Eine alte Fundstelle neu entdeckt. Geoarchäologische Untersuchungen bei Löbschütz, Lkr. Leipziger...

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Eine alte Fundstelle neu entdeckt. Geoarchäologische Untersuchungen bei Löbschütz, Lkr. Leipziger Land Von Ulf Ickerodt und Christian Tinapp 95 1. Der Untersuchungsraum Löbschütz liegt im südlichsten Teil der Leipziger Tief- landsbucht (Abb. 1a.b). Flache Grundmoränen- und Schotterplatten mit Sandlöss- und Lössdecken sind die verbreitetsten geomorphologischen Einheiten 4 . Die Land- schaft wird durch Täler, die sich südlich von Leipzig zwischen 8 und 20 m tief eingeschnitten haben, mor- phologisch gegliedert. Während der Westrand des Tales der Weißen Elster gegenüber von Löbschütz oberfläch- lich nur schwer zu erkennen ist, markiert an der Ost- seite eine deutliche Stufe den Übergang von holozänen Auensedimenten zur pleistozänen Hochfläche. Bei Löb- schütz beträgt die Höhe der Stufe etwa 10 m, der Hang fällt mit etwa 3–4° nach Nordwesten hin ein. Die pleis- tozänen Sedimente der Stufe bestehen aus Grundmorä- nenmaterial der Elstereiszeit und werden von einer dün- nen, 0,5–1 m mächtigen Sandlössschicht nach oben hin abgeschlossen. Der zwischen Hangfuß und Weißer Elster gelegene Bereich gehört nur scheinbar zur Flussaue. Es handelt sich jedoch um eine früher erhaben über der Aue gele- gene jungweichselzeitliche Tallehminsel. Diese lössbe- deckten Schotterhochlagen wurden seit der Linienband- keramik besiedelt 5 . Die Talaue, dies wurde im Profil des Rohrgrabens der FGL-226 deutlich, beginnt im eigent- lichen Sinn erst 150 m östlich des heutigen Flusslaufs (Abb. 1c). Im Oktober 1962 fand D. Händel im Zuge geologischer Aufnahmen während des Baus zweier Ferngasleitungen mehrere archäologische Befunde bei Löbschütz, einem kleinen Dorf südlich von Zwenkau am östlichen Talhang der Weißen Elster. In seiner 1966 abgeschlossenen Dis- sertation über „Das Holozän der westsächsischen Fluß- auen“ beschreibt er die Situation wie folgt (S. 44): „Insge- samt wurden 61 vorgeschichtliche Gruben beobachtet (...). Zweifellos sind noch mehr Gruben vorhanden, sie konn- ten aber nicht alle dokumentiert werden, da ein Teil der beiden Leitungsgräben zur Zeit der Aufnahme schon wie- der verfüllt war“. Die Bodendenkmalpfleger L. Schmidt und K. Simon vom Institut für Vor- und Frühgeschichte in Leipzig sorgten mit einigen Studenten dafür, dass den- noch ein Teil der Befunde dokumentiert werden konnte. Zwölf Jahre später wurden beim Bau einer weiteren Fern- gasleitung mehrere frühkaiserzeitliche Befunde von F. Winkler aufgenommen und eine bronzene Fibel geborgen. Trotz der archäologisch relevanten Befunde und Funde, die von der Stichbandkeramik bis in die frühe römische Kaiserzeit reichen, sind bisher kaum Veröffentlichungen erfolgt, sieht man einmal von einer Kurzmitteilung zu der gefundenen Fibel ab 1 . Im Gegensatz dazu sorgte die Dis- sertation von D. Händel für eine große Bekanntheit des Ortes in geowissenschaftlichen Kreisen, da aufgrund der hier vorliegenden Typuslokalität der Namen „Löbschützer Boden“ vergeben wurde, der in zahlreichen Publikationen zu holozänen Talfüllungen Mitteleuropas zitiert ist 2 . Nach 25 Jahren konnten nun im Rahmen des Projektes Fern- gasleitung (FGL) 226 zwischen Bad Lauchstädt–Merzdorf 3 die Fundstelle erstmals flächig im Bereich der Trasse aus- gegraben und die geologischen Fakten überprüft werden. 1 H. Jacob/H. Quietzsch, Wichtige Neufunde der Jahre 1970–1976 aus den Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt und Lei- pzig. Arbeits- u. Forschber. sächs. Bodendenkmalpfl. 23, 1979, 362 Abb. 22. 2 D. Händel, Das Holzän in den nordwestsächsischen Flußauen. Hercynia, N.F. 4, 1967, 152–198; vgl. A. Hiller/ T. Litt/L. Eißmann, Zur Entwicklung der jungquartären Tief- landstäler im Elbe-Saale-Gebiet unter besonderer Berücksich- tigung von 14 C-Daten. Eiszeitalter u. Gegenwart 41, 1991, 26–46; H.-P. Niller, Prähistorische Landschaften im Lössgebiet bei Regensburg – Kolluvien, Auenlehme und Böden als Archive der Paläoumwelt (Regensburg 1998). 3 H. Stäuble, Neue Trassen – alte Probleme – neue Erkenntnisse. Das vierte Jahr Trassenarchäologie im Südraum Leipzig. Arch. aktuell Freistaat Sachsen 6, 1998–99 (2000) 31f. Abb. 1, Trassen- verlauf . 4 K. Mannsfeld/H. Richter, Naturräume in Sachsen (Trier 1995) 80 ff. 5 H. Quitta, Zur Lage und Verbreitung der bandkeramischen Siedlungen im Leipziger Land. Zeitschr. Arch. 4, 1970, 155–176.

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Eine alte Fundstelle neu entdeckt. GeoarchäologischeUntersuchungen bei Löbschütz, Lkr. Leipziger Land

Von Ulf Ickerodt und Christian Tinapp

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1. Der Untersuchungsraum

Löbschütz liegt im südlichsten Teil der Leipziger Tief-landsbucht (Abb. 1a.b). Flache Grundmoränen- undSchotterplatten mit Sandlöss- und Lössdecken sind dieverbreitetsten geomorphologischen Einheiten4. Die Land-schaft wird durch Täler, die sich südlich von Leipzigzwischen 8 und 20 m tief eingeschnitten haben, mor-phologisch gegliedert. Während der Westrand des Talesder Weißen Elster gegenüber von Löbschütz oberfläch-lich nur schwer zu erkennen ist, markiert an der Ost-seite eine deutliche Stufe den Übergang von holozänenAuensedimenten zur pleistozänen Hochfläche. Bei Löb-schütz beträgt die Höhe der Stufe etwa 10 m, der Hangfällt mit etwa 3–4° nach Nordwesten hin ein. Die pleis-tozänen Sedimente der Stufe bestehen aus Grundmorä-nenmaterial der Elstereiszeit und werden von einer dün-nen, 0,5–1 m mächtigen Sandlössschicht nach oben hinabgeschlossen.

Der zwischen Hangfuß und Weißer Elster gelegeneBereich gehört nur scheinbar zur Flussaue. Es handeltsich jedoch um eine früher erhaben über der Aue gele-gene jungweichselzeitliche Tallehminsel. Diese lössbe-deckten Schotterhochlagen wurden seit der Linienband-keramik besiedelt5. Die Talaue, dies wurde im Profil desRohrgrabens der FGL-226 deutlich, beginnt im eigent-lichen Sinn erst 150 m östlich des heutigen Flusslaufs(Abb. 1c).

