelle bewirtschaftet wird.

- 151 -

5,5.8. Das Karbonat-Quellwasser des Hauptroqensteins und

"unteren Doggers"

In Tabelle Nr. 13 wurden Schicht- und Schuthquellen zusam-

mengefasst, welche teilweise durch den Hauptrogenstein und teil¬

weise auch durch Kalke des "unteren Doggers" fliessen. Die ersteren

unterscheiden sich von den letzteren nichb prinzipiell, sondern

nur durch eine geringere Mineralisierung.

In allen hydrochemischen Karten (Beilagen 3) wiesen diese

Quellen die geringsten Gehalte auf. Als Folge davon ist die ionali1

Stärke,und damit auch die Gesamtmineialisation, mit 0,GQ83 Mol/l

sehr klein. Das Ca: Mg-Verhältnis ist ausgesprochen gross, was

ebenfalls auf ein Ca lei urn-Carbona t-Quellwasser hindeutet. Der

vorhandene Magnesiumgehalt von 2,0 frz. stammt vom Austausch von

Ca gegen Mg im Calcitgitter her.

Der Gehalt an gelöster Kieselsäure ist mit 6,1 mg/l signi¬

fikant kleiner als jener der übrigen Grund- und Quellwässer. Die

geringen Halogenidmengen Cl und F entsprechen etwa denjenigen des

Niederschlagswassers. Aus den Gleichgeuichtskonstanten in Kap.

5.5.4.1. wurde wiederum ein Kohlensäurepartialdruck berechnet.

-2 5Dieser ist mit ca. 10 ' atm sehr niedrig, was aber verständlich

wird, wenn die hydrogeologischen Befunde mit berücksichtigt

werden: Starke Zerklüftung des Gesteins und gute Belüftung des

Grundwassers dank fehlender Deckschichten. Aus diesen Gründen

scheint der Kohlensäuredruck im Erdinnern nicht stark anzustei¬

gen. Trotzdem sind Sinterablagerungen am Quellmund festzustellen.

Es wurde bereits früher erwähnt, dass das Quellwasser gegenüber

der Atmosphäre an Kalk stark übersättigt ist.

Ausser der oben erwähnten stärkeren Mineralisierung sind

die Quellen, welche durch Gesteine des "unteren Doggers" fliessen,

n

örtlich auch etwas eisenhaltig. Im MUHLBiERG'schen Quellenkataster

- 152 -

von 1896 wurde die Chaltenbrunnenquelle Gipf-Oberfrick (Analyse

IIl/lO), eine Quelle aus dem "unteren Dogger", erwähnt: "Soll

eisenhaltig sein, roten Schlamm führen, gilt als schlechtes

Trinkwasser". Die membranfiltrierte Uasserprobe IIl/lO enthielt

0,04 - 0,06 mg Fe/l, Das Quellwasser fliesst wahrscheinlich durch

eisenschüssige Kalke des "unteren Doggers".

5.5.9. Das Oberflächenuasser

Die Oberflächengewässer, Sissle, Bruggbach und Fischingerbach,

sind grosse Quellbäche und widerspiegeln daher den Chemismus der

Quellen ihres Einzugsgebiets. Die Analysen der Sissle vor Frick

(U/l und Ul/2) unterscheiden sich nur unwesentlich von der einer

Quelle aus dem Hauptrogenstein bzw. "unteren Dogger". Die Analyse

Nr. U/7 des Bruggbachs zeigte wie das nachfolgend besprochene

Grundwasser dieses Talastes einen Mischtyp der besprochenen Wäs¬

ser an. Bei den Betrachtungen über die Infiltration von Ober¬

flächenwasser ins Grundwasser (Kap. 4.7.1.4.) muss berücksichtigt

werden, dass sich die Bäche in der Zusammensetzung der wichtigeren

Ionen kaum vom Grundwasser in der Talsohle unterscheiden und Mi¬

schungsrechnungen daher nicht in Frage kommen.

Insbesondere wiesen die Bäche nicht etwa geringere KH auf.

Das pH pendelte sich entsprechend der Bedingungen an der Atmo¬

sphäre um ca. 8,2 ein, und die SauerstoffSättigung belief sich

auf ca. 100 %.

- 153

5.5.10, Das "Infiltrations"-Grunduasser im " Juraschottef' der

Talsohle

Der Chemismus des Grundwassers im " ZJuraschotter" der Tal¬

sohle und seine Veränderungen talabwärts ist für das Haupttal

aus dem hydrochemischen Längsprofil, Fig. 15, ersichtlich.

Das von Bozen her gegen Frick fliessende Grundwasser ähnelt

in seinem Chemismus dem der Hauptrogensteinquellen, weist aber

einen deutlich erhöhten Chlorid -Gehalt auf, welcher talabwärts

abnimmt. Dieser Gehalt war auch in älteren Analysen feststellbar.

Ein zivilisatorischer Einfluss ist zu vermuten (Kap. 6.2.).

Ein Teil des Einzugsgebiets besteht aus den von l/AN UINGEN (1923)

beschriebenen Malmkalken. Die Quellen aus dem Malmkalk enthalten

wie jene aus dem Dogger nur wenig Chlorid.

Die KH und der Sulfatgehalt nehmen bis Frick Stieracker zu,

das Grundwasser verändert sich im Haupttal von ziemlich hart in

Bozen bis hart in Frick. Anscheinend wird es im Sissletal min¬

destens ab Hornussen durch solches beeinflusst, welches aus der

Trias des Kettenjura stammt und grosse Mengen Gips in Richtung

Rhein abführt (Zeiher, Herznacher und Oberfricker Taläste).

Der Grundwasserchemismus aus Richtung Bozen unterscheidet

sich ziemlich von jenem des Seitentals von Qberfrick. Das Grund¬

wasser aus diesem Seitental war härter und enthielt mehr Magne¬

sium und Sulfat als jenes von Bozen bis Frick. Ein Hinweis, dass

es auf seinem Weg talabwärts durch den Lias von Gipf beeinflusst

werden könnte, lag nicht vor.

Die ersten Messstellen nach dem Zusammenfluss von Sissle und

Bruggbach waren die Grundwasserfassungen Neumet Frick (\//3) und

der Schacht der ÄRA Frick (Vi/5). Dort war eine Zunahme aller

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- 155 -

Parameter mit Ausnahme der Karbonathärte festzustellen. Offen¬

bar spielte dort der Zufluss von tieferem Grundwasser aus leicht

löslichen Evaporiten eine Rolle. Aus der Chloridkarte (Beilage 3a)

ist ersichtlich, dass beim Talquerschnitt Neumet Frick nachweis¬

lich Steinsalz im Grundwasser auftritt, welches wohl nicht nur

menschlicher Aktivität zugeschrieben werden kann (Kap. 5.5.3.)

Zwischen Frick und Eiken durchfliesst das Grundwasser eine

Zone, in welcher es mit hochmineralisiertem Hangwasser und im Tal

versickernden Mineral-Quellbächen aus dem Gipskeuper angereichert

tt

wird. Der Chemismus in der Grundwasserfassung Langenfeld Oschgen

mit 360 mg SO. /l dürfte von einem solchen unterirdischen Zu¬

fluss aus Richtung Langenfeld Frick geprägt sein (Beilage 4)

tt

unterhalb von Oschgen beginnt der obere Nuschelkalk den Che¬

mismus des Grundwassers zu beeinflussen. Vorausgesetzt, der ge¬

samte Magnesiumgehalt rühre von der Dolomitauflösung her, ist

dieser Einfluss an der Grösse Ca:Mg messbar. Mit dem Fluorid hin¬

gegen konnte die Beeinflussung weniger gut belegt werden; der höchste

Uert im Grundwasser des "Duraschotters" der Talsohle wurde in

»_ .

der Grundwasserfassung Langenfeld Oschgen mit 0,35 mg F /l gemes¬

sen .

In der Grundwasserfassung Uidematt Eiken wurden zwischen 1961

und 1968 Schwankungen in der Sulfatkonzentration des Uassers von

90 - 220 mg/l festgestellt. Auch andere Komponenten änderten sich

relativ in der gleichen Grössenordnung. Diese Schwankungen

rühren von der etwa ab Frick wirksamen Infiltration von Sissle-

wasser ins Grundwasser her (Kap. 4.7.1.4.). Mit der stark schwan¬

kenden Wasserführung (Niederschlagsanteil) variiert auch der

Chemismus des Bachwassers viel stärker.

- 156 -

Beim Grundwasserübertritt ins Sisslefeld (Rohr l\lr. 23, KUS)

fällt eine l/ergrösserung des Ca: Mg-Verhältnisses von 2,8 auf 5,6

auf. Gegenüber den Stationen oberstrom ist auch der Sulfatgehalt

stark zurückgegangen (79 mg/l). Da die Analyse aus dem Rohr Nr. II

(Sondierprogramm Grundwasserfassung Hard Eiken) vom 29.4.1968

sogar nur 48 mg SO, /l aufwies, muss mit sulfatarmem Hangwasser-

zufluss vom "höheren" Schotter des Eilez gerechnet werden. Auch

die Uerte für die GH, die KH und Cl waren an dieser Stelle klei¬

ner. Die Grundwasserfassung Hard wird eher von Grundwasser aus

dem Tal der Sissle gespeist. (SO, = 92 mg/l; Ca:Mg = 3,8)

In westlicher Richtung blieb der Sulfatgehalt etwa gleich: Grund¬

wasserfassung "Schmid" Eiken: 90 - 170 mg/l zwischen 1961 und

1968, und Grundwasserfassung Bäumliacker Stein: 120 mg/l (\/l/9)

Das Ca^g-Verhältnis nahm etwas zu, was eigentlich nicht zum

grossen Anteil von Grundwasser aus dem Einzugsgebiet des Muschel¬

kalks passt.

- 157 -

5.6. DIE KARTE DER HYDRDCHEniSCHEN GRUNDUASSERPROVINZEN (Beilage 4)

Auf der Karte der hydrochemischen Grundwasserprovinzen

wurde versucht, aus einer Anzahl Analysenergebnissen und Berech¬

nungen geologische Schlussfolgerungen zu ziehen. Die gesteins¬

abhängigen Parameter Ca:Mg, Sulfat und IMa bzw. Cl wurden flächen-

haft dargestellt.

Eür die flächenhafte Darstellung des Quellwasserchemismus

wurde das theoretische Einzugsgebiet nach Kap. 3.2. gewählt.

Dieses gibt zugleich einen Hinweis auf die Stärke der Schüttung.

Uo der Quellwasserchemismus nicht bekannt oder bei bekanntem Che¬

mismus ein Gebiet nicht einer bestimmten Quelle zugeordnet werden

konnte, wurden spezielle Darstellungen für "Chemismus erwartet"

oder "Chemismus vermutet" gewählt.

