DIE GEOSTRATEGISCHE LAGE DES BOSNISCH-HERZEGOWINISCHEN RAUMES IM SÜDOSTEN EUROPAS GEMÄß ALTEN...
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Mithad Kozličić
Die geostrategische Lage des bosnisch-herzegowinischen Raumes im
Südosten Europas gemäß alten geographischen Karten
Geostrategijski položaj bosanskohercegovačkoga prostora na jugoistoku
Europe prema starim geografskim kartama
Stuttgart, 2010.
Mithad Kozličić
Die geostrategische Lage des bosnisch-herzegowinischen Raumes im
Südosten Europas gemäß alten geographischen Karten
Geostrategijski položaj bosanskohercegovačkoga prostora na jugoistoku
Europe prema starim geografskim kartama
Stuttgart, 2010.
Herausgeber - Izdavač BIH Iniciative, Stuttgart, Deutschland
Druck - Tisak
Rezension - Recenzija Dr. sci. Mladen Ančić, ordentlicher Professor - redoviti profesor, Universität Zadar - Sveučilište u Zadru, Kroatien - Hrvatska
Dr. sci. Ante Bralić, Dozent - docent, Universität Zadar - Sveučilište u Zadru, Kroatien - Hrvatska
Übersetzung ins Deutsche - Prijevod na njemački Aida Šljivić (Seite - stranica 1-84)
Claudio Rotunno (Seite - stranica 85-112)
Bei der Ausgabe dieses Buches halfen - Objavljivanje ove knjige pomogli su Medical Care Group, Sindelfingen, Deutschland
Sead Graf Kozličić von Tinj und Široka Kula, Sindelfingen, Deutschland
Lektüre - Lektura Claudio Rotunno
Die Monographie ist anläßlich eines Vortrages für die bosnisch-herzegowinische Diaspora und die diplomatischen Vertreter Bosnien und Herzegowinas in
Deutschland sowie ihrer deutschen Freunde entstanden.
Monografija je nastala uz prigodno pozvano predavanje za bosanskohercegovačku dijasporu u Njemačkoj, diplomatske zvaničnike Bosne i Hercegovine u
Njemačkoj i njihove njemačke prijatelje.
3
Der bosnisch-herzegowinische
geographische Raum zwischen dem
Norden und Süden, dem Osten und Westen
Die Geschichte des Gebietes, auf dem sich
das heutige Bosnien und Herzegowina befindet, ist
unter Berücksichtigung der geographischen Karten
als eine grundlegende Geschichtsquelle bis jetzt
nicht ausreichend erforscht. Das bezieht sich vor
allem auf die geostrategische Lage des bosnisch-
herzegowinischen Raumes vom Altertum bis heute
und das lässt sich am besten an diesen geschichtli-
chen Nachweisen beobachten. Einige von den bis
jetzt veröffentlichten Arbeiten zu dieser Thematik
haben nicht annähernd auf die Bedeutung von
diesem Geschichtsmaterial hingewiesen. Entweder
waren die Verfasser Geographen oder Historiker,
die sich jedoch mit angrenzenden Themen ausei-
nandergesetzt haben. Unter diesem Gesichtspunkt
aus werden in der vorliegenden Arbeit die neuesten
Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung vorge-
legt, wenn es sich um die Darstellung des Gebietes
Bosnien und Herzegowinas auf geographischen
Karten vom Alterum bis heute handelt. In dieser
Arbeit werden die geschichtlichen Prozesse dar-
gestellt, die die Art und Weise der Entwicklung der
Grenzen begünstigt haben. Dabei wird auf Kriege
und Friedensabkommen eingegangen, die im Laufe
der Jahrhunderte das Gebiet Bosnien und Herzego-
winas in seinen Grenzen immer wieder verändert
haben bis zum heutigen Zeitpunkt.
*
Das Wissen über die Gebiete des heutigen
Bosniens, wie auch des gesamten innereuropä-
ischen Kontinents vom Altertum bis zum Ende des
Mittelalters, sind sehr oberflächlich und fragmenta-
risch. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass der
größte Teil der Wege während dieser Zeit an den
Küsten der östlichen Adria verlief, so dass dieses
Aquatorium auch am meisten erforscht ist.1 Schon
hinter dem Küstenstrich, bis hin zu den römischen
Eroberungen an der Grenze zwischen der alten und
der neuen Zeitrechnung, war alles terra incognita
(unbekanntes Land).2 In dieser Periode, während
der griechischen Kolonialisierung, wird der untere
Lauf des Flusses Neretva (Naron fl.) an der Adria
entdeckt. So wird bereits um das 4.Jahrhundert vor
der neuen Zeitrechnung ein Handelsplatz (empori-
on) an ihrer Mündung erwähnt. Ein Jahrhundert
später wird auf der geschichtlichen Bühne die Da-
orsi (Daorsei) auftauchen, ein Volk, das am linken
Ufer der Neretva lebt. Ihr Sitz befindet sich in Oša-
nići bei Stolac.3 Sie sind vor allem bekannt für
ihren charakteristischen Schiffsbau, deren Aus-
sehen auf den Münzen verewigt ist, die sie geprägt
haben.4
Später wird im Römischen Imperium an der
östlichen Adria und in ihrem Hinterland bei Met-
ković die erste römische Kolonie Narona (colonia
Iulia Narona)5 gegründet und danach eine Reihe
von weiteren kleineren und größeren Siedlungen
im Innern des heutigen Bosnien und Herzegowina.6
So werden endgültig auch die wichtigsten Flüsse
zu Reisewegen: Bathinus = Bosna; Drinus = Dri-
na; Naron = Neretva; Savus = Sava; Urpanus =
Vrbas. In ihrer Verlängerung wird der alte Hister
oder Danubius = Donau als Verbindung entdeckt
in das noch tiefere innere Europas (Österreich,
Deutschland). Zur gleichen Zeit wird der Teil BiHs
(Bosnien und Herzegowina) südlich von Banja Lu-
ka (Castra) und Tuzla (Salinae) in die römische
1 KOZLIČIĆ, M., 1990a; IDEM, 2000, 49-124; KOZLI-
ČIĆ, M. - BRATANIĆ, M., 2006, 107-124. 2 BENAC, A., 1987, 737-802; BOJANOVSKI, I., 1988.
Cfr. CERMANOVIĆ-KUZMANOVIĆ, A., 1975, 11-
30; KOZLIČIĆ, M., 1990a; IDEM, 1990b; ŠKRIVA-
NIĆ, G. A., 1975, 33-60. 3 MARIĆ, Z., 1973, 109-135; IDEM, 1976, 247-254. 4 KOZLIČIĆ, M., 1981, 163-168. 5 BOJANOVSKI, I., 1988, 117-128. 6 BOJANOVSKI, I., 1988, 373-382.
Provinz Dalmatien (Dalmatia) eingehen. Nördlich
davon befand sich Pannonien (Pannonia). Die
Grenze im Osten reicht fast bis ans Stromgebiet
der Flüsse Morava und Drima. So entsteht dort
Obere Moesia (Moesia Superior).
Diese östliche Grenze aus der Spätantike
kehrt an die Drina zurück, als sich das römische
Reich in einen östlichen und westlichen Teil auf-
spaltet. So bleibt auch nach dem Zerfall des West-
reiches dieser Teil erhalten, während der östliche
Teil von Byzanz einverleibt wird. Auf diese Weise
wird der geographische Raum Bosnien und Herze-
gowinas zum östlichen Teil des künftigen Westeu-
ropas. Vor allem nach der Kirchenspaltung im Jahr
1054 n. Chr. wird Byzanz außerordentlich macht-
voll werden. Der europäische Westen ist zerklüftet,
so dass sich die byzantinische Macht bemerkbar
machen wird in der neugegründeten Banovina Bos-
nien. Der mittlere Teil BiHs wird zunächst durch
die Slawen besiedelt und damit die alteingeses-
senen und vor langer Zeit romanisierten Illyrer
assimiliert.
Doch die geschichtlichen Entwicklungen
werden vor diesen Veränderungen nicht lange halt
machen. Denn Genua, insbesondere aber Venedig,
4
die Kreuzzüge wie auch der Einfall der Mongolen
werden Byzanz dermaßen schwächen, so dass es
am Ende zur leichten Beute werden wird für die
osmanischen Türken (ursprünglich aus Mittel-
asien), die auf dem früheren Konstantinopel
(Kostantinopolis) ihr Istanbul (1453) errichten
werden. Noch früher allerdings beginnen die Tür-
ken, die sich selbst unter dem Einfluss der Araber
islamisieren, allmählich ihr Herrschaftsgebiet im
Südosten Europas zu erweitern.
*
In der Zwischenzeit wird die Banovina Bosna
zum Königreich Bosnien, das sein Territorium zur
Zeit des Königs Tvrtko (1353-1391) mehr als ver-
doppeln wird. Es reicht bis an den Südwesten der
Adria. Im Westen näherte es sich bis an Pounje, im
Norden erstreckt es sich bis an den Fluss Sava und
im Osten war ihre Grenze der Fluss Drina, das süd-
liche Podrinje. Unter ihr Hoheitsgebiet fiel im Sü-
den Konavle und die gesamte Boka Kotorska. In
diesem Bosnien entwickelten sich Bergbau, Han-
del, Handwerk, Ackerbau und Viehzucht. Neue
Städte werden gebaut. Doch im allgemeinen ent-
wickelt es sich zu einem staatlichen Subjekt des
westlichen Teils im Südosten Europas. Dem trägt
auch die Christianisierung bei. Unter dem Einfluss
der früheren romanisierten selbstständigen illyri-
schen Bevölkerung, welche an der Grenze zwi-
schen Altertum und Mittelalter christianisiert wur-
de, und zahlreicher Strömungen aus dem Osten
entwickelt sich hier eine besondere Spielart des
Christentums, die Bosnische Kirche. Dieses war
nach der Kirchenspaltung 1054 den römischen
Päpsten7 ausgeliefert, so auch vereinzelte bos-
nische Könige. Aber trotz alledem schafften sie es,
sich lange an der Macht zu halten. Der Katholizis-
mus konnte die Bosnische Kirche nicht verdrängen
im damaligen Bosnien. Vor allem im Osten und
7 Die traditionelle Grenze zwischen dem römisch-katho-
lischen und dem orthodoxen Gebiet ist seit dieser Zeit
der Fluss Drina, der schon früher das westliche römische
Reich vom östlichen trennte.
Südosten Bosniens war auch die Orhodoxie anzu-
treffen. So wird schon damals Bosnien multikon-
fessionell, welches zu ihrem grundlegenden Merk-
mal bis heute bleibt. Sie war und blieb multikul-
turell und multiethnisch zugleich, welches ein
wichtiges Charakteristikum dieses Gebietes über
Jahrhunderte hinweg blieb - vom Altertum bis zur
Gegenwart.8
Die geographische Lage dieses Königreiches
bot den umliegenden Märkten seine besonderen
Reichtümer an Erzvorkommen, Holz, getrockneter
Tierhaut und von den Nahrungsmitteln in erster Li-
nie Vieh.9 Getreide gab es in der bosnischen Posa-
vina, aber noch mehr in Pannonien, die Teil des
heutigen Ungarns und Slawoniens ist. Dafür gab es
an der Adria schon seit dem Altertum Salz,10
doch
keine Erzreichtümer und noch weniger Holz, Le-
der, Vieh und Getreide. Salz gab es auch in Bos-
nien, in erster Linie um Tuzla herum (lateinisch
Salinae = Salzwerk; osmanisch-türkisch Tuzla =
Salzgrube, ein Ort, an dem man Salz gewinnt),11
aber ihre Ausbeute, Nutzung war bis zur öster-
reichisch-ungarischen Peroide der bosnisch-herze-
gowinischen Geschichte relativ bescheiden.12
Von all den aufgezählten Reichtümern der
Adria und ihres kontinentalen Hinterlandes, Panno-
nien miteingeschlossen, war Salz ein wichtiger
Nahrungsbestandteil von Mensch und Vieh. So
entstehen Reiserouten für Karawanen, die diese
kostbaren Waren in die Gebiete des heutigen BiH
bringen, aber auch nach Pannonien. Im Austausch
dafür, denn das Salz musste mit irgendetwas be-
zahlt werden, wurde Erz befördert oder zumindest
halbfertige Erzeugnisse, Holz, Leder, Vieh und
Getreide.13
Der geographische Raum Bosniens mit
8 BOJANOVSKI, I., 1988; IMAMOVIĆ, M., 1997. 9 KOVAČEVIĆ-KOJIĆ, D., 1978, 145-222. 10 ERCEG, I., 1989, 119-131. 11 IMAMOVIĆ, E., 1972, 161-169. 12 ANČIĆ, M., 2001; ĆIRKOVIĆ, S., 1964; KOVAČE-
VIĆ-KOJIĆ, D., 1978; VEGO, M., 1957. 13 KOVAČEVIĆ-KOJIĆ, D., 1978.
seinen beiden Hauptflüssen, der Neretva, deren Ur-
sprung sich auf der südlichen Seite des Berges Bje-
lašnica befindet, und der Bosna, die sich nördlich
des Bjelašnica bildet, mit einer Verbindung über
Ivan-sedlo (967 m über dem Meeresspiegel), bilde-
te entlang der Ufer dieser Flüsse einen halbwegs
passierbaren Korridor.14
Das Königreich Bosnien,
welches sich bis an die Adria ausdehnte, nimmt
auch die Salzgruben in Besitz. Sie errichten dort
eine ganz neue Stadt, Herceg-Novi, die König Tvr-
tko gründet und damit das Monopol von Dubrov-
nik in der Herstellung und dem Handel mit Salz
bricht. Zu seiner Zeit trug es den Namen Castrum
novum. Ihren heutigen Namen verdankt die Stadt
einem späteren bosnischen Aristokraten, dem Her-
zog Stjepan Vukčić Kosača.15
Seinem nach Titel
erhält der südliche Teil Bosniens seinen Namen -
Herzegowina.
Schon zu Zeiten von König Tvrtko wird Dri-
jeva errichtet. Er beginnt auch mit dem Bau von
Brštanik, beide im Flussdelta Neretvas gelegen,
wobei Brštanik der Kriegshafen für seine künftige
Kriegsflotte werden sollte. Doch das sollte er nicht
mehr erleben.16
*
Dieser Verkehrskorridor (Neretva - Ivan-sed-
lo - Bosna) bringt die römischen Legionen ins Lan-
desinnere Bosniens und nach der Schlacht auf dem
Kosovo 1389, welches die Eigenständigkeit des
benachbarten Serbiens beenden wird, wird auch
Bosnien nicht von den türkischen Eroberern ver-
schont bleiben. Sie fallen nicht über den erwähnten
Korridor ein, sondern von Osten und nach fast
einem ganzen Jahrhundert andauernder Kämpfe
wird auch das souveräne Bosnien 1463 verschwin-
den und als allerletzte Provinz vom mächtigen
14 KOZLIČIĆ, M., 2006a, 11-22. 15 HRABAK, B., 1976, 63-109; IDEM, 1978, 7-31; MI-
LOVIĆ, Đ. D., 1956, 13-24; ZLOKOVIĆ, M., 1982,
41-59. 16 TOŠIĆ, Đ., 1976, 37-50; IDEM, 1982, 69-78; IDEM,
1983, 123-137; VEKARIĆ, S., 1963, 753-759.
5
Türkischen Reich verschluckt. Die Türken werden
in den folgenden Jahren dort eine Verwaltung er-
richten: sie beginnen mit dem bosnischen Sand-
schak mit Sitz in Sarajevo bis 1554, später gründen
sie den herzegowinischen und den Sandschak von
Zvornik17
und setzen ihre Eroberungen der benach-
barten kroatischen Gebiete fort (Pounje, Lika, Kor-
dun, Banija, Slavonija, dalmatinisches Hinterland).
In der Zwischenzeit wird der Sitz des bosnischen
Sandschak 1554 nach Banja Luka verlegt. Die bis
dahin eroberten Gebirte sowie die hinzugewonnen
vereinen die Türken 1580 zu einer neuen Verwal-
tungseinheit, dem bosnischen Paschaluk.18
Als
eigenständige und westlichste Provinz bekommt
dieser Paschluk an die Spitze einen islamisierten
Einheimischen gestellt, Ferhad-Paschas Sokolović.
Sitz dieses Paschaluk bleibt bis 1639 in Banja Lu-
ka, von 1639 bis 1687 wird es erneut Sarajevo.
Während des 16. Jahrhunderts erreichen die
kriegerischen Konflikte das Türkische Reiche mit
dem Österreichischen Reich, unter dessen Herr-
schaft sich die kroatischen Gebiete schon seit 1527
befanden, ihren Höhepunkt. Gegen Ende des 16.
Jahrhunderts wird insbesondere die Schlacht von
Sisak 1593 den Untergang der türkischen Herr-
schaft einläuten. Der erfolglose Versuch, 1683
Wien einzunehmen, wird dies besiegeln. Unterdes-
sen wird der bosnische Paschaluk 1639 nach Trav-
nik verlegt, der zum zentralen Ort des damaligen
Bosniens bis zum Jahr 1850 bleiben wird. Der bos-
nische Paschaluk wird 1703 in einen bosnischen
17 Türkisch sandžak = Gebiets- und Verwaltungseinheit.
Der Befehlshaber war üblicherweise sandžak-beg. Tür-
kisch beg = Adelstitel vergleichbar mit Graf. Ähnlich
auch bei türk. aga = Herr. Das ist ein niederer Adelstitel
als beg, aber es gab agas die angesehener waren und die
über einen größeren Besitz (Einkommen) verfügten als
begs, entsprechend der westlichen Terminologie handelt
es sich hier nicht nur um Grafen sondern auch manch-
mal um Markgrafen. KLAIĆ, B., 1974, 22, 150, 1170. 18 Türkisch Paša = deutsch Herzog. Hoher Adelstitel.
Der Pascha ist der Befehlshaber des Paschaluks. KLA-
IĆ, B., 1974, 501, 989.
Ejalet19
umgestaltet und eine Reihe von Kapitäne-
rien20
als eine neue Verwaltungseinheit entstehen,
die das Fundament zur Verteidigung Bosniens bil-
den sollten. So wird der bosnische Ejalet zu einer
Verteidigungseinheit mit einer Reihe von größeren
und kleineren Festungen insbesondere in den Ge-
bieten der Flüsse Neretva, Bosna, Vrbas, Una, die
auch als geostrategische Korridore von österrei-
chischen militärischen Kräften genutzt werden. So
wird aus Bosnien eine Verteidigungsbastion im
wieten Westen des Türkischen Reiches und die
Kapitäne werden zu einer neuen Adelsschicht im
damaligen Bosnien.
Das Türkische Reich wird durch seine Kriege
1683-1699, 1737-1739 und 1788-1791 immer
schwächer, so dass sich das Kriegsgeschehen nicht
nur an den Grenzgebieten des Bosnischen Pascha-
luks - Ejalet abspielt, sondern auch im Landesinne-
ren. 1737 wird Banja Luka überfallen und Ende
des 17. Jahrhunderts wird Sarajevo komplett ver-
wüstet.21
Dennoch haben diese kriegerischen Ausein-
andersetzungen das bosnische Territorium als
westlichste Provinz des Türkischen Reiches erwei-
tert, so dass daraus ein Serhat (Krajište: das Land
19 Türkisch ejalet = Provinz, Verwaltungseinheit höhe-
ren Ranges. KLAIĆ, B., 1974, 335. 20 Lateinisch capat, capitis, von dort ins Türkische
eingegangen kapetan = Oberhaupt, Führer. Im damali-
gen Bosnien und Herzegowina ein angesehener Adelsti-
tel, bei dem es um die Verwaltung von nicht unbede-
utenden Gebieten geht. Bosnien und Herzegowina war
unterteilt in eine Reihe von Kapitänats. Das Kapitänat
war das Herrschaftsgebiet des Kapitäns als Feudalherr.
KLAIĆ, B., 1974, 619. 21 Über die Aufteilung der Verwaltung des Gebiets Bos-
nien und Herzegowinas zur Zeit der türkischen Verwal-
tung argumentierte ŠABANOVIĆ, H., 1982a; IDEM,
1982b, 101-103. Über die Kriegshandlungen der öster-
reichischen militärischen Truppen im Bosnischen Pa-
schaluk - Ejalet detaillierter: IMAMOVIĆ, M., 1997.
an der Grenze) entsteht.22
Der Frieden von Karlo-
witz (Srijemski Karlovci) 1699 beschert dem da-
maligen Bosnien und Herzegowina zwei Zugänge
zum Meer (Klek-Neum und Sutorina), sowie eine
beachtliche Erweiterung nach Westen (Einheit Po-
unje). Dieses und darauffolgende Friedensabkom-
men der kriegführenden Parteien ergeben nur noch
kleinere Verschiebungen der Grenzen. Die Frie-
densverhandlungen von Passarowitz (Požarevac)
1718, von Belgrad (Beograd) 1739 und 1791 von
Sistowa festigen die bosnisch-herzegowinischen
Grenzen. Sie sind auch heute noch mehr oder we-
niger gültig und bilden die Grenzen eines unabhän-
gigen und international anerkannten Staates.
*
Die heftigen Kriege führen immer wieder zu
einer Auswanderung der Bevölkerung. Die Islami-
sierung im damaligen Bosnien und Herzegowina
trägt dazu bei, dass Multiethnizität, Multikulturali-
tät und Multireligiosität sich noch mehr verstärken,
was diesen Raum in geopolitischer und -strate-
gischer Hinsicht einzigartig macht. Denn Bosnien
und Herzegowina war seit jeher schon, vor allem
vom 15. bis 20. Jahrhundert, eine Wegekreuzung
der benachbarten Kulturen, aber auch der Knoten-
punkt von nicht wohl gesonnenen Mächten mit ich-
ren nie endenden Konflikten: Wien im entfernten
Westen, Istanbul im noch weiter entfernten Osten.
Viele zogen nicht nur fort. Es siedelten sich auch
neue Volksgruppen an. Zum einen ließ sich die is-
lamisierte, selbstständige und freie Bevölkerung
aus der Lika, Kordun, Banovina und Slavonija
nach ihrer Befreiung von der türkischen Herrschaft
nieder.23
Zum anderen waren es die zahlreichen
Bevölkerungen aus der serbischen und wallachi-
schen Gegend, die sich in Bosnien und Herzego-
wina ansiedelten und aus dem Osten sowie teils aus
dem Südosten stammten. Hinzu kommt noch die
Einwanderung von Juden aus Spanien im 16. Jahr-
22 Türkisch Serhat = Grenzgebiet, daraus die Begriffe
krajište oder krajina. KLAIĆ, B., 1974, 1191. 23 PELIDIJA, E., 1990, 119-131.
6
hundert, usw. Ein eigener Staat konnte sich so nur
langsam entwickeln. Diese regionale Besonderheit
überdauerte nicht nur das Türkische Reich, son-
dern auch die österreichisch-ungarische Monarchie
(1878-1918) und zwei Jugoslawien (1918-1992).
In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts, in der
europäischen Geschichtsschreibung auch bekannt
als das Jahrhundert der Völker, wird die beeindru-
ckende Figur des Adligen Husein-kapitän Gradaš-
čević und seine Bewegung in Erscheinung treten.
Diese Bewegung setzte sich für eine bosnische
Autonomie ein und wehrte sich gegen die Refor-
men des Sultans, deren Ziel es war, die Macht der
bosnischen Edelleute noch mehr einzuschränken.
Dieser Aufstand wurde 1832 blutig niedergeschla-
gen. Die Umsetzung der Reformen wurden in der
Zwischenzeit ausgesetzt. Doch Omer-pascha Latas,
eine der tragischsten Gestalten der bosnisch-herze-
gowinischen Geschichte, wird die geplanten Refor-
men umsetzen und in blutigen Kämpfen das unru-
hige Bosnien 1850-1851 und die Herzegowina
1862 unterwerfen. Er nutzte seine großen Voll-
machten aus, die ihm vom Sultan verliehen wur-
den, vernichtete Leben und enteignete zahlreiche
bosnische und herzegowinische Großgrundbesit-
zer. Das hatte fatale Konsequenzen, denn dieser
Bevölkerungsteil repräsentierte neben den bosni-
schen Franziskanern die Bildungsschicht des Bos-
nischen Ejalet (später Vilajet).24
Aber auch die christliche Bevölkerung erhebt
sich im 18. vor allem aber gegen Ende des 19.
Jahrhunderts und fordert Rechte, die ihr bis dahin
versagt blieben.25
Damals und später noch, beispi-
24 Es handelt sich um abgelegenen Gebiete und Aufstän-
de in Bosnischen Ejalet von Gradaščević Anfang des 19.
Jahrhundersts, und des weiteren um die Bauernaufstände
Mitte des selben Jahrhunderts. Cfr. IMAMOVIĆ, M.,
1997, 333-344. Türkisch Vilajet = großes militärisch-
administratives Gebirt, im engeren Sinne ist es das alte
Ejalet mit einer einer neuen militärisch-administrativen
Organisation. KLAIĆ, B., 1974, 1410. 25 KLEMENČIĆ, M., 1996b, 130, 136-137.
elsweise während der Kriege 1941-1945 und 1992-
1995, bekommt Bosnien und Herzegowina zurecht
das Attribut "Pulverfaß" verliehen, weil immer
eine andere außenstehende Macht ihre Interessen
auf diesem Gebiet durchsetzen wollte, und sei es
auch mit militärischer Gewalt.
Vom 13. Juni bis zum 13. Juli 1878 wird der
Berliner Kongress abgehalten,26
da Europa die
Ostfrage und die fast 100 Jahre andauernde Krise
im westlichsten Teil des Türkischen Reiches lösen
wollte.27
Das Österreichisch-Ungarische Reich er-
hält das Mandat und das Recht, das Gebiet Bosni-
en und Herzegowinas zu okkupieren, und so das
Kreuzfeuer im Südosten Europas zu löschen. Die
Souveränität des Sultans28
blieb jedoch noch erhal-
ten bis zur Annexion Bosnien und Herzegowinas
durch Österreich-Ungarn am 5. Oktober 1908.29
Als Österreich-Ungarn Bosnien und Herze-
gowina 1878 besetzt, nutzen ihre Truppen die Tä-
ler der Flüsse Vrbas, Bosna und Neretva. So wird
BiH der östlichste Teil dieses riesigen Reiches. Die
Grenzen der anderen Gebiete, so wie sie schon im
Frieden von Sistowa 1791 festgelegt wurden, um
das Österreichische vom Türkischen Reich abzug-
renzen, wurden unter der österreichisch-ungari-
schen Herrschaft noch einmal bekräftigt. Die Be-
setzung von BiH hat Österreich-Ungarn dazu be-
nutzt, um in den Sandschak von Neue Pazar (Novi
Pazar) vorzudringen und so seine Herrschaft weiter
in den Osten auszudehnen. Mit dem Zerfall des
Österreichisch-Ungarischen Reiches und der Grün-
dung des Königreiches SHS (später in Königreich
26 IMAMOVIĆ, M., 1997, 345-348, 586-588; ŠIDAK,
J., 1980, 605-606. 27 IMAMOVIĆ, M., 1997, 333-344. 28 Arabisch-türkisch Sultan = Monarch in islamischen
Ländern. Bei kleinen Staaten in Rang eines Fürsten, in
großen, wie z.b. dem Türkischen Reich der Titel einer
Kaisers. KLAIĆ, B., 1974, 1256. 29 ČUBRILOVIĆ, V., 1980, 148-149; IMAMOVIĆ, M.,
1976; IDEM, 1997, 351-353, 424-432, 578-588; ŠIŠIĆ,
F., 1938.
Jugoslawien umbenannt) bleiben diese damaligen
Grenzen unverändert.
Die einzigen Korrekturen an den Grenzen
werden nach dem II. Weltkrieg vorgenommen.
Verändert wird bei Bihać, Duvno und Imotski. Die
Zugänge zum Meer bei Sutorina werden abge-
schafft mit der Zustimmung und den entsprechen-
den Beschlüssen der damaligen parlamentarischen
föderalen Einheiten der FNRJ (= Föderative
Volksrepublik Jugoslawien). Das geschah im Inte-
resse der dortigen Bevölkerungen, um ihre Zugän-
ge zu kommunalen Zentren zu verkürzen, denen sie
orographisch und schon von Natur her zugehör-
ten.30
Im folgenden bis heute bleiben diese Gren-
zen unverändert. Mit diesen Grenzen wird Bosnien
und Herzegowina nach dem Austritt aus dem Bund
der SFRJ (= Sozialistische Föderative Republik Ju-
goslawien) auch international anerkannt.
* * *
Aus der vorangegangenen Analyse lässt sich
erkennen, dass das heutige Bosnien und Herzego-
wina, als es noch die westlichste Provinz des
Türkischen Reiches war, von der ursprünglichen
Gestalt im Mittelalter nach Westen hin auf den frü-
heren kroatischen geographischen Raum sich er-
wieterte. Diese Erweiterungen werden in einer Rei-
he von damaligen Grenzverhandlungen, die von
internationaler Bedeutung waren kodifiziert: 1699
(Karlowitz), 1718 (Passarowitz), 1739 (Belgrad),
1791 (Sistowa Friedensabkommen), Berliner Kon-
gress und die Besetzung BiH 1878, Eingliederung
ins Königreich SHS (später umgenannt ins König-
reich Jugoslawien). Die letzte Kodifizierung der
Grenzen findet in den ersten Jahren nach dem II.
Weltkrieg statt auf der Ebene der danaligen parla-
mentarischen föderativen Einheiten der FNRJ, die
die bestehenden Grenzen legitimieren werden.
Nach der Gründung Kroatiens und danach Bosnien
30 Cfr. KAMBEROVIĆ, H., 1999, 203-209; KLEMEN-
ČIĆ, M., 1996a, 397-405; ŠEHIĆ, Z. - TEPIĆ, I., 2002,
322-333.
7
und Herzegowinas als international anerkannte und
unabhängige Staaten im letzten Jahrzehnt des 20.
Jahrhundert bleiben diese Grenzen bestehen.
Diese langandauernden früheren geopoliti-
schen Vorkommisse (mit der türkischen Besetzung
von Bihać 1592, nun schon seit 418 Jahren, befin-
det sich das Gebiet um Una-Sana im Zusammen-
schluss eines solchen erweiterten Bosnien und Her-
zegowina), sind geopolitische Realität für beide
Staaten geworden. Auf beiden Seiten ist man sich
einig, dass diese Grenzveränderungen entstanden
sind als Folge von Konflikten zwischen zwei Rei-
chen mit Sitzen in Konstantinopel und Wien. Die
kroatischen und bosnisch-herzegowinischen Räu-
me befanden sich entweder in ihrem Osten (für
Wien) oder im weiten Westen (für Istanbul). Die
Bewohner dieser geographischen Räume unter der
Führung der erwähnten Reiche waren nur "Kano-
nenfutter", die für die Interessen der Machtzentren
vor Ort bluten mussten. Als Folge davon werden
neue Bevölkerungen in beiden Teilen an den Gren-
zen angesiedelt, weil die alten Bewohner in den
Kriegen überwiegend umgekommen sind, und
nicht selten ihre Rettung in der Migration gesucht
haben. Integrationsprozesse finden man auf beiden
Seiten statt: im Westen werden sie kroatisiert, im
Osten bosnisiert. In der neuesten Zeit werden diese
langandauernden Prozesse in der Geschichteschrei-
bung vermerkt und deutlich aufgewertet.
Bosanskohercegovački geografski prostor
između sjevera i juga, istoka i zapada
Povijest područja današnje Bosne i Hercego-
vine u dosadašnjoj domaćoj i inozemnoj historio-
grafiji nije dovoljno kvalitetno izučavana s obzi-
rom na geografske karte kao specifične povijesne
izvore. Osobito se to odnosi na geostategijski polo-
žaj bosanskohercegovačkog prostora od starog vi-
jeka do danas čija se egzaktna vizija ponajbolje
može uočiti na toj povijesnoj građi. Nekoliko do-
sad objavljenih radova u tom smislu nisu ni prib-
ližno ukazali na bitne kvalitete ovog povijesnog
materijala. S jedne strane, jer su im autori geografi,
a s druge, kad su i bili povjesničari, s obzirom da
su se bavili užim tematskim područjima. Imajući to
u vidu, u ovom se radu donose rezultati najnovijih
znanstvenih istraživanja prikazivanja područja BiH
na geografskim kartama od starog vijeka do danas.
Pritom se nastoje istaknuti bitni povijesni procesi
koji su uvjetovali načine kartografiranja, osobito s
obzirom na ratove i međunarodne mirovne ugovo-
re koji će tijekom stoljeća ograničiti područje BiH
u granice kakve su nam danas poznate.
*
Poznavanje područja današnje BiH kao i cje-
lokupne unutrašnjosti europskog kontinenta, od
starog do kraja srednjeg vijeka, vrlo je površno i
fragmentarno. Razlog tome je činjenica da je naj-
veći dio putova tijekom starog vijeka bio u prioba-
lju istočnog Jadrana, pa se o tom akvatoriju i znalo
najviše.1 Već iza obalne crte, sve do rimskih osva-
janja na razmeđi stare i nove ere, bila je terra inco-
gnita (nepoznata zemlja).2 U tom razdoblju dobro
će se upoznati donji tok rijeke Neretve (Naron fl.),
zahvaljujući grčkoj kolonizaciji na Jadranu, pa se
već oko 4. stoljeća prije nove ere spominje trgoviš-
te (emporion) na njezinome ušću. Stoljeće kasnije
na povijesnoj pozornici pojavit će se Daorsi (Da-
orsei), živeći uz lijevu obalu Neretve. Njihovo sre-
dište bit će u Ošanićima kod Stoca,3 a posebno su
1 KOZLIČIĆ, M., 1990a; IDEM, 2000, 49-124; KOZLI-
ČIĆ, M. - BRATANIĆ, M., 2006, 107-124. 2 BENAC, A., 1987, 737-802; BOJANOVSKI, I., 1988.
Cfr. CERMANOVIĆ-KUZMANOVIĆ, A., 1975, 11-
30; KOZLIČIĆ, M., 1990a; IDEM, 1990b; ŠKRIVA-
NIĆ, G. A., 1975, 33-60. 3 MARIĆ, Z., 1973, 109-135; IDEM, 1976, 247-254.
poznati po vlastitom brodarstvu, čiji se izgled oču-
vao na novcu koji su kovali.4
U nastavku, širem Rimskoga Imperija na is-
točni Jadran i njegovo zaleđe, u Vidu kod Metko-
vića bit će formirana rimska kolonija Narona (co-
lonia Iulia Narona),5 a zatim i niz drugih manjih i
većih naselja u unutrašnjosti današnje BiH.6 Tada
se konačno upoznaju i najvažnije rijeke kao putni
koridori: Bathinus = Bosna; Drinus = Drina; Na-
ron = Neretva; Savus = Sava; Urpanus = Vrbas. U
njihovu produžetku će biti stari Hister ili Danubius
= Dunav, kao poveznica prema još dubljoj unutraš-
njosti Europe (Austrija, Njemačka). Istovremeno
dio BiH južno od Banja Luke (Castra) i Tuzle (Sa-
linae) ulazi u rimsku provinciju Dalmaciju (Dal-
matia), a sjeverno od toga je bila Panonija (Panno-
nia). Granica na istoku bit će gotovo do porječja
rijeka Morave i Drima, pa će tamo biti Gornja Me-
zija (Moesia Superior).