Im Oktober 1962 fand D. Händel im Zuge geologischerAufnahmen während des Baus zweier Ferngasleitungenmehrere archäologische Befunde bei Löbschütz, einemkleinen Dorf südlich von Zwenkau am östlichen Talhangder Weißen Elster. In seiner 1966 abgeschlossenen Dis-sertation über „Das Holozän der westsächsischen Fluß-auen“ beschreibt er die Situation wie folgt (S. 44): „Insge-samt wurden 61 vorgeschichtliche Gruben beobachtet (...).Zweifellos sind noch mehr Gruben vorhanden, sie konn-ten aber nicht alle dokumentiert werden, da ein Teil derbeiden Leitungsgräben zur Zeit der Aufnahme schon wie-der verfüllt war“. Die Bodendenkmalpfleger L. Schmidtund K. Simon vom Institut für Vor- und Frühgeschichtein Leipzig sorgten mit einigen Studenten dafür, dass den-noch ein Teil der Befunde dokumentiert werden konnte.Zwölf Jahre später wurden beim Bau einer weiteren Fern-gasleitung mehrere frühkaiserzeitliche Befunde von F.Winkler aufgenommen und eine bronzene Fibel geborgen.

Trotz der archäologisch relevanten Befunde und Funde,die von der Stichbandkeramik bis in die frühe römischeKaiserzeit reichen, sind bisher kaum Veröffentlichungenerfolgt, sieht man einmal von einer Kurzmitteilung zu dergefundenen Fibel ab1. Im Gegensatz dazu sorgte die Dis-sertation von D. Händel für eine große Bekanntheit desOrtes in geowissenschaftlichen Kreisen, da aufgrund derhier vorliegenden Typuslokalität der Namen „LöbschützerBoden“ vergeben wurde, der in zahlreichen Publikationenzu holozänen Talfüllungen Mitteleuropas zitiert ist2. Nach25 Jahren konnten nun im Rahmen des Projektes Fern-gasleitung (FGL) 226 zwischen Bad Lauchstädt–Merzdorf3

die Fundstelle erstmals flächig im Bereich der Trasse aus-gegraben und die geologischen Fakten überprüft werden.

1 H. Jacob/H. Quietzsch, Wichtige Neufunde der Jahre1970–1976 aus den Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt und Lei-pzig. Arbeits- u. Forschber. sächs. Bodendenkmalpfl. 23, 1979,362 Abb. 22.

2 D. Händel, Das Holzän in den nordwestsächsischenFlußauen. Hercynia, N. F. 4, 1967, 152–198; vgl. A. Hiller/T. Litt/L. Eißmann, Zur Entwicklung der jungquartären Tief-

landstäler im Elbe-Saale-Gebiet unter besonderer Berücksich-tigung von 14C-Daten. Eiszeitalter u. Gegenwart 41, 1991, 26–46;H.-P. Niller, Prähistorische Landschaften im Lössgebiet beiRegensburg – Kolluvien, Auenlehme und Böden als Archive derPaläoumwelt (Regensburg 1998).3 H. Stäuble, Neue Trassen – alte Probleme – neue Erkenntnisse.Das vierte Jahr Trassenarchäologie im Südraum Leipzig. Arch.aktuell Freistaat Sachsen 6, 1998–99 (2000) 31 f. Abb. 1, Trassen-verlauf .

4 K. Mannsfeld/H. Richter, Naturräume in Sachsen (Trier 1995)80 ff.

5 H. Quitta, Zur Lage und Verbreitung der bandkeramischenSiedlungen im Leipziger Land. Zeitschr. Arch. 4, 1970, 155–176.

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Abb. 1. a Lage des Untersuchungsgebietes; b natur-räumliche Gliederung; c Detailkarte der Pipelinetrassensüdlich von Lobschütz (b nach Mannsfeld/Rich-ter [Anm. 4]; c Grundlage TK 1:10000, Blatt 4839-NOGroitzsch).

a

b

c

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2. Forschungsgeschichte

Die Fundstelle wurde bereits 1962 im Rahmen einer Not-bergung6 im Zusammenhang mit dem Bau der beiden Fern-gasleitungen Böhlen – Großdalzig sowie Böhlen – Knaut-naundorf lokalisiert. Die beiden Leitungsstränge querenin etwa 10 m Abstand parallel zueinander die Elsteraue.Es werden 61 vorgeschichtliche Gruben explizit angeführt,von denen 41 in dem 240 m langen Abschnitt der Tal-lehmterrasse liegen7. Sie sind mit aschgrauem, zur Sohlehin dunkelgrauem Lehm verfüllt, der mit Holzkohle, Silex-abschlägen, verziegelten Lehm und zahlreichen vorge-schichtlichen Scherben durchsetzt ist.

Eine systematische Grabung war zum damaligen Zeit-punkt aus Zeit- und Sicherheitsgründen nicht mehr mög-lich, da die beiden Leitungsgräben z.T. sehr schnell wie-der verfüllt wurden und die in der Nähe liegende alte Lei-tung bereits stark korrodiert war. Demzufolge konnte nurein kleiner Ausschnitt des ehemals vorhandenen Materi-als geborgen werden. Die näher untersuchten Gruben sinddurchnummeriert8 (Tab. 1). Bei den hier angeführten zwölfBefunden handelt es sich um Siedlungsgruben, die chro-nologisch von der Stichbandkeramik bis in die frühe römi-sche Kaiserzeit reichen. Die in der Ortsakte erwähntenGrabbefunde können nicht mehr lokalisiert werden undmüssen undatiert bleiben.

Tab. 1. Keramische Fund von 1962 aus dem Bestand des Naturkundemuseums Leipzig. 1 Befund; 2 Anzahl der Scherben; 3 unklas-sifiziert; 4 unverziert; 5 verziert; RS Randscherbe; WS Wandscherbe; BS Bodenscherbe; H Handhabe oder Knubbe; G Gefäßteil;Inv.-Nr. im Zugangsverzeichnis des Naturkundemuseums.

1 2 3 4 5 Inv.-Nr. Datierung Abb. 2RS WS BS H WS G

(1) 17 12 4 1? V 71/78 Spätbronzezeit9

(2) 58 23 6 30 1 V 72/78 frühe röm. Kaiserzeit10 15.16.19.21.22(3) 8 3 1 4 V 73/78 Hallstatt D/Latène A11 20(4) 23 1 22 V 74/78 –12 2.7(5) 11 1 2 8 V 75/78 mittelneolithisch?13 10.12.14(6) 10 1 9 V 76/78 –14

(7) 19 7 11 2 V 77/78V 113/78 Gatersleben15 5.6.8.9

(8) 4 1 1 2 V 78/78 Stichbandkeramik16 1.3.4(9) 7 4 2 2 V 79/78 Hallstatt D/Latène A17 17.18

(10) / Latène18

(11) 2 219 V 1/2000 Baalberger Kultur20 11(12) 1 / Baalberger Kultur?21

6 Notbergungen vom 18. 10. 1962 und 26. 10. 1962 durchden Bodendenkmalpfleger L. Schmidt sowie am 18. 10. 1962,25.10.1962 und 01.11.1962 durch Mitarbeiter des Instituts fürVor- und Frühgeschichte der Universität Leipzig [OA Löbschütz,Denkmal-Nr. 7, Fundstelle-Nr. 8]. Der unveröffentlichte Fund-bericht vom 27.11.1962 von K. Simon, der explizit in der Ortsakteerwähnt wird, war schon 1964 nicht mehr auffindbar (vgl. Brief vonK. Simon an H. Kaufmann vom 26.2.1964). Die Funde kamennur z.T. in das Naturkundemuseum Leipzig. Die anderen Fundescheinen allerdings auch nicht nach Dresden gelangt zu sein, zumin-

dest sind sie nicht im Zugangsverzeichnis registriert (mündl. Mit-teilung U. Reuter, Landesamt für Archäologie [LfA] Dresden).