Es wurde angenommen, dass das Grundwasser im "Juraschotter"

der Talsohle homogen konzentriert ist. Auch Hangwasser, wo es in

seinem Chemismus bekannt war, wurde in dieser Eorm dargestellt.

Die Karte gestattet es, den Einfluss des Chemismus von Quellen

aus den höher gelegenen Kluft- und Karstwasserleitern auf das

Grundwasser des "Duraschotters" der Talsohle zu erklären. Mit

der Darstellung der Earbstärke wurde ein Hinweis auf die Stärke

der Mineralisierung gegeben.

Niedrige Ca: Mg-\ierhältnisse kennzeichnen das Grundwasser aus

dem oberen Muschelkalk und aus dem Gansinger-Dolomit. Hohe Sul¬

fatgehalte kennzeichnen die Mineralquellen des Gipskeupers. Eine

niedrige Mineralisierung ist den Quellen aus dem Hauptrogenstein

und dem "unteren Dogger" eigen.

- 158 -

5.7. DAS AU5MAS5 DER GEQCHEMISCHEN EROSION AN DEN OURATAFELN

In Tabelle 16 wurden anhand der KH und der Sulfatgehalte

vom Dezember 1975/Danuar 1976 von repräsentativen Quellen,

uelche in einem bestimmten Teilgebiet liegen, das Ausmass der

geochemischen Erosion von Kalk bzw. Dolomit und Gips bestimmt.

Die Menge der gelösten Komponente in mg/l Quellwasser wurde

umgerechnet in Tonnen/jahr, uelche dem versickerten Niederschlags-

uasser im Teilgebiet entsprachen. Mit den bekannten Molekular¬

gewichten und Dichten von Kalk, Dolomit und Gips wurde das Ge-

uicht in Gesteinsvolumen umgerechnet, uelches sich pro Hahr löst.

Dieses wurde durch die Fläche des Einzugsgebiets geteilt, was

einen Uert für die geochemische Erosionsrate in mm/3ahr ergab.

Die Werte betrugen ca. 0,03 mm Kalk/Dahr und ca. 0,006 mm

Gips/jahr im Hauptrogenstein. Im Hauptmuschelkalk betrugen sie

ca. 0,05 - 0,06 mm Kalk/3ahr bzw., als Dolomit berechnet, etwas

weniger, und ca. 0,003 - 0,016 mm Gips/Dahr.

ZJACKLI >v1957, Tab. 24) berechnete aus Rheinwasser chemische

Erosionsraten von 0,04 mm Kalk/jahr und 0,012 mm Gips/Oahr für

das bündnerische Rheingebiet. BURGER (1959, Sf 261) errechnete aus

dem Quellwasser der Areuse eine Erosion von weniger als 0,09 mm

Kalk/Oahr. LI & ERNI (1975) bestimmten im Rhein bei Kernbs 0,091

mm ol Kalk/cm und Jahr (entsprechend ca. 0,033 mm Kalk/jahr für

Teilgebiet l) und 0,032 mmol/cm und Oahr für CaSO, (entspre¬

chend ca. 0,022 mm Gips/3ahr für Teilgebiet l). In BINGGELI

(1974, S. 125 und Fig. 88) wurden Zahlenwerte anderer Autoren

für den "mittleren Landesabtrag durch Lösungsführung von Flüssen"

angegeben, uelche teilweise viel höher liegen.

UD

cn

Uidematt

Talquerprofil

bis

Langenfeld

Talquerprofil

Seckeberg:

4

Eikerberg

7

Eich

5

Schupferterberg

und

(Rest)

Seckeberg

5

Looberg

bis

3ättetal

Uabrig:

3

Oättetal

bis

Tägertli

Uabrig:

2

Homberg

und

Thiersteinberg

1Gebiete:

0,006

0,053

0,055

13

106

110

32

298

36

3390,88

1,6

0,014

0,057

0,059

27

108

112

67

04

3

B0

3520,84

1,4

0,0037

0,05

0,059

12

260

269

31

733

16

3R41,91

2,9

0,016

0,049

0,050

30

94

97

76

265

1013

35

0,75

1,7

3,014

0,054

0,056

16

135

140

41

380

37

3421,11

2,5

0,C14

0,058

0,060

62

257

265

156

724

76

3532,05

4,5

0,006

0,032

7,2

39

18

107

39

2330,46

1,2

76

54

32

1

Gips

Dolomit

eher

Muschelkalk

im

oder

Kalk

mm/Oahr:

in

Erosionsrate

Ceocheniische

min

),g/cm

2,5

=(j°

Gips

Volumen

33

min

),g/cm

2,82

=(j°

Dolomit

bzu.

33

min

),g/cm

2,72

=(f

Kalk

Volumen

31

Tonnen

in

Sulfaten,

an

Menge

gelöste

Tonnen

in

Karbonaten,

an

Menge

gelöste

"Quellen,

d.

Sulfatgehalt

durchschn.

mg/l

in

Quellen,

der

KH

durchschnittliche

/3

mMio.

in

Sickeruasser,

=N-l/

km

in

Einzugsgebiets

des

Fläche

planimetrierte

Sulfaten

und

Karbonaten

an

Erosion

qeochemische

jährliche

Durchschnittliche

16:

Tab.

- 160 -

6i===Q=U=A=L=I=T=A=T=I=U=E===B=E=F=y=N=D=E

lGRUNDyASSER_ALS=TRINKUASSERl

6.1. INTERPRETATION VON BAKTERIOLOGISCHEN ANALYSEN DER

VERSCHIEDENEN GRUNDLOSER

6.1.1. Zur Verfügung stehende Untersuchungsberichte

Die in der folgenden Tabelle aufgeführten bakteriologischen

Analysen, uelche durch das Laboratorium des aargauischen Kan¬

tonschemikers, oder durch die Firma BACHEMA in Zürich, ausge¬

führt worden uaren, standen zur l/erfügung. Drei LJasserproben

(II1/15, IV/9 und II//15) uurden durch die EAUAG auf coliforme

Bakterien untersucht. Sonst uurden in dieser Arbeit keine bak¬

teriologischen Analysen ausgeführt. Die Kriterien der bakterio¬

logischen Uasserqualitätsbeurteilung uurden Kap. 56 des SLB 1972

und den Analysenberichten entnommen.

In geologischer Hinsicht uurden die Quellen nach dem Quell¬

sammler getrennt und in der Folge gleichermassen nach Quelltygen

unterteilt uie in Kap. 4.5.2., nämlich in "verdeckte" und "un-

verdeckte" Karstquellen souie Schuttquellen. Bei den letzteren

uurde in Tabelle 17 mit der Angabe "Quellsammler" die in den Ge¬

rollen des Schutts vorherrschende Formation bezeichnet. In

Kap. 4.6.1. uurde dargelegt, uelchen Einfluss die Gerolle der

verschiedenen Formationen auf die Quelle ausüben können. Ferner

uurde die Beualdung des Einzugsgebiets in Zehnteln geschätzt.

Zusätzlich stand die Broschüre "Wasserversorgung im Rayon

Dura A" des Oberfeldarztes der Schueizer Armee (Mai 1940) zur

l/erfügung. Anhand der aufgeführten Untersuchungsberichte, in uel¬

chen das Grunduasser in hygienischer Hinsicht beurteilt uorden

uar, sollen nun die Grunduasserleiter souie die auf ihnen auf¬

tretenden l/erschmutzungsherde bezüglich Auswirkungen auf die

Uasserqualität heuertet werden.

- 161 -

Legende zu den geologischen Angaben vont

Tab. 17

Anhang 1

Anhang 3

Grundwasserleiter bzw_1_Quellsammler£

1 Anhydritgruppe

2 oberer Muschelkalk sowie Gehängeschutt, welcher vorwiegend

aus Gesteinen dieser Serien besteht

3 Gipskeuper

4 Gansinger-Cblornit

5 Arietenkalk

6 Hauptrogenstein, 'unterer Dogger" sowie Gehängeschutt, welcher

vorwiegend aus Gesteinen dieser Serien besteht

7 "Höherer" Schotter

8 "Ouraschotter" der Talsohlen

9 Rheintalschotter

Quellty_p_

A "unverdeckte" Karstquelle

B "verdeckte'' Karstquelle

C Schuttquelle

D gepumptes oder geschöpftes Grundwässer

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A6

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A6

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A6

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100

A6

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0—

011

8,2

14

14.10.74

100

A6

nii

1—

032

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13

6.74

11.

100

A6

1!11

04

444

8,0

85

2.74

11.

100

A6

Ost

Strickbrunnenquelle

60

43

126

——

5.68

20.

75

C6

ii

0—

016

10,8

72

31.10.67

75

c6

Thalhofquelle

1—

057

——

4.76

12.

100

A6

n

27

—7

1050

—44

21.10.75

100

A6

ii

0—

090

—43

4.66

19.

100

A6

Buhaldenquelle

0—

030

T40

4.66

19.

100

A6

Berg

dem

unter

Quelle

0—

015

——

4.76

12.

75

c6

ti

22)

Fig.

siehe

Analysen

ueitere

(1975

0-

011

9,4

160

14.10.74

75

c6

nti

10

312

9,1

70

6.74

11.

75

c6

Tl

——

02

9,4

240

2.74

11.

75

c6

11

48

93

1100

14910

11,2

60

15.10.73

75

c6

tt

——

053

7,8

480

4.73

25.

75

C6

1!

__

0180

_300

4.66

19.

75

C6

Hutbrunnenquelle

GIPF-OBERFRICK

kokkenErtero-Coli

EscherichiaKeimeColiforme

KeimzahlTemperatur

Entnahme ErgussDatum

% inBewaldung rQuelltypjT.u.leiterProbenahmestelle

Gemeinde

(Fortsetzung)

Untersuchunqsberichte

Bakterioloqische

17:

Tab.

cn

——

021

—180

3.74

12.

20

B2

ti

0—

328

10,3

200

8.73

8.

20

B2

ti

2—

1236

10,8

245

7.73

26.

20

B2

it

——

18

158

—100

9.72

25.

20

B2

it

——

0220

120

6.11.66

20

B2

ii

——

097

9,6

210

6.53

5.

20

B2

Obermattquelle

——

06

—190

3.74

12.

40

A2

n

0—

131

10,5

160

8.73

8.

40

A2

ii

19

—6

252

10,4

120

7.73

26.

40

A2

ii

——

036

80

9.72

25.

40

A2

ti

—_

08

—_

_1.50

13.

40

A2

Dättetalquelle

OBERMUMPF

--

010

--

5.66

2.

100

C2

Oberdorfquelle

——

3132

__

5.66

2.

70

A2

Rothmättliquelle

MUNCHUILEN

0-

04

11,0

1000

15.10.73

0D

8ii

ii

0—

00

9,9

1000

4.74

2.

0D

8ii

ti

0—

011

10,1

1000

2.74

11.

0D

8ii

tt

0—

02

12,2

1000

14.10.74

0D

8Bluemet

Grundwasserfassung

1—

16

8,1

—8.75

23.