Ta istočna granica u kasnoj antici vraća se na
Drinu, kada se Rimsko Carstvo dijeli na Istočno i
Zapadno. Tako će ostati i nakon propasti Zapad-
nog dijela tog carstva, te pretvaranjem njegovog is-
točnog dijela u Bizant. Na taj će način geografski
prostor BiH biti onaj koji će predstavljati naj-
istočniji dio buduće Zapadne Europe, osobito na-
kon raskola u kršćanstvu 1054. godine. Istina, Bi-
zant će biti odviše jak, a europski zapad nedovolj-
no organiziran, pa će se bizantska vlast osjećati i u
novostvorenoj Banovini Bosni, nakon slavenskog
naseljavanja središnjeg dijela BiH, uz asimiliranje
starosjedilačkih davno romaniziranih Ilira.
Međutim, povijesne mijene i to će dokinuti,
jer djelovanjem Genove, a još više Venecije, ali i
križarskih vojski tijekom križarskih ratova, te pro-
valom Mongola, Bizant će biti toliko oslabljen da
će na kraju postati laki plijen osmanskim Turcima
(porijeklom iz središnje Azije), koji će umjesto ra-
nijeg Kostantinopola (Kostantinopolis) ustrojiti sv-
4 KOZLIČIĆ, M., 1981, 163-168. 5 BOJANOVSKI, I., 1988, 117-128. 6 BOJANOVSKI, I., 1988, 373-382.
8
oj Istanbul (1453.). Još ranije, pošto se u međuvre-
menu i sami pod utjecajem Arapa islamiziraju,
Turci postupno šire područja pod svojom vlašću na
jugoistok Europe.
*
U međuvremenu će Banovina Bosna izrasti u
Kraljevinu Bosnu, koja će se svojim teritorijem u
doba kralja Tvrtka (1353.-1391.), u odnosu na Ba-
novinu, i više nego udvostručiti, mjestimično na ju-
gozapadu dopirući do Jadrana, na zapadu približiv-
ši se Pounju, na sjeveru protežući se do Save, a na
istok u gornjem joj dijelu granicom bijaše Drina,
južnije Podrinje, pa pod njezinu vlast, na jugu, do-
đoše Konavle i cijela Boka kotorska. U takvoj se
Bosni razvija rudarstvo, trgovina, zanatstvo i dje-
latnosti vezane uz poljoprivredu i stočarstvo. Gra-
de se novi gradovi, te općenito postaje bitan držav-
ni subjekt zapadnog dijela jugoistočne Europe. To-
me pridonosi i kristijanizacija, koja ovdje, vjerojat-
no i pod utjecajem ranijeg romaniziranog autohto-
nog ilirskog življa, koje je kristijanizirano na raz-
međi starog i srednjeg vijeka, a sasvim sigurno i
brojnih strujanja s istoka, razvija specifično krš-
ćanstvo Crkve bosanske. Naravno, ono je nakon
spomenutog raskola u kršćanstvu 1054. pod uda-
rom rimskih papa,7 pa i pojedinih bosanskih kralje-
va, ali se unatoč tome uspijeva relativno dugo odr-
žati. Crkvom bosanskom nije se dokinulo katoli-
čanstvo dijelova takve Bosne, a u pojedinim regija-
ma, osobito na istoku i jugoistoku Bosne, prisutno
je i pravoslavlje. Tako već tada Bosna postaje mul-
tikonfesionalna, što će biti njezino bitno obilježje
sve do danas. Istovremeno, bila je i ostala multi-
kulturalna i multietnična, što su također bitna obi-
lježja ovoga prostora milenijima - od staroga vije-
ka do suvremenog doba.8
Geografski prostor te Kraljevine okolnim je
tržištima nudio svoja iznimna rudna i drvna bogat-
7 Tradicionalna granica rimokatoličkog od pravoslavnog
prostora toga doba postaje rijeka Drina, koja je od ranije
dijelila Zapadno od Istočnog Rimskog Carstva. 8 BOJANOVSKI, I., 1988; IMAMOVIĆ, M., 1997.
stva, sušenu životinjsku kožu, a od prehrambenih
artikala prvenstveno stoku.9 Žita je bilo u Bosan-
skoj Posavini, ali još više u Panoniji, čiji su dio da-
našnja Mađarska i Slavonija. S druge strane, na Ja-
dranu je još od staroga vijeka bilo soli,10
ali ne i
rudnih bogatstava, a još manje drva, koža, stoke i
žita. Soli je bilo i u Bosni, ponajprije oko Tuzle
(latinski Salinae = solana; osmansko-turski Tuzla =
solana, mjesto gdje se vadi sol),11
ali je njezino is-
korištavanje, sve do austro-ugarskog razdoblja bo-
sansko-hercegovačke povijesti bilo relativno skro-
mno.12
Od svih nabrojanih bogatstava Jadrana i nje-
gova kontinentalnog zaleđa, uključujući Panoniju,
za ljudsku i stočnu ishranu sol je bila od osobite
važnosti, pa se zbog nje uspostavljaju putni kori-
dori karavana koji će tu dragocjenu tvar prenositi
na prostore današnje BiH ali i Panonije. U suprot-
nom smjeru, jer je sol nečim trebalo platiti, prevo-
zilo se rude ili barem polufabrikate, drvo, kože,
stoku i žito.13
Geografski prostor Bosne sa svoje
dvije ključne rijeke, Neretvom koja izvore sa južne
strane Bjelašnice, te Bosnom koja se formira sje-
verno od Bjelašnice, uz vezu preko Ivan-sedla
(967 m nadmorske visine), omogućavao je, obala-
ma tih rijeka, jedini koliko-toliko prohodan kori-
dor.14
No, Kraljevina Bosna, šireći se na Jadran,
pod svoju vlast dobiva i solane. Čak štoviše, gradi
i jedan posve novi grad, Herceg-Novi, koji osniva
kralj Trvtko kako bi njime dokinuo dotadašnji dub-
rovački monopol u proizvodnji i trgovini solju, pa
se u njegovo doba naziva Castrum novum, a današ-
nje ime podaruje mu jedan od kasnijih bosanskih
9 KOVAČEVIĆ-KOJIĆ, D., 1978, 145-222. 10 ERCEG, I., 1989, 119-131. 11 IMAMOVIĆ, E., 1972, 161-169. 12 ANČIĆ, M., 2001; ĆIRKOVIĆ, S., 1964; KOVAČE-
VIĆ-KOJIĆ, D., 1978; VEGO, M., 1957. 13 KOVAČEVIĆ-KOJIĆ, D., 1978. 14 KOZLIČIĆ, M., 2006a, 11-22.
velikaša, herceg Stjepan Vukčić Kosača,15
po čijoj
tituli će južni dio te Bosne dobiti svoje ime - Her-
cegovina.
Još u doba kralja Tvrtka, izgradit će se Drije-
va, a počeo je graditi i Brštanik, oboje u delti Ne-
retve, pri čemu je Brštanik trebao biti ratna luka
njegove buduće ratne flote. No, to nije doživio.16
*
Taj prometni koridor (Neretva - Ivan-sedlo -
Bosna) dovest će rimske legije u središte Bosne, a
nakon Kosovske bitke 1389., koja će dokinuti sa-
mostalnost susjedne Srbije, na red turskim osva-
jačima doći će i Bosna. Oni ne dolaze spomenutim
koridorom, već s istoka, pa nakon gotovo cijeloga
stoljeća upornih borbi, i samostalna Bosna 1463.
nestaje bivajući uklopljena, kao najzadnija pro-
vincija, u već tada enormno Tursko Carstvo. Turci
će u narednim godinama uz početni Bosanski sa
sjedištem u Sarajevu do 1554., formirati Her-
cegovački i Zvornički sandžak,17
te nastaviti vlas-
tita osvajanja obližnjih hrvatskih područja (Pounje,
Lika, Kordun, Banija, Slavonija, dalmatinsko za-
leđe). U međuvremenu, Sjedište Bosanskog san-
džaka 1554. premješta se u Banja Luku, a dotad i u
narednim godinama osvojena geografska područja
Turci 1580. objedinjuju u novu organizacijsku cje-
linu, Bosanski pašaluk,18
kao vlastitu najzapadniju
15 HRABAK, B., 1976, 63-109; IDEM, 1978, 7-31; MI-
LOVIĆ, Đ. D., 1956, 13-24; ZLOKOVIĆ, M., 1982,
41-59. 16 TOŠIĆ, Đ., 1976, 37-50; IDEM, 1982, 69-78; IDEM,
1983, 123-137; VEKARIĆ, S., 1963, 753-759. 17 Turski sandžak = teritorijalna jedinica. Obično mu je
zapovjednik sandžak-beg. Tur. beg = plemićka titula ra-
zine grofa. Slično je bilo za tur. aga = gospodin. To je
obično niži plemićki naslov od bega, ali je bilo aga koje
su bile uglednije i s većim posjedom (primanjima) od
begova, pa takve treba titulirati unutar zapadne termino-
logije ne samo grofom, već ponekad i mark-grofom.
KLAIĆ, B., 1974, 22, 150, 1170. 18 Turski paša = njemački herzog, vojvoda. Visoka ple-
mićka titula. Kako je paša zapovjednik pašaluka, voj-
9
provinciju, postavljujući mu na čelo domaćeg is-
lamiziranog sina, Ferhad-pašu Sokolovića. Daka-
ko, sjediše tog pašaluka ostaje u Banjoj Luci do
1639., da bi od 1639. do 1687. ponovno bilo u Sa-
rajevu.
Tijekom 16. stoljeća postignuti ratni ciljevi
Turskog Carstva u sukobu s Austrijskim Carstvom,
pod čijom su se vlašću ondašnja hrvatska područja
nalazila još od 1527. godine, bit će vrhunac; već
kraj 16. stoljeća, osobito bitka 1593. pod Siskom,
najavit će zalaz njegove moći. Još više će to učiniti
neuspio pokušaj zauzimanja Beča 1683. U među-
vremenu sjedište Bosanskog pašaluka biva 1639.
premješteno u Travnik, koji će centralnim mjestom
tadašnje Bosne ostati čak do 1850. godine. Bosan-
ski pašaluk se 1703. preformira u Bosanski ejalet19
uz uvođenje niza kapetanija20
kao novih or-
ganizacijskih jedinica koje su trebale biti temelj
obrane Bosne. Time se Bosanski ejalet pretvara u
obrambeni sustav niza manjih i većih utvrda, oso-
bito u porječju rijaka Naretve, Bosne, Vrbasa,
Une, kao geostrategijskih koridora kojima su mo-
gle, a obično i jesu, dolazile austrijske vojne snage.
Tako se od Bosne čini obrambeni bastion, na dale-
kom zapadu Turskog Carstva, a kapetani tih kape-
tanija, bit će novi sloj plemstva tadašnje Bosne.
Sve je to rezultat daljnjeg slabljenja Turskog
Carstva što se vidi ne samo po rezultatima rata
1683.-1699., već i onima 1737.-1739. i 1788.-
1791. kada se ratne operacije odvijaju ne samo po
rubnim područjima Bosanskog pašaluka - ejaleta,
vodstva, onda se to čime zapovjeda imenuje prema nje-
govoj tituli. KLAIĆ, B., 1974, 501, 989. 19 Turski ejalet = pokrajina, upravna jedinica višeg ran-
ga. KLAIĆ, B., 1974, 335. 20 Latinski capat, capitis, odatle turski kapetan = glavar,
prvak. U tadašnjoj BiH vrlo ugledan plemićki naslov ko-
ji je podrazumijevao upravu na ne baš malim područ-
jem, pa je BiH bila podijeljena na niz kapetanija. Pritom
je kapetanija područje kojim zapovijeda kapetan kao fe-
udalni gospodar. KLAIĆ, B., 1974, 619.
već i po sred njega, pa će krajem 17. stoljeća biti
poharano Sarajevo, a 1737. napadnuta Banja Lu-
ka.21
Ipak, sve to pridonijelo je širenju BiH kao
najzapadnije provincije Turskog Carstva, čineći od
nje serhat (krajište).22
Već mir u Srijemskim Kar-
lovcima 1699. donosi takvoj BiH dva izlaza na
more (Klek-Neumski i Sutorinski), te znatno proši-
renje na zapad (cjelina Pounja). Taj i naredni miro-
vni ugovori zaraćenih strana, međunarodne razine,
uz mjestimično minimalno kolebanje granica, pre-
ko novih mirovnih ugovora 1718. (Požarevački),
1739. (Beogradski) i 1791. (Svištovski), učvršćuju
BiH u granicama kakve manje-više ima i danas kao
samostalna i međunarodno priznata država.
*
S druge strane, silni ratovi pridonose migra-
cijama stanovništva, a osim toga u tadašnjoj BiH
islamizacija čini svoje, pa se multietničnost, multi-
kulturalnost i multireligioznost još više osnažuju,
što u priličnoj mjeri integrira taj prostor čineći ga u
geopolitičkom i geostrateškom pogledu sasvim po-
sebnim. Jer BiH je oduvijek bila, a osobito od 15.
do 20. stoljeća, raskrižje susjednih kultura, ali i po-
jas sukoba ne baš bliskih središnjica moći (Beča na
dalekom zapadu, Istanbula na još daljem istoku).
Bila je narodnosno odselište jer mnogi migriraše,
ali i doselište (islamizirani autohtoni živalj Like,
Korduna, Banovine i Slavonije nakon njihova os-
lobođenja od turske vlasti;23
brojni srpski i vlaški
živalj koji je pretežno u BiH dolazio s istoka i di-
jelom jugoistoka, ali i s drugih strana; doseljenje
Židova iz Španjolske u 16. stoljeću, itd.). Sve je to
21 O upravnoj podjeli područja BiH u vrijeme turske up-
rave argumentirano ŠABANOVIĆ, H., 1982a; IDEM,
1982b, 101-103. O ratnim djelovanjima austrijskih voj-
nih snaga u Bosanskome pašaluku - ejaletu detaljno
IMAMOVIĆ, M., 1997. 22 Turski serhat = granična oblast ili područje uz grani-
cu, pa odatle u nas krajište ili krajina. KLAIĆ, B., 1974,
1191. 23 PELIDIJA, E., 1990, 119-131.
rezultiralo činjenicom da se vlastita državna orga-
niziranost vrlo sporo razvijala, ali ne na štetu regi-
onalne posebnosti koju je BiH uspjela osnažiti u
sastavu ne samo Turskog Carstva, već i Austro-
Ugarske Monarhije (1878.-1918.), te dviju Jugo-
slavija (1918.-1992.). Upravo će sve to omogućiti
da se i na ovim prostorima, tridesetih godina 19.
stoljeća, u europskim okvirima poznatom i kao sto-
ljeću naroda, pojavi grandiozna figura plemenito-
ga Husein-kapetana Gradaščevića i njegova pokre-
ta. Prvo je to bila borba osviještenih velikaša ono-
dobne Bosne protiv sultanskih reformi koje su tre-
bale suziti njihovu dotadašnju vlast, da bi iz nje iz-
rastao pokret za bosansku autonomiju. Pokret je
krvavo ugušen 1832., a privremeno su zastale i sul-
tanove reforme. Njih će ipak provesti Omer-paša
Latas, jedna od najžalosnijih fugura bosansko-her-
cegovačke povijesti, koji nemirnu Bosnu pokorava
u krvi 1850.-1851., a Hercegovinu 1862. Pritom,
koristeći ogromne ovlasti, lišava života ili barem
imetka brojnu dotadašnju bosansku i hercegovačku
vlastelu, pa je u biti to najpogubniji dio njegova
djelovanja, jer je taj sloj predstavljao, uz bosanske
franjevce, intelekt Bosanskog ejaleta (dalje vilaje-
ta).24
No, i kršćanski se živalj buni još od 18., oso-
bito krajem 19. stoljeća, tražeći za sebe prava koja
mu nisu bila dana.25
Tada, još više kasnije, npr. za
zadnjih ratova 1941.-1945. i 1992.-1995., BiH s
pravom dobi atribut "bure baruta", jer je uvijek ne-
ka vanjska sila imala svoj interes na tom prostoru,
nastojeći ga ostvariti vojnim snagama.
24 Radi se o previranjima i bunama u Bosanskom ejaletu
od Gradaščevića početkom 19. st., a u nastavku seljač-
kim ustancima od sredine tog stoljeća pa dalje. Cfr.
IMAMOVIĆ, M., 1997, 333-344. Turski vilajet = velika
vojno-administrativna teritorijalna jedinica. U biti to je
raniji ejalet ali s novom vojno-administrativnom organi-
zacijom. KLAIĆ, B., 1974, 1410. 25 KLEMENČIĆ, M., 1996b, 130, 136-137.
10
Od 13. juna do 13. jula 1878. održava se
Berlinski kongres,26
kao rezultat europskog nasto-
janja eliminiranja Istočnog pitanja, ponajprije go-
tovo stoljetne krize u najzapadnijem dijelu Tur-
skog Carstva.27
Njime je, kad je riječ o prostoru
BiH, povjeren mandat Austro-Ugarskom Carstvu
da je okupira, te tako eliminira to krizno žarište na
jugoistoku Europe. Nad takvom BiH sultanov28
su-
verenitet ostaje i dalje do austro-ugarske aneksije
BiH 5. oktobra 1908. godine.29
Austro-Ugarska doista i okupira BiH 1878.,
koristeći doline Vrbasa i Bosne, te Neretve, za ula-
zak vlastitih vojnih snaga. BiH tako postaje najis-
točniji dio toga ogromnog carstva, uz uvažavanje
granica prema ostalim dijelovima pod austro-ugar-
skom vlašću, kakve su bile utvrđene Svištovskim
mirom 1791. kroz razgraničenje Austrijskog i Tur-
skog Carstva. No, kako je Austro-Ugarska okupa-
ciju BiH iskoristila da bi ušla i u Novopazarski
sandžak, njezina se vlast još više širi na istok. Ras-
padom Austro-Ugarskoga Carstva i formiranjem
Kraljevine SHS (kasnije Kraljevine Jugoslavije) te
granice i dalje ostaju identične.
Jedine njihove korekcije uslijedit će iza II.
svjetskoga rata u blizini Bihaća, Duvna i Imotsko-
ga, te kroz ukidanje Sutorinskog izlaza na more, ali
uz suglasnost i odgovorajuće odluke onodobnih
parlamenata federalnih jedinica FNRJ. To je uči-
njeno u interesu tamošnjih žitelja, kako bi im se sk-
ratio put do općinskih središta kojima su zbog oro-
26 IMAMOVIĆ, M., 1997, 345-348, 586-588; ŠIDAK,
J., 1980, 605-606. 27 IMAMOVIĆ, M., 1997, 333-344. 28 Arapsko-turski sultan = monarh u islamiziranoj drža-
vi. Ako je mala to je rang kralja, a u velikoj, poput Tur-
skog Carstva, tada je to naslov cara. KLAIĆ, B., 1974,
1256. 29 ČUBRILOVIĆ, V., 1980, 148-149; IMAMOVIĆ, M.,
1976; IDEM, 1997, 351-353, 424-432, 578-588; ŠIŠIĆ,
F., 1938.
grafije terena prirodno pripadali.30
U nastavku, do
danas, te granice će ostati, pa će s njima Bosna i
Hercegovina, nakon izlaska iz sastava SFRJ, biti
međunarodno priznata.
* * *
Iz prednjeg analitičkoga teksta može se uočiti
da se današnja Bosna i Hercegovina, dok je bila
najzapadnija provincija Turskog Carstva, iz svog
inicijalnog opsega srednjovjekovne kraljevine us-
pjela proširiti prilično na zapad, na raniji hrvatski
geografski prostor, te da je to proširenje kodifici-
rano nizom onodobnih ugovora o razgraničenju
međunarodnog značenja: 1699. (Srijemski Karlo-
vci), 1718. (Požarevac), 1739. (Beograd), 1791.
(mirovni ugovor u Svištovu), Berlinski kongres i
okupacija BiH 1878., uključenje u Kraljevinu SHS
(kasnije Kraljevinu Jugoslaviju). Zadnja kodifika-
cija razgraničenja bit će u prvim godinama nakon
II. svjetskoga rata, na razini parlamenata onodob-
nih federalnih jedinica FNRJ, što će postojećim
granicama dati legitimitet osobito u fazi afirmacije
Hrvatske, te Bosne i Hercegovine, kao međunarod-
no priznatih samostalnih i neovisnih država prvih
godina zadnjeg desetljeća 20. stoljeća.
Time su ranije geopolitičke situacije dugog
trajanja (u biti Unsko-sansko područje u sastavu je
takve proširene BiH od turskog zaposjedanja Bi-
haća 1592., što je u ovom trenutku 418 godina),
postale geopolitička realnost za obje države, Hr-
vatsku i Bosnu i Hercegovinu podjednako. Daka-
ko, na obje strane vodilo se računa da je to ranije
proširenje nastalo kao posljedica sukoba dvaju car-
stava sa sjedištima u Carigradu i Beču. Pritom su
hrvatski i bosanskohercegovački prostori bili tek
na njihovu istoku (za Beč) ili dalekom zapadu (za
Carigrad). Žitelji tih geografskih prostora pod vr-
hovništvom spomenutih carstava tek su bili "topov-
ska hrana" koja je za interese dalekih carskih sre-
30 Cfr. KAMBEROVIĆ, H., 1999, 203-209; KLEMEN-
ČIĆ, M., 1996a, 397-405; ŠEHIĆ, Z. - TEPIĆ, I., 2002,
322-333.
dišnjica krvarila na terenu. U nastavku, upravo
zbog tih ratova, u oba pojasa uz granicu, dovodit
će se novi živalj jer će stari većinom u sukobima
biti uništen, a nerijetko će spas potražiti emigrira-
njem. To će opet rezultirati integracijskim procesi-
ma na obje strane, na zapadnoj, kroatiziranjem, na
istočnoj, bosniziranjem. Najnovije vrijeme, u tom
smislu tek kodificira te procese dugog trajanja, a
povijesti ostaje zabilježiti i znanstveno valorizirati
kako su oni tekli.
11
Geschichtliche Rekonstruktionen und die originalen kartographischen Anordnungen der Fläche Bosnien und Herzegowinas durch die Geschichte
Historijske rekonstrukcije i originalna kartografska građa o prostorima Bosne i Hercegovine kroz povijest
13
Erste Erkenntnisse über die Geographie
des bosnisch-herzegowinischen Gebietes
Unter dem Einfluss der ptolemäischen Leh-
ren, die an Bedeutung zu Beginn des Humanismus
und der Renaissance gewinnen, entsteht eine Reihe
von neuen Landkarten, wie auch diese. Sie ist nicht
nur die älteste Karte auf der das heutige Gebiet
Bosnien und Herzegowinas verzeichnet ist, sie ist
auch eine der ältesteten im Original erhaltenen
geographischen Karten. Daher hat sie für die Ge-
schichtsschreibung Bosnien und Herzegowinas
eine außerordentliche Bedeutung. Dort ist der
Name Bosna (Bossina) zwei Mal hervorgehoben:
westlich an dem Fluss Pliva (Plieua fl.), dann am
Fluss Vrbas entlang (Berbas flu.), dann östlich,
zwischen den Flüssen Bosna (Bosna flu.) und Dri-
na (Drina flu.). Weiter westlich befindet sich der
Fluss Una, der sich schon auf dem Gebiet Slawo-
niens (Sclavonia) befindet, weil Kroatien (Corua-
cia) südlich von Plješevica gelegen ist. Nach einer
gesonderten Anmerkung Rosellis ist am Anfang
des Flusslaufs der Una: usq[ue] huc Bossina, nicht
die Pliva, sondern die Una die westliche Fluss-
grenze des damaligen Bosnien. Die östliche
Grenze von Rosellis Bosnien befindet sich am
Fluss Drina (Drina flu.). An ihrem unteren Lauf,
am rechten Ufer, ist vermerkt "huc usque Zervia",
und am rechten Uferrand des oberen Laufes steht
"hic terminatur Zervia" (beides bezieht sich auf
den Anfang und das Ende der bosnischen Grenze
zu Serbien). Nördlich erstreckt sich Bosnien bis zur Sava
(Saua flu.), südlich ungefähr bis zum Gebirgskranz
der Berge Dinara - Bjelašnica - Maglić. Südlich
von dieser Gebirgskette liegt Dalmatien (Dalma-
tia), durch die Mitte zieht sich der Fluss Neretva
(Narenta flu.). Man findet zahlreiche Siedlungen,
auch der Ortsnamenbestand ist verhältnismäßig
groß: Bihać (Bighay - Bihach); Blagaj bei Mostar
(Blagay); Bočac bei Jajce (Babozatz); Bosanska
Krupa (Cupa); Jezero bei Jajce (Iessero); Jajce als
bosnische Königsstadt (Jaice regalis); Krupa am
Vrbas (Greben); Soko bei Mrkonjić Grad (So-
chol); Srebrenica (Srebarnica); Srebrenik bei Tuz-
la (Srebarnich); Vinac bei Jajce (Vienacz); Zvečaj
bei Banja Luka (Suecey); Zvornik an der Drina
(Suornoch).
Rosellis handgearbeitete Karte ist eine der äl-
testen erhaltenen kartographischen Zeugnisse, die
trotz aller auffallenden falschen Platzierungen und
teilweise falschen Darstellungen, für ihre Zeit rela-
tiv präzise und informativ ist.
Prve spoznaje o geografiji
bosanskohercegovačkog prostora
Pod utjecajem Ptolemejevih naučavanja, koja
svoju valorizaciju dobivaju početkom humanizma i
renesanse, nastat će cijeli niz novih karata, pa i
ova. Ona nije samo najstarija karta na kojoj je pre-
dočeno i današnje područje BiH, već je to općenito
i jedna od najstarijih u originalu sačuvanih geo-
grafskih karata. U tom smislu za povijest BiH ima
iznimno značenje. Na njoj je naziv Bosna (Bossi-
na) dva puta istaknut: zapadno uz rijeku Plivu (Pli-
eua fl.) pa prema Vrbasu (Berbas flu.), te istočno,
između rijeka Bosne (Bosna flu.) i Drine (Drina
flu.). Još zapadnije je Una koja bi, očigledno, bila
već na području Slavonije (Sclavonia), pošto se
Hrvatska (Coruacia) nalazi južno od Plješevice.
Prema posebnoj Rosellijevom opasci na početku
takva unskog toka: usq[ue] huc Bossina, nije Pliva
već Una zapadna granična rijeka tadašnje Bosne.
Istočna granica Rosellijeve Bosne bila bi na Drini
(Drina flu.). Uz njezin donji tok, na desnoj obali,
notirano je "huc usque Zervia", a na desnoj obali
gornjeg toka "hic terminatur Zervia" (oboje se od-
nosi na početak i kraj bosanske granice sa Srbi-
jom).
Sjeverno se Bosna pruža do Save (Saua flu.),
a južno do otprilike planinskog vijenca Dinara -
Bjelašnica - Maglić. Južnije od te planinske barije-
re je Dalmacija (Dalmatia) po sredini koje teče
Neretva (Narenta flu.). I toponimija mu je prilično
brojna - naselja: Bihać (Bighay - Bihach); Blagaj
kod Mostara (Blagay); Bočac kod Jajca (Babo-
zatz); Bosanska Krupa (Cupa); Jezero kod Jajca
(Iessero); Jajce kao bosanski kraljevski grad (Jaice
regalis); Krupa na Vrbasu (Greben); Soko kod Mr-
konjić Grada (Sochol); Srebrenica (Srebarnica);
Srebrenik kod Tuzle (Srebarnich); Vinac kod Jajca
(Vienacz); Zvečaj kod Banja Luke (Suecey); Zvor-
nik na Drini (Suornoch).
Prema tome, Rosellijeva ručno izrađena kar-
ta, premda jedno od najstarijih očuvanih kartograf-
skih svjedočanstava, unatoč uočljivim pogrešnim
lociranjima i dijelu krivih predstava, izvanredno je
informativna i, za svoje doba, relativno dosta pre-
cizna.
Titel des Originals - Naslov originala: Francesco
Roselli, [Karte der balkanischen Halbinsel] - [Karta
Balkanskog poluotoka], Firenza, 1476-1484. Original:
Biblioteca Nazionale - Firenca, Fonds - Fond: Landau -
Finaly. Literatur - Literatura: ALMAGIÀ, R., 1967, 27-
34; KOZLIČIĆ, M., 2003, 13-16; NIKOLIĆ, M., 1979,
84; PANDŽIĆ, A., 1992, 21, 36.
14
K-01. Francesco Roselli, Karte der weiteren voradriatischen Gebiete, Florenz, 1476.-1484.
K-01. Francesco Roselli, Karta širih prijadranskih prostora, Firenza, 1476.-1484.
15
Klemenčićs Betrachtung der Entwicklung
von der Banovina bis zum Königreich
Bosnien
Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert brei-
tet sich das mittelalterliche Land Bosnien unauf-
haltsam in alle vier Himmelsrichtungen aus. Der
Ausgangspunkt befindet sich in der Mitte des heu-
tigen Bosnien und Herzegowina, in der Umgebung
der Quelle des Flusses Bosna. Nach Norden hin
erreicht es den Fluss Sava, im Westen überquert es
den Fluss Vrbas und erstreckt sich bis zum unteren
Lauf des Flusses Sana, im Osten endet die Grenze
an der Drina, reicht aber noch teilweise bis ins un-
tere Podrinje hinein. Im Südosten und Süden be-
rührt es die Ufer der östlichen Adria.
Kurz, flächenmäßig am größten ist Bosnien
unter der Zeit von König Tvrtko. Denn zu dieser
Zeit hat sie sich sehr stark den südöstlichen Gren-
zen von Bihaćko polje angenähert. Bihać und alle
Gegenden nördlich und nordwestlich von dieser
Stadt werden zu einem Teil dieses Landes. Tvrtkos
Königreich Bosnien wird an die Adria heranrei-
chen, von der Umgebung von Zadar bis hinter Bo-
ka kotorska mit Ausnahme des Territoriums der
Republik Dubrovnik. Das ist der Höhepunkt, den
die mittelalterlichen Herrscher erreichen.
Klemenčićevo viđenje razvitka od
Banovine do Kraljevine Bosne
Između 12. i 14. stoljeća srednjovjekovna dr-
žava Bosna nezaustavljivo se širila na sve četiri st-
rane svijeta. Jezgro joj je u sredini današnje Bosne
i Hercegovine, oko izvora rijeke Bosne. Šireći se
na sjever dopire do Save, za zapadu prelazi Vrbas i
proteže se do donjeg toka Sane, na istoku su joj
granica Drina a djelom prelazi i u donje Podrinje,
dočim na jugoistoku i jugu dopire do obale istoč-
nog Jadrana.
Ukratko, Bosna najveći obujam dobiva u vri-
jeme kralja Tvrtka. Premda se u to vrijeme jako
primakla jugoistočnim granicama Bihaćkog polja,
Bihać i sva područja sjeverno i sjeverozapadno od
njega neće ući u njezin sastav. Ali, zato će Tvrtko-
va Kraljevina Bosna doprijeti do Jadrana, od oko-
lice Zadra pa do iza Boke kotorske, s izuzetkom
područja Republike Dubrovačke. To je vrhunac
koji su postigli bosanski srednjovjekovni vladari.
Titel des Originals - Naslov originala: Mladen
Klemenčić, Bosna u srednjem vijeku, Zagreb, 1996. Ori-
ginal: KLEMENČIĆ, 1996b, 135. Literatur - Literatura:
ANČIĆ, M., 2001; KLEMENČIĆ, M., 1996b, 134-138;
ŠEHIĆ, Z. - TEPIĆ, I., 2002, 13-22; VEGO, M., 1957.
16
K-02. Mladen Klemenčić, Geschichtliche Karte über die Ausbreitung Bosniens von der Banovina bis zum Königreich, Zagreb, 1996.
K-02. Mladen Klemenčić, Historijska karta širenja Bosne od banovine do Kraljevine, Zagreb, 1996.
17
Die erste moderne Landkarte des
mittelalterlichen Bosniens
Die erste Übersetzung der Ptolemäischen
"Geographia" ins Lateinische, der Universalspra-
che der Gelehrten in Europa, beginnt E. Chyzolo-
res (er lebte von 1335-1415) in Venedig. Sein
Schüler J. d'Angiolo, der aus Scarperija stammt,
wird diese Übersetzung zwischen 1406 und 1410
beenden. Diese Übersetzung, allerdings ohne die
dazugehörigen Karten wird sich Abzeichnen ver-
vielfältigt. Sie wird zu den herausragendesten
Quellen von geographischen Erkenntnissen für
europäische Gelehrte werden in den nächsten ein-
hundert Jahren. Während dieser Zeit entsteht mit J.
Gutenberg (1400-1468) in Europa die Drucktech-
nik. Sie wird schon 1475 angewendet, um die Wer-
ke von Ptolemäus zu vervielfältigen. In Vincenza
wird die erste Ausgabe gedruckt. Zwei Jahre
später, 1477, wird in Bologna die erste "Geo-
graphia" gedruckt, in der sich neben dem Text
auch 26 Kopien von antiken Landkarten befinden.
Von dieser Ausgabe an bis zum Ende des 16.
Jahrhunderts wird die "Geographia" insgesamt 31
mal gedruckt. Daher wird dieser Zeitabschnitt in
der Geschichte der Kartographie die Renaissance
der Ptolemäischen "Geographia" genannt. Ende
des 15. Jahrhunderts beginnt man, nach den ersten
Drucken der Ptolemäischen "Geographia", zu
erkennen, dass dieses Werk zu dieser Zeit das
beste theoretische und praktische Handbuch der
Geographie und Kartographie ist. Obwohl es mehr
das antike Erbe in den Vordergrund rückt, welches
schon veraltet war, um es auf die damalige geo-
graphische Wirklichkeit anzuwenden. Daher ent-
stehen, neben den originalen Ptolemäischen Arbei-
ten zunächst so genannte "Neue Karten", die die
neue Wirklichkeit zeigen werden, aufbauend auf
den Erkenntnissen der Ptolemäischen Kartogra-
phie. So entsteht die folgende Karte von M. Wald-
seemüller, einem bekannten deutschen Kartogra-
phen aus der Zeit zwischen dem 15. und 16. Jahr-
hundert. Sie gehört nicht zu den besten, aber mit
der Bezeichnung "Moderne Karte Bosniens, Serbi-
ens, Griechenlands und Slawoniens", taucht hier
erstmalig eine gedruckte Karte auf (Holzdruck),
die in ihrer Bezeichnung ausdrücklich den Namen
Bosniens (Bossina) erwähnt. Hier sogar gleich an
erster Stelle. Wenn es um den Ortsnamenbestand
geht, so folgt sie größtenteils den Benennungen
Rosellis, siehe K-01.
Prva moderna karta srednjovjekovne
Bosne
Prvi prijevod Ptolemejeve "Geografije" na
latinski, u to doba univerzalni jezik učene Europe,
započet će u Veneciji E. Chyzolores (živio 1335.-
1415.). Njegov učenik, J. d'Angiolo, rodom iz
Scarperija, dovršit će između 1406. i 1410. Chyzo-
loresov prijevod. Taj prijevod, premda bez karata,
prepisivanjem će se umnožavati, te će biti prvoraz-
redni izvor geografskih spoznaja europskih učenja-
ka narednih stotinjak godina. U međuvremenu, s J.
Gutenbergom (1400.-1468.), u Europi se pojavlju-
je tiskarstvo. Ono se već 1475. primjenjuje na um-
nožavanje Ptolemejeva djela. Tada se u Vincenzi
tiska prvo izdanje. Dvije godine kasnije, 1477., u
Bologni se tiska prva "Geografija" u kojoj se uz in-
tegralni tekst otisnulo i 26 kopija antičkih karata.