7 D. Händel, Das Holozän in den nordwestsächsischenFlußauen. Ungedr. Diss. Univ. Halle-Wittenberg (Halle 1966)44 f.; ders., Über einige Auelehmaufschlüsse in Leipzig undUmgebung. Natura Regionis Lipsiensis 3, 1975, 22–24. – NachAuskunft von Herrn F. Winkler, Leipzig, wurden die Hefte auf-grund von Druckmängeln nie ausgeliefert und müssen daher alsunpubliziert gelten. An dieser Stelle möchten wir uns bei F. Wink-ler für die uns gewährte Unterstützung bedanken.

8 Eine Nachkartierung der Gruben im Bereich der Trasse fin-det sich bei: T. Litt, Stratigraphische Belege für anthropogen aus-gelöste Bodenverlagerungen vom Neolithikum bis zur frühenEisenzeit im circumhercynen Raum. Ungedr. Diss. Univ. Greifs-wald (Greifswald 1986) Beilage 3.

9 Händel (Anm. 7, 1966) 45. Aus Grube (1) stammt eineorangeschwarze Ware.10 Ebd. 45; 47 Abb. 8. Zunächst über drei Randscherben (Abb.8) als frühe Eisenzeit angesprochen, 1978 laut InventarbuchNaturkundemuseum von K. Simon zu augusteisch revidiert.Seine kaiserzeitliche Datierung wird weiterhin über eine roll-rädchenverzierte Wandscherbe gestützt. Aus Grube (2) stammtgraubraune, orange und schwarze Ware sowie ein Silex.11 Ebd. 45. Das aus Grube (3) stammende Fundmaterial wurdevon K. Simon über eine Randscherbe zunächst als latènezeitlichangesprochen und 1978 laut einer Notiz von F. Winkler imInventarbuch Naturkundemuseum von ihm weiter spezifiziert.Aus der Grube stammt eine graubraune Scherbe.12 Aus Grube (4) stammen eine braune, im Bruch schwarzeScherbe und drei Abschläge.13 Aus Grube (5) stammen graubraune und braunockerfarbeneWare sowie ursprünglich drei Abschläge und ein Kern. 14 Aus Grube (6) stammen eine orangefarbene Ware und zweiSilices.15 Händel (Anm. 7, 1966) 45; 47 Abb. 9. Aus Grube (7) kommtu.a. eine fein geschlämmte, bräunlich graue, graphitierte Ware mitgräulichem Bruch. Der Umbruch ist mit einer Knubbe verziert.Bei dem zweiten Stück handelt es sich um braunockerfarbene mitKies und Quarz gemagerte Grobware. Die ebenfalls mit einerKnubbe verzierte Scherbe ist an der Außenseite orange und ander Innenseite braungrau. Aus der gleichen Grube stammen zweiSilexklingen (V 114/78). Vgl. C. Steinmann, Gatersleben (GL).In: H.-J. Beier/R. Einicke, Das Neolithikum im Mittelelbe-Saale-Gebiet und in der Altmark. Eine Übersicht und ein Abriss zumStand der Forschung (Wilkau-Hasslau 1994) 85–89. Anm. 16–21Ω

7 Sächs. Bodendenkmalpflege

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Abb. 2. Altfunde von 1962, vgl. Tab. 1. M. 1 :2.

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Im Jahre 1974 wurde die Fundstelle ein zweites Mal22 imZusammenhang mit dem Ferngasleitungsbau Leuna –Böhlen geschnitten. Der untersuchte Bereich liegt südöst-lich von Löbschütz, wiederum nördlich der Straße Wie-derau – Löbschütz, am Rande des Ostufers der Elsteraueauf einer 30 x 120 m großen ovalen Erhebung. In demNord- und Südprofil des Rohrgrabens wurden mehrerePfostenlöcher eines Hauses und je eine östlich sowie west-lich vorgelagerte Grube entdeckt. Bei der östlichen könntees sich mit Blick auf die rotverziegelten Wände um einenOfen gehandelt haben. Die Funde mussten damals unteräußerst schlechten Witterungsverhältnissen geborgen wer-den und umfassen Keramik, Tierknochen und verziegel-ten Lehmbewurf, der z. T. Balkenabdrücke aufweist23.Besonders gut datiert eine aus der Hausgrubenverfüllungstammende bronzene geschweifte Fibel mit Sehnenhakenund Stützplatte. Sie stammt aus der älteren römischen Kai-serzeit und entfällt auf die Stufe Eggers A/B1 bzw. LatèneD2 (ca. 1.–2. Jahrzehnt n.Chr.)24.

Im Jahr 1999 wurde im Rahmen des Projektes FGL-226 zunächst auf der südlichen Seite der nach Wiederauführenden Straße ein weiter oben am Talhang gelegenerBereich der Fundstelle angeschnitten. Hierbei wurden 26 archäologische Befunde entdeckt, die über ein ca. 1200m2 großes Areal streuen (ZW 65). Aus den Befunden (2),(5), (15) und (31) konnte jeweils Fundmaterial geborgenwerden (Tab. 2). Die verzierte Keramik macht einen Anteilvon etwas über 2 % aus. In diesem Zusammenhang sind

vier Scherben aus Befund (5) und zwei aus (31) zu erwäh-nen. Aus Befund (5) konnten eine mit einer Knubbe ver-zierte Randscherbe und zwei Wandscherben mit senkrechtangeordnetem Fransenmuster von einer braunockerfar-benen Ware geborgen werden (Abb. 3,1.3.4). Sie sind mitGlimmer und Quarz gemagert. In dem gleichen Befundfand sich eine Wandscherbe mit Henkelansatz der glei-chen Machart (Abb. 3,5). Sie weist eine braunockerfarbene

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1 2 3 4 5 6 Abb. 3RS WS BS Fuß RS WS

(2) 21 7,64 2,55 0 5,09 0 0 0 0(5) 160 58,18 22,91 2,91 27,64 2,91 0,36 0,36 1,09 1.3.4

(15) 2 0,73 0 0 0,73 0 0 0 0(31) 92 33,45 12 1,45 17,45 1,09 0,73 0,36 0,36 2.6

Tab. 2. Keramische Funde von ZW-65.1 Befund; 2 Anzahl der Scherben; 3 prozentualer Anteil; 4 unklassifiziert; 5 unverziert; 6 verziert; RS Rand-scherbe; WS Wandscherbe; BS Boden-scherbe; Angaben 3–6 in %.

Abb. 3. ZW 65. Mittelneolithische Keramik. M. 1 :2.