100

A6

iiii

023

23

74

7,9

20

6.75

23.

100

A6

tiii

29

43

130

8,5

40

14.10.74

ICO

A6

ii11

0—

00

8,5

86.74

11.

100

A6

tiii

(Fortsetzung)

0_

00

7,3

20

2.74

11.

100

A6

unten

Strickbrunnenquelle

GIPF-OBERFRICK

kokkenEntero-ColiEschericüa

KeimeColiformeKeimzahl

TemperaturEntnahme Erguss

Datum

% inBewaldung QuelltypCD3tCD

•H

-p00

IH

Probenahmestelle

Gemeinde

(Fortsetzung)

Untersuchunqsberichte

Bakterioloqische

17:

Tab.

——

012

9,4

—21.11.74

40

B2

iiti

--

0100

10

-5.66

12.

40

B2

unten

"

—-

073

9,5

—21.11.74

40

B2

ttti

——

0120

lo

—5.66

12.

40

B2

oben

"

-—

073

9,8

—21.11.74

40

B2

titi

——

0120

10

—5.66

12.

40

B2

Südwest

Frauenholzquelle

—-

430

11

—5.66

12.

15

B2

Affelooquelle

——

0—

10,1

109

16.12.75

70

A2

Zollbrunnenquelle

STEIN

--

0-

7,7

26

16.12.75

100

C6

2tt

——

03

5,6

—3.75

24.

100

C6

ttti

——

03

6,3

—3.72

9.

100

C6

ttii

—-

05

——

2.65

17.

100

C6

Berg

am

Quellen

5-

0273

10,7

—3.75

24.

10

A2

iiii

--

0108

10,7

—3.72

9.

10

A2

iin

——

05

11,2

—2.69

10.

10

A2

iiit

——

8155

——

2.65

17.

10

A2

1111

—_

616

__

4.64

22.

10

A2

Oltig

im

Quelle

SCHUPFART

0-

01

10,9

-9.12.74

0c

8

0-

050

13,0

-9.74

17.

0c

8

0—

058

11,4

—6.74

11.

0c

8

0—

011

11,1

-3.74

18.

0c

8

0—

058

11,0

—10.12.73

0'

C8

I_

046

11,4

_5.73

22.

0C

8Langenfeld

Gr.U.Fassung

OSCHGEN

kokkenErtero-ColiEscherii

KeimeColifo:Keimzal

TemperaEntnahi Erguss

% inBewaldui QuelltyiGr.w.leu

JZ

•rH

-co-

rmefM

JJ3fH

CD

Datum

cn

CL

•H

-pto

Probenahmestelle

Gemeinde

(Fortsetzung)

Untersuchunqsberichte

Bakterioloqische

17:

Tab.

——

4425

11,2

23.10.67

0A

2Thalmatt

Grundwasserfassung

--

10

57

12,0

-9.47

9.

0A

3

(Ausserdorfbrunnen)

'Untergrab"

Quelle

UEGENSTETTEN

0-

210

9,7

150

1.76

13.

35

B2

iiii

--

055

9,6

85

6.71

21.

35

B2

titt

--

37

285

9,7

83

2.12.70

35

B2

itii

--

0196

10

94

22.12.69

35

B2

Nordwest

"

0—

227

9,8

100

1.76

13.

35

B2

iiii

——

042

9,6

55

6.71

21.

35

B2

itii

-—

58

364

9,8

57

2.12.70

35

B2

ii

ii

--

0220

10

57

22.12.69

35

B2

Süd

»

1—

49

8,4

1,5

1.76

13.

35

B2

iiii

——

060

9,4

12

6.71

21.

35

B2

iiii

-—

345

1440

8,4

0,6

2.12.70

35

B2

iiii

(Fortsetzung)

__

0584

91,5

22.12.69

35

B2

Tonrühre

Richtbrunnenquelle

STEIN

kokkenEntero-ColiEscherichiej

KeimeColiformeKeimzahl

TemperaturEntnahme Erguss

Datum

t inBewaldungQuelltypGrw-leiterProbenahmestelle

Gemeinde

(Fortsetzung)

Untersuchunqsberichte

Bakterioloqische

17:

Tab.

- 167 -

6.1.2. Qualität des Karstwassers

Unter Karstwasser wurden in diesem Zusammenhang die "un-

verdeckten" wie die "verdeckten" Karstquellen, und seichter

wie tiefer Karst zusammengefasst. Die Qualität des Karstwas-

sers wird wesentlich durch den Filtrationsvorgang im Grundwas-

serleiter bestimmt. Die "unverdeckten" Karstquellen, z.B. die

l/olliweidquelle Oschgen oder die Quelle "Berger" Eiken, flössen

jeweils nach starken Niederschlägen trüb. Beim Dauerpumpversuch

vom Herbst 1967 im tiefen Karst von Uegenstetten verschwand

die Trübe im Karstwasser erst nach 46 Tagen. Uenn Partikel

nicht zurückgehalten werden, ist anzunehmen, dass das Uasser

nicht keimfrei ist.

Das Auftreten trüben Quellwassers in den "unverdeckten''

Karstquellen ging jeweils mit hohen Quellerträgen einher. In

Kap. 4.5.3.1. wurde erklärt, dass ein starker und kurzfristiger

Abfall des Quellertrages mit einem hohen Retentionskoeffizienten

und damit mit einer kleinen Aufenthaltszeit des Quellwassers im

Erdinnern einhergeht. Diese ist oft für eine Filtration und für

einen Keimabbau zu kurz. MISEREZ & SINEDNI (1976, S. 28) wiesen

an der Areusequelle nach, dass die Aufenthaltszeit nur bei

Trockenwetterabflüssen manchmal genügend gross für Keimarmut sei.

Auch einige "verdeckte" Karstquellen wiesen zu hohe Keimzah¬

len und zu hohe Werte an coliformen Bakterien auf, obwohl sie

nie trüb flössen und ihre Erträge nicht im gleichen Masse

schwankten wie jene der "unverdeckten", z.B. Frauenholzquelle

Stein, Obermattquelle Obermumpf). Die Suenerliquelle Frick hin¬

gegen war bisher in allen Untersuchungen einwandfrei. uie die

Analysen der Strickbrunnenquellen Gipf-Oberfrick oder der Frauen¬

holzquelle Stein zeigen, spielt der Standort der Quelle im Uald

- 168 -

und die Bewaldung im Einzugsgebiet der Quelle nicht jene domi¬

nante Rolle für die Keimarmut, die man auf Grund der bekannten

Auswirkungen der Düngung erwarten würde.

In "unverdeckten" Quellen wie im tiefen Karst ist die natür¬

liche Filtration zu wenig wirksam, um das Karstwasser dauernd

einwandfrei aufzubereiten. Die Anforderungen des SLB 1972 bezüg¬

lich bakteriologischer Beschaffenheit des Trinkwassers sind hier

kaum über Schutzzonen zu realisieren.

Bei "werdeckten" Karstquellen spielt das Ausmass und die

Art der Abdeckung mit Schutt eine Rolle.

6.1.3. Qualität der Schuttquellen

Die Zirkulation im Schutt findet nicht nur

in Poren, sondern teilweise auch in breiteren Fugen statt. Dem¬

entsprechend unterschiedlich waren die Ergebnisse der zitierten

Untersuchungen.

Die Quellen am Berg Schupfart, welche im Uald aus Berg¬

sturz- und Sackungsschutt von Hauptrogenstein und "unterem Dog¬

ger" entspringen, waren in vier aufeinanderfolgenden Probenahmen

einwandfrei. Offensichtlich wird dieses Quellwasser durch einen

hohen Sandanteil von einzelnen Ooiden gut filtriert.

Demgegenüber wiesen beispielsweise die Thalhof- und die

Hutbrunnenquelle Gipf-Oberfrick - beide entspringen in bewirtschaf¬

tetem Land aus Bergsturz- und Gehängeschutt von Hauptrogenstein und

"unterem Dogger" - ungleich schlechtere Uasserqualitäten auf.

Am Beispiel der Hutbrunnenquelle in der 2. Hälfte 1975 soll ge¬

zeigt werden, warum eine Verschmutzung des Quellwassers eintritt

und in welchem Zeitraum sie ablaufen kann. Das Beispiel gibt ei¬

nen Hinweis auf die geringe Selbstreinigungswirkung des Bodens

bei Düngung am Ende der Vegetationsperiode (Fig. 16).

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300

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1975

Hälfte

2.

Cipf-Oberfrick,

Hulbrunnenquelle

der

sse

in

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sehe

iog

1o

iisch-bakter

log

Hydrogeo

16:

Fig.

- 170 -

Während bei den Probenahmen vom 9., 13. und 21.10.1975 bei

massiger Bodenfeuchte gutes Quelluasser gefasst worden uar, ent¬

hielt die Probe vom 12.11. nach drei Uochen trockenem Wetter,

trockenem Boden und bei geringem Quellertrag von 120 l/min

223 Keime, 2 coliforme Keime und 7 Enterokokken. Am 18.11. uar

das Quelluasser nach 6-j Regentagen stark verschmutzt (Keimzahl:

1100, Coliforme Keime: 17, Enterokokken: 21), obuohl der Quell¬

ertrag erst unbedeutend auf 150 l/min angestiegen uar. Am 1.12.1975

hatten sich die hygienischen Verhältnisse etuas gebessert

(Keimzahl: 70, Coliforme Keime: 1, Enterokokken: 8), der Quell¬

ertrag stieg in der Zuischenzeit stark auf 400 l/min an. Nach An¬

gaben von Landuirten uurde im Einzugsgebiet der Quelle in der er¬

sten Hälfte November stark gedüngt. Aus Fig. 16 ist ersichtlich,

dass Gauche auf dem Sickerueg durch Boden und Gestein ins Quell¬

uasser gelangte, und nicht etua oberflächlich abgeschuemmt uurde.

Bei den Schuttquellen aus Karbonatgesteinen ist die Selbst¬

reinigung nur teilueise abhängig von der Beschaffenheit des

Schutts. Wo dieser splittrig, ungerundet und mit relativ breiten

Hohlräumen versehen ist, uird das Wasser nicht mehr einuandfrei

filtriert, uenn im Einzugsgebiet stark gedüngt uird. Uo der

Schutt jedoch etua einem sandigen Kies entspricht, ist eine

Filtration bei Düngebeschränkungen eher möglich. Die Anforderungen

des SLB 1972 für die bakteriologische Wasserqualität uären in der

Regel durch Schutzzonen realisierbar.