Od tog izdanja pa do kraja 16. stoljeća "Geografi-
ja" bit će tiskana ukupno 31 put, pa se to razdoblje
u povijesti kartografije naziva renesansom Ptole-
mejeve "Geografije". Krajem 15. stoljeća, nakon
prvih tisaka Ptolemejeve "Geografije", shvaća se
da je to djelo najbolji teorijski i praktični priručnik
iz geografije i kartografije. Ali, on tretira antičko
naslijeđe koje je odviše staro da bi se moglo adek-
vatno primijeniti na za to vrijeme suvremenu geo-
grafsku realnost. Stoga, uz original Ptolemejeva
djela, prvo nastaju tzv. "Nove karte", koje će na
zasadama ptolemejskih kartografskih shvaćanja
pokušati prikazati moderne geografske realije. U
tom smislu kao najstarija nastaje ova M. Waldsee-
müllera, znamenitoga njemačkog kartografa iz pri-
jelaza 15. u 16. stoljeće. Ona nije najbolja, ali s na-
zivom "Moderna karta Bosne, Srbije, Grčke i Sla-
vonije", predstavlja prvu tiskanu kartu (drvotisak)
koja u svojem nazivu izrijekom nosi i ime Bosne
(Bossina); ovdje čak na prvom mjestu. Kad se radi
o toponimima uočljivo je da u velikom dijelu sli-
jedi Rosellijevu K-01.
Titel des Originals - Naslov originala: Martin
Waldseemüller, Tabula moderna Bossinae, Serviae,
Gr[a]eciae et Sclaviniae, Strasbourg, 1513. Original:
KOZLIČIĆ, M., 1995, 64. Literatur - Literatura: KO-
ZLIČIĆ, M., 1995, 64; IDEM, 2003, 17-18; NIKOLIĆ,
M., 1979, 86; PANDŽIĆ, A., 1992, 25; ŠKRIVANIĆ,
G. A., 1972, 54-65.
18
K-03. Martin Waldseemüller, Moderne Karte Bosniens, Serbiens, Griechenlands und Slawoniens, Strasbourg, 1513.
K-03. Martin Waldseemüller, Moderna karta Bosne, Srbije, Grčke i Slavonije, Strasbourg, 1513.
19
Ptolemäische V. Karte Europas von
Moletti
Das Gebiet des heutigen Bosnien und Herze-
gowina wurde schon im 2. Jahrhundert unserer
Zeitrechnung in der berühmten "Geographia" kar-
tographiert von Claudius Ptolemaeus, einem alek-
sandrinischen Mathematiker, Astronom, Geogra-
phen und Kartographen. Es ist auf der fünften Kar-
te seines Europa verzeichnet. Da diese Karte einen
geringen Maßstab aufweist (ungefähr 1 :
1.500.000) lassen sich dort nur wenige topogra-
phische Details entnehmen. Allerdings lässt sich
dort sehr gut erkennen, dass Bosnien und Herzego-
wina in Dalmatien (Dalmatia) als römische Pro-
vinz vermerkt ist, die sich im Norden bis zur Bo-
sanska Posavina erstreckt. Deutlich zu sehen ist
Neretva (Naron fl.) und auf ihr Narona (Narona
col.) als Kolonie der römischen Bevölkerung,
ebenso Drina (Drinus fl.), wobei die Grenze mit
Oberer Messya (Sysia Superior) östlich von die-
sem Fluss verläuft. Im Norden befindet sich die
Sava (Saus fl.), dieses Dalmatien hat im Westen
Liburnien (Liburnia), und nördlich davon liegt die
Panonija (Pannonia).
Auf diesem Gebiet wird im fortgeschrittenen
Mittelalter die Banovina Bosnien gegründet, die in
den nächsten zwei Jahrhunderten zum Königreich
Bosnien wird, was sich auf K-02 erkennen lässt.
Ptolemejska V. karta Europe u
Molettijevoj redakciji
Područje današnje BiH kartografirano je već
u 2. stoljeću nove ere u znamenitoj "Geografiji"
Klaudija Ptolemeja (Claudius Ptolemaeus), alek-
sandrijskog matematičara, astronoma, geografa i
kartografa. Nalazi se na petoj karti njegove Euro-
pe. Kako je to karta vrlo sitnog kartografskog mje-
rila (oko 1 : 1.500.000), na njoj nema puno topo-
grafskih detalja. Ipak, jasno se vidi da je BiH u
Dalmaciji (Dalmatia) kao rimskoj provinciji, koja
se na sjever proteže do Bosanske Posavine. Istak-
nuta je Neretva (Naron fl.) i na njoj Narona (Naro-
na col.) kao kolonija rimskih građana, pa Drina
(Drinus fl.), pri čemu je granica s Gornjom Mezi-
jom (Sysia Superior) istočno od te rijeke. Na sje-
veru je Sava (Saus fl.), a takva Dalmacija na zapa-
du ima Liburniju (Liburnia), da bi sjeverno od nje
bila Panonija (Pannonia).
Segment mit K-04. - Segment s K-04.
U tom prostoru bit će u zrelom srednjem vi-
jeku formirana Banovina Bosna koja će u naredna
dva stoljeća prerasti u Kraljevinu Bosnu, kako se
to vidi na K-02.
Titel des Originals - Naslov originala: Giuseppe
Moletti, EVROPAE TABVLA V., Venezia, 1562. Origi-
nal: Državni arhiv - Zadar, sign. 6.696 - IV. B 63; Hr-
vatski hidrografski institut - Split; Nacionalna i sveuči-
lišna knjižnica - Zagreb, sign. A-I-S16-2; Znanstvena
knjižnica - Dubrovnik, sign. 1227. Literatur - Literatura:
KOZLIČIĆ, M., 1995, 81-88; IDEM, 2003, 62-66;
PANDŽIĆ, A., 1988, 36.
20
K-04. Giuseppe Moletti, Ptolemäische V. Karte Europas, Venedig, 1562.
K-04. Giuseppe Moletti, Ptolemejska V. karta Europe, Venezia, 1562.
21
Die moderne Vorstellung des bosnischen
Paschaluks an der Grenze zwischen dem
16. und 17. Jahrhundert
Die historische Karte des bosnischen Pascha-
luks zwischen dem 16. und 17. Jahrhunderts auf-
grund von neuesten wissenschaftlichen geschichtli-
chen Forschungen. Auf ihr sieht man eine Ausbrei-
tung des Territoriums des früheren mittelalter-
lichen bosnischen Staates auf Kosten früherer
kroatische und serbischer Gebiete (siehe K-02). So
verläuft die Grenze im Norden, Westen und Süd-
westen zwischen dem Österreichischen und Türki-
schen Reich, im Süden zwischen dem Türkischen
Reich und der Republik von Venedig und Dubrov-
nik. Im Osten liegt die Provinzgrenze, denn der
bosnische Paschaluk ist die östlichste Provinz des
Türkischen Reiches. Aus der Karte lassen sich
auch die Aufteilung des Paschaluks in Sandschake
erkennen: Pakrac, Požega, Bihać, Krka - Lika,
Klis, Bosna, Zvornik, Hercegovina.
Das ist der größte territoriale Gebietsumfang,
den der bosnische Paschaluk bis zum Frieden in
Zitva 1606, erreicht. Das ist auch der Grund, wes-
halb dieses Jahr in der Überschrift der Karte auf-
taucht. In zahlreichen Kriegen mit der Veneziani-
schen Republik und dem Österreichischen Reich
bis zum Ende des 17. Jahrhunderts werden diese
Grenzen auf das heutige Gebiet Bosnien und Her-
zegowinas zugeschnitten. Die Lika, ein beachtli-
cher Teil des Hinterlandes des heutigen Dalmati-
ens, sowie der gesamte slawonische Raum nördlich
vom linken Ufer der Sava werden ausgeschlossen.
Davon zeugen Originalkarten aus der damaligen
Zeit, die nun folgen.
Suvremena vizija Bosanskog pašaluka na
razmeđi 16. i 17. stoljeća
Historijska karta Bosanskog pašaluka na ras-
križju 16. i 17. stoljeća na temelju rezultata najno-
vijih povijesnih istraživanja. Na njoj je vidljivo
prilično proširenje prostora ranije srednjovjekovne
bosanske države na račun nekadašnjih hrvatskih i
srpskih područja (vidjeti K-02). Pritom je granica
na sjeveru, zapadu i jugozapadu između Austrij-
skog i Turskog Carstva, a na jugu Turskog Carstva
s Mletačkom i Republikom Dubrovačkom. Na isto-
ku je provincijalna granica, jer je Bosanski pašaluk
tek najzapadnija provincija Turskog Carstva. Na
karti se daju i unutarnje podjele pašaluka na san-
džake: Pakrac, Požega, Bihać, Krka - Lika, Klis,
Bosna, Zvornik, Hercegovina.
To je najveći teritorijalni opseg Bosanskog
pašaluka postignut do mira u Žitvi 1606., pa je to
razlog zbog kojeg se ta godina ističe u sklopu nas-
lova karte. U brojnim ratovima s Mletačkom Re-
publikom i Austrijskim Carstvom do kraja 17. sto-
ljeća te će granice biti sužene na mjeru manje-više
današnjih područja Bosne i Hercegovine. Lika, pri-
ličan dio zaleđa današnje Dalmacije, te sav slavon-
ski prostor sjeverno od lijeve obale Save bit će is-
ključeni iz njega. O tome svjedoče originalne ono-
dobne karte koje se donose u nastavku.
Titel des Originals - Naslov originala: Hamdija
Šabanović, Bosanski pašaluk / oko 1593-1606., Zagreb,
1982. Original: ŠABANOVIĆ, H., 1982a, 102. Literatur
- Literatura: ŠABANOVIĆ, H., 1982a; IDEM, 1982b,
101-103.
22
K-05. Hasan Šabanović, Historische Karte des bosnisches Paschaluks um 1593-1606, Zagreb, 1982.
K-05. Hasan Šabanović, Historijska karta Bosanskog pašaluka oko 1593.-1606. godine, Zagreb, 1982.
23
Die Ausbreitung des bosnischen
Paschaluks bis zum Fluss Una auf der
Karte von Sambucus
K-06 ist das Werk von Ioannes Sambucus,
einem ungarischen Historiker, Geographen und
Kartographen, der in Wien lebte. Sie ist entstanden
unter dem Einfluss zahlreicher früherer Kartogra-
phen insbesondere des A. Ortelius (1527-1598),
einem bekannten Kosmographen und Kartogra-
phen aus Antwerpen, der eine dezente künstle-
rische Darstellung aufweist, welches einen wichti-
gen Einfluss auf die europäische Kartographie bis
heute hinterlassen wird. Da das Werk mit "Illyri-
cum" betitelt und mit zahlreichen Toponymen auf
dem geographischen Gebiet versehen ist, zieht es
die Aufmerksamkeit von modernern Wissenschaft-
lern auf sich. Zudem hat sich das Gebiet des türki-
schen Bosniens schon bis zum Fluss Una ausge-
breitet. Um deutlich sehen zu können, wo sich die
Grenzen befinden, werden die Flächen und Herr-
schaftsgebiete mit verschiedenen Farben koloriert,
was in dieser Hinsicht eine Innovation darstellt.
Dass dort nicht die Gesamtheit Bosniens darge-
stellt wird, sondern nur der westlichste Teil ist
auch noch auf zehn weiteren Karten aus dieser Zeit
zu finden. Alle wollten aufzeigen, in wie wiet sich
Bosnien unter türkischer Herrschaft ausgebreitet
hat. Die Fläche dieses Bosniens (Bossna) hat Sam-
bucus mit hellgrüner Farbe angestrichen. Die
Grenzen werden fast dunkelgrün hervorgehoben,
beispielsweise am Verlauf der Flüsse Una und Sa-
va, sowie an der Gebirgskette der Dinara, aber
auch die Grenzen zu Bosniens Nachbarn: Dalmati-
en (Dalmatia), Kroatien (Crovatia) und Slawonien
(Sclavonia). Das bedeutet, dass entsprechend K-06
sich das türkische Bosnien erwietert hat bis zum
rechten Ufer des Flusses Una am 25. Oktober
1572, als die Arbeit an ihr beendet wurde, was sich
an der Kartusche herauslesen lässt. Die Gebiete
links des Flusses Una wurden frei gelassen, das
heißt, in diesem Fall, dass sie sich unter der Herr-
schaft des Wiener Hofes befanden. Aus all dem
hier angeführten ist dies ein bedeutendes geschi-
chtliches Zeugnis. Sambucus Präzision war zwei-
fellos nur möglich, weil er an zuverlässige Anga-
ben gelangen konnte dank seiner Kontakte in
Wien.
Širenje Bosanskog pašaluka do Une na
Sambucusovoj karti
K-06 djelo je I. Sambucusa, mađarskog pov-
jesničara, geografa i kartografa koji je djelovao u
Beču. Nastala je pod utjecajem brojnih ranijih kar-
tografa, osobito A. Orteliusa (1527.-1598.), zna-
menitog kozmografa i kartografa iz Antwerpena,
pa ima njegovu decentnu likovnost, što će biti bit-
no naslijeđe europske kartografije sve do danas.
Premda u naslovu ima "Ilirik", brojem toponima i
obuhvaćenim geografskim prostorom upravo pli-
jeni pozornost i modernih istraživača. Osim toga,
tu se područje turskodobne Bosne već proširilo do
Une. Kako bi se znalo gdje su granice, upotreblja-
va koloriranje različitim bojama prostora pod razli-
čitim vlastima, te je u tom pogledu bitni inovator.
To što ne prikazuje cjelinu Bosne, već samo najza-
padniji dio prisutno je i na desetinama drugih ono-
dobnih karata. Svi su oni željeli pokazati dokle se
proširila Bosna pod turskom vlašću. Područje tak-
ve Bosne (Bossna) obojano je nježno zelenom bo-
jom, s tim da se granica kolorira tom bojom poja-
čanom do nivoa tamno-zelene, npr. uz vodotoke
Une i Save, odnosno uz planinski lanac Dinare, ali
i granice Bosne prema susjedima: Dalmaciji (Dal-
matia), Hrvatskoj (Crovatia) i Slavoniji (Sclavo-
nia). To znači da se prema K-06 turska Bosna pro-
širila do desne obale rijeke Une 25. oktobra 1572.,
kad je završen rad na njoj, kako se može pročitati u
kartuši. U tom slučaju, područja s lijeve strane
Une, ostala su još uvijek slobodna, tj. pod vlašću
bečkog dvora. Zbog svega navedenoga ovo je
vrijedno povijesno svjedočanstvo. Naravno, ne-
sumnjivo je takva preciznost Sambucusu bila mo-
guća jer je uspio doći do pouzdanih podataka, sva-
kako zahvaljujući svojim bečkim vezama.
Titel des Originals - Naslov originala: Ioannes
Sambucus, ILLYRICVM. / IOAN[NES] SAMBUCVS /
ORTELIO SVO, S[ALUTEM] / Mitto hanc quoque tabe-
llam qua / necessaria confinia Pannoniae de- / claran-
tur, fluuiorum & aliquot lo- / corum situs Hirschuogelij
recte / mutaui, Angelini autem studio / plurima adieci,
et interualla cor- / rexi, vt parum quis si cum Hirsch- /
vogelij haec coniungat desiderarit, / si qui errores sint,
dies certiora do- / cebit, Viennae, Vale, 25 Octob[ris]
1572., Antwerpen, 1572. Original: Arheološki muzej -
Split; Hrvatski državni arhiv - Zagreb, sign. A-II-17. Li-
teratur - Literatura: KOZLIČIĆ, M., 2003, 93-97; LA-
GO, L., 1992, vol. 2, 389; IDEM, 1996, 89; LAGO, L. -
ROSSIT, C., 1981, 120-121; PANDŽIĆ, A., 1992, 44.
24
K-06. Ioannes Sambucus, Illyricum, Antwerpen, 1572.
K-06. Ioannes Sambucus, Ilirik, Antwerpen, 1572.
25
Weitere Durchbrüche der Türken zum
Westen auf der Karte von de Jode
Gerhard de Jode, ein niederländischer Gra-
veur, Geograph und Kartograph, gibt nach langen
Vorbereitungen 1578 in Antwerpen zwei Hefte
seines geographischen Atlases heraus. Vor der Fer-
tigstellung der zweiten Ausgabe ereilte ihn jedoch
der Tod. In die Arbeit war auch sein Sohn Corneli-
us eingebunden, der die neue Ausgabe dann allein
beendet und 1593 und 1595 veröffentlicht. Die ko-
lorierte Version stammt aus der Ausgabe von
1595. Der Grund für die Ausarbeitung dieser Karte
war die türkische Eroberung von Bihać 1592, was
für das damals christliche Europa ein schwerer
Schlag war. Denn diese Stadt war mit ihrer weit-
läufigen Umgebung mehr als bin Jahrhundert hin-
durch das letzte Bollwerk gegen die türkischen
Einbrüche in den Westen. Deswegen waren auch
auf der rechten Seite der Una außerordentlich star-
ke türkische Truppen stationiert, um das linke Ufer
herum wurden jedoch nur wenige vereinzelte
Kämpfe von militärischen Einheiten geführt.
Auf der Karte wird der Raum im westlichen
Bosnien vor Augen geführt, das westliche Slawoni-
en, mittlere Teile Kroatiens, einschließlich des
kroatischen Küstengebiets, sowie Slowenien bis
Maribor (Marpurg). Das dargestellte Gebiet ist arg
deformiert. Zum Beispiel ist der Lauf der Una von
Bihać - Bosanska Krupa (Krup) um die Hälfte kür-
zer als die Wegstrecke Bos. Krupa - Bosanski No-
vi (Novigradetz). Das bedeutet, das alles untergeo-
rdnet wurde, nur um Bihać darzustellen. Daher
wurde die Veranschaulichung des übrigen Bosnie-
ns wesentlich reduziert auf Angaben zur Orientie-
rung, weil die türkischen Eroberungen weiter ge-
hen, so dass dem damaligen Europa die Fortsetz-
ung viel wichtiger war als die schon besetzten Ge-
biete. Denn man rechnete sich nicht aus, aufgrund
der imposanten Stärke des Türkischen Reiches,
dass diese Gebiete jemals befreit werden könnten.
Deswegen wird mit großen Buchstaben markiert,
dass sich von der rechten Seite des Flusses Una
nach Osten hin Bosnien (Bosnia) befindet, das im
Norden von der Sava (Sauus flu.) eingegrenzt
wird. Außerdem sind auf der Karte noch verzeich-
net: Banja Luka (Wanieluka), Bosanski Kobaš na
Savi (Kowacz), Dubica (Dubicza), Jasenovac (Ies-
senocz), Gradiška (Gradiskia), Kostajnica (Kosta-
nobytz), usw.
Daljnji turski prodori na zapad na de
Jodeovoj karti
Gerard de Jode, nizozemski graver, geograf i
kartograf, nakon dugih priprema, 1578. izdao je u
Antwerpenu dva sveska svojega geografskog atla-
sa. U pripremama drugog izdanja preduhitrila ga je
smrt. Kako je u tim pripremama sudjelovao i nje-
gov sin Cornelius, novo izdanje sam dovršava i ob-
javljuje 1593. i 1595. godine. Kolorirana verzija je
iz izdanja 1595. Razlog izrade te karte bilo je tur-
sko osvojenje Bihaća 1592., što je za tadašnju krš-
ćansku Europu bio silan udarac, jer je taj grad sa
svojom širom regijom duže od stoljeća bio posljed-
nja brana daljnjim turskim prodorima na zapad.
Zato i jesu izvanredno jake turske snage stacionira-
ne s desne strane Une, a na područjima od lijeve
obale pa dalje tek su usamljene vojne formacije u
izoliranim bitkama.
Na karti je predočen prostor zapadne Bosne,
zapadne Slavonije, središnjih dijelova Hrvatske,
uključujući i Hrvatsko primorje, te Slovenije do
Maribora (Marpurg). Predočeni prostor je dosta
deformiran. Na primjer tok Une Bihać - Bos. Kru-
pa (Krup) upola je kraći od dionice Bos. Krupa -
Bos. Novi (Novigradetz). Tj. sve je podređeno pri-
kazu Bihaća. Stoga je prikaz ostatka Bosne bitno
reduciran, pa se daju tek orjentirni podaci, jer se
turska osvajanja nastavljaju, pa je tadašnjoj Europi
bio zanimljiviji nastavak nego već zauzeta pod-
ručja, s obzirom da ih je u ono doba smatrala, radi
impozantne snage Turskog Carstva, nemogućim za
oslobođenje. Zato se velikim slovima i ističe da je
od desne obale Une dalje na istok Bosna (Bosnia),
koju na sjeveru omeđuje Sava (Sauus flu.). Osim
toga još su na karti kartografirani: Banja Luka
(Wanieluka), Bosanski Kobaš na Savi (Kowacz),
Dubica (Dubicza), Jasenovac (Iessenocz), Gra-
diška (Gradiskia), Kostajnica (Kostanobytz), itd.
Segment mit K-07. - Segment s K-07.
Titel des Originals - Naslov originala: Cornelius
de Jode, CROATIAE, / et circumiacentiu[m] Regio-
nu[m] versus Turcam / nova delineatio. / Reverendiss[i]-
mo in Cristo Pa- / tri ac D[omi]no D[omino] LAEVINO
/ TORRENTIO, Episcopo Ant- / verpie[n]si. D[omi]no
[et] Praesuli / suo. Cornelius de Iudaeis D[ono] D[esa]. /
(...) / Formis ha[e]redu[m] Gerardi de Jode, Antwerpen,
1595. Original: Hrvatski povijesni muzej - Zagreb, sign.
3818-G-732. Literatur - Literatura: KOZLIČIĆ; M.,
2003, 118-122; MARKOVIĆ, M., 1993, 60-61, 145;
PANDŽIĆ, A., 1992, 51.
26
K-07. Cornelius de Jode, Karte Kroatiens einschließlich der benachbarten Gebiete unter türkischer Herrschaft, Antwerpen, 1595.
K-07. Cornelius de Jode, Karta Hrvatske uključujući i susjedna područja pod turskom vlašću, Antwerpen, 1595.
29
Mercators Karte des bosnisch-
herzegowinischen Gebietes
Der Mathematiker und Geograph Gerhard
Kremer, bekannter unter dem latinisierten Namen
Gerardus Mercator, ist zweifellos einer der größten
und bedeutendsten Kartographen der Geschichts-
schreibung. Selbst inspiriert durch die ptolemä-
ischen Arbeiten, leistet er wesentliche Beiträge zur
Kartographie, die auch heute noch gültig sind. Er
kartographiert diese Areale, so auf der Karte Scla-
vonia, Croatia, Bosnia, cum Dalmatiae parte, die
das erste Mal 1589 erscheint und danach noch un-
gefähr in 40 Exemplaren. Die Unterschiede
zwischen den verschiedenen Ausgaben dieser Kar-
ten lassen sich zunächst am oberen Rand der Karte
ausmachen, auf dem Gebiet, wo Ungarn verzeich-
net ist. Dort befinden sich Wappen, oder werden
ausgelassen, sowie verschieden geformte Kartu-
schen. Von den Wappen, die auf dieser posthumen
Ausgabe von 1623 zu sehen sind, werden von links
nach rechts gezeigt: das Wappen der Venetiani-
schen Republik, des Österreichischen und Türki-
schen Reiches. Während des Druckprozesses wur-
de der kupfernen Druckplatte die Wappen hinzuge-
fügt, entfernt oder die Kartuschen wurden ausge-
wechselt, so dass man damit automatisch andere
Karten erhielt. Später wurden Ortsnamen ergänzt,
manchmal falsch geschriebene Bezeichnungen kor-
rigiert. Als die Karten mit Hilfe von Kupferstichen
schwarz-weiß gedruckt wurden, wurden sie von
Hand bemalt. So entstanden weitere wichtige Ver-
änderungen auch in Bezug der Grenzziehung
zwischen den Ländern, deren Wappen oben auf der
Karte zu sehen sind, doch in erster Linie zwischen
den Gebieten unter türkischer und österreichischer
Herrschaft. Hier, und das ist nicht die einzige Kar-
te, stimmen die Informationen mit der Wirklichkeit
nicht überein. Denn 1623 reichte der bosnische Pa-
schaluk nicht bis nach Jajce (Iaycza) und dem Ur-
sprung des Flusses Sana (Sama fl.), ein beträchtli-
cher Teil der Lika gehört mittlerweile dazu, wie
man dies auf der Karte K-05 entnehmen kann. Das
war ein echtes Problem für die damaligen Geogra-
phen und Kartographen, denn ihre Karten waren
nur so weit aktuell, wie ihnen aktuelle Angaben zur
Verfügung standen. Im Schnitt hinken sie jeweils
um fünfzig Jahre hinterher. Diese Karte ist ein ty-
pischer Beleg für solche Gegebenheiten bei so ge-
nannten zivilen Kartographen.
Mercatorova karta
bosanskohercegovačkog prostora
Matematičar i geograf Gerhard Kremer, poz-
natiji pod latiniziranim imenom Gerardus Merca-
tor, nesumnjivo je jedan od najvećih i najznačajni-
jih kartografa kroz povijest. I sam nadahnut Ptole-
mejevim djelom, kartografiji daje nove doprinose
koji vrijede i danas. Kartografira i ova područja,
osobito na karti Sclavonia, Croatia, Bosnia, cum
Dalmatiae parte, koja je prvi put objavljena 1589.
a zatim još 40-setak puta. Razlike između različitih
izdanja te karata, ponajprije se očituju ispod gornje
ivice karte, na prostoru gdje je kartografirana
Ugarska, u tamo smještenim ili izostavljenim grbo-
vima te različito oblikovanim kartušama. Od grbo-
va, na ovom posthumnom izdanju iz 1623., pred-
stavljeni su s lijeva na desno: Mletačke Republike,
Austrijskoga i Turskog Carstva. Dakle, u procesu
tiska na bakarnu tiskarsku ploču dodavalo se ili uk-
lanjalo grbove ili mijenjalo kartuše, pa se time au-
tomatski dobilo drukčije karte. Uz to, na kasnijim
izdanjima dopunilo se toponimiju, a ponekad i po-
pravilo krivo ispisanu. Kako se karta nakon crno-
bijelog tiska realiziranog bakrorezom ručno bojala,
tu su nastale daljnje bitne promjene, i to u vezi
aktualnog razgraničenja između zemalja čiji su gr-
bovi istaknuti u vrhu karte, no ipak prvenstveno iz-
među područja pod turskom i austrijskom vlašću.
Ovdje, a to nije jedina karta, vidljivo je kašnjenje
informacije s realnog terena. Te 1623. Bosanski
pašaluk nije bio do Jajca (Iaycza) i izvora Sane
(Sama fl.), već je u njega ulazio i veći dio Like ka-
ko se moglo vidjeti na K-05. To je realni problem
tadašnjih geografa i kartografa čije su karte ono-
liko realne koliko su im svježi podaci s terena, a
oni najčešće u prosjeku kasnije pedesetak godina.
Ova je karta tipičan primjer takve situacije kod tzv.
civilnih kartografa.
Titel des Originals - Naslov originala: Gerardus
Mercator, SCLAVONIA, / CROATIA, BOSNIA, / CVM
DALMATIAE / PARTE, Amsterdam, 1623. Original: Ar-
heološki muzej - Split, sign. 43-g-20; Hrvatski povijesni
muzej - Zagreb, sign. 3815-G-730; Nacionalna i sveuči-
lišna knjižnica - Zagreb, sign. S-JZ-XVII-5. Literatur -
Literatura: GAŠPAROVIĆ, R., 1970, 35, 42-46; IDEM,
1974, 495-503; KOZLIČIĆ, M., 1995, 172-192; IDEM,
2003, 101-117; NORDENSKIÖLD, A. E., 1897, 27-28;
MARKOVIĆ, M., 1993, 147-149.
30
K-08. Gerhard Mercator, Slawonien, Kroatien, Bosnien und Teil Dalmatiens, Amsterdam, um 1623.
K-08. Gerhard Mercator, Slavonija, Hrvatska, Bosna i dio Dalmacije, Amsterdam, oko 1623.
33
Die weiteren Kriege der beiden
Kaiserreiche
Die Karten, die nach Mercator entstehen wer-
den, mit einer gelegentlich neuen geographischen
Informationen, sind das Resultat einer großen
Nachfrage wegen irgendwelcher qualitativen Neue-
rungen. Sie zeigen auch weiterhin mit ihrer eigenen
kartographischen Symbolik die Gebiete, in denen
gerade Krieg geführt wird. Doch in dieser Symbo-
lik verarbeiten sie auch Neuerungen. Ein typisches
Beispiel für eine solche kartographische Arbeit ist
diese Karte, die Grenzen aufzeigt zwischen den
Gebieten unter christlicher (österreichischer, vene-
tianischer, dubrovniker) und türkischer Herrschaft,
und auch den großen geographischen Raum von
Ungarn bis an die Adria. Damit keine Zweifel en-
tstehen um welches Hoheitsgebiet es sich handelt,
wurden die Grenzlinien mit einer Reihe von Punk-
ten eingezeichnet. Später, in der zweiten Arbeits-
phase, wurden die verschiedenen Länder mit unter-
schiedlichen Farben koloriert, so dass die Kon-
traste zu den benachbarten Gebieten noch sicht-
barer wurden. Schließlich wurde der Grenzlinie
aus Punkten noch eine dickere farbliche Linie hin-
zugefügt, immer um einen Ton dunkler als die Far-
be des Landes, auf das sie sich bezieht. Da man
das für nicht ausreichend erachtete, gibt man allen
Verwaltungsbezirken unter türkischer Herrschaft
das Wappen dieses Kaiserreiches und für die ande-
ren, die unter christlicher Herrschaft standen, die
Wappen der Länder, denen sie unterworfen waren.
Am Ende wird noch etwas hinzugefügt. Du Val tut
dies als erster, später werden seinem Beispiel zahl-
reiche Kartographen folgen: alle Gebiete werden
zusätzlich markiert mit dem Namen der Herrscher
als Attribut, denen sie unterstehen.
Österreich Ungarn - HONGRIE / a / L'AVS-
TRICHE. Im Süden grenzt es an das Türkische Un-
garn. Es umfasste annähernd die beiden heutigen
Staaten Tschechien und die Slowakei. Das gesamte
Territorium befindet sich unter österreichischer
Herrschaft.
Türkisches Ungarn - HON- / GRIE / AV /
TVRC. Die südliche Grenze ist die Donau (Danube
R.), so der Fluss Drava (Draue R.) bis zu seiner
Mündung in die Donau. In der Nähe des Ortes Na-
gykanisa (Kanisa) bewegt sich die Grenze Rich-
tung Norden, in einem Bogen verlängert sie sich
nach Osten bis zum See Balaton (Lac Balaton ou
Plat). Sie verläuft mitten durch diesen See und
dann fast gerade in den Norden bis zur Mündung
des Flusses Nitra (sie ist nicht namentlich gekenn-
zeichnet) in die Donau (SE Bratislava). Hier ver-
läuft sie parallel zur Donau bis zur Mündung des
Flusses Ipol (Ipol R.) in die Donau. Desweiteren
folgt sie Ipol, dann in einem Bogen über die Berge
Nogradska gora - Mátra - Bükk (alles im Norden
des heutigen Ungarns), bei dem Ort Tiszacsege
(Chege) wieder hinunter an den Fluss Tisa (Tisa
R.). Die Grenze folgt ihrem Wasserlauf bis zum
Ort Szolnok (Zolnok). Dann zieht sie in den Osten,
so dass sie im mittleren Lauf der Flüsse Keleti
(Kalo R.) und Körös (Keres R.), wieder in Rich-
tung SSE bis zur Donau verläuft, fast in die Nähe
von Kostolac (Viminacium). Das gesamte Territo-
rium des heutigen Ungarn mit der Vojvodina und
dem Rand des westlichen Rumäniens befand sich
unter türkischer Herrschaft.
Österreichisches Slawonien - ESCLA- / VO-
NIE a / L'AVSTRICHE. Die Grenze befindet sich
im Norden am Fluss Drava, östlich davon ist das
türkische Slawonien und südlich der Fluss Sava.
SE ist Teil des heutigen Slowenien, d.h. du Vals
Grafschaft von Celje ist das Territorium, welches
im Westen angrenzt. Diese Region befindet sich
unter Österreichischer Herrschaft.
Türkisches Slawonien - ESCLAVONIE / AV
/ TVRC. Seine Grenze ist im Osten die Donau.
Dort, wo die Sava in die Donau mündet, und wei-
ter der Sava entlang (Saue R.) gegen Westen, die
Grenze folgt dem Lauf der Sava. Ungefähr am
Ende des ersten Drittels des Verlaufs der Sava
zwischen Sisak (Sisseg) und der Flussmündung der
Una (Una) verläuft die Grenze im Bogen gegen
Norden bis zur Drava. Weiter gegen Osten, bis zur
Donaumündung, bildet der Fluss Drau ihre nördli-
chste Grenze. Diese gesamte Fläche befindet sich
unter türkischer Herrschaft.
Die Grafschaft von Celje - COMTÉ DE /
CILLEI. Im Süden grenzt sie an die Sava, im Nor-
den an die Drau, und im Osten an das Österreichi-
sche Slawonien. Diese Grafschaft befindet sich un-
ter österreichischer Herrschaft.
Markgrafschaft von Vindia - MARQVI- /
SAT DES / VINDES. Im Norden grenzt sie an die
Sava, im Osten an das österreichische Kroatien.
Das ist eigentlich der westliche Teil Slawoniens.
Die gesamte Markgrafschaft befindet sich unter der
Herrschaft Österreichs.
Österreichisches Kroatien - CROATIE A
L'AVS- / TRICHE. Im Westen grenzt es an die
Markgrafschaft von Vindija. Im Süden ist die
Grenzlinie nicht ganz klar. Sehr wahrscheinlich be-
wegt sie sich am Gebirgskamm der Velika und Ma-
34
la Kapela, dann mitten durch die Lika, damit sie in
der Höhe von Karlobag über den Velebit abbiegt
an die adriatische Küste. Dieser Teil Kroatiens be-
findet sich unter der Herrschaft Österreichs.
Österreichische Küste - [LE LITTORAL]
L'AVSTRICHE. Eigentlich ist das das heutige Küs-
tengebiet Kroatiens, allerdings sind hier auch noch
die westlichen Teile des Gorski kotar beigefügt
(SW Velika und Mala Kapela) und die Lika. Die
letzte Stadt in der Zusammensetzung dieser Küste
ist Jablanac (Iablonitz). Die südöstliche Grenze be-
fand sich SE von Karlobag. Dieses Städtchen hebt
du Val nicht hervor, aber die Grenze zieht er unge-
fähr über die Hälfte der Insel Pag (Pago), was an-
nähernd auch die geographische Position von Kar-
lobag ist. Also noch ein Gebiet unter österreichi-
scher Herrschaft.
Türkisches Kroatien - CROA- / TIE / AV /
TVRC. Im Norden grenzt es an die Sava und an
den westlichsten Teil des Türkischen Slawonien,
im Osten befindet sich das Untere Bosnien (Donja
Bosna), und im Süden finden sich die südlichen
Abhänge der Plješevica und des Gebirgskamms
der Dinara. Westlich des Türkischen Kroatiens
liegt das Österreichische Kroatien. Die Grenze
Richtung Süden beginnt an der Sava. Sie bewegt
sich geradewegs auf Prevršac (Pridkaueski) zu,
biegt ab in die Richtung SW auf Žirovac (Scheu-
rosnitza). Žirovac gehört jedoch zum Österreichi-
schen Kroatien. Danach dreht sich die Grenzlinie
in die südliche Richtung, schlängelt sich leicht an
Todorovo (Nouigrad) und Mutnik (Muntz) vorbei.
Diese beiden Städte zählen zum Gebiet des Öster-
reichischen Kroatien. Sie erreicht die Gebirgsreihe
der Plješevica. Dieser gesamte Bereich des Tür-
kischen Kroatiens zählt zum türkischen Herr-
schaftsgebiet.