16 Händel (Anm. 7, 1966) 45; 47 Abb. 10. Aus Befund (8)stammt eine gräuliche, stark abgerollte Ware. Bei dem unklassi-fizierten Objekt handelt es sich um eine orangefarbene Ware.17 Ebd. 45; 48 Abb. 11. Grube (9) wurde von K. Simon ebenfallsüber eine Randscherbe zunächst als frühe Eisenzeit angespro-chen und laut Eintrag ins Inventarbuch des Naturkundemuseums1978 weiter spezifiziert. Bei zwei der nicht weiter klassifizier-baren Objekte könnte es sich um Webgewichte gehandelt haben.Aus der Grube stammen weiterhin 26 Knochen.18 Ebd. 45. Bei den Funden aus Grube (10) handelt es sich umgebrannte Lehmbrocken, z. T. mit Abdrücken von Stöcken undScherben (davon eine mit Kammstrich verziert) sowie um zweiSchlackenreste, die nach G. Wetzel, Potsdam, latènezeitlich sind.Laut F. Winkler befinden sich die Objekte nicht im Bestand desNaturkundemuseums Leipzig.19 Ebd. 45. Dabei handelt es sich um eine Henkelkanne undeine rötlich braune, zweihenkelige Trichterrandschale; letzterebefindet sich nicht im Bestand des Naturkundemuseums Leip-zig (mündl. Mitteilung F. Winkler).

20 Ebd. 45; 48 Abb. 12. Aus Grube (11) stammt eine starkzerscherbte einhenkelige Baalberger Kanne, die in der Zwi-schenzeit restauriert wurde. Sie ist deutlich zierlicher als in derRekonstruktion von Händel und besteht aus einer porösenschwarzen Ware und weist an der Außenseite die Reste einerbraunen Engobe auf. Sie ist grob mit Quarz (z. T. < 3 mm)gemagert.21 Ebd. 45. – Nach G. Wetzel handelt es sich bei dem Gefäß umeine schwarze Amphore, die laut F. Winkler allerdings nie in denBestand des Naturkundemuseums Leipzig aufgenommen wurdeund möglicherweise auch der Baalberger Kultur zuzuordnen ist.Allerdings ist der Bezug bei Händel (Anm. 4 [1966] 45; ebd.[1975] 24) nicht ganz eindeutig.22 Notbergung am 14. 10. 1974 durch F. Winkler, Naturkunde-museum Museum Leipzig. Fundmeldung vom 30. 10.1974 (OALöbschütz, Denkmal-Nr. 8, Fundstellen-Nr. 9). 23 Funde im LfA Dresden (Zug. Verz. 1974/122).24 Vgl. Anm. 1. – Für die Datierung bedanken wir uns bei H. Meller, Halle.

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eine Randscherbe mit plastischer Leiste sowie eine Wand-scherbe eines Trichterbechers mit applizierter Leiste undeiner Kerbverzierung (Abb. 3,2.6). Zeitlich dürften sie demMittelneolithikum (Baalberger Kultur) angehören25.

3. Die archäologische Bearbeitung der Fund-stelle ZW-67 an der FGL 226

3.1. Der Grabungsablauf

Das eingangs beschriebene Areal wurde zwischen dem4.und 29.6.1999 bearbeitet. Vor dem eigentlichen Baube-ginn der Ferngasleitung wurde mit Hilfe eines Baggers einPlanum gezogen. Mit dem anfangs nur oben am Talhang

25 T. Kubenz, Baalberger Kultur. In: Beier/Einicke (Anm. 15)113–128; M. Midgley, TRB Culture. The first farmers of the northEuropean plain (Cambridge 1992) 91 f. 183 f.

Abb. 4. ZW-67. Überblick der Befunddichte mit Detailausschnitt.

lederartige Oberfläche und zusätzlich eine Kiesmagerungauf. Vom Henkelansatz bis zum Bauchumbruch sind zweiLeisten erkennbar, die als Schwalbenschwanzverzierungangesprochen werden können. Aus Befund (31) stammen

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angelegten Suchstreifen wurde die bis dato unbekannteTeilfundstelle ZW-65 angeschnitten. Nach Prüfung derQuellenlage erweiterte man das Planum bis in das Tal inden Bereich der hier behandelten Fundstelle hinein. ImUmkreis des Hanges und des Hangfußes wurde das Sedi-ment sukzessiv bis zu den ersten Befunden abgetragen.Nach deren Bearbeitung tiefte man diesen Abschnitt einweiteres Mal mit dem Bagger schrittweise ab, um strati-graphisch darunter liegende, im Sediment verborgeneBefunde auszuschließen bzw. um sie gegebenenfalls nach-zuweisen.

3.2. Die Befundsituation und -erhaltung

Insgesamt wurden auf einer Fläche von 4395 m2 36926

Befunde entdeckt (Abb. 4). Die Fundstelle kann grob indrei Abschnitte unterteilt werden. In der Nähe der Land-straße, am oberen bzw. mittleren Talhang liegen dieBefunde (1)–(46) sowie (318) und (319). Hierbei handelt essich um kleinere27 und größere Gruben sowie um Pfos-tengruben, die von 0,07 m (Bef. 26) bis zu 0,63 m (Bef. 12)tief sind. Daran schließt sich weiter nördlich, im Trassen-knick, bis hin zum Hangfuß ein zweiter Bereich an, dersich aus mehreren Befundzusammenschlüssen zusam-mensetzt. Der südlichere umfasst die gut datierte Grube(316) sowie die Befunde (47)–(57). Dabei handelt es sich umBefunde von etwa 0,3 m Durchmesser und von nur weni-gen Zentimetern Tiefe. Inwieweit es sich um Pfosten-standspuren handelt, war nicht feststellbar. Fast 20 m hang-abwärts, in nordwestlicher Richtung, befindet sich eineweitere Gruppe mit den Befunden (60)–(67), bei denennicht restlos geklärt werden konnte, ob es sich um archäo-logische Befunde handelt. Gerade mit Blick auf eine mög-liche Datierung sind die Grube (62) und der zunächst alsgeologisch angesprochene Befund (66) von besondererBedeutung, da sie Keramik enthielten.

Nordwestlich schließt sich der dritte Bereich an. Hierfindet sich zunächst, über 1 m tiefer gelegen, eine kleinere,aus den Befunden (70)–(81) bestehende Gruppe, derenDeutung ebenfalls nur bedingt möglich ist28. Das nachge-wiesene Grubenensemble setzt sich aus zwei kleinen Gru-ben (77), (82), einer mittleren Grube (73), drei großen Gru-ben (78)–(80) sowie zwei Pfostengruben (76), (81) zusam-men. Die Befunde sind mit einer Tiefe zwischen 0,03 m(Bef. 83) und 0,28 m (Bef. 80) eher flach. Daran schließt sichab Befund (85) das Areal mit einem linienbandkeramischenHausgrundriss an. Aufgrund fehlender Keramikfundebietet sich hier nur die Möglichkeit einer typologischenDatierung über den Hausgrundriss29. Die Pfostensetzungdeutet auf einen linienbandkeramischen, möglicherweisesogar flombornzeitlichen Bau. Insgesamt ist die Befund-erhaltung nur mäßig, zumal die Möglichkeit nicht ganzauszuschließen ist, dass der Bau durch einen zweiten über-lagert wird. Die Befunddichte nimmt zwischen Befund(287) und (288) zwar merklich ab, lässt sich aber noch überca. 83 m verfolgen, bevor die Befunde ganz abbrechen.Den Abschluss bildet in einiger Entfernung der später imRohrgraben entdeckte Befund (370).