- 171 -

6.1.4, Qualität des Grundwassers im "Juraschotter" der Talsohle

Sickerwasser wird bei intaktem Boden durch Bodenbakterier,

Filtrations- und Adsorptionsmechanismen natürlicherweise weit¬

gehend gereinigt (RICHTER & LILLICH, 1975, S. 251). Der sandige

und lehmige Kies des "Duraschotters" der Talsohle wirkt als guter

mechanischer Filter. Grundwasser wird durch lehmige Oberflächen¬

schichten gut geschützt. Solche sind im Untersuchungsgebiet aber

nur geringmächtig oder fehlen ganz. Der Flurabstand, d.h. die

Sickerwasserpassage durch den wasserungesättigten Kies, welche

mit dem Grundwasserspiegel schwankt, bildet einen weiteren Schutz

vor oberflächlichen Verschmutzungen, wenn er mehr als 2 - 3 m

beträgt. Nur Uferzonen längs infiltrierenden Oberflächengewässern

sind eher schlecht geschützt.

Die meisten Untersuchungen im Grundwasser des "Duraschotters"

der Talsohle wiesen ein einwandfreies Grundwasser nach. Mit den

65 m bzw. 45 m von der Sissle entfernten Fassungen Stieracker

Frick und Uidematt Eiken standen zwei Beobachtungsstellen zur

Verfügung, die beide Flurabstände von weniger als 5 m, aber un¬

terschiedliche Qualitätsverhältnisse aufwiesen.

Im Dahre 1974 wurden in der Grundwasserfassung Stieracker

Frick 41 Uasserproben entnommen und bakteriologisch untersucht.

Zwei ungenügende Befunde - am 25.6. 23 coliforme Keime und am

27.8. eine Keimzahl von 1310 - schienen zufällig zu sein. Am

18.4.1972 wurde in der Fasung hygienisch einwandfreies Grund¬

wasser gepumpt, während zwischen Sissle und Fassung in einer

Baugrube Entwässerungsarbeiten für die Autobahn N 3 vorgenommen

wurden. In den Ganglinien des Grundwasserspiegels konnten diese

Bauarbeiten verfolgt werden, jedoch war kein Durchbruch einer

bakteriellen Verschmutzung festzustellen. Offenbar infiltrierte

die Sissle damals an dieser Stelle nicht oder kaum.

- 172 -

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- 173 -

In der Grundwasserfassung Uidematt Eiken wurden zwischen

Februar 1973 und März 1974 11 Uasserproben entnommen und bakte¬

riologisch untersucht. In Fig. 17 wurden Ganglinien der bakterio¬

logischen Verhältnisse, der Grundwasserspiegel und -temperaturen

und des Sisslepegels, zusammen mit den Niederschlägen aufgetragen.

In 6 dieser Proben wies das Grundwasser coliforme Keime auf. Hohe

Sisslewasserstände korrelierten mit hohen Grundwasserspiegeln,

und diese gingen parallel zu hochen Keimzahlen und hohen Werten

für coliforme Keime. Die Fassung wird durch Grundwasser gespeist,

welches mit ungenügend filtriertem Oberflächenwasser der Sissle

angereichert ist. Insbesondere die Probe vom 11.12. war deutlich

verschmutzt, bei gleichzeitig hohem Grundwasserspiegel.

Offenbar ist im "Duraschotter" der Talsohle nicht nur der

Flurabstand ein wichtiger Faktor bei der Filtration von Sicherwas¬

ser, sondern auch der Abstand zum infiltrierenden Oberflächengewäs-

ser, in Fliessrichtung gemessen.

6.2. DIE VERUNREINIGUNGEN DES GRUNDWASSERS

6.2.1. Die Düngung

6.2.1.1. Bakteriologische Verunreinigung

Die gravierendste Verunreinigung des Grundwassers im Unter¬

suchungsgebiet wurde durch die Düngung hervorgerufen. Bakterio¬

logische Verunreinigungen entstehen durch Naturdünger wie z.B.

Mist und Gauche. Während beim Mist bekanntlich nur wenig Flüssig¬

keit versickert, fallen bei der modernen Ausbringung von Gauche

(Druchkfass, Verschlauchung, Verregnung) bis zu 6 mm Flüssigkeit

an pro Güllengabe (Eidg. landw. Forschungsanst., EAUAG und

Eidg. AfU, 1974, S. 136).

- 174 -

In den Boden versickerter Naturdünger machte sich insbe¬

sondere in den Karst- und Schuttquellen, weniger im Grundwasser

des "Duraschotters" der Talsohle durch das Auftreten coliformer

Keime, Enterokokken und durch erhöhte Keimzahlen bemerkbar. Bei

den Karstquellen erwiesen sich Dolinen und Verwerfungen als Orte

bevorzugter Zirkulation. Im Karst ist jedoch das ganze Einzugs¬

gebiet potentiell gefährdet, wo es nicht von mächtigen wasserun¬

durchlässigen Schichten abgeschirmt ist.

Damit ist zu befürchten, dass Schutzzonen bei den "unverdeck-

ten" Karstquellen unwirksam bleiben werden, ebenso bei "verdeckten"

Karstquellen, bei welchen das Material des Quellsammlers blockig

und splittrig ausgebildet ist. Uo der Quellsammler hingegen ge¬

nügend sandig ausgebildet ist, wäre anzunehmen, dass über Schutz¬

zonen (Düngebeschränkung) eine bakterielle Verunreinigung elimi¬

niert werden könnte. Insbesondere die Düngung ausserhalb der Ve¬

getationsperiode, z.B. im November gemäss Fiq. 16,

und die Düng¬

ung auf gefrorenen Boden wäre zu unterlassen.

6.2.1.2. Chemische Belastung

Eine chemische Belastung des Grundwassers wird vor allem

durch die Düngung mit Kunstdünger (Ammoniumnitrat) hervorgerufen.

Stickstoffdünger wird als Festkörper ausgebracht. Mit den Nieder¬

schlägen löst er sich auf, und mit dem Sickerwasser gelangt er

als Nitrat ins Grundwasser. Nitrat ist ein leicht lösliches Ion,

welches sich im Grundwasser nicht abbaut. Der natürliche Gehalt

des Grundwassers an Nitrat wurde anhand jener Analysen bestimmt,

welche von Quellen stammen, die vollständig im Uald liegen und

von denen angenommen wurde, dass sie von der Düngung unbeein-

flusst sind. Der Gehalt beträgt 8 - 15 mg N03~/l. (Gipsquellenii

wiesen aus anderen Gründen kleine Gehalte an Nitrat auf; dieses

ist dort möglicherweise durch Sauerstoffarmut zu Nitrit und

- 175 -

Ammonium reduziert.) In den meisten Analysen wurde die natürliche

Nitratzufuhr durch Niederschlagswasser bei weitem durch die

Düngung überlagert.

Von dieser Nitratbelastung ist in erster Linie das stark

genutzte Grundwasser im "Duraschotter" der Talsohle betroffen,

jedoch auch einzelne Quellen enthielten Ende 1975 stark erhöhte

Nitratgehalte, z.B. Eiletenquelle Frick 161 mg U0„ /l. In Fig.18

wurden die Nitratkonzentrationen in verschiedenen Grundwasser¬

fassungen des Untersuchungsgebiets in Funktion der Zeit aufge¬

tragen. Dabei zeigte es sich, dass die Fassungen Stieracker

Frick und Uidematt Eiken zwischen 1956 und 1963 zwischen 14 und

20 mg Nur, /l enthielten. Ein stärkeres Ansteigen des Nitrats in

allen untersuchten Fassungen des Diagramms machte sich erst ab

ca. 1972 bemerkbar, was auf eine damals intensivierte Bewirt¬

schaftung des Einzugsgebiets schliessen lässt. Insbesondere in

der Fassung Mühlematt Bozen stiegen sie ab 1973 über den Tole¬

ranzwert des SLB 1972 von 40 mg NO-, /l bis auf ein Maximum von

67 mg NO,, /l im Februar 1975. Dann sanken sie wieder stetig bis

im Oktober 1976, als noch 27 mg/l gemessen wurden. Der Befund in

dieser Fassung ist wichtig und bedarf einer Erklärung:

Die Grundwasserfassung Mühlematt Bozen liegt in intensiv

bewirtschaftetem Gelände zwischen Bozen und Hornussen. Nitrat¬

gehalte stammen nicht nur von der Düngung in der Umgebung der

Fassung, sondern auch von der Düngung im gesamten Einzugsgebiet.

Insbesondere soll auch der betriebene Rebbau grosse Mengen an

Kunstdünger erfordern (SCHUILLE 1962). Es wäre nun anzunehmen,

dass aus diesem Grund eine Düngebeschränkung in der "engeren"

cn

-<1

1975

1970

1965

1960

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Fassung

5

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Fassung

460_

Frick

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Fassung

3/

(Sisslefeld)

Eiken

Hard

Fassung

2

Bozen

^ühlematt

Fassung

1

..

Legende:

NOjf

/lmg

lalsohle

der

"Juraschotters"

des

Grundwasser

im

Nitratgehalte

18:

Fig.

- 177 -

Schutzzone keinen Einfluss auf die

da sich dieses Ion, wie gesagt, nie

aber der Fall. Durch das Talquerpro

durchschnittlich ca. 6G0 l/min Grün

Pumpenleistung beträgt 800 l/min. U

der Fassung überdüngt, erfolgt eine

nutzten Grundwassers, uird es nur n

folgt eine ebensolche Verdünnung. D

ratkonzentration eruies sich als Fo

kung in der "engeren" Schutzzone. D

ren Fassungen des Diagramms ist mit

zugsgebiet zu erklären. Dieser ist

lieh zu senken.

6.2.1.3. Uasserbeschaffenheit von D

Mit den Uasserproben l/5 und l/6 erfolgten Untersuchungen

über die Beschaffenheit von Drainageausläufen im Lias am LJoll-

berg bei Frick. Sie ähnelten in hydrochemischer Hinsicht dem

Quellwasser aus dem Arietenkalk (l\//3), wiesen aber Nitratgehal¬

te von 53 bzu. 49 mg NO,, /l auf. Das Drainagewasser war bräun¬

lich bis gelblich gefärbt, trüb, schäumte und wies den ätzenden

Geruch von Gülle auf. Scheinbar wurde der Boden kurz vorher in

der ersten Hälfte November 1975, also am Ende der Vegetationspe¬

riode gedüngt, (vgl. Kap. 6.1.3.) Der Boden konnte kaum Flüssig¬

dünger aufnehmen, und ein Teil davon floss in den Drainagen ab.

Da ein Teil der Drainagen auch einen gewissen Anteil Quell¬

wasser führen, muss vermutet werden, dass das Quellwasser aus

dem ArietnnkaJk ebenfalls auf Düngeverschrnutzungen anfällig ist.