Republik von Dubrovnik - REPVBLIQVE
DE RAGVSE. Nach du Val zählen zu ihrem Herr-
schaftsgebiet an der Küste die gesamte Halbinsel
Pelješac (Sabion ou Sabionicello), sowie auch die
Inseln Mljet (Melada), Šipan (Lupana), Lopud
(Mezo), Sv. Andrija (I. S. André), so auch die
Halbinsel Petka (I. S. Pierre), wie auch ein Teil
des größeren Areals des heutigen Dubrovnik. Die
Nachbarinseln Korčula (Curzola), Sušac (Casolo)
und Lastovo (Lagosta), befinden sich unter vene-
zianischer Herrschaft, die du Val klar durch eine
gepunktete Linie hervorgehoben hat. Auf dem
Festland verläuft die Grenze Dubrovniks vom
Grund des Kanals von Ston dann am Fuß der Bje-
lašnica entlang und der umliegenden Berge im un-
mittelbaren Hinterland der Küste bis nach Trebinje
(Trebigna). Trebinje gehört noch zum Herrschafts-
bereich Dubrovniks. Sie schlängelt sich weiter zum
Ufer, wo sie in der Nähe von Molunat (Malonto)
auftaucht. Molunat befindet sich unter türkischer
Herrschaft, gehört aber auch zur Herzegowina. Das
geographische Gebiet der Republik von Dubrovnik
ist unabhängig.
Venezianisches Dalmatien - A la Republi-
que / Venize. Das ist ein Streifen am Ufer mit
einem flachen Hinterland, das nicht zur Öster-
reichischen Küste gehört, weder zur Herzegowina
(Neretva - dem Grund des Kanals von Ston, Molu-
nat - Risan) noch zur Republik von Dubrovnik.
Hinzu kommt noch der Bucht von Cattaro von Ri-
san (Risine) bis Paštrovići hinzu SE gelegen von
Budva (Budoa). Du Val schreibt über diesen Strei-
fen: A la Repu / bliq[ue] de Venize. Alle bedeuten-
den Gebiete gehören zum Herrschaftsgebiet Vene-
digs.
Türkisches Dalmatien - DALMATIE AV TV-
RC. Das tiefere Hinterland der Küste von Zrmanja
bis Bucht von Cattaro, mit Ausgängen ans Meer,
Neretva - der Grund des Kanals von Ston und Mo-
lunat - Herceg Novi - Risan. Ganz am NW grenzt
es an das Türkische und Österreichische Kroatien,
an die Österreichische Küste, im Norden liegt das
Türkische Kroatien, Unteres Bosnien, Oberes Bos-
nien zusammen mit der Herzegowina, aber nicht an
Serbien. Das Türkische Dalmatien liegt in tür-
kischer Hand.
Unteres Bosnien - BASSE BOSNIE. Im Nor-
den bildet der Fluss Sava die Grenze. Von Bosan-
ska Gradiška (Gradiskia) bis fast nach Šabac (Sa-
bacz), diese beiden Städte befanden sich damals im
Innern Bosniens. Flussabwärts von Šabac läuft die
Grenze im Bogen auf die Drina (Drin R.) zu, über-
quert sie nördlich von Zvornik (Drinauuar) und
dann wieder Richtung SW zum Fluss Bosna (Bos-
na R.). Den Fluss Bosna überquert sie bei Maglaj
(Maglay), das sich im Oberen Bosnien befindet
und von dort geradewegs in den Süden bis an die
35
Grenze des Türkischen Dalmatiens. Das Untere
Bosnien befindet sich in türkischen Besitz
Oberes Bosnien + Herzegowina oder Du-
kat Sv. Sava - HAVTE BOSNIE / HERSEGOVINE
/ et / DVCHE DE SANTO / SABA. Du Val verbin-
det hier das Obere Bosnien (den ursprünglichen
Mittelpunkt des mittelalterlichen Bosniens) mit der
Herzegowina, deren zweiten Namen er hier hervor-
hebt (Dukat sv. Save). Eine Grenz zwischen diesen
beiden Gebieten ist nicht zu finden. Dieses Gebiet
grenzt im Osten an Serbien, im Süden und im Süd-
osten an das Türkische Dalmatien und im Westen
an das Untere Bosnien. Das Gebiet ist türkisch.
Serbien - SERVIE. Die westliche Grenze be-
findet sich an der Drina (Drin R.), die nördliche an
der Sava und an der Donau. Die südliche Grenze
verläuft bei Albanien. Sie ist aber hier nicht ver-
merkt wegen der Kartusche, die dort gelegen ist.
Das gesamte Gebiet befindet sich unter türkischer
Herrschaft.
Albanien - ALBANIE. Im Norden befindet
sich Serbien, im Westen das Türkische Dalmatien.
Die Umgebung von Bucht von Cattaro (Boka ko-
torska) bis nach Paštrovići war unter venetiani-
scher Herrschaft. Das gesamte Albanien befand
sich in türkischer Hand.
Innerhalb dieser verworrenen Grenzen lag
der Bosnische Paschaluk. Interessant ist, dass To-
dorovo und Mutnik, die zur Gegend Una-Sana ge-
hören, nach du Val sich 1663 unter österreichi-
scher Herrschaft befanden und damit zum Österrei-
chischen Kroatien gehörten. Doch wenn wir den
Flusslauf der Una betrachten, von ihrem Ursprung
und dann flussaufwärts Rmanj (Martin Brod), Os-
trovica, Ripač, Bihać, Toplički Turanj, Obrovac
bei Bosanska Krupa, Mračaj, Srednji Bušević, Bo-
sanski Novi usw., sehen wir hier den Machtan-
spruch der Türken und damit den Verbund Tür-
kisches Kroatien. Du Val war hier nicht im Recht.
Todorovo und Mutnik wurden von den türkischen
Truppen nicht besetzt bei ihren Eroberungszügen
gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Diese beiden
Städte (von der linken Uferseite der Una bis zu den
heutigen Grenzen Kroatiens und Bosnien und Her-
zegowinas) bleiben neben ungefähr zehn wieteren
Befestigungen 1635 verlassen. Die türkischen
Herrscher werden diesen Platz besiedeln und dort
eine türkische Verteidigungsbastion errichten.
Was bedeutet das? Dass die Grenzen dieser
Gebiete unter türkischer Herrschaft, in der Zeit der
Anfertigung dieser du Valschen Karte, sich weit
westlicher befanden. Das hat du Val nicht gewusst.
Seine Informationen beruhen auf dem Frieden von
Zitva 1606, also zu Beginn des 17. und nicht zu
Beginn des zweiten Jahrzehnts der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts. Er hinkt mit seinen Daten 57
Jahre hinterher. Das zwingt uns buchstäblich
immer wieder erneut Sorgfalt walten zu lassen bei
der Beurteilung von Grenzen auf alten geographi-
schen Karten. Außer den Karten, die sich aus-
drücklich auf die Friedensverhandlungen beziehen
oder deren Bestndteil sie sind, entstehen alle ande-
ren kartographischen Arbeiten in den damaligen
öffentlichen Institutionen. Da diese meistens keine
Unterstützung von höherer Stelle erhielten, konn-
ten sie auch nicht über aktuelle geographische In-
formationen verfügen. Daher bedienen sie sich de-
ssen, was ihnen zur Verfügung steht: Karten, die
von Vorgängern angefertigt worden sind, und di-
versen anderen Quellen geographischer Wissens-
bestände.
Interessant ist du Vals geographische Bezei-
chnung Türkisches Kroatien. Er hat als erster die-
sen Begriff benutzt, wie aus den zur Verfügung
stehenden Unterlagen erkennbar wird. Damit
wollte man verdeutlichen, welche Gebiete Kroati-
ens durch türkische militärische Macht erobert
wurden. So ist die österreichische Grenze zum
Türkischen Kroatien eine "militärische". Zu dieser
Zeit war es auch wirklich so. Du Val, wie auch
zahlreiche Kartenschreiber, die ihm folgen werden,
haben lediglich dieses im Sinn. Für sie alle ist das
Türkische Kroatien, sogar noch im 19. Jahrhun-
dert, das Gebiet, welches sich in dieser Zeit unter
türkischer Herrschaft befindet. Daher wird dem
Namen "Kroatien" das Attribut "Türkisch" hinzu-
gefügt. Doch die Realität sieht anders aus. Das ein-
stige kroatische Gebiet wird durch die türkischen
Eroberungen in den Bosnischen Paschaluk Ende
des 16. Jahrhunderts aufgenommen. Das wird mit
dem Friedensabkommen von Karlowitz im Jahr
1699 bekräftigt. Daher ist das Türkische Kroatien
eine Erinnerung an den Zustand von 1592 und dem
damaligen Fall Bihaćs unter türkische Herrschaft.
Daljnji ratovi dvaju carstava
Karte koje će nastati nakon Mercatora, s tek
pokojom novom geografskom informacijom, prije
su rezultat silne tržišne potražnje, nego stvarno no-
ve kvalitete. One i dalje osobitom kartografskom
simbolikom vizualno dočaravaju područje gdje se
upravo vode ratovi. No, u tu simboliku unose i no-
vine. Tipičan primjer takvog kartografskog rada je
ova karta, koja predočava aktualno razgraničenje
između područja pod kršćanskim (austrijskom,
mletačkom, dubrovačkom) te turskom vlašću, pa se
njome obuhvatilo veliki geografski prostor od
Ugarske do Jadrana. Kako ne bi bilo nikakve dvoj-
be što je pod kojom vlašću otisnute su granične
crte sastavljene od niza točkica. Kasnije, u drugoj
fazi rada na karti, kad se nanosilo boju, područja
različitih zemalja kolorirana su posebnim bojama
da se još uočljivije razlikuju od susjednih oblasti.
Konačno, po graničnoj crti od niza točkica dodana
je deblja bojana crta, uvijek tamnijeg tona nego
država na koju se odnosi. Kao da ni to nije bilo do-
voljno, unutar svih oblasti pod turskom vlašću do-
daje se grb tog carstva, a za ostala, pod kršćanskim
vlastima, grbovi država kojima su bile podložne.
Na kraju, dodalo se još nešto, i u tome je du Val
prvi, a slijedit će ga brojni kasniji kartografi. Sve
36
su te oblasti dopunski obilježene i posebnim imeni-
ma s isticanjem atributa vlasti pod kojom se nala-
ze.
Austrijska Ugarska - HONGRIE / a / L'AV-
STRICHE. Na jugu graniči s Turskom Ugarskom.
Približno je obuhvaćala današnje države Češku i
Slovačku. Cjelina tog teritorija je pod austrijskom
vlašću.
Turska Ugarska - HON- / GRIE / AV / TV-
RC. Južna granica je Dunav (Danube R.), te rijeka
Drava (Draue R.) do svojeg ušća u Dunav. U blizi-
ni mjesta Nagykanisa (Kanisa) granica ide prema
sjeveru, pa se u luku produžava na istok do jezera
Balaton (Lac Balaton ou Plat). Ide sredinom tog
jezera pa relativno ravno na sjever do ušća rijeke
Nitre (nije obilježena imenom) u Dunav (SE Brati-
slava). Odatle prati Dunav do ušća rijeke Ipol (Ipol
R.) u Dunav. U nastavku slijedi tekućicu Ipol pa se
u luku, poviše planina Nogradska gora - Mátra -
Bükk (sve na sjeveru današnje Mađarske), kod
mjesta Tiszacsege (Chege), spušta na Tisu (Tisa
R.). Nastavlja njezinim vodotokom do mjesta Szol-
nok (Zolnok). Dalje ide na istok da bi između sred-
njeg toka rijeka Keleti (Kalo R.) i Körös (Keres
R.), bila usmjerena u smjeru SSE sve do Dunava,
približno kod Kostolca (Viminacium). Prema tome,
teritorij današnje Mađarske, uz dodatak Vojvodine
i rubnog dijela zapadne Rumunjske. Cijelo to pod-
ručje je pod turskom vlašću.
Austrijska Slavonija - ESCLA- / VONIE a /
L'AVSTRICHE. Na sjeveru joj je granica Drava, is-
točno od nje je Turska Slavonija, a južno Sava. SE
dio današnje Slovenije, tj. du Valova Celjska gro-
fovija, područje je s kojim graniči na zapadu. Ta se
regija nalazi pod austrijskom vlašću.
Turska Slavonija - ESCLAVONIE / AV /
TVRC. Granica na istoku je Dunav. Od ušća Save u
Dunav, pa dalje Savom (Saue R.) prema zapadu,
granica joj je vodotok Save. Otprilike na kraju pr-
ve trećine toka Save između Siska (Sisseg) i ušća
rijeke Une (Una), granična crta u luku skreće pre-
ma sjeveru do Drave. Dalje prema istoku, sve do
dunavskog ušća, rijeka Drava je njezina sjeverna
granica. Cjelina toga područja je pod turskom vlaš-
ću.
Celjska grofovija - COMTÉ DE / CILLEI.
Na jugu graniči Savom, na sjeveru Dravom, a na
istoku s Austrijskom Slavonijom. Ta je grofovija
pod austrijskom vlašću.
Vindijski markizat - MARQVI- / SAT DES /
VINDES. Sjeverna mu je granica Sava, a na istoku
Austrijska Hrvatska. To je u biti zapadni dio Sla-
vonije. Cijeli markizat je pod austrijskom vlašću.
Austrijska Hrvatska - CROATIE A L'AVS- /
TRICHE. Na zapadu graniči s Vindijskim markiza-
tom. Na jugu granična crta nije najjasnija. Najvje-
rojatnije se kreće bilom Velike i Mele Kapele, pro-
dužava sredinom Like, da bi u visini Karlobaga sk-
renula preko Velebita na jadransku obalu. Taj dio
Hrvatske je pod vlašću Austrije.
Austrijsko primorje - [LE LITTORAL]
L'AVSTRICHE. U biti je to današnje Hrvatsko pri-
morje, s tim da su mu ovdje dodani zapadni dijelo-
vi Gorskog kotara (SW od Velike i Male Kapele) i
Like. Zadnji grad u sklopu ovog primorja je Jabla-
nac (Iablonitz). No, stvarno se jugoistočna granica
nalazila SE od Karlobaga. Taj gradić du Val ne is-
tiče, ali granicu stavlja otprilike poviše polovice
otoka Paga (Pago), što približno i jest geografska
pozicija Karlobaga. Dakle, još jedno područje pod
austrijskom vlašću.
Turska Hrvatska - CROA- / TIE / AV / TV-
RC. Na sjeveru graniči Savom i najzapadnijim di-
jelom Turske Slavonije, na istoku joj je Donja
Bosna, a na jugu južni obronci Plješevice i bilo Di-
nare. Zapadno od Turske Hrvatske je Austrijska
Hrvatska. Granica prema jugu ide od Save. Kreće
se ravno na Prevršac (Pridkaueski), pa skreće u
smjeru SW prema Žirovcu (Scheurosnitza), s tim
da Žirovac ostaje u Austrijskoj Hrvatskoj. Nakon
njega okreće gotovo u južnom smjeru, protežući se
tik uz Todorovo (Nouigrad) i Mutnik (Muntz), os-
tavljajući i ta dva grada u Austrijskoj Hrvatskoj.
Time dostiže planinski niz Plješevice. Cijela je ob-
last Turske Hrvatske pod turskom vlašću.
Republika Dubrovačka - REPVBLIQVE DE
RAGVSE. Na primorju, prema du Valu, pod njezi-
nom su vlašću cijeli poluotok Pelješac (Sabion ou
Sabionicello), te otoci Mljet (Melada), Šipan (Lu-
pana), Lopud (Mezo), Sv. Andrija (I. S. André), te
poluotok Petka (I. S. Pierre), kao dio šireg areala
današnjeg Dubrovnika. Susjedni otoci Korčula
(Curzola), Sušac (Casolo) i Lastovo (Lagosta),
pod mletačkom su vlašću, što je du Val jasno istak-
nuo crtom od niza točkica. Na kopnu dubrovačka
granica ide od dna Stonskog kanala pa podnožjem
Bjelašnice i okolnih brda u neposrednom obalnom
zaleđu sve do Trebinja (Trebigna), s time da Tre-
binje ostaje pod dubrovačkom vlašću. Dalje se po-
vija prema obali na koju izbija blizu Molunta (Ma-
lonto). Pritom je Molunat pod turskom vlašću i u
sastavu Hercegovine. Dakako, geografski prostor
Republike Dubrovačke je samostalan.
Mletačka Dalmacija - A la Republique / Ve-
nize. To je obalni pojas s plitkim zaleđem koji nije
u sastavu Austrijskog primorja, Hercegovine (Ne-
retva - dno Stonskog kanala, te Molunat - Risan) ili
Dubrovačke Republike. Tome se dodaje Boka ko-
37
torska od Risna (Risine) do Paštrovića smještenih
SE od Budve (Budoa). Naime, du Val i za taj pojas
piše: A la Repu / bliq[ue] de Venize. Sve istaknute
oblasti ove pokrajine pod mletačkom su vlašću.
Turska Dalmacija - DALMATIE AV TVRC.
Najkraće, to je dublje obalno zaleđe od Zrmanje
do Boke kotorske, s izlascima na more Neretva -
dno Stonskog kanala i Molunat - Herceg Novi - Ri-
san. Skroz na NW graniči s Turskom i Austrijskom
Hrvatskom, te Austrijskim primorjem, na sjeveru
su joj Turska Hrvatska, Donja Bosna, Gornja Bos-
na zajedno s Hercegovinom, a na NE Srbija. Cjeli-
na Turske Dalmacije je pod turskom vlašću.
Donja Bosna - BASSE BOSNIE. Na sjeveru
joj je granica rijeka Sava: od Bosanske Gradiške
(Gradiskia) do približno Šapca (Sabacz), uz napo-
menu da su oba ta grada unutar te Bosne. Nizvod-
no od Šapca granica u luku ide na Drinu (Drin R.),
prelazi je sjeverno od Zvornika (Drinauuar), pa
produžava u pravcu SW prema rijeci Bosni (Bosna
R.). Zadnju (Bosnu), prelazi kod Maglaja (Mag-
lay), koji je u Gornjoj Bosni, te se odatle ravno
kreće na jug, do granice s Turskom Dalmacijom.
Donja je Bosna u cjelini pod turskom vlašću, a suš-
tinski to su Donji Kraji srednjovjekovne Bosne.
Gornja Bosna + Hercegovina ili Dukat Sv.
Save - HAVTE BOSNIE / HERSEGOVINE / et /
DVCHE DE SANTO / SABA. Du Val je ovdje spo-
jio Gornju Bosnu (uže jezgro srednjovjekovne Bo-
sne) s Hercegovinom za koju ističe i njezino drugo
ime (Dukat sv. Save). Protom granica između njih
uopće nije istaknuta. To je prema tome područje
koje na istoku ima Srbiju, na jugu i jugozapadu
Tursku Dalmaciju, a na zapadu Donju Bosnu. Cje-
lina te oblasti je pod turskom vlašću.
Srbija - SERVIE. Zapadna granica na Drini
(Drin R.), a sjeverna na Savi i Dunavu. Južna gra-
nica prema Albaniji, svakako radi kartuše koja je
tu smještena, nije uopće označena. Cijelo je pod-
ručje pod turskom vlašću.
Albanija - ALBANIE. Na sjeveru joj je Srbi-
ja, a na zapadu Turska Dalmacija i šire područje
Boke kotorske do Paštrovića pod mletačkom vlaš-
ću. Cijela se Albanija nalazila pod turskom domi-
nacijom.
U takvim prilično zamršenim granicama situ-
iran je Bosanski pašaluk. Pritom je zanimljivo da
su Todorovo i Mutnik, s Unsko-sanskog područja,
prema du Valu i te 1663. bili pod austrijskom vlaš-
ću, pa time i u Austrijskoj Hrvatskoj. Suprotno od
toga, pratimo li tok Une od njezina izvora pa uz-
vodno, Rmanj (Martin Brod), Ostrovica, Ripač,
Bihać, Toplički Turanj, Obrovac kod Bosanske
Krupe, Mračaj, Srednji Bušević, Bosanski Novi
itd., pod turskom su vlašću, i u sastavu Turske Hr-
vatske. Du Val tu nije u pravu. Todorovo i Mutnik
turska vojska stvarno nije zauzela u sklopu svojih
pohoda pod kraj 16. stoljeća. Njih će dva uz de-
setak drugih utvrda od lijeve obale Une pa do da-
našnje granice Hrvatske i BiH (ali i preko te grani-
ce), ostati napušteni negdje do oko 1635. godine.
Tada će inicijativom turskih vlasti biti naseljeni i
stavljeni u funkciju turskodobnih bosanskih kra-
jiških obrambenih utvrda.
Što to znači? Da se granica područja pod tur-
skom vlašću u doba izrade du Valove karte nala-
zila puno zapadnije, ali du Val za to nije znao.
Njegove su informacije na razini mira u Žitvi
1606., tj. na realnosti početka 17., a ne početka
drugog desetljeća druge polovice 17. stoljeća, tj. u
zakašnjenju je ravno 57 godina. Doslovno nas to
iznova upozorava na oprez pri ocjeni granica na
starim geografskim kartama. Izuzev onih koje izri-
jekom tretiraju određene mirovne ugovore i njihov
su sastavni dio, svi drugi kartografski radovi nasta-
ju u javnim onodobnim ustanovama. Kako te naj-
češće nemaju podršku države, pa ni vlastite, realno
ne mogu imati na raspolaganju svježe geografske
informacije. Zato se i služe onim što im stoji na ra-
spolaganju: kartama prethodnih kartografa i razli-
čitim posrednim izvorima geografskih podataka.
S druge strane, zanimljiv je du Valov geo-
grafski naziv Turska Hrvatska. On je, koliko je
poznato iz raspoložive starije geografske građe, pr-
vi upotrijebio takav oblik. Njime se željelo označi-
ti područje Hrvatske osvojeno turskim vojnim pro-
dorom, pa je granica Austrijske s Turskom Hrvat-
skom "vojna". U tom trenutku to stvarno i jest ta-
ko. Du Val, kao i brojni kartografi koji će iza njega
slijediti, jedino na to misle. Za svih njih Turska
Hrvatska, pa čak i u 19. stoljeću, jest područje koje
je privremeno pod turskom vlašću. Zato uz
imenicu "Hrvatska" i pridružuju atribut "Turska".
No, realnost je drukčija. To nekadašnje hrvatsko
područje turskim osvajanjima bit će uključeno u
Bosanski pašaluk krajem 16. stoljeća, što će biti
potvrđeno i Karlovačkim mirovnim ugovorom
1699. godine. U tom smislu Turska Hrvatska tek je
sjećanje na stanje prije 1592. i tadašnjeg pada Bi-
haća pod tursku vlast.
Titel des Originals - Naslov originala: Pierre du
Val, Les Confins / des Chrestiens et des / Turcs / en Te-
rre Ferme. / C'est-à-dire. / LA HONGARIE, / L'ESCLA-
VONIE, / LA CROATIE et / LA DALMATIE / (...) Par
P[ierre] Du Val Geographe / Ordin[aire] du Roy. / (...)
/ 1663., Paris, 1663. Original: Hrvatski hidrografski ins-
titut - Split. Literatur - Literatura: KOZLIČIĆ, M., 2003,
166-170; MARKOVIĆ, M., 1993, 121; PANDŽIĆ, A.,
1992, 56.
38
K-09. Pierre du Val, Segment der Karte christlich-türkische Grenzen in den Gebieten Ungarn, Slawonien, Kroatien und Dalmatien, Paris, 1663.
K-09. Pierre du Val, Segment s karte kršćansko-tursko razgraničenje na područjima Ugarske, Slavonije, Hrvatske i Dalmacije, Paris, 1663.
41
Lučićs Illyrien
Ein neues typisches Beispiel dieser "An-
fangs" Zeit ist diese Karte des Trogirers Ivan
Lučić, dem Begründer der kroatischen kritischen
Geschichtsschreibung. Der Überschrift zufolge
handelt es sich um das "heutige Illyrien", das heißt,
das Illyrien seiner Zeit. Diese Karte unterscheidet
sich nicht viel von Sambucus K-06, aber sie besitzt
eine üppigere geographische Ausstattung. Auffällig
ist, dass Lučić die bosnisch-herzegowinischen und
benachbarten Orte grundsätzlich aufteilt in Slawo-
nien (Sclavonia), Kroatien (Croatia), Istrien (Is-
tria), Dalmatien (Dalmatia), Bosnien (Bosna),
Herzegowina (Herzegowina). Innerhalb dieser
Aufteilung hebt er eine Reihe von kleineren Regio-
nen hervor. Die größeren Gebiete kennzeichnet er
mit besonderen Farben, die Grenzen hingegen mit
einer Reihe von gestrichelten Linien. Die regionale
Aufteilung kennzeichnet er mit einer gepunkteten
Linie. So wird die weitere Region Una-Sana bei
Lučić zu Kroatien gehören, dabei handelt es sich
um den Sandschak von Bihać (Bihak), zu dem
auch Gebiete gehören wie Japra (Iapra), Srb
(Serb) und Grahovo (Grahouo). Im Osten dieses
Sandschaks befindet sich Bosnien mit ihrer NW
Region Usora (Vsora), im Südosten ist SE Teil
Dalmatiens, den er Herzegowina nennt mit NW
mit den Regionen Livno (Hliwno) und Kosovo
(Cossovo). Im Süden davon befindet sich ein
schmaler Teil Dalmatiens mit der Region Žegar
(Zegar), im SW, W i NW, kroatisch sind die Re-
gionen: Krbava (Corbavia) und Turopolje (Turo-
uo). Im Norden befindet sich der breite Sandschak
von Cernik (Cernik), der sich nördlich und südlich
des Flusses Sava (Sava flu.) erstreckt. Die Region
Japra (Iapra), die heute zu Bosnien und Herzego-
wina gehört, war von N bis NE Sandschak von Bi-
hać. Mitten durch den Sandschak von Bihać fließt
die Una (Vnna flu.). Also eine Menge Neuerungen
in Übereinstimmung mit den neuen geopolitischen
Relationen, die mit der Ausbreitung der türkischen
Macht gegen Westen hin entstanden ist.
Lučićev Ilirik
Novi tipičan primjer te "početne" faze je ova
karta Trogiranina, Ivana Lučića, utemeljitelja hr-
vatske kritičke historiografije. Prema naslovu to je
"Današnji Ilirik", tj. Ilirik njegova doba. Nije puno
drukčija od Sambucusove K-06, ali je bogatija
geografskom građom. Uočljivo je da Lučić bosan-
skohercegovačke i susjedne prostore generalno di-
jeli na Slavoniju (Sclavonia), Hrvatsku (Croatia),
Istru (Istria), Dalmaciju (Dalmatia), Bosnu (Bos-
na), Hercegovinu (Herzegowina), da bi unutar njih
istakao niz užih regija. Pritom te šire prostore oz-
načava posebnim bojama, a razgraničenje nizom
isprekidanih crtica. Regionalnu raspodjelu vrši cr-
tom od niza točkica. U tom smislu šira Unsko-san-
ska regija kod Lučića je u Hrvatskoj, pri čemu je to
Bihaćki sandžak (Bihak), u koji ulaze još uže regi-
je kao što su Japra (Iapra), Srb (Serb) i Grahovo
(Grahouo). Na istoku tog sandžaka je Bosna sa
svojom NW regijom Usora (Vsora), na jugoistoku
je SE dio Dalmacije koji naziva Hercegovinom s
NW regijama Livno (Hliwno) i Kosovo (Cossovo).
Južno je uži dio Dalmacije s regijom Žegar (Ze-
gar), a na SW, W i NW, hrvatske su regije: Krbava
(Corbavia) i Turopolje (Turouo). Sa sjeveru je ši-
roki Cernički sandžak (Cernik) koji se proteže sje-
verno i južno od rijeke Save (Sava flu.), pa bi nje-
gova uža regija Japra (Iapra), koja je u sastavu da-
našnje BiH, bila od N do NE Bihaćkom sandžaku.
Dakako, po sred Bihaćkog sandžaka teče rijeka
Una (Vnna flu.). Prema tome, doista niz novina, u
suglasju s novim geopolitičkim relacijama nastalim
širem turske vlasti na zapad.
Titel des Originals - Naslov originala: Ivan Lučić,
ILLYRICVM / HODIERNVM, / Quod Scriptores co-
mmuniter SCLAVONIAM, / Itali SCHIAVONIAM nun-
cupare solent, / in Dalmatiam, Croatiam, Bosniam, et /
Slavoniam distinguitur. / Sed cum eius majorem partem
Turcae obti- / neant, in Praefectures eorum more San-
zacatus / dictas divisum est, reliquum autem / Veneti,
Vngari, et Ragusini tenent. / Sanzacatus sunt / BOSNA,
Residentia Bassae: POXEGA; CERNIK; / BIHAK; LIKA
et CORBAVA; CLISSA; / HERZEGOWINA, Amsterdam,
1669. Original: Arheološki muzej - Split; Povijesni mu-
zej Hrvatske - Zagreb, sign. 3849-G-764. Literatur - Li-
teratura: KOZLIČIĆ, M., 1995, 216-226; IDEM, 2003,
176-187; MARKOVIĆ, M., 1993, 76-77; PANDŽIĆ,
A., 1988, 67, 69; IDEM, 1992, 58.
Segment mit K-10. - Segmet s K-10.
42
K-10. Ivan Lučić, Karten Illyriens, Amsterdam, 1668.
K-10. Ivan Lučić, Karta Ilirika, Amsterdam, 1668.
45
Vignolas Königreich Bosnien
Giacomo Cantelli da Vignola, gebürtig aus
Modena, einer der größten italienischen Geogra-
phen und Kartenschreiber überhaupt, hat unter an-
derem eine Karte des mittelalterlichen Bosniens
ausgearbeitet. Das war nicht das mittelalterliche
Bosnien wie es wirklich war. Sie stellt die Größe
dar nach europäischem Verständnis Ende des 17.
Jahrhunderts. In dieser Hinsicht kann diese karto-
graphische Arbeit als eine spezifische historische
Karte klassifiziert werden. Hier muss allerdings die
Besonderheit des östlichsten Teils des Gebietes
Una-Sana angeführt werden. In erster Linie denkt
man hier an die Kartographierung der alten bosni-
schen Stadt Ključ. Er gehört nicht zu Bosnien (Bo-
ssina), sondern zu Kroatien (Croatia). Die west-
liche Grenze Kroatiens und Bosniens ist nicht wie
auf den meisten anderen Karten abgebildet der
Fluss Vrbas (Veruatz fl.; Veruetz fl.; Varbus fl.),
sondern ist etwas westlich von diesem Fluss ver-
schoben. Im Osten ist die Drina (Drina fl.), und im
Süden Dalmatien als Grenze festgesetzt. Hier han-
delt es sich um das heutige Gebiet im südlichen
Bosnien und der gesamten Herzegowina, was die
damaligen Kartographen streng voneinander unter-
schieden haben. Von diesem "dalmatinischen"
Streifen zeugen Toponyme wie: Livno (Liwno) und
Mostar (Mostar). Dieses Bosnien unterteilt Cante-
lli in zwei Hauptbestandteile. Der erste befindet
sich im Norden: das aus der Geschichtsschreibung
bekannte Donji kraji benennt er Untere Bosnien -
Donja Bosna (Bossina Inferiore; Bossina propria
inferiore). Das ist nahezu der Bereich, der im Sü-
den bis nach Sarajevo reicht, sowie bis zum mittle-
ren Lauf des Flusses Bosna und der Miljacka. Süd-
lich von dieser Donja Bosna befindet sich Unteres
Rangebiets - Gornji kraji oder in seiner Ausgabe
mit dem Namen Obere Bosnien - Gornja Bosna
(Bossina Superiore; Bossina propria superiore)
geführt. Desweiteren werden die beiden Provinzen
in kleinere Bereiche aufgeteilt und eine Unmenge
von Ortsnamen verteilt, von denen einige antiken
Ursprungs sind. Das ist ein interessantes Verständ-
nis, welches gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf-
taucht.
Vignolina Kraljevina Bosna
Giacomo Cantelli da Vignola, porijeklom iz
Modene, jedan od najvećih talijanskih geografa i
kartografa uopće, pored ostalog, izradio je i kartu
srednjovjekovne Bosne. Nije to srednjovjekovna
Bosna kakva je stvarno bila. Njezino prostranstvo
daje prema europskom shvaćanju krajem 17. sto-
ljeća. U tom smislu ovaj kartografski rad možemo
klasificirati i kao svojevrsnu historijsku kartu.
Ipak, mora se istaknuti zanimljivost najistočnijeg
dijela Unsko-sanskog područja. Pritom se prvenst-
veno misli na kartografiranje Ključa, toga staroga
bosanskog grada. Nije uključen u Bosnu (Bossina),
već naprotiv u Hrvatsku (Croatia). Ipak, zapadna
granica Hrvatske i Bosne nije kao na većini drugih
karata Vrbas (Veruatz fl.; Veruetz fl.; Varbus fl.),
već je pomaknuta ponešto zapadnije od te rijeke.
Na istoku je to ustaljena Drina (Drina fl.), a na ju-
gu Dalmacija. Ustvari, to je područje današnje juž-
ne Bosne i cijela Hercegovina, što su onodobni
kartografi strogo razlikovali. Da to jest tako, s tog
"dalmatinskog" pojasa egzaktno svjedoče toponi-
mi, npr.: Livno (Liwno) i Mostar (Mostar). Tako
shvaćenu Bosnu Cantelli dijeli na dva temeljna di-
jela. Prvi je na sjeveru: iz povijesti poznati Donji
kraji koje on naziva Donjom Bosnom (Bossina In-
feriore; Bossina propria inferiore). To je približno
oblast koja na jugu seže do Sarajeva, te srednjeg
toka Bosne i Miljacke. Južno od te Donje Bosne
stari su Gornji kraji ili u njegovoj redakciji Gornja
Bosna (Bossina Superiore; Bossina propria supe-
riore). Dalje se obje provincije dijele na niz ma-
njih oblasti, te se daje pregršt toponima, od kojih
su neki antički. Dakle, zanimljivo shvaćanje s kraja
17. stoljeća.
Titel des Originals - Naslov originala: Giacomo
Cantelli da Vignola, IL REGNO DELLA BOSSINA / di-
uiso nelle sue Prouincie principali, / [descritto] da Gia-
como Cantelli da Vignola / suddito, e Geografo del'Se-
reniss[imo] Sig[nor] Duca di Modena [et] c[etera] / Su
l'esemplare delle Carte Migliori, e con la direzione de-
lle / Memorie de più accreditati Autori, / e dato in luce
da Gio[vanni] Giacomo [de] Rossi dalle Sue Stampe in
Roma all' / Insegna di Parigi alla Pace con Priu[ilegi]o
del S[ommo] P[ontefice] l'Anno 1689., Roma, 1689.
Original: Hrvatski državni arhiv - Zagreb, sign. A-II-19.
Literatur - Literatura: GAŠPAROVIĆ, R., 1970, 55-58;
KOZLIČIĆ, M., 2003, 193-211; MARKOVIĆ, M.,
1993, 108-109, 200, 206.
46
K-11. Giacomo Cantelli da Vignola, Königreich Bosnien, Rom, 1689.
K-11. Giacomo Cantelli da Vignola, Kraljevina Bosna, Roma, 1689.