3.3. Das Fundmaterial

Das Fundmaterial stammt aus lediglich 22 (also nicht ein-mal 6 %) der 370 Befunde (Abb. 5, 6). Es umfasst nebender Keramik Knochen und gebrannten Lehm sowie dreiunklassifizierte Steinen, zwei Reibsteine, einen Dechselund zwei Silexklingen. Aus 19 Befunden konnten ins-gesamt 29 keramische Fundkomplexe geborgen werden, die 310 Scherben umfassen (Tab. 3; 4).

3.4. Die Datierung

Von den 19 über die Keramik datierbaren Befunden ent-fallen 13 auf den Hangbereich, drei befinden sich am Hang-fuß, jeweils einer auf der höheren und der tieferen Tal-lehmterrasse (Abb. 6). Aus den Befunden aus dem oberenbis mittleren Hangbereich stammt nahezu 73 % des kera-mischen Fundmaterials, das in die ältere bis mittlere Lini-enbandkeramik30 datiert. Hierbei handelt es sich um Fein-und Grobware (Tab. 3). Die Feinware umfasst dünnwan-dige, fein gemagerte, ritz- und stichverzierte graue Kera-mik31. An Verzierungselementen finden sich einfacheLinien, Einstiche, ungefüllte Bänder, Bänder mit einfach

26 Der erst später im Rohrgraben aufgefundene Befund (370)ist bei der Flächenermittlung nicht berücksichtigt worden.27 Bei der Ansprache der „Gruben“ handelt es sich um eineDefinition. Als kleine Gruben werden Befunde mit einem Durch-messer <0,8 m und als große Gruben Befunde mit einem Durch-messer > 1,4 m bezeichnet. Die Unterscheidung in Pfostengru-ben und kleine Gruben erweist sich als äußerst diffizil, wennPfostenstandspuren fehlen und die Befunde nicht über einenHausgrundriss oder ähnliches zugeordnet werden können.28 Bei Befund (74) dürfte es sich um einen biologischen Befundund bei (70) bis (72) sowie (75) um geologische Befunde han-deln.29 An dieser Stelle bedanken wir uns bei M. Cladders und H. Stäuble, Dresden, für die freundliche Unterstützung bei derDatierung des Hausgrundrisses und der Keramikdurchsicht.30 Die Ausnahme bildet die große Grube (40) mit einem Anteilvon 2 % am keramischen Fundmaterial, bei dem es sich ebenfallsum bandkeramisches, aber auch um mittelneolithisches Materialhandeln könnte.

31 Mit grau sind unterschiedliche Schattierungen gemeint, d. h.die Färbung der Scherben variiert zwischen hellcremig grau bisschwärzlich grau.

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Tab. 3. Linienbandkeramische Funde von ZW-67. 1 Befund; 2 Anzahl der Scherben; 3 prozentualer Anteil; 4 unklassifiziert; 5 unver-ziert; 6 verziert; 7 Fundnummern; RS Randscherbe; WS Wandscherbe; BS Bodenscherbe; H Handhabe oder Knubbe; G Gefäßteil;Angaben 3 in %.

1 2 3 5 6 7 Abb. 64 RS WS BS H 4 RS WS G H

(3) 19 8,41 9 1 5 - - - - 3 - 1 1,33 11.21–23(4) 7 3,1 3 1 2 - - - - 1 - - 3 5.18(5) 14 6,19 8 - 3 1 - 1 - 1 - - 4,34 1(8) 12 5,31 3 - 4 - - 2 1 2 - - 5 2

(10) 4 1,77 - - 4 - - - - - - - 6(12) 14 6,19 9 - - 1 3 - - - 1 - 7,8,35 3.8(17) 4 1,77 - - - 1 - - 2 1 - - 10 6.10.12(19) 12 5,31 1 - 8 - - - - 3 - - 11,12,13 19(36) 83 36,7 30 3 24 - 4 - - 22 - - 14,16,17 15(38) 49 21,7 7 2 25 - 4 - - 11 - - 18, 19 4.9.13.14.16(39) 6 2,65 1 - 4 - - - - 1 - - 20 20

(318) 2 0,88 1 - - - 1 - - - - - 29 7Summe 226 72 7 79 3 12 3 3 45 1 1

Abb. 5. ZW 67. Linienbandkeramische Funde aus Befund (36). M. 1 : 2.

103

1

2 3

4

6

5

7

8

9

10 11 12 13 14

15 16 17

18

19 20 21 22

23 24

Abb. 6. ZW 67. 1–23 Linienbandkeramische Funde; 24 neolithische Keramik. M. 1 :2.

104

Tab. 4. Die keramischen Funde von ZW-67. 1 Befund; 2 Anzahl der Scherben; 3 prozentualer Anteil; 4 unklassifiziert; 5 unverziert;6 verziert; 7 Fundnummern; 8 Datierung; RS Randscherbe; WS Wandscherbe; BS Bodenscherbe; G Gefäßteil; H Handhabe oderKnubbe; Angaben 3 in %.

1 2 3 4 4 7 8 Abb. 75 RS WS BS H 6 RS WS G H

Tab. 2 226 72,903 72 7 79 3 12 3 3 45 1 1 Linienbandkeramik Abb. 5; 662 7 2,2581 4 1 2 21 Frühe röm. Kaiserzeit. 7.166 9 2,9032 8 1 23 Bronzezeit? 7.278 11 3,5484 1 10 24 Bronzezeit? 7.3

315 4 1,2903 4 26 unklassifizierbar316 40 12,903 2 3 24 4 7 27,28 Eisenzeit, evtl. Spätlatène 7.4370 7 2,2581 2 5 30 Bronzezeit? 7.5

40 6 1,9355 3 2 1 36 Mittelneolithisch? 7.9310 83 11 132 8 12 3 4 55 1 1

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Abb. 7. ZW 67. Keramische Funde, vgl. Tab. 4. M. 1 : 2.

angeordneten Einstichen, mit paarweise angeordnetenEinstichen sowie mit Notenkopfverzierung. Auf einerScherbe ist möglicherweise der Rest einer S-Spirale erhal-ten. Darüber hinaus findet sich verschlackte Keramik32

mit einem Anteil von 1,33 % und weiße Keramik33 mit0,88 %. Die Grobkeramik ist eine mit Quarz, in einigenFällen auch mit Schamotte gemagerte orangefarbene Wareund weist an Verzierungselementen Knubben auf. Weiter-hin liegt der Rest einer Flasche mit Öse aus orangefarbenerWare vor. An eindeutig bandkeramischen, über die Kera-mik datierbaren Steingeräten finden sich zwei Läufersteine

32 Eine Wandscherbe Bef. (3), Fundnr. 1 (Abb. 6,|||), zwei Wand-scherben Bef. (4), Fundnr. 3.33 Zwei Fragmente einer Wandscherbe, die mit einer Knubbeverziert ist, aus Bef. (5), Fundnr. 8; eine unklassifiziert aus Bef.(19), Fundnr. 11. 34 Der Bruch der Schneide ist leicht geklüftet. Die Ventral- undDorsalfläche sind glatt poliert. Die Nackenfläche weist einigeBeschädigungen durch Schläge an der Dorsal- und Ventralflächewie auch an der linken Seitenfläche auf. Der Übergang von Sei-ten- zur Ventralfläche ist leicht facettiert.

und ein Dechsel mit halbovalem Querschnitt und abge-brochener Schneide34. Aus demselben Kontext stammen

105

zwei Silexklingen aus baltischem Feuerstein. Die eine weisteine Kappenretusche auf, bei der anderen ist das Distalgebrochen.