Nitratkonzentration hätte,

ht abbaut. Das Gegenteil war

fil Mühlematt Bozen fliessen

dwasser. Die installierte

ird das Gebiet in der Umgebung

massive Anreicherung des ge-

och beschränkt gedüngt, er-

er sinkende Trend in der Nit-

lge einer solchen Düngebeschrä

er steigende Trend in den ande

der Düngung im gesamten Ein¬

über Schutzzonen kaum wesent-

rainageausläufen

- 178 -

6.2.2, Belastung mit Abwasser

Belastungen des Grundwassers mit häuslichen Abwässern wer¬

den z.B. durch Sickergruben hervorgerufen, oder durch undichte

Abwasserleitungen und ins Grundwasser infiltrierende Bäche, in

welche geklärte und ungeklärte Abwässer eingeleitet werden. Sie

wirken sich bakteriologisch wie die Düngung aus, von der sie kaum

unterschieden werden können. Chemisch ergeben z.B. Phosphate

(Waschmittel) einen Nachweis für Belastungen mit Abwässern. Die¬

se sind im Grundwasser nur über eine gewisse Distanz nachweisbar,

da sie relativ rasch an Tonminerale gebunden werden (MATTHE5S,

1973, S. 214).

Abwasserbelastungen aus Sickergruben oder undichten Kanalisa¬

tionen wurden in den Gipferquellen mit 0,74 bzw. 0,12 mg PO./l

festgestellt. Im Grundwasserschacht der ÄRA Frick wurden 0,06 mg/l

nachgewiesen. Die Verschmutzung der Hohlewegquelle Frick mit

0,66 mg PO./l hing eventuell mit der Düngung zusammen.

Im Grundwasser ist eine Sanierung der Verhältnisse meist über

die Realisierung von Schutzzonen möglich, jedoch nicht die Verbes¬

serung des Zustands von Oberflächengewässern.

6.2.3. Einfluss der Strassen

Die Strassen gelten aus zwei Gründen als mögliche Verschmut-

zungsherde: Erstens besteht die Möglichkeit von Olunfällen an Tank¬

wagen, und zweitens werden die Strassen im Uinter mit Steinsalz

aufgetaut.

Auf den wichtigeren Landstrassen, insbesondere auf der Auto¬

bahn N 3, werden grosse Mengen organischer Flüssigkeiten transpor¬

tiert. Da das obere Fricktal schmal ist und sein Grundwasserstrom

t!

stark genutzt wird, würde sich ein Olunfall verheerend auswirken.

Die am meisten gefährdeten Grundwasserfassungen liegen in folgender

Distanz zu den Autostrassen:

- 179 -

Mühlematt Bozen ca, 26 m von der projektierten N 3 entfernt

Ob Dorf Frick, ca, 10 m von der Staatsstrasse entfernt

(Fassung stillgelegt)

Stieracker Frick ca, 45 m von der Staatsstrasse entfernt

Neumet Frick ca, 65 m von der Autobahn N 3 entfernt

Langenfeld Oschgen ca. 10 m von der Staatsstrasse entfernt

Uidematt Eiken ;a. 55 m von dor Autobahn N 3 entfernt

(Fassung stillgelegt)

Der Einfluss der Strassensalzuno, manifestiert sich im un¬

vermittelten Auftreten von Chlorid im Grundwasser. Der Einfluss

der Strasse uar nicht gut abschätzbar,, weil Chlorid im Grunduas

ser von der natürlichen Subrosion bei Frick, Kap. 5.5.3., von

den Niederschlägen, Kap. 5,5.2, und eventuell auch von der Düng

ung im Einzugsgebiet herrührt. Lediglich in der Probe Vi/3,

welche aus einem Grundwasserbeobachtungsrohr RP 17 in der Mühle

matt Bozen in ca. 4 m neben der Staatsstrasss entnommen worden

war, wurde mit 25 mg Cl /l ein gegenüber der Umgetung höherer

Gehalt nachgewiesen. In den Tagen vor der Probenahme wurde die St

se gesalzen. Dieser erhöhte Gehalt an Chloriden ist nicht gesun

heitsschädlich, aber er ist ein Anzeichen für den Einfluss der

Strasse, welcher auch aus anderen gesundheitsschädigenden Kompo

nenten bestehen könnte.

Der Grundwasserstrom im "Ouraschotter" der Talsohle im obe

Fricktal ist sehr stark durch Strassen und den Verkehr gefährde

und benötigt daher besondere Schutzmassnahmen für das Grundwass

Es wären an Stellsteine an der Strassenrändern mit vollständige

Ableitung des Meteorwassers innerhalb der Schutzzonen zu denken

und an die Schaffung einer regionalen Olwehr,

- 180 -

6.2.4. Deponien

Deponien bilden l/erschmutzungsherde für das Grundwasser,

wenn sie über undichtem Untergrund liegen und grunduassergafähr-

dende auslaugbare Materialien enthalten. Je nach Deponiegut kann

die l/erschmutzung bakterieller, chemischer oder geschmacklicher

Art sein. Als besonders ungünstige Deponieplätze bieten sich im

Untersuchungsgebiet Dolinen, aufgelassene Steinbrüche und Kies¬

gruben an. An diesen Stellen fehlt der schützende Humus. Dolinen

entstehen an Orten bevorzugter Zirkulation - oft auf l/erwerfun-

gen, uo die Fliessgeschwindigkeit stark vergrössert ist und

Karstgerinne entstehen. (Kap. 4.4.3.)

Mit der Sondermülldeponie "Schlauen" Oschgen (Koo.: 642'EOG/

263'500) wurde 1975 das bisher grösste Deponieprojekt des Unter¬

suchungsgebiets realisiert. Sie wurde im Hauptmuschelkalk ange¬

legt, da in diesem Gestein die Stabilität gewährleistet ist. Als

Schutzmassnahmen für das Grundwasser erfolgte eine zweifache Ab¬

dichtung. (URSPRUNC et al. 1974, S. 317). Ebenfalls über durch¬

lässigem Gestein des Hauptmuschelkalks wurden Kehrichtdeponien

erstellt, z.3. jene der Gemeinden Schupfart und Obermumpf. In

einigen Dolinen des Trigonodus-Dolomit wurde etwas Schutt abge¬

lagert .

Die Kehrichtdeponien der Gemeinde Prick wurde im "höheren"

Schotter U des Langenfelds, jene von Eiken im "Duraschotter"

und jene von Gipf-Oberfrick im Gehängeschutt angelegt.

Mit Ausnahme der erwähnten Sondermülldeponie wurden nirgends

Schutzmassnahmen für das Grundwasser unternommen. Der Hauptmu-

schelkalk mit dem Trigonodus-Dolomit und die kiesigen Schotter¬

und Gehängeschuttmassen bilden Gesteine, welche wegen ihrer gros¬

sen Durchlässigkeit im Hinblick auf den Grundwasserschutz beson¬

derer Schutzmassnahmen bedürfen. Formationen dichter und nicht

- 181 -

auslaugbarer Gesteine an Plätzen, die nicht von RuJ:schungen

bedroht sind, wären eher zu berücksichtigen.

6.2.5. Niederschläge

Verschmutzungen, welche durch das Niederschlagswasser ins

Grundwasser gelangen, bilden eine flächenhafte chemische

Einwirkung. Voraussetzung dazu ist eine industrielle Emission

von Schadstoffen in die Luft. Diese Stoffe lösen sich im Nieder¬

schlag und gelangen als gelöste Bestandteile, die nicht abgebaut,

werden, mit dem Sickerwasser in die Tiefe.

Das Niederschlagswasser vom Thiersteinberg (Analyse Vi/6),

von der Neumet Frick (Vi/4) und vom Sisslefeld (VI/ll) wurde vom

16.12.1975 bis am 17.1.1976 gesammelt und untersucht. Die Probe

vom Thiersteinberg enthielt Minimalkonzentrationen vr.n J mg K+/l,

4 mg Cl~/l, 1 mg SG4""/l. Der Gehalt von 0,1 mg F"/l lag hin¬

gegen über dem geringsten gemessenen von 0,04 mg/l an der Chal-

tenbrunnenquelle Gipf-Oberfrick. Die Probe von der Noumat Frick

wies mit 9,4 mg K /l und 15 mg Gl /l Spuren der Strassensalzung

auf der Autobahn N 3 auf (Aerosol). Die Fluoridkonzentration be¬

trug dort 0,12 mg/l. Die Probe von Sisslefeld enthielt mit

2— —

8 mg SO, /l und 0,52 mg F /l ebenfalls deutlich höhere Werte

gegenüber der Probe vom Thiersteinberg; diese sind als Anzeichen

einer industriellen Emission von Schadstoffen in die Luft zu

werten und sollten eliminiert werden.

- 182 -

ZUR GRUND WASSERBEWIRTSCHAFTU

7.]. EHEMALIGE UND BESTEHENDE ANLAGEN

7.1.1. Ehemalige Wasserbezuqsorte

In den Dörfern sind die Bäche die ursprünglichsten, heute

nur noch in trockenen Sommern (1976) für Bewässerungszwecke ge¬

nutzten Wasserbezugsorte. Die Bewohner der Looberghöfe auf dem

Wabrig deckten bis etwa zum 1. Weltkrieg ihren Wasserbedarf

aus Niederschlagszisternen. Auch Sodbrunnen sind sehr alt. Im

?t

MUHLBERG'sehen Quellenkataster von 1896 sind noch eine ganze

Anzahl von ihnen beschrieben. Heute sind fast alle aufgefüllt

und ausser Betrieb. Doch bereits die Kenntnis der Standorte

von Zisternen und Sodbrunnen sowie die Tiefe der letzteren

geben Anhaltspunkte über die Beschaffenheit des Untergrundes

und seine Wasserführung. Uo Zisternen standen, konnte kein Grund¬

wasser ergraben werden. Wo Sodbrunnen standen, ist Grundwasser

in ergrabbarer Tiefe und in grabbarem Material zu erwarten.

7.1.2. Bestehende Quellfassunqen und ihre Nutzung

Die älteste, heute noch im Betrieb stehende Quellfassmg

von Eiken, die Thalquelle, wird nach alt-Bezirksverwalter

A. ROHRER (pers. Mitt.) um 1672 zum ersten Mal erwähnt. Der

Quellwassertransport fand früher in sog. "Tücheln" (durchbohrten

Holzstämmen) statt, welche keinen starken Druck aushielten. 3ede

Gemeinde im Untersuchungsgebiet besitzt eigene Quellfassungen,

aber nur Hellikon, Obermumpf, Schupfart und Wittnau nutzen aus¬

schliesslich Quellen für die Trinkwasserversorgung. In diesen

Gemeinden werden die Quellen voll genutzt, und es bestehen Aus¬

baupläne infolge Wassermangels.

- 183 -

ti

In Stein, Münchwilen, Eiken« Oschgen und Gipf-Oberfrick

wurden samtliche gemeindeeigenen Quellen zugunsten von Grunduas-

serfassungen vom Netz abgehängt. Dafür werden in diesen Gemein¬

den ein teilweise grosser Teil der Laufbrunnen von gemeindeei¬

genen Quellen gespeist. In Frick wird die Suenerliquelle ge¬

nutzt; die Setz iholdenquelle ist jedoch abgehängt. Die Quellen

Ob Dorf speisen drei Laufbrunnen. In Eiken uird zur Speisung des

alten Reservoirs für die Löschreserve die Brieglibrunnenquslle -

eine längst abgehängte "unverdeckte" Karstquelle - genutzt, eine

empfehlenswerte Massnahme. In Uegenstetten werden nebst der

Karsbwasserfassung noch Quellen genutzt.