49
Die Abgrenzungen gemäß den Beschlüssen
des Friedensabkommens von Karlowitz
von 1699
Der Krieg der nach der türkischen Niederlage
bei Wien 1683 geführt wird, bringt eine Verwüs-
tung Bosnien und Herzegowinas sowie eine Zer-
störung Sarajevos im Herbst 1697. Gleichzeitig
verliert das Türkische Reich die Lika, Krbava,
Dalmatien, Slawonien und die benachbarten Ge-
biete, so dass ihr Machteinfluss sich im Westen
und mehr oder weniger auch auf dem Gebiet der
heutigen BiH verringert. Obendrein war seine mili-
tärische Macht schon das ganze Jahrhundert hin-
durch dem Untergang geweiht. Dieser Krieg wird
mit der Zeit alle drei wesentlichen Kriegsparteien
bis zum letzten verbrauchen (das Österreichische
und Türkische Reich wie auch die Venetianische
Republik). Der einzig mögliche Ausweg für die
drei kriegführenden Länder bestand daher in Frie-
densgesprächen. Man versuchte dabei nicht den
früheren status quo (wie vom Frieden bei Zitva
1606) wieder herzustellen, sondern das zu erhalten,
was man verteidigen konnte. So kommt es zu Frie-
densverhandlungen in Karlowitz, die am 7. No-
vember 1698 beginnen und am 26. Januar 1699
mit dem bekannten Frieden von Karlowitz enden.
Über die Grenzen, die mit diesem internationalen
Friedensvertrag festgelegt werden, gibt es eine Un-
menge an Karten. Einer von diesen Urhebern ist
Johann Christoph Weigel, der in Nürnberg als
Kupferstecher und Herausgeber von geographi-
schen Karten gewirkt hat. Er gehört zu den ersten
so genannten Kartografen, der auf seiner Karte die
tatsächlichen Ergebnisse der Abgrenzungen gemäß
dieses Friedensabkommens einarbeitet. Ob sich
Wiegel möglicherweise seiner Kontakte in Wien
bedient hat, um schneller an die wertvollen Anga-
ben über die Grenzsetzung zu erhalten, ist nicht be-
kannt. Aber es ist offensichtlich, dass man ohne
diese Informationen aus dieser Stadt dieses karto-
graphische Werk nicht realisieren konnte.
Auf der Karte werden die weiten Grenzgebie-
te des Österreichischen und Türkischen Reiches
veranschaulicht, vom Gebiet Rumäniens (Vala-
chia) bis zum Ufer der östlichen Adria bei Karlo-
bag (Carlopago). Im Süden umfasst es den geogra-
phischen Raum bis Skradin (Scardona) in Dalma-
tien und Nisch in Serbien (Nissa), und im Norden
weit über die Flüsse Sava (Savus fl.) und Drava
(Dravus fl.). Außerdem werden am oberen und un-
teren Rand 19 Stadtpläne und weitere Orte abge-
bildet, die in dieser Zeit von besonderer militäri-
scher und geopolitischer Wichtigkeit waren. Am
oberen Rand befinden sich neun davon und zwar:
Gradiška (Gradisca), Slankamen an der Donau
(Slankamen), Morović südlich von Osijek (Moro-
vig), Osijek (Essek), Petrovaradin an der Donau
(Petervardein), Belgrad (Beograd), Brod an der
Sava (Brod), der befestigte Engpass in Erdelj
(Essen Thor), so auch der Felsen Filibe am Fluss
Maraš (der Fels Filibe). Unter der Karte am unte-
ren Rand sind zehn dargestellt: Jasenovac an der
Mündung der Una u Sava (Ieszenovitz), Dubica
(Dubitza), Kostajnica (Kastanovitz), Zrin in der
Banovina (Zerin), Gvozdanski ebenso in der Bano-
vina (Gvozdansky), Bosanski Novi (Neu Novi),
Slunj auf dem Kordun (Sluin), Bihać (Bihacs),
Drežnik - NW von Bihać (Dresnik) und Boričevac
westlich von Kulen Vakuf (Poricsovatz) gelegen.
An diesem Bestand ist es leicht zu erkennen, dass
es zu den Grenzen Kroatiens und Bosnien und
Herzegowinas die meisten Pläne gibt. Wenn wir
sie in eine geographische Reihe bringen von Osten
nach Westen, dann von Süden nach Südostenpa,
dann sind dies: Slankamen, Morović, Brod, Gra-
diška, Jasenovac, Dubica, Kostajnica, Zrin, Gvoz-
danski, Bosanski Novi, Slunj, Drežnik, Bihać, Bo-
ričevac. Demnach 14 oder 73,68 % der insgesamt
19 dargestellten Karten. Schon diese Tatsache er-
zählt von der außerordentlichen geostrategischen
und geopolitischen Wichtigkeit des damaligen bos-
nisch-herzegowinischen Territoriums. Obendrein
ist es interessant zu sehen, dass 14 von diesen
Grenzstädten, die sich im heutigen BiH befinden,
sogar 7 oder 50,00 %, bzw. 36,84 % auf alle 19
übertragen, auf das Gebiet der Una-Sana entfallen.
Demnach war der Bosnische Paschaluk oder Ejalet
der Serhat des Türkischen Reiches. Aber der wahre
Serhat war seit dem Frieden von Karlstadt das
Gebiet um Una-Sana. Hier ist Verteidigungspunkt
des türkischen Bosniens und des Türkischen
50
Reiches mit Sitz in der Kaiserstadt (Istanbul).
Schon die oberen Zahlen sprechen genau davon.
Aber noch mehr das wietere kartographische Ma-
terial, welches noch folgt. Auffällig ist, dass Weigel den Namen Kroa-
tien (Croatia) auf beiden Seiten der österreichi-
schen-türkischen Grenze ausdehnt. Auch bei ihm,
wie beispielsweise auch du Val (K-09), reicht
Kroatien bis zum Fluss Vrbas (Verbas fl.), vom
rechten Ufer dieses Flusses bis zur Drina (Drin fl.)
befand sich Bosnien (Bosna). Im Osten ab der Dri-
na liegt Serbien (Servia). Dort, wo heute mehr oder
weniger die Vojvodina liegt, ist die Banovina vom
Temeschwar (Banatus Temisvarinus). Nördlich der
Sava (Savus fl.) liegt Slawonien (Sclavonia), süd-
lich und südwestlich von Bosnien ist Dalmatien
(Dalmatia). So sehen wir hier neue Bewegungen in
der Qualität, aber auch die Beibehaltung einer Rei-
he von alten geopolitischen Relationen.
Razgraničenje prema odredbama
Karlovačkog mirovnog ugovora iz 1699.
godine
Rat koji se vodio nakon turskog poraza pod
Bečom 1683., rezultirat će priličnim pustošenjem
BiH, pa čak i poharom Sarajeva na jesen 1697.
Istodobno, Tursko Carstvo će izgubiti Liku, Krba-
vu, Dalmaciju, Slavoniju i druga okolna područja,
suzivši svoju vlast na zapadu manje-više na pod-
ručje današnje BiH. Uz to, vojna mu je moć već
gotovo cijelo stoljeće bila na zalazu. No, taj je rat
vremenom iscrpio sve tri glavne sukobljene strane
(Austrijsko i Tursko Carstvo, te Mletačku Repub-
liku). Stoga se jedini mogući izlaz za zaraćene dr-
žave pronalazi u mirovnim pregovorima. Pritom se
nastojalo postići ne raniji status quo (kao kod Žit-
vanskog mira 1606.), već zadržati što se moglo o-
braniti. Tako dolazi do mirovnih pregovora u Sri-
jemskim Karlovcima, koji počinju 7. novembra
1698. a završavaju 26. januara 1699. poznatim
Karlovačkim mirom. O granicama utvrđenim tim
međunarodnim mirovnim ugovorom postoji pregršt
karata. Jednoj od njih je autor Johann Christoph
Weigel, koji je djelovao u Nürnbergu kao bakrore-
zac i kartografski izdavač. On je prvi tzv. civilni
kartograf koji je na svojoj karti donio stvarne re-
zultate razgraničenja prema tom mirovnom spora-
zumu. Da li se Weigel možda poslužio kakvim
svojim bečkim vezama kako bi što brže došao do
dragocjenih podataka o razgraničenju, nije pozna-
to, ali je očigledno da se bez informacija iz toga
grada ovo kartografsko djelo nije moglo izraditi.
Kartom se prikazuje široko prostranstvo raz-
graničenja Austrijskoga i Turskog Carstva od pod-
ručja Rumunjske (Valachia) do obale istočnog
Jadrana kod Karlobaga (Carlopago). Na jug za-
hvaća geografski prostor do Skradina (Scardona) u
Dalmaciji i Niša u Srbiji (Nissa), a na sjever dale-
ko preko rijeka Save (Savus fl.) i Drave (Dravus
fl.). Osim toga, uz gornji i donji rub doneseno je
19 planova gradova i drugih lokaliteta koji su u to
doba bili od osobite vojne i geopolitičke važnosti.
Uz gornji rub ih je devet i to: Gradiška (Gradisca),
Slankamen na Dunavu (Slankamen), Morović juž-
no od Osijeka (Morovig), Osijek (Essek), Petrova-
radin na Dunavu (Petervardein), Beograd (Beo-
grad), Brod na Savi (Brod), utvrđeni klanac u Er-
delju (Essen Thor), te stijena Filibe na rijeci Maraš
(der Fels Filibe). Ispod karte, uz donji rub, ima ih
deset: Jasenovac na ušću Une u Savu (Ieszenovitz),
Dubica (Dubitza), Kostajnica (Kastanovitz), Zrin u
Banovini (Zerin), Gvozdanski također u Banovini
(Gvozdansky), Bosanski Novi (Neu Novi), Slunj na
Kordunu (Sluin), Bihać (Bihacs), Drežnik - NW od
Bihaća (Dresnik) i Boričevac smješten zapadno od
Kulen Vakufa (Poricsovatz). Lako je iz tog reper-
toara uočiti da je uz današnju granicu Hrvatske i
BiH dano najviše planova. Složimo li ih geograf-
skim redom od istoka prema zapadu, pa put juga i
jugoistoka, to su: Slankamen, Morović, Brod, Gra-
diška, Jasenovac, Dubica, Kostajnica, Zrin, Gvoz-
danski, Bos. Novi, Slunj, Drežnik, Bihać, Boriče-
vac. Dakle, 14 ili 73,68 % od ukupno predočenih
19. Već i ta situacija govori o izvanrednoj geostra-
tegijskoj i geopolitičkoj važnosti tadašnjeg bosan-
skohercegovačkog teritorija. Međutim, također je
zanimljivo da od tih 14 gradova na granici ili uz
granicu današnje BiH, čak njih 7 ili 50,00 %, od-
nosno 36,84 % u odnosu na svih 19, otpada na Un-
sko-sansko područje. Prema tome, Bosanski paša-
luk ili ejalet jest serhat Turskog Carstva, ali pravi
serhat je bio, a od Karlovačkog mira to je i više,
uže Unsko-sansko područje. Tu će se braniti tur-
skodobna Bosna i Tursko Carstvo sa sjedištem u
Carigradu. Već gornji brojevi o tome egzaktno go-
vore. Još više kartografski materijal koji se dalje
prezentira.
Premda donosi razgraničenje, Weigel ipak
ime Hrvatske (Croatia) proteže s obje strane aus-
trijsko-turske granice. I njemu je, poput npr. du
Vala (K-09), Hrvatska do Vrbasa (Verbas fl.), a od
desne obale te rijeke pa do Drine (Drin fl.) bila bi
Bosna (Bosna). Na istok od Drine je Srbija (Ser-
via), a tamo gdje je danas manje-više Vojvodina
njegova je Temišvarska banovina (Banatus Temi-
svarinus). Sjeverno od Save (Savus fl.) je Slavoni-
ja (Sclavonia), a južno i jugozapadno od Bosne
Dalmacija (Dalmatia). Dakle, novi pomaci u kvali-
teti, ali i zadržavanje niza starih geopolitičkih rela-
cija.
Titel des Originals - Naslov originala: Johann
Christoph Weigel, MAPPA / der zu Carlovitz geschlo-
ssenen / und hernach durch zwey gevollmächtigte / Co-
mmissarios vollzogenen / Kaiserlich-Türkischen / Grän-
tz = Scheidung, / so in dem früh-Jahr 1699. angefangen
und nach / verfliessung 26. Monaten vollendet worden,
Nürnberg, cca 1702. Original: Hrvatski povijesni muzej
- Zagreb, sign. 3844. Literatur - Literatura: GAŠPARO-
VIĆ, R., 1970, 64-65; KOZLIČIĆ, M., 2003, 346-348;
MARKOVIĆ, M., 1993, 198-199; PANDŽIĆ, A., 1988,
99-100; IDEM, 1992, 81.
51
K-12. Johann Christoph Weigel, Segment der Karte über die Grenzziehung zwischen dem Österreichischen und Türkischen Reich nach dem Frieden von Karlowitz 1699,
Nürnberg, um 1702.
K-12. Johann Christoph Weigel, Segment s karte razgraničenje Austrijskog i Turskog Carstva prema Karlovačkom miru 1699., Nürnberg, oko 1702.
52
Die gesamte Karte K-12 sowie die vergrößerten Pläne der wichtigsten Befestigungen an der Grenze der beiden Reiche.
Cjelina karte K-12, te uvećani planovi najvažnijih utvrda uz granicu dvaju carstava.
53
Seutters kolorierte Karte aus dem Jahr
1709
Der Kupferstecher, Geograf, Kartograf und
kartographischer Herausgeber Matthäus Seutter
aus Augsburg ist durch diese Landkarte in die Ge-
schichte der Kartographie eingegangen. Und in der
Tat ist das eines der Meisterwerke in der Weltkar-
tographie am Anfang des 18. Jahrhunderts. Zu-
nächst bezieht sich das in erster Linie auf die
allgemeine künstlerische Gestaltung der Karte. Die
künstlerische Gestaltung in der Kartographie spielt
nach A. Ortelius, Ende des 16. Jahrhunderts, eine
außerordentliche Rolle. Im übrigen lassen sich auf
dem Markt besser und leichter ansprechende
Arbeiten mit künsterlischem Wert verkaufen. Den-
noch sollte man im Blick haben, dass noch im 17.
Jahrhundert die ersten Verlagshäuser auftauchen,
insbesondere in den Niederlanden und in Deutsch-
land, die sich mit der Kartographie beschäftigen
und einige davon ausschließlich mit kartogra-
phischen Veröffentlichungen. Daher bleibt anzu-
merken, dass kein Besitzer eines solchen Verlages
etwas unternehmen würde, von dem er meint, dass
es schon von vorn-herein keinen Erfolg am Markt
haben wird. So sind alle Karten von Seutter auf
diese Weise erschienen, das bedeutet, dass sie
schon damals sehr hoch geschätzt worden sind.
Vom geographischen Aspekt her, entspricht der In-
halt von K-13 der Überschrift. Das ist "die neueste
und genaueste Karte" im Gegensatz zu den frühe-
ren kartographischen Arbeiten. Sie ist teilweise
historisch, aber ganz im Geiste der Zeit, in der sie
entstanden ist. In ihrer Mitte befindet sich Bosnien
als mittelalterliches Königreich Bosnien, genau in
der Gestalt, wie es damals gesehen wurde. Ähnlich
die übrigen Länder und Regionen. Unter diesem
Gesichtspunkt lässt sich sagen, dass dieses die Kar-
te des slawischen Südens ist. Dort sind selbstver-
ständlich auch die wichtigsten mittelalterlichen da-
maligen Staaten und Gebiete verzeichnet. In alpha-
betischer Reihenfolge sind das: Bosnien (Bosnia),
Dalmatien (Dalmatia), Istrien (Istria), Kroatien
(Croatia), die Republik Dubrovnik (Reipubblica
Ragusina), Slawonien (Sclavonia), auch Serbien
oder Raška (Servia sive Rascia). In der Nachbar-
schaft Albanien (Albania), welches auch Monte
Negro umfasste. Dazu Bulgarien (Bulgaria), in das
der südliche Teil des heutigen Rumäniens einge-
schlossen ist. Danach das mittlere und nördliche
Rumänien (Transilvania), Ungarn (Hungaria),
Österreich (Germania), und an der westlichen
Küste der Adria Italien (Italia). Hier müssen noch
die Wappen erwähnt werden, die sich in der un-
teren rechten Ecke der Karte befinden (Dalmatien,
Kroatien, Slawonien, Bosnien und Serbien).
Segment mit K-13. - Segment s K-13.
Innerhalb dieser Grundaufteilung kann man
mit aufmerksamem Blick erkennen, dass Dalma-
tien aus zwei Teilen zusammengesetzt ist: ein be-
grenztes Dalmatien und Herzegowina oder Dukat
Sv. Saus (Herzegovina sive Ducatus S. Sabae).
Das bosnische engere Territorium, ähnlich wie
auch das serbische, ist aufgeteilt in mehrere Sand-
schaks: den Sandschak von Banja Luka (Banialu-
cen Sang[iacatus]), den Sandschak von Sarajevo
(Saraliensis Sangiacatus) und den Sandschak von
Onogošt (Orbanensis Sangiacatus). Die Sand-
schaks sind wiederum aufgeteilt, wenn man das
mittelalterliche Bosnien beobachtet und seine terri-
toriale Aufteilung, so auch die neueren Tendenzen,
das Land in kleinere Provinzen einzuteilen. Zum
Beispiel ist der Sandschak von Banja Luka, aufge-
teilt in Cernik (Cernik), dem Überbleibsel des eins-
tigen Sandschak von Cernik, dann Usora (Usora)
und Grahovo (Gracovo). In den Sandschak von Sa-
rajevo fallen: Oberer Tutla - Gornja Tuzla (Salaea
Superior), Vareš (Varesia Prov.), Unterer Tuzla -
Donja Tuzla (Salaea Inferior), usw.
Seutterova kolorirana karta iz 1709. godine
Bakrorezac, geograf, kartograf i kartografski
izdavač Matthäus Seutter iz Augsburga u povijesti
kartografije najviše je poznat po ovoj karti. I
doista, to je jedno od remekdjela svjetske kartogra-
fije na početku 18. stoljeća. Prvenstveno se to od-
nosi na opći likovni dojam karte, a likovnost u kar-
tografiji nakon A. Orteliusa krajem 16. stoljeća
ima iznimno važnu ulogu. Uostalom, na tržištu se
bolje i lakše moglo prodati dopadljivije djelo s li-
kovnog stajališta. Konačno, treba imati u vidu da
se još od 17. stoljeća pojavljuju izdavačke kuće,
osobito po Nizozemskoj i Njemačkoj, koje su se
bavile i kartografijom, a neke isključivo kartograf-
skim izdavaštvom. Stoga, ni vlasnik te izdavačke
kuće neće prihvatiti nešto za što unaprijed misli na
neće imati uspjeha na tržištu. Kako su sve Seutte-
rove karte izdane na takav način, to znači da ih se
još onda visoko vrednovalo. S geografske strane
K-13 sadržajem odgovara naslovu. To je doista
"nova i točnija karta" u odnosu na ranije kartograf-
ske radove. Dijelom je historijska, ali i u duhu vre-
mena u kojem je nastala. U njezinoj sredini je Bos-
na u smislu srednjovjekovne Kraljevine Bosne, na
način kako se još i tada shvaćalo njezin obujam.
Slično je s ostalim državama i regijama. U tom
kontekstu, moglo bi se kazati da je to karta slaven-
54
skog juga. Tu su naime zastupljene najvažnije
srednjovjekovne i onodobne države i regije. Abe-
cednim redom to su: Bosna (Bosnia), Dalmacija
(Dalmatia), Istra (Istria), Hrvatska (Croatia), Re-
publika Dubrovačka (Reipubblica Ragusina), Sla-
vonija (Sclavonia), te Srbija ili Raška (Servia sive
Rascia). U njihovu je susjedstvu Albanija (Alba-
nia), pod koju se obuhvatilo i Crnu Goru, pa Bu-
garska (Bulgaria), u koju se uključilo južni dio da-
našnje Rumunjske, zatim središnja i sjeverna Ru-
munjska (Transilvania), Mađarska (Hungaria),
Austrija (Germania), a na zapadnoj obali Jadrana
Italija (Italia). Na toj istoj razini dobro je spome-
nuti i grbove koji se nalaze u donjem desnom kutu
karte (Dalmacija, Hrvatska, Slavonija, Bosna i Sr-
bija).
Unutar te generalne raspodjele, pozornim
pregledom, može se uočiti da Dalmaciju čine dva
dijela: uža Dalmacija te Hercegovina ili Dukat Sv.
Save (Herzegovina sive Ducatus S. Sabae). Uži
bosanski teritorij, a slično je sa srpskim, podijeljen
je na više sandžaka: Banjalučki (Banialucen San-
g[iacatus]), Sarajevski (Saraliensis Sangiacatus) i
Onogoški (Orbanensis Sangiacatus). Sandžaci su
opet razdijeljeni, prateći srednjovjekovnu bosan-
sku teritorijalnu razdiobu, a dijelom slijedeći i no-
vije tendencije, na uže provincije. Recimo, Banja-
lučki sandžak je bio podijeljen na Cernik (Cernik),
što je ostatak nekadašnjeg Cerničkog sandžaka, te
Usoru (Usora) i Grahovo (Gracovo), dočim bi u
Sarajevski sandžak išli: Gornja Tuzla (Salaea Su-
perior), Vareš (Varesia Prov.), Donja Tuzla (Sa-
laea Inferior), itd.
Titel des Originals - Naslov originala: Matthäus
Seutter, Nova et accurata Tabula / REGNORUM ET
PROVINCIARUM / DALMATIAE, CROATIAE, SC-
LAVONIAE, / BOSNIAE, SERVIAE, ISTRIAE, ET
REIP[UBBLICAE] / RAGUSANAE, / CUM FINITI-
MIS REGIONIBUS / Studio et Impensis / MATTHAEI
SEUTTERI, / (...), Augsburg, 1709. Original: Hrvatski
državni arhiv - Zagreb, sign. A-II-31. Literatur - Litera-
tura: KOZLIČIĆ, M., 2003, 349-365; MARKOVIĆ, M.,
1993, 164-165, 234-238; PANDŽIĆ, A., 1988, 102-
107; IDEM, 1992, 74; H. ŠABANOVIĆ, 1982a; IDEM,
1982b, 101-103.
Segment mit K-13. Korridor Neretva - Bosna.
Segment s K-13. Koridor Neretva - Bosna.
55
K-13. Matthäus Seutter, Karte Dalmatiens, Kroatiens, Slawoniens, Bosniens, Serbiens und der Republik Dubrovnik, Augsburg, 1709.
K-13. Matthäus Seutter, Karta Dalmacije, Hrvatske, Slavonije, Bosne, Srbije i Republike Dubrovačke, Augsburg, 1709.
59
Der Frieden von Passarowitz 1718 und die
neuen Grenzen der beiden Kaiserreiche
Nach der Entstehung der vorhergehenden K-
13 von Seutter werden sich die Verhältnisse im
Südosten Europas noch einmal verschärfen. Es
handelt sich dabei um einen erneuten Krieg
zwischen dem Österreichischen und Türkischen
Reich, da keine von beiden Seiten mit dem 1699
Erreichten zufrieden war. Die türkischen Militär-
strategen erklären schon 1714 Venedig den Krieg,
mit dem man eigentlich 1699 Frieden geschlossen
hatte, um die Besitztümer im mediterranen Raum
wieder zurückzuerobern. Dem Konflikt schließt
sich auch alsbald Österreich an, welches nicht nur
den Druck auf die Venezianische Republik min-
dern wollte, sondern auch selbst versuchte, in der
bereits bestehenden militärpolitischen Situation
neue Gebiete zu gewinnen und so eine neue Front
eröffnet. Prinz Eugen von Savoyen siegt am 5.
August 1716 bei Temeschwar, während Venedig
zur gleichen Zeit Korfu erobert, dann neue Gebiete
in Dalmatien (Imotski), weitet sich dann weiter ins
Hinterland von Dubrovnik, in die Region Trebinje
und Popovo Polje und kreist so Festland her die
Republik von Dubrovnik ein. Gradiška fällt am 9.
September 1716, aber der österreichischen Seite
hingegen gelingt es nicht, Bosanski Novi und Bi-
hać einzunehmen. Im darauffolgenden Jahr, 1717,
wird der Krieg fortgesetzt. Jasenovac, Dubica und
Kostajnica fallen. Belgrad wird am 15. August
1717 erobert, anschließend Banat und Srijem so-
wie ein Teil Serbiens. Da Österreich ein Krieg ge-
gen Spanien drohte und die türkische Seite schon
kriegsmüde war, beginnt man mit Friedensge-
sprächen bereits Ende des Jahres 1717. Nun war
dies jedoch ein Gespräch über mögliche Friedens-
verhandlungen. Diese Präliminarien werden tat-
sächlich zu Friedensverhandlungen, die in Belage-
rungszelten bei Passarowitz (Požarevac) in Serbien
stattfinden und vom 5. Juni bis zum 12. Juli 1718
dauern, wobei beide Seiten viel mehr verlangen als
sie in den Kämpfen erreicht haben. Anfangs mied
die türkische Seite Verhandlungen mit den Venezi-
anern, Österreich stellte irreale Ansprüche, doch
am Ende werden diese Probleme beseitigt. Zu die-
ser Zeit entsteht die Losung uti possidetis, das hei-
ßt, das in seiner Macht erhalten, was man bis dahin
erobert hat.
Österreich profitiert sehr von diesem Frieden.
Statt der alten Grenze von 1699 an der Sava wer-
den die Grenzpfosten um 6 bis 10 km weiter vom
rechten Ufer dieses Flusses ins Landesinnere des
Bosnischen Paschaluks verschoben, entlang dieses
Flusses bis zur Mündung der Una. So kamen unter
österreichische Herrschaft Brčko, Šamac und Bo-
sanska Gradiška. So ähnlich verläuft es auch fluss-
aufwärts der Una. Unter österreichischer Herr-
schaft bleibt Stari Jasenovac, der sich auf der rech-
ten Seite ihres Flusslaufs befindet. Analog dazu
auch bei Dubica, heute Bosanska Dubica genannt,
und Bosanska Kostajnica. Erst bei Bosanski Novi
überquert die Grenzlinie den Wasserlauf der Una,
so dass diese Stadt weiterhin unter türkischer Herr-
schaft im Verbund des Bosnischen Paschaluks
bleibt. Weiter der Una flussabwärts folgend, reicht
die Grenze bis unter Dobretin, wo sich auch auch
die Grenze zwischen Kroatien und Bosnien und
Herzegowina befindet. Dort verlässt sie die Una
und dann weiter bis zum Berg Klepala. Diese von
den Karten her bekannte "Tasche" südwestlich von
Bosanski Novi "vertieft sich" in dem Maße wie sie
heute vorhanden ist. Das ist die erste Veränderung
an der Grenze, die für den Westen Bosnien und
Herzegowinas von Bedeutung ist. Der Süden des
heutigen BiH wird nicht so bestehen bleiben, wie
es sich die Venezianische Republik gewünscht hat.
Sie konnte sich schon vor 1716 ins Hinterland von
Dubrovnik ausweiten, auf die Gebiete Trebinje und
Popovo polje. Sie kreist die Republik von Dubrov-
nik vom Festland her ein, verliert es aber definitiv
1717 in Passarowitz. Die Zugänge zum Meer Klek-
Neum und Sutorina des türkischen Bosniens wer-
den noch einmal im Frieden von Karlowitz 1699
international bestätigt. Außer der Grenzverände-
rung der beiden Reiche bei Bosanski Novi in der
vorhin erwähnten "Tasche", geschieht dies ähnlich
bei Furjan, das mit seiner engsten Umgebung an
Kroatien fallen wird und so eine zweite "Tasche"
entstehen wird. Alles andere bleibt unverändert bis
zum Frieden von Sistowa 1791.
Seutter veranschaulicht diesen neuen geopo-
litischen Zustand auf seiner K-14 aus dem Jahr
1744, d.h. 22 Jahre nach dem Frieden von Passaro-
60
witz. An der rechten Uferseite des Wasserlaufs der
Una von Bihać, Richtung Jasenovac, vermerkt er:
Unna Fl. Pacis Passarovicensis limitaneus. Und
hier liegt das wirkliche Problem von zivilen Karto-
graphen. Seutter weiß, dass es Grenzverhand-
lungen zwischen den beiden Kaiserreichen 1699
gab, danach auch noch 1718, aber Informationen,
wie die Grenzen schließlich verwirklicht worden
sind, davon haben er und der größte Teil der zivi-
len Intellektuellen Europas jahrzehntelang wenig
gewusst. Der Höhepunkt dieses Nichtwissens ist
der obere Satz: "Una - die neue Grenzlinie gemäß
dem Frieden von Passarowitz" zwischen zwei
Kaiserreichen. Der südliche Teil entspricht so un-
gefähr den Tatsachen des Friedens von Passaro-
witz, aber schon von der Verbindung Plitwitzer
Seen - Plitvička jezera (Krapatsitz Lac), Bihać
(Wihatz - Bihatz) sind die geographischen Anga-
ben geradezu willkürlich gesetzt. Mit anderen
Worten, innerhalb der Regionen unter türkischer
Herrschaft bleiben die Orte Sokolac (Zokolitz) und
Bihać. Die Grenzlinie zieht sich gerade über Bre-
kovica (Procoyatz), wo sie unter Ostrožac (Ostro-
satz) an das linke Ufer der Una (Unna fl.) gerückt
wird und dann weiter an diesem Ufer entlang fluss-
abwärts verläuft. Das bedeutet, dass die gesamte
Zone nördlich vom mittleren Lauf der Una unter
der Herrschaft des Österreichischen Reiches bleibt.
Wenn man das berücksichtigt, so erhält man auf K-
14 die genaue Bestätigung bei der Anordnung der
Buchstaben im Namen des kroatischen König-
reiches: Croatiae / reg- / num. Das letzte reg +
num stößt an die erwähnte Grenze. Rechts oder
westlich von dieser Grenze findet sich der Name
für das Königreich Bosnien: Regnum Bosniae.
Demnach lassen sich solche Situationen mehr oder
weniger auf den Karten aus der Zeit zwischen dem
16. und 17. Jahrhundert erkennen. Seutter arbeitet
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts! In dieser
Hinsicht ist das jedenfalls eine unentschuldbare
falsche Darstellung der Grenzmarkierungen. Seut-
ter standen keine besseren Angaben zur Verfü-
gung. Er war nicht in der Lage, die gleichen Hin-
weise zu verwenden, denen sich beispielweise
Wiegel bediente für seine K-12. Doch warum soll-
te er Weigel Glauben schenken, wenn er seine Kar-
te in den Händen hielt? Er benötigte eine Reihe
von Beweisen. Das bedeutet, dass die Informatio-
nen, die Weigel anführt, schon auf anderen karto-
graphischen Arbeiten der zivilen Kartographie auf-
geführt werden. Da das nicht möglich war, hat er
das dargestellt, was er, als er an der Karte arbeite-
te, für das Beste hielt. Sein Bestes war nicht an-
nähernd gut. Das liegt an der langsamen Beschaf-
fung von Auskünften, selbst wenn es sich um sol-
che wichtigen Grenzmarkierungen handelt.
Požarevački mir 1718. i novo razgraničenje
dvaju carstava
Nakon nastanka prethodne Seutterove K-13,
odnosi na jugoistoku Europe još će jednom biti
dramatizirani. Radi se o novom ratu Austrijskoga i
Turskog Carstva, s obzirom da obje strane nisu bi-
le zadovoljne postignutim 1699. godine. Turski
vojni stratezi već 1714. najavljuju rat Veneciji, ta-
kođer jednoj od mirovnih strana 1699., želeći po-
vratiti posjede na Mediteranu. U sukob se ubrzo
uključuje i Austrija, koja nije samo željela tako
umanjiti pritisak na Mletačku Republiku, već u po-
stojećoj vojnopolitičkoj situaciji, otvarajući novu
frontu, pokušati i sama dobiti nove teritorijalne ak-
vizicije. U tom smislu princ Eugen Savojski pobje-
đuje 5. augusta 1716. kod Temišvara, a Venecija
istodobno osvaja Krf, pa nova područja u Dalmaci-
ji (Imotski), te se širi i na dubrovačko zaleđe, na
područja Trebinja i Popova Polja, zaokružujući ta-
ko Dubrovačku Republiku s kopnene strane. Gra-
diška pada 9. septembra 1716., ali austrijskoj strani
ne polazi za rukom osvojiti Bos. Novi i Bihać. Sli-
jedeće, 1717. rat se nastavlja. Padaju Jasenovac,
Dubica i Kostajnica. Beograd se osvaja 15. augusta
1717., pa Banat i Srijem, te dio Srbije. Kako se za
Austriju pojavila prijetnja rata sa Španjolskom, a i
turska je strana bila iscrpljena ratom, počinju pre-
govori o miru već krajem te 1717. godine. No, to
je bio tek razgovor o mogućnosti pregovora. Ti
preliminari, ipak rezultiraju stvarnim mirovnim
pregovorima koji pod šatorima pored Požarevca u
Srbiji traju od 5. juna do 12. jula 1718., pri čemu
obje strane traže puno više nego što su postigle u
sukobima.
S početka turska strana izbjegavala pregova-
rati s Mlečanima, a Austrija postavlja nerealne
zahtjeve, ali se na kraju ti problemi otklanjaju. Pri-
tom se inaugurira formula uti possidetis, tj. zadrža-
vanja pod svojom vlašću dotad osvojenog.
Austrija ovim mirom bitno profitira. Umjesto
ranije granice iz 1699. Savom, međa se pomjera 6-
10 km podalje od desne obale te rijeke u unutraš-
njost Bosanskog pašaluka, prateći na taj način tu
rijeku do ušća Une u nju. Tako su tada pod austrij-
sku vlast došli Brčko, Šamac i Bosanska Gradiška.
61
Slično se nastavlja i uz vodotok Une, pa pod aus-
trijskom vlašću ostaje Stari Jasenovac koji se nala-
zi s desne strane njezina vodotoka. U nastavku je
analogno s Dubicom, danas Bosanskom Dubicom,
i Bosanskom Kostajnicom. Tek kod Bosanskog
Novog granična crta prelazi na vodotok Une, pa taj
grad ostaje pod turskom vlašću i u sastavu Bosan-
skog pašaluka. Prateći Unu nizvodno, granica do-
spijeva do ispod Dobretina, gdje se i danas nalazi
granična crta između Hrvatske i BiH. Odatle na-
pušta Unu, pa produžava na brdo Klepale. Time se
s karata poznati "džep" jugozapadno od Bos. No-
vog "produbio" na mjeru kakvom će ostati do da-
nas, te je to prva pogranična promjena bitna za za-
pad BiH. Jug današnje BiH neće ostati onakvim
kakvim ga je željela Mletačka Republika. Ona se
uspjela prije 1716. proširiti na dubrovačko zaleđe,
tj. područja Trebinja i Popova Polja, zaokružujući
tako Dubrovačku Republiku s kopnene strane, ali
to definitivno gubi 1717. u Požarevcu. Time se
Klek-Neumski i Sutorinski izlaz na more tursko-
dobne Bosne utvrđeni još 1699. Karlovačkim mi-
rom još jednom potvrđuju na međunarodnom pla-
nu. Osim izmjene granice dva carstva kod Bos.
Novog u spomenutom "džepu", slično se čini kod
Furjana koji će, zajedno sa svojom najužom okoli-
com, pripasti Hrvatskoj, te tako stvoriti drugi
"džep". Sve drugo ostaje neizmijenjeno do Sviš-
tovskog mira 1791. godine.