Nur 26 % der über die Keramik datierbaren Befunde(und 27 % des keramischen Materials) gehören nicht indie Linienbandkeramik (Tab. 4). Drei dieser Befunde befin-den sich am Hangfuß. Aus Befund (66) konnte Materialgeborgen werden, das als allgemein bronzezeitlich anzu-sprechen ist. Wesentlich besser lassen sich der frühkaiser-zeitliche Grubenrest (62) und die eisenzeitliche Grube(316) datieren. Aus erster stammt eine rollrädchenverzierteschwarze Ware. Diese zeitliche Einordnung wird durchdie bereits angeführte geschweifte Fibel und die 1962gemachten Funde aus Grube 2 gestützt. Aus Befund (316)stammen z. B. die Randscherben dreier Kümpfe35. Etwa12 m südwestlich des bandkeramischen Hauses, im höhe-ren Bereich der Tallehminsel, findet sich der Grubenrest(78), der allgemein in die Bronzezeit gesetzt werden kann.Den Abschluss bildet der im Rohrgraben aufgefundenebronzezeitliche Befund (370), der sich im Bereich der tieferen Tallehmterrasse befindet.

Der auf der höheren Tallehmterrasse gelegene Fund-stellenbereich ist typologisch über den Hausgrund-riss datierbar (Abb. 8; 9). Das Bauwerk war nordwest-lich-südöstlich ausgerichtet und hatte eine Länge von 29,23 m. Der nördliche der beiden flankierenden Gräben

Abb. 8. ZW 67. Der linienbandkeramische Hausgrundrisswährend der Ausgrabung.

Abb. 9. Humoser fossilerOberbodenhorizont westlichdes linienbandkeramischenHauses.

35 An dieser Stelle möchten wir uns bei T. Schunke, Halle, fürUnterstützung bei der Datierung der bronze- und eisenzeitlichenFundkomplexe bedanken.

106

ist 11 m lang. Der südliche konnte nur rudimentär nach-gewiesen werden. Das Gebäude ist im Nordwestteil5,84 m, in der Mitte etwa 7,41 m und im Bereich dersüdöstlichen Pfostenstellung 6,63 m breit. Bemerkens-wert sind acht nachgewiesene, den Grundriss flankie-rende Pfosten36. Ein vergleichbarer Befund konnte imweiteren Verlauf der Trasse in der Nähe von Großdalzigauf der anderen Seite der Weißen Elster nachgewiesenwerden37.

4. Geowissenschaftliche Ergebnisse

4.1. Geologische und geomorphologische Verhältnisse südlich von Löbschütz

Zwischen Hangfuß und dem holozänen erosiven Ein-schnitt der Weißen Elster ist eine geologische Abfolge ausder Jungweichseleiszeit und dem Holozän aufgeschlos-sen. Die Basis bilden vor und während des Hochglazialsum 20000 BP abgelagerte weichselzeitliche Schotter38. Biszum Allerød vor etwa 13000 Jahren wurden große Teiledieser Schotter erodiert. Im Bereich der Fundstelle ZW-67sind zwei verschiedene Schotterflächenniveaus aus weich-selzeitlichen Kiesen feststellbar, die nach der Anlage desPlanums mit dem Bagger leicht zu erkennen waren. Im

Bereich des bandkeramischen Hauses liegt es ca. 125,5 müber NN und bildet den höheren Teil der Tallehminsel.In einem nur etwa 10 m langen Übergangsbereich sinktdas Niveau in einer 200 m breiten Mulde auf ca. 123,6 mund bleibt bis zum holozänen Einschnitt der Weißen Elsterauf dieser Höhe. Auf der gesamten Tallehminsel sind Lössund sandige Lössderivate angeweht worden, die im west-lichen Teil (Abb. 10) über 2 m mächtig werden und z. T.noch kalkhaltig sind, wie mehrere Lösskindl im Bereich derSchichtbasis anzeigen. Die äolischen Sedimente überdeckendie Schotterniveaus und sorgen zwischen 80 und 180 mfür eine kleine Erhebung auf dem ansonsten niedrigerenSchotterniveau.

Zwei Thermolumineszenzdatierungen (Abb. 11)ergaben für die Lösse und Lössderivate ein Alter zwi-schen 10 700 ± 800 und 10400 ± 900 Jahre vor heute39,sie stammen also aus der Zeit zwischen der Jüngeren

Abb. 10. Hangquerprofil südlich von Lobschütz mit Schwerpunkten archäologischer Funde und Befunde (Grundlage: eigene Auf-nahmen und Lithofazieskarte 1 : 50000, Blätter Leipzig und Zeitz).

36 Befunde (134), (153), (169), (176), (185), (195), (196),(326). – In Pfostengrube (134) deutet sich eine leichte Schräg-stellung an. Der Vollständigkeit halber soll auf die Möglich-keit einer Überlagerung durch einen zweiten Bau verwiesenwerden.37 Stäuble (Anm. 3) 31 Abb. 3.38 Vgl. L. Eißmann, Das quartäre Eiszeitalter in Sachsen undNordostthüringen (Altenburg 1997).39 TL-Datierung durch D. Price, Univ. Wollongong, Austra-lien (Probennummern: W2780, W2781, W2782).

107

Dryas und dem Präboreal. Da der Prozess einer durchWind verursachten Ablagerung von Feinmaterial nur invegetationsarmen Gebieten stattfinden kann40, ist eineAnwehung während der Jüngeren Dryas am wahr-scheinlichsten, da man ab dem Frühholozän von einergeschlossenen Waldbedeckung im Leipziger Land aus-gehen kann41. Durch mikromorphologische Untersu-chungen der Decksedimente ist zudem nachgewiesen,dass es sich hier eindeutig um äolisches und nicht umfluviatiles Material handelt42. Händel vermutete diesbereits, schloss aber ausdrücklich auch die Ablagerungals Schwemmlöss nicht aus. Die mikroskopisch sicht-bare Sedimentstruktur zeigt in den durch Bodenbildungungestörten Bereichen der Tallehme einen Wechsel vonSandbändern mit Schlufflagen, die eindeutig äolischeProzesse belegen.

Die Lössderivate im Bereich des fossilen Ah-Horizon-tes einer Braunerde im Bereich des Geoprofils (Abb. 12)weisen vergleichsweise hohe Sandgehalte bis zu 60 % auf(Abb. 9), während die darunter liegenden Lehme sedi-mentologisch stark mit den eigentlich erst einige Kilome-ter südlich beginnenden d-Lössen des Weißenfelser Lös-shügellandes korrelieren43. Offenbar war der Talrandbe-reich südlich von Löbschütz während der Jungweichsel-zeit phasenweise eine Sedimentationssenke, in der sich imVergleich mit dem Sandlößgebiet mehr schluffiges Mate-rial sammeln konnte. Mit abnehmendem Alter steigt derSandanteil, so dass die zuoberst anstehenden Tallehme beiLöbschütz durch Bodenarten wie stark sandige Lehmegeprägt werden.