Viele Häuser, insbesondere höhergelegene Höfe, besitzen

"eigenes Wasser", private, meist kleinere Quellfassungen. Die

l/ersorgung dieser Höfe ist häufig etwas problematisch, so dass in

den letzten Jahren viele von ihnen an die Gemeindewasserversorgung

angeschlossen wurden (z.B. Seckeberghöf Eiken, Brochmet Frick).

Eine private Quellwasser-Korporation mit eigenem Netz besteht in

Stein (Richtbrunnenge.nossenschaft)

7.1.3. Bestehende Sodbrunnen, Grundwasserfassunqen

Der einzige, heute noch bestehende und genutzte Sodbrunnen

steht in Schupfart. Er wurde ca. 7 m in den Trigonodus-Dolomit

gegraben und wird zur Bewässerung eines Gartens verwendet. Ge¬

nutzt wird ziemlich sicher Hangwasser vom Uollberg, d.^nn der

Wasserspiegel ist fast 30 m höher als in den Fassungen des

tiefen Karsts.

Bei den Grundwasserfassungen im "Duraschotter" der Tal-

sohle können zwei Generationen unterschieden werden: Altere,

in der Zwischenkriegszeit erstellte Anlagen, welche ohne Son¬

dierbohrungen erbaut worden waren: Ob Dorf Frick 1924, Im Dorf

Gipf 1934, Langenfeld Oschgen 1938, Uidematt ELken 1945. Da alle

- 184 -

nicht sehr leistungsfähig waren, wurden sie mit Ausnahme der

n

Fassung von Oschgen im Laufe der Zeit ausgeschaltet. Jüngere,

in den letzten paar Jahren auf Grund der Ergebnisse von Bohr¬

kampagnen in günstigerer Lage erstellte Fassungen, weisen meist

eine ziemlich hohe Brunnenergiebigkeit auf: Stieracker Frick 1958,

Bäumliacker Stein 1962, Mühlematt Bozen 1962, Bluemet Oberfrick

1969, Hard Eiken 1972 und Neumet Frick 1973.

Im Karstwasseraufstoss Gltig Schupfart wurde 1947 bis in

ca. 6 m Tiefe nachgegraben und eine Pumpe installiert. Im hiefen

Karst des Muschelkalks von Uegenstetten wurde 1967 die Fassung

Thalmatt erstellt.

Einige dieser Fassungen wurden im Hinblick auf Verbundnetze

für Gruppenwasserversorgungen ausgebaut. Solche Gruppen entstan¬

den vor wenigen Jahren für die Grundwasserfassung Mühlematt

Bozen (Gemeinden Bozen, Hornussen, Effingen und Elfingen) und

für die Fassung Bäumliacker Stein im Sisslefeld (Gemeinden Stein

und Münchwilen). Geplant sind weitere Verbundnetze.

7.2. HEUTIGE NUTZUNG DES GRUNDUASSERSTROOTS IN "JURASCHOTTER"

DER TALSOHLE

Zur Beurteilung der heutigen Nutzung des gepumpten Grund¬

wassers wurden die konzessionierten und effektiven Entnahmemen¬

gen mit der Durcnflussmenge durch die Talquerprofile verglichen

(Anhang 2, Tab. 9 ). Dabei war die Brunnenergiebigkeit als Rand¬

bedingung einzubeziehen. Beim Studium dieser Zahlen für die heute

im Betrieb stehenden Fassungen ergaben sich folgende Zusammen¬

hänge :

- 185 -

Für den Horizontalfilterbrunnen M,ühlematt Bozen wurde ei¬

ne Konzession über 800 l/min erteilt. Die heute effektiv ent¬

nommene Grundwascermenge beträgt normalerweise 300 - 500 l/min.,

im Spitzenverbrauch aber bis 800 l/min|. Die Durchflussmenge im

Talquerprofil Mühlematt Bozen betrug a|tn 17.1.1976 bei Mittel¬

wasser ca. 600 l/min, am 30.8.1974 und am 31.10.197C bei Nieder-

wasser etwas über 500 l/min. Bei Mittql- und Niederwasser und

bei gleichzeitig längere Zeit anhaltendem Spitzen verbrauch

würde das Grundwasser vorkommen an jener Stelle bereits heute

übernutzt.

Für die Fassung Bluemet Oberfrick der Gemeinde Gipf-Ober-

frick wurde eine Konzession über 1100 l/min erteilt. Der Normal¬

verbrauch, beträgt 400 - 500 l/min, der Spitzenverbrauch

ca. 700 l/min. Durch das Talquerprofil flössen am "7.1.1976 bei

Mittelwasser knapp 1100 l/min, in den beiden Spätsommern 1974

und 1976 bei Niederwasser ca. 920 l/min. Beim heutigen Spitzen-

verbrauch besteht keine Gefahr der Ubernutzung des Grundwassers,

wohl aber im Falle einer vollen Ausnutzung der Konzession.

In Frick beträgt der Verbrauch aus allen Uasserhezugsorten

zusammen normalerweise ca. 2000 l/min, im Spitzenverbrauch

ca. 2700 l/min. Der Niederwasser-Durohfluss im Talquerprofil

Stieracker Frick betrug in den Spätsommern 1974 und 1976

ca. 1500 l/min, was der konzessionierten Lntnahmemenge für diu

Horizontalfassung Stieracker entspricht. Diu Konzession ent¬

spricht also etwa der Feldergiebigkeit.

Durch das Talquerprofil Neumet Frick flössen am 17.1,1976

bei Mittelwasser ca. 2400 l/min, am 30.9.1974 und am 3],10.1976

bei Niederwasser ca. 2200 l/min. Die Konzession für die Fassungen

Neumet I und II ist noch nicht erteilt.

- 186 -

Mit Ausnahme der Fassung Neumet I Frick sind im oberen

Fricktal bis in die Neumet Frick die Brunnenergiebigkeiten

aller Fasajngen grösser als die Feldergiebigkeit im jeueiligen

Talquerprofil.

Für die Grundwasserfassung Langenfeld wurde eine Konzession

üher 300 l/min erteilt. Beim heutigen Bedarf von 170 - 250 l/min

entnimmt die Gemeinde Oschgen keinen Zehntel der minimalen

Durchflussmenge von ca. 2700 l/min (Spätsommer 1974 und 1976).

Auch könnte dieser Brunnen den Grundwasserstrom kaum übernutzen,

denn seine 3runnenergiebigkeit beträgt ca, 2400 - 2600 l/min.

7.3. ZUKÜNFTIGE NUTZUNG DES GRUNDWASSERS UND DER QUELLEN

7.3.1. Das Grundwasser im "Juraschotter" der Talsohle

7.3.1.1. Erhöhung von Konzessionen

Ein Ausblick auf die zukünftige Nutzung des Grundwassers

im "Juraschotter" der Talsohle beginnt mit der Beurteilung der

bis heute erteilten Konzessionen: Uas geschieht, wenn die kon¬

zedierte Grunduassermenge aus allen Fassungen dauernd gefördert

wird? Es uurde erwähnt, dass in der Fassung Mühlematt Bozen

schon heute in Spitzenzeiten die Konzession ganz ausgenutzt

wird, was, im Dauerbetrieb, unter Umständen zeitweise zur Uber-

nutzung des Grundwasserstroms führen könnte. Bei der Fassung

Stieracker Frick liegt die Konzession in der Grössenordnung

der errechneten minimalen Durchflussmenge durch das Talquer¬

profil.

Bei der Fassung Bluemet Oberfrick liegen die Verhältnisse

ähnlich wie bei der Fassung Stieracker Frick: Konzession so hoch

wie Feldergiebigkeit. Uenn die Entnahmemenge von 1100 l/min in

Gipf-Oberfrick voll genutzt wird, reduziert sich zunächst die

Schüttung der Gipferquellen als natürliche Austritte des Grund¬

wassers in den Bruggbach. Fehlt diese Uassermenge im Bruggbach,

- 187 -

wird dieser das Grundwasser unterhalb von Frick entsprechend

weniger mit Infiltrat anreichern.

Wenn alle Fassungen bis zum Zusammenfluss von Sissle und

Bruggbach in Frick mit der konzedierten Cntnahmemenge im Dauer¬

betrieb stehen, uirri die Feldergiebigkeit von heute ca. 22ÜÜ ]/min

in der Neumet Frick sinken, da dann theoretisch nur noch der Nie¬

derschlag und eine durch Spiegelabsenkungen hervorgerufent-j Uer-

grösserung der künstlichen Infiltration von Ba:huasser das Grund¬

wasser speisen würden. Infiltration ist aber nur dann möglich,

wenn die Bachsohle nicht kolmatiert ist. [s wäre also zu be¬

fürchten, dass dann evtl, aus den Fassungen Neumet Frick dauRrnd

keine 220G l/min gefördert werden könnten.

Eine weitergehende Nutzung als die heute vorgesehene würde

nicht nur in Bozen, sondern auch in Qberfrick und Frick die

Feldergiebigkeit überschreiten und einen sinkenden Trend im

Grundwasserspiegel hervorrufen.

Zwischen Neumet Frick und dem Grundwasserübertritt ins

Sisslefeld besteht heute nur noch die kleine Fassung von Ckschgen.

In diesem Abschnitt kann zusätzlich ?ur Neubildung vo,_i Grund¬

wasser durch die Niederschläge und durch Hangwasserzuflüsse

mit der dauernden natürlichen Infiltration von Sisslewasser ins

Grundwasser gecechnet werden (Kap. 4.7,1.5.). Der Übertritt von

Grundwasser ins Sisslefeld bestünde bB.i voller Nutzung des Grund¬

wassers im oberen Teil des Fricktals im wesentlichen aus Nieder¬

schlagswasser, Sissleinfiltrat und Hangwasserzufluss aus dem

oberen Fluschelkalk von Frick bis Eiken.

Aus hydrogeologischen Gründen sollten bis zur Fassung von

n

Oschgen ke"ine Konzessionserhöhungen bewilligt werden.

- 188 -

7.3.1.2. Erstellung zusätzlicher Grundwasserfassungen

Die Erstellung zusätzlicher Grunduasserfassungen ist unter

dem Aspekt der in jeder Hinsicht kleinräumigen Verhältnisse zu

betrachten. Uenn die heute bestehenden Anlagen im "Duraschotter"

der Talsohle im mittleren und oberen Fricktal voll genutzt uer-

den, besteht dort kaum mehr eine nennenswerte Grunduasserreser-

ve, Zusätzliche Anlagen könnten nur als Ersatz bestehender Fa¬

sungen oder für kurzfristigen Spitzenbedarf geplant werden. Am

ehesten wäre eine solche Realisierung zwischen Oschgen und Eiken

denkbar, unter Vermeidung der ufernahen Zonen mit Uferinfiltrat.