Seutter to novo geopolitičko stanje predoča-
va na svojoj K-14 iz 1744., tj. čak 22 godine nakon
Požarevačkog mira. Uz desnu obalu vodotoka Une
od Bihaća prema Jasenovcu, bilježi: Unna Fl. Pa-
cis Passarovicensis limitaneus. I tu je taj realni
problem civilnih kartografa. Seutter zna da je bilo
razgraničenje između dvaju carstava 1699., a zatim
i 1718., ali od informacija kako se to razgraničenje
realiziralo, on i najveći dio civilnih intelektualaca
Europe desetljećima su malo znali. Vrhunac tog
neznanja gornja je rečenica: "Una - nova granična
crta prema Požarevačkom miru" između dvaju car-
stava. Pritom južni dio koliko-toliko odgovara rea-
lijama Požarevačkog mira, ali već od spojnice Plit-
vička jezera (Krapatsitz Lac) - Bihać (Wihatz - Bi-
hatz) geografski su podaci naprosto proizvoljno
predočeni. Naime, unutar oblasti pod turskom vlaš-
ću na tom potezu ostat će mjesta Sokolac (Zoko-
litz), Bihać, pa će granična crta ići ravno preko
Brekovice (Procoyatz), da bi ispod Ostrožca (Os-
trosatz) bila primaknuta lijevoj obali Une (Unna
fl.), te dalje uz tu obalu nastavila nizvodno tom ri-
jekom. To znači da je pod vlašću Austrijskog Car-
stva ostao sav pojas sjeverno od srednjeg toka
Une. Da se misli upravo tako na K-14 egzaktno se
potvrđuje rasporedom slova u nazivu Hrvatskog
Kraljevstva: Croatiae / reg- / num. Zadnje, reg +
num, dolazi do spomenute granice. Desno ili istoč-
no od te granice predočen je naziv za Kraljevinu
Bosnu: Regnum Bosniae. Prema tome, manje-više
situacije kakve se moglo vidjeti na kartama s raz-
međa 16. i 17., a Seutter djeluje tijekom prve polo-
vice 18. stoljeća! U tom smislu svakako neoprosti-
vo pogrešno kartografiranje razgraničenja. No,
Seutter nije imao bolje informacije. Naprosto nije
bio u poziciji konzultirati iste podatke kojima je
npr. raspolagao Weigel za svoju K-12. Konačno,
zašto bi on vjerovao Weigelu, ako je i imao njego-
vu kartu u rukama? Trebao je niz potvrda, tj. da su
informacije koje Weigel donosi već predočene na
drugim kartografskim djelima civilne kartografije.
Kako toga nije bilo, prikazao je ono što je smatrao,
u trenutku rada na karti, najboljim. Druga je situa-
cija što to njegovo najbolje nije ni približno dobro.
No, to je dug sporom pribavljanju podataka, pa čak
i onda kad se radi o ovako važnim razgraničenji-
ma.
Titel des Originals - Naslov originala: Matthäus
Seutter, Exactissima / DUCATUS / CARNIOLAE / VINI-
DORUM MARCHIÄ / et / HISTRIAE / delineatio / cura
et caelo / MATTH[AEI] SEUTT[ERI] (...), Augsburg,
1744. Original: Hrvatski državni arhiv - Zagreb, sign. A-
IV-15. Literatur - Literatura: KOZLIČIĆ, M., 2003,
349-365; LAGO, L. - ROSSIT, C., 1981, 200-203;
PANDŽIĆ, A., 1988, 107.
62
K-14. Matthäus Seutter, Segment der Karte mit den Grenzen des Österreichischen und Türkischen Kaiserreiches gemäß des Friedens von Passarowitz 1717,
Augsburg, 1744.
K-14. Matthäus Seutter, Segment s karte razgraničenja Austrijskoga i Turskog Carstva prema Požarevačkom miru 1717., Augsburg, 1744.
63
Zwei Zugänge zur östlichen Adria
Zwei Zugänge an die östliche Adria, Klek-
Neum und Sutorina, erhielt der Bosnische Pascha-
luk dank der Diplomatie der Republik Dubrovnik
schon seit dem Frieden von Karlowitz 1699, was in
Passarowitz 1717 und im Friedensabkommen von
Belgrad 1739 bestätigt wurde. Dubrovnik möchte
seine Eigenständigkeit behalten und wegen seiner
jahrhundertelanger Konflikte mit der Veneziani-
schen Republik begibt es sich freiwillig unter tür-
kische Herrschaft als relativ unabhängige Repub-
lik. Für diesen Status entrichtet sie jedes Jahr einen
entprechenden finanziellen Tribut an den Sultan.
Um ihre eigene Stellung zu stärken, verzichtet sie
auf einen Teil ihres Gebietes in der Region Klek-
Neum und Sutorina, so dass diese zwei Ausgänge
ans Meer in den Bestand des Bosnischen Pascha-
luks - Ejalet übergehen, das heißt ganz in den Ein-
fluss des Hofes in Istanbul. Da die Republik nun
im eigenen Hinterland an eben diesen Bosnischen
Paschaluk - Ejalet grenzt, nebst diesen zwei Zu-
gängen zum Meer, sind die Dubrovniker vom geo-
graphischen Raum, der sich unter direkter Herr-
schaft des Sultans befindet, eingekreist. So grenzen
sie nicht mehr an Gebiete an der östlichen Adria,
die der Befehlsgewalt Venedigs unterstehen. So
profitieren die Dubrovniker, aber auch das heutige
Bosnien und Herzegowina, denn diese zwei Zugän-
ge zum Meer bleiben ihnen auch nach der Beset-
zung BiHs 1878 durch Österreich-Ungarn, sogar
noch einige Jahre nach dem II. Weltkrieg, erhalten.
Das verdeutlicht diese ausgearbeitete topo-
graphische Arbeit mit einer bedeutenden Anzahl an
Toponymen, was mehrere vorangegangene und
auch Karten, die noch folgen werden, außer acht
lassen. In jedem Fall noch ein außerordentlich
wertvolles geschichtliches Zeugnis über die Aus-
breitung des geographischen bosnisch-herzegowi-
nischen Raumes bis zum Meer zur Zeit der tür-
kischen Vorherrschaft.
Dva izlaza na istočni Jadran
Dva izlaza na istočni Jadran, Klek-Neumski i
Sutorinski, Bosanski pašaluk je dobio zahvaljujući
diplomaciji Republike Dubrovačke još Karlovač-
kim mirom 1699., što je potvrđeno Požarevačkim
1717. te Beogradskim mirom 1739. godine. Dub-
rovčani, zbog stoljetnih sukoba s Mletačkom Re-
publikom, želeći očuvati svoju samostalnost, sa-
movoljno dolaze pod tursku vlast kao relativno ne-
ovisna republika, s time da za takav status sultanu
svake godine plaćaju određeni danak u novcu.
Da bi vlastiti položaj još više učvrstili, odstu-
paju dio vlastita područja na Klek-Neumskom i
Sutorinskom dijelu, ali tako da ta dva izlaza na
more uđu u integralni sastav Bosanskog pašaluka -
ejaleta, tj. pod potpunu vlast dvora u Istanbulu.
Kako su u vlastitom zaleđu i tako graničili s istim
tim Bosanskim pašalukom - ejaletom, uz ova dva
izlaza na more, Dubrovčani se okružuju geograf-
skim prostorom pod direktnom vlašću sultana, pa
više nigdje ne graniče s područjima na istočnom
Jadranu pod mletačkom vlašću. Tako profitiraju i
Dubrovčani, ali i današnja BiH, jer će ta dva izlaza
na more ostati njezina i nakon austrougarske oku-
pacije BiH 1878., pa čak i koju godinu nakon II.
svjetskog rata.
To zorno, osim više prethodnih, i karata koje
slijede, potvrđuje i ova rađena kao topografska, pa
odatle na njoj priličan broj toponima. U svakom
slučaju još jedno iznimno vrijedno povijesno
svjedočanstvo o protezanju bosanskohercegovač-
kog geografskog prostora i do mora, čak i u raz-
doblju turske prevlasti nad njim.
Titel des Originals - Naslov originala: Lodovico
Furlanetto, NUOVA CARTA TOPOGRAFICA / DELLA
PROVINCIA DI / DALMAZIA / DIVISA NE SUOI TE-
RRITORI / (...), Venezia, 1787. Original: Državni arhiv -
Zadar, sign. 222. Literatur - Literatura: OBAD, S. - DO-
KOZA, S. - MARTINOVIĆ, S., 1999., 40-41.
64
K-15. Lodovico Furlanetto, Segment der topographischen Karte der Provinz Dalmatien, Venedig, 1787.
K-15. Lodovico Furlanetto, Segment s topografske karte provincije Dalmacije, Venezia, 1787.
65
Schimeks neue Herangehensweise an den
bosnisch-herzegowinischen geographischen
Raum
Maximilian Schimek druckt 1788 eine große
Karte in zwei Teilen, die er betitelt mit: "(Karte)
des Königreiches Bosnien, sowie Herzegowina und
der umliegenden Provinzen Kroatien, Slawonien,
Temeschwar, Serbien, Albanien, Republik Dub-
rovnik und Venedig". Diese kartographische Ar-
beit lässt einen wesentlichen Fortschritt im geogra-
phischen Aufbau im Gegensatz zu den vorangegan-
genen Karte erkennen. Das bedeutet, dass dieser
Österreicher, ähnlich zu Weigel, sich größtenteils
geographischer Informationen bedient (Landkarten
mit eingeschlossen), die bis dahin in Wiener Mili-
tärkreisen gesammelt worden sind. Die wesentliche
neuere Entwicklung in Bezug auf die gesamte frü-
here Kartographie besteht nicht nur in einer quali-
tativ höherwertigen Umsetzung von geographi-
schen Fakten, sondern in der Tatsache, dass der
ungefähr heutige Raum Bosnien und Herzegowinas
als ein einheitliches geopolitisches Gebiet betra-
chtet wird. In diesem Sinne ist sein Königreich
Bosnien kein mittelalterliches Gebilde, sondern ein
geopolitisches Subjekt des Bosnischen Paschaluks
(Ejalet) gegen Ende des 18. Jahrhunderts, für das
sich das Österreichische Kaiserreich außerordent-
lich interessiert. Um das zu betonen, grenzt er die-
sen geographischen Raum von seinen benachbarten
Gebieten unter österreichischer, venezianischer
und dubrovnikischer Führung mit einer "Strich -
Punkt - Strich" - Linie ab. Die Grenze dieses Bos-
niens zu Serbien und Monte Negro, die sich eben-
so unter türkischer Herrschaft befanden, stellt er
mit einer gestrichelten Linie dar, da er sie als admi-
nistrative Grenzen betrachtet. Das ist logisch. Im-
merhin ist der Bosnische Ejalet in dieser Zeit auch
die westlichste Provinz des Türkischen Reiches.
Dieses Verständnis des bosnisch-herzegowinischen
Raumes wird auch in der Kartusche hervorgeho-
ben. Schimeks Königreich Bosnien grenzt an
Kroatien (Kroatien), Slawonien (Slavonien), Te-
meschwar (Temesvar), Serbien (Servien), Albanien
(Albanien), an die Republik Dubrovnik (Ragusa)
und das Venezianische Dalmatien (Venetianischen
Dalmatien). Zusätzlich erwähnt er, dass diese
Grenzen schon seit 1699 bestehen.
Die Gebiete BiHs, wie sie auf der K-16 dar-
gestellt sind, reichen im Westen bis zur heutigen
Grenze Kroatiens und BiHs, mit Ausnahme von
Drežnik und Teilen westlich von Kulen Vakuf, die
gemäß dem Friedensabkommen von Sistowa 1791
an Kroatien abgetreten werden. Weiterhin bleiben
die Grenzen bis Klek-Neum, dem bosnischherze-
gowinischen Zugang zum Meer, erhalten. Ähnlich
verhält es sich im Hinterland der Republik Dub-
rovnik, so auch am Meereszugang von Sutorina. In
der Fortsetzung folgt die östliche Grenze dieses
Bosnien und Herzegowinas zu Monte Negro und
Serbien, anzumerken ist dabei, dass diese während
des 19. Jahrhunderts korrigiert werden im Hinblick
auf das, was Schimek vorgibt. Das ist der Wasser-
lauf der Lima (Lim. Fl.), nach den Bergmassiven
Monte Negros, der in die Drina (Drina Fl.) mün-
den wird, weiterhin dem Lauf des Flusses folgend
bis zu seiner Mündung in die Sava (Sava Fl.). Von
dort verlängert sich Schimeks nördliche Grenze
entsprechend dem Wasserlauf der Sava, von der
Mündung der Una (Unna Fl.), dann weiter bis
Dvor (Duor) bei Bosanski Novi (Novi).
Wenn man dazu betont, dass die Gebiete des
Bosnischen Ejalet sich in kleinere Bezirke auftei-
len, dazu noch bei einzelnen wichtigeren Städten
erwähnt, wann dort welche wichtigen Kämpfe
stattfanden, so muss man festhalten, dass K-16
wahrlich das Beste war, was man in kartographi-
scher Hinsicht bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
bekommen konnte. Dennoch bedeutet das nicht,
dass auch auf dieser Karte keine falschen geogra-
phischen Angaben gemacht werden, ebenso wie al-
tertümliche Benennungen und auch Jahrhunderte
alte Irrtümer. Nun, man sollte darüber nicht allzu
schlecht urteilen, denn diese Fehler sind unbedeu-
tend, im Vergleich dazu, welche Fortschritte in Be-
zug auf die Qualität von kartographischen Darstel-
lungen diese Karte aufzeigt.
Schimekov novi pristup
bosanskohercegovačkom geografskom
prostoru
Maximilian Schimek 1788. tiska veliku kartu
u dva dijela koju naslovljuje: "(Karta) Kraljevine
66
Bosne, te Hercegovine i okolnih provincija Hrvat-
ske, Slavonije, Temišvara, Srbije, Albanije, Re-
publike Dubrovačke i Mletačke Dalmacije". Uvi-
dom u taj kartografski rad može se prvo uočiti bit-
no viša realnost pozicija geografske građe u odno-
su na ranije karte. To znači da se taj Austrijanac,
slično Weigelu, okoristio dobrim dijelom geograf-
skih informacija (uključujući u to i karte) koje su
se u bečkim vojnim krugovima dotad prikupile.
Međutim, bitni novi pomak prema cjelokupnoj ra-
nijoj kartografiji nije jedino u toj novoj kvaliteti
lociranja geografskih informacija, već u činjenici
da Schimek prvi u povijesti kartografije manje-više
sadašnji prostor BiH promatra kao jedinstveno
geopolitičko područje. U tom smislu njegova Kra-
ljevina Bosna nije srednjovjekovna tvorevina, već
geopolitički subjektivitet Bosanskog pašaluka (eja-
leta) s kraja 18. stoljeća, za koji je Austrijsko Car-
stvo iznimno zainteresirano. Da to osnaži, on taj
geografski prostor, prema susjednim oblastima pod
austrijskom, mletačkom i dubrovačkom vlašću, og-
raničava granicom od niza crta - točka - crta. Gra-
nica takve BiH prema Srbiji i Crnoj Gori, koje su
se poput nje također nalazile pod turskom vlašću,
linija je od niza crtica, pa je to za njega administra-
tivno razgraničenje. To je logično. Ipak je Bosan-
ski ejalet i u to doba tek najzapadnija provincija
Turskog Carstva. Takvo se shvaćanje bosanskoher-
cegovačkog prostora ističe i u kartuši. Schimekova
Kraljevina Bosna graniči s Hrvatskom (Kroatien),
Slavonijom (Slavonien), Temišvarom (Temesvar),
Srbijom (Servien), Albanijom (Albanien), Republi-
kom Dubrovačkom (Ragusa) i Mletačkom Dalma-
cijom (Venetianischen Dalmatien). Čak štoviše, uz
takvu granicu izrijekom navodi da je utvrđena još
1699. godine (Graenzen 1699.).
Područje BiH na takvoj K-16 na zapad dopi-
re do današnje granice Hrvatske i BiH, uz izuzetak
Drežnika i dijelova zapadno od Kulen Vakufa koji
će Svištovskim mirom 1791. biti odstupljeni Hr-
vatskoj. U nastavku, sve do Klek-Neumskog bo-
sanskohercegovačkog izlaza na more granica je
kao i danas. Slično je u zaleđu Republike Dubro-
vačke, pa kod Sutorinskog izlaza na more. U nas-
tavku slijedi istočna granica takve BiH prema Cr-
noj Gori (Monten Negrinen) i Srbiji (Servien), uz
napomenu da će biti korigirane tijekom 19. stoljeća
u odnosu na ono što daje Schimek. Ovdje je to, na-
kon crnogorskih planinskih masiva, vodotok Lima
(Lim. Fl.), da bi od njegova ušća u Drinu (Drina
Fl.), dalje to bio vodotok te rijeke do svojeg ušća u
Savu (Sava Fl.). Odatle se produžava sjeverna gra-
nica Schimekove Bosne vodotokom Save, da bi od
ušća Une (Unna Fl.), to bila Una sve do Dvora
(Duor) kod Bosanskog Novog (Novi).
Ako se uz to istakne da se područje Bosan-
skog ejaleta dijeli na manje oblasti, te uz pojedine
važnije gradove ističe kad su kod njih bile važnije
bitke, trebat će konstatirati da je K-16 doista naj-
bolje što se dobilo u kartografskom pogledu do
kraja 18. stoljeća. Ipak, to nipošto ne znači da i na
toj karti nema pogrešnim lokacija geografskih po-
dataka, arhaičnog nazivlja, pa i stoljetnih zabluda.
No, to ne treba previše negativno cijeniti, jer su te
negativnosti minorne u odnosu na ono što ova kar-
ta u smislu iskoraka u kvaliteti kartografskog pri-
kaza stvarno donosi.
Titel des Originals - Naslov originala: Maximilian
Schimek, DAS KOENIGREICH / BOSNIEN, / und die
HERZEGOVINA [Rama] / samt den angraenzen den
Provinzen von / CROATIEN, SCLAVONIEN, TEMES-
VAR, SERVIEN, / ALBANIEN, RAGUSA und dem VE-
NETIANISCHEN / DALMATIEN. / Nach den militaeri-
schen Handkarten des / PRINZEN EUGEN / DER GRA-
FEN KHEVENHÜLLER, MARSIGLI UND / PALLAVI-
CINI / geographisch aufgetragen, und nach den / zuver-
laessigsten Nachrichten, und Reisebeschreibungen / be-
richtingen im Jahre 1788 / von Herrn MAXIMILIAN
SCHIMEK, / herausgegeben von Herrn / F[ranz] A[n-
ton] Schraembl, Wien, 1788. Original: Österreichisches
Staatsarchiv - Kriegsarchiv - Beč, sign. B-IX-a-935. Li-
teratur - Literatura: GAŠPAROVIĆ, R., 1970, 126;
MARKOVIĆ, M., 1993, 226, 250-251; IDEM, 1998,
238-248; SCHMIDT, R., 1932, 66.
67
K-16. Maximilian Schimek, Königreich Bosnien, Herzegowina (Rama), sowie die angrenzenden Gebiete, Wien, 1788.
Da Schimek über eine große Anzahl von verschiedenen geographischen, kartographischen und geschichtlichen Angaben verfügte und mit dem Anspruch, so viel wie
möglich davon in seiner Karte abzubilden, blieb ihm nichts anderes übrig als die Karte auf zwei Seiten anzufertigen.
K-16. Maximilian Schimek, Kraljevina Bosna, Hercegovina (Rama), te okolna područja, Wien, 1788.
Kako je Schimek raspolagao velikom količinom raznolikih geografskih, kartografskih i povijesnih podataka, u želji da ih u što većem broju kartografira na svojoj karti nije
bilo drugog načina već kartu izraditi na dva lista.
68
Vergrößerter Ausschnitt des oberen Teils auf der linken Seite von K-16.
Uvećani segment gornjeg dijela lijevog lista K-16.
69
Vergrößerter Ausschnitt des mittleren Teils der linken Seite von K-16.
Uvećani segment središnjega dijela lijevog lista K-16.
70
Vergrößerter Ausschnitt des unteren Teils der linken Seite von K-16.
Uvećani segment donjeg dijela lijevog lista K-16.
71
Vergrößerter Ausschnitt des oberen Teils der rechten Seite von K-16.
Uvećani segment gornjeg dijela desnog lista K-16.
72
Vergrößerter Ausschnitt des unteren Teils der rechten Seite von K-16.
Uvećani segment donjeg dijela desnog lista K-16.
73
Cassinis Dalmatien mit Hinterland
Der neue russisch-türkische Krieg 1787-1792
wird erneut, in der letzten Phase, Österreich dazu
bewegen, noch einmal zu versuchen, sich das Ter-
ritorium von BiH einzuverleiben. Daher klinkt es
sich als russischer Verbündeter im Zeitraum von
1788 bis 1791 in den Krieg ein. Mit dem Ausbruch
der Revolution 1789 in Frankreich, Österreichs al-
ten Rivalen im Westen, wird erneut die Situation
erschwert. Am 4. August 1791. kommt es in Sisto-
wa, welches am rechten Donauufer in Bulgarien
liegt, zum Friedensabkommen zwischen den krieg-
führenden Parteien. Seine Grundlage ist mehr oder
weniger ein status quo, wobei Österreich Cetingrad
behalten darf, die Stadt, die es am 20. August 1790
eingenommen hat. Außerdem bekommt es die Be-
fehlsgewalt über den Grenzstreifen von Drežnik
und Ličko Petrovo Selo, über Vaganac, bis Boriče-
vac, Lapac und Medviđa glavica bei Knin. Dem-
nach wird nur die Grenze zwischen den Gebieten
unter türkischer und österreichischer Herrschaft
korrigiert und zwar im Westen der heutigen Una-
Sana Region. Damit werden die Grenzen der bei-
den Reiche wiederhergestellt, die sich im Westen,
Norden und Süden nicht mehr verändern werden.
Wie sich die Grenzziehungen auf dem Ter-
rain hinziehen, was von 1791 bis 1795 dauerte,
werden die ersten Landkarten mit diesen Neuerun-
gen erst 1795 erscheinen.
In der Zwischenzeit erarbeitet der bekannte
italienische Kartograf Giovanni Maria Cassini
seine Karte von Dalmatien und seinem tieferen
Hinterland, gedruckt in Rom 1792, hier K-17.
Diese kartographische Arbeit gleicht der von du
Val (K-09 aus dem Jahr 1663). Zwischen ihnen
liegen 169 Jahre und dabei ist es interessant zu
sehen, wie das gleiche geopolitische Gebiet Ende
des 18. Jahrhunderts behandelt wird. Was zu er-
warten war, da die Grenzmarkierungen auf den
Territorien gemäß den Beschlüssen des Friedens-
abkommens von Sistowa noch nicht umgesetzt
worden waren, zeigt Cassini noch die frühere
Situation, aber auch diese verfälscht. Er belässt in
Kroatien, welches sich unter Österreichischer
Führung befindet nicht nur Cetingrad (Zetin),
Drežnik (Dresnik), Donji Lapac (Lapaz) und Bori-
čevac (Paricsovatz) sondern noch, was verwun-
derlich ist: Todorovo (Todorovo), Bužim (Busin)
und Vrnograč (Vranugratz), obwohl diese sich im
Verbund des türkischen Bosniens befinden, schon
seit dem Übergang vom 16. ins 17. Jahrhundert.
Die Karte hat auch eine geopolitische Dimen-
sion. Zunächst ist hier Bosnien (Bosnia) mit seinen
"mittelalterlichen" Grenzen dargestellt. Im Norden
grenzt sie an die Sava (Sava F.). Etwas höher da-
von liegt Slawonien (Schiavonia). Darüber befin-
det sich das Türkische Kroatien (Croazia Turca),
die Region zwischen den Flüssen Vrbas (Verbas
F.) und Una (Unna F.), weitet sich danach gegen
Westen von der Quelle der Una und dann fast bis
Bosanski Novi (Novi vecchio). Im Süden von Bos-
nien befindet sich die Herzegowina. Sie wird hier
Türkisches Dalmatien genannt (Dalmazia Turca),
um unterschieden werden zu können von dem
etwas südlicher liegenden Venezianischen Dalma-
tien (Dalmazia Veneta), schließlich das Territori-
um unter der Herrschaft der Republik Dubrovnik
(Repubblica di Ragusa). Nun konnte Cassini einer
solchen Herzegowina nicht entkommen und damit
auch dem BiH mit einem Zugang zum Meer in der
Gegend um Klek-Neum, dort also, wo er sich auch
heute befindet. Seine Darstellung ist nicht beson-
ders gut kartographiert. Aber aus den schon oben
erwähnten Gründen ist dies kein großer Fehler,
denn die Karte umfasst einen breiten Raum, so
dass man vieles davon generalisieren musste. Der
restliche Teil Kroatiens trägt hier das Siegel frühe-
rer Herrscher: Ungarisches Kroatien (Croazia Un-
gera). Eigentlich ist Kroatien schon lange nicht
mehr unter ungarischer Herrschaft, denn seit 1527
ist sein wirklicher Machthaber der österreichische
Kaiser, denn auch Ungarn ist zwischenzeitlich un-
ter die Herrschaft des Wiener Hofes gefallen. Da-
her wird die heutige kroatische Küste hier als Un-
garisches Dalmatien (Dalmazia Unghera) bezeich-
net. In seiner Verlängerung befindet sich die Regi-
on von Lika (Contea di Lyka). Ähnlich auch in Is-
trien: der Teil der Küste gehörte Venedig und heißt
daher Venezianisches Istrien (Istria Veneta), wäh-
rend das Landesinnere von Wien dominiert wurde,
was hier als Österreichisches Istrien (Istria Austri-
aca) bezeichnet wird. Wenn man die erwähnten
Ungenauigkeiten auf dieser Karte nicht beachtet,
so kann man doch daraus schließen, dass es sich
hier um ein sehr wertvolles kartographisches und
geographisches Werk handelt, welches in erster
Linie die zahlreichen politischen Mächte auf dem
kroatischen, bosnischherzegowinischen und ihren
74
benachbarten Ländern illustriert. Daher ist diese
Karte ein wichtiges historisches Zeugnis der eins-
tigen geopolitischen Gegebenheiten.
Cassinijeva Dalmacija sa zaleđem
Novi rusko-turski rat 1778.-1791., iznova će,
u svojoj zadnjoj fazi, aktivirati Austriju da se još
jednom pokuša proširiti na područje BiH. Stoga se
ona, kao ruska saveznica, u taj rat uključuje u raz-
doblju 1788.-1791. Ipak, izbijanje francuske gra-
đanske revolucije 1789., starog austrijskog rivala
na zapadu, iznova usložnjava situaciju, pa 4. augu-
sta 1791. u Svištovu, smještenom na desnoj obali
Dunava u Bugarskoj, dolazi do Svištovskog mira
između zaraćenih strana. Njegov je temelj manje-
više status quo, s time što Austrija zadržava Cetin-
grad osvojen 20. augusta 1790. Osim toga, pod
njezinu vlast dolazi i pogranični pojas od Drežnika
i Ličkoga Petrova Sela, preko Vaganca, do Bori-
čevca, Lapca i Medviđe glavice kod Knina. To je-
st, jedino se granica između područja pod turskom
i austrijskom vlašću korigira na zapadu današnjeg
Unsko-sanskog područja. Time se uspostavlja
razgraničenje dvaju carstava koje se više, na za-
padu, sjeveru i jugu neće mijenjati.
Kako će razgraničenje na terenu biti oduže-
no, trajući od 1791. do 1795., prve karte na kojima
će se ono isticati, pojavit će se tek 1795. godine.
U međuvremenu, znameniti talijanski karto-
graf Giovanni Maria Cassini izrađuje svoju kartu
Dalmacije i njezinog dubljeg kopnenog zaleđa, tis-
kanu u Rimu 1792., ovdje K-17. To je kartografski
rad vrlo sličan du Valovu (K-09 iz 1663.), a kako
je između njih proteklo 169 godina, zanimljivo je
vidjeti kako se isto geopolitičko područje sada,
krajem 18. stoljeća, tretira. Naravno, što je logično
za očekivati, pošto su poslovi oko razgraničenje na
terenu po odredbama Svištovskog mira bili u tije-
ku, Cassini prikazuje prethodnu situaciju, ali i nju
pogrešno. Ne ostavlja u Hrvatskoj pod austrijskom
vlašću jedino npr. Cetingrad (Zetin), Drežnik
(Dresnik), Donji Lapac (Lapaz) i Boričevac (Pari-
csovatz) već, što je čudnije, još: Todorovo (Todo-
rovo), Bužim (Busin) i Vrnograč (Vranugratz),
premda su oni u sastavu turskodobne Bosne još od
vremena prijelaza 16. na 17. stoljeće.
Karta ima i geopolitičku dimenziju. Prvo je
Bosna (Bosnia), koja je ovdje predočena u svojim
"srednjovjekovnim" granicama. Sjeverna joj je
granica na Savi (Sava F.). Poviše nje je Slavonija
(Schiavonia). Na tu Bosnu se dodaje Turska Hrvat-
ska (Croazia Turca), područje između rijeka Vrba-
sa (Verbas F.) i Une (Unna F.), s proširenjem pre-
ma zapadu od izvora Une pa gotovo do Bosanskog
Novog (Novi vecchio). Na jugu Bosne je Hercego-
vina. Nju se ovdje naziva Turskom Dalmacijom
(Dalmazia Turca), kako bi se mogla razlikovati od
nešto južnije Mletačke Dalmacije (Dalmazia Vene-
ta), te teritorija pod vlašću Republike Dubrovačke
(Repubblica di Ragusa). No, Cassini nije mogao
izbjeći takvoj Hercegovini, a time i cjelini BiH,
prikazati izlaz na more na području Klek-Neuma,
dakle tamo gdje se on i danas nalazi. Naravno da
taj njegov prikaz nije najbolje kartografiran. Ali, to
zbog gornjih razloga, te činjenice da karta obuhva-
ća vrlo širok prostor, pa se na njoj mnogo toga mo-
ra generalizirati, nije prevelika pogreška. Ostali
dio Hrvatske i ovdje nosi pečat nekadašnjih vlasti:
Ugarska Hrvatska (Croazia Unghera). Ustvari, Hr-
vatska odavno više nije pod ugarskom (mađar-
skom) vlašću, jer je od 1527. godine njezin stvarni
vladar austrijski car. Međutim, u organizacijskom
smislu, jer je u međuvremenu i Ugarska došla pod
vlast bečkog dvora, bit će dijelom te Ugarske. Sto-
ga se današnje Hrvatsko primorje ovdje ističe kao
Ugarska Dalmacija (Dalmazia Unghera). U njego-
vu je produžetku Ličko područje (Contea di Lyka).
Slično je u Istri: primorski je dio bio po mletačkom
vlašću, pa se zato i naziva Mletačkom Istrom (Ist-
ria Veneta), a unutrašnjost se nalazila pod izrav-
nom dominacijom Beča, što se ovdje istaklo kao
Austrijska Istra (Istria Austriaca). Ako bi zanema-
rili spomenuti dio manjih nepreciznosti na ovoj
karti, trebalo bi zaključiti kako se radi o vrlo vri-
jednom kartografskom i geografskom djelu koje
prvenstveno oslikava brojnost političkih vlasti na
hrvatskim, bosanskohercegovačkim i njima susjed-
nim područjima. U tom je smislu karta važno povi-
jesno svjedočanstvo o nekadašnjim geopolitičkim
realitetima.
Titel des Originals - Naslov originala: Giovanni
Maria Cassini, LA DALMAZIA / CON / LE ISOLE
ADIACENTI / ROMA / Presso la Calcogr[afia] Came-
rale / 1792., Roma, 1792. Original: Hrvatski hidrograf-
ski institut - Split. Literatur - Literatura: MARKOVIĆ,
M., 1993, 228-229; PANDŽIĆ, A., 1988, 120; IDEM,
1992, 73.
75
K-17. Giovanni Maria Cassini, Dalmatien und das weitere Hinterland, Rom, 1792.
K-17. Giovanni Maria Cassini, Dalmacija i šire zaleđe, Roma, 1792.
77
Palmas Topographie des Südostens
Europas nach dem Frieden von Sistowa
1791
Palmas Karte ist insofern interessant, da sie
die Gegebenheiten im Südosten Europas, wie auch
in Bosnien und Herzegowina und den umliegenden
Regionen, hinsichtlich der Grenzziehungen laut
dem Friedensabkommen von Sistowa 1791 zwi-
schen dem Österreichischen und Türkischen Reich
zeigt, nachdem die Arbeiten an den Grenzen 1795
vor Ort beendet worden sind. Gedruckt wurde sie
in Triest. Diese Stadt befand sich Jahrhunderte
lang unter österreichischer Herrschaft. Zweifellos
hat es Palma geschafft, in Wien alle maßgeblichen
geographischen Hinweise einzusammeln und auf
dieser Grundlage diese kartographische Arbeit zu
erstellen. K-18 weist außerdem eine Besonderheit
auf, da wir an vielen Punkten Bezeichnungen fin-
den, überwiegend Namen von Regionen, allerdings
mit lateinischer (aber in französischer Sprache)
und griechischer Schrift (in griechischer Sprache),
was eine Seltenheit in der Geschichte der Karto-
graphierung dieser geographischen Räumlichkeiten
darstellt, beispielsweise Türkisches Kroatien
(CROATIE TURQUE - KPOATIA TOYPKIAS),
Bosnien (BOSNIE - BOΣHA), aber auch nur latei-
nisch geschrieben wie bei der Benennung Bosni-
schen Paschaluk (PASCHALIK DE BOSNIE).
Ebenso ist es interessant, dass die Grenze der bei-
den Reiche markiert werden mit Kreuzchen, in
Form von mathematischen Pluszeichen, gleichfalls
ist ein gesamtes Wegenetz wiedergegeben worden,
was auf früheren Karten eine Rarität war. Auf der
Karte sind alle Flüsse, Berge und der größte Teil
der bewohnten Gebiete aufgezeichnet. Daher ist
das eine der detailliertesten geographischen Karten
des bosnischherzegowinischen wie auch weiterer
südöstlicher Gebiete und somit von außerordent-
licher Wichtigkeit. Es ist merkwürdig, dass bis
jetzt niemand aus den Gelehrtenkreisen ihre beson-
deren Qualitäten entdeckt hat. Ihre geostrategische
Dimension, wie sie hier veranschaulicht wird, ist
selbst für einen schlecht gebildeten militärischen
Befehlshaber überzeugend. Das war wahrschein-
lich einer der Gründe, weshalb sie erstellt wurde
und damit der Wiener Hof diesen Wert erkennt,
der seit Jahrhunderten damit beschäftigt war,
seinen Einflussbereich in den Osten auszuweiten.
Dabei stand Bosnien und Herzegowina in diesen
Plänen immer an erster Stelle.
Palmina topografija jugoistoka Europe
nakon Svištovskog mira 1791. godine
Palmina karta je utoliko zanimljiva što dono-
si realitet razgraničenja Austrijskoga i Turskoga
Carstva na jugoistoku Europe, pa i bosansko-
hercegovačkom i okolnim područjima, prema mi-
rovnom ugovoru postignutom u Svištovu 1791. go-
dine, i to pošto se 1795. završio rad na terenu. Pre-
ma je tiskana u Trstu, a taj grad je stoljećima bio
pod austrijskom vlašću, nesumnjivo je Palma uspio
u Beču prikupiti kvalitetne geografske podatke, pa
na temelju njih izraditi ovaj kartografski rad. K-18
je osim toga specifična što na dosta mjesta na njoj
možemo naći natpise, pretežno na razini naziva
regija, ispisane latinicom (ali na francuskom jezi-
ku) i grčkim alfabetom (na grčkom jeziku), što je
prava rijetkost u povijesti kartografiranja ovih geo-
grafskih prostora, npr. Turska Hrvatska (CROATIE
TURQUE - KPOATIA TOYPKIAS), Bosna (BOS-
NIE - BOΣHA), ali i samo latinicom kao kod nazi-
va Bosanski pašaluk (PASCHALIK DE BOSNIE).