Die ersten Siedler im Frühneolithikum fanden eineleicht erhaben über der Aue gelegene lössbedeckte Schot-terfläche, die aufgrund ihrer geschützten Lage wohl einegroße Anziehungskraft ausübte. Der bandkeramischeHausgrundriss liegt im höheren, aber nur gering mit Lössbedeckten Bereich der Tallehminsel vor dem Hangfuß

Abb. 12. Geoprofil.

40 Vgl. H. Richter/G. Haase/I. Lieberoth/R. Ruske, Periglazial– Löss – Paläolithikum im Jungpleistozän der Deutschen Demo-kratischen Republik (Gotha, Leipzig 1970).41 Vgl. T. Litt, Paläoökologie, Paläobotanik und Stratigraphiedes Jungquartärs im nordmitteleuropäischen Tiefland unterbesonderer Berücksichtigung des Elbe-Saale Gebietes (Berlin,Stuttgart 1994).42 Vgl. C. Tinapp, Geoarchäologische Untersuchungen zurholozänen Landschaftsentwicklung der südlichen Leipziger Tief-landsbucht (Trier, im Druck). Eine zusammenfassende Auswer-tung ist in einem der nächsten Bände der Arbeits- und For-schungsberichte vorgesehen.43 Vgl. Richter u. a. (Anm. 40).

Abb. 11. Substrate, Bodenhorizonte, Korngrößenverteilung, pH-Wert und Kohlenstoffgehalte am Geoprofil (Position siehe Abb. 10).Benennung der Bodenhorizonte nach Arbeitsgruppe Bodenkunde, Bodenkundliche Kartieranleitung (Hannover 1994).

108

(Abb. 9). Westlich davon bis zur Aue der Weißen Elsterwurde die Tallehminsel in der Bronzezeit aufgesucht(Bef. 370), wobei sich der Schwerpunkt auf der leichterhaben gelegenen Lösshochlage zwischen 80–180 mbefand. Die von Händel vorgelegten archäologischenBefunde weisen außerdem auf eine früh- bis mittelneo-lithische sowie eisenzeitliche und kaiserzeitliche Besied-lung in diesem Bereich hin.

In der im Löss angelegten Mulde zwischen 180 und 270 m hat sich ein fossiler Boden erhalten. Eine Thermo-lumineszens-Datierung des Sedimentes des Ah-Horizon-tes ergab ein Alter von 3700 ± 400 Jahre vor heute, welchesjedoch durch anthropogene Eingriffe oder bioturbate Prozesse vor der Überdeckung durch Auenlehm verfälschtsein kann. Aus diesem Bodenhorizont entnommene Pol-lenproben ergaben eine Flora, die bereits recht waldarmwar, aber noch keine Anzeiger für eine mittelalterlicheFlora (z.B. Roggen) enthält44.

Mehrere in der Umgebung vom Geoprofil ergrabeneGruben, die von dem fossilen Ah-Horizont aus eingetieftwaren, lieferten keine klar zuordenbare Funde und müs-sen somit undatiert bleiben. Durch die TL-Datierungenkann die Entwicklung der fossilen Braunerde auf den Zeitraum zwischen dem Präboreal und dem mittleren Subboreal eingeengt werden. Die Bodenbildung endetemit der Auenlehmauflagerung, die infolge zunehmenderHöhen der Hochwasser der Weißen Elster im Jungholozändie tieferen Bereiche der Tallehminsel erreichte45. Aufgrundder fehlenden mittelalterlichen Bestandteile in der Pollen-flora muss die Braunerde spätestens am Ende der römi-schen Kaiserzeit vom Hochwasser erreicht worden sein.

4.2. Ein ehemaliger locus typicus des Auenholozäns in Westsachsen

Händel stellte 1962 im Rohrgraben zweier paralleler Fern-gasleitungen einen fossilen Bodenhorizont fest, der vomTalhang bis in die Aue hinein von ihm dokumentiertwurde. Dieser ist einzig im Bereich einer von ihm als Kiesinsel bezeichneten Erscheinung direkt vor dem Hang-fuß unterbrochen46. Weiter westlich stellte er eine Lösser-hebung fest, die der Geologischen Karte M. 1 :25000 ent-sprechend als Tallehminsel benannt wurde.

Der fossile Ah-Horizont wurde von Händel als „Löb-schützer Boden“ bezeichnet und als Leithorizont desAuenholozäns herausgestellt. Er markiert angeblich dieGrenze zwischen zwei Auenlehmbildungsphasen, eineratlantischen und einer subatlantischen. Die Bodenbildungsteht nach seiner Auffassung für eine vom Mittelneolithi-kum bis zur Zeitenwende andauernde Ruhephase. Er legtediese Zeitspanne aufgrund der an der Ferngasleitung unter

dem Boden gefundenen archäologischen Fundstücke fest.Auf der Basis dieser Annahmen wurden fossile Böden inden Auenlehmen der Weißen Elster an anderen Stellen vonihm stets mit dem „Löbschützer Boden“ korreliert.

Bereits 1986 widersprach Litt in seiner Dissertationdiesem Ansatz47 und legte dar, dass der „LöbschützerBoden“ allein schon aus morphologischen Gründen (z.T.Lage am Talhang) unmöglich als Leithorizont der Auen-lehmstratigraphie verwendet werden kann. Dieses konntemit dem Neuaufschluss bestätigt werden: Es gibt imBereich des Talhangs und auf der älteren weichselzeit-lichen Terrasse keinen durchgehenden fossilen Boden.Berücksichtigt man die Sedimentanalysen von Händel, sofällt auf, dass die angeblich fossilen Ah-Horizonte z. T.niedrigere Kohlenstoffgehalte als die darüber liegendenHorizonte aufweisen48. Somit steht in Frage, ob es sichtatsächlich um alte Böden oder nur um den Horizont vonvorgeschichtlichen Gruben handelt, ab dem diese sicht-bar werden. Ähnliche Erscheinungen liegen bei den Aus-grabungen im Tagebau Zwenkau vor, wo archäologischeBefunde erst unter dem B-Horizont erkennbar werden,da offensichtlich die Grubenverfüllungen erst unterhalbder durch pedologische Prozesse überprägten Boden-horizonte sichtbar werden49.

Bei der von Händel als Kiesinsel bezeichneten Erschei-nung am Hangfuß muss es sich um den höheren Bereichder Tallehminsel handeln. Dort, westlich eines von Löb-schütz herüberführenden Feldweges, so schreibt Händel,befinden sich die meisten Gruben. Genau in dieser Situa-tion wurde an der Fundstelle ZW-67 ebenfalls die größteBefunddichte festgestellt (Abb. 4; 10).

Fuhrmann erkennt aufgrund eigener Aufnahmen 1974 inder Situation bei Löbschütz ebenfalls nur eine Mulde inner-halb einer Tallehminsel und bestätigt hiermit den auch ander FGL-226 vorliegenden Eindruck50. Die durch den Neu-aufschluss möglich gewordenen Einblicke in die Stratigra-phie der oberen Schichten widerlegen somit die von Hän-del entwickelte Theorie einer Zweischichtigkeit des Auen-lehmes im Unterlauf der Weißen Elster mit einer langenRuhephase vom Mittelneolithikum bis zur Zeitenwende.

44 Pollenanalyse durch M. Knipping, Univ. Stuttgart-Hohen-heim, Institut für Botanik.45 C. Tinapp/H. Stäuble, Auenentwicklung und Besiedlungs-geschichte im Tal der Weißen Elster südlich von Leipzig. TriererGeogr. Studien 23, 2000, 31–48. 46 Händel (Anm. 7, 1966) Anhang 23.47 Vgl. auch Hiller u. a. (Anm. 2) 26 ff.

8 Händel (Anm. 7, 1966) Anhang 26, Profil nördlicher Strang,NP 20–64 m.49 Vgl. Tinapp (Anm. 42).50 R. Fuhrmann, Klimaschwankungen im Holozän nach Befun-den aus Talsedimenten Mitteldeutschlands – Beiträge zur Kli-mageschichte und Stratigraphie des jüngeren Quartärs (Alten-burg 1999) 3–41.

109

5. Schlussbetrachtung

Der östliche Talhang der Weißen Elster südlich von Löb-schütz wurde in den letzten Jahrzehnten mehrmals durchden Ferngasleitungsbau geschnitten. Da bis auf die jüng-ste Baumaßnahme keine planmäßige Ausgrabung erfolg-ten konnten, sind insgesamt „nur“ dreimal außergewöhn-liche Funde und Befunde zu Tage gekommen.

Die 1962 und 1974 gemachten Beobachtungen und ausdem Fundmaterial abgeleiteten Datierungsansätze könnenim Rahmen der durch den Bau der FGL-226 notwendiggewordenen Untersuchungen durch neue Befunde bestätigtund ergänzt werden, zumal mit dem Areal um den band-keramischen Hausgrundriss ein Bereich erschlossen wurde,der aufgrund der starken Bodendeckung weichen Pro-spektionsmethoden nicht zugänglich gewesen wäre.

Im Verlauf der Vorgeschichte wechselten kleinräumigdie Siedlungsschwerpunkte. Für das Frühneolithikum kon-zentrieren sich die Befunde auf den Mittel- und Unter-hang sowie auf den höheren Teil der Tallehminsel. Der beiHändel erwähnte stichbandkeramische Befund liegt zwarim Randbereich der durch das Geoprofil dokumentiertenMulde innerhalb der Tallehminsel, jedoch ist die Datie-rung mit Blick auf den schlechten Zustand der drei Fund-stücke nicht eindeutig, so dass eine Besiedlung dieses Berei-ches zu dieser Zeit nicht eindeutig bewiesen ist.

Die linien- und stichbandkeramischen Fundstellen wur-den bereits 1970 von H. Quitta51 für diese Region zusam-mengetragen und spiegeln die rege Siedlungstätigkeit imFrühneolithikum wieder. So stammen aus dem Bereichnördlich des Ortes, vom Ostrand der Elsterniederung, einbandkeramischer Einzelfund52 sowie bei Zwenkau-Imnitzin der Aue der Weißen Elster eine weitere bandkeramische

Siedlung53. Weitere Fundstellen dieser Zeit liegen z.B. mitder Siedlung Zwenkau-Harth54 sowie den Ausgrabungs-befunden im Vorfeld des Tagebaus Zwenkau (Eythra) vor.Auch von der nur 1,5 km südwestlich inmitten der Aueder Weißen Elster liegenden Tallehminsel von Wiederaustammen bandkeramische Siedlungsbefunde55. Danebenerbrachten die 1996 und 1997 5 km südlich durchgeführtenAusgrabungen an der MIPRO- und RRB-Trasse beider-seits der Weißen Elster umfangreiche Überreste des Früh-neolithikums56. Die Weiße Elster bildete offensichtlich eineHauptorientierungslinie für die Anlage der ersten Acker-bausiedlungen südlich von Leipzig57.

Stichbandkeramische und Gaterslebener Nachweise,wie sie im Zuge der Notbergungen von 1962 gefundenwurden, konnten nicht entdeckt werden. Am Oberhangbei Löbschütz befindet sich der mittelneolithische Bereich,der typologisch sehr wahrscheinlich der Baalberger Kul-tur zugeordnet werden kann. Die Fundstelle liegt – auchwenn einige Fundstellen bis zur Elbe und darüber hinausstreuen – eher an der südöstlichen Peripherie des „Kern-verbreitungsgebietes“58. Vergleichbare Funde dieser Zeitfinden sich u. a. wiederum in Zwenkau59. In der spätenBronzezeit und frühen Eisenzeit wurden neben den schongenannten Arealen auch die niedrigeren, weiter in die Auevorspringenden Bereiche der Tallehminsel besiedelt.Während der Latène- und römischen Kaiserzeit lag derBesiedlungsschwerpunkt offenbar wieder näher am Hang-fuß. Eventuell besteht hier eine Verbindung zu der zuneh-menden Hochwasserhäufigkeit auf den tieferen Lagen derTallehminsel (vgl. Kap. 4.1), die eine Siedlung dort unmög-lich machte und zu einer Konzentration der Besiedlungauf den Lösshochlagen der Tallehminsel und dem Hang-bereich führte.

51 Quitta (Anm. 5).52 OA Löbschütz, Denkmal-Nr. 3, Fundstelle-Nr. 4.53 OA Löbschütz, Denkmal-Nr. 2, Fundstelle-Nr. 3.54 H. Quitta, Die bandkeramische Siedlung von Zwenkau-Harth, Kr. Leipzig. Ausgr. u. Funde 3, 1958, 177–179; C. Lich-ter, Vorbericht über die Ausgrabung der bandkeramischen Sied-lung von Wiederitzsch, Lkr. Leipziger Land. Arbeits- u. Forsch-ber. sächs. Bodendenkmalpfl. 38, 1996, 91–106.55 Quitta (Anm. 5) 173.56 S. Friederich/H. Meller/H. Stäuble/C. Tinapp, Der längsteSchnitt durch Sachsen. Archäologie und Landschaft entlang derMitteldeutschen Produktenleitung, Arch. aktuell Freistaat Sach-sen 4, 1996, 23–32. 57 Vgl. Quitta (Anm. 5) und Tinapp (Anm. 46).58 In ihrer Kartierung hat Midgley (Anm. 20) 185 den Bereichum Weiße Elster, die Fundstelle an der Pleiße und die Fundstellenum die Elbe nicht berücksichtigt. Vgl. bereits J. Preuss, Die Baal-berger Gruppe in Mitteldeutschland (Berlin 1966) Kartenanlage.– Eine Zusammenschau findet sich bei Kubenz (Anm. 20) 128.59 I. Campen/V. Heyd/H. Stäuble/C. Tinapp, Siedlungswan-del – Landschaftswandel. Neuere Ergebnisse der archäologischenAusgrabungen im Vorfeld des Tagebaus Zwenkau. Arch. aktuellFreistaat Sachsen 4, 1996, 53.

Abbildungen: C. Tinapp (Abb. 1, 10, 11); U. Ickerodt (Abb. 2–7,12), beide Landesamt für Archäologie, Dresden.

Anschriften: Dr. U. Ickerodt, Krokerstraße 17, D-04157 Leipzig;Dr. C. Tinapp, Wettiner Str. 3, D-04105 Leipzig.