7.3.1.3. KUnstliche Grundwasseranreicherunq

Aus Kap. 4.7.1.3. ist bekannt, dass in der Gegend von Eiken

im einheitlich aufgebauten "Duraschotter" der Talsohle teilweise

Flurabstände von 15 m und mehr zu erwarten sind. (Fig. 16. Ver¬

mutlich nimmt die Durchlässigkeit im Fricktal zwischen Bozen und

Eiken etuas zu; im Talquerprofil Uidematt Eiken wurde eine solche

von k = 2,0 mm/sec bestimmt. Mächtige lehmige Deckschichten feh¬

len. Diese geologischen Voraussetzungen genügen für eine künstli¬

che Grundwasseranreicherung.

Auf dler anderen Sei te stellt sich das Problem des Rohwasse

bezugs. Die Sissle a ls t ypisches Ouragewässer weist sehr hohe A

flussschwankungen au f. I nsbesondere im Hochsommer, wenn die Gru

wasserspie gel tief sind, herrschen Niederwasserverh ältnisse. Im

Falle des vollständi gen Versickerns der Sissle bei Eiken könnte

Rohwasser nur durch die ergiebigen Karstquellen des Eiker Dorf-

bachs mit 300 - 2000 l/min und der Bueschtelbachque lle mit 100

1000 1/min nachgelie fert werden, deren Uasser heute weitgehend

ungenutzt abfliesst, ausser es würde ein Rohwasserp umpwerk einbe

Als A nreicherunssys tem käme, wie im Falle der Versickerung

anläge von Aesch/BL, wo übrigens ähnliche geologische und hydro

- 189 -

logische l/erhältnisse herrschen, wohl am ehesten die Anreicherung

des Grundwassers über offene Versickerungsbecken in Frage.

7.3.2. Tiefer Karst des Nuschelkalks

Die weitergehende Erschliessung des tiefen Karsts im oberen

Muschelkalk scheint im Untersuchungsgebiet möglich. Es wäre an

einen Ausbau der Wasserversorgungen von Schupfart, Hellikon

und Obermumpf zu denken, da diese drei Gemeinden bisher ausschliess¬

lich Quelluasser nutzten.

In Uegenstetten uurde das Karstuasser subartesisch gespannt

auf 429 m.ü.M. in einer Verwerfung erschlossen. Die Basis des

Hauptmuschelkalks fällt dort nach SSU, das Grunduasser bleibt in

dieser Richtung gespannt. Das Karstuasservorkommen

ist nach NNU von der flachen Antiklinale des Uabrig und nach

U durch den Ausbiss der Basis des Trochitenkalks nach wenigen

100 m begrenzt.

In Schupfart uurde das Karstuasser, artesisch auf 432 m.ü.M.

gespannt, im Quellaufstoss Oltig angetroffen, ebenfalls an einer

Veruerfung. Im Fischingertal besteht dort eine Synform oder

Strukturterrasse, Fig. 4, und das Vorkommen ist allseitig stark

begrenzt: Nach SU durch den Uabrig, nach SE durch den im Keuper

sicher abdichtenden "Eichbühlgraben", nach IM durch die flache

Antiklinale des Eich und nach U durch den Ausbiss des Trochiten¬

kalks an der Oberfläche.

Die zu eruartende Karstuasserneubildung spiegelt sich in

Tab. 8 uider, uo der gesamte unterirdische Hanguasserabfluss

uom Uabrig in den tiefen Karst mit ca. 2900 l/min geschätzt uurde.

Diese Uassermenge verteilt sich uohl auf beide Flanken der Tafel.

- 190 -

In Uegenstetten dürfte mit der Fassung Thalmatt - im Pumpversuch

wurden 600 l/min bei einer Absenkung von 9 m gefördert - das

Karstwasser fast vollständig genutzt sein. Hingegen besteht in

Schupfart die Möglichkeit eines Ausbaus. Die Quelle Oltig wird

heute nur mit 300 l/min genutzt. Vom Eich her wären zusätzlich

mit ca. 300 l/min Hangwasser zu rechnen, wobei jedoch der Anteil

dieses Hangwassers, der nach N abfliesst, nicht abgeschätzt wer¬

den konnte.

Nach dem in Kap. 6.1.2. Gesagten ist die bakteriologische

Karstwasserqualität wegen der mangelnden Filterwirkung des Ge¬

steins problematisch. Die in der Fassung Thalmatt Uegenstetten

nachgewiesene, relativ geringe SauerstoffSättigung von 47 %n

dürfte Folge der abdichtenden Uberdeckung eines grossen Teils

des Karstwasservorkommens mit Keupermergeln sein.

7.3.3. Quellen

Ertragreiche gemeindeeigene Quellfassungen, z.B. die Frauen-

holzquellen Stein, die Oberdorfquelle Münchwilen, die Hutbrunnen¬

quelle Gipf-Oberfrick und die Betzihaldenquelle Frick, bilden

eine heute ungenutzte Trinkwasser-Reserve, weil sie früher in

bakteriologischer Hinsicht den Qualitätsanforderungen nicht ge¬

nügt hatten. Es ist zu prüfen, ob diese Quellen durch einen bes¬

seren Schutz nicht wieder nutzbar gemacht werden könnten. Uo die

Druckhöhe gross genug ist, kann die Nutzung als Notreserve beim

Ausfall von Pumpaggregaten in Erwägung gezogen werden.

Uenn bei "unverdeckten" Karstquellen, welche gefasst sind,

auch bei besserem Schutz der Quellen die Trinkwasserqualität

nicht wieder hergestellt werden kann, besteht die Möglichkeit

der Nutzung als Löschreserve (Brieglibrunnenquelle Eiken) oder

zur Speisung von Fischweihern (Bueschtelbachquelle Eiken). Auch

zu Tränke- oder Bewässerungszwecken in Trockenzeiten (1976) ist

- 191 -

Quellwasser besser als Bachwasser und billiger als gepumptes

Grundwasser.

Die ungefassten Quellwasserreserven sind beschränkt; die mei¬

sten Quellen sind gefasst. In mengenmässiger Hinsicht nutzbare

Quellen bestehen in den "unverdeckten" Karstquellen des Eiker

Dorfbachs, der Bueschtelbachquelle Eiken und der Wasserfalle^ in

Uittnau souie in den Gipskeuper-Mineralquellen. Die "unverdeckten"

Karstquellen werden im Erdinnern nicht ausreichend filtriert,

und weisen daher oft zuviele Keime auf.

In Oschgen wird eine Gipsquelle zur Speisung eines Teils der

Laufbrunnen genutzt. Es ist bekannt, dass diese Quelle in Leitun¬

gen stark sintert. Zum Uaschen brauchen die Gipsquellen infolge

ihrer hohen Härte zuviel Seife; als Trinkwasser in grösseren Men¬

gen genossen, rufen sie infolge ihres Gehalts an Bitterwasser

l/erdauungsbeschwerden hervor. Bei der Quelle "Untergrab" (Ausser¬

dorfquelle Uegenstetten) bestanden 1947 Pläne zur Nutzung als

Tafelwasser. Diese mussten aber infolge zu schlechter bakterio¬

logischer Qualität und Sauerstoffarmut wieder fallengelassen

werden.

7.4. VERFAHRENSTECHNISCHE MASSNAHMEN

l/on den vielen möglichen verfahrenstechnischen Massnahmen

werden drei kurz gestreift: Die Entkeimung, die Enthärtung und

die Fluoridierung des Grundwassers.

Das Grundwasser im "Duraschotter" der Talsohle benötigt na¬

türlicherweise keine Entkeimung mit Ausnahme der Uferzonen in¬

filtrierender Bäche (z.B. Uidematt Eiken). Schutt- und "verdeckte"

Karstquellen werden im Untergrund genügend filtriert, voraus¬

gesetzt, der Schutt besitzt genügend viel Feinanteil (Suenerli-

quelle Frick, Schönenbrunnenquelle Uittnau). Die "unverdeckten"

- 192 -

Karstquellen, der tiefe Karst und Schutt- und "verdeckte" Karst¬

quellen aus blockigem und splittrigem Schutt sind nicht dauernd

keimarm, da sie nicht genügend filtriert werden. Die Realisierung

von Schutzzonen um solche Quell- und Grundwasserfassungen kann

die Sicherheitsentkeimung nicht ersetzen. Im Karst ist es heute

aus Gründen der Bewirtschaftung des Bodens nicht möglich, das

ganze Einzugsgebiet mit den Nutzungsbeschränkungen von Schutzzonen

zu belegen, wie dies eigentlich notwendig wäre.

Entkeimungsanlagen bestehen im untersuchten Abschnitt des

Fricktals heute in Gipf-Oberfrick, wo die Quellen chloriert wer¬

den, in Schupfart, wo der Quellaufstoss Oltig chloriert wird und

in LJegenstetten, wo das Karstwasser ozonisiert wird.

Infolge Auslaugung von Gips war das Grundwasser im Januar 1976

in den Fassungen Neumet Frick, Langenfeld Oschgen (ca. 55 frz.),

Bäumliacker Stein, Thalmatt Uegenstetten und Oltig Schupfart

sowie in einigen Quellen sehr hart. Heute bestehen Möglichkeiten

einer Enthärtung durch Ionentauscherharze. Dadurch wird aber das

natürliche Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht zerstört und das Uachs-

tum von Bakterien begünstigt (Witt, des Aargauischen Kantonsche¬

mikers an die Tagespresse, vom 23.7.1970). Enthärtungsanlagen

sind heute nur in einzelnen Haushaltungen installiert.

Im Grundwasser des Muschelkalks wurden Fluoridgehalte bis

zu 1,5 mg F /l nachgewiesen (Kap. 5.5.4.3., Beilage 3b ).

Anfangs 1976 wurde in der Fassung Thalmatt Uegenstetten der hohe

Uert von 1,02 mg/l festgestellt. Die zeitlichen Schwankungen sind

aber nicht genau bekannt. Die natürlichen Konzentrationen liegen

- 193 -

damit im Untersuchungsgebiet örtlich in der gleichen Grössen-

ordnung uie jene, welche bei der künstlichen Fluoridierunq.

des Trinkwassers in Basel, nämlich 1,5 mg F /l, zur Karies¬

prophylaxe zugegeben uerden. In Trinkuasserfassungen im oberen

Muschelkalk ist demzufolge eine Fluoridierung des Grunduassers

uneruünscht.

- 194 -

8. ZUSAMMENFASSUNG

Im Gebiet westlich von Frick im Aargauer Tafeljura wurde

zwischen 1974 und März 1977 nachgewiesen, wie stark das Grund¬

wasser von den geologischen Verhältnisse in seinem Einzugsge¬

biet abhängig ist. Als Grundwasserleiter treten mesozoische Se¬

dimente vom Muschelkalk (Trias) bis zum mittleren Dogger (3ura)

sowie quartäre Bildungen auf.

Die Grundwasserleiter im Fels bestehen aus Karbonatgestei¬

nen: in erster Linie die Kalke und Dolomite des oberen Muschel¬

kalks, ferner der Gansinger-Dolomit, der Arietenkalk und die

Kalke des Hauptrogensteins. Ortlich, vor allem in Sackungen und

entlang von Verwerfungen ist auch der "untere" Dogger wasser¬

durchlässig. In den Evaporiten der Anhydritgruppe und des Gips-

keupers wurde eine bescheidene Zirkulation hochmineralisierter

Grundwässer festgestellt. Die übrigen untersuchten Serien sind

mergelig-tonig ausgebildet und daher grundwasserstauend.

Die Zirkulation des Grundwassers erfolgt vorwiegend in

Klüften, entlang von Verwerfungen und Bruchzonen. Das Kluftvo¬

lumen wurde mit K = G,8 bzw. 1,0 % veranschlagt. Die Bevorzugung

von Brüchen des "rheinischen" Systems (SSU - NNE) und der Manda-

cher Störung (USU - ENE) zeigt sich dadurch, dass Schichtquellen

in der Regel auch Verwerfungsquellen sind.

Aus den Ergebnissen eines Markierungsversuchs wurde fest¬

gestellt, dass Grundwasser untergeordnet auch in Karstgerinnen

zirkuliert. Sowohl seichter als auch tiefer Karst existiert.

Das niederschlagsarme Dahr 1976 mit seinen Trockenwetter¬

abflüssen erlaubte durch die Erfassung der exponentiellen Schüt-

tungsabnahme die Unterscheidung von Retentionskoeffizienten.

- 195 -

Diese bewegten sich zwischen

oc = 0,004/Tag und 0,048/Tag. Die jährlichen Temperaturamplitu¬

den überschritten teilweise 3 C. "Unverdeck te" Karstquellen

sind im Hinblick auf Trinkwasser ungenügend, "verdeckte'' Karst¬

quellen nur teilweise und Schuttquellen häufig genügend filtriert.

Mit Uasserbilanzen einzelner Gebietsabschnitte (Juratafeln)

wurde festgestellt, dass mit einem gewissen Hangwasserabfluss in

die Talsohle oder in den tiefen Karst von max. 2900 l/min am

Uabrig (Dättetal bis Tägertli) gerechnet werden kann.

Von den Lockergesteinen sind in erster Linie die sandig¬

kiesigen "Duraschotter" der Talsohlen grundwasserleitend, ferner

die "höheren" Schotter, der Rheintalschotter sowie Gehänge-,

Sackungs- und Bergsturzschutt an den Flanken der Duratafeln.

Die übrigen Lockergesteine sind vorwiegend lehmig beschaffen und

daher grundwasserstauend.

Die Ganglinien des Grundwasserspiegels im Grundwasserstrom

des "Duraschotters" der Talsohlen zeigen das Bild eines auf

Bachinfiltration und Niederschläge nahezu sofort und stark reagie¬

renden Grundwassers. In Eiken beträgt die Infiltrationsquote der

Sissle ca. 1,6 l/min pro Lauf.neter Bachbett. Flurabstände über

ca. 2m und Entfernungen vom infiltrierenden Bach von mehr als

ca. 50 m sind Vorbedingungen für qualitativ gutes Grundwasser.

Die Auswertung älterer Pumpversuche gestattete die Ermitt¬

lung des Durchlässigkeitsbeiwerts k von 0,8 bis 2,0 mm/sec und

der Porosität n' von 14 bis 18 % für Teilgebiete. Mit der Durch¬

flussformel wurden Grundwasserabflüsse durch Talquerprofile er¬

rechnet (Minimum für Frick/Neumet ca. 2200 l/min und für Eiken/

Uidematt ca. 3700 l/min). Der Grundwasserübertritt ins Sissle-

feld dürfte im Mittel ca. 10'40G l/min betragen.

- 196 -

Der Chemismus der Felsgrundwässer weist klar auf die

Petrographie der grunduasserleitenden Formationen: Chloridge¬

halte ab ca. 100 mg/l für die steinsalzführende Anhydritgruppe,

Ca/Mg-Verhältnisse uon weniger als 2 und Fluoridgehalte uon über

\ mg/l für den oberen Muschelkalk, Sulfatgehalte uon über 1 g/l

für den Gipskeuper, Ca/Mg-Verhältnisse uon weniger als 2 für den

Gansinger-Dolomit und solche uon über 10 für den Arietenkalk und

den Hauptrogenstein. Diese Grundwasserprouinzen lassen sich im

Grundwasser des "Duraschotters" der Talsohlen als "Vorflut" der

Felsgrundwässer uerfolgen.

Die chemische Verschmutzung des Grundwassers durch die

Düngung (Nitratgehalte uon mehr als 40 mg/l) bildet im kleinen

Grundwassergebiet des Fricktals lokal ein Problem.

Das Grundwasser muss aus qualitatiuen und aus quantitati-

uen Gründen bewirtschaftet werden: Quellwasser stünde heute mit

ca. 6000 l/min zur Verfügung; es genügt jedoch oft den Trinkwas¬

seranforderungen nicht, und sollte teilweise besser geschützt

werden. Beim keimarmen gepumpten Grundwasser aus dem "Ouraschot-

ter" der Talsohlen könnten bei gesteigerten Entnahmen in der Zu-

n

kunft gelegentlich Engpässe in der Versorgung infolge Ubernut-

zung der relatiu geringen Feldergiebigkeit uon z.B. 2200 l/min in

Frick/Neumet oder 3700 l/min in Eiken/Uidematt entstehen.

- 197 -

9. ABSTRACT

Research carried out betueen 1974 and 1977, a hydrogeologic

suruey in the Frick Valley, Canton Aargau, north-uestern Suitzer-

land, has shoun that there exists tuo main Systems of aquifers.

The first System of aquifers comprises fissured and karstic

carbonate and evaporite Sediments from Germanio-Triassic (Muschel¬

kalk) to Middle Dogger äge. Recession segments of Springs ränge

from U = 0,004/d to ot = 0,048/d.

The second aquifer, consisting of Quaternary periglacial

gravels, acquires most of its uater from the topographical ly

higher situated Mesozoic aquifer system. This has been v/erified

by chemical analysis. A comparison of uater chemistry (Ca/Pig ratio,

sulphate and fluoride content, in connection uith ionic strength)

uith the geology of the aquifers proved adequate to distinguish

ground-uater source patterns. At Eiken uater from the Sissle riv/er

bed filters into the embankment at a rate of 1,6 l/min per meter.

Springs from the Mesozoic aquifers yield about 6000 l/min

uhich is much more than is presently consumed. Houever, they are

not of an acceptable Standard as drinking uater. The Quaternary

aquifer, ont the other hand, could only supply local needs if

demand does not exceed present grouth predictions. Future regional

development of the region is limited by the aquifer Output:

2200 l/min uater are available for human consumption at Frick and

3700 l/min at Eiken. Quaternary deriued ground-uater is usually

drinkable in spite of the short filtration path.

198 -

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der Gemeinde Oeschgen, vom 13.7.1937

Geologisches Gutachten betreffend Quell¬

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Die Grundwasserverhältnisse im Gebiet

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vom 9.9.1975.

Nationalstrasse N3/05, Gemeinden Bozen

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vom 3.10.1975.

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zu treffenden Massnahmen, vom 2.8.1972.

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VON P100S,A. + SCHINDLER,C. : Nationalstrasse N3, Basel-Zürich:

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Einschnitt bei Frick, September 1969.

Diss ETH Hr. 6101, BÖEHN, Eduard Heinrich

Anhang und Beilagen k&men eingesehen werden bei»

Anhang t Das Pflichtexemplar mit dem beigebundenen Anhangbefindet sich in der Bibliothek des GeologiechenInstitutes der ETH2.

Beilage 1 t Schweizerische Geologische Kommission, Bernoullianum,Basel.

7V11»^*n 2 - 4t Kartensammlung des Geologischen Institutes der

EHE.

BEILAGEN

jeilage 1 Geologische Karte 1:10*000 des Gebiets westlich

von Frick

' 2 Hydrogeologische Karte 1:10'000 des Gebiets

westlich von Frick

' 3 Hydrochemische Karten 1:25*000 des Gebiets

westlich von Frick;

a) Chlorid

b) Fluorid

c) Sulfat

d) Karbonathärte

e) Calcium : Magnesium - Verhältnis

' 4 Karte der hydrochemischen Grundwasserprovinzen

und Quelleinzugsgebieten 1:10*000 des Gebiets

westlich von Frick

ANHANG

Anhang 1 Quellenkataster

" 2 Hydrogeologische und technische Angaben der

Grundwasserfassungen und übrigen Grundwasseraufschlüsse

" 3 Hydrochemische Untersuchungsergebnisse

" 4 Hydrogeologische Profile durch die Talsohle,

4-fach überhöht, Massstab 1:10'000:2500

" 5 Ganglinien der Quellerträge und -temperaturen,

März 1975 - März 1977;

Ganglinien der Grundwasserspiegel, 1974 - März 1977

BEILAGEN und ANHANG wurden nicht mitgedruckt. Sie sind an der

bibliothek der ETH deponiert, wo sie einaesehen werden können

ABRISS DES LEBENS- UND BILDUNGSGANGS

1. Februar 1946 geboren in Zürich, als Sohn des Eduard Hoehn,

Optikermeisters, und der Madeleine, geb. Denzler

1952 - 1961

1961 - 1965

1965 - 1968

1966

1967 - 1969

1969 - 1973

1972

1973 - 1975

1975 - 1977

1974 - 1971

Primär- und Sekundärschule in Zürich

Kantonale Handelsschule in Zürich

Abschluss 1965 mit dem Kantonalen Handelsdiplom

Reiseagent im Reisebureau A. Kuoni AG, Zürich

Rekrutenschule

Maturitätsvorbereitung an der Akademikergemein¬

schaft AG, Zürich

Abschluss 1969 mit der Eidgenössischen Maturität

Studium an der ETH, Abteilung für Naturwissen¬

schaften (Erdwissenschaftliche Teilrichtung)

Abschluss als dipl. sc. nat. ETH, Geologe, 1973,

mit einer Diplomarbeit unter der Leitung von

Herrn Prof. Dr. K.3. Hsü

Vermählung mit Fräulein Danine Tschudin, von

Muttenz/BL

Hydrogeologisches Praktikum

im Büro Dr. H. Jäckli, Zürich-Höngg

Hydrochemisch-geochemisches Praktikum an der

EAUAG unter der Leitung von Herrn Prof.

Dr. U. Stumm

Dissertation zur Erlangung des Titels eines

Doktors der Naturwissenschaften unter der

Leitung von Herrn Prof. Dr. H. Däckli