Također je zanimljivo da je granica dvaju carstava
predočena nizom križića o obliku matematičkih
plusova, a dana je, što je na ranijim kartama bila
prava rijetkost, cijela mreža putova. Uzmemo li u
obzir da su kartografirane i sve rijeke, planine, te
najveći broj naselja, treba konstatirati da je ovo
jedna od najdetaljnijih starijih geografskih karata
bosanskohercegovačkih i ostalih južnoeuropskih
prostora, pa stoga iznimno važna. Čudno je da do-
sad nitko iz znanstvenih krugova nije primijetio te
njezine osobite kvalitete. Naime, njezina geostrate-
gijska dimenzija, u kontekstu istaknutog, i za slabo
obrazovanog vojnog zapovjednika nesumnjiva je,
te je vjerojatno jedan od glavnih razloga da se izra-
di i bila želja da te vrijednosti prepozna bečki dv-
or, koji se i tako stoljećima pripremao proširiti
područje pod svojom vlašću što dalje na istok, pri
čemu je BiH u takvim planovima uvijek bila prva
na redu.
Titel des Originals - Naslov originala: Gaetano
Palma, CARTE / de la plus Grande Partie / de la Turqu-
ie d'Europe / (…) par Gaetan Palma / A Trieste an
1811, Trieste, 1811. Original: Državni arhiv - Zadar,
sign. 363, 365. Literatur - Literatura: MAGAŠ, D. - DO-
KOZA, S. - MARTINOVIĆ, S., 1997, 26.
78
K-18. Gaetano Palma, Ausschnitt aus der Karte Europäische Türkei, Triest, 1811.
K-18. Gaetano Palma, Segment s karte Europske Turske, Trieste, 1811.
79
Größeres Segment des westlichen und mittleren des Bosnischen Ejalet von K-18.
Veći segment zapadnoga i središnjeg dijela Bosanskog ejaleta s K-18.
80
Größeres Segment des östlichen Teils des Bosnischen Ejalet von K-18.
Veći segment istočnog dijela Bosanskog ejaleta s K-18.
81
Größeres Segment von K-18 des südlichen Teils des Bosnischen Ejalets mit Darstellung des Zugangs zur östlichen Adria.
Veći segment s K-18 južnog dijela Bosanskog ejaleta uz prikazom izlaza na istočni Jadran.
82
Die Korridor der Bosna (links) und der Neretva (rechts) als Segmente von K-18.
Koridori Bosnom (lijevo) i Neretvom (desno) kao segmenti s K-18.
83
Topographie der zwei Ausgänge an die
ösliche Adria in Seekarten
Nach dem Wiener Kongress 1815 und einer
erneuten Wiederherstellung der österreichischen
Macht auf dem Gebiet des ostadriatischen Raumes
(dauert bis 1918), erstellt dass Österreichsiche
Kaiserreich mit Hilfe von eigenen, venezianischen,
neapolitanischen und englischen Geografen, Geo-
logen, Landvermesser, Hydrografen und Kartogra-
phen die erste fundierte und allumfassende Ver-
messung der Adria (zwischen 1817 und 1822).
Segment mit K-19. - Segment s K-19.
Aus den beträchtlichen Anstrengungen resul-
tiert der umfassende "Seekarten-Atlas" für See-
leute, das so genannte terrestrische Gesichtsfeld (es
interessiert sie nur das, was man vom Meer aus se-
hen kann). Innerhalb dieses "Atlasses" befinden
sich diese beiden Karten, so zeigt K-19. (Foglio
11.) einen breiteren Streifen um die Mündung der
Neretva, K-20. (Foglio 13.) hingegen von Dubrov-
nik bis zur Bucht von Cattaro. Auf beiden ist nach
sorgfältiger geodätischer und anderer Vermes-
sungen das gesamte Territorium dargestellt, das sie
umfassen, schließlich auch Klek-Neum (K-19.)
und Sutorina (K-20), die Zugänge zum Meer des
Bosnischen Ejalets. Diese Vermessungen sind der-
maßen qualitativ hochwertig, doch identisch mit
den kartographierten Angaben auf K-19 und K-20,
dass man ihnen ohne wieteres vertrauen kann. Im
Übrigen entstehen aus einem ähnlichen wissen-
schaftlichen Komplex hochwertige Katasterkarten
der Küsten Istriens und Dalmatiens, die heute im
Staatlichen Archiv in Split aufbewahrt werden und
die Grundlage bilden für die Ausarbeitung des
heutigen Katasters Kroatiens.
Topografija dva izlaza na istočni Jadran u
pomorskoj kartografiji
Nakon Bečkog kongresa 1815. i ponovne us-
postave austrijske vlasti na cjelini istočnojadran-
skog prostora (traje do 1918.), Austrijsko Carstvo
uz pomoć vlastitih, te mletačkih, napuljskih i en-
gleskih geografa, geologa, geodeta, hidrografa i
kartografa vrši prvu pravu znanstveno utemeljenu
sveobuhvatnu izmjeru Jadrana (između 1817. i
1822.).
Iz tog silnog napora rezultira obimni "Atlas
plovidbenih karata" sa za pomorce tzv. terestrič-
kim vidokrugom (zanima ih samo ono što se vidi s
mora). U sklopu tog "Atlasa" ove su dvije karte,
pri čemu K-19. (List 11.) prikazuje širi pojas oko
ušća Neretve, a K-20. (List 13.) od Dubrovnika do
Boke kotorske. Na obje je, ali nakon brižljive geo-
detske i ostale izmjere, prikazana cjelina područja
koje zahvaćaju, pa onda i Klek-Neumski (K-19.) i
Sutorinski (K-20) izlazi na more Bosanskog ejale-
ta. Pritom treba imati u vidu da su te izmjere takve
kvalitete, a identično je s kartografiranjem podata-
ka na K-19. i K-20., da u njih apsolutno ne može
biti nikakve sumnje, već suprotno, treba ih cijeniti
s najvećim povjerenjem. Uostalom, iz sličnoga
znanstvenog kompleksa nastat će prevrijedne kata-
starske karte priobalja Istre i Dalmacije koje se da-
nas čuvaju u Državnom arhivu u Splitu, a one su
temelj za izradu i današnjeg katastra Hrvatske.
Segment mit K-20. - Segment s K-20.
Titel des Originals - Naslov originala: Giacomo
Marieni et all., CARTA DI CABOTTAGIO DEL MARE
ADRIATICO DISEGNATA ED INCLISA SOTTO LA DI-
REZIONE DELL' I. R. STATO MAGGIORE. FOGLIO
XI.; FOGLIO XII., Milano, 1822-1824. Original: Držav-
ni arhiv - Zadar, sign. 76a. Literatur - Literatura: BUTO-
RAC, D., 1992, 19-28; KOZLIČIĆ, M., 2006b; OBAD,
S. - DOKOZA, S. - MARTINOVIĆ, S., 1999., 58-59;
PIPLOVIĆ, S., 1992, 29-38.
84
K-19. Giacomo Marieni et all., Segment der Karte 11. aus "Sammlung von Schifffahrtskarten der Adria", Mailand, 1822.-1824.
K-19. Giacomo Marieni et all., Segment s karte 11. iz "Albuma plovidbenih karta Jadrana", Milano, 1822.-1824.
K-20. Giacomo Marieni et all., Segment der Karte 13. aus "Sammlung von Schifffahrtskarten der Adria", Mailand, 1822.-1824.
K-20. Giacomo Marieni et all., Segment s karte 13. iz "Albuma plovidbenih karta Jadrana", Milano, 1822.-1824.
85
Balbi über die Geographie des bosnisch-
herzegowinischen Gebietes
In dem umfanfreichen Buch "Geographische
Übersicht" von Adrian Balbi, zu seiner Zeit ein un-
verzichtbares geographisches Handbuch für das
Erlernen Europas, befinden sich außer der oben
abgebildeten Karte auch kurze Abschnitte, die sich
auf Bosnien und die Herzowina beziehen (BALBI,
A., 1840, 1021-1022). Aus diesem Teil folgt eine
freie Übersetzung aus dem Italienischen:
"Sarajevo (in der illyrischen Sprache - lingua
illirica - Bosna-Serai oder Sarajevo) - ist eine
große Stadt (grande città). Sie befindet sich auf
dem Fluss Miljacka (Migliazza oder Miliaska),
einem Nebenfluss der Bosna (Bosna), bzw. auf
einer Hochebene, die von bewaldeten Gebirgen
umgeben ist. Sie wird von einer 2 Klafter (ca. 4 m)
breiten Stadtmauer umgeben, während die Ober-
stadt (Città-alta) von kleinen Befestigungen ge-
schützt wird.
Saraj (Saraj), bzw. das Schloss, welches Sul-
tan Mehmed II (Maometto II) erbauen ließ, eine
oder zwei seiner vielen Moscheen (moschee),
einige seiner Bäder (bagni) und die interessanteste
seiner Brücken verdienen es, an dieser Stelle er-
wähnt zu werden. Seine Waffenmanifakturen (ma-
nifatture d’armi), die Klingen, sein eisernes und
bronzenes Geschirr, die Goldschmieden, Woll-
und Baumwollmanifakturen, sowie Ledergerberei-
en machen Sarajewo zu einem bedeutenden Ort
zwischen den anderen türkischen Hauptstädten (ci-
ttà di Turchia). Es ist nicht nur das Handelszen-
trum für das gesamte Bosnien (Bosnia), sondern
auch für den Transithandel, der durch Karavanen
abgewickelt wird (…). Sarajevo (Bosna-Serai) ist
Sitz der wichtigsten Erbkapetane (principali capi-
tani ereditarii), die es als ihre Hauptstadt (città ca-
pitale) verstehen und Bosnien verwalten, während
der Pascha mit seinen drei Funktionen (il bascià a
tre code), d.h. Großvizier dieses großen Teiles des
Reiches (dell’impero) in Travnik (Travnick) resi-
diert. Im Gegensatz zu den erstaunlichen Ause-
inandersetzungen über die Einwohnerzahl der
Stadt machen wir keinen Fehler, wenn wir ihm die
ungefähre Zahl von 70.000 Einwohnern schätzen,
welche in den Dokumenten, zu denen ich während
meines langen Aufenthaltes im ungarischen
Küstenland (Litorale Ungarico - das ist der breite
Küstenstreifen von Rijeka, einschließlich Novi Vi-
nodolski. Senj befindet sich schon in der öster-
reichischen Militärgrenze; siehe BALBI, A., 1840,
544-545.) Zugang hatte.
Brücke über die Miljacka in Sarajevo am Ende des
19. Jahrhunderts - Most na Miljacki u Sarajevu
krajem 19. stoljeća
In der näheren Umgebung dieser Großstadt
befindet sich Sarajevska Banja (Sarajevsko), wäh-
rend sich einige Meilen entfernt im Norden und
Westen Vareš (Varesch), Visoko (Vissoko) und
Kreševo (Kressevo; Krechovo; Kressovo), kleine
Ortschaften, in denen sich Eisenschmelzereien und
Eisenbergwerken befinden.
Im weiteren Umkreis von 47 Meilen befindet
sich Travnik (Traunick), eine mittelgroße Stadt (ci-
ttà di mediocre ampiezza), mit einer Befestigung
(cittadella) und etwa 8.000 Einwohnern, momen-
tan der Sitz des Vizier-Paschas (visir-bascià). Die
Pforte (La Porta) hat ihm den Ehrentitel eines un-
garischen Viziers verliehen (visir d’Ungheria). Er
ist einer der Reichsten im gesamten Reich und sein
Schloss bewahrt alle Würden des alten bosnisch-
königlichen Schlosses (a la sua corte conserva tu-
tti i dignitarii dell’antica corte reale di Bosnia).
Travnik am Ende des 19. Jahrhunderts - Travnik
krajem 19. stoljeća
In der näheren Umgebung sieht man Slanica
(Slanitza), ein Dorf (vilaggio), in dem sich die be-
kannten Goldminen (miniere d’oro) befinden, die
man Dalmatien (Dalmazia) zuschreibt und die
schon von den Römern (Romani) ausgebeutet wur-
den. Sie sind noch immer reich an Bodenschätzen,
die Bevölkerung nähert sich ihnen aber ihres Aber-
glaubens wegen nicht. Einige Meilen in Richtung
Südwesten befindet sich Fojnica (Frinitza), ein
großes Dorf (grosso villaggio), welches wegen
seiner reichen Eisenbergwerke (miniere di ferro) in
seiner Umgebung bedeutend ist.
Vranduk (Vraduck) und Maglaj (Maglai),
kleine Städte (piccole città) am Fluss Bosna sind
wegen ihrer starken Befestigungen; Tuzla (Touzla)
wegen seiner reichen Salzquellen (ricche sorgenti
salate); Srebrenica (Srebernik) als Sitz des Sand-
schaks (capo-luogo di un sangiacato) äußerst
wichtig; Zvornik (Zwornick; Isvornick), eine sehr
große Stadt (città piuttosto grande), ist eine der
drei Haupthandelsplätze Bosniens (una delle tre
piazze principali della Bosnia), sowie Sitz des
86
gleichnamigen Sandschaks. Seit einigen Jahren
schätzt seine Zahl auf 14.000 Einwohner, auf sei-
nem Gebiet befinden sich auch Bleiminen (miniere
di piombo).
Brücke über die Neretva in Mostar am Ende des
19. Jahrhunderts - Most na Neretvi u Mostaru
krajem 19. stoljeća
Mostar (Mostar) an der Neretva (Narenta)
im türkischen Dalmatien (Dalmazia Ottomana -
das heutige Herzegowina), eine mittelgroße Stadt
(città di mediocre) mit ungefähr 9.000 Einwoh-
nern, ist wegen ihrer Industrie und ihres Handels
sehr mächtig, außerdem ist sie wegen seiner Stein-
brücke mit nur einem Bogen (e notabile pel suo
ponte di pietra di un sol arco), erbaut in der zwe-
iten Hälfte des 14. Jahrhunderts [ein Fehler! Sie
wurde 1566 zur Zeit Suleymans II "des Großarti-
gen" errichtet - Anm. MK], sehr interessant. Sie
wird von einem zeitgenössischen Reisenden wegen
der Bogengröße, deren Durchmesser seinen Wor-
ten nach nicht weniger als 300 Fuß [in Wirk-
lichkeit ist er 29,5 m - Anm. MK] misst, als Wun-
der wahrgenommen.
An der Becken der Una (Unna) [befinden
sich]: Bihać (Bihacz), eine kleine Stadt (piccola ci-
ttà) mit ungefähr 3.000 Einwohnern; man nimmt
an, dass sie eine der drei wichtigsten Befestigun-
gen in diesem Teil des Reiches ist (riputata una
delle tre principali fortezze di questa parte
dell’impero); Bosanski Novi (Novi), ein Städtchen,
welches wegen seinen Befestigungen wichtig ist;
Kamengrad (Kamengrad) und Stari Majdan (Stari-
Maidar) die wegen ihrer Münzprägereien und
Eisenbergwerke in ihren Umgebungen bedeutend
sind, es sieht so aus, dass in dem Gebiet von Ka-
mengrad auch eine Silbermine (una miniera d’ar-
gento) ausgebeutet wird.
Am Vrbas (Verbas) befinden sich: Jajce (Jai-
cza), eine kleine Stadt (piccola città), die wegen
ihrer Festung (cittadella), der Salpeterfabrik und
als ehemaliger Sitz der katholischen Könige Bosni-
ens (e per essere stata la sede de’re cattolici della
Bosnia) wichtig ist; seine Bevölkerung wird jetzt
auf ungefähr 2.000 geschätzt; Banja Luka (Bania
Louka), Sitz des gleichnamigen Sandschaks ist
eine große Stadt (città piuttosto grande) und eine
der drei wichtigsten Befestigungen Bosniens (una
delle tre principali fortezze della Bosnia) mit einer
sehr starker Industrie und Handel. Palma [der ita-
lienische Geograpf, dessen K-18 im Vorherein er-
wähnt wurde] schätzt seine Einwohnerzahl auf
15.000, auf dem umliegenden Territorium befinden
sich Thermalgewässer.
Der Sava (Sava) entlang sieht man: Bosanska
Gradiška (Bebir; Gradisca Ottomana) und Bo-
sanski Brod (Brod), kleine Städte (piccole città),
die wegen ihrer Befestigungsanlagen wichtig sind.
[Am Ende] des Tükischen Dalmatiens (Her-
cegowina) [sind noch erwähnenswert]: Livno (Liv-
no), ein Städtchen mit ungefähr 4.000 Einwohnern,
es befindet sich an einer großen Straße (situata
sulla grande strada), die aus dem österreichischen
Dalmatien (Dalmazia Austriaca) nach Bosnien
führt, und zu seinen wichtigen Handelsplatz bei-
trägt. Trebinje (Trebigno; Trebin), ein wichtiger
Handelsplatz (piazza forte) und Sitz des katholi-
schen Bischofs (sede di un vescovo cattolico); man
schätzt seine Bevölkerung auf 10.000 Einwohner ".
Die kraftvollen und wichtigen Informationen
in der Beschreibung der geographischen Lage Bos-
niens und der Herzegowina, befinden sich auf der
Karte im westlichen Teil Südosteuropas. Die Be-
schreibung ist so spezifisch, wie die besondere
geopolitische und geostrategische Lage des bos-
nisch-herzegowinischen Gebietes, besonders zur
Zeit gegen Ende der türkischen Herrschaft aud die-
sem Gebiet.
Balbi o geografiji bosanskohercegovačkog
područja
U obimnoj knjizi Adriana Balbija "Geograf-
ski pregled", u ono doba nezaobilaznom geograf-
skoj priručniku učene Europe, osim gornje karte,
ima i kraće poglavlje koje se odnosi na Bosnu i
Hercegovinu (BALBI, A., 1840, 1021-1022). Za-
nimljivo je pogledati što o cjelini Bosanskog ejale-
ta on donosi, jer će u tom kontekstu biti jasniji
geografski, geostrategijski i geopolitički položaj
bosansko-hercegovačkog područja. Evo toga dijela
u nešto slobodnijem prijevodu s talijanskog jezika:
"Sarajevo (Bosna-Serai ili Sarajevo na ilir-
skom jeziku - lingua illirica) velik je grad (grande
città). Smješten je na rijeci Miljacki (Migliazza ili
Miliaska), pritoku Bosne (Bosna), odnosno na uz-
višenoj visoravni okruženoj šumovitim planinama.
Opasano je zidinama širokim 2 hvata (oko 4 m),
dok male utvrde čuvaju Stari Grad (Città-alta).
Saraj (Saraj), odnosno dvor kojeg je dao iz-
graditi sultan Mehmed II. (Maometto II), jedna ili
dvije od njegovih brojnih džamija (moschee), ne-
koliko njegovih kupelji (bagni) i najznamenitiji od
njegovih mostova zaslužuju da budu spomenuti.
Njegove manufakture oružja (manifatture d’armi),
sječiva, željeznog i bakrenog posuđa, zlatarnice,
manufakture vune i pamuka, te manufakture za
štavljenje kože Sarajevu po industriji daju istaknu-
to mjesto među ostalim glavnim turskim gradovi-
ma (città di Turchia). On je ne samo centar trgovi-
ne čitave Bosne (Bosnia), već i znatne tranzitne tr-
87
govine koja se odvija karavanama (...). Sarajevo
(Bosna-Serai) je sjedište najvažnijih nasljednih ka-
petana (principali capitani ereditarii) koji uprav-
ljaju Bosnom i koji ga drže za glavni grad (città
capitale), dok paša s tri repa (il bascià a tre code),
tj. veliki vezir, ovog velikog dijela carstva (dell’i-
mpero) stoluje u Travniku (Traunick). Unatoč za-
čuđujućim razilaženjima mišljenja u vezi s brojem
stanovnika ovoga grada nećemo pogriješiti ako mu
dodijelimo brojku od oko 70.000 žitelja, potvrđenu
u dokumentima do kojih smo došli za našeg dugog
boravka na Ugarskom primorju (Litorale Ungarico
- ovdje je to širi obalni pojas Rijeke, uključujući
Novi Vinodolski. Već je Senj unutar austrijske
Vojne krajine; detaljnije BALBI, A., 1840, 544-
545.).
U obližnjoj okolici ovog velikog grada nala-
ze se Sarajevske banje (Sarajevsko), dok se nekoli-
ko milja dalje prema sjeveru i zapadu nalaze: Va-
reš (Varesch), Visoko (Vissoko) i Kreševo (Kresse-
vo; Krechovo; Kressovo), mala naselja važna po
topionicama željeza te rudnicima željezne rude ko-
je se iskapa u njihovoj okolici.
Još dalje, a unutar kruga od 47 milja nalaze
se: Travnik (Traunick), grad osrednje veličine (ci-
ttà di mediocre ampiezza), s tvrđavom (cittadella)
i otprilike 8.000 žitelja, trenutno sjedište vezir-pa-
še (visir-bascià). Porta (La Porta) mu dodjeljuje
počasnu titulu vezira Ugarske (visir d’Ungheria).
On je jedan od najbogatijih u čitavom carstvu i
njegov dvor je očuvao sva dostojanstva starog kra-
ljevskog dvora Bosne (a la sua corte conserva tutti
i dignitarii dell’antica corte reale di Bosnia).
U bližoj okolici ovog grada vidi se Slanica
(Slanitza), selo (vilaggio) gdje se nalaze oni poz-
nati rudnici zlata (miniere d’oro) koji su pripisiva-
ni Dalmaciji (Dalmazia) i koje su obilato iskorišta-
vali Rimljani (Romani). Oni su još uvijek bogati
rudom, ali im se stanovnici zbog praznovjerja ne
usuđuju približiti. Nekoliko milja dalje prema ju-
gozapadu smještena je Fojnica (Frinitza), veliko
selo (grosso villaggio) važno zbog bogatih rudnika
željeza (miniere di ferro), koje se kopa u njegovoj
okolici.
Vranduk (Vraduck) i Maglaj (Maglai), mali
gradovi (piccole città) na rijeci Bosni, važni su zb-
og svojih jakih utvrda; Tuzla (Touzla) po bogatim
slanim izvorima (per le ricche sorgenti salate);
Srebrenica (Srebernik) zbog toga što je sjedište
sandžakata (capo-luogo di un sangiacato); Zvor-
nik (Zwornick; Isvornick), dosta velik grad (città
piuttosto grande), jedan od tri glavna trgovišta
Bosne (una delle tre piazze principali della Bos-
nia), sjedište istoimenog sandžakata. Od prije par
godina pripisuje mu se i do 14.000 žitelja, a na nje-
govom području nalaze se i rudnici olova (miniere
di piombo).
Mostar (Mostar) na Neretvi (Narenta), u
Turskoj Dalmaciji (Dalmazia Ottomana - danas
Hercegovina), grad osrednje veličine (città di me-
diocre) s otprilike 9.000 žitelja, moćan zbog indus-
trije i trgovine, te znamenit po svom kamenom
mostu od samo jednog luka (e notabile pel suo
ponte di pietra di un sol arco), izgrađenog u dru-
goj polovici 14. stoljeća [pogrešno! izgrađen je u
vrijeme Sulejmana II. Veličanstvenog 1566. - opa-
ska MK]. Od jednog suvremenog putnika smatran
je poput čuda zbog veličine svog luka čiji raspon
po njegovim riječima nije manji od 300 stopa [st-
varno je dug 29,5 m - opaska MK].
U zavali Une (Unna) [smješteni su]: Bihać
(Bihacz), malen grad (piccola città) s otprilike
3.000 žitelja; smatra se za jednu od tri najvažnije
utvrde u ovom dijelu carstva (riputata una delle
tre principali fortezze di questa parte dell’impero).
Bosanski Novi (Novi), gradić važan zbog svojih ut-
vrđenja; Kamengrad (Kamengrad) i Stari Majdan
(Stari-Maidar) po svojim kovačnicama i rudnicima
željeza u okolici; izgleda da se i na području Ka-
mengrada iskorištava jedan rudnik srebra (una mi-
niera d’argento).
Na Vrbasu (Verbas) su smješteni: Jajce (Jai-
cza), mali grad (piccola città) važan zbog svoje tv-
rđave (cittadella), tvornice salitre i po tome što je
bio sjedište katoličkih kraljeva Bosne (e per essere
stata la sede de’re cattolici della Bosnia); sada je
njegovo stanovništvo svedeno na otprilike 2.000
žitelja. Banja Luka (Bania Louka), sjedište istoi-
menog sandžakata, dosta velik grad (città piuttosto
grande), jedna od tri najvažnije utvrde Bosne (una
delle tre principali fortezze della Bosnia), s vrlo
snažnom industrijom i trgovinom. [Talijanski geo-
graf čija je K-18 ovdje naprijed donesena] Palma
pripisuje joj 15.000 žitelja; na obližnjem teritoriju
ima termalnih voda.
Duž Save (Sava) se vide: Bosanska Gradiška
(Bebir; Gradisca Ottomana) i Bosanski Brod (Br-
od), mali gradovi (piccole città) važni zbog svojih
utvrđenja.
[Na kraju] u Turskoj Dalmaciji (Hercegovi-
ni) [još su vrijedni spomena]: Livno (Livno), gra-
dić s oko 4.000 žitelja, smješten na velikoj cesti
(situata sulla grande strada) koja vodi iz Austrij-
ske Dalmacije (Dalmazia Austriaca), u Bosnu što
mu daje trgovački značaj. Trebinje (Trebigno; Tre-
bin), jaki trg (piazza forte), sjedište katoličkog bis-
kupa (sede di un vescovo cattolico); pripisuje mu
se oko 10.000 žitelja".
Dakle, jezgrovit i jako informativan opis bo-
sanskohercegovačkog geografskog područja, koji
na karti smješta u zapadnom dijelu jugoistoka Eu-
rope. Opis mu je onoliko specifičan kolike su odu-
vijek bile posebnosti bosanskohercegovačkog geo-
političkog i geostrateškog položaja, osobito u to
vrijeme, pri kraju turske vlasti na tom prostoru.
Titel des Originals - Naslov originala: Adriano
Balbi, EUROPE, Torino, 1840. Original: BALBI, A.,
1840. Nicht publiziert - Nije objavljeno.
88
K-21. Adriano Balbi, Segment der Europakarte, Tuin, 1840.
K-21. Adriano Balbi, Segment s karte Europe, Torino, 1840.
89
Desjardins Europäische Türkei
Das Interessante an der Karte ist zu allererst
die Tatsache, dass ihr Autor, Constant Desjardins,
ein Franzose mit einer Aufenthaltsadresse in Wien
ist, die Karte war für den Schulgebrauch im Fürs-
tentum Serbien gedacht. Dem Titel der Kartusche
nach, hat Desjardins ihm zugängliche Angaben ge-
sammelt und anhand von Instruktionen des Auf-
tragsgebers die Karte K-22 erstellt. Das ist nicht
die beste kartographische Arbeit, man kann sogar
sagen, dass es sich um eine, für die damalige Zeit,
mindere Qualität handelt. Auf der anderen Seite,
spiegelt sie den serbischen Blick auf Bosnien und
Herzegowina wider, wenn auch nicht so ganz nega-
tiv proserbisch, wie später Milojsnić (K-23).
Selbstverständlich ist alles im damaligen serbi-
schen Kyrillisch verfasst. Der Autor teilt den bos-
nisch-herzegowinischen Raum in zwei eigenständi-
ge Teile: Bosnien (Bosna) und die Herzegowina
(Ercegovina). In Bosnien befindet sich das engere
Bosnien (Bosna za sebe) und die bosnische Kraji-
na, das heutige Gebiet zwischen Una und Sana
(Kraina). In der Herzegowina gibt es keine engere
Aufteilungen. Das bosnisch-herzegowinischem Ge-
biet grenzt im Nordan, jenseits der Sava (Sava), an
Slawonien (Slavonija), im Osten befinden sich Ser-
bien (Srbija), der Sandschak von Novi Pazar - hin-
ter ihm "Altserbien" (Stara Srbija) und der Kosovo
(Kosovo); im Südosten befindet sich Monte Negro
(Crna Gora), Dalmatien wird hingegen überhaupt
nicht erwähnt.
Die wichtigsten Flüsse im bosnisch-herzego-
winischen Raum sind: Una (Unna), Vrbas (Vrbas),
Bosna (Bosna) mit ihren Nebenflüssen, Drina die
namentlich nicht gekennzeichnet ist, aber der Far-
be und dem Zeichensystem nach ist klar erkennbar,
dass sie die Grenze zwischen Bosnien und Serbien
bildet. Danach ist das Flussnetz hervorgehoben,
das die Drina bildet. Am Ende befindet sich die
Neretva (Neretva). Von den Orten sind die wich-
tigsten hervorgehoben: Banja Luka (Banjaluka),
Bihać (Bihać), Bosanska Dubica (Dubica), Bosan-
ska Gradiška (Gradiška), Bosanska Krupa (Kru-
pa), Bosanski Brod (Brod), Bosanski Novi (Novi),
Doboj (Doboj), Duvno (Županjac), Foča (Foča),
Fojnica (Fojnica), Gabela (Gabela), Glamoč (Gla-
moč), Gračanica (Gračanica), Ključ (Ključ), Livno
(Lijevno), Mostar (Mostar), Sarajevo (Sarajevo),
Srebrenica (Srebrenica), Stolac (Stolac), Travnik
(Travnik), Tuzla (Tuzla), Višegrad (Višegrad),
Vranduk (Vranduk), Zvornik (Zvornik), usw.
Desjardinsova Europska Turska
Zanimljivost karte ponajprije se sastoji u či-
njenici što joj je autor Francuz s bečkom boraviš-
nom adresom, Constant Desjardins, a načinjena je
za školske potrebe u Kneževini Srbiji. Prema na-
slova u kartuši, Desjardins je prikupio njemu dos-
tupne podatke, pa uz instrukcije naručitelja izradio
K-22. Nije to najbolji kartografski rad, čak bi se
moglo konstatirati da je prilično niske kvalitete s
obzirom na vrijeme nastanka. S druge strane, on
jest srpski pogled na BiH, ali ne toliko negativno
prosrpski oblikovan, koliko kasniji Milojsnićev
(K-23). Dakako, sve je pisano ondašnjom srpskom
ćirilicom. Autor bosanskohercegovački prostor di-
jeli na dva zasebna dijela: Bosnu (Bosna) i Herce-
govinu (Ercegovina). U Bosni mu je Uža Bosna
(Bosna za sebe) te Bosanska Krajina, današnje Un-
sko-sansko područje (Kraina). U Hercegovini ne-
ma užih podjela. Takvom bosanskohercegovačkom
prostoru sjeverno je, preko Save (Sava) Slavonija
(Slavonija); istočno su Srbija (Srbija), Novopazar-
ski sandžak - za njega Stara Srbija (Stara Srbija) i
Kosovo (Kosovo); jugoistočno je Crna Gora (Cr-
nagora), a Dalmaciju uopće ne notira.
Na bosanskohercegovačkom prostoru daje
najvažnije rijeke: Una (Unna), Vrbas (Vrbas), Bo-
sna (Bosna) s pritokama, Drina koju imenski nije
obilježio, ali je koloriranjem i sustavom crtica jas-
no istakao da je ona granica Bosne prema Srbiji.
Zato je istakao riječnu mrežu koja formira Drinu.
Na kraju je Neretva (Neretva). Od naselja istakni-
mo najvažnije: Banja Luka (Banjaluka), Bihać (Bi-
hać), Bosanska Dubica (Dubica), Bosanska Gra-
diška (Gradiška), Bosanska Krupa (Krupa), Bo-
sanski Brod (Brod), Bosanski Novi (Novi), Doboj
(Doboj), Duvno (Županjac), Foča (Foča), Fojnica
(Fojnica), Gabela (Gabela), Glamoč (Glamoč),
Gračanica (Gračanica), Ključ (Ključ), Livno (Li-
jevno), Mostar (Mostar), Sarajevo (Sarajevo), Sre-
brenica (Srebrenica), Stolac (Stolac), Travnik
(Travnik), Tuzla (Tuzla), Višegrad (Višegrad),
Vranduk (Vranduk), Zvornik (Zvornik), itd.
Sarajevo am Ende des 19. Jahrhunderts - Sarajevo
krajem 19. stoljeća
Titel des Originals - Naslov originala: Constant
Desjardins, ŠKOLSKA MAPA / EVROPSKE / TURSKE /
sa SRBIJOM i VLAŠKOM / po nalogu / SRPSKOG
PRAVITELJSTVA / i po najboljim izvorima / izradio /
PR[O]F[ESOR] K[OSTANTIN] DEŽARDEN, Beograd,
1853. Original: Znanstvena knjižnica - Zadar, sign.
188673-XII-139, Seite 6. Literatur - Literatura: ŠKA-
LAMERA, Ž., 1991, 147-148, 152-153.
90
K-22. Constant Desjardins, Karte der Europäischen Türkei, Belgrad, 1853.
K-22. Constant Desjardins, Karta Europske Turske, Beograd, 1853.
93
Das bosnisch-herzegowinische Gebiet im
Großserbischen Projekt am Ende des 19.
Jahrhunderts
Ein anschaulisches Beispiel, wie die ser-
bisch-aspirierte Kartographie für das Gebiet des
südslawischen Raumes, so auch für Bosnien und
Herzegowina, im 19. Jahrhundert aussahen, ist die
K-23 von Milojsnić, die unter der Schutzherrschaft
der "gospođe kneginje Ljubice" (d.h. der Spitze
des damaligen Fürstentums Serbien) herausgege-
ben wurde, wie es auf der unteren Seite der Kartu-
sche steht. Das Gebiet, auf dem die Serben leben,
sollte freilich in der Zukunft ein Großserbien bil-
den, das von der Linie Pakrac - Karlovac - Rijeka,
und in der Verlängerung gen Westen das gesamte
kroatische Istrien bis Piran in Slowenien umfassen
sollte. Die nördliche Grenze reicht bis zur Drau
und Donau, zieht sich im Osten tief ins bulgarische
Gebiet, im Süden umfasst sie das gesamte Mazedo-
nien und Albanien und im Westen beinhaltet sie
natürlich das ganze ostadriatische Festland und
saämtliche Inseln. Diejeniegen, die sich außerhalb
des Bereichs befinden sind Serbo-Slowenen (Srbo-
slovenci), Serbokroaten (Srbohrvati), Serbomaze-
donen (Srbomaćedonci), Serbobulgaren (Srbobu-
gari), usw.
Natürlich wird der Name Bosnien (Bos-
na) auf der K-23 hervorgehoben, der westliche
Teil des heutigen BiH würde zusammen mit dem
dalmatinischem Hinterland und der westlichen
Herzegowina das Neretwanische Paganien (Ne-
retva-Paganija) bilden, der östliche Teil verliefe
entlang des Wasserlaufes der Neretva, ihrem Za-
humlje (Zahumije) und Trebinje (Trebinje), noch
wieter im Osten. Mit anderen Worten, das sind nur
geographische Regionen und nichts weiter. Im
Wunsch, dass es nicht zu Missverständnissen
kommt, was alles präzise serbisch ist, wo alle die
Serben wohnen, gibt man der Karte eine Komposi-
tion an Wappen bei, die sich in der oberen rechten
Ecke befindet, wobei sich das serbische Wappen in
der Mitte befindet, rundherum sind die Wappen
der Länder abgebildet, die in einem solchen Ser-
bien vereint sind.
So eine offene proserbische widerrechtliche
Vereinnahmung von fremden geographischen Ge-
bieten und die Verleugnung anderer Ethnien einer
Vielzahl von südosteuropäischen Völkern führte
schon damals auch in Serbien des Historikers Sto-
jan Novaković zu einer harten Kritik, die K-23 er-
lebte trotzdem, Dank der Ansichten der offiziellen
serbischen politischen Elite, und der des Königs-
hauses, "mehr Auflagen, als irgendeine andere
Karte und hatte somit einen unbestrittenen Einfluss
auf die Formation eines (serbischen) Nationalbe-
wusstseins" (ŠKALAMERA, Ž., 1991, 153).
Bosanskohercegovački prostor u projektu
Velike Srbije krajem 19. stoljeća
Kako su kartografski izgledale srpske aspira-
cije 19. stoljeća na južnoslavenski prostor, pa i Bo-
snu i Hercegovinu, zoran primjer je Milojsnićeva
K-23 izdana pod visokim pokroviteljstvom, kako
piše na dnu kartuše, "gospođe kneginje Ljubice",
što znači vrha tadašnje Kneževine Srbije. Područje
gdje žive Srbi, što bi u "budućnosti" svakako mo-
ralo postati Velika Srbija, ide do crte Pakrac - Kar-
lovac - Rijeka, da bi u produžetku prema zapadu
obuhvatilo sav hrvatski dio Istre, te se čak na sje-
ver proteglo do Pirana u Sloveniji. Na sjeveru ta
granica ide do Drave i Dunava, na istoku se dubo-
ko uvlači u Bugarsku, na jugu obuhvaća svu Make-
doniju i Albaniju, a naravno, na jugozapadu u nju
ulazi cjelina istočnojadranskog prostora, uključuju-
ći sve otoke. Oni koji su izvan takvog opsega su
Srbo-Slovenci (Srboslovenci), Srbo-Hrvati (Srbo-
hrvati), Srbo-Makedonci (Srbomaćedonci), Srbo-
Bugari (Srbobugari), itd.
Dakako, na K-23 ističe se ime Bosna (Bos-
na), da bi zapadni dio današnje BiH skupa sa zale-
đem srednje Dalmacije i zapadnom Hercegovinom
bilo Neretvanska Paganija (Neretva-Paganija), is-
točni dio uz vodotok Neretve njegovo Zahumlje
(Zahumije), a još istočnije je Trebinje (Trebinje).
Drugim riječima, sve su to tek geografske regije i
ništa više. U želji da ne dođe do zabune što je to
sve srpsko preciznije, gdje to sve Srbi žive, daje se
uz kompoziciju grbovlja, u gornjem desnom kutu
karte, pri čemu je srpski grb u sredini, a okolo su
grbovi tih zemalja koje ulaze u takvu Srbiju.
Takvo otvoreno prosrpsko svojatanje tuđih
geografskih prostora, te nijekanje drukčije etničke
pripadnosti brojnim drugim narodima jugoistoka
Europe, naišlo je još onda na žestoku kritiku već u
Srbiji povjesničara Stojana Novakovića, ali je K-
23 unatoč tome, jer je iza takvog viđenja stajala
oficijelna srpska politička elita, pa i sam dvor, "do-
živela više izdanja od bilo koje druge karte i ne-
sumnjivo imala znatan uticaj na formiranje (srp-
ske) nacionalne svesti" (ŠKALAMERA, Ž., 1991,
153).
Titel des Original - Naslov originala: Miloš Mi-
lojsnić, ISTORISKO-ETNOGRAFSKO-GEOGRAFSKA
MAPA / SRBA / I / SRPSKIH JUGOSLOVENSKIH ZE-
MALJA / u TURSKOJ i AUSTRIJI / od MILOŠA ST[O-
JANOVOG] MILOJSNIĆA, Beograd, 1873. Original:
Znanstvena knjižnica - Zadar, sign. 28392-D-11. Litera-
tur - Literatura: ŠKALAMERA, Ž., 1991, 153-154.
94
K-23. Miloš Milojsnić, Historisch-etnographisch-geographische Karte der Serben und der serbisch-südslawischen Länder in der Türkei und in Österreich, Belgrad, 1873.
K-23. Miloš Milojsnić, Povijesno-etnografsko-geografska karta Srba i srpskih jugoslavenskih zemalja u Turskoj i Austriji, Beograd, 1873.
97
Bosnien-Herzegowina im Jahr 1878
Das gesamte 19. Jahrhundert hindurch, wie
auch in anderen Teilen Europas in der Geschichte
als Das Jahrhundert der Völker bekannt, erschüt-
terten Gärungen und Aufstände den geographi-
schen Raum von BiH, sie reichten von Hussein-ka-
pitän Gradaščević am Beginn des Jahrhunderts,
über die Bauernaufstände in der Mitte des Jahrhun-
derts, usw. Das Türkische Reich befand sich defi-
nitiv am Ende, man versuchte mit einer Vielzahl
von Reformen, das zu retten, was noch zu retten
war. Die Reformen wurden natürlich nicht von den
adligen Gradaščević und dem größten Teil der bos-
nischen und herzegowinischen feudalen Elite aner-
kannt, ihre Autonomiebewegung, mit wichtigen
Elementen eines Bewusstseins der ethnischen Be-
sonderheiten zu den Türken wurde blutig nieder-
geschlagen. Auch das half nichts. Deshalb sandte
der Sultan in der Mitte des Jahrhunderts Omer-
Paschas Latas, einen islamisierten Serben, nach
Bosnien, der das bosnische Vilajet blutig befrie-
dete, insbesondere eliminierte er den gesamten
bosnischen Adel. Trotzdem komplizierte sich die
Ostfrage immer weiter, denn auch die niedrigsten
Klassen des damaligen BiH verlangten Rechte, so
dass eine Reihe von Bauernaufständen folgte. Um
dieses europäische Problem zu lösen, wurde vom
13. Juni bis 13. Juli 1878 der Berliner Kongress
abgehalten. Die Lösung lautete, dass die türkische
Armee und der türkische Staatsapperat sich aus
dem geographischen Gebiet von BiH zurückzog,
und dem Österreichisch-Ungarischen Kaiserreich
ein Okkupationsmandat anvertraut wurde. Der Sul-
tan blieb formell der Suverän von BiH bis zur ent-
gültigen österreichisch-ungarischen Annektion von
BiH am 5. Oktober 1908.
Österreich-Ungarn okkupierte 1878 wirklich
BiH, das nun der östlichste Teil dieses rießen
Kaiserreichs wurde, neben der Anerkennung der
Grenzen zu den anderen Teilen unter ihrer Herr-
schaft, die mit dem Frieden von Sistowa zwischen
dem Österreichischem und Omsnaischem Reich
bestätigt wurden. Österreich-Ungarn nutzte die
Okkupation von BiH aus, um auch in den Sand-
schak von Novi Pazar einzudringen, so verbreitete
sich seine Macht noch weiter in den Osten. Diese
Situation begleitet Vjekoslav Klaić in seiner K-24
sehr anschaulich.
Mostar am Ende des 19. Jahrhunderts - Mostar
krajem 19. stoljeća
So bildeten die Gebiete des heutigen BiH,
die im Frieden von Zitva (1606), in dem die Gren-
zen des bosnischen Pascahluks definiert wurden,
welche auch in der K-05 verzeichnet sind, bis zur
österreichisch-ungarischen Okkupation von BiH
(1878), den westlichsten Teil des Türkischen
Reiches, seine Grenzregion zur Verteidigung vor
allem gegen das Österreichische Kaiserreich und
damit gegen die westlichen Feinde. Im Jahr 1878
kehrte die Situation sich wieder in den geostrategi-
schen Stand wie zur Zeit des Königreiches Bos-
nien: BiH war vor dem Fall seines Königreichs
unter türkische Herrschaft der östlichste geographi-
sche Raum Europas in Richtung Türkiens und
seiner Herrschaftsgebiete. Dies wiederholte sich
1878, und so blieb es bis 1918, als es in den Ver-
band des Königreiches der Serben, Kroaten und
Slowenen (später Königreich Jugoslawien) tritt.
Unterdessen die westliche, bzw. östlichste
geographische Lage, je nach weitentfernter Macht-
zentrale, Istanbul oder Wien, verlangte am meisten
der einheimischen Bevölkerung Bosnien und der
Herzegowina ab, der autochtotnen Bevölkerung
des benachbarten Kroatiens erging es nicht besser.
Blutig und das Leben opfernd für irgendwelche
Königshäuser, wurden ihre Forderungen eigener
Interesssen, ähnlich wie bei den Gradaščević blutig
niedergeschlagen.
Bosna i Hercegovina 1878. godine
Kroz 19. stoljeće, kao i po ostalim dijelovima
Europe, u tom općenito u povijesti poznatom sto-
ljeću naroda, geografski prostor BiH potresaju
previranjima i bune od Husein-kapetan Gradašče-
vića početkom, te seljačkim ustancima od sredine
tog stoljeća pa dalje. Tursko Carstvo definitivno je
na umoru, pa brojnim reformama nastoji spasiti što
se može. Njih, naravno, ne prihvaća plemeniti
Gradaščević i najveći dio bosanske i hercegovačke
feudalne elite, pa se njihov pokret za autonomiju, s
bitnim elementima svijesti o narodnosnoj posebno-
sti u odnosu na Turke, guši u krvi. No, ni to ne po-
maže. Stoga sredinom stoljeća sultan u Bosnu šalje
Omer-pašu Latasa, islamiziranog Srbina, koji u kr-
vi pacificira Bosanski vilajet, gotovo u cjelini eli-
minirajući cvijet onodobnoga bosanskog plemstva.
Ipak, time se to tzv. Istočno pitanje još više kom-
plicira, jer i najniži slojevi onodobne BiH žele svo-
ja prava, pa slijedi niz seljačkih ustanaka. Kako bi
se pokušalo razriješiti taj europski problem, od 13.
juna do 13. jula 1878. održava se Berlinski kong-
res. Rješenje se nalazi u tome da se s geografskog
prostora BiH eliminira tursku vojsku i njihov dr-
žavni aparat, pa se Austro-Ugarskom Carstvu po-
vjerava mandat da je okupira. Nad takvom BiH
98
sultanov suverenitet ostaje i dalje do austro-ugar-
ske aneksije BiH 5. oktobra 1908. godine.
Zvornik am Ende des 19. Jahrhunderts - Zvornik
krajem 19. stoljeća
Austro-Ugarska doista i okupira BiH 1878.,
pa ona postaje najistočniji dio toga ogromnog car-
stva, uz uvažavanje granica prema ostalim dijelovi-
ma pod njezinom vlašću kakve su bile utvrđene
Svištovskim mirom kroz razgraničenje Austrijskog
i Turskog Carstva. No, kako je Austro-Ugarska
okupaciju BiH iskoristila da bi ušla i u Novopazar-
ski sandžak, njezina se vlast još više širi na istok.
Tu novu situaciju zorno donosi Vjekoslav Klaić na
svojoj K-24.
Tako prostori današnje BiH, od mira u Žitvi
1606. kojim se definiralo Bosanski pašaluk u gra-
nicama kakve se daju na K-05, pa do austro-ugar-
ske okupacije BiH 1878., bijahu najzapadniji dio
Turskog Carstva, njegovo krajište za obranu pr-
venstveno od Austrijskog Carstva, a s time i zapad-
nih protivnika. Te 1878. situacija se vraća na ono
geostrategijsko stanje Kraljevine Bosne: BiH prije
pada te kraljevine pod tursku vlast bijaše najistoč-
niji geografski prostor Europe prema Turcima i
oblastima pod njihovom vlašću. To iznova postade
1878. i tako je bilo do 1918. kad će ući u sastav
Kraljevine Srba, Hrvata i Slovenaca (kasnije Kra-
ljevine Jugoslavije).
Ključ am Ende des 19. Jahrhunderts - Ključ krajem
19. stoljeća
Međutim, ti najzapadniji i najistočniji geo-
grafski položaji u odnosu na daleke središnjice, Is-
tanbul i Beč, ponajviše koštaše domaći živalj Bos-
ne i Hercegovine, a ništa nije bilo bolje autohto-
nom stanovništvu susjedne Hrvatske. Krvariše i
gubiše živote za interese nekih carskih dvorova, a
onda kad htjedoše nešto i za sebe, poput plemeni-
tog Gradaščevića, u krvi to bijaše ugušeno.
Titel des Originals - Naslov originala: Vjekoslav
Klaić, ZEMLJOVID / BOSNE, HERCEGOVINE / I /
STARE SRBIJE, Zagreb, 1878. Original: KLAIĆ, V.,
1878. Literatur - Literatura: ČUBRILOVIĆ, V., 1980,
148-149; IMAMOVIĆ, M., 1976; IDEM, 1997, 333-
348, 351-353, 586-588, 424-432, 578-588; ŠIDAK, J.,
1980, 605-606; ŠIŠIĆ, F., 1938.
Jajce am Ende des 19. Jahrhunderts - Jajce krajem
19. stoljeća
99
K-24. Vjekoslav Klaić, Karte Bosniens, Herzegowinas uns Alt-Serbiens, Zagreb, 1878.
K-24. Vjekoslav Klaić, Karta Bosne, Hercegovine i Stare Srbije, Zagreb, 1878.
105
Das Abkommen von Dayton als neue
bosnisch-herzegowinische Realität
Die Grenzen Bosnien-Herzegowinas sind
immer noch so, wie sie im internationalen Abkom-
men von 1791 bestätigt wurden. Der Zerfall des
Österreich-Ungarischen Kaiserreiches und die Bil-
dung eines Königreiches SHS (später Königreich
Jugoslawien) hinterließen identische Grenzverläu-
fe. Eine Korrektion der Grenzen wurde erst nach
dem II. Weltkrieg in der Nähe von Bihać, Duvno
und Imotski vorgenommen, jedoch mit Zustim-
mung und dementsprechenden Entscheidungen der
damaligen Parlamente in Kroatien und BiH als fö-
derale Einheiten des zweiten Jugoslawiens, sowie
des Jugoslawischen Rates als höchstes Staatsorgan.
Diese Änderungen geschahen im Interesse der
lokalen Einwohner, deren Dörfer sich je nach geo-
graphischer Lage zu Gemeinden in BiH oder Kroa-
tien hingezogen fühlten. Dies ist am besten er-
sichtlich, wenn man die Grenze auf der K-25 west-
lich von Bihać mit der von K-24 vergleicht, siehe
den "Fetzen" westlich von Bihać. Außerdem wur-
den auf ähnliche Weise die Grenze zwischen Bos-
nien-Herzegowina und Monte Negro verändert.
BiH übergab an Montenegro die Herrschaft über
den Ausgang zum Meer von Sutorina, und Monte
Negro gab im Gegenzug BiH eine Verbreiterung
des (gebirgigen) Festlandes im Hinterland der
Bucht von Cattaro. Solch eine Abgrenzung mit
Monte Negro wurde historisch noch nicht bis zum
Ende hin untersucht, die mit Kroatien jedoch
schon. Auf jeden Fall verlor BiH, innerhalb des
zweiten Jugoslawiens, seinen zweiten Ausgang
zum Meer, dies ist in der Geschichte durch Karten
bestätigt, von denen ich hier erst einen Teil bei-
gebe.
Dieser Stand besteht auch heute noch. Inner-
halb der Grenzen des Staates von Bosnien-Herze-
gowina wird nach deren Austritt aus dem Staats-
verband der SFRJ international anerkannt werden.
Danach kommt es auch in Bosnien-Herzegowina
im Zusammenhang mit dem Zerfall der SFRJ zu
Agressionen, welche mit einer internationalen In-
tervention beendet werden, besonders mit dem Ab-
kommen von Dayton (1995), welches den geogra-
phischen Raum von BiH in zwei Entitäten aufteilen
wird, was die K-25 anschaulich bezeugt.
Daytonski sporazum kao nova
bosanskohercegovačka realnost
Granice Bosne i Hercegovine i dalje su onak-
ve kakve su utvrđene međunarodnim mirovnim
ugovorom iz 1791. godine. Raspad Austro-Ugar-
skoga Carstva i formiranje Kraljevine SHS (kasni-
je Kraljevine Jugoslavije) te granice ostavlja iden-
tičnima. Korekcije granica vrše se tek iza II. svjet-
skoga rata u blizini Bihaća, Duvna i Imotskog, ali
uz suglasnost i odgovarajuće odluke onodobnih
parlamenata Hrvatske i BiH kao federalnih jedini-
ca druge Jugoslavije, te Skupštine Jugoslavije, kao
najvišeg organa vlasti te države. Te su promjene
vršene u interesu lokalnih žitelja, čija su sela svo-
jim geografskim položajem više natežila nekoj op-
ćini u BiH ili Hrvatskoj. Najbolje se to vidi kad se
usporedi oblik granice zapadno od Bihaća na K-25
u odnosu npr. na onu na K-24, jer se na K-25 vidi
"džep" zapadno od Bihaća. Osim toga, na sličan
način izvršena je promjena granice između Bosne i
Hercegovine te Crne Gore na način da je BiH Cr-
noj Gori odstupila vlastiti sutorinski izlaz na more,
a Crna Gora BiH je dala proširenje u kopnenom
(planinskom) zaleđu Boke kotorske. Takvo razgra-
ničenje s Crnom Gorom još uvijek povijesno nije
do kraja istraženo, a ono s Hrvatskom jest. U sva-
kom slučaju, unutar takve druge Jugoslavije, BiH
je izgubila svoj drugi izlaz na Jadran, potvrđen kr-
oz povijest nizom karata od kojih se tek djelić ov-
dje donio.
To stanje je ono koje ostaje do danas. Unutar
tih granica država Bosna i Hercegovina, nakon iz-
laska iz sastava SFRJ, bit će međunarodno prizna-
ta. No, tada će doći do agresije i na Bosnu i Herce-
govinu u sklopu raspada SFRJ, koja će biti okon-
čana međunarodnom intervencijom, osobito Day-
tonskim sporazumom 1995., koji će geografski
prostor BiH podijeliti na dva entiteta, o čemu zor-
no svjedoči K-25.
Titel des Originals - Naslov originala: Anonimus,
FRONT LINES / [Mjerilo oko 1 : 2.500.000], Sarajevo,
1995. Original: Biblioteca prof. dr. sc. Zdravko Dizdar,
Zagreb. Literatur - Literatura: KAMBEROVIĆ, H.,
1999, 203-209; KLEMENČIĆ, M., 1996a, 397-405;
ŠEHIĆ, Z. - TEPIĆ, I., 2002, 319-330.
106
K-25. Anonym, Karte der zwischenethnischen Abgrenzungen in Bosnien und Herzegowina nach dem Abkommen von Dayton, Sarajevo, 1995.
K-25. Anonim, Karta međuetnitetskih razgraničenja u Bosni i Hercegovini prema Daytonskom sporazumu, Sarajevo, 1995.
107
Abschließende Betrachtungen
Man kann schlussfolgern, dass der geogra-
phische bosnisch-herzegowinische Raum durch die
Geschichte hindurch eine gespaltene Rolle auf geo-
strategischer Ebene gespielt hat. Im Altertum und
im Mittelalter bildete er eine Verbindung zwischen
dem pannonischen Getreide, den bosnisch-herze-
gowinischen Reichtümern aus dessen Bergwerken,
Landwirtschaft und Viehzucht, sowie dem Mittel-
meer und seiner Handelsgüter (Salz und Luxusarti-
kel), über ostadriatische Häfen, wobei die Flüsse
Neretva und Bosna in ihren Erweiterungen, aber
genauso Zrmanja, Krka und Cetina, sowie Una und
ihre Verlängerungen, Korridore bildeten, ohne die
solche Handelswege nicht funktioniert hätten. Von
diesen Süd-Nord-Korridoren und umgekehrt, wird
mit dem Erscheinen der türkischen Armee Ende
des 15. Jahrhunderts sehr wenig weiterbestehen. So
wird dieses Gebiet größtenteils in das westlichste
Kriegsgebiet des weitentfernten Istanbuls gegen
ein genauso weitentferntes Wien. Die Korridore
funktionieren meist in Richtung Ost-West, eher
selten von Nord nach Süd. Erst die Okkupation
von 1878 belebt wieder den Nord-Süd-Korridor
und umgekehrt, welche auch heute noch funktio-
nieren.
Von solchen spezifischen geostrategischen
Lagen des bosnisch-herzegowinischen Gebietes
zeugen detailliert hunderte alter geographischer
Karten, deren Originale in Archiven, Bibliotheken,
Museen und Privatsammlungen von Sarajevo und
Zagreb, von Italien, Österreich, Ungarn, Deutsch-
land, Frankreich, Großbritannien, den USA usw.
aufbewahrt werden. Dieser Raum wurde bereits in
der "Geographie" von Claudius Ptolemäus im 2.
Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung kartographi-
ert, was bedeutet, dass es von Grund auf der men-
schlichen Zivilisation angehörte. Das Gebiet be-
findet sich aber auch auf unzähligen Karten aus
späteren Jahrhunderten wieder. Dies bezieht sich
vor allem auf die Zeit, als Guthenbergs Erfindung
des Buchdrucks auch für die Vervielfältigung von
Karten angewandt wurde, damit wurden einzelne
Karten bedeutend billiger als die früheren Hand-
zeichnungen, und damit sogar dem einfachen Volk
auch zugänglicher.
Fast gleichzeitig tritt auch die türkische Mili-
tärmacht auf der europäischen Geschichtsbühne
auf. Mit der Besetzung des Königreichs Bosnien
und die Erweiterung des bosnisch-herzegowi-
nischen Territoriums auf das bosnische Paschaluk
(später das Ejalat und Vilajet) tritt dieser geogra-
phische Raum ins Zentrum der europäischen Büh-
ne, denn es war der westlichste Teil dieses Riesen-
reiches, so dass es anstelle der früheren Verbin-
dung der Kulturen, Glauben und Völker zum
Kriegsschauplatz zu allererst zwischen dem Õster-
reichischen und Türkischen Reich wird. Deshalb
gab es keinen europäischen Kartographen, der
nicht Karten des damaligen Bosniens und der Her-
zegowina zeichnete, von diesen habe ich hier nur
etwa zwanzig abgebildet. Das Hauptinteressse ist,
wie schon erwähnt wurde, aufzuzeigen, inwiefern
die Türken in den europäischen Kontinent vorge-
drungen sind, was diesem Raum zwischen dem 16.
und 19. Jahrhundert seinen außergewõhnlichen
geostrategischen und geopolitischen Charakter
gab. Das hier aufgezeigte kartographische Material
und der analytische Zugang zu diesem berichten
uns davon.
Immerhin, für die Zukunft Bosnien-Herzego-
winas wäre es optimal, wieder das zu werden, was
es einst im geostrategischen und geopolitischen
Sinn vor dem 15.-16. Jahrhundert war: ein multi-
konfessioneller, multiethnischer und multikulturel-
ler Staat; kurzgefasst, ein Verbindungsort. Am
besten zeigen dies die Angaben über die ethinsche
Struktur der einheimischen Bevölkerung in dem
Verzeichnis aus dem jahr 1991, als er 4.377.044
Einwohner zählte, davon 1.902.956 oder 43,5 %
Bosniaken (damals Muslime), 1.366.104 oder 31,2
% Serben, 760.852 oder 17,4 % Kroaten, 242.682
oder 5,6 % Jugoslawen, 10.071 oder 0,2 % Monte-
negriner, 4.925 oder 0,1 % Albaner, sowie 85.433
oder 1,9 % andere, darunter Deutsche (hauptsäch-
lich Zuwanderer aus der Zeit der österreichisch-un-
garischen Herrschaft in BiH aus den anderen Ge-
bieten Österreich-Ungarns und Deutschlands), Ju-
den (im 16. Jahrhundert nach den Progromen in
Spanien und andere, die zur Zeit der österrei-
chisch-ungarischen Herrschaft in BiH zugawandert
sind), Italiener, Tschechen und Slowaken (auch zur
Zeit derösterreichisch-ungarischen Herrschaft in
BiH zugewandert), u,a.
Dies ist ein wunderbares, so oft in der Ge-
schichte gequältes Land, welches so eine besonde-
re Schönheit bietet. Dies kann man vielleicht am
besten in Srajevo beobachten, dem jahrhundertlan-
gem Sitz von BiH, wo auf einem relativ engem
Raum vier grundlegende sakrale Objekte stehen:
katholische und orthodoxe Kirchen, Moscheen und
Synagogen, wo offensichtlich ein Beispiel an Ver-
flechtungen des Glaubens besteht. Beziehungswei-
108
se die Schönheit war und blieb, trotz aller vorüber-
gehender schrecklicher Kriege und dem Durch-
dringen verschiedener Kulturen. Bosnien-Herzego-
wina, muss gerade des schrecklichen Leidens
seiner autochtonen Bevölkerung wegen, auch im
letzten Krieg, den ewigen Kreislauf von Tod und
Verzweiflung für immer beenden. Gleichzeitig,
sich und seinen Einwohnern, aber auch den ande-
rem Menschen auf der weiten Welt auf eine Tat-
sache hinwiesen: mit Krieg und Kriegen löst man
nichts, sondern mit dem Zusammenleben, der Ver-
flechtung von Kulturen, mit ökonomischem,
technologischem, wissenschaftem und kulturellem
Fortschritt. Schließlich haben wir alle, Weiße und
Schwarze, gelbe oder eine andere Hautfarbe, ge-
meinsame Ureltern: Adam (arab. Adem) und Eva
(arab. Hava).
Zaključna razmatranja
Može se zaključiti da je bosanskohercegova-
čki geografski prostor tijekom povijesti imao dvo-
jaku ulogu na geostrategijskoj razini. U starom i
srednjem vijeku bio je poveznica panonske žitnice,
bosanskohercegovačkih rudnih, poljoprivrednih i
stočarskih bogatstava, te Mediterana i njegovih ro-
ba (sol i luksuzni proizvodi), preko istočnojadrans-
kih luka, pri čemu su rijeke Neretva i Bosna u nje-
zinom produžetku, a jednako tako Zrmanja, Krka i
Cetina, te Una u njihovu produžetku, bili koridori
bez kojih takvi trgovinski putovi uopće ne bi mogli
funkcionirati. Od toga koridora jug - sjever i obrat-
no, nastupom turske vojne sile krajem 15. stoljeća,
vrlo malo će ostati, pa će se taj prostor svojim naj-
većim dijelom pretvoriti u najzapadnije ratište
daleke središnjice u Istanbulu, protiv gotovo pod-
jednako daleke središnjice u Beču, najčešće funk-
cionirajući na relaciji istok - zapad; vrlo rijetko
sjever - jug. Tek okupacija BiH 1878. ponovno
oživljava prastari koridor jug - sjever i obratno,
koji funkcionira i danas.
O takvom specifičnom geostrategijskom po-
ložaju bosanskohercegovačkog područja egzaktno
svjedoče stotine starih geografskih karata čije ori-
ginale čuvaju arhivi, biblioteke, muzeji i privatni
kolekcionari od Sarajeva i Zagreba, do Italije, Aus-
trije, Mađarske, Njemačke, Francuske, Velike Bri-
tanije, Sjedinjenih Američkih Država itd. Taj pros-
tor je kartografiran već u "Geografiji" Klaudija
Ptolemeja u 2. stoljeću naše ere, što znači da pripa-
da temelju ljudske civilizacije. Ali, on je kartogra-
firan i na nebrojenim stotinama kasnijih karata.
Osobito se to odnosi na vrijeme kada se Gutenber-
gov izum tiska primijenio na umnažanje kartograf-
skog materijala, čime otisnuti primjerak karte po-
staje bitno jeftiniji od ranijeg rukopisnog, time i
dostupniji, čak i običnom puku.
Gotovo istodobno pojavljuje se turska vojna
sila na europskoj povijesnoj pozornici. Zauzi-
manjem i Kraljevine Bosne, te proširenjem bosan-
skohercegovačkog teritorija na Bosanski pašaluk
(kasnije ejalet i vilajet), taj geografski prostor do-
lazi u centar pozornosti cijele Europe, jer je bio
najzapadniji dio toga ogromnog carstva, te umjesto
ranije poveznice kultura, vjera i naroda postaje ra-
tište prvenstveno Austrijskog i Turskog Carstva.
Stoga da gotovo i nema europskog kartografa koji
ne izrađuje i kartu tadašnje Bosne i Hercegovine,
od čega se ovdje donijelo tek dvadesetak. Osnovni
im je interes, kako je toliko puta istaknuto, pre-
dočiti dokle su to Turci uspjeli prodrijeti na europ-
skom kontinentu, što je ovom prostoru dalo od 16.
do kraja 19. stoljeća izniman geostrategijski i geo-
politički značaj. Kartografski materijal predočen
ovdje, uz jezgrovit analitički pristup, o tome rječito
govori.
Ipak, za budućnost Bosne i Hercegovine op-
timalno bi bilo iznova do kraja postati ono, u geo-
strategijskom i geopolitičkom smislu, što je bila
prije 15.-16. stoljeća: multikonfesionalna, multiet-
nična i multikulturalna država; ukratko, biti povez-
nica. Najbolje to pokazuju podaci o etničkoj struk-
turi domaćeg stanovništva prema popisu 1991. ka-
da je 4.377.033 stanovnika od čega: 1.902.956 ili
43,5% Bošnjaka (tada Muslimana), 1.366.104 ili
31,2% Srba, 760.852 ili 17,4% Hrvata, 242.682 ili
5,6% Jugoslavena, 10.071 ili 0,2% Crnogoraca,
4.925 ili 0,1% Albanaca, te 85.433 ili 1,9% drugih,
a među njima su Nijemci (pretežno doseljeni u do-
ba austrougarske vlasti u BiH iz drugih dijelova
Austro-Ugarske i Njemačke), Židovi (doseljeni u
BiH u 16. stoljeću nakon progona iz Španjolske, a
drugi dio za vrijeme austrougarske vlasti), Talijani,
Česi i Slovaci (također doseljeni u vrijeme austro-
ugarske vlasti), i tako dalje.
To toj čarobnoj zemlji, toliko napaćenoj kroz
povijest, daje osobitu ljepotu. Možda se ona najbo-
lje očituje u Sarajevu, tom stoljetnom središtu BiH,
gdje na relativno vrlo uskom prostoru postoje četiri
temeljna sakralna objekta: katolička i pravoslavna
crkva, džamija i sinagoga; gdje ima očitiji primjer
ispreplitanja vjera. Odnosno, ljepota je bila i osta-
la, unatoč svim užasima prohujalih ratova, u proži-
manju različitih kultura. Bosna i Hercegovina, baš
zbog užasnoga stradanja njegova autohtonoga živ-
lja i u zadnjem ratu, s tim gotovo vječnim krugovi-
ma smrti i patnje mora zauvijek stati. Istodobno,
sebe i svoje žitelje, ali i druge ljude širom svijeta,
uputiti na notornu činjenicu: ratom i ratovima niš-
ta se ne rješava, već suživotom, prožimanjem kul-
tura, ekumenizmom, tehnološkim, znanstvenim i
kulturološkim napretkom. Konačno, svi mi, bijeli i
crni, žute ili koje druge boje kože, imamo zajedni-
čke praroditelje: Adama (arapski Adema) i Evu
(arapski Havu).
109
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111
Inhalt Sadržaj
Der bosnisch-herzegowinische geographische Raum zwischen dem Norden und
Süden, dem Osten und Westen
3
Bosanskohercegovački geografski prostor između sjevera i juga, istoka i zapada 3
Geschichtliche Rekonstruktionen und die originalen kartographischen
Anordnungen der Fläche Bosnien und Herzegowinas durch die Geschichte
11
Historijske rekonstrukcije i originalna kartografska građa o prostorima Bosne i
Hercegovine kroz povijest
11
Erste Erkenntnisse über die Geographie des bosnisch-herzegowinischen
Gebietes
13 Prve spoznaje o geografiji bosanskohercegovačkog prostora 13
Klemenčićs Betrachtung der Entwicklung von der Banovina bis zum
Königreich Bosnien
15 Klemenčićevo viđenje razvitka od Banovine do Kraljevine Bosne 15
Die erste moderne Landkarte des mittelalterlichen Bosniens 17 Prva moderna karta srednjovjekovne Bosne 17
Ptolemäische V. Karte Europas von Moletti 19 Ptolemejska V. karta Europe u Molettijevoj redakciji 19
Die moderne Vorstellung des bosnischen Paschaluks an der Grenze zwischen
dem 16. und 17. Jahrhundert
21 Suvremena vizija Bosanskog pašaluka na razmeđu 16. i 17. stoljeća 21
Die Ausbreitung des bosnischen Paschaluks bis zum Fluss Una auf der Karte
von Sambucus
23 Širenje Bosanskog pašaluka do Une na Sambucusovoj karti 23
Weitere Durchbrüche der Türken zum Westen auf der Karte von de Jode 25 Daljnji turski prodori na zapad na de Jodeovoj karti 25
Mercators Karte des bosnisch-herzegowinischen Gebietes 29 Mercatorova karta bosanskohercegovačkog prostora 29
Die weiteren Kriege der beiden Kaiserreiche 33 Daljnji ratovi dvaju carstava 33
Lučićs Illyrien 41 Lučićev Ilirik 41
Vignolas Königreich Bosnien 45 Vignolina Kraljevina Bosna 45
Die Abgrenzungen gemäß den Beschlüssen des Friedensabkommens von
Karlowitz von 1699
49
Razgraničenje prema odredbama Karlovačkog mirovnog ugovora iz 1699.
godine
49
Seutters kolorierte Karte aus dem Jahr 1709 53 Seutterova kolorirana karta iz 1709. godine 53
Der Frieden von Passarowitz 1718 und die neuen Grenzen der beiden
Kaiserreiche
59 Požarevački mir 1718. i novo razgraničenje dvaju carstava 59
Zwei Zugänge zur östlichen Adria 63 Dva izlaza na istočni Jadran 63
Schimeks neue Herangehensweise an den bosnisch-herzegowinischen
geographischen Raum
65 Schmitekov novi pristup bosanskohercegovačkom geografskom prostoru 65
Cassinis Dalmatien mit Hinterland 73 Cassinijeva Dalmacija sa zaleđem 73
Palmas Topographie des Südostens Europas nach dem Frieden von Sistowa
1791
77 Palmina topografija jugoistoka Europe nakon Svištovskog mira 1791. godine 77
Topographie der zwei Ausgänge an die ösliche Adria in Seekarten 83 Topografija dva izlaza na istočni Jadran u pomorskoj kartografiji 83
Balbi über die Geographie des bosnisch-herzegowinischen Gebietes 85 Balbi o geografiji bosanskohercegovačkog područja 85
Desjardins Europäische Türkei 89 Desjardinsova Europska Turska 89
Das bosnisch-herzegowinische Gebiet im Großserbischen Projekt am Ende
des 19. Jahrhunderts
93 Bosanskohercegovački prostor u projektu Velike Srbije krajem 19. stoljeća 93
Bosnien-Herzegowina im Jahr 1878 97 Bosna i Hercegovina 1878. godine 97
Das Abkommen von Dayton als neue bosnisch-herzegowinische Realität 105 Daytonski sporazum kao nova bosanskohercegovačka realnost 105
Abschließende Betrachtungen 107 Zaključna razmatranja 107
Literatur 109 Literaturura 109
112
Die zeitlich definierten Grenzen Bosniens und der Herzegowina durch die Geschichte, bei der das Jahr die letzte Änderung bezeichnet, so dass die Grenze in jedem solchen
Abschnitt bis heute gültig ist. Bild entnommen aus KLEMENČIĆ, M., 1996a.
Vremensko definiranje granica Bosne i Hercegovine tijekom povijesti, pri čemu istaknuta godina znači zadnju promjenu, pa granica na svakom takvom odsječku vrijedi
sve do danas. Slika je preuzeta iz KLEMENČIĆ, M., 1996